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Gegen das Urteil des EuGH gibt es eine Einspruchsmöglichkeit. Damit wurde die so genannte
Bodenreform oder Enteignung durch die Kommunisten rechtskräftig.
Der Europäische Gerichtshof kommt zu dem Schluß, die Bundesrepublik Deutschland sei nach
der Wiedervereinigung nicht verpflichtet gewesen, für die Enteignungen in der sowjetischen
Besatzungszone nach 1945 und nach 1949 einen Ausgleich in Höhe des heutigen Verkehrswertes
der Ländereien zu leisten.
Tausende von Gutsbesitzern, Bauernhöfen und Fabriken aber auch Privathäuser des
Mittelstandes waren kurz nach Kriegsende im Zuge der kommunistischen "Bodenreform" in der
Sowjetisch Besetzten Zone (SBZ) enteignet worden. Rund 3,3 Millionen Hektar land- und
forstwirtschaftlicher Flächen wurden konfisziert.
Die Kläger fühlten sich dafür durch die Bundesrepublik Deutschland nicht oder nicht ausreichend
entschädigt - und forderten die Rückgabe des Bodenreformlandes oder einen finanziellen
Ausgleich in Höhe des aktuellen Verkehrswerts.
Die Bundesregierung vertritt die Auffassung, der Einigungsvertrag zwischen "DDR und BRD"
habe die Rückgabe der enteigneten Grundstücke ausgeschlossen. Das Verfassungsgericht in
Karlsruhe hatte die Beschwerden der Alteigentümer zuvor bereits abgewiesen.
Nach Ansicht der 71 Kläger verstößt die Bundesrepublik Deutschland damit gegen das
Eigentumsrecht der Europäischen Menschenrechtskonvention. "Die Vermögenszugriffe von 1945
bis 1949 waren räuberische Akte und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit", so der
Klägeranwalt.
Vor dem EuGH sagte der Vertreter der Bundesregierung, die Bundesrepublik habe nicht nur das
Vermögen, sondern auch die enormen Schulden der DDR übernehmen müssen.