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Inhaltsverzeichnis

Seite

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Η εξέταση Goethe-Zertifikat B2 . . . . . . . . . . . . . . . 5

Modelltest 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

Modelltest 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Modelltest 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Modelltest 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Modelltest 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

Modelltest 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

Modelltest 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104

Modelltest 8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120

Modelltest 9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136

Modelltest 10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152

Transkription der Hörtexte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168

Info-Teil zur Prüfung Goethe-Zertifikat B2 . . . . . . . . . . 188

E S R CH EN S RE
Beispielbriefe mit Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . 196

CH EN SP RE CH N SP
RE CH EN SP E HE N
SP RE CH EN SPR REC HE
Kopiervorlagen

EN SP RE CH EN SP REC
CH EN SP RE CH N SP
Musterbriefe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200

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SP RE CH EN SPR REC HE
Antwortbögen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221
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Lesen Hören Schreiben Sprechen


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BE
S
Liebe Kollegin, lieber Kollege,

für die Vorbereitung auf das Goethe-Zertifikat B2 müssen nicht nur Ihre Schülerinnen
und Schüler, sondern auch Sie als Lehrer viel Kraft und Mühe einsetzen, um Erfolg zu
haben. Um das zu erreichen, haben wir für Sie dieses praktische Lehrerbuch erstellt,
das Ihnen die zeitaufwendige Unterrichtsvorbereitung abnimmt und Ihnen auf jede Fra-
ge zur Prüfung Antwort gibt.

Das Lehrerbuch enthält alles, was Sie für den Unterricht mit Ihrer Klasse benötigen,
nämlich das authentische Schülerbuch sowie grün gedruckt alles, was nur für den
Lehrer – also für Sie – gedacht ist. Die Lösungen sind auf jeder Testseite grün an-
gekreuzt bzw. gedruckt. Das erspart Ihnen zeitaufwendiges Nachschlagen in einem
Lösungsschlüssel. Außerdem sind in den Lesetexten und Transkriptionen der Hörtexte
diejenigen Passagen grün markiert, aus denen die Lösung hervorgeht.

Im Anhang des Lehrerbuchs befindet sich ein detaillierter Info-Teil zum Goethe-Zertifi-
kat B2, in dem der Aufbau der Prüfung, die Bewertungskriterien, die mündliche Prü-
fung u.a. erläutert werden.

Zur besseren Vorbereitung auf den Prüfungsteil „Schriftlicher Ausdruck“ enthält das
Lehrerbuch zu allen 20 Schreibanlässen in den Modelltests Musterbriefe. Die Muster­
briefe sind als ideales Beispiel gedacht und können bei Bedarf kopiert und an die
Schüler verteilt werden.
Für ein Thema zum Schriftlichen Ausdruck gibt es außerdem auch zwei Korrektur-
briefe mit Bewertung, um Ihnen zu verdeutlichen, wie die Bewertungskriterien ange-
wendet werden.

Wenn Sie einige Modelltests als Wertungstests in Ihrer Klasse einsetzen wollen, ste-
hen Ihnen am Ende des Lehrerbuchs Antwortbögen als Kopiervorlage zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Freude beim Unterrichten mit Zertifikat B2.

Autorinnen und Verlag

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Liebe Schülerin, lieber Schüler,

hier möchten wir Ihnen wichtige Informationen über die Prüfung Goethe-Zertifikat B2 geben.

Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Sie müssen beide Teile beste-
hen, um das Zertifikat zu erhalten. In der Regel finden die schriftliche und die mündliche Prüfung am
selben Tag oder kurz hintereinander statt.

Die schriftliche Prüfung besteht aus drei Teilen:


• Lesen
• Hören
• Schreiben

In folgenden Tabellen werden die drei Teile genau beschrieben:

Lesen
Teil Aufgabe Zeit (circa) Punkte
1 für 5 Personen aus 8 Anzeigen etwas Passendes aussuchen 15 Min. 5
2 zu einem längeren Text 5 Multiple-Choice-Aufgaben lösen 25 Min. 5
3 einen längeren Text lesen und für 5 Sätze entscheiden, wie die 25 Min. 5
Meinung des Autors dazu ist
4 bei einem kurzen Text an 10 Stellen das letzte Wort am Rand 15 Min. 10
finden
insgesamt 80 Min. 25

Sie bekommen in der Prüfung alle vier Aufgaben zusammen. Aber Sie können selbst ­bestimmen,
in welcher Reihenfolge Sie die Aufgaben bearbeiten.

Hören
Teil Aufgabe Zeit (circa) Punkte
1 nach einmaligem Hören 5 Informationen verbessern oder 5 Min. 10
­ergänzen
2 nach zweimaligem Hören 10 Multiple-Choice-Aufgaben zu einem 25 Min. 15
Interview lösen
insgesamt 30 Min. 25

Zertifikat B2 5

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Schreiben
Teil Aufgabe Zeit (circa) Punkte
1 einen Leserbrief als Reaktion auf einen Artikel schreiben (es gibt 65 Min. 15
die Wahl zwischen 2 Themen)
2 in einem Brief 10 Fehler finden 15 Min. 10
insgesamt 80 Min. 25

Sie bekommen in der Prüfung beide Teile zusammen. Aber Sie können selbst bestimmen, in welcher
Reihenfolge Sie die Aufgaben bearbeiten.

Für die mündliche Prüfung haben Sie 10-15 Minuten Vorbereitungszeit. In dieser Zeit haben Sie
Ihre ­Prüfungsaufgaben und einen Notizzettel, auf dem Sie sich Ideen für die Prüfung notieren können.
­Hilfsmittel wie Wörterbücher oder Lehrbücher dürfen Sie nicht benutzen.

Diese Prüfung ist eine Paarprüfung, das heißt, dass Sie immer zusammen mit einem anderen
­Kandidaten geprüft werden.

Sprechen
Teil Aufgabe Zeit (circa) Punkte
1 Zusammenfassung eines Artikels und Stellungnahme dazu 3 Min. pro 12,5
­Kandidat
2 Diskussion (mit dem anderen Kandidaten) über die Auswahl von 6-7 Min. 12,5
Fotos für einen bestimmten Zweck
insgesamt 15 Min. 25

Im ersten Teil hat jeder Kandidat einen anderen Artikel und spricht allein; der andere Kandidat hört zu.

Im zweiten Teil sprechen Sie mit dem anderen Kandidaten. Wichtig ist auch zuzuhören, auf den anderen
einzugehen und die eigene Meinung zu sagen.

Die Prüfung ist bestanden, wenn Sie im schriftlichen und im mündlichen Teil jeweils 60% der Punkte
erreicht haben. Das heißt, für den schriftlichen Teil brauchen Sie mindestens 45 Punkte (von 75),
für den mündlichen 15 Punkte (von 25). Haben Sie einen Teil (den schriftlichen oder den mündlichen)
nicht bestanden, so können Sie ihn wiederholen.

6 Zertifikat B2

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Folgende Noten werden vergeben:

100 – 90 Punkte sehr gut


89,5 – 80 Punkte gut
79,5 – 70 Punkte befriedigend
69,5 – 60 Punkte ausreichend
unter 60 Punkte nicht bestanden

Wir wünschen viel Spaß und viel Erfolg bei der Vorbereitung mit diesem Buch.

Autorinnen und Verlag

Zertifikat B2 7

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1 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 1
Vamos a la playa: Fjord-Buchten, versteckte Sandzungen hinter Felsvorsprüngen, ­vibrierende
Partymeilen und weiße Traumstrände – Mallorca ist mit mehr als 180 Stränden ein wahres
­Strand­paradies.
Was glauben Sie, für welchen der acht Strände (A-H) würden sich Ihre Bekannten interessieren?
Es gibt jeweils nur eine richtige Lösung. Es ist möglich, dass es nicht für jede Person ein passendes
Angebot gibt. Markieren Sie in diesem Fall „negativ“.

Sie suchen einen passenden Strand für:


1 Philipp, der allein reist und partyfreudige Leute kennenlernen will. B
2 Leonie, die Pläne für ihre Hochzeitsreise nach Mallorca macht. E
3 Max, der in seinen Ferien gern fischt. negativ
4 Fabian, den die Unterwasserwelt fasziniert. F
5 Emma, die mit ihren drei kleinen Töchtern Urlaub machen möchte. D

Beispiele:
Sie suchen einen passenden Strand für:
01 Jasmin, die weder Auto noch Moped fährt und einen relativ ruhigen Strand sucht, den sie
­trotzdem gut erreichen kann. Lösung: A
02 Tom, der nach einem guten Campingplatz am Strand sucht. Lösung: negativ

8 Zertifikat B2

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LESEN 1
C
D

Zertifikat B2 9

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1 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 2
Lesen Sie den Text auf der gegenüberliegenden Seite.
Entscheiden Sie, welche der Antworten ( a , b oder c ) passt. Es gibt jeweils nur eine richtige
Lösung.

Beispiel:
0 Wie kam Wiasmitinow dazu, einen „intelligenten“ Kochtopf zu entwickeln?
a  Er bekam viele Mails mit diesem Vorschlag.
b  Ihm brannte mal wieder das Essen an. Lösung: b
c  Ihm hat das Kochen noch nie viel Spaß gemacht.

6 Das Projekt EveryCook wird auf dem Computerkongress mit Interesse aufgenommen,
weil
a  der neue Kochtopf leicht mit jedem Computer verbunden werden kann.
b  es manchen Kongressteilnehmern beim Kochen ähnlich wie Wiasmitinow ergeht.
c  viele Kongressbesucher von ihren traditionellen Kochgeräten genervt sind.

7 Weil das Interesse der Besucher so groß ist,


a  kann auch die Lösung für die Probleme beim Kochen schnell gefunden werden.
b  können einige Leute den Vortrag nur online am Bildschirm hören.
c  müssen im Saal wegen des Andrangs zusätzliche Stühle aufgestellt werden.

8 In Wiasmitinows Projekt EveryCook


a  bekommt man schon auf dem Weg zur Arbeit das passende Kochrezept.
b  schickt der Computer eine Einkaufsliste an ein geeignetes Geschäft.
c  soll es auch möglich sein, für jeden Nutzer die passende Einkaufsmöglichkeit zu finden.

9 Der besondere „intelligente“ Kochtopf


a  hat für alle Arbeitsgänge das entsprechende technische Gerät eingebaut.
b  kann keine Gerichte mit Gemüse herstellen, das geschält werden muss.
c  meldet dem Nutzer, wenn etwas noch in den Topf hineingetan werden muss.

10 Die Weiterentwicklung des Projekts EveryCook hängt davon ab, dass


a  die Entwickler Geldgeber finden, die sie dabei unterstützen.
b  die Ersparnisse von Wiasmitinow ausreichen, um daran weiterzuarbeiten.
c  das Problem gelöst werden kann, wie man einen elektronischen Kochtopf spült.

10 Zertifikat B2

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LESEN 1
Für mich kocht der Computer

D
er Schweizer Alexis Wiasmitinow kann erstellt und angezeigt, in welchem Supermarkt 8
eigentlich ganz gut kochen und tut es auf dem Weg genau diese Zutaten zu bekom-
auch gern. „Aber manchmal bin ich men sind. Das kann man auch den Wünschen 40
einfach abgelenkt. Da geh’ ich dann noch kurz des Users anpassen: Mancher möchte mög-
0 5 Mails checken und schon ist es passiert.“ Als lichst billig einkaufen, ein anderer vielleicht
ihm vor vier Jahren wieder einmal das Essen möglichst nachhaltig. Das alles sind Informati-
auf dem Herd verkohlte, dachte er sich: „Ich onen, die sich durch Vernetzung sinnvoll nut-
will, dass der Topf selbst rührt und die Tem- zen lassen. 45
peratur im Griff hat. Dann kann ich in der Zeit Zu Hause angekommen, geht es dann an
10 etwas anderes machen.“ Seitdem bastelt und den High-Tech-Kochtopf. Er ist ausgestattet mit
experimentiert er, baut Prototypen für eine einer Waage, einer motorbetriebenen Rührvor-
Maschine, die einem das Kochen beinahe ab- richtung und einem Thermometer, mit einer
nimmt. Schneidemaschine und jeder Menge anderer 50
Als er das Projekt EveryCook auf dem Jah- Technik. EveryCook nimmt dann den Nutzer
15 reskongress des Chaos Computer Clubs vor- an die Hand: Das System sagt, welches Mes-
stellt, trifft er damit offenbar einen Nerv bei ser für das gewünschte Gericht eingesetzt wer-
den Besuchern. Wiasmitinow ist Ingenieur den muss und welche Zutat. Das Schnippeln
6 und das Problem am Herd haben anscheinend nimmt der Topf dem Nutzer dann ab, nur schä- 55
mehrere. Zu groß ist die Versuchung, sich noch len muss man noch selber, das ist schwer zu
20 schnell an den Rechner zu setzen, während die automatisieren. Den Rest erledigt der Topf: Er 9
Nudeln auf dem Herd kochen und sonst gerade rührt und heizt und stört den Nutzer nur noch,
in der Küche nichts Interessantes zu tun ist. wenn der zum Beispiel nach einer bestimmten
Eine Lösung für dieses Problem wäre längst Zeit eine weitere Zutat hinzufügen muss. 60

7 fällig. Der Vortragssaal ist schnell voll, viele Viele Tag- und Nachtstunden haben Wias-
25 Interessierte müssen deshalb draußen bleiben; mitinow und seine Freunde darauf verwendet,
einige setzen sich vor die Tür und verfolgen auf an der Kochrevolution zu tüfteln. Jetzt braucht 10
ihrem Laptop, was drinnen gesprochen wird. das Team von EveryCook nur noch Investoren,
Dort erklärt der 35-Jährige aus Winterthur, mit denen sie den smarten Kochhelfer wei- 65
wie er das Kochen revolutionieren will, sodass terentwickeln können. Ein Besucher schlägt
30 sowohl vielbeschäftigte als auch zerstreute Crowdfunding im Internet vor, ein anderer will
Hobbyköche ein anständiges Essen zustan- gleich seine Ersparnisse zur Verfügung stellen.
de bringen. Und das soll dann idealerweise Eine Zuhörerin merkt allerdings an, die Sache
irgendwann so laufen: Man ist auf dem Weg mit dem Abwasch könnte in Anbetracht der 70
nach Hause und geht auf EveryCook.org. Dort vielen Elektronik im Deckel noch zum Problem
35 wird einem ein Rezept vorgeschlagen, das zu werden. Wiasmitinow verspricht, auch das in
den Vorlieben passt, die man vorher eingetra- seine weiteren Überlegungen einfließen zu las-
gen hat. Es wird auch gleich eine Einkaufsliste sen.

Zertifikat B2 11

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1 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 3

Leinwände und Fanmeilen überall


Die Fußball-Europameisterschaft beginnt in ei- zu verfolgen. Mit denen zusammenzutreffen und
ner Woche. Und doch stürzt sie jetzt schon einige zu feiern, machte den Aufenthalt an öffentlichen 12
Menschen in eine Stresssituation. Wo schauen wir Fußballorten lohnenswert. Wann wird man schon
das erste Deutschland-Spiel? Diese Frage habe ich mal in eine Diskussion mit einem Argentinier ver- 45

5 in den vergangenen Tagen schon mehrmals zu hö- wickelt, die bei Messi beginnt und in Feuerland
ren bekommen. Die Leute wägen ab, an welchem aufhört?
Public-Viewing-Ort die Stimmung am besten ist. Jetzt aber sind all diese Menschen nicht mehr da.
Ich beteilige mich an diesen Diskussionen nicht. Man schaut also mit seinen Freunden. Wenn ein
0 Denn Public Viewings von Fußballspielen sind die Tor für Deutschland fällt, freut man sich mit ih- 50

10 im Allgemeinen überschätzten öffentlichen Events nen, wenn wir eines kassieren, ärgert man sich.
der vergangenen Jahre. Ich Das kann man zu Hause
bin kein Fußballmuffel, im vor dem Fernseher aber ge-
Gegenteil, die deutschen nauso gut. Dafür braucht
Spiele stehen in meinem man doch die ganzen 55

15 Terminkalender. Nur glau- anderen Leute nicht, die


be ich, dass sich das zu beim Public Viewing um
Hause sehr viel besser ma- einen herumsitzen und
chen lässt als mit Tausen- -stehen.
den anderen Menschen in Bei Public Viewings be- 60 13
20 einer Halle, einer Kneipe, kommt man ja tendenzi-
einem Biergarten oder ei- ell auch viel weniger vom
ner Fanmeile. Spiel mit. Man hört den
11 Das Wort „Meile“ sagt eigentlich schon, warum Kommentar nicht oder die Pfiffe des Schiedsrich-
ich derartige Veranstaltungen meiden werde. Mit ters. Man hört oft weder die Interviews in der Halb- 65

25 „Meile“ bezeichnete Orte sind meistens solche, zeit noch die Vorberichterstattung. Man sieht viel-
11 wo sich alle einfinden, denen mangels Ideen oder versprechende Angriffe nicht, weil immer genau zu
Geschmack nichts Besseres einfällt. Auf der Party- diesem Zeitpunkt jemand vor einem aufsteht und
meile tummeln sich die Männercliquen mit selbst Bier holen geht. Beim Public Viewing kommt die 14
bedruckten T-Shirts. Die Fanmeilen sind Werbe- Handtuch-Mentalität unseres Volks in seiner Rein- 70

30 flächen für Privatradiosender, die vor und nach der form zum Vorschein. Vier Stunden vor Spielbeginn
Übertragung unerträgliche Musik spielen. So ähn- sitzen die ersten einsamen Gestalten an riesigen Ti-
lich wie bei der Übertragung des Eurovision Song schen und bewachen sie wie eine Wolfsmama ihre
Contests. Die großen Public Viewings sind Absatz- Jungen. Da muss man nicht mitmachen.
märkte und TV-Kulissen, Pseudo-Events. Ich ver- Die besten Fußballabende hatte ich immer bei 75 15
35 stehe nicht ganz, warum mir das Spaß machen soll. Freunden oder bei mir zu Hause. Im Wohnzim-
Begonnen hat der Trend ja während der Welt- mer, im Garten, in einem leer stehenden Laden
12 meisterschaft 2006. Da ergab Public Viewing im Erdgeschoss. Mit Beamer oder einfach einem
noch irgendwie einen Sinn. Das ganze Land war mittelgroßen Fernseher, einem Grill im Hinterhof
im Fußballfieber und vor allem kamen Fans aus und einem gesicherten und jederzeit erreichba- 80

40 der ganzen Welt, die nicht nach Hamburg oder ren Getränkevorrat im Kühlschrank. Und all das
Köln gereist waren, um die Spiele im Hotelzimmer brauche ich jetzt noch nicht zu planen.

12 Zertifikat B2

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LESEN 1
Lesen Sie den Text. Stellen Sie fest, wie der Autor des Textes folgende Fragen beurteilt:
a positiv, b negativ bzw. skeptisch.

Beispiel:
0 Wie beurteilt der Autor die Public Viewings von Fußballspielen? Lösung: b

Wie beurteilt der Autor

11 die sogenannte „Meile“? b

12 das Public Viewing während der Weltmeisterschaft 2006? a

13 die Umstände für die Zuschauer bei Public Viewings? b

14 die Methode der Deutschen, um sich einen guten Platz im Biergarten zu sichern? b

15 die eigene Wohnung, um Fußballspiele zu sehen? a

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1 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 4
Sie erhalten den folgenden Text. Leider ist der rechte Rand unleserlich. Rekonstruieren Sie den Text,
indem Sie jeweils das fehlende Wort an den Rand schreiben.
Bewertet werden nur grammatisch richtige Antworten. Bitte geben Sie nur ein Wort an.

Achtung! Katastrophe!
Wenn am Fuße des Vulkans Mayon plötzlich Schlangen kriechen, dann
____________________ 01

ahnen die Menschen auf den Philippinen sofort, was passieren kann
____________________ : 02

Schlangen verhalten sich so, wenn der Vulkan wieder ausbrechen wird
____________________ . 16

Viele Tiere spüren Naturkatastrophen schon einige Tage früher als


____________________ 17

der Mensch. Anderswo gehen die Menschen sogar in Deckung, wenn


____________________ 18

Ameisen oder Ratten die Wände der Häuser hochlaufen, denn


____________________ 19

dann droht Hochwasser. Doch das Wissen über diese Warnungen geht
____________________ 20

langsam verloren. Heute erkennen Menschen nahende Gefahren mithilfe


____________________ 21

von modernen Messstationen und Satellitendaten. Man verlässt sich


____________________ 22

nur noch auf die Technik. Der philippinische Katastrophenschützer 23

Cedric Daep sammelt deshalb jetzt diese Weisheiten, bevor es niemanden / keinen


____________________ 23

Arbeit
mehr gibt, der sie ihm erzählen könnte. Cedric Daep leistet eine gute ____________________ , 24

denn so können die Menschen auch in Zukunft das Tierverhalten beobachten /


____________________ . 25
verstehen / 
interpretieren

14 Zertifikat B2

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HÖREN 1
Aufgabe 1
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie während des Hörens falsche Informationen
oder ergänzen Sie fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal.

Kinder- und Jugendfreizeitzentrum Berlin FEZ


Übersicht: Familienprogramm, Oktober-November
Titel Kurzbeschreibung Zielgruppe / Alters­ Termin Eintritt
beschränkungen
Achtung Baustel- Kinder probieren 1.-6. Grundschul- 29.9.-14.10. € 3,-*
le! Betreten nicht Bauberufe aus klasse Familien: € 10,-*
verboten!
Beispiel:
erlaubt
0 ___________

Modellbahnaus- Ausstellung, Work- 19.-21.10. Familien: € 20,-


Workshops
1 ___________
stellung shops, Spiel- und Erwachsene: € 7,-
Bastelbereich mit nur für Jugendliche Kinder: € 5,-
LEGO-Bahn und Erwachsene Kindergruppen: € 3,-
Hexen, Geister, Halloween-Party, Kinder bis 12 J. 27.-28.10. € 2,-
Mutmachmonster Kostümwettbewerb Familienticket:
Preise: Wer? € 6,50
Herr Kaufmann
2 _______________

Das kann ich schon Entdecken und Erle- 1-5 Jahre 3.-4.11. € 2,-
alleine! ben unter pädagogi- Familienticket:
scher Anleitung € 6,50
Spieglein, Spieg- Märchenfamilien- 10.-11.11. € 2,-
lein an der Wand, fest im Rahmen der Familienticket:
zeig uns das beste Berliner Märchen- € 6,50
Märchen im Land! tage
3 schönste
___________

Familienmesse Spiel-, Informa- 17.-18.11. Eintritt frei


tions- und Ver-
kaufsmesse
Lasst die Puppen Puppentheaterfest, z.T. auch schon für 24.-25.11. Tagesticket
tanzen! 100 Vorführungen Kinder ab 2 Jahren Erwachsene:
auf 25 Bühnen, Pup- € 8,50
penbauer, Mitmach- Tagesticket
bühne Kinder ab 2 J.:
€ 7,50
3 (J./Jahren)
4 ____________
* Materialkosten im Eintrittspreis enthalten!
nicht (enthalten)
5 ________________

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1 HÖREN
Aufgabe 2
Kreuzen Sie die richtige Antwort ( a , b oder c ) an. Sie hören den Text zweimal.

Beispiel:
0 Barbara Anker macht ein Fotoprojekt, bei dem sie
a  professionelle Models mit Behinderungen fotografiert.
b  Behinderte oder Kranke so fotografiert, dass sie schön aussehen. Lösung: b
c  gut aussehende Behinderte oder Kranke fotografiert.

6 Barbara hat angefangen, solche Fotos zu machen,


a  weil ihr das Thema Spaß machte.
b  nachdem sie eine alte Schulfreundin fotografiert hatte.
c  da sie eine Seminararbeit zu dem Thema machen musste.

7 Wo finden die Fotoshootings statt?


a   Dort, wo es den Models gefällt.
b   An Barbaras Lieblingsplatz in der Stadt.
c   Dort, wo Barbara auch ihre anderen Fotoshootings macht.

8 Barbara weiß, dass sie mit dem Projekt das richtige Ziel verfolgt,
a  weil auch Rentner von ihr fotografiert werden wollen.
b   denn kranke oder behinderte Kinder machen begeistert mit.
c  seitdem Eltern wollen, dass ihre Kinder an dem Projekt teilnehmen.

9 Wie können die Fotos den fotografierten Personen helfen?


a   Sie können sie selbstbewusster machen.
b   Sie zeigen ihnen, dass auch andere Menschen einsam und hilflos sind.
c  Sie machen die Probleme dieser Personen anderen verständlich.

10 Was passiert bei einem Fotoshooting?


a   Barbara zeigt den Models genau, was sie machen sollen.
b  Viele Fotos entstehen ohne Anweisungen von Barbara.
c  Die meisten Models wollen Barbaras Hilfe.

16 Zertifikat B2

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HÖREN 1
11 Barbara möchte mit ihren Bildern zeigen,
a  wie gut sie schwierige Themen fotografieren kann.
b  was kranke und behinderte Menschen fühlen.
c  dass nicht alle Handicaps sichtbar sind.

12 Was will Barbara mit ihren Bildern erreichen?


a  Dass die Projektteilnehmer ihre Behinderung ernster nehmen.
b  Den Blick behinderter Menschen auf die Gesellschaft ändern.
c  Dass jeder Mensch als etwas Besonderes wahrgenommen wird.

13 Barbara macht ihre Ausstellung in Passau,


a  damit alle Projektteilnehmer sie besuchen können.
b  denn dort sind die Menschen Behinderten gegenüber sensibler.
c  weil sie dort das Glück hatte, einen Ausstellungsraum zu finden.

14 Für die Ausstellung in Linz


a  können sich noch weitere Teilnehmer melden.
b  sucht sie nach einem Ausstellungsraum.
c h  at sie mit ihrer Arbeit noch nicht angefangen.

15 Warum beabsichtigt Barbara, einen gemeinnützigen Verein zu gründen?


a  Bislang will niemand das Projekt finanziell unterstützen.
b  Sie braucht Geld für die Ausstellung in Linz.
c  Damit sie Spenden entgegennehmen kann.

Zertifikat B2 17

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1 SCHREIBEN
Aufgabe 1
Wählen Sie für Aufgabe 1 aus den zwei Themen eins aus.

Thema 1 A: Thema 1 B:

18 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 1
Im Internet lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 A:

http://www.reise-news.de

Amsterdams erstes Frauen-Hotel


Seit vergangenem März gibt es in Amsterdam eine ganz besondere
Unterkunft für Frauen: Im sogenannten „Hostelle‟ dürfen nur weibliche
Reisende nächtigen. „Von Frauen, für Frauen‟ – so lautet das Motto
der neuen Herberge. Die Inhaberin selbst ist eine Frau und hat mit
der Unterstützung einiger Amsterdamer Künstlerinnen das neue Hotel
geschaffen. Die Idee dahinter ist einfach: Frauen sollen sich hier sicher
und wohlfühlen. Zudem soll es erschwinglich bleiben, die Zimmer
werden zu moderaten Preisen angeboten. Inhaberin Bianca Brasdorp
betont, dass „Hostelle‟ sowohl Touristinnen als auch Businessfrauen
anspricht. Ein Frauen-Hotel hatte in Amsterdam noch niemand gewagt –
und so wurde der englische Begriff „Hostel‟ (‚einfache Herberge‛)
verweiblicht, sodass der Name „Hostelle‟ für diese neue Idee geboren
war.

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Online-Redaktion.


Sagen Sie,

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Internetredaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

Zertifikat B2 19

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1 SCHREIBEN
In einer deutschen Zeitung lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 B:

Geld unterm Christbaum

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Zeitung.


Gehen Sie auf folgende Punkte ein:

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Redaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

20 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 1
Aufgabe 2 Arbeitszeit: 15 Minuten

Ein ausländischer Freund bittet Sie darum, einen Brief zu korrigieren, da Sie besser Deutsch
­können.

• Fehler im Wort: Schreiben Sie die richtige Form an den Rand. (Beispiel 01)
• Fehler in der Satzstellung: Schreiben Sie das falsch platzierte Wort an den Rand, zusammen
mit dem Wort, mit dem es vorkommen soll. (Beispiel 02)

Bitte beachten Sie: Es gibt immer nur einen Fehler pro Zeile.

Queluz, den 29.05.20..

Sehr geehrter Herr Neumann,

gestrig habe ich in Lissabon bei der Firma Lopez gestern


____________________ 01

neuen meinen Audi gekauft. meinen neuen


____________________ 02

Mein Auto möchte ich persönlich in Ingolstadt

nehmen und mir dabei auch noch ein bisschen abholen, entgegen-
____________________ 16
nehmen
die Autofabrik anschauen. Bei Lopez man hat mir hat man, man mir
____________________ 17

gesagt, das mein Auto in zehn Tagen abholbereit dass


____________________ 18

sei und ich mich an Sie wenden solle, um den die


____________________ 19

Einzelheiten zu besprechen.

Ich möchte Sie mitteilen, dass ich am 13. Juni Ihnen


____________________ 20

nach Deutschland fliegen werde und am gernsten liebsten


____________________ 21

ein oder zwei Tage später käme zu Ihnen, um das Ihnen käme; käme, um 22
____________________

Auto in Empfang zu bekommen. Ist das möglich? nehmen


____________________ 23

Wann und am wie viel Uhr kann ich zu Ihnen um


____________________ 24

kommen? Sagen bitte Sie mir auch, ob Sie mir Bitte sagen, bitte
____________________ 25
auch, mir bitte
eine Übernachtungsmöglichkeit in Ingolstadt

besorgen können.

Mit freundlichen Grüßen

David Mendes Pereira

Zertifikat B2 21

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1 SPRECHEN
Aufgabe 1
Kandidat/-in 1

Vergesslich

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Aussage enthält die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

Kandidat/-in 2

Zeit mit den Eltern tut Teenies gut

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Aussage enthält die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

22 Zertifikat B2

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SPRECHEN 1
Aufgabe 2
Sie sind Hilfskraft am Institut für Publizistik an der Uni und haben für eine Seminargruppe zum The-
ma „Kommunikation heute“ eine Textsammlung zusammengestellt. Für den Umschlag des Dossiers
suchen Sie ein geeignetes Foto. Wählen Sie eins der drei Fotos aus.

• Machen Sie einen Vorschlag und begründen Sie ihn.


• Widersprechen Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in.
• Kommen Sie am Ende zu einer Entscheidung.

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2 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 1
Wissen Sie, dass Tanzen nicht nur froh macht, sondern auch die Intelligenz fördert? Ob Salsa,
Swing oder Tango: Hier findet jeder das Richtige!
Was glauben Sie, für welche der acht Tanzschulen (A-H) würden sich Ihre Bekannten interessieren?
Es gibt jeweils nur eine richtige Lösung. Es ist möglich, dass es nicht für jede Person ein passendes
Angebot gibt. Markieren Sie in diesem Fall „negativ“.

Sie suchen eine passende Tanzschule für:


1 Herrn Ziegler, der gern Einzelunterricht mit einem bekannten Tanzlehrer nehmen würde. negativ
2 die siebenjährige Vanessa, die Ballerina werden will. H
3 Herrn Winkler, der in drei Wochen heiratet und nicht gut tanzen kann. E
4 die fünfzehnjährige Julie, die Tanzen und Sport kombinieren möchte. G
5 Frau Krause, die als Rentnerin ein neues Hobby sucht und nicht viel Geld ausgeben will. A

Beispiele:
Sie suchen eine passende Tanzschule für:
01 Frau Horn, die im Rollstuhl sitzt. Lösung: F
02 Frau Ludwig, die gern gemeinsam mit ihren zwei kleinen Söhnen einen Kurs für griechische
Volkstänze machen möchte. Lösung: negativ

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LESEN 2
C
D

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2 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 2
Lesen Sie den Text auf der gegenüberliegenden Seite.
Entscheiden Sie, welche der Antworten ( a , b oder c ) passt. Es gibt jeweils nur eine richtige
Lösung.

Beispiel:
0 In dem Buch von Timo Heinze geht es um
a  die Erfahrungen eines jungen Fußballprofis. Lösung: a
b  die Regeln beim Fußballspielen.
c  Timos Kindheit und Jugend.

6 Von den Jungen, die im Verein mit Timo zusammen anfingen,


a  schafften es einige in die Bundesliga.
b  war Timo einer, der von einer Profikarriere träumte.
c  wurde am Ende nur Timo aussortiert.

7 Als Jugendspieler bei Bayern München


a  hatte Timo oft das Gefühl, dass er nicht gut genug war.
b  war Timo bei seinen Mitspielern geachtet.
c  war Timo eher aggressiv und unbeliebt.

8 Als Timo Kapitän der zweiten Jugendmannschaft wurde,


a  hatte er bei seinem Verein Aussichten auf einen Vertrag als Profi.
b  interessierten sich die Scouts immer weniger für ihn.
c  konnte er sich von seinem Gehalt ein angenehmes Leben leisten.

9 Das Ende von Timos Karriere


a  hatte sein Trainer ihm schon lange vorausgesagt.
b  ist für ihn ein Schock, mit dem er sich schreibend auseinandersetzt.
c  kam für den jungen Spieler unerwartet nach einem Beinbruch.

10 Im Rückblick auf diese Zeit


a  glaubt Timo, dass Nachwuchsspielern seine Erfahrungen hilfreich sein könnten.
b  haben Timos Freunde die Gründe für sein Scheitern erkannt.
c  sieht Timo bei sich selbst keine Verantwortung für das jähe Ende seiner Karriere.

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LESEN 2
Eine unvollendete Fußballkarriere

Ü
0 ber seinen Aufstieg und abrupten Fall als nerteam. Heinze hat glänzende Perspektiven.
Profifußballer hat Timo Heinze, heute Längst kann er vom Fußball gut leben, mit 35 8
26 Jahre alt, ein bemerkenswertes Buch schicker Wohnung und Auto.
geschrieben: „Nachspielzeit – eine unvollende- Dann kommt der Bruch, Heinze schildert es
5 te Fußballkarriere“. Warum kommen manche so: Er macht ein paar durchschnittliche Spiele;
Fußballer an die Spitze des Profisports, warum von einem Tag auf den anderen setzt der Coach
scheitern andere? Was muss man mitbringen, ihn auf die Bank, gibt ihm zu verstehen, er 40
um Profi zu werden – und es zu bleiben? Was sei nicht mehr gut genug. Heinze versteht die 9
geschieht hinter den Kulissen, welchen Regeln Welt nicht mehr, kämpft, hofft. Vergebens. Der
10 folgt der moderne Fußballbetrieb? Verein gibt dem verunsicherten Spieler zu ver-
Jeder kennt das eine Prozent der Superstars stehen, dass er hier keine Zukunft mehr hat.
im Fußball, Messi und Ronaldo, Schweinstei- Auch Heinze sieht das so. Er spielt noch eine 45
ger und Neuer. Von den 99 Prozent aber, die es Saison und beschließt dann schweren Herzens,
nicht schaffen, erfährt die Öffentlichkeit wenig. seine Karriere zu beenden. Um wieder zur Be- 9
6 15 Timo Heinze kam mit zwölf Jahren zum Re- sinnung zu kommen, beschließt er, alles aufzu-
kordmeister Bayern München, einer dieser Jun- schreiben und so zu verarbeiten.
gen voller großer Träume. Für ihn war immer Freunde können sich Heinzes jähen Absturz 50
klar, er will Profi werden. Dafür war er auch be- kaum erklären. Es könne sehr schnell gehen,
reit, auf Partys zu verzichten. Jahrelang lief es sagen sie, das Vertrauen des Trainers zu ver-
20 super für ihn. Doch letztlich schaffte es von den lieren, eventuell habe Timo sich auch zu viele
Jungen aus Heinzes Jahrgang nur einer in die Gedanken gemacht. Was im echten Leben eine
erste Liga. Spieler kamen und wurden wieder tolle Eigenschaft ist, kann im Fußball hinder- 55
aussortiert, in diesem flüchtigen Geschäft rei- lich sein. Heinze selbst sieht nach jahrelangem
chen Nuancen, um Träume platzen zu lassen. Grübeln nur einen Teil der Fehler bei sich, hat
7 25 Heinze durchlief bei den Bayern alle Ju- aber keine Abrechnung geschrieben. Er wol- 10
gendteams und erkämpfte sich den Respekt der le anderen jungen Spielern etwas mit auf den
Kollegen. Er war ziemlich schnell und bissig Weg geben, auch Tipps, was man beachten 60
im Zweikampf. Der Gedanke, dass es nicht rei- muss in diesem Gewerbe. „Nachspielzeit“ ist
chen könnte, ist ihm nie gekommen. Zunächst kein Skandalbuch, es ist ein ehrlicher, entwaff-
30 geht’s auch rasant Richtung Profi. Heinze wird nender Blick auf das Fußballgeschäft, gelegent-
Kapitän der zweiten Mannschaft. Immer öfter lich sentimental, aber ohne Kitsch. Inzwischen
sitzen Scouts auf den Rängen, machen sich studiert Timo Heinze an der Sporthochschule 65
Notizen, suchen das Gespräch mit dem Trai- Köln und blickt ohne Zorn zurück.

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2 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 3

Novotel und Microsoft entwickeln


neuartiges Hotelzimmer
Kinect-Sensor, Xbox und Sensorit-Spiegel: In Spiegel“ verbunden, eine Anzeigetafel, auf welcher
Zusammenarbeit mit dem Softwarehersteller Mi- der Nutzer ebenfalls mit Gesten und Bewegungen
crosoft hat die Hotelmarke Novotel das „Zimmer Nachrichten, Wetterdaten oder auch Musik abru-
3120“ entwickelt und damit das Hotelzimmer der fen kann. Auch ein „Surface-Multitouch-Tisch“ 40

0 5 nächsten Generation geschaffen. Das neue Kon- gehört zur Ausstattung des futuristischen Zim-
zept ist ein gutes Beispiel für innovative Kreativi- mers, der sich an Kinder als auch Erwachsene
tät, denn es vereint experimentelle Technologien richtet: Auf dem High-Tech-Tisch genügt eine Be-
mit ungewöhnlicher Architektur und setzt neue rührung der Oberfläche mit der Fingerspitze um
Maßstäbe in der internationalen Hotellerie. auf Musik, Internet und andere Medien Zugriff zu 45

erhalten.
10 Nachdem Microsoft bereits vor einigen Jahren
begann, die ersten Xbox-Konsolen in öffentlichen Das „Zimmer 3120“ geht jedoch nicht nur neue
Bereichen der Novotel-Hotels zu installieren, hat Wege in der Technik, sondern auch in der Ge-
11 die vorbildliche Zusammenarbeit der beiden Un- staltung des Raums: „Wir wollten etwas Neues,
ternehmen nun neue Früchte getragen. Das Er- Überraschendes und Einfallsreiches tun, das den 50

15 gebnis ist ein innovativer Hotelzimmertyp, der Menschen einen Schub neuer Energie gibt“, sagt
in Sachen Architektur und Design allen anderen Marcelo Joulia, der Geschäftsführer des Archi-
Zimmern überlegen ist. Der neue Zimmertyp will tektenbüros Naço. Das Unternehmen wurde von
die Nutzung von Räumen völlig neu definieren. ­Novotel mit dem Design des Zimmers beauftragt
Modernste Technologien und Annehmlichkei- und hat das gesamte Raumkonzept neu überarbei- 55

12 20 ten sind integriert. Hightech und Design werden tet. Dazu gehörte die Abkehr von der traditionellen, 14
harmonisch miteinander vereint. Es ist noch gar eher fantasielosen Würfelform eines Hotelzimmers
nicht so lange her, als das Hotelunternehmen be- als auch verbesserte Lichtverhältnisse und Möbel-
kannt gab, die „Kundenerfahrung“ besonders im arrangements, die nicht im Weg stehen. „Zimmer
High-Tech-Bereich revolutionieren zu wollen. 3120 ist multifunktional, flexibel und barrierefrei 60

25 Nun ist dieses Vorhaben mit dem Prototyp „Zim- und passt sich so den Bedürfnissen der Gäste an –
mer 3120“ auch in der Realität umgesetzt und soll nicht etwa umgekehrt“, fasst Joulia das neue Kon-
schon bald auf das gesamte Novotel-Netzwerk aus- zept zusammen. Auch wenn die innovative Natur
geweitet werden. von „Zimmer 3120“ überraschend erscheine, so sei
sie dennoch intuitiv und ergonomisch. Die gesam- 65

13 Die Funktionen des „Zimmer 3120“ sind fami- te Ausstattung sei voll funktionsfähig und könnte
30 lienfreundlich gestaltet und ermöglichen einen in absehbarer Zukunft für das gesamte Netzwerk
einfachen Zugriff auf das Internet und moderne von Novotel-Hotels bereitstehen.
Unterhaltungselektronik. Dazu gehört die „Ki-
nect-Benutzeroberfläche“, die zum Beispiel die „Zimmer 3120“ bietet Platz für zwei Erwachsene
Steuerung der Spiele-Xbox-Konsole mit Gestik und zwei Kinder unter 16 Jahren und ist ab 199 70 15
35 und Spracherkennung ermöglicht. Eine Kamera- Euro pro Nacht buchbar, was eigentlich der einzi-
einheit des Kinect-Systems ist mit einem „Sensorit- ge Nachteil im ganzen Konzept wäre.

28 Zertifikat B2

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LESEN 2
Lesen Sie den Text. Stellen Sie fest, wie der Autor des Textes folgende Fragen beurteilt:
a positiv, b negativ bzw. skeptisch.

Beispiel:
0 Wie beurteilt der Autor das neue Konzept von Novotel und Microsoft? Lösung: a

Wie beurteilt der Autor

11 die Zusammenarbeit von Novotel und Microsoft? a

12 die Vereinigung von Hightech und Design? a

13 die Funktionen des „Zimmers 3120“? a

14 die traditionelle Form von Hotelzimmern? b

15 den Preis, den die Gäste für das Zimmer bezahlen müssen? b

Zertifikat B2 29

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2 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 4
Sie erhalten den folgenden Text. Leider ist der rechte Rand unleserlich. Rekonstruieren Sie den Text,
indem Sie jeweils das fehlende Wort an den Rand schreiben.
Bewertet werden nur grammatisch richtige Antworten. Bitte geben Sie nur ein Wort an.

Roboter der Zukunft


Die Babysitter und Altenpfleger von (über-)morgen sind
____________________ 01

hier, da Roboter bereits heute in allen Lebensbereichen verwendet


____________________ 02

werden. Nicht nur passen Roboterwesen auf Kinder auf


____________________ , 16

sondern sie spielen, basteln, singen und reden auch mit ihnen
____________________ . 17

Auch für den Haushalt ist Roboterhilfe absehbar, ganz


____________________ 18

zu schweigen von der Seniorenpflege. Die Roboter sind


____________________ 19

in der Lage jeden Abend den Boden aufzuwischen und den


____________________ 20

Müll zu trennen. Und nicht nur das. Was die Altenpflege angeht / betrifft
____________________ , 21

kann der blecherne Haushelfer sowohl Medikamente holen als


____________________ 22

auch den Arzt anrufen. 23

wird
In einer anderen Roboter-Form, dem Elektrovehikel „i-unit“, ____________________ 23

der Fahrer sitzend oder liegend transportiert. Vielleicht wirkt / klingt


____________________ 24

das sehr futuristisch, doch für behinderte Menschen wäre / ist


____________________ 25

das die Zukunft.

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HÖREN 2
Aufgabe 1
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie während des Hörens falsche Informationen
oder ergänzen Sie fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal.

Beispiel:
Griechischer Lammeintopf Lammtopf
0 ___________

Zutaten für 3 Portionen: 1. Das Lammsteak in kleine Würfel schneiden.


300 g Lammsteak 1 400 (g/Gramm)
________________
2. In einem Schmortopf Olivenöl erhitzen und das
2 EL Olivenöl
Lammsteak bei hoher Temperatur anbraten. Auf
1 Zwiebel
mittlere Hitze zurückschalten.
200 g Zucchini
200 g Aubergine 3. Zwiebel, Zucchini, Aubergine und Knoblauch
Knoblauch würfeln und mitschmoren.
1/8 l Rotwein 3 kurz (mitschmoren)
__________________
150 g Kritharaki-Nudeln
4. Mit Rotwein ablöschen und die Kritharaki-
1/8 l Brühe
Nudeln zufügen.
1 Dose ganze Tomaten
Salz
Pfeffer 2 _______________ 5. Mit Brühe auffüllen und 1 Dose Tomaten
Rosmarin zufügen. 4 mit Saft
_______________

30 min Zubereitungszeit 6. Mit den Gewürzen kräftig abschmecken. Einen


45 min Gesamtzeit Deckel auf den Schmortopf legen und den
griechischen Lammtopf ca. 25 Minuten bei
kleiner Hitze schmoren.
15 (Minuten)
5 _______________

Dieses Gericht ist einfach in der Zubereitung, aber


sehr schmackhaft und lässt sich wunderbar auch
für eine größere Anzahl von Personen zubereiten.

von Anna-Maria Weilers

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2 HÖREN
Aufgabe 2
Kreuzen Sie die richtige Antwort ( a , b oder c ) an. Sie hören den Text zweimal.

Beispiel:
0 „Tante-Emma-Laden“ ist der Titel einer Sendung
a  zum Thema „Nahrungsmittel“.
b  mit verschiedensten Themen. Lösung: b
c  zu interessanten Internetprojekten.

6 Warum wurde foodsharing.de eingerichtet?


a  Damit mehr Leute ihr Essen mit armen Menschen teilen.
b  Weil Nahrungsmittel einen immer größeren Teil des Mülls ausmachen.
c  Damit Menschen ihre Essensreste anderen geben.

7 Wie funktioniert foodsharing.de?


a  Wer mitmachen möchte, bietet sein Essen bei foodsharing.de an.
b  Ganz anders als andere Communities.
c  Wer Essen haben möchte, meldet das auf der Plattform foodsharing.de.

8 Bäckereien in Deutschland
a  werfen pro Jahr 500 000 Tonnen Brot weg.
b  bieten täglich 10-20% ihrer Gebäck- und Brotwaren auf der Plattform an.
c  werfen pro Tag bis zu 20 Prozent ihrer Gebäck- und Brotwaren weg.

9 Manche Supermärkte werfen weniger Lebensmittel weg als andere, weil sie
a  Produkte auch noch zwei Tage nach dem Haltbarkeitsdatum verkaufen.
b  Produkte nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums billiger anbieten.
c  mehr Platz in den Regalen haben.

10 Wer sind die Anbieter bei foodsharing.de?


a  Bis jetzt nur Privatleute.
b  Bislang private Anbieter und einige Lebensmittelgeschäfte.
c  Vor allem Privatleute und Supermärkte.

32 Zertifikat B2

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HÖREN 2
11 Aus welchem Grund wollen die Initiatoren die Altersgruppe unter 39 erreichen?
a  Diese Altersgruppe schüttet mehr Lebensmittel in den Müllcontainer als andere.
b  Diese Altersgruppe benutzt das Internet am häufigsten.
c  Diese Altersgruppe findet spielerische Projekte interessant.

12 Bestimmte Produkte werden bei foodsharing.de zurzeit ausgeschlossen,


a  da es dafür keine Anbieter gibt.
b  weil einige Anbieter anfangs auch schlecht gewordenes Essen vergeben wollten.
c  weil die Betreiber von foodsharing.de die Standards der Anbieter nicht kennen.

13 Viele Menschen kaufen mehr Lebensmittel, als sie verbrauchen können,


a  weil Lebensmittel für sie einen besonderen Wert haben.
b  obwohl Lebensmittel relativ teuer sind.
c  weil sie dabei nicht an die globalen Konsequenzen denken.

14 Die Weltmarktpreise für Nahrungsmittel


a  führen bislang dazu, dass Menschen in Deutschland weniger Nahrungsmittel kaufen.
b  sind für 60 bis 80 Prozent der Menschen weltweit zu hoch.
c  können nach Ansicht der Initiatorinnen durch foodsharing.de beeinflusst werden.

15 Was wünschen sich die Initiatoren?


a  Dass sie im Herbst mindestens eine Million Foodsharer haben werden.
b  Dass bald wenigstens eine Million Menschen die Plattform nutzen werden, damit sie lang-
fristig funktionieren kann.
c  Dass sie 12 000 Euro sammeln werden.

Zertifikat B2 33

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2 SCHREIBEN
Aufgabe 1
Wählen Sie für Aufgabe 1 aus den zwei Themen eins aus.

Thema 1 A: Thema 1 B:

34 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 2
Im Internet lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 A:

http://www.partyzone.de

Facebook-Party fiel aus


3 200 Nutzer hatten auf die anonyme Einladung zur Facebook-Party
im Park zugesagt. Doch die Party fiel aus. Mit großem Polizeiaufgebot
wurde die Facebook-Party in Backnang bei Stuttgart verhindert. Denn
vier Wochen vorher war am selben Ort eine Facebook-Party eskaliert,
als 1 000 Jugendliche einer anonymen Einladung gefolgt waren. Dabei
gab es Straftaten und Verletzte. Man verstehe den massiven Einsatz
der Polizei als Botschaft, so der Sprecher der Polizeidirektion, und
erwarte eine vorbeugende Wirkung gegen Nachahmer. Alle Kanäle hatte
die Polizei benutzt, um das Verbot bekannt zu machen, Jugendliche
wurden zu Hause abgemahnt und in S-Bahnen Richtung Backnang
angesprochen. Der Aufwand lohnte sich, die Partygänger blieben zu
Hause. Jetzt suchen die Ermittler den anonymen Einlader. Ihm sollen die
Kosten für den Polizeieinsatz in Höhe von über zweihunderttausend Euro
in Rechnung gestellt werden.

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Online-Redaktion.


Gehen Sie auf folgende Punkte ein:

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Internetredaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

Zertifikat B2 35

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2 SCHREIBEN
In einer österreichischen Zeitung lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 B:

Esperanto – eine alte neue Sprache

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Zeitung.


Gehen Sie auf folgende Punkte ein:

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Redaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

36 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 2
Aufgabe 2 Arbeitszeit: 15 Minuten

Ein ausländischer Freund bittet Sie darum, einen Brief zu korrigieren, da Sie besser Deutsch
­können.

• Fehler im Wort: Schreiben Sie die richtige Form an den Rand. (Beispiel 01)
• Fehler in der Satzstellung: Schreiben Sie das falsch platzierte Wort an den Rand, zusammen
mit dem Wort, mit dem es vorkommen soll. (Beispiel 02)

Bitte beachten Sie: Es gibt immer nur einen Fehler pro Zeile.

Sibiu, den 15.11.20..

Sehr geehrte Herr Würth, geehrter


____________________ 01

vielen Dank für das Zeugnis, das mir Sie Sie mir
____________________ 02

geschickt haben. Ich habe sehr gerührt von bin, war


____________________ 16

Ihren lobenden Worten und bin sicher,

dass mir dieses Empfehlungsschreiben für in


____________________ 17

­Zukunft sehr wird nützen. Doch nicht nützen wird, sehr


____________________ 18
nützen
nur Ihre gute Beurteilung, aber auch sondern
____________________ 19

die vielseitige Arbeit in Ihrer Firma, an bei, mit, in


____________________ 20

der ich so manches lernen konnte,

mir künftig hilfreich sein wird. wird mir


____________________ 21

Wie Sie sich bestimmt erinnern, habe ich auch

drei Wochen in der Filiale von Firma in der


____________________ 22

Gundelsheim gearbeitet. Leider erinnere

ich aber nicht mehr mich an den Namen mich aber, ich mich
____________________ 23

meines damaligen Vorgesetzten, deshalb bitte

ich friedlich, dass Sie selbst mir eine höflich, freundlich


____________________ 24

Bescheinigung über diese Aktivität schicken. Tätigkeit, Arbeit,


____________________ 25
Beschäftigung
Vielen Dank im Voraus.

Mit besten Grüßen

Alexandru Kiritescu
Zertifikat B2 37

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2 SPRECHEN
Aufgabe 1
Kandidat/-in 1

Ein Tag wie vor fünfhundert Jahren

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche wichtigen Informationen enthält der Text?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

Kandidat/-in 2

Lese- und Schreibschwächen

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Aussage enthält die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

38 Zertifikat B2

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SPRECHEN 2
Aufgabe 2
Sie haben zusammen mit einem Freund / einer Freundin ein kleines Reisebüro gegründet, das für
Schulen günstig Klassenfahrten organisiert. Sie planen den Internetauftritt Ihres neuen Unterneh-
mens und suchen für die Einstiegsseite ein passendes Foto. Wählen Sie eins der drei Fotos aus.

• Machen Sie einen Vorschlag und begründen Sie ihn.


• Widersprechen Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in.
• Kommen Sie am Ende zu einer Entscheidung.

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3 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 1
Berlin ist die Kulturstadt überhaupt!
Was glauben Sie, für welche der acht Veranstaltungen (A-H) würden sich Ihre Bekannten interessie-
ren?
Es gibt jeweils nur eine richtige Lösung. Es ist möglich, dass es nicht für jede Person ein passendes
Angebot gibt. Markieren Sie in diesem Fall „negativ“.

Sie suchen eine passende Veranstaltung für:


1 Joseph, der für seine kleine Tochter eine Kindervorstellung sucht. G
2 Isabella, die eine gruselige Horrorshow genießen würde. negativ
3 Katja, die gern eine romantische Geschichte auf der Bühne sehen würde. E
4 Peter, der sich für historische Persönlichkeiten interessiert. D
5 Lisa, die politische Satiren mag. C

Beispiele:
Sie suchen eine passende Veranstaltung für:
01 Yvonne, die Lust auf chinesische Oper hat. Lösung: negativ
02 Thorsten, der eine Vorliebe für Zirkuskünstler hat. Lösung: A

40 Zertifikat B2

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LESEN 3
C D

E
F

Zertifikat B2 41

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3 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 2
Lesen Sie den Text auf der gegenüberliegenden Seite.
Entscheiden Sie, welche der Antworten ( a , b oder c ) passt. Es gibt jeweils nur eine richtige
Lösung.

Beispiel:
0 Wie entstand Markus Seidels Interesse für Straßenkinder?
a  Der Auslöser war eine Sendung zum Thema. Lösung: a
b  Eine Organisation hatte ihn darauf aufmerksam gemacht.
c  Er las ein bekanntes Buch darüber.

6 Aus welchem Grund enden Jugendliche häufig auf der Straße?


a  Ihre Angehörigen zwingen sie die Familie zu verlassen.
b  Sie sind in der Regel kriminell oder drogensüchtig.
c  Sie wollen einem wenig liebevollen Umfeld entkommen.

7 Warum verschlimmert das Leben auf der Straße die Lage der Jugendlichen?
a   Statt mit ihrer Zukunft beschäftigen sie sich mit dem täglichen Überleben.
b  Weil sich die Straßenkinder selbst aus der Gesellschaft der Erwachsenen ausschließen.
c  Weil die Jugendlichen völlig unmotiviert sind ihre Lage zu verbessern.

8 Welche Bedingung stellen die Streetworker bei ihrem Einsatz für die Jugendlichen?
a  Die obdachlosen Jugendlichen müssen selbst etwas leisten wollen.
b  Nur wer Höchstleistung bringt, wird mit Perspektiven belohnt.
c  Ohne die Miteinbeziehung der Familien gibt es keine Unterstützung für die Jugendlichen.

9 Was tut Off Road Kids für die Wiedereingliederung der Kinder in die Gesellschaft?
a  Die Stiftung besitzt Heime, die einen Großteil der Kinder aufnehmen können.
b  Durch die gleichzeitige Betreuung ihrer Familien können die meisten Kids zurück nach
Hause.
c  Letztlich werden für alle Straßenkinder passende Familien gefunden.

10 Warum sollten laut Seidel möglichst viele Straßenkinder eine Ausbildung machen?
a  Damit die Stiftung in Zukunft weniger Ausgaben hat.
b  Um für Arbeit und Leistung in der Gesellschaft zu werben.
c  Weil sie damit langfristig Hoffnung auf ein geregeltes Leben haben.

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LESEN 3
Bei uns gibt es
ausschließlich
Perspektiven

V
0 or zwanzig Jahren sah der
Journalist Markus Seidel im
Fernsehen eine Reportage über
Straßenkinder in Deutschland. Damals gab es Jugendlichen. Im Gegenzug fordern sie aber 8
5 keine große Stadt, in der nicht minderjährige auch von ihnen die Bereitschaft, aktiv mitzu-
0 Jugendliche auf der Straße lebten. Ein unhalt- arbeiten und ihr Leben wieder in den Griff be-
barer Zustand, fand Seidel und begann, mehr kommen zu wollen. „Wir sind keine Kleider-
über das Thema zu recherchieren. Daraus ent- kammer, keine Essensausgabe und wir verteilen 45
stand ein viel beachtetes Buch und die Idee, auch kein Geld. Bei uns gibt es ausschließlich
10 eine eigene Organisation zu gründen, die die- Zukunftsperspektiven. Wir möchten den Ju-
sen Kindern hilft, sie vor den Gefahren des Le- gendlichen vermitteln, dass es sinnvoll ist,
bens auf der Straße schützt und sie wieder in Leistung zu bringen, und dass man dafür auch
das gesellschaftliche System zurückführt. Da- belohnt wird“, erklärt Seidel die Prinzipien des 50
mit war der Grundstein gelegt für die Off Road bewährten Hilfskonzepts. Die Streetworker ge-
15 Kids Stiftung. hen gemeinsam mit den Kindern und Jugend-
6 Oftmals sind es sehr zerrüttete Familien- lichen den Problemen auf den Grund, helfen
verhältnisse mit Erlebnissen von Gewalt und aktiv, Lösungen zu finden, begleiten bei Be-
Missbrauch, aus denen die Mädchen und Jun- hördengängen, suchen Ausbildungsplätze und 55
gen ausbrechen, unfreiwillig ihr warmes Bett vermitteln in der schwierigen Kommunikation
20 zu Hause aufgeben und sich mangels Alternati- mit den Familien der Ausreißer. Auch für die
ven auf der Straße durchzuschlagen versuchen. betroffenen Eltern gibt es Unterstützung und
Allerdings ist die Straße keine gute Kinderstu- Beratung.
be. Diebstahl oder Drogenkonsum sind die Dank dieser Hand in Hand gehenden Maß- 60 9
Perspektiven der Jugendlichen, die sich selbst nahmen kehren von den betreuten Minderjäh-
25 überlassen bleiben. Ein Widerspruch in sich, rigen etwa zwei Drittel wieder zurück in eine
betont Markus Seidel, denn „die Jugendlichen, verbesserte Familiensituation. Jugendliche, die
die sich auf die Straße begeben, wollen eigent- keine familiäre Anlaufstelle mehr haben und
lich etwas an ihrer Lebenssituation verbessern. auch nicht in der staatlichen Jugendhilfe auf- 65
Sie wollen einen Arbeitsplatz und eine eigene genommen werden können, finden zudem in
30 Wohnung finden, eine Familie gründen – ei- zwei von der Stiftung geführten Kinderheimen
7 gentlich alles ganz normale Ziele. Allerdings ist im Schwarzwald ein Zuhause.
das Leben auf der Straße hart und die Siche- Den Leistungsgedanken zu fördern hält Mar-
rung des Überlebens so schwierig, dass diese kus Seidel für besonders wichtig. Seine Vision 70
Jugendlichen keine Zeit und nach wenigen Ta- ist, in Zukunft an jede Streetworkstation eine
35 gen auch keine Energie mehr haben, sich um Ausbildungswerkstatt anzugliedern, um Ar- 10
ihr positives Fortkommen zu kümmern.“ beitsperspektiven für Jugendliche zu schaffen.
In überregionaler Kooperation suchen die Eine zusätzliche Maßnahme, um den Kreislauf
rund zwanzig Streetworker an den Off Road der Perspektivlosigkeit der Straßenkinder zu 75
Kids Stationen in Berlin, Hamburg, Dortmund durchbrechen. „Ich glaube, so macht Sozialhil-
40 und Köln nach tragfähigen Alternativen für die fe erst wirklich Sinn“, ist Seidel überzeugt.

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3 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 3

Am besten ist ein Wunschzettel


0 Die Deutschen sind erbärmliche Schenker: Mehr flüchtigen Bekannten. Der vermutliche Grund: 40

als 700 Millionen Euro ist der Wert der ungelieb- Bei Menschen, die uns sehr nahestehen, rechnen
ten Präsente unter hiesigen Weihnachtsbäumen. wir damit, dass sie etwas Passendes finden. Wenn
Allerdings fällt es uns schwer, aus Fehlern beim sie das nicht tun, nehmen wir zumindest an, dass
11 5 Geschenkekauf zu lernen: Die Etikette verbietet es sie sich etwas bei der Auswahl gedacht haben. Da-
dummerweise dem Beschenkten schließlich, sein mit wird ein solcher Fehlgriff eher verzeihlich. Ge- 45 14
Missfallen ehrlich zum Ausdruck zu bringen. In danken sind unsichtbar. Es erfordert Mühe und
der Tat kommt nach dem Auspacken oft die Er- Motivation, sie zu lesen. Eine Mühe, die wir uns
nüchterung. Doch woran liegt das? leider allzu oft überhaupt nicht machen – zumin-
12 10 Meiner Ansicht nach suchen viele Menschen zu dest nicht ohne guten Anlass. Ein solcher Anlass
sehr nach einer persönlichen Geschenkidee, an- kann offensichtlich die Überraschung über das 50

statt sich an den explizit geäußerten Wünschen unpassende Präsent eines guten Freundes sein.
12 der Beschenkten zu orientieren. Und das Für den Beschenkten zählt der Gedanke
geht oft in die Hose. Wer etwas ver- also nicht unbedingt – anders aber für den
15 schenkt, muss investieren – Schenkenden. Ohnehin gilt für
zum einen Geld, zum an- viele Menschen: Etwas zu 55

deren Zeit. Denn vor dem verschenken macht glück-


Kauf muss er sich über- licher als beschenkt zu
legen, was er überhaupt werden. Vielleicht ist das
20 verschenken möchte. Und auch der Grund, warum
dieser Teil des Schenkens viele Menschen immer 60

ist vielen Menschen besonders wieder mit viel Aufwand


wichtig. Schließlich weiß schon der versuchen, ein persönliches Prä-
Volksmund, dass es der Gedanke ist, der sent für ihre Lieben zu finden. Denn
25 zählt. Der Hintergrund dabei: Wer viel Zeit das Gefühl sozialer Verbundenheit trägt
opfert, das Passende zu finden, der signalisiert wesentlich zum eigenen Glück bei. Wer viel 65

damit in besonderem Maße seine Zuneigung. Und Mühe in das richtige Geschenk investiert, tut das
darauf kommt es beim Schenken schließlich an – also vermutlich auch aus ganz egoistischen Moti- 15
selbst wenn das mühsam gefundene Präsent dann ven, was ich alles in allem kaum unaufrichtig oder
30 doch nicht auf die erwartete Gegenliebe stößt. arglistig finde: Es ist beglückender, selbst etwas
13 Aber leider ist es nicht der Gedanke, der zählt. Schönes für die Lieben zu finden, als sich einfach 70

Häufig bedenkt der Beschenkte gar nicht, wie viel nach ihren explizit geäußerten Wünschen zu rich-
Gehirnschmalz in die Auswahl geflossen ist. In ten oder gar Geld zu verschenken. Wem es aber
einem solchen Fall ist ein schlechtes Geschenk in wirklich nur darum geht, dem Betroffenen eine
35 seinen Augen einfach ein schlechtes Geschenk – Freude zu bereiten, der kann es sich guten Gewis-
und zwar ohne mildernde Umstände. sens leicht machen: Menschen freuen sich über 75

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Fehlgriffe von Dinge von ihrem Wunschzettel erheblich mehr als
guten Freunden stoßen paradoxerweise eher auf über eine persönlich mit viel Herzblut ausgesuchte
Gnade als das ungeliebte Geschenk von einem Überraschung.

44 Zertifikat B2

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LESEN 3
Lesen Sie den Text. Stellen Sie fest, wie der Autor des Textes folgende Fragen beurteilt:
a positiv, b negativ bzw. skeptisch.

Beispiel:
0 Wie beurteilt der Autor die Deutschen als Schenker? Lösung: b

Wie beurteilt der Autor

11 die Etikette in Bezug auf das Schenken? b

12 die intensive Suche nach einer persönlichen Geschenkidee? b

13 den Spruch, es sei der Gedanke, der zählt? b

14 die Bemühung, die Gedanken der anderen zu lesen? a

15 die egoistischen Motive der Schenkenden? a

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3 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 4
Sie erhalten den folgenden Text. Leider ist der rechte Rand unleserlich. Rekonstruieren Sie den Text,
indem Sie jeweils das fehlende Wort an den Rand schreiben.
Bewertet werden nur grammatisch richtige Antworten. Bitte geben Sie nur ein Wort an.

Schönes Lächeln
Eine Zahnspange richtet das Gebiss, verschafft Kindern ein
____________________ 01

positiveres Selbstbild und stärkt das Selbstvertrauen – so haben


____________________ 02

jedenfalls viele Zahnärzte jahrelang geglaubt. Es lässt sich


____________________ 16

allerdings nicht belegen, dass eine Person mit schöneren Zähnen


____________________ 17

automatisch auch selbstsicherer wird. Zu diesem Thema wurde


____________________ 18

von Zahnärzten und Psychologen eine Studie durchgeführt: 19

Über tausend Viertklässler aus England nahmen daran teil


____________________ . 19

Die meisten waren aus medizinischer Sicht Grenzfälle. Nicht bei


____________________ 20

allen war eine Zahnspange wirklich absolut notwendig. 22

Jahre später wurde nachgefragt und die Experten stellten fest


____________________ , 21

dass Erwachsene, die während der Kindheit eine Zahnspange getragen / erhalten / 22


____________________
bekommen
nicht
hatten, das schönere Lächeln haben. Sie sind jedoch durchaus ____________________ 23

selbstbewusster als ihre ehemaligen Klassenkameraden. Der Einfluss


____________________ 24

der Zahnspange auf das Ego ist nämlich unmessbar. Nur in


____________________ 25

dringenden Fällen sollte daher eine Spange verpasst werden.

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HÖREN 3
Aufgabe 1
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie während des Hörens falsche Informationen
oder ergänzen Sie fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal.

Tanja Mittwalder
Kontakt
Institut/Einrichtungen:
Institut für Deutsche und Niederländische Philologie
Fachgebiet/Arbeitsbereich:
Sprachwissenschaft Beispiel:
Historische
0 ___________
Adresse: Habelschwerdter Allee 45
Gebäude Rostlaube, Raum JK 34/233
14195 Berlin 1 31 / JK 31/233
________________
Sekretariat: +49-30-738 54011
Klaus Dallmayer 2 _______________Van Gherwen
Telefon: +49-30-738 51578
E-Mail: tanja.mittwalder@fu-berlin.de
Sprechstunde: Do 14-15 Uhr sowie nach Vereinbarung

Dr. Astrid Ackermann


Kontakt
Institut/Einrichtungen:
Institut für Deutsche und Niederländische Philologie
Fachgebiet/Arbeitsbereich:
Deutsche Literatur 3 Neuere (Deutsche Literatur)
_________________________
Adresse: Habelschwerdter Allee 45
Gebäude Bernstein, 1. Stock, Raum 13
14195 Berlin
Sekretariat: (030) 738-554 03
  Rosalinde Graf
Telefon: (030) 738-557 59 4 5959 / 738-55959
___________________
Fax: (030) 738-567 49
E-Mail: astrid.ackermann@fu-berlin.de
per E-Mail
Sprechstunde: nach Vereinbarung 5 _______________

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3 HÖREN
Aufgabe 2
Kreuzen Sie die richtige Antwort ( a , b oder c ) an. Sie hören den Text zweimal.

Beispiel:
0 Menschen wenden sich an Simona Bayreuther, weil
a  Simona ihnen geschrieben hat.
b  Simona für sie einen Brief schreiben soll. Lösung: b
c  Simona eine Partneragentur hat.

6 Simona begann in Wien mit dieser Arbeit, da sie


a  neben ihrem Studium praktische Erfahrung sammeln wollte.
b  mit ihren Liebesbriefen persönlich immer Erfolg hatte.
c  sich in einer finanziell schwierigen Lage befand.

7 Warum findet Simona, dass sie zum Liebesbriefeschreiben geeignet ist?


a   Sie hatte selbst immer leidenschaftliche Liebesbeziehungen.
b  Sie ist sehr sensibel für die Gefühle anderer.
c  Sie kann die Gefühle ihrer Kunden gut ausdrücken.

8 Simona schreibt nicht mehr als zwei Seiten pro Brief,


a  weil der Brief sonst zu viel kosten würde.
b  obwohl sie eigentlich gern pro Kunde mehr verdienen würde.
c  da sie längere Briefe unnütz findet.

9 Dadurch, dass man fast nur noch über SMS und Facebook kommuniziert,
a   haben viele Menschen verlernt, Briefe zu schreiben.
b  ist die deutsche Rechtschreibung beeinflusst worden.
c  finden es vor allem Männer unnötig, Briefe zu schreiben.

10 Wie unterscheiden sich Frauen und Männer?


a   Für Männer ist die Tat wichtiger als das Wort.
b  Frauen sind mutiger.
c  Frauen schreiben seltener Liebesbriefe.

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HÖREN 3
11 Mit diesen Briefen werden die Adressaten getäuscht,
a  weshalb Simona auch schon oft in einer schwierigen Lage war.
b   was die Briefkäufer aber nicht zu beunruhigen scheint.
c  weshalb auch Simona selbst einen solchen Service nicht in Anspruch nehmen würde.

12 Was macht Simona, um authentische Briefe zu schreiben?


a  Sie spricht mehrmals mit ihren Kunden.
b   Sie setzt ein spezielles Programm zur Sprachanalyse ein.
c  Sie versucht, die Ausdrucksweise der Sender soweit wie möglich zu imitieren.

13 Wann lehnt Simona Anfragen ab?


a  Wenn sie die Situation zu komisch findet, um einen ernsten Brief zu schreiben.
b   Wenn sie mit dem Zweck des Briefes nicht einverstanden ist.
c  Wenn ihr ein Kunde unsympathisch ist.

14 Damit die Briefe glaubwürdig sind,


a  sollte unbedingt darin stehen, dass der Sender den Adressaten liebt.
b   sollte man sich vor kitschigen Ausdrücken hüten.
c  schreibt sie sie immer mit der Hand.

15 Simona interessiert sich dafür,


a  inwieweit ihren Kunden der Brief gefällt.
b   ob die Briefe ihren Zweck erfüllen.
c  was die Leute von ihrem Job halten.

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3 SCHREIBEN
Aufgabe 1
Wählen Sie für Aufgabe 1 aus den zwei Themen eins aus.

Thema 1 A: Thema 1 B:

50 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 3
Im Internet lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 A:

http://www.miteinander.at

Studieren für Gehörlose nicht schwierig


Studieren war für Alexander Karla-Hager eine „große Plage‟, sagt
er in Gebärdensprache. Doch heute besucht der Student der Wirt-
schaftsinformatik fünf Vorlesungen pro Woche. Unterstützt wird er
im Alltag von Gebärdendolmetschern und Studierenden, die für ihn
­mitschreiben. Organisiert wird das durch „GESTU‟ (Gehörlos S ­ tudieren),
ein in Wien gestartetes Pilotprojekt. Vor GESTU habe es nur w ­ enige
gehörlose U ­ ni-Absolventen gegeben und das Studium dauerte bis zu
20 J­ ahre, erklärt Psychologieabsolventin Barbara Hager. Sie k­ onnte
während ihres Studiums nur einmal pro Woche einen Dolmetscher
­mitbringen. Nach wie vor gebe es noch viel zu tun, kritisiert sie. Zum
Beispiel gebe es keine gehörlosen Professoren und in Wien fehle eine
­universitäre A­ usbildung für Gebärdensprache. Derzeit betreut GESTU 13
­Studierende.

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Online-Redaktion.


Sagen Sie,

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Internetredaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

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3 SCHREIBEN
In einer deutschen Zeitung lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 B:

Homeschooling

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Zeitung.


Sagen Sie,

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Redaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

52 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 3
Aufgabe 2 Arbeitszeit: 15 Minuten

Ein ausländischer Freund bittet Sie darum, einen Brief zu korrigieren, da Sie besser Deutsch
­können.

• Fehler im Wort: Schreiben Sie die richtige Form an den Rand. (Beispiel 01)
• Fehler in der Satzstellung: Schreiben Sie das falsch platzierte Wort an den Rand, zusammen
mit dem Wort, mit dem es vorkommen soll. (Beispiel 02)

Bitte beachten Sie: Es gibt immer nur einen Fehler pro Zeile.

Izmir, den 20.9.20..

Viel geehrter Herr Professor Kleßmann, Sehr


____________________ 01

aus der Zeitung habe gestern ich habe ich


____________________ 02

gelernt, dass Sie mit dem renommierten erfahren


____________________ 16

Bochumer Historikerpreis ausgezeichnet

worden sind. Dafür möchte ich Ihnen Dazu


____________________ 17

herzlich gratulieren.

Vielleicht erinnern Sie sich an mich. Seit Vor


____________________ 18

fünfzehn Jahren saß ich ein Student in Ihrem als


____________________ 19

Seminar und haben wir manchen Abend wir haben, und wir
____________________ 20

in der nahe gelegenen Kneipe mit heißen

Diskussionen verbringt. Dabei waren wir oft verbracht


____________________ 21

unterschiedliche Ansicht, aber Ihre damalige unterschiedlicher


____________________ 22

Argumentation inspiriert bis heute mich. inspiriert mich, mich bis 23


____________________

Inzwischen bin ich auf der hiesigen an


____________________ 24

Universität selbst Professor und habe Ihnen

viel zu bedanken, wie Sie den beigelegten verdanken


____________________ 25

Aufsätzen entnehmen können.

Nochmals meine Glückwünsche.

Mit besten Grüßen

Cemal Kafadar
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3 SPRECHEN
Aufgabe 1
Kandidat/-in 1

So ungesund lebt Deutschland

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Aussage enthält die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

Kandidat/-in 2

Bio ist nicht immer besser

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Aussage enthält die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

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SPRECHEN 3
Aufgabe 2
Sie sind Mitglied in einer Studentenvertretung und wollen für Erstsemester eine Broschüre mit dem
Titel „Die optimale Prüfungsvorbereitung“ herausgeben. Für das Deckblatt suchen Sie ein geeigne-
tes Foto. Wählen Sie eins der drei Fotos aus.

• Machen Sie einen Vorschlag und begründen Sie ihn.


• Widersprechen Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in.
• Kommen Sie am Ende zu einer Entscheidung.

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4 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 1
Auch wenn sich der Sommer in diesem Jahr noch etwas ziert: Zu lesen gibt es genug!
Was glauben Sie, für welches der acht Bücher (A-H) würden sich Ihre Bekannten interessieren?
Es gibt jeweils nur eine richtige Lösung. Es ist möglich, dass es nicht für jede Person ein passendes
Angebot gibt. Markieren Sie in diesem Fall „negativ“.

Sie suchen ein passendes Buch für:


1 Frau Husmann, die gern authentische Lebensberichte liest. F
2 Matthias, der etwas über Balkan-Länder erfahren will. B
3 Herrn Müller, der gern Bücher über zwischenmenschliche Beziehungen liest. D
4 Petra, die eine Schwäche für zarte, romantische Geschichten hat. negativ
5 Herrn Breitinger, der immer einen guten italienischen Krimi als Bettlektüre genießt. C

Beispiele:
Sie suchen ein passendes Buch für:
01 Evelyn, die ein Buch über Sänger sucht. Lösung: H
02 Carmen, die eine Vorliebe für die großen Klassiker hat. Lösung: negativ

A
B

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LESEN 4
D
E

G
F

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4 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 2
Lesen Sie den Text auf der gegenüberliegenden Seite.
Entscheiden Sie, welche der Antworten ( a , b oder c ) passt. Es gibt jeweils nur eine richtige
Lösung.

Beispiel:
0 Eines der beiden Mädchen
a   kritisiert den kleinen Bruder für seine Essgewohnheiten.
b   lobt das leckere Essen.
c   mag wie der Bruder keine Petersilie. Lösung: c

6 Die Kinder, von denen im Text die Rede ist,


a   essen wie ihre Eltern fast alles.
b   haben ihre Essgewohnheiten von den Eltern übernommen.
c   sind beim Essen sehr wählerisch.

7 Als die Kinder noch sehr klein waren,


a   kochte der Vater oft und gern exotische Mahlzeiten für sie.
b   konnte man damit rechnen, dass sie jedes Essen akzeptierten.
c   war Gemüsebrei ihre Hauptmahlzeit.

8 Mit zunehmendem Alter der Kinder


a   bekamen sie zwar immer mehr Zähne, wollten aber kaum feste Nahrung essen.
b   versuchten die Eltern durch Verhandlungen zu regeln, was gegessen wird.
c   wollten sie immer mehr Süßigkeiten und immer weniger Gemüse.

9 Die Strategie, gemeinsam mit den Kindern einzukaufen und zu kochen,


a   führte dazu, dass die Kinder jetzt allein auf dem Markt einkaufen können.
b   hatte nicht in jeder Hinsicht das gewünschte Ergebnis.
c   machte die Kinder zu begeisterten Hobbyköchen.

10 Wenn Kinder nicht das essen, was auf den Tisch kommt,
a   ist die Schule schuld, wo die Kinder verwöhnt werden.
b   kommt das davon, dass das Essen nicht zu ihrem Charakter passt.
c   liegt es daran, dass sie zu oft die Wahl hatten.

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LESEN 4
Was hat Essen mit Erziehung zu tun?
„Ich trinke keinen Apfelsaft“, erklärt die ein Eis.“ Schlechte Idee, falscher Weg. Obst
Zehnjährige unmissverständlich, während ihr und Gemüse wandelten sich von Lebensmit-
kleiner Bruder sorgfältig die Petersilie von sei- teln in zählbare Einheiten und waren von da
8
0 nen Kartoffeln pult. Das Teenie-Mädchen ver- an verhandelbar. Essen wurde zum Tauschge-
5 zieht ebenfalls das Gesicht angesichts der grü- schäft. Zwei Kiwis statt Wirsing, ein Apfel statt 50
nen Spuren und sagt: „Ich ess' das auch nicht.“ der Erbsen. Basar-Szenen am Esstisch.
Ebenso übrigens wie Karotten, Fisch, Brokkoli, Man muss mit den Kindern auf den Markt
6 Gouda, Feldsalat, Sauerkraut, Leberwurst und gehen, steht in den Erziehungsratgebern, Bau-
vieles andere. Die drei sind übrigens meine ernhöfe besuchen, mit ihnen kochen, sie am 9
10 Kinder, und ich esse alles. Na ja, fast alles. Von Kreislauf aus Produzieren, Kaufen, Zubereiten, 55
mir können sie es also nicht haben. Was haben Essen und Verdauen beteiligen. Super Plan,
wir nur falsch gemacht? aber er ging nicht auf. Die drei kennen heute
Alles hatte so gut angefangen. Wie schön jeden Verkäufer auf unserem Markt mit Vorna-
waren doch die Zeiten, als meine Frau und ich men, sie können Kühe melken und Schalotten
15 unser frisch vom Markt geholtes Bioge- von Zwiebeln unterscheiden, und die 60
müse zu graugrünem Brei zer- Älteste hackt die Petersilie in-
schreddert den Kindern in zwischen schneller als ich.
die zahnlosen Münder Sie isst sie nur nicht.
schoben und begeis- Der Fehler liegt woan-
20 tertes Lächeln ern- ders: Wir haben den 65
teten. Steckrüben, Kindern die Wahl
Kartoffeln, Rot-, gelassen.
Weiß- und Blu- Die Kinder von 10
menkohl, Kohlrabi heute haben die
7 25 – alles wurde pro- Wahl. Fast überall 70
blemlos gegessen. und viel zu oft. Be-
Jeder Happen eine sonders in den Groß-
Freude. Wie gerne erin- städten. Kinder­yoga oder
nere ich mich an das Früh- Krümelfußball? Geige oder
30 stück zurück, bei dem unsere da- Blockflöte? Oma oder Opa? Kein 75
mals einjährige Tochter begeistert an einem Kind soll tun, was nicht zu ihm passt, keines
in Knoblauchöl eingelegten Tintenfischbein drangsaliert werden. Wir wollen fördern und
zuzelte und mein Hobbykochherz begeistert fordern und vergessen dabei, wer der Chef am
schneller pochte. Ja, genau solche Kinder woll- Topf ist. Maximale Individualisierung, in Kin-
35 te ich: neugierig, aufgeschlossen für die Wan- dergarten und Schule sowieso. Malgruppe oder 80
derung durch den Garten Eden der Aromen. Bücherecke? Humanistisch-altsprachlich oder
Und jetzt das! bilingual-sportorientiert? Wenn in der Schule
Mit den Zähnen müssen die Bedenken ge- nicht mehr gelernt wird, was bei allen auf dem
kommen sein, die Zurückhaltung, der Kamp- Pult liegt, warum soll zu Hause gegessen wer-
40 feswille. Allerdings ohne dass unsere Bissigkeit den, was auf den Tisch kommt? 85
in der gleichen Geschwindigkeit mitgewachsen Ich will aber keinem die Schuld in die
8 wäre. Die Wenn-Dann-Zeit begann. „Wenn du Schuhe schieben, wir haben das selbst zu ver-
das Obst nicht isst, dann gibt's auch keine Sü- antworten. Wir hätten strenger sein können, 10
ßigkeiten.“ Oder „Wenn du deinen Kartoffel- konsequenter, gelassener und weniger ver-
45 brei aufisst, dann bekommst du hinterher auch handlungsbereit. 90

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4 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 3

Couchpotatoes in der Krise


Was wir dem Erfinder der Fernbedienung zu verdanken haben
0 Als Eugene Polley die Fernbedienung erfand, finden, wo er gerade sucht. Die Partnerin versucht 13
wollte er den Menschen vor allem eines ermög- unterdessen vergeblich, die Bruchstücke einzuord-
lichen: viele gemütliche Fernsehabende. Er nen und kapituliert, indem sie sich ermattet dem
konnte ja nicht ahnen, dass sein „Flash-Matic“ Schlaf hingibt.
5 einen Kampf um die Macht auf der Beziehungs- Doch wie können ein Mann und eine Frau einen 40 14
couch eröffnete. Abend vor der Glotze verbringen, ohne dass ei-
Aufstehen, vorlaufen, umschalten, zurücklaufen, ner von beiden wahnsinnig wird?
11 hinsetzen: Ohne Eugene Polleys geniale Erfin- Gar nicht. Jedenfalls nicht
dung wären Fernsehabende noch immer eine auf anständige Weise. Ein
10 Leibesübung. Als der Amerikaner in den uralter, aber immer wie- 45

Fünfzigerjahren die erste batteriebetriebene der wirkungsvoller Trick:


Fernbedienung vorstellte, war dies zugleich das vorzeitige Verlassen des
die Geburtsstunde der Couchpotato. Abendbrottisches Richtung
Was Polley der Nachwelt hinterlässt, ver- Toilette ohne Wiederkehr – wer
15 änderte aber nicht nur das Fernsehver- sich erfolgreich davor drückt, die 50

12 halten. Das schnurlose Ding hatte auch Spülmaschine einzuräumen, sitzt


Einfluss auf das Beziehungsleben: Da als Erster auf der Couch. Doch
war etwas, das beide Partner gleich soll er zur Belohnung auch noch die
12 stark begehrten. Etwas, um das sich Knipse in der Hand halten und die
20 Frauen auf Augenhöhe streiten Wahl des Abendprogramms bestim- 55

konnten, weil es – im Gegensatz men dürfen?


zu vielen anderen Privilegien, die Aber bevor das Debakel am Ende noch in
Männern vorbehalten waren – getrennten Wohnzimmern endet – oft re-
12 beiden zustand. Bis heute werden geln sich die Dinge mit der Zeit auch ganz
25 zahlreiche private Machtkämpfe von selbst: Das klassische Fernsehen gehört 60

zwischen Mann und Frau auf der Couch bald der Vergangenheit an. Wir schauen nicht
ausgetragen – hier zeigt sich für viele, wer zu Hau- nur auf mehreren Kanälen, wir konsumieren mul-
se wirklich das Sagen hat. timedial – mit dem Laptop oder dem I-Pad auf
Dass Frauen und Männer nicht gemeinsam in dem Schoß und dem Smartphone auf dem Tisch.
30 Frieden fernsehen können, liegt vor allem an der Dank des wachsenden Angebots an Mediatheken 65 15
unterschiedlichen Art des Fernsehens und damit und DVD-Serien kommt es zu einer allmähli-
13 in der Handhabung einer Fernbedienung. Männer chen Entmachtung der Fernbedienung – es geht ja
hetzen meistens von Kanal zu Kanal, als wäre die nichts unwiederbringlich verloren. Die Jagd nach
GEZ hinter ihnen her, stets auf der Jagd nach dem dem Spannendsten, Interessantesten, Wichtigsten
35 besten Programm. Und das scheint sich nie da zu wird damit überflüssig. 70

60 Zertifikat B2

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LESEN 4
Lesen Sie den Text. Stellen Sie fest, wie die Autorin des Textes folgende Fragen beurteilt:
a positiv, b negativ bzw. skeptisch.

Beispiel:
0 Wie beurteilt die Autorin die Absicht von Eugene Polley, dem Erfinder der Fernbedienung?
Lösung: a

Wie beurteilt die Autorin

11 den Beitrag von Polleys Erfindung zu gemütlichen Fernsehabenden ohne körperliche


­Anstrengung? a

12 den Einfluss der Fernbedienung auf die Partnerbeziehung? b

13 das Fernsehverhalten der Männer? b

14 die Atmosphäre während der gemeinsamen Fernsehabende der Partner? b

15 die schrittweise Entmachtung der Fernbedienung? a

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4 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 4
Sie erhalten den folgenden Text. Leider ist der rechte Rand unleserlich. Rekonstruieren Sie den Text,
indem Sie jeweils das fehlende Wort an den Rand schreiben.
Bewertet werden nur grammatisch richtige Antworten. Bitte geben Sie nur ein Wort an.

Die ganze Wahrheit über das Lügen


Menschen neigen zum Schwindeln, Täuschen und Betrügen – und sie tun
______________ 01

es hemmungslos: Forscher konnten nun zeigen, dass vor allem Zeitnot daran
______________ 02

als
schuld ist. So zeigt eine amerikanische Studie, dass wir deutlich öfter lügen ______________ 16

ihm / jemandem 17
zweimal pro Tag. In Situationen, in denen wir jemanden beeindrucken oder ______________

gefallen wollen, fällt uns das Schwindeln offenbar leicht. Aber um ehrlich zu
______________ 18

sein, gibt es weniger eine Lügnerpersönlichkeit als ein Lügnerumfeld. Wer


______________ 19
betrügen / lügen / 
unter Leistungsdruck steht und sich ständig rechtfertigen muss, wird eher schwindeln / 
______________ 20
flunkern
als jemand, der selbstsicher ist und niemandem mehr etwas beweisen muss / 
______________ . 21
möchte / will
Junge Menschen lügen öfter als ältere, weil sie in der Regel noch mehr 22

Hindernisse auf dem Weg zu ihren Zielen bzw. zum Erfolg zu umkurven haben
______________ . 22

schreibt
Und interessant ist auch das: Da man am Rechner schneller als mit der Hand ______________ , 23

findet auch eine Lüge schneller ihren Weg. In E-Mails wird um etwa 50 % mehr
______________ 24

gelogen als im klassischen Brief. Für passionierte Internet-User kann man darin
______________ 25

nur eine schlechte Nachricht sehen.

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HÖREN 4
Aufgabe 1
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie während des Hörens falsche Informationen
oder ergänzen Sie fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal.

Studentenwerk Berlin, Arbeitsvermittlung Heinzelmännchen“



Neue Jobangebote
Tätigkeit Dauer / Anforderungen Lohn
Arbeitszeit
Winterdienst 05.11.-30.11. Einsatzbereitschaft, Arbeits­ Stunden-
Einsatz im Bereich der Sicherung von Arbeitszeit wille, zweitägige Schulung wird lohn:
Begeh- und Befahrbarkeit von Straßen nach Verein- bezahlt 9.50 €
Beispiel:
und Wegen bei Eis und Schneefall barung
eintägige
0 ___________
Übersetzung Deutsch-Chinesisch 01.11.-30.11. Kenntnisse in beiden Sprachen: nach Ver-
Japanisch
1 ___________ Arbeitszeit muttersprachliches Niveau einbarung
nach Verein-
Übersetzung von Grafiken aus Texten
barung
und Broschüren (Medizin für Laien,
Patienteninformationen etc.)
Würstchen verkaufen 01.11.-4.12. freundlich, körperlich fit, gute Stunden-
Verkauf von Thüringer Grillwürstchen im Arbeitszeit: Deutschkenntnisse lohn:
Bauchladen 10:00-19:30 6,50 €
Verteilen von Haribo-Probepackungen 24.10.-24.10. bis 1,75 m groß (wegen Kostüm) Stunden-
Verteilen von Haribo Krokodile“ auf Arbeitszeit: lohn:

einer Aktion 07:45-12:45 9,00 €
Flyer verteilen 16.10.-19.10. Stunden-
, weiblich
2 ___________
Flyer in Einkaufszentren verteilen Arbeitszeit: Asiatin , lohn:
auch Folgeaufträge möglich 12:00-19:00 gepflegtes Äußeres, sehr gute 8,00 €
Deutschkenntnisse
Servicekraft 15.12.-24.12. freundlich, motiviert, Erfahrung Stunden-
Getränkeausschank (Wein und Spiritu- Arbeitszeit: als Servicekraft erwünscht, lohn:
osen) auf dem Spandauer Weihnachts- 12:00-21:00 Arbeitskleidung: Schwarzwälder 10,00 €
markt 3 20:30
_______ Tracht (wird gestellt)
(Uhr)
_______
Gärtnergehilfe 19.10.-10.11. körperlich fit, arbeitswillig, kei- Stunden-
Gartenarbeiten aller Art Arbeitszeit: ne Erfahrung im Gartenbereich lohn:
10:00-15:00 erforderlich 12,00 €
App-Entwicklung im Bereich ­Mobilfunk 19.10.-10.11. - App für Android oder IOS Stunden-
App-Entwicklung im Bereich Mobilfunk 4 ab sofort
_______ - JavaScript-Kenntnisse lohn:

- 5 gute
Anbindung an das Firmen-Webportal 10,50 €
Arbeitszeit ___________
nach Verein- Englischkenntnisse im Program-
barung mierbereich
- Hintergrundwissen im Bereich
Mobilfunk wünschenswert

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4 HÖREN
Aufgabe 2
Kreuzen Sie die richtige Antwort ( a , b oder c ) an. Sie hören den Text zweimal.

Beispiel:
0 Im Englischen Garten
a  gehen viele Prominente mit ihren Hunden spazieren.
b  gibt es einen Trainingskurs für Jogger mit Hunden.
c  gibt es oft zahlreiche Jogger und Hunde. Lösung: c

6 Hunde laufen Joggern hinterher,


a  weil ihnen das Hinterherlaufen Spaß macht.
b   um die Jogger zu beißen.
c   obwohl das für sie gefährlich werden kann.

7 Warum ist es unsinnig, schneller zu rennen?


a   Die meisten Jogger können nicht mehr als 100 m wirklich schnell rennen.
b   Nach etwa 100 m finden das die Hunde nicht mehr interessant.
c   Hunde sind schneller als Menschen.

8 Welche ist die beste Reaktionsweise?


a  Sofort stehen bleiben, dann wieder losrennen und den Hund ignorieren.
b   Allmählich stehen bleiben, den Hund ignorieren und wieder loslaufen.
c   Um den Hund herumrennen, dann stehen bleiben und den Hund ignorieren.

9 Was passiert jedoch meist in der Praxis?


a   Hundebesitzer und Jogger streiten und der Hund bellt dazu.
b   Die Hundebesitzer geben dem Jogger Schuld an dem Zwischenfall.
c   Der Jogger verhält sich falsch.

10 Was ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen?


a   Männer verhalten sich oft so, dass die Situation gefährlich werden kann.
b   Frauen bleiben stehen, während Männer mit großem Tempo weiterrennen.
c   Frauen versuchen meist, den Hund zu verjagen.

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HÖREN 4
11 Ein Anzeichen dafür, dass der Hund nur spielen will,
a  ist der gehobene Kopf.
b   sind die lockeren Muskeln.
c   ist, dass er mich nicht anschaut, wenn ich an ihm vorbeilaufe.

12 Warum bringt es wahrscheinlich nichts, Befehle wie „Aus“ oder „Sitz“ zu rufen?
a  Hunde, die Jogger jagen, kennen diese Befehle wahrscheinlich nicht.
b   Diese Befehle halten keinen Hund davon ab, Jogger zu jagen.
c   Die meisten Hunde reagieren darauf nur, wenn ihr Besitzer ruft.

13 Kann man mit jedem Hund joggen?


a  Ja, mit jeder Rasse.
b  Wenn man täglich zwei Stunden und mehr läuft, muss der Hund vorher ein besonderes Trai-
ning absolviert haben.
c   Das hängt davon ab, wie viel man läuft.

14 Was ist bei den meisten Hunden der Fall?


a   Sie sind zufrieden, wenn sie viel laufen können.
b   Sie brauchen keine Beschäftigung, sondern Bewegung.
c   Sie wollen nicht nur körperlich, sondern auch geistig gefordert werden.

15 Probleme mit Hunden und Walkern gibt es heute praktisch nicht mehr,
a  denn die Walker machen heute nicht mehr so laute Geräusche.
b   weil Walker mittlerweile nichts Besonderes mehr sind.
c   weil es inzwischen in der Stadt kaum noch Walker gibt.

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4 SCHREIBEN
Aufgabe 1
Wählen Sie für Aufgabe 1 aus den zwei Themen eins aus.

Thema 1 A: Thema 1 B:

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SCHREIBEN 4
Im Internet lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 A:

http://www.londonlive.de

Streetart im U-Bahn-Netz
Seit Monaten verziert die Künstlergruppe „Prankster Art Collective‟
die Plakate des Londoner U-Bahn-Netzes mit lustigen Aufklebern,
um den Fahrgästen ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Mit ihren
Aktionen fühlen sich die Künstler ganz dem missmutigen Pendler
verpflichtet: Man wolle Vergnügen bereiten, wenn Baustellen oder
Streiks die Weiterfahrt verzögern, und kreiere dafür lustige Sticker.
Mal tänzeln stilisierte Figuren über die U-Bahn-Karte, mal werden
Haltestellennamen ersetzt durch Anweisungen wie „Hör auf zu glotzen‟.
Oder es gibt fiktive Lücken im Streckenverlauf – in Anlehnung an
die berühmte „Mind the Gap‟-Durchsage. Einmal suggerierte die
Stickergruppe sogar, ein Bombenleger treibe sein Unwesen zwischen
Oxford und Bond Street – ein Beweis mehr für den schwarzen Humor
der Briten.

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Online-Redaktion.


Sagen Sie,

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Internetredaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

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4 SCHREIBEN
In einer deutschen Zeitung lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 B:

Das ausgediente Klavier

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Zeitung.


Gehen Sie auf folgende Punkte ein:

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Redaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

68 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 4
Aufgabe 2 Arbeitszeit: 15 Minuten

Ein ausländischer Freund bittet Sie darum, einen Brief zu korrigieren, da Sie besser Deutsch
­können.

• Fehler im Wort: Schreiben Sie die richtige Form an den Rand. (Beispiel 01)
• Fehler in der Satzstellung: Schreiben Sie das falsch platzierte Wort an den Rand, zusammen
mit dem Wort, mit dem es vorkommen soll. (Beispiel 02)

Bitte beachten Sie: Es gibt immer nur einen Fehler pro Zeile.

Berlin, den 30.01.20..

Sehr geehrter Frau Heinemann, geehrte


____________________ 01

ich Ihnen schreibe, weil mein Enkel Yong in Ihren schreibe Ihnen
____________________ 02

Kindergarten geht. Meine Tochter spricht leider

gut Deutsch und mein Schwiegersohn ist immer kaum, wenig, kein,
____________________ 16
schlecht, nicht
unterwegs. Darum schreibe ich Ihnen, um Sie Ihnen
____________________ 17

ein Problem zu schildern.

Mein Enkel hat eine Sehbehinderung, kann er er kann


____________________ 18

wirklich nicht gut sehen. Trotzdem wir am Anfang Obwohl


____________________ 19

mit Ihnen dafür gesprochen haben, scheinen darüber, davon


____________________ 20

nicht das alle Erzieherinnen zu wissen. das nicht, nicht alle,


____________________ 21
das zu
Oft werden dem Jungen Aufgaben gesetzt, gestellt, gegeben
____________________ 22

die kann er nicht lösen, weil er nicht genug sieht. lösen kann
____________________ 23

Dann werdet er von anderen Kindern gehänselt, wird


____________________ 24

doch keine der Kindergärtnerinnen greift ein.

­Unser Enkel leidet sehr unter dieser Situation,

deshalb bitte ich Sie darum, etwas zu handeln, tun, machen, unter-
____________________ 25
nehmen, veranlassen
damit diese Dinge nicht mehr vorkommen.

Mit freundlichen Grüßen

Cao Yingyi

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4 SPRECHEN
Aufgabe 1
Kandidat/-in 1

Kurznachrichten aus dem OP

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Aussage enthält die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

Kandidat/-in 2

Elektronisches Klassenbuch

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Aussage enthält die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

70 Zertifikat B2

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SPRECHEN 4
Aufgabe 2
Im Jugendzentrum der Stadt soll ein preiswerter Schönheitssalon für junge Leute mit wenig Geld
eröffnet werden. Sie sind im Organisationskomitee. Für das Werbeposter mit dem Titel „Cool und
schön – lasst Euch sehn!“ suchen Sie ein geeignetes Foto. Wählen Sie eins der drei Fotos aus.

• Machen Sie einen Vorschlag und begründen Sie ihn.


• Widersprechen Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in.
• Kommen Sie am Ende zu einer Entscheidung.

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5 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 1
Camping hat etwas Puristisches: Zeltaufbau zwischen Mückenschwärmen, schlafen im feucht­
klammen Schlafsack. Doch es geht auch anders.
Was glauben Sie, für welchen der acht Campingplätze (A-H) würden sich Ihre Bekannten
­interessieren?
Es gibt jeweils nur eine richtige Lösung. Es ist möglich, dass es nicht für jede Person ein passendes
Angebot gibt. Markieren Sie in diesem Fall „negativ“.

Sie suchen einen passenden Campingplatz für:


1 Frau Nees, die in ihren Ferien gern Sport treibt, aber dafür nicht extra bezahlen will. B
2 Herrn Leppert, der in den Ferien mit seiner fünfköpfigen Familie gern Metropolen entdeckt und
auf einem preisgünstigen Campingplatz übernachten möchte. H
3 Herrn Klausmann, der auch auf dem Campingplatz das Bad nicht mit anderen teilen möchte. A
4 Frau Zimmermann, die mit ihrem an Asthma leidenden Sohn reist und gern Vorsorge für einen
eventuellen Notfall treffen möchte. G
5 Frau Schubert, deren Töchter gern Dressur- oder Geländeritt probieren würden. negativ

Beispiele:
Sie suchen einen passenden Campingplatz für:
01 Frau Döblin, die eine leidenschaftliche Surferin ist. Lösung: negativ
02 Herrn Bauer, der ständig an Rückenschmerzen leidet. Lösung: F

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LESEN 5
C D

E
F

G
H

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5 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 2
Lesen Sie den Text auf der gegenüberliegenden Seite.
Entscheiden Sie, welche der Antworten ( a , b oder c ) passt. Es gibt jeweils nur eine richtige
Lösung.

Beispiel:
0 Wie wird der Zustand der Weltmeere zu Beginn des Textes beschrieben?
a   Der Zusammenbruch ist unausweichlich.
b   Die Lage ist schwierig, aber nicht hoffnungslos. Lösung: b
c   Die Temperaturschwankungen sind bedrohlich.

6 Wovon handelt der Bericht „World Ocean Review“?


a   Davon, wie der Mensch die Rohstoffe des Meeres am besten ausbeuten sollte.
b   Der Bericht benennt alle drohenden Gefahren für die Meere.
c   Es geht darin sowohl um Probleme als auch um Nutzungsmöglichkeiten der Weltmeere.

7 Die Lage der Meere ist besorgniserregend,


a   denn seit Generationen tun wir das Falsche.
b   doch wir können sie noch für die Nachkommen bewahren.
c   weil die weiten Ozeane nicht leicht zu kontrollieren sind.

8 Da die Ozeane große Mengen an Kohlendioxid speichern,


a   gefährdet der veränderte pH-Wert die Existenz vieler Lebewesen.
b   kann der Klimawandel langfristig verhindert werden.
c   wird dem Meerwasser Wärme entzogen.

9 Warum ist Plastikmüll im Meer besonders problematisch?


a   Dessen Konzentration im Meer ist inzwischen bedrohlich hoch.
b   Nur durch hochgiftige chemische Prozesse können diese Stoffe abgebaut werden.
c   Viele Tiere finden nichts anderes mehr und fressen Plastik.

10 Meereswissenschaftler empfehlen, sich mit dem Meer zu beschäftigen,


a   weil dieses ökologische System Einfluss auf unser Leben nimmt.
b   weil es viele nachhaltige Rohstoffe für neue Heilmittel bietet.
c   weil wir die gewinnbringende Nutzung seiner Ressourcen fördern sollten.

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LESEN 5
Müll im Meer

D
ie Temperatur des Erkrankten steigt Ozean versauert“, sagt Visbeck. Die Folgen:
langsam aber stetig. Eine schleichende Die Kalkbildung von Korallen, Muscheln und 8
0 Vergiftung setzt ihm zu. Zwar steht er Schnecken ist gestört. Zudem leidet das Phy-
nicht kurz vor dem Zusammenbruch, doch die toplankton, kleine einzellige Lebewesen im
5 Lage ist ernst. „Die Weltmeere gleichen einem Meer, welche die Nahrungsgrundlage für viele 50
Risikopatienten, der noch Chancen hat durch Meeresbewohner bilden.
eine ordentliche Therapie“, sagt der Meeres- Eine Gefahr für den Patienten Ozean sind
wissenschaftler Martin Visbeck. auch Abwässer, die in Küstennähe ins Meer
Visbeck gehört zu einer Gruppe von Kieler geleitet werden. Durch sie wird das Meer über-
10 Wissenschaftlern, die den Zustand
der Weltmeere untersucht und ei-
nen Bericht dazu veröffentlicht
hat, den „World Ocean Review“.
6 Darin wird nicht nur der Einfluss
15 der Meere auf den Klimawandel
beleuchtet und die Gefahr eines
steigenden Meeresspiegels für die
Küsten aufgezeigt. Auch die Ver-
schmutzung der Meere, die Überfi-
20 schung und die Auswirkungen des
Klimawandels auf das Ökosystem
Ozean werden thematisiert. Da-
neben zeigt der „World Ocean Re-
view“ aber auch Potenziale auf, die das Meer düngt, Algen vermehren sich explosionsartig, 55
25 dem Menschen in Zukunft noch bietet – als der Sauerstoffgehalt sinkt mit der Zeit, mit töd-
Energielieferant, als Speicher von Bodenschät- lichen Folgen für die Lebewesen. In den Oze-
zen und als Quelle von Wirkstoffen für die Me- anen landen darüber hinaus weltweit jährlich
dizin. etwa sechs Millionen Tonnen Müll. Besonders
Doch der Ton des Berichtes ist alarmierend. die Plastikteile überdauern – und werden für 60
30 „Der Zustand der Ozeane gibt Anlass zur Sor- Delfine, Vögel und andere Meerestiere zur Ge-
ge“, sagt Visbeck. „Auch das scheinbar end- fahr. Geschätzte 13.000 Stückchen Plastikmüll 9
7 lose Meer ist eine endliche Ressource. Wenn finden sich nach Angaben des UN-Umweltpro-
wir sie für nachfolgende Generationen erhalten gramms inzwischen in jedem Quadratkilome-
wollen, müssen wir heute schon die Weichen ter Meer. Vögel und Meereslebewesen schlu- 65
35 neu stellen.“ cken den feinen Plastikmüll, der voller giftiger
Mehr als zwei Drittel der Oberfläche unse- Chemikalien ist.
res Planeten sind mit Ozeanen bedeckt. Doch Den Puls des Patienten im Blick zu behal-
diese gleichen bis heute zum größten Teil un- ten, lohnt sich den Meereswissenschaftlern zu-
erforschten Welten – in die der Mensch stark folge. „Das Meer ist das größte zusammenhän- 70 10
8 40 eingreift. So speichern die Weltmeere jedes gende Ökosystem überhaupt“, sagt Visbeck.
Jahr Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) und „Wenn es sich in einen Zustand verwandelt,
Wärme aus der Atmosphäre und schwächen der für uns Menschen nicht mehr förderlich
dadurch die Folgen des Klimawandels ab. Auf ist, müssen wir uns gewaltige Sorgen machen.“
8 Dauer geht das allerdings nicht gut. „Zu viel Noch bleibt allerdings Zeit umzusteuern und 75
45 CO2 schadet dem Meer, der pH-Wert sinkt, der auf Nachhaltigkeit zu setzen.

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5 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 3

Multitasking im Vorlesungssaal
Morgens um acht Uhr. Der Vorlesungssaal ist bis zu bezeichnen, halte ich auch für falsch. Insgesamt 12
auf den letzten Platz besetzt. Aber wirklich anwe- sehe ich in neuen Technologien viel mehr Vor- als
send scheint nur eine Minderheit der Studierenden Nachteile. Den stereotypen Hinweis darauf, dass 13
zu sein. Ein Grossteil ist irgendwo im World Wide früher alles besser gewesen sei, halte ich für ein 30

5 Web unterwegs. Laptops und Smartphones sind Zeichen von Bequemlichkeit.


0 allgegenwärtig, die eigentliche Aufmerksamkeit Tatsächlich dürfen sich jene Kritiker bestätigt se-
gehört bedauerlicherweise Twitter, Facebook oder hen, die das Multitasking als Ursache von Konzen-
der Morgenlektüre der Online-Zeitung, nicht aber trationsschwächen sehen. Eine Studie der Univer-
dem Dozenten und seiner redlichen Bemühung, sität Stanford kommt zum wenig überraschenden 35

10 Wissen zu vermitteln. Schluss, dass Studierende, die ihre Aufmerksam-


keit ständig verschiedenen elektronischen Medien
gleichzeitig widmen, insgesamt weniger aufnah-
mefähig und konzentriert sind.
Auf der anderen Seite kann Multitasking effizient 40 14
und auch hilfreich sein, denn wenn man wäh-
rend der Vorlesung einmal etwas verpasst, dann
steht das Wichtigste ja im Skript. Die Fähigkeit 15
zum Multitasking scheint auch einen evolutionä-
ren Vorteil zu bescheren. Gerade weil der Mensch 45
zweigleisig fahren kann, konnte er gut überleben.
Die Frage, welche Auswirkungen gerade neue
Medien auf den Menschen und die Gesellschaft
11 Die Allgegenwart und ständige Verfügbarkeit des haben, ist abschliessend noch nicht beantwortet.
Internets hat gewiss auch negative Auswirkungen Letzten Endes weiss die Wissenschaft in diesem 50
auf die Konzentrationsfähigkeit und die psychi- Bereich einfach noch zu wenig. Wir denken mit
sche Belastbarkeit von Studierenden. In Internet- dem Gehirn, so viel wissen wir, aber wie sich das
15 foren, Zeitungsartikeln und Büchern wird nicht Denken im Einzelnen in Hirnaktivitäten umsetzt,
nur von verändertem Leseverhalten, das mit dem darüber wissen wir nichts. In diesem Bereich hilft
Medienwandel einhergeht, sondern gar vom Ein- die Hirnforschung nicht weiter. 55
fluss auf das Denken gesprochen. In diesen Chor Doch wie auch immer der Befund eines Tages
der Kritischen stimmen auch Professoren mit der ausfallen wird, fest steht, dass beim Lernen und in
20 Klage ein, dass Studierende nicht mehr in der Lage Lehrveranstaltungen, wo die volle Konzentration
seien, lange, komplexe Texte zu lesen. für ein Ereignis verlangt wird, die Nachteile des
Neue Kommunikationsmittel prägen das Leben Multitasking überwiegen – am Ende gar für beide 60
in mancherlei Bereichen. Doch bereits das Telefon parallelen Tätigkeiten. Wenn man Pech hat, hat
hat die Kommunikation revolutioniert; ohne dies man beides schlecht gemacht – man hat die Vorle-
25 hätte die Menschheit intellektuell gesamthaft gelit- sung verpasst und erst noch die Flirt-SMS an die
ten. Eine Entwicklung per se als gut oder schlecht falsche Adresse verschickt.

Der Text stammt aus einer Schweizer Zeitung.


In der Schweiz wird der Buchstabe ß nicht
verwendet und immer durch ss ersetzt.

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LESEN 5
Lesen Sie den Text. Stellen Sie fest, wie die Autorin des Textes folgende Fragen beurteilt:
a positiv, b negativ bzw. skeptisch.

Beispiel:
0 Wie beurteilt die Autorin das Verhalten der Studenten im Vorlesungssaal dem Dozenten
gegenüber? Lösung: b

Wie beurteilt die Autorin

11 die ständige Verfügbarkeit des Internets? b

12 die neuen Technologien im Allgemeinen? a

13 die Ansicht, dass früher alles besser war? b

14 Multitasking bei Studenten, die bei den Vorlesungen etwas verpasst haben? a

15 die Fähigkeit zum Multitasking? a

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5 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 4
Sie erhalten den folgenden Text. Leider ist der rechte Rand unleserlich. Rekonstruieren Sie den Text,
indem Sie jeweils das fehlende Wort an den Rand schreiben.
Bewertet werden nur grammatisch richtige Antworten. Bitte geben Sie nur ein Wort an.

Teenager senden Tausende SMS pro Monat


Bei amerikanischen Jugendlichen ist die Nutzung von Mobilgeräten laut
_______________ 01

einer neuen Nielsen-Studie im letzten Jahr angestiegen. Die Möglichkeit mit


_______________ 02

Smartphones zu surfen verschärft die Situation noch mehr: Teenager nehmen


_______________ 16

endgültig vom traditionellen Telefon Abschied. Jugendliche versenden im


_______________ 17

Durchschnitt mehr als 3.300 SMS pro Monat. Dabei haben die Mädchen 18

mit 4.050 SMS eindeutig den Vorsprung. Hoch ist ebenfalls die Anzahl der
_______________ 18

gesendeten SMS unter 13- bis 17-Jährigen. Es wird also deutlich, dass Mobiltelefone /  19
_______________
Handys
immer weniger zum Telefonieren benutzt werden. SMS hält man für
_______________ 20

wurde
eine schnellere Kommunikations-Variante. Fest steht: In den letzten Jahren _______________ 21

als Grund für den Besitz eines Handys noch vor allem die Sicherheit betont. kauften / gaben / 23
schenkten / mitgaben / 
Sicherheit war auch den Eltern wichtig, die ihren Kindern gern ein Handy finanzierten
_______________ . 22

ist
Heute jedoch ist sie nicht mehr der Hauptgrund: Fast die Hälfte der Jugend _______________ 23

der Meinung, dass Kurznachrichten auf jeden Fall das Wichtigste seien. Außerdem / 
_______________ 24
Zudem / Ebenfalls
möchte die Jugend in ständigem Kontakt mit Freunden und Bekannten stehen / bleiben /. 25
_______________
bleiben / sein

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HÖREN 5
Aufgabe 1
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie während des Hörens falsche Informationen
oder ergänzen Sie fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal.

Buchhandlung Lesewelt
Unsere Empfehlung: Weihnachtsgeschenke für Kinder

Zauberklang des Dschungels


Beispiel:
von
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und nichts und niemand wird sie daran hindern, diesen zu verwirklichen.
5 Traum
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Zertifikat B2 79

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5 HÖREN
Aufgabe 2
Kreuzen Sie die richtige Antwort ( a , b oder c ) an. Sie hören den Text zweimal.

Beispiel:
0 Deutschland ist ein Paradies für Schnäppchenjäger,
a  seitdem es Kundenkarten, Gutscheincoupons und Ähnliches gibt.
b  da Preissenkungen nicht mehr gesetzlich beschränkt sind. Lösung: b
c  seit es ein neues Rabattgesetz gibt.

6 Viele Verbraucher denken beim Kauf eines rabattierten Produktes


a  nicht darüber nach, ob sie es benötigen.
b  weniger an den Preis als an die Qualität.
c  vor allem an ihre Gesundheit.

7 Bei den Versuchen im Life & Brain Center


a   hat man mithilfe eines Computertomografen neue Erkenntnisse gewonnen.
b  wurden rabattierte Produkte getestet.
c  wurden bekannte Forschungsergebnisse bestätigt.

8 Welches impulsive Verhalten ist negativ?


a  Ein Geschäft schnell zu verlassen.
b  Rabattierte Produkte gleich zu kaufen.
c  Sich sofort selbst zu kontrollieren.

9 Warum sind viele Rabattaktionen zeitlich limitiert?


a   Weil man nicht lange nachdenken muss, um eine SMS zu schreiben.
b  Damit man unter Zeitdruck entscheidet.
c  Das ist bei den Kunden beliebt.

10 Wenn man einen Rabatt nicht nutzt,


a   empfindet man das als Verlust.
b  ist das weniger schmerzhaft, als sich von Geld zu trennen.
c  muss der Psychologe das belohnen.

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HÖREN 5
11 Im Internet
a  wird hauptsächlich für Rabattgutscheine geworben.
b  findet man die meisten lohnenswerten Rabatte.
c  gibt es viele Sites mit Gutscheinen.

12 Intensives Denken führt dazu, dass


a  das Gehirn nach kurzer Zeit streikt.
b  man viel Energie sparen kann.
c  man rational und nicht spontan kauft.

13 Warum warnen Datenschützer vor Bonus- oder Kundenkarten?


a  Die Plastikkarten verändern das Käuferprofil jedes Verbrauchers.
b  Kaufgewohnheiten jedes einzelnen werden dadurch elektronisch erfasst.
c  Der Rabatt ist sehr gering.

14 Für das Sammeln von Rabattmarken


a   erhält man meistens Bargeld.
b  bekam man bis in die 70er-Jahre Sachprämien.
c  bekommt man einen Preisnachlass für den Kauf bestimmter Dinge.

15 Stempelkarten sind am günstigsten,


a  weil es dort elf Prozent Rabatt gibt.
b  da der Preisnachlass dort höher ist als bei elektronischen Kundenkarten.
c  obwohl man nur jedes zehnte Produkt umsonst bekommt.

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5 SCHREIBEN
Aufgabe 1
Wählen Sie für Aufgabe 1 aus den zwei Themen eins aus.

Thema 1 A: Thema 1 B:

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SCHREIBEN 5
Im Internet lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 A:

http://www.tierfreund.de

Wölfe peppen Tanzshow auf


Mit zwei Wölfen auf der Bühne hat eine französische Tanzcompagnie
im renommierten Düsseldorfer Tanzhaus NRW für Aufregung gesorgt.
Die dressierten Wölfe, die mit zwei Wolfstrainern aus Frankreich
angereist waren, hatten einen fünfminütigen Auftritt in dem Stück.
Der Deutsche Tierschutzbund reagierte skeptisch. „Nachdem auf der
Bühne menschliche Nacktheit nicht mehr ausreicht, um Menschen
zu schockieren, müssen jetzt immer häufiger Tiere herhalten‟, sagte
die Tierschutzbund-Sprecherin Marion Dudla. Tierschützer sehen
die Verwendung von Tieren in Film, Fernsehen und auf der Bühne
„äußerst kritisch, da längst nicht immer die arteigenen Bedürfnisse
der tierischen ‚Stars’ berücksichtigt werden.‟ Das Tierschutzgesetz in
Deutschland verbietet die Verwendung von Tieren für Filmaufnahmen
und Theaterauftritte, wenn damit Schmerzen, Leiden oder Schäden für
das Tier verbunden sind.

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Online-Redaktion.


Sagen Sie,

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Internetredaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

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5 SCHREIBEN
In einer deutschen Zeitung lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 B:

Der touristische Klima-Fußabdruck

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Zeitung.


Sagen Sie,

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Redaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

84 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 5
Aufgabe 2 Arbeitszeit: 15 Minuten

Ein ausländischer Freund bittet Sie darum, einen Brief zu korrigieren, da Sie besser Deutsch
­können.

• Fehler im Wort: Schreiben Sie die richtige Form an den Rand. (Beispiel 01)
• Fehler in der Satzstellung: Schreiben Sie das falsch platzierte Wort an den Rand, zusammen
mit dem Wort, mit dem es vorkommen soll. (Beispiel 02)

Bitte beachten Sie: Es gibt immer nur einen Fehler pro Zeile.

Austin, den 20.9.20..

Sehr geehrte Herr Pfarrer Münzinger, geehrter


____________________ 01

ich Ihnen schreibe aus dem schönen Texas! schreibe Ihnen


____________________ 02

Mein Hobby sind die Ahnenforschung und es ist


____________________ 16

hat mir schon viel Freude verliehen, den gemacht, gebracht,


____________________ 17
bereitet
Stammbaum meiner Familie zu erforschen.

Bei meine Studien habe ich gefunden, dass meinen


____________________ 18

vielleicht um 1820 ein meiner Vorfahren einer


____________________ 19

namens Wenzel Hartmann aus dem deutschen

Dorf Erlenbach in Amerika ausgewandert und nach


____________________ 20

1821 in New York angekommen hat. Seine ist, war


____________________ 21

Enkel zogen später nach Texas und sein

Urenkel Max bekam mein Großvater! war, wurde, ist


____________________ 22

Jetzt möchte ich nachfragen, wenn Sie in den ob


____________________ 23

alten Taufbüchern oder im Archiv Eurer Ihrer


____________________ 24

Gemeinde vielleicht eine Spur meines

Vorfahren finden könnten? Es wäre schön,

einen echten Zeiger seiner Existenz zu Beleg, Beweis,


____________________ 25
Nachweis
bekommen.

Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Hilfe!

John Hartman
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5 SPRECHEN
Aufgabe 1
Kandidat/-in 1

Großelternzeit

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Was sind die wichtigsten Informationen in dieser Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

Kandidat/-in 2

Unterforderung im Job

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Aussage enthält die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

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SPRECHEN 5
Aufgabe 2
Sie machen ein Praktikum an einer staatlichen Erziehungsberatungsstelle. Dort wird gerade eine
Vortragsreihe für Eltern zum Thema „Jugend heute“ vorbereitet. Sie sollen mithelfen, ein geeignetes
Foto für den Flyer zu finden. Wählen Sie eins der drei Fotos aus.

• Machen Sie einen Vorschlag und begründen Sie ihn.


• Widersprechen Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in.
• Kommen Sie am Ende zu einer Entscheidung.

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6 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 1
Mit einem breiten Themenspektrum bietet die Berliner Volkshochschule ein Forum für Wissens­
transfer und offenen Diskurs.
Was glauben Sie, für welchen der acht Kurse (A-H) würden sich Ihre Bekannten interessieren?
Es gibt jeweils nur eine richtige Lösung. Es ist möglich, dass es nicht für jede Person ein passendes
Angebot gibt. Markieren Sie in diesem Fall „negativ“.

Sie suchen einen passenden Kurs für:


1 Herrn Bergmann, der seine Computerkenntnisse erweitern möchte. negativ
2 Frau Richter, Autorin von Kinderbüchern, die sich für Autorenlesungen vorbereiten möchte. D
3 Frau Böhm, die neue Kuchenrezepte ausprobieren möchte. negativ
4 Frau Voigt, die erfahren möchte, wie sie ihr 2-jähriges Mädchen pädagogisch sinnvoll fördern
kann. B
5 Herrn Schulte, der neulich seine Memoiren aus der Nachkriegszeit veröffentlicht hat und sich
gern mit anderen austauschen möchte. E

Beispiele:
Sie suchen einen passenden Kurs für:
01 Frau Winter, die immer Probleme mit den Pflanzen auf ihrer Terrasse hat. Lösung: H
02 Herrn Krüger, der sich für Schauspielkunst interessiert. Lösung: negativ

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LESEN 6
C
D

E
F

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6 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 2
Lesen Sie den Text auf der gegenüberliegenden Seite.
Entscheiden Sie, welche der Antworten ( a , b oder c ) passt. Es gibt jeweils nur eine richtige
Lösung.

Beispiel:
0 Kinder vergessen die ersten Lebensjahre,
a   obwohl sie so entscheidend für das weitere Leben sind. Lösung: a
b   weil das Vertrauen in die Eltern noch nicht ausgebildet ist.
c   damit im Gedächtnis mehr Platz ist für spätere Erinnerungen.

6 Ereignisse, die mit starken Emotionen verbunden sind,


a   bleiben kleinen Kindern trotzdem nicht in Erinnerung.
b   bleiben uns als positive Erinnerungen erhalten.
c   werden vom Gedächtnis nicht besonders gut gespeichert.

7 Die Erinnerungen Erwachsener


a   beginnen oft mit der ersten Impfung oder einer erfolgreichen Handlung als Kind.
b   beziehen sich in der Regel auf Ereignisse frühestens ab dem dritten Lebensjahr.
c   können nicht vor das Ende des dritten Lebensjahres zurückreichen.

8 Wenn sich jemand an Ereignisse aus seinem ersten Lebensjahr erinnert,


a   hat er nach Ansicht der Forscher ein außergewöhnliches Gedächtnis.
b   hat es damit zu tun, dass die Eltern ihm davon erzählt haben.
c   liegt es daran, dass diese Erinnerung mit vielen Bildern verknüpft ist.

9 Bei Kleinkindern ist die Struktur des Gehirns dafür verantwortlich, dass
a   Erinnerungen noch nicht langfristig gespeichert werden können.
b   manche Erlebnisse in der Erinnerung später anders aussehen.
c   sie sich noch gar nicht an vergangene Ereignisse erinnern können.

10 Es ist eher möglich, sich an Ereignisse in der frühen Kindheit zu erinnern,


a   wenn die Eltern ihrem älteren Kind oft Geschichten aus der frühen Kindheit erzählen.
b   wenn es zwischen Kleinkind und Mutter Gespräche über Erlebnisse gibt.
c   wenn man schon als Kind sein Gedächtnis durch Übungen trainiert.

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LESEN 6
Erinnerung mit Lücken

D
0 ie ersten Jahre im Leben eines Men- die relevanten Bereiche im Gehirn wahrschein- 40 9
schen sind ungeheuer wichtig: Das lich noch nicht gut genug ausgebildet, um Erin-
Kind entwickelt Urvertrauen, es lernt nerungen korrekt abspeichern und auch lange
elementare Dinge über sich und die Welt. Den- Zeit später wieder abrufen zu können, vermu-
5 noch verschwindet diese Zeit aus dem abruf- ten Hirnforscher. Das gilt vor allem für die Ver-
baren Erinnerungsspeicher. Warum ist das so? bindung zwischen dem Hippocampus, in dem 45
Die ersten Erinnerungen sind meist mit Erinnerungen wie in einem Zwischenspeicher
großen Gefühlen verbunden: Geburtstags- abgelegt werden, und der Großhirnrinde, die
glück (alle Geschenke für mich), Anarchie als Langzeitspeicher dient. Es scheitert also da-
10 (bei den Großeltern übernachten und länger ran, die Erinnerungen vom vorläufigen ins end-
aufbleiben), Schmerz (zusehen müssen, wie gültige Speichersystem zu übertragen. 50
die Schwester die sehr, sehr tolle Armband- Dieser Mechanismus lässt sich allerdings
6 uhr aus Fruchtgummi allein isst). Was berührt, trainieren. Ob ein Kind nur die ersten zwei Jah-
wird gespeichert. Das gilt jedoch nicht für sehr re vergisst oder gar vier, können die Eltern be-
15 kleine Kinder: Auch geimpft zu werden, ist be- einflussen. Dass Gespräche entscheidend sind,
stimmt ähnlich aufwühlend, wie zum ersten zeigt eine Studie der neuseeländischen Psycho- 55
Mal erfolgreich einen Deckel auf eine Flasche login Harlene Hayne. Sie nahm die Kommuni- 10
zu schrauben. Trotzdem erinnert sich niemand kation zwischen Müttern und ihren zwei bis
zuverlässig an die ersten zwei Jahre seines Le- drei Jahre alten Kindern auf. Als diese zwölf
7 20 bens. Die frühesten dauerhaften Erinnerungen bis dreizehn Jahre alt waren, fragte Hayne sie
sind zwischen dem Ende des zweiten und dem nach ihren frühesten Erinnerungen. Bei denje- 60
Ende des dritten Lebensjahres möglich, sagen nigen, deren Mutter sehr detailliert mit ihnen
Hirnforscher. Im Schnitt setzen die ersten dau- über Erlebtes gesprochen hatte, setzten die ers-
erhaften Erinnerungen mit dreieinhalb Jahren ten Erinnerungen früher ein.
25 ein. Andere Studien bestätigen dieses Ergebnis:
„Aber ich kann mich an etwas erinnern, das Wenn Gespräche über Erlebnisse auf das Kind 65
ich mit einem Jahr erlebt habe“, werden jetzt ausgerichtet sind, formt es daraus Lebensge-
viele rufen. Da muss man leider mit spröder schichten, in denen es selbst die Hauptrolle
Forschung gegenhalten – wissenschaftlich ist spielt. Diese Art der Kommunikation erleichtert
30 nicht belegt, dass das möglich ist. Das Gedächt- es den Kindern, diese Geschichten so zu codie-
8 nis trickst einen leicht aus, so konstruiert man ren, dass sie gut im Langzeitgedächtnis abge- 70
oft aus Bildern und Erzählungen der Eltern Ge- speichert werden können.
schichten, die sich wie echte autobiografische Und wenn doch die ersten vier Lebensjahre
Erinnerungen anfühlen. für das Kind rückblickend im Nebel verschwin-
35 Erstaunlicherweise kann sich ein Kleinkind den, hat das für die Eltern auch etwas Gutes:
durchaus an Ereignisse erinnern, die einige Wo- Sie können umso mehr Geschichten von früher 75
chen zurückliegen. Ein paar Jahre später ver- erzählen, während das groß gewordene Kind
blasst jedoch genau diese Erinnerung. Warum schweigt und nickt. Es kann ja nicht widerspre-
9 geht das Erlebte verloren? Bei Kleinkindern sind chen.

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6 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 3

Abgewürgt: Navi an, Gehirn aus


Was ist schlimmer: Ein vorlautes Navigations- kurzer Zeit mindestens so innig hassen gelernt wie 11
system oder ein Beifahrer mit Falkplan? GPS- einen Fuchtler mit Straßenkarte. 30

Computer bringen ihren Besitzer meistens ans


Ziel – doch sie verwandeln selbstbestimmte Au- Da ist zunächst die Stimme. Navi-Männer reden 12
5 tofahrer in motorisierte Zombies. stets im Duktus eines öligen Anlageberaters. Die
Frauen klingen, als ob sie Valiumsüchtige wären.
0 Kartenlesende Beifahrer waren schon immer In grauenvollem Stupor leiern sie ihre Ansagen he-
mein persönlicher Albtraum. Es gibt drei Typen runter: „Nächste. Ausfahrt. Rechts. Abbiegen.“ 35

menschlicher Navigationssysteme, und keines ist


zielführend. Zudem sind Navis entsetzlich dämlich. Zwar ken- 13
nen sie, anders als menschliche Co-Piloten, sämt-
liche A40-Ausfahrten zwischen Lütgendortmund
und Wachtendonk. Dafür fehlt es ihnen an einem
grundlegenden Verständnis physikalischer Prinzi- 40

pien: Als ich unlängst mit einem Porsche 911 ir-


gendwo bei Bochum im Stau steckte, krähte das
Navi wie ein neurotischer Idiot: „Sofort. Links.
Abbiegen.“

Das Schlimmste daran: Sobald jemand ein Navi 45

anknipst, schaltet sein Gehirn auf Autopilot. GPS


macht aus vorausschauenden Verkehrsteilnehmern
10 Da ist zunächst der Verstockte: Er weiß, wo er ist grenzdebile Zombiepiloten.
und wo es hingeht – gibt diese Information aber
nur preis, wenn man sie alle 20 Meter abfragt. Das alles klingt schlimm, doch es ist erst der An- 14
Nicht viel besser ist der Straßenausrufer. Er verfügt, fang. Schon bald wird Verkehrsminister Tiefen- 50

was seinen tatsächlichen Aufenthaltsort angeht, see Richtungstafeln und Verkehrsschilder wegen
15 bestenfalls über vage Ahnungen. Der Ausrufer der flächendeckenden Verbreitung von Navis für
kann die Beschriftungen auf der Karte zwar lesen, überflüssig erklären und bundesweit abmontieren
aus den Informationen aber keine mental map kon- lassen. Dann werden Millionen orientierungs-
struieren. Am gefährlichsten jedoch ist der Fucht- lose Männer, eingelullt von Ambient-Lighting 55

ler. Wie der Ausrufer verzichtet er auf sinnvolle und Sitzheizung, in ihren Luxuskarossen über
20 Kommandos („zweite links“). Stattdessen ruft er Deutschlands Straßen schlingern – allesamt Skla-
in unregelmäßigen Abständen „da lang“, wobei er ven einer seelenlosen Frauenstimme, die sie von A
mit seiner Rechten irgendwo ins Gelände wedelt. nach B kommandiert.

Zum Glück sind diese Zeiten vorbei, es gibt ja Na- Nur die Männer, wohlgemerkt. Sie haben kei- 60

vigationsgeräte. Niemand muss sich heute mehr ne andere Wahl. Die weiblichen Autofahrer hin- 15
25 mit einem Geografie-Legastheniker auf dem Bei- gegen werden von diesem schlimmen Schicksal
fahrersitz herumschlagen. Man tippt einfach eine verschont bleiben. Sie können nämlich etwas, das
Adresse ein, und das GPS bringt einen hin. So weit Männer nicht können: Anhalten und nach dem
11 die Theorie. In der Praxis habe ich Navis binnen Weg fragen. 65

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LESEN 6
Lesen Sie den Text. Stellen Sie fest, wie der Autor des Textes folgende Fragen beurteilt:
a positiv, b negativ bzw. skeptisch.

Beispiel:
0 Wie beurteilt der Autor die von den Beifahrern geleistete Hilfe beim Kartenlesen?
Lösung: b

Wie beurteilt der Autor

11 den Ersatz des Beifahrers mit Straßenkarte durch das Navigationsgerät? b

12 den Ton der Navi-Ansagen? b

13 die Intelligenz der Navis? b

14 die eventuelle Abschaffung von Verkehrsschildern? b

15 die Orientierungsmethode der Frauen? a

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6 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 4
Sie erhalten den folgenden Text. Leider ist der rechte Rand unleserlich. Rekonstruieren Sie den Text,
indem Sie jeweils das fehlende Wort an den Rand schreiben.
Bewertet werden nur grammatisch richtige Antworten. Bitte geben Sie nur ein Wort an.

Lehrer lernen, Bedrohungen zu erkennen


Gewaltprävention ist ohne Zweifel eins der wichtigsten Themen an Schulen. Trotzdem 01
__________

sind heutzutage leider weit über die Hälfte der Lehrer und Lehrerinnen nicht darauf
__________ 02

vorbereitet, in der täglichen Praxis mit beunruhigenden Gewaltandrohungen umzugehen . 16


__________

Diese alarmierende Tatsache hat eine Studie des Krisenpräventionsprojektes ergeben / gezeigt / 


17
aufgezeigt / 
Networks Against School Shootings (NETWASS) der Freien Universität Berlin erwiesen . 17
__________

mit / von
Laut Herbert Scheithauer, dem Leiter dieser interessanten Studie, sind Lehrer oft __________ 18

schwer kontrollierbaren Gewaltandrohungen überfordert. Es ist erwiesen, dass innerhalb 19


__________

eines Jahres 7 % der Lehrer von extremen Amokdrohungen erfahren; mehr als
__________ 20

viermal pro Jahr wurden Lehrer auf dem Schulhof oder im Klassenraum mit 22

gefährlichen Mobbingfällen konfrontiert, was auf keinen Fall zu unterschätzen ist . 21


__________

Im Rahmen der Studie von Networks Against School Shootings (NETWASS) 24

schult das Projekt Lehrer in der Bedrohungsanalyse, eine innovative Methode, die
__________ 22

zu
entwickelt wurde, um mögliche Terroranschläge besser und effizienter einschätzen __________ 23

können. Anhand von Fallbeispielen und Filmen lernen die Teams systematisch, was
__________ 24

eine Gewaltandrohung genau bedeutet. Nach der Schulung durch Psychologen hoffen
__________ 25

die Lehrer auch auf Erfolgsergebnisse im Bereich der Prävention.

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HÖREN 6
Aufgabe 1
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie während des Hörens falsche Informationen
oder ergänzen Sie fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal.

INFOBLATT
zum Vortrag von Prof. Dr. Heinz Niemeyer
Beispiel:
Niemayer
0 ___________
Artensterben in Deutschland“

Mittwoch, 12. April, 20:00 Uhr, Sporthalle am Lindenweg

ES PASSIERT NICHT NUR IM REGENWALD!!!


Von den bewerteten Tierarten
Die Rote Liste“ Deutschlands alarmiert
” der Roten Liste sind:

Die Rote Liste“ der Tiere beinhaltet Angaben 3 % ausgestorben



zur Gefährdungssituation zu allen Wirbeltie- 7 % vom Aussterben bedroht
ren und zu ausgewählten Gruppen der Wirbel- 11 % stark gefährdet
losen in Deutschland. Insgesamt sind von den
15 % gefährdet
45 000
etwa 39 000 1 ___________ heimischen 10 % selten extrem (selten)
2 ______________
Tierarten knapp 16 000 Arten hinsichtlich ihrer 3 % nicht genügend untersucht
Gefährdung bewertet worden.

Nur 51% der bewerteten Tierarten gelten als nicht gefährdet!

Die 4 Hauptfaktoren für den Verlust an Tierarten:


- Ausbeutung der Natur (z.B. Jagen, extensiver Fischfang)
Jagd
3 ___________
Lebensräume
- Zerstörung oder Schädigung der Habitate 4 ____________
- Einführung fremder Tierarten (z.B. durch Hobby-Tierhalter oder Warenlieferungen)
- Aussterben einer Art führt zum Verlust anderer Tierarten (Aussterbekaskaden)

Das muss gestoppt werden!

Unser MOTTO:
INFORMIEREN – ORGANISIEREN – AGIEREN!

Kostenlose Informationsbroschüre Gefährdete Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands“



bestellen beim:
Bundesamt für Naturschutz
Konstantinstr. 100
53179 Bonn
Telefon 0822 / 8491-0
0228 / 0228-8491-0
5 ______________________

✉ info@bfn.de
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6 HÖREN
Aufgabe 2
Kreuzen Sie die richtige Antwort ( a , b oder c ) an. Sie hören den Text zweimal.

Beispiel:
0 Was ist der Gegenstand der Studie?
a  Die Gründe für den Geburtenrückgang in den drei Ländern. Lösung: a
b  Ein Vergleich der Geburtenzahlen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
c  Die Einstellung zu Kindern in den drei Ländern.

6 Die Geburtenrate in Deutschland ist sehr niedrig,


a  sodass die Bevölkerungszahl sinkt.
b  während sie in Österreich und der Schweiz auf 1,4 gestiegen ist.
c  denn das statistische Mittel liegt bei 2,1.

7 Was ist eine hoffnungsvolle Erkenntnis der Studie in Bezug auf die Geburtenrate?
a   Sie steigt wieder.
b  In den alten Bundesländern hat sie sich bereits stabilisiert.
c  Sie geht anscheinend nicht weiter zurück.

8 Frauen bekommen durchschnittlich erst mit 29 Jahren ihr erstes Kind,


a  obwohl ihre Partner schon gern früher Kinder hätten.
b  weil sie vorher beruflich wie privat nicht eingeschränkt sein wollen.
c  denn die meisten haben vorher keine feste Arbeit.

9 Ein weiterer Grund für den Rückgang der Geburtenrate ist:


a   Die Versorgung der Kinder ist teurer geworden.
b  Es gibt nicht genügend Angebote für die Betreuung der Kinder.
c  Der Wohlstand der Deutschen ist gesunken.

10 Der Abwärtstrend scheint sich zu ändern,


a   weil sich die Rollen von Mann und Frau in den Partnerschaften verändert haben.
b  da Frauen wieder öfter ihre traditionelle Rolle in der Partnerschaft übernehmen.
c  obwohl auf politischer Ebene noch keine Maßnahmen getroffen wurden.

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HÖREN 6
11 Was zeigt ein Vergleich zu den skandinavischen Ländern?
a  Die Betreuungssituation beeinflusst die Entscheidung, ein Kind zu bekommen.
b  In Skandinavien wollen weniger berufstätige Frauen Kinder haben.
c  In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die Eltern mit der Betreuungssituation
zufriedener.

12 Was bedeutet Zeitsouveränität für die Eltern?


a  Auch bei unvorhergesehenen Ereignissen ist ihr Kind gut versorgt.
b  Dass sie in der Kindeserziehung flexibler werden.
c  Sie können sich Urlaub nehmen, wenn ihr Kind krank ist.

13 Um das Wohlbefinden der Eltern zu verbessern,


a  müssen in Kindergärten mehr Fachkräfte eingestellt werden.
b  sollten Eltern auch abends ihre Kinder betreuen lassen können.
c  ist vor allem eine größere Anzahl von Kinderbetreuungseinrichtungen nötig.

14 Was hat die Studie in Bezug auf Immigrantinnen ergeben?


a  Sie weisen allgemein sehr hohe Geburtenraten auf.
b  Ab der zweiten Generation bekommen sie ungefähr so viele Kinder wie
Nicht-Immigrantinnen.
c  Der Mythos vom Kinderreichtum gilt besonders für die erste Generation.

15 Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Bildungsgrad der Frauen und der
­Geburtenrate?
a  Steigende Akademikerinnenzahlen führen weltweit zum Geburtenrückgang.
b  In Deutschland vor allem zwischen 1950 und 1960.
c  Nicht notwendigerweise.

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6 SCHREIBEN
Aufgabe 1
Wählen Sie für Aufgabe 1 aus den zwei Themen eins aus.

Thema 1 A: Thema 1 B:

98 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 6
Im Internet lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 A:

http://www.alles-fuer-dich.de

Online-Partnerbörsen
Wenn es um Liebe geht, glauben viele Menschen an göttliche Fügung.
Der Mann oder die Frau fürs Leben wird einem schon irgendwann
über den Weg laufen – und wenn das passiert, dann wird man das
gewiss merken. Doch nicht immer taucht der Traumpartner einfach
so aus dem Nichts auf. Online-Partnerbörsen versprechen da Abhilfe.
Es gibt Dutzende Dating-Seiten in Deutschland für die Suche nach
dem Märchenprinzen bzw. der Märchenprinzessin. Man benötigt nur
genügend Daten (Interessen, Vorlieben, Wünsche an den potenziellen
Partner) und bringt die Suchenden dann per Matching-Algorithmus
zusammen. Doch nun stellen zwei amerikanische Psychologen diese
Matching-Algorithmen infrage. Diese könnten kaum den Erfolg einer
Beziehung vorhersagen, schreiben Eli Finkel und seine Kollegen von der
Northwestern University in einer Studie.

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Online-Redaktion.


Sagen Sie,

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Internetredaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

Zertifikat B2 99

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6 SCHREIBEN
In einer deutschen Zeitung lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 B:

Berufswünsche

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Zeitung.


Sagen Sie,

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Redaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

100 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 6
Aufgabe 2 Arbeitszeit: 15 Minuten

Eine ausländische Freundin bittet Sie darum, einen Brief zu korrigieren, da Sie besser Deutsch
­können.

• Fehler im Wort: Schreiben Sie die richtige Form an den Rand. (Beispiel 01)
• Fehler in der Satzstellung: Schreiben Sie das falsch platzierte Wort an den Rand, zusammen
mit dem Wort, mit dem es vorkommen soll. (Beispiel 02)

Bitte beachten Sie: Es gibt immer nur einen Fehler pro Zeile.

Trikala, den 20.9.20..

Sehr geehrter Frau Hänel, geehrte


____________________ 01

hatte unser Kindergarten vor einigen Wochen Kindergarten hatte


____________________ 02

bei Ihrer Firma drei Spielgeräte (Rutsche,

Klettergerüst und Schaukel) für den

Außenbereich bestellt.

Vorgestern die Geräte sind bei uns Vorgestern sind, sind die 16
____________________

eingetroffen. Nachdem ein hieriger hiesiger


____________________ 17

Handwerker die Teile zusammengebaut hat, hatte


____________________ 18

mussten wir feststellen, dass die Geräte nicht

diejenige Farbe hatten, wie wir bestellt hatten. die


____________________ 19

Auf der Bestellung schrieb, dass die stand


____________________ 20

Metallrahmen blau sein sollten, stattdem sind stattdessen, trotzdem, 21


____________________
doch, jedoch
alle violett!

Da die Geräte sind schon aufgebaut, wäre aufgebaut sind


____________________ 22

eine Rücksendung zu schwerwiegend. Wir schwierig, kompliziert 23


____________________

dürfen also selbst umfärben, deswegen müssen


____________________ 24

schlagen wir einen Preisnachlass an 20% vor. von, um


____________________ 25

Beweisfotos liegen bei.

Mit freundlichen Grüßen

Christina Liakou
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6 SPRECHEN
Aufgabe 1
Kandidat/-in 1

Nicht übers Gewicht reden

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Ratschläge enthält die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

Kandidat/-in 2

Demokratische Schule

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Informationen entnehmen Sie der Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

102 Zertifikat B2

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SPRECHEN 6
Aufgabe 2
Auf einer Tourismusmesse organisieren Sie für ein alternatives Reiseunternehmen einen Stand zum
Thema „Reisen als Abenteuer“. Für den Umschlag des Katalogs dieses Unternehmens suchen Sie
ein geeignetes Foto. Wählen Sie eins der drei Fotos aus.

• Machen Sie einen Vorschlag und begründen Sie ihn.


• Widersprechen Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in.
• Kommen Sie am Ende zu einer Entscheidung.

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7 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 1
8-mal Zukunft: Studiengänge mit Energie
Was glauben Sie, für welchen der acht Studiengänge (A-H) würden sich Ihre Bekannten interessie-
ren?
Es gibt jeweils nur eine richtige Lösung. Es ist möglich, dass es nicht für jede Person ein passendes
Angebot gibt. Markieren Sie in diesem Fall „negativ“.

Sie suchen ein passendes Fach für:


1 Ali: Er arbeitet als Energietechniker in seiner Heimat Kenia und interessiert sich nun für ein
Master-Studium im Bereich der Solarenergie. G
2 Elias: Er ist Wasser-Geologe und interessiert sich für ein Aufbaustudium in Nordamerika. negativ
3 Maja: Parallel zur Weiterbildung will sie gern auch Erfahrung in verschiedenen europäischen
Ländern sammeln. H
4 Amelie: Sie hat in den USA Maschinenbau studiert und interessiert sich für Windkraftanlagen. B
5 Jonas: Er hat bereits sein Studium abgeschlossen und interessiert sich für ein Master-­
Programm im Bereich der Müllverwertung. E

Beispiele:
Sie suchen ein passendes Fach für:
01 Anna: Sie interessiert sich für die Erzeugung von Bioenergie. Lösung: D
02 Leon: Er hat gerade sein Studium der Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen und möchte
nun Fotovoltaik-Kenntnisse erwerben. Lösung: negativ

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LESEN 7
C
D

E
F

G H

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7 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 2
Lesen Sie den Text auf der gegenüberliegenden Seite.
Entscheiden Sie, welche der Antworten ( a , b oder c ) passt. Es gibt jeweils nur eine richtige
Lösung.

Beispiel:
0 Der 3-D-Drucker
a   gilt unter Ingenieuren als kompliziertes Gerät.
b   ist hochempfindlich und geht daher leicht kaputt.
c   kann dreidimensionale Dinge produzieren. Lösung: c

6 In der „Dingfabrik“ in Köln


a   findet man viele traditionelle Maschinen aus alten Industrieanlagen.
b   gibt es hauptsächlich selbstgebastelte Werkzeuge und Geräte.
c   stehen technische Geräte zur Verfügung, die bis vor einiger Zeit noch sehr teuer waren.

7 Wer in der „Dingfabrik“ arbeiten will,


a   kann mit der Unterstützung anderer rechnen.
b   muss zuerst die Geräte auf ihre Funktionsfähigkeit testen.
c   sollte unbedingt Computerexperte sein.

8 Offene Werkstätten wie die „Dingfabrik“


a   bieten jugendlichen Besuchern die Gelegenheit, kreativ zu werden.
b   stellen eine Bedrohung für traditionelle Handwerksbetriebe dar.
c   verringern den Aufwand für neue technische Entwicklungen.

9 Heutzutage können Ingenieure und Bastler


a   fertige Entwürfe im Netz kaufen und verkaufen.
b   ihre Projekte im Internet gemeinsam entwickeln.
c   über Online-Lexika Informationen suchen und austauschen.

10 Die offene Entwicklung technischer Entwürfe


a   hat schon ein fahrtüchtiges Auto hervorgebracht.
b   ist nur für besonders engagierte Hobbybastler geeignet.
c   kann sich am Ende gegen professionelle Unternehmen nicht durchsetzen.

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LESEN 7
Zusammenarbeit auf der Erfinder-Baustelle

M
anchmal gerät die Revolution ganz ins Wanken bringen. Für Ingenieure verspricht
plötzlich ins Stocken. „Irgendwie ist der Umbruch goldene Zeiten. „Man braucht in- 45 8
hier ein Schalter kaputt“, sagt Alex- zwischen kein ganzes Unternehmen mehr, um
ander Speckmann, Maschinenbau-Student an seine Ideen zu verwirklichen“, sagt Trendfor-
5 der Fachhochschule Köln. „Dann geht die Düse scher Holm Friebe. „Es reichen zwei Freunde
zu weit runter oder bleibt stehen. Aber an gu- und ein Laptop.“
ten Tagen stellt er sehr filigrane Teile her.“ Das Auf Internetseiten wie Thingiverse.com 50
unscheinbare Gerät mit dem defekten Schalter sind Tausende CAD-Dateien archiviert, mit
0 ist ein 3-D-Drucker. Er schmilzt Plastik und denen man den eigenen 3-D-Drucker füttern
10 modelliert daraus Schicht für Schicht kleine kann. „So kann ich Standardbauteile, die an-
Skulpturen. So werden aus Grafiken am Bild- dere entwickelt haben, einfach herunterladen
schirm dreidimensionale Objekte. Unter Inge- und ausdrucken“, sagt Maschinenbau-Student 55
nieuren haben solche Drucker eine Revolution Alexander Speckmann. „Das beschleunigt den
ausgelöst, die die Art, wie Entwickler forschen Entwicklungsprozess enorm, weil ich nicht je-
15 und arbeiten, grundlegend verändern könnte. den Schritt noch einmal selbst machen muss.“
Alexander Speckmann hat sich seinen 3-D- Außerdem kann man seine CAD-Datei schnell
Drucker auf einem Workshop selbst zusam- per E-Mail an Forscherkollegen senden, damit 60
mengebaut. Auch wenn das Gerät manchmal die einen Blick darauf werfen. Oder man lädt 9
noch nicht richtig funktioniert, stellt er das die Datei gleich in ein Technikforum hoch, wo
6 20 Herzstück der „Dingfabrik“ in Köln dar. In ei- Ingenieure, Elektrotechniker und Informatiker
nem alten Industriegebäude haben der 28 Jah- aus der ganzen Welt die neuen Ideen kritisch
re alte Speckmann und seine Mitstreiter einen begutachten und diskutieren. Ähnlich wie im 65
kleinen Maschinenpark zusammengetragen: Online-Lexikon Wikipedia, bei dem die Nutzer
Klassische Werkzeuge wie Sägen und Hämmer ihre Artikel gegenseitig korrigieren, werden die
25 hängen neben einem computergesteuerten La- technischen Entwürfe in den Foren immer wei-
6 sercutter und dem 3-D-Drucker – einem Gerät, ter verbessert. Der 3-D-Drucker in der „Dingfa-
das sich früher nur die Entwicklungsabteilun- brik“ ist selbst so ein Projekt, das von Hobby- 70
gen großer Konzerne leisten konnten. bastlern immer weiter entwickelt wird.
All das ermutigt Erfinder, viel auszuprobie- Open Design, offenes Entwerfen, ist längst
30 ren. Wer eine gute Idee hat, setzt sich an einen über Hobbykeller-Niveau hinaus, wie die ame-
7 Computer und baut los. „Alle helfen sich gegen- rikanische Firma Local Motors beweist. Sie hat 10
seitig, das ist die Grundidee“, sagt Speckmann. das erste Open-Source-Auto der Welt gebaut: 75
Will jemand zum Beispiel eine computerge- Mehr als 2000 Entwickler aus der ganzen Welt
steuerte Lampe bauen, die sich nach einiger arbeiteten mehrere Jahre an dem Modell Rally
35 Zeit selbst abschaltet, hat aber keine Ahnung Fighter. Die Designentwürfe standen die gan- 10
vom Programmieren, findet er in der Dingfabrik ze Zeit frei im Internet, jeder konnte Verbesse-
schnell einen Informatiker, der ihm hilft. rungsvorschläge machen. Als ein fahrtüchtiges 80
Offene Hightech-Werkstätten wie die „Ding- Konzept stand, bauten professionelle Autobau-
fabrik“, in denen Ingenieure, Techniker und er das Fahrzeug zusammen.
40 Hobbybastler gemeinsam an Entwicklungen Damit wird die Denkweise der Ingenieure
arbeiten, könnten zu neuen kreativen Zentren revolutioniert. Statt auf Geheimhaltung und
werden. Was dort passiert, könnte sogar die Patente setzen sie auf Offenheit und Zusam- 85
traditionellen Strukturen der Industrie mächtig menarbeit.

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7 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 3

Babyzeichensprache: Zwischen Förderwahn


und Elternglück
Emma liegt auf dem Bauch und lutscht an einem entwicklung fördere und die Kinder häufig früher
braunen Pferd aus Plastik. Ihre Mutter sitzt auf mit dem Sprechen begännen.
einer roten Matte, singt: „Häschen in der Grube,
saß und schlief“ – und bewegt dabei ihre Hände. Doch das ist fraglich: Oft wird in der Werbung 11
5 Wenn sie „Häschen“ singt, formt eine Hand hinter der Eindruck erweckt, als gäbe es gesicherte For-
dem Kopf Hasenohren, bei „saß“ drückt sie beide schungserkenntnisse. Solche Werbungen sind 35 12
Hände mit den Handflächen in Richtung Boden, eigentlich irreführend, denn bisher gibt es nur
beim Wörtchen „schlief“ legt sie die Hände an die erste Hinweise, mehr nicht. Im Grunde gibt es 11
rechte Wange und neigt den Kopf zur Seite: Ba- keine umfassenden wissenschaftlichen Studien zur
10 byzeichensprache heißt die Idee, die aus den USA Gebärdensprache für hörende Babys – also auch
stammt, wo „Baby Signing“-Kurse so selbstver- keine, die positive Effekte belegen könnten. Die 40 11
ständlich sind wie in Deutschland Babyschwimm- meisten Studien besitzen kaum empirische Aus-
0 stunden. Amerikanische Eltern, die leider sehr oft sagekraft. Auf der anderen Seite schadet es den
vom Förderwahn besessen sind, wollen mit ihren Kindern nicht, wenn sie vor dem Sprechen die 13
15 kleinen Kindern über Gebärden kommunizieren, Zeichensprache erlernen, auch wenn aus entwick-
bevor der Nachwuchs sprechen lernt, und erhoffen lungspsychologischer Sicht die Zeichensprache 45

sich davon entscheidende Vorteile für die Entwick- völlig überflüssig ist. Das Beste für das Kind ist 14
lung der Kleinen. es auf jeden Fall, wenn man mit ihm ganz normal
kommuniziert, denn bis Ende des ersten Lebens-
Dieses Frühförder-Konzept ist seit vier Jahren jahres sind Kinder offen für alle Sprachsysteme,
20 auch in Deutschland angekommen. Das deutsche die um sie herum gesprochen werden. 50

Konzept ist einfach: In zwölf Wochen lernen die


Eltern in Kursen für Babyzeichensprache etwa 75 Ich befürchte, die Babyzeichensprache könnte
der wichtigsten Zeichen, die auf der Gebärden- in extremen Fällen nur ein weiterer Baustein im
sprache basieren. Und zwar spielerisch mit Liedern „Frühförder-Wahn“ sein, wenn die Eltern über-
25 und Anschauungsobjekten. Die Mütter singen ge- treiben und ihre Kinder triezen. Manchmal kann
meinsam und machen die dazu passenden Hand- es zu Stress kommen, wenn sie zu viel von ihrem 55

zeichen, in der Kreismitte liegen Plastikpferd und Nachwuchs erwarten. Doch das spielerische Ver- 15
Kuschelhase. Nach Ankündigungen der Kursan- mitteln in den Kursen hilft, Druck zu vermeiden.
bieter habe die Forschung gezeigt, dass die Baby- Das ist kuschelig, das ist lustig, das macht den
30 zeichensprache bei hörenden Kindern die Gehirn- Kindern Spaß.

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LESEN 7
Lesen Sie den Text. Stellen Sie fest, wie die Autorin des Textes folgende Fragen beurteilt:
a positiv, b negativ bzw. skeptisch.

Beispiel:
0 Wie beurteilt die Autorin den Förderwahn einiger Eltern aus den USA? Lösung: b

Wie beurteilt die Autorin

11 die Ergebnisse der Forschung in Bezug auf die Babyzeichensprache? b

12 die beschriebenen Werbungen für Gebärdensprachkurse? b

13 die Nützlichkeit des Erlernens der Zeichensprache vor dem Sprechen? b

14 die unkomplizierte Kommunikation mit den Kindern? a

15 das spielerische Vermitteln in den Babyzeichensprachkursen? a

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7 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 4
Sie erhalten den folgenden Text. Leider ist der rechte Rand unleserlich. Rekonstruieren Sie den Text,
indem Sie jeweils das fehlende Wort an den Rand schreiben.
Bewertet werden nur grammatisch richtige Antworten. Bitte geben Sie nur ein Wort an.

Kinobegleiter per Mausklick


Anonymität in der Großstadt – für Pariser mit Internet-Anschluss dürfte
____________________ 01

ermöglicht
das kein Problem mehr sein. Die städtische Internetseite „Peuplade“ ____________________ 02

nämlich ihren Nutzern präzises Kennenlernen ihrer Nachbarschaft, wenn


____________________ 16

nötig, sogar ihres Nachbarn. Über „Peuplade“ organisieren sich


____________________ 17

jeden Tag Fahrgemeinschaften zu den Grundschulen, Betreuung von / der


____________________ 18

Senioren, Jogging-Gruppen, After-Work-Partys. Inzwischen nutzen / benutzen / 


____________________ 19
besuchen
über 40 000 Städter die Seite, sogar auch für Spontanaktionen wie
____________________ 20

das Finden eines Kinobegleiters. Gerade in Paris gebe es ja eine


____________________ 21

besondere Scheu, Nachbarn einfach anzusprechen, erklärt der 22

Soziologe Nathan Stern, Mit-Gründer der Seite. Der Umweg über


____________________ 22

die Internetseite helfe eventuell dabei, diese Scheu abzubauen. Für


____________________ 23

Diskretion sorgt natürlich ein Deckname und auf diese Weise werden
____________________ 24

Probleme vermieden. Die Seite ist ein Riesenerfolg: auch andere 26

Städte in Frankreich wollen jetzt diesem Pariser Modellversuch folgen / nacheifern . 25


____________________

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HÖREN 7
Aufgabe 1
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie während des Hörens falsche Informationen
oder ergänzen Sie fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal.

Wieck am Darß: Refugium am Wasser


Wir bauen Ferienwohnungen im beschaulichen Fischerdorf Wieck am Darß an der
­Westküste der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst.
Beispiel:
Südküste
0 ___________
Zahlen und Fakten:

Hausart Ruhiger Rückzugsort am Wasser:


13 Ferienwohnungen in miteinander verbundenen Häusern
1 zwei
_______________

Wohnflächen etwa 48 m2 bis 86 m2 Wohnfläche

Preis Ferienwohnung im Dachgeschoss


ca. 48 m2 Wohnfläche
Preisbeispiel
2 _______________ 231.600 Euro

Die Bauweise Die Umgebung


- Massives Mauerwerk - Prerow, etwa 5 km
- Doppeldeckung mit Biberschwanzziegeln - Ahrenshoop, etwa 14 km
- Sole/Wasser-Wärmepumpe mit - Rostock, etwa 15 km 3 51 (km/Kilometer)
_________________
Erdwärmesondenanlage - Stralsund, etwa 58 km
    
Die Lage Die Ausstattung
- ehemaliges Fischerdorf - Bäder mit Fenstern
- gefragtester Urlaubsort auf der Halbinsel - Terrassen oder Balkone mit
Fischland-Darß-Zingst S­ üdausrichtung
- parkähnliches Grundstück mit altem - alle Fensterelemente in Meranti
Baumbestand - Darßer Hauseingangstüren mit
- eigenes Ufer am Bodstedter Boden S­ chnitzereien
Bodden
4 _______________ für Fahrräder
- Abstellraum 5 _______________
- Außenanlage mit Friesenwall und
B ­ epflanzung

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7 HÖREN
Aufgabe 2
Kreuzen Sie die richtige Antwort ( a , b oder c ) an. Sie hören den Text zweimal.

Beispiel:
0 Die Pubertät ist eine Phase,
a  die für die meisten Familien nicht einfach ist. Lösung: a
b  in der sich Eltern ausschließlich um ihre Kinder kümmern müssen.
c  von der nur die Kinder betroffen sind.

6 Eltern sollten sich an ihre eigene Pubertät erinnern,


a  obwohl sich sehr viel gegenüber früher geändert hat.
b  damit sie ihre Kinder besser verstehen können.
c  um mit ihren Kindern offen darüber zu diskutieren.

7 Was ist das Problem mit den Hormonen?


a   Die Kinder haben immer schlechte Laune.
b  Die Kinder sind sehr oft traurig.
c  Man kann ihre Wirkung kaum beeinflussen.

8 Warum kümmern sich viele pubertierende Jugendliche weniger um die Schule?


a  Weil ihre Eltern Schule wichtig finden.
b  Sie haben nicht genug Energie dafür.
c  Sie haben keine Lust mehr auf Schule.

9 Seine Kinder in der Pubertät zu begleiten, bedeutet auch,


a   Konflikte nicht zu vermeiden.
b  alles zu erlauben.
c  in Konfliktsituationen autoritär zu sein.

10 Sollten Eltern sich auf die Pubertät ihrer Kinder vorbereiten?


a   Nein, denn jede Pubertät verläuft anders.
b  Ja, denn die Pubertät ist eine normale Phase, die alle durchmachen.
c  In den meisten Fällen ist das sinnvoll.

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HÖREN 7
11 Eltern sollten bestimmte Ausdrücke besser nicht verwenden,
a  weil es dann sofort Streit gibt.
b  da sie unrealistisch sind.
c   obwohl sie in bestimmten Situationen nützlich wären.

12 Viele Eltern unterschätzen sich. Warum ist das nicht nötig?


a  Sie merken meistens, was ihre Kinder brauchen.
b  Sie können ihren Kindern meistens den richtigen Weg zeigen.
c   Die meisten von ihnen beschäftigen sich dauernd mit ihren Kindern.

13 Was bedeutet die „Pubertät“ der Eltern?


a  Eltern müssen ihre Paarbeziehung der neuen Situation anpassen.
b  Sie müssen ihre Kinder als gleichberechtigte Familienmitglieder anerkennen.
c   Sie müssen mehr Zeit für ihre Kinder haben.

14 Wenn Eltern Paarprobleme haben,


a  hat dies kaum Auswirkungen auf die pubertierenden Kinder.
b  haben die Kinder oft Probleme mit der Schule oder mit Alkohol.
c   so ist die ganze Familie betroffen.

15 Es tut den Kindern gut zu wissen, dass


a  sie für ihre Eltern verantwortlich sind.
b  sie ihren Eltern wichtiger sind als ihre Paarbeziehung.
c   ihre Eltern eine gute Beziehung haben.

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7 SCHREIBEN
Aufgabe 1
Wählen Sie für Aufgabe 1 aus den zwei Themen eins aus.

Thema 1 A: Thema 1 B:

114 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 7
Im Internet lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 A:

http://www.wissen-und-technik.de

Menschliche Maschinen
Sie amüsieren uns mit ihrem Spiel bei Roboter-Fußballturnieren, sie
nehmen uns Arbeiten ab und sind dort, wo es für Menschen und Tiere
zu gefährlich ist: Was Roboter inzwischen alles können, begeistert viele
Menschen. Doch die intelligenten Maschinen machen auch Angst –
besonders solche, die allzu menschlich aussehen. Erkennen irgendwann
nur noch Eingeweihte, was ein Roboter und wer ein Mensch ist? Bei dem
japanischen Roboter-Baby „Yotaro‟ besteht diese Gefahr noch nicht.
„Yotaros‟ Gesicht besteht aus transparentem Silikon. Darauf projiziert
ein Computer von innen Ausdrücke für Lächeln, Weinen oder Niesen;
ein Lautsprecher liefert passende Geräusche dazu. Berührt jemand den
Roboter, verändert er seine Miene. „Yotaro‟ soll japanischen Paaren Lust
aufs Kinderkriegen machen – und so der Schrumpfung der japanischen
Bevölkerung entgegenwirken.

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Online-Redaktion.


Sagen Sie,

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Internetredaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

Zertifikat B2 115

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7 SCHREIBEN
In einer deutschen Zeitung lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 B:

Geduld mit kleinen Kindern

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Zeitung.


Gehen Sie auf folgende Punkte ein:

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Redaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

116 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 7
Aufgabe 2 Arbeitszeit: 15 Minuten

Eine ausländische Freundin bittet Sie darum, einen Brief zu korrigieren, da Sie besser Deutsch
­können.

• Fehler im Wort: Schreiben Sie die richtige Form an den Rand. (Beispiel 01)
• Fehler in der Satzstellung: Schreiben Sie das falsch platzierte Wort an den Rand, zusammen
mit dem Wort, mit dem es vorkommen soll. (Beispiel 02)

Bitte beachten Sie: Es gibt immer nur einen Fehler pro Zeile.

Sarajevo, den 5.3.20..

Liebe Herr Pelzer, Lieber


____________________ 01

möchte ich Ihnen im Namen aller Kinder in ich möchte


____________________ 02

unserem Heim nochmals für Ihres Ihr


____________________ 16

wundervolles Theatergastspiel bei uns

danken. Sie glauben ganz nicht, welch große gar


____________________ 17

Freude Sie so Groß oder Klein bereitet haben. und


____________________ 18

Der Aufgang Ihrer Truppe war das Ereignis Auftritt


____________________ 19

des Jahres!

Uns ist wohl bewusst, wie beschäftigt

sind Sie; dürfen wir trotzdem anfragen, ob Sie Sie sind


____________________ 20

nächsten Jahr wiederkommen? nächstes


____________________ 21

Nach Ihrem Besuch hat hier sich eine Besuch hier, hier hat,
____________________ 22
sich hier
Theatergruppe konstruiert, mit mehr als 30 gebildet, gegründet,
____________________ 23
konstituiert
Teilnehmern! Da schon fleißig geprobt wird, Da wird, wird schon
____________________ 24

um Sie bei Ihrem nächsten Besuch

zu beeindrucken können. Wir freuen uns auf zu können, beein-


____________________ 25
drucken zu
Ihre Antwort!

Herzlichst Ihre

Tatjana Seizova

Heimleiterin
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7 SPRECHEN
Aufgabe 1
Kandidat/-in 1

Billiger tanken

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Fassen Sie die wichtigsten Aussagen des Textes zusammen.
• Geben Sie Beispiele dazu.
• Äußern Sie auch Ihre Meinung dazu.
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

Kandidat/-in 2

Hippe Handarbeit

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Aussage enthält die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

118 Zertifikat B2

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SPRECHEN 7
Aufgabe 2
Sie sind Redakteur/Redakteurin der Zeitschrift „Das Sammler-Journal“. Für die nächste Ausgabe
suchen Sie nach einem passenden Foto für das Titelblatt. Wählen Sie eins der drei Fotos aus.

• Machen Sie einen Vorschlag und begründen Sie ihn.


• Widersprechen Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in.
• Kommen Sie am Ende zu einer Entscheidung.

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8 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 1
Browserspiele sind meist kleine Spiele, müssen nicht installiert werden, laufen in der Regel auch
auf schwächeren Rechnern und sind recht schnell erlernbar. Allerdings gibt es auch anspruchsvolle
Browserspiele, die länger fesseln und Einarbeitungszeit brauchen.
Was glauben Sie, für welches der acht Browserspiele (A-H) würden sich Ihre Bekannten interessie-
ren?
Es gibt jeweils nur eine richtige Lösung. Es ist möglich, dass es nicht für jede Person ein passendes
Angebot gibt. Markieren Sie in diesem Fall „negativ“.

Sie suchen ein passendes Browserspiel für:


1 die 10-jährige Tina, die beim Spielen kreativ sein möchte. F
2 Stephan, der von Reisen durch das Weltall fasziniert ist. G
3 Paul, der eine Vorliebe für die Kultur der Maya hat. negativ
4 Christina, die sich seit einem Jahr für die Welt der Seeräuber interessiert. C
5 Sebastian, der Spiele bevorzugt, bei denen ökonomische Strategien im Vordergrund stehen. H

Beispiele:
Sie suchen ein passendes Browserspiel für:
01 Benedikt, der gern verschiedene Spielweisen und Techniken in einem Browserspiel
probiert. Lösung: D
02 Lea, die sich für Hexen und ihre Geschichte interessiert. Lösung: negativ

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LESEN 8
C

E
F

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8 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 2
Lesen Sie den Text auf der gegenüberliegenden Seite.
Entscheiden Sie, welche der Antworten ( a , b oder c ) passt. Es gibt jeweils nur eine richtige
Lösung.

Beispiel:
0 An welches Ereignis erinnert sich Julia Fischer am Anfang des Textes?
a   An eine überraschende Begegnung mit einem Flusspferd. Lösung: a
b   An eine schöne Urlaubsreise auf einem Flussschiff.
c   An einen furchtbaren Unfall mit einem Lieferwagen.

6 Welches Forschungsinteresse hat Julia Fischer nach Afrika geführt?


a   Es geht ihr darum, die Grundlagen menschlichen Verhaltens zu erforschen.
b   Sie möchte die Anfänge der Evolution in der Pflanzenwelt studieren.
c   Sie will durch Experimente mit Affen medizinische Erkenntnisse gewinnen.

7 Welche Tätigkeit ist charakteristisch für Fischers Forschungsarbeit im Senegal?


a   Die Ausrüstung der Versuchstiere mit den notwendigen Geräten.
b   Die Löwenjagd, bei der Fischer die Mitarbeiter anleitet.
c   Die schwierige Orientierung mithilfe eines GPS-Navigationssystems.

8 Was wird über Fischers Ausbildung ausgesagt?


a   Mit ihrer ursprünglichen Studienfachwahl war sie nicht zufrieden.
b   Sie bezeichnet sich selbst als naturwissenschaftlich eher ungebildet.
c   Sie hat unter anderem Betriebswirtschaft und Management studiert.

9 Wie begann Fischers Arbeit als Professorin an der Uni Göttingen?


a   Sie musste zuerst ihr Studium der Anthropologie in Leipzig abschließen.
b   Sie wurde erst mal für anderthalb Jahre nach Botswana geschickt.
c   Sie wurde zunächst als Forscherin von einigen Kollegen nicht als voll respektiert.

10 Was hat Fischer aufgrund ihrer Forschungen über die Menschen erfahren?
a   Das risikobereiteste Gruppenmitglied übernimmt am ehesten die Führung.
b   Eltern und Kinder haben ein besonders enges emotionales Verhältnis zueinander.
c   Junge Menschen können dieselben Ziele haben wie junge Affen.

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LESEN 8
Forscherin in Afrika

E
in Morgen im Okawango-Delta. Die Son- tik und Politik studiert, aber die Fächer waren 45 8
ne scheint, schnell fahren die Forscher ihr zu vage. So wechselte sie in die Naturwissen-
im Motorboot den Fluss hinunter, erin- schaften. „Ich hatte damals zwar nicht viel Ah-
nert sich Julia Fischer, gleich sind sie an der nung von Mathe, Chemie oder Physik, aber das
0 5 Forschungsstation – doch da springt auf einmal war mir egal, kann man ja lernen, dachte ich.“
etwas Riesiges, Dunkles, Schweres vor ihnen Schnell erkannte Fischer, dass sie vor allem 50
ins Wasser. Ein Flusspferd, Hippopotamus am- forschen wollte, draußen im Feld, nicht im La-
phibius, kann die Größe eines Lieferwagens er- bor. So kam es, dass sie nach ihrem Studium
reichen, bis zu fünf Meter lang und bis zu vier- für 18 Monate nach Botswana ging, um dort in
10 einhalb Tonnen schwer erster Linie Paviane zu
werden. Beim Zusammen- beobachten. Zurück in 55
stoß mit einem Boot zer- Deutschland arbeitete sie
legt es eher das Boot samt vier Jahre am Max-Planck-
Passagieren als das Fluss- Institut für evolutionäre
15 pferd, und bevor man das Anthropologie in Leipzig,
Ufer erreicht, beißt es ei- 2004 erhielt sie den Ruf 60
nem die Beine ab. an die Uni Göttingen, in
Die Göttinger Biologie- den Naturwissenschaf-
professorin Julia Fischer, ten noch eine Männerdo-
6 20 46, ist oft in Afrika. Sie un- mäne. Als sie anfing, sah 9
tersucht dort Paviane und manch ein Kollege in ihr 65
Berberaffen, weil sie ver- nur eine Quotenfrau, die
stehen will, was den Men- nicht dieselben exzellen-
schen erst zum Menschen ten Qualifikationen wie
25 macht. Wo sind die evolutionären Wurzeln von die männlichen Mitbewerber hatte, sondern die
Kommunikation, von Aggression oder über- man nur berufen hatte, um den Frauenanteil im 70
haupt von Gemeinschaft, Familie? Institut zu erhöhen.
Es hört sich aufregend und abenteuerlich an, Julia Fischer lacht heute darüber. Vielleicht
7 wenn Fischer von ihrer aktuellen Forschungs- liegt es daran, dass sie als Verhaltensbiologin
30 station im Senegal berichtet, von den Pavianen, einen besonderen Blick auf die Menschen hat.
die von Mitarbeitern mit Hilfe von Erdnüssen in Auch Affenbabys reiben sich die Augen, wenn 75
Käfige gelockt werden, um sie mit GPS-Sendern sie müde sind. Affen starren, wie Exemplare des
zu versehen. Aber es kann auch gefährlich wer- Homo sapiens, ihre Neugeborenen fasziniert
den. Einmal stand Fischer Auge in Auge mit ei- an. Und Dominanzgehabe, einen von Fischers
35 nem Löwen, die Knie weich wie Pudding. Und Schwerpunkten in der Forschung, gibt es hier
das Flusspferd hatte sie nur überlebt, weil es im wie dort. Ihr Fazit: In einer Gruppe behauptet 80 10
richtigen Moment so tief ins Wasser sank, dass sich nicht unbedingt der Stärkste, sondern der-
die Forscher, was für ein Glück, mit dem Boot da- jenige, der alles riskiert, um zu gewinnen. Das
rüber hinwegjagen konnten. predigt sie ihren Studenten in jeder Einfüh-
40 Wer Julia Fischer in ihrem Büro im Deut- rungsvorlesung. „Überlegen Sie sich als Erstes“,
schen Primatenzentrum in Göttingen begegnet, sagt sie immer, „was Ihre Interessen sind, Ihre 85
sieht weniger die Buschfrau als eine Managerin Leidenschaften. Was wollen Sie wirklich? Nur
in Bluse und Bluejeans: attraktiv, cool, erfolg- wenn Sie Ihre Ziele kennen, können Sie sie er-
8 reich. Fischer hatte zunächst Lateinamerikanis- reichen.“

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8 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 3

Geheime Verführer
In welche Psychofallen wir im Supermarkt tappen
Beim Einkaufen entscheidet oft nur das Ge- die ruinieren den Umsatz, besonders dann, wenn 12
fühl: Marketingexperten wissen das geschickt sie zusammen mit einer Frau einkaufen gehen. Ei-
zu nutzen. Der Kunde wird im Supermarkt ner Studie zufolge bleiben Frauen in männlicher 12
0 ohne ethische Bedenken von einem raffinierten Begleitung nur halb so lange im Supermarkt und
5 System der Verführung in den Bann gezogen. kaufen dann auch nur halb so viel wie sonst. 30

Sehr gerne werden auch Aufsteller be-


nutzt, die mit großen Werbegesichtern
Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Pro- 13
dukte mit Gesichtern werden häufiger
angesehen, positiver eingeschätzt und 35

besser erinnert. Auch die Regale selbst


sind bestens durchdacht: Weil Kunden
sie wie ein Buch von links nach rechts
scannen, stehen die teureren Produk-
te eher dort, wo der Blick ganz zuletzt 40

hinfällt. Natürlich sind Waren in Blick-


und Greifhöhe häufig kostspieliger als
jene, die mehr Körpereinsatz fordern.
Gern wird auch neben einem preiswer-
ten und einem teuren Produkt noch ein 45

Mal ehrlich: Niemand, der in den Supermarkt sehr teures platziert. Dadurch erscheint das teure
geht und nur Milch und Brot kaufen will, braucht Produkt plötzlich als relativ kostengünstig.
wirklich nur Milch und Brot. Außer dem Kau- Nonverbale Eindrücke wirken oft stärker als ver-
fen für die Vorratskammer (wie Toilettenpapier) bale. Sind sie konsistent und aufeinander abge-
11 10 gibt es auch die suggerierten Impulskäufe: Der stimmt, entwickele sich eine Art „emotionaler 50

Schlankheitsdrink passend zum Sommerbeginn Stempel“, der die Aktivität in unserem Gehirn um
ist da ein Beispiel. Jeder Supermarkt macht sich das Zehnfache erhöhen kann. Die Eindrücke wer-
11 Gedanken darüber, wie man dieses manchmal den schneller verarbeitet, als glaubwürdiger einge-
irrationale und naive Kaufverhalten bestmöglich stuft und länger und besser erinnert. Erinnerung 14
15 unterstützen kann. Los geht es mit einem großen ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Supermarkt- 55

Einkaufswagen, der wenig Inhalt nicht verträgt, psychologie. Denn das Gehirn liebt Vertrautes und
sowie einer vorgezeichneten optimalen Einkaufs- belohnt deshalb gern Entscheidungen, die bereits
strecke, die den Kunden dazu verleitet, den längs- einmal zum Ziel geführt haben.
ten Weg durch den Supermarkt zu nehmen. Denn Fakt ist: Nach der langen Runde durch die Gänge
20 das bedeutet eine längere Aufenthaltsdauer. Die und den vielen Entscheidungen gegen Produkte, 60

wiederum ist das entscheidende Kriterium dafür, die nicht wirklich gebraucht werden, ermüdet die
wie viel gekauft und ausgegeben wird. Vernunft. Der Widerstand, seine Impulse zu kon-
Ein anderer Trick: Mit einer günstigen Bockwurst trollieren, lässt nach einigen solcher Entscheidun-
im Eingangsbereich werden die Märkte ihre un- gen deutlich nach. Ich muss zugeben: Die Psycho- 15
12 25 liebsame Kundschaft sofort los: die Männer. Denn fallen funktionieren makellos. 65

124 Zertifikat B2

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LESEN 8
Lesen Sie den Text. Stellen Sie fest, wie die Autorin des Textes folgende Fragen beurteilt:
a positiv, b negativ bzw. skeptisch.

Beispiel:
0 Wie beurteilt die Autorin die moralische Dimension der Verführungstricks? Lösung: b

Wie beurteilt die Autorin

11 einige der spontanen Käufe der Besucher? b

12 den Einfluss von männlichen Kunden auf die Umsatzzahlen? b

13 die Wirksamkeit von Gesichtern auf den Werbungen? a

14 die Rolle der Gedächtniskraft bei der Lenkung von Kunden? a

15 die Effizienz der Beeinflussung im Supermarkt? a

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8 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 4
Sie erhalten den folgenden Text. Leider ist der rechte Rand unleserlich. Rekonstruieren Sie den Text,
indem Sie jeweils das fehlende Wort an den Rand schreiben.
Bewertet werden nur grammatisch richtige Antworten. Bitte geben Sie nur ein Wort an.

Ein Plakat nur für dich


In vier amerikanischen Städten stehen jetzt Werbetafeln am
____________________ 01

Straßenrand, die ihre Reklamesprüche variieren können – je


____________________ 02

nachdem, wer gerade vorbeikommt. „Ein schöner Tag für


____________________ 16

eine Fahrt im Cabrio!“ lautet z.B. der Text – natürlich nur , 17


____________________

wenn tatsächlich ein Cabrio auf der Straße ist. Oder wenn man / jemand
____________________ 18

Geburtstag hat, gibt es ein „Happy Birthday“. So ein Plakat können


____________________ 19

den / ihren
allerdings bis jetzt nur Fahrer der Automarke Mini genießen: ____________________ 20

Kunden hat die Firma Autoschlüssel mit einem Mikrochip 21

zukommen lassen. Die glücklichen Mini-Fahrer hatten aber im


____________________ 21

wie
Gegenzug ihre persönlichen Daten bzw. Infos preiszugeben, ____________________ 22

sendet / gibt
etwa Namen, Beruf, Spitznamen ihres Autos. Auf der Straße ____________________ 23

eine / die
dann der Chip dem Plakat ein Signal und ein Computer stellt ____________________ 24

für den Fall geeignete Botschaft zusammen. Mittlerweile wünschen


____________________ 25

sich auch Besitzer anderer Automarken diesen Chip.

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HÖREN 8
Aufgabe 1
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie während des Hörens falsche Informationen
oder ergänzen Sie fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal.

RADREISE KRETA
Reisedauer: 15 Tage / 14 Nächte Beispiel:
27.
Termine: 14.4.-28.4. oder 13.10.-29.10. 0 ___________
Preis: 1250,- € 1360 (€/Euro)
1 _______________
Einzimmerzuschlag: 170,-
Teilnehmerzahl: 6 bis 22
Reiseverlauf
Tag Wohin Was Strecke Anmerkungen
1. Tag Heraklion gemeinsames neues Hotel suchen
Sonntag Abendessen
2. Tag Bergdorf Zaros Radfahrt, teilweise ca. 50 km Mittags Picknick,
Montag längere Anstiege Caterer suchen,
Hotelwechsel (wahlweise Begleit- Transport in
bus) ­Begleitbus
3. Tag Messara-Rund- Radfahrt, Besichti- ca. 60 km Mittagessen in
Dienstag fahrt gung Gortys Taverne, Frau Eirini
in ??, Handy: +30
6976-267489
2
+30 6976-
267498
______________

4. Tag Rouvas-SchluchtFußwanderung, ca. 8 km Führung:


Mittwoch Rouvas-Wald deutschsprachige
3 ___________ Patricia Zahn
Begleiterin für patza@gmail.de
Erläuterungen zu Zarn
4 ____________
Flora und Fauna
5. Tag Agia Galini, über Radfahrt, ca. 18 km, alles Phaistos:
Donnerstag Phaistos und Führung in Phais- Abstieg ­Kurzführung!!!
Hotelwechsel Matala tos, Mittags- und 80 (km/Kilometer)
5 __________________
Badepause in
Matala
6. Tag Preveli Bootsfahrt, mittags Grillen organisie-
Freitag Grillen am Strand ren, Fleisch und
Fisch

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8 HÖREN
Aufgabe 2
Kreuzen Sie die richtige Antwort ( a , b oder c ) an. Sie hören den Text zweimal.

Beispiel:
0 Gunter Kestenbach
a  wünscht sich, die Menschen könnten ewig leben.
b  wird zum ersten Mal von Felix Büchel interviewt.
c  erforscht den Alterungsprozess. Lösung: c

6 Wie sieht Gunter Kestenbach persönlich das Altern?


a  Es stört ihn, dass er jetzt eine Brille braucht.
b  Im Allgemeinen positiver als die vorherigen Lebensphasen.
c  Er wäre gern zehn Jahre jünger.

7 Die Chance, sehr alt zu werden, erhöht sich, wenn man


a   kein Auto hat.
b  die eigene Person in den Mittelpunkt seines Interesses stellt.
c  Lust am Leben hat.

8 Studien haben ergeben, dass man älter wird, wenn man


a  glücklich verheiratet ist.
b  eine gute Beziehung hat, auch ohne verheiratet zu sein.
c  mit Frustrationen gut allein fertig wird.

9 Warum ist die von Felix Büchel angeführte Idee falsch?


a   In der Natur finden sich immer wieder neue Möglichkeiten für Wachstum.
b  Weil immer wieder neue Generationen entstehen.
c  Tiere sterben, bevor sie altern.

10 Wie viel Energie ein Lebewesen in die Reparatur seines Körpers stecken sollte,
hängt davon ab, wie
a   zahlreich der Nachwuchs ist.
b  gut es seinen Körper reparieren kann.
c  lange es in der freien Natur wahrscheinlich am Leben bleibt.

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HÖREN 8
11 Eine Maus
a  steckt im Alter von 18 Monaten die meiste Energie in die Reparatur ihres Körpers.
b  wird im besten Falle 18 Monate alt.
c  wird durchschnittlich 18 Monate alt.

12 Was bezweifelt Gunter Kestenbach?


a  Dass es bald eine Pille für ein viel längeres Leben geben wird.
b  Dass genug Geld in die Entwicklung einer solchen Pille gesteckt wird.
c  Dass der menschliche Körper genug Energie in seine Reparaturmechanismen investiert.

13 Hunger
a  ist leider auch in Deutschland und Großbritannien immer noch ein Problem.
b  war früher in allen Gesellschaftsschichten verbreitet.
c  leiden heute nach langer Zeit auch wieder Menschen in der ersten Welt.

14 Was ist das Problem mit der Reparatur der Zellen1?


a  Die Wissenschaftler streiten sich, welche Zellen zu reparieren sind.
b  Der Körper kann nur bestimmte Arten von Zellen reparieren.
c  Der Körper kann nur eine bestimmte Menge defekter Zellen reparieren.

15 Der Körper wählt die Alternative der Deaktivierung,


a  wenn ein Tumor2 entstanden ist.
b  weil er bei zunehmendem Alter nicht alle defekten Zellen zerstören kann.
c  indem er die Zellen teilt.

1
die Zelle, -n = το κύτταρο
2
der Tumor, -e = ο όγκος

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8 SCHREIBEN
Aufgabe 1
Wählen Sie für Aufgabe 1 aus den zwei Themen eins aus.

Thema 1 A: Thema 1 B:

130 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 8
Im Internet lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 A:

http://www.der-schlaue-konsument.at

Einkauf plus Service


Gut jedes zehnte Elektrogerät wird mittlerweile online gekauft. Tendenz
steigend. Die Menschen bestellen gerne im Internet, unter anderem
wollen sie so Geld sparen. Ist ja auch praktisch, keine Frage. Das
Internet hat die Einkaufsgewohnheiten der Menschen verändert und
dieser Trend ist unumkehrbar. Doch die Zeit des Fachhandels vor Ort ist
deshalb noch lange nicht vorbei. Die kleinen Fachhändler von nebenan
haben nämlich einen Vorteil. Herr G. zum Beispiel. Er verkauft nahe
München Fernseher und er kann etwas ganz Ungeheuerliches: Er kann
die Geräte installieren und auch reparieren. Und Herr G. berät. Er kommt
vorbei. Er montiert. Wenn etwas nicht genau wie gewünscht funktioniert,
dann schaut er noch mal vorbei. So oft, bis eben alles klappt.

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Online-Redaktion.


Gehen Sie auf folgende Punkte ein:

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Internetredaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

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8 SCHREIBEN
In einer deutschen Zeitung lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 B:

Im Gefängnis zum Abitur

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Zeitung.


Sagen Sie,

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Redaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

132 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 8
Aufgabe 2 Arbeitszeit: 15 Minuten

Ein ausländischer Freund bittet Sie darum, einen Brief zu korrigieren, da Sie besser Deutsch
­können.
• Fehler im Wort: Schreiben Sie die richtige Form an den Rand. (Beispiel 01)
• Fehler in der Satzstellung: Schreiben Sie das falsch platzierte Wort an den Rand, zusammen
mit dem Wort, mit dem es vorkommen soll. (Beispiel 02)
Bitte beachten Sie: Es gibt immer nur einen Fehler pro Zeile.

Nowosibirsk, den 15.06.20..

Sehr geehrter Herren Dekan, Herr


____________________ 01

mein Name ist Nikolai Worakow und bin ich ich bin
____________________ 02

Doktorand an der Technischen Universität

Nowosibirsk. Gemeinsam mit fünf Kollegen bei an, aus, von


____________________ 16

anderen russischen Hochschulen würde ich für wurde


____________________ 17

ein deutsches Stipendium ausgewählt, mit den dem


____________________ 18

wir im Oktober eine Studienreise an verschiedene

Unis in Deutschland werden machen. Wir machen werden,


____________________ 19
Deutschland machen
wollen auf dieser Reise nicht nur den Lauf der Gang, Stand
____________________ 20

Forschung im Bereich Maschinenbau

kennenlernen, aber auch Kontakte mit sondern


____________________ 21

Lehrenden und Studierenden bauen. Zu knüpfen, suchen,


____________________ 22
herstellen, aufbauen,
diesem Zweck haben wir ein Programm erstellt, aufnehmen

das uns auch an Ihre Universität führen

würde. Deshalb ich möchte, auch möchte ich, Deshalb


____________________ 23
möchte
in Namen der Kollegen, fragen, ob im Oktober im
____________________ 24

ein Besuch an Ihrem Fachbereich machbar

wäre. Wir würden sehr uns freuen. würden uns, uns sehr
____________________ 25

Mit freundlichen Grüßen

i. A.

Nikolai Worakow

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8 SPRECHEN
Aufgabe 1
Kandidat/-in 1

Schlafmangel macht vergesslich

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Aussage enthält die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

Kandidat/-in 2

Vegane Mode

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Aussage enthält die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.
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SPRECHEN 8
Aufgabe 2
Sie arbeiten ehrenamtlich für eine Umweltschutzorganisation und helfen eine Infoveranstaltung zum
Thema „Unser Müllproblem“ vorzubereiten. Für das Deckblatt der Einladung suchen Sie ein geeig-
netes Foto. Wählen Sie eins der drei Fotos aus.

• Machen Sie einen Vorschlag und begründen Sie ihn.


• Widersprechen Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in.
• Kommen Sie am Ende zu einer Entscheidung.

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9 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 1
Fünf Bekannte von Ihnen möchten gern im Ausland als Freiwillige in verschiedenen Bereichen aktiv
werden.
Was glauben Sie, für welches der acht Projekte (A-H) würden sich Ihre Bekannten interessieren?
Es gibt jeweils nur eine richtige Lösung. Es ist möglich, dass es nicht für jede Person ein passendes
Angebot gibt. Markieren Sie in diesem Fall „negativ“.

Sie suchen ein passendes Projekt für:


1 Maria: Sie ist aktive Gegnerin von Tierversuchen. negativ
2 Fabian: Er möchte gern auf dem Land arbeiten und zum Schutz der Flora beitragen. C
3 Alex: Er hat schon mit Hochrisikogruppen gearbeitet und hat große Erfahrung im Bereich der
Öffentlichkeitsarbeit. H
4 Max: Er ist Diplompsychologe und arbeitet gern mit Kindern. D
5 Julia: Sie ist gelernte Tourismusassistentin. E

Beispiele:
Sie suchen ein passendes Projekt für:
01 Andrea: Sie ist Feministin und möchte sich für die Frauenrechte einsetzen.
Lösung: negativ
02 Paul: Er hat gerade sein Medizinstudium abgeschlossen und ist überzeugter Aktivist.
Lösung: B

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LESEN 9
C
D

E
F

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9 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 2
Lesen Sie den Text auf der gegenüberliegenden Seite.
Entscheiden Sie, welche der Antworten ( a , b oder c ) passt. Es gibt jeweils nur eine richtige
Lösung.

Beispiel:
0 Dass alle Menschen nach Glück streben,
a   ist durch die Literatur verstärkt worden.
b   ist ein Phänomen der Neuzeit.
c   wurde schon in der Antike festgestellt. Lösung: c

6 Die Forschungen über die Beziehung zwischen Wohlstand und Zufriedenheit haben
ergeben, dass
a   der Zusammenhang zwischen Einkommen und Glück eher zufällig ist.
b   nur in wenigen Ländern eine Beziehung zwischen Einkommen und Glück besteht.
c   Personen, die mehr verdienen, sich selbst als glücklicher einschätzen.

7 „Abnehmender Grenznutzen“ bedeutet beispielsweise, dass


a   ein Tellerwäscher nur Millionär wird, wenn er immer mehr arbeitet.
b   man immer hungriger wird, je mehr Pizza man isst.
c   man nicht automatisch glücklicher wird, wenn man immer mehr verdient.

8 Die Zufriedenheit des Lotteriegewinners nimmt nach einiger Zeit wieder ab, weil
a   er nicht mehr weiß, wie er diese große Menge Geld ausgeben soll.
b   ihm die Freude fehlt, sich selbst etwas zu erarbeiten.
c   seine Freunde und Bekannten sein Glück nicht genügend anerkennen.

9 Ein hohes Einkommen garantiert nicht unbedingt Zufriedenheit, denn


a   im Fernsehen sehen wir zu oft eine ideale Welt, die für uns unerreichbar ist.
b   viel Geld zu verdienen bedeutet immer höhere Ausgaben für neue Technologie.
c   wir orientieren uns eher daran, dass andere ein noch höheres Einkommen haben.

10 Wenn in einem Land das Durchschnittseinkommen steigt,


a   erkennen die Menschen, wie viel wichtiger andere Faktoren für das Glücklichsein sind.
b   hat dies einen positiven Einfluss auf die allgemeine Lebensqualität der Bevölkerung.
c   wird es immer weniger wichtig für das Glücksempfinden der Bewohner.

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LESEN 9
Einkommen und Zufriedenheit

A
0 lle Menschen wollen glücklich werden. Spannungen entstehen, weil von ihm erwartet
Diese Auffassung wurde schon von wird, seine Verwandten und Freunde finanziell 45
Aristoteles vertreten und danach von zu unterstützen. Studien zufolge ist die durch-
vielen anderen Philosophen und Schriftstellern schnittliche Lebenszufriedenheit der Lotterie-
5 aufgenommen. Personen mit höherem Einkom- gewinner nach einer Zeit der Anpassung nicht
men verfügen über einen größeren Spielraum, höher als vor dem Gewinn. Ein hohes Einkom-
sich ihre persönlichen materiellen Wünsche men hat in diesem Fall zwei Gesichter: Zum 50
zu erfüllen. Sie können sich mehr Güter und einen garantiert es anhaltende Behaglichkeit.
Dienstleistungen kaufen. Zusätzlich haben sie Zum anderen raubt es die Notwendigkeit, sich 8
10 einen höheren gesellschaftlichen Status inne. etwas erarbeiten zu müssen und daraus Freude
Die Beziehung zwischen Einkommen und zu schöpfen.
Glück – zu einem bestimmten Zeitpunkt und in Die Lebenszufriedenheit hängt somit nicht 55
einem bestimmten Land – war und ist das The- ausschließlich vom Einkommensniveau ab.
ma von umfangreicher empirischer Forschung. Wichtig sind zwei psychologische Mechanis-
15 Die Ergebnisse sind eindeutig: Personen mit men:
6 höherem Einkommen bewerten ihr subjektives • Wir vergleichen uns mit anderen. Für uns 9
Wohlbefinden höher als ärmere Personen. Menschen ist die Position auf der Einkom- 60
Zusätzliches Einkommen und Vermögen mensleiter maßgebend. Dabei schauen wir
erhöhen die Lebenszufriedenheit allerdings die Leiter aufwärts, nicht abwärts. Wir ver-
7 20 nicht unbegrenzt. Es besteht vielmehr ein „ab- gleichen uns also mit Personen, die ein höhe-
nehmender Grenznutzen“. Das ökonomische res Einkommen haben als wir selbst.
Gesetz des abnehmenden Grenznutzens ken- • Wir gewöhnen uns rasch an ein höheres Ein- 65
nen wir auch aus anderen Bereichen: Das erste kommen. Vor noch nicht allzu langer Zeit
Stück Pizza bringt einen hohen Nutzen, das waren wir glücklich, wenn wir ein oder zwei
25 zweite Stück ist auch noch willkommen, macht Fernsehkanäle in Schwarz-Weiß empfangen
aber schon weniger zufrieden. Mit dem fünften konnten. Heute erwarten wir, Dutzende von
Stück ist allerdings im Normalfall der Hunger Sendern empfangen zu können, selbstver- 70
definitiv gestillt. Ähnlich verhält es sich mit ständlich farbig. Wir haben unsere Erwartun-
dem Einkommen: Der berühmte amerikanische gen schnell an den technischen Fortschritt
30 Tellerwäscher war bestimmt überglücklich, als angepasst.
7 er die ersten finanziellen Erfolge erzielte. Ein- Einkommen produziert subjektives Wohlbe-
mal zum Millionär aufgestiegen, tragen aber finden insbesondere in Ländern unterhalb ei- 75
weitere 1000 Dollar Einkommen kaum mehr zu ner gewissen Wohlstandsschwelle. Mit zuneh- 10
einer erkennbaren Zunahme seiner Lebenszu- mendem Durchschnittseinkommen sind die
35 friedenheit bei. Demokratien stabiler, die Menschenrechte si-
Es gibt sogar Situationen, in denen zusätz- cherer, die durchschnittliche Gesundheit höher
liches Einkommen als Last empfunden wird. und die Einkommensverteilung gleichmäßiger. 80
Betrachten wir einen Lotteriegewinner: Die Damit steigt auch die Lebenszufriedenheit.
anfängliche Freude ist hoch, und die Lebens- Die moderne Forschung zeigt zwar, dass Glück
40 zufriedenheit nimmt sicherlich zu. Vermutlich durch viele verschiedene Faktoren beeinflusst
kündigt der Lotteriegewinner nun seinen alten wird. Sicherlich ist der materielle Wohlstand
Job. Dadurch verliert er aber wichtige Bezie- nur einer der wichtigen Faktoren, aber er ist 85
hungen und Anerkennung. Zudem können für das Erreichen des Glücks unerlässlich.

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9 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 3

Anonymität im Netz: Keine Angst vor der Freiheit


0 Das Internet ist das unanonymste Medium der Anderenfalls wären sie nicht gefährlich. Die Ein- 35

Menschheit. Jede kleinste Aktion wird, technisch zigen, die damit überwacht werden, sind Durch-
bedingt, irgendwo mitgespeichert. Dennoch kom- schnittsbürger, die nichts zu verbergen haben.
men seitens der Politik immer wieder Forderungen
5 auf, den „rechtsfreien Raum Internet“ noch stär- Aber warum ist Anonymität so wichtig? Weil sie 13
ker zu überwachen und Anonymität unmöglich zu die Grundlage jeder Kreativität ist. Nehmen wir
machen. das Beispiel der Internet-Meme. Wirklich neue 40

Meme haben nahezu immer in den meist ominö-


Die derzeit populäre Forderung, Dienste im Netz sen, immer aber anonymen Ecken des Netzes ih-
nur noch mit seinem echten und bestätigten Na- ren Ursprung. Bei Facebook, Google+, populären
10 men nutzen zu dürfen, ist die Forderung nach Blogs und Twitter werden diese Grundideen meist
Aufhebung der Anonymität gegenüber allen Netz- nur weitergetragen, nicht jedoch erdacht. Ide- 45

teilnehmern. Ich habe noch nie von einem Politi- en kommen von Plattformen wie 2channel oder
ker gehört, der gefordert hätte, dass jeder ständig4chan. Die spannendsten Winkel dort zeichnen
seinen vollständigen Lebenslauf dabei haben, die- sich vor allem dadurch aus, dass die Nutzer keine
15 sen permanent sekundengenau ergänzen und ihn eigenen Accounts haben. Man kann sich nicht an-
jedem, der ihm über den Weg läuft, zeigen müssen melden, alle Nutzer heißen gleich: „Anonymous“ – 50 13
soll. Nichts anderes ist die Forderung nach Klar- daraus entstand auch der Name des berühm-
namenzwang im Netz. Für Überwachung und ten Hackerkollektivs. In diversen Foren herrscht
Nichtanonymität spricht ein einziges Argument: schlicht Anarchie. Und von dort kommt praktisch
0 20 gefühlte Sicherheit, die tatsächlich nicht damit zualles Neue im Netz.
11 erreichen ist. Die sehr viel zahlreicheren Argumen-
te gegen Überwachung sind weitaus gewichtiger. Ich behaupte, dass es solche Ecken in jeder Gesell- 55 14
schaft geben muss, damit diese sich weiterentwi-
Ich erwähnte ja schon, dass das Netz bereits sehr ckeln kann. Stellen, an denen völlig frei von jeder
unanonym ist, wenn man nicht über einen hohen Konvention gedacht werden darf, an denen tota-
25 Grad an technischen Fertigkeiten verfügt und die- le Heterogenität herrscht. Denn von dort kommt 14
12 se auch einsetzt. Was die Polizei wirklich braucht, Kreativität, Kultur, Entwicklung, auch wenn 60

ist mehr Ausbildung, um die Nichtanonymität er- solche Foren ganz sicher die Toilettenwände des
kennen und in sinnvollen Fällen nutzen zu können. Netzes sind. Das Internet ist eine spannende Mög-
Nun ist Ausbildung teuer, und die von diversen lichkeit, geistige Anarchie und Anonymität zuzu- 15
12 30 Lobbygruppen versprochene Verbrechensbekämp- lassen, deren brodelnde Kreativität zu nutzen und
fung auf Knopfdruck erscheint ja auch viel prakti- dennoch ein behütetes Leben zu führen. Wir soll- 65

scher – funktioniert aber nicht. Denn die wirklich ten das nutzen und schätzen und uns diesen wo-
bösen Buben haben den benötigten hohen Grad möglich größten kulturellen Sprung der Mensch-
an technischen Fertigkeiten. Und sie setzen sie ein. heit nicht aus Angst vor Neuem versagen.

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LESEN 9
Lesen Sie den Text. Stellen Sie fest, wie der Autor des Textes folgende Fragen beurteilt:
a positiv, b negativ bzw. skeptisch.

Beispiel:
0 Wie beurteilt der Autor die Forderung mancher Politiker nach Aufhebung der Anonymität im
Netz? Lösung: b

Wie beurteilt der Autor

11 die Argumente gegen Überwachung der Netzteilnehmer? a

12 die Ausbildung der Polizei im Bereich der elektronischen Verbrechensbekämpfung? b

13 den Einfluss der Anonymität auf die Kreativität? a

14 die Foren in Bezug auf die Entwicklung der Gesellschaft? a

15 die Beschränkung geistiger Anarchie? b

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9 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 4
Sie erhalten den folgenden Text. Leider ist der rechte Rand unleserlich. Rekonstruieren Sie den Text,
indem Sie jeweils das fehlende Wort an den Rand schreiben.
Bewertet werden nur grammatisch richtige Antworten. Bitte geben Sie nur ein Wort an.

Japanische Hausfrauen heißen Touristen willkommen


Stadtführungen mit professionellen Fremdenführern sind nicht immer
____________________ 01

ein Vergnügen. Sehenswürdigkeiten können langweilig sein, wenn der


____________________ 02

Guide pausenlos nur geschichtliche Jahreszahlen erwähnt. Doch es / das


____________________ 16

geht auch anders: Mit einem Greeter, einem Einheimischen, der dem
____________________ 17

Gast seine Heimat zeigt, kann man fremde Städte mal ganz anders kennenlernen /  . 18
____________________
erleben
Greeter gibt es in Japan schon lange: über 30 Jahre. Die Greeter nennen
____________________ 19

sich dort „Goodwill Guides“. Rund 47.000 Reiseführer, vor


____________________ 20

allem Hausfrauen, sind beim Japanischen Verkehrsamt registriert. Auf


____________________ 21

Wunsch zeigen sie Touristen traditionelle Geschäfte und helfen ihnen


____________________ 22

bei der Orientierung. Die Hausfrauen nehmen ihren Job durchaus ernst . 23
____________________

In Tokio und in anderen Städten gibt es Rundgänge zu festen Zeiten. 24

Vorher anmelden muss man sich nicht, denn man trifft mit Sicherheit
____________________ 24

immer einen Guide an. Einige Guides wollen sogar von den Gästen auf
____________________ 25

sprachliche Fehler hingewiesen werden, um die Sprachkenntnisse


zu verbessern.

142 Zertifikat B2

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HÖREN 9
Aufgabe 1
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie während des Hörens falsche Informationen
oder ergänzen Sie fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal.

Bäderland Hamburg
28 Schwimmanlagen warten auf Sie für Fitness und Spaß!
Beispiel:
27
0 ___________
1. Oktober
Neue Kurse in unserem Fitness-Programm! – Ab Herbst! 1 ___________

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Stärken Sie Ihre tragende Säule Die gelenkschonende Art des Joggens
Besonders effektives und abwechslungsreiches Intensives Ausdauertraining im Wasser mit
Rückentraining im stehtiefen Wasser, das den Kräftigung aller großen Muskelgruppen und
gesamten Rumpf-, Gesäß- und Schultermuskel­ Stärkung des Herz-Kreislaufsystems. Es
bereich anspricht. schont Gelenke und Bänder.

Fitnesslevel: Normaltrainierte tiefen


2 im ___________ Wasser
Fitnesslevel: Normaltrainierte

Aqua Gym Aqua Bouncing


Gelenke entlasten, ohne auf Bewegung zu Voll im Trend: Fitness auf dem Unterwasser-
­verzichten Trampolin
Vielseitiges Ganzkörpertraining im stehtiefen Sehr intensives Ausdauer- und Koordinations-
Wasser, das zur Kräftigung der Muskulatur sowie training auf einem Unterwasser-Trampolin im
zur Verbesserung der Ausdauer führt. In diesem stehtiefen Wasser.
Kurs werden Sie beim Training viel Spaß haben.
Fitnesslevel: Fortgeschrittene
Fitnesslevel: Einsteiger

50 plus / 50+
3 _____________

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5 ___________

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9 HÖREN
Aufgabe 2
Kreuzen Sie die richtige Antwort ( a , b oder c ) an. Sie hören den Text zweimal.

Beispiel:
0 Das E-Book wird immer mehr genutzt,
a  weil es auch überall in den Schulen eingesetzt wird.
b  wie man in öffentlichen Verkehrsmitteln feststellen kann. Lösung: b
c  denn zwei Berliner Väter haben eine neue Erfindung auf den Markt gebracht.

6 Wie unterscheidet sich der Schul-O-Mat von anderen digitalen Schulbüchern?


a  Künftige Nutzer können am Schul-O-Mat mitarbeiten.
b  Den Schul-O-Mat wird es auch als gedrucktes Buch geben.
c  Der Schul-O-Mat wird nur ganz neue Materialien enthalten.

7 Was wird der Schul-O-Mat konkret enthalten?


a   Vor allem Testaufgaben für verschiedene Prüfungen.
b  Viele verschiedene Materialien für ein Unterrichtsfach.
c  Material für neue Schulfächer.

8 Der Schul-O-Mat hat den Vorteil, dass


a  verschiedene Verlage daran mitgearbeitet haben.
b  die Materialien von besonders fähigen Pädagogen erstellt wurden.
c  das gesamte Material von allen frei verwendet werden kann.

9 Der Schul-O-Mat hält mit dem Fortschritt mit,


a   denn auf dem Musikmarkt und im TV-Bereich gab es eine digitale Veränderung.
b  indem er das neue E-Book-Format realisiert.
c  weil er MP3- und Streaming-Technologie integriert.

10 In Bezug auf digitale Medien in der Schule stellt sich die Frage,
a   ob die Schüler damit besser lernen als mit Büchern.
b  ob sich die Schüler ein Smartphone anschaffen können.
c  inwiefern die Lehrer damit unterrichten können.

144 Zertifikat B2

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HÖREN 9
11 Warum sind manche Lehrer gegen den Einsatz von Laptops im Unterricht?
a  Sie können die Schüler hinter den Laptops nicht gut sehen.
b  Die Schüler beschäftigen sich mit dem Laptop und passen nicht auf.
c  Die Laptops nehmen zu viel Platz auf den Tischen ein.

12 Was sind die Vorteile eines Tablets gegenüber einem Laptop?


a  Es ist technisch unkomplizierter.
b  Schüler können damit besser arbeiten.
c  Es bietet technisch mehr Möglichkeiten.

13 Im Gegensatz zu Deutschland


a  kosten in Indien die Tablets nur circa 60 Euro.
b  bekommen in Südkorea alle Schüler ein Tablet umsonst.
c  wird in Indien der Kauf eines Tablets nur durch Privatinitiativen unterstützt.

14 In der Zukunft werden sehr wahrscheinlich mehr digitale Medien im Unterricht
eingesetzt,
a  sodass jeder Lehrer sein Unterrichtsmaterial individuell zusammenstellen kann.
b  damit alle Schüler die gleichen Materialien haben.
c  weil Schulbücher aus Modulen bestehen sollten.

15 Crowdfunding ist ein Finanzierungsmodell,


a  das mit dem Schul-O-Mat zum ersten Mal ausprobiert wird.
b  bei dem jeder mitmachen kann.
c  über das der Schul-O-Mat ausführlich informiert.

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9 SCHREIBEN
Aufgabe 1
Wählen Sie für Aufgabe 1 aus den zwei Themen eins aus.

Thema 1 A: Thema 1 B:

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SCHREIBEN 9
Im Internet lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 A:

http://www.ernaehrungsberater.de

Werbung kann täuschen


Mit Slogans wie „So wichtig wie das tägliche Glas Milch‟ werben viele
Lebensmittelhersteller auf ihren Produkten. Viele Firmen nutzen die
Werbung mit Milch, um zu suggerieren, dass ihr Produkt besonders
gesund sei. Was sie behaupten dürfen, ist aber nirgendwo geregelt.
Verbraucher sollten sich deshalb nicht von Werbe-Versprechen auf
Nahrungsmitteln täuschen lassen, denn im Prinzip kann jeder Anbieter
darauf schreiben, was er will. Es ist daher sinnvoll, grundsätzlich
kritisch mit Lebensmitteln umzugehen, wenn mit Aussagen zur
Gesundheit geworben wird. Verbrauchern raten die Experten, wenn
möglich frische Produkte zu kaufen und bei fertigen Lebensmitteln
genau hinzuschauen: Je länger die Zutatenliste, desto skeptischer
sollte man sein, denn diese ist meistens ein Indiz für viele künstliche
Aromen und Zusatzstoffe.

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Online-Redaktion.


Gehen Sie auf folgende Punkte ein:

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Internetredaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

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9 SCHREIBEN
In einer deutschen Zeitung lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 B:

Einsatz für andere

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Zeitung.


Sagen Sie,

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Redaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

148 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 9
Aufgabe 2 Arbeitszeit: 15 Minuten

Eine ausländische Freundin bittet Sie darum, einen Brief zu korrigieren, da Sie besser Deutsch
­können.

• Fehler im Wort: Schreiben Sie die richtige Form an den Rand. (Beispiel 01)
• Fehler in der Satzstellung: Schreiben Sie das falsch platzierte Wort an den Rand, zusammen
mit dem Wort, mit dem es vorkommen soll. (Beispiel 02)

Bitte beachten Sie: Es gibt immer nur einen Fehler pro Zeile.

Kyoto, den 18.01.20..

Viel geehrte Damen und Herren, Sehr


____________________ 01

ich schreibe Ihnen, weil ich bin in großer Not. Not bin
____________________ 02

Mein Vater feiert dieses Jahr seinen achtzig achtzigsten


____________________ 16

Geburtstag und meine Schwester und ich haben

ihm versprochen, ihn Karten für die Wagner- ihm


____________________ 17

Festspiele in Bayreuth zu schenken und mit ihm

dort zu reisen. Mein Vater ist seit seiner Jugend dorthin, dahin
____________________ 18

ein großer Verehrer der Musik von Richard

Wagner und ein Betrachten einer Opernaufführung Besuch, Erlebnis


____________________ 19

in Bayreuth sein Lebenstraum ist. Aber jetzt haben Bayreuth ist, ist sein
____________________ 20

wir ein großes Problem: Wir kennen nämlich nicht, wissen


____________________ 21

wo wir Eintrittskarten finden können. Auf Ihrer

Webseite steht nur, dass man zu mehreren Jahren mit


____________________ 22

Wartezeit rechnen muss. Aber brauchen wir die Aber wir, wir brauchen 23
____________________

Karten schon dieses Jahr, weil wer weiß, denn


____________________ 24

wie lange wird unser Vater noch leben? leben wird


____________________ 25

Bitte helfen Sie uns!

Mit freundlichen Grüßen

Yukiko Okada

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9 SPRECHEN
Aufgabe 1
Kandidat/-in 1

Dickes Auto – keine Manieren

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Über welche Verhaltensweisen berichtet die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

Kandidat/-in 2

Wenig familienfreundliche Unternehmen

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Aussage enthält die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

150 Zertifikat B2

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SPRECHEN 9
Aufgabe 2
Sie bereiten in der Stadtbücherei eine Ausstellung zum Thema „Wasser – unser Leben“ vor und
suchen für das Poster ein geeignetes Foto. Wählen Sie eins der drei Fotos aus.

• Machen Sie einen Vorschlag und begründen Sie ihn.


• Widersprechen Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in.
• Kommen Sie am Ende zu einer Entscheidung.

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10 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 1
Εltern, Kinder und Urlaub: Manchmal ist die Kombination gar nicht so leicht.
Was glauben Sie, für welche der acht Reisen (A-H) würden sich Ihre Bekannten interessieren?
Es gibt jeweils nur eine richtige Lösung. Es ist möglich, dass es nicht für jede Person ein passendes
Angebot gibt. Markieren Sie in diesem Fall „negativ“.

Sie suchen eine passende Reise für:


1 Herrn Becker, dessen Kinder sich fürs Meer und für die Welt unter Wasser interessieren. E
2 Familie Borowski, die eine Fahrradtour durch Nordeuropa plant. negativ
3 Frau Fahlbusch, die beim Familienurlaub in Südeuropa Abenteuer und ein bisschen Bildung
kombinieren will. C
4 Familie Wimmer, die dieses Jahr den Urlaub an Bord verbringen möchte. D
5 Herrn Baumgartner, der mit seinen zwei Söhnen eine Tour durch den Balkan machen möchte. negativ

Beispiele:
Sie suchen eine passende Reise für:
01 Frau Fink, die mit ihrer Familie den Urlaub in den Bergen verbringen will. Lösung: F
02 Familie Resch, die sich für einen All-inclusive-Urlaub in Lateinamerika interessiert.
Lösung: negativ
A

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LESEN 10
C D

E F
v

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10 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 2
Lesen Sie den Text auf der gegenüberliegenden Seite.
Entscheiden Sie, welche der Antworten ( a , b oder c ) passt. Es gibt jeweils nur eine richtige
Lösung.

Beispiel:
0 Das Schwimmen im eisigen Wasser
a   hat für viele Russen eine religiöse Dimension. Lösung: a
b   ist in Russland die beliebteste Extremsportart.
c   verhilft den russischen Frauen zu schöner Haut.

6 Winterbaden ist auch in Deutschland verbreitet,


a   dabei ist Abenteuerlust das Hauptmotiv.
b   denn viele glauben an eine stärkende Wirkung auf die Gesundheit.
c   obwohl amerikanische Experten davon abraten.

7 Durch den Schock beim Betreten des eisigen Wassers


a   entstehen Körperreaktionen, die zu Hochstimmung führen können.
b   steigt die Bluttemperatur an der Körperoberfläche.
c   werden Stoffe produziert, die den Körper schwächen.

8 Eisbaden kann gefährlich sein,


a   darum sollten Menschen mit Herzproblemen nur im flachen Wasser baden.
b   sodass es nicht ratsam ist, es allein zu machen.
c   und viele Leute sind schon dabei ertrunken.

9 Um die negativen Folgen des Winterbadens zu vermeiden,


a   ist es sinnvoll, sich fünf Minuten an die Wassertemperatur zu gewöhnen.
b   sollte man möglichst schnell ins kalte Wasser eintauchen.
c   wird empfohlen, Kopf und Hände aus dem Wasser zu halten.

10 Wer sich auf das Winterbaden vorbereiten will,


a   kann das Eintauchen in kaltes Wasser üben.
b   muss in der Sauna mit negativen Bemerkungen rechnen.
c   sollte am besten jeden Tag duschen.

154 Zertifikat B2

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LESEN 10
Winterbaden

A
0 m 19. Januar feiern viele Russen traditi- zu verschlucken. Zudem reagieren die Muskeln
onell die Taufe Jesu – mit einem Bad in im eiskalten Wasser mitunter langsamer als im
vereisten Seen und Flüssen. Ursprüng- warmen. Menschen mit Herzproblemen oder 45
lich versuchten die Gläubigen so, ihren Körper Bluthochdruck sollten deshalb lieber vom Ufer
6 5 und ihre Seele zu reinigen. Auch in Deutschland aus zugucken. Für alle anderen Ungeübten gilt,
lockt die Kälte immer wie- nur im flachen Wasser zu
der Wagemutige in Seen plantschen und auf jeden 8
und Flüsse. Manche suchen Fall eine Begleitung an der 50
nur Spaß und Nervenkit- Seite zu haben.
6 10 zel, andere erhoffen sich Sinnvoll vor dem Bad
von der Extrem-Kur eine ist ein Aufwärmprogramm,
positive Wirkung auf ihre mit dem man seinen Kreis-
Gesundheit. Das kalte Bad lauf in Schwung bringt. Und 55
sei ein Segen für Ausdauer, der beste Weg, ins Wasser
15 Potenz und das Immunsys- zu gehen, überrascht auch
tem, schrieb auch der Grün- nicht: Statt von einem Steg
der eines der ältesten Win- zu springen, sollte man
terbadeclubs in den USA Schritt für Schritt in die 60
Bernarr MacFadden Anfang Tiefen von See, Meer oder
20 des 20. Jahrhunderts. Fluss vordringen. Dadurch
7 Das Eintauchen ins eis- bekommt der Körper die
kalte Wasser schockt den Körper. Er schüttet Chance, sich auf den plötzlichen Temperatur-
Adrenalin und andere Stresshormone aus, auf abfall vorzubereiten. Da die Hände besonders 65 9
diese Weise mobilisiert er alle seine Kräfte. Die auskühlen, hilft es, sie beim Baden in die Luft
25 Stoffe führen dazu, dass sich viele nach dem zu strecken. Auch der Kopf sollte nicht unterge-
Baden aufgekratzt fühlen und euphorisch sind. taucht oder mit Wasser bespritzt werden. Nach
Ebenfalls durch den Kälteschock beginnen die spätestens ein paar Minuten hat der Körper ge-
Schwimmer im ersten Moment, um Luft zu rin- nug. Dann sollte es hinausgehen – möglichst ge- 70
gen. Die Blutgefäße an den Außenseiten ihres nauso langsam wie hinein.
30 Körpers ziehen sich zusammen, das Blut schießt Geübte Winterschwimmer bereiten ihren
ins Innere des Körpers und durchflutet vermehrt Körper gezielt auf die Kälte vor. Wer sich re-
die inneren Organe, um sie möglichst warm zu gelmäßig kaltem Wasser aussetzt, erlebt die
halten. Kälteschock-Reaktion nur noch abgeschwächt. 75
Ein positiver Effekt auf die Gesundheit konn- Tag für Tag das morgendliche Duschwasser von
35 te bisher nicht eindeutig nachgewiesen werden. wohlig warm bis frostig kühl umstellen, kann
Klar ist allerdings, dass das Eiswasser für Men- schon helfen. Und auch das Tauchbecken der 10
schen mit einem hohen Herzinfarktrisiko gefähr- nahe gelegenen Sauna bietet sich als Trainings-
lich werden kann. Der Kälteschock kann dazu platz an. Dort lässt sich neben der Körperreak- 80
führen, dass sich die Blutgefäße im Herzen ein- tion auch das Kälteschock-Schnaufen vor Pu-
40 schnüren, die Betroffenen spüren einen Brust- blikum üben. Die Gefahr, negativ aufzufallen,
schmerz wie nach einem Herzinfarkt. Ringen sie besteht kaum – unter all den anderen Gleichge-
dann um Luft, laufen sie Gefahr, das kalte Wasser sinnten in der Sauna.

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10 LESEN
Arbeitszeit: 25 Minuten

Aufgabe 3

Party bis zum Umfallen


Es genügt ein Blick auf die Plakatwände der In- notwendig, wenn man im trüben Alltag seine Per- 13
nenstädte oder die Annoncen der Zeitungen: eine sönlichkeit verliert und nach Ausgleich sucht. Die
Party hier, ein Event dort, ein Festival dazwischen. Party stiftet neues Selbstbewusstsein, sie gleicht 40

0 Eine riesige Vielfalt, die dem Leben in der Gross- einem modernen Maskenball, der eigentlich keine
5 stadt ihren Reiz gibt. Nein, nicht das Ergebnis. neuen Identitäten schafft, sondern die herkömm-
Was zählt, ist das Drumherum: die Atmosphäre, lichen kaschiert. Die Jugend will Spass, Abwechs-
die Stimmung, das Zusammengehö-
rigkeitsgefühl. Oft werden die Feste
von exzessivem Alkohol- und nicht sel-
10 ten Drogenkonsum überschattet. Im
Rausch können Stimmungen schnell
kippen. Jedes Wochenende vermelden
die einschlägigen Polizeiberichte Schlä-
gereien und Sachbeschädigungen. Frei-
15 lich gab es solches auch schon früher.
11 Neu ist aber die programmierte Hem-
mungslosigkeit: Ein Trend zur Mechanisierung lung, Unterhaltung. Darum bevölkert sie, losgelöst
der Feste zeichnet sich ab – trinken, tanzen, tor- von der Normalität, einen Mikrokosmos der Ent- 45

keln. Ein steriler Ablauf, wie er in fast jeder euro- spanntheit. Der Partyrausch stillt ein Verlangen 13
20 päischen Grossstadt zu finden ist. nach Wärme, während des Abfeierns erlebt die Ju-
11 Im Irrglauben, sich durch permanentes Feiern gend ein Gemeinschaftsgefühl, ein Geborgensein
selbst verwirklichen zu können, werden die Men- und eine Freiheit.
schen Teil einer Maschinerie, die sie zum Trink- Die hedonistische Attitüde zeugt gleichwohl von 50

und Tanzvolk degradiert. Event-Manager und Orientierungslosigkeit. Das junge Publikum weiss 14
25 PR-Agenten wissen die Feierlaune kommerziell zu nicht so recht, wohin es seine Emotionen lenken
nutzen. Das Geschäft mit Partys boomt, findige soll. Es gibt viele Ängste und Sorgen, die es umtrei-
Veranstalter locken mit esoterischen Verheissun- ben: die Liebe, die Schule, der Job. Aber jetzt möch-
gen: „Vergiss den Alltag, tauche ein in die Welt der te man davon lieber nichts wissen, diese Dinge am 55

Wunder.“ Was aber treibt das Partyvolk an? Se- liebsten vergessen. Die Party stellt einen schweben-
30 hen und gesehen werden – das ist noch immer die den Zustand her, eine zwischenmenschliche Span-
12 Hauptmotivation. Diese Oberflächlichkeit durch- nung, die Enttäuschungen vergessen macht. Doch
zieht fast alle Events. Dies ist eigentlich betrüb- kann solches auch zur Droge werden. Wer nur die 15
lich, und doch muss der Oberflächlichkeit etwas Maximierung des Vergnügens im Kopf hat, besitzt 60

Tiefgründiges zugrunde liegen – sonst würden die kein politisches Bewusstsein, schottet sich bewusst
35 Partys kaum so viel Zulauf verzeichnen. gegen eine Wirklichkeit ab, die früher oder später
13 Das exzessive Feiern ist eine Flucht aus einer Welt, ihr Recht einfordert. Die Konflikte der Welt lassen
die steril und zugleich sperrig ist. Diese Flucht ist sich nicht in Festlaune lösen.

Der Text stammt aus einer Schweizer Zeitung.


In der Schweiz wird der Buchstabe ß nicht
verwendet und immer durch ss ersetzt.

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LESEN 10
Lesen Sie den Text. Stellen Sie fest, wie der Autor des Textes folgende Fragen beurteilt:
a positiv, b negativ bzw. skeptisch.

Beispiel:
0 Wie beurteilt der Autor die Fülle von urbanen Unterhaltungsveranstaltungen? Lösung: a

Wie beurteilt der Autor

11 die Mechanisierung des Feierns? b

12 die Oberflächlichkeit vieler Events? b

13 die Feste als Gegenmittel zum Alltag? a

14 die Fähigkeit der Jugend ihre Gefühle zu verarbeiten? b

15 den Mangel an politischem Bewusstsein? b

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10 LESEN
Arbeitszeit: 15 Minuten

Aufgabe 4
Sie erhalten den folgenden Text. Leider ist der rechte Rand unleserlich. Rekonstruieren Sie den Text,
indem Sie jeweils das fehlende Wort an den Rand schreiben.
Bewertet werden nur grammatisch richtige Antworten. Bitte geben Sie nur ein Wort an.

Ist dir langweilig?


Es gibt zweierlei Arten von Langeweile: Die banale Langeweile besagt , 01
____________________

dass einem die Zeit zu lang wird, sie ist also ein negatives Gefühl. Dann
____________________ 02

gibt es noch eine andere. Der Philosoph Heidegger spricht dabei von
____________________ 16

den „Abgründen des Daseins“. Diese Langeweile wirft Sinnfragen auf , 17


____________________

aber sie ist keine krankhafte Depression. Klar ist: Wann Menschen sich
____________________ 18

langweilen, ist eine Frage der jeweiligen Kultur. Die Deutschen fürchten / hüten
____________________ 19

sich vor der Langeweile wegen der protestantischen Ethik, nach deren
____________________ 20

strengem Gebot keine Zeit vergeudet werden darf. Im Islam dagegen / jedoch


____________________ 21

herrscht ein anderes Zeitgefühl: Wenn ein Araber stundenlang vor 22

sich hindöst, langweilt er sich nicht, weil er es nicht als belastend empfindet . 22
____________________

Einen Ausweg aus der Langeweile bietet vielen eine schöpferische Tätigkeit /  , 23
____________________
Beschäftigung
die man auch Muße nennt. Künstler haben natürlich jederzeit die Möglichkeit
____________________ 24

mit Malen oder Komponieren gegen die Langeweile anzugehen, 26

aber auch Bastler können Muße erfahren . 25


____________________

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HÖREN 10
Aufgabe 1
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie während des Hörens falsche Informationen
oder ergänzen Sie fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal.

Kommunales Radio Rüsselsheim


Neues Programm für donnerstags, 12-24 Uhr
Sendezeit Titel Kurzinfo Moderator/-en Anmerkungen

13-14 Uhr Popkulturaus- Popmusik aus aller Welt Billy und Moni Wiederholung der
Beispiel: schuss
(Billy
1 ________ Livesendung am
Montag
12-14 Uhr
0 __________ und) Tom
___________

14-15 Uhr Stechers Stiche Satirisches zu Thomas Stecher Live


Politik
2 ___________ und anderem
Wiederholung:
Fr: 21-22 Uhr

15-17 Uhr Radiolabor a) Projekte des Medienpädagogi- Katerina Lempke Live


schen Zentrums werden vor­ Wiederholung:
gestellt Di: 17-19 Uhr
b) radiofremde Bürger versuchen
16-18 (Uhr)
3 ____________
sich als Radiojournalisten

17-18 Uhr Deutschstunde deutsche Musik aller Richtungen Stephan Stähler Wiederholung der
Livesendung am
Freitag

18-19 Uhr Bücherfreunde Büchertipps für Groß und Klein Ingeborg und Wiederholung der
aus der Stadtteilbücherei Reinhard Piepke Livesendung am
Mittwoch

19-21 Uhr Once upon a time Musik der wilden Sechziger Martin Einsiedel Wiederholung der
Es war
4 ________ und der schrillen Siebziger Michael Hummel Livesendung am
Manfred Pöller Samstag
einmal
___________

21-22 Uhr Ortszeit das Kulturangebot in und um Lisa Werder Live


­Rüsselsheim Daniel Trimm Wiederholung:
Fr: 18-19 Uhr

22-24 Uhr Bärenstunde einfühlsame und ganz besondere Norbert Wiederholung der
Musik aus verschiedenen Epochen Livesendung am
5 Iwancyk
________
und Kontinenten Sonntag

Zertifikat B2 159

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10 HÖREN
Aufgabe 2
Kreuzen Sie die richtige Antwort ( a , b oder c ) an. Sie hören den Text zweimal.

Beispiel:
0 Thema der Sendung ist:
a  Studieren in der Provinz1. Lösung: a
b  Studienmesse Frankfurt.
c  Studentinnen in der Provinz.

6 Die Universität Vechta


a  hat Bettina übers Internet entdeckt.
b  war Bettina schon länger bekannt.
c  war Bettinas Wunsch-Uni.

7 Bettina
a   ist in Stuttgart geboren.
b  hat eine Weile in München gelebt.
c  hat in Berlin eine Ausbildung gemacht.

8 Gerontologie ist ein Studienfach, das


a  3 100 Studenten studieren.
b  es in Deutschland nur an kleineren Universitäten gibt.
c  in Deutschland nicht viele Universitäten anbieten.

9 Bettina hat sich für Vechta entschieden,


a   weil sie keine Ahnung hatte, wie die Stadt ist.
b  nachdem ihr Berlin eine Absage geschickt hatte.
c  obwohl sie auch aus Heidelberg eine Zusage für Gerontologie hatte.

10 Wie hat es Nadine in New York gefallen?


a  Nach einer Weile empfand sie die Stadt und das Studium als negativ für ihre Art, Musik zu
machen.
b  Bis zum Ende ihres Aufenthaltes sehr gut.
c  Die Stadt fand sie bald stressig, aber die Musikschule perfekt.

1
die Provinz = η επαρχία

160 Zertifikat B2

926-Zertifikat B2 LEHRER.indd 160 05.12.13 13:16


HÖREN 10
11 Als ihr Stipendium abgelaufen war,
a  war Nadine froh, New York endlich verlassen zu können.
b  hätte Nadine es sich leisten können, weiter in New York zu studieren.
c  fand Nadine es eigentlich ganz gut, New York zu verlassen.

12 Warum hat sich Nadine für die Hochschule für Musik in Detmold entschieden?
a  Weil sie viel kleiner ist als die Musikhochschule in New York.
b  Dort gibt es 750 Studenten, die Geige studieren.
c  Aufgrund der guten Atmosphäre, die dort herrscht.

13 In Detmold studiert Nadine gern,


a  denn ihr gefällt die Art, wie dort Musik gemacht wird.
b  weil an der Hochschule auch viele Komponisten sind.
c  obwohl sie 380 Euro für eine Wohnung in einem alten Haus zahlt.

14 Bettina und Nadine sind auf der Frankfurter Studienmesse,


a   weil sie nach einer anderen Universität in der Provinz suchen.
b  um künftige Studierende für ihre Unis zu interessieren.
c  denn sie interessieren sich dafür, wie ihre Unis für sich werben.

15 Was ist das Problem kleiner Universitäten?


a  Sie können nicht so viel für sich werben wie große Universitäten.
b  Die Entfernung zu größeren Städten.
c  Ihre Vorteile erkennt man erst, wenn man dort studiert.

Zertifikat B2 161

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10 SCHREIBEN
Aufgabe 1
Wählen Sie für Aufgabe 1 aus den zwei Themen eins aus.

Thema 1 A: Thema 1 B:

162 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 10
Im Internet lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 A:

http://www.karrierefuehrer.de

Zu gute Noten an deutschen Hochschulen


Werden an deutschen Hochschulen zu viele gute Noten vergeben? Dies
geht jedenfalls aus einem Bericht des Wissenschaftsrates hervor. Gut 80
Prozent der Studenten haben danach im vergangenen Jahr mit der Note
„gut‟ oder „sehr gut‟ ihr Studium abgeschlossen. Vor 12 Jahren seien
dies erst 70 Prozent gewesen. Zugleich sei das Risiko, die schlechteste
Note „ausreichend‟ zu kassieren, im gleichen Zeitraum stark gesunken –
und zwar von gut vier auf verschwindende 1,1 Prozent. Der
Wissenschaftsrat warnt deshalb vor einer „Noteninflation‟. Außerdem
gebe es bei der Notenvergabe große Unterschiede zwischen einzelnen
Hochschulen. So habe beispielsweise ein Germanistik-Student in Gießen
deutlich bessere Chancen auf eine Bestnote als in Berlin. Höchstnoten im
juristischen oder medizinischen Staatsexamen seien hingegen nach wie
vor eine Seltenheit.

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Online-Redaktion.


Gehen Sie auf folgende Punkte ein:

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Internetredaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

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10 SCHREIBEN
In einer deutschen Zeitung lesen Sie folgende Meldung: Arbeitszeit: 65 Minuten

Thema 1 B:

Wo sind die Vögel?

Schreiben Sie als Reaktion auf diesen Artikel an die Zeitung.


Sagen Sie,

Hinweise:
Vergessen Sie bitte nicht Anrede und Gruß.
Die Adresse der Redaktion brauchen Sie nicht anzugeben.

Bei der Beurteilung wird u.a. darauf geachtet,


• ob Sie alle vier angegebenen Inhaltspunkte berücksichtigt haben,
• wie korrekt Sie schreiben,
• wie gut Sätze und Abschnitte sprachlich miteinander verknüpft sind.

Schreiben Sie mindestens 180 Wörter.

164 Zertifikat B2

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SCHREIBEN 10
Aufgabe 2 Arbeitszeit: 15 Minuten

Eine ausländische Freundin bittet Sie darum, einen Brief zu korrigieren, da Sie besser Deutsch
­können.

• Fehler im Wort: Schreiben Sie die richtige Form an den Rand. (Beispiel 01)
• Fehler in der Satzstellung: Schreiben Sie das falsch platzierte Wort an den Rand, zusammen
mit dem Wort, mit dem es vorkommen soll. (Beispiel 02)

Bitte beachten Sie: Es gibt immer nur einen Fehler pro Zeile.

Maribor, den 7.3.20..

Sehr geehrte Herr Brugger, geehrter


____________________ 01

von einer Bekannten ich habe gehört, dass Sie habe ich
____________________ 02

als Kurator für die Organisation des Ausstellung der


____________________ 16

PANORAMA „Junge Künstler in Südtirol“

vertraulich sind. Ich selbst komme aus ­Slowenien, zuständig, verant-


____________________ 17
wortlich
aber schon vier Jahre wohne in Meran. Daher wohne aber, aber
____________________ 18
wohne
möchte ich anfragen, ob ich als Künstlerin bei der

Ausstellung mitmachen könne. Mein Schwerpunkt kann, könnte


____________________ 19

liegt auf Videoinstallationen und ich war schon an

mehren Veranstaltungen beteiligt. mehreren


____________________ 20

Ich stecke sowohl eine Liste meiner lege, füge


____________________ 21

Ausstellungen und auch einen Lebenslauf sowie als


____________________ 22

eine DVD mit einzigen Beispielen meiner Arbeiten einigen


____________________ 23

bei, um Sie sich ein Bild von mir machen können. damit
____________________ 24

Wenn Sie möchten, ich kann auch zum kann ich


____________________ 25

Vorstellungsgespräch vorbeikommen.

Ich würde mich über eine positive Antwort freuen.

Mit besten Grüßen

Anita Srebnik

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10 SPRECHEN
Aufgabe 1
Kandidat/-in 1

Politik überschätzt soziale Medien

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Über welches wissenschaftliche Studienergebnis berichtet dieser Artikel?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

Kandidat/-in 2

Versehentlich geschickte Mails

Präsentieren Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in Thema und Inhalt des Artikels. Nehmen Sie kurz
persönlich Stellung:
• Welche Aussage enthält die Meldung?
• Welche Beispiele fallen Ihnen dazu ein?
• Welche Meinung haben Sie dazu?
Sprechen Sie circa 3 Minuten.

166 Zertifikat B2

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SPRECHEN 10
Aufgabe 2
Im nächsten Sommer findet in Ihrer Stadt eine Ausstellung zum Thema „Gärten – Oasen der Groß-
stadt“ statt. Sie sind Mitarbeiter des Organisationskomitees und suchen nach einem passenden
Foto für die Werbebroschüre. Wählen Sie eins der drei Fotos aus.

• Machen Sie einen Vorschlag und begründen Sie ihn.


• Widersprechen Sie Ihrem/Ihrer Gesprächspartner/-in.
• Kommen Sie am Ende zu einer Entscheidung.

Zertifikat B2 167

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Transkriptionen
piell für Kinder unter 3 Jahren keinen Eintritt mehr nimmt.
1/2
Und zum Schluss das Peinliche: Frau Berger hat dann noch
Modelltest 1 einen Tippfehler von mir entdeckt, unten beim Asteriskus.
Die Materialkosten sind natürlich nicht im Eintrittspreis ent- 5
Hören Aufgabe 1 halten … Entschuldige bitte. Wird nicht wieder vorkommen.
Sie arbeiten beim Berliner Kinder- und Jugendfreizeitzent- Also, das war alles. Bis morgen, Tschüss.
rum FEZ in der Programmabteilung. Sie haben den ersten
Entwurf des Familienprogramms Ihrer neuen Mitarbeiterin
1/4
Katja zum Abtippen gegeben und sie gebeten noch einige
Sachen zu klären. Katja ruft Sie an und gibt Ihnen Änderun- Hören Aufgabe 2
gen und Ergänzungen durch, damit Sie für die Programmbe- Der Journalist Holger Kerber unterhält sich mit der Foto­
sprechung am Nachmittag die neuen Informationen haben. grafiestudentin Barbara Anker über das Fotografieren chro-
nisch kranker und behinderter Menschen.
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie wäh-
rend des Hörens falsche Informationen oder ergänzen Sie Zu diesem Gespräch sollen Sie 10 Aufgaben lösen.
fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal. Sie hören das Gespräch zuerst einmal ganz, danach in Ab-
Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie schnitten noch einmal. Insgesamt hören Sie das Gespräch
auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit. also zweimal.
Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit.
1/3
Hi, hier ist Katja. Ich habe alle Punkte klären können. Die K = Journalist Holger Kerber A = Barbara Anker
sind ja alle so nett bei euch … bei uns − ich bin ja jetzt auch
dabei … Das ist alles noch so neu für mich. … Aber dass (Textabschnitt Beispiel)
ich dich schon vorher kannte, macht die Sache natürlich ein K: Chronisch kranke oder behinderte Menschen haben auf- 0
bisschen einfacher … grund ihres Handicaps oft zu viel Selbstzweifel und zu we-
Aber jetzt zum Programm: Das Baustellen-Team findet un- nig Selbstbewusstsein. Das will die Passauer Fotografie­
seren Titelvorschlag gut, also nicht mehr „Betreten nicht studentin Barbara Anker mit ihrem Fotoprojekt ändern.
0 verboten“, sondern „Betreten erlaubt“. Klingt tausendmal Sie setzt ihre Models auf den Bildern so in Szene, dass 0
besser! Fanden die auch. sie schön aussehen − denn so sollen sie sich fühlen. Ab
Die zweite Sache betraf die Modellbahnausstellung. Die ist heute kann man in Passau, in der Produzentengalerie,
nicht nur für Jugendliche und Erwachsene, das gilt nur für ihre erste Fotoausstellung sehen. Wir haben kurz bei der
1 die Workshops. Also: „Workshops nur für Jugendliche und Eröffnung der Ausstellung mit ihr gesprochen.
Erwachsene“. Da hattest du ganz recht, dass da was nicht
stimmen konnte. Das hatte uns das Ausstellungsteam falsch (Textabschnitt 1)
gemailt. K: Barbara, wie hat denn das alles angefangen? 6
Das mit den Preisen für die Halloween-Party ist jetzt auch A: Vor etwa einem Jahr habe ich eine alte Schulfreundin
2 geklärt, um die kümmert sich Herr Kaufmann. Der hat schon besucht. Sie muss auf Krücken gehen, ist aber ein sehr
öfter Preise besorgt … das hat mir Paula gesagt, und des- lebenslustiger Mensch und für jeden Spaß zu haben.
halb habe ich ihn einfach angerufen, und er hat sofort Ja Und sie hat sich dann auch einverstanden erklärt, für
gesagt. Gut, wa? eine Seminararbeit zu einer neuen Fototechnik, die ich
Dann bei der Veranstaltung „Das kann ich schon alleine“, für die Uni machen musste, das Modell zu sein. Als ich
das ist nur für Kinder bis 4 Jahre. Das musst du korrigieren. ihr dann per Mail die Fotos geschickt habe, hat sie sofort
… Moment mal. Nee, das ist falsch. Das haben die erst über- begeistert angerufen. Sie habe noch nie so schöne Fotos
legt, aber sich dann doch entschieden, dass das auch für von sich gesehen und ob ich nicht noch einige von ihren
Fünfjährige noch gut ist … Also nicht ändern … Freundinnen, die auch behindert oder chronisch krank
Dann habe ich auch den Titel für das Märchenfest abge- sind, fotografieren wolle.
checkt, mit der Verantwortlichen für die Berliner Märchenta- K: Jetzt macht dein Projekt die Runde, du bekommst berge-
3 ge. Das ist nicht das beste, sondern das schönste Märchen. weise Anfragen von Interessenten, die auch teilnehmen
Wie sich der Fehler nur eingeschlichen hat? Beste … das wollen. Du fährst von einem Fotoshooting zum nächsten. 7
passt doch gar nicht zu Märchen, die sind doch nicht gut Und wie du erzählt hast, findet das immer dort statt, wo
oder schlecht, sondern immer schön … wa? sich die Teilnehmer am wohlsten fühlen, zum Beispiel
Ich bin auch bei Frau Berger vorbeigegangen, um die Preise an ihrem jeweiligen Lieblingsplatz in der Stadt. Aber sag
abzuchecken. Beim Puppentheater gibt es eine Korrektur. mal, wer interessiert sich für ein Fotoshooting mit dir?
Das ist zwar für Kinder ab 2 Jahren, aber zahlen tun Kinder A: Oh, die Mischung ist ziemlich bunt. Vom 19-jährigen Mäd-
4 erst ab 3. Sie meinte, dass das FEZ ab diesem Jahr prinzi- chen bis zum Rentnerpärchen war bisher alles dabei.

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Transkriptionen
Grundsätzlich melden sich aber mehr Frauen als Männer. dass ich hier in Passau ausstelle, denn alle meine Mo- 13
Auf der Warteliste stehen nun auch Kinder. Du kannst dir dels, also alle Teilnehmer des Projekts wohnen hier und
gar nicht vorstellen, welch großes Problem ein krankes können somit die Ausstellung sehen.
8 oder behindertes Kind für manche Eltern darstellt. Umso
schöner fand ich, dass einige Eltern ihre Kinder für mein (Textabschnitt 3)
Projekt angemeldet haben. Das zeigt mir, dass ich auf K: Wie geht das Projekt jetzt weiter? Hast du weitere Aus-
dem richtigen Weg bin. stellungen geplant?
K: Was steckt hinter der Idee, Kranke bzw. Behinderte zu A: Meine nächste Ausstellung wird in Linz sein. Das hat ein 14
fotografieren? Elternverein chronisch kranker und behinderter Kinder
A: Das ist eine längere Geschichte: Ich selbst bin schwer- organisiert. Mit den Fotoshootings habe ich schon be-
behindert. Man sieht es mir nicht an, aber ich lebe schon gonnen. Anfragen weiterer Teilnehmer nehme ich aber
seit meinem 13. Lebensjahr mit Epilepsie. Aus meinen gerne noch an. Ich finde es übrigens toll, dass meine
weniger guten Zeiten weiß ich, wie es ist, krank zu sein. nächste Ausstellung in Österreich sein wird. Das hätte
Anders zu sein. Eingesperrt im eigenen Körper, einfach ich nie gedacht. Aber jemand aus dem Elternverein hatte
hilflos und einsam. Und genau hier will ich ansetzen. über Verwandte hier in Passau von meinem Projekt ge-
9 Denn fast alles im Leben hat mit dem Selbstbewusstsein hört und hat den Elternverein dafür begeistern können.
zu tun und mit dem Bild, das man von sich selbst hat. Die- Der Verein hat mir dann auch noch mit den Kontakten
ses Bild ist oft nicht sehr schön. Ein Foto, auf dem man zu möglichen Interessenten geholfen. … Tja, und dann
wirklich gut, ja richtig schön aussieht, kann da schon ei- steht jetzt die Vereinsgründung auf dem Plan. Viele lie- 15
nen Unterschied machen. be Menschen und Firmen möchten nämlich meine Arbeit
unterstützen und wollen, dass ich weitermache. Dazu
(Textabschnitt 2) muss ich aber Spendenquittungen ausstellen können
K: Musstest du den Models während des Fotoshootings An- und deshalb muss der Verein gegründet werden. Danach
weisungen geben? kann ich so richtig durchstarten, die Ideen und Anfragen
10 A: Teilweise gebe ich Anweisungen, manchmal muss ich sind da, leider fehlt es wie so oft am Geld. Durch den ge-
aber gar nichts tun. Die Fotos entstehen oft, während wir meinnützigen Verein soll sich das aber ändern.
uns unterhalten, die Teilnehmer ihre Geschichte erzäh- K: Barbara, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel
len oder wir einfach nur rumblödeln. Ab und zu helfe ich Erfolg.
schon ein bisschen. Es liegt aber immer am Model, also A: Danke.
wie der Mensch sich zeigen will und mit welchem Aus-
druck er sich auf Bildern verewigen lassen möchte. Hören Sie jetzt das Beispiel.
K: Was möchtest du mit den Bildern ausdrücken, was sollen
sie ausstrahlen? (Textabschnitt Beispiel)
A: Die Bilder sollen in erster Linie den Teilnehmern gefal-
len. Sie sollen ihre Bilder ansehen und denken „Ich bin Lesen Sie jetzt die Aufgaben 6 bis 9.
11 schön!“. Das gibt jede Menge guter Gefühle. Die Bilder
sollen aber auch ausdrücken, dass man viele Handicaps
1/5
nicht sieht. Wie bei mir mit der Epilepsie. Wenn ich keine
Krise habe, kann man das ja auch nicht sehen. Da sehe (Textabschnitt 1)
ich dann ganz „normal“ aus. Aber ich lebe natürlich immer
mit der Angst, dass ein Anfall kommt, … das kann ich nie Lesen Sie jetzt die Aufgaben 10 bis 13.
voraussehen. Dass man also das Handicap nicht sieht,
heißt ja noch lange nicht, dass diese Behinderung nicht
1/6
existiert. Oder dass man sie nicht ernst nehmen muss. Im
Gegenteil: Wir müssen sensibler im Umgang miteinander (Textabschnitt 2)
12 werden. Jeder Mensch ist einzigartig und wertvoll. Viel zu
oft gehen wir, die anders sind, in der Gesellschaft unter. Lesen Sie jetzt die Aufgaben 14 und 15.
Und mit meinen Bildern will ich das ändern.
K: Was ist dein Ziel, das du mit der Ausstellung erreichen
1/7
möchtest?
A: Das klingt jetzt kitschig, aber ich meine es ernst: Ich will (Textabschnitt 3)
Glück schenken. Wenn jemand beim Betrachten der Bil-
der lächelt, dann ist das schon fast genug. Und wenn
jemand beginnt, über sich, seine Lebenswelt und den
Umgang mit Menschen, die anders sind, nachzudenken,
dann habe ich mein Ziel erreicht. Wichtig ist dabei auch,

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Transkriptionen
1/8 1/10
Modelltest 2 Hören Aufgabe 2
In der Sendung „Tante-Emma-Laden“ unterhält sich die
Hören Aufgabe 1 Radioredakteurin Britta Westerhagen mit Nina Römer und
Sie haben ein Rezept Ihrer Mutter in Ihrem Blog veröffent- Julius Brähler, den Initiatoren der Plattform foodsharing.de.
licht. Da sich Ihre Mutter mit dem Internet nicht auskennt und
Sie in einer anderen Stadt wohnen, haben Sie eine Freundin Zu diesem Gespräch sollen Sie 10 Aufgaben lösen.
Ihrer Mutter gebeten, ihr das Rezept auszudrucken. Nach Sie hören das Gespräch zuerst einmal ganz, danach in Ab-
zwei Tagen finden Sie eine Nachricht Ihrer Mutter auf Ihrer schnitten noch einmal. Insgesamt hören Sie das Gespräch
Mailbox. Natürlich hat sich Ihre Mutter gefreut, aber sie gibt also zweimal.
Ihnen auch einige Korrekturen durch. Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit.
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie wäh-
rend des Hörens falsche Informationen oder ergänzen Sie W = Redakteurin Britta Westerhagen N = Nina Römer
fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal. J = Julius Brähler
Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit. (Textabschnitt Beispiel)
W: Hallo Leute, es ist wieder so weit, der „Tante-Emma- 0
Laden“ ist wieder da, mit Interessantem zu allem Mögli-
1/9
chen. Heute bei mir im Studio sind Nina Römer und Julius
Hallo, Schatz. Ich bin’s, Mama. … Na, das war ja eine tol- Brähler, die ein interessantes Projekt initiiert haben. Sie
le Überraschung! … Aber ich hoffe, dass du das Rezept so wollen, dass wir weniger Nahrungsmittel wegwerfen. Und
nicht ausprobiert hast … Da sind einige Fehler drin, und so, mehr teilen − per Smartphone.Die Plattform foodsharing.de
wie du das schreibst, wird das nichts. soll noch in diesem Herbst ans Netz gehen.
Also: Erst einmal ist das kein Eintopf, das hört sich so altba-
cken an, das möchte ich nicht. Also, mach doch bitte beim (Textabschnitt 1)
0 Titel „Lammtopf“, nicht „Eintopf“. Na ja, das war kein Fehler, W: Nina, was ist foodsharing.de? 6
aber wenn das veröffentlicht ist und mein Name darunter N: Das ist eine Plattform zum Essenteilen. Früher auf dem
steht, dann möchte ich auch, dass es sozusagen auch stilis- Dorf war das ganz normal. Heute gibt es eine Hemm-
tisch den richtigen Touch hat, nicht? schwelle. Man traut sich nicht, andere zu fragen, ob sie
1 Aber jetzt: Das sind 400 Gramm Lammfleisch bei den Zuta- etwas haben möchten, was übrig ist. Man könnte ko-
ten. Für drei Personen nur 300 Gramm? Das schmeckt doch misch angeguckt werden. Darum werfen viele Leute Nah-
hinterher nach nichts. Also, wer vegetarisch essen will, der rungsmittel in die Mülltonne, obwohl sie nebenan klingeln
soll. Aber das hier soll richtig nach Fleisch schmecken. könnten. Diese Hemmschwelle wollen wir mit unserem
2 Und dann hast du weiter unten hinter dem Pfeffer das Salz Angebot abbauen.
vergessen. … Das wird ja laff … Ach … wenn man das rich- W: Wie funktioniert das?
tig kocht, dann schmeckt das echt nach Griechenland. Das N: Jemand, der etwas übrig hat, registriert sich bei foodsha- 7
Rezept habe ich von dem Kyr Giorgos aus dem Dorf, wo wir ring.de und stellt sein Angebot ein. Potenzielle Abnehmer
unseren letzten Griechenlandurlaub verbracht haben. Das sehen dann am PC oder auf ihrem Smartphone, was es
ist aber lustig … Aber das erzähle ich dir genauer, wenn du gibt, wo es sich befindet und wer es anbietet. Es wird ein
das nächste Mal kommst. Bewertungssystem geben wie bei anderen Communities,
3 Aber weiter. Bei 3: Das muss man „kurz“ mitschmoren. sodass ich gleich sehe, wie vertrauenswürdig der Anbie-
Sonst merkt man hinterher gar nichts mehr von dem Gemü- ter ist.
se. Kannst du das bitte ergänzen?
4 Und dann in Punkt 5. Da musst du nach „Tomaten“ „mit Saft“ (Textabschnitt 2)
ergänzen. Viele schütten den Saft ab und nehmen nur die W: Und wer sind diese Anbieter, Julius?
Tomaten, aber dann werden die Nudeln nicht gar, die haben J: Bislang haben wir nur private Angebote auf der Plattform 10
dann nicht genug Flüssigkeit. …
Und zum Schluss muss man das Ganze nicht 25 Minuten W: Aber könnten nicht Geschäfte viel mehr anbieten? Ich
5 schmoren, sondern nur 15. Es soll ja nicht alles verkochen, habe gelesen, dass Bäckereien jeden Tag etwa zehn bis 8
und das Fleisch wird auf jeden Fall gar. 20 Prozent ihres Gebäcks und ihrer Brote aussortieren.
Das war alles. … Kommst du das nächste Wochenende? Ähnlich ist die Situation auch bei Hotels und Gastrono-
Dann koche ich was anderes. Vielleicht willst du das dann ja mieunternehmen. Pro Jahr landen in Deutschland da-
auch veröffentlichen … durch 500 000 Tonnen Brot im Abfall.
Küsschen. J: Auch Supermärkte werfen tonnenweise Nahrhaftes weg:

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Transkriptionen
9 Denn während manche Läden Produkte mit abgelau- Wir können also, indem wir weniger wegwerfen und also 14
fenem Haltbarkeitsdatum zu Sonderpreisen anbieten, auch weniger kaufen, dafür sorgen, dass Nahrungsmittel
nehmen andere die Nahrung schon zwei Tage vor dem nicht ganz so teuer werden.
Stichdatum aus den Regalen und schütten sie in Müll- W: Wann geht die Plattform ans Netz?
container. Teilweise sind die Angestellten auch nur be- N: Vor Kurzem haben wir unsere Crowdfunding-Kampagne
quem oder sie haben zu viel zu tun: Neue Etiketten mit abgeschlossen. Wir haben mit vielen kleinen Spenden
reduzierten Preisen an die Ware zu heften, ist ihnen zu 12 000 Euro eingesammelt, die Basis für das Projekt.
10 aufwendig … und deshalb habe ich auch gesagt, bislang Jetzt gehen wir an die Feinkonzeption und ans Program-
haben wir nur private Anbieter. Langfristig wollen wir je- mieren. Wenn alles gut läuft, können wir noch in diesem
doch die Plattform auch für Landwirte, Supermärkte und Herbst an den Start gehen.
andere Lebensmittelgeschäfte erweitern. W: Nina, Julius, ihr seid die Initiatoren und die Betreiber der
W: Wendet ihr euch an eine bestimmte Zielgruppe? Plattform. Habt ihr euch für die Plattform ein bestimmtes
11 N: Studien haben gezeigt, dass die Altersgruppe unter 39 Ziel gesetzt?
am meisten wegwirft. Diese Leute wollen wir erreichen, J: Wir wollen mindestens eine Million Foodsharer in 15
und darum rücken wir das mobile Internet in den Mittel- Deutschland, denn wir brauchen eine lebendige Com-
punkt. Das Ganze soll auch einen etwas spielerischen munity, die ausstrahlt. Das Projekt wird entweder relativ
Charakter haben. schnell ganz groß − oder es funktioniert nicht. Wir hoffen
natürlich auf Ersteres.
(Textabschnitt 3) W: Nina Römer, Julius Brähler, vielen Dank, dass ihr hier im
W: Bei aller Spielfreude: Was ist, wenn jemand schlecht ge- Studio wart und viel Erfolg mit foodsharing.de.
wordenes Fleisch anbietet?
12 N: Fleisch, Fisch und Eiprodukte wollen wir erst einmal aus- Hören Sie jetzt das Beispiel.
schließen. Eben weil man nicht weiß, welche Standards
der Anbieter hat. Wir haben als Betreiber der Plattform (Textabschnitt Beispiel)
eine Sorgfaltspflicht. Über den Rest kann man diskutie-
ren. Für die einen wird ein Joghurt, der eine Woche über Lesen Sie jetzt die Aufgaben 6 und 7.
dem Mindesthaltbarkeitsdatum ist, noch gut sein. Ande-
re sehen das vielleicht nicht so. Es wird unterschiedliche
1/11
Maßstäbe geben. Aber allein, dass darüber geredet wird,
ist ein Gewinn. Man soll seinen eigenen Sinnen trauen. (Textabschnitt 1)
Das Mindesthaltbarkeitsdatum hat nicht viel zu besagen.
W: Lebensmittel sind bei uns nicht besonders teuer. Wird da- Lesen Sie jetzt die Aufgaben 8 bis 11.
rum so viel weggeworfen?
J: Stimmt, für viele Menschen sind Lebensmittel so billig,
1/12
dass sie sich keine Gedanken darüber machen müssen,
warum sie zu viel gekauft haben. Das Wegwerfen tut nicht (Textabschnitt 2)
weh. Aber Lebensmittel haben auch einen ideellen Wert,
13 der über die reine Geldsumme hinausgeht. Wenn mir Lesen Sie jetzt die Aufgaben 12 bis 15.
klar wird, es gibt einen Preis, den wir alle zahlen − Klima­
erwärmung, Welthunger −, dann werde ich versuchen,
1/13
nichts oder wenigstens weniger wegzuwerfen. Ich werde
versuchen, so einzukaufen, dass ich nicht zu viel habe. (Textabschnitt 3)
N: Wenn man die Nahrungsmengen addiert, die in den eu-
ropäischen Haushalten vergeudet werden, könnte man
damit theoretisch mindestens jeden dritten Hungrigen
auf unserem Planeten mit 2 500 Kilokalorien versorgen −
also dem durchschnittlichen Tagesbedarf eines jungen
Mitteleuropäers.
W: Foodsharing als Maßnahme gegen den Welthunger?
N: Wir werden den Welthunger mit Essenteilen nicht be-
seitigen. Aber die Preise, zum Beispiel auf dem Getrei-
14 demarkt, hängen weltweit zusammen. Wenn wir mehr
kaufen, und sei es für die Mülltonne, dann steigen die
Weltmarktpreise − auch in den Ländern, in denen es
knapp zugeht. In denen die Menschen 60 oder 80 Pro-
zent ihres Einkommens für Essen ausgeben müssen.

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Transkriptionen
„Vereinbarung“ noch ergänzen „per E-Mail“.
1/14 5
Das war’s. Und wie gesagt, war keine Mühe.
Modelltest 3 Bis demnächst.

Hören Aufgabe 1 1/16


Im Institut für Deutsche und Niederländische Philologie der
Freien Universität Berlin gibt es zwei neue Mitarbeiterinnen, Hören Aufgabe 2
deren Kontaktdaten sofort ins Internet gestellt werden müs- In der Sendung „Plauderstündchen“ interviewt die Radiore-
sen. Das ist Ihre Aufgabe. Zur Sicherheit haben Sie Moni- dakteurin Katrin Wörth die junge Autorin Simona Bayreuther,
ka Zwinger von der Personalabteilung gebeten, alles noch die als Ghostwriterin tätig ist.
einmal zu überprüfen. Nach Ihrer Mittagspause finden Sie
eine Nachricht von ihr mit Korrekturen auf Ihrem Anrufbe- Zu diesem Gespräch sollen Sie 10 Aufgaben lösen.
antworter. Sie hören das Gespräch zuerst einmal ganz, danach in Ab-
schnitten noch einmal. Insgesamt hören Sie das Gespräch
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie wäh- also zweimal.
rend des Hörens falsche Informationen oder ergänzen Sie Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal. auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit.
Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit. K = Redakteurin Katrin Wörth S = Simona Bayreuther

(Textabschnitt Beispiel)
1/15
K: Guten Abend, meine Damen und Herren, zu unserem
Hallo, hier ist Monika von der Personalabteilung. Macht mir heutigen Plauderstündchen. Mein heutiger Studiogast ist
zwar mehr Arbeit, aber ich finde gut, dass du mich gebeten 25 Jahre alt und hat schon mehr als 1000 Liebesbriefe
hast, die Daten nachzuchecken. Wenn die erst einmal falsch geschrieben. … Simona Bayreuther ist Ghostwriterin und 0
im Internet stehen, dann gibt es hinterher so viel Beschwer- verfasst, im Auftrag ihrer Kunden, Liebesbriefe an Män-
den … das ist nicht schön … und macht auch viel Arbeit. ner und Frauen, die sie noch nie in ihrem Leben gesehen
Also fangen wir an bei der Mittwalder. Deren Arbeitsgebiet hat. Der Großteil der Briefkäufer ist zwischen 35 und 50
0 ist nicht einfach „Sprachwissenschaft“, sondern „Histori- Jahre alt, meist männlich und Single.
sche“ Sprachwissenschaft. Das musst du also ergänzen.
Und dann bei der Adresse: Die ist nicht in Raum JK 34/233 (Textabschnitt 1)
1 sondern in JK 31/233. Gott sei Dank, dass mir das aufgefal- K: Simona, wie sind Sie auf die Idee gekommen, als Ghost-
len ist. In 34 ist der Bärmann, das ist ein ganz komischer Typ writerin zu arbeiten?
…, wenn bei dem Studenten für die Mittwalder auftauchen S: Ich mache das mittlerweile schon seit ungefähr vier Jah-
würden … Ich darf gar nicht daran denken … ren. Auf die Idee bin ich in Wien gekommen, ich habe dort 6
Dann im Sekretariat. Das ist jetzt ein Neuer, der heißt lusti- Kreatives Schreiben studiert und brauchte Geld. Und da
2 gerweise auch Klaus, aber mit Nachnamen Van Gherwen. ich gerne Autorin werden möchte, habe ich mir überlegt,
Also das ist groß V, dann a und n, neues Wort G-h-e-r-w-e-n. dass ich als Ghostwriterin schreiben könnte. Ich habe
Ersetz das bitte. mich bei einer Textagentur beworben, wurde direkt ge-
Das war’s für die Mittwalder. Gehen wir zur Ackermann. nommen und darf seitdem Liebesbriefe schreiben.
Bei der hast du auch das Fachgebiet viel zu generell ange- K: Warum ausgerechnet Liebesbriefe?
geben … man merkt, dass du keinen Draht zu den Geistes- S: Neben Liebesbriefen schreibe ich auch Gedichte und
wissenschaften hast … was nicht unbedingt ein Manko sein Reden. Aber praktisch seit Beginn meiner Arbeit als
3 muss … Also, das muss heißen: Neuere Deutsche Literatur. Ghostwriterin sind die Liebesbriefe mein Steckenpferd.
Kannst du das bitte noch ergänzen? Ich habe sehr bald gemerkt, dass ich für die Stimmung 7
Dann hast du noch einen Fehler bei der Telefonnummer. der Menschen, die mich beauftragen, die richtigen Worte
4 Die Faxnummer ist O.K. Aber bei der Telefonnummer ist am finden kann, dass ich, wie soll ich sagen, … ihre Gefüh-
Schluss zweimal 59, also nicht 57 59. … Bei den neuen Mit- le durch meine Leidenschaft fürs Schreiben gut in Worte
arbeitern rufen die Studenten unheimlich oft an … die 57 fassen kann … und das ist ein schönes Gefühl …
hat die Schönberger. Die ist nett, nicht so wie der Bärmann, K: Wie viel müssen Ihre Kunden für einen Brief bezahlen?
aber es ist auch nicht schön, wenn bei der dauernd Studen- S: Eine Seite kostet 50 Euro, ich schreibe aber höchstens 8
ten anrufen wegen der Ackermann … Also, mach die Tele- zwei Seiten für einen Kunden. Es gibt auch Anfragen
fonnummer richtig. über fünf Seiten, aber das ist zu viel. In zwei Seiten ist
Und dann zum Schluss noch eine Sache mit der Sprech- alles gesagt, was es zu sagen gibt.
stunde von der Ackermann. Die hat nur nach Vereinbarung,
aber nur mit Mail, nicht telefonisch. Da musst du also nach

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Transkriptionen
(Textabschnitt 2) PC, nie per Hand. Aber meine Kunden können die Briefe
K: Sind Ihre Kunden nicht in der Lage, solche Briefe selbst dann ja noch abschreiben.
zu verfassen? K: Wie viele Ihrer Kunden waren erfolgreich mit den Liebes-
9 S: Das Problem in der heutigen Zeit ist doch, dass man es briefen?
gar nicht mehr gewohnt ist, Briefe zu schreiben. Man S: Ich bekomme eigentlich fast nie das Feedback, ob es mit
kommuniziert nur noch über Facebook und SMS. Und der Liebe letztendlich geklappt hat, aber da spielen ja oh-
fast keiner beherrscht die Rechtschreibung richtig. Das nehin auch noch viele andere Dinge mit, nicht nur meine
mache ich aber niemandem zum Vorwurf, sie ändert sich Briefe. Mich interessiert eher das inhaltliche Feedback, 15
ja auch ständig. Viele Menschen können sich aber auch und das bekomme ich sehr oft. Es freut mich sehr, wenn
nicht mehr lange konzentrieren, weshalb es ihnen schwer meine Kunden zufrieden sind und meinen Schreibstil
fällt, einen Brief zu verfassen. mögen. Aber natürlich gibt es auch hin und wieder Be-
K: Warum wird das Angebot eher von Männern wahrgenom- schwerden über einzelne Sätze, die ich dann ändere.
men? K: Sind Sie in einer festen Beziehung?
S: Ich glaube, sie sind einfach ängstlicher, haben Angst, sie S: Ja, ich bin vergeben.
10 könnten irgendwas Falsches sagen. Frauen sind da nicht K: Ist Ihr Freund nicht eifersüchtig, wenn Sie anderen Män-
so. Sie trauen sich mehr. nern Liebesbriefe verfassen?
11 K: Ein Liebesbrief enthält intime Gefühle. Betrügt man die S: Mein Freund findet, dass ich einen skurrilen Job habe.
Adressaten des Briefes nicht, wenn der Inhalt nicht selbst Aber er weiß, dass es eben nur ein Job ist.
verfasst worden ist? K: Simona Bayreuther, vielen Dank für dieses nette Plauder-
S: Ich kann verstehen, wenn nicht jeder von diesem Kon- stündchen.
zept begeistert ist. Ich weiß auch nicht, ob ich es in An-
spruch nehmen würde, wenn ich nicht selbst schreiben Hören Sie jetzt das Beispiel.
11 könnte. Bei meinen Kunden habe ich jedenfalls den Ein-
druck, dass sie sehr froh sind, dass es mich gibt und ich (Textabschnitt Beispiel)
ihnen, sagen wir mal, in einer Notlage helfen kann.
K: Sie verfassen Liebesbriefe für Menschen, die Sie noch Lesen Sie jetzt die Aufgaben 6 bis 8.
nie gesehen haben. Wie schaffen Sie es, authentische
Briefe zu schreiben?
1/17
S: Die Menschen, die mich kontaktieren, schreiben mir
erst mal eine Mail und rufen mich dann an. Ich spreche (Textabschnitt 1)
ungefähr eine Stunde mit ihnen, dann ist alles Notwen-
dige gesagt. Bei Männern geht es eigentlich immer re- Lesen Sie jetzt die Aufgaben 9 bis 12.
lativ schnell, sie beschreiben kurz die Situation. Frauen
reden meist länger. Während des Telefonats nutze ich die
1/18
Zeit, um die Sprache der Kunden zu analysieren. Dabei
schaue ich nicht nur auf Worte und Wendungen, die sie (Textabschnitt 2)
12 häufig benutzen, sondern versuche, ihren persönlichen
Sprachstil zu erfassen und den Brief dann entsprechend Lesen Sie jetzt die Aufgaben 13 bis 15.
zu schreiben.
1/19
(Textabschnitt 3)
K: Nehmen Sie jeden Auftrag an oder lehnen Sie auch (Textabschnitt 3)
schon mal welche ab?
S: Es gab viele Aufträge, die ich abgelehnt habe. Meist sagt
mir dann mein Gefühl, dass irgendwas komisch ist oder
13 ich die Situation nicht unterstützen kann. Vor ein paar Wo-
chen sollte ich einen Trennungsbrief schreiben. Der Typ
war einfach zu feige, um sich von seiner Freundin zu tren-
nen. Das habe ich abgelehnt, weil ich das einfach nicht
korrekt fand.
K: Gibt es beim Schreiben der Briefe Tabus?
S: Es gibt eigentlich zwei Tabus: Ich schreibe nie „Ich liebe
dich“, weil es in geschriebener Form eine Floskel ist und
14 viel zu kitschig. Gerade bei Liebesbriefen sollte man auf-
passen, dass sie nicht kitschig und damit unglaubwürdig
werden. Außerdem schreibe ich die Briefe immer am

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Transkriptionen
Das war’s. Andere Korrekturen habe ich nicht. Ich hoffe, jetzt
2/1
ist alles O.K. Denn wenn die Jobanbieter sich beschweren,
Modelltest 4 ist det auch nicht schön …
Tschüs dann …
Hören Aufgabe 1
Sie arbeiten beim Studentenwerk Berlin in der Arbeitsver-
2/3
mittlung „Heinzelmännchen“ und sind verantwortlich für die
Jobangebote im Internet. Sie haben die neuesten Angebote Hören Aufgabe 2
für die Internetseite zusammengestellt und sie Ihrer Kollegin Für die Sendung „Das Tier in mir“ interviewt die Radioredak-
Claudia zugeschickt, damit sie sie anhand der Angebots- teurin Veronika Zager Deutschlands bekanntesten Hunde-
formulare der Arbeitgeber überprüft. Am nächsten Morgen trainer Rainer Martin zum Verhalten von Hunden und Jog-
finden Sie von ihr eine Nachricht auf Ihrer Mailbox. gern.

Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie wäh- Zu diesem Gespräch sollen Sie 10 Aufgaben lösen.
rend des Hörens falsche Informationen oder ergänzen Sie Sie hören das Gespräch zuerst einmal ganz, danach in Ab-
fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal. schnitten noch einmal. Insgesamt hören Sie das Gespräch
Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie also zweimal.
auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit. Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit.
2/2
V = Redakteurin Veronika Zager
Hallo, hier ist Claudia. Ich hatte die Datei mit den Korrekturen R = Hundetrainer Rainer Martin
fertig gemacht, aber dann hat mein Internet gestreikt. Heute
Morgen musste ich erst meine Tochter in den Kindergarten (Textabschnitt Beispiel)
bringen und dann noch tausend Sachen erledigen. Deshalb V: Hallo, liebe Tierfreunde, heute bin ich bei euch mit ei-
die Nachricht, denn ich weiß ja, es eilt … wie immer. nem Live-Interview aus dem Englischen Garten, einem 0
Also: Beim Winterdienst ist das keine zweitägige, sondern der Lieblingsparks für Münchens Jogger. Aber natürlich
0 eine eintägige Schulung. Unter uns gesagt: Die wollen nur auch ein beliebter Ort, um mit seinem Hund spazieren zu
Leute, die hart zupacken können, und das mit der Schulung gehen. Bei mir ist Rainer Martin, ein Promi unter Deutsch-
ist eigentlich nur Schmu … und 9,50 die Stunde finde ich lands Hundetrainern, der uns etwas über die recht pro-
dafür echt mager. … blematischen Beziehungen zwischen Joggern und Hun-
Kommen wir zum nächsten Punkt. Übersetzung: Das ist ins den erzählen wird.
1 Japanische. Erinnerst du dich, die Firma hatte geschrieben:
Chinesisch, Japanisch, Koreanisch. Aber das sind ja drei (Textabschnitt 1)
Jobs. Und deshalb haben wir eine gesonderte Anzeige für V: Rainer, heute sieht hier ja alles ziemlich ruhig aus. Den-
jede Sprache. Und Chinesisch und Koreanisch hattest du noch stehen ja Zwischenfälle mit Hunden und Joggern
gestern schon ins Internet gestellt. Es fehlte noch Japanisch. praktisch auf der Tagesordnung. Warum eigentlich?
Dann bei den Flyern. Bei den Anforderungen musst du nach R: Hunde finden alles spannend, was sich bewegt. Sie 6
2 „Asiatin“ noch „Komma, weiblich“ ergänzen. Das ist zwar ei- lieben das Jagen. Ernsthaft gefährlich ist das aber nur
gentlich überflüssig, denn „Asiatin“ kann ja eigentlich kein selten. Es geht dem Hund ums Hinterherrennen, nicht
Mann sein, aber die wollen das so. Die haben sich schon ums Reinbeißen. … Das sollte man sich immer bewusst
mal beschwert. Also ergänze das bitte. machen. Man muss sich gewissermaßen ein bisschen
Bei dem Schwarzwald-Ausschank ist die Arbeitszeit bis in den Hund hineinversetzen. Und deshalb ist auch das 7
3 20:30 Uhr. Das musst du korrigieren. Dümmste, was ein Läufer tun kann, wenn ihn ein Hund
Und jetzt kommt der Gärtnergehilfe, aber da war nichts. verfolgt, zu versuchen schneller zu werden. Selbst die
Aber wenn ich den Gärtnerjob mit der Winterhilfe vergleiche, kleinsten Hunde können den schnellsten Läufer über
dann ist doch der Gärtnerjob echt besser. Beide sind echte 100 Meter schlagen. Wegrennen macht also überhaupt
Knochenarbeit, aber beim Gärtnern kann man auch noch keinen Sinn. Verlangsamen und Stehenbleiben ist die ef-
was Nützliches lernen … Na ja, … egal. fektivste Methode, um den Hund zu stoppen. In diesem
4 Noch zwei Sachen für den App-Menschen: Das ist „ab so- Moment ist das Spiel für den Hund nicht mehr interes-
fort“ und nicht 19. Oktober -10. November. Das hast du wohl sant.
von der Anzeige davor kopiert.
Und dann bei den Anforderungen: Warum schreiben die ei- (Textabschnitt 2)
gentlich nicht gleich, dass sie einen fertigen Informatiker su- V: Stehenbleiben? Ist das wirklich eine so tolle Idee?
chen? ... Also, die wollen nicht einfach Englischkenntnisse, R: Plötzlich stehen bleiben ist nicht gut, denn dann wird
5 sondern gute Englischkenntnisse im Programmierbereich. der Läufer für den Hund womöglich zur Bedrohung. So

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Transkriptionen
entsteht schnell die Situation, dass der Hund um den V: Was muss ich bedenken, wenn ich mit meinem Hund lau-
plötzlich stehen gebliebenen Jogger herumrennt und ihn fen gehen möchte?
anbellt. Aber wenn man weiter ganz ruhig stehen bleibt, R: Einfach nur rennen, ist für den Hund zu wenig. Ich kenne 14
8 beruhigt sich auch der Hund. Optimal jedoch wäre: lang- sehr viele Hundehalter, die sehr intensiv mit den Hunden
samer werden, zum Stehen kommen, den Hund ignorie- laufen und spazieren gehen, aber ihn geistig zu wenig
ren und wieder loslaufen. … Ich weiß, Ignorieren hört sich fordern, zum Beispiel mit Suchspielen. Man darf Bewe-
komisch an, aber es funktioniert. Ich gucke an dem Hund gung nicht mit Beschäftigung verwechseln. Es gibt aber
vorbei oder über ihn rüber und dann läuft er wieder weg. auch Hunde, die nur mit Laufen glücklich sind.
9 … Allerdings läuft es in den Parks in der Praxis oft an- V: Wie reagieren Hunde eigentlich auf Walker?
ders: Der Jogger schreit den Hund an, die Hundehalter R: Anfangs, als dieser Trend mit dem Nordic Walking auf-
beschweren sich und sagen: „Der tut doch nichts.“ Dann kam, war das tatsächlich ein Problem. Da kommen die-
gibt’s Streit, und das ist das eigentlich Blöde. … Aller- se Menschen mit überdimensionierten Stöcken, häufig
dings gibt es bei Reaktionen interessante Unterschiede mit viel zu weit nach vorn geneigter Körperhaltung, dazu
zwischen Männern und Frauen, und deshalb sind es noch diese Geräusche: Klack, klack, klack. Das fanden
auch meistens Männer, die gebissen werden. Hunde spannend und ungewöhnlich. Und es hat des Öf-
V: Ach, wirklich? teren dazu geführt, dass sie Walker angebellt haben. In- 15
R: Wenn ein Hund mit großem Tempo angerannt kommt, zwischen gehört dieses Erscheinungsbild aber anschei-
kriegt der Mensch einen Schreck und bleibt stehen – das nend so zum Stadtbild, dass die meisten Hunde sich
10 ist ein normaler Impuls. Die Frau läuft erleichtert weiter, daran gewöhnt haben.
wenn der Hund stehen bleibt und nichts passiert ist. Der
Mann aber will sich behaupten, geht auf den Hund zu, Hören Sie jetzt das Beispiel.
beschimpft ihn und versucht ihn zu verjagen. Der Hund
merkt, dass in dieser Situation irgendwas nicht zusam- (Textabschnitt Beispiel)
10 menpasst. Erst die Angst, dann das Beschimpfen. Da
kann es gefährlich werden. Lesen Sie jetzt die Aufgaben 6 und 7.
V: Wie erkenne ich, ob ein Hund wirklich nur spielen will?
R: Man sieht es gut an der Körper-Steifigkeit der Hun-
2/4
11 de. Wenn ein Hund vor mir steht, mich anguckt – der
Schwanz hängt runter, Muskeln sind nicht angespannt –, (Textabschnitt 1)
kann ich prima an ihm vorbei, kein Drama. Wenn ich mer-
ke, dass der Körper des Hundes nicht locker ist, sondern Lesen Sie jetzt die Aufgaben 8 bis 11.
sich anspannt, er den Kopf hoch hält und der Schwanz
steif wird, kann es ernst werden. Genauso funktioniert die
2/5
Körpersprache beim Verfolgen: Wenn der ganze Hund in
sich weich aussieht, er trabt, locker rennt und den Po hin- (Textabschnitt 2)
und herbewegt, ist er nicht bedrohlich.
Lesen Sie jetzt die Aufgaben 12 bis 15.
(Textabschnitt 3)
V: Kann man einem fremden Hund verbal Einhalt gebieten,
2/6
indem man zum Beispiel „Aus“ oder „Stopp“ ruft?
12 R: Wenn der Hund gut erzogen ist, können Standardbefehle (Textabschnitt 3)
wie „Aus“ oder „Sitz“ eine Hilfe sein. Aber meine Erfah-
rung zeigt mir: Die Hundebesitzer, die es nicht schaffen,
ihren Hund davon abzuhalten, Jogger zu jagen, haben
ihm auch nicht die elementaren Erziehungsregeln beige-
bracht. Befehle zu rufen, ist also nicht effektiv.
V: Wie man hier sehen kann, nehmen viele Jogger ja auch
ihren eigenen Hund mit zum Laufen. Welcher Hund passt
zu einem Läufer?
13 R: Durchschnittliche Freizeitläufer, die einmal am Tag für
eine Stunde joggen, können im Grunde jede Rasse prima
mitnehmen. Zehn Kilometer übersteht jeder Hund, der
einigermaßen trainiert ist. Wenn man aber am Tag zwei
13 Stunden läuft, dann muss es ein Hund sein, der ein ho-
hes Maß an Sportlichkeit mitbringt, etwa Border Collies,
Australian Shepherds, Weimaraner oder Münsterländer.

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Transkriptionen
2/7 2/9
Modelltest 5
Hören Aufgabe 2
Hören Aufgabe 1 In der Sendung „Konsum für Sie“ spricht die Radioredak-
Sie arbeiten in einer großen Buchhandlung und sind für den teurin Angela Kirchner mit dem Psychologen und Konsum-
Inhalt der Webpräsenz verantwortlich. Bevor Sie jedoch et- forscher Herbert Nowak sowie dem Verbraucherschützer
was ins Internet stellen, lassen Sie es immer noch von Frau Armin Groote über die Frage, wie Verbraucher bei Rabattak-
Naumann überprüfen, die als alte Buchhändlerin ein geüb- tionen reagieren.
teres Auge hat. Heute Morgen finden Sie auf Ihrem Anruf-
beantworter im Büro eine Nachricht von Frau Naumann, die Zu diesem Gespräch sollen Sie 10 Aufgaben lösen.
Ihnen einige Änderungen und Ergänzungen durchgibt. Sie hören das Gespräch zuerst einmal ganz, danach in Ab-
schnitten noch einmal. Insgesamt hören Sie das Gespräch
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie wäh- also zweimal.
rend des Hörens falsche Informationen oder ergänzen Sie Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal. auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit.
Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit. K = Redakteurin Angela Kirchner N = Herbert Nowak
G = Armin Groote
2/8
(Textabschnitt Beispiel)
Guten Morgen, hier ist die leider immer noch ziemlich kran- K: Für Schnäppchenjäger herrschen paradiesische Ver- 0
ke Frau Naumann. … Na, du wirst ja jedes Mal besser. Dies- hältnisse: Überall locken Sonderangebote und Rabatte.
mal habe ich nicht viel rumzumeckern, aber ein paar Sachen Ob Januar oder Juli, März oder Mai: Preisnachlässe gibt
gibt es noch … ein Segen, sonst wäre ich ja arbeitslos! Also. es zu jeder Jahreszeit. Seit Abschaffung des Rabattge-
0 Gleich beim Ersten. Überall sonst hast du „von“ vor dem Na- setzes dürfen Händler die Preise senken, wie es ihnen
men der Autoren. Das sollte auch hier so stehen. gefällt. Und die Kunden stürzen sich auf Rabatte wie
Dann, bei dem Buch von Kinder Brockhaus: Das ist eine Verdurstende aufs Wasser. Doch was steckt hinter Pro-
Reihe und die werben immer damit, wie viele Fragen und zent-Aktionen, Kundenkarten, Stempelheftchen und Gut-
Antworten sie haben. Deshalb bin ich stutzig geworden und scheincoupons? Sind sie wirklich alle ein Schnäppchen?
habe meinen Sohn gebeten, mal im Internet nachzuschau- Über diese und andere Fragen werde ich mit meinen Stu-
en. Also, du musst vor „neue verblüffende Fragen“ noch die diogästen sprechen. Herbert Nowak ist Psychologe und
1 Zahl 300 einfügen. … Eigentlich schade, dass man immer Konsumforscher, Armin Groote von der Verbraucherzent-
so viel zu tun hat. Und im Laden kommt man ja auch zu nicht rale Nordrhein-Westfalen. Herzlich willkommen.
mehr als zum Durchblättern. Diese Kinderbücher hören sich
wirklich interessant an … und die heutigen Kinder wissen ja (Textabschnitt 1)
ohnehin so viel mehr als unsereins … K: Herr Groote, wie ist das? Sollten wir die Finger von sol-
Aber jetzt der nächste Punkt, bei den „Drei Fragezeichen“. chen Rabattaktionen lassen?
2 Die kosten 8,99 €. Ich weiß, der Preis war noch nicht geklärt, G: Grundsätzlich ist ja nichts dagegen zu sagen, einen Ra-
aber ich habe mit der Verkaufsabteilung gesprochen und batt mitzunehmen …
das ist nun der endgültige Preis. K: … da hört man schon das große ‚Aber‘, das folgen wird
Und dann … Ah ja, Rudolfo Alfonso sind die beiden Vorna- …
3 men des Mannes. Mit Nachnamen heißt er Anaya … A - n G: Allerdings. Die Verbraucherverbände warnen seit Jahren
- a - y - a. Das musst du ergänzen. „Pergamon“ ist nicht sein vor einer Inflation der Rabattaktionen, die das gesunde
erstes Spiel. Der Mann hat schon ziemlich viele gemacht Preisempfinden der Verbraucher stören. Bevor man bei
und auch gute. Ein paar habe ich für meine Enkelin gekauft. einem rabattierten Produkt zugreift, gilt es einige Aspekte
Eehm … Bei Gregs Tagebuch ist dir wohl ein Tippfehler un- zu bewerten, die über den Preis hinausgehen. Und zwar
4 terlaufen. Das ist natürlich GmbH, du weißt ja: Gesellschaft ist das neben Qualität, Service und Nachhaltigkeit vor al-
mit beschränkter Haftung. lem die Überlegung: Brauche ich das Produkt eigentlich? 6
Und dann möchte ich als alte Buchhändlerin, die in ihrem K: Das jedoch scheint die Hürde zu sein, an der viele Kun-
Leben bereits Tonnen von Büchern gelesen hat, noch einen den bereits scheitern. Denn Rabatte sind verlockend und
Vorschlag machen. Bei dem Buch über das Tanzen würde geradezu unwiderstehlich. Gibt es wissenschaftliche Er-
5 ich zum Schluss hinter „diesen“ noch „Traum“ ergänzen. Da- kenntnisse dazu, Herr Nowak?
durch wird der Satz einfach klarer … N: Vor Kurzem hat man am Life & Brain Center, einem Ins- 7
Das war’s. Tschüs dann. Jetzt ist ja Gott sei Dank Wochen- titut, das der Universität Bonn angegliedert ist, in Versu-
ende und am Montag bin ich dann sicher wieder fit. chen noch einmal eindeutig nachgewiesen, dass allein

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Transkriptionen
der Anblick von großen Prozentzeichen vor dem Preis Höhe des Rabatts, die Kunden lockt, sich die bunten
das Belohnungssystem im Hirn aktiviert. Bei diesen Ver- Plastikkarten ins Portemonnaie zu stecken. Der Rabatt
suchen hat man die Testpersonen in einen Computer- beträgt ein, höchstens zwei Prozent und dafür hinterlas- 13
tomografen gelegt und ihnen während der Aufnahmen sen Verbraucher eine lange Datenspur, mit der sich Käu-
Produkte und Preise gezeigt, die teilweise mit Prozentzei- ferprofile erstellen lassen. Datenschützer warnen davor
chen versehen waren. Die Bilder mit den Prozentzeichen seit vielen Jahren. Doch die Beliebtheit der Karten ist un-
aktivierten sofort die entsprechende Region im Gehirn gebrochen.
und riefen eindeutig eine positive Erwartung hervor. … K: Wenn man es lieber anonym hat, gibt es doch die Mög-
Ja, und gleichzeitig verringerte sich die Aktivität im Be- lichkeit der Rabattmarkenheftchen. Das System der 14
reich der Selbst- und Fehlerkontrolle. Rabattmarken erlebt zurzeit in Deutschland ein großes
K: Deutet das darauf hin, dass die Erwartung eines Rabat- Comeback.
7 tes ein impulsives Verhalten hervorruft? G: Ja. Für jeden Einkauf gibt es ab einer bestimmten Um-
N: Ganz richtig. … Mit Vernunft kommt also kaum jemand satzhöhe eine Marke, die in ein Heft geklebt wird. Ist es
8 gegen die Verlockung an. Deshalb bleibt der einzige Rat: voll, geht es zurück an den Händler. Allerdings − und das
raus aus dem Geschäft und nicht spontan zugreifen. ist auch der Haken an diesem System − gibt es meist
9 G: Ja, und genau da setzen auch Rabattaktionen an. Sie für die vollen Hefte kein Bargeld, wie es noch bis in die
üben einen Zeitdruck aus und wollen uns keine Zeit zum 70er-Jahre bei vielen Lebensmittelhändlern der Fall war.
Nachdenken lassen. ‚Nur für kurze Zeit‘ ist einer der Heute wird in Sachprämien getauscht − und das meis-
beliebten Slogans. Bei Gutscheinen und Internet- oder tens nur gegen Zuzahlung. Auch hier besteht die Gefahr,
SMS-Codes sind die Aktionen meist auch zeitlich limi- dass Dinge erworben werden, für die es eigentlich keinen
9 tiert. Das erhöht natürlich den Druck, sich schnell zu ent- Bedarf gibt.
scheiden. K: Gibt es denn keine Rabattaktion, wo der Kunde wirklich
beruhigt zugreifen kann?
(Textabschnitt 2) G: Prozentual am meisten drin ist für Kunden bei Stempel- 15
K: Welche Prozesse laufen da psychologisch ab, Herr No- karten, die es manchmal beim Kaffeehändler, Friseur
wak? oder Metzger gibt: Wer zehn Stempel sammelt, bekommt
N: Ja, also … Preisvorteile werden als Belohnung wahrge- das elfte Produkt gratis. Das ist überschaubar und trans-
10 nommen. Was umgekehrt bedeutet, dass Verzicht darauf parent. Für den Kunden heißt das, er bekommt einen Ra-
als Verlustgefühl in den entsprechenden Hirnregionen batt von neun Prozent. Das ist mehr als jedes elektroni-
ankommt. … Die Trennung von Geld wird ja allgemein als sche Kundenkartenprinzip bietet.
schmerzhafter Prozess wahrgenommen. Der Verzicht auf K: Armin Groote, Herbert Nowak, vielen Dank für das Ge-
einen Rabatt dann umso mehr. spräch.
11 K: Mehr als 42 000 Treffer erhält man im Internet, wenn man
das Suchwort „Rabattgutschein“ eingibt. Dutzende Por- Hören Sie jetzt das Beispiel.
tale laden dazu ein, Gutscheincodes für diverse Shops
oder Firmen zu nutzen. Hilft das den Verbrauchern nicht, (Textabschnitt Beispiel)
das Richtige zu finden?
N: So einfach ist das nicht. Denn um festzustellen, ob ein Lesen Sie jetzt die Aufgaben 6 bis 9.
Rabatt wirklich lohnenswert ist, kommt der Verbraucher
um einen Preisvergleich nicht herum. Das ist zwar heu-
2/10
te einfacher denn je mit den verschiedenen Preisver-
gleichsmaschinen im Internet, aber man sollte auf jeden (Textabschnitt 1)
Fall immer mehrere Vergleichsportale konsultieren. Es
muss also mit reichlich Überlegung vorgegangen wer- Lesen Sie jetzt die Aufgaben 10 bis 12.
12 den. … Aber Denken ist der schlimmste Zustand, der
einem Gehirn passieren kann. Nach zehn Minuten unter
2/11
Volllast wird es ausgeschaltet. Angenehmer ist da der
„Energiesparmodus“ − und das spontane Zugreifen. (Textabschnitt 2)

(Textabschnitt 3) Lesen Sie jetzt die Aufgaben 13 bis 15.


K: Aber es gibt doch auch Dauerrabatte, zum Beispiel in
Form diverser Bonus- oder Kundenkarten. Da ist man
2/12
doch eigentlich vor solchen Spontanaktionen geschützt,
nicht? Herr Groote? (Textabschnitt 3)
G: Ja, solche Karten sind bei den Verbrauchern sehr beliebt.
Allerdings ist es wohl eher die positive Erwartung als die

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Transkriptionen
Und dann noch ein Letztes: Die Vorwahl von Bonn ist falsch.
3/1
Sie kam mir irgendwie komisch vor, denn ich habe einen
Modelltest 6 Kollegen in Bonn, mit dem ich öfter telefoniere. Also, die
richtige Vorwahl lautet: 0228. 5
Hören Aufgabe 1 Also, wie gesagt, wenn Sie Rückfragen haben, rufen Sie
Sie engagieren sich bei der Umweltinitiative Ihres Stadtteils, mich einfach an. Ansonsten wünsche ich Ihnen ein schönes
die für die nächste Woche einen Vortrag über Artenvielfalt Wochenende.
in Deutschland organisiert. Sie haben es übernommen, zu-
sammen mit Herrn Professor Niemayer, dem Vortragenden,
3/3
ein Infoblatt für die Zuhörer zu erstellen. Das Infoblatt haben
Sie Professor Niemayer zur letzten Kontrolle zugeschickt. Hören Aufgabe 2
Am Nachmittag finden Sie eine Nachricht von dem Profes- Die Radioredakteurin Leonie Busch spricht mit Profes-
sor auf Ihrem Anrufbeantworter. sor Norbert Nollau und Professor Manfred Schwarz über
die Ergebnisse einer Studie zur niedrigen Geburtenrate in
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie wäh- Deutschland.
rend des Hörens falsche Informationen oder ergänzen Sie
fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal. Zu diesem Gespräch sollen Sie 10 Aufgaben lösen.
Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie Sie hören das Gespräch zuerst einmal ganz, danach in Ab-
auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit. schnitten noch einmal. Insgesamt hören Sie das Gespräch
also zweimal.
Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
3/2
auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit.
Schönen guten Tag. Hier ist Heinz Niemayer. Ich rufe an
wegen dem Infoblatt, und da ich Sie nicht antreffe, sage ich B = Redakteurin Leonie Busch N = Norbert Nollau
Ihnen einfach die zwei drei Sachen, die ich anzumerken hät- S = Manfred Schwarz
te, jetzt durch. Wenn Sie noch irgendwelche Fragen haben,
dann können Sie mich heute Abend ab acht zu Hause errei- (Textabschnitt Beispiel)
chen. Meine Telefonnummer haben Sie ja. … B: Forscher in Deutschland, Österreich und der Schweiz 0
0 Zunächst einmal mein Name: Das ist Niemayer, also das haben analysiert, warum viele Paare heute keine Kinder
„mayer“ mit „a“. Das passiert immer, weil die Schreibweise mehr bekommen möchten oder wenn, dann meist nur
mit „e“ die üblichere ist. eins. Die Ergebnisse dieser Studie sind nun in Berlin auf
Kommen wir dann zu dem kleinen Text neben der Tabelle: In einer Tagung der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Die
1 Deutschland gibt es 45 000 Tierarten, nicht 39 000. Sie ha- beiden Verantwortlichen der Studie, Professor Norbert
ben das wohl mit einer anderen Zahl aus dem Expertenbe- Nollau und Professor Manfred Schwarz, haben bei einem
richt verwechselt, den ich Ihnen gegeben habe. … Na ja, wir Gespräch in einer Pause am Tagungsort die wichtigsten
Wissenschaftler drücken uns auch nicht immer besonders Erkenntnisse der Studie für uns zusammengefasst.
verständlich aus.
Und dann in der Tabelle, der vorletzte Eintrag: Die 10% sind (Textabschnitt 1)
2 extrem selten. Wenn eine Tierart nur einfach selten ist − wo- B: Wir reden in Deutschland viel über den demografischen
für es eine ganze Reihe von Gründen geben kann − bewegt Wandel und beklagen, dass zu wenige Kinder geboren
sie sich noch nicht in der Gefahrenzone. werden. Woran liegt das, Herr Professor Nollau?
Das Nächste wäre beim ersten Hauptfaktor: Wir benutzen N: In den vergangenen Jahren ist in Deutschland – aber 6
3 gewöhnlich das Wort „Jagd“, nicht „Jagen“, entsprechend ebenso in Österreich und der Schweiz – die Geburtenra-
zu „Fischfang“. te deutlich gesunken. Sie liegt heute in allen drei Ländern
Ach, übrigens muss ich Ihnen sagen, dass ich den Titel, den bei 1,4. Das bedeutet, dass im statistischen Mittel jede
Sie sich ausgedacht haben, überaus gut finde. Viele Men- Frau 1,4 Kinder zur Welt bringt. Das ist wenig, denn man 6
schen, die sich für die Umwelt engagieren, denken in Bezug bräuchte 2,1 Kinder pro Frau, um den Bestand der Bevöl-
auf Deutschland an andere Sachen: sauren Regen, Ener- kerung zu erhalten.
gieprobleme etc. Dass wir aber auch hier mit dem Problem S: Doch immerhin gibt es die gute Nachricht, dass sich die 7
des Artensterbens konfrontiert sind, ist noch gar nicht so Geburtenrate zu stabilisieren scheint und nicht weiter
richtig ins Bewusstsein gerückt. … Aber darüber können wir sinkt. Zumindest zeigen das die Zahlen aus der Schweiz,
ja dann vielleicht auch bei meinem Vortrag reden. … aus Österreich und den neuen Bundesländern. Für die
Ich möchte noch eine andere Änderung vorschlagen: Und alten Bundesländer deutet sich dieser Trend aber auch
4 zwar würde ich „Habitate“ durch „Lebensräume“ ersetzen, schon vorsichtig an.
das ist doch einfacher verständlich. Wir wollen die Leute ja
nicht abschrecken.

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Transkriptionen
(Textabschnitt 2) Und es sollte beispielsweise auch Horte geben, die bis 13
B: Was waren die Gründe für den Rückgang der Geburten- spät abends geöffnet sind, damit Eltern auch abends am
rate? sozialen Leben teilhaben können. … Aber letztendlich
N: Ein sehr wichtiger Grund ist, dass die jungen Menschen brauchen wir wohl auch neue Arbeitszeitmodelle, um
8 später mit der Berufsausbildung fertig werden. Sie er- Lösungen für die Kinderbetreuung einerseits und den
warten ein gutes Leben mit beruflicher Karriere und an- wachsenden Fachkräftemangel andererseits zu finden.
gemessener Teilhabe am sozialen Leben und sie sind B: Sie haben in der Studie auch die Geburtenraten bei Im-
weniger bereit, Kompromisse bei der Partnerwahl ein- migrantinnen untersucht.
8 zugehen. Unter dem Strich hat das dazu geführt, dass S: Ja. Und die Ergebnisse sind sehr interessant. Die An-
Frauen heute erst in einem Alter um die 29 Jahre ihr ers- sicht, dass Immigrantinnen sehr viel mehr Kinder haben
tes Kind gebären. Ein zweiter, und wie sich gezeigt hat, als Nicht-Immigrantinnen ist ebenfalls ein Mythos, den
9 genauso wichtiger Grund ist die Tatsache, dass wir keine wir widerlegen konnten. Die Daten zeigen, dass zwar in
ausreichende Infrastruktur zur Versorgung von Kindern der ersten Immigrantinnen-Generation die Geburtenrate 14
berufstätiger Eltern haben. Ein dritter Punkt ist schließlich nicht bei 1,4 sondern bei 1,9 liegt. Doch bereits in der
das Geld. Für die meisten Menschen ist es doch so, dass zweiten Generation nähert sich dieser Wert dem deut-
sie auf ein Stück materiellen Wohlstands verzichten müs- schen Mittelwert an.
sen, wenn sie Kinder haben wollen. B: Stimmt es denn, dass hochgebildete Frauen weniger 15
10 B: Herr Professor Schwarz, und doch sagen Sie, deute sich Kinder bekommen?
eine Trendwende an. Wie lässt sich das erklären? S: Nicht zwangsläufig, wie einmal mehr die skandinavischen
S: Bei vielen Paaren hat sich die Betreuungssituation durch- Länder belegen. Doch es ist hierzulande offensichtlich so,
aus schon verbessert. Die Politik war ja nicht völlig untätig dass Frauen mit einem hohen Bildungsabschluss häufi-
10 an dieser Stelle. Außerdem haben sich neue Rollenmo- ger kinderlos bleiben. Dieses Phänomen wurde schon
delle in den Partnerschaften etabliert, die es einfacher in den 1950er-Jahren beobachtet. Doch heute wirkt sich
machen, Kinder zu erziehen. dies spürbar aus, weil mittlerweile viel mehr Frauen höhe-
B: Sie haben gesagt, dass es in Deutschland, Österreich re Bildungsabschlüsse machen.
und der Schweiz die gleichen Entwicklungen gab und B: Die Tagungspause ist nun leider vorbei. Professor
gibt. Doch wie sieht es mit anderen europäischen Län- Schwarz, Professor Nollau, vielen Dank für das interes-
dern aus? sante Gespräch.
11 N: Interessante Erkenntnisse liefern uns die skandinavi-
schen Länder. In diesen Ländern gibt es viele berufstä- Hören Sie jetzt das Beispiel.
tige Mütter, was belegt, dass Frauen durchaus nicht auf
Kinder verzichten, wenn es gute Betreuungsangebote (Textabschnitt Beispiel)
gibt. Und diese sind in Skandinavien nun einmal besser
als in den deutschsprachigen Ländern Europas. An die- Lesen Sie jetzt die Aufgaben 6 und 7.
ser Stelle können wir also noch etwas lernen.
3/4
(Textabschnitt 3)
B: Was sind die wichtigsten Erkenntnisse der Studie? (Textabschnitt 1)
S: Es genügt nicht, sich immer nur auf das Wohlbefinden
der Kinder zu konzentrieren, denn genauso wichtig ist Lesen Sie jetzt die Aufgaben 8 bis 11.
12 das Wohlbefinden der Eltern. Und da ist das Thema
Zeitsouveränität von ganz zentraler Bedeutung. Und das
3/5
geht nur mit flexiblen Angeboten der Kinderbetreuung,
Angeboten, die regional auch sehr unterschiedlich sein (Textabschnitt 2)
12 können, … damit eben Eltern in der Lage sind, über ihre
Zeit zu bestimmen. Es kann doch nicht angehen, dass Lesen Sie jetzt die Aufgaben 12 bis 15.
alles zusammenbricht, wenn das Kind morgens um 8 Uhr
hustet. In manchen Familien führen auch nur minimale
3/6
Überstunden am Arbeitsplatz gleich zu einer Katastro-
phe. (Textabschnitt 3)
B: Was könnte da in der Praxis getan werden?
N: Wir brauchen Kinderbetreuungseinrichtungen, die nicht
am Nachmittag um halb fünf schließen. In Berlin zum
Beispiel gibt es einige erfreuliche Entwicklungen, doch
von flächendeckenden Angeboten dieser Art, insbeson-
dere auf dem Land, sind wir in Deutschland weit entfernt.

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Transkriptionen
So, das war’s. Bis morgen dann. Und entweder bist du dann
3/7
ausgeschlafen oder zeigst mir ein Foto von deinem neuen
Modelltest 7 Schatzi! Tschüs.

Hören Aufgabe 1 3/9


Sie arbeiten in der Werbeabteilung einer Immobilienfirma
und haben eine neue Seite für eine Werbebroschüre fertig- Hören Aufgabe 2
gestellt. Bevor die Broschüre in Druck geht, haben Sie sie In der Sendung „Eltern heute“ unterhält sich die Radiore-
Ihrem Kollegen Matthias, der in einem anderen Firmenge- dakteurin Ursula Brinkmann mit Dr. Binja Rassner über das
bäude sein Büro hat, zum Korrekturlesen geschickt. Als Sie Thema „Pubertät“.
von der Mittagspause zurückkommen, finden Sie auf Ihrem
Anrufbeantworter eine Nachricht von ihm mit letzten Korrek- Zu diesem Gespräch sollen Sie 10 Aufgaben lösen.
turen. Sie hören das Gespräch zuerst einmal ganz, danach in Ab-
schnitten noch einmal. Insgesamt hören Sie das Gespräch
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie wäh- also zweimal.
rend des Hörens falsche Informationen oder ergänzen Sie Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal. auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit.
Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit. B = Redakteurin Ursula Brinkmann R = Binja Rassner

(Textabschnitt Beispiel)
3/8
B: Guten Abend, liebe Hörerinnen und Hörer. Unser Thema
Hallo, hier ist Matthias. Ich ruf wegen der Werbebroschüre heute ist die Pubertät, eine meist nicht unkomplizierte 0
an. Ich weiß, du hast jetzt Mittagspause, aber ich mach heu- und turbulente Zeit für die gesamte Familie, wie uns mein
te früher Schluss und deshalb gebe ich dir die Korrekturen Gast im Studio, die Autorin, Familien- und Kommunikati-
per Telefon durch. onsberaterin Dr. Binja Rassner, erläutern wird, eine Pha-
Sag mal, so ganz unter Kollegen, bist du verliebt oder hast se, in der Eltern nicht nur im Hinblick auf ihre pubertieren-
du geschlafen, als du die neue Seite gemacht hast? Da sind den Kinder gefordert sind. Guten Abend, Frau Rassner.
ja noch echte Klötze drin, … wenn die gedruckt worden wä- R: Guten Abend.
ren …
Na ja, dafür hat man ja Kollegen. Also Punkt 1: In dem Text- (Textabschnitt 1)
stück vor „Zahlen und Fakten“. Unsere Häuser sind an der B: Frau Rassner, mit welchen Fakten über Pubertät sollten
0 Südküste, nicht an der Westküste, da baut die Konkurrenz Mütter und Väter vertraut sein, wenn die eigenen Kinder
… in diese Phase kommen?
Aber kommen wir zur nächsten Sache. Bei der Hausart: Vor R: Pubertät haben wir alle erlebt. Trotzdem ist es noch ein-
1 „miteinander verbundenen Häusern“ hast du „zwei“ verges- mal etwas ganz Neues, wenn wir diese Phase bei unseren
sen … und zwar ausgeschrieben …, du weißt ja, da achtet Kindern sozusagen von außen miterleben. Die Pubertät
der Chef drauf. Bis „zwölf“ müssen bei uns in laufenden Tex- ist heute wie früher eine Phase des Erwachsenwerdens,
ten die Zahlen immer ausgeschrieben werden. nur wurde wahrscheinlich früher nicht so viel und so of-
Beim Nächsten hast du wohl echt geschlafen. Es können fen darüber diskutiert. Es hilft auf jeden Fall immer, wenn
doch nicht alle Wohnungen, egal wie groß, gleich viel kos- man versucht, sich an seine eigene Pubertät zu erinnern. 6
2 ten. Also, in der Spalte vor den Euros muss stehen Preisbei- Man wird dann für vieles mehr Verständnis haben … und
spiel, nicht einfach Preis. zeigen.
Gehen wir weiter zu den Listen unten: Ich glaube, es ist echt Was nun die Fakten betrifft: In der Pubertät verändert sich
ein Fehler, dass wir noch keinen Betriebsausflug an die Ost- der Körper stark – die geschlechtsspezifischen Merkma-
see gemacht haben. Dann wüsstest du nämlich, dass Ros- le prägen sich aus. Das verwirrt die Jugendlichen, die be-
3 tock nicht so nah bei Wieck liegt. … Das sind 51 Kilometer. ginnen, sich als Mann beziehungsweise als Frau zu füh-
Kommen wir jetzt zur letzten Zeile unten bei „Lage“: Das ist len. Die Ursache dafür sind hormonelle Veränderungen, 7
4 nicht „Boden“, sondern „Bodden“, mit zwei „d“. Die gibt es die zum Teil extreme Stimmungsschwankungen mit sich
nur an der Ostsee. Da sind Teile vom Meer durch Landzun- bringen. Jeder, der pubertierende Kinder hat, wird das
gen vom offenen Meer abgetrennt, aber nur fast, denn sonst kennen, dass die Kinder im einen Moment überglücklich
wär’s ja ein See. … Also, das musst du auch korrigieren … sind und dann kurz danach ganz schrecklich unglücklich.
Dann noch ein Letztes: Der Abstellraum bei der Ausstat- Da sprechen die Hormone, da kann man wenig machen. 7
5 tung ist für Fahrräder. Das musst du ergänzen. Die Käufer B: Die meisten Eltern beklagen sich, dass man mit den
müssen doch wissen, dass sie die Dinger im Haus sicher Jugendlichen dann einfach nicht mehr vernünftig reden
abstellen können. kann.

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Transkriptionen
R: Ja, das ist sicher zum großen Teil so. Da muss einem (Textabschnitt 3)
bewusst sein, dass sich in dieser Zeit auch das Gehirn B: Was bedeutet die Pubertät der Kinder für das Leben der
regelrecht neu „organisiert“. Es ist eine Zeit, in der die Eltern?
Jugendlichen eine eigene Position suchen. Ihr Verhalten R: Die Pubertät der Kinder wird begleitet von einer „Pu- 13
ändert sich und jede Möglichkeit, sich von Erwachsenen bertät“ der Eltern, denn auch für sie beginnt eine neue
abzugrenzen, scheint ihnen recht. Das äußert sich zum Phase. Das Familiensystem verändert sich grundlegend.
Beispiel im Widerspruch gegen alles, was Eltern oder an- Wenn die Kinder sich auf eine neue Rolle vorbereiten, ist
dere Autoritätspersonen sagen und verkörpern. Das ist es für die Eltern wichtig, für sich auch eine neue Rolle
oft unlogisch, aber darum geht es in dieser Phase nicht, zu finden. Eltern zu sein, nimmt für das Paar jetzt nicht
es geht darum, anders zu sein, anderes zu wollen als die mehr den größten Raum ein. Sie haben jetzt die Aufga- 13
8 Eltern. Das ist für die Jugendlichen sehr anstrengend, so- be, ihre Partnerschaft neu zu gestalten und gemeinsame
dass Pubertierende oft andere Bereiche – zum Beispiel Zukunftsperspektiven zu entwickeln.
die Schule – vernachlässigen. Alles in allem gilt: Es ist B: Wirkt sich diese „Pubertät“ der Eltern auf die jugendli-
Zeit, die Kindheit zu verlassen und erwachsen zu wer- chen Kinder aus?
den. R: Ja, auf jeden Fall. Ich erlebe immer wieder, dass Prob- 14
B: Wie können Eltern ihre Kinder in dieser Phase unterstüt- leme in der Paarbeziehung sich als Erziehungskonflikte
zen? äußern, die das Familienleben negativ beeinflussen. An
9 R: Jugendliche brauchen Begleitung in dieser Zeit – auch der Oberfläche geht es dann um unterschiedliche Auffas-
wenn die Wogen bisweilen hochschlagen. Pubertierende sungen zu Themen, die die Kinder betreffen, wie Ausge-
Kinder brauchen Väter und Mütter, die ihnen Freiheit und hen, Schule oder Alkoholtrinken, aber eigentlich geht es
gleichzeitig Halt geben. Was sie nicht brauchen, sind El- dabei um ungelöste Paarkonflikte. Das kann dann eska-
tern, die sich betont locker geben, aber keine Grenzen lieren … und daran tragen dann ganz eindeutig die Eltern
setzen und so jedem Konflikt aus dem Weg gehen. Sie die Schuld, nicht die Kinder. Entwickeln jedoch Eltern ihre 15
brauchen aber auch keine autoritären Typen, die sich als Paarbeziehung positiv weiter, dann ist das für die puber-
Generäle aufspielen. tierenden Kinder eine große Erleichterung. Die Kinder
haben dann nicht das Gefühl, für die Eltern verantwort-
(Textabschnitt 2) lich zu sein. Sie wissen: „Die nehmen ihr Leben selbst in
10 B: Können sich Eltern auf die Pubertät ihrer Kinder vorberei- die Hand und gestalten es, auch wenn ich aus dem Haus
ten? gehe.“
R: Da gibt es keine fertigen Rezepte. Bei jedem Jugendli- B: Frau Rassner, herzlichen Dank für das spannende Ge-
chen, in jeder Familie läuft das anders. Es kommt, wie spräch.
es kommt. Die Pubertät ist eine normale Phase der Ent-
wicklung. Sich vorab mit möglichen Problemen zu be- Hören Sie jetzt das Beispiel.
schäftigen, die es noch gar nicht gibt und die vielleicht
nie auftauchen, bringt nichts. Was Eltern helfen kann, mit (Textabschnitt Beispiel)
Pubertierenden umzugehen? Viele Väter und Mütter nei-
gen dazu, nur das extreme Verhalten zu sehen und sich Lesen Sie jetzt die Aufgaben 6 bis 9.
Sorgen über die Zukunft ihrer Kinder zu machen. Das ist
aber völlig unrealistisch. Harmonische und turbulente
3/10
Phasen wechseln sich ab. Es hilft, sich das bewusst zu
11 machen und angenehme Tage zu schätzen. Am besten (Textabschnitt 1)
sollte man die Vokabeln „immer“ und „nie“ gleich mal aus
dem Wortschatz streichen. Denn Ausdrücke wie „Immer Lesen Sie jetzt die Aufgaben 10 bis 12.
gibt es hier nur Streit“ und „Nie nimmst du Rücksicht“ ge-
ben nicht die Realität wieder. Hilfreich kann es auch sein,
3/11
sich als Eltern gegenseitig zu unterstützen und Aufgaben
vielleicht anders zu verteilen. Wenn zum Beispiel die Mut- (Textabschnitt 2)
ter und die Tochter in bestimmten Situationen immer wie-
der streiten, könnte der Vater den Part übernehmen oder Lesen Sie jetzt die Aufgaben 13 bis 15.
umgekehrt. Und ganz wichtig: Unterstützung heißt nicht,
dass man sich dauernd mit den Kindern beschäftigt und
3/12
sich um sie kümmert, sondern dass man den richtigen
12 Weg dafür findet, sie zu begleiten. Eltern neigen übrigens (Textabschnitt 3)
häufig dazu, sich selbst zu unterschätzen. Sie wissen
und spüren zumeist sehr gut, wie sie ihre heranwachsen-
den Kinder unterstützen können.

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Transkriptionen
Bei meiner Ankunft im Hotel erwarte ich den richtigen Reise-
4/1
verlauf … mit dem Namen von dem Dorf!
Modelltest 8
4/3
Hören Aufgabe 1
Sie arbeiten für Michael Kamp, den Besitzer eines Reise- Hören Aufgabe 2
unternehmens für Alternativreisen. Sie sind sein „Mädchen In der Sendung „Wissenschaft und Gesundheit“ unterhält
für alles“ und mussten deshalb auch den abgeänderten Rei- sich der Radioredakteur Felix Büchel mit dem Altersforscher
severlauf für die Radreise Kreta ausarbeiten. Als Sie nach Gunter Kestenbach über den Prozess des Alterns.
Hause kommen, erwartet Sie eine Nachricht von Ihrem Chef
auf Ihrem Anrufbeantworter. Zu diesem Gespräch sollen Sie 10 Aufgaben lösen.
Sie hören das Gespräch zuerst einmal ganz, danach in Ab-
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie wäh- schnitten noch einmal. Insgesamt hören Sie das Gespräch
rend des Hörens falsche Informationen oder ergänzen Sie also zweimal.
fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal. Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit.
auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit.
B = Redakteur Felix Büchel K = Gunter Kestenbach
4/2
(Textabschnitt Beispiel)
Hier ist dein geliebter Chef. Ich sitze hier im Flughafen und B: Alle Menschen altern. Das ist eine Tatsache. Die Alters-
warte darauf, dass mein Flieger endlich startet. Meinen forschung untersucht diesen Prozess, unter anderem
Laptop habe ich im Koffer, weil ich beschlossen hatte, aus- auch um uns Menschen ein längeres, ja vielleicht ewiges
nahmsweise auf dem Flug mal nicht zu arbeiten. Aus reiner Leben zu ermöglichen. Der Altersforscher Gunter Kes- 0
Langeweile habe ich noch einmal über den Reiseverlauf für tenbach ist auch heute wieder einmal mein Gesprächs-
Kreta geguckt. Die zweite Seite ist in Ordnung, aber bei der partner und er vertritt die Ansicht: Es wäre Verschwen-
ersten Seite hast du wohl geschlafen!! dung, ewig zu leben.
0 Der zweite Reisetermin geht bis zum 27. Oktober. Ich weiß,
dass ich dich nicht als Mathematikerin eingestellt habe, aber (Textabschnitt 1)
bis vierzehn wirst du ja wohl noch zählen können. Das ist B: Herr Kestenbach, Sie sind 59 Jahre alt. Wird das wissen-
zwar erst ein Entwurf, aber du weißt, dass ich es gern ge- schaftliche Arbeiten eines Altersforschers persönlicher,
nau habe. Solche Fehler bleiben dann drin und stehen zum wenn er älter wird?
Schluss auch auf unserer Internetseite. Also korrigier das K: Eigentlich nicht. Die Sache, die mich am meisten frus-
bitte. triert, ist, was das Altern dem Sehsinn antut. Seit ich
Und der Preis! Mein Gott, wenn du wenigstens 1 350 ge- zehn bin, trage ich eine Brille. Aber jetzt habe ich drei
schrieben hättest, damit hätte ich vielleicht noch leben kön- Brillen. Eine Brille zum Autofahren, eine Brille für meinen
1 nen. Also bitte 1 360, wie in meinem Memo, das du hoffent- Schreibtisch, wenn ich Veröffentlichungen lese. Und die-
lich gelesen hast. se Brille, die bifokal ist. Da den Überblick zu behalten,
Und sag mal, wie sollen wir denn diese Frau Irini kontak- finde ich wirklich nervig. Andererseits ist das Altern eine 6
tieren? Es reicht, dass sich keiner von euch daran erinnern interessante Reise. Man wird lockerer, ich genieße das
2 kann, wie das Dorf heißt. Die Telefonnummer endet auf 98, Leben tatsächlich mehr. Man hat einen anderen Blick
nicht auf 89. aufs Leben, die Dinge sind interessanter, unterhaltsamer,
Der Mittwoch ist dein Meisterstück. Gleich zwei Sachen: Die witziger.
Leute fahren durch die Rouvas-Schlucht, O.K., aber wohin? B: Was sollte ich denn tun, um meine Chancen zu verbes-
Die Spalte hat schließlich den Titel „Wohin?“. Und das Ziel sern, um … sagen wir, 100 Jahre alt zu werden?
3 ist Rouvas-Wald. Also bitte nach „Schlucht“ noch ergänzen. K: Sie sollten Ihren Körper lieben und ihn so behandeln, wie
Und die zweite Sache: Du wirst doch auch gern mit deinem ein Mensch, der sein Auto liebt, es behandelt, es poliert
richtigen Namen angeredet, nicht? Die Frau, die die Füh- und all diese Dinge. Machen Sie Sport, schlafen Sie aus-
4 rung macht, hat nichts mit Zähnen zu tun. Die heißt Zarn, reichend, fühlen Sie sich gut. Das Selbstwertgefühl ist 7
a - r - n. sehr wichtig für eine gute Gesundheit. Versuchen Sie,
Schön, dass du bei Preveli das „und Fisch“ fett gedruckt sich weiterhin für Sachen zu interessieren, die über ihre
hast. Vielleicht denkt dann dieses Jahr mal jemand daran, eigene Person hinausgehen. Behalten Sie den Wunsch, 7
auch für Fisch zu sorgen. ein erfülltes Leben zu leben, … mit anderen. Stellen Sie
Jetzt wird mein Flug aufgerufen, endlich. Noch eine letzte weiter Fragen! …
5 Sache: Die Strecke nach Agia Galini ist 80 km; achtzehn Ki- Außerdem zeigen die vorhandenen Studien, dass eine 8
lometer könnten die ja fast zu Fuß gehen. Ehe das Leben verlängert. Es sollte aber möglichst eine

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Transkriptionen
8 glückliche Ehe sein. Und wahrscheinlich macht es keinen darunter, das zeigen Untersuchungen ihrer Skelette. Der
Unterschied, ob Sie heiraten oder in einer festen Bezie- Mensch konnte Lebensmittel nicht über lange Zeit spei-
hung sind. Eine gesunde Beziehung mit einer anderen chern und deshalb gab es immer wieder Hungersnöte.
Person zu haben, Frustration teilen zu können, das ist Heute haben wir alle Energie, die wir benötigen. Einen
gut. Man hat in Studien nur eben verheiratete Menschen Teil davon könnte man vielleicht in die Reparaturmecha-
und Singles verglichen. nismen stecken.
B: Was muss denn überhaupt repariert werden? Und was
(Textabschnitt 2) ist, wenn der Körper nicht repariert?
B: Vor 200 Jahren glaubte man, dass alle Lebewesen ir- K: Die Wissenschaftler streiten sich natürlich, doch im Grun-
gendwann sterben müssen, weil der Nachwuchs sonst de geht es immer um die Zelle. Aber der Körper kann nur 14
keine Chance hätte, sich durchzusetzen. Das ist doch eine begrenzte Anzahl geschädigter Zellen reparieren.
eine nette Idee. Was macht er? Er kann defekte Zellen zerstören, indem
K: Sie leuchtet ein: Wenn Lebewesen nicht altern würden, er sie in den Selbstmord schickt. Diese Zellen zu zerstö-
dann wäre die Welt voller Tiere, die allen Platz einneh- ren, ist wohl das Sicherste, aber wenn wir älter werden,
men und alles fressen, und es gäbe keinen Platz für haben immer mehr Zellen Schäden. Wenn der Körper 15
Wachstum, keine Möglichkeit für neue Generationen zu sie alle zerstören würde, würden wir nach und nach ver-
entstehen. Das ist wirklich eine nette Idee, aber wie so schwinden. Wir würden einfach zu nichts zusammen-
viele attraktive Ideen ist sie grundsätzlich falsch. Das schrumpfen. Andererseits sollen defekte Zellen sich auch
9 zeigt schon eine einfache Tatsache: In der Natur leben nicht weiter teilen, denn dann können Tumore entstehen.
Tiere nicht lange genug, um zu altern. Also wählt der Körper die andere Alternative: Diese Zel- 15
B: Warum leben manche Tierarten denn länger als andere? len werden von ihm deaktiviert und sie teilen sich nicht
K: Was muss ein Organismus zu seinen Lebzeiten tun? Er mehr. Als würde man sie in einen Raum sperren, ab-
muss wachsen, Nachkommen erzeugen und seinen Kör- schließen und den Schlüssel wegwerfen. Das ist Altern.
per in einem guten Zustand halten und reparieren, weil B: Herr Kestenbach, vielen Dank für das interessante Ge-
der ständig geschädigt wird. Die Frage ist also: Wie viel spräch.
Energie sollte ein Lebewesen in diese Reparatur ste-
10 cken? Die Antwort: Nur so viel Energie, dass der Körper Hören Sie jetzt das Beispiel.
in gutem Zustand bleibt für die Zeit, die das Lebewesen
vermutlich in der Wildnis überlebt. Und diese Zeit unter- (Textabschnitt Beispiel)
scheidet sich natürlich von Tierart zu Tierart. Elefanten
zum Beispiel können manchmal sogar bis zu 80 Jahren Lesen Sie jetzt die Aufgaben 6 bis 8.
alt werden, die Galapagos-Schildkröte sogar bis zu 250
Jahren. Bei einer Maus hingegen beträgt die Lebenszeit
11
4/4
allerhöchstens 18 Monate. Die Maus benötigt also einen
Körper, der 18 Monate lang gut in Schuss ist. Alles, was (Textabschnitt 1)
sie darüber hinaus in ihren Körper investieren würde,
wäre Verschwendung. Lesen Sie jetzt die Aufgaben 9 bis 12.
B: Für die Natur ja, viele Menschen würden da aber sicher
gerne investieren. Wird es irgendwann eine Pille zu kau-
12
4/5
fen geben, die uns viel länger leben lässt?
K: Das ist schon möglich, doch wahrscheinlich nicht zu un- (Textabschnitt 2)
seren Lebenszeiten. Einige Pharmafirmen haben da sehr
viel Geld investiert. Aber ich glaube, dass der menschli- Lesen Sie jetzt die Aufgaben 13 bis 15.
che Körper ohnehin sehr viel Energie in die Reparatur-
mechanismen steckt. Da ist vielleicht nicht mehr so viel
4/6
Spielraum, das noch zu verbessern.
(Textabschnitt 3)
(Textabschnitt 3)
B: Aber theoretisch könnten wir doch den Körper so beein-
flussen, dass er mehr Energie in die Reparaturmechanis-
men steckt?
K: Denkbar wäre das. Wir sind jetzt zum ersten Mal in der
Geschichte der Menschheit in den Ländern der ersten
13 Welt von der Gefahr des Hungerns befreit. Auch in Län-
dern wie Deutschland und Großbritannien war Hunger
vor 200 Jahren noch allgegenwärtig. Selbst Adlige litten

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Transkriptionen
ja, … bis um drei ... ja. Entschuldigen Sie bitte.
4/7
Gut, das war jetzt wirklich alles. Auf Wiederhören!
Modelltest 9
4/9
Hören Aufgabe 1
Sie arbeiten bei einer Werbeagentur und haben für das Bä- Hören Aufgabe 2
derland Hamburg einen Flyer zu den neuen Kursangeboten In der Sendung „Die Schule von morgen“ spricht die Ra-
erstellt. Sie haben gestern Ihren Entwurf dem verantwortli- dioredakteurin Ricarda Bätzing mit dem Lehrer Heiner Fehr
chen Herrn bei Bäderland, Martin Gerske, zugeschickt, da- und dem Wirtschaftswissenschaftler Hans Thomas Henning
mit er den Text noch einmal überprüft, bevor der Flyer gra- über ein neues E-Schulbuch.
fisch gestaltet wird. Heute finden Sie eine Nachricht von ihm
mit letzten Korrekturen auf Ihrem Anrufbeantworter. Zu diesem Gespräch sollen Sie 10 Aufgaben lösen.
Sie hören das Gespräch zuerst einmal ganz, danach in Ab-
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie wäh- schnitten noch einmal. Insgesamt hören Sie das Gespräch
rend des Hörens falsche Informationen oder ergänzen Sie also zweimal.
fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal. Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit.
auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit.
B = Redakteurin Ricarda Bätzing F = Heiner Fehr
H = Hans Thomas Henning
4/8
Guten Morgen, hier ist Martin Gerske von Bäderland. Es (Textabschnitt Beispiel)
geht um den Flyer. Der Text ist soweit O.K., es gibt nur noch B: Während in Bussen und Straßenbahnen E-Book-Leser 0
ein paar Sachen, die korrigiert werden müssen, und die mehr und mehr das Gesamtbild bestimmen, müssen die
gebe ich Ihnen schnell per Telefon durch. meisten Schüler immer noch aus Büchern lernen. Zwei
Die erste Korrektur kommt gleich im Titel. Wir haben leider Berliner Väter von Schulkindern − einer davon selbst
0 nur noch 27 Anlagen, die Schwimmhalle Berg mussten wir Lehrer − wollen das jetzt ändern: Sie wollen jetzt das ers-
schließen, die war zu alt, Renovieren hätte sich nicht ge- te offene E-Schulbuch realisieren.
lohnt. Heiner Fehr, Biologie- und Sportlehrer, und Hans Tho-
Und bei der Terminankündigung möchte ich Sie bitten, das mas Henning, Wirtschaftswissenschaftler, sind die Erfin-
1 „Ab Herbst“ durch „1. Oktober“ zu ersetzen. Das war vorher der des Schulbuch-O-Mat.  
noch ungeklärt, wann genau die neuen Kurse beginnen sol-
len. … Ach ja, und „Oktober“ bitte ausschreiben. (Textabschnitt 1)
Gehen wir weiter zum Aqua Jogging. Ergänzen Sie bitte vor B: Herr Fehr, was ist der Schulbuch-O-Mat?  
2 „Wasser“ das Wort „tiefen“. Das soll klar sein. Das wendet F: Der Schulbuch-O-Mat soll das erste, von mehreren Auto-
sich ja an Normaltrainierte und die fühlen sich oft unsicher, ren gemeinschaftlich erstellte, offene E-Schulbuch wer-
wenn das Wasser mehr als stehtief ist. den. Es gibt zwar bereits digitale Schulbücher, aber viele
Der nächste Punkt ist beim Aqua Gym. Das wendet sich eher sind verschlüsselt und meistens nur digitale Versionen
an etwas gesetztere Herrschaften und die fühlen sich immer bereits gedruckter Bücher. Unser Ansatz ist anders: Wir
wohler, wenn sie mit Altersgenossen zusammen Gymnastik wollen frei im Netz verfügbare Lehrfragmente zu einem
machen. Und deshalb: „Einsteiger“ bleibt, aber danach bitte digitalen Schulbuch verbinden.
3 noch „50 plus“ ergänzen. Zehntausende freie Schulmaterialien stehen auf Hunder-
Wir wollen auch beim Flyer immer schon ganz klar machen, ten von Webseiten verstreut im Netz. Diese Materialien
an wen sich die Kurse richten und was die Leute da erwar- möchten wir nutzen. Zusätzlich hoffen wir auf die Mithilfe 6
ten können. Deshalb möchte ich Sie bitten, auch beim Aqua zahlreicher Lehrer und Lehrerinnen und anderer Fachleu-
4 Power vor „forderndes“ noch den Zusatz „stark“ zu ergän- te, um das E-Book kollaborativ zu publizieren. An diesem
zen. … Meiner Ansicht nach wäre dieser Kurs eigentlich Prozess können sich alle Interessenten beteiligen, auch
auch nur für sehr Fortgeschrittene, aber diese Kategorie durch Bewertungen und Kommentare. Alle, Lehrer, Schü-
haben wir nicht. ler, Eltern, partizipieren bei der Entstehung und Weiter-
Dann noch ein Letztes, das unsere Hotline betrifft: Die ist entwicklung des Buches und bestimmen somit letztlich
am Wochenende nur bis 16 Uhr besetzt. Das müsste dann auch über die Art, wie gelernt wird.
auch noch korrigiert werden. Das Ganze wird dann laufend ergänzt und weiterentwi-
Das wäre alles. Erst mal vielen Dank und wenn Sie noch ckelt werden. Aufgaben für verschiedene Lernniveaus, 7
Fragen haben, können Sie mich ab 14 Uhr im Büro errei- Tests, multimediale Grafiken und Filme – alles, was the-
chen. … Moment mal, habe ich 16 Uhr gesagt? Das ist nicht matisch zum Unterricht passt, soll der Schüler hier an
5 richtig. Die Hotline geht am Wochenende bis 15 Uhr. … Ja, einer Stelle gebündelt vorfinden. Der Schulbuch-O-Mat

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Transkriptionen
7 soll, wie ein Automat, Schulwissen ausspucken. Beim Leider gibt es hier in Deutschland von bildungspolitischer
ersten Schul-O-Mat geht es um das Fach Biologie. Wenn Seite bisher keine derartige Unterstützung. Man ist bis-
das Projekt gut läuft, wird es nach und nach auch Schul- lang auf die Initiative Einzelner angewiesen.  
O-Mate für andere Unterrichtsfächer geben. B: Werden die Schüler in Zukunft trotzdem eher vor dem Ta-
8 Alle Inhalte sind dann unkompliziert verwendbar, können blet als vor dem Schulbuch sitzen?  
von Lehrenden, Eltern und Verlagen bearbeitet und in be- H: Ich gehe davon aus, dass in Zukunft zu großen Teilen mit 14
liebiger Form veröffentlicht werden. Dies erleichtert die digitalen Medien gelernt wird. Ein Schulbuch muss heu-
pädagogische Arbeit, da es keine juristischen Probleme te modular aufgebaut sein. Es kann einfach nicht ange-
mit dem Urheberrecht gibt. hen, dass man jedem Schüler ein identisches Buch gibt
und sagt: Hier, das musst du bis zum Ende des Jahres
(Textabschnitt 2) durchgeackert haben. Jeder lernt im Endeffekt auf seine
B: Wie ist die Idee entstanden?   eigene Art und unser Schulbuch-O-Mat fördert das indi-
F: Wir haben bisher zwei große digitale Veränderungen er- viduelle Lernen. Außerdem ist ein Tablet natürlich auch
lebt: die Entwicklung von MP3 auf dem Musikmarkt, und leichter, als ein ganzer Rucksack voller Bücher.  
im TV-Bereich die Streaming-Plattformen. Ich habe den B: Eine letzte Frage. Sie finanzieren das Projekt über
Eindruck, die dritte große Veränderung erleben wir jetzt Crowdfunding. Crowdfunding ist zwar nicht mehr ganz 15
9 mit dem neuen E-Book-Format: Die Idee, das komplette neu, aber vielleicht erklären Sie unseren Hörern doch in
Internet zwischen zwei Buchdeckel zu drücken – das soll einem Satz, was damit gemeint ist.
auch Schulbuch-O-Mat liefern. Wir wollen hier ganz be- H: Das ist im Prinzip ganz einfach. Wir haben unser Projekt
wusst mit dem Fortschritt gehen, statt von ihm überrollt Schulbuch-O-Mat auf der Plattform „startnext“ veröffent-
zu werden.   licht. Man kann sich dort ausführlich über das Projekt
B: Viele Schüler haben selbst ein Smartphone oder Tablet informieren. Und wer das Projekt gut findet und möchte, 15
10 und kennen sich mit den Geräten gut aus. Wie geht es dass es realisiert wird, der unterstützt uns mit einer Geld-
eigentlich den Lehrern, haben sie das nötige Wissen, um spende.
die neuen digitalen Geräte in den Unterricht zu integrie- B: Herr Fehr, Herr Henning, vielen Dank, dass Sie hier bei
ren? uns im Studio waren und viel Erfolg beim Schulbuch-O-
F: Ich habe öfters Vorbehalte gegen den Einsatz von Lap- Mat.
tops im Unterricht gehört. Dafür gibt es einen ganz prak-
11 tischen Grund: Die Schüler verstecken sich hinter ih- Hören Sie jetzt das Beispiel.
10 rem Laptop wie hinter einem Schutzschild. Ein anderes
Problem ist der technische Aspekt. Die Lehrer müssen (Textabschnitt Beispiel)
in der Lage sein, ein Netzwerk einzurichten und gege-
12 benenfalls auch technische Probleme zu lösen. Mit dem Lesen Sie jetzt die Aufgaben 6 bis 8.
Tablet wird vieles leichter. Man braucht lediglich eine
WLAN-Anbindung. Damit ist die Administration quasi
4/10
schon erledigt. Außerdem können sich die Schüler hinter
ihrem Tablet nicht mehr verstecken, die Geräte liegen auf (Textabschnitt 1)
dem Tisch wie ein aufgeschlagenes Buch. Das senkt die
Hemmschwelle vieler Lehrer doch gewaltig. Lesen Sie jetzt die Aufgaben 9 bis 12.

(Textabschnitt 3)
4/11
B: Heiner Fehr ist Lehrer. Aber Sie, Herr Henning, was ha-
ben Sie als Wirtschaftswissenschaftler mit Schulbüchern (Textabschnitt 2)
zu tun?  
H: Ich schreibe derzeit meine Dissertation über die Einfüh- Lesen Sie jetzt die Aufgaben 13 bis 15.
rung digitaler Schulbücher in Deutschland, im Vergleich
zu Indien und Südkorea.  
4/12
B: Wie bindet man im Ausland digitale Medien in den Unter-
richt ein?   (Textabschnitt 3)
13 H: In Südkorea gibt es die Zielvorgabe, dass es bis 2015 alle
Schulbücher auch als E-Book geben muss. Außerdem
erhalten alle Schüler kostenlos ein Tablet. In Indien gab
es eine öffentliche Ausschreibung an Unternehmen mit
der Bitte, den Schülern günstige Tablets zur Verfügung zu
stellen. Eines dieser Tablets kostet ungefähr 60 €. Davon
zahlen die Eltern 30 €. Den Rest übernimmt der Staat.

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Transkriptionen
So, das wär’s. Zeit, dass ich eine neue Portion Schmerztab-
4/13
letten nachschiebe. Bis morgen.
Modelltest 10
4/15
Hören Aufgabe 1
Sie arbeiten beim kommunalen Radio Rüsselsheim. Bei der Hören Aufgabe 2
letzten Redaktionssitzung wurde beschlossen, das Sende- Auf der Studienmesse in Frankfurt interviewt der Radiore-
programm für den Donnerstag zu ändern. Auf Grundlage dakteur Tobias Steinrode für die Sendung „Studium aktuell“
Ihrer Notizen haben Sie das neue Programm ausgearbei- zwei Studentinnen, die jetzt in der Provinz studieren.
tet und an alle verschickt. Als Sie spät abends nach Hau-
se kommen, entdecken Sie eine neue Nachricht auf Ihrer Zu diesem Gespräch sollen Sie 10 Aufgaben lösen.
Mailbox. Sie hören das Gespräch zuerst einmal ganz, danach in Ab-
schnitten noch einmal. Insgesamt hören Sie das Gespräch
Hören Sie die folgende Nachricht und korrigieren Sie wäh- also zweimal.
rend des Hörens falsche Informationen oder ergänzen Sie Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
fehlende Informationen. Sie hören den Text einmal. auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit.
Sehen Sie sich nun die Aufgaben dazu an und lesen Sie
auch das Beispiel. Dazu haben Sie 90 Sekunden Zeit. T = Redakteur Tobias Steinrode B = Studentin Bettina
N = Studentin Nadine
4/14
(Textabschnitt Beispiel)
Hi, hier ist Moritz. Tut mir leid, dass ich dich so spät noch T: Willkommen bei unserer Sendung „Studium aktuell“,
wegen Arbeit anrufe. Aber ich habe ganz plötzlich tierische heute live von der Studienmesse in Frankfurt. Die Stu-
Zahnschmerzen bekommen. Ein Segen habe ich meinen dienmesse war Thema unserer letzten Sendung. Heute 0
Zahnarzt erreicht und er kann mich morgen früh sehen. Ich geht es um etwas Spezielleres, nämlich „Studieren in der
werde also nicht beim Meeting sein können und sage dir Provinz“. Bei mir habe ich zwei Studentinnen, die nicht
meine Sachen schon mal per Telefon. allein in der Provinz studieren, sondern auch alle vorher
0 Also: Der Popkulturausschuss fängt um 12 Uhr an. Da hast in einer Großstadt oder gar Metropole gelebt haben. Da
du dich wahrscheinlich vertippt. Die Sendung war bislang fällt der Vergleich leicht.
immer nur eine Stunde, aber jetzt soll sie ja zwei Stunden
dauern und früher anfangen. (Textabschnitt 1)
Und dann noch etwas für den Popkulturausschuss. Bei den T: Bettina, Nadine, herzlichen Dank, dass ich mit euch das
1 Moderatoren muss anstatt Moni Tom stehen. Wir hatten Interview machen darf. Bettina, du studierst in Vechta.
doch darüber gesprochen, dass Billy sich mit der Moni zer- War das eine bewusste Entscheidung?
stritten hat. Der neue Typ ist auch ganz O.K., … obwohl ich B: Na ja, bewusst schon, aber so ganz logisch war das nicht.
es besser fand, auch eine Frauenstimme zu haben. … Ich wusste vorher nicht einmal, dass es eine Stadt mit
Dann zum Stecher. Das ist doch hauptsächlich eine politi- diesem Namen gibt. Und ich war ganz schön verwirrt, als 6
2 sche Sendung und du hast das Wort „Politik“ vor dem „und“ ich im Internet den Namen dieser Stadt las, deren Uni
vergessen … bei der Kurzinfo. … Und dann die Wiederho- meinen Wunschstudiengang anbot. Das war vor zwei
lung vom Stecher … ach nee, die war O.K. … Jahren, als ich überlegte, Gerontologie zu studieren, die
Aber bei der Wiederholung vom Radiolabor ist ein Fehler. Wissenschaft vom Altern. Ich bin in Berlin groß geworden
Ich weiß, dass wir erst gesagt hatten, am Dienstag von 17 und hatte damals gerade in Stuttgart eine Ausbildung als
3 bis 19 Uhr, aber als endgültig hatte ich dann 16 bis 18 Uhr Gesundheits- und Krankenpflegerin abgeschlossen und
notiert. Habe dazu auch noch mal Peter angerufen, der hatte war danach für einen Job nach München gezogen. Auf 7
das auch. Also korrigier das bitte. … der Suche nach Studiengängen, die meiner Ausbildung
Weiter geht’s mit „Once upon a time“. Die Sendung heißt nicht ganz fern waren, bin ich auf die Gerontologie gesto- 8
jetzt übrigens nicht mehr so. Die Moderatoren haben be- ßen. Und auf Vechta.
schlossen − der Michael hat mich gerade angerufen − dass T: Die Universität in Vechta gehört zu den wenigen in
sie nicht mehr den englischen Titel haben wollen, sondern Deutschland, die das Fach im Programm haben. Aber sie
4 das Ganze auf Deutsch. Also änder das bitte in: „Es war ein- gehört auch zu den Zwergen unter den Hochschulen: Die
mal“ … Na ja, besonders fetzig hört sich das ja nicht an, Uni Vechta hat gerade einmal 3.100 Studenten, die Stadt
aber die finden das witzig. … selbst zählt rund 31.000 Einwohner. Wie hast du dich ge-
Und eine letzte Sache: Der Norbert von der „Bärenstunde“ fühlt, als du das erfahren hast?
will immer mit Nachnamen auftauchen. Also ergänze bitte B: Na, da musste ich erst einmal schlucken, denn während
5 Iwancyk. Das schreibt man I-w-a-n-c-y-k. Mach bitte keinen meiner Schulzeit habe ich auch noch fünf Jahre lang in
Fehler, am Ende ist das c-y-k. Neu-Delhi gelebt … mein Vater hat dort als Ingenieur

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Transkriptionen
gearbeitet. … Und jetzt Vechta??? … Kleinstadtmief im es mir vorstelle. Wenn ich Geige spiele, will ich ausdrü- 13
westlichen Niedersachsen? Aber irgendwie fand ich das cken, was der Komponist gefühlt hat.
auch spannend. Ich hatte zwar auch noch Bewerbungen
für andere Studiengänge nach Heidelberg und Berlin ge- (Textabschnitt 3)
sendet und Heidelberg hat sogar eine Zusage geschickt. T: Bettina, du und Nadine, ihr habt euch für ein Studium an 14
9 Ich habe mich dann aber trotzdem für Vechta entschie- einer Universität in der Provinz entschieden, werbt hier
den. Weil ich niemanden kannte, der Gerontologe ist. auf der Frankfurter Studienmesse sogar für eure Univer-
Und weil ich keine Vorstellung von Vechta hatte. … Aber sitäten. Wenn das Studium in einer kleinen Stadt, an ei-
schon nach zwei Monaten wusste ich, dass mir Geronto- ner kleinen Uni aber so positiv ist, warum dann die ganze
logie gefällt … und Vechta auch. Werbung?
B: Die kleinen Unis überzeugen durch das, was Nadine ge- 15
(Textabschnitt 2) sagt hat: Klein, aber fein. Und aufgrund der niedrigeren
T: Nadine, du hast erst in New York – der Glitzerstadt − stu- Lebenshaltungskosten, der kürzeren Entfernungen und
diert und jetzt studierst du in Detmold. Du bist in Deutsch- der Tatsache, dass alle einander kennen, ist das Leben in
land geboren, hast aber die meiste Zeit deines Lebens einer kleinen Stadt einfach angenehmer. Aber das merkt
mit deinen Eltern in der Millionenstadt Paris gelebt und man eben erst, wenn man dort ist. Deshalb ist es notwen-
bist dann vor 3 Jahren mittels eines Stipendiums an die dig, für diese Unis zu werben.
Manhattan School of Music übergesiedelt, um dort Geige T: Bettina, Nadine, vielen Dank für das Gespräch und viel
zu studieren, richtig? Erfolg im Studium und später im Beruf.
N: Ja, und anfangs war das einfach cool! Die Ausbildung
in New York war sehr gut, und die Stadt ist genau wie in Hören Sie jetzt das Beispiel.
den Filmen, mit der berühmten sprühenden Überdosis
Leben. Aber irgendwann wurde es auch sehr stressig. (Textabschnitt Beispiel)
10 Ich merkte, wie meine musikalische Leichtigkeit litt, nicht
nur durch die Lichter, den Lärm. An der Musikhochschu- Lesen Sie jetzt die Aufgaben 6 bis 9.
le herrschte nüchterner Drill. Alles musste immer perfekt
sein, ich hatte das Gefühl, die Menschen dort vergessen,
4/16
warum wir eigentlich Musik machen. Dazu kamen turm-
hohe Lebenskosten. 1.200 Dollar Monatsmiete musste (Textabschnitt 1)
ich für ein winziges WG-Zimmer zahlen, das ich mir auch
noch mit einer Kommilitonin teilen musste, dazu noch die Lesen Sie jetzt die Aufgaben 10 bis 13.
unbezahlbaren 40.000 Dollar pro Jahr an Studiengebüh-
ren … nach Ablauf des Stipendiums.
4/17
T: Und wie kam es dann zur Entscheidung nach Detmold zu
gehen? (Textabschnitt 2)
11 N: Mir war klar, dass meine Zeit in New York mit dem zwei-
jährigen Stipendium ablaufen würde, aber je länger ich Lesen Sie jetzt die Aufgaben 14 und 15.
mich in dieser immerwachen Stadt aufhielt, desto weni-
ger fand ich es traurig, wenn ich an den bevorstehenden
4/18
Abschied dachte. Ich fühlte, dass ich einfach mehr Ruhe
brauchte. Bei einem Musikfestival in Österreich lernte ich (Textabschnitt 3)
den österreichischen Violinisten Berthold Wallner ken-
nen, der auch schon als Professor an der Hochschule für
12 Musik in Detmold gelehrt hatte. Er empfahl mir die Hoch-
schule wegen des dortigen Studienklimas. So kam ich an
die Hochschule für Musik, an der nur 750 Studenten ein-
geschrieben sind. Klein, aber fein, weil fachlich sehr gut
und bekannt.
T: Und? Hast du deine Entscheidung bereut?
N: Gleich als ich ankam in Detmold, habe ich gespürt, dass
das die richtige Entscheidung für mich war. Eine hübsche
kleine Stadt, mit alten Fachwerkhäusern … und eine ei-
13 gene Wohnung für 380 Euro warm. Vor allem aber kam
mir der einfühlsame Unterricht an der Hochschule entge-
gen. Die Leute in Detmold wollen Musik machen, wie ich

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Info-Teil
Info-Teil zur Prüfung Goethe-Zertifikat B2
Wie ist die Prüfung aufgebaut?
Die Prüfung „Goethe-Zertifikat B2“ besteht aus einem schriftlichen und aus einem mündlichen Teil.
­Folgende Fertigkeiten werden geprüft:

Schriftliche Prüfung: Mündliche Prüfung


1. Lesen Sprechen
2. Hören
3. Schreiben

Schriftliche Prüfung
1. Lesen
Das Leseverstehen wird im „Goethe-Zertifikat B2“ in vier Teilen geprüft. Für alle Teile stehen dem
Kandidaten insgesamt 80 Minuten zur Verfügung.

Teil 1 prüft das selektive Verstehen. Der Kandidat soll für fünf Personen, die ihm beschrieben wer-
den, aus acht Anzeigentexten das jeweils passende Angebot heraussuchen. Es kann sein, dass
für ein bis zwei Personen kein Anzeigentext passt. Die Anzeigen sind immer zu einem bestimmten
Thema, z.B. Museen, Seminare, Bücher usw.

Teil 2 prüft das Detailverstehen. Dem Kandidaten wird ein längerer Text aus einer Zeitung, Zeitschrift
oder aus einem Onlinemagazin vorgelegt. Zu diesem Text erhält der Kandidat 5 Multiple-Choice-
Aufgaben. Jede Aufgabe enthält drei Aussagen zum Inhalt, von denen jeweils nur eine richtig ist,
also den Inhalt des Textes richtig wiedergibt. Die Reihenfolge der Aufgaben richtet sich nach dem
Text.

Teil 3 prüft, ob die Kandidaten in einem Text explizit und implizit ausgedrückte Stellungnahmen
verstehen. Der Kandidat erhält einen längeren Text aus einer Zeitung, Zeitschrift oder aus einem
Onlinemagazin und soll dann entscheiden, wie der Autor fünf Fragen beurteilt: positiv oder negativ
bzw. skeptisch. Die Fragen erscheinen in der gleichen Reihenfolge wie im Text.

In Teil 4 bekommt der Kandidat einen kurzen Text. In zehn Zeilen fehlt jeweils das letzte Wort. Der
Kandidat soll aufschreiben, welches Wort an diese Stelle passt. In diesem Teil werden Wortschatz
und Strukturen geprüft.

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Info-Teil

2. Hören
Das Hörverstehen wird in zwei Teilen geprüft und dauert ca. 30 Minuten insgesamt.

Teil 1 prüft das selektive Verstehen. Der Kandidat erhält eine Tabelle oder Auflistung, in der fünf
Informationen fehlen, falsch oder unvollständig sind. Er hat 90 Sekunden Zeit, um die Aufgabe und
die Tabelle genau anzusehen. Dann hört er einmal eine Nachricht auf einem Anrufbeantworter, einer
Mailbox o.Ä. Er soll nun beim Hören an den markierten Stellen die richtigen bzw. fehlenden Informa-
tionen notieren.

Teil 2 prüft das Detailverstehen. Der Kandidat soll zu einem Interview 10 Multiple-Choice-Aufgaben
lösen. Er hat 90 Sekunden Zeit, die fett gedruckten Fragen zu lesen. Danach hört er das Interview
einmal. Anschließend hört er das Interview in vier Abschnitten (dem Beispielabschnitt und drei wei-
teren Abschnitten). Vor jedem Abschnitt hat er Zeit, die Auswahlantworten zu jeder Frage zu lesen.
Während des Hörens oder danach muss er entscheiden, ob der Satz a, b oder c richtig ist.

3. Schreiben
Der Schriftliche Ausdruck wird in zwei Teilen geprüft. Für beide Teile stehen dem Kandidaten insge-
samt 80 Minuten zur Verfügung.

In Teil 1 soll der Kandidat einen Leserbrief schreiben. Er bekommt ein Blatt, auf dem die Inhaltsan-
gaben zweier Meldungen aus den Medien zur Auswahl stehen. Der Kandidat entscheidet sich für
eine der beiden Meldungen, zu der er den Leserbrief schreiben will. Dann erhält er das genaue The-
menblatt mit der Meldung und den Inhaltspunkten, die er in seinem Leserbrief berücksichtigen soll.
Seinen Leserbrief adressiert der Kandidat stets an die Redaktion der Zeitung, des Onlinemagazins
oder der Zeitschrift, die die Meldung veröffentlicht hat. Im Leserbrief redet er die Adressaten mit der
Höflichkeitsform „Sie“ an. Sein Leserbrief soll mindestens 180 Wörter beinhalten und so geschrie-
ben sein, dass die Inhaltspunkte sinnvoll miteinander verknüpft sind.

In Teil 2 gibt es einen fertigen Brief, in dem zehn Fehler versteckt sind, in jeder markierten Zeile
einer. Es kann sich dabei um syntaktische, morphologische oder semantische Fehler handeln. Der
Kandidat soll die Korrekturen richtig an den Rand der Zeile schreiben.

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Info-Teil
Mündliche Prüfung
Die mündliche Prüfung ist eine Paarprüfung. Das bedeutet, dass zwei Prüfungskandidaten gemein-
sam geprüft werden und bei Aufgabe 2 miteinander diskutieren sollen.

Vor der Prüfung haben die Kandidaten 15 Minuten Vorbereitungszeit. Ihnen werden die Kandida-
tenblätter vorgelegt. Gespräche der Kandidaten untereinander vor der Prüfung sowie die Verwen-
dung von Hilfsmitteln wie Wörterbücher usw. bei der Vorbereitung sind nicht erlaubt. Die Kandidaten
können sich zur Vorbereitung Notizen machen und diese auch mit in den Prüfungsraum nehmen.
Während der Prüfung können sie ihre Notizen zu Hilfe nehmen, aber sie sollen frei sprechen und
nicht ablesen.

In der mündlichen Prüfung sollen zwei Aufgaben gemeistert werden. Für die gesamte Prüfung ste-
hen 15 Minuten zur Verfügung, wobei pro Kandidat ca. 3 Minuten für den ersten Teil und 6-7 Minuten
für den zweiten Teil vorgesehen sind.

Zu Beginn der mündlichen Prüfung begrüßen die beiden Prüfenden die Kandidaten und stellen bei-
den einige Fragen zu ihrer Person. Dieses kurze Gespräch wird nicht bewertet und zählt offiziell nicht
zur Prüfung.

Für Teil 1 bekommt jeder Kandidat eine kurze Meldung aus einer Zeitung oder einer Zeitschrift. In ca.
3 Minuten soll er die Informationen der Meldung zusammenfassen, seine Meinung dazu äußern und
selbst Beispiele zu der Meldung nennen. Die Meldungen der beiden Kandidaten sind nicht identisch.

Besonders wichtig in diesem Teil ist, dass der Kandidat verständlich das Wichtigste zusammenfasst
und mit passenden Beispielen darauf Bezug nimmt. Der kleine „Vortrag“ sollte in sich abgerundet
sein.

In Teil 2 müssen beide Kandidaten miteinander diskutieren. Sie erhalten dieselbe Aufgabe, nämlich
über drei Fotos zu sprechen, die für einen Artikel, eine Werbung o. Ä. benutzt werden sollen. Die
Fotos sind der Gesprächsanlass. In ihrer Diskussion sollen sie über die Vor- und Nachteile der Fotos
sprechen und am Ende zu einer gemeinsamen Entscheidung kommen.

Beim zweiten Teil der mündlichen Prüfung steht die Kommunikationsfähigkeit im Vordergrund. Das
bedeutet, dass das Gespräch der beiden Kandidaten nicht abbrechen sollte. Die Kandidaten müs-
sen über Strategien und Redemittel verfügen, die ihnen erlauben, das Gespräch in Gang zu halten.
Sie müssen also:
- Fragen stellen,
- nachfragen, wenn sie etwas nicht verstanden haben,
- etwas erklären, wenn der Partner nicht verstanden hat,
- die Äußerungen des Partners kommentieren, ihm zustimmen oder widersprechen,
- einen monopolisierenden Gesprächspartner unterbrechen bzw. Unterbrechungen abwehren.

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Info-Teil
Wie wird die Prüfung bewertet?
Bei der Prüfung kann der Kandidat insgesamt 100 Punkte erreichen. Diese verteilen sich wie folgt
auf die einzelnen Prüfungsteile:

Lesen
Teil 1 5 Aufgaben x 1 Punkt 5 Punkte
Teil 2 5 Aufgaben x 1 Punkt 5 Punkte
Teil 3 5 Aufgaben x 1 Punkt 5 Punkte
Teil 4 10 Aufgaben x 1 Punkt 10 Punkte
maximal 25 Punkte

Hören
Teil 1 5 Aufgaben x 2 Punkte 10 Punkte
Teil 2 10 Aufgaben x 1,5 Punkte 15 Punkte
maximal 25 Punkte

Schreiben
Teil 1 inhaltliche Vollständigkeit 3 Punkte
Textaufbau und Kohärenz 4 Punkte
Ausdrucksfähigkeit 4 Punkte
Korrektheit 4 Punkte
Teil 2 10 Aufgaben x 1 Punkt 10 Punkte
maximal 25 Punkte

Sprechen
Teil 1 Erfüllung der Aufgabenstellung (Produktion) 2,5 Punkte
Kohärenz und Flüssigkeit 2,5 Punkte
Ausdruck 2,5 Punkte
Korrektheit 2,5 Punkte
Aussprache und Intonation 2,5 Punkte
Teil 2 Erfüllung der Aufgabenstellung (Interaktion) 2,5 Punkte
Kohärenz und Flüssigkeit 2,5 Punkte
Ausdruck 2,5 Punkte
Korrektheit 2,5 Punkte
Aussprache und Intonation 2,5 Punkte
maximal 25 Punkte

In der schriftlichen Prüfung können maximal 75 Punkte erreicht werden. Nur wenn der Kandidat
mindestens 60%, also 45 Punkte bekommen hat, gilt die schriftliche Prüfung als bestanden.
Auch in der mündlichen Prüfung muss der Kandidat 60%, also 15 Punkte erreichen, damit die
Prüfung als bestanden gilt.
Die schriftliche und die mündliche Prüfung finden am gleichen Tag oder dicht hintereinander statt.
Das Prüfungsergebnis wird dann für beide Teile zusammen bekannt gegeben.
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Info-Teil
Wie werden Schreiben und Sprechen bewertet?

für den Testteil: Schreiben


Die Höchstpunktzahl beträgt 25 Punkte. Für Teil 1 gibt es maximal 15 Punkte, für Teil 2 maximal
10 Punkte.
Bewertung des Leserbriefs:

Teil 1
Kriterium I Inhaltliche Vollständigkeit
Hier wird bewertet, inwieweit die Inhaltspunkte schlüssig und angemessen dargestellt werden.

3 Punkte alle Inhaltspunkte sind schlüssig und angemessen dargestellt


2,5 Punkte drei Inhaltspunkte sind schlüssig und angemessen dargestellt
2 Punkte zwei Inhaltspunkte sind schlüssig und angemessen dargestellt
1 Punkt die Inhaltspunkte sind nur ansatzweise behandelt, an mehreren Stellen unklar
0 Punkte das Thema wurde verfehlt

Kriterium II Textaufbau und Kohärenz


Hier wird bewertet, wie gut die Gliederung des Textes ist und wie gut die Leitpunkte verknüpft wer-
den. Außerdem werden der Einsatz von Konnektoren und die Kohärenz bewertet.

4 Punkte liest sich sehr flüssig


3 Punkte liest sich noch flüssig
2 Punkte stellenweise guter Aufbau, an einigen Stellen sprunghaft
1 Punkt Aneinanderreihung von Sätzen ohne erkennbare Gliederung
0 Punkte durchgängig unlogischer Text

Kriterium III Ausdrucksfähigkeit


Hier wird bewertet, wie groß das Wortschatzspektrum ist und wie gut die Wortschatzbeherrschung
ist.

4 Punkte sehr gut und angemessen


3 Punkte gut und angemessen
2 Punkte stellenweise gut und angemessen
1 Punkt in ganzen Passagen nicht angemessen
0 Punkte in großen Teilen völlig unverständlich

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Info-Teil
Kriterium IV Korrektheit
Bei diesem Kriterium werden Morphologie, Syntax, Orthografie und Interpunktion bewertet.

4 Punkte kaum feststellbare Fehler


3 Punkte einige deutliche Fehler, die das Verständnis aber nicht beeinträchtigen
2 Punkte einige Fehler, die den Leseprozess stellenweise behindern
1 Punkt unzählige Fehler, die das Verständnis erheblich stören
0 Punkte unzählige Fehler, die das Verständnis unmöglich machen

Wenn ein Kandidat bei einem Kriterium mit 0 Punkten bewertet wird, erhält er für diesen Teil des
Prüfungsteils Schreiben insgesamt 0 Punkte.
Bewertung von Teil 2:
Für jedes Item gibt es maximal 1 Punkt, insgesamt für die Aufgabe also maximal 10 Punkte. Gewertet
wird sowohl die inhaltliche als auch die formale Korrektheit. Es werden auch halbe Punkte vergeben.

für den Testteil: Sprechen


Die Höchstpunktzahl beträgt 25 Punkte.
Die 25 Punkte werden wie folgt vergeben:

Teil 1
Kriterium I Erfüllung der Aufgabenstellung (Produktion)
Hier werden die inhaltliche Angemessenheit und die Ausführlichkeit bewertet.

2,5 Punkte sehr gut und sehr ausführlich


2 Punkte gut und sehr ausführlich
1,5 Punkte gut und ausführlich
1 Punkt unvollständige Äußerung und zu kurz
0 Punkte viel zu kurz bzw. fast keine zusammenhängenden Sätze

Teil 2
Kriterium I Erfüllung der Aufgabenstellung (Interaktion)
Hier wird die Gesprächsfähigkeit des Kandidaten bewertet.

2,5 Punkte sehr gut und sehr interaktiv


2 Punkte gut und interaktiv
1,5 Punkte Gesprächsfähigkeit vorhanden, aber nicht sehr aktiv
1 Punkt Beteiligung nur auf Anfrage
0 Punkte große Schwierigkeiten, sich überhaupt am Gespräch zu beteiligen

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Info-Teil
Die folgenden Kriterien werden je einmal für Teil 1 und für Teil 2 bewertet:

Kriterium II Kohärenz und Flüssigkeit


Hier werden die Verknüpfung, das Sprechtempo und die Flüssigkeit bewertet.

2,5 Punkte sehr gut und klar zusammenhängend, angemessenes Sprechtempo


2 Punkte gut und zusammenhängend, noch angemessenes Sprechtempo
1,5 Punkte nicht immer zusammenhängend
1 Punkt stockende, bruchstückhafte Sprechweise beeinträchtigt die Verständigung stel-
lenweise
0 Punkte abgehackte Sprechweise, sodass zentrale Aussagen unklar bleiben

Kriterium III Ausdruck


Hier werden die Wortwahl, die Umschreibungen und die Wortsuche bewertet.

2,5 Punkte sehr gut mit wenig Umschreibungen und wenig Wortsuche
2 Punkte über weite Strecken angemessene Ausdrucksweise, jedoch einige Fehlgriffe
1,5 Punkte vage und allgemeine Ausdrucksweise, die bestimmte Bedeutungen nicht genü-
gend differenziert
1 Punkt situationsunspezifische Ausdrucksweise und größere Zahl von Fehlgriffen
0 Punkte einfachste Ausdrucksweise und häufig schwere Fehlgriffe, die das Verständnis oft
behindern

Kriterium IV Korrektheit
Hier wird bewertet, inwieweit Morphologie und Syntax korrekt sind.

2,5 Punkte nur sehr vereinzelte Regelverstöße


2 Punkte stellenweise Regelverstöße mit Neigung zur Selbstkorrektur
1,5 Punkte häufige Regelverstöße, die das Verständnis noch nicht beeinträchtigen
1 Punkt überwiegend Regelverstöße, die das Verständnis erheblich beeinträchtigen
0 Punkte die große Zahl der Regelverstöße verhindert das Verständnis weitgehend bzw.
fast ganz

Kriterium V Aussprache und Intonation


Hier werden die Aussprache der Laute, der Wortakzent und die Satzmelodie bewertet.

2,5 Punkte kaum wahrnehmbarer fremdsprachlicher Akzent


2 Punkte ein paar wahrnehmbare Regelverstöße, die aber das Verständnis nicht beein-
trächtigen
1,5 Punkte deutlich wahrnehmbare Abweichungen, die das Verständnis stellenweise behin-
dern
1 Punkt wegen Ausspracheschwierigkeiten ist bei dem/der Teilnehmer/-in erhöhte Kon-
zentration erforderlich
0 Punkte wegen starker Abweichungen von der Standardsprache ist das Verständnis fast
unmöglich
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Info-Teil
Wann gilt die Prüfung als bestanden?
Die Prüfung gilt als bestanden, wenn der Kandidat sowohl im schriftlichen als auch im mündlichen
­Prüfungsteil jeweils 60% der Punktzahl erreicht hat.

Schriftliche Prüfung maximal 75 Punkte Basis 60%: 45 Punkte


Mündliche Prüfung maximal 25 Punkte Basis 60%: 15 Punkte
Summe maximal 100 Punkte

Die Punkte der schriftlichen und mündlichen Prüfung werden zusammengezählt.


Folgende Noten werden erteilt:
100 – 90 Punkte = sehr gut
89,5 – 80 Punkte = gut
79,5 – 70 Punkte = befriedigend
69,5 – 60 Punkte = ausreichend

Und wenn der Kandidat nicht bestanden hat?


Wenn man einen Teil (den schriftlichen oder den mündlichen) nicht besteht, dann kann man diesen
Teil wiederholen.

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Beispielbriefe mit Bewertung

Modelltest 1, Thema 1B (Geld unterm Christbaum)

Athen, 23.11.2014 Inhaltspunkte

Betreff: Ihr Artikel „Geld unterm Christbaum“

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großem Interesse habe ich vor einigen Tagen in der Zeitung Ihre ­Meldung
über das Thema „Geld unterm Christbaum“ gelesen und möchte meine
­Ansicht dazu schreiben.
Ich war überrascht, als ich die Meldung las, denn die Mehrheit der Leute
GR h
­ ätten gern Geld als Weihnachtsgeschenk.

Ich bin der Meinung, dass Geld an Weihnachten zu schenken nicht so gut 1
A ist, weil es die leichte Lösung ist. Anstatt nach einem passenden Geschenk
zu suchen, schenkt man Geld. Dies macht auch die Beziehung zwischen den
Menschen sehr unpersönlich.

In der Gesellschaft meines Heimatlandes spielt das Schenken eine w


­ ichtige 4
A Rolle. Leute schenken Geschenke, um Ihre Liebe oder Hochachtung für
­andere Leute auszudrücken.

A Geschenke zu schenken, ist meiner Meinung nach eine sehr gute Tat. Der 2
A Zweck von Geschenken ist nämlich, Leute froh zu machen. Wenn man ein
Geschenk bekommt, weiß man, dass man beliebt ist.
R Ich meine, dass Geschenke an Feiern, wie zum Beispiel Weichnachten,
Z O
­ stern, oder Geburtstag, gemacht werden sollten.

Meiner Meinung nach können Geschenke keine negativen Auswirkungen 3


GR, A, A haben. Jedes Geschenke ist besonders und einzig und könnte nur positive
Konsequenzen haben.

Mit freundlichen Grüßen


Konstantinos Siachos

GR = Grammatik A = Ausdruck Z = Zeichensetzung R = Rechtschreibung

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Bewertung Konstantinos

Kriterium gegebene maximale Anmerkungen


Punkte Punkte
Inhalt 3 3 Obwohl Punkt 3 und 4 etwas knapp geraten sind, kommt
Konstantinos auf eine ausreichende Wortzahl.
Textaufbau 3 4 Es werden alle Formalien beachtet (Betreff, Anrede, Schluss),
und es gibt eine klare Gliederung. Die Übergänge zwischen den
Kohärenz Abschnitten sind vorhanden, aber nicht immer sehr gelungen, an
einigen Stellen ist der Übergang sprunghaft (z.B. zwischen dem
vorletzten und letzten Abschnitt).
Ausdruck 3 4 Es gibt einige Fehler im Ausdruck („Leute schenken
Geschenke“, „Jedes Geschenke ist besonders und einzig“), die
Wortschatzbeherrschung ist gut, aber das Spektrum ist nicht
sehr breit und beschränkt sich vor allem auf den B1-Wortschatz.
Nur wenige Wörter wie „Auswirkung“, „Konsequenz“ und
„Hochachtung“ gehen über den B1-Wortschatz hinaus.
Korrektheit 3 4 Es werden kaum Fehler gemacht, die das Verständnis behindern,
aber es gibt ab und zu Stellen, über die man stolpert (z.B. „Jedes
Geschenke … könnte nur positive Konsequenzen haben“).
Note 12 15

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Modelltest 1, Thema 1B (Geld unterm Christbaum)

Larissa, den 12.11.2014 Inhaltspunkte

GR Zum Ihre Artikel über Geld als Geschenk zu Weihnachten

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großem Interesse las ich vor wenigen Tagen Ihren Artikel über Geld
GR als Geschenk zu Weihnachten. Ich interessiere mich sehr über das Thema
„Geschenk“, weil ich eine vierjährige Tochter habe. Sie möchte natürlich
A viele Geschenke. Unbedingt kann ich ihr kein Geld schenken. Ich meine, das
A hängt vom Alter ab. Einem kleinen Kind kann jemand kein Geld schenken.
A, A Das stimmt auch für Freunde, weil man wissen soll, was ein Freund braucht.
R Die meisten freuen sich sehr über etwas Nützsliches. Geld ist kein so gutes 1
Weihnachtsgeschenk.

Generell möchte ich gern zu Weihnachten etwas schenken, auch zum


A ­Geburtstag. Außerdem schenke ich zu anderen persönlichen Situationen
meiner Freunde.

A Aber das Schenken hat mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. Einem


Kind soll man nicht zu viele Geschenke schenken. Die negative Folge davon (3)
ist, dass das Kind immer mehr Geschenke möchte. Ich weiß, dass es für die
Eltern schwer ist, nicht viel zu schenken.

Die Eltern sollen an die Zukunft ihres Kindes denken, die ohne Geschenke
A der Eltern gibt.

Bei uns in Griechenland spielt Geld als Geschenk eine große Rolle, wenn 4
A jemand verheiratet. Ich finde das richtig, wenn ein Freund in ein neues Haus
GR, A umgezogen hat. Er braucht vieles für das Haus und jemand weiß nicht was.
Die Lösung ist Geld als Geschenk, sodass er kaufen kann, was er will.

Mit freundlichen Grüßen


Asterios Kostopoulos

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Bewertung Asterios

Kriterium gegebene maximale Anmerkungen


Punkte Punkte
Inhalt 2 3 Der Text ist lang genug, aber es werden nur zwei Inhaltspunkte
behandelt. Bei Punkt 2 wird „Zweck von Geschenken“ nicht
behandelt, Punkt 3 wird nur ansatzweise und einseitig (auf Kind
bezogen) behandelt.
Textaufbau 2 4 Es gibt eine passende Anrede und einen passenden Gruß. Der
und Betreff ist falsch formuliert und es fehlt ein klarer Schlusssatz.
Kohärenz Konnektoren werden wenig benutzt und z. T. falsch („Unbedingt
kann ich …“). An einigen wenigen Stellen gibt es einen Sprung im
Text („Die meisten freuen ... Weihnachtsgeschenk.“)
Ausdruck 1 4 Das Wortschatzspektrum liegt unter dem B2-Niveau. Es gibt
zahlreiche Fehler im Ausdruck.
Korrektheit 3 4 Es gibt einige Fehler, die jedoch das Verständnis nicht behindern:
„Ich interessiere mich sehr über ...“, „Das stimmt auch für Freunde,
…“.
Note 8 15

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1 Thema 1A

Ihr Artikel „Amsterdams erstes Frauen-Hotel‟

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel über das Frauenhotel in
Amsterdam gelesen. Ein Frauenhotel stelle ich mir sehr komfortabel
und praktisch vor, eben genau so, wie wir Frauen es brauchen: schönes
Design, ruhige Atmosphäre, ein Bad, in dem alles Wichtige vorhanden
ist, von der Wimperntusche bis zum Lippenstift. Ich finde die Idee
brillant und würde dort gern mal übernachten.

Obwohl Griechenland noch keine Frauenhotels vorweisen kann, reist eine


Frau hier sehr sicher und bequem. Egal ob man mit dem Flugzeug, der
Bahn oder dem Schiff reist, es gibt eigentlich kaum Probleme – außer
gelegentlichen Streiks.

Es gibt eigentlich nur wenige Bereiche, in denen man Männer nicht dabei
haben möchte. Für mich wäre es beim Friseur oder in der Modeboutique
für Frauen. Dort sind Männer meiner Ansicht nach nicht sehr hilfreich.

Mir fällt es schwer, Vorschläge für ängstliche Reisende zu machen.


Vielleicht sollte eine Stadt dafür sorgen, dass ihre Kriminalitätsrate nicht
so hoch ist. Damit Besucher keine Angst haben, könnte man nachts
die Straßen besser beleuchten oder mehr Polizei patrouillieren lassen.
Touristinnen sollten in Frauen-Hotels übernachten, wenn es sie gibt.
Außerdem würde ich diesen Reisenden vorschlagen, in einer Gruppe zu
reisen, damit sie nie allein sind.

Mit freundlichen Grüßen


Athina Orfanou

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2 Thema 1A

Ihr Artikel „Facebook-Party fiel aus‟

Sehr geehrte Damen und Herren,

gestern habe ich Ihren Artikel über die ausgefallene Facebook-Party


gelesen. Ich muss sagen, dass die Jugendlichen in letzter Zeit auf viele
dumme Ideen kommen. Sie sollten sich lieber etwas ausdenken, bei
dem sie die anderen Leute nicht stören, zum Beispiel zusammen zu
Hause Filme sehen oder Spiele spielen. Das wäre viel besser.

Deshalb verstehe ich auch das Verhalten der Polizei. Es war absolut
richtig, diese Party zu verhindern. So hat die Polizei einen großen Ärger
verhindert und sehr klug gehandelt.

In Griechenland wäre so eine Situation undenkbar. Die Polizei kümmert


sich hier nicht um Partys und den Bürgern einer Stadt ist es egal, was in
den Parks passiert. So können die jungen Leute leider überall feiern, wo
sie wollen, und auch zu jedem beliebigen Zeitpunkt.

Für die Jugendlichen in Stuttgart war so eine Idee einer Facebook-Party


im Park bestimmt sehr attraktiv, weil sie nicht so oft die Gelegenheit
haben, draußen zu feiern. Ich kann gut verstehen, dass diese Partys für
sie toll sind, aber für den Rest der Bevölkerung ist es eine Belästigung
und keine akzeptable Form des Feierns.

Mit freundlichem Gruß


Argyris Papadopoulos

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3 Thema 1A

Ihr Artikel „Studieren für Gehörlose nicht schwierig‟

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel über das Pilotprojekt
„Gestu‟ gelesen. Solche Projekte sind meiner Ansicht nach sehr wichtig
und längst fällig, denn sie öffnen den Weg zu echter Chancengleichheit.
Doch sollte man in Zukunft nicht nur die gehörlosen Studenten
unterstützen, sondern auch Menschen mit anderen Behinderungen
berücksichtigen.

Bekanntlich haben nämlich die meisten behinderten Studierenden


noch oft Probleme zu bewältigen. Zum Beispiel haben Gehbehinderte
an einigen Universitäten Schwierigkeiten, die Vorlesungssäle oder
Seminarräume überhaupt zu erreichen. Für blinde Studenten ist das
größte Hindernis die Fachliteratur. Nur wenige Bücher oder Artikel
werden auch in Blindenschrift angeboten. So sind diese jungen
Menschen eindeutig im Nachteil.

Auch in meinem Heimatland haben junge Leute mit Behinderungen


Probleme, was ihre Ausbildungsmöglichkeiten und -perspektiven betrifft.
Es gibt nur sehr wenige Ausbildungsplätze für Behinderte. Meistens
handelt es sich um handwerkliche Berufe. Auch das Studieren ist nicht
leicht, obwohl an einigen Universitäten bei uns in letzter Zeit auch
ähnliche Projekte gestartet werden.

Um behinderte Jugendliche in ihrer Ausbildung besser zu unterstützen,


sollten und können der Staat und auch jeder Einzelne noch einiges tun.
Der Staat sollte finanziell und organisatorisch solche Projekte fördern,
denn ausgebildete Bürger belasten ihn nicht, sondern nützen ihm. Der
Einzelne kann seinerseits den Behinderten bei den Alltagsproblemen
am Ausbildungsort helfen. So lernen wir alle Vorurteile abzubauen und
harmonisch zusammenzuleben.

Mit freundlichen Grüßen


Moira Kontosis

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4 Thema 1A

Artikel über Streetart

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich habe im Internet Ihren Artikel über die Streetart-Aktion in London


gelesen und möchte meine Meinung dazu schreiben. Grundsätzlich ist
es eine gute Idee, die U-Bahn zu verschönern, weil viele Menschen dort
stehen und warten. Negativ finde ich aber, dass die Künstler Sticker
mit Bombenlegern an die Wände geklebt haben. Das ist für mich kein
schwarzer Humor, sondern schlechter Geschmack.

Kunst kann natürlich unseren Alltag erleichtern. Wenn man ein


Kunstwerk sieht, das einem gefällt, freut man sich. Dadurch kann man
seine Sorgen vergessen.

Leider spielt Kunst aber in meinem Heimatland keine so große Rolle.


Nur die alten Ruinen von Tempeln scheinen hier wichtig zu sein. Für die
moderne Kunst interessieren sich hier nur wenige Menschen. Vielleicht
liegt das auch an der Wirtschaftskrise, denn zurzeit wird nur Geld für
das Nötigste ausgegeben.

Dabei ist es für die Menschen gerade jetzt wichtig, dass sie über etwas
lächeln können. So wäre es sehr schön, wenn es in einer Großstadt
auf den Plätzen immer ein paar Straßenkünstler gäbe, die zum Beispiel
Pantomimen vorführen. Da könnte man kurz stehen bleiben und
zuschauen. Mir würde es auch gefallen, wenn man auf Monitoren in
den Bahnstationen lustige Filme sehen könnte, zum Beispiel mit „Mister
Bean‟.
Streetart sollte auch bei uns eine Rolle spielen!

Mit freundlichem Gruß


Eleni Kokkora

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5 Thema 1A

Ihr Artikel „Wölfe peppen Tanzshow auf‟

Sehr geehrte Damen und Herren,

was den Artikel angeht, muss ich sagen, dass mich so etwas gar nicht
mehr überrascht.

Was haben Wölfe mit künstlerischem Tanz zu tun? Sie werden nur als
Zuschauermagnet ausgenutzt, wie andere Tiere in anderen Shows auch.
Und es ist sehr traurig, dass sich die Leute so etwas anschauen wollen.

Bei uns in Griechenland werden Tiere eigentlich kaum in Film, Fernsehen


oder Theater als „Schauspieler‟ eingesetzt. Aber der Grund dafür ist
meiner Ansicht nach nicht, dass die Leute vom Showbusiness dagegen
sind, sondern einfach, dass es zu teuer ist, die Tiere zu trainieren.

Überhaupt bin ich dagegen, aus Tieren eine „Show‟ zu machen. Das gilt
meiner Meinung nach auch für Zoos oder Tierparks. Auch dort werden
die arteigenen Bedürfnisse der Tiere nicht berücksichtigt.

Anstatt sich solche Shows anzusehen oder in Zoos zu gehen, sollten sich
die Menschen lieber für den Tierschutz engagieren. Es gibt so viele Tiere,
die misshandelt werden oder auf der Straße verhungern. Ein solches Tier
zu retten, ist viel wichtiger, als sich exotische Tiere im Zoo anzusehen.

Auch wenn ich am Anfang geschrieben habe, dass mich Ihr Artikel nicht
überrascht, sollten Sie trotzdem weiterhin solche Artikel veröffentlichen.
Dann wird es vielleicht in Zukunft solche Shows nicht mehr geben.

Mit freundlichen Grüßen


Konstantinos Tetsis

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Thema 1B 5

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6 Thema 1A

Ihr Artikel „Online-Partnerbörsen‟

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf Ihrer Website habe ich vor Kurzem einen Artikel zum Thema „Online-
Partnerbörsen‟ gelesen. Es hat mich unangenehm überrascht, dass
sogar Wissenschaftler sich mit solchen unwichtigen Dingen beschäftigen.
Jeder weiß, dass der Erfolg einer Beziehung nicht vorherzusagen ist und
nichts mit Algorithmen zu tun hat.

Selbstverständlich halte ich Dating-Seiten nicht für eine gute Methode,


einen Partner zu finden. Online-Partnerbörsen bieten nur die Möglichkeit,
viele Menschen kennenzulernen. Doch ist es ein langer Weg, bis aus
einer Bekanntschaft eine Partnerschaft wird.

Dazu müssen viele Bedingungen erfüllt sein. Die zwei Partner müssen
sich z.B. gut kennen, um zu wissen, ob sie zusammenpassen. Sie sollten
einander auch respektieren und im Alltag zusammenleben können. Für
all das braucht man Zeit.

Meiner Ansicht nach werden jedoch die Partnerbörsen besonders von


Menschen genutzt, die entweder kontaktscheu sind oder zu wenig Zeit
haben, auf andere Weise Menschen kennenzulernen. Das ist aber keine
Lösung. Man muss Gelegenheiten nutzen, um neue Leute persönlich
kennenzulernen: bei der Arbeit, in der Freizeit, auf Reisen usw. Das ist,
glaube ich, die einzig richtige Methode, einen Partner zu finden.

Welche Eigenschaften der jeweilige Partner fürs Leben haben soll, ist
eine persönliche Angelegenheit. Manchmal ist auch eine spontane
Entscheidung die bessere. Und man darf nicht vergessen: Liebe macht
blind. Deswegen suche ich nicht nach einem Partner mit besonderen
Eigenschaften. Ich ziehe „die große Liebe‟ vor.

Mit freundlichen Grüßen


Dimitra Pavlidou

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7 Thema 1A

Ihr Artikel „Menschliche Maschinen‟

Sehr geehrte Damen und Herren der Online-Redaktion,

in Ihrem Artikel „Menschliche Maschinen‟ habe ich gelesen, dass man


in Japan den Paaren durch ein Roboter-Baby Lust aufs Kinderkriegen
machen will. Meiner Meinung nach ist diese Idee lächerlich und völlig
unnatürlich. Wozu dieser Roboter? Haben die Japaner nie Kinder
gesehen? Wissen sie nicht, wie ein Baby lächelt oder weint? Die Gründe,
warum die Paare keine Kinder haben wollen, haben doch meistens mit
der finanziellen Lage und den Karrierechancen zu tun. Die kann ein
Roboter nicht beeinflussen.

Natürlich werden Roboter in Zukunft dem Menschen die schwere


körperliche Arbeit abnehmen können. Sie tun es teilweise heute schon.
Aber ich bin nicht sicher, ob die Maschinen die menschliche Arbeit
vollständig ersetzen können.

Es gibt nämlich Tätigkeiten, die nach meiner Auffassung nur von


Menschen verrichtet werden können und sollten. Tätigkeiten, die mit
Kreativität bzw. Emotionen zu tun haben, wie im Bereich der Kunst oder
im sozialen Bereich, sollten Roboter nicht übernehmen.

Auch ist es für mich unvorstellbar, dass Menschen und Roboter


freundschaftliche Beziehungen zueinander haben. Ein normaler Mensch
wird nicht vergessen können, dass Roboter Maschinen sind. Und was die
Roboter betrifft, sind sie völlig gefühllos. Beziehungen kann der Mensch
nur zu Menschen haben.

Mit freundlichem Gruß


Paris Stathopoulos

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8 Thema 1A

Ihr Artikel „Einkauf plus Service‟

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf Ihrer Website habe ich den Artikel „Einkauf plus Service‟ gelesen,
der mich doch zum Nachdenken gebracht hat.

Es gibt tatsächlich viele Vorteile für den Einkauf übers Internet. Viele
Menschen sind beruflich und privat sehr belastet. Es ist nicht so einfach
ins Einkaufszentrum zu fahren, sich einen Überblick über das Angebot
und den Preis zu verschaffen und sich dann zu entscheiden. Das kostet
viel Zeit.

Online-Shopping ist da viel bequemer. Im Internet kann man 24


Stunden lang die Online-Shops besuchen und jederzeit bestellen.
Außerdem kann man ganz einfach Preise mehrerer Shops vergleichen.
Ich persönlich kaufe vieles online, zum Beispiel Kleidung, Bücher oder
Konzertkarten.

Allerdings würde ich nie Lebensmittel im Internet kaufen, denn ich


möchte sehen, ob auch alles frisch und lange haltbar ist. Lebensmittel
sind Waren, die empfindlich sind, und die kaufe ich immer persönlich im
Supermarkt.

In meinem Heimatland wird das Internet nicht so stark wie in anderen


europäischen Ländern zum Einkaufen genutzt. Viele Menschen sind
beim Online-Shopping um die Sicherheit ihrer Daten besorgt, vor allem
wenn es um Bankkonto-Daten geht. Außerdem sind die Online-Shops
noch nicht ganz ausgereift und der Service dieser Shops ist nicht so
kundenorientiert.

Der Fachhandel hat bestimmt Zukunft, denn dort kümmert man sich um
die Kunden. Außerdem möchten manche Menschen lieber persönlichen
Kontakt zum Händler und die Möglichkeit haben, alles anfassen zu
können. Das kann ein Online-Shop natürlich nicht bieten.

Mit freundlichem Gruß


Lydia Lygerou

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9 Thema 1A

Ihr Artikel „Werbung kann täuschen‟

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihren Artikel über die Werbung fand ich sehr informativ.


Selbstverständlich weiß heutzutage jeder, dass die Werbung nicht immer
die Wahrheit sagt. Dennoch lassen sich leider viele Leute auch beim
Kauf von Lebensmitteln durch Werbung beeinflussen. Und das hat sicher
oft damit zu tun, dass man gestresst ist, wenn man im Supermarkt
einkauft. Da hat man nicht immer Zeit, die ganzen Zutaten zu lesen.

Und das wäre wahrscheinlich auch das Erste, was man seinen Kindern
beibringen sollte: Nehmt euch Zeit! Das Essen ist wichtig! Überlegt, was
ihr esst! Nur so können sie problembewusste Konsumenten werden.
Überhaupt wird es ja immer wichtiger, sich gesund zu ernähren. Wir
leben ohnehin ungesund: Wir sind ständig im Stress, die Umwelt ist
verschmutzt, wir treiben keinen Sport. Da muss man wenigstens darauf
achten, dass man gesund isst.

Allerdings wäre es meiner Meinung nach wesentlich einfacher, frische


Nahrungsmittel zu kaufen und zu verwenden, wenn es mehr kleine
Geschäfte in der Nachbarschaft gäbe. Heute fährt man nur einmal in
der Woche zum Supermarkt und kauft deshalb auch Konserven oder so.
Wenn man in der Nähe seiner Wohnung einen Obst- und Gemüseladen,
einen Metzger und ein Fischgeschäft hätte, könnte man jeden Tag kleine
Mengen kaufen und das wäre dann immer frisch.

Mit freundlichen Grüßen


Konstantina Stavrianou

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10 Thema 1A

Ihr Artikel zur Noteninflation an deutschen Hochschulen

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich fand den Artikel sehr interessant und ich kann dem Wissenschaftsrat
nur zustimmen, dass diese vielen guten Noten eine Gefahr sind. Denn
dadurch weiß man nicht mehr, wer wirklich gut ist und wer nicht.
Es ist dann schwierig, bei Stipendien oder anderen Auszeichnungen
die wirklich guten Studierenden von den nur mittelmäßigen zu
unterscheiden, und es besteht die Gefahr, ungerecht zu werden.

Ein Grund für diese „Noteninflation‟ ist vielleicht, dass ein großer Druck
auf die Professoren ausgeübt wird, denn ein großer Teil der Studenten
will nach dem ersten Studium noch weiterstudieren. Und um dafür einen
Platz zu bekommen, braucht man gute Noten.

Noten werden so immer weniger objektiv. Das gilt auch für die Schule.
So etwas ist nicht gerecht, denn es kann sein, dass nicht die wirklich
guten Schüler und Studenten die besten Studien- und Arbeitsplätze
bekommen. Für die berufliche Zukunft spielen die Noten nämlich eine
wichtige Rolle.

Ob man dann später in seinem beruflichen Leben erfolgreich ist,


darüber entscheiden natürlich nicht nur die Noten, sondern auch die
Persönlichkeit und vielleicht auch ein bisschen das Glück. Aber dadurch,
dass die Noten immer weniger objektiv sind, werden leider auch gute
Beziehungen immer wichtiger.

Diese Entwicklung, die man auch bei uns in Griechenland beobachten


kann, ist sehr negativ und vielleicht sogar gefährlich für die ganze
Gesellschaft.

Mit freundlichen Grüßen


Anastasios Drougkas

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Thema 1B 10

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926-Zertifikat B2 LEHRER Info.indd 219 05.12.13 13:13


Quellenverzeichnis
Seite 11 Spiegel Online, 29.12.2012 Seite 94 Zeit online, 16.5.2012
Seite 12 Süddeutsche.de, 1.6.2012; Seite 99 Spiegel Online, 6.6.2012
Foto: © wandersmann / pixelio.de Seite 102 Demokratische Schule: Spiegel Online,
Seite 19 MARCO POLO Reise-News, 18.7.2012 22.11.2012
Seite 23 Fotos: © Nasos Giannenas; Seite 103 Fotos: oben: © Rainer Sturm / pixelio.de;
oben: © Adamgregor / dreamstime.com rechts: © Janusz Klosowski / pixelio.de;
Seite 27 Spiegel Online, 22.11.2012; unten: © Johannes Becker / pixelio.de
Foto: © AbsolutVision Seite 107 DIE ZEIT, 20.9.2012
Seite 28 MARCO POLO Reise-News, 10.1.2012 Seite 108 stern.de, 12.11.2008
Seite 36 Kurier, 24.7.2012 Seite 115 Stern, 8.9.2012
Seite 39 Fotos: oben: © Rictor Norton & David Allen / Seite 119 Fotos: oben: © Ruud Glasbergen /
piqs.de; rechts: © Mgloor / wikipedia; dreamstime.com; rechts: © levis / pixelio.de;
unten: © duesi / piqs.de unten: © Manuela Georgiakaki
Seite 43 Beilage zu DIE ZEIT, 6.12.2012; Seite 123 Spiegel Online, 1.1.2013; Foto: © Ingo Bulla,
Foto: © FaceMePLS / piqs.de Pressestelle Universität Göttingen
Seite 51 Wiener Zeitung, 13.7.2012 Seite 124 Welt online, 21.5.2012;
Seite 54 So ungesund lebt Deutschland: Spiegel Foto: © Gabi Schoenemann / pixelio.de
Online, 5.10.2012; Bio ist nicht immer besser: Seite 131 Süddeutsche Zeitung, 5.4.2012
stern.de, 27.5.2010 Seite 134 Schlafmangel macht vergesslich: Spiegel
Seite 55 Fotos: oben: © gudmund / crestock.com; Online, 29.10.2012; Vegane Mode: Kurier
rechts: © Ilse Dunkel / pixelio.de; 10.8.2012
unten: © Nazareth College / piqs.de Seite 135 Fotos: oben: © D`Arcy Norman / piqs.de;
Seite 59 Spiegel Online, 7.1.2013; rechts: © Gabi Eder / pixelio.de;
Foto: © sigrid rossmann / pixelio.de unten: © Fotolia
Seite 60 Süddeutsche.de, 23.5.2012; Seite 140 FAZ, 21.8.2012
Foto: © TiM Caspary / pixelio.de Seite 142 Welt online, 8.2.2011
Seite 62 Welt online, 13.5.2012 Seite 150 Dickes Auto – keine Manieren:
Seite 67 Spiegel Online, 15.10.2012 Süddeutsche Zeitung, 28.2.2012; Wenig
Seite 71 Fotos: oben: © Lorena Cupcake / piqs.de; familienfreundliche Unternehmen: DIE ZEIT,
rechts: © Marianne J. / pixelio.de 27.9.2012
unten: © Lupo / pixelio.de; Seite 151 Fotos: links: © Harry Hautumn / pixelio.de;
Seite 75 stern.de, 18.11.2010; rechts: © Milan Kopcok / dreamstime.com;
Foto: © Raluca Tudor / dreamstime.com unten: © Thomas Klauer / pixelio.de
Seite 76 Neue Zürcher Zeitung, 16.5.2011; Seite 155 Spiegel Online, 19.1.2013;
Foto: © bildergalerie.uni-siegen.de Foto: © Dmitry Maslov / dreamstime.com
Seite 83 Welt online, 24.7.2012 Seite 156 Neue Zürcher Zeitung, 15.10.2012
Seite 84 DE Magazin Deutschland 5/2009 Seite 166 Politik überschätzt soziale Medien:
Psychologie heute, 10.8.2012
Seite 87 Fotos: oben: © Maria Papageorgiou;
rechts: © Scott Griessel / dreamstime.com; Seite 167 Fotos: oben: © Ilona Steinchen / pixelio.de;
unten: © Kmiragaya / dreamstime.com rechts: © H. D. Volz / pixelio.de;
unten: © Rainer Sturm / pixelio.de
Seite 91 Spiegel Online, 31.12.2012
Seite 92 Spiegel Online, 28.8.2009;
Foto: © Landeshauptstadt Stuttgart,
Stadtmessungsamt 2005

Wir haben uns bemüht, alle Inhaber von Bild- und Textrechten ausfindig zu machen. Sollten Rechte-Inhaber hier nicht
aufgeführt sein, so ist der Verlag für entsprechende Hinweise dankbar.

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