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EU

und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund


Gründung und Mitgliedscha2
DIESE SIND nach Austausch ihrer als gut und gehörig befundenen Vollmachten wie folgt ÜBEREIN-
GEKOMMEN:

EU und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund


TITEL I

Ziele der EU
9.5.2008 DE GEMEINSAME
Amtsblatt derBESTIMMUNGEN
Europäischen Union C 115/17

Artikel
Artikel 1 2
(ex-Artikel 1 EUV) (1)
Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie,
Durch diesen
Gleichheit, Vertrag gründen die
Rechtsstaatlichkeit undHOHEN VERTRAGSPARTEIEN
die Wahrung untereinander
der Menschenrechte eine EUROPÄISCHE
einschließlich der Rechte der
UNION (im Folgenden „Union“), der die Mitgliedstaaten Zuständigkeiten zur Verwirklichung ihrer
Personen, die Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer Gesellschaft
gemeinsamen Ziele übertragen.
gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und
die Gleichheit von Frauen und Männern auszeichnet.
Dieser Vertrag stellt eine neue Stufe bei der Verwirklichung einer immer engeren Union der Völker
Europas dar, in der die Entscheidungen möglichst offen und möglichst bürgernah getroffen werden.
Artikel 3
Grundlage der Union sind dieser Vertrag und der Vertrag
(ex-Artikel 2 EUV)über die Arbeitsweise der Europäischen
Union (im Folgenden „Verträge“). Beide Verträge sind rechtlich gleichrangig. Die Union tritt an die Stelle
der Europäischen
(1) Gemeinschaft,
Ziel der Union deren
ist es, den Rechtsnachfolgerin
Frieden, ihre Werte und sie das
ist. Wohlergehen ihrer Völker zu fördern.

(1) Dieser Verweis hat lediglich hinweisenden Charakter. Zur Vertiefung vgl. die Übereinstimmungstabellen für die
(2) Entsprechung
Die Union bietetbisheriger
zwischen ihren Bürgerinnen und Bürgern
und neuer Nummerierung einen Raum der Freiheit, der Sicherheit
der Verträge. und
des Rechts ohne Binnengrenzen, in dem — in Verbindung mit geeigneten Maßnahmen in Bezug auf die
Kontrollen an den Außengrenzen, das Asyl, die Einwanderung sowie die Verhütung und Bekämpfung
der Kriminalität — der freie Personenverkehr gewährleistet ist.

(3) Die Union errichtet einen Binnenmarkt. Sie wirkt auf die nachhaltige Entwicklung Europas auf
der Grundlage eines ausgewogenen Wirtschaftswachstums und von Preisstabilität, eine in hohem Maße
wettbewerbsfähige soziale Marktwirtschaft, die auf Vollbeschäftigung und sozialen Fortschritt abzielt,
sowie ein hohes Maß an Umweltschutz und Verbesserung der Umweltqualität hin. Sie fördert den
wissenschaftlichen und technischen Fortschritt.

-...
Sie bekämpft soziale Ausgrenzung und Diskriminierungen und fördert soziale Gerechtigkeit und
sozialen Schutz, die Gleichstellung von Frauen und Männern, die Solidarität zwischen den
des Rechts ohne Binnengrenzen, in dem — in Verbindung mit geeigneten Maßnahmen in Bezug auf die
Kontrollen an den Außengrenzen, das Asyl, die Einwanderung sowie die Verhütung und Bekämpfung
der Kriminalität — der freie Personenverkehr gewährleistet ist.

EU und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund


(3) Die Union errichtet einen Binnenmarkt. Sie wirkt auf die nachhaltige Entwicklung Europas auf
der Grundlage eines ausgewogenen Wirtschaftswachstums und von Preisstabilität, eine in hohem Maße
Ziele der EU (Fortsetzung)
wettbewerbsfähige soziale Marktwirtschaft, die auf Vollbeschäftigung und sozialen Fortschritt abzielt,
sowie ein hohes Maß an Umweltschutz und Verbesserung der Umweltqualität hin. Sie fördert den
wissenschaftlichen und technischen Fortschritt.
-...
Sie bekämpft soziale Ausgrenzung und Diskriminierungen und fördert soziale Gerechtigkeit und
sozialen Schutz, die Gleichstellung von Frauen und Männern, die Solidarität zwischen den
Generationen und den Schutz der Rechte des Kindes.

Sie fördert den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt und die Solidarität zwischen
den Mitgliedstaaten.

Sie wahrt den Reichtum ihrer kulturellen und sprachlichen Vielfalt und sorgt für den Schutz und die
Entwicklung des kulturellen Erbes Europas.

(4) Die Union errichtet eine Wirtschafts- und Währungsunion, deren Währung der Euro ist.

(5) In ihren Beziehungen zur übrigen Welt schützt und fördert die Union ihre Werte und
Interessen und trägt zum Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger bei. Sie leistet einen Beitrag zu Frieden,
Sicherheit, globaler nachhaltiger Entwicklung, Solidarität und gegenseitiger Achtung unter den
Völkern, zu freiem und gerechtem Handel, zur Beseitigung der Armut und zum Schutz der
Menschenrechte, insbesondere der Rechte des Kindes, sowie zur strikten Einhaltung und Weiterent-
wicklung des Völkerrechts, insbesondere zur Wahrung der Grundsätze der Charta der Vereinten
Nationen.

(6) Die Union verfolgt ihre Ziele mit geeigneten Mitteln entsprechend den Zuständigkeiten, die ihr
in den Verträgen übertragen sind.
EU und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund
Beitri< - Art. 49 EUV

!  Jeder europäische Staat

!  Achtung und Förderung der Werte des Art. 2 EUV

!  vom Europäischen Rat vereinbarte Kriterien berücksichPgen (ER Kopenhagen 1993)


"  Poli5sches Kriterium: "InsPtuPonelle Stabilität als GaranPe für demokraPsche und
rechtsstaatliche Ordnung, für die Wahrung der Menschenrechte sowie die Achtung und den
Schutz von Minderheiten";
"  Wirtscha<liches Kriterium: "Eine funkPonsfähige Marktwirtscha2 sowie die Fähigkeit, dem
We<bewerbsdruck und den Marktkrä2en innerhalb der EU standzuhalten“;
"  Acquis-Kriterium: Die Fähigkeit, alle Pflichten der Mitgliedscha2 – d.h. das gesamte Recht sowie
die PoliPk der EU („acquis communautaire“) – zu übernehmen, sowie das Einverständnis mit den
Zielen der PoliPschen Union und der Wirtscha2s- und Währungsunion.

!  Aufnahmefähigkeit der EU
!  Aufnahmebedingungen, niedergelegt im völkerrechtlichen Beitri<svertrag (Beitri<sakte)

!  Verfahren: ZusPmmung Rat (einsPmmig), ZusPmmung EP, RaPfikaPon durch Mitgliedstaaten

!  Mögliche Beitri<e: Norwegen; Türkei; Mazedonien; Albanien, Kosovo; Bosnien -- GUS-Staaten?


EU und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund
Austri< - Art. 50 EUV

!  Austri<sbeschluss durch jeden Mitgliedstaat nach verfassungsrechtlichen Vorgaben

!  Aushandlung eines Austri<sabkommens zwischen EU und MS

!  ZusPmmung Rat mit qM und Europäisches Parlament – keine RaPfikaPon MS‘en

!  Wenn keine Einigung – Wirksamkeit des Austri<s nach 2 Jahren, ab formeller Antragstellung
!  Wiedereintri< nach dem Verfahren des Art. 49 EUV

BVerfGE 123, 267 ff., Ziff. 233 - Lissabon


„…IntegraPonsschri<e müssen von Verfassungs wegen durch den Übertragungsakt
sachlich begrenzt und prinzipiell widerruflich sein. Aus diesem Grund darf ungeachtet
einer vertraglich unbefristeten Bindung - der Austri< aus dem europäischen
IntegraPonsverband nicht von anderen Mitgliedstaaten oder der autonomen
Unionsgewalt unterbunden werden. Es handelt sich nicht um eine -völkerrechtlich
problemaPsche - Sezession aus einem Staatsverband […], sondern lediglich um den
Austri< aus einem auf dem Prinzip der umkehrbaren Selbstbindung beruhenden
Staatenverbund.“
EU und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund
Austri< - Art. 50 EUV - Brexit

Quelle: BBC, http://www.bbc.com/news/politics/eu_referendum/results

!  23. Juni 2016: Referendum im Vereinigten Königreich


!  1. Februar 2017: ZusPmmung Unterhaus: Ja: 498, Nein 114
!  1. März 2017: ZusPmmung House of Lords
!  29. März 2017: formeller Antrag auf Austri<
!  30. März 2017: Weißbuch der brit. Regierung zum Austri<
!  19. Juni 2017: Erste Verhandlungsrunde UK und KOM (seitdem 5. weitere Runden)
!  13. Juli 2017: European Union (Withdrawal) Bill – „Great Repeal Act“
EU und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund
Austri< - Art. 50 EUV - Brexit

  

 



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EU und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund
Kompetenzordnung – „Das Vermächtnis von Laeken“ (Art. 3-6 AEUV)
EU und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund
Besonderheiten
EU und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund
Flexibilitätsklausel

Art. 308 EGV Art. 352 Abs. 1 AEUV


Erscheint ein TäPgwerden der Gemeinscha2 Erscheint ein TäPgwerden der Union im Rahmen
erforderlich, um im Rahmen des Gemeinsamen der in den Verträgen festgelegten
Marktes eines ihrer Ziele zu verwirklichen, und PoliPkbereiche erforderlich, um eines der Ziele
sind in diesem Vertrag die hierfür erforderlichen der Verträge zu verwirklichen, und sind in den
Befugnisse nicht vorgesehen, so erlässt der Rat Verträgen die hierfür erforderlichen Befugnisse
einsPmmig auf Vorschlag der Kommission und nicht vorgesehen, so erlässt der Rat einsPmmig
nach Anhörung des Europäischen Parlaments auf Vorschlag der Kommission und nach
die geeigneten Vorschri2en. ZusPmmung des Europäischen Parlaments die
geeigneten Vorschri2en. Werden diese
Vorschri2en vom Rat gemäß einem besonderen
Gesetzgebungsverfahren erlassen, so beschließt
er ebenfalls einsPmmig auf Vorschlag der
Kommission und nach ZusPmmung des
Europäischen Parlaments.
EU und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund
ungeschriebene Kompetenzen - Implied Powers

Seit 1962 verhandeln die Mitgliedstaaten der EWG über


das Europäisches Übereinkommen über die Arbeit des
im internaPonalen Straßenverkehr beschä2igten Fahr-
personals.
In der Sache geht es unter anderem um eine
Harmonisierung der Lenkzeiten von Lkw-Fahrern, die im
grenzüberschreitenden Güterkra2verkehr täPg sind. Im
Jahr 1969 erlässt die Gemeinscha2 auf der Grundlage
des verkehrspoliPschen Titels eine Verordnung zu
diesem Sachbereich. Die Kommission ist der Ansicht,
dass das Übereinkommen nunmehr von der
Gemeinscha2 zu zeichnen sei. Denn mit dem
Verordnungserlass habe die Gemeinscha2 auch die
Außenkompetenz für diesen Sachbereich erworben.
Der Rat ist der Ansicht, dass die Mitgliedstaaten weiter
zuständig sind.
EuGH, Rs. 22/70 - AETR
EU und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund
Ausübungsregeln Art. 5 EUV iVm Protokoll Nr. 2 EUV - Subsidiarität

Nach dem Subsidiaritätsprinzip wird die Wie dasjenige, was der Einzelmensch aus eigener
Union in den Bereichen, die nicht in ihre Initiative und mit seinen eigenen Kräften leisten
ausschließliche Zuständigkeit fallen, nur kann, ihm nicht entzogen und der
täPg, sofern und soweit die Ziele der in Gesellschaftstätigkeit zugewiesen werden darf, so
Betracht gezogenen Maßnahmen von den verstößt es gegen die Gerechtigkeit, das, was die
Mitgliedstaaten weder auf zentraler noch kleineren und untergeordneten Gemeinwesen
auf regionaler oder lokaler Ebene leisten und zum guten Ende führen können, für die
ausreichend verwirklicht werden können, weitere und übergeordnete Gemeinschaft in
sondern vielmehr wegen ihres Umfangs Anspruch zu nehmen; zugleich ist es überaus
nachteilig und verwirrt die ganze
oder ihrer Wirkungen auf Unionsebene
Gesellschaftsordnung. Jedwede Gesell-
besser zu verwirklichen sind.
schaftstätigkeit ist ja ihrem Wesen und Begriff nach
subsidiär; sie soll die Glieder des Sozialkörpers
unterstützen, darf sie aber niemals zerschlagen
Die Organe der Union wenden das oder aufsaugen.
Subsidiaritätsprinzip nach dem Protokoll Pius XI, Enzyklika quadragesimo anno, 1931, Ziff. 79
über die Anwendung der Grundsätze der
Subsidiarität und der Verhältnismäßigkeit
an.
EU und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund
Subsidarität - Verhältnismäßigkeit

Die Roamingverordnung Nr. 717/2011 legt Obergrenzen


für die Entgelte fest, die die Mobilfunkbetreiber für
Sprachanrufe berechnen dürfen, die ein Nutzer außerhalb
ihres Netzes annimmt oder täPgt. Die VO schreibt
außerdem eine Obergrenze für Großkundenentgelte vor,
d.h. das Entgelt, das das Netz des Verbrauchers an das
vom Verbraucher genutzte ausländische Netz zahlt
Vier europäische Mobilfunkbetreiber, Vodafone, Telefónica
O2, T-Mobile und Orange, äußern vor dem High Court of
JusPce of England and Wales Zweifel an der GülPgkeit der
RoamingVO. Dieses Gericht fragt den EuGH, ob die
Gemeinscha2 auf der Grundlage von Art. 95 EGV (= Art.
114 AEUV) zum Erlass der VO befugt ist und ob der
Gemeinscha2sgesetzgeber mit der Festlegung von
Obergrenzen für Endkundenentgelte gegen den Grundsatz
der Verhältnismäßigkeit und/oder das Subsidiaritätsprinzip
verstößt.
EuGH, Rs. C-58/08 – Vodafone ua
EU und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund
Subsidarität - Verhältnismäßigkeit

1.  Nega5ver Kompetenztest


Hat die EU eine ausschließliche Kompetenz?

2. Anwendung Subsidiaritätsgrundsatz
- keine ausreichende Zielerreichung auf
mitgliedstaatlicher Ebene
- wegen Umfang oder Wirkung besser auf
Unionsebene erreichbar

3. Anwendung Verhältnismäßigkeitsgrundsatz
EU-Gesetzgebung darf nicht über das
Erforderliche hinausgehen
EU und Mitgliedstaaten als Vertragsverbund
Ausübungsregeln Art. 5 EUV iVm Protokoll Nr. 2 EUV - Subsidiarität

Die naPonalen Parlamente achten auf die Einhaltung des


Subsidiaritätsprinzips nach dem in jenem Protokoll
vorgesehenen Verfahren:
!  Ist ein Dri<el der Parlamente der Mitgliedstaaten der
Auffassung (zzt. 18 von 54 SPmmen), dass ein Vorschlag
nicht dem Subsidiaritätsprinzip entspricht, so muss die
Kommission ihren Vorschlag überprüfen und kann ihn
anschließend entweder beibehalten, abändern oder
zurückziehen (acht Wochen-Frist nach Vorschlag)
!  Formuliert die Mehrheit der Parlamente (min. 28 SPmmen)
der einzelnen Mitgliedstaaten die genannten Bedenken, und
bleibt die Kommission dennoch bei ihrem Vorschlag, wird
ein besonderes Verfahren eingeleitet. Die Kommission muss
ihre Gründe darlegen, und das Europäische Parlament und
der Europäische Rat müssen entscheiden, ob das
LegislaPvverfahren fortgesetzt wird oder nicht.
!  Jedes naPonale Parlament kann Klage vor dem Gerichtshof
erheben lassen.

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