Thema:
„Die Kinder experimentieren mit Wasser:
Was schwimmt, was sinkt?“
Die Kinder dokumentieren, was schwimmt und was sinkt. Dazu bekommen die
Kinder kleine Blätter, auf die sie die getesteten Gegenstände malen können.
Diese werden dann in den Beobachtungsbogen in die Tabelle geklebt. Über
dieser sind als Orientierung für die Kinder zwei Schüsseln mit einem
schwimmenden bzw. einem sinkenden Gegenstand aufgezeichnet, wie auf den
Tabletts (s. Anlage). Den Beoachtungsbogen habe ich an unsere Pinnwand
gehängt. Wie immer zum Abschluss eines Projekttages hat Wassi wieder Wasser
für die Kinder mitgebracht, das die Kinder zum Abschluss trinken dürfen, bevor
sie ins Freispiel gehen.
2
2.0 Überlegungen zu den Kindern
Die Aktivität findet im Zuge meiner Projektarbeit statt. Hier habe ich mich
entschieden, das Projekt mit sechs Vorschulkindern in einer geschlossenen
Gruppe durchzuführen. Somit kann ich jedem einzelnen Kind mehr Zeit, also
auch mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegen bringen. Dies ist für
einige der von mir ausgewählten Kinder sehr wichtig, da wir bei ihnen das
Selbstbewusstsein fördern wollen. Sie trauen sich auch eher, in einer kleineren
Gruppe zu sprechen und sich zu beteiligen, als vor der gesamten
Kindergartengruppe. Dies ist im Hinblick auf die nahende Einschulung sehr
wichtig. Bei den Experimenten, wie in dieser Aktivität, kann ich mich jedem Kind
widmen und ich habe einen besseren Überblick, wenn die Gruppe eher kleiner
ist. Die einzelnen Kinder kommen öfter dran und müssen auch nicht so lange
warten. Dadurch haben sie schneller und öfter Erfolgserlebnisse, was sie stolz
macht und ihr Selbstwertgefühlt steigert.
Für die Vorschulkinder habe ich mich auch entschieden, weil hier einige der
Kinder in den letzten Monaten immer wieder großes Interesse an den Themen
Wasser und Experimente gezeigt haben. Somit sind sie von sich aus, also
intrinistisch motiviert, sich an der Aktivität zu beteiligen, was das Lernen
erleichtert. Diesen möchte ich durch das Projekt und die heutige Aktivität die
Möglichkeit geben, sich näher und forschend mit dem Element Wasser
auseinanderzusetzen und ihr Wissen zu erweitern.
Vor mehreren Wochen habe ich mit einigen der Vorschulkinder bereits
Experimente zum Thema Vulkane durchgeführt. Im Rahmen meiner Projektarbeit
zum Thema Wasser haben wir letzte Woche ein Experiment zur
Wasserlöslichkeit von festen Stoffen gemacht. Dazu haben wir erst Salz in
Wasser aufgelöst und es dann über einem Teelicht erwärmt. Das Wasser ist
verdampft und zurück blieb das Salz. Mit dem Salzwasser haben wir dann noch
ein Bild auf ein schwarzes Papier gemalt. Manchmal fangen die Kinder auch an,
von sich aus etwas forschend auf den Grund zu gehen. Als es vor kurzem
geschneit hat, haben ein paar der Kinder angefangen, mit den Lupen die
Schneeflocken zu untersuchen. Schnell hat sich dieser Forscherdrang über fast
die ganze Kindergartengruppe ausgebreitet. Gezielte und von uns
pädagogischen Fachkräften angeleitete Experimente finden in unserem
Kindergartenalltag sonst sehr selten statt. Da die Kinder aber Freude am
Forschen haben, möchte ich ihnen mit meiner Aktivität die Möglichkeit geben,
sich einmal intensiver mit dem Experimentieren auseinanderzusetzen.
3
2.3 Überlegungen zu den einzelnen Kindern
Hannes:
Hannes ist 6,0 Jahre alt. Er wohnt mit seinen deutschen Eltern zusammen. Seine
fast genau ein Jahr jüngere Schwester besucht auch unseren Kindergarten.
Sozial-emotionale Entwicklung
Sprachentwicklung
Kognitive Entwicklung
Hannes ist stets an Neuem interessiert, so wie vor Weihnachten, als er Schnee
in den Kindergarten mitgebracht hat und beim Schmelzen zugesehen hat. Später
hat er mit anderen Kindern aus dem Schneewasser und anderen „Zutaten“, wie
Seife und Stöcke ein „Duftwasser“ hergestellt. Er kann seinen Namen schreiben
und zählt gerne die Kinder im Morgenkreis.
Motorische Entwicklung
Hannes bewegt sich gerne und sicher. Im Turnen macht er gerne mit. Mit den
Vorschulkindern erarbeiten wir gerade an der Werkbank den
„Werkzeugführerschein“. Das Hämmern, Sägen, Schleifen und Bohren hat ihm
hierbei keine Schwierigkeiten bereitet.
Hannes sollte immer wieder vor Herausforderungen gestellt werden, weshalb ich
ihn unter anderem auch zu meinem Wasserprojekt dazu genommen habe. So
werden wir zum Abschluss die Kläranlage in Grötzingen besuchen. Dazu werden
wir mit dem Bus fahren und das letzte Stück zu Fuß gehen. Diesen Ausflug
werde ich mit den Kindern zusammen planen, so dass er gut darauf vorbereitet
sein müsste und ihm die Busfahrt diesmal keine Angst machen dürfte. Die
Aktivität kommt auch Hannes‘ Interesse an Experimenten entgegen.
4
Robert:
Robert ist 5,11 Jahre alt. Er ist ein Einzelkind und wohnt mit seinen deutschen
Eltern zusammen.
Sozial-emotionale Entwicklung
Robert kommt gerne in den Kindergarten. Seine Konflikte mit anderen Kindern
löst er meist verbal und selbstständig. Er meldet sich aber auch bei den
Erzieherinnen und holt sich Hilfe, wenn nötig. Robert hat lange Zeit gebraucht,
bis er Freunde im Kindergarten gefunden hat.
Sprachentwicklung
Er verfügt über einen großen Wortschatz und kann sich gut ausdrücken. Dies
geschieht zeitlich korrekt und grammatikalisch richtig. Er spricht auch vor der
Gruppe.
Kognitive Entwicklung
Motorische Entwicklung
Robert bewegt sich sicher und geht gerne mit ins Turnen. Im Garten spielt er
gerne mit der „Bauarbeitergruppe“ und gräbt und baut im Sandkasten oder in
einer Dreckecke. Die Arbeit an der Werkbank und der Umgang mit Hammer,
Säge, Feile und Bohrer hat ihm keine Schwierigkeiten bereitet.
Robert ist zurzeit sehr am Thema Experimente interessiert und möchte Neues
lernen. Dieses Interesse möchte ich nutzen, um seine Denkentwicklung weiter zu
fördern. Dazu bieten sich Experimente und die Arbeit in der Projektgruppe ideal
an. Hier kann er Theorien aufstellen und überprüfen und sein Wissen einbringen
oder erweitern. Außerdem möchte ich durch seine Teilnahme an meiner Aktivität
und dem Projekt den Kontakt zu den anderen Vorschulkindern fördern und
festigen.
5
Leon:
Leon ist 5,11 Jahre alt. Er lebt mit seinen kroatischen Eltern zusammen. Sein
älterer Bruder geht in die Schule. Leon wächst zweisprachig auf und hat nur
kroatisch gesprochen und verstanden, als er in den Kindergarten gekommen ist.
Emotional-soziale Entwicklung
Leon ist ein höfliches, hilfsbereites und freundliches Kind. In der Gruppe ist er
eher ruhig, kann aber mit seinen zwei Freunden zusammen auch mal
„aufdrehen“. Konflikte löst er in der Regel selbständig und verbal. Er sucht selten
die Nähe und Hilfe der Erwachsenen. Leon hat zwei feste Freunde im
Kindergarten, mit denen er sich fast immer beschäftigt. Er ist aber auch anderen
Kindern gegenüber aufgeschlossen.
Sprachentwicklung
Leon hat schnell die deutsche Sprache gelernt. Manchmal stimmt die Grammatik
noch nicht ganz, aber er unterhält sich gerne mit den Erzieherinnen. Dabei bildet
er ganze Sätze. Auch im Kreis beteiligt er sich, wenn er aufgerufen wird. Dabei
spricht er eher leise.
Kognitive Entwicklung
Leon kann sich gut konzentrieren, wenn ihn etwas interessiert. Er versteht den
Sinn von Geschichten, Liedern und Spielen. Regeln kann er einhalten. Leon
kann für Aufgaben motiviert werden und macht bei den Gruppenstunden der
Vorschulkinder gerne mit.
Motorische Entwicklung
Er geht gerne mit ins Turnen und bewegt sich sicher. Gerne spielt und klettert er
auch im Bewegungsraum. In seiner Freizeit ist er im Fußballverein aktiv. Der
Umgang mit dem Hammer, der Säge, der Feile und dem Bohrer hat ihm keine
Schwierigkeiten bereitet.
Leon ist an vielem interessiert und lässt sich für Neues begeistern. Ich möchte
Leons Selbstbewusstsein stärken und ihn etwas aus sich „heraus“ locken. Dazu
bietet sich die Teilnahme an meinem Projekt und der Aktivität in der kleinen
Gruppe an, da er sich hier eher traut, sich zu beteiligen. Zudem kann er hier auch
einmal in Kontakt mit anderen Vorschulkindern kommen, da er sonst eher mit
seinen zwei Freunden spielt. Einer dieser Freunde wird nächsten Monat
wegziehen, so dass dieser nicht mit ihm eingeschult wird.
6
Alisja:
Alisja ist 5,5 Jahre alt. Sie wächst in einer Pflegefamilie auf. Ihr Zwillingsbruder
trägt ein Cochlea-Implantat und geht wechselweise in den Kindergarten
Schulberg in Aich und in einen Kindergarten für hörgeschädigte Kinder in
Nürtingen. Auch Alisja hatte schon Probleme mit dem Hören. Laut Aussage ihrer
Pflegemutter hört Alisja zurzeit aber problemlos. Auch uns fällt in diesem
Zusammenhang im Moment nichts auf. Sie wächst zweisprachig auf, da ihre
Pflegemutter aus Brasilien stammt.
Sozial-emotionale Entwicklung
Alisja ist ein fröhliches, ausgeglichenes und freundliches Kind. Meist spielt sie mit
ihrer Freundin Melina. Diese vereinnahmt sie teilweise stark und reagiert
eifersüchtig, wenn Alisja einmal mit anderen Kindern spielen möchte.
Streitigkeiten löst sie in der Regel alleine und verbal. Sie ist selbstbewusst und
vertritt ihre eigene Meinung.
Sprachentwicklung
Sie spricht ohne Scheu auch vor der großen Gruppe. Alisja erzählt gerne von
Erlebnissen aus ihrem Alltag und freut sich, wenn man sich mit ihr unterhält.
Dabei spricht sie in ganzen Sätzen und grammatikalisch richtig. Sie verfügt über
einen großen Wortschatz. Alisja beteiligt sich mit Freude an Sprachangeboten
wie Liedern oder Fingerspielen.
Kognitive Entwicklung
Alisja ist an Neuem interessiert und probiert gerne etwas aus. Sie kann sich auf
eine Sache konzentrieren und bringt angefangene Dinge zu Ende. Sie hat
Interesse an Zahlen und Buchstaben. Ihren Namen kann sie schreiben. Alisja
versteht Spielregeln und kann sie einhalten.
Motorische Entwicklung
Alisja hält sich gerne im Garten auf, wo sie oft sehr lange mit ihrer Freundin auf
dem Baum sitzt. Sie macht gerne beim Turnen mit und bewegt sich sicher. Alisja
hält sich gerne im Kreativbereich auf, wo sie mit Freude webt und
Bügelperlenbilder macht. Auch das Malen bereitet ihr Freude. Die Arbeit mit den
Werkzeugen am Werktisch hat ihr keine Probleme bereitet.
Im Entwicklungsgespräch mit der Pflegemutter haben wir vereinbart, dass wir bei
Alisja vermehrt den Kontakt zu anderen Kindern fördern wollen. Dies ist durch die
Teilnahme am Projekt und der Aktivität gut möglich, zumal sie große Freude an
Neuem hat und sich gut in die Aktivität einbringen kann.
7
Stephanie:
Stephanie ist 5,6 Jahre alt. Sie ist ein Einzelkind und lebt mit ihren deutschen
Eltern zusammen.
Sozial-emotionale Entwicklung
Sie lässt sich schnell verunsichern und ist nicht sehr selbstbewusst. In der
Kindergartengruppe ist sie integriert und sie hat mehrere Freundinnen. Mit diesen
hält sie sich gerne in der Rollenspielecke oder im Kreativraum auf.
Sprachentwicklung
Stephanie spricht nicht gerne vor einer großen Gruppe und wenn, dann eher
leise. Sie wirkt dabei unsicher. Stephanie spricht in der zeitlich richtigen
Reihenfolge und grammatikalisch richtig. Sie freut sich, wenn man sich mit ihr
unterhält und sich ihr zuwendet. Stephanie versteht Anweisungen.
Kognitive Entwicklung
Stephanie schreibt ihren Namen ab, wenn man ihn vorschreibt. Sie lässt sich
motivieren und macht gerne bei Angeboten der Vorschulkinder mit. Auch Lieder,
Spiele und Gedichte kann sie sich gut merken. Regeln erkennt sie an und hält sie
ein. Sie kann Würfelbilder erkennen und zählt gerne, wenn auch leise, die Kinder
im Morgenkreis.
Motorische Entwicklung
Die Arbeit am Werktisch mit der Säge, dem Hammer, der Feile und dem Bohrer
hat ihr keine Probleme bereitet. Sie hat sich dabei sehr geschickt angestellt. Sie
bewegt sich sicher und hat einen flüssigen und runden Bewegungsablauf. Wenn
sie sich beobachtet fühlt, macht sie sich „klein“, indem sie den Kopf senkt und die
Schultern einzieht.
Ich möchte Stephanie die Möglichkeit geben, sich durch die Teilnahme an
meinem Projekt und der Aktivität, in einer kleinen Gruppe einzubringen und so ihr
Selbstbewusstsein zu stärken. Hier kann sie Erfolgserlebnisse erfahren und sich
selbstwirksam erleben. Zudem kann sie auch mehr in Kontakt mit anderen
Vorschulkindern kommen. Dies alles ist für Stephanie im Hinblick auf die von
den Eltern geplante Einschulung wichtig. Stephanie zieht im Moment in den
Nachbarort Grötzingen um, aber die Eltern planen, sie hier im Kindergarten zu
lassen und auch hier in Aich einzuschulen. Stephanie ist durch den Umzug noch
mehr verunsichert, weshalb ich es wichtig finde, ihr im Moment viel
Aufmerksamkeit und Zuwendung zu schenken. Auch dies ist durch die
Teilnahme an meinem Projekt und der Aktivität gut möglich.
8
Lenny:
Lenny ist 6,3 Jahre alt und lebt mit seinen deutschen Eltern zusammen. Seine
ältere Schwester geht in die Schule. Sein jüngerer Bruder ist letzte Woche zu uns
in den Kindergarten gekommen.
Emotional-soziale Entwicklung
Sprachentwicklung
Lenny hat sich sprachlich gut entwickelt, nachdem er hier lange Zeit große
Probleme hatte. Er geht noch zur Logopädin. Er kann gut erklären und erzählen
und macht dies auch mit Begeisterung. Meist spricht Lenny sehr laut.
Kognitive Entwicklung
Lenny kann sich gut konzentrieren. Zurzeit spielt er gerne Dino- und
Tierquartette, bei denen man das Gewicht, die Größe usw. vergleicht. Daher
erkennt er teilweise auch schon große Zahlen. Er kann seinen Namen schreiben.
Lenny hat großes Interesse an den Themen Wasser und Experimente und bringt
sich mit guten Ideen und Beiträgen in das Projekt ein.
Motorische Entwicklung
Lenny ist vielseitig interessiert und lässt sich leicht für Neues begeistern. Er freut
sich aber auch, wenn er sein Wissen und Ideen in eine Aktivität einbringen kann.
So ist er ein gutes Vorbild für die ruhigeren Kinder. Dabei soll er aber auch
lernen, sich manchmal zurück zu nehmen. Dies fällt ihm oft schwer, wenn er mit
Begeisterung sein Wissen teilen möchte. Bei den Experimenten wird die
Feinmotorik gefördert. So werden bei dieser Aktivität die Gegenstände, die wir
auf ihre Schwimmfähigkeit testen, auch über den Tastsinn erfasst. Bei der
abschließenden Dokumentation müssen die Kinder die Gegenstände malen. So
kann ich Lenny auch gleichzeitig noch feinmotorisch fördern.
9
Thomas:
Thomas habe ich als Ersatzkind ausgewählt. Er ist 6,0 Jahre alt und lebt mit
seinen russischen Eltern und seiner jüngeren Schwester zusammen. Als er in
den Kindergarten gekommen ist, hat er nur russisch verstanden und gesprochen.
Sozial-emotionale Entwicklung
Sprachentwicklung
Thomas hat sehr schnell Deutsch gelernt und kann gut zwischen den zwei
Sprachen unterscheiden. Er beteiligt sich gerne an Sprachangeboten wie Liedern
und Reimen. Er drückt sich grammatikalisch nicht immer richtig aus, aber man
kann ihn gut verstehen und seinen Erzählungen folgen.
Kognitive Entwicklung
Thomas respektiert gesetzte Grenzen und Regeln und hält diese ein. Er kann
seinen Namen schreiben. Lieder und Reime kann er sich gut merken. Er ist
vielseitig interessiert und lernt gerne Neues. Ins Spiel bringt er eigene Ideen ein.
Motorische Entwicklung
Thomas geht sehr gerne mit ins Turnen und bewegt sich sicher. Einmal in der
Woche geht er noch zum Kinderturnen. Die Arbeit mit den Werkzeugen am
Werktisch hat ihm keine Schwierigkeiten bereitet. Den Stift hält er sicher im Drei-
Punkt-Griff.
Thomas spricht vor einer großen Gruppe eher leise. Er zieht sich gerne mit
einigen Kindern zurück. Hier könnte er sein Wissen in einer kleineren Gruppe
einbringen und sein Selbstbewusstsein würde dadurch gestärkt werden. Dies
wäre für die kommende Einschulung wichtig.
10
3.0 Zielsetzung
Denken
Durch das Experimentieren wird die Denkentwicklung der Kinder gefördert. Sie
stellen Vermutungen an, überprüfen diese und dokumentieren sie anschließend.
Körper
Die Kinder differenzieren ihre fein- und graphomotorischen Fertigkeiten und
Fähigkeiten und erweitern sie, indem sie die Gegenstände, ihre
Beschaffenheit und ihr Gewicht spüren, die Gegenstände vorsichtig aufs
Wasser legen und ihre Hände zum Zeichnen und Dokumentieren benutzen.
Die Kinder erleben Selbstwirksamkeit, da jedes Kind seinen Gegenstand
vorstellen, Schwimmversuche anstellen und seine Überlegungen den
anderen darlegen darf.
2
vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (Hrsg.), Orientierungsplan für Bildung und
Erziehung in baden-württembergischen Kindergärten und weiteren Kindertageseinrichtungen, Herder, 2014,
S. 112 ff
11
Sinne
Die Kinder schulen ihre Sinne, da sie die Gegenstände ansehen, ihre
Beschaffenheit fühlen und ihr Gewicht spüren können. Wenn sie die Dinge
ins Wasser legen, spüren sie das Wasser und es können Geräusche
entstehen, die sie hören können. Außerdem erleben sie Aufmerksamkeit und
Wertschätzung, da ihre Beobachtungen dokumentiert und ausgestellt
werden. So können sie diese auch den anderen Kindern oder den Eltern
vorstellen.
Sprache
Die Kinder nutzen beim Experimentieren die Sprache, um den anderen
Kindern ihre Ideen und Überlegungen sowie ihre Beobachtungen mitzuteilen.
Dabei erweitern und verbessern sie ihre verbalen Ausdrucksfähigkeiten. Sie
lernen Schrift und Symbole als Mittel zur Dokumentation kennen. Dazu
zeichnet jedes Kind seinen Gegenstand und klebt ihn in eine Tabelle. Diese
ist mit Schrift und Symbolen in zwei Spalten, für die schwimmenden und die
sinkenden Gegenstände, eingeteilt (s. Anlage).
4.0 Sachauseinandersetzung
12
Was ist Wasser?
3
Ohne Wasser gäbe es kein Leben auf der Erde. Menschen und Tiere bestehen
zu 70 % aus Wasser und die Erde ist zu drei Vierteln von Wasser bedeckt. Auch
unter der Erde fließt Wasser, das Grundwasser. In den Wolken existiert das
Wasser als Wasserdampf und es gibt auch gefrorenes Wasser als Schnee und
Eis. Ohne Wasser kann der Mensch nur wenige Tage überleben.
3
vgl. Laudien, A., Mösing, A., Nobel, I., Großes Farbiges Kinderlexikon, 2004, Compact Verlag München,
S. 303
1
vgl. https://www.haus-der-kleinen-forscher.de/de/praxisanregungen/ experimente-
themen/wasser/experiment/schwimmt-es-oder-schwimmt-es-nicht/ 13
4
Welche Sach- und Fachkenntnisse zum Thema Experimentieren sind wichtig?
Methodische Grundsätze:
5
Folgende Handlungsschritte werden gemacht:
1. Orientierungsphase:
- Welche Fragestellung soll erforscht werden?
- Welche Vorbereitungen muss ich treffen? Materialliste, Raum, Absprache usw.
2. Informationsphase:
- Was weiß ich zum Thema?
- Was ist mir wichtig, wie z. B. Gesprächs- und Verhaltensregeln?
3. Planen und Durchführungsphase:
- Jedes Kind wird aktiv.
- Auf die Vorschläge der Kinder wird eingegangen.
- Das Material wird mit allen Sinnen erfasst.
- An vorhandenes Wissen wird angeknüpft.
- Jedes Kind stellt eine Vermutung/Hypothese auf.
4. Reflektionsphase:
- Die Kinder beschreiben ihre Beobachtung und vergleichen mit ihrer aufge-
stellten Hypothese.
- Es wird wiederholt und zusammengefasst.
- Erklärungsmodell wird angeboten.
5. Dokumentationsphase:
- Die Kinder dokumentieren ihre Ergebnisse.
4
vgl. Lück, Gisela, Handbuch der naturwissenschaftlichen Bildung: Theorie und Praxis für die Arbeit in
Kindertageseinrichtungen, Gebundene Ausgabe – Januar 2007, Herder, S. 145 ff
5
vgl. Finkenzeller, A., Kuhn-Schmelz, G, Wehfritz,R., Praxis- und Methodenlehre für die sozialpädagogische
Erstausbildung, Bildungsverlag EINS, 4. Auflage 2014, S. 423 f
14
Welche fachpraktischen Überlegungen muss ich noch berücksichtigen?
6
Wie bei allen Angeboten muss ich berücksichtigen, auf welchem
Entwicklungsstand die Kinder sind, um sie nicht zu über-, aber auch nicht zu
unterfordern. Ich muss mir auch Gedanken über die von mir zusammengestellte
Gruppe machen, indem ich mir z. B. überlege, wie die einzelnen Kinder
zusammen arbeiten, ob einzelne Kinder als Vorbild für andere dienen können,
wo es Schwierigkeiten untereinander geben könnte usw. Auch die Überlegung, in
welchem Raum ich das Angebot mit den Kindern mache und wie es in unsere
pädagogische Konzeption passt, ist wichtig. Ebenso muss ich mir Gedanken
über meine Rolle beim Angebot machen, z. B. was ich wie erkläre, wo ich den
Kindern Freiraum für eigene Ideen lasse usw.
Deshalb ist es wichtig, dass ich mir vor der Aktivität für jedes Kind und auch für
die Gruppe überlege:
Dabei kann der Ausgangspunkt der Planung für eine Aktion jedes Mal variieren.
Bei meiner jetzt geplanten Aktivität habe ich mich aufgrund der unter Punkt 1.1
beschriebenen Gründe für das Experiment (Methode) „Was schwimmt, was
sinkt?“ (Inhalt) entschieden. Die Aktivität soll nicht länger als 30 Minuten dauern.
Aus den Gründen unter Punkt 1.1 fiel meine Wahl auch auf das Thema Wasser
(Medien/Material). Unter Punkt 2.0 habe ich mir Gedanken gemacht, für welche
Kinder die Geschichte besonders interessant sein könnte bzw. welche ich damit
fördern möchte und welche Ziele ich bei den einzelnen Kindern und der Gruppe
erreichen möchte.
6
vgl. Ellermann, Walter, Bildungsarbeit im Kindergarten erfolgreich planen, Sozialpädagogische Praxis, Band 5,
3. überarbeitete Auflage(1. August 2013), Cornelsen, S. 31 ff
15
6.0 Ergänzende Überlegungen
Wichtig ist, dass ich während der Aktivität deutlich und nicht zu schnell spreche,
damit die Kinder meine Erklärungen verstehen. Ich wende mich den Kindern zu,
damit sie spüren, dass sie mir wichtig sind und ich sie beachte. Da wir alle
gemeinsam am Tisch sitzen, befinde ich mich automatisch auf der Ebene der
Kinder. Ich setze mich deshalb auf einen Kinderstuhl. Die Erklärungen sollen
kurz und einfach sein, damit die Kinder sie gut verstehen.
7
Da die Kinder noch nicht viel Erfahrung mit Experimenten während einer
gezielten Aktivität haben, werde ich ihnen mit meinem Verhalten ein Vorbild
geben. Dazu werde ich mir auch einen Gegenstand suchen und den Kindern
anhand dieses Gegenstandes zeigen, wie wir bei diesem Experiment vorgehen.
So lernen sie durch Nachahmung (vormachen, Beispiel geben), ohne dass ich
lange Erklärungen abgeben muss.
Während der Aktivität achte ich immer auf die Kinder, um zu bemerken, wann
ihre Aufmerksamkeitsspanne überschritten ist. Dann werde ich den Ablauf auch
kürzen oder ändern. Dies finde ich wichtig, damit die Kinder nicht die Freude am
Experimentieren verlieren. Sie sollen sich gerne an die Aktivität erinnern und sich
auf weitere Experimente freuen. Als erstes werde ich aber immer versuchen, die
Kinder zum Weitermachen zu motivieren, indem ich sie z. B. durch gezielte
Fragen beim Thema halte. Eine solche Frage könnte sein: „Warum denkst Du,
schwimmt der Gegenstand?“.
Das Gleiche gilt für die Ideen der Kinder. Der Ablauf ist von mir vorläufig so
geplant. Sollten die Kinder Vorschläge einbringen oder etwas länger als geplant
dauern, werde ich den Ablauf gegebenenfalls ändern oder kürzen. So könnte es
vorkommen, dass einzelne Kinder sehr lange für eine einzelne Aktion, wie z. B.
das Erfühlen der Gegenstände, brauchen. Dann muss ich sie dazu auffordern,
den Gegenstand weiterzugeben, damit es den anderen Kindern nicht langweilig
wird und die Aktivität zu lange dauert. Die Partizipation der Kinder ist mir
wichtiger als das genaue „Abarbeiten“ des Ablaufplanes.
Während der Aktivität achte ich darauf, die Kinder auch einzeln zu loben.
Dadurch erfährt jedes Kind Anerkennung, wird angespornt, motiviert und
ermutigt. Sein Selbstvertrauen und seine Selbstsicherheit wachsen, meine
Beziehung zu jedem einzelnen Kind wird gestärkt und seine Lernbereitschaft
erhöht. Das ist wichtig für meine Arbeit mit den Kindern.
7
vgl. Altenthan, Sophia/Dürekop, Gesa/Hagemann, Christine/Hofmann-Kneitz, Beate/Rösch,
Christoph/Sammer, Anneliese/Troidl, Robert, Pädagogik/Psychologie für die sozialpädagogische
Erstausbildung, Bildungsverlag EINS, 2013, S. 132 ff und S. 144 f
21
Den Raum werde ich später selber aufräumen. Es ist mir wichtiger, dass wir die
Zeit der Aktivität zum Experimentieren und Dokumentieren nutzen. Das
Aufräumen wird auch etwas länger dauern, da der komplette Raum geräumt
werden muss. Dies würde zu lange dauern und kann später in Ruhe erfolgen. Ich
werde die Kinder aber fragen, ob sie mir helfen wollen, da ich das Experiment
später im Freispiel für alle Kinder anbieten möchte. So können wir
Verschiedenes, wie z. B. die Tabletts oder die Kiste mit Wasser, in unserem
Experimentierbereich aufstellen.
Sollte eines der Kinder nicht an der Aktivität teilnehmen können, habe ich
Thomas als Ersatzkind vorgesehen. Wenn zwei oder mehr Kinder fehlen, werde
ich kurzfristig andere Kinder zu meiner Aktivität mitnehmen. Dies werde ich auch
machen, wenn ein Kind nicht mitmachen möchte. In diesem Fall werde ich dem
Kind kurz erklären, was wir machen möchten, aber ich werde nicht versuchen, es
zum Mitmachen zu überreden. Dann werde ich ihm kurz Zeit lassen, damit es
darüber nachdenken kann, ob es nicht doch mitkommen möchte.
7.0 Vorbereitung
7.1 Zuhause
Ich habe eine Tabelle mit einer Einteilung in schwimmende und sinkende
Gegenstände erstellt (s. Anlage). Diese habe ich dreimal ausgedruckt. Zwei
Listen habe ich wasserfest einlaminiert, da wir sie für die Tabletts zum
Experimentieren brauchen. Eine Liste ist nicht einlaminiert. Hierauf werden die
von den Kindern aufgezeichneten Gegenstände geklebt. Diese wird dann an
unsere Pinnwand gehängt.
Den Ablauf habe ich mehrere Male daheim durchgespielt, damit ich mich bei der
Durchführung der Aktivität sicher fühle und sehe, ob ich im zeitlichen Rahmen
liege.
Von Zuhause nehme ich ein blaues Badelaken mit. Mit diesem möchte ich den
Experimentiertisch abdecken, so dass eventuell verspritztes Wasser aufgesaugt
wird. Außerdem nehme ich noch zwei Handtücher mit, damit wir unsere nassen
Hände abtrocknen können.
22
7.2 In der Einrichtung
Meine Anleiterin und meine Kolleginnen habe ich über den Termin des
Lehrerbesuches informiert. Ich habe auch abgeklärt, ob ich für die geplante
Aktivität den Bewegungsraum nutzen darf.
Mit den Kindern habe ich am Freitag vor dem Lehrerbesuch gesprochen und sie
gebeten, sich im Kindergarten einen Gegenstand zu suchen, den sie gerne
einmal auf ihre Schwimmfähigkeit testen möchten. Diesen Gegenstand brauchen
wir zweimal. Jedes Kind durfte seine zwei Gegenstände auf einen kleinen Zettel
legen, auf den es seinen Namen geschrieben hat. So wissen wir am Besuchstag
noch, wem welcher Gegenstand gehört.
Besprechungstisch mit 7 Stühlen: Auf jeden Platz lege ich einen Gegenstand mit
dem Namen des jeweiligen Kindes. In die Mitte des Tisches stelle ich das Tablett
mit der Tabelle, auf die wir die Gegenstände in schwimmende und sinkende
Gegenstände sortieren. Auf die Bank vom Turnraum, die neben meinem Stuhl
steht, lege ich die Unterlagen, die wir später für die Dokumentation brauchen: für
jedes Kind und mich einen Zettel und Stifte.
Experimentiertisch mit 7 Stühlen: Der Tisch wird mit dem blauen Badetuch
abgedeckt. Auf jeden Platz lege ich wieder einen Gegenstand. In die Mitte stelle
ich ein mit Wasser gefülltes Gefäß und ein Tablett mit der Tabelle, auf die wir die
Gegenstände sortieren. Der ganze Tisch wird zugedeckt, damit die Kinder nicht
gleich sehen, was darauf liegt.
Dann stelle ich unsere Pinnwand neben den Besprechungstisch. Hier hängt
schon der von mir vorbereitete Beobachtungsbogen, auf den die Kinder und ich
später unsere aufgemalten Gegenstände kleben können.
Wassi und seine Schatztruhe mit den Bechern und dem Wasser, stelle ich auf
einen großen Stuhl, der mit einem blauen Teppich bedeckt ist.
23
An die Seite stelle ich für meine Lehrerin und meine Anleiterin jeweils einen
Stuhl. So haben sie auf uns einen guten Blick, aber die Kinder werden nicht
abgelenkt.
Einige Tage vor dem Lehrerbesuch habe ich die Eltern der von mir ausgewählten
Kinder informiert, welche Aktivität ich mit den Kindern machen möchte und wann
diese stattfinden wird. Dann habe ich sie gefragt, ob sie damit einverstanden
sind, dass ihr Kind an dieser Aktivität teilnimmt.
8.0 Reflektion
Nach der Aktivität wird zusammen mit der Lehrerin und der Anleiterin ein
Reflektionsgespräch geführt. Um mich auf dieses Gespräch vorzubereiten,
nehme ich den von der Schule ausgeteilten “Leitfaden zur Reflektion einer
gezielten Aktivität“ für mich zur Orientierung mit.
24
9.0 Quellenangaben
1
https://www.haus-der-kleinen-forscher.de/de/praxisanregungen/experimente-
themen/wasser/experiment/schwimmt-es-oder-schwimmt-es-nicht/, aufgerufen
am 25.01.2018
2
vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (Hrsg.),
Orientierungsplan für Bildung und Erziehung in baden-württembergischen
Kindergärten und weiteren Kindertageseinrichtungen, Herder, 2014
3
vgl. Laudien, A., Mösing, A., Nobel, I., Großes Farbiges Kinderlexikon, 2004,
Compact Verlag München
4
vgl. Lück, Gisela, Handbuch der naturwissenschaftlichen Bildung: Theorie und
Praxis für die Arbeit in Kindertageseinrichtungen, Gebundene Ausgabe – Januar
2007, Herder
5
vgl. Finkenzeller, A., Kuhn-Schmelz, G. Wehfritz, R., Praxis- und
Methodenlehrer für die sozialpädagogische Erstausbildung, Bildungsverlag
EINS,4. Auflage 2014
6
vgl. Ellermann, Walter, Bildungsarbeit im Kindergarten erfolgreich planen,
Sozialpädagogische Praxis, Band 5, 3. überarbeitete Auflage(1. August 2013),
Cornelsen
7
vgl. Altenthan, Sophia/Dürekop, Gesa/Hagemann, Christine/Hofmann-Kneitz,
Beate/Rösch, Christoph/Sammer, Anneliese/Troidl, Robert,
Pädagogik/Psychologie für die sozialpädagogische Erstausbildung,
Bildungsverlag EINS, 2013, S. 132 ff und S.. 144 f
25
Inhaltsverzeichnis
Seite
Ich hole die Kinder und treffe Sie erfahren, wer zuhört und
mich mit ihnen auf dem roten warum und fühlen sich ernst
Teppich im Bauzimmer. genommen.
Dort stelle ich ihnen meine
Lehrerin vor.
Ich sage den Kindern, dass „Wir gehen nun in den Sie erfahren, was sie
wir nun in den Bewegungs- Bewegungsraum. Hier machen sollen.
raum gehen. setzen wir uns an den Tisch
mit unseren Gegenständen.
Jeder sucht sich seinen Platz
mit seinem Gegenstand.“
Wenn alle sitzen, darf ein Dies ist ein Ritual, mit dem Rituale sind für Kinder
Kind Wassi aus seinem wir jeden Projekttag wichtig. Sie vermitteln ihnen
Eimer holen. beginnen. Meist wollen die Sicherheit und sie wissen,
Kinder Wassi einmal kurz was auf sie zukommt.
streicheln.
Ein Kind stellt Wassi auf den Das ist das Zeichen für die
Stuhl neben uns. Kinder, dass die Aktivität
beginnt.
Ich kündige den Kindern an, Möglicherweise möchten sie Den Kindern wird noch
dass wir nun unser wissen, was wir genau einmal das Thema des
Experiment „Was schwimmt, machen. Dann erkläre ich heutigen Experimentes
was sinkt“, für das sie sich ihnen, dass wir gleich be- angekündigt, so dass sie
zwei gleiche Gegenstände ginnen werden und Schritt wissen, um was es geht.
im Kindergarten gesucht für Schritt vorgehen.
haben, machen werden.
16
Verlauf in Teilschritten Ausführung genauer, Begründung und
Erläuterungen pädagogische Ziele
Ich nehme meinen Gegen- Die Kinder beobachten mich Die Kinder haben noch nicht
stand in die Hand und und sehen, wie ich vorgehe. viel Routine beim gezielten
beschreibe ihn genau: Farbe, Experimentieren. Sie lernen
Form, Gewicht, hier durch Nachahmung,
Beschaffenheit. indem ich vormache, Beispiel
gebe.
Dann gebe ich meinen Die Kinder können nun selbst Die Kinder schulen hierbei
Gegenstand an das nächste aktiv werden und den Gegen- ihre Sinne und ihre Fein-
Kind weiter. stand genau befühlen. motorik.
Sie müssen warten, bis sie
dran kommen und üben sich
in Rücksichtnahme.
Wenn der Gegenstand Ich überlege und begründe Hier gebe ich den Kindern
wieder bei mir angekommen laut, warum ich den durch Vormachen ein
ist, sortiere ich ihn auf eine Gegenstand auf einer Beispiel, wie man Über-
Tabellenseite – entweder zu bestimmten Seite der Tabelle legungen anstellt und daraus
den schwimmenden oder den zuordnen möchte. Schlüsse zieht.
sinkenden Gegenständen. Die Kinder zweifeln meine Diese müssen hierbei nicht
Entscheidung eventuell an. richtig sein. Auch dies
Sie können ihre Meinung können die Kinder hier
äußern. erfahren.
Wir können uns auch auf Die Kinder erfahren, dass ich
eine andere Tabellenseite ihre Meinung wert schätze
einigen. und sie ernst nehme.
Außerdem erleben sie, wie
man im Team Ent-
scheidungen treffen kann.
Die Kinder sind nun der Ich muss darauf achten, dass Da jedes Kind einzeln dran
Reihe nach dran und wir die Kinder genug Zeit zum kommt, erfährt es Aufmerk-
gehen jedes Mal gleich vor, Fühlen, Beschreiben und samkeit und Wert-
wie wir bei meinem Gegen- Erklären haben. schätzung. Sie lernen, sich
stand vorgegangen sind. Ich muss die Zeit im Blick auszudrücken und anderen
behalten, damit wir nicht zu ihre Ideen und Überlegungen
lange brauchen. mitzuteilen. Durch das
gemeinsame Überlegen wird
das Gruppengefühl gestärkt.
Jedes Kind darf aber selbst
entscheiden, auf welche
Seite es seinen Gegenstand
legt und erlebt sich hierbei
als selbstwirksam.
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Verlauf in Teilschritten Ausführung genauer, Begründung und
Erläuterungen pädagogische Ziele
Wenn alle Gegenstände Die Kinder sagen vermutlich, Die Kinder sollen lernen,
einer Tabellenseite zu- dass wir unsere Gegen- dass man nach dem Über-
geordnet sind, frage ich die stände ins Wasser legen legen seine Hypothesen
Kinder, wie wir unsere müssen. überprüft und sich auch da
Vermutungen überprüfen überlegt, wie man vorgehen
können. könnte.
Bevor wir zum Die Kinder haben vermutlich Die Kinder überlegen und
Experimentiertisch wechseln, selber Ideen, welche Regeln denken mit. Das fördert die
bespreche ich kurz unsere hier wichtig sind. kognitive Entwicklung. Sie
Verhaltensregeln. fühlen sich ernst genommen.
Wir wechseln zum Jedes Kind sucht sich den So weiß jedes Kind genau,
Experimentiertisch. Von Platz mit seinem Gegen- wo sein Platz ist.
jedem ausgesuchten stand und setzt sich hier.
Gegenstand der Kinder liegt
hier ein zweiter zum
Experimentieren bereit.
Ich lege meinen Gegenstand Die Kinder beobachten mich Die Kinder lernen wieder
vorsichtig ins Wasser. und sehen, wie ich vorgehe. durch Beispiel geben. Sie
Ich mache die Kinder auf bleiben aufmerksam und
mögliche Geräusche auf- konzentriert. Sie lauschen,
merksam, beschreibe, was ob sie etwas hören. Die
ich höre und was geschieht. Kinder sehen, ob unsere
Sie sind gespannt, was Vermutungen richtig waren =
passiert. Aha-Erlebnis.
Ich nehme meinen Möglicherweise freuen sie Die Kinder erfassen die
Gegenstand wieder aus dem sich, wenn sie mit ihrer Einteilung visuell.
Wasser und lege ihn auf die Vermutung richtig lagen.
richtige Seite der Tabelle –
Schwimmer oder Nicht-
schwimmer.
Nun darf ein Kind beginnen Ich mache das Kind darauf Die Kinder sollen kon-
und seinen Gegenstand ins aufmerksam, dass es zentriert bleiben und sich
Wasser legen. Wir gehen vorsichtig vorgehen soll. ganz dem Experiment
wieder gleich vor, wie wir bei Möglicherweise lässt es den widmen. Sie sollen genau
meinem Gegenstand vor- Gegenstand sonst ins spüren, wie es sich anfühlt,
gegangen sind. Wasser platschen. wenn sie den Gegenstand
ins Wasser gleiten lassen
und auf ein mögliches
Geräusch achten. Hierbei
schulen sie ihre Sinne. Die
Kinder müssen warten, bis
sie dran sind und unsere
Gesprächs- und Verhaltens-
regeln beachten.
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Verlauf in Teilschritten Ausführung genauer, Begründung und
Erläuterungen pädagogische Ziele
Ich stelle die beiden Tabletts Die Kinder können beide Durch die Gegenüber-
nebeneinander und stelle bei Tabletts miteinander ver- stellung von beiden Tabletts
Bedarf Impulsfragen, wie: gleichen. können die Kinder ihre
Was fällt Euch auf? Was Vermutungen und
denkt Ihr? Worin unter- Beobachtungen leichter
scheiden sich Schwimmer reflektieren. Sie verbessern
und Nichtschwimmer? ihre verbalen Ausdrucks-
Form? Größe? Gewicht? fähigkeiten, indem sie sich
Farbe? mit den anderen Kindern
austauschen. Dabei
beachten sie die Gesprächs-
regeln und nehmen Rück-
sicht aufeinander.
Jedes Kind bekommt ein Die Kinder zeichnen ihren Sie festigen ihr Wissen durch
kleines Blatt Papier und Gegenstand auf das Blatt die Dokumentation und
einen Stift. Papier. verbessern ihre fein- und
graphomotorischen Fertig-
keiten und Fähigkeiten durch
das Zeichnen.
Die Kinder kleben das Blatt Die Kinder müssen über- Die Kinder erleben Wert-
Papier mit ihrem legen, auf welche Seite des schätzung und Anerkennung
gezeichneten Gegenstand Beobachtungsbogens sie ihr für ihre Arbeit als Gruppe
auf den Beobachtungsbogen Blatt Papier mit dem ge- und stärken so ihr Gruppen –
an der Pinnwand. zeichneten Gegenstand gefühl. Sie sind stolz, wenn
kleben: Schwimmer oder sie das Ergebnis an der
Nichtschwimmer. Pinnwand ansehen und
anderen Kindern oder ihren
Eltern zeigen dürfen. Das
stärkt ihr Selbstwertgefühl.
Sie lernen Schrift und
Symbole als Mittel zur
Dokumentation kennen.
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Verlauf in Teilschritten Ausführung genauer, Begründung und
Erläuterungen pädagogische Ziele
Jedes Kind bekommt einen Möglicherweise wollen nicht Dieses Ritual beschließt wie
Becher Wasser zum Trinken alle Kinder etwas trinken. immer unseren Projekttag
aus Wassis Schatztruhe. Dies stelle ich ihnen wie und heute unsere Aktivität.
immer frei.
Während wir trinken, sage Eventuell möchten die Sie sind stolz auf ihre
ich den Kindern, dass sie ab Kinder weiter ex- Erfahrungen und
dem nächsten Tag im perimentieren oder es Erkenntnisse und dürfen
Freispiel weitere Schwimm- anderen Kindern zeigen. diese weitergeben. Sie
versuche machen können. erfahren Anerkennung und
ihr Selbstbewusstsein wird
dadurch gesteigert.
Sie verbessern durch das
Erklären ihre sprachlichen
Kompetenzen.
Ich lobe die Kinder für ihre Die Kinder freuen sich und Durch das Lob von mir in
Mitarbeit. sind stolz. Ich-Botschaft erfahren die
Kinder etwas über meine
Gefühle und Gedanken. Sie
fühlen sich gut, ihre
Beziehung zu mir wird
gestärkt und ihre Lern-
bereitschaft erhöht sich. So
arbeiten sie auch in Zukunft
gerne mit mir zusammen.
Ein Kind darf Wassi wieder Die Kinder erfahren, dass die
in seinen Eimer legen und Aktivität zu Ende ist und wir
zudecken. Ich kündige an, diese gemeinsam beenden.
dass wir auf dem roten
Teppich wieder die
Forschershirts ausziehen
und dann ins Freispiel oder
zum Frühstücken gehen.
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