MEDIZIN
Punkte
cme
Nosokomiales akutes
Nierenversagen
Mark Dominik Alscher, Christiane Erley, Martin K. Kuhlmann
D
as Alter und die damit verbundenen Komorbidi-
Zusammenfassung täten von Krankenhauspatienten haben in den
letzten Jahren deutlich zugenommen. Nierener-
Hintergrund: Während eines stationären Aufenthaltes entwi-
krankungen finden sich damit immer häufiger bei
ckeln 10–20 % der Patienten ein akutes Nierenversagen
Krankenhauspatienten. Dies betrifft insbesondere auch
(ANV). Die Letalität bei einem nosokomialen ANV beträgt
das Auftreten eines akuten Nierenversagens (ANV).
etwa 30 %.
GRAFIK 2
selt (9) (Grafik 1). Die Definitionen für ein AKI sowohl Pathophysiologie
bei RIFLE, AKIN als auch KDIGO beschreibt den Pathogenetisch werden ein prärenales, renales und
Nierenschaden und nicht das Nierenversagen. ANS als postrenales ANV unterschieden. Das renale ANV wird
Abkürzung für den akuten Nierenschaden wäre die darüber hinaus in präglomerulär, glomerulär und post-
logische Konsequenz. Die deutsche Abkürzung ANV glomerulär (= tubulointerstitiell) differenziert, wobei
entspricht aber inhaltlich dem „acute kidney injury“. häufig Mischbilder vorliegen (Grafik 2).
Weiter sind derzeit die nationalen Klassifikations- Ein prärenales Nierenversagen beziehungsweise ei-
systeme noch mit dem Begriff ANV aufgebaut und eine ne prärenale Azotämie ist durch eine plötzliche oder
neue Begrifflichkeit würde die semantische Operabilität prolongierte Reduktion der Nierenperfusion bedingt.
erst ermöglichen, wenn die Klassifikationssysteme bei- Dies kann bedingt sein durch:
de Begriffe erfassen. Deshalb belassen die Autoren es ● eine Reduktion des effektiven zirkulierenden
derzeit bewusst bei dem Begriff ANV. Blutvolumens aufgrund zirkulatorischer Ursachen wie
In 13 Studien einer Metaanalyse konnte die Letalität Volumenmangel, Pumpversagen des Herzens oder
bewertet werden: das relative Risiko (RR) stieg bei „risk“ periphere Vasodilatation oder
(RR = 2,40), über „injury“ (RR = 4,15) bis auf „failure“ ● eine mechanische Einschränkung der Nierenper-
(6,37, p < 0,0001 für alle Unterschiede) signifikant an fusion, zum Beispiel durch eine ein- oder beidseitige
(7). Für die Krankenhausaufenthalte fanden sich in einer Nierenarterienstenose, ein disseziertes Bauchaorten-
weiteren Übersicht Mehrkosten von 7 933 US-Dollar in aneurysma oder eine Nierenarterienembolie.
den USA und eine Verlängerung der stationären Behand- Natrium wird überproportional stark mit Wasser pro-
lung um 3,2 Tage (10). ximal-tubulär rückresorbiert und Harnstoff folgt. Dies
unzureichende mitochondriale
oder gestörte Ischämie Schädigung
Kompensation
Reduktion
Zerstörung des ATP-Depletion
der
Zytoskeletts
Nierendurch-
blutung
Ablösung der
Tubuluszellen
(GFR)
Nierenschädigung
Zeit
erklärt, dass bei einer prärenalen Azotämie häufig über- behindert ist. Typisch ist die Prostatahyperplasie mit
proportionale Harnstoffanstiege feststellbar sind. Häu- Überlaufblase, welche dann zum ANV führt.
fig führen prärenale Ursachen mittel-/langfristig auch Da die Erholung der Nierenfunktion noch lange nach
zu renalen Schäden (Grafik 3). Klassisch ist das beim Auftreten der Obstruktion erfolgen kann, ist die Behe-
Schock durch einen akuten Volumenverlust, wenn sich bung der postrenalen Ursachen hinsichtlich der Nieren-
im Verlauf eine akute Tubulusnekrose (ATN) manifes- funktion häufig sinnvoll (13).
tiert. Die Niere hat im Bereich des Überganges innere Aufgrund dieses Krankheitsbildes gehört zu jeder
Rinde/äußeres Marks eine Zone, die besonders anfällig Abklärung eines akuten Nierenversagens eine Sonogra-
für Zirkulationsstörungen ist. Dies erklärt, dass bei fie von Nierenbecken und Harnblase.
Schockgeschehen die Glomerula meist gut erhalten
bleiben, die Tubuluszellen und deren Funktion aber Epidemiologie und Ursachen
häufig sehr empfindlich reagieren. Ambulant tritt ein ANV gelegentlich auf (in Europa bei
Neben zirkulatorisch bedingten (präziser noch sep- 2 von 1 000 Einwohnern pro Jahr), im Krankenhaus
tisch-zirkulatorischen) Ursachen gibt es auch klassi- wesentlich häufiger (10–20 % aller Patienten). Die
sche renale Ursachen des ANV, diese sind im Kasten höchste Inzidenz eines nosokomialen ANV ist auf In-
aufgelistet. tensivstationen vorhanden, dort entwickeln 35–60 %
Zu den toxischen Ursachen zählen Medikamente, aller Patienten ein solches (5, 14–17).
Röntgenkontrastmittel, Hämolyse, Rhabdomyolyse, Autoren einer aktuellen Studie untersuchten 100 000
Paraproteinurie, Hyperkalzämie und Gifte. Für Rönt- Datensätze von Krankenhauspatienten, bei denen ANV
genkontrastmittel wird dies in jüngster Zeit diskutiert diagnostiziert wurde (18). Am häufigsten trat ANV auf
und in Frage gestellt (11, 12). im Zusammenhang mit Sepsis, Herzerkrankungen, Po-
Ein postrenales akutes Nierenversagen tritt auf, lytraumen, Lebererkrankungen und herzchirurgischen
wenn der Harnabfluss aus der Niere ein- oder beidseitig Eingriffen.
Volumenexpansion Azidose
Volumenüberladene Intensivpatienten haben eine Die metabolische Azidose des Patienten im ANV zeigt sich
verlängerte Beatmungsdauer, ein erhöhtes Infektionsrisiko klinisch in einem Abfall der Blut-Bikarbonat-Konzentration und
sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Wundheilungsstörungen. einer kompensatorischen Hyperventilation.
c d
a b
e f g
Abbildung 1: Urinbefunde bei einem akuten Nierenversagen (ANV)
a) und b) Tubulusepithelien und Urothelzellen, werden häufig bei einer diffusen Tubulusschädigung im Urin gefunden (zum Beispiel akute Tubulusnekrose);
c) zeigt granuläre Zylinder (wie Pyelonephritis); d) Leukozytenzylinder (wie interstitielle Nephritis); e) Pigmentzylinder (Rhabdomyolyse, Hämolyse);
f) hyaline Zylinder (wie nephrotisches Syndrom), g) dysmorphe Erythrozyten (Verdacht auf Glomerulonephritis)
len ANV (eTabelle). Bei jedem ANV ist daher eine ge- Therapie bedürfen. Aber auch für die Diagnostik weite-
zielte Diagnostik zu fordern, um die für die akute Ein- rer Ursachen ist die Urinmikroskopie wertvoll, zum
schränkung der Nierenfunktion ausschlaggebende Ur- Beispiel durch den Nachweis von Epithelzylindern oder
sache festzustellen und eine möglichst kausale Behand- Kristallen (22). Bei ungeklärter Ursache eines renalen
lungsstrategie festzulegen. Zu beachten ist, dass in ANV ermöglicht die Nierenbiopsie eine aussagekräftige
20 % der Fälle Medikamente die Ursache sind (16). Diagnose, wobei schon der Ultraschall häufig eine Un-
terscheidung zwischen ANV (Nieren normal groß bis
Diagnostik vergrößert) und chronischer Nierenerkrankung (= CKD:
Neben dem Ultraschall der Nieren, zum Ausschluss ei- Nieren klein) erlaubt. Auch beim nosokomialen ANV
ner postrenalen obstruktiven Ursache („Überlaufblase“) auf der Intensivstation kann eine Nierenbiopsie dabei
sind chemische und mikroskopische Urinuntersuchun- unterstützen, wichtige Differenzialdiagnosen abzuklä-
gen unverzichtbarer Bestandteil der Abklärung eines ren. Insbesondere die Glomerulonephritiden und die
ANV. Die mikroskopische Urinuntersuchung wird Mitbeteiligung der Nieren bei Systemerkrankungen
durch die klassische Teststreifenuntersuchung des Urins (Vaskulitiden, weitere Autoimmunerkrankungen, Mali-
ergänzt. Im Vordergrund der Urinmikroskopie steht die gnome, etc.) können nur dadurch sicher diagnostiziert
Unterscheidung einer glomerulären von einer nichtglo- oder ausgeschlossen werden. Der Nephrologe ist zur In-
merulären Hämaturie (Abbildung, Tabelle 2), um früh- dikationsstellung Nierenbiopsie zu konsultieren.
zeitig und nichtinvasiv Glomerulonephritiden und Vas- Im Rahmen der differenzialdiagnostischen Abklärung
kulitiden zu erkennen, die einer sofortigen spezifischen sollten bei jedem Patienten mit ANV neben Kreatinin und
Diagnose Urinmikroskopie
Neben dem Ultraschall der Nieren, zum Ausschluss einer Im Vordergrund der Urinmikroskopie steht die Unterscheidung
postrenalen obstruktiven Ursache („Überlaufblase“), einer glomerulären von einer nichtglomerulären Hämaturie,
sind chemische und mikroskopische Urinuntersuchungen um frühzeitig und nichtinvasiv Glomerulonephritiden und
unverzichtbarer Bestandteil der Abklärung eines akuten Vaskulitiden zu erkennen, die einer sofortigen spezifischen
Nierenversagens. Therapie bedürfen.
TABELLE 3
Neuere Studien untersuchen den Effekt von elektroni- ein im Rahmen einer intensivmedizinischen Betreuung
schen Alarmsystemen („AKI-alert“) bezüglich Inzidenz erworbener Nierenschaden mit einer deutlich erhöhten
und Prognose des Nierenschadens. Eine große randomi- Wahrscheinlichkeit verbunden ist, langfristig dialyse-
sierte, kontrollierte Studie konnte keinen positiven Ef- pflichtig zu sein. Eine zumindest partielle Erholung der
fekt belegen, wenn die Datenbank einen ANV an den be- Nierenfunktion tritt, wenn überhaupt, innerhalb der ers-
handelnden Arzt meldet (34). Eine aktuelle Arbeit, die ten drei Monate ein, und bei optimaler Therapie können
als Design eine „before-and-after quality improvement 20–60 % dieser Patienten wieder unabhängig von ei-
study“ verwendete, hat gezeigt, dass die Inzidenz von nem Nierenersatzverfahren werden (42). Auch ein mil-
schwerem Nierenschaden reduziert und die Wahrschein- des ANV ist bei weitem keine rein laboranalytische
lichkeit einer renalen Erholung verbessert werden konn- Auffälligkeit, da schon ein geringer Verlust der Nieren-
te, wenn ein automatischer Alarm an den Nephrologen funktion zu weitreichenden metabolischen Störungen
gemeldet wurde (35). Damit ist dieses Thema nicht ab- führen kann (6). Unabhängig davon trägt ein ANV we-
schließend einzuordnen. sentlich zum Risiko einer progredienten chronischen
Weiter ist der Aspekt der Hämodynamik bei Nierenerkrankung bei: So besteht für Patienten mit ini-
Nierenersatzverfahren wichtig. Es kommt in 30–70 % tial nicht dialysepflichtigem ANV ein Risiko von
zu interdialytischen Blutdruckabfällen, die sofortige 8–21 % in den nächsten 2–3 Jahren nach dem Akuter-
Gegenmaßnahmen erfordern (36–38). Der Einsatz ei- eignis doch noch dialysepflichtig zu werden (4, e3).
nes maschinellen Nierenersatzverfahrens birgt immer Dies, aber auch eine eingeschränkte Nierenfunktion per
auch Risiken (Zugangsprobleme, hämodynamische In- se, führen zu einer Verschlechterung der Prognose, was
stabilität, Disäquilibrium, Blutung durch Antikoagula- von großer gesundheitspolitischer Bedeutung ist. Herz-
tion). Dies sollte bei der Entscheidung zur Durchfüh- infarkte, Herzinsuffizienz, Frakturen, gastrointestinale
rung einer solchen Behandlung berücksichtigt werden. Blutungen und Schlaganfälle sind nur einige der Lang-
zeitkomplikationen, die bei Patienten als Folge eines
Prognose ANV zu verzeichnen sind (4). Bislang erhält nur ein ge-
Die Letalität des nosokomialen ANV liegt bei circa ringer Anteil der Patienten mit ANV nach Entlassung
30 % (39). Bei einem dialysepflichtigen Nierenversa- aus dem Krankenhaus eine nephrologische Nachsorge
gen auf der Intensivstation steigt die Letalität auf (e4, e5). Für den Verlauf eines ANV ist für die Einbin-
60,3 %, [58; 62,6] an (40, e1, e2). Bis zu einem Drittel dung eines Nephrologen ein besseres Ergebnis klar be-
der Patienten, die im Rahmen eines intensivmedizini- legt (29, e6–e9). Beispielsweise fand sich in einer retro-
schen Aufenthaltes dialysiert werden müssen, sind auch spektiven Analyse von Mehta bei 215 Intensivpatienten
noch bei Entlassung aus dem Krankenhaus noch auf ein in vier universitären Zentren in den USA eine Redukti-
Nierenersatzverfahren angewiesen (42). Das zeigt, dass on der Letalität von 53 % auf 22 % für ANV ohne Dia-
Nierenersatz Prognose
Ob ein früher Nierenersatz prognostisch sinnvoll ist, kann Bis zu einem Drittel der Patienten, die im Rahmen eines
nicht einheitlich beantwortet werden. Es gibt keine sicheren intensivmedizinischen Aufenthaltes dialysiert werden müssen,
Daten, ab wann der Einsatz eines Nierenersatzverfahrens sind auch bei Entlassung aus dem Krankenhaus noch auf ein
notwendig ist. Tendenziell muss aber ein früher Nierenersatz Nierenersatzverfahren angewiesen.
nicht erfolgen.
lyse, bei ANV mit Dialyse ließ sich diese von 74 % auf 49 % re- 19. Mehta RL, Awdishu L, Davenport A, et al.: Phenotype standardization for drug-
induced kidney disease. Kidney Int 2015; 88: 226–34.
duzieren. Der Aufenthalt auf der Intensivstation wurde durch die
20. Teixeira C, Garzotto F, Piccinni P, et al.: Fluid balance and urine volume are indepen-
nephrologische Mitbehandlung von 17 auf 6 Tage reduziert (e10). dent predictors of mortality in acute kidney injury. Crit Care 2013; 17: R14.
Auch für die weitere ambulante nephrologische Versorgung die- 21. Alscher MD: [“The silent killer: hyper- and hypokalaemia“]. Dtsch Med Wochenschr
ser Patienten ist dies sinnvoll (e11). 2016; 141: 1531–6.
Bei jedem Einsatz von Nierenersatzverfahren im Rahmen ei- 22. Kimmel M, Shi J, Wasser C, Biegger D, Alscher MD, Schanz MB: Urinary [TIMP-
2].[IGFBP7] – novel biomarkers to predict acute kidney injury. Am J Nephrol 2016; 43:
nes ANV müssen zu Beginn, jedoch spätestens innerhalb von 375–82.
24 h nach Behandlungseinleitung, Indikationsstellung sowie Ver- 23. Meersch M, Schmidt C, Hoffmeier A, et al.: Prevention of cardiac surgery-associated
fahrensauswahl und Verfahrensdurchführung durch einen Neph- AKI by implementing the KDIGO guidelines in high risk patients identified by biomar-
kers: the PrevAKI randomized controlled trial. Intensive Care Med 2017; 43: 1551–61.
rologen bestätigt werden. Im weiteren Verlauf sollte durch ihn 24. Ejaz AA, Mohandas R: Are diuretics harmful in the management of acute kidney inju-
auch die Nachbetreuung erfolgen. Die Abklärung eines ANV ry? Opin Nephrol Hypertension 2014; 23: 155–60.
sollte standardisiert erfolgen (eGrafik). 25. Cantarovich F, Rangoonwala B, Lorenz H, Verho M, Esnault VL: , High-dose flurose-
mide in acute renal failure study G: High-dose furosemide for established ARF: a pro-
spective, randomized, double-blind, placebo-controlled, multicenter trial. Am J Kidney
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Die Autoren erklären, dass kein Interessenkonflikt besteht. 26. Pacifici GM, Viani A, Schulz HU, Frercks HJ: Plasma protein binding of furosemide in
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Manuskriptdaten 27. Meersch M, Kullmar M, Schmidt C, et al.: Long-term clinical outcomes after early ini-
eingereicht: 2. 10. 2018, revidierte Fassung angenommen: 13. 1. 2019 tiation of RRT in critically Ill patients with AKI. J Am Soc Nephrol 2018; 29: 1011–9.
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dominik.alscher@rbk.de
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Weitere Informationen zu cme ►Die Teilnahme ist nur im Internet möglich: cme.aerzteblatt.de
● Die Teilnahme an der zertifizierten Fortbildung ist ausschließlich über das Internet möglich: cme.aerzteblatt.de. Einsendeschluss ist der 26. 5. 2019.
Einsendungen, die per Brief, E-Mail oder Fax erfolgen, können nicht berücksichtigt werden.
● Folgende cme-Einheiten können noch bearbeitet werden:
„Gebrechliche ältere Patienten“ (Heft 5/2019) bis zum 28. 4. 2019, „Behandlung des Sinus pilonidalis“ (Heft 1–2/2019) bis zum 31. 3. 2019
● Dieser Beitrag wurde von der Nordrheinischen Akademie für ärztliche Fort- und Weiterbildung zertifiziert. Die erworbenen Fortbildungspunkte können
mithilfe der Einheitlichen Fortbildungsnummer (EFN) verwaltet werden. Auf www.aerzteblatt.de („Mein DÄ“) muss hierfür bei der Registrierung
die EFN hinterlegt oder unter „Meine Daten“ die EFN eingetragen und der Ergebnismeldung zugestimmt werden.
Die 15-stellige EFN steht auf dem Fortbildungsausweis (8027XXXXXXXXXXX).
Zusatzmaterial zu:
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eTABELLE
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BB, Blutbild; BCM, „body composition monitor“; CRP, C-reaktives Protein; ECHO, Echokardiografie (des Herzens); EKG, Elektrokardiogramm;
HFpEF, Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion; HUS, hämolytisch urämisches Syndrom, IL-6; Interleukin-6, L.e., Lupus erythematodes;
RI, „resistence index“; RR, Blutdruck; TTP, thrombotische-thrombopene Purpura; tVT, tiefe Venenthrombose; VHF, Vorhofflimmern
eGRAFIK Vorgehen
bei einem akuten
Nierenversagen
Kreatininanstieg von > 0,3 mg%/48 Stunden (ANV) durch einen
oder Nephrologen;
1,5 × Ausgangs-Kreatinin-Wert/7 Tage KG, Körpergewicht
oder
Urin < 0,5 mL/kg KG/h über ≥ 6 Stunden
ja nein
5 k ;
Volumengabe und erneute
Kreatinin-Bestimmung
'Kjulv
' j l H
HjssvS
j
ja nein
j nein
Glomerulonephritis? Leukozyturie?
ja nein
akute interstitielle Nephritis? Pigmentzylinder und/oder renale Epithelien?
ª}
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Gu G
Gª #_VGi\Gv
#
_VGi\Gvª
G G
nein ja
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postrenale Ursache
,?eb}uª
?
ja nein
Behandlung Obstruktion Anamnese und körperliche Untersuchung
zeigen seltene Ursachen?
(Tumor-Lyse-Syndrom, Aortendissektion, etc.)
falls Diagnose nicht erfolgen kann:
Nierenbiopsie diskutieren
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