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1. Brüche, Binomische Formeln und lineare Gleichungen

1.1 Lösen Sie die Klammern auf.


a) (a–3b)² b) (a + 1)² c) (3x+2y)(3x–2y) d) (u+1)(1–u)
1 3 1 1 3 3
e) ( w + v)² f) ( x – 5y)² g) (3s+ t)( s –3t) h) (a– b)(a + b)
3 5 6 6 8 8
1 5 4 3 1 3 1 3 2 3 1 2
i) ( a – b)² j) ( r + s)² k) ( a– b) ( a+ b) l) ( x+ y)( x – y)
2 6 9 4 5 5 5 5 5 4 3 3

m) (5 – 2 )² n) ( 10a + 5b)² o) ( 3x – 12y)² p) ( 6a+ 3b)( 6a– 3b)


1.2 Stellen Sie folgende Terme als Produkte dar, indem sie ausklammern oder die binomischen
Formeln anwenden.
a) 2ax + 2ay – 4az b) 6a²b + 12ab² – 18 ab c) 4a² + 40ab + 25b²
4 4
d) 49x² – 42xy² + 9y e) k – 2k² + 1 f) 1 – u4v6
g) 6x² –36xy + 54y² h) 50w6 – 8v² i) 12g³ – 36g²h + 27gh²
3 3 3 k) a 5–b 5+c 5 l) 6a + 18ab + 12a
j) ax+ bx– x
4 4 4
1 2 1 4 1 1 1
m) x²+ xy+ y² n) u² – 1 o) x²+ xy+ y²
25 15 9 9 4 3 9

1.3 Ergänzen Sie die folgenden Terme so, dass ein Binom entsteht.
a) f² + 2fg + ___ b) p² – 2pq + ___ c) x² – 4x + ___ d) x² + 8x + ___
e) 9p² + 6p + ___ f) x² – 6x + ___ g) z² +z + ___ h) 9y² + 18xy + ___
i) 4x² – 4x + ___ j) z² + az + ___ k) 4x² – 4xy + ___ l) 16a² – 32ay + ___
m) 16x² +24 xy + ___ n) a²x² – 2abx + ___ o) r²s² – rs + ___ p) 25v² – 40vw + ___
1.4 Bestimmen Sie die Lösungsmenge der folgenden Gleichungen.
a) x + (x+1)² – (x+2)² = 6 {-9} b) 2x + (9–x)² – 1– (12–x)² + 2x + 4 = 0 {6}
x 3
c) +9=1 {-24} d) y–2=1 {4}
3 4
7 1 1 x x x x
e) x + 7 – x = x +8 {-4} f) + 6 – = – +5 + {-3}
12 3 2 2 3 2 3
1 3 1 7 1 1 3 1
g) 2(4 x + 2 ) = 30x – (1 – 6x) { } h) 10 x – ( + 2x) = 2(1 x – ) {- }
2 4 2 27 2 2 4 5
i) (1,5 x + 2,4)² = (1,5x – 3,2)² – 38,08 {-2} 1 1 1 2
j) (x + )² – (x – )(x + ) = x { }
3 2 2 3

1.5 Berechnen Sie x.


a) 3x +7 = 6a + 7 x = 2a b) 6x – 2a = 2x + 2a + 4b x =a+b
c) 3m + nx = mx + 3n x =3 d) xa + 5b = 5a + xb x=5
e) 4ux – 6av = 3vx – 8au x =-2a t
f) 21 rx – st = 3sx – 7rt x=–
3

1.6 Lösen Sie jede der Gleichungen nach jeder Variablen auf.
g.h b) A=
a+c
h c) d = a. 3 d) V=
1 .
a² h e) V=
1 . .
π r² h
a) A= 2 3 3
2

f) W = F.s W 1 i) s = v.t j) a² = b² + c²
g) P= h) s= at²
t 2

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2. Vertiefungsthema Bruchgleichungen

Diese Aufgaben sollen nur von den Schülern und Schülerinnen bearbeitet werden, welche mit der
Aufgabe 1.1 bis 1.6 keinerlei Probleme haben. D.h. dies ist ein ergänzendes, vollständig selbständig
zu bearbeitendes Thema für alle mit hervorragenden Grundkenntnissen.

Beispielaufgabe mit Lösungsweg:

Rechnung Bemerkungen zur Rechnung

5–2x = 10 Nenner soweit wie möglich faktorisieren


5–x – 1 2x–10
5–2x 10
– 1 = Wenn möglich Brüche kürzen3
5–x 2(x–5)
5–2x 5 Alle Brüche auf den Hauptnenner bringen
=
5–x – 1 x–5 HN = 5–x
5–2x 5–x –5
– = Gleichung mit dem HN multiplizieren
5–x 5–x 5–x
5 – 2x – (5 – x) = –5 Achtung: Bei Minus vor Bruch → Klammer setzen

5 – 2x – 5 + x = –5 Gleichung nach x auflösen


–x = –5
x = 5 Achtung: x = 5 darf als Lösung nicht eingesetzt
werden, da sich Null im Nenner ergibt.
Daher Definitionsbereich beachten.

Definitionsbereich 5–x=0 Berechnung durch Nullsetzen des Nenners


x=5

⇒ ID= IR \ {5} Definitionsbereich und Lösung überschneiden sich

⇒ IL= {}

Zusammenfassen der Schritte bei der Lösung von Bruchgleichungen


1. Die Summen in den einzelnen Bruchtermen so weit wie möglich faktorisieren und
gegebenenfalls kürzen.
2. Den Hauptnenner bestimmen und alle Summanden auf den Hauptnenner bringen.
3. Die Gleichung mit dem Hauptnenner multiplizieren.
4. Die bruchfreie Gleichung nach x auflösen.
5. Den Definitionsbereich bestimmen.
6. Definitionsbereich mit dem Ergebnis vergleichen und die Lösungsmenge angeben.

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Aufgaben

1. Beschreiben Sie jeweils die einzelnen Lösungsschritte:

8+x 5 4
– =
15+5x 9+3x 15

8+x 5 4
=
5(3+x) – 3(3+x) 3.5

3(8+x) 5.5 =
4(x+3)
– 15(x+3)
15(x+3) 15(x+3)

3(8+x) – 25 = 4(3+x)

24 + 3x – 25 = 12 + 4x

x = –13

ID = IR \{– 3}

IL = {–13}

2. Bestimmen Sie den Definitionsbereich und die Lösungsmenge, Überprüfen Sie Ihre Lösung durch
eine Probe, indem Sie Ihren Wert für x in die Ausgangsgleichung einsetzen.

a) 4 2 IL= {3} b) 4 3 7 IL= { }


= =
x–1 x–2 x–1 + x–2 x–2
c) x–6 5 5 IL= {0,5} d) x–3 2x–1 x+2 IL= {0}
– = – =
x²–x x–1 x x–1 x²–1 x+1
e) 1 4 x+1 IL= { } f) 1 1 2 IL= ¡
– = – =
x 2x²+12x+18 x²+3x x–2 x x²–2x

3. Berechnen Sie den Definitionsbereich und die Lösungsmenge.

a) 1 1 2 IL= {4} b) 1 1 1 IL= {}


= =
x+2 + x–1 x 3–x + x+4 (3–x)(x+4)
c) x+0,5 x–0,5 1 IL= {} d) 4x+2 12x+3 3x–6x² 2
= =
x–0,5 – x+0,5 6x–2 – 9x+3 IL= {–3 }
x²–0,25 9x²–1
e) 1 x+1 2 IL= {} f) 4 1 IL= {}
= = –
x – x²+3x x²+6x+9 x²–8x+16 – x
1
x–4
g) x–2 x–6 2x² IL= {–0,5} h) 2x+3 x+1 3x–5 IL= {3}
= =
x+1 + x–1 x²–1 3x–6 –2x–4 4x–8

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3. Lineare Funktionen

3.1 Geraden im Koordinatensystem Grundlegendes


Die (Delta) – Schreibweise
y B(x B /y B ) gibt immer den Abstand bzw.
die Differenz von zwei
Werten an.

∆y = y B − y A

A(x A /y A )

∆x = x B − x A
c

x
N

Abstände: 1. x-Koordinaten der Punkte A und B: ∆x = x B − x A


2. y-Koordinaten der Punkte A und B: ∆y = y B − y A
3. Abstand d der Punkte A und B: d² = y²

Definitionen: 1. y-Achsenabschnitt c
Schnittpunkt c der Geraden mit der y-Achse

2. Funktionsschreibweise: Man schreibt: y = f(x)

3. Nullstelle N
Schnittpunkt der Geraden mit der x-Achse Berechnung: f(x) = 0

4. Steigung m
Die Steigung einer Funktion ist durch das folgende Verhältnis definiert:
∆y y B − y A f (x B ) − f (x A )
m= = =
∆x x B − x A xB − xA Achtung Geraden der
Form x = a gehen an der
Stelle a durch die x-Achse
und verlaufen senkrecht.
Diese Geraden sind
m>0: die Gerade steigt keineFunktionen.

m<0: die Gerade fällt

m=0: die Gerade verläuft waagerecht

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5. Funktionsgleichung einer Geraden

Eine Gerade ist durch die Steigung und den y-Achsenabschnitt festgelegt.

y = mx + b oder f(x) = mx + b

Zeichnen von Anleitung wie man Geraden ohne Wertetabelle direkt aus der Kenntnis von
Geraden Achsenabschnitt und Steigung zeichnen kann.

Beispiele:f(x) = –2x + 1
g(x) = 23 x − 12

Schritt 1: Markieren Sie den y-Achsenabschnitt c im Koordinatensystem unten


für f(x) gilt cf = 1
für g(x) gilt cg = − 12
Schritt 2: Stellen Sie den Wert für die Steigung m als Bruch dar. Ein negatives
Vorzeichen kann man dann dem Zähler oder Nenner zuordnen.
Bedenken Sie dabei, dass man jede Zahl als Bruch mit dem Nenner 1
schreiben kann. Hier gilt:
−2 2 ∆y  Anzahl der Kästchen in y − Richtung 
Das Vorzeichen im Bruch gibt für f(x) gilt: m f = −2 = = = = 
an, ob man sich entlang der 1 −1 ∆x  Anzahl der Kästchen in x − Richtung 
Achsen in negativer oder
2 −2 ∆y  Anzahl der Kästchen in y − Richtung 
positiver Richtung bewegt- für g(x) gilt: m f = = = = 
3 −3 ∆x  Anzahl der Kästchen in x − Richtung 
Schritt 3: Zeichnen Sie nun ausgehend vom y-Achsenabschnitt durch Abzählen
der entsprechenden Anzahl von Kästchen jeweils ein Steigungsdreieck
ein und zeichnen Sie danach die angegebenen Geraden f und g.

Aufgaben:

a) Zeichnen Sie mit dem gleichen Verfahren


auch die Funktionen

h(x) = –0,75x

k(x) = –3

b) Zeichnen Sie die Gerade x = –3

c)

∆y
d) Welche Bedeutung hat bezogen auf Angaben in einem Koordinatensystem der Quotient m =
∆x

e) Aufgaben zu Geraden: Cornelson Klasse 11 Seite 15 Nr. 2 und 3

23.08.10/Pirkl Seite 5
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3.2 Lagebeziehungen zwischen Geraden

Ergänzen Sie nach dem Zeichnen der Geraden die Überschriften und füllen Sie die jeweiligen
Lücken im Text aus.

3.2.1 ________________ Geraden


Zeichnen Sie die beiden Geraden g1 und g2 in das
Koordinatensystem ein und geben Sie an, wie die
Geraden zueinander verlaufen:

g1(x) = 0,5x +3
g2(x) = 0,5 x +1

Die Geraden sind ________________________

Merke: Zwei Geraden g(x) = mgx + cg und h(x) = mh + ch sind _____________________


(Schreibweise g P h ), wenn für die Steigungen gilt: mh = ___

3.2.2 _______________________ Geraden


Zeichnen Sie die beiden Geraden g1 und g2 in das
Koordinatensystem ein und geben Siean, wie die
Geraden zueinander verlaufen:

g1(x) = –2x + 3
g2(x) = 0,5 x +1

Die Geraden sind ________________________

_______________________________________

Merke: Zwei Geraden g(x) = mgx + cg und h(x) = mh + ch sind ___________________________


(Schreibweise g ⊥ h )wenn gilt:, mh =

Aufgaben: Cornelson 11 Seite 15 Nr. 4 und 7

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3.2.3 Schnittpunkte von Geraden

Die beiden orthogonalen Geraden aus Aufgabe 3.2.2 schneiden sich. Lesen Sie die Koordinaten
des Schnittpunkts näherungsweise aus der Zeichnung ab :

Schnittpunkt: S( _______ / ________)

Um einen Schnittpunkt zu berechnen, verwendet man in der Regel das Gleichsetzungsverfahren


(Man kann auch mit dem Additions- bzw. Einsetzungsverfahren arbeiten).

Merke: Berechnen des Schnittpunkts zwischen zwei Funktionen: Ansatz f(x) = g(x)

Berechnen des Schnittpunktes:

Schritt 1: Notieren des Ansatzes


Schritt 2: Gleichsetzen der Funktionsterme
Schritt 3: Auflösen der Gleichung nach x
Schritt 4: Berechnen der y-Werte oder Funktionswerte durch Einsetzen von x in eine der beiden
Funktionsgleichungen. (Man verwendet die Funktionsgleichung, bei der der
Rechenaufwand geringer ist)

Berechnen Sie den Schnittpunkt von g1(x) = –2x + 3 und g2(x) = 0,5 x +1 auf drei Dezimalstellen
genau:

Ansatz: g1(x) = g2(x)


–2x + 3=0,5 x +1

S( _____ / ______)

Ergänzung:

Nullstellen kann man als Schnittpunkt der Geraden g(x) mit der x-Achse betrachten. Da die x-
Achse die Funktionsgleichung f(x) = 0 hat, ergibt sich für die Berechnung der Nullstellen der
schon angeführte Ansatz f(x) = 0.

Berechnen Sie die Nullstellen der Funktionen g1(x) = –2x + 3 und g2(x) = 0,5 x +1 und
vergleichen Sie zur Probe die berechneten Werte mit der Zeichnung.

Nullstellen N1( _____ / ______) und N2( _____ / ______)

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3.3 Rechnerische Bestimmung der Gleichung einer Geraden aus zwei gegebenen Punkten oder
Bedingungen

Beispiel: Gegeben sind die Punkte A(–2 / 3) und B(2 / 1)

Schritt 1 Einen der beiden Punkte (den mit den einfacheren Zahlen) auswählen und die x- und y-
Koordinate notieren. (Es spielt für das Ergebnis keine Rolle welchen Punkt man
verwendet)
Schritt 2 Die Koordinaten von beiden Punkten in die Steigungsformel einsetzen und m
berechnen oder den Wert von m aus der in der Aufgabenstellung angegebenen
Bedingung interpretieren.
Schritt 3 Die allgemeine Geradengleichung y = mx + c nach c umformen: c = y – mx.
Danach die unter Schritt 1 und 2 ermittelten Werte für y,m und x einsetzten und c
berechnen
Schritt 4 Die gesuchte Gleichung ergibt sich, wenn man m und c in die allgemeine Form
y = mx + c einsetzt

Bsp 1: Gegeben sind die Punkte P(3/2) und Q(2/4).

x = _____

y= ______

∆y y P − yQ
m= = = = __________
∆x x P − x Q

c = y – mx = _____________________=________________

Funktion: g(x) = ____________________

Bsp 2: Gegeben ist die Gerade h(x) = –3x + 5. Gesucht ist die zu h parallele Gerade g(x) durch den
Punkt P(2/2)

x = _____

y = ______

mg = __________ (m kann mit Hilfe der Bedingung g P h ermittelt werden.)

cg = y – mgx = _____________________=________________

Funktion: g(x) = ____________________

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4
Bsp 3: Gegeben ist die Gerade h(x) = – 5 x + 4. Gesucht ist die zu h orthogonale Gerade g(x) durch
den Punkt P(2 / 3,5)

x = _____

y = ______

1
mg = − =__________ (Vgl. Merksatz Steigung orthogonaler Geraden)
mh

cg = y – mgx = _____________________=________________

Funktion: g(x) = ____________________

Bsp 4: Gesucht ist die zur ersten Winkelhalbierenden orthogonale Gerade g(x) durch den
Punkt P(3 / 3)

x = _____

y = ______

1
mg = − =__________
mh
cg = y – mgx = _____________________=________________

Funktion: g(x) = ____________________

Bsp 5: Gesucht ist die zur zweiten Winkelhalbierenden parallel verlaufende Gerade g(x) durch den
Punkt P(–1 / –3)

x = _____

y = ______

mg = __________

cg = y – mgx = _____________________=________________

Funktion: g(x) = ____________________

Verwenden Sie diesen Lösungsweg auch für Aufgaben aus dem Buch.

Übungen Cornelson 11: Seite 14 und 15 Nr. 2a,b und 3a,b sowie Seite 19 Nr. 9 und 10

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4. Gleichungen höheren Grades

4.1 Quadratische Gleichungen


Für die Lösung von quadratischen Gleichungen haben Sie in der Sekundarstufe 1 das
Lösungsverfahren der p,q-Formel bzw. der quadratischen Ergänzung erlernt. Dieser Weg ist jedoch
nicht immer notwendig. Im Folgenden lernen Sie, wie man quadratische Gleichungen mit dem
jeweils einfachsten und damit für Rechenfehler am wenigsten anfälligen Verfahren lösen kann.

Die allgemeine Form einer quadratischen Gleichung lautet: ax² + bx + c = 0

4.1.1 Gleichungen in denen nur x² vorhanden ist, also b= 0 gilt


b=0 ⇒ ax² – c = 0 Gleichung nach x² auflösen
ax² = c
c
x² =
a
x1,2 = ± c Positive und negative Lösung beachten
a

Ergänzung: Begründung für die positive und negative Lösung:

x2 = t Kommentar:
⇒ x2 = t Wenn man aus der Lösungsariablen die Wurzel zieht muss
man den Betrag beachten, da gilt: (+x)² = x² und (–x)² = x²
⇒ x = t
Wenn man die Betragsstriche weglassen will, muss man vor
⇒ + x1 = t ∨ − x1 = t dem x beide Vorzeichen berücksichtigen.
⇒ x1 = + t ∨ x1 = − t
Bringt man das Vorzeichen auf die rechte Seite ergeben sich
also x = ± t eine positive und eine negative Lösung für die Gleichung

In den beiden folgenden Beispielen sind die Lösungen der Gleichung angegeben. Bestätigen Sie
die angegebene Lösungsmenge durch Rechnung.

Beispiele: a) 2x² – 8 = 0

⇒ x1,2 = ± 4 IL= {±2}

b) 3x² + 6 = 0

⇒ x1,2 = ± –2 IL= {}

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4.1.2 Gleichungen in denen kein Summand ohne x vorhanden ist, also c= 0 gilt
Der beste Lösungsweg ist hier alle Summanden auf die linkte Seite zu bringen und dann x
auszuklammern.

c=0 ⇒ ax² = bx Man darf auf keinen Fall durch x teilen!


Alles nach links in die Form …= 0 bringen
ax² –bx = 0 x ausklammern
x(ax – b) = 0 Fallunterscheidung: Ein Produkt ist Null,
wenn ein Faktor den Wert Null annimmt. D.h.
entweder ist das x vor der Klammer Null oder
der Ausdruck in der Klammer ist Null.

x1 = 0 ⇒ Erste Lösung ist 0


oder ax – b = 0 Die zweite Lösung ergibt sich aus dem Inhalt
der Klammer
b
x2 =
a

Beispiel: 3x² = 9x Alles nach links bringen


3x² – 9x = 0
x(3x – 9) = 0 x ausklammern
x1 = 0
3x – 9 = 0
3x = 9
x2 = 3 IL= {0 ; 3}

Begründen Sie, warum man in der ersten Zeile der Gleichung nicht durch x teilen darf:

4.1.3 Gleichungen in denen ein Summand mit x², x und ohne x vorhanden ist
In Gleichungen, bei denen x in mehreren Potenzen auftritt, sind immer alle Summanden auf die
linke Seite in folgende die Form zu bringen: ax² + bx + c = 0
Man kann diese Gleichungen dann mit Hilfe des Verfahrens der quadratischen Ergänzung lösen
jedoch, wie hier vorgeschlagen, auch die p,q-Formel anwenden:

c ≠ 0; b ≠ 0 ⇒ ax² +bx+c = 0 durch a dividieren


b c
x² +px+q = 0 mit p = a und q = a

x1,2 = – p ± ( p2 )2 – q p,q- Formel


2

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Beispiele: a) 2x² + 6x = 36
2x² + 6x − 36 = 0
x² + 3x − 18 = 0
2
3 3 3 9 3 81
x1,2 = − ±   + 18 = − ± + 18 = − ±
2 2 2 4 2 4
3 9 3 9 IL= {3; –6}
x1 = − + = 3 ∨ x 2 = − − = −6
2 2 2 2
Anmerkung: Das Zeichen " ∨ " bedeutet oder

b) Überprüfen Sie die Lösung durch ausführliche Rechnung und begründen Sie,
warum die Lösungsmenge hier leer ist.

4x – 8 = 2x² ⇒ x1,2 = 1 ± –3 IL= {}

c) Überprüfen Sie die Lösung durch ausführliche Rechnung.

x² – 6x + 9 = 0 ⇒ x1,2 = 3 IL= {3}

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4.2 Biquadratische Gleichung ax4 +bx2+c = 0 mit der Methode der Substitution lösen
b c
ax4 +bx2+c = 0 durch a dividieren; p = a und q = a
z² +pz+q = 0 Substitution x4 = z2
x2 = z

z1,2= – p ± ( p2 )2 – q p,q- Formel für z


2
z 1= u ∨ z2= v
⇒ x² = u ∨ ⇒ x² = v Rücksubstitution z = x²
⇒ x1,2= ± u ∨ ⇒ x3,4= ± v x berechnen

Beispiel: 2x4 – 6x2 +4 = 0 durch 2 dividieren


4 2
x – 3x +2 = 0 Substitution x4 = z2
x2 = z
z² – 3z +2 = 0
3 9 3 1 3 1
z1,2 = ± −2 = ± = ± p,q-Formel anwenden
2 4 2 4 2 2
z1= 1 ∨ z2= 2
Durch Rücksubstitution z = x²
⇒x² = 1 ∨ ⇒ x² = 2
Lösungen für x berechnen
⇒ x1,2= ± 1 = ±1 ∨ ⇒ x3,4= ± 2 =

IL= {–1, 1, – 2 , 2 }

4.3 Übungen zum Umgang mit Quadratischen und Biquadratischen Gleichungen


a) 5 – 3x² = 22 IL= { }
b) x² – 7x +2 = 10 IL= {–1; 8}
c) x4 – 13x2 +36 = 0 IL= {±3;±2}
d) 4x² + 12x = 0 IL= {0; –3}
e) 0,5 x4 – x² +5 = 0 IL= {}
f) 2x4 – 3x2 – 20 = 0 IL= {±2}
g) 9x² + 12x + 4 = 0 IL= {– 2/3}
h) 3x² = 5x IL= {0; 5/3}
i) 4x4 + x² + 1 = 1 IL= {0}
j) 11a² + 2(a+1) = 8a² + 9a IL= {2;1/3}
k) 3(5–2z) – z(12z–2) = 10 IL= {–5/6; 1/2}
l) t(3t–7) – (t+2)² = t–4 IL= {6; 0}
m) (3k+5)² – k(7k–3) = 29k + 45 IL= {–1 ± 11 }
n) (1+x)(2+x)(3+x) + (1–x)(2–x)(3–x) = 204 IL= {± 4}
o) (3r–4)² – (4r–3)² + (5r–2)(5r+2) = 18(r+2) + 3 IL= {2; –1}
p) (y+3)(y+4)(y+5) – (y–3)(y–4)(y–5) = 984 IL= {± 6}
q) (2w+5)² + (3w+6)² + (w–2)² = (1–2w)² IL= {–4; –8/5}
r) * x² + bx – 2b² = 0 IL= {b; –2b}
s) * 3a²x² + 4ax +1 = 0 IL= {–1/a; –1/3a}
t) * ax² + ax + x + 1 = 0 IL= {–1; –1/a}

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4.4 Ergänzende Zusatzaufgaben als vertiefende Übungen


1. a) 2x 9 5 b) x+5 2x 4 c) x +1 9x 2 x −3
− = + +1 = 2 − 2 =
21 x x x−5 x+5 x − 25 x+2 x −4 x−2

2. a) 2 4 b) 5 6
+ =1 − =2
x−2 x+2 1 − 3 x 10 x + 2

3. a) x − 4 2x + 1 4 b) 5 6 6
+ = + =
2x + 1 x + 4 3 x −3 x+5 x −5
c) 10 + y 5 y d) 5x 3 x 2 x 2 − 10
+ = − + + 1 =
15 + y 4 y y − 15 x2 − 4 x − 2 x + 2 x2 − 4
e) 3y +1 y − 7 20 y f) 9 8
− = −1 g) 7z − 4 4z − 5
+ = 2 + = z +1
y −3 y +3 y −9 x +1 x 2z 3z
h) 2 x − 3 3x − 2 1 i) 7 14
− = + =1
x+5 x − 5 12 5x − 4 4 x + 1
4. a) x4 − 5x2 + 4 = 0 b) ( y 2 − 5) 2 = 16 c z 4 + 15 = 16 z 2
)
5. a) x+a x−a 8a 2 b) a b
+ =2
c) 8a
= 10
− = 2
x − a x + a x − a2 b x 3a − x
d) 2x − a e) a b f) b − ax a
=1 = =
2x − b x − a x −b a + bx b
g) 1 a 2 −1 h) 1 a 2 − 4a + 4
= =
a −1 4x 2 a x2

4.5 Erweiterungsaufgaben: Wurzelgleichungen


a) x + 5x − 1 = 5 b) x = 3x − 2 c) 8 x + 9 − x = −7
d) 4( x + 3) = x e) 3 x + 4 x + 9 = −5 f) 1
y +1 + y +1 = 0
4

4.6 Erweiterungsaufgaben: Quadratische Ungleichung


Bei quadratischen Ungleichungen führt die Anwendung der p,q-Formel häufig zu Fehlern bei der
Bestimmung der Lösungsmenge. Man sollte hier als Lösungsmethode die quadratische Ergänzung
verwenden. Verdeutlichen Sie sich den Lösungsweg im folgenden Beispiel 1.
x 2 + 6x + 5 > 0
Am besten formt man die Ungleichung so um, dass auf der linken Seite der Teil steht, den man zum
Binom ergänzen möchte. Hier subtrahiert man also auf jeder Seite 5
x 2 + 6x > −5
Im nächsten Schritt führt man die quadratischen Ergänzung durch, indem man hier auf jeder Seite der
Ungleichung 9 addiert
x 2 + 6x + 9 > −5 + 9
Nun fasst man die linke Seite als Binom zusammen
(x + 3)2 > 4
Im nächsten Schritt zieht man auf beiden Seiten die Wurzel. Da man allerdings beachten muss, dass
sich bei der Umkehroperation, nämlich dem Quadrieren aus (x+3) und –(x+3) der Ausdruck (x+3)²
ergibt, setzt man die linke Seite der Ungleichung zunächst in Betragsstriche.
x +3 > 2

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Für das Weglassen von Betragsstrichen in Gleichungen oder Ungleichungen gilt folgende Regel:

Man lässt beim Lösen von Gleichungen oder Ungleichungen mit


Beträgen die Betragsstriche weg, indem man den Ausdruck
zwischen den Betragsstrichen in Klammern setzt und einmal ein
Plus + und einmal ein Minus – vor die Klammer schreibt. Man
erhält so zwei Ungleichungen.

+(x + 3) > 2 oder −(x + 3) > 2

Nun werden beide Gleichungen getrennt voneinander gelöst


x +3> 2 oder −x − 3 > 2
−x > 5

Die Lösungsmenge lautet dann


x > −1 oder x < −5

Beispiel 2: Kommentar

x² + 2x − 1 > 2
Linke Seite so umformen, dass ein
x² + 2x + 1 > 4 Binom entsteht, indem auf beiden
(x + 1)² > 4 Seiten 2addiert wird

(x + 1)² > 4 Beim Wurzelziehen auf den Betrag


achten und damit auf die positive
x +1 > 2 ⇒ + (x + 1) > 2 oder − (x + 1) > 2 und negative Lösung achten.
x +1 > 2 oder − x −1 > 2
−x >3 Für beide Lösungen x getrennt
x >1 oder x < −3 berechnen

Aufgabe 1:
Geben Sie die Aufgabe in Derive ein und vergleichen Sie die angezeigte Lösung. Welches Zeichen
wird in der Mathematik und bei Derive für "oder " verwendet?
_______________________________________

Aufgabe 2:
Geben Sie die Aufgabe x 2 + 6x + 5 ≤ 0 in Derive ein und vergleichen Sie die Lösungsmenge mit dem
Beispiel 1. Stellen Sie dazu beide Lösungsmengen jeweils auf einem Zahlenstrahl dar.

Aufgabe 3:
Bearbeiten Sie S.38 im Buch die Aufgaben 36 a) – f) handschriftlich im Heft. Vergleichen Sie Ihre
Lösung mit Derive und stellen Sie die Lösungsmengen jeweils auch auf dem Zahlenstrahl dar.

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5. Ganzrationale Funktionen 2. Ordnung – Parabeln

5.1 Strecken, stauchen und verschieben von Parabeln


1. In den Abbildungen unten sind Parabeln 2. b) Zeichnen Sie zunächst die Normalparabel f(x)
Ordnung dargestellt. Entscheiden Sie, und skizzieren Sie die angegebenen Funktionen
welchem Zahlenbereich der Parameter c g,h und k ohne erneut eine Wertetabelle zu
zugeordnet ist: erstellen durch Strecken und Stauchen der
Normalparabel.

a) f(x) = x² g(x) = 21 x²
y 1
h(x) = 2x² k(x) = 3

8
x
f(x) = cx² mit c∈_____ 7
Formulieren Sie die Bedeutung von c in 6
Worten:
...................................................................... 5

...................................................................... 4
...................................................................... 3
Welche Form (gestreckt/gestaucht) hat die
Parabel, wenn c in den angegebenen 2
Wertebereichen liegt?
1

c=1 ................................................................
-4 -3 -2 -1 1 2 3 X
c>1 ...............................................................
0<c<1 ............................................................

Formulieren Sie allgemein, wie man die gestreckten und gestauchten Parabeln mit Hilfe der
Wertetabelle für die Normalparabel zeichnen kann, ohne für jede Parabel eine neue Wertetabelle
erstellen zu müssen:

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2. In den Abbildungen unten sind Parabeln 2. b) Zeichnen Sie zunächst die zur Normalparabel
Ordnung dargestellt. Entscheiden Sie, gespiegelte Funktion f(x) und skizzieren Sie die
welchem Zahlenbereich der Parameter c angegebenen Funktionen g,h und k ohne erneut
zugeordnet ist. eine Wertetabelle zu erstellen durch Strecken und
Stauchen der Normalparabel.

a) f(x) = – x² g(x) = – 21 x²
y 1
x h(x) = – 2 x² k(x) = – 4

-4 -3 -2 -1 1 2 3 X
-1

-2
2
f(x) = cx mit c∈____
-3
Bedeutung von c:
...................................................................... -4

...................................................................... -5
......................................................................
-6
Welche Form (gestreckt/gestaucht) hat die
Parabel, wenn c in den angegebenen -7
Wertebereichen liegt?
-8
c= ___ ...........................................................
c< ___ ...........................................................
__<c<__ ........................................................

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3. Hier verschiebt der Parameter c die Parabeln b) Skizzieren Sie die angegebenen Funktionen ohne
nach oben bzw. nach unten. Geben die Wertetabelle, indem Sie die Regeln zum
Funktionsgleichungen der 4 verschobenen Strecken, Stauchen und Verschieben anwenden.
Normalparabeln an.

a) Allgemeine Gleichung: f(x) = x² +c f(x) = x² + 2 h(x) = 0,5x² –1 g(x) = –0,5x² +1

1 2
Y
3
3
2
4
1

-3 -2 -1 1 2 3
-1
1
-2
-3 1 X

f1(x) = ___________
f2(x) = ___________
f3(x) = ___________
f4(x) =

3. Hier verschiebt der Parameter c die Parabeln b) Skizzieren Sie die angegebenen Funktionen ohne
nach links bzw. nach rechts. Geben die Wertetabelle, indem Sie die Regeln zum
Funktionsgleichungen der 4 verschobenen Strecken, Stauchen und Verschieben anwenden.
Normalparabeln an.

a) Allgemeine Gleichung: f(x) = (x − c)2 f(x) = (x – 2)² g(x) = (x + 1)² h(x) = – 0,25(x – 1)²
1 2 3 4
3
2
1

-3 -2 -1 1 2 3

f1(x) = ___________
f2(x) = ___________
f3(x) = ___________
f4(x) = ___________

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5. Geben Sie die Funktionsgleichungen für


nebenstehende Parabeln an 1 2
3
f1(x) = _______________ 2
1
f2(x) = _______________
-3 -2 -1 1 2 3
f3(x) = _______________ -1
3 4
-2
f4(x) = ________________
-3

6. Formulieren Sie, welche Bedeutung die Parameter a,b,c im Funktionsterm einer Parabel
f(x) = a(x–b)²+c haben?

5.2 Ermitteln der Scheitelpunktsform einer Parabel durch quadratische Ergänzung


Im vorangegangenen Kapitel haben Sie gelernt, wie man durch stauchen, strecken und verschieben
eine Parabel zeichnen kann, wenn die Funktionsgleichung in der Scheitelpunktsform gegeben ist.
Hier lernen Sie, wie man mit dem Verfahren der quadratischen Ergänzung eine in der Form
f(x) = ax² + bx +c gegebene Parabel, zwecks Zeichnung, in die Scheitelpunktsform umformen kann.
Beispiel 1
Kommentar
f (x) = x² + 4x + 6
+4 wird ergänzt, um ein Binom zu erzeugen. 4 wird sofort wieder subtrahiert,
f (x) = x² + 4x + 4 − 4 + 6 damit kein Fehler entsteht. Das nennt man quadratische Ergänzung.

f (x) = (x² + 4x + 4) + 2 Binom in Klammern setzen und danach umformen.

f (x) = (x + 2)² + 2 Funktionsgleichung in Scheitelpunktsform.

Beispiel 2
Kommentar
f (x) = 2x² + 4x + 6 2 ausklammern und den Restterm in eckige Klammern setzen, damit in der
Klammer vor x² nichts mehr steht.
f (x) = 2[x² + 2x + 3]
f (x) = 2 [ (x² + 2x + 1 − 1 + 3] Quadratische Ergänzung in der Klammer durchführen.

f (x) = 2 [ (x² + 2x + 1) + 2]
f (x) = 2 [ (x² + 1)² + 2]
f (x) = 2(x + 2)² + 4 Auflösen der eckigen Klammern liefert dieFunktionsgleichung in
Scheitelpunktsform.

Aufgaben: Cornelson 11 Seite ______ Nr. ___________


23.08.10/Pirkl Seite 19
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5.3 Achsenabschnitte und Nullstellen von Parabeln


Wie Sie im Kapitel 5.1 gelernt haben kann man Parabeln aus der Normalparabel durch Verschieben
Stauchen und Strecken erzeugen. Man kann Parabeln jedoch auch skizzieren, wenn man den y-
Achsenabschnitt und die Nullstellen berechnet. Man erhält hierdurch drei Punkte, die oftmals für eine
grobe Skizze, bei der es nicht auf den genauen y-Wert des Scheitelpunkts ankommt, ausreichen.

5.3.1 Berechnen des y-Achsenabschnitts c von f(x) = ax² +bx + c

Merke: Der y-Achsenabschnitts einer Funktion durch Einsetzen von Null in die
Funktionsgleichung f(x) = ax² + bx + c berechnet. Ansatz: f(0) = c

5.3.2 Berechnen der Nullstelle

Merke: Die Nullstelle einer Funktion wird durch Nullsetzen der Funktion und durch Lösen
der entstanden quadratischen Gleichung berechnet Ansatz: f(x) = 0

5.3.3 Übungsaufgaben
1. Gegeben sind die Parabeln f(x) = x²+3, g(x) = 3x² – 2x und h(x) = x² + 2x + 1
a) Geben Sie die drei Funktionsgleichungen jeweils in der Scheitelpunktsform an und zeichnen
Sie die Funktionen in einem geeigneten Koordinatensystem
b) Lesen die die Achsenabschnitte und ggf. Nullstellen jeweils aus der Zeichnung ab und
bestätigen Sie deren genaue Lage durch Rechnung im Heft auf 3 Dezimalstellen genau.
c) Ergänzen Sie den folgenden Satz:

Der x–Wert des Scheitelpunkts xS bei einer Parabel liegt immer genau in der Mitte zwischen
den x–Werten der ________________________________. Eine Parabel ist immer
__________________symmetrisch zur senkrechten Geraden x = xS

2. Ergänzen Sie folgende Sätze:


Bei der Lösung von quadratischen Gleichungen mit der p,q-Formel kann es zwei
unterschiedliche Lösungen, eine Lösung und keine Lösung geben.

Man erhält zwei Lösungen, wenn der Ausdruck unter der Wurzel

Man erhält eine Lösung, wenn der Ausdruck unter der Wurzel

Man erhält keine Lösung, wenn der Ausdruck unter der Wurzel

Eine Parabel hat zwei Nullstellen, wenn die p,q-Formel

Eine Parabel hat eine Nullstellen, wenn die p,q-Formel

Eine Parabel hat keine Nullstellen, wenn die p,q-Formel

23.08.10/Pirkl Seite 20
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3. Bestimmen Sie für nebenstehende Parabeln: 1 2 3


a) die Funktionsgleichung
1.
2.
3.
4.
5.
6.
b) den y-Achsenabschnitt durch Ablesen
bzw. durch Berechnung
c) die Nullstellen durch Ablesen aus der
Zeichnung und Berechnung
4
5 6

4. Aufgaben aus dem Schulbuch Cornelson 11 Seite _____ Nr._____

23.08.10/Pirkl Seite 21
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5.4 Schnittpunktsberechnungen
Genau wie bei Geraden berechnet man den Schnittpunkt von zwei Parabeln oder einer Parabel mit
einer Geraden durch Gleichsetzten der Funktionsgleichungen.

5.4.1 Lagebeziehungen von Parabel und Gerade


Gegeben sind die Parabel f(x) = (x–1)² +1 sowie die Geraden g(x) = x+2, h(x) = x–2 und
k(x) = 2x–2. Lässt man die drei Funktionen zeichnen (z.B. mit Derive) erhält man folgende
Abbildung:
Man erkennt, dass die Geraden die Parabel
schneiden, berühren und an ihr ohne gemeinsame
Punkte vorbeigehen können.

Aufgabe 1
Ermitteln Sie mit welchen Fachbegriffen man die
in der Abbildung dargestellten Lagebeziehungen
von Parabel und Gerade bezeichnet. (Schulbuch)
g(x) ist __________________________________

h(x) ist __________________________________

k(x) ist __________________________________

Aufgabe 2
Berechnen Sie jeweils im Heft die Schnittpunkte der drei Geraden mit der Parabel, indem Sie die
entstehenden Gleichungen mit der p,q-Formel lösen und vervollständigen Sie die folgenden Sätze:
Eine Parabel und eine Gerade haben zwei Schnittpunkte, wenn die p,q- Formel
____________________________________________________________________________

Eine Parabel und eine Gerade haben einen Berührpunkt, wenn die p,q- Formel
____________________________________________________________________________

Eine Parabel und eine Gerade haben keine gemeinsamen Punkte, wenn die p,q- Formel
____________________________________________________________________________

Aufgabe 3
Zeichen Sie zu jeder Aufgabe die Parabel und die Geraden im Heft in ein gemeinsames
Koordinatensystem. Entscheiden Sie dann aufgrund der Zeichnung, ob die Geraden Sekanten,
Tangenten oder Passanten sind. Überprüfen Sie diese Ergebnisse jeweils durch Berechnung und
ggf. mit Hilfe des Programms Derive
3.1 f(x) = (x – 1)² + 1 g(x) = x + 2 h(x) = x – 2 k(x) = 2x – 2
3.2 f(x) = (x + 2)² – 3 g(x) = 2x + 4 h(x) = x – 2 k(x) = –2x – 8
3.3 f(x) = – (x – 1)² + 3 g(x) = –2x + 6 h(x) = 3x + 3 k(x) = 0,5x – 5

Aufgabe 4*
Gegeben sei die Parabel f(x) = – (x + 4)² +6 und die Gerade g(x) = –2x – 5. Bestimmen Sie die
Schnittpunkte S1 und S2 der Parabel und der Geraden. Wie lauten die Gleichungen g1(x) und g2(x)
der zu g(x) senkrechten Geraden durch S1 und S2.

23.08.10/Pirkl Seite 22
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6. Gleichungen 3. und höheren Grades

6.1 Lösungsverfahren
6.1.1 Ausklammern von Termen
ax4 +bx3+cx2 = 0 kleinste Potenz von x ausklammern
x2(ax² +bx+c) = 0 Fallunterscheidung wie beim Ausklammern bei quadratischen
Gleichungen
x1,2 = 0 Erste Lösung ist 0
oder ax² +bx+c = 0 weitere Lösungen mit p,q-Formel berechnen

Beispiel: 2x3 + 5x2 – 7x = 0


x(2x² + 5x – 7) = 0
x1 = 0
2x² + 5x – 7 = 0
5 7
x² +2 x – 2 = 0

x2,3 = – 5 ± 25 56 5 81

+ = –
4 16 16 16
x2 = 1
x3 = –3,5 IL= {0; 1; –3,5}

6.1.2 Fallunterscheidung bei Produkten aus mehreren Klammern


Es treten häufig auch Gleichungen auf, bei denen der Term schon aus einem Produkt aus
mehreren Klammern besteht. Hier darf man auf keinen Fall die Klammern ausmultiplizieren,
sondern man löst die Gleichung wie folgt:

(x–a)(x–b)(x+c) = 0 Das Produkt aus den drei Klammern ist genau dann
Null, wenn eine der drei Klammern den Wert Null
annimmt. Daher muss man für jede Klammer
einzeln berechnen, für welchen Wert sie Null wird.
x–a = 0 ∨ x–b = 0 ∨ x+c = 0
x1 = a ∨ x2 = b ∨ x3 = –c

6.1.3 Vermischte Übungen zum Lösen von Gleichungen mit den bisher erlernten Verfahren.
1. Berechnen Sie die Lösungen der folgenden Gleichungen.
a) 3x² =0 0 b) 6 – t² = 0 ± 6
c) 4x² – 8x + 4 = 0 1 d) x² – 5x = –6 3;2

e) (x–2)(x+5)=0 2 ; –5 f) 3x² + 9 – 2x = 0 { }

g) 0,2t² – 1,2t = 0 0;6 h) (x²–1)(x+2)(x²+3)=0 1; –1;–2

i) 4x² +x +15 = 0 { } j) x² – x – 30 = 0 6; –5

k) 2x5 – 8x³ = 0 0; ±2 l) 3x² – 4,8x – 1,08 = 0 1,8; –0,2

m) 9x² – 6x + 1 = 0 1 n) 2(3v – 1)² = (6v + 1)² – v + 1 23


0; –
3 18
o) 0,5 + 4,5t² = 0 { } 1 0; ± 3
p) 3x² – x4 = 0
3
q) ( x + 2)² – (x – 7)² = x² 15; 3 r) 0,4x² – 0,5x = 0 5
0;
4

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2. Berechnen Sie die Lösungen der folgenden Gleichungen.


a) (1 – x²)² = 0 ±1 b) 4x – x² = 0 0; 4

c) (x²+1)(x²+2)=0 { } d) x³ – 6x² = – 5x 0; 5; 1

e) 100 x³ + 80x² – 9x = 0 0; –0,9; 0,1 f) x4– 13x² +36 = 0 ± 3; ± 2

g) 0,4 z² – 0,5 = 0 1 h) (x²+2x+1)(x–3)=0 –1; 3


±2 5
i) 16x4 – 40x² +9 = 0 ±1,5; ± 0,5 j) (2x² – 18)² = 0 ±3

k) (x–2)²=0 2 l) 0,4(1,2+0,4x)³=0 –3

m) x³ – 2x² = 8x 0; 4; –2 1 1 6; –8
n) 8 – x² – x = 0
6 3
o) – 2,7t² + 1,1t + t³ = 0 0; 2,2; 0,5 p) 32x4 – 2x² – 9 = 0 3
±4

6.1.4 Lösungsverfahren Polynomdivision


ax3 +bx2+cx+d = 0 x kann man nicht ausklammern, da bei d kein x vorhanden ist
1. Schritt: Erraten der ersten Lösung: x = x1
Lösung ist ganzzahliger Teiler des Summanden ohne x
(Begründung folgt im nächsten Kapitel)
2. Schritt: Polynomdivision mit (x – x1)
3. Schritt: weitere Lösungen ggf. mit p,q-Formel berechnen

Beispiel: 18x³ – 27x² – 17x– 2 = 0

1. Schritt: Raten mit x=1 ⇒ 18 – 27 –17 – 2 = 28 ≠ 0


x = –1 ⇒ –18 – 27 +17 – 2 = – 30 ≠ 0
x=2 ⇒ 144 – 108 – 34 – 2 = 0 ⇒ x1 = 2

2. Schritt: Polynomdivision mit (x – 2)

(18 x³ – 27 x² – 17 x– 2 ) : ( x – 2 ) = 18x² + 9x + 1
18 x³ – 36 x²
9 x² – 17 x
9 x² – 18 x
x–2
x–2
0
3. Schritt 18x² + 9x + 1 = 0
1 1 1 1
p,q Formel liefert x2 = – und x2 = – ⇒ IL= {2; – ; – }
3 6 3 6

Sie kennen nun alle für Sie relevanten Lösungsmethoden für Gleichungen. Auf der nächsten Seite
ist die Vorgehensweise zum Auffinden der besten Lösungsmethode bei der Lösung von
Gleichungen mit Hilfe eines Ablaufdiagramms zusammengefasst.

23.08.10/Pirkl Seite 24
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6.2 Ablaufdiagramm zum Lösen von Gleichungen höherer Ordnung

Gleichung
hat die Form ja Inhalt jeder Klammer nacheinander
Start
(...) (...) (...) = 0 Null setzen und x jeweils bestimmen.
(...)n =0

nein

Gleichung nach x2, x3 oder x4


auflösen und entsprechende
Es kommt nur ja
Wurzel ziehen.
eine Potenz von x vor:
Achtung: wenn Potenz gerade
x2, x3 oder x4 etc.
positive und negative
Lösung beachten
nein
Alles nach links in die Form
........... = 0
bringen

x so ausklammern, dass ein


Es kommt ja
Summand kein x mehr hat
in jedem Summand
xn ( ............. ) = 0
irgendein xn vor
dann Fallunterscheidung:

nein
1. n Lösungen ergeben sich aus:
xn =0

2. Weitere Lösungen:
Klammer Null setzen und daraus
entstandene Gleichung lösen

ja Gleichung so umformen, dass vor


x2 ist die größte x2 nichts mehr steht:
Potenz von x x2 + px +q = 0
dann p,q-Formel anwenden.

nein

Substitution x4 = z2 und x2 = z.
Gleichung so umformen, dass vor
Gleichung ja z2 nichts mehr steht: z2 + pz +q = 0
hat die Form
dann p,q-Formel für z anwenden.
a x4 + bx2 + c = 0
Rücksubstituieren z = x2; jeweils
doppelte Lösung bei Wurzel beachten.
nein

1. Erraten erste Lösung: x = a


2. Polynomdivision mit: (x - a)
Lösungsverfahren
3. Ergebnis der Polynomdivision
Polynomdivision anwenden.
Null setzen und entstandene
Gleichung lösen.

23.08.10/Pirkl Seite 25
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6.3 Vermischte Übungen zur Lösung von Gleichungen höherer Ordnung. Die Lösungen sind
jeweils kursiv gedruckt.
1. Bestimmen Sie die Lösungsmenge mit Hilfe der Polynomdivision, indem Sie die erste Lösung
erraten. Die Lösungen sind in ungeordneter Reihenfolge anschließend angegeben.

a) x³ – 6x² +11x – 6 = 0 b) 25x³ – 75x² + 54x – 8 = 0


c) x³ – 10x² + 29x – 20 = 0 d) 4x³ – 3x – 1 = 0
e) x³ +6x² +11x +6 = 0 f) 4x³ – 13x + 6 = 0
g) x³ + 6x² – 16 = 0 h) x5 + 3x4 – 6x³ – 10x² + 21x – 9 = 0
i) x5 + 5x4 + 6,25x³ – 2,5x² – 5x + 2 = 0
j) x5 + 2x4 – 41x³ – 82x² + 400x + 800 = 0

Lösungen in ungeordneter Reihenfolge:

1; 4; 5 –1; –2;–3 –2; 1,46; –5,46 2; 0,8; 0,2


-2; ±4; ±5 1; 2; 3; 0,5; 1,5; –2 -2; 0,5
1; –0,5 0,5; 1,5; –2

2. Bestimmen Sie die Lösungen der Gleichungen, indem Sie jeweils das für die Aufgabenstellung
günstigste Lösungsverfahren wählen. Verwenden Sie dazu das Ablaufdiagramm.

a) 16x³ = 12x² 0; 0,75 b) (2x + 4)(3 – x)(5 – 10x) = 0 –2, 3; 0,5

c) 12x4 – 44x² = 16 2;–2 d) 3x³ + 7x² =11x 0, 1,08; –3,41

e) (x² + 4)(x² – 9) = 0 3; –3 f) 3x³ – 7x² +8x – 12 = 0 2

g) (x + 2)²(x –1)³ = 0 –2, 1 h) (0,25x +1)² = (0,5x +1)² 0; –8/3

i) 0,5x³ + 3x² = 8 –2; –5,46; – 1,46 j) ax(x² + a)(x + 2a) = 0 0; –2a

k) x4 – 2ax³ + a²x² = 0 0, a l) (t + 1)x = 2tx² 0; 1/(2t) + 1/2


4
m) kx(2x² – k)²(x² – 2k) = 0 0; ± 2k ; n) ax – (a+1)x² +1 = 0 1, –1, 1/a ;–
k 1/a
± 2

23.08.10/Pirkl Seite 26
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6.4 Gleichungen und ganzrationale Funktionen mit ihren Nullstellen


6.4.1 Quadratische Funktionen in der Darstellung mit Linearfaktoren und als Polynom
In der Tabelle unten sind jeweils der Funktionsgraph, die Nullstellen und die Funktionsgleichung
in polynomialer Darstellung (d.h. als Summe) und in fakorisierter Darstellung (d.h. als Produkt
von Klammerausdrücken) angegeben.

a) Zeigen Sie jeweils durch ausmultiplizieren der Klammern, dass beide Darstellungen der
Funktionsgleichung äquivalent (d.h. identisch) zueinander sind.
Raum für Berechnung:
f(x) = (x+1)(x–2) g(x) = –(x+2)(x–1,5) h(x) = 0,5(x–3)(x-1)

Funktionsgleichung Funktionsgleichung in
in polynomialer faktorisierter Graphische Darstellung Nullstellen
Darstellung als Darstellung mit der Funktion
Summe Linearfaktoren

f(x) = x² – x – 2 f(x) = (x+1)(x–2) N1(2 / 0)


N2( –1 / 0)

g(x) = –x²–0,5x +3 g(x) = –(x+2)(x–1,5) N1(–2 / 0)


N2( 1,5 / 0)

h(x) = 0,5x²–2x+1,5 h(x) = 0,5(x–3)(x-1) N1(1 / 0)


N2( 3 / 0)

b) Vergleichen Sie für jede Funktion die Zahlenwerte in den Klammern der faktorisierten Dar-
stellung der Funktionsgleichung mit den Nullstellen. Formulieren Sie einen Zusammenhang.

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6.4.2 Allgemeines zu Eigenschaften von Polynomen und den zughörigen ganzrationalen


Funktionen
Def.: Polynom:
Die folgenden Ausdrücke nennt man Polynome:
Polynom 5-ten Grades: a5x5 + a4x4 + a3x³ + a2x² + a1x + a0
Polynom n-ten Grades: an xn + an–1xn–1 + an–2xn–2+ ... + a2x² + a1x + a0

Polynome entsprechen den Funktionstermen von ganzrationalen Funktionen. Sie entstehen bei der
Multiplikation von Summen:
Bsp.: f(x) = (x – 1)(x + 2)(x – 2) = x³ – x² – 4x + 4
g(x) = (3x – 2)(0,5x + 1)(x – 1) = 1,5 x³ + 2,5x² – 2x – 2

Die Faktoren (x – 1)(x + 2)(x – 2) nennt man Linearfaktoren des Polynoms x³ – x² – 4x + 4

Zwischen den Linearfaktoren und der Lösung von Gleichungen bzw. den Nullstellen einer
ganzrationalen Funktion, hier z.B. f(x) = 0, besteht folgender Zusammenhang:
x1 = 1
Bsp.: x³ – x² – 4x + 4 = 0 ⇒ (x – 1)(x + 2)(x – 2) = 0 ⇒ x2 = –2
x3 = 2
Man kann also die Lösungen der Gleichungen bzw. die Nullstellen einer Potenzfunktion aus den
Linearfaktoren ablesen. Das Produkt aller Lösungen, also hier: 1.(–2).2 = – 4 ergibt in der
Gleichung den Summanden ohne x. (Vgl. Hinweis im Kapitel 6.1.4)

Wenn gilt: an xn + an–1xn–1 +... + a1x + a0 = (x – xn) (x – xn-1) .... (x – x1) (x – x0)
dann sind die Werte xn, xn-1, ..., x1, x0 Lösungen der Gleichung bzw. die Nullstellen der
zugehörigen ganzrationalen Funktion:
an xn + an–1xn–1 +... + a1x + a0 = 0 wobei xn, xn-1, ..., x1, x0 Teiler von ao sind.

Aufgaben:
1. Bestimmen Sie die Nullstellen der folgenden Funktionen:
a) a(x) = (x + 3) (x – 5) (x – 1 ) (x + 1) IL= { ___________________ }
2
b) b(x) = (x – a) (x + a) (x – 2a) IL= { ___________________ }
c) c(x) = (2x – 3) (x² – 4) IL= { ___________________ }
d) d(x) = (x² + 9)(x² –1)(x² + 10x +25) IL= { ___________________ }

2. Ordnen Sie den folgenden Polynomen ein passendes Produkt zu.


1) (x + 5) (x – 6)(x + 7) 1) →
a) x³ – 1,5x² – 25x – 12 2) (x + 2,5)(x – 6)(x + 7) 2) →
b) x³ + 4x² –17x – 60 3) (x + 2)(x–5)(x – 9)(x + 25) 3) →
c) x³ + 6x² – 37x – 210 4) (x + 4)(x – 6)(x + 0,5) 4) →
d) x³ + 3,5x² – 39,5x – 105 5) (x + 2)(x – 8)(x + 6)(x – 5) 5) →
4
e) x – 6x³ – 32x² + 150x + 175 6) (x + 4)(x – 6)(x – 2) 6) →
f) 4
x – 5x³ – 52x² + 164x + 480 7) (x + 3)(x – 4)(x + 5) 7) →
8) (x + 1)(x + 5)(x – 7)(x – 5) 8) →

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6.5 Ganzrationale Funktionen höherer Ordnung – Nullstellen – Polynome


In den Abbildungen sehen Sie jeweils den Graph einer Funktion.
a) Ermitteln Sie zu jeder Funktion durch Ablesen die Nullstellen.
b) Berechnen Sie die Nullstellen.
c) Geben Sie den Funktionsterm in faktorisierter Form an.
Funktion 3. Grades Funktionsgleichung in Funktion 4. Grades Funktionsgleichung in
polynomialer und polynomialer und faktorisierter
faktorisierter Darstellung Darstellung
Nullstellen: Nullstellen:

f(x) = x³ + x a(x)=0,5x4–1,5x²+2

f(x)=_________________ a(x)=______________________
_ __
Nullstellen: Nullstellen:

g(x)=x³–3x+2 b(x)=x4+x³–3x²–x+2

g(x)=_________________ b(x)=______________________
_ __
Nullstellen: Nullstellen:

h(x)=x³–3x²+3x–2 c(x)= –x4+2x²–2

h(x)=_________________ c(x)=______________________
__
Nullstellen: Nullstellen:

f(x) = x5 – x3 d(x)=x4–2x³+2x²–2x+1

f(x)=_________________ d(x)=______________________
_ __
Nullstellen: Nullstellen:

f(x) = x³+2x²–x–2 e(x)=x4 – 4x²

f(x)=_________________ e(x) =__________________

d) Untersuchen Sie die abgebildeten Funktionen auf die Anzahl ihrer Nullstellen und ergänzen Sie
die folgen Aussagen:
Die _________________ kann man durch Ablesen aus der faktorisierten Darstellung ermitteln.
Die Berechnung der Nullstellen einer Die Berechnung der Nullstellen einer Funktion 4.
Funktion 3. Grades führt zu einer Grades führt zu einer Gleichung ___ Grades.
Gleichung ___ Grades. Funktionen 3. Funktionen 4. Grades haben ______________
Grades haben mindestens ______ und _____________________________________
höchstens _______ Nullstellen _____________________________________

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6.6 Skizzieren von ganzrationalen Funktionen


Oft verlangen Aufgabenstellungen die Anfertigung einer Skizze für den Verlauf einer Funktion. Dazu
reicht es meist aus, die Nullstellen, den y-Achsenabschnitt zu kennen. Hilfreich ist es jedoch auch,
wenn man die Funktion auf Symmetrieeigenschaften untersucht.

6.6.1 Allgemeine Untersuchung auf Symmetrieverhalten bezüglich der y-Achse bzw. des
Ursprungs
Die allgemeinen Ansätze für die Untersuchung auf Symmetrie sind in folgender Form am
günstigsten für die entsprechenden Berechnungen zu Verwenden:

Achsensymmetrie: f(x) = f(–x)


Punktsymmetrie: f(x) = – f(–x)

Die Anwendung dieser Ansätze soll beispielhaft an den Funktionen aus dem vorangegangenen
Kapitel 6.5 gezeigt werden.

Beispiel 1:
Überall wo bei g(x) ein x steht wird das x durch ein (-x)
Nachweis, dass die
ersetzt. Danach werden die Klammern auf der rechten
Funktion g(x)=x³–3x+2 keine Seite aufgelöst und der entstandene Ausdruck mit der
Symmetrieeigenschaften hat: ursprünglichen Funktion verglichen

Achsensymmetrie: g(–x) = (–x)³ – 3(–x) +2 Nach dem Auflösen aller Klammern auf
= –x³ + 3x +2 der rechten Seite vom Gleichheitszeichen
ergeben sich Ausdrücke, die nicht mit der
Punksymmetrie: –g(–x) = – [–x³ + 3x +2] Ausgangsfunktion übereinstimmen. Daher
= x³ – 3x –2 weist diese Funktion keine Symmetrie auf.

Vor den Ausdruck für g(-x) aus der Betrachtung zur


Achsensymmetrie wird ein Minuszeichen gesetzt, die
Klammer wird aufgelöst und der entstandene Aus-
druck mir der ursprünglichen Funktion verglichen

Beispiel 2:
Nachweis, dass die Funktion c(x)= –x4+2x²–2 achsensymmetrisch ist:

Achsensymmetrie: c(–x) = –(–x)4 + 2(–x)² –2] Nach dem Auflösen aller Klammern auf der
= –x4 + 2x² – 2 rechten Seite vom Gleichheitszeichen ergibt
sich die Ausgangsfunktion. D.h. die
Funktion ist achsensymmetrisch.

Wenn der Nachweis für Achsensymmetrie


erfolgt ist, ist die Untersuchung auf
Punktsymmetrie nicht mehr notwendig.

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Beispiel 3:
Nachweis, dass dieFunktion f(x)= x³ + x punktsymmetrisch ist:

Achsensymmetrie: f(–x) = (–x)³ + (–x) Bei der Untersuchung auf Achsensymmetrie


= –x³ – x ergibt sich ein Widerspruch.

Punksymmetrie: –f(–x) = – [–x³ – x] Bei der Untersuchung auf Punktsymmetrie


= x³ + x = f(x) ergibt sich nach dem Auflösen aller Klammern
auf der rechten Seite vom Gleichheitszeichen
die Ausgangsfunktion. D.h. die Funktion ist
punktsymmetrisch

Aufgabe: Führen Sie die Untersuchung auf Symmetrie, wie in den Beispielen, auch bei allen
anderen Funktionen aus dem vorangegangen Kapitel durch.

6.6.2 Achsen- und Punktsymmetrie bei ganzrationalen Funktionen


Untersuchen Sie die Funktionen aus Kapitel 6.5 auf Zusammenhänge zwischen ihren
Symmetrieeigenschaften und den auftretenden Potenzen von x im Funktionsterm. Formulieren Sie
entsprechende Regeln, indem Sie die folgenden Sätze vervollständigen:

Eine ganzrationale Funktion ist achsensymmetrisch zur x–Achse, wenn die Potenzen von x

Eine ganzrationale Funktion ist punktsymmetrisch zum Ursprung, wenn die Potenzen von x

Eine ganzrationale hat bezüglich der x-Achse und des Ursprungs keine Symmetrieeigenschafen,
wenn die Potenzen von x

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7. Besondere Polynome, Potenzgesetze

7.1 Binome höherer Ordnung


1. Zeigen Sie durch Ausmultiplizieren: (2x + 3)4 = 16x4 + 96x³ + 216x² + 216x + 81

2. Berechnen Sie die Produkte (a + b)n und vervollständigen Sie die Tabelle

(a + b)0 = 1
(a + b)1 = a + b
(a + b)2 = a² + 2ab + b²
(a + b)3 = + + +
(a + b)4 = + + + +
(a + b)5 = + + + + +

Wie verhalten sich von links nach rechts gelesen die

a) Potenzen von a: ________________________________________________________

________________________________________________________

b) Potenzen von b: ________________________________________________________

________________________________________________________

c) Die Koeffizienten ergeben folgendes Dreieck. Vervollständigen Sie das Dreieck

n=0 1
n =1 1 1
n =2 1 2 1
n =3 1 3 3 1
n =4 1 4 6 4 1
n =5 1 5 10 10 5 1
n =6
n =7
n =8
n =9

Man nennt dieses Dreieck das "pascalsche Dreieck" und die Zahlen Binomialkoeffizienten k
n

(lies: n über k). Neben der Berechnung der Koeffizienten mit dem pascalschen Dreieck kann
auch der Taschenrechner verwendet werden:

Taste: Eingabe:

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3. Bestimmen Sie mit Hilfe der Kenntnis über die Koeffizienten und Potenzen bei den Binomen
folgendes Produkt:

(a + b)10 = ___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

Algemeine Formulierung der Binomialreihe:


n n  n  n n n
(a + b)n = 0 an + 1 an–1b + 2 an–2b2 +...+ n–1 a bn–1+ n bn = ∑   a n − k b k
n
       
k =0  k 

4. Wenden Sie die Kenntnisse über Binome auf die Anfangsaufgabe (2 + 3x)4 an und berechnen Sie
1
ebenfalls (2x +2 )5

(2 + 3x)4 = ___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

1
(2x + 2 )5= ___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

___________________________________________________________________

5. Formulieren Sie eine Vorzeichenregel für Binome der Form: (a – b)n

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7.2 Potenzgesetze
Potenzen mit gleichem Exponenten
Addition und Subtraktion Multiplikation und Division
an ⋅ bn = (a⋅b)n
u⋅a ± v⋅a = (u ± v)a
n n n an a n
b n = ( b)
Potenzen mit negativen und rationalen Exponenten
1
− 1 1
1 1
a n
= =
n
a− = an a = a
n n 1 n
a
an
Multiplikation und Division von Potenzen mit gleicher Basis
am 1
am ⋅ an = am+n
an = a ⋅ a = a
m −n m− n =
an− m
Potenzieren von Potenzen Radizieren von Potenzen
ganzahlige Exponenten rationale Exponenten
1 m
(a m ) n = a n = n am
(am)n = (an)m = an⋅m 1 1 1 1
n
a ⋅n
m =(a ) n
m = a m = n ma = n⋅ma

1. Übungen zur Potenzrechnung mit ganzzahligen Exponenten

 2
a)  −  =
3
g) 5 −3 =
−2
( ) 2
n) b n −1 =
 5 2
h)   = o) (a − b )− 2 =
b) a ⋅ a =
3 5
3
n −3 2− n
p) ax 3 + 2ax 3 =
⋅z =
( )
7
y i) z
c) = q) 6x 6 − 4x 3 : 2x 2 =
y6
r) (x 5 − x 4 )⋅ x n − 4 =
5
a
j) =
1
4
a −3
d) 8 4 ⋅   =
4 k) 4x 2 − 5x 2 = s) (− 3x )4 =
−5
16 3 b 2n −5  1
e) = l) = t) 3 ⋅  =
24 3 b n +1 3
f) 33 ( ) 2
= m) x 2n +1 ⋅ x n −1 =
u)
(x−4 ⋅ y2 )
−3

a3 ⋅ b − 4
=
a4 ⋅ b−5 (2x 5
⋅y )
−2 2

Lösungen
8 8 1 9 1
1. a) − , b) a8, c) y, d) 16, e) , f) 729, g) , h) , i) , j) a8, k) -x², l) bn-1, m) x3n, n) b2n-2,
125 27 125 4 z
1 bx ²
o) , p) 3ax³, q) 3x4 - 2x, r) x1+n - xn, s) 81x4, t) 1, u)
(a − b)² 4ay ²

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2. Übungen zur Potenzrechnung mit rationalen Exponenten


a) 7 n a − 6n b − 9n a + 9n b = − 1 3
k) 3 c 9 =
g) a 2 =
b) 5 4 ⋅ 5 8 = 1
3 4 3 −
c) 3 54:3 2 = h) 3a ⋅ a ⋅ 9a =
3
l) 27 3 =

(3 2 )6 =
2
d) =
i) 4 64y 7 :4 4y =
3 m) 8 3
5
e) 2 15
= 3 −
1
j)  z 2  = 1
5 4
  n)   =
f) 3 a 2 =  16 
Lösungen
a) 7 n a − 6n b − 9n a + 9n b = −2n a + 3n b 64y 7
i) 4 64y 7 :4 4y 3 = 4 = 4 16y 4 = 2y
b) 4 ⋅ 8 = 32 = 2
5 5 5
4y 3

c) 3 54:3 2 = 3 27 = 3 3 6 5 1
j)  z 2  = z 6 = z 5 = z 5 ⋅ z 5 = z ⋅ 5 z
5 5
6
d) ( 2)
3 6 3
= 2 = 6
23 = 22 = 4

3 3

15 k) c9 = 9 c9 = c
5
e) 215 = 25 = 23 = 8 −
1
1 1
2 l) 27 3 = 3
=
27 3
f) 3 a 2 = a3
2
1
− 1 m) 8 3 = 3 8 2 = 3 64 = 4
g) a 2 =
a 1
− 1
1 4
h) 3 3a ⋅ 3 a 4 ⋅ 3 9a = 3 27a 6 = 3 27 ⋅ 3 a 6 = 3a 2 n)   = 16 4 = 4 16 = 2
 16 

3. Berechnen Sie folgende Binome unter Zuhilfenahme der Potenzgesetze und der
Bionmialreihe.
1 1
a) (x² + 1)4 b) (2x³ + 3)5 c) (2x² + 2 )3 d) (4 x4 +2)3
1 2 1 2
e) (x + x )4 f) (x² + x )4 g) (2x² + x² )4 h) (x³ + x² )4
2 2 1
i) (x + x )3 j) (2x² + x )4 k) (x + 3 x )4 l) (x² +2 x )5
1 4 1 4 1 4 2
m) (x + ) n) ( x + ) o) (2x² + ) p) (x + 3 x )4
x x x

4. Vereinfachen Sie soweit wie möglich


a ab a a a
a) b) b b b
a a
c) d) e)
b b ab b b
a
5*.Vereinfachen Sie soweit wie möglich
(xn + xn+1)2 x2n+1 – x2n+3
a) 2n b)
x xn+1 + xn+2

6*.Vereinfachen Sie soweit wie möglich


a) x2n – 2xn+m + x2m b) 4x4n + 8x2ny2n+4y4n

23.08.10/Pirkl Seite 35

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