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NEUE ZABIT WOCHENSCHRIFT FUR POLITIK eS a " le ZUR ENTSPANNUNG KEINE-ALTERNATIVE SSS SOWJETUNION —2nslsstoren und Exinder im der UdSSR. Ober ive u IM BILD Ewangenichelien unter michel cle in Menken Rue eed UR Rees Wenn man jung is, de gromms der Olympiads 50 scheinen auch dle unmég-—veransalfete Ausstelang Tichaten’ Ideen magick. aber der. wissenschallich {Aber des Leben 2eigh deb technische Schallen der die unbegrenzte Jugend- jugend, Ober 20 millionen phantasie, wenn sie ge Jungen und Madchen zellacheltich nitzlichen nehmen in ihrer Freizeit Dingen gil, durchaus re- an Erlindergruppen, -zir ale Aufgaben von Bedeu- keln, -kiubs usw. teil, tung far den ganzen Staat deren Gesamizahl mehr lesen kann — s0 2. 8. die als 360000 betrict. Tatigkeit der jungen Ra- Ein gerdumiger Pavillon Im Pavillon in der Leistungsschau der sowietischen —Volkswirt schalt beherbergt 10.00 Ausstellungssticke, von Modellen_galaktischer Schiffe bis 2u Produktions gee, futse muster von Erzeugnisser ‘Maschinenbauer ‘us der ¢ssk for die Urheberscheine Geschickt ausgestellt wurden, Aut dem Freigelande sieht man Boutechoik, Le nen, Flugzeuge, Hub schrauber, Renn- und Ge- landewagen: kihne inge- nieurtechnische Lésungen, originelle Einfalle. Elan und Begeisterung der jugend far das Plen- labefanlt der Elfektvitat ind Qualtat"” — das kennte das Motto dieser anregenden Ausstellung Die Exponate berichten ‘auch Uber Leislungen der unger Rationalisatoren und Erfinder aus den ande- ren RGW-Lindern Modell der Raumstation fin Stanzautomat Diesen Wagen ‘mit Sonnenbvatte- Fieantrieb haben ‘mongolische ‘Schatkinder ‘geschickt Flugzeuggerdie Giste der ‘Olympiade ‘80 aus Bulgarien in der ‘Ausstellung Fotos: A. Motschatin WORT DES REDAKTEURS- 0) HIROSHIMA MAHNT Vor 35 Jahren, am 6. August 1945 um 8 Uhr 15 morgens, legte eine amerikanische Atom- bombe Hiroshima in Schutt und Asche. Drei Ta ge spiiter eine aweite auch Nagasaki. Beides war keine militirische Notwendigkeit, denn das Schicksal des militaristischen Japans war schon besiegelt. Mit dem Mord an 200 000 Menschen wollten die USA ihre militérische Macht de- monstrieren, wollten sie die UdSSR und andere Linder schrecken. »Wir haben dem Teufel die Arbeit abgenom- men“, sagte der Vater der amerikanischen Atombombe, Oppenheimer, aber diesen Vanda- lenakt. Um die Menschheit vor dem nuklearen Teufel zu retten, schlug die UdSSR 1946 vor, daB die Atomwaffen verboten und daB ihre Be- stande vernichtet werden sollen. Diese radikale MaBnahme, die eine Wiederholung der Trago- die von Hiroshima und Nagasaki unméglich ge- macht hatte, fand bei der USA-Fihrung kein Verstindnis. Sie hoffte, im Monopolbesitz einer solchen Waffe eine ,,Pax Americana auf Erden herstellen und den anderen Vélkern ihren Willen diktieren zu kinnen. Die UdSSR hatte keine Wahl, sie muBte die Herausforde- rung annehmen und fiir sich und ihre Biindnis- partner einen Atomschirm schaffen. Der jetzige Bestand an Atomwatfen hat die Starke von 1,3 Mio Bomben der Art, wie sie Hiroshima zerstérten. Sie kénnten alles Leben auf Erden 15mal ausléschen. Die ,,Washington Post schrieb: ,,Wir gehen iiber diinnes Eis und versuchen zu erkennen, wie din es ist und wan es bersten kann."* Wer ist schuld daran, da8 wir so gefahrlich leben? Wenden wir uns den Tatsachen zu. Die erste Atombombe wurde von den USA gebaut. Die UdSSR dagegen schlug als erste vor, sie zu verbieten und zu vernichten. Washington baute den ersten strategischen Bomber, Moskau das erste Atomkraftwerk. Die USA. entwickelten das erste atomare U-Boot, die UdSSR den ersten Atomeisbrecher. Die westlichen Spitzenpolitiker reden dfter von der Gefahrlichkeit der A-Waffen und be- haupten, sie wollten die Welt vor einer K: strophe bewahren. Absichten beurteilt man aber nicht nach Worten, sondern nach Taten. Als Churchill erfuhr, daB die Atomspaltung gelun- gen war, rief er aus: ,,Wir besitzen eine Kennt- nis, vor der die Menschheit durch ein barmher- ziges Gesehick bewahrt geblieben war!" Einige Jahre danach war er bereit, den USA seinen Se~ gen zu einem Atomkrieg gegen die UdSSR zu geben. Truman schrieb am 25. Juli 1945 in sein ‘Tagebuch: ,,Es ist bestimmt ein Gliick fiir die Menschheit, daB die ,schreckliche' Atombombe von den Amerikanern und nicht von den Russen entwickelt worden ist.“ Zehn Tage spiter ,be- gliickte er Hiroshima und danach Nagasaki. Soweit die Geschichte. Sie wiederholt sich leider. Wie vor 35 Jahren legt Washington es auf die militarische Uberlegenheit iber die USSR an, Heutzutage ist eine solche Uberle- genheit aber ein Hirngespinst, wovon sich die USA zur Geniige tiberzeugen konnten. ‘Soll das Gesagte heiBen, daS keine Hoffnung besteht, den bésen Atomgeist in die Flasche zu bannen? Nein. Es ist ja gelungen, im Jahre 1963 den Vertrag uber ein Verbot der Kernwaffen- teste in Atmosphire, Kosmos und unter Wasser zustande zu bringen. Warum sollte man sich heute nicht auf ein Verbot dieser Teste unter der Erde einigen kénnen? Der Vertrag von 1963 ist nicht der einzige Markstein auf dem Weg der Menschheit zur Bannung der Atomgefahr. Es gibt andere. So haben die Kernwaffenteste im Kosmos und auf dem Meeresgrund ein Ende. Vor zehn Jahren wurde diesen Waffen die Verbreitung tber die Erde unméglich gemacht: Im Marz 1970 trat der Vertrag iiber die Nichtweiterverbreitung der Kernwaffen in Kraft, der vor allem eine ‘VergréBerung des ,.Kernklubs“ verhindern soll. Len Staaten, die solche Waffen haben, verbietet der Vertrag ihre Weitergabe an wen auch im- mer, und denen, die keine haben, sie zu erzeu- gen oder entgegenzunehmen. Gewisse Leute sa- hen darin eine Diskriminierung, was aber kaum begriindet ist. Je weniger Nuklearstaaten es gibt, desto geringer ist die Gefahr, daB sich die ‘Tragédie von Hiroshima und Nagasaki wieder- holen kénnte. Was die gemeinsame friedliche Atomenergienutzung betrifft, so ist sie sehr zu begrisen. Wichtig fir die nukleare Abriistung sind die SALT-Vertrage. Sie sollen das Wettriisten im gefahrlichsten Bereich —im_strategischen — abbremsen. Deshalb ist die Weltéffentlichkeit mit Recht besorgt dariiber, da Washington die Ratifizierung des SALT-I1-Vertrags hinaus- zieht, daB der Westen mit der Schaffung kern- waffenfreier Zonen, mit der Annahme des Vor- schlags, als erste keine Kernwaffen zum Einsatz 2u bringen, wie auch hinsichtlich vieler ande- rer Friedensinitiativen nicht vom Fleck kommt. Der Glockenschlag in Hiroshima bringt je- den Morgen die Tragédie von 1945 in Erinne- rung, er ruft die Menschheit wie Sturmgelaut zum Kampf gegen eine nukleare Katastrophe. NEVE ZEIT 31-80

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