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410 (VDE 0100-410):2007-06 entnommen 2.6 Telekommunikationsanlagen Ableitungen und die Erdungsanlage in das Erd-
werden. Kabel und Leitungen für Telekommunikations- reich ein.
anlagen sind wie die für Empfangs- und Der innere Blitzschutz verhindert Schäden an
2.5 Empfangs- und Verteilanlagen Verteilanlagen auswechselbar zu verlegen. den technischen Einrichtungen, die infolge
für Radio und Fernsehen Ausnahmen bestehen nur für Gebäude mit von Blitzteilströmen und Überspannungen
Empfangs- und Verteilanlagen sowie Anten- maximal zwei Wohnungen, in denen aus entstehen können.
nen sind nach den Bestimmungen der DIN EN konstruktiven Gründen kein Rohrnetz einge- Der Schutzpotentialausgleich nach DIN VDE
60728-11 (VDE 0855-1) zu errichten. Nach baut werden kann. 0100-410 und DIN VDE 0100-540 muss
diesen Bestimmungen müssen im Außen- Bei unterirdischem Anschluss des Netzbe- gemäß den Anforderungen für den Blitzschutz-
bereich montierte Antennensysteme, die treibers ist mindestens ein Rohr mit einem potentialausgleich nach DIN EN 62305-3
außerhalb der festgelegten Schutzbereiche Durchmesser von 32 mm vom Keller- bzw. (VDE 0185-305-3) erweitert werden. Die
des Gebäudes angeordnet sind, mit einer Erdgeschoss bis zum letzten zu versorgenden energie- und informationstechnischen Sys-
Antennenerdungsanlage versehen sein oder Geschoss zu verlegen. In jedem Geschoss teme werden über Blitzstrom-Ableiter mit dem
in ein vorhandenes Blitzschutzsystem einbe- sind Verteiler- oder Durchzugskästen vorzuse- Schutzpotentialausgleich über die Haupt-
zogen werden. hen. Bei einer Sternverteilung in Gebäuden erdungsschiene – bisher Hauptpotentialaus-
Notwendige Befestigungspunkte für Anten- mit bis zu acht Wohnungen dürfen ausnahms- gleich – verbunden (Bild ➋). Zur Anwendung
nenträger und mögliche Einführungen für weise durchgehende Rohre verlegt werden, kommen hier Ableiter „SPD Typ 1“ (SPD =
Antennenleitungen sollten bereits in der wenn diese Bedingungen erfüllt sind: surge protective device) für die Stromver-
Planungsphase des Gebäudes berücksichtigt • Länge max. 15 m, sorgungsanlage und „SPD Typ D1“ für die
werden. • Anzahl der Bögen max. 2 und Informationstechnik.
Für den Anschluss von eventuell benötigten • Rohrdurchmesser mindestens 25 mm. Der Überspannungsschutz schützt die elek-
Verstärkern oder sonstigen Betriebsmitteln In jeder Wohnung sollte ein Platz für einen trischen und elektronischen Endgeräte vor
zur Signalaufbereitung und -verteilung ist aktiven Wohnungsübergabepunkt mit einer Beschädigungen durch Überspannungen infol-
ein eigener Stromkreis erforderlich. Kabel Netzstromversorgung vorgesehen werden. Für ge von fernen Blitzeinschlägen und Schalt-
und Leitungen für Empfangs- und Verteilan- den Einbau der Telekommunikationsdosen handlungen und kann als zusätzlicher Schutz,
lagen müssen auswechselbar, d. h. in sind Geräte-Verbindungsdosen mit einer Tiefe unabhängig von einer Blitzschutzanlage, er-
Rohren, Kanälen oder Schächten verlegt von 60 mm zu verwenden. richtet werden. Durch Überspannungsschutz-
werden. geräte in den Verteilern für die Energietechnik
Für Empfangs- und Verteilanlagen werden 2.7 Blitzschutzanlagen und den Übergabe- und/oder Speisepunkten
grundsätzlich Stern- oder Etagensternnetze und Überspannungsschutz der informationstechnischen Systeme wird
gefordert. Zwischen dem Dach- und dem Eine Blitzschutzanlage setzt sich zusammen die auftretende Überspannung auf ein für die
Keller- bzw. dem Erdgeschoss sind mindes- aus den äußeren und inneren Blitzschutz- Endgeräte ungefährlichen Wert begrenzt und
tens zwei Leerrohre mit einem Durchmesser maßnahmen und dient dem vorbeugenden somit der Schutz sichergestellt. Im Stromver-
von 32 mm vorzusehen. Die Wohnungszu- Brand-, Personen- und Sachschutz. Die sorgungsnetz werden dafür Ableiter „SPD
leitungen sind in Rohren mit einem Mindest- Notwendigkeit einer Blitzschutzanlage kann Typ 2“ und in der Informationstechnik „SPD
durchmesser von 25 mm zu verlegen. Für sich aus landesbaurechtlichen, nutzungsbed- Typ C2“ eingesetzt.
die Montage der Antennensteckdosen sind ingten Verordnungen, einer Risikoanalyse und Für einen vollständigen Schutz der Endgeräte
60 mm tiefe Geräte-Verbindungsdosen einzu- aus Anforderungen der Sachversicherer erge- sind bei Leitungslängen größer 5 m weitere
setzen. ben. Die Planung und Ausführung der Blitz- Ableiter in unmittelbarer Nähe zum Endgerät
Die beschriebenen Anforderungen sollen schutzanlage hat nach der Normenreihe DIN erforderlich. Im Stromversorgungsnetz werden
sicherstellen, dass spätere Erweiterungen, EN 62305-x (VDE 0185-305-x) zu erfolgen. hierzu Ableiter „SPD Typ 3“ und in der Infor-
Änderungen und Ergänzungen, z. B. auf Grund Der äußere Blitzschutz schützt mit seinen mationstechnik „SPD Typ C1“ eingesetzt.
neuer Empfangstechniken, jederzeit problem- Fangeinrichtungen das Gebäude vor direkten Diese Schutzgeräte können mit entsprechen-
los möglich sind. Blitzeinschlägen und leitet diese über die den Adaptern oder Steckdosenleisten kom-
➋ Kombiableiter (SPD Typ 1 und Typ ➌ senkrechte, obere und untere waagerechte Installationszonen
2) im Vorzählerbereich Foto: Dehn