Doctoral Thesis
Author(s):
Gerber, Alfred
Publication Date:
1938
Permanent Link:
https://doi.org/10.3929/ethz-a-000091198
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UNTERSUCHUNGEN
ÜBER
GRENZSCHICHTABSAUGUNG
Von der
in Zürich
genehmigte
Promotionsarbeit
vorgelegt von
ALFRED GERBER
von
Langnau (Bern)
Leipzig
Inhaltsverzeichnis
Seite
Vorwort 5
Literaturverzeichnis 7
Verzeichnis der im Kap. I, II und III hauptsächlich verwendeten Bezeichnungen und
Definitionen 9
I. Grenzschichtabsaugung
1. Einleitung 11
a} Entstehung der Grenzschicht 11
b) Die Entfernung der gebremsten Flüssigkeit. Definitionen . . . 12
c) Die Senkenwirkung 14
3. Anwendung 16
a) Experimentelle Technik . .
16
b) Maschinenbau . .
17
c) Flugwesen .... ....
17
III. Experimentelle Untersuchung des Einflusses der Grenzschicht auf den Druck¬
verlauf an der Wand bei umgelenkter Strömung mit freier Strahlgrenze
IV. Anhang
a) Untersuchungen an einem dicken Tragflügel 64
b) Versuchsanordnung, Resultate und Folgerungen 64
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Vorwort
Herrn Prof. Dr. J. Ackeret unter seiner persönlichen Leitung, sowie seines
Adjunkten, Herrn Dr. sc. tech. Dipl. Ing. P. de Haller, am Institut für Aero¬
entgegengebracht, sowie die wertvollen Ratschläge, mit denen sie mich un¬
terstützt haben, zu großem Dank verpflichtet. Ebenso verdanke ich dem In¬
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Literatur -Verzeichnis
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Verzeichnis der in Kap. I, II und III hauptsächlich verwendeten
Bezeichnungen und Definitionen
F = Kanal- bezw. Strahlquerschnitt vor der Absaugung.
Fs =
Schlitzquerschnitt an der engsten Stelle.
q^ = Staudruck in der Kanalmitte in mm WS =
-|- v-.
v^ =
Geschwindigkeit in der Kanalmitte.
Qa =
Abgesaugte Menge in Lt./Sek.
Qv = Durch Grenzschicht verdrängte Menge.
A pst = Differenz des stat. Druckes zwischen Kanalmitte und Absaugekasten
in mm WS. Apst pK =
pA, —
cq =
Mengenziffer =
-_-~ = dimensionslos
s
c„ = Druckziffer = ——
= dimensionslos
cl =
Leistungsziffer =
cp •
cq = dimensionslos
S0 =
Impulsmangeldicke vor dem Schlitz in mm = —
, (Abb.l)
Siin =
„
bei verschiedener Absaugung nach dem Schlitz
in mm
J (v«, -
v) dg
S0' =
Verdrängungsdicke vor dem Schlitz in mm = ~
(Abb.l)
S'Hn= „
bei verschiedener Absaugung nach dem Schlitz
in mm.
5
Ki —
So
—
10 —
Ap'st= p'k —
pa-
1. Einleitung
mung aufgeprägt, und er ist über die ganze Orenzschichttiefe praktisch kon¬
stant —,
deren Dicke in der Strömungsrichtung langsam anwächst. Das
Haften, eine Eigenschaft jeder Flüssigkeit, gibt auch die Erklärung für das
Entstehen der Grenzschicht selbst an hochglanzpolierten Oberflächen. Die
Erfahrung zeigt, daß große Rauhigkeit die Ausbildung der Grenzschicht be¬
schleunigt, d. h. zur Erlangung einer bestimmten gleichen Grenzschichtdicke
ist eine kleinere Anlaufstrecke notwendig. Der Einfluß der Rauhigkeit ist
so zu erklären, daß sich hinter jeder Unebenheit ein kleines Totwassergebiet
bildet, das, weil von größerer Dicke, als die haftende Schicht, tiefer in die
Strömung hineinreicht und demzufolge stärkere Bremswirkung ausübt.
—
12 _
j (VeB -
v) dg
Die Verdrängungsdicke = S' =s— in mm
S0' =
Verdrängungsdicke vor dem Schlitz
S'iifl =
„
nach „ „
Die e^o_
Impulsmangeldicke = S _
«n mm
Q- K
S0 =
Impulsmangeldicke vor dem Schlitz
Si-jn =
»
nach „ „
^'u« =
„ „ Impulsmangeldicke.
So
5'=Verdrängungs=
dicke.
Die notwendige Leistung ist durch die abgesaugte Menge und den auf¬
zuwendenden Unterdruck gegeben. Beide Faktoren sollen in den nachstehen¬
den dimensionslosen Ziffern erfaßt werden.
cq =
Mengenziffer =
à Pst
c„ = Druckziffer —
c) Senkenwirkung
Die Absaugung durch den Schlitz hat außer der Entfernung der wand¬
nahen Flüssigkeitsteilchen auch eine Wirkung auf die Druckverteilung längs
der Wand vor und nach dem Schlitz. So steigt der statische Druck im Stau¬
punkt in der Nähe der Schlitzhinterkante auf den Staudruck
an und fällt in
Strömungsrichtung rasch ab, während vor dem Schlitz der Einfluß entgegen¬
gesetzt ist (Abb. 2). Die vorliegende Arbeit beschränkt sich darauf, den
Druckverlauf längs der Kanalwand experimentell aufzunehmen, um auch über
diese Wirkung der Senke orientiert zu sein. Die zu den Versuchen in Kap. III
gebaute Versuchsanlage eignete sich für die Aufnahme der reinen Senken¬
wirkung besonders gut, da sie eine große Anzahl von Druckanschlüssen längs
der Kanalwand aufwies.
0.00
Gr undp»latte
\ ,
i
Dr _ick\/erl<auf bei
66 6>t 60 56 52 48 Vt »0 36 32 2S 2» 20 16 12 8 * 0
PK
neue Kanalwand
Drosselklappe wenn
pK>p0
Ventilator «
p^ <
p0
verwendet. Ihre Publikation erfolgte 1931 in der ZFM 9. Heft Seite 259
usf. (11). Hier wurde erstmalig das Absaugeaggregat im Tragflügel selber
untergebracht. Die Untersuchungen über die Lage des Absaugeschlitzes am
Profilumriß wurden fortgesetzt, wobei ca-Werte bis 5,0 erzielt wurden.
Ebenso betrachtete O.Schrenk, allerdings nur schematisch, den Einfluß der
Schlitzform und der Schlitzbreite. Allgemein muß aber auf die durchwegs
ziemlich grobe Schlitzform hingewiesen werden, die auch bei den letzten Ver¬
öffentlichungen des gleichen Verfassers (ZFM 1935 (14)) beibehalten wurde.
In dieser rein flugtechnischen Arbeit wird auf die Anwendung der Grenz-
schichtabsaugung an Klappenflügeln hingewiesen, ebenso wird die Lage des
Schlitzes am Flügel weiter untersucht.
3. Anwendung
a) Experimentelle Technik
Bei Laboratoriumsversuchen verunmöglicht die Anwesenheit der Grenz¬
schicht oft ein genaues Arbeiten. Unter Umständen können die dadurch ent¬
stehenden Meßfehler beträchtlich werden. Solche Fälle können nach langen
Beruhigungsstrecken, Druckanstiegen oder bei sonstiger Äblö-
bei starken
sungsgefahr, Erweiterung des Kanales, Umlenkungen,
wie sie durch starke
usw. verursacht wird, eintreten. Ein Beispiel dieser Art bilden die Untersu¬
chungen von C.Keller (12) über das Verhalten von Joukowsky-Profilen in
stark verzögerter Strömung. Hier war es erst durch Grenzschichtabsaugung
möglich, ein einwandfreies Anliegen der Strömung an die Kanalwand bei
dem großen angewandten Druckanstieg zu erreichen.
—
17
b) Maschinenbau
Hier sind die Verhältnisse ähnlich, wie unter a). Dagegen spielt der
Leistungsaufwand, erwähnt, eine große Rolle. Sehr oft
wie bereits früher
wird es sich deshalb lohnen, den Schlitz als Diffusor auszubilden, wie es
im folgenden näher untersucht wird, um die kinetische Energie, der in der
Grenzschicht bewegten Menge in statischen Druck umzuwandeln. Es wird
dadurch möglich, die Grenzschicht gegen die freie Atmosphäre ausblasen
zu lassen, wenn im Kanal Überdruck oder sogar schwacher Unterdruck
besteht. Auskunft darüber geben die in Kap. II mitgeteilten Versuchs¬
ergebnisse.
Andere Anwendungsmöglichkeiten sind auf dem Gebiete des Wärme¬
überganges denkbar. Wenn man z. B. auf einem Stück einerlängeren Platte
maximalen Wärmeübergang erreichen will, so wird man, nebst hoher Strö¬
mungsgeschwindigkeit, großem Temperaturgefälle usw. auch dafür sorgen
müssen, daß die Grenzschicht möglichst klein ist, was ebenfalls durch Ab¬
saugen kurz vor dem Stück erfüllt werden kann.
c) Flugwesen
Inzwischen hat aber der Bau von Tragflügeln mit Hilfseinrichtungen wie
Schlitzflügel, Landeklappen usw. solche Fortschritte gemacht, daß hohe
ca-Werte auch ohne Absaugung erreicht werden können. So sind im Anhang
die Polaren eines allerdings außergewöhnlichen Profiles großer Dicke ange¬
geben, das mit Schlitzflügel und Klappe ausgerüstet, im Windkanal Auf¬
triebsbeiwerte von über 4,0 ergeben hat. Zudem sind diese Werte bei klei¬
neren Anstellwinkeln erreicht worden, als beim Absaugeflügel.
gen des Statikers leichter verwirklichen lassen. Zudem geben sie zusätz¬
lichen, ausbaubaren, Raum, der für die Unterbringung von Benzintanks,
Bombenladungen, von eingebauten Flügelkanonen, usw. verwendet werden
kann. Die Mittelpartien der Tragflügel großer Maschinen können zudem teil¬
weise „bewohnbar" ausgebaut werden, wodurch der Rumpf verkleinert wird.
Es würde zweifellos einen großen Fortschritt bedeuten, wenn es gelänge,
noch dickere Profile mit günstigen Widerstandszahlen zu schaffen. Es dürfte
sich deshalb lohnen, den Gründen für die Widerstandszunahme bei Verdickung
der Flügelschnitte (Abb. 4) nachzugehen.
Re = 430'000
(Vergl. z.B. Lit. Angabe Nr. 13.) Bei allen drei Profilen läßt sich hier bei
kleinen Anstellwinkeln, d. h. einigermaßen symmetrischen Strömungsver¬
hältnissen ein leichtes Ansteigen des statischen Druckes gegen die Hinter¬
kante zu feststellen, dies besonders bei den Messungen an den Profilen Nr.
387 und 382, bei denen die hintersten Meßstellen bei ungefähr 96 °/o der
Flügeltiefe angebracht waren, während bei Profil Nr. 389 wahrscheinlich
infolge Platzmangel nur bis ungefähr 88 o/0 gegangen wurde. Dabei konnte
ein Ansteigen bis auf 20 % des Staudruckes gemessen werden.
Herr Prof. Dr. J. Ackeret betrachtet vor allem das Fehlen dieses An¬
stieges als Ursache des ungewöhnlich großen Widerstandes dicker Profile.
werden die Verhältnisse bei der symmetrischen Strebe, die parallel ihrer
Symmetrieachse angeströmt wird. Da zudem alle gebauten Tragflächen im
Gegensatz zum theoretischen Joukowsky-Profil aus konstruktiven Gründen
endliche Kantenwinkel aufweisen, empfiehlt es sich, die Betrachtungen an
einer Strebe durchzuführen, die schon theoretisch einen von Null verschie¬
denen Kantenwinkel besitzt. Druckmessungen längs des Umrisses einer
hange durchgeführt. Die dazu verwendete Strebe (Abb. 5) wurde nach dem
Kreiszweiecksabbildungsverfahren von Kârmân und E. Trefftz nach der
Gleichung
z —
A S —
XnT^B=xXnJ=B
gewonnen. Der Normaldruck pn läßt sich in jedem Flächenelement in die zwei
Komponenten senkrecht (ps) und parallel (pw) zur Strömungsrichtung zer¬
legen. Infolge Symmetrie heben sich alle ps auf, d. h. der Auftrieb ist null. Da¬
gegen summieren sich alle pWl (zwischen St und A-A) zur Resultierenden PWx.
pWi (zwischen A-A und 52) hat entgegengesetzte Richtung von p„x. Die
Resultierende sei hier mit PWi bezeichnet. Theoretisch ist PWx PWl, d.h. =
rW? gemessen
^- Pwq theoretisch
Damit wird PWl > PWl und damit der Druckwiderstand > 0. Da aber
^2tlieor.tleoh Apwï Apn-sina, so muß Pw beim dicken Profil
pwtvmK*
— = =
größer sein, als beim dünnen. Zudem wird auch Apn (siehe Kap. III)
mit zunehmendem a größer, was das Anwachsen von Pw mit größerem Kanten¬
winkel nochmals begünstigt.
Mit andern Worten: Die Grenzschicht ist für den unvollständigen Druck¬
anstieg an der Profilhinterkante verantwortlich.
a) Versudisanordnung
Für die Versuche wurde ein rechteckiger Holzkanal von 150 auf 220 mm
Innenquerschnitt verwendet. (Abb. 6, 6a, 7, 8.) Der Kanal, die Meßstrecke,
wie die Absaugeanordnung wurden in der Schreinerei des Institutes für Aero¬
dynamik gebaut, wo auch alle Umänderungen, die sich auf Grund von Vor¬
versuchen ergaben, ausgeführt wurden. Als Gebläse wurde ein Sulzerventila-
Qrundriss der
Versuchsanordnung
Mess -
Strecke
0 10 20 30 cm
l,,.,l,,,,l I I I I
tor (V) verwendet, der mit einem fremderregten Gleichstrommotor (M) (Lei¬
stung 12 PS. bei 3300 Touren/Min.) angetrieben war. Motor und Ventilator
sind gemeinsam auf eine starke Eisenplatte montiert. Da im Versuchskanal
möglichst konstante Geschwindigkeit herrschen mußte, wurde der Motor an
die große Hausbatterie des Maschinenlaboratoriums angeschlossen und die
Messungen zum großen Teil außerhalb der üblichen Arbeitszeit gemacht,
—
22 —
b) Meßmethoden
I//I M
-ILt--
'ft \ kunstl Grenzschicht
kunstl Grenzschicht \
durch BremssietA erzeugt durch Bremsdrohte
erzeugt
bei A (Abb 5)
bei fl (Abb 5)
10 40 60 ao
vorgenommen werden, daß sowohl der Totaldruck-, als auch der Staudruck¬
verlauf bestimmt wurde; denn die abgesaugte Menge mußte zur Verdrän¬
gungsdicke in Beziehung gebracht werden können, wozu die Kenntnis der
Geschwindigkeit nötig ist. Zu diesem Zwecke wurde die Grenzschicht kurz
vor dem Schlitzeintritt ohne Absaugung gemessen. Dieses Profil wurde wäh¬
rend den nachfolgenden Versuchen unverändert beibehalten. Es stellt also
die Grenzschicht dar, die z. B. am Tragflügel ohne Absaugung kurz vor dem
vorgesehenen Absaugeschlitz bestehen würde. Bei Inbetriebsetzung der Ab¬
saugung ändert die Grenzschicht schon vor dem Schlitz ihre Form, weil durch
die Senkenwirkung Beschleunigung eintritt. Es wäre aber falsch, jetzt die
J) Das Kratzenband wurde mir von der Firma Gugelmann & Co., Tuchfabriken
A. G. Langenthai, in verdankensvverter Weise zur Verfugung gestellt.
—
25 —
Abb. 11 Abb. 12
die deutlichzeigen, daß kurz nach dem Schlitz eine ausgeprägte Potential-
senkrecht zur
stromung und dementsprechend variabler statischer Druck
Wand bestellt. Die Meßstelle mußte deshalb längs der Stromimgsrichtung
soweit nach hinten verlegt werden, bis Parallelstromung in der Grenzschicht
vorhanden war. Dies ist im Gegensatz zu den Versuchen in Kap. III erlaubt,
weil außer der Reibung an der Kanalwand keine äußeren Einflüsse auf die
Grenzschicht einwirken. Da der Ausgleich bei stärkster Absaugung und vor¬
ist der
liegender Anordnung aber ungefähr innerhalb 70 min stattfindet,
Einfluß der Wand auf die neue Grenzschicht noch unbedeutend, unisoiiielir,
als hier Druckabfall besteht .(Siehe Abb. 1.)
Im Falle oder teilvveiser Entfernung der Grenzschicht ist
vollständiger
die nach der Absaugung durchden Hauptkanal gellende Menge um die vveg-
gesaugte kleiner als vorher. Sie benötigt also, bei gleicher Geschwindigkeit,
wie vor dem Schlitz, einen kleineren Kanalquerschnitt. Diese Reduktion ist
durch die Differenz der Mengen und den Unterschied der Verdrangungsdicken
—
26 —
bei bekanntem r^ gegeben. Die Verengung des Kanales war also notwendig,
um Druckanstieg nach dem Schlitz zu verhindern. Es wurde deshalb eine
den
zweite, stetig verschiebbare Gegenwand eingebaut (Abb. () Po->. S), mit deren
Hilfe der statische Druck am Rande der neuen Grenzschicht auf gleichen Wert,
wie voi der Absaugung gebracht w erden konnte.
a = 2 mm a — 7 mm
a = 22 mm a = 27 mm
c) Arbeitsprogramm
Die Messungen sind nach folgendem Arbeitsplane durchgeführt worden :
1. Serie. Die Wände vor und nach dem Schlitz bilden eine Ebene.
(Abb. 14 a.)
2. Serie. Wand II ist gegenüber I um 2 mm gegen die Kanalmitte
verschoben. (Abb. 14b.)
3. Serie. Wand II ist gegenüber I um 10 mm gegen die Kanalmitte
zu verschoben. (Abb. 14c.)
.>'
A= 4,86
uneingerücM
X \ A=3,7
2 mm eingerückt A=3,0
A= 2,25
10 mm
eingeriicM
A=1,55
X = —
l errechnet sich für die 5 Stellungen mit Hilfe des aus Abb. 17 bestimm¬
ten Wertes für S'0 =
5,15mm= konstant zu:
At =-
4,86 lt =
2,25
h --
3,7 À, =-
1,55
l -
3,0
d) Versuchsresultate
Qu Qu
bezw. Kv einmal über Cq und einmal über ~"
-cQs aufgetragen
"V
Fred-V^ Fs-Va
worden, worin Fs den engsten Querschnitt des Absaugeschlitzes bedeutet.
Ki
0A
0,3
v^fe^*^
uneinç erückt
0,2
°.^i^ ;^^
0,1
^T3
Ki
0A
Aio *,86
=
^^
°\
0,3 A3n=3,00
A4v = 2,25
•~
0,2 A5« = 1,5fj
I
^H^^ i
0,1
ss=|s^ =»«czij S=—
0
0,02 0,0* 0,06 0,08 0,10 0,12 '&
K,
OA
t
0,3
10 mm eingerü .kt
0,2
i
0,1
0
-
t
0,02 0,0* 0,06 0,08 0,10 0,12 'Gl
Abb. 18. /C,=/(cq).
Ein Vergleich der einzelnen Kurven (Abb. 18 bis 21) zeigt, daß, um einen
bestimmten Wert von Ki oder Kv zu erreichen, bei allen Schlitzen ungefähr
die gleiche Menge abgesaugt werden mußte.
Die durch die Ausgangsgrenzschicht verdrängte Menge Qv ist bei kon¬
stanter Luftdichte ebenfalls konstant und gegeben durch die Größe der Ver-
—
31 —
drängungsdicke S'0 und v^. Zahlenmäßig wird für einen mittleren Wert von g
Qv =
S'o hKanal
•
Voo =
0,0515-2,2-247 =
28,0 Lt./Sek.
Um sich ein Bild über die Größe der abgesaugten Menge machen zu können,
zeigt Abb. 24, wievielmal größer die abgesaugte, als die durch die Grenz¬
schicht verdrängte Menge ist. Es läßt sich daraus für vorliegende Versuche
ersehen, daß :
% =
% bis 3 beträgt.
A,o = V,86
A, x 3,70_
=
AäD=3,00
Atv=2,25
As « = 1,55-
Kv
0A
0,3
10 um eirigerüi.kt
~ft^
0,2
^* '
"»-s
0,1 ^3
0,02 0,04 0,06 0,08 0,10 0,12 'Gl
Abb. 19. Kv =
f(cQ).
Zur Dimensionierung des Gebläses ist die Druckziffer c„ ebenso wich¬
tig, wie cQ. Abbildungen 25 und 26 zeigen cp in Funktion von l. Dabei ist
der ganz erhebliche Vorteil des breiten Schlitzes ersichtlich. Die diesbezüg¬
liche Überlegenheit tritt besonders bei kleinen Werten von Ki und Kv sehr
stark hervor. Ebenso läßt sich feststellen, daß ein Einrücken der Schlitzhinter¬
kante mengenmäßig keinen Vorteil bringt, daß dagegen die Druckziffer gün¬
stiger wird.
—
32 —
der Leistungsziffer cL =
cp c
Q (Abb. 27).
Erst diese Kurven geben Aufschluß über die aufzuwendende Leistung
und sind deshalb für den Konstrukteur von besonderer Wichtigkeit.
.Ki
0,5
0A
uneingerückt
0,3
k-0
0,2
\N
0,1
0
"->--_
^== t-
__
CQ<
OA 0,8 1,2 1.6 2.0
K,
0,5
2 mm einge rückt I I
0A \ Ai 0 = 4.66
0,3
,
,\ A2 x
Aja
=
=
3,70
3,00
\ v 2,25
\\
=
*•
A5 8 1,55
\^
=
0,2
0,1
0
X
^ \
s^: -^ •
0,5
0A
0,3
0,2
0,1
0
0A 0,8 1,2 1.6 2.0
e) Folgerungen
Die Schlitzbreite, sowie das Einrücken haben auf cQ keinen nennens¬
werten Einfluß. Dagegen sind beide, l in ganz besonderem Maße, für die
Größe von cp maßgebend. Wenn auch das Einrücken noch einen kleinen
Vorteil bringt, so wird dieser, bei nicht zu breitem Schlitz auch durch eine
kleine Verbreiterung ohne Einrücken erreichbar sein.
—
33 —
Qu SS
f
Qv V
Kv
0,5
OS
i
jneing erück t
0,3
^
\ ""
N
0,2
^^^T
0,1
0
-1^ ^^ "
'Os
0.4 0,8 1.2 1,6 2,0
Kv
0.5
2 mm eingerückt
%,o 4,86
=
0,4
%z x 3.70
=
AjD =3,00
0,3
K v =2,25
A5» =1,55
0,2
0,1
0 CGU
0,4 0,8 1,2 1,6 2,0
Kv
0,5
0,4
10 mm einge rückt
0,3 —
0,2 -,
0,1
^ ^\
.0
r^ =^—
—•
CCU
0,4 0,8 1,2 1,6 2.0
Abb. 21.
Kv=f(cQs).
aufgetragen. Diese
Darstellungsart wurde gewählt, weil normalerweise die
Grenzschichtdicke nicht mit
großer Genauigkeit angegeben werden kann,
indem der Übergang des Geschwindigkeitsprofiles in die Horizontale stetig
verläuft. Ein diesbezüglicher Fehler wirkt sich aber auf die Verdrängungs¬
dicke kaum aus, während die Bestimmung der in der Grenzschicht beweg-
—
34 —
ten Menge stark darunter leidet. Da aber diese Menge weggesaugt wird, ist
es trotzdem von Interesse, wenigstens ungefähr zu wissen, in welchem Ver¬
0,6 + OA -02
spricht ungefähr
aber abgesaugten
der maximal Menge (siehe Protokoll).
Es folgt daraus, daß durch die Absaugung wirklich nur die Menge, die in
der Grenzschicht ist, weggenommen werden muß, wenn die Verdrängungs¬
dicke auf praktisch 0 reduziert werden soll und daß dabei von der Potential¬
=
Sämtliche Versuche wurden mit einem Schlitz gemacht, der als Diffusor
ausgebildet war. Dadurch ergab sich eine teilweise Umwandlung der in
der abgesaugten Grenzschicht enthaltenen kinetischen Energie in statischen
Druck. Wie die Kurven in Abb. 26 zeigen, war es damit möglich, Werte
von K\- von z. B. 0,05 bei genügend breitem Schlitz, trotz statischem Über¬
0,5 r
Abb. 23. Ky =
f(cp).
suche gezeigt, daß der relativ kleine Energieinhalt der Grenzschicht noch
ausreicht, um gegen mäßigen Überdruck absaugen zu können.
Das ganze unter He.) aufgestellte Programm wurde an einem Schlitz
durchgeführt, dessen Achse zur Strömungsrichtung einen Winkel von 40 Grad
bildet (Abb. 6). Dieser Winkel wurde gewählt, weil er schätzungsweise bei
—
36 —
So J f /S'n^
Qv ' \ So/
A -
1,55
-0,02
+ 0,11
f) Protokoll
<
"
Ausgangsgrenzschicht ;
qoo =
35,0 mm WS bred =
13,11 „
Vi
l =
4,86 uneingerückt. Fs =*
54,3 cm2
0,120 -
0,0915 -
0,0628 -
0,020 -
l =
3,70 uneingerückt. Fs -
=
41,3 cm2
0,080 —
0,060 -
0,0312 -
l =
3,00 uneingerückt. Fs =r
33,6 cm2
0,0743 —
l =
2,25 uneingerückt. Fs =r
25,0 cm2
1,8 —
0,0514 —
0,2 —
0,0057 —
l =
1,55 uneingerückt. Fs -
=
17,3 cm2
0,8 -
0,023 —
I =
4,86 2 mm eingerückt.
0,1315 -
3,2 —
0,0915 —
3,0 —0,0857 -
1,0 —
0,0286 —
I =
3,70 2 mm eingerückt.
18,05 0,0258 0,178 -3,8 -0,1085 -0,28 1,495 0,87 0,183 0,169
29,60 •
0,0422 0,292 —
3,3 —
0,0630 —
0,0429 —
I =
3,0 2 mm eingerückt.
0,137 —
0,0915 —
0,02 —
I =
2,25 2 mm eingerückt.
5,0 -
0,143 -
0,0675 -
I =
1,55 2 mm eingerückt.
0,108 -
0,1885 —
0,171 —
3,8 -
0,1085 —
X .
=
3,7 10 mm eingerückt.
0,197 —
6,0 —
0,171 -
4,6 —
3,2 -
0,0485 —
I =
3,0 10 mm eingerückt.
6,1 -
0,1742 —
0,146 -
3,0 —
0,0858 -
0,0286 —
I =
2,25 10 mm eingerückt.
3,8 —
0,1085 -
0,5 —
0,0143 —
I = 1,55 10 mm eingerückt.
0,5 —
0,014 —
Die in Abb. 28
dargestellte Strömung soll zweidimensional verlaufen.
Längs Grundplatte A—B, sowie der Ablenkplatte B C ist die Richtung
der
der Geschwindigkeit gegeben; sie ist tangential. Längs der freien Strahl¬
grenze (A'—C) ist der Druck konstant und gleich dem Außendrucke.
A'__
+a
Grundplatte
A
Abb. 28.
Somit muß nach Bernoulli die Größe der Geschwindigkeit ebenfalls kon¬
stant sein. Es handelt sich um eine Potentialströmung (d. h. eine wirbel¬
freie Strömung) vom Unendlichen ins Unendliche. Links im Unendlichen
bei A ist die Quelle + Q, rechts bei C ist Q. —
parallel der Grundplatte, also ist A am Ende des horizontalen und C am Ende
des unter a geneigten Schenkels des Hodographen einzuzeichnen. Da nach
obigen Überlegungen die Geschwindigkeit längs der freien Strahlgrenze =
konstant wx ist, die Richtung aber von null bis a stetig ändert, so muß
=
komplexe Geschwindigkeit
dz
worin U —
= GGeschw.
es II x ~x
dx
od)
V = GGeschw.
es I x —
w =
<*W) + / lP(r y)
dW
dz =
A® --= 0
<m
w
AW 0 w
A W := 0
=f- W
J 1w
Der Hodograph stellt demnach die konforme Abbildung der Strömung dar.
Singularitäten bleiben auch in der Abbildung erhalten, also sind die Quellen
J
Q in A und —
S = w
'
worin *ja = « =
ganze Zahl.
Damit wird die Lösung nur für die Winkel a gesucht, die in 180 Grad teilbar
sind.Gleichzeitig sind zur Vereinfachung die Rechnungen nicht mit w, son¬
dern mit w/wov geführt worden. Der Kreis wird damit zum Einheits¬
kreise. Die Bezeichnung w bleibt auch in dieser dimensionslosen Bedeu¬
tung beibehalten.
Einheitskreis
,nl«
Abb. 30. Transformation f = w
—
43 —
für Q = 2n wird: W =
Ig |=j lg^| =
dw w" —
1 iv" + 1
dW n w"-1 ,
n w"~i ,
j-r d\V dW
=
J ; TT
w w{wn-\) w(wn + \)
f(x) x —
a x —
b (x- x„)
Die n Koeffizienten (A, B... Kn) sind folgendermaßen zu rechnen :
A=|^, fi = |w usw.
/ (a) J (b)
n • wn^ ti •
wn~*
Angewendet auf ,-
bezw. —
wird : A = B = K<n) = 1
K '
w" —
1 if" -f 1
(w" —
1) =
(w -
Rt)(w —
R%)...(w —
Rt) Rt =
"f+1
(W + 1) =
(w -R[)(w —
Ri) (w —
wn -
1
~~
èo (w —
/?,)
' = ""'
B.W«-1 1
IV" + 1 ,f„ (w —/fr)
rfHf 'lA"1 l .
l=A~' l
w /=o (w —
z =
) w f=o J (w —
/?'/)
ö
Ri)w
1 ,4 ß ^ •
w~-B(w —
/?/)
(iv —
Ri) w (w —
Ri) w (w —
Ri) w
— 44 —
A •
w —
B (w —
Ri) = 1 . •. A — B = - -
•TV/
\j^^dw k\ju^R7l)dw~h\^dw
1 ,
iv —/?
k]g
= =
IV
/=«-l 1 r.
/=«—1
...
Z =
/=o Ri w /=u Ri iv
nr ïvTu^+ry
-
geometrische Reihe : = 1 + x + x2 + xs + • • •
B-l
n iv
dw = —
-]dw
Der 2. Integrand:
—
= —
fl —
IV" + IV2" —
w3n + win
(w"+l)-
1
1
+ IV"
+
n iv"-1
dw = —
[n w"-2 —
nw2"'2 + nw*"'2 —
nwin~2 + • •
•] dw
w(w" + 1)
= —
nwn~2 [1 —
iv" + iv2" —
iv3" + ••] dw
zusammen:
dW
= dz —
—
2nw"-2 [1 + w2n + iv4" + •
--]dw
IV
z = —
Die Betrachtung soll sich auf die Bestimmung der Druckverteilung längs
der Grundplatte beschränken.
Hier ist v =-
0, d. h. w =
u
y —
0, d. h. 2 =^
x
Die Gleichung kann also für diesen Spezialfall ohne Imaginärteil folgender¬
maßen geschrieben werden:
x = —
2/z + = + = + • • •
f r
L« —
1 3« —
1 5«— 1 J
Die Strahlbreite b.
schließen die Quellen aber nur zu i/t, d. h. es kann nur je Q/4 als für die
Strömung wirksam betrachtet werden.
Somit wird : -~
= b •
wx w^ = 1
Q = 2n
b =
nj2
xcn = 140 —
+ + + •••
q- t 1 s5« -i
\n)Vn— 1 J « —
1
—
1 J
«==g
Woo
^ ^1
-// /// X\
f 50 y/ \\\
^
; / / llL /
s\\
i 51
/ // 77^ N
il
//, 77/7-
J>1
1 « = 10°
/// 77/
12°, /// 77
: it 15° 77/ /
/ /
16»
Theoretische Geschwindigkeitsverteilung 20° '//
Platte der Ablenkung /
längs der vor
30°,
des Strahles um <x.
0,25
-xcr n
56 52 20
1,0
1
.
der Platte p
Theoretische Druckverteilung längs
q<o
der Ablenkung des Strahles um et
vor
I
I
0.75
so; /
20° \
78°J^XJ / j
15" S \
12° W \\
et =
<10°
^5 W \ 0,50
9°
X\ \\
6°
^N7 /)
'//i
1 1
5°
V
Av A^ ' I
i
3° \\^ iX ^ Os\ ///
N^ <M tv ^
_5 \V '/s i>
Jj
-xc n —
Xcm
60 45 36 30 20 18 15 12 10 9 6
w <7 \-q
3° 4° 5° 6° go 10° 12° 15° 18° 20° 30°
0,99 0,980 0,020 25,060 33,188 37,380 40,622 47,123 48,680 51,225 59,293 62,282 67,480 83,266
0,98 0,960 0,040 13,770 19,740 24,340 28,125 36,555 38,669 42,234 49,219 53,223 57,377 71,551
0,97 0,941 0,059 7,510 12,430 16,360 20,061 28,805 31,130 35,145 41,536 46,038 49,640 61,661
0,96 0,922 0,079 4,060 7,620 11,170 14,515 23,015 25,312 29,478 35,501 40,223 43,531 56,617
0,95 0,903 0,098 2,190 4,800 7,680 10,583 18,434 20,729 24,870 30,623 35,412 38,546 51,405
0,93 0,865 0,135 0,626 1,870 3,620 5,645 12,024 14,066 17,908 23,204 27,900 30,833 43,402
0,90 0,810 0,190 0,088 0,441 1,150 2,173 6,364 7,924 11,062 15,656 19,957 22,677 34,745
0,88 0,774 0,226 0,023 0,162 0,523 1,131 4,143 5,372 8,028 12,094 16,066 18,619 30,277
0,85 0,723 0,278 0,003 0,034 0,155 0,414 2,139 2,893 4,909 8,233 11,622 13,894 24,812
0,83 0,689 0,311 0,012 0,067 0,207 1,361 1,987 3,516 6,279 9,323 11,411 21,771
0,80 0,640 0,360 0,002 0,018 0,071 0,676 1,063 2,009 4,182 6,669 8,454 18,022
0,75 0,563 0,438 0,198 0,355 0,918 2,053 3,721 5,018 12,810
0 70 0,490 0,510 0,109 0,324 0,961 1,998 2,890 9,026
0,65 0,423 0,578 0,070 0,425 1,025 1,597 6,214
0,60 0,360 0,640 0,176 0,499 0,842 4,162
0,55 0,303 0,698 0,228 0,419 2,692
0,50 0,250 0,750 0,196 1,669
0,45 0,203 0,798 1 0,989
0,40 0,160 0,840 0,548
der Flügelhinterkante
Die in Kap. I, 3, c.) erwähnte Strebe, die von Ermisch zu seinen Mes¬
sungen verwendet wurde, hat ein Profil, das von ungefähr 70 <y0 Tiefe an
nahezu ohne Krümmung bis an die Hinterkante verläuft (Abb. 33). Dort
stoßen Ober- und Unterseite unter dem Winkel 2 a (hier 50 Grad) zu¬ =
oder durch Anbringen von Endblechen erreicht. Analogen Einfluß haben die
seitlichen Kanalwände, zwischen die die Platten einzubauen sind.
Die Möglichkeit, die Druckverteilung vor der Profilhinterkante mit Hilfe
der im vorangehenden Paragraphen rechnerisch behandelten Strömung stu¬
dieren zu können, hat den großen meßtechnischen Vorteil, daß die Druck¬
anschlüsse bis sehr nahe an die Ecke in beliebiger Zahl angebracht werden
können, ohne durch die Profilunterseite behindert zu werden, was besonders
bei kleinen a sehr erleichternd ist. In der nachstehend beschriebenen Ver¬
suchsanlage wurden in der Nähe der Ecke von 2 zu 2 mm Meßanschlüsse an¬
gebracht. So war es möglich, bis sehr nahe an den Staupunkt Druckmessun¬
gen auszuführen. Zum Studium des Druckanstieges in Abhängigkeit des
Kantenwinkels ist die Analogie besonders bequem, indem nur eine entspre¬
chende Verstellung der Ablenkplatte notwendig ist. Zudem ist der zu spä¬
teren Untersuchungen notwendige Einbau der Absaugeanlage an einer Platte
leichter durchführbar, als in einem relativ kleinen Flügelmodell.
50 —
;
i
i i
CK= 10°
i
] Theoretischer DrucKverlau f /
1
II ! 1 1 V
i
gemess ener Ver laut
Idicke
-X c Tl 1
ae 6* « m 52 «tfl to 56 52 29 2H 20 16 12 B •* o
J [dünne Grenzschicht
Verlauf
~ ~~
3qemessener < ; \
i | dicke i
\ \,'
68 61* 60 56 SÏ *8 t* *0 J6 il 20 Î* 20 16 12
gebremst wurden. Dabei ist zu beachten, daß die Rauhigkeit genügend weit
von den Druckanschlüssen entfernt im Kanal angebracht wird, da ein Über¬
strömen (Abb. 41) die Anzeige der Meßstelle fälscht,. Die künstliche Rauhig¬
keitergab eine bedeutend dickere Grenzschicht (Abb. 40). Die Abbildungen
36—39 zeigen die Meßresultate für 4 ausgewählte verschiedene Stellungen
der Ablenkplatte. Total wurden die Kurven für 11 Winkel a aufgenommen.
j
1
i
1
1
1
i
=5^
***
.„-
-X CI n
6V M 56 S2 h8 <t* 40 56 52 28 2H 20 16 12 8 * 0
i
l j
1 /
-x Cm
Der Druckverlauf ist aber bei allen andern sehr ähnlich. Über die erreichte
Meßgenauigkeit gibt Abb. 37 Auskunft. Meßpunkte Hier wurden sämtliche
eingetragen, während bei den
übrigen Winkeln wohl alle Punkte zum genauen
Aufzeichnen der Kurven verwendet, dagegen nur etwa jeder vierte Punkt als
solcher bezeichnet wurde.
Die erhaltenen Resultate zeigen wirklich die vermutete Verschlechte¬
rung des Druckanstieges mit zunehmender Qrenzschichtdicke. Nun wäre es
erwünschter, durch Verkleinerung der Grenzschicht den Druckanstieg dem
theoretischen immer näher zu bringen. Dabei hat es keinen Sinn, die Ober-
—
52 -
fläche des Kanales glatter zu machen, um damit das Entstehen einer weniger
dicken Grenzschicht erreichen ; denn dieser Weg ist bei jedem Tragflügel
zu
'1
,q
(P-hq)oo /KCX=10° i
^CX=30°
0,75
xdünne Grenzschicht
k
dicke
i
0,50
i
-gmm -
0 20 40 60 80 100
Abb. 40. Totaldruckprofile bei verschieden dicken Grenzschichten.
e) Versuchsanordnung
Die Meßstrecke des in Kap. III b.) beschriebenen Kanales wurde für die
Absaugung der längs der Grundplatte entstehenden Grenzschicht eingerich¬
tet. Nach Abb. 41 wurde ein Schlitz eingebaut, der, was die Form und den
Ueberströmen der
Abb. 43. Versuchsanordnung von Abb. 35 umgebaut für Messungen mit Absaugung.
f) Meßmethoden
wählt werden, weil man wieder Änderungen von Profilen betrachten wollte
und deshalb eine sehr genaue Aufnahme der einzelnen Kurven anstreben
mußte. Dünne Schichten verlangen zudem die Anwendung von entsprechend
feinen Meßrohren, die ihrerseits stark gedämpft sind, den Schwankungen nur
—
55 —
langsam folgen, lange Einstellzeiten haben und bei allfälligen kleinen Un-
dichtheiten in den Zuleitungen erhebliche Fehler verursachen. Die im Über¬
gangsstück und an der Grundplatte entstandene naturliche Schicht genügte
dafür.
Strömung haben. Die Grenzschicht ist deshalb nur aus dem Verlauf des to¬
talen Druckes erkennbar. Unter diesen Umständen ist
es nicht möglich, in
herrschte.
Als A pst (zur Absaugung notwendiger Unterdruck) haben wir bei den
Schlitzuntersuchungen die statische Druckdifferenz zwischen Hauptkanal¬
achse und Diffusorende definiert. Im Umlenkkanal muß die Druckdifferenz
zwischen Schlitzeintritt
(ohne Absaugung) und Diffusoraustritt als ma߬
gebend betrachtet
werden, da innerhalb der Strahlbreite der Druck auf den
an der freien Strahlgrenze bestehenden Atmosphärendruck abfällt, die Grenz¬
schicht, deren Material entfernt wird, aber unter dem statischen Druck steht,
der an der Grundplatte gemessen wird. Aus den Messungen, die im lau¬
fenden Kapitel zur Kontrolle der theoretischen Druckverteilung durchgeführt
wurden, läßt sich der Druck am Schlitzeintritt ohne Absaugung am einfachsten
entnehmen (Abb. 32).
Qaabgesaugte Menge.
=
64 56 48 40 32 24 16 6 0
Abb. 45. Druckverlauf längs der Grundplatte bei verschiedener Absaugung für a = 3 Grad.
bei sämtlichen Versuchen gleich der doppelten Strahlbreite (70 cm) gewählt,
in derAnnahme, daß diese Größe für eine vollständige Umlenkung des
Strahles genüge. Versuche, die mit einer Platte von doppelter Länge bei
a 30 Grad durchgeführt wurden, zeigten keine feststellbare Änderung des
=
64 56 48 40 32 24 16 8 6"
Abb. 46. Druckverlauf für a = 6 Orad.
6h 56 48 M) 32 2k 16 8 0
Die Grenzschicht ist nach den Versuchen also tatsächlich für den fehlen¬
den Druckanstieg verantwortlich; denn eine teilweise Entfernung ermög¬
lichte sofort einen steilerenDruckanstieg längs der Grundplatte und ver¬
kleinerte damit die Differenz gegenüber dem theoretischen Verlauf. Dabei
kann A p aber nicht beliebig klein oder gar zu null gemacht werden, weil
sich zwischen Absaugeschlitz und Umlenkkante bereits wieder eine neue
Grenzschicht bilden kann, die, wenn auch von geringer Ausdehnung, den
vollen Druckanstieg doch bereits etwas beeinträchtigt.
—
60 -
64 56 48 40 32
°'8
24 16 8 o
Außerdem sind die entsprechenden Werte für c'p und cQ graphisch auf¬
getragen. Bei der stärksten Absaugung wurde ca nicht gemessen, dahier
versucht wurde, den maximal möglichen Anstieg zu erreichen, indem alle
Widerstände in der Saugleitung, d. h. auch die Meßdüse, entfernt wurden.
'
64 56 48 40 32 24 16 8 0
Diese Kurve, die eine durchwegs sehr geringe Verbesserung gegenüber der
nachfolgenden aufweist, wurde ohne Rücksicht auf die aufzuwendende Lei¬
stung aufgenommen.
Die Cg-Werte zeigen, wie auch in Kap. II, einen relativ einfachen Ver¬
lauf. Sie nehmen mit zunehmender Absaugung zu. Dagegen ist c'p nicht so
einfacher Natur. Wie bereits bei den Schlitzuntersuchungen erwähnt, kann
in einem bestimmten Gebiet eine kleine Vergrößerung von cQ einen ganz
erheblichen Anstieg von c'„ zur Folge haben. Im Gebiet kleiner Absaugung
zeigt sich der Einfluß des Diffusors deutlich, indem der Rückgewinn an
—
62 —
Energie in Form
von statischem Druck ein Maximum hat. Beim weiteren Ver¬
kleinern von
cQ wird c'„ ungünstiger, weil die durch den Diffusor gehende
Menge zu klein ist. Die Messungen für a 6 Grad sind so gewählt worden,
=
6t 56 48 kO 32 21t- 16 8 0
^saugung
0 J-g mn
20 40 60
theoretisch
Für den Hauptflügel wurde ein Joukowsky Profil (mit kleinen Ab¬
-
Schlitzflügel und Fowlerklappe sind aus dem Hauptprofil nach Abb. 52 aus¬
geschnitten worden. Da beabsichtigt war, hohe Auftriebsbeiwerte schon bei
relativ kleinen Anstellwinkeln des Hauptflügels zu erreichen, wurde die
Spitze, die normalerweise die Schlitzflügel vorne aufweisen, abgerundet und
dafür die allerdings unschöne Erhöhung am Hauptflügel in Kauf genommen.
Damit wurde bei geschlossener Stellung das Hauptprofil unverletzt beibe¬
halten, bei offenem Flügel an dessen Unterseite aber eine gesunde Strömung
auch bei schwach negativen Anstellwinkeln des Hilfsflügels ermöglicht.
während die Flügelnase noch unverletzt, d. h. der Platz für den Schlitzflügel
vorläufig noch nicht ausgeschnitten war. Aus Abb. 57 ist ersichtlich, daß
diese Messungen des Hauptprofiles, die besonders im unteren Teil sehr gut
mit den Göttinger-Resultaten übereinstimmen, ein ca von 1,38 ergaben.
—
65 —
rend die zugehörigen Polaren wieder in Abb. 57 zu finden sind. Davon ist
eine Stellung besonders schlecht (großer Widerstand, kleiner Auftrieb)^
während die beiden andern in der Gegend des Maximums liegen. Abb. 54 a
zeigt die Befestigung der beiden Klappenhälften, die auf dem Prinzip des
Nonius beruhend, eine sehr genaue und feinstufige Verstellung ermöglichte.
Die nachfolgende Prinzipskizze (Abb. 54 b) erklärt die Arbeitsweise. Die
mit großer Präzision hergestellten Lochscheiben wurden durch einen genau
passenden zylindrischen Stift in der gewünschten Lage gehalten.
'
9 Locher—' 10 Locher
Abb. 54 b.
Enden
5iF
Abb. 56. Photographie des dicken Flügels mit Fowlerklappe und Schlitzflügel.
verlegt und so den Nachteil der Fowlerklappe, wenn auch nicht ganz, so doch
teilweise aufhebt. Es wurde deshalb, wie bereits erwähnt, nach Abb. 55
ein Schlitzflügel montiert, der innerhalb eines großen Bereiches beliebig
f camax'^°
Abb. 56 a. Stellungen von Schlitzflügel und Fowlerklappe.
Abb. 56 b. Abb. 56 c.
wendig ist, beide einziehen und den Widerstand auf den des normalen Jou-
68
Auftrieb von 4,192 war der Schlitzflügel mit ungefähr 15 »o beteiligt. Dieser
hohe Auftriebsbeiwert konnte mit 10 Grad Anstellwinkel erreicht werden,
ein Wert, der ganz erheblich unter demjenigen des Absaugflügels liegt.
Wie erwartet, verschiebt sich der resultierende Auftrieb nach vorne, was
besonders in Abb. 59 ersichtlich ist. Hier wurden für die 3 Fälle (Haupt¬
profil allein a), mit Fowlerklappe b), mitFowlerklappe und Schlitzflügel c))
bei 0 Grad Anstellwinkel die resultierenden Flügelkräfte relativ zum Flügel¬
profil eingetragen, c) liegt zwischen a) und b). Ebenso wird im Falle c)
—
69 —
Abb. 58. ca
=
f(cm).
mit Fowlerklappe
der Widerstand bei gleichem Auftrieb etwas besser, was an der schwächeren
Neigung der Totalkraft, sowie an der knapp höher ^gelegenen Polaren
(Abb. 57) zu erkennen ist.
Was für überraschende Bedingungen mit solchen Tragflügelkombina¬
tionen erreicht werden können, zeigt der Fieseler-Storch, der, obschon
dort die Möglichkeiten noch nicht extremal ausgenützt worden sind c„n
—
Als Sohn des Gottfried Gerber und der Sophie Fankhauser am 25. 5.1912
in Ilfis bei
Langnau, Kt.
Bern, geboren, besuchte ich in Ilfis
Jahre die 4
Primär- und in Langnau 5 Jahre die Sekundärschule. Den Unterricht der
Mittelschulstufe genoß ich an der Realschule des Städtischen Gymnasiums
in Bern, wo mir 1931 das Reifezeugnis erteilt wurde. Anschließend er¬