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Dieses Gebäude:
58,4 kWh(m2 · a)

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Energieeinsparverordnung

Umschlag_EnEV.indd 1 30.11.2007 8:40:57 Uhr


KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

Vorwort_ ______________________________________________________________ 3
Chancen für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in Deutschland_______________ 4
1. Die neue Energieeinsparverordnung – Hintergrund und Überblick_ __________ 7
2. Die Bedeutung des Energie sparenden Bauens___________________________ 9
2.1 Umweltschutz_ __________________________________________________ 9
2.2 Daseinsvorsorge_________________________________________________ 9
2.3 Gebäudespezifische Aspekte_ ____________________________________10
2.4 Entwicklung des Energie sparenden Bauens in Deutschland___________11
3. Einflussgrößen auf den Primärenergiebedarf von Wohngebäuden__________11
3.1 Bauliche Einflüsse_ _____________________________________________11
3.2 Anlagentechnische Einflüsse______________________________________13
3.3 Nutzungsbedingte Einflüsse_ _____________________________________13
4. Die EnEV für Wohngebäude_ _________________________________________13
4.1 Einführung_____________________________________________________13
4.2 Begriffe________________________________________________________13
4.3 Haupt-Anforderungsgröße Primärenergiebedarf______________________14
4.4 Übersicht über Anforderungen_ ___________________________________14
5. Anforderungen für Wohngebäude_ ____________________________________14
5.1 Jahres-Primärenergiebedarf und spezifischer
Transmissionswärmeverlust______________________________________14
5.2 Sommerlicher Wärmeschutz______________________________________15
5.3 Gebäudebestand________________________________________________15
5.4 Heizungstechnische Anlagen, Warmwasseranlagen und Wärme-
verteilung, Prüfung alternativer Energieversorgungssysteme___________17
5.5 Raumluftkühlung ________________________________________________18
5.6 Energieausweise________________________________________________18
6. Berechnung des Jahres-Heizwärmebedarfs für Wohngebäude______________21
6.1 Rechenverfahren________________________________________________21
6.2 Wärmebrücken und Luftdichtheit__________________________________21
6.3 Wärmespeicherfähigkeit__________________________________________22
6.4 Nicht beheizte Treppenhäuser_____________________________________24
6.5 Fensterfläche___________________________________________________24
KALKSANDSTEIN 7. Berechnung des Jahres-Primärenergiebedarfs für Wohngebäude___________24
Energieeinsparverordnung
8. Beispielrechnungen_________________________________________________26
Stand: Januar 2008 8.1 Nachweis der EnEV (Beispielgebäude)_ ____________________________26
Autoren: 8.2 Variationen baulicher und anlagentechnischer Ausführungen__________38
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Gerd Hauser, Technische Universität 9. Ausführungsempfehlungen___________________________________________40
München und Fraunhofer Institut für Bauphysik Stutt-
gart, Holzkirchen, Kassel 9.1 Einbeziehung baulicher und anlagentechnischer Randbedingungen
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anton Maas, Universität Kassel im früheren Planungsstadium_____________________________________40
Redaktion: 9.2 Wärmebrücken_ ________________________________________________40
Dipl.-Ing. K. Brechner, Rodgau 9.3 Luftdichtheit____________________________________________________40
Dipl.-Ing. B. Diestelmeier, Dorsten
Dipl.-Ing. G. Meyer, Hannover 9.4 Anlagentechnik_________________________________________________41
Dipl.-Ing. W. Raab, Röthenbach 10. Die EnEV für Nichtwohngebäude______________________________________41
Dipl.-Ing. D. Rudolph, Durmersheim
D.  Scherer, Duisburg 10.1 Anforderungen_________________________________________________41
Dipl.-Ing. H. Schulze, Buxtehude
10.2 Berechnungsverfahren__________________________________________41
Dipl.-Ing. H. Schwieger, Hannover
10.3 Beispiele_____________________________________________________42
Herausgeber:
Bundesverband Kalksandsteinindustrie eV, Hannover
10.4 Vereinfachtes Nachweisverfahren für Nichtwohngebäude____________43
Definitionen und Berechnungsgrundlagen der EnEV___________________________45
BV-946-08/01
Literatur _______________________________________________________________46
Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen Infokästen
und Gewissen, jedoch ohne Gewähr.
Nachweisführung nach Gebäudetypen__________________________________ 8
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Sommerlicher Wärmeschutz__________________________________________16
schriftlicher Genehmigung.
Passive Solarenergiegewinne_________________________________________20
Schutzgebühr e 5,-
Wärmespeicherfähigkeit – Prinzipielle Effekte___________________________23
Gesamtproduktion und Anlagentechnische Einflussgrößen____________________________________25
© by Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf


KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

VORWORT

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

der Klimawandel geht uns alle an: In Deutschland verbrauchen allein der Gebäude- und
der Verkehrsbereich einen Anteil von zusammen rund 70 % der gesamten Energie.
Dieser Anteil muss und kann mit wirtschaftlichen Maßnahmen verringert werden. Wir
versuchen die politischen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass sich Effizienz-
technologien am Markt schnell durchsetzen und wirksam werden können. Wenn der
Energieverbrauch sinkt, schont das nicht nur die natürlichen Ressourcen, sondern auch
das Klima und den Geldbeutel.

Eine von vielen Maßnahmen, die wir auf den Weg gebracht haben, ist die neue Ener-
gieeinsparverordnung, die am 1. Oktober 2007 in Kraft getreten ist. Die damit ein-
geführten Energieausweise für bestehende Gebäude, die potenziellen Käufern und
Mietern vorzulegen sind, werden eine bislang nicht da gewesene Transparenz über die
energetische Qualität der Gebäuden schaffen. Sie werden sich zu einem wichtigen, weil
kostenrelevanten Entscheidungskriterium entwickeln.

Gleichzeitig erwartet die Bundesregierung mit dem Inkrafttreten bedeutende Impulse


für die energetische Gebäudesanierung. Gerade die Modernisierungsempfehlungen, die
den Energieausweis begleiten, werden einen Modernisierungsschub auslösen. In der
Bauwirtschaft und im Handwerk werden sich die so initiierten Investitionen positiv auf
die Auftragslage und auf die Beschäftigungssicherung auswirken.

Die Energieeinsparverordnung wird auch künftig ein wichtiger Baustein auf unserem Weg
„weg vom Öl“ und hin zu mehr Energieeffizienz im Gebäudebereich sein. Bei der Kabi-
nettsklausur in Meseberg hat die Bundesregierung mit ihrem integrierten Energie- und
Klimaprogramm schon die nächsten Schritte vorgezeichnet. Einer dieser Schritte wird
eine Erhöhung der energetischen Anforderungen an Gebäude in der Energieeinsparver-
ordnung 2008/2009 um durchschnittlich 30 Prozent sein.

Klimaschutz ist und bleibt eine gesellschaftliche Herausforderung, der jeder von uns
gerecht werden muss. Die Verbesserung der energetischen Eigenschaften von Gebäu-
den ist dabei ein wichtiger Schritt und die neue Energieeinsparverordnung wird dazu
ihren Beitrag leisten.

Wolfgang Tiefensee
Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung


KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

Chancen für Nachhaltigkeit und Deutschland das Energieeinsparrecht gieeinsparverordnung im Jahre 2002 zu
Energieeffizienz in Deutschland (Energieeinspargesetz, Energieeinspar- vielen Schwerpunktfragen bereits Vorlauf
Die Novelle der Energieeinspar- verordnung) umfassend novelliert. Das geschaffen. Forderungen der Richtlinie
verordnung – EnEV 2007*) Ergebnis dieser Novelle sind insbesonde- nach nationalen Standards für die ener-
re die Erweiterung des Bilanzrahmens bei getische Effizienz von Gebäuden im Neu-
Der Gebäudesektor bietet mit die größten der energetischen Bewertung von Gebäu- bau wie im Bestand werden mit der EnEV
Entwicklungspotenziale für nachhaltiges den und die Schaffung von mehr Transpa- bereits gesetzt. Darüber hinaus hat die
Wirtschaften und Klimaschutz. Immerhin renz am Markt hinsichtlich der Energieef- geltende EnEV die Umsetzung der ganz-
ist der Gebäudebestand mit etwas mehr fizienz. Das Zweite Gesetz zur Änderung heitlichen Methode (gemeinsame Bewer-
als einem Drittel der größte Energieverbrau- des Energieeinspargesetzes (EnEG) ist tung von Gebäudehülle und Anlagentech-
cher der Volkswirtschaft und damit auch ei- am 8.9.2005 in Kraft getreten. Auf die- nik) zur Pflicht gemacht. Auch die Forde-
ner der Sektoren, die für den CO2-Ausstoß ser Grundlage hat die Bundesregierung rung nach regelmäßigen Inspektionen von
maßgeblich verantwortlich sind. Ca. 46 % die Energieeinsparverordnung 2007 (EnEV Heizkesseln wird in Deutschland generell
der von Privathaushalten verursachten CO2- 2007) am 25.7.2007 beschlossen. Sie ist durch die Kontrollpflicht der ersten Bunde-
Emissionen sind auf Heizung und Warm- am 1.10.2007 in Kraft getreten. simmissionsschutzverordnung (BimSchV),
wasserbereitung zurückzuführen. die Dimensionierungsvorschriften der bis-
Die allgemeinen Ziele der Ressourcen- herigen Heizanlagenverordnung (HeizAnlV),
Der Energiebedarf in Deutschland wird schonung wurden im Rahmen der deut- die Anforderung zur Außerbetriebnahme
heute insbesondere durch fossile Energie- schen EU-Ratspräsidentschaft im ersten alter Anlagen nach EnEV und viele Förder-
träger gedeckt. Nicht künstliche Verknap- Halbjahr 2007 und im Zuge des nationalen maßnahmen bereits umgesetzt.
pung, wie bei den Ölkrisen in den 1970er Energiegipfels weiter geschärft. Die neuen
Jahren, sondern ein stetiges Nachfrage- anspruchsvollen Ziele sind: In mehreren Punkten geht die Richtlinie
wachstum macht Energie heute so teu- doch über die bisherigen nationalen Re-
er wie noch nie. Die Energiepreissteige-  d
 ie Senkung der CO2-Emmission auf gelungen hinaus. Deshalb muss das na-
rungen in Deutschland sind zum Teil auch der Basis von 1990 bis 2020 um min- tionale Energieeinsparrecht an einigen
notwendige Folge der Umweltpolitik. Aus destens 20 % Stellen angepasst werden. Der sachliche
umweltökonomischer Sicht sollen Belas- Änderungsbedarf wurde in der EnEV 2007
tungen des Energieverbrauchs dazu die-  d
 ie Erhöhung des Anteils erneuerbarer umgesetzt. Dies betrifft insbesondere:
nen, vor allem den Ausstoß von Kohlen- Energien am gesamten Energie-Mix auf
dioxid gemäß den internationalen und 20 % bis 2020  d
 ie Einbeziehung des Energiebedarfs
europäischen Vereinbarungen zu senken. von Beleuchtung und Klimaanlagen im
 d
 ie Senkung des Endenergiever- Nicht-Wohnbereich,
Die steigenden Energiepreise betreffen brauchs um 20 % gemessen an den
insbesondere die privaten Haushalte. Nir- Prognosen für 2020.  d
 ie obligatorische Einführung von Ener-
gendwo sind die Lebenshaltungskosten so gieausweisen für den Gebäudebestand
kräftig gestiegen wie bei den Kosten für Dafür müssen über die EnEV 2007 hinaus (bei Verkauf und Vermietung) und de-
Heizung und Warmwasser. Im Mieterland weitere Maßnahmen umgesetzt werden. ren Aushang in öffentlichen, stark fre-
Deutschland ist die so genannte Nettokalt- quentierten Gebäuden,
miete (Miete ohne Betriebskosten) im Zeit- 1. Weiterentwicklung der EnEV zur
raum von Mitte 2000 bis zur Jahresmitte Umsetzung der Richtlinie 2002/91/EG  d
 ie regelmäßige Inspektion von Klima-
2007 um ca. 7 % gestiegen. Die warmen Die EG-Richtlinie über die Gesamtener- anlagen.
Betriebskosten (Heizkosten) stiegen im gieeffizienz von Gebäuden verfolgt nahezu
gleichen Zeitraum um 47 %. Das heißt, die gleichen Ziele wie die Energieeinspar- Für Wohngebäude ändert sich hinsichtlich
dass die so genannt „zweite Miete“ immer verordnung (EnEV). Die Bundesrepublik der Anforderungen und der Berechnungs-
mehr zu einem entscheidenden Kriterium Deutschland hat mit Inkrafttreten der Ener- methode nur wenig: Die im Jahre 2002
wird für die Anmietung oder den Kauf einer
Immobilie oder Wohnung. Drastisch stei- 140
gende Energiepreise belasten die Bürger Nettokaltmieten
135
dieses Landes. kalte Betriebskosten
130 warme Nebenkosten
Die Europäische Union und die Bundesre- 125
publik Deutschland treffen deshalb auch
120
mit ordnungsrechtlichen Maßnahmen Vor-
sorge, damit diesem Trend entschieden 115
entgegengewirkt werden kann. Mit der 110
Umsetzung der EG-Richtlinie 2002/91/
105
EG über die Gesamtenergieeffizienz von
Gebäuden in nationales Recht wurde in 100

95
*)
Baudirektor Dipl.-Ing. Hans-Dieter Hegner, Bundes- 90
ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, 2000 2001 2002 2003 2004 2005
11030 Berlin, Leiter des Referates B 13 „Bauinge-
nieurwesen, Bauforschung, nachhaltiges Bauen, bau- Bild 1: Entwicklung der Kosten für das Wohnen 2000 – 2005: Nettokaltmieten, Wohnungsnebenkosten, Haus-
politische Ziele“ haltsenergie, Indexwerte (Quelle: Statistisches Bundesamt)


KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

eingeführten Anforderungen und die Me-


thodik bleiben unangetastet. Im Gegensatz
dazu muss die Kategorie der Nichtwohnge-
bäude in der EnEV 2007 mit einem neu-
en speziellen Verfahren bedacht werden.
Zur Integration der Energiebedarfsanteile
Beleuchtung und Klimaanlagen in die Ge-
samtenergieeffizienzberechnung wurde
das erforderliche technische Regelwerk
umfangreich neu bearbeitet und ange-
passt. Um dem Anliegen der Gesamtbe-
trachtung entgegen zu kommen, wurde
die Norm DIN V 18599 „Energetische Be-
wertung von Gebäuden“ erarbeitet. Die-
se Vornorm ist in allen Teilen aufeinan-
der abgestimmt und berücksichtigt auch
die bisher bekannten Bilanzierungsansät-
ze. Die DIN V 18599 ist so ausgestaltet,
dass sie als „Umsetzungsnorm“ der Euro-
päischen Normen agiert. Die in der Norm
beschriebenen Rechenmethoden sind in
den europäischen Dokumenten als Vari-
ante prinzipiell „abgelegt“. Die Vornorm
kann den Nutz-, End- und Primärenergie-
bedarf des Gebäudes abbilden. Die neue
Vornorm (Ausgabe Februar 2007) wird in
der EnEV 2007 im Neubau- und Bestands-
bereich der Nichtwohngebäude statisch in

Foto: Schulze Darup


Bezug genommen.

Neue Höchstwerte für den Jahres-Primär-


energiebedarf und die Transmissionswär-
meverluste für Wohnungsbau und den Passivhaus aus Kalksandstein in Herzogenaurach
Nichtwohnbau gibt es in der EnEV 2007
nicht. Das bisherige Anforderungsniveau
bleibt bestehen und wird lediglich im Be- sondern aus einer konkreten Berechnung für notwendigen Nutzungsparameter ent-
reich der Nichtwohngebäude auf die neue für die exakten geometrischen Abmes- sprechend in die Bilanzierung eingehen.
Berechnungsmethodik übertragen. Grund sungen des Gebäudes. Unter dem „Refe- Auch bei gleicher Gebäudekategorie (z.B.
dafür ist die politische Vereinbarung der renzgebäude-Verfahren“ versteht man die Hotel) kann es große Unterschiede in der
Regierungskoalition, Europäische Richt- Festlegung der energetischen Qualität der Nutzung geben (z. B. einfaches Hotel mit
linien nur „eins zu eins“ umzusetzen und Gebäudehülle und der verschiedenen Anla- Beherbergungszimmern und Frühstücks-
keine neuen Anforderungen aufzusatteln. genkomponenten für das baugleiche (neu raum; Luxushotel mit Beherbergungszim-
Dies bedeutet jedoch nicht, dass nunmehr zu errichtende oder auch zu bewertende mern, verschiedenen Restaurants, Kü-
Stillstand bei den Anforderungsniveaus bestehende) Gebäude. Jedes zu errichten- chen, repräsentativen Empfangsflächen,
eintritt. Auf der Grundlage der Beschlüsse de Gebäude hat dabei sein eigenes Refe- Schwimmbad/Sauna u.v.m.). Durch das
der Regierungsklausur vom August 2007 renzgebäude, da es in Bezug auf Geomet- Referenz-Gebäudeverfahren bekommt je-
wird gegenwärtig eine Verschärfung der rie und Nutzung exakt dem zu errichtenden des Gebäude seinen eigenen individuellen
EnEV vorbereitet. Gebäude gleicht. Nur so können die viel- Höchstwert.
fältigen Nutzungen, Nutzungsmischungen
2. Neue Anforderungsmethodik bei und die architektonische Form berücksich- Die Hauptanforderungsgröße der EnEV
Nichtwohngebäuden in der geplanten tigt und nicht eingeschränkt werden. Im Ge- 2007 ist auch für Nichtwohngebäude wei-
EnEV 2007 gensatz zu den Wohngebäuden, in denen terhin der Jahres-Primärenergiebedarf.
Nichtwohngebäude haben sehr unter- die Nutzung „Wohnen“ das Gebäude cha- Die Berechnung erfolgt nach der Bilanzie-
schiedliche Nutzungsanforderungen zu rakterisiert, müssen Nichtwohngebäude rungsmethode der DIN V 18599. Der Wert
erfüllen. Deshalb muss die zukünftige An- unterschiedliche Nutzungen aufnehmen ist bei der gleichen Geometrie und Nut-
forderung eines Nichtwohngebäudes in (z.B. Büronutzung, Verkehrsflächen, Sa- zungsmischung wie das zukünftige Ist-Ge-
Abhängigkeit von seinen Nutzungskriterien nitärnutzungen, Sitzungsräume, Küchen, bäude zonenweise zu ermitteln und dann
entstehen. Deshalb wurde für den Bereich Casino, Restaurants u.v.m.). Die inneren zu kumulieren. Zur Berechnung der Soll-
der Nichtwohngebäude die Einführung Lasten, die Anforderungen an Beleuch- und Ist-Werte müssen Randbedingungen
eines „Referenzgebäude-Verfahrens“ vor- tung, Lüftung und Kühlung hängen ganz für das Klima und die Nutzung verwendet
geschlagen. Die Anforderung für ein kon- wesentlich von der Nutzung ab. Sollen Nut- werden. Dazu werden die Nutzungsprofile
kretes Gebäude ergibt sich demnach nicht zungen nicht eingeschränkt oder gar un- der DIN V 18599-10 genutzt; sie sind die
mehr aus einer A/V-abhängigen Kurve, möglich gemacht werden, müssen die da- „Standardprofile“ (z.B. monatliche Außen-


KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

temperaturen, Einstrahlung, Warmwasser- die Nutzung erstellt. Man könnte auch Uneingeschränkt von diesen Vorgaben sind
bedarf, Soll-Innentemperatur, Nutzungszeit von einem „rechnerischen Verbrauch“ re- die Modernisierungsempfehlungen unab-
wie z.B. Benutzung der Büros etc.). den. Der große Vorteil dieser Methode ist, hängig von der gewählten Variante des
dass eine sehr neutrale Bewertung von Ausweises stets beizufügen. Es ist nicht
Ähnlich wie bisher gibt es neben der Anfor- Gebäuden abgegeben wird. Unterschied- beabsichtigt, Gutachten oder ausführliche
derung an den Jahres-Primärenergiebedarf liche Nutzer spielen keine Rolle. Gebäu- Wirtschaftlichkeitsberechnungen zu verlan-
weiterhin eine zusätzliche Anforderung an de lassen sich so in ihrer Qualität nicht gen. Die Empfehlungen dienen dem Zweck,
den baulichen Wärmeschutz. Die Anforde- nur beurteilen, sondern auch gut verglei- den Eigentümer auf energiebezogene Defi-
rungsgröße sind hier die Höchstwerte des chen. Gleichzeitig ist die Berechnung des zite und Verbesserungsmöglichkeiten des
spezifischen, auf die wärmeübertragende Gebäudes auch eine Gebäudediagnose. Gebäudes aufmerksam zu machen.
Umfassungsfläche bezogenen Transmissi- Etwaige Schwachstellen werden erkannt
onswärmetransferkoeffizienten. Die Fest- und beschrieben. 4. Zukünftige Anforderungen
legung der Anforderungswerte orientiert Das Energieeinsparrecht ist und bleibt
sich dabei am Anforderungsniveau der Die Verbrauchsmessung bildet neben der Recht der Wirtschaft. Ein entscheidender
EnEV 2002. tatsächlichen energetischen Qualität des Punkt für die Diskussion der weiteren Ent-
Gebäudes insbesondere das individuelle wicklung der Anforderungen bleibt das
3. Der neue Schwerpunkt der Nutzerverhalten und die Klimaeinflüsse ab. Energiepreisniveau und die Entwicklung der
EnEV 2007: Energieausweise Diese Einflüsse können die wirkliche ener- Kosten für verschiedene Effizienztechno-
Mit der EnEV 2007 werden Energieaus- getische Qualität eines Gebäudes überde- logien im Gebäude. Die Bundesregierung
weise auch schrittweise im Bestand ein- cken. Im Zweifelsfalle hätte das leer ste- weist deshalb regelmäßig die Wirtschaft-
geführt. Ein Ausstellungserfordernis be- hende Haus die höchste Energieeffizienz. lichkeit von Anforderungen nach. Der Ende
steht nach der Richtlinie bei Errichtung Die Diskussionen um richtiges Nutzerver- der 1990er Jahre ermittelte durchschnitt-
eines Gebäudes, beim Verkauf und der halten (z.B. richtige Überprüfung und Ein- liche Wärmepreis von 2,7 Eurocent je kWh
Neuvermietung. Die Ausweispflicht gilt für stellen der Anlagentechnik) sind zwar in- liegt nunmehr bei 6,1 Eurocent je kWh.
beheizte oder klimatisierte Gebäude, die teressant und notwendig, können aber die
in den Anwendungsbereich der EnEV fal- Feststellung der energetischen Qualität Erste Untersuchungen zeigen, dass mit
len. Der Ausweis soll bei Neubauvorhaben – wie von der Richtlinie gefordert – nicht den bereits heute zur Verfügung stehenden
den Zustand des Gebäudes bei der Fertig- ersetzen. Eine Klimaneutralisierung ist für Techniken im Wohnungsbau ein Neubauni-
stellung abbilden. Darüber hinaus besteht vergleichende Untersuchungen in jedem veau vorgegeben werden kann, das 30 %
bei Gebäuden, Fall notwendig. Eine Gebäudediagnose und unter dem der EnEV liegt. Im Nichtwohn-
Vorschläge für die Modernisierung sind mit bau kann die Verschärfung noch deutlicher
 in denen öffentliche Dienstleistungen Verbrauchskennwerten ohne weitere Infor- ausfallen (40 bis 50 %). Einige Kommunen
realisiert werden, mationen nicht möglich. (z.B. Heidelberg und Oldenburg) planen
bereits jetzt nach dem Standard „EnEV
 Publikumsverkehr herrscht und Diskussionsschwerpunkt der Debatte um minus 30 %“.
die EnEV 2007 war die Frage, inwieweit
 d
 ie eine Nettogrundfläche größer die Wahlfreiheit zwischen Bedarfs- und Eine Verschärfung wirkt sich im Neubau-
1.000 m2 haben Verbrauchsausweisen zugelassen werden bereich auf alle Bereiche des baulichen
soll. Die Ausstellung von Verbrauchsaus- Wärmeschutzes und der Anlagentechnik
die Pflicht zum Aushang von Energieaus- weisen bei kleinen Gebäuden (z.B. Ein- aus. Wegen der Kompensierbarkeit von
weisen an gut sichtbarer Stelle. Diese und Zweifamilienhäusern) ist schwierig Maßnahmen kann hier keine eindeutige
Pflicht besteht unabhängig von Verkauf bzw. oft unmöglich und zeigt in vielen Fäl- Aussage zu zukünftigen Wandaufbauten
oder Neuvermietung und ist insofern ei- len ein deutlich fehlerhaftes Bild vom Ge- gemacht werden. Es ist jedoch zu erwar-
ne deutliche Auflage an „öffentliche Ein- bäude. Die EnEV 2007 sieht deshalb im ten, dass Wärmedurchgangskoeffizienten
richtungen“, mit gutem Beispiel voran zu Bereich der Bestandsgebäude folgende in der Größenordnung von 0,15 bis 0,30
gehen. Zum Aushang verpflichtet ist der Vorgehensweise vor: W/(m²·K) notwendig werden. Für Kalk-
Grundstückseigentümer. Dies gilt auch sandstein-Wandkonstruktionen ist das
im Falle der Anmietung von Flächen durch  B
 ei Nichtwohngebäuden gibt es völlige kein Problem. Bereits heute können re-
eine Behörde. Wahlfreiheit. lativ schlanke, tragfähige und dennoch
hochwärmedämmende Konstruktionen
Die Gesamtenergieeffizienz soll für den  B
 ei Wohngebäuden gibt es Wahlfreiheit angeboten werden, die darüber hinaus
Ausweis ermittelt und dargestellt werden. bis zum 30.9.2008. auch gute Schallschutzqualitäten auf-
Will man diese Effizienz in einer einzigen weisen.
Kennzahl bündeln, so muss dies mit End-  A
 b 1.10.2008 ist für Gebäude bis zu
energie oder Primärenergie realisiert wer- vier Wohneinheiten der Baujahre bis Besonderes Augenmerk müssen die Mo-
den. Nach der Richtlinie ist es prinzipiell 1978 ausschließlich ein Bedarfsaus- dernisierungsmaßnahmen im Bestand er-
möglich, Energieausweise auf der Grund- weis auszustellen. Für alle anderen halten. Die Bestandsanforderungen sind
lage von Bedarfsrechnungen oder auf der Gebäude gilt weiterhin Wahlfreiheit ebenso mit dem neuen Energiepreisniveau
Basis von Verbrauchsmessungen zu er- (auch bei Gebäuden bis zu vier Wohn- zu überprüfen. Das höhere Energiepreis-
stellen. einheiten, die bereits auf das Niveau niveau wird auch Auswirkungen auf die
der Wärmeschutzverordnung 1978 mo- optimalen Dämmstärken von Zusatzdäm-
Eine Bedarfsberechnung wird unter nor- dernisiert wurden). mungen, neuen Fenstern oder den Anla-
mativen Annahmen für das Klima und genaustausch haben.


KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

1. DIE NEUE ENERGIEEINSPAR- die Vorgehensweise zur Ermittlung von Eine Gegenüberstellung der Anforde-
VERORDNUNG – HINTERGRUND Verbrauchskennwerten werden in tech- rungen und Nachweismethoden von EnEV
UND ÜBERBLICK nischen Richtlinien zur EnEV 2007 auf- 2002/2004 und EnEV 2007 [3] ist für
genommen. Wohngebäude in Tafel 1 und für Nichtwohn-
Vor dem Hintergrund der Verbesserung gebäude in Tafel 2 aufgenommen.
der Energieeffizienz von Gebäuden wurde
am 16. Dezember 2002 die Richtlinie des
Europäischen Parlaments und des Rates Tafel 1: Gegenüberstellung der Anforderungen und Nachweismethodik nach EnEV 2002/2004 und EnEV 2007
über die Gesamtenergieeffizienz von Ge- für Wohngebäude
bäuden (EPBD) [1] erlassen. Die Richtlinie Inhalte EnEV 2002/2004 EnEV 2007
sieht vor, dass Anforderungen maximal zulässiger Jahres-Primärenergiebedarf in Abhängigkeit vom
Neubau Verhältnis A/Ve
 eine Berechnungsmethode festgelegt Nachweisverfah- Berechnung des Jahres-Primärenergiebedarfs nach DIN V 4108-6 und
wird, ren Neubau DIN V 4701-10
Dokumentation Energiebedarfsausweis mit Doku- Energieausweis mit Dokumenta-
 Mindestanforderungen an die Ge- Neubau mentation der Berechnungsergeb- tion der Berechnungsergebnisse
samtenergieeffizienz neuer Gebäude nisse und Zertifikat (Label)
gestellt werden, Anforderungen Einhaltung zulässiger Wärmedurchgangskoeffizienten bei baulichen
Bestand Maßnahmen und Einzelanforderungen an die Anlagentechnik für Heizung
 Mindestanforderungen an die Gesamt- und Warmwasserbereitung (keine Änderungen)
energieeffizienz bestehender Gebäude, Dokumentation Energiebedarfsausweis mit Energieausweis mit Dokumenta-
die einer größeren Renovierung unter- Bestand Dokumentation der Berechnungs- tion der Berechnungsergebnisse
zogen werden, gestellt werden, ergebnisse im Rahmen größerer und Zertifikat (Label) erforderlich
Modernisierungsmaßnahmen bei Verkauf und Vermietung
 regelmäßige Inspektionen von Heiz-
kesseln und Klimaanlagen erfolgen
und eine Überprüfung der gesamten Tafel 2: Gegenüberstellung der Anforderungen und Nachweismethodik nach EnEV 2002/2004 und EnEV 2007
Heizungsanlage erfolgt, wenn deren für Nichtwohngebäude
Kessel älter als 15 Jahre ist und Inhalte EnEV 2002/2004 EnEV 2007
Anforderungen maximal zulässiger Jahres-Primär- maximal zulässiger Jahres-Primär-
 dem potenziellen Käufer oder Mieter Neubau energiebedarf in Abhängigkeit vom energiebedarf entsprechend einer
vom Eigentümer beim Bau, beim Ver- Verhältnis A/Ve für Heizung Referenzausführung mit Referenz-
kauf oder bei der Vermietung von Ge- bau- und -anlagentechnik (Heizung,
bäuden ein Ausweis über die Gesamt- Warmwasserbereitung, Beleuch-
energieeffizienz vorgelegt wird. tung und Kühlung/Klimatisierung)
Nachweisverfah- Berechnung des Jahres-Primär- Berechnung des Jahres-Primär-
Die EPBD schreibt keine direkten Anfor- ren Neubau energiebedarfs nach energiebedarfs nach
derungen an die Gesamtenergieeffizienz DIN V 4108-6 und DIN V 4701-10 DIN V 18599
vor. Vielmehr werden die Mitgliedsländer Dokumentation Energiebedarfsausweis mit Energieausweis mit Dokumenta-
aufgefordert, für eine nationale Umsetzung Neubau Dokumentation der Berechnungs- tion der Berechnungsergebnisse
der Richtlinie zu sorgen. Dies erforderte ergebnisse und Zertifikat (Label)
in Deutschland die Novellierung des Anforderungen Einhaltung zulässiger Wärme- Einhaltung zulässiger Wärmedurch-
Energieeinsparungsgesetzes [2] und der Bestand durchgangskoeffizienten bei gangskoeffizienten bei baulichen
Energieeinsparverordnung (EnEV) [3]. baulichen Maßnahmen und Ein- Maßnahmen und Einzelanforde-
zelanforderungen an die Anlagen- rungen an die Anlagentechnik
technik (Heizung und Warmwas- (Heizung, Warmwasserbereitung
Für neu zu errichtende Wohngebäude
serbereitung) und Kühlung/Klimatisierung)
wird sowohl die Anforderungsmethodik
als auch das Nachweisverfahren aus der
EnEV 2002/2004 [4, 5] übernommen.
Bei Nichtwohngebäuden wird aufgrund
der neu einzubeziehenden Bilanzanteile
Beleuchtung und Kühlung/Klimatisierung
ein neues Anforderungsmodell eingeführt
und im Rahmen des Nachweisverfahrens
auf eine neue Berechnungsmethode ver-
wiesen [6]. Die bislang unter „Gebäude mit
niedrigen Innentemperaturen“ geführten
Gebäude werden als Nichtwohngebäude
behandelt.

Die erforderlichen Festlegungen für die


Berechnung des Jahres-Primärener-
giebedarfs von Bestandsgebäuden und Bild 1: Zeitlicher Verlauf der Temperaturanomalie der Weltmitteltemperatur [7]


KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

INFOKASTEN: NACHWEISFÜHRUNG NACH GEBÄUDETYPEN

Als Wohngebäude gelten diejenigen Zuordnung von Gebäudetypen (exemplarische Auflistung) zu den Kategorien „Wohngebäude“ und
„Nichtwohngebäude“.
Gebäude, die überwiegend dem Woh-
nen dienen. Hierzu zählen auch Wohn-, Wohngebäude Nichtwohngebäude
Alten- und Pflegeheime. Alle sonstigen
Gebäude sind als Nichtwohngebäude • Wohngebäude • Bürogebäude
einzustufen. In der nebenstehenden • Wohnheime • Verwaltungsgebäude
Tafel sind die zuvor genannten Fälle der • Altenheime • Kaufhaus, Supermarkt
Wohnnutzung und Beispiele für häu- • Pflegeheime • Schule, Kindergarten
fige Fälle von Gebäuden der Kategorie • Hotel
Nichtwohngebäude aufgeführt. • Restaurant
• Werkstatt
Liegt eine gemischte Nutzung (aus
• Theater
Wohnnutzung und Nichtwohnnutzung)
in einem Gebäude vor, ist der Nach- • Museum
weis in der Regel getrennt mit dem • Bibliothek
jeweiligen Verfahren durchzuführen. • Turnhalle
Ausnahmen von dieser Regelung, d.h.
die Möglichkeit der Nachweisführung  Liegt in einem Wohngebäude eine
mit einem Verfahren, gelten in nach- Nichtwohnnutzung vor, die hinsichtlich
stehenden Fällen: ihrer Nutzfläche einen nur „unerheb-
lichen“ Anteil ausmacht (als „unerheb-
 Liegt in einem Wohngebäude eine lich“ gilt eine Größenordnung von rd.
Nichtwohnnutzung vor, die sich 10 %), kann das Gebäude insgesamt
nach Art der Nutzung und der ge- als Wohngebäude behandelt werden.
bäudetechnischen Ausstattung Ein solcher Fall liegt z.B. bei einem
nicht wesentlich von der Wohnnut- Kiosk oder einem kleinen Geschäft in
zung unterscheidet, kann das Ge- einem Wohngebäude vor.
bäude insgesamt als Wohngebäude
behandelt werden. Beispiele hierfür  Liegt in einem Nichtwohngebäude
sind freiberufliche Nutzungen, z.B. eine Wohnnutzung vor, die hinsicht-
Versicherungsagentur, Ingenieur- lich ihrer Nutzfläche einen nur „un-
büro, Anwaltskanzlei o.ä., die in erheblichen“ Anteil ausmacht (s.o.)
Wohnungen stattfinden und für die – z.B. eine Hausmeisterwohnung in
keine (zusätzliche) spezielle Anla- einer Schule – kann das Gebäude
gentechnik, wie z.B. eine Klimaan- insgesamt als Nichtwohngebäude
lage, vorgesehen ist. behandelt werden.


KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

2. DIE BEDEUTUNG DES ENERGIE


12 18 SPARENDEN BAUENS
Geothermie, Erdgas
Solar, Wind
10 Erneuerbare 15
Die Notwendigkeit der Energieeinsparung
Brennstoffe Erdöl
ist heute unumstritten. Aspekte des Um-

[Mrd. t Steinkohleeinheiten]
Wasserkraft Kohle weltschutzes und der Daseinsvorsorge
[Mrd. t Öl Äquivalent]

8 12 sind die wesentlichen Gründe. Dabei


Kernenergie
kommt dem Sektor Gebäude eine zentrale
6 9 Rolle zu, da hier große Einsparpotentiale
ruhen und die erforderliche Technik erprobt
vorliegt. Die Politik will diesen Bereich
4 6
weiterhin mit der Energieeinsparverord-
nung aktivieren und erhofft sich weitere
2 3 drastische Minderungen durch deren
Fortschreibung.
0 0
1999 2003
Die wichtigsten Gründe für Energieeinspar-
1971 1975 1979 1983 1987 1991 1995
maßnahmen allgemein und im Gebäudebe-
reich im Besonderen werden im Weiteren
Bild 2: Entwicklung des Primärenergieverbrauchs weltweit (einzelne Energieträger kumuliert) [8] dargelegt.

2.1 Umweltschutz
Die Erde erwärmt sich in den letzten Jah-
langwellige ren kontinuierlich, wie Bild 1 verdeutlicht.
Gegenstrahlung Insbesondere der stetig wachsende Ver-
der Atmosphäre
brauch von Energie (Bild 2) mit den gemäß
diffuse Tafel 3 verbundenen CO2-Emissionen führt
latenter kurzwellige zu einer enormen Belastung. Die Wärmebi-
Wärmestrom Sonnenstrahlung
(Verdunstung)
direkte lanz der Troposphäre (Bild 3) wird einseitig
kurzwellige
Sonnenstrahlung verändert, weil die Anreicherung von CO2
natürliche künstliche zu einer Minderung der Wärmeabstrahlung
langwellige Wärmequellen Wärmequellen
Sonnenstrahlung der Erdoberfläche zum Weltraum führt. Die
Luft-
wärme- reflektierte Folgen in Form klimatischer Veränderungen
langwellige strom kurzwellige sind derzeit noch nicht im vollen Umfang
Emission Sonnenstrahlung
abschätzbar und genau quantifizierbar, sie
absorbierte sind jedoch als dramatisch zu bezeichnen.
Sonnenstrahlung
Zur Abwehr des erkennbaren CO2-Anstiegs
muss als wesentliche Maßnahme die
Minderung des Verbrauchs an fossilen
Bodenwärmestrom Energieträgern gesehen werden.

Bild 3: Wärmebilanz der Troposphäre 2.2 Daseinsvorsorge


Der sich in den letzten Jahren darstel-
lende wachsende Energieverbrauch wird
überlagert durch eine explodierende Welt-
3973 bevölkerung. Bei zunehmender Weltbevöl-
634 kerung verminderte Emissionen erzielen
600 sicher gewinnbare Reserven [in Mrd. t SKE] 180
164 zu wollen, bedeutet in erster Linie eine
geschätzte zusätzl. Ressourcen [in Mrd. t SKE]
wesentlich bessere Ausnutzung der Ener-
500 Reichweite der sicheren Reserven bei 150
derzeitiger Förderung [in Jahren] gie, wobei Maßnahmen zur Einsparung an
erster Stelle zu nennen sind.
400 120
[Mrd. t SKE]

[Jahre]

300 90 Tafel 3: Spezifische CO2-Emissionen verschiedener


Energieträger [9]
63 267
200 228 228 60 Richtwerte spez. CO2-Emissio-
für Energieträger nen [kg CO2/kWh]
42
100 117 30 Braunkohle 0,455
Steinkohle 0,410
Brennholz 0,055
0 0
Erdgas 0,232
Kohle Erdöl Erdgas
Heizöl 0,297
Strom-Mix 0,689
Bild 4: Vorräte an Primärenergieträgern [10] Fernwärme 0,214


KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

Die zur Verfügung stehenden Vorräte an Tafel 4: Struktur des Energieverbrauchs in Deutschland 2005 [10]
fossilen Energieträgern sind begrenzt.
Sektor Energieverbrauch [PJ] Energieverbrauch [%]
Die Dauer ihrer Verfügbarkeit ist in Bild 4
wiedergegeben. Sie wird wesentlich vom
Primärenergieverbrauch 14210 100
weiteren Energieverbrauch und der Bevöl-
kerungsentwicklung geprägt.
Anteile am Primärenergieverbrauch

2.3 Gebäudespezifische Aspekte Verbrauch und Verluste im Energiesektor,


Wie die Struktur des Energieverbrauchs in Statistische Differenzen 3941 27,7
Deutschland (Tafel 4) verdeutlicht, kommt
dem Sektor Haushalte eine relativ große Nicht energetischer Verbrauch 1096 7,7
Bedeutung zu. Die Bilder 5 und 6 geben
einen Überblick über die Energieträger- Endenergieverbrauch 9173 64,6
verteilung und die Anteile am Gesamt-
energieverbrauch deutscher Haushalte. Anteile am Endenergieverbrauch
Hier ergibt sich einerseits der Vorteil,
dass gut erprobte Einspartechniken zur Industrie 2460 26,8
Verfügung stehen, andererseits weisen
zahlreiche Energieeinsparmaßnahmen Verkehr 2628 28,6
zusätzliche positive Aspekte neben der
Energieeinsparung als solcher auf. Dazu Haushalte 2640 28,8
gehören die Steigerung der Behaglichkeit
und die verbesserten Möglichkeiten der Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD) 1445 15,8
Bausubstanzerhaltung.

100 % 100 %
9% 8% 6%
2%
8% 9% Einzel-/ 15 % Kohle, Holz
Mehrraumöfen
35 %
75 % 75 % 2%
Heizöl
Etagenheizung
51 % 5%
45 %
50 % 73 % 50 % Elektrizität
Block-/
Zentralheizung 48 % Gas
25 % 25 %

32 % Fernheizung 32 %
Fernwärme
10 % 10 %
0% 0%
Alte Bundesländer Neue Bundesländer Alte Bundesländer Neue Bundesländer

Bild 5: Energieträgerverteilung [11]

24
Raumseitige Oberflächentemperatur [ C]

Hausgeräte Licht
6% 1%
Warmwasser
8% 22
Heizung UAW = 0,3 W/(m2·K)
49 %
0,6
20
0,9

18
Auto
36 %

16
0 4 8 12 16 20 24
Tageszeit [h]

Bild 6: Energieverbrauch [12] Bild 7: Abhängigkeit der raumseitigen Oberflächentemperatur einer Außenwand unter winterlichen
Randbedingungen vom Wärmedurchgangskoeffizienten des Bauteils bei instationärem Heizbetrieb [13]

10
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

So zeigt Bild 7 beispielhaft die raum- Tafel 5: Übertemperaturgradstundenzahl Gh26 eines Bürogebäudes [14]
seitigen Oberflächentemperaturen einer Raum Gh26 [Kh/a]
Außenwand in Abhängigkeit von deren
wärmeschutztechnischer Ausbildung. Mit Wärmeschutz- Wärmeschutz- Wärmeschutz-
niveau I niveau II niveau III
zunehmendem baulichen Wärmeschutz
steigen die Oberflächentemperaturen
während der Heizperiode und somit auch 2. OG Zentralraum Ost 280 222 116
die Behaglichkeit deutlich an.
Zentralraum West 342 252 118

Daneben wirkt sich ein verbesserter Eckraum Süd/Ost 686 584 335
baulicher Wärmeschutz positiv auf die
Behaglichkeit im Sommer aus. Mit einem Eckraum Süd/West 1014 888 508
Einzahlkennwert beschrieben, gibt die
Übertemperaturgradstundenzahl Gh26 in
Tafel 5 die Dauer und Intensität der Über-
schreitung einer empfundenen Temperatur DG Zentralraum Ost 318 247 127
von 26 °C in den angegebenen Büroräumen
Zentralraum West 381 280 134
in Abhängigkeit vom Wärmeschutzniveau
wieder. Wärmeschutzniveau I bildet dabei Eckraum Süd/Ost 671 565 333
den geringsten und Wärmeschutzniveau III
den höchsten Standard ab. Eckraum Süd/West 800 671 386

Es zeigt sich deutlich, wie mit ver-


bessertem Wärmeschutz die Behag- 30 0,40
lichkeit auch im Sommer wächst; die Heizölverbrauch (klimabereinigt) [l/m2]
0,37
Wärmespeicherfähigkeit von Kalk- 28 Heizölpreis (Bundesdurchschnitt) [/l]
sandstein wirkt sich dabei besonders 0,34
positiv aus. 26 0,31

0,28
24
[l/m2]

[/l]
2.4 Entwicklung des Energie sparenden 0,25
Bauens in Deutschland 22
0,22
Die Entwicklung des Energie sparenden
0,19
Bauens in Deutschland ist eng gekoppelt 20
an die öffentlich-rechtlichen Vorschriften. 0,16
Auf der Basis des Energieeinsparungsge- 18
0,13
setzes aus dem Jahre 1976 wurden die
Wärmeschutz- und die Heizungsanlagen- 16 0,10
1977/78

1979/80

1981/82

1983/84

1985/86

1987/88

1989/90

1991/92

1993/94

1995/96

1997/98

1999/00

2001/02

verordnung verabschiedet, die mehrfach


novelliert wurden. Ihre Wirkung ist zum
Beispiel aus der Entwicklung des Heizölver-
brauchs (Bild 8) abzulesen. Die ebenfalls Bild 8: Entwicklung des Heizölverbrauchs und der Heizölpreise [15]
dargestellte Entwicklung des Heizölpreises
war nicht die treibende Kraft, sondern
der Einsatz von Energiespartechniken,
insbesondere initiiert durch die jeweiligen 3. EINFLUSSGRÖSSEN AUF DEN 3.1 Bauliche Einflüsse
Verordnungen. Insbesondere durch den PRIMÄRENERGIEBEDARF VON Wird der bauliche Wärmeschutz gemäß
ganzheitlichen Ansatz der Betrachtung, WOHNGEBÄUDEN den Zahlenwerten in Tafel 6 verbessert,
der mit der Energieeinsparverordnung ergibt sich eine Bedarfsreduktion um ca.
2002/2004 erstmals eine Zusammen- Am Beispiel eines Einfamilienhauses soll 12 kWh/(m2·a). Wärmedurchgangskoef-
fassung von Bau- und Anlagentechnik aufgezeigt werden, wie sich unterschied- fizienten, die in etwa dem Anforderungs-
beinhaltet, stellt die EnEV primär nicht liche bauliche, anlagentechnische und nut- niveau der Wärmeschutzverordnung ’95
mehr ein Nachweisverfahren dar. Vielmehr zungsbedingte Einflüsse auf die Höhe des entsprechen, führen zu einer Erhöhung des
wird ein Planungsinstrument zum Energie Jahres-Primärenergiebedarfs auswirken. Primärenergiebedarfs um ca. 12 kWh/
sparenden Bauen zur Verfügung gestellt, (m2·a).
das zu veränderten integrativen Planungs- In Tafel 6 sind Varianten der verschiedenen
abläufen führt. Mit der EnEV 2007 wird Einflussgrößen dargestellt. Der Ausgangs- Mit der Umsetzung optimierter Anschluss-
dieser Ansatz – zunächst noch ohne Ver- fall entspricht hinsichtlich der Randbedin- details können Wärmebrückenverluste
schärfungen im Anforderungsniveau – wei- gungen dem Niveau der Energieeinspar- reduziert werden. Aus einem Wert UWB =
ter verfolgt. verordnung und verursacht einen Primär- 0 W/(m2·K) (Abschnitt 6.2) resultiert der
energiebedarf von 124,3 kWh/(m2·a). Jahres-Primärenergiebedarf von rd. 114
kWh/(m2·a). Infolge schlechter Wärmebrü-

11
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

Tafel 6: Jahres-Primärenergiebedarf eines Einfamilienhauses bei Variation unterschiedlicher Einflussgrößen


Einflussgrößen auf den Jahres-Primärenergiebedarf von Gebäuden

Ausgangsfall 100 %

bauliche Einflüsse
Verbesserung des baulichen Wärmeschutzes:
90 %
UAW = 0,21 W/(m2·K) / UD = 0,18 W/(m2·K) / UG = 0,28 W/(m2·K)

Verschlechterung des baulichen Wärmeschutzes:


110 %
UAW = 0,53 W/(m2·K) / UD = 0,24 W/(m2·K) / UG = 0,5 W/(m2·K)

Wärmebrücken UWB = 0,00 W/(m2·K) 92 %

Wärmebrücken UWB = 0,10 W/(m2·K) 109 %

Luftwechselrate n = 0,7 h-1


106 %
(Gebäude nicht dichtheitsgeprüft)

leichte Bauweise Cwirk = 15 kWh/(m3·K) · Ve 102 %

anlagentechnische Einflüsse

Niedertemperatursystem mit zentraler


106 %
Warmwasserbereitung, Verteilung im beheizten Bereich

Brennwertsystem mit zentraler Beheizung,


104 %
Verteilung im unbeheizten Bereich

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung 90 %

nutzungsbedingte Einflüsse

mittlere Raumtemperatur 17 C 86 %

mittlere Raumtemperatur 21 C 114 %

ohne Nachtabschaltung 105 %

Standort: Freiburg (Region 12) 84 %

Standort: Hof (Region 10) 115 %

0 25 50 75 100 125 150


Jahres-Primärenergiebedarf [kWh/(m2·a)]

Ausgangsfall:
baulicher Wärmeschutz: UAW = 0,35 W/(m2·K) / UD = 0,22 W/(m2·K) / UG = 0,36 W/(m2·K) / UW = 1,4 W/(m2·K) / g = 0,58
Wärmebrückenstandard: UWB = 0,05 W/(m2·K) Luftwechselrate n = 0,6 h-1 (Gebäude dichtheitsgeprüft) natürliche Lüftung
schwere Bauweise Cwirk = 50 kWh/(m3·K) · Ve
Brennwertsystem mit zentraler Warmwasserbereitung, Verteilung im beheizten Bereich
Raumtemperatur 19 C mit Nachtabschaltung Referenzstandort

12
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

ckenausführungen (DUWB = 0,10 W/(m2·K)) Bestandsgebäuden sind dem Aus-


steigt der zuletzt genannte Wert um ca. 21 Verbesserungen des baulichen Wär- weis Modernisierungsempfehlungen
kWh/(m2·a) an. meschutzes und die Optimierung der beizufügen.
Detailanschlüsse (Wärmebrücken)
Wird eine ausreichende Gebäudedicht- führen zu einem geringeren Jahres-
Für Wohngebäude ergibt sich keine Än-
heit, die nach DIN 4108-7 [16] gefordert Primärenergiebedarf.
derung des Anforderungsniveaus zwi-
ist, nicht erreicht, ergibt sich mit einem
schen EnEV 2002/2004 und EnEV 2007.
Luftwechsel von n = 0,7 h -1 ein Jah-

res-Primärenergiebedarf von 130,6 kWh/ 4. DIE EnEV FÜR WOHNGEBÄUDE
(m2·a). Wesentliche praktische Konsequenzen der
4.1 Einführung bisherigen und der Energieeinsparverord-
Der Einfluss der Bauweise (schwer/leicht), Im Rahmen der EnEV 2007 werden für nung 2007 sind, dass in einem frühen
ausgedrückt durch die Wärmespeicherfä- Wohngebäude sowohl die Anforderungs- Stadium die Abstimmung zwischen den
higkeit, liegt bei Berücksichtigung von 7 methodik als auch das Nachweisverfahren Planern des baulichen Wärmeschutzes
Stunden Nachtabschaltung bei etwa 2 % aus der EnEV 2002/2004 übernommen. und der Anlagentechnik erfolgt. Über „Bo-
zu Gunsten der schweren Bauweise. Änderungen ergeben sich hinsichtlich nusanreize“, die eine gute Detailplanung
– und natürlich auch eine gute Detailaus-
3.2 Anlagentechnische Einflüsse  der Anforderungswerte des Jahres- führung – belohnen, wird eine verbesserte
Beim Einsatz eines Niedertemperatur-Heiz- Primärenergiebedarfs: Qualität der Baukonstruktion und der
systems ergibt sich aufgrund der größeren Vor dem Hintergrund des zunehmenden Gebäude erreicht. Darüber hinaus wird in
Erzeuger-Aufwandszahl eine Erhöhung des Einsatzes erneuerbarer Energien bei dem Nachweisverfahren der EnEV die Effi-
Jahres-Primärenergiebedarfs gegenüber der Stromerzeugung gemäß Ände- zienz einer guten Gebäudeanlagentechnik
dem Ausgangsfall von ca. 7 kWh/(m2·a). rungsblatt A1 [18] der DIN V 4701-10 deutlich herausgestellt und es resultieren
Werden die Rohrleitungen nicht wie im ist der Primärenergiefaktor für Strom auch Anreize für den Einsatz optimierter
Ausgangsfall im beheizten, sondern im um 10 % reduziert. Um den somit im Heizungs- und Warmwasserbereitungs-
nicht beheizten Bereich geführt, liegt der Nachweisverfahren resultierenden klei- systeme.
Jahres-Primärenergiebedarf bei 128,9 neren Ist-Wert des Jahres-Primärener-
kWh/(m2·a). giebedarfs zu kompensieren, wird der 4.2 Begriffe
zulässige Jahres-Primärenergiebedarf 4.2.1 Heizwärmebedarf
Eine Reduktion des Primärenergiebedarfs (Anforderungswert) ebenfalls reduziert. Die Wärmemenge, die dem Raum bzw. dem
um ca. 14 kWh/(m2·a) wird erreicht, wenn Eine Veränderung des Anforderungs- Gebäude von dem Heizsystem (Heizkörper)
eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewin- niveaus ist damit nicht verbunden. zur Verfügung gestellt werden muss, um
nung (Wärmerückgewinnungsgrad 80 %) die entsprechende Raumtemperatur auf-
vorgesehen ist.  d
 er Berücksichtigung einer Raumluft- recht zu erhalten.
kühlung:
3.3 Nutzungsbedingte Einflüsse Der Energiebedarf für die Kühlung der Die Größe wird durch die Bilanzierung
Die Energieeinsparverordnung setzt als Raumluft ist im Nachweisverfahren zu von Wärmeverlusten (Transmission und
mittlere Raumlufttemperatur einen Wert berücksichtigen. Der zulässige Jahres- Lüftung) und Wärmegewinnen (solare und
von 19 °C an. Hierbei ist die räumliche Primärenergiebedarf wird im Falle der interne) ermittelt und kennzeichnet – unter
Teilbeheizung berücksichtigt, d.h. es Kühlung um 16,2 kWh/(m²·a) je m² Berücksichtigung definierter Nutzungsbe-
wird davon ausgegangen, dass nicht alle gekühlter Fläche erhöht. Abhängig von dingungen – die wärmeschutztechnische
Räume eines Gebäudes auf normale der Effizienz der eingesetzten Kühltech- Qualität der Gebäudehülle.
Raumlufttemperaturen beheizt werden. nik wird der vorhandene Jahres-Primär-
Setzt man bei der Berechnung eine Raum- energiebedarf mit Werten zwischen 2,7 4.2.2 Heizenergiebedarf
lufttemperatur von durchschnittlich 17 °C und 18,9 kWh/(m²·a) erhöht. Energiemenge, die für die Gebäudebehei-
an, liegt der Jahres-Primärenergiebedarf zung unter Berücksichtigung des Heizwär-
bei 106,9 kWh/(m2·a). Bei einer um 2  der Anforderungen an den sommer- mebedarfs und der Verluste des Heizungs-
Kelvin erhöhten Raumlufttemperatur von lichen Wärmeschutz: systems aufgebracht werden muss.
21 °C erhöht sich auch der Bedarf um ca. Die bisherige „Bagatellgrenze“ entfällt,
18 kWh/(m2·a). wonach der sommerliche Wärmeschutz Verluste des Heizungssystems treten
erst dann zu prüfen ist, wenn der Fens- bei der Wärmeübergabe, der Wärmever-
Wird gegenüber dem Ausgangsfall keine terflächenanteil 30 % überschreitet. teilung, der Wärmespeicherung und der
Nachtabschaltung betrieben, entsteht ein Künftig gilt für alle Bauvorhaben die Wärmeerzeugung auf. Diese Verluste
Mehrbedarf von ca. 5 %. Einhaltung der Anforderungen in DIN werden in einer Anlagenaufwandszahl zu-
4108-2 [19]. sammengefasst. Eine kleine Aufwandszahl
Die Berücksichtigung standortspezifischer kennzeichnet ein energetisch günstiges
Klimadaten führ t für Freiburg (Refe-  des Energiebedarfsausweises: Heizungssystem.
renzort für die Region 12 gemäß DIN V Für Neubauten und Bestandsgebäude,
4108-6 [17]) zu einer Reduktion des Jah- die verkauft oder vermietet werden, 4.2.3 Endenergiebedarf
res-Primärenergiebedarfs von ca. 20 kWh/ ist ein Energiebedarfs- bzw. ein Ener- Energiemenge, die für die Gebäudebehei-
(m2·a). Unter Zugrundelegung der Klima- gieverbrauchsausweis auszustellen. zung unter Berücksichtigung des Heizwär-
daten des Referenzortes für die Region 10 Der jeweils 10 Jahre gültige Ausweis mebedarfs und der Verluste des Heizungs-
(Hof) nimmt der Bedarf auf 142,9 kWh/ soll Auskunft über die energetische systems sowie des Warmwasserwärmebe-
(m2·a) zu. Qualität des Gebäudes geben; bei darfs und der Verluste des Warmwasser-
13
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

bereitungssystems aufgebracht werden


muss. Die Endenergie bezieht die für den
Betrieb der Anlagentechnik (Pumpen, Rege-
lung usw.) benötigte Hilfsenergie mit ein.

Strom

Die Endenergie wird an der „Schnittstelle“ HT
Gebäudehülle übergeben und stellt somit Qi
die Energiemenge dar, die vom Verbraucher
bezahlt werden muss. Qs Qw Qh
Hv
4.2.4 Primärenergiebedarf

Fossil
Energiemenge, die zur Deckung des End-
energiebedarfs benötigt wird – unter Be-
rücksichtigung der zusätzlichen Energie-
menge, die durch vorgelagerte Prozess- Nutzung Transport Umwandlung Gewinnung
ketten außerhalb der Systemgrenze „Ge-
bäude“ entsteht. Zusätzlicher Energie-
aufwand entsteht bei der Gewinnung, Endenergie Primärenergie
Umwandlung und Verteilung der jeweils
eingesetzten Brennstoffe.
Bild 9: Schematische Darstellung der Einflussgrößen auf die Bilanzierung des Primärenergiebedarfs
Die Primärenergie kann als Beurteilungs-
größe für ökologische Kriterien, wie z.B.  Sicherstellung eines Mindestluftwech-  Regelungstechnik: Steuerung des
CO2-Emission, herangezogen werden, da sels Heizkessels und Raumtemperatur-
der gesamte Energieaufwand für die Ge- regelung
bäudebeheizung einbezogen wird.  Verringerung von Wärmebrückenein-
flüssen  Umwälzpumpen in Heizanlagen mit
4.3 Haupt-Anforderungsgröße mehr als 25 kW Nennleistung: selbst-
Primärenergiebedarf  Berücksichtigung von Wärmebrücken tätige stufenweise Steuerung
Bei Wohngebäuden wird unter Berücksich- im Rechenverfahren
tigung des Heizwärmebedarfs und des  Dämmung von Rohrleitungen und Ar-
Warmwasserwärmebedarfs sowie der Ein- 4.4.2 Wohngebäude- und Anlagenbestand maturen: Mindestdämmdicken
beziehung der Anlagentechnik für Heizung
und Warmwasserbereitung der Endenergie-  Änderung, Ersatz und Erneuerung von 5. ANFORDERUNGEN FÜR WOHNGEBÄUDE
bedarf ausgewiesen. Diese Größe kann Außenbauteilen: maximaler Wärme-
mit dem tatsächlichen Energieverbrauch durchgangskoeffizient; 5.1 Jahres-Primärenergiebedarf und
verglichen werden. Sie stellt somit eine alternativ: spezifischer Transmissionswärmeverlust
Kennzeichnung für die energetische Qua- Qp,max,Bestand = 1,4 · Qp,max,Neubau Die wesentlichen Anforderungen der Ener-
lität des Gebäudes dar. gieeinsparverordnung (EnEV) werden bei
 Erweiterung um mehr als 10 m² zusam- Wohngebäuden über den Jahres-Primär-
Über diese für den Endverbraucher in- menhängende Nutzfläche: Anforderung energiebedarf formuliert. Zusätzlich wird
teressante Kenngröße hinaus wird die wie bei Neubauten eine Anforderung an den spezifischen, auf
eigentliche Anforderung der EnEV an einen die Wärme übertragende Umfassungsflä-
zulässigen Primärenergiebedarf gestellt.  Austausch von Heizkesseln: Nachrüst- che bezogenen Transmissionswärmever-
Dieser berücksichtigt auch die Verluste, fristen lust (mittlerer Wärmedurchgangskoeffizi-
die bei Erzeugung und Transport eines En- ent) gestellt. Die Anforderungsgrößen und
ergieträgers entstehen. Die Einflussgrößen  Dämmung von Rohrleitungen und Ar- -werte sind in Tafel 7 zusammengestellt.
auf die Bilanzierung des Jahres-Primär- maturen: Nachrüstfristen
energiebedarfs sind in Bild 9 dargestellt. In Abhängigkeit von der Art der Anlagen-
 Regelungstechnik: Steuerung des Heiz- technik zur Warmwasserbereitung ergeben
4.4 Übersicht über Anforderungen kessels und Raumtemperaturregelung sich unterschiedliche Anforderungswerte
4.4.1 Neu zu errichtende Wohngebäude des Jahres-Primärenergiebedarfs. Die
 Dämmung von obersten Geschossde- Anforderung bei überwiegendem Einsatz
 flächenbezogener Primärenergiebe- cken: Nachrüstfristen von elektrischem Strom zur Warmwasser-
darf bereitung lauten:
4.4.3 Anlagentechnik
 hüllflächenbezogener Transmissions- Qp,max” = 68,74 + 75,29 ∙ A/Ve [kWh/(m²∙a)]
wärmeverlust  Anforderungen an die Anlagentechnik
Neubau: CE-Kennzeichnung Bei Einsatz sonstiger Warmwasserbe-
 sommerlicher Wärmeschutz reitung wird eine Abhängigkeit von der
 Qualität der einzubauenden Anlagen- Nutzfläche eingeführt:
 dauerhafte Luftundurchlässigkeit der technik Bestand: Niedertemperatur
Gebäudehülle oder Brennwertkessel Qp,max” = 50,94 + 75,29 ∙ A/Ve+
2600/(100+ AN) [kWh/(m²∙a)]

14
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

Tafel 7: Höchstwerte des auf die Gebäudenutzfläche bezogenen Jahres-Primärenergiebedarfs und des Bei den zuvor aufgeführten Gleichungen ist
spezifischen, auf die Wärme übertragende Umfassungsfläche bezogenen Transmissionswärmeverlusts in
A die Wärme übertragende Umfassungs-
Abhängigkeit vom Verhältnis A/Ve
fläche, Ve das beheizte Gebäudevolumen
Verhält- Jahres-Primärenergiebedarf Spezifischer, auf die Wärme in Außenmaßen und A N die aus dem
nis übertragende Umfassungsflä- Geäudevolumen abgeleitete Nutzfläche
A/Ve che bezogener Transmissions-
(AN = 0,32 · Ve).
wärmeverlust
Qp'' in kWh/(m²·a) HT' in W/(m²·K)
bezogen auf die Gebäudenutzfläche
Bild 10 zeigt schematisch den Zusammen-
hang zwischen zulässigem Jahres-Primär-
Wohngebäude außer Wohngebäude mit Wohngebäude
solche nach Spalte 3 überwiegender Warm-
energiebedarf und A/Ve-Verhältnis. Die in
wasserbereitung aus dem Bild skizzierten Gebäude repräsentie-
elektrischem Strom ren typische A/Ve-Verhältnisse.

1 2 3 4 Zusätzlich zu den genannten Anforde-


rungen an den Jahres-Primärenergiebedarf
≤ 0,2 66,00 + DQTW 83,80 1,05 wird der spezifische Transmissionswärme-
verlust begrenzt. Damit wird sichergestellt,
0,3 73,53 + DQTW 91,33 0,80 dass der bauliche Wärmeschutzstandard
der Wärmeschutzverordnung ’95 einge-
halten wird.
0,4 81,06 + DQTW 98,86 0,68
HT’,max = 0,3 + 0,15 / (A/Ve) [W/(m²∙K)]
0,5 88,58 + DQTW 106,39 0,60
5.2 Sommerlicher Wärmeschutz
0,6 96,11 + DQTW 113,91 0,55 Zur Sicherstellung eines ausreichenden
sommerlichen Wärmeschutzes wird bei
0,7 103,64 + DQTW 121,44 0,51 Wohngebäuden grundsätzlich die Einhal-
tung des maximal zulässigen Sonnen-
0,8 111,17 + DQTW 128,97 0,49 eintragskennwerts gemäß DIN 4108-2
gefordert.
0,9 118,70 + DQTW 136,50 0,47

Ein einfaches, kostenfreies Programm
1,0 126,23 + DQTW 144,03 0,45
zum Nachweis des sommerlichen Wär-
meschutzes steht auf der KS-Home-
≥ 1,05 130,00 + DQTW 147,79 0,44
page zum Download bereit.
DQTW = 2600/(100 + AN)
Bei Ausführung der Außen- und Innenwän-
de in Mauerwerk aus Steinen der Rohdich-
teklasse ≥ 1,8 sowie Stahlbetondecken
liegt eine schwere Bauart vor.

5.3 Gebäudebestand
Bei bestehenden Gebäuden sieht die
EnEV vor:

Primärenergiebedarf

 Anforderungen bei baulichen Verände-


kleine, wenig rungen an bestehenden Gebäuden,
kompakte Gebäude

 anlagentechnische und bauliche Nach-


rüstungsverpflichtungen sowie

 Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der


energetischen Qualität.

Bei Änderungen von bestehenden Gebäu-
große, kompakte Gebäude
den greifen die Anforderungen, wenn der
erstmalige Einbau, der Ersatz oder die
A/Ve-Verhältnis
Erneuerung einzelner Bauteile einen Anteil
von 20 % der jeweiligen Bauteilfläche über-
steigt. Es dürfen die in Tafel 8 aufgeführten
Bild 10: Schematische Darstellung der Anforderungsgröße „Primärenergiebedarf“ in Abhängigkeit vom
A/Ve-Verhältnis
maximalen Wärmedurchgangskoeffizienten
nicht überschritten werden. Der Wärme-

15
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

INFOKASTEN: SOMMERLICHER WÄRMESCHUTZ

Damit zu Wohn- und ähnlichen Zwe- Genauere Verfahren sind in DIN V 4108-6 Höchstwert des
cken dienende Gebäude im Sommer angegeben. Sonneneintragskennwerts
möglichst ohne Anlagentechnik zur Der Sonneneintragskennwert S darf den
Kühlung auskommen und zumutbare gtotal = g · FC Höchstwert Szul nicht überschreiten, d.h.:
Temperaturen nur selten überschrit-
ten werden, darf der raumbezogene mit S ≤ Szul
Sonneneintragskennwert gemäß DIN g [-] Gesamtenergiedurchlassgrad
4108-2 [19] den Höchstwert Szul nicht der Verglasung nach Der Höchstwert Szul wird als Summe
überschreiten. Liegt der Fensterflächen- DIN EN 410 [20] der anteiligen Sonneneintragskennwer-
anteil unter den in der nebenstehenden FC [-] Abminderungsfaktor für Sonnen- te in DIN V 4108-2 nach dem Bonus-
Tafel angegebenen Grenzen, so gilt der schutzvorrichtungen nach der Malus-Prinzip ermittelt. Hierbei finden
Nachweis als erfüllt. unteren Tafel bzw. nach Prüf- die Klimaregion, die Bauart, eine ggf.
zeugnis mögliche Nachtlüftung, eine ggf. vor-
Bei Wohngebäuden sowie wohnähn- handene Sonnenschutzverglasung und
lich genutzten Gebäuden ist davon die Einbausituation des Fensters Be-
auszugehen, dass bei Ausführung der rücksichtigung.
Außen- und Innenwände in Mauerwerk
aus Steinen der Rohdichteklasse ≥ 1,8 Zulässige Werte des grundflächenbezogenen Fensterflächenanteils, unterhalb dessen auf einen
sowie Stahlbetondecken eine schwere sommerlichen Wärmeschutznachweis verzichtet werden kann [19]

Bauart vorliegt. Eine innenseitige wär- Neigung der Fenster ge- Orientierung der Fenster1) Fensterflächen-
meschutztechnische Bekleidung der genüber der Horizontalen anteil, f [%]2)
massiven Wände und Decken darf dabei
nicht vorliegen. über 60° bis 90°
Nord-West- über Süd- bis Nord-Ost 10

Bestimmung des alle anderen Nordorientierungen 15
Sonneneintragskennwertes
Für den bezüglich sommerlicher Über-
von 0° bis 60° alle Orientierungen 7
hitzung zu untersuchenden Raum oder
die Raumgruppe ist der Sonneneintrags-
ANMERKUNG: Den angegebenen Fensterflächenanteilen liegen Klimawerte der Region B nach
kennwert S zu ermitteln. DIN V 4108-6 zugrunde.
der Grundfläche des betrachteten Raumes oder
1)
Sind beim betrachteten Raum mehrere Orien-
der Raumgruppe. Sind beim betrachteten Raum
tierungen mit Fenstern vorhanden, ist der kleinere
Σj (Aw,j · gtotal,j ) Grenzwert für fAG bestimmend.
bzw. der Raumgruppe mehrere Fassaden oder
S= z.B. Erker vorhanden, ist fAG aus der Summe
AG 2)
Der Fensterflächenanteil f ergibt sich aus dem Ver- aller Fensterflächen zur Grundfläche zu
hältnis der Fensterfläche (lichte Rohbaumaße) zu berechnen.
mit
AW [m2] Fensterfläche, lichte Roh-
baumaße
AG [m2] G rundfläche des Raumes Anhaltswerte für Abminderungsfaktoren Fc von fest installierten Sonnenschutzvorrichtungen;
Auszug aus [19]
oder Raumbereiches, lichte
Raummaße
Beschaffenheit der Sonnenschutzvorrichtung Abminderungsfaktor FC
gtotal [-] Gesamtenergiedurchlagrad
der Verglasung, einschließ-
lich Sonnenschutz Ohne Sonnenschutzvorrichtung 1,0

Der Gesamtenergiedurchlassgrad der


Verglasung gtotal, einschließlich Sonnen- Innen liegend und zwischen den Scheiben liegend – weiß 0,75
oder reflektierende Oberfläche mit geringer Transparenz
schutz, kann vereinfacht berechnet
werden.
Außen liegend – Drehbare Lamellen, hinterlüftet 0,25

Außen liegend – Jalousien, allgemein 0,40

Außen liegend – Rollläden, Fensterläden 0,30

16
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

durchgangskoeffizient für das erneuerte


Bauteil kann dabei unter Berücksichtigung
vorhandener Bauteilschichten ermittelt
werden. Die Anforderungen gelten auch
als erfüllt, wenn für das gesamte Gebäude
– unter Berücksichtigung der baulichen
Änderungen – der zulässige Jahres-Pri-
märenergiebedarf für Neubauten um nicht
mehr als 40 % überschritten wird.

Nachrüstverpflichtungen bei bestehenden


Gebäuden und Anlagen wurden aus der
EnEV 2004 übernommen. Die Wärme-
durchgangskoeffizienten der obersten
Geschossdecke müssen den Wert von 0,3
W/(m2·K) einhalten; Heizkessel, die vor
dem 1. Oktober 1978 aufgestellt wurden,
sind außer Betrieb zu nehmen (für diese
Verpflichtungen bestand nach EnEV 2004
eine Übergangsfrist bis zum 31. Dezember
2006). Heizkessel, deren Brenner nach
dem 1. November 1996 erneuert worden
sind, müssen bis zum 31. Dezember 2008
außer Betrieb genommen werden. Die Re-
gelungen bezüglich der Heizkessel gelten
nicht für bestehende Niedertemperatur-
oder Brennwertkessel und Anlagen, deren
Nennleistung weniger als 4 kW oder mehr
Tafel 8: Anforderungen an den Wärmedurchgangskoeffizienten der Außenbauteile bei Änderungen im als 400 kW beträgt.
Gebäudebestand

Bauteil Gebäude mit normalen Gebäude mit niedrigen Eigentümer von Gebäuden müssen bei hei-
Innentemperaturen Innentemperaturen zungstechnischen Anlagen ungedämmte,
Umax [W/(m2·K)] Umax [W/(m2·K)] zugängliche Wärmeverteilungs- und Warm-
wasserleitungen sowie Armaturen, die sich
Außenwände UAW ≤ 0,35 bis 0,45 UAW ≤ 0,75
nicht in beheizten Räumen befinden, zur
Fenster UW ≤ 1,7 UW ≤ 2,8 Begrenzung der Wärmeabgabe dämmen
Verglasungen Ug ≤ 1,5
(die Übergangsfrist der EnEV 2004 galt
Außentüren UT ≤ 2,9 UT ≤ 2,9 bis zum 31. Dezember 2006). Die Anfor-
Decken, Dächer UD ≤ 0,25 bis 0,30 UD < 0,40 derungen an die einzuhaltenden Dämmdi-
cken sind in Tafel 9 zusammengefasst.
Decken und Wände gegen un- Uu bzw. UG ≤ 0,40 bis 0,50 keine Anforderungen
beheizte Räume oder Erdreich
Für Wohngebäude mit nicht mehr als zwei
Wohnungen, die vom Eigentümer bewohnt
Tafel 9: Wärmedämmung von Wärmeverteilungs- und Warmwasserleitungen sowie Armaturen werden, gelten in Abhängigkeit vom Datum
Zeile Art der Leitungen/Armaturen Mindestdicke der Dämmschicht, des Eigentumübergangs spezielle Anforde-
bezogen auf eine Wärmeleitfähigkeit rungen bzw. Übergangsfristen für die zuvor
von 0,035 W/(m·K) genannten Nachrüstverpflichtungen.
1 Innendurchmesser bis 22 mm 20 mm
Darüber hinaus werden Festlegungen
2 Innendurchmesser über 22 mm bis 35 mm 30 mm
zur Aufrechterhaltung der energetischen
3 Innendurchmesser über 35 mm bis 100 mm gleich Innendurchmesser Qualität getroffen. Der bestehende Wär-
4 Innendurchmesser über 100 mm 100 mm meschutz der Bauteile darf nicht verringert
5 Leitungen und Armaturen nach den Zeilen 1/2 der Anforderungen der
werden, energiebedarfssenkende Einrich-
1 bis 4 in Wand- und Deckendurchbrüchen, Zeilen 1 bis 4 tungen sind betriebsbereit zu halten.
im Kreuzungsbereich von Leitungen, an Lei-
tungsverbindungsstellen, bei zentralen Lei- 5.4 Heizungstechnische Anlagen, Warmwas-
tungsnetzverteilern seranlagen und Wärmeverteilung, Prüfung
6 Leitungen von Zentralheizungen nach den 1/2 der Anforderungen der alternativer Energieversorgungssysteme
Zeilen 1 bis 4, die nach Inkrafttreten dieser Zeilen 1 bis 4 Die EnEV sieht vor, dass als Wärmeerzeu-
Verordnung in Bauteilen zwischen beheiz- ger bei neu zu errichtenden Gebäuden
ten Räumen verschiedener Nutzer verlegt grundsätzlich alle im europäischen Binnen-
werden markt zulässigen Heizkessel eingesetzt
7 Leitungen nach Zeile 6 im Fußbodenaufbau 6 mm werden dürfen. Die CE-Kennzeichnung,

17
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

die die Konformitätserklärung des Herstel- c) bei Deckung des Energiebedarfs für Küh- Basis des Energiebedarfs (berechnete
lers dokumentiert, ist jedem Heizkessel lung aus erneuerbaren Wärmesenken Größe) zu erstellen ist, kann bei bestehen-
beizulegen. Somit ist es möglich, bei neu (wie Erdsonden, Erdkollektoren, Zister- den Gebäuden auch der Energieverbrauch
zu errichtenden Gebäuden auch Standard- nen) der Jahres-Primärenergiebedarf um (messtechnisch ermittelte Größe) ange-
heizkessel (Geräte mit vergleichsweise 2,7 kWh/(m²·a) und der Endenergiebe- geben werden. Besondere Regelungen
schlechter Energieeffizienz) einzubauen. darf um 1 kWh/(m²·a), zur Aufnahme der Daten von Bestandsge-
Bei Einsatz eines Heizkessels im Gebäude- bäuden zur Erstellung von Energiebedarfs-
bestand wird gefordert, dass diese Kessel d) bei Einsatz von Geräten, die nicht unter ausweisen sowie die Vorgehensweise zu
dem Stand der Niedertemperatur- oder Buchstabe a bis c aufgeführt sind, der Aufnahme und Witterungsbereinigung von
Brennwerttechnik entsprechen müssen. Jahres-Primärenergiebedarf um 18,9 Verbrauchsdaten sind in Richtlinien des
kWh/(m²·a) und der Endenergiebedarf Bundesministeriums für Verkehr, Bau und
Heizungsanlagen sind grundsätzlich mit um 7 kWh/(m²·a). Städtebau (BMVBS) aufgeführt.
Einrichtungen auszustatten, die es ermög-
lichen, die gesamte Anlage oder auch Teile 5.6 Energieausweise Den Energieausweisen von Bestandsge-
(Pumpen, Ventile) zeitabhängig oder in Ab- Wird ein Gebäude errichtet oder geändert bäuden (Energiebedarfsausweisen und
hängigkeit einer geeigneten Führungsgröße und werden im Zusammenhang mit der Energieverbrauchsausweisen) sind Mo-
zu steuern bzw. zu regeln. Weiterhin müs- Änderung die erforderlichen Berechnungen dernisierungsempfehlungen mit Angabe
sen Heizungsanlagen raumweise regelbar (QP, max,Bestand = 1,4 · QP, max,Neubau) durchgeführt, von kostengünstigen Maßnahmen zur
sein (z.B. Thermostatventile). Umwälzpum- so ist dem Eigentümer ein Energieausweis Verbesserung der energetischen Qualität
pen sind selbsttätig steuer- oder regelbar unter Zugrundelegung der energetischen des Gebäudes beizufügen.
auszuführen. Darüber hinaus gelten für Eigenschaften des fertig gestellten oder
neu zu errichtende Gebäude die in Tafel geänderten Gebäudes auszustellen. Wird Die entsprechenden Formulare sind in den
9 aufgeführten Anforderungen an die Wär- das beheizte oder gekühlte Volumen Anhängen 6 bis 10 der EnEV aufgenommen.
medämmung von Wärmeverteilungs- und eines Gebäudes um mehr als die Hälfte
Warmwasserleitungen sowie Armaturen. erweitert und werden dabei Berechnungen Die jeweils 10 Jahre gültigen Energieaus-
des Jahres-Primärenergiebedarfs für das weise sind für Neubauten mit Inkrafttreten
Bei zu errichtenden Gebäuden mit mehr gesamte Gebäude durchgeführt, ist eben- der EnEV auszustellen. Für die Ausstel-
als 1000 Quadratmetern Nutzfläche ist falls ein Energieausweis zu erstellen. Der lungspflicht gelten fallweise nachstehende
die technische, ökologische und wirtschaft- Eigentümer hat den Energieausweis der Stichtage:
liche Einsetzbarkeit alternativer Systeme, nach Landesrecht zuständigen Behörde
insbesondere dezentraler Energieversor- auf Verlangen vorzulegen.  1. Oktober 2007:
gungssysteme auf der Grundlage von Die EnEV 2007 tritt in Kraft. Energie-
erneuerbaren Energieträgern, Kraft-Wärme- Beim Verkauf eines Gebäudes hat der ausweise für sind für neu zu errich-
Kopplung, Fern- und Blockheizung, Fern- Verkäufer den Kaufinteressenten einen tende Wohn- und Nichtwohngebäude
und Blockkühlung oder Wärmepumpen, vor Energieausweis zugänglich zu machen. auszustellen.
Baubeginn zu prüfen. Dazu kann allgemei-
ner, fachlich begründeter Wissensstand  Der Energieausweis bezieht sich – auch  1. Juli 2008:
zugrunde gelegt werden. beim Verkauf von Wohnungs- und Teilei- Energieausweise für Wohngebäude der
gentum – auf das gesamte Gebäude. Baujahre bis 1965 sind zugänglich zu
5.5 Raumluftkühlung machen.
Wird die Raumluft gekühlt, sind der berech-  Im Falle gemischt genutzter Gebäude
nete Jahres-Primärenergiebedarf und der (z.B. Gebäude, die teilweise Büronut-  1. Oktober 2008:
Endenergiebedarf (elektrische Energie) je zung und teilweise Wohnnutzung auf- Für Gebäude mit weniger als 5 Wohn-
nach der zur Kühlung eingesetzten Technik weisen) ist der Energieausweis für die einheiten und Datum des Bauantrags
je m² gekühlter Gebäudenutzfläche wie entsprechenden Teile des Gebäudes vor dem 1.11.1977 ist der Energieaus-
folgt zu erhöhen: auszustellen. weis im Falle der Ausstellungspflicht
auf Grundlage des Bedarfs (Berech-
a) bei Einsatz von fest installierten Raum- Die zuvor genannte Anforderung gilt für den nung) zu erstellen.
klimageräten (Split-, Multisplit- oder Vermieter, Verpächter und Leasinggeber
Kompaktgeräte) der Energieeffizienz- entsprechend bei der Vermietung, der Ver-  1. Januar 2009:
klassen A, B oder C sowie bei Kühlung pachtung oder beim Leasing eines Gebäu- Energieausweise für Wohngebäude der
mittels Wohnungslüftungsanlagen mit des, einer Wohnung oder einer sonstigen Baujahre ab 1965 sind zugänglich zu
reversibler Wärmepumpe der Jahres- selbständigen Nutzungseinheit. machen.
Primärenergiebedarf um 16,2 kWh/
(m²·a) und der Endenergiebedarf um Für Gebäude mit mehr als 1000 m2 Netto-  1. Juli 2009:
6 kWh/(m²·a), grundfläche, in denen Behörden und sonsti- Energieausweise für Nichtwohngebäude
ge Einrichtungen öffentliche Dienstleistun- sind zugänglich zu machen bzw. im Falle
b) bei Einsatz von Kühlflächen im Raum in gen erbringen, sind Energieausweise aus- der Aushangpflicht auszuhängen.
Verbindung mit Kaltwasserkreisen und zustellen und an einer für die Öffentlichkeit
elektrischer Kälteerzeugung, z.B. über re- gut sichtbaren Stelle auszuhängen. Der Energiebedarfsausweis ermöglicht
versible Wärmepumpe der Jahres-Primär- sinnvolle Aussagen über die energetische
energiebedarf um 10,8 kWh/(m²·a) und Während für Neubauten und in größerem Qualität eines Gebäudes und empfehlens-
der Endenergiebedarf um 4 kWh/(m²·a), Umfang energetisch modernisierte Be- werte Modernisierungsmaßnahmen.
standsgebäude der Energieausweis auf
18
ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude
gemäß den §§ 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV) gemäß den §§ 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)

Gültig bis: 1 Berechneter Energiebedarf des Gebäudes 2

Energiebedarf
Gebäude 1)
Endenergiebedarf CO 2 -Emissionen kg/(m 2 ·a)
Gebäudetyp
kWh/(m 2 ·a)
Adresse

Gebäudeteil
Gebäudefoto 0 50 100 150 200 250 300 350 400 > 400
(freiwillig)
Baujahr Gebäude

Baujahr Anlagentechnik
kWh/(m 2 ·a)
Anzahl Wohnungen

Gebäudenutzfläche (AN)
Primärenergiebedarf „Gesamtenergieeffizienz”
2)
Anlass der Ausstellung Neubau Modernisierung Sonstiges (freiwillig) Nachweis der Einhaltung des § 3 oder § 9 Abs. 1 EnEV
des Energieausweises Vermietung / Verkauf (Änderung / Erweiterung) Primärenergiebedarf Energetische Qualität der Gebäudehülle
Gebäude Ist-Wert kWh/(m 2 ·a) Gebäude Ist-Wert H T ’ W/(m 2 ·K)

Hinweise zu den Angaben über die energetische Qualität des Gebäudes EnEV-Anforderungswert kWh/(m 2 ·a) EnEV-Anforderungswert H T ’ W/(m 2 ·K)

Die energetische Qualität eines Gebäuds kann durch die Berechnung des Energiebedarfs unter standardisierten
Randbedingungen oder durch die Auswertung des Energieverbrauchs ermittelt werden. Als Bezugsfläche dient die
Endenergiebedarf „Normverbrauch”
Jährlicher Endenergiebedarf in kWh/(m 2 ·a) für Gesamt in kWh/(m 2 ·a)
energetische Gebäudenutzfläche nach der EnEV, die sich in der Regel von den allgemeinen Wohhnflächenangaben Energieträger 3)
Heizung Warmwasser Hilfsgeräte
unterscheidet. Die angegebenen Vergleichswerte sollen überschlägige Vergleiche ermöglichen (Erläuterungen –
siehe Seite 4).
Der Energieausweis wurde auf der Grundlage von Berechnungen des Energiebedarfs erstellt. Die Ergebnisse
sind auf Seite 2 dargestellt. Zusätzliche Informationen zum Verbrauch sind freiwillig.
Der Energieausweis wurde auf der Grundlage von Auswertungen des Energieverbrauchs erstellt. Die Ergeb- Erneuerbare Energien Vergleichswerte Endenergiebedarf
nisse sind auf Seite 3 dargestellt. Einsetzbarkeit alternativer Energieversorgungs-
systeme
nach § 5 EnEV vor Baubeginn geprüft 0 50 100 150 200 250 300 350 400 > 400
Datenerhebung Bedarf / Verbrauch durch Eigentümer Aussteller
Erneuerbare Energieträger werden genutzt für:
s

Heizung Warmwasser
e

au

au
rt

rt

rt

au

Dem Energieausweis sind zusätzliche Informationen zur energetischen Qualität beigefügt (freiwillige Angabe).
ud

ub

ub
sie

Lüftung Kühlung
isie ht

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Bild 11: Der zweiseitige Energieausweis für Wohngebäude gemäß den §§ 16 ff. Energieeinsparverordnung [3]

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Lüftungskonzept
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Die Lüftung erfolgt durch:


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ich et

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Hinweise zur Verwendung des Energieausweises Fensterlüftung Schachtlüftung


ntl erg

ntl erg

4)
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se en

Lüftungsanlage ohne Wärmerückgewinnung


M

Der Energieausweis dient lediglich der Information. Die Angaben im Energieausweis beziehen sich auf das
we EFH

we FH

gesamte Wohngebäude oder den oben bezeichneten Gebäudeteil. Der Energieausweis ist lediglich dafür gedacht, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
einen überschlägigen Vergleich von Gebäuden zu ermöglichen.
Erläuterungen zum Berechnungsverfahren
Das verwendete Berechnungsverfahren ist durch die Energieeinsparverordnung vorgegeben. Insbesondere wegen standardisierter Rand-
Aussteller Unterschrift des Ausstellers bedingungen erlauben die angegebenen Werte keine Rückschlüsse auf den tatsächlichen Energieverbrauch. Die ausgewiesenen Bedarfs-
werte sind spezifische Werte nach der EnEV pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche (AN).
1) 3)
freiwillige Angabe ggf. einschließlich Kühlung
2) 4)
nur in den Fällen des Neubaus oder der Modernisierung auszufülen EFH – Einfamilienhäuser, MFH – Mehrfamilienhäuser
................. .......................................
Datum Unterschrift
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

19
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

INFOKASTEN: PASSIVE SOLARENERGIEGEWINNE

Infolge der auf Außenbauteile auftref- Die Wärmeströme s, die durch Fenster FF [-] Minderungsfaktor in
fenden Sonneneinstrahlung können und opake Außenbauteile in das Gebäu- folge Rahmenanteil
die Wärmeverluste vermindert oder de gelangen, werden gemäß DIN V 4108- g [-] wirksamer Gesamt-
Wärmegewinne erzielt werden. Bei Ver- 6 bestimmt. Bei opaken Außenbauteilen energiedurchlassgrad
glasungen wird zur Kennzeichnung übli- wird die langwellige Abstrahlung mit A [m2] Fläche des Bauteils
cherweise der Gesamtenergiedurchlass- berücksichtigt. U [W/(m2·K)] Wärmedurchgangs-
grad g benutzt, wie er im Bild definiert koeffizient
ist. Die Wärmestromdichte q durch die Transparente Bauteile: Re [(m2·K)/W] Wärmeübergangs-
Verglasung ergibt sich dann zu

q = Ug · (i – e) – g · 
s = (  · F i s,i
· FC,i · FF,i · gi · Ai )
s


[-]

widerstand außen
Absorptionsgrad des
opaken Bauteils
Opake Bauteile: Ff [-] Formfaktor

g =  + Ug · a

mit
(
 + i
he
+ i · R
) mit

s  = Ai · Ui · Re · (s,i · i – Ff,i · hr,i · er )
hr

er

[W/(m2·K)] äußerer Abstrahlungs-

[K]

koeffizient
Temperaturdifferenz
Außenluft/Himmel
g [-] wirksamer Gesamtener-  [W/m2] Strahlungsintensität
giedurchlassgrad Fs, Fc [-] Minderungsfaktor infol-
i , e [°C] Lufttemperatur innen und ge Verschattung und
außen Sonnenschutz
 [W/m2] Strahlungsintensität
Ug [W/(m2·K)] Wärmedurchgangskoef- Sonneneinstrahlung bei Verglasungen und Definition des Gesamtenergiedurchlassgrades sowie Sonnen-
fizient der Verglasung einstrahlung bei opaken Bauteilen
 [-] Transmissionsgrad
a, i [-] Absorptionsgrad der
äußeren und der inneren
Scheibe
he [W/(m2·K)] Wärmeübergangskoeffi- l qAW
zient außen
R [(m2·K)/W] Wärmedurchlasswider-
stand der Verglasung

Der g-Wert von Zweischeibenklarglas-


Isolierverglasungen liegt bei ca. 0,75  · l
und bei Wärmedämmverglasungen bei
a · l
ca. 0,6.

Bei opaken Bauteilen, wie üblichen
Außenwänden und Dächern, kann nach
gleichem Ansatz ein g-Wert definiert
werden (vgl. Bild).

g = U ∙ as / he qW
l
mit
s [-] Absorptionsgrad für
Sonneneinstrahlung
he [W/(m2·K)] Wärmeübergangskoeffi-
zient außen  · l · l

g · l
Die bei opaken gegenüber transparenten a · l  i · l
Bauteilen wesentlich geringere Nut-
zungsmöglichkeit von Sonneneinstrah-
lung kann anhand obiger Gleichungen
leicht ermittelt werden.

20
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

6. BERECHNUNG DES 6.1.2 Monatsbilanzverfahren Indices:


JAHRES-HEIZWÄRMEBEDARFS In der Regel wird der Rechengang nach AW Außenwand
FÜR WOHNGEBÄUDE dem Monatsbilanzverfahren zu günstige- W Fenster
ren Werten des Jahres-Heizwärmebedarfs D Dach
6.1 Rechenverfahren führen. Gegenüber dem Heizperiodenbi- G gegen Erdreich
Neben dem so genannten Heizperioden- lanzverfahren werden Einflussgrößen wie DL Decken nach unten gegen Außenluft
verfahren (vereinfachtes Verfahren) bietet z.B. Wärmebrückenkorrekturwerte, Nacht- AB gegen unbeheizte Räume
DIN V 4108-6 [17] das genauere Monatsbi- abschaltung, Wärmespeicherung usw. WB Wärmebrücke
lanzverfahren an. Für Wohngebäude sollte detailliert betrachtet. Dieses Verfahren ist ges gesamte Wärme übertragende Hüll-
vorzugsweise das Monatsbilanzverfahren mit Einsatz entsprechender Computerpro- fläche
nach DIN V 4108-6 verwendet werden. gramme anzuwenden.
Als UWB-Wert wird 0,10 W/(m2·K) vorgese-
6.1.1 Heizperiodenbilanzverfahren Qh,M = Q,M – M · Qg,M hen, es sei denn, die Regelkonstruktionen
Der Jahres-Heizwärmebedarf Qh kann für entsprechen den in DIN 4108, Beiblatt 2
Wohngebäude mit dem Heizperiodenbi- mit [21] dargestellten Musterlösungen (z. B.
lanzverfahren (vereinfachtes Verfahren) Index M Monat Bild 12).
nach DIN V 4108-6 berechnet werden.
Der Berechnungsansatz berücksichtigt die 6.2 Wärmebrücken und Luftdichtheit Ist eine Gleichwertigkeit der in Planung
Wärmeverluste infolge Transmission und Für die Bestimmung des Jahres-Heizwär- und Ausführung vorgesehenen Anschlüsse
Lüftung sowie die nutzbaren internen und mebedarfs im Rahmen des Nachweisver- mit den im Beiblatt aufgenommenen An-
solaren Wärmegewinne. fahrens der Energieeinsparverordnung schlusslösungen durch die dargestellten
sind die Aspekte Wärmebrücken und konstruktiven Grundprinzipien unter Be-
Qh,HP = FGT · (HT + HV) – HP · (QS + Qi) Luftdichtheit besonders hervorzuheben. rücksichtigung der Bauteilabmessungen
Über „Bonusanreize“, die eine gute De- und Dämmschichtstärken gegeben, darf
mit tailplanung – und natürlich auch eine gute UWB zu 0,05 W/(m2·K) angesetzt werden.
FGT Gradtagzahlfaktor (FGT = 66 kKh) Detailausführung – belohnen, wird eine Sind die konstruktiven Grundprinzipien
HT spezifischer Transmissionswärme- verbesserte Qualität der Baukonstruktion nicht vergleichbar, besteht die Möglichkeit,
verlust und der Gebäude erreicht. Die genannten den Wärmebrückenverlustkoeffizienten 
HV spezifischer Lüftungswärmeverlust Aspekte fließen ein in die Bestimmung (längenbezogener Wärmedurchgangskoef-
HP Ausnutzungsgrad für Wärmegewinne der Transmissions- und Lüftungswärme- fizient) eines Anschlusses zu berechnen
(P = 0,95) verluste. bzw. Herstellerangaben oder Wärmebrü-
QS solare Wärmegewinne ckenkatalogen zu entnehmen. Dieser
Qi interne Wärmegewinne 6.2.1 Transmissionswärmeverluste Wert muss den jeweiligen, im Beiblatt
Index HP Heizperiode Die rechnerische Bestimmung der Transmis- aufgeführten Referenzwert unterschreiten.
sionswärmeverluste erfolgt unter Berück- Beim Gleichwertigkeitsnachweis sind die
Die solaren Wärmegewinne werden im sichtigung der einzelnen Bauteilflächen, im Beiblatt aufgenommenen Wärmebrü-
Rahmen des Periodenverfahrens über den der entsprechenden Wärmedurchgangs- cken zu berücksichtigen [17] an
einfachen Zusammenhang ermittelt: koeffizienten (U-Werte) und der Tempera-
tur-Korrekturfaktoren, die in Abhängigkeit  Gebäudekanten,
QS =  (Ij · 0,567 ∙ AW,i ∙ gi) von Art und Lage des Bauteils angesetzt
werden. Die Wärmeverluste im Bereich  Fenster- und Türleibungen,
mit von Wärmebrücken werden über den Wär-
Ij solare Einstrahlung (Süd: 270 kWh/ mebrückenkorrekturwert UWB erfasst.  Wand- und Deckeneinbindung,
(m²∙a); Ost/West: 155 kWh/(m²∙a); Dieser Wärmebrückenkorrekturwert wird
Nord: 100 kWh/(m²∙a); Dach (Nei- mit der gesamten Wärme übertragenden  Deckenauflager und
gung > 30°: 225 kWh/(m²∙a)) Umfassungsfläche Ages multipliziert und zu
AW,i Fläche der Fenster den Wärmeverlusten über die einzelnen  thermisch entkoppelten Balkonplatten.
gi Gesamtenergiedurchlassgrad der Bauteile der Gebäudehülle addiert.
Verglasung
HT =  (Fi · Ui · Ai) + UWB · Ages Ein Nachweis der in DIN 4108, Beiblatt 2
Die internen Wärmegewinne ergeben sich nicht aufgeführten Anschlussdetails
pauschal aus bzw. ist nicht erforderlich.

Qi = 22 · AN HT = UAW · AAW + UW · AW + FD · UD · AD
+ FG · UG · AG + UDL · ADL + FAB · UAB · AAB Weiterhin besteht die Möglichkeit des
mit + UWB · Ages detaillierten Nachweises über einzelne
AN Nutzfläche (AN = 0,32 Ve; mit Ve als be- Wärmebrückenverlustkoeffizienten ( -
heiztes Gebäudevolumen in Außen- mit Werte), die z.B. aus Wärmebrücken-At-
maßen) U Wärmedurchgangskoeffizient lanten oder -Katalogen wie z.B. [22 bis
A Bauteilfläche 26] entnommen werden können. Hierzu
FD , FG , FAB Temperatur-Korrekturfaktoren

21
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

sind alle relevanten Wärmebrücken eines Bei Verwendung einer mechanischen – schwere Gebäude mit
Gebäudes zu berücksichtigen und in dem Lüftungsanlage und Inanspruchnahme Cwirk = 50 Wh/(m3·K) · Ve
UWB-Wert zusammenzufassen: des entsprechenden Bonus ist die mess-
Ve beinhaltet dabei das Brutto-
technische Überprüfung des entspre- volumen des Gebäudes.
 (F ·  · l )
i
i i i
chenden Grenzwertes von n50 = 1,5 h-1
UWB = erforderlich. Eine genauere Ermittlung der Wärmespei-
Ages
cherfähigkeit kann gemäß DIN V 4108-6
Für Fassaden, bei denen die wesentlichen Die Prüfung der Luftdichtheit erfolgt nach erfolgen:
Wärmebrückenwirkungen bereits im U-Wert DIN EN 13 829 [27] mit dem Verfahren B
erfasst sind, darf UWB für diese Flächen
zu Null gesetzt werden.
(Prüfung der Gebäudehülle). In diesem Ver-
fahren wird die Qualität der Gebäudehülle
 (c ·  · d · A )
Cwirk =
i
i i i i

ohne die eingebauten haustechnischen mit


Die zuvor genannte Gleichung zur Bestim- Anlagen bewertet. Dabei ist es notwendig, c [Wh/(kg·K)] spezifische
mung des Transmissionswärmeverlustes alle Fenster und Fenstertüren zu schlie- Wärmekapazität
HT wird auch für den Nachweis der Zusatz- ßen und Zu- bzw. Abluftdurchlässe von  [kg/m3] Rohdichte
anforderung gemäß Kapitel 5.1 herange- raumlufttechnischen Anlagen (dazu gehört d [m] wirksame Schichtdicke
zogen. Der spezifische, auf die Wärme nicht die direkt ins Freie fördernde Dunst- A [m2] Bauteilfläche
übertragende Umfassungsfläche (A ges) abzugshaube), Außenwandluftdurchlässe
bezogene Transmissionswärmeverlust ist (ALD-Lüftungseinrichtungen) sowie die Die Aufsummierung erfolgt über alle
wie folgt zu ermitteln: raumseitigen Öffnungen raumluftabhän- Bauteilflächen des Gebäudes, die mit der
HT giger Feuerstätten temporär abzudich- Raumluft in Berührung kommen, wobei
HT’ = ten. Die nicht geplanten Leckagen oder nur die wirksamen Schichtdicken di be-
Ages
der Lüftung dienenden Öffnungen (z.B. rücksichtigt werden. Zur Bestimmung der
Briefkastenschlitze und Katzenklappen) wirksamen Schichtdicken gelten folgende
6.2.2 Lüftungswärmeverluste bleiben unverändert und dürfen für die Regelungen:
Wegen der erhöhten Luftdichtheit der vorgesehene Prüfung nicht abgedichtet
Gebäudehülle und der vorgesehenen werden. Der Nachweis der Dichtheit des  bei Schichten mit einer Wärmeleitfä-
separaten Berücksichtigung der Wärme- Gebäudes ist im Zusammenhang mit higkeit i ≥ 0,1 W/(m·K),
brückenwirkungen wird ein Luftwechsel seiner Fertigstellung (nach Beendigung – die einseitig an Raumluft grenzen,
von 0,7 h-1 angesetzt. Falls bei natürlich aller die Luftdichtheitsebene tangierenden gilt: Aufsummierung aller Schichten
belüfteten Gebäuden mittels messtech- Arbeiten) zu führen [28]. bis zu einer maximalen Gesamtdicke
nischer Überprüfung die Einhaltung des von di,max = 0,10 m;
Grenzwerts der Luftdichtheit gemäß DIN V Bei Nichteinhalten der bei Bauantragstel- – die beidseitig an die Raumluft gren-
4108-7 (n50 ≤ 3,0 h-1) nachgewiesen wird, lung zugrunde gelegten Luftdichtheit ist zen (Innenbauteile), gilt: halbe Bau-
kann ein Luftwechsel von 0,6 h-1 in Ansatz nachzubessern, ähnlich wie dies z.B. auch teildicke bei einer Schicht, wenn die
gebracht werden. Der Lüftungswärmever- bei brandschutztechnischen Belangen der Dicke ≤ 20 cm ist, oder höchstens 10
lust berechnet sich nach Fall ist. cm, wenn die Dicke > 20 cm ist. Bei
mehreren Schichten: Vorgehenswei-
HV = 0,34 · n · V 6.3 Wärmespeicherfähigkeit se wie zuvor beschrieben, allerdings
Die Wärmespeicherfähigkeit eines Ge- beidseitig angewendet.
bäudes fließt ein in die Bestimmung des
Ausnutzungsgrades solarer und interner  bei raumseitig vor Wärmedämmschich-
Wärmegewinne sowie in die Ermittlung der ten (z.B. Estrich auf einer Wärme-
Energieeinsparung durch unterbrochenen dämmschicht) liegenden Schichten
Heizbetrieb (Nachtabschaltung). mit einer Wärmeleitfähigkeit i ≥ 0,1
W/(m·K) dürfen nur die Dicken der
6.3.1 Ausnutzungsgrad Schichten bis maximal 10 cm in Ansatz
Die Quantifizierung der nutzbaren solaren gebracht werden. Als Wärmedämm-
und internen Wärmegewinne erfolgt dabei schicht gelten Baustoffe mit Wärme-
über einen Ausnutzungsgrad, der beim leitfähigkeiten i < 0,1 W/(m·K) und
einem Wärmedurchlasswiderstand Ri
 Heizperiodenverfahren unabhängig > 0,25 (m2·K)/W.
von der Wärmespeicherfähigkeit der
Baukonstruktion zu 0,95 festgelegt ist Bei Außenbauteilen wird die Fläche Ai
und beim über Außenmaße (Bruttofläche) und bei
Innenbauteilen über die Innenmaße (Net-
 Monatsbilanzve rfahren vom Wär- tofläche) bestimmt.
megewinn/Wärmeverlust-Verhältnis
abhängig ist. Dabei ist die wirksame Für eine detailliertere Betrachtung sind
Wärmespeicherfähigkeit anzusetzen Hinweise in DIN EN ISO 13786 [29] ent-
für: halten.
Bild 12: Beispiel einer Ausführung des Dach- – leichte Gebäude mit
Innenwand-Anschlusses in Anlehnung an DIN 4108,
Cwirk = 15 Wh/(m3·K) · Ve und für
Beiblatt 2

22
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

6.3.2 Nachtabschaltung  Monatsbilanzverfahren Bestimmung der Wärmespeicherfä-


Die Energieeinsparung durch Nachtab- über ein detailliertes Berechnungsver- higkeit gemäß dem oben dargestell-
schaltung wird beim fahren ermittelt, wobei die wirksame ten Ansatz der DIN V 4108-6 ist zu
Wärmespeicherfähigkeit für beachten, dass hier nur mit einer
 Heizperiodenverfahren – leichte Gebäude mit wirksamen Dicke der an die Raum-
durch einen Faktor fNA von 0,95, mit Cwirk,NA = 12 Wh/(m3·K) · Ve und für luft angrenzenden Schichten von
dem die Gradtagzahl multipliziert wird, – schwere Gebäude mit höchstens 3 cm gerechnet wird.
unabhängig von der Wärmespeicher- C wirk,NA = 18 Wh/(m3·K) · Ve
fähigkeit der Baukonstruktion erfasst anzusetzen ist, falls nicht eine de- Die Heizunterbrechungsdauer ist bei Wohn-
und beim taillierte Erfassung erfolgt. Bei der gebäuden mit 7 Stunden anzusetzen.

INFOKASTEN: WÄRMESPEICHERFÄHIGKEIT – PRINZIPIELLE EFFEKTE

Hinsichtlich der Wirkung der Wärmespei- sogar noch hinaus. Die obere Tafel ent- verzichtet, d.h., die Solltemperatur beträgt
cherfähigkeit auf den Heizwärmebedarf hält die Wärmedurchgangskoeffizienten jeweils während der Nutzungszeit „20 °C“
ist bekanntermaßen prinzipiell zwi- der Außenbauteile und die Gesamtener- mit Nachtabschaltung und „20 °C/24 h“
schen zwei gegenläufigen Phänomenen giedurchlassgrade der Verglasungen. beinhaltet den gleichen Fall ohne Nacht-
zu unterscheiden: Bei instationärem Die wesentlichen Ergebnisse sind in der abschaltung.
Heizbetrieb, wie z.B. einer Nacht- und unteren Tafel zusammengefasst.
Wochenendabsenkung bzw. -schaltung, Es zeigt sich, dass bei dem Wärmeschutz-
kühlt ein Gebäude mit geringerer Wär- Unter „Standard“ finden sich die Ergeb- niveau zwischen II und III die maximalen
mespeicherfähigkeit rascher aus als ein nisse unter Zugrundelegung üblicher, Unterschiede zwischen den einzelnen
Gebäude mit hoher Wärmespeicherfä- unterschiedlicher Solltemperaturen in Bauarten bei 3,7 % mit Nachtabschaltung
higkeit. Die Raumtemperaturen werden den einzelnen Räumen des Gebäudes liegen, wobei die Ausführung mit der höchs-
dadurch im Mittel gegenüber einem Ge- mit Nachtabschaltung. Unter „24 h“ wird ten Wärmespeicherfähigkeit zu dem ge-
bäude mit hoher Wärmespeicherfähigkeit auf die Nachtabschaltung verzichtet und ringsten Jahres-Heizwärmebedarf führt.
abgesenkt und es stellen sich niedrigere unter „20 °C“ wird auf die Zonierung
Transmissions- und Lüftungswärmever-
Wärmedurchgangskoeffizienten der Außenbauteile und Gesamtenergiedurchlassgrade der Verglasungen der
luste ein. Demgegenüber führen Sonnen- betrachteten Wärmeschutzniveaus
einstrahlung oder interne Wärmequellen
zu Wärmegewinnen, welche die Heizlast Wärmedurchgangskoeffizient [W/(m2·K)]
erheblich mindern und auch komplett Außenbauteil Wärmeschutzniveau
kompensieren können. Bei Gebäuden I II III
mit geringer Wärmespeicherfähigkeit
Dach 0,32 0,25 0,17
treten dadurch höhere Temperaturüber-
schreitungen (Überheizungen) auf als Außenwände 0,51 0,36 0,21
bei Gebäuden mit einer hohen Wärme- Fenster 2,6 (0,75) 1,7 (0,62) 0,8 (0,40)
speicherfähigkeit. Hieraus resultieren Kellerdecke 0,69 0,51 0,34
im Tagesmittel und über die Heizperiode
gerechnet höhere mittlere Raumtempe- Haustür 1,6 1,6 1,6
raturen, die bei Gebäuden mit geringer Jahres-Heizwärmebedarf in Abhängigkeit von der Wärmespeicherfähigkeit der Baukonstruktion, dem
Wärmespeicherfähigkeit zu größeren Wärmeschutzniveau und der Nutzung
Transmissions- und Lüftungswärmever-
Nutzung Jahresheizwärmebedarf [kWh/(m2·a)]
lusten führen, d.h., die Energiegewinne
können weniger gut genutzt werden als Beton Holz Kalksandstein Porenbeton Ziegel
bei schwerer Bauart [30 bis 35]. Wärmeschutzniveau I
Standard 103,1 102,6 102,0 101,2 101,4
Für ein frei stehendes Einfamilienhaus 24 h 105,9 107,5 105,6 106,4 105,7
wird in [34] auf der Basis dynamischer 20 °C 95,9 99,0 96,0 96,3 96,0
20 °C/24 h 105,5 108,8 105,9 106,8 106,2
Simulationsrechnung der Einfluss der
Wärmespeicherfähigkeit auf den Heiz- Wärmeschutzniveau II
wärmebedarf anhand von fünf typischen Standard 81,5 81,6 81,0 81,3 80,8
Bauarten für drei unterschiedliche Wär- 24 h 84,0 86,6 84,6 86,0 84,8
20 °C 79,0 80,9 79,1 79,6 79,1
meschutzniveaus untersucht. Das Wär-
20 °C/24 h 86,1 88,5 86,4 87,4 86,6
meschutzniveau I entspricht dabei den
Anforderungen der Wärmeschutzverord- Wärmeschutzniveau III
Standard 24,1 24,9 24,2 24,8 24,3
nung’ 84, das Anforderungsniveau II der
24 h 26,0 26,8 26,2 26,8 26,3
Wärmeschutzverordnung ’95, das Anfor- 20 °C 23,8 24,6 23,9 24,1 23,9
derungsniveau III geht über die Anforde- 20 °C/24 h 25,6 26,6 25,7 26,1 25,8
rungen der Energieeinsparverordnung

23
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

unbeheiztes U3 · A3
Treppenhaus
U2 · A2
U4 · A4

U1 · A1 U5 · A5
beheizt
U1 · A1 U5 · A5 Fx · U2 · A2 Fx · U4 · A4
Wärme
tauschende Fx · U3 · A3
Hüllfläche
U6 · A6
U6 · A6

Bild 13: Behandlung unbeheizter Treppenhäuser Bild 14: Berechnung nach EnEV „einschließend“ – Bild 15: Berechnung nach EnEV „ausgrenzend“ –
Fall 1 Fall 2

6.4 Nicht beheizte Treppenhäuser


Nicht beheizte Treppenhäuser oder an-
AAW
grenzende Gebäudeteile mit wesentlich
niedrigeren Raumtemperaturen (Bild 13)
können alternativ auf zwei Arten behandelt
werden. Dabei ist es unerheblich, ob derar-
tige Räume in das Gebäude integriert oder
an das Gebäude angelehnt werden. AW

Fall 1 (Bild 14) AAW
Das unbeheizte Treppenhaus wird in das
beheizte Gebäude mit einbezogen. Die
an die Außenluft grenzenden Bauteile
des Treppenhauses gehören zur Wärme
tauschenden Hüllfläche des Gebäudes.
Das Volumen V wird unter Einbeziehung
des Treppenhauses ermittelt. AW

Fall 2 (Bild 15, alternativ zu Fall 1)
Bild 16: Ermittlung des lichten Rohbaumaßes bei Fensteröffnungen (stumpfer Anschlag, zweischaliges
Das unbeheizte Treppenhaus wird aus Mauerwerk, mit Innenanschlag); Aw= Fensterfläche, AAW = Fläche Außenwand
dem beheizten Gebäude ausgegrenzt.
Die Bauteile zwischen beheiztem Gebäu-
de und Treppenhaus gehören zur Wärme 7. BERECHNUNG DES JAHRES- lagentechnik hauptsächlich Verwendung
tauschenden Hüllfläche des Gebäudes. PRIMÄRENERGIEBEDARFS FÜR fand.
Der Wärmedurchgangskoeffizient dieser WOHNGEBÄUDE
Bauteile darf mit dem Faktor 0,5 gewichtet Unter Berücksichtigung von Primärenergie-
werden. Das Volumen V wird unter Aus- Die Ausgangsbasis zur Berechnung des faktoren gemäß der Tafel im Infokasten
schluss des Treppenhauses ermittelt. Jahres-Primärenergiebedarfs stellt der „Anlagentechnische Einflussgrößen“ wird
Jahres-Heizwärmebedarf dar, der gemäß je nach Anlagentechnik und eingesetztem
6.5 Fensterfläche den Rechenvorschriften der DIN EN 832 Energieträger eine Anlagen-Aufwandszahl
Für die Bestimmung der Fensterfläche ist [37] bzw. der DIN V 4108-6 ermittelt wird. gebildet. Multipliziert mit der Summe aus
im Rahmen des EnEV-Nachweises das Für den Warmwasserwärmebedarf ist bei Heizwärme- und Warmwasserwärmebedarf
lichte Rohbaumaß zu verwenden. Auf Wohngebäuden pauschal ein flächenbezo- resultiert die Zielgröße, der Jahres-Primär-
Grundlage von DIN EN ISO 10077-1 [36] gener Wert von QW’’ = 12,5 kWh/(m2·a) zu energiebedarf QP:
wird als Fensterfläche das Maß bis zum berücksichtigen.
Anschlag des Blendrahmens festgelegt. QP = (Qh + QW) · eP
Als lichtes Rohbaumaß gilt deshalb das Die Rechenvorschriften im Rahmen von
Maueröffnungsmaß, bei dem das Fenster DIN V 4701-10 [38] sehen vor, dass Verlus- mit
angeschlagen wird (siehe Bild 16). Dabei te der Anlagentechnik und Wärmegewinne Qh Jahres-Heizwärmebedarf
sind Putz oder ggf. vorhandene Verklei- aus der Umwelt zusammengefasst werden QW Jahres-Warmwasserwärmebedarf
dungen (z.B. Gipskartonplatten beim und die Beschreibung der energetischen eP Anlagen-Aufwandszahl
Holzbau) nicht zu berücksichtigen. Von der Effizienz des Gesamtanlagensystems über
so ermittelten Fenstergröße kann auch (un- Aufwandszahlen erfolgt. Die Aufwands- Eine einfache Möglichkeit zur Ermittlung
ter Berücksichtigung der Einbaufuge) auf zahl stellt das Verhältnis von Aufwand zu der Anlagen-Aufwandszahl bietet das so
das zu bestellende Fenster geschlossen Nutzen dar und ist somit der Kehrwert genannte Diagrammverfahren gemäß
werden [28]. des Nutzungsgrades, der früher in der An- DIN V 4701-10. Für ein spezifiziertes

24
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

INFOKASTEN:
ANLAGENTECHNISCHE Bedarfsentwicklung Primärenergie-
umwandlung
EINFLUSSGRÖSSEN
Wärme Wärme Wärme Wärme gas, Öl
Anlagen-Aufwandszahl Heizung, Strom, Holz Primär-
Speiche- Nah-/ energie
Warmwasser und Lüftung Erzeu- fernwärme
Übergabe Verteilung rung gung
Die Anlagen-Aufwandszahl kennzeichnet
die energetische Effizienz der gesamten Strom
Energieversorgungskette, deren Bilanz- Hilfsenergie
anteile für die Heizung im oberen Bild
schematisch dargestellt sind. Die tech-
nischen Verluste des Heizsystems set-
zen sich zusammen aus Übergabeverlus-
ten im Raum Qce (Heizflächenanordnung,
Verteilleitung Pufferspeicher Wärmeerzeuger
Regelungstechnik), Verteilverlusten Qd
(Rohrleitungsführung und -dämmung, Bilanzierungsanteile Heizungsanlage nach DIN V 4701-10 [18]
Temperatur des Heizmediums), Spei- Bedarfsdeckung Bedarfsentwicklung
cherverlusten Qs (Aufstellort, Speicher-
dämmung) und Erzeugungsverlusten Qg Primärenergie-
(Aufstellort, Gerätetechnik). Aus dem umwandlung

Abluft
Bild ist ersichtlich, dass auch die be-
nötigte Hilfsenergie (Pumpen, Regelung Wärme Wärme gas, Öl
Wärme
usw.) in die Betrachtung einbezogen wird. Strom etc.
Die Verlustanteile für Lüftung (mittleres Erzeu-
Übergabe Verteilung gung Primär-
Bild) und Trinkwarmwasserbereitung energie
(unteres Bild), die in die Bestimmung der Strom
Anlagen-Aufwandszahl einfließen, werden Hilfsenergie
analog zu der zuvor beschriebenen Vor-
gehensweise erfasst.
Bilanzierungsanteile Lüftungsanlage nach DIN V 4701-10 [18]
Primärenergiefaktoren gutschrift
Die Primärenergiebewertungsfaktoren Bedarfsentwicklung für Heizung Primärenergie-
umwandlung
nach DIN V 4701-10 und EnEV sind in
der Tafel aufgeführt. Wärme Wärme Wärme gas, Öl
Wärme Strom, Holz
Nah-/
Speiche- Erzeu- fernwärme
Übergabe Verteilung rung gung

Primär-
energie

zirkulations- und
Stichleitungen Speicher Wärmeerzeuger

Strom
Hilfsenergie Warmwasserbereitung
Bilanzierungsanteile Warmwasserbereitung nach DIN V 4701-10 [18]

Primärenergie-Faktoren (fP) – nicht erneuerbarer Anteil – nach DIN V 4701-10 [18] und neuer EnEV [3]
Energieträger1) Primärenergie-Faktoren
nicht erneuerbarer Anteil
Brennstoffe2) Heizöl EL 1,1
Erdgas H 1,1
Flüssiggas 1,1
Steinkohle 1,1
Braunkohle 1,2
1)
Umweltenergie (z.B. Solarenergie,
Umgebungswärme) wird mit einem
Holz 0,2
Primärenergiefaktor fp = 0 berechnet.
Nah/Fernwärme aus KWK3) fossiler Brennstoff 0,7 2)
Bezugsgröße Endenergie: unterer Heizwert Hu
erneuerbarer Brennstoff 0 3)
Angaben sind typisch für durchschnittliche Nah-/
Nah/Fernwärme aus Heizwerken fossiler Brennstoff 1,3 Fernwärme mit einem Anteil der KWK von 70 %
erneuerbarer Brennstoff 0,1 4)
Bei Einsatz von Speicherheizsystemen beträgt
Strom Strom-Mix 2,74) der Wert 2,0

25
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

Anlagensystem (Heizung, Lüftung und Kommen bei einem Gebäude Einrich- Einfamilienhaus. Das beheizte Volumen
Trinkwarmwasserbereitung) wird die An- tungen zur Kühlung der Raumluft zum Ein- wird von den Außenbauteilen Wand,
lagen-Aufwandszahl in Abhängigkeit von satz, sind diese gemäß den Ausführungen Fenster, Bodenplatte und Dachschräge
der Gebäudenutzfläche und dem Jahres- in Abschnitt 5.5 bei der Berechnung des bzw. Kehlbalkendecke umschlossen. Die
Heizwärmebedarf in einem Diagramm und Jahres-Primärenergiebedarfs zu berück- Flächen und Wärmedurchgangskoeffi-
dazugehörigen Tabellenwerten dargestellt. sichtigen. zienten der Bauteile sind in den farbig
Ein Beispiel hierzu ist in Kapitel 8 darge- hinterlegten Feldern des Formblatts nach-
stellt. Eine umfangreiche Zusammenstel- 8. BEISPIELRECHNUNGEN zuvollziehen.
lung von Musteranlagen mit dazugehörigen
Diagrammen findet sich in DIN V 4701, 8.1 Nachweis der EnEV (Beispielgebäude) Die in Abschnitt 6.2 beschriebene Mög-
Beiblatt 1 [39]. Neben der Anlagen-Auf- Das KS-Nachweisprogramm auf der Grund- lichkeit des detaillierten Nachweises
wandszahl wird in diesem Verfahren auch lage von Microsoft-Excel® 2000 liefert eine der Wärmebrückenverluste wird bei dem
der Endenergiebedarf in Abhängigkeit von Berechnungshilfe für den Nachweis nach Beispiel so berücksichtigt, dass ein DUWB-
den genannten Größen in Diagrammen dem genaueren Monatsbilanzverfahren Wert von 0,014 W/(m2·K) in Ansatz ge-
aufgetragen. der Energieeinsparverordnung. So bleiben bracht wird.
dem Nutzer aufwendige Rechenoperati-
Hinweis: Nach DIN V 4108-6 und EnEV onen erspart, er braucht nur die spezi- Die Ermittlung des DUWB-Wertes ist nach
wird der Jahres-Wärmebedarf bzw. Energie- fischen Gebäudedaten (Flächen, U-Werte) DIN EN ISO 10211-2 nachzuweisen. Mit
bedarf allgemein mit dem Formelzeichen in die markierten Feldern einzugeben dem Wärmebrückenkatalog Kalksand-
Q [kWh/a] abgekürzt. Q’ [kWh/(m 3·a)] und verschiedene begleitende Optionen stein [26] kann dieser Nachweis geführt
kennzeichnet den volumenbezogenen, Q’’ auszuwählen. werden.
[kWh/(m2·a)] den flächenbezogenen Jah-
res-Wärmebedarf bzw. Energiebedarf. In Wärmeverluste und -gewinne sowie der Zur Ermittlung des genauen DUWB-Wertes
DIN V 4701-10 wird der flächenbezogene Primärenergiebedarf werden automatisch werden die Wärmebrückenverlustkoeffizi-
Jahres-Wärmebedarf bzw. Energiebedarf nach dem Monatsbilanzverfahren ermittelt enten (-Werte) für die relevanten Wärme-
mit q [kWh/(m2·a)] bezeichnet. und den zulässigen Werten gegenüber- brücken aus dem Wärmebrückenkatalog
gestellt. Die Anlagentechnik kann über abgegriffen. Die detailspezifischen -Wer-
Die rechnerische Bestimmung der Anlagen- das Diagrammverfahren oder das Tabel- te werden mit den Längen der einzelnen
Aufwandszahl und des Endenergiebedarfs lenverfahren berücksichtigt werden. Das Wärmebrücken sowie dem Temperatur-
kann über das so genannte Tabellenverfah- Programm wendet sich an Architekten, korrekturfaktor FX multipliziert, aufsum-
ren erfolgen. Anhand der Kenndaten von Ingenieure und Fachplaner für Wärme- miert und durch die Wärme übertragende
Standardprodukten, die in einem Anhang schutz, die Nachweise entsprechend Hüllfläche geteilt.
der DIN V 4701-10 aufgenommen sind, EnEV erstellen. Es bietet zusätzlich die  ( · l · FXi)
erfolgt die Berechnung nach einem ein- Möglichkeit, auf schnelle und einfache DUWB =
fachen Schema und führt zu Ergebnissen, Weise Variantenvergleiche durchzuführen A
die einem unteren energetischen Niveau und eignet sich daher auch sehr gut für die
entsprechen. Vorplanung von Gebäuden zur Erarbeitung Die Temperaturkorrekturfaktoren
eines Energiekonzeptes. FXi sind in den detailspezifischen -
Als dritte Möglichkeit kann das ausführliche Werten bereits enthalten – soweit die
Rechenverfahren der Norm herangezogen FXi-Werte eindeutig sind. Lediglich bei
werden. Die Anwendung dieses Verfahrens Das Nachweisprogramm für Wohnge- den Details im Erdreich sind unter-
bietet sich insbesondere dann an, wenn bäude steht auf der Kalksandstein- schiedliche FXi-Werte möglich – in Ab-
z.B. Herstellerdaten des Wärmeerzeugers Homepage zum kostenlosen Down- hängigkeit von der Kenngröße B’ und
oder detaillierte Kenntnisse über Rohr- load zur Verfügung. dem Wärmedurchlasswiderstand Rf.
leitungsführung und -länge zur Verfügung
stehen. Die Berechnungen, die gegenüber
den zuvor beschriebenen vereinfachten Umfang und Inhalt des Programms werden
Ansätzen mit wesentlich höherem Auf- nachfolgend anhand eines Beispiels dar-
wand verbunden sind, führen in der Regel gestellt. Dieses Beispiel ist auch in dem
zu günstigeren Anlagen-Aufwandszahlen. genannten Programm hinterlegt. Zusätzlich
Es besteht auch die Möglichkeit, die Re- zu den hier dargestellten Inhalten ist bei
chenverfahren zu „mischen“, d.h. es kann dem Programm eine Flächen- und Volumen-
z.B. die Erzeugeraufwandszahl nach dem berechnung enthalten.
ausführlichen Rechenverfahren bestimmt
und dieser Wert im Tabellenverfahren ein- Bei dem betrachteten Gebäude handelt es
gesetzt werden. sich um ein frei stehendes, unterkellertes

26
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

10,19
5 5 5 5 5
N 12 17 3,75 675 1,00 5017 90 11 11 1,585 17 12
1,50 785

2,22

12

12
1,83

175
28

1,50
1,75
flur
25

75 Bad
zimmer 2 75 2,01

1,00
1,50
2,01
1,46

1,50
1,50
gastherme

1,75
2,65

7,40
1,25
875
2,01

1,50
1,50
1,50
1,50
3,97

zimmer 1 Schlafen
875
2,01

1,75

2,00
Südfassade

175
12

12
175 3,75 175 50 1,00 50 175 3,50 175 12
12
1,50
Obergeschoss

10,19
5 25 5
12 17 75 1,00 2,00 15 50 175 50 1,00 1,00 7517 12
1,75 1,50 1,50 1,50
A Eingangspodest
12

12
1,50

1,50
WC
zimmer Küche
1,00
1,75

1,00
1,50
AR

1,75
2,75

7,99
1,00
2,54
Wohnen Essen
1,00
1,75

Westfassade
1,50

1,50
12

12
5
12 17 1,75 1,50 50 50 1,00 1,175 1,50 1,50 175 12
2,54 175 2,54 2,54
5,09
Erdgeschoss A
8,32
1,48 OK first Sparren- oder
1,29 19 Vollsparrendämmung d = 20 cm
12

Kehlbalken d = 20 cm
12
1,75

1,50
25
1,71

1,00
1,46

Sauna
1,00
2,01

50
1,00
50
2,65

2,
20

flur
1,75
1,33

Hobbyraum
7,99
2,25

2,64
16

3,375
3,97

1,00

2,48
50
2,64

1,00

Abstellraum
50

OK gelände
2,50

OK Lichtschacht -0,16 OK Podest -0,15 oder tiefer


1,00
2,01

1,00
2,01
1,75
16
1,15

-0,32
12

12

Kunststoff-Lichtschacht 40/100
-2,96 -2,88 1,00 30 12
12 30 4,28 4,07
50
10,19
Schnitt A-A Kellergeschoss Maßstab 1:200

27
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

Berechnungsergebnisse

Nachweis der Anforderungen nach Energieeinsparverordnung


– Wohngebäude – MONATSBILANZ –
Objekt: Beispiel Wohnhaus
1 1. Gebäudedaten
Volumen (Außenmaß) [m3] Ve = 671,84
2 Nutzfläche [m2] AN = 0,32 * Ve = 0,32 * 671,84 = 215,0
A/Ve-Verhältnis [1/m] A / Ve = 453,67 / 671,84 = 0,68
3 2. Wärmeverlust
4 2.1 Transmissionswärmeverlust [W/K]
Bauteil Kurzbezeichnung Fläche Wärmedurch- Ui * Ai Temperatur- Ui * Ai * Fxi
Ai gangskoeffizient Korrektur-
5 Ui faktor Fxi
[m²] [W/(m²K)] [W/K] [-] [W/K]
6 AW 1 35,62 0,30 10,69 1 10,69
7 AW 2 37,43 0,30 11,23 1 11,23
8 AW 3 33,27 0,30 9,98 1 9,98
9 AW 4 37,64 0,30 11,29 1 11,29
10 AW 5 1
Außenwand
11 AW 6 1
12 (Orientierung: AW 7 1
siehe Zeilen 87-98)
13 AW 8 1
14 AW 9 1
15 AW 10 1
16 AW 11 1
17 AW 12 1
18 W1 5,50 1,40 7,70 1 7,70
19 W2 8,00 1,40 11,20 1 11,20
20 W3 11,66 1,40 16,32 1 16,32
21 W4 7,79 1,40 10,91 1 10,91
Fenster
22 W5 2,50 1,40 3,50 1 3,50
23 (Orientierung: W6 1
siehe Zeilen 73-82)
24 W7 1
25 W8 1
26 W9 1
27 W 10 1
28 Haustür T1 3,81 1,50 5,72 1 5,72
(Orientierung/Neigung:
29 siehe Zeilen 99-100) T2 1

30 D1 16,59 0,20 3,32 1 3,32


31 D2 16,59 0,20 3,32 1 3,32
32 D3 0,83 0,20 0,17 1 0,17
Dach
33 D4 0,83 0,20 0,17 1 0,17
34 (Orientierung/Neigung: D5 1
siehe Zeilen 101-108)
35 D6 1
36 D7 1
37 D8 1

A. Maas, K. Höttges und A. Kammer - August 2007 KALKSANDSTEIN


28
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

38 2.1 Transmissionswärmeverlust [W/K] – Fortsetzung


Bauteil Kurzbezeichnung Fläche Wärmedurch- Ui * Ai Temperatur- Ui * Ai * Fxi
Ai gangskoeffizient Korrektur-
39 Ui faktor Fxi
[m²] [W/(m²K)] [W/K] [-] [W/K]
40 D9 54,88 0,20 10,98 0,8 8,78
41 Oberste Geschoss­decke D10 0,8
42 D11 0,8
43 AbW 1 0,8
Wände und Decken zu
44 AbW 2 0,8
Abseiten (Drempel)
45 AbW 3 0,8
46 AB 1 0,5
Wände, Türen und Decken
47 AB 2 0,5
zu unbeheizten Räumen
48 AB 3 0,5
49 Wände, Türen, Decken zu AB 4 0,35
50 niedrig beheizten Räumen AB 5 0,35
51 G1 81,42 0,48 39,08 0,45 17,59
Kellerdecke/-innenwand
52 zum unbeheizten Keller, G2 99,31 0,29 28,80 0,6 17,28
Fußboden auf Erdreich,
53 G3
Flächen des beheizten
54 Kellers gegen Erdreich, G4
aufgeständerter Fußboden
55 G5
56 Decken über Außenluft G6 1
57 (Durchfahrten, Erker) G7 1
Spezifischer Transmissionswärmeverlust
58 S Ai = A = 453,67 149,15
3)
S Ui * Ai * Fxi =
59 pauschal – ohne Berücksichtigung DIN 4108 Bbl. 2 [W/(m²K)] DUWB =
Wärmebrücken-
60 optimiert – mit Berücksichtigung DIN 4108 Bbl. 2 [W/(m²K)] DUWB =
korrekturwert
61 detailliert – gem. DIN EN ISO 10211-2 [W/(m²K)] DUWB = 0,014

Transmissionswärmeverlust: HT = S (Ui * Ai * Fxi) + DUWB * A


HT = 149,15 + 0,014 * 453,67 3)
HT = 155,50
Transmissionswärmeverlust der Heizperiode: (Abweichung falls „Berechnung gem. ISO 13370“)
62
Bei der Berechnung des Wärmestroms über den unteren Gebäudeabschluss gem. DIN EN ISO 13370 kann kein Wert für
die Heizperiode ausgegeben werden, da monatlich variierende Verluste vorliegen.
Zur Berechnung des spezifischen Transmissionswärmeverlustes HT’vorh. wird daher der Wert des Monats herangezogen,
bei dem die höchsten Wärmeströme vorliegen. HT = 155,50
63 2.2 Lüftungswärmeverlust [W/K]
64 kleine Gebäude 1) V = 0,76 * Ve = 0,76 * 671,84 [m³] V = 510,60
beheiztes Luftvolumen
65 große Gebäude 2) V = 0,80 * Ve = 0,80 * _________ [m³] V =
66 ohne Dichtheitsprüfung [h-1] n = 0,70
67 Luftwechselrate mit Dichtheitsprüfung, Fensterlüftung und Zu-/Abluftanlagen [h ] n =
-1

68 mit Dichtheitsprüfung, Abluftanlagen [h-1] n =


Lüftungswärmeverlust: HV = 0,34 Wh/(m³K) * n * V
69
HV = 0,34 * 0,70 * 510,60 HV = 121,52
1)
kleine Gebäude: bis 3 Vollgeschosse;
2)
übrige Gebäude
3)
Bei Berechnung der Wärmeverluste über Erdreich mittels Monatswerten gem. DIN EN ISO 13370
sind entsprechend Transmissionswärmeverluste in dieser Summe nicht enthalten.

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29
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

70 3. Wärmegewinne
71 3.1 Solare Wärmegewinne transparenter Bauteile Qs,t [kWh/a]
Orientierung/Neigung Kurzbezeichnung Fläche Gesamtenergie- Ver- Minderung Strahlungs-
72 Ai durchlaßgrad schattung 4) Rahmen 5) intensität
[m²] gi [ - ] FS ≤ 0,9 [ - ] FF [ - ] Is,i.M [W/m²]
73 Nord - 90° W1 5,50 0,58 0,9 0,7

Monatswerte werden nicht dargestellt


74 Ost/West - 90° W2 8,00 0,58 0,9 0,7
75 Süd - 90° W3 11,66 0,58 0,9 0,7
76 Ost/West - 90° W4 7,79 0,58 0,9 0,7
77 W5 2,50 0,9 0,7
78 W6 0,9 0,7
79 W7 0,9 0,7
80 W8 0,9 0,7
81 W9 0,9 0,7
82 W 10 0,9 0,7
83 Solare Wärmegewinne Fs,t,M = S (Ai * gi * FS,i * FC * FW * FF * Is,i,M) [W] Fs,t,M = Monatswerte
84 über transparente Bauteile: Qs,t,M = S (0,024 * Fs,t,Mi * tM) Qs,t,M = Monatswerte
85 3.2 Solare Wärmegewinne opaker Bauteile Qs,o [kWh/a]
Orientierung/Neigung Kurzbezeichnung Fläche Strahlungsab- übrige Paramteter Strahlungs-
86 Ai sorptionsgrad 6) intensität
Ui * Re [ - ] Ff,i*h*Dqer
[m²] ai [ - ] [W/m²] Is,i.M [W/m²]
87 Nord - 90° AW 1 35,62 0,50 0,012 20
88 Ost/West - 90° AW 2 37,43 0,50 0,012 20
89 Süd - 90° AW 3 33,27 0,50 0,012 20
90 Ost/West - 90° AW 4 37,64 0,50 0,012 20
91 AW 5 0,50
92 AW 6 0,50
93 AW 7 0,50
Monatswerte werden nicht dargestellt

94 AW 8 0,50
95 AW 9 0,50
96 AW 10 0,50
97 AW 11 0,50
98 AW 12 0,50
99 Nord - 90° T1 3,81 0,50 0,060 20
100 T2 0,50
101 Nord - 45° D1 16,59 0,80 0,008 40
102 Süd - 45° D2 16,59 0,80 0,008 40
103 Ost/West - 45° D3 0,83 0,80 0,008 40
104 Ost/West - 45° D4 0,83 0,80 0,008 40
105 D5 0,80
106 D6 0,80
107 D7 0,80
108 D8 0,80
109 Solare Wärmegewinne Fs,o,M = S (Ui * Ai * Re * (ai * Is,i,M - Ff,i * h * Der)) [W] Fs,o,M = Monatswerte
110 über opake Bauteile: Qs,o,M = S (0,024 * Fs,o,Mi * tM) Qs,o,M = Monatswerte
111 3.3 Interne Wärmegewinne Qi [kWh/a]
112 Interne Wärmegewinne: Qi,M = 0,024 * qi * AN * tM = 0,024 * 5 W/m² * AN * tM Qi,M = Monatswerte
4)
FS = 0,9 für übliche Anwendungsfälle; abweichende Werte soweit mit baulichen Bedingungen Verschattung vorliegt.
5)
Minderungsfaktor infolge Rahmenanteil FF = 0,7, sofern keine genaueren Werte bekannt sind. Weitere Größen FC = 1 und FW = 0,9 gem. EnEV.
6)
Stahlungsabsorptionsgrad a = 0,5; für dunkle Dächer kann abweichend a = 0,8 angenommen werden.

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30
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

113 4. Wirksame Wärmespeicherfähigkeit [Wh/K]


114 leichte Bauweise 7) Cwirk,h = 15 * Ve = 15 * _________ Cwirk,h =
wirksame
115 Wärmespeicherfähigkeit schwere Bauweise 7)
Cwirk,h = 50 * Ve = 50 * 671,84 Cwirk,h = 33.592
für Ausnutzungsgrad:
116 detaillierte Ermittlung 7)
– volumenbezogener Wert [Wh/(m³K)] Cwirk,h / Ve =
117 leichte Bauweise 7) Cwirk,NA = 12 * Ve = 12 * _________ Cwirk,NA =
wirksame
118 Wärmespeicherfähigkeit schwere Bauweise 7)
Cwirk,NA = 18 * Ve = 18 * 671,84 Cwirk,NA = 12.093
bei Nachtabschaltung:
119 detaillierte Ermittlung 7) – volumenbezogener Wert [Wh/(m³K)] Cwirk,NA / Ve =
120 5. Jahres-Heizwärmebedarf [kWh/a]
121 Wärmeverlust ohne Nachtabschaltung: 8)
Ql,M = 0,024 * (HT + HV) * (19 °C - e,M) * tM Ql,M =

Monatswerte
122 Wärmeverlust bei 7 h Nachtabschaltung: gemäß DIN V 4108-6 Anhang C Ql,M =
123 Wärmegewinn-/-verlustverhältnis: gM = (Qs,t,M + Qi,M) / (Ql,M - Qs,o,M) [ – ] gM =
124 Ausnutzungsgrad Wärmegewinne: hM = (1 - gMa) / (1 - gMa+1) [ – ] hM =
125 Jahres-Heizwärmebedarf: Qh,M = Ql,M - Qs,o,M - hM * (Qs,t,M + Qi,M) Qh,M =
126 Qh = S ( Qh,M )pos. Qh = 12.078,29
Flächenbezogener Qh" = Qh / AN
127
Jahres-Heizwärmebedarf: 9) Qh" = 12.078,29 / 214,99 [kWh/(m²a)] Qh" = 56,18
128 6. Spezifischer flächenbezogener Transmissionswärmeverlust [W/(m²K)]
vorhandener spezifischer flächenbezogener Transmissionswärmeverlust:
129
HT’,vorh = HT / A = 155,50 / 453,67 HT’,vorh = 0,34
zulässiger spezifischer flächenbezogener Transmissionswärmeverlust:
HT’,max = 1,05 bei A/Ve ≤ 0,2
130
HT’,max = 0,3 + 0,15 / (A/Ve) bei 0,2 < A/Ve < 1,05
HT’,max = 0,44 bei A/Ve ≥ 1,05 HT’,max = 0,52
131 HT’,vorh = 0,34 W/(m²K) ≤ 0,52 W/(m²K) = HT’,max

7. Ermittlung der Primärenergieaufwandszahl gemäß


132
DIN 4701 - 10 Anhang A (Berechnungsblätter) oder Anhang C (Diagramme)
Anlagen-Aufwandszahl (primärenergiebezogen): eP = 1,41
133
Anlagentyp: Anlage 7 - Niedertemperaturkessel, Aufstellung/Verteilung innerhalb thermischer Hülle
134 8. Jahres-Primärenergiebedarf bezogen auf die Gebäudenutzfläche [kWh/(m²a)]
142 Sofern Kühlung der Raumluft vorhanden: gekühlter Anteil der Gebäudenutzfläche A [m2] AN,c =
135 keine Kühlung DQP,c",vorh = 0
136 Raumklimageräte oder Wohnungslüftung mit Kühlung DQP,c",vorh =
137 Energiebedarf für Kühlung Kühlflächen (Kaltwasserkreise, elektrische Erzeugung) DQP,c",vorh =
138 erneuerbare Wärmesenken (Erdsonden/-kollektoren, Zisternen) DQP,c",vorh =
139 andere Geräte DQP,c",vorh =
vorhandener QP",vorh =  eP * (Qh" + 12,5) + DQP,c",vorh
140
Jahres-Primärenergiebedarf: QP",vorh = 1,41 * ( 56,18 + 12,5) + 0,00 QP",vorh = 96,86
141 zulässiger Jahres-Primärenergiebedarf:

Bei Raumluftkühlung erhöhen sich die Höchstwerte um den Anteil DQP,c",max = 16,2 kWh/(m2a) * AN,c/AN =
Wohngebäude (außer solche nach Zeile 144)
QP",max = 66,00 + 2600 / (100 + AN) + DQP,c",max bei A/Ve ≤ 0,2
143
QP",max = 50,94 + 75,29 * A/Ve + 2600 / (100 + AN) + DQP,c",max bei 0,2 < A/Ve < 1,05
QP",max = 130,00 + 2600 / (100 + AN) + DQP,c",max bei A/Ve ≥ 1,05 QP",max = 110,03
Wohngebäude mit überwiegender Warmwasserbereitung aus elektrischem Strom:
QP",max = 83,80 + DQP,c",max bei A/Ve ≤ 0,2
144
QP",max = 68,74 + 75,29 * A/Ve + DQP,c",max bei 0,2 < A/Ve < 1,05
QP",max = 147,79 + DQP,c",max bei A/Ve ≥ 1,05 QP",max =
145 QP",vorh = 96,86 kWh/(m²a) ≤ 110,03 kWh/(m²a) = QP",max
7)
leichte Bauweise: Holztafelbauart ohne massive Innenbauteile, Gebäude mit abgehängten Decken schwere Bauweise: Gebäude mit massiven
Innen- und Außenbauteilen ohne abgehängte Decken detaillierte Ermittlung: wenn alle Innen- und Außenbauteile festgelegt sind. Hier ist der
volumenbezogene Wert anzugeben.
8)
Die Berechnung ohne Nachtabschaltung ist eine informative Option und für den Nachweis EnEV nicht zulässig.
9)
Der flächenbezogene Bedarf wird allgemein mit Q" oder mit q gekennzeichnet.

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31
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

Dokumentation weiterer Randbedingungen der Berechnung

Temperatur-Korrekturfaktoren für den unteren Gebäudeabschluss – Fxi

Parameter
Bodengrundfläche AG 10) [m²] 81,42
Umfang der Bodengrundfläche (Perimeter) P 10) [m] 36,36
Kenngröße B’ = AG / (0,5 * P) [m] 4,48
Die Wärmedurchlasswiderstände von Bodenplatten oder Kellerböden Rf bzw. Kellerwänden Rw ergeben sich
aus dem U-Wert abzüglich der inneren Wärmeübergangswiderstände.
Flächen Spezifizierung Fxi [ - ]
G 1 : A = 81,42 m²; U = 0,48 W/(m²·K) Fußboden beheizter Keller 0,45
G 2 : A = 99,31 m²; U = 0,29 W/(m²·K) Wand beheizter Keller 0,60
G 3 - nicht festgelegt -
G 4 - nicht festgelegt -
G 5 - nicht festgelegt -
10)
Angabe nicht notwendig für aufgeständerte Fußböden

Monatliche Zwischenergebnisse

Heizwärmebedarf Wärmeverlust (bei Nachtab- solare Wärmegewinne Ausnutzungsgrad der


(Zeile 123) schaltung) abzüglich solarer transparenter Bauteile und Wärmegewinne
Monat

Qh,M = Ql,M - hM * Qg,M Wärmegewinne opaker Bauteile interne Wärmegewinne


(Zeile 120 - Zeile 108) (Zeile 82 + Zeile 110) (Zeile 122)
Qh,M [kWh/Monat] Ql,M [kWh/Monat] Qg,M [kWh/Monat] hM [-]
Jan 2946 4021 1075 1
Feb 2257 3293 1037 1
Mrz 1671 2949 1279 1
Apr 216 1769 1703 0,91
Mai 10 1143 1754 0,65
Jun 0 549 1823 0,30
Jul 0 105 1922 0,05
Aug 0 80 1658 0,05
Sep 3 848 1490 0,57
Okt 700 1962 1272 0,99
Nov 1710 2761 1051 1
Dez 2565 3530 965 1

3.500

3.000
Heizwärmebedarf

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Monatswerte des Heizwärmebedarfs [kWh/Monat]

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32
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

Anlagentechnik

Anlage 7 - Niedertemperaturkessel, Aufstellung/Verteilung innerhalb thermischer Hülle

Trinkwasser- Verteilung Verteilung innerhalb thermischer Hülle, ohne Zirkulation


erwärmung
Speicherung indirekt beheizter Speicher, Aufstellung innerhalb thermischer Hülle
Erzeugung zentral, Niedertemperaturkessel
Heizung Übergabe Radiatoren, Anordnung im Außenwandbereich, Thermostatventile 1 K
Verteilung horizontale Verteilung innerhalb thermischer Hülle, Verteilungsstränge
innenliegend, geregelte Pumpen
Speicherung keine Speicherung
Erzeugung Niedertemperaturkessel 70/55 °C innerhalb thermischer Hülle
Lüftung Übergabe keine Lüftungsanlage
Verteilung
Erzeugung

Aufwandszahl eP

1,65
qh = 40 kWh/(m2·a)

1,60 qh = 50 kWh/(m2·a)
qh = 60 kWh/(m2·a)
qh = 70 kWh/(m2·a)
1,55
qh = 80 kWh/(m2·a)
Anlagenaufwandszahl

qh = 90 kWh/(m2·a)
1,50

1,45

1,40

1,35

1,30

1,25
100 150 200 250 300 350 400 450 500
beheizte Nutzfläche in m2

AN in m² 100 120 150 170 200 250 300 350 400 450 500
qh in
Anlagenaufwandszahl eP (primärenergiebezogen)
kWh/(m²a)
40 1,64 1,60 1,55 1,53 1,50 1,47 1,44 1,43 1,42 1,41 1,40
50 1,57 1,54 1,49 1,47 1,45 1,42 1,40 1,39 1,38 1,37 1,36
60 1,52 1,49 1,45 1,43 1,41 1,39 1,37 1,36 1,36 1,35 1,34
70 1,48 1,45 1,42 1,40 1,38 1,37 1,35 1,34 1,34 1,33 1,32
80 1,45 1,42 1,39 1,38 1,36 1,35 1,33 1,33 1,32 1,31 1,31
90 1,42 1,40 1,37 1,36 1,35 1,33 1,32 1,31 1,31 1,30 1,30

QP = eP · (qh + qtw) AN mit qtw = 12,5 kWh/(m2·a)

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33
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

Detaillierte Ermittlung DUWB


Relevante Details für das Beispielgebäude

Fenster
7.1.2.13: Leibung 7.5.2.13: Brüstung 7.7.2.11: Rollladenkasten
a

UW = 1,4 W/(m2·K)
AW AAW
AW
a

C
C b
AAW

AAW
UW = 1,4 W/(m2·K) C

AW

a UW = 1,4 W/(m2·K)

C = -0,000 [W/(m·K)] C = 0,051 [W/(m·K)] C = 0,127 [W/(m·K)]


a = 40 mm, b = 120 mm a = 120 mm a = 120 mm

Balkontür
7.1.2.13: Leibung 8.7.2.11: Fußpunkt 7.7.2.11: Rollladen
a
UW = 1,4 W/(m2·K)

AW AAW
AW
a
C
C b AAW
AG
UW = 1,4 W/(m2·K) C

1x AW

a b UW = 1,4 W/(m2·K)

C = -0,000 [W/(m·K)] C = 0,001 [W/(m·K)] C = 0,127 [W/(m·K)]


a = 40 mm, b = 120 mm a = 120 mm, b = 300 mm a = 120 mm

Haustür
7.1.2.11: Leibung 8.7.2.11: Fußpunkt 7.6.2.11: Sturz
a
UW = 1,4 W/(m2·K)

AW AAW AW

a
C
C b
AG AAW
UW = 1,4 W/(m2·K)
C
b

1x
UW = 1,4 W/(m2·K)
AW
a b

C = -0,002 [W/(m·K)] C = 0,001 [W/(m·K)] C = 0,012 [W/(m·K)]


a = 40 mm, b = 120 mm a = 120 mm, b = 300 mm a = 120 mm, b = 40 mm

34
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

Keller
1.1.2.11: Außenwand – Bodenplatte 1.5.1.12: Innenwand – Bodenplatte 2.3.2.11: Sockel – Kellerdecke
a a

AAW

AAW
C
C L L a
AAW

C
1x
AG AG b

C = 0,094 [W/(m·K)] C = 0,212 [W/(m·K)] C = 0,001 [W/(m·K)]


a = 120 mm, L = 0,33 W/(m·K) a = 120 mm, L = 0,33 W/(m·K) a = 120 mm, b = 120 mm

Außenecke/Zwischendecke
6.1.2.11: Außenecke (luftberührt) 1.8.2.11: Außenecke (erdberührt) 3.1.2.11: Geschossdeckenauflager

C AAW C AAW

AAW AAW
AAW C

L
a b a b a

C = -0,078 [W/(m·K)] C = -0,090 [W/(m·K)] C = 0,003 [W/(m·K)]


a = 120 mm, b = 175 mm a = 120 mm, b = 300 mm a = 120 mm, L = 0,04 W/(m·K)

Dach
3.5.2.11: Oberste Geschossdecke 4.2.2.11: Traufe – Sparrendach 4.5.2.11: Ortgang – Sparrendach

AD AD
a

AD

C L C a

AAW
C AAW

AAW

a b b

C = 0,127 [W/(m·K)] C = -0,070 [W/(m·K)] C = -0,033 [W/(m·K)]


a = 120 mm, L = 0,99 W/(m·K) a = 200 mm, b = 120 mm a = 200 mm, b = 120 mm

35
KALKSANDSTEIN – Energieeinsparverordnung

Tafel 10: Längenermittlung der relevanten Wärmebrücken


Wärmebrücke / Lage Berechnung Länge Wärmebrücke / Lage Berechnung Länge
1. Detail 7.1.2.13: Fensterleibung 7. Detail 7.1.2.11: Haustürleibung
EG Ost 1,50 * 2 3,00 m EG Nord 2,54 * 2 5,08 m
EG Nord 1,50 * 2 + 1,50 * 2 + 2 * 1,75 9,50 m
EG West 1,75 * 2 * 2 7,00 m 8. Detail 8.7.2.11: Fußpunkt Haustür
OG Süd 1,50 * 2 3,00 m EG Nord 1,50 1,50 m
OG Ost 1,50 * 2 * 2 6,00 m 9. Detail 7.6.2.11: Haustürsturz, ohne Rollladen
OG Nord 1,50 * 2 3,00 m EG Nord 1,50 1,50 m
OG West 1,50 * 2 * 2 6,00 m
10. Detail 1.1.2.11: Fundamentanschluss
Summe 37,50 m KG-Sohle 10,19 * 2 + 7,99 * 2 36,36 m
2. Detail 7.5.2.13: Fensterbrüstung
EG Ost 1,00 1,00 m 11. Detail 1.5.1.12: Innenwand auf Kellerdecke
EG Nord 1,00 * 2 + 0,50 2,50 m Sauna/Abstell 3,375 + 0,175 + 0,425 3,975 m
EG West 1,00 * 2 2,00 m Hobby/Flur 7,99 - 1,00 6,99 m
OG Süd 1,00 1,00 m Flur/Sauna - Abstell 7,99 - 1,00 * 2 5,99 m
OG Ost 1,50 + 1,00 2,50 m Summe 16,955 m
OG Nord 1,00 1,00 m 12. Detail 7.1.2.11: Sockelanschluss
OG West 1,50 * 2 3,00 m EG-Decke 10,19 * 2 + 7,99 * 2 36,36 m
Summe 13,00 m
3. Detail 7.7.2.11: Fenster-Rollladenanschluss 13. Detail 6.1.2.11: Außenecke Mauerwerk
EG Ost 1,00 1,00 m luftberührt 3,97 * 4 15,88 m
EG Nord 1,00 * 2 + 0,50 2,50 m 14. Detail 1.8.2.11: Kelleraußenecke Mauerwerk
EG West 1,00 * 2 2,00 m erdberührt (2,96 - 0,16) * 4 11,20 m
OG Süd 1,00 1,00 m
15. Detail 3.1.2.11: Geschossdeckenanschluss
OG Ost 1,50 + 1,00 2,50 m
OG-Decke 10,19 * 2 + 7,99 * 2 36,36 m
OG Nord 1,00 1,00 m
OG West 1,50 * 2 3,00 m 16. Detail 3.5.2.11: Oberste Geschossdecke
Summe 13,00 m Satteldach 5,09 * 2 10,18 m
4. Detail 7.1.2.13: Balkontürleibung Gaube 2,22 * 2 4,44 m
EG Süd 2,54 * 2 * 3 15,24 m Summe 14,62 m
EG Ost 2,54 * 2 5,08 m 17. Detail 4.2.2.11: Dachanschluss Traufe
Summe 20,32 m Satteldach (10,19 - 2,65) * 2 15,08 m
5. Detail 8.7.2.11: Fußpunkt Balkontüren Gaube 1,48 * 2 * 2 5,92 m
EG Süd 1,50 + 1,00 + 1,50 4,00 m Summe 21,00 m
EG Ost 1,00 1,00 m
18. Detail 4.5.2.11: Dachanschluss Ortgang
Summe 5,00 m
2,20 * 2 * 2 + 0,28 * 2 * 2 9,92 m
6. Detail 7.7.2.11: Balkontür-Rollladenanschluss
EG Süd 1,50 + 1,00 + 1,50 4,00 m
EG Ost 1,00 1,00 m
Summe 5,00 m
Tafel 11: Detaillierte Ermittlung von DUWB
Nr. Detail Beschreibung l [m] Fx [-]  [W/m·K] HT,WB [W/K]
1 7.1.2.13 Fensterleibung–Wand, Einbaulage Wandebene / KS-Thermohaut (120/40) 37,50 1 0 0
2 7.5.2.13 Fensterbrüstung, Einbaulage Wandebene / KS-Thermohaut (120) 13,00 1 0,051 0,66300
3 7.7.2.11 Rollladenkasten / KS-Thermohaut (120) 13,00 1 0,127 1,65100
4 7.1.2.13 Balkontürleibung–Wand, Einbaulage Wandebene / KS-Thermohaut (120/40) 20,32 1 0 0
5 8.7.2.11 Balkontür–Fußpunkt (beheizter Keller) / KS-Thermohaut (120/300) 5,00 1 0,001 0,00500
6 7.7.2.11 Balkontür–Rollladenkasten / KS-Thermohaut (120) 5,00 1 0,127 0,63500
7 7.1.2.11 Haustürleibung–Wand, Einbaulage Wandebene / KS-Thermohaut (120/40) 5,08 1 -0,002 -0,01016
8 8.7.2.11 Haustür–Fußpunkt (beheizter Keller) / KS-Thermohaut (120/300) 1,50 1 0,001 0,00150
9 7.6.2.11 Haustür–Sturz, Einbaulage Wandebene / KS-Thermohaut (120/40) 1,50 1 0,012 0,01800
10 1.1.2.11 KG–Fundament, Bodenplatte innengedämmt / KS-Mauerwerk außengedämmt,
KS-ISO-Kimmstein (0,33) 36,36 1 0,094 3,41784
11 1.5.1.12 KG–Innenwand–Fundament, Bodenplatte innengedämmt / KS-Mauerwerk,
KS-ISO-Kimmstein (120/0,33) 16,96 0,45 0,212 1,61751
12 2.3.2.11 Sockel–Kellerdecke (beheizter Keller) / KS-Thermohaut ( 120/120) 36,36 1 0,001 0,03636
13 6.1.2.11 Außenecke / KS-Thermohaut (120/175) 15,88 1 -0,078 -1,23864
14 1.8.2.11 Außenecke im Erdreich / KS-Mauerwerk außengedämmt (120/300) 11,20 0,6 -0,090 -0,60480
15 3.1.2.11 Geschossdeckenauflager–Außenwand / KS-Thermohaut (120/0,04) 36,36 1 0,003 0,10908
16 3.5.2.11 Oberste Geschossdecke–Giebel, Geschossdecke außengedämmt / KS-Thermohaut,
KS-ISO-Kimmstein (120/0,99) 14,62 1 0,127 1,85674
17 4.2.2.11 Traufe–Sparrendach, Zwischensparrendämmung / KS-Thermohaut (120/200) 21,00 1 -0,070 -1,47000
18 4.5.2.11 Ortgang, Zwischensparrendämmung / KS-Thermohaut (120/200) 9,92 1 -0,033 -0,32736
   HT,WB (außenmaßbezogen) [W/K] = 6,3607
  Ages [m2] = 453,67 DUWB [W/m2K] = 0,014

36
Energieausweis

ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude ENERGIEAUSWEIS für Wohngebäude


gemäß den §§ 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV) gemäß den §§ 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV)

Gültig bis: 1 Berechneter Energiebedarf des Gebäudes 2

Energiebedarf
Gebäude 1)
Endenergiebedarf CO 2 -Emissionen kg/(m 2 ·a)
Gebäudetyp Einfamilienwohnhaus 85,4 kWh/(m 2 ·a)
Adresse Musterstraße 11, 12345 Musterhausen
Gebäudeteil
Gebäudefoto
0 50 100 150 200 250 300 350 400 > 400
(freiwillig)
Baujahr Gebäude 2006
Baujahr Anlagentechnik 2006
96,9 kWh/(m 2 ·a)
Anzahl Wohnungen 3
Gebäudenutzfläche (AN) 215,0 Primärenergiebedarf „Gesamtenergieeffizienz”
2)
Anlass der Ausstellung x Neubau Modernisierung Sonstiges (freiwillig) Nachweis der Einhaltung des § 3 oder § 9 Abs. 1 EnEV
des Energieausweises Vermietung / Verkauf (Änderung / Erweiterung)
Primärenergiebedarf Energetische Qualität der Gebäudehülle
Gebäude Ist-Wert 96,9 kWh/(m 2 ·a) Gebäude Ist-Wert H T ’ 0,34 W/(m 2 ·K)
Hinweise zu den Angaben über die energetische Qualität des Gebäudes EnEV-Anforderungswert