d d
U ind = − B A cos α = − B A cos(ω t ) = ω B A sin(ω t )
dt dt
Eine solche sinusförmige Spannung nennt man Wechselspannung.
173
Im allgemeinen Fall schreibt man
U = U 0 cos(ω t + ϕ )
ω
Die Wechselspannung hat die Amplitude U0, und die Frequenz f =
2π
Den Winkel ϕ bezeichnet man als Phase.
U (t )
U0
Die grüne Kurve hat 90° = π/2 rad Phasenverschiebung gegenüber der
schwarzen Kurve.
2π
Die Periodendauer T beträgt T = 1/ f =
ω
174
Effektivspannung
U0
P = U (t ) I (t ) = U 0 cos(ω t )
cos(ω t )
R
2 T 2 2
U 1 1 U0 U U
P = 0 ∫ cos 2 (ω t ) dt = = ⇒ U eff = 0
eff
R T 0 2 R R 2
P(t ) U eff
U (t )
Peff
Wechselspannung Gleichspannung
175
Netzspannung
U (t )
U0
U eff
t
Beim Einschalten einer Spule hatten wir gesehen, das nach Anlegen der
Spannung der Strom linear ansteigt
U (t )
t
I
entsprechend
zum I
Einschalten
t
U
177
Annahme: Spule ohne ohmschen Widerstand
Der Strom steigt so schnell mit der Zeit an, dass die angelegte Spannung
gleich der induzierten Gegenspannung ist. Die Kirchhoffsche Maschenregel
fordert:
U (t ) + U ind = 0
dI
U 0 cos(ωt ) − L = 0 U (t ) U ind
dt
U0 U0 U0
I=
L ∫ cos(ω t ) dt =
ωL
sin(ω t ) =
ωL
cos(ωt + 90°)
Die Spule verhält sich nicht als ohmscher Widerstand, d.h. der Strom ist
nicht zu jeder Zeit proportional zur Spannung.
178
Komplexer Widerstand einer Spule
U eff U0
= =ωL
I eff I0
Um die Phasenverschiebung zu berücksichtigen und in Wechselstromkreisen
mit Widerständen rechnen zu können, führt man den komplexen Widerstand
ein.
Im
Z = iω L komplexe Zahlenebene
ωL
90°
R Re
Die Spannung am Kondensator ist proportional zur Ladung und steigt bei
konstantem Strom linear an:
Q It
U U= =
C C
U (t )
entsprechend
zum Laden des
Kondensators U
t
I
180
Annahme: Stromkreis mit Kondensator ohne ohmschen Widerstand
Es gilt:
dQ dU
Q(t ) = CU (t ) → I (t ) = =C
dt dt
U eff U0 1
= =
I eff I0 ω C
181
Komplexer Widerstand eines Kondensators
1 1
Z = −i =
ω C iω C
zugeordnet. Im
komplexe Zahlenebene
90°
1 R Re
−i
ωC
182
Wechselstromkreis mit Spule, Kondensator und Widerstand
U (t ) + U ind = U R + U C
Es folgt U ind
dI Q
U (t ) − L = I R+
dt C UC
U (t )
Ein weiteres Differenzieren liefert
UR
dU d2I dI 1
=L 2 +R + I
dt dt dt C
d2I dI 1
ω U 0 sin(ω t ) = L 2 + R + I
dt dt C
183
Die Differentialgleichung ähnelt sehr der Dgl. für erzwungene Schwingungen
aus der Mechanik.
Die Lösung der homogenen Dgl. (d.h. ohne äußere Spannung) ist
exponentiell gedämpft und spielt nach einer Weile keine Rolle mehr.
Als Ansatz für eine spezielle Lösung verwenden wir eine Funktion, die
die selbe Frequenz wie die äußere Spannung besitzt.
184
Mit dem Ansatz
I (t ) = I 0 ei (ωt −ϕ )
⎛ 1 ⎞
i U 0 e i ωt = I 0 e iω t e − i ϕ ⎜ − L ω + i R + ⎟
⎝ ωC ⎠
⎛ i ⎞
U 0 = I 0 e − iϕ ⎜ i L ω + R − ⎟
⎝ ωC ⎠
Man drückt jetzt den Zusammenhang zwischen den Scheitelwerten von Strom
und Spannung mit einem komplexen Widerstand Z der s.g. Impedanz aus.
U 0 = Z I 0′
185
In der Konstanten I 0′ ist die Phasenverschiebung um den Phasenwinkel ϕ
enthalten
U 0 = Z I 0′ = Z I 0 e − iϕ
i
Z = i Lω + R −
ωC
Für den Betrag von Z erhält man
Im
2
⎛ 1 ⎞
Z = (Re Z ) + (Im Z )
2 2
= R + ⎜ Lω −
2
⎟
⎝ ω C ⎠
|
|Z
1
Den Phasenwinkel berechnet man aus Lω −
ωC ϕ
1
Lω − R
ϕ = arctan
Im Z
= arctan ωC Re
Re Z R
186
Schein-, Wirk-, und Blindwiderstand
|
|Z
ohmschen Widerstände im reellen Fall.
1
Lω −
ωC ϕ
R Re
187
Elektrische Leistung beim Wechselstrom
ZR R
Ua = Ue = Ue
Z ges i
R−
ωC
Nach kurzer Rechnung erhält man für Betrag und Phase
ω RC 1
Ua = Ue ϕ =arctan
1+ ω R C
2 2 2
ω RC
189
Frequenzabhängigkeit:
Ua Ue = 1
Ua Ue = 1 2
ω= 1 ω RC
RC
ϕ = 90°
ϕ = 45°
ω RC
ω= 1
RC 190
Tiefpass-Filter
1
Ua = Ue ϕ =arctan(− ω R C )
1+ ω R C
2 2 2
191
Frequenzabhängigkeit:
Ua Ue = 1
Ua Ue = 1 2
ω= 1 ω RC
RC
ϕ = 0°
ϕ = −45°
ϕ = −90°
ω RC
ω= 1
RC 192
Frequenzfilter (Bandpass)
Aus Widerstand, Kondensator und Spule kann eine Filter für einen
schmalen Frequenzbereich aufgebaut werden.
Anwendung: Abstimmung auf einen Radiosender
R 1
− ωL
Ua = Ue ϕ =arctan ωC
2
(
R + ωL − )
1 2
ωC
R
193
Frequenzabhängigkeit:
Ua Ue = 1
R
Δω =
L
ω =1 LC ω LC
ϕ = 90°
ϕ = 0°
ϕ = −90°
ω LC
ω =1 LC 194
Elektrischer Schwingkreis
U1 = U 0 cos(ωt )
U1 U2
die einen Strom I1 bewirkt:
dI1 dΦ
U 0 cos(ωt ) = L = N1
dt dt
U 1 dΦ U U2 N
= =− 2 ⇒ =− 2
N 1 dt N2 U1 N1
Der Strom
dI 1 U 0 U0
= cos(ωt ) ⇒ I1 = sin(ωt )
dt L L
hat eine Phasenverschiebung von 90 Grad gegenüber der Spannung.
198
Tesla-Trafo
Mit einer Primärwicklung aus sehr wenigen Windungen und einer Sekundär-
wicklung aus vielen tausend Windungen bei gleichzeitig hohen Spannungen
und Frequenzen können sehr große Spannungen erzeugt werden.
199
Induktionsofen
U1
200