(UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1)
Zusammenfassung des Skriptums zur VO 234.011
WS 2009/2010
VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS
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ZUSAMMENFASSUNG DES SKRIPTUMS ZUR VO WS 2009/2010
VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Inhaltsverzeichnis
7.2 VERTRAGSTYPEN................................................................................................................... 34
7.2.1 Kaufvertrag ................................................................................................................... 34
7.2.2 Werkvertrag .................................................................................................................. 34
7.2.3 Mietvertrag ................................................................................................................... 35
7.2.4 Gesellschaftsvertrag ..................................................................................................... 35
7.3 WERKVERTRAGSRECHT – ALLGEMEINE GRUNDSÄTZE ........................................................ 35
7.3.1 Grundsatz der Privatautonomie ................................................................................... 35
7.3.2 Voraussetzungen für einengültgen Vertrag ................................................................. 35
7.3.3 Reihenfolge der Vertragsunterlagen ............................................................................ 36
7.4 HAFTUNG .............................................................................................................................. 36
7.4.1 Gewährleistung ............................................................................................................. 36
7.4.2 Schadensersatz ............................................................................................................. 37
7.4.3 Produkthaftung ............................................................................................................. 38
7.4.4 Garanatie....................................................................................................................... 38
7.4.5 Garanatievertrag........................................................................................................... 39
7.5 DER ARCHITEKTENVERTRAG................................................................................................. 39
7.5.1 Allgemein ...................................................................................................................... 39
7.5.2 Haftung .......................................................................................................................... 39
7.5.3 Honorarleitlinien Architektur ....................................................................................... 39
8. NORMEN UND NORMWESEN ....................................................................................................... 41
8.1 ALLGEMEIN............................................................................................................................ 41
8.2 ALLGEMEIN............................................................................................................................ 41
8.3 DIE BEZEICHNUNG VON NORMEN ....................................................................................... 41
8.4 BAUPRODUKTE – HARMONISIERTE NORMEN ..................................................................... 42
8.5 BAUWIRTSCHAFTLICH RELEVANTE NORMEN ...................................................................... 42
8.6 NORMEN IM BAUVERTRAG .................................................................................................. 42
9. DER BAUWIRTSCHAFTL. MUSTERVERTR. ÖNORM B 2110 ......................................................... 43
9.1 ANWENDUNGSBEREICHE DER ÖNORM B 2110 ................................................................... 43
9.2 ERLÄUTERUNGEN WICHTIGER BEGRIFFE ............................................................................. 43
9.2.2 Relevante Begriffe aus der ÖNORM A 2050 bzw. BVergG 2006 ................................. 44
9.2.3 Sonstige Begriffe ........................................................................................................... 44
9.3 VERFAHRENSBESTIMMUNGEN ............................................................................................ 44
9.4 WESENTLICHE VERTRAGSBESTIMMUNGEN FÜR BAULEISTUNGEN .................................... 44
9.4.1 Vertrag (ÖNORM B 2110, Abschnitt 5)......................................................................... 45
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Inhaltsverzeichnis
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Allgemeine EInführung
1. ALLGEMEINE EINFÜHRUNG
1.1 EINORDNUNG der Bauwirtschaft in Wirtschaftswissenschaft
WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT
WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT
SPEZIELLE BWL
BAUWIRTSCHAFTSLEHRE
Betrienbswirtschaftslehre: Lehre v. der wirtschaftlichen Führung von Betrieben; beschäftigt sich mit
Entscheidungen in Betrieben und Unternehmen.
„wirtschaften“ = Disponieren über knappe Güter, die geeignet sind menschl. Bedürfnisse zu
befriedigen.
Allgemein: Bauprojekte= kurzfristig erstellte Projekte, hohe Nachhaltigkeit – jedes Projekt Prototyp
– hohe Geldmittel Skandalierunstendenzen – Politischer Einfluss bei Einsatz öffentlicher Gelder
Produktionsfaktoren: Arbeit – Material – Betriebsmittel – Kapital – Boden – Fremdleistung
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Allgemeine EInführung
Bruttoinlandsprodukt: BIP = Maß für wirtschaftliche Leistung eines Landes in best. Zeitraum, gibt
an: Gesamtwert aller Waren u. Dienstleistungen innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtsch.
hergestellt und dem Endverbrauch dienen – zentrale Rolle in Wirtschaftsstatistik , wird im Rahmen
d. volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ermittelt; VGR ist statistisches Instrument d.
Wirtschaftsbeobachtung – vom BIP Abschreibungen abgezogen Nettoinlandsprodukt
Nominales BIP = in aktuellen Marktopreisen abhängig von Preisindex , steigt bei Inflation – reales
BIP = unabhängig von Marktpreisen u. Preisveränderungen; alle Güter und Dienstleistungen zu
Preisen eines Basisjahres berechnet (BIP real = [BIP nom./Preisindex]* 100 ) - BIP pro Kopf: BIP
geteilt durch Anzahl der Einwohner; Messgröße für Wohlstand eines Landes, oft kaufbereinigt =
unterschiedliche Preisniveaus versch. Länder ausgeblendet (besserer Vergleich)
1.3.3 CPV-Code
Nummerischer Code: 8 Ziffern, ersten 2: Abteilungen , ersten 3: Gruppen, ersten 4: Klassen, ersten
5: Kategorien, drei letzen Ziffern = weitere Präzisierung innerhalb einzelner Kategorie
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Allgemeine EInführung
Alphanumerischer Code: erste Ebene: ein Buchstabe = Abschnitt, zweite Ebene: ein Buchstabe =
Gruppe , dritte Ebene = 3 Ziffern = Unterabteilungen
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Wirtschaftliche Grundlagen
2. WIRTSCHAFTLICHE GRUNDLAGEN
2.1 FINANZBUCHHALTUNG
Erstes Element des externen Rechnungswesens ist Buchführung – weiteres Elemet ist das Inventar
– drittes Element ist der Jahresabschluss (Bilanz, Gewinn- u. Verlustrechnung)
Zweck der FiBu: systematische Dokumentation d. Entstehung und Abwicklung der Geschäftsvorfälle
um Unternehmer und gegebenenfalls Dritten Überblick über Lage zu vermitteln – FiBu erfasst
Beziehung d. Unternehmens mit Marktpartnern, stellt Vermögens- u. Gewinnverhältnisse dar ,
aufgezeichnet werden Geschäftsfälle die Auswirkung auf Vermögens- u. Gewinnverhältnisse haben
(zB keine Angebote od. Aufträge!), muss vollständig, richtig u. zeitnahe sein, klar und übersichtlich –
Baut auf Zahlungsvorgängen auf, besitzt dokumentarischen Charakter – tritt in folgenden Formen in
Erscheinung: 1. Buchf. öffentlicher Verwaltungen, 2. Einnahmen- Ausgabenrechnung, 3. Doppelte
Buchhaltung
Doppelte Buchhaltung: wichtigste Rolle in der Praxis; ist für Kapitalgesellschaften und großen
Personengesellschaften (Umsatz > 30.000 €) und großen Unternehmen (Umsatz in 2 Kalenderjahren
> 400.000 €) inkl. Bilanzierung verpflichtend – Aufzeichnung der Geschäftsfälle muss vollständig,
richtig u. zeitnah sein , Buchführung klar und übersichtlich , für jeden Geschäftsfall ein Beleg, Bücher
u. Belege mindestens 7 Jahre aufbewahrt – unterscheidet in zwei Verrechnungskreise: 1.
Bestandsrechung u. 2. Erfolgsrechnung – Buchung sowohl systematisch auf Konto (im Hauptbuch)
als auch chronologisch im Grundbuch erfasst 2fache, doppelte Eintragung d. Buchungsstoffes
Bilanz aus Daten der Finanzbuchhaltung erstellt; Gegenüberstellung des Vermögens und des
Kapitals zu einem Bestimmten Stichtag, hat folgende Funktionen zu erfüllen:
Dokumentationsfunktion, Gewinnermittlungsfunktion, Informationsfunktion – in zwei Bereichen
dargestellt:
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Wirtschaftliche Grundlagen
Einkommenssteuer: Eink.st.pflichtig alle „natürlichen Personen“ = Menschen von Geburt bis zum
Tode
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Wirtschaftliche Grundlagen
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Der rechtliche Rahmen für Unternehmen
Gewerbeordnung gilt für alle gewerbsmäßig ausgeübten, gesetzlich nicht verbotenen Tätigkeiten,
sofern nicht ausdrücklich vom Geltungsbereich der GewO ausgenommen (ausgenommen: nur
selbstständige Berufe, meist durch andere Gesetze geregelt zB Ziviltechniker, Rechtsanwälte, Ärzte,
...) bzw. manche Erwerbszweige der „Neuen Selbstständigen“ (zB Psycho. u. Physiotherapeuten,
Vortragende etc)
Vor Eröffnung eines Betriebes folgende Fragen zu klären: In welches Gewerbe fällt Tätigkeit?
Welcher Befähigungsnachweis notwendig? Betriebsanlagengenehmigung notwendig? –
Grundsätzlich: für jede gewerbliche Tätigkeit eine Gewerbeberechtigung – Tätigkeit gewerbsmäßig
wenn selbstständig, regelmäßig u. in der Absicht einen Ertrag od. sonst. wirtsch. Vorteil zu erzielen
Einteilung der Gewerbe: 1. Freie Gewerbe: kein Befähigungsnachweis notwendig (zB Asphaltierer,
Kanalräumer) 2. Reglementierte Gewerbe: Befähigungsnachweis!, in GewO taxativ aufgezählt, dazu
zählen auch verbunde Gewerbe: sind keine Kategorie von Gewerben; setzen sich aus zwei od.
mehreren Gewerben zusammen, diese bleiben vollständig eigenständig, dürfen auch Tätigkeiten
anderer Gewerbe ausführen (zB Fliesenleger, Maler etc), 3. Reglementierte Gewerbe mit bes.
Zuverlässigkeit (Rechtskraftgewerbe): Ausübung erst nach Bescheid d. Behörde, zB Baumeister,
Sprengmeister, 4. Teilgewerbe: für Teiltätigkeiten reglementierter Gewerbe mit vereinfachtem
Zugang zur Befähigung (zB Erdbauer), 5. Neue Selbstständige: schwer greifbare Gruppe, heterogen
3.2 BETRIEBSANLAGENGENEHMIGUNG
elektrische Anschlussleistung der Geräte < 100 kW, 3. wenn in Verordnung d. Wirtschaftsministers
diese Art v. Betriebsanlage als dem vV zu unterziehend aufgezählt wird, 5. in keiner weiteren
Verordnung genannt, deren aufgelistete Anlagen nicht dem vV zu unterziehen sind
Unterschiede vV zu RV: Nachbarn haben keine Parteienstellung, Behörde muss spätestens nach 3
Monaten nach Einlangen d. Genehmigungsansuchens einen Bescheid erlassen
3.3 ZIVILTECHNIKERWESEN
Inhalt der Befugnisse umfasst: Verfassung v. Projekten, Plänen etc., Überwachung und Leitung der
Herstellung baulicher technischer od. betrieblicher Anlagen, Überwachung u. Überprüfung von
maschinellen Anlagen, Beratung und Durchführung fachtechnischer Untersuchungen, Abgabe von
Gutachten, Berechnungen etc., Fachtechnische Überpr. von Unterlagen, Berufsmäßige Vertr. v.
Parteien Behörden etc.
3.4 UNTERNEHMENSRECHT
3.4.1 Begriffe
Unternehmen: jede auf Dauer angelegte Organsisation selbstst. wirtsch. Tätigkeit (auch wenn nicht
auf Gewinn ausgerichtet!), Organisation Vielzahl wirtsch.bewegender Güter, welche zu einem
organsichen Ganzen vereinigt werden, Unternehmen als solches keine juristische Person, kein
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Der rechtliche Rahmen für Unternehmen
juristisches Subjekt, sonder juristisches Objekt kann auch Gegenstand von Rechtsgeschäften
sein
Firma: ins Firmenbuch eingetragener Name eines Unternehmers bezeichnet also nicht das
Unternehmen, sondern den Unternehmens(Rechts-)träger
Unternehmer: =wer ein Unternehmen betreibt – bezieht sich sowohl auf physische als auch auf
juristische Personen, rechtsfähige Personengesellschaften, sonstige teilrechtsfähige Gebilde – jeder
Unternehmer unterliegt UGB – Größe d. Unternehmens, Größenkriterien lediglich Einfluss auf
Rechnungslegungsrecht u. Pflicht sich in das Firmenbuch einzutragen – Land- u. Forstwirten und
freie Berufen: Sonderstellung; unterliegen UGB erst mit Eintragung in das Firmenbuch; freiwillig
3.4.2 Firmengrundsätze
3.4.3 Firmenbuch
In Form einer Datenbank geführt; dient der Verzeichnung u. Offenlegung rechtlich relevanter
Tatsachen von Rechtsträgern; besteht in Parallele zum Grundbuch, gliedert sich in Hauptbuch und
Urkundensammlung – mit Eintragung ins Firmenbuch: jede Firma bekommt eine
Firmenbuchnummer, in Urkundensammlung alle für Eintragung notwendigen Urkunden – Gericht
verfügt über Vollzug der Eintragung ins Hauptbuch – Firmenbuch ist öffentliches Register
Eintragung setzt Anmeldung voraus; Eintr. wird von folgenden Personen durchgeführt:
Einzelunternehmer: vom Einzelunternehmer selbst – OG, KG: alle Gesellschafter – GmbH: sämtliche
Geschäftsführer – AG: Vorstand u. Aufsichtsrat
Unternehmerisch tätige natürliche Personen die nach UGB Pflicht zur Rechnungslegung unterliegen
(Schwellwert: 400.000,- € Umsatz in 2 Kalenderjahren), sind verpflichtet sich in Firmenbuch
eintragen zu lassen, andere Einzelunternehmer dazu berechtigt
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Der rechtliche Rahmen für Unternehmen
3.4.4 Rechnungslegungspflicht
3.4.5 Gesellschaftsrecht
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Der rechtliche Rahmen für Unternehmen
=ein Zusammenschluss mehrer Unternehmen zum Zweck des Einreichens eines gemeinsamen
Angebotes, im Auftragsfall im Regelfall wird eine Arbeitsgemeinschaft gebildet –
Arbeitsgemeinschaft ist Zusammenschluss mehrer Unternehmer die dem Auftraggeber gegenüber
solidarisch zur vertr. Erbringung einer Leistung verpflichtet sind – Bietergemeinschaft kann Bieter in
einem Vergabeverfahren sein, selbst als Unternehmer auftreten – intern wird in „echte und unechte
Arbeitsgemeinschaften unterschieden: Echte AGs: geforderte Leistung wird auch im Innenverhältnis
gemeinschaftlich erbracht, Unechte AGs: Jeder Partner erbringt bestimmten Teil der Gesamtleistung;
kann sich aus gewerberechtlichen oder baubetrieblichen Gründen als sinnvoll erweisen
3.4.6.3 Generalunternehmer
3.4.6.4 Generalübernehmer
Übernimmt wie Generalunternehmer sämtliche Leistungen, führt sie aber nicht selbst aus; delegiert
sie an andere Unternehmer
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Der rechtliche Rahmen für Unternehmen
3.4.6.5 Totalunternehmer
3.4.6.6 Totalübernehmer
Nimmt Aufgaben eines Totalunternehmers wahr, erbringt aber keine Planungs- und Bauleistungen;
Arbeiten an Subunternehmer delegiert er führt nur Managementaufgaben aus
3.4.6.7 Subunternehmer
Unternehmer der Teile der an den Auftragnehmer übertragenen Leistung ausführt, vertraglich nur
an diesen gebunden, Lieferung von Materialien keine Subunternehmerleistung (da Leistungen im
Rahmen eines Werkvertrages erbracht) – „Erforderliche Subunternehmer (Generalunternehmer
benötigt diese zum Erlangen einer notwendigen Eignung (Befungnis, Leistungsfähigkeit), „Sonstige“
Subunternehmer (Generalunternehmer könnte delegierte Leistungen auch selber ausführen)
3.4.6.8 Hauptunternehmer
3.4.6.9 Nebenunternehmer
Übernimmt Leistungen als Alleinunternehmer, Auftrag von Hauptunternehmer im Namen und auf
Rechnung des Bauherrn übertragen
3.4.6.10 Baubetreuer
Bereitet Bauvorhaben in Vollmacht eines Dritten (Bauherr) vor und führt dieses auch durch,
Unternehmer der auf dem Grund des Bauherrn in seinem Namen und seiner Rechnung ein
Bauwerk errichten lässt, Verträge von ihm im Namen des Bauherrn abgeschlossen
3.4.6.11 Bauträger
Führt Bauvorhaben im eigenen Namen, auf eigene oder fremde Rechnung durch, keine
Erwerbsverpflichtung enes Dritten (Bauherr)
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Der rechtliche Rahmen für Unternehmen
3.4.6.12 Professionisten
Unternehmer, der nach Errichtung des Rohbaus Ausbauarbeiten an einem Hochbau im Rahmen
seiner Gewerbeberechtigung durchführt
3.4.6.13 Arbeitskräfteüberlasser
3.5 ARBEITSRECHT
Bezeichnet Gesamtheit aller Gesetze und Bestimmungen, welche Arbeitsverhältnis zw. Arbeitgeber
und Arbeitnehmer, Arbeitschutz, Sozialversicherung etc. regeln. Es gibt untersch. Diesntverhältnisse:
echter Dientsvertrag, freier Dienstvertrag, Werkvertrag.
Begründung eines Dienstverhältnisses: Dienstgeber als auch Dienstnehmer gehen Rechte und
Pflicheten ein, festgeschrieben im Arbeitsvertrag (Dienstvertrag). Prinzipiell formfrei, können also
schriftlich, mündlich oder durch „schlüssige Handlung“ (Erbringung von Arbeitsleistungen)
abgeschlossen werden. Vorrangig dabei: Arbeitspflicht des Arbeitsnehmers und
Entgeltzahlungspflicht, Fürsorgepflicht des Arbeitsgebers, auch Ausmaß der tägl/wöchentlichen
Arbeit festgelegt, Urlaub etc., wobei Rahmen durch Gesetz und zT durch Kollektivverträge und
Betriebsvereinbarungen vorgegeben, Schlechterstellung des DN gegenüber diesen gesetzlichen od.
kollektivverträglichen Regelungen unzulässig.
Für Bauindustrie und Baugewerbe gibt es zwei Kollektivverträge: 1. Kollektivvertrag für Angestellte
der Bauindustrie und des Baugewerbes und 2. Kollektivvertrag für Arbeiter der Bauindustrie und des
Baugewerbes
Auflösung d. Dienstverhältnisses: durch 1. Auflösung während Probezeit (beträgt nicht mehr als ein
Monat, in dieser Zeit kann Arbeitsverhältnis von AG oder AN jederzeit und ohne Gründe aufgelöst
werden), 2. Zeitablauf (wenn Arbeitsverhältnis auf best. Zeit abgeschlossen. Wenn mehrmalig befr.
Arbeitsverhältnisse in Kette abgeschlossen: unbefristetes Arbeitsverhältnis, und Auflösung nach
dessen Regeln!), 3. Einvernehmliche Auflösung (AG und AN einigen sich darauf, Dienstverhältnis zu
best. Zeit zu beenden), 4. Kündigung (=ordnungsgemäße Auflösung eines unbefristeten
Arbeitsverhältnisses, im freien Ermessen des AG od. AN), 5. Entlassung (vorzeitige Auflösung d.
Dienstverhältnisses durch AG, allerdings mit wichtigem Grund), 6. Austritt (vorzeitige Auflösung d.
Dienstverhältnisses durch AN aus wichtigem Grund
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Der rechtliche Rahmen für Unternehmen
Arbeitsschutz dient zum Schutz des Lebens und der Gesundheit des Arbeitsnehmers (Regelungen
für Einsatz gefährlicher Maschinen, Umgang mit Chemikalien, Arbeitsruhe, etc), allgemein gilt
Verkehrssicherungspflicht
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Interessensvertretungen
4. INTERESSENSVERTRETUNGEN
Unterscheidung zw. gesetzlich konstituierten Interessensvertretungen (Kammern, zB
Wirtschaftskammer, Ingenieur- und Architektenkammer) und privatrechtlich konstituierten (freien)
Interessensvertretungen u. Verbände.
4.1 WIRTSCHAFTSKAMMER
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Generelle Abwicklung eines Bauwesens
Bauherr: Rechtspersönlichkeit, über seinen Auftrag u. Rechnung wird ein Bauwerk errichtet, tritt
Behörde gegenüber als Baubewerber, den Planern und Ausführenden als Auftraggeber.
Bauträger: Unternehmer d. vom späteren Nutzer mit Planung, Ausschreibung, Vergabe,
Bauüberwachung u. Übernahme beauftragt ist. Baut auf eigenem Grund, errichtet in eigenem Namen
auf eigene Rechnung. Bau-Treuhänder: Vertreter d. Bauherren, baut auf dem Grund d. Bauherren in
eigenem Namen aber auf fremde Rechnung und zur Nutzung des Bauherren im Besitz des
Vollrechts, aber Treugeber auf treuwidriges Verhalten verantwortlich. Projektmanagement: zur
Projektabwicklung kann sich Bauherr eines Projektmanegments bedienen (besteht aus Projektleitung
u. Projektsteuerung)
Finanzier: Planungs u. Bauprozess meist kapitalintensiv, Bauherr in der Regel nicht in Lage gesamtes
erforderliches Kapital alleine zu stellen bedient sich Kreditgeber, Bauherr wird zum Kreditnehmer.
Baufinanzierung = Beschaffung und Einsatz aller erforderlichen Mittel
Vertreter bzw. Gehilfen des Bauherrn: Planer: können Ziviltechniker (zB Architekten) u. Befugte d.
Baugewerbes (zB Baumeister) sein, können in unterschiedlichen Einsatzformen auftreten
(Einzelplaner, Generalplaner, Gesamtplaner (sämtliche Planungsaufgaben mit eig. Personal),
Planverfasser: Behörde gegenüber auf Einaltung von gesetzl. Bestimmungen verantwortlich,
Planungskoordinator: Koordinator für Sicherheit u. Gesundheitsschutz in Vorbereitungsphase.
Ausführende Unternehmen: von Auftraggeber zu Bauausführung beauftragt, Einsatzformen: Allein-,
General-, Total-, Haupt-, Neben-, Subunternehmer, General-, Totalübernehmer, ARGE uA.
Baustellenkoordinator: Koordinator für Sicherheit u. Gesundheitsschutz in Ausführungsphase.
Bauherr sorgt dafür dass vor Eröffnung d. Baustelle SiGe-Plan erstellt wird (von
Planungskoordinator), Baustellenkoordinator achtet darauf dass er eingehalten wird. Örtliche
Bauaufsicht: vertritt örtlich die Interessen der Bauherrn. Begleitende Kontrolle: Kontrollorgan
Allgemein Beteiligte am Bauprozess: Bauführer: gegenüber Behörde für Einhaltung der Baugesetze u.
Sicherheitsvorkehrungen und Bauausführung verantwortlich. Haftet dafür dass von Bauausführung
keine Gefahren od. Belästigungen ausgehen. Grundeigentümer: hat Eigentumsrecht an Liegenschaft,
haftet dem Bauherren gegenüber für Eignung des Grundstückes. Betreiber: für den Erhalt des
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Seite 21
VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Generelle Abwicklung eines Bauwesens
Bauwerkes sowie reibungslosen Ablauf der Funktionen d. Bauwerks verantwortlich. Benutzer: dieser
Personenkreis umfasst alle, die ein Nutzungsrecht (Eigentümer, Mieter, Pächter, etc) am Bauwerk
haben. Anrainer: Eigentümer einer Liegenschaft welche mit zur Bebauung stehender Liegenschaft
gemeinsame Grenze hat, müssen über Projekte am Nachbargrundstück informiert werden,
beschränktes EInspruchsrecht. Umwelt (Nachbarn, Bürgerinitiative, ...)
Besteht aus mehreren Projektphasen. Genereller Ablauf eines Projektes beginnt mit Projektidee,
endet mit Inbetriebnahme des Projektes. Planungsphasen: Grundlagenermittlung (Vorbereitung),
Vorentwurf, Entwurf, Einreichung, Ausführungsplanung, Ausschreibung und Vergabe, geschäftl. und
techn. Oberleitung, künstl. Oberleitung, +Sonderplaner d. Planungsphasen begleiten (Geologie,
Heizung,...)
5.4 PROJEKTANALYSE
1. Klärung d. Projektziele (oft unklare Vorstellungen d. Initiatoren in strenge Form eines Projektzieles
gebracht), 2. Nutzerbedarfsprogramm (NBP; Nutzerwünsche sollten zeitgerecht vorliegen)
5.5 PROJEKTANALYSE
Einzige Chance des Bauherrn Planer die richtige Aufgabe zu stellen. Bedarfsplanung erfolgt durch
Bauherr und sein Team (Berater, Planer, ...) Hierfür methodische Ermittlung der Bedürfnisse von
Bauherr/Nutzer, einschränkenden Gegebenheiten (Geldmittel, Zeit, Zufahrten, ...)
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Generelle Abwicklung eines Bauwesens
5.7 KOSTENPLANUNG
5.7.1 Begriffe, Anforderungen
Kosten (monetär bewerteter Einsatz von Gütern u. Leistungen), Preis (Tauschwert einer Ware am
Markt), Bauökonomie (Planung v. Bauten mit Ziel Bauprojekt mit geringstem Aufwand bei
gegebenen Minimalforderungen zu erstellen/betreiben), Kostenplanung (Ermittlung, Vorgabe
Feststellung von Kosten und Finanzierung, Zweck ist der Versuch anfallende Kosten im Vorraus zu
bestimmen. [ABC-Analyse: ermöglicht als Hilfsmittel Blick auf wesentliche Kostenfaktoren, aus
Tatsache abgeleitet das meist wenige Positionen hohen Anteil an Umsatz/Gewinn/Kosten etc
einbringen. Als Ergebnis kann absoluter Betrag od. Prozentbetrag ausgegeben werden. Annahme das
15-20% aller Positionen ~80% des Umsatzes ausmachen hat sich bewährt.] Kostenplanung in allen
Planungsphasen notwendig; je früher eigesetzt, desto größere Effekte. Zusammenhang zw. Kosten
und anderen zu realisierenden Zielen muss hergestellt werden.
Kostentoleranz:
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Seite 23
VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Generelle Abwicklung eines Bauwesens
5.7.3 Kostengruppen
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Generelle Abwicklung eines Bauwesens
Offenenes Verfahren: unbeschr. Anzahl von Unternehmen öffentlich zur Abgabe von Angeboten
aufgefordert, Auftraggeber hat freie Wahl zw. oV und noVmB (siehe unten), Nicht offenes Verfahren
mit vorheriger Bekanntmachung: unbeschränkte Anzahl von Unternehmern öffentl. zur Abgabe von
Teinahmeangeboten aufgefordert, ausgewählte Bewerber: Abgabe von Angeboten, Nicht offenes
Verfahren ohne vorheriger Bekanntmachung: beschr. Anzahl von Unternehmern zur Abgabe von
Angeboten eingeladen, Verhandlungsverfahren mB: unbeschränkte Anzahl v. Unternehmern
öffentlich zur Abgabe von Teilnahmeanträgen aufgefordert, ausgewählte zur Abgabe von Angeboten,
danach gesamter Auftragsinhalt verhandelt, Verhandlungsverfahren oB: beschr. Anzahl von
geeigneten Unternehmern zur Abgabe von Angeboten eingeladen, danach über gesamten
Auftragsinhalt verhandelt, Direktvergabe: Auftraggeber bezieht von einem von ihm ausgewählten
Unternehmer eine Leistung gegen Entgelt.
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Generelle Abwicklung eines Bauwesens
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Generelle Abwicklung eines Bauwesens
Preisvereinbahrung: Gesamtpreis kann auch pauschalisiert sein (Herleitung des Preises nicht offen
gelegt)
Zuschlagsfrist beginnt mit Ablauf d. Angebotsfrist. =Zeitraum innerhalb dessen Erteilung d. Zuschlags
vorgesehen ist. Zuschlagsfrist ist kurz zu halten.
Angebotsöffnung: am festgesetzten Ort zu festgesetzter Zeit nach Ablauf der Angebotsfrist durch
Kommission aus mind. 2 sachkundigen Vertretern d. Auftraggebers. zu öffnen. Bei
Verhandlungsverfahren keine formalisierte Öffnung des Angebits erfoderlich. Vor Öffnung d.
Angebotes: feststellen ob ungeöffnet u. innerhalb der Angebotsfrist eingelangt. Angaben aus
Angeboten vorgelesen u. niedergeschrieben.
Preisspiegel: Instrument für Ausschreiber zur Bewertung der Angebote; Preise der einzelnen
Positionen u. jene der Leistungs- u. Obergruppen u. Gesamtpreis d. Angebote verglichen.
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Seite 27
VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Generelle Abwicklung eines Bauwesens
Zuschlag: von d. Angeboten Zuschlag dem techn. und wirtschaftlich günstigsten Angebot oder
Angebot mit niedrigstem Preis zu erteilen. Öffentlicher Auftraggeber muss Zuschlagserteilung
bekannt geben, danach Stillhaltefrist: Bieter Einspruchmöglichkeit
Relevanter Stoff aus BvergG: §§ 4-9, 19, 25, 79-83, 95-97, 101-105, 108, 117-119, 123, 130
5.9.1 Ablauf
ÖBA vertritt auf Baustelle die Interessen des Auftraggebers und übt Hausrecht auf Baustelle aus. Ist
für Aufstellen und Überwachen der Einhaltung des Zeitplanes u. für Gesamtabwicklung der
Herstellung d. Werkes zuständig (Überwachung auf Übereinstimmung mit d. Plänen, Verträgen,
Einhaltung d. technischen Regeln etc., Verhandlungstätigkeit mit Unternehmen, Örtliche
Koordinierung aller Lieferungen/Leistungen, Prüfung der Rechnungen, Führung d. Baubuches,
Abnahme der Bauleistung, Übergabe des Werkes and Auftraggeber)
5.10 PROJEKTMANAGEMENT
Projektmanagement (PM): Arbeitsmethode zur Lösung komplexer und zeitlich befristeter Aufgaben
bei denen Zusammenarbeit mehrerer Organisationen nötig ist, delegierbare Bauherrenaufgabe.
Bildet Gesamtheit der Führungsaufgaben u. Organisation für Projektabwicklung.
Projektleitung (PL): für Dauer eines Projektes geschaffene Organisationseinheit; für Planung,
Steuerung und Controlling des Projektes zuständig; ihr obliegt direkte Verantwortung für Erreichung
der Projektziele; nicht delegierbare Bauherrenaufgabe.
Projektsteuerung (PS): Subsystem, wenn spezielles Wissen zur Erfüllung der PM aufgaben benötigt
wird; zur Koordinierung und Überwachung des Grundlagenprogramms, Genehmigungsverfahren,
Termin- u. Kostenpläne, etc. Vertritt Interessen des Bauherren delegierbare Bauherrenaufgabe
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Generelle Abwicklung eines Bauwesens
Begleitende Kontrolle (BK): Stabstelle des Bauherrn zur Kontrolle von Projektvorgaben (4-Augen
Prinzip bei Vergabeverhandlungen, Prüfen dass zB Beauftragungen od. Entscheidungen rechtzeitig
eingeleitet werden
5.11 BAUHERRENTÄTIGKEIT
5.12 PROJEKTORGANISATIONEN
5.13 HONORARLEITLINIEN
Gebührenordnung für Abrechnung von Ingenieur und Architektenleistungen waren bis 1993
verpflichtend. Danach: in Honorarordnungen umbenannt, nicht mehr für Leistungsabrechnung
gesetzlich vorgeschrieben. Von Bundeskammer der Arch. u. Ingenieurkons. herausgegeben, traten
aber nach Beschluss der Arch.- und Ingenierkons.kammer außer Kraft, um Forderungen der EU
Rechnung zu tragen. Trotzdem: gute Umschreibung der Leistungsbilder, in Honorarleitlinien
umbenannt.
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Generelle Abwicklung eines Bauwesens
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Der rechtliche Rahmen für die Bauwirtschaft
Recht = Ordnungssystem, gilt in einer Gesellschaft, Verletzung wird staatlich sanktioniert, besteht
aus einzelnen Rechtsnormen (Vorschriften), bestehen ihrerseits wieder aus zwei wesentlichen
Teilen: Gebotsteil u. Sanktionsteil. Österreichisches Recht gliedert sich in das öffentl. Recht und
Privatrecht (Zivilrecht)
Öffentliches Recht: charakterisiert durch Überordnung des Staates und Unterordnung des
Einzelnen, Staat kann im Rahmen d. Gesetze den Einzelnen auch gegen dessen Willen zu best.
Verhalten zwingen (zB Einkommenssteuer). Mittel dessen er sich bedient um rechtl. Beziehungen
zum Einzelnen zu regeln: Bescheid. Öffentl. Recht gliedert sich in Verfassungs- und
Verwaltungsrecht
Privatrecht: charakteristisch durch grundsätzliche Gleichordnung der Beteiligten, Einzelner kann den
anderen grundsätzlich nicht gegen dessen Willen zu bestimmtem Verhalten zwingen. Welche
Rechte u. Bestimmungen sie eingehen, bestimmen sie selbst (Grundsatz der Privatautonomie),
Mittel dessen sich der Einzelne bedient = Rechtsgeschäft, wichtigstes Rechtsgeschäft ist Vertrag.
Privatrecht gliedert sich in Allgemeines Privatrecht (=Zivilrecht, zB Personenrecht, Familienrecht,
Eherecht) und Sonderprivatrecht (zB Unternehmensrecht, Konsumentenrecht, Arbeitsrecht, etc)
6.2.2 Genehmigungsverfahren
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Der rechtliche Rahmen für die Bauwirtschaft
Bauansuchen: Baubewilligung ist bei Behörde mittels Bauansuchens unter Beischluss von folgendem
zu beantragen: Plänen, evtl. Gutachten, Grundbuchauszug, Anrainerverzeichnis, Baubeschreibung,
Berechnungen (Statik, Anteil an bebauter Fläche, Energiebedarf etc), genaue Angabe des
Gegenstandes der Bewilligung
Nachbarsrechte: dienen zur Wahrung öffentlicher Interessen und des Nachbarschutzes, ergeben
sich aus jeweiligen Bauordnungen, dazu ergangenen Verordnungen und dem ABGB.
6.2.3 Umweltverträglichkeitsprüfung
6.3 PRIVATRECHT
6.3.1 Überblick Rechtsgrundlagen für Vertragsabwicklung
6.3.3 Unternehmensrecht
6.3.4 Konsumentenschutzgesetz
Unternehmergeschäft = Geschäft, welches ein Unternehmen zum wirtsch. Zweck des Unternehmers
abgeschlossen wird. Andere Geschäfte = Verbrauchergeschäfte: unterliegen dem KSchG, soll den
„unerfahrenen“ Konsumenten schützen, regelt Mindeststandards in Kauf- und Werkverträgen
zwischen Unternehmen und Privaten.
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Der rechtliche Rahmen für die Bauwirtschaft
6.3.5 Wertpapierrecht
Wertpapier = Urkunde über Privatrecht, Ausübung des Rechtes durch Inhaber der Urkunde bedingt,
Geldschein ist kein Wertpapier
Wechsel: Rechtsgrundlage ist Wechselgesetz, Wechsel = ausgestellte Urkunde, in der sich Aussteller
verpflichtet bestimmte Geldsumme zu bestimmtem Zeitpunkt an berechtigten Inhaber zu zahlen.
Funktion: Kreditfunktion, Sicherungsfunktion.
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Vertragsrecht
7. VERTRAGSRECHT
7.1 ALLGEMEIN
Das Vertragsrecht gehört zum Schuldrecht. Schuldrecht sind Rechte, aufgrund derer eine Person
einer anderen zu einer Leistung verpflichtet ist.
Vertrag ist ein zweiseitiges Rechtsgeschäft. Für ein Rechtsgeschäft gelten zwei
Mindestvoraussetzungen:
Wille
Erklärung des Willens, in der Absicht, bestimmte Rechtsfolgen herbeizuführen
(Willenserklärung)
7.2 VERTRAGSTYPEN
7.2.1 Kaufvertrag
Austausch einer Sache gegen Geld. Verkäufer verpflichtet sich Sache zu übergeben Käufer
verpflichtet sich zur Zahlung des Kaufpreises. Keine Formpflicht also auch mündlich geltend.
7.2.2 Werkvertrag
Werkunternehmer verpflichtet sich gegenüber dem Werkbesteller zur Herstellung eines Erfolges.
Dieser kann entweder eine körperliche Sache (Bauwerk) oder unkörperliche Sache (Beratung) sein.
Werkvertrag Erbringung einer Dienstleistung für Geld; Kaufvertrag Erbringung einer Sache für
Geld.
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Vertragsrecht
7.2.3 Mietvertrag
Miete: Gebrauch einer unverbrauchbaren Sache auf eine gewisse Zeit gegen einen bestimmten
Preis(Mietvertrag = Bestandsvertrag).
Pacht: Entgeltliche Überlassung einer beweglichen oder unbeweglichen Sache zu Gebrauch und
Nutzen
MRG = Mietrechtgesetz gilt nur bei Raummiete und nicht bei Pacht.
7.2.4 Gesellschaftsvertrag
Mehrere Personen vereinen ihre Arbeitskraft, Kapital oder ihre Sachen zu einem gemeinsamen
Nutzen.
Grundsätzliche Regelungen des Werkvertrages enthält das ABGB. Bestimmungen laut ABGB nur
selten zwingend anzuwenden (zwingendes Recht). Über alle anderen Bestimmungen haben
Vertragspartner Dispositionsfreiheit Bestimmungen können von Vertragsparteien frei abgeändert
werden. Es gelten die Grundsätze der Privatautonomie (Einschränkung: zwingendes Recht,
sittenwidrige oder gröblich benachteiligende Klauseln in AGB).
Abschlussfreiheit
Formfreiheit
Gestaltungsfreiheit
Beendigungsfreiheit
mündlich
schriftlich
vor Zeugen
beglaubigt (durch Notar oder Gericht, z.B. Grundkaufvertrag)
durch schlüssige Handlung, Schweigen keine Zustimmung
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Vertragsrecht
Jeder hat die Freiheit Verträge beliebigen Inhaltes zu schließen. Vertragspartner dürfen
Rechtsbeziehungen gestalten. Also auf wen welche Rechte und Pflichten zukommen, wer welche
Risiken zu tragen hat. (= Gestaltungsfreiheit)
Schutz vor versteckten bzw. überraschenden Klauseln Geltungskontrolle (Vertrag gilt ohne
„ungewöhnliche“ Vertragsbestimmungen) und die Inhaltskontrolle (Kontrolle des Vertrages auf
sittenwidrige oder grob benachteiligende Klauseln).
7.4 HAFTUNG
Gewährleistung
Vertraglicher Schadensersatz - wegen schuldhaftem Vertragsrücktritt
- wegen Verzug
- wegen Mangelfolgeschäden
7.4.1 Gewährleistung
Bei einem entgeltlichen Vertrag muss der Schuldner dafür einstehen, dass bei der Übergabe seine
erbrachte Leistung mangelfrei ist.
Qualitätsmangel
Quantitätsmangel
Sachmangel
Rechtsmangel (Erwerber bekommt nicht vertragliche Rechtstellung z.B. nicht Eigentümer)
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Vertragsrecht
Beim Kauf eines Produkts mit offenem Mangel existiert keine Gewährleistung außer bei arglistiger
Verschwiegenheit oder Zusage auf Mangelfreiheit.
Gewährleistungsfrist
Nur im Falle wenn primärer Gewährleistungsbehelf nicht zum Zug kommt. Weil: unmöglich,
unverhältnismäßig großer Aufwand für den Übergeber, Verweigerung der Verbesserung, Verzug der
Verbesserung, erheblich Unannehmlichkeiten für den Übernehmer oder Unzumutbarkeit aus
triftigem, beim Übergeber liegenden Grund.
7.4.2 Schadensersatz
Man kann nur schadensersatzpflichtig werden wenn man den Schaden schuldhaft verursacht hat
(Verschuldungshaftung). Der Schaden trifft denjenigen, in dessen Vermögen oder Person er sich
ereignet hat.
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Vertragsrecht
Schadensursachen:
Begleitschaden (Annlässlich der Erfüllung der Leistung wird dem Werkbesteller ein Personen-
oder Sachschaden zugefügt)
Mangelschaden (Die Leistung wird mangelhaft hergestellt)
Mangelfolgeschaden (Durch Mangelhaftigkeit der Leistung entsteht ein Folgeschaden)
Verzugsschaden
Schadenersatz wegen Rücktritt vom Vertrag
Schadenersatz aus anderen Gründen
7.4.3 Produkthaftung
Produkt ist jede bewegliche, körperliche Sache. Unbewegliche Sachen sind kein Produkt.
Produkthaftung beinhaltet Personen- und Sachschäden, die durch Fehler verursacht werden, welche
ein in Verkehr gebrachtes Produkt aufweist. Frist für die Produkthaftung beträgt 10 Jahre.
7.4.4 Garanatie
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Seite 38
VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Vertragsrecht
7.4.5 Garanatievertrag
Vertrag zwischen Begünstigtem und Garant übernimmt Haftung für den noch ungewissen Erfolg
eines Unternehmens oder Schaden des Begünstigten.
„Echter“ Garantievertrag: Einstehen aller Fehler, auch wenn kein eigenes Verschulden vorliegt.
Bankgarantie: Verpflichtung einer Bank (=Garant) gegenüber einem Begünstigten, für das Ausbleiben
einer vereinbarten Leistung ihres Kunden (= Garantieauftraggeber) einzustehen, und zwar durch
Überweisung eines festgesetzten Betrags an den Begünstigten.
Dient für die Planung(für Planung Architektenvertrag = Werkvertrag) und die örtliche
Bauaufsicht(Architektenvertag = Bevollmächtigungsvertrag).
7.5.2 Haftung
Planungsfehler
Beratungsfehler
Fehler in Kostenschätzung
Mangelhafte örtl. Bauaufsicht
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ZUSAMMENFASSUNG DES SKRIPTUMS ZUR VO WS 2009/2010
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Vertragsrecht
Die Honorarordnungen (HOA) für Architekten helfen ebenfalls bei der Ermittlung des Leistungsbilds.
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ZUSAMMENFASSUNG DES SKRIPTUMS ZUR VO WS 2009/2010
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Normen und Normwesen
Die Einhaltung von Normen ist freiwillig. Normen sind qualifizierte Empfehlungen.
Europaweit ist das CEN (= Comité Européen de Normalisation = Europäisches Komitee für Normung)
zuständig die Normung durchzuführen. Die CEN-Norm wird jeweils durch eine nationale Norm (z.B.
ÖNORM) umgesetzt.
8.2 ALLGEMEIN
Nationale ÖNORM:
Europäische Norm:
„ÖNORM EN 14069“ ist eine Europäische Norm (EN). Ist in 28 europäischen Ländern gültig.
„ÖNORM EN ISO 9920“ ist eine internationale Norm (ISO) welche als europäische Norm (EN) und
damit als ÖNORM veröffentlicht wurde. Solch internationale und gleichzeitig europäische
Dokumente werden meist nach dem „Vienna Agreement“ erarbeitet.
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Normen und Normwesen
Bauprodukte sind Produkte die dauerhaft in Bauwerke des Hoch- und Tiefbaus eingebaut werden. In
Amtsblättern der EU werden diese angeführt. Bauproduktgesetz (BauPG) regelt das Inverkehrbringen
von Bauprodukten und den freien Warenverkehr mit deisen.
Bauprodukte sind brauchbar, wenn diese gebrauchstauglich während einer angemessenen Zeit sind
und Anforderungen wie Festigkeit, Standsicherheit, Brandschutz, Nutzungssicherheit erfüllen.
Vertragsnormen müssen für ihre Geltung vertraglich vereinbart werden. Verhaltensregeln in Normen
dürfen nicht missachtet werden auch wenn die NORM nicht vertraglich vereinbart ist.
Regeln der Technik Regel muss theoretisch richtig sein und in der Praxis erprobt.
Stand der Technik Entwicklungsstand von Sachen der erprobt und erwiesen ist.
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Bauwirtschaftl. Mustervertr. ÖNORM B 2110
Baustelle: vom Auftraggeber beigestellte Flächen u. Räume, zB zur Verfügung gestellte Arbeitsplätze
und Lagerungsmöglichkeiten.
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ZUSAMMENFASSUNG DES SKRIPTUMS ZUR VO WS 2009/2010
Seite 43
VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Bauwirtschaftl. Mustervertr. ÖNORM B 2110
9.2.2 Relevante Begriffe aus der ÖNORM A 2050 bzw. BVergG 2006
Preisarten: Einheitspreis (Preis für Einheit einer Leistung die in Maßeinheit erfassbar ist),
Pauschalpreis (Preis für Gesamt- od. Teilleistung in einem Betrag), Regiepreis (Preis für Einheit,
welche nach tatsächlichem Leistungsaufwand abgerechnet wird)
Festpreise – veränderliche Preise: Festpreis kann auch bei Eintreten von Änderungen der
Preisgrundlagen unveränderlich. Veränderlicher Preis bei Eintreten der Änderungen der
Preisgrundlagen änderbar.
Sicherstellungen: Vadium (Sicherstellung für Fall dass Bieter während Zuschlagsfrist von Angebot
zurücktritt oder Bieter behebbare Mängel trotz Aufforderung durch AG nicht behebt), Kaution
(Sicherstellung für Fall dass Vertragspartner bestimmte im Vertrag festgelegte Pflichten verletzt),
Deckungsrücklass (Sicherstellung gegen Überzahlungen denen nur annähernd ermittelte Leistungen
zugrunde liegen), Haftungsrücklass (Sicherstellung für Fall dass AN Pflichten des Schadenersatzes
nicht erfüllt)
Termine u. Fristen: Termin: rechtlich erheblicher Zeitpunkt. Zeitraum: rechtlich erheblicher Zeitraum
9.3 VERFAHRENSBESTIMMUNGEN
Nicht zur Verwendung als Vertragsbedingungen vorgesehen, insbesondere regeln sie was bei
Ausschreibung und Angebotserstellung zu beachten ist
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Bauwirtschaftl. Mustervertr. ÖNORM B 2110
Prüf- und Warnpflicht: Unternehmer für Schaden verantwortlich wenn Werk infolge von
Untauglichkeit des vom Besteller gegebenen Stoffes oder unrichtiger Anweisung des Bestellers
misslingt u. Unternehmer Besteller nicht gewarnt hat; umfasst in der Regel: Prüfpflicht, Warnpflicht
u. Pflicht zu Verbesserungsvorschlägen
Überwachung: Auftraggeber ist berechtigt, Ausführung der Leistung durch Auftragnehmer zu prüfen;
entspricht der Leistung der örtlichen Bauaufsicht.
Verzug: liegt vor, wenn Leistung nicht oder schlecht erfüllt wird.
Fixgeschäft: in Vertrag Erfüllung d. Leistung zu bestimmter Zeit oder bestimmter Frist vereinbart:
Fixgeschäft; muss ausdrücklich vereinbart sein.
Vertragsstrafe: Dem geschädigten Vertragspartner stehen Schadenersatzansprüche zu; es ist nur für
verschuldeten Verzug Schadenersatz zu leisten; kann auch vorweg pauschaliert vereinbart werden.
ÖNORM selbst setzt keine Vertragsstrafe in Kraft. Damit VS wirksam wird, müssen Vertragspartner
diese im Vertrag vereinbaren.
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Bauwirtschaftl. Mustervertr. ÖNORM B 2110
Abrechnungsgrundlagen: bei Einheitspreisen nach den Mengen der erbrachten Leistungen, bei
Pauschalpreisen nach vereinbartem Leistungsumfangm bei Regiepreisen nach tatsächlichem
Aufwand.
Zahlung: Zahlungsfristen von Rechnungsart abhängig, Beginn der Zahlungsfrist mit Eingang der
Rechnung festgelegt, Entgeltforderungen verjähren nach drei Jahren ab Zeitpunkt ab dem
Rechnungslegung möglich wäre. Skonto = Preisnachlass den Auftragnehmer dafür gewährt dass
Auftraggeber in kürzeren Zeit als Zahlungsfrist Verbindlichkeit begleicht; muss ausdrücklich
vereinbart sein.
9.4.5 Benutzung von Teilen vor der Übernahme (ÖNORM B 2110, Abschnitt 9)
AG kann unter Umständen Teile der Leistung benutzen oder Dritten zu überlassen ohne diese zu
übernehmen. Kosten od. daraus resultierenden Schaden hat AG zu tragen.
Auftraggeber gibt durch erfolgte Übernahme Pflichten ab und erlangt vertragliche Freiheit zurück,
mit Übernahme gehen Risiken die AN zu tragen hatte auf AG über. Förmliche Übernahme:
Auftraggeber hat Übernahme in Niederschrift zu erklären, ist von beiden Vertragspartnern zu
unterzeichnen. Formlose Übernahme: wenn keine förmliche Übernahme zu erfolgen hat; gilt als
erfolgt wenn AG die Leistung in seine Verfügungsmacht übernommen hat. Verweigerung der
Übernahme: AG kann Übernahme verweigern wenn Leistung Mängel aufweist. Rechtsfolgen der
Übernahme: Folgen der Übernahme uA: Leistung gilt als erbracht, Beginn Fristlauf für
Gewährleistung und den Schadenersatz
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Bauwirtschaftl. Mustervertr. ÖNORM B 2110
Ist kurz vor Ende der Gewährleistungsfrist vorgenommene gemeinsame Feststellung von AG und AN
über ordnungsgemäße Ausführung und Mangelfreiheit des Bauwerks, muss entweder im Vetrag
vereinbart sein oder zwei Monate vor Ablauf der Gewährleistungsfrist von einem Vertragspartner
verlangt werden.
Gefahrtragung: AN hat bis Übernahme Auswirkung von Gefahren auf erstelltes Werk zu tragen (zB
Zerstörung, Beschädigung, Diebstahl)
Gewährleistung: AN leistet Gewähr dass seine Leistungen die Eigenschaften haben die im Vertrag
festgelegt wurden.
Geltendmachung von Mängeln: AG hat dem AN Mängel die nicht bereits bei Übernahme gerügt
wurden ehestens nach Bekanntwerden, innerhalb der Gewährleistungsfrist bekannt zu geben. Nach
Ablauf können Mängel nicht mehr geltend gemacht werden. Gewährleistungsfrist für unbewegliche
Sachen beträgt 3 Jahre, für bewegliche Sachen 2 Jahre.
Rechte aus der Gewährleistung: Auftraggeber stehen bei mangelhafter Leistung Rechte und
Gewährleistungsbehelfen zu: Wandlung (Aufhebung des Vertrages, Verbesserung bzw. Austausch,
Preisminderung.
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Die Preisumrechnung
Das Verfahren der Preisumrechnung von Bauleistungen ist in der ÖNORM B 2111 (Umrechnung
veränderlicher Preise von Bauleistungen) festgehalten.
11.2 BEGRIFFE
Preisbasis: Stichtag, auf den bei Verträgen mit veränderlichen Preisen alle Preisumrechnungen
bezogen werden. Vertragliche Preise = vertragliche Kostensituation.
Umrechnungsprozentsatz (U): Wert, welcher sich von einem Stichtag aus immer auf den Stichtag der
Preisbasis bezieht.
Veränderungsprozentsatz (V): Wert, welcher sich von einem Stichtag aus immer auf den Stichtag der
Preisbasis, bzw. immer auf den Stichtag der letzten Preisperiode bezieht.
Index: In Prozent ausgedrückte Messzahl zur Beurteilung der Veränderungen der Kosten(entstehen
durch Bauleistungen), gegenüber denen des Ausgangsjahres.
Vertragliche Festlegung:
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ZUSAMMENFASSUNG DES SKRIPTUMS ZUR VO WS 2009/2010
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Die Preisumrechnung
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ZUSAMMENFASSUNG DES SKRIPTUMS ZUR VO WS 2009/2010
Seite 49
VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Risikomanagement
12. RISIKOMANAGEMENT
12.1 BEGRIFFE
Risiko: Möglichkeit, dass durch Entscheidungen ausgelöste Abläufe nicht unbedingt zum erwarteten
Ziel führen. Es gibt Sichere Erwartungen(Wahrscheinlichkeit=1), Risikoerwartungen(mess und
kalkulierbare Unsicherheit) und Unsichere Erwartungen( WS ist unbekannt).
Wagnis: Gefahr, dass etwas misslingt oder nicht den gewünschten Erfolg bringt.
Bauwagnisse:
Drei Phasen:
Risikoidentifikation
Risikoanalyse(Auswirkungen, Bedeutung, Gesamtrisiko des Projekts, Wagnis vs. Gewinn?)
R=WxT R= Risiko W= Wahrscheinlichkeit T= Tragweite in Geld oder Zeiteinheiten
Bsp.: Pönale 0,1 Mio. € Risikowahrscheinlichkeit 75%
Gesamtpreis 10 Mio. €
Risikoteilung: Aufteilung des Risikos unter Projektbeteiligten. z. B.: bei einer ARGE.
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ZUSAMMENFASSUNG DES SKRIPTUMS ZUR VO WS 2009/2010
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Risikomanagement
Risikoselbstbehalt: Ist das Restrisiko und muss vom Unternehmen selbst getragen
werden Risikodeckungspotenzial = Wagniszuschlag.
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ZUSAMMENFASSUNG DES SKRIPTUMS ZUR VO WS 2009/2010
Seite 51
VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Versicherungen
13. VERSICHERUNGEN
Grundsatz: Folgen der Schlechterfüllung des Vertrages werden nicht versichert; nur Fälle für die
Dritte oder höhere Gewalt verantwortlich ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DES SKRIPTUMS ZUR VO WS 2009/2010
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Insolvenzrecht
14. INSOLVENZRECHT
Erfüllt Schuldner vertragliche oder gesetzliche Pflichten nicht freiwillig, kann Gläubiger seine
Forderung geltend machen, solange kein Insolvenzverfahren über den Schuldner verhängt ist.
Vermögen des Schuldners reicht nicht für alle Gläubiger aus Insolvenzrecht. Zweck: gleichmäßige
Befriedigung aller Gläubiger und Sanierung von insolventen Unternehmen Erhaltung von
Arbeitsplätzen.
Insolvenzverfahren:
Konkurs
1) Konkurseröffnung
2) Feststellung Aktiva/ Passiva, Fortführung oder Schließung des Unternehmens, Sicherung der
Masse
3) Forderungen anerkennen oder bestreiten
4) Führung der Prozesse
5) Verwertung der Masse, Verteilung der Erlöse
6) Aufhebung
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ZUSAMMENFASSUNG DES SKRIPTUMS ZUR VO WS 2009/2010
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Insolvenzrecht
1) Typisches Ende: Nach Aufteilung des Vermögens wird Konkurs aufgehoben. Wenn Schuldner
natürliche Person haftet 30 Jahre für nicht ausbezahlten Teil. Wenn juristische
Person(GmbH) keine Haftung, Schuldner wird aus Firmenbuch gelöscht.
2) Atypisches Ende: Masseforderungen übersteigen Vermögen Aufhebung des Konkurses
wegen Vermögenslosigkeit.
3) Zwangsausgleich: 20% der Forderungen der Konkursgläubiger ausbezahlt Schuldner kann
Antrag auf Ende durch Zwangsausgleich stellen. Abstimmung notwendig, benötigt doppelte
Mehrheit. Keine Haftung bleibt bestehen.
Ausgleich
Entlastung des Schuldners zu Lasten der Ausgleichsgläubiger. Ausgleichsantrag nur durch Schuldner
selbst. Im Gegensatz zum Konkurs führt Schuldner immer noch das Unternehmen.
1) Aussonderungsgläubiger
2) Absonderungsgläubiger
3) Bevorrechtete Gläubiger:
Forderungen nach Eröffnung des Ausgleichsverfahrens. Voll befriedigt(z.B.: Kosten
Verfahren, Kosten Arbeitnehmer)
4) Ausgleichsgläubiger: Forderungen vor Ausgleichseröffnung, müssen Forderungen beim
Gericht anmelden.
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ZUSAMMENFASSUNG DES SKRIPTUMS ZUR VO WS 2009/2010
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Strafrecht
15. STRAFRECHT
15.1 ALLGEMEIN
Strafbar ist nur jene Person, die schuldhaft handelt. (Grundlage StGB)
Einteilung:
- Verbrechen: vorsätzliche Handlungen, die mit lebenslang oder mehr als 3 jähriger
Haftstrafe bedroht sind.
- Vergehen: alles andere.
Der GF einer Gesellschaft haftet gegenüber der Gesellschaft, den Gesellschaftern, den Gläubigern
und dem Staat.
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ZUSAMMENFASSUNG DES SKRIPTUMS ZUR VO WS 2009/2010
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Streitschlichtung
16. STREITSCHLICHTUNG
Zur Streitschlichtung kann dienen:
Ordentliches Gericht
Schiedsgericht
Schiedsgutachten
Zivilprozess vor ordentlichem Gericht Kläger und Beklagter. Ab Streitwert von 4.000€ absolute
Anwaltspflicht.
Verfahrensschritte:
1) Verfahrenseinleitung: Klage
2) Vorverfahren: Prüfung Klage; Klagebeantwortung
3) Mündliche Streitaushandlung, richterliche Leitung.
4) Beweisverfahren
5) Beweissicherung
6) Urteil
7) Beschluss
8) Rechtsmittelverfahren (Berufung, Revision, Rekurs)
16.2 SCHIEDSGERICHT
Bei Vertragsstreitigkeiten Einigung auf Schiedsgericht statt ordentliches Gericht. Voraussetzung für
Schiedsverfahren ist ein schriftlich geschlossener Schiedsvertrag. Dieser muss sich auf einen
Gegenstand beziehen, über den Parteien einen Vergleich abschließen
können(schiedsfähig=vergleichsfähig).
Vorteile Schiedsverfahren:
Schiedsrichter=Sachverständiger
Zeitersparnis( Schiedsgericht= 1 und letzte Instanz)
Schiedsrichter durch Parteien bestimmbar
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VO BAUWIRTSCHAFT (UND BAUPROJEKTMANAGEMENT 1) Sachverständigenwesen
17. SACHVERSTÄNDIGENWESEN
Sachverständig ist jeder der sich öffentlich zu einem Amt, Kunst, Gewerbe oder Handwerk bekennt
und ausübt. Dadurch übernimmt man Haftung.
Man unterscheidet:
private Sachverständige
gerichtliche Sachverständige
Gerichtliche Sachverständige: Helfer des Gerichts. Verlangt wird: Objektivität, Unabhängigkeit und
Verlässlichkeit.
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