und eine Rosenhecke glüht, dort rauscht ein alter, ein Lindenbaum und weiß von einem verwehten Traum; hier spielten Hochzeit sie und Krieg, bis dass der Abend niederstieg, bis silberklar das Mondlicht kam und er sich Röschens Patschhand nahm:
Dort unterm Baum
triffst du mich wieder, hier nimm diese Blumen, Rosen und Flieder, und kommst du morgen zum Waldessaum, dann spielen wir weiter dort unterm Baum
Die Zeit verging, das Mädel blüht,
er war ihr Schatz, die Liebe glüht, da soll er wandern vom Dorfe fort, drei Jahre ferne vom Heimatsort. Und Röschen weinte bitterlich und bat noch: „Du denk an mich! Ich schwör’ es dir, ich warte dein!“ und gab ihm drauf das Händchen klein:
Dort unterm Baum
triffst du mich wieder, da wartet der Traum von Rosen und Flieder, und fühlst ein Beben du fern im Raum, dann denk ich deiner dort unterm Baum
Und als ich wieder kehrt’ zurück,
da lag mein altes Dorf, o Glück, der Weg, die Kirche, der Wiesenrain, wo mag denn nur mein Röschen sein? Ihr Vater saß just vor dem Haus, den fragte ich nach Röschen aus, der sah mich an: weit ist der Weg, kennst du den alten Wiesensteg?
Dort unterm Baum
triffst du sie wieder, dort träumt sie den Traum von Rosen und Flieder, ihr Wunsch, ihr letzter, sie hauchte kaum: „dort will ich liegen, dort unterm Baum.“