vorgestellt,
ame-Matt. Zudem
egen verteidigende
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L Á S Z L Ó O R B Á N
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LÁSZLÓ ORBÁN
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Dr. László Orbán
Schach Endspiele
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ISBN 978-3-86910-159-0
Bei humboldt sind vier weitere Bücher von Dr. László Orbán erschienen:
Schach für Anfänger, ISBN 978-3-89994-222-4
Schach Taktik, ISBN 978-3-89994-137-1
Schach Eröffnungen, ISBN 978-3-86910-152-1
Der Bauer im Schachspiel, ISBN 978-3-86910-154-5
© 2009 humboldt
Ein Imprint der Schlüterschen Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG,
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Hergestellt in Deutschland.
Gedruckt auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
5
Inhalt
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
1. Das Zweifigurenmatt
Mattbilder und Opferwendungen . . . . . . . 12
Das Springerpaar-Matt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Mattwendungen ohne Opfer . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Die Opferwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Das Läuferpaar-Matt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Schrägmatt der Läufer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Das Kreuzmatt (Hebelmatt) . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Das Turmpaar-Matt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Blindsimultan-Partie aus einem Guss . . . . . . . . . . 46
Das Läufer-Springer-Matt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Untergang in der Ecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
Matt am Brettrand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
Schwarz als Sieger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
Das Turm-Springer-Matt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
Das Araber-Matt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
Das Anastasia-Matt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
Seltene Mattbilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81
6 Inhalt
Das Turm-Läufer-Matt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
Typische Mattwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99
Der Läufer auf h6 (h3) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
Das Dame-Springer-Matt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
Das Dame-Läufer-Matt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136
Das Dame-Turm-Matt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162
Das Doppelmatt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188
Das Doppelschach und Doppelmatt . . . . . . . . . . . 189
Das gerade und das schräge Doppelmatt . . . . . . . 190
Die Dame als Drohfigur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199
2. Elementare Endspiele
Figuren gegen Bauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204
Dame gegen Bauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204
Dame gegen einen Bauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204
Dame gegen den Turmbauern . . . . . . . . . . . . . . . 207
Dame gegen den Läuferbauern . . . . . . . . . . . . . . . 210
Dame gegen zwei Bauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212
Turm gegen Bauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226
Der Turm gegen einen Bauern . . . . . . . . . . . . . . . 226
Turm gegen zwei Bauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234
Turm gegen zwei Einzelbauern . . . . . . . . . . . . . . 247
Turm gegen drei Bauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254
Turm gegen vier Bauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262
Inhalt 7
Vorwort
Abkürzungen
1 Das Zweifigurenmatt
Mattbilder und
Opferwendungen
Das Springerpaar-Matt
Die wichtigste Aufgabe im Schachunterricht besteht darin,
die typischen Mattbilder und die dazu führenden Opfer-
wendungen zu erlernen. Der Schachfreund muss sehen ler-
nen, dass in einer gegebenen Stellung ein Matt steckt. Uner-
lässlich ist auch die Kenntnis der Kombinationen, wie dieses
Matt zu erreichen sei.
Bei dem Springerpaar-Matt stehen meistens die mattset-
zenden Springer nebeneinander. Es gibt aber auch Ausnah-
men. Oft erfordert das Springerpaarmatt ein Damenopfer.
1
Das Zweispringermatt
2
Vor dem Schlussangriff
3
Ein geistreiches Matt
16 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
4
Das Zweispringermatt
Das Springerpaar-Matt 17
Die Opferwendungen
Eine berühmte Kurzpartie
4. Partie
Amateur George H. Derrickson
Philadelphia 1860
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Lf1– c4 Sg8 – f6
Der Textzug soll angeblich stärker sein als der klassische
Symmetrie-Zug Lf8 – c5. Dies ist aber nicht bewiesen.
3. Sg1– f3 Sb8 – c6
4. 0-0 …
Weiß sollte noch mit der Rochade warten. Die sicherste
Fortsetzung ist hier 4. d2 – d3.
4. … Lf8 – c5
5. d2 – d3 d7 – d6
6. Lc1– g5 Lc8 – g4
7. h2 – h3 h7 – h5!!
Schwarz opfert den Läufer, um den h-Weg für seinen Turm
zu öffnen.
8. h3×Lg4?? …
Katastrophal. Notwendig war die ruhige Weiterentwicklung
8. Sc1– d2.
8. … h5×g4
9. Sf3 – h2 g4 – g3!
Schwarz kann sich diesen Vormarsch erlauben, da der weiße
Bf2 durch den schwarzen Läufer c5 gefesselt ist.
10. Sh2 – f3 Sf6 – g4!!
Dieses spektakuläre Damenopfer gewinnt zwei wichtige
Tempi für Schwarz.
18 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
5
Ein spektakuläres
Damenopfer
6
Weiß kündigt Matt
in drei Zügen an
20 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
7
Wie rettet Schwarz
die Dame?
9. … Sf6×é4!
Der schwarze Turm fesselt den Springer f7.
10. Kf1– é2 Dd8 – h4
11. Th1– f1! …
Es droht 12. Sf7 – h6++, Kg8 – h8; 13. Tf1×Tf8#.
11. … Sé4 – f2
12. Sf7×é5(+) Kg8 – h8
13. d2 – d4? Lb6×d4!!
Der kühne Läufer ist tabu, weil nach 14. c3×Ld4? das Fami-
lienschach Sc6×d4+ folgen würde.
14. Sb1– d2 Ld4×c3!!
15. Db3 ×Lc3 Sc6 – d4+
16. Ké2 – é1 …
Erzwungen, da nach 16. Ké2 – é3?? Dh4 – f4# geschieht.
16. … Sf2 – d3++
17. Ké1– d1 Dh4 – é1+!!
22 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
8
Vor dem Schlussangriff
9
Ein typisches
Zweispringermatt
Das Läuferpaar-Matt
kann in zwei Arten geteilt werden:
1. das Schrägmatt. Die Läufer wirken auf zwei Nach-
barschrägen.
2. das Kreuzmatt (auch Hebelmatt genannt). Die Läufer
wirken im rechten Winkel zueinander. Das Kreuzmatt
kommt häufiger vor als das Schrägmatt (und meistens
nach einem prächtigen Damenopfer).
10
Schrägmatt der Läufer
Der Springer verstärkt die Kontrolle des Feldes é5. Gut wäre
auch 2. c2 – c4
2. … é7 – é6
3. Lc1– g5 c7 – c6?
Natürlicher ist Lf8 – é7.
4. é2 – é4 …
Droht, mit dem weiteren Vormarsch é4 – é5 den gefesselten
Springer anzugreifen.
4. … Dd8 – b6
Dieser Zug bedroht zugleich den Bé4 durch den entfesselten
Springer und den Bb2 mit der Dame.
Doch ist der Damenausfall verfrüht, da die Entwicklung und
das Zentrum vernachlässigt wurden.
5. Sb1– d2! …
Weiß verzichtet lieber auf einen Bauern, als mit dem
Abtausch 5. Lg5×Sf6, g7×Lf6, gefolgt von 6. b2 – b3 das Spiel
zu vereinfachen.
5. … Db6 ×b2
6. Lf1– d3 d7 – d5
7. 0-0! …
Betrachten wir die harmonische und vollständige Entwick-
lung des Anziehenden. Dagegen hat Schwarz eine zu früh
ins Spiel gesetzte Dame, die von den weißen Figuren bald
belästigt wird.
7. … Db2 – b6
Ein durchaus notwendiger Rückzug, der aber die Entwick-
lung der anderen Figuren verzögert.
Das Läuferpaar-Matt 27
8. Dd1– é2 d5 ×é4
9. Sd2×é4 Sf6×Sé4
10. Dé2×Sé4 Sb8 – d7
11. c2 – c4 h7 – h6?
11
12
Ein anderes Mattbild
13
Die vernachlässigte
Entwicklung
Das Läuferpaar-Matt 29
4. … g7 – g6
5. Lc1– b2 Lf8 – g7
6. c2 – c4 Sd5 – c7
7. Sb1– c3 d7 – d6?
Ein günstiger Plan war Sb8 – c6 (und wenn 8. Sc3 – é4, dann
Sc7 – é6 nebst d7 – d5).
8. é5 ×d6 é7×d6
9. d2 – d4 c5 ×d4
10. Sf3×d4 0-0
14
Weiß steht überlegen
15
Der Läufer b2 wirkt
durch den gegnerischen
Läufer hindurch
18. … Ld4×Df6
19. Lb2×Lf6#
(Anmerkungen nach Irving Chernev)
32 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
16
Weiß kündigt Matt
in zwei Zügen an
17
Das Kreuzmatt
34 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
11. a3×Lb4!! …
Das unsterbliche Opfer. Weiß opfert beide Türme, um die
schwarze Dame vom Damenflügel abzulenken.
11. … Da5×Ta1+
12. Ké1– d2!! Da1×Th1
18
Matt in zwei Zügen
19
Das Kreuzmatt
36 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
20
Weiß ist wie gelähmt
Geistreiches Spiel
15. Partie
Richard Teichmann Karl Dagover
Berlin 1914
1. é2 – é4 d7 – d5
2. é4×d5 Dd8×d5
3. Sb1– c3 Dd5 – d8
Gut ist auch Dd5 – a5.
38 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
4. Sg1– f3 Lc8 – g4
5. Lf1– c4! …
Weiß droht mit der bekannten Falle: 6. Sf3 – é5!!; Lg4×Dd1??
7. Lc4×f7#.
5. … é7 – é6
6. h2 – h3 Lg4×Sf3
7. Dd1×Lf3 c7 – c6
Deckt den angegriffenen Bauern b7. Während Weiß drei
Figuren entwickelte, stehen sämtliche Figuren des Nachzie-
henden noch auf der Grundreihe.
8. d2 – d3 Dd8 – f6
Schwarz möchte die Damen tauschen, aber Weiß lehnt dies
ab:
9. Df3 – g3 Sg8 – h6?
Nach diesem ungünstigen Zug gerät Schwarz in Schwierig-
keiten. Unentbehrlich war h7 – h6!
10. Lc1– g5! Df6 – g6
11. Sc3 – b5!! …
Ein mysteriöses Figurenopfer. Schwarz muss das Angebot an-
nehmen, da sonst 12. Sb5 – c7+ die Qualität kosten würde.
11. … c6×Sb5?
Schwarz könnte das Spiel durch Sb8 – a6 verlängern, dann
freilich stünde er sehr schlecht.
Es wäre nun sinnlos, den Bauern b5 zu schlagen, da nach
12. Lc4×b5+?, Sb8 – c6 (oder d7) vorerst noch eine ausrei-
chende Verteidigung gewährleistet ist.
12. Dg3×Sb8+!! …
Der letzte Leibgardist des schwarzen Königs ist nun liqui-
diert. Es ist aus.
12. … Ta8×Db8
13. Lc4×b5#
Das Läuferpaar-Matt 39
21
Ein Zweiläufer-Matt
Entscheidendes Damenopfer
17. Partie
Dr. J. Zuckertort Adolph Anderssen
Breslau 1865
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Sb8 – c6
3. Lf1– b5 Sg8 – é7
Um nach einem Abtausch auf c6 mit dem Springer zurück-
zuschlagen, ohne die Bauernstellung zu verderben. Besser
ist jedoch 3. … Sg8 – f6.
4. c2 – c3 …
Stärker ist unverzüglich 4. d2 – d4 oder 4. Sb1– c3.
4. … d7 – d6
5. d2 – d4 Lc8 – d7
6. 0-0 Sé7 – g6
7. Sf3 – g5 h7 – h6?
Das Turmpaar-Matt 41
Das Turmpaar-Matt
Dem Turmpaar-Matt geht ein längerer Kampf als dem Matt
mit anderen Figuren voraus. Dies ist die Folge davon, dass
die Türme mehr Züge brauchen, um wirkungsvoll ins Spiel
gebracht zu werden.
Planloses Spiel wird bestraft.
18. Partie
Samuel Loyd Ignác von Kolisch
New Orleans 1867
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Sb8 – c6
3. Lf1– c4 Lf8 – c5
4. d2 – d3 d7 – d6
5. Lc1– é3 Lc5 – b6
6. a2 – a3? …
Ein sinnloser Zug. Notwendig war die Weiterentwicklung
mit 6 Sb1– c3.
6. … Sg8 – f6
7. 0-0 Lc8 – g4
8. c2 – c3 Dd8 – d7
9. h2 – h3? …
42 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
22
Matt in drei Zügen
23
Das Turmpaar-Matt
44 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
Lehrreiche Fehler
19. Partie
Dr. Ludwig Bledow Paul von Bilguer
Berlin 1838
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Sb8 – c6
3. Lf1– c4 Lf8 – c5
4. b2 – b4!? Lc5 ×b4
5. c2 – c3! Lb4 – d6?
Der Läufer auf d6 behindert die Entwicklung des ganzen
schwarzen Damenflügels. Gegeben war Lb4 – a5 (c5) oder
Lb4 – é7.
6. 0-0 Dd8 – f6
Besser war Sg8 – f6, nebst 0-0.
7. d2 – d4 h7 – h6
8. Sb1– a3 Ld6×Sa3
Nicht zu empfehlen ist, den wertvollen Läufer gegen den
schwachen Randspringer zu tauschen. Besser war a7 – a6.
9. Lc1×La3 d7 – d6
10. d4×é5 d6×é5
11. Dd1– b3 …
Aufmarsch nach Grecos Empfehlung.
11. … Sg8 – é7
12. Lc4 – d5 Ta8 – b8
Der schwarze Turm will den Läufer c8 in der Bewachung
des angegriffenen Bauern b7 ablösen.
13. Ta1– d1 Lc8 – g4
14. La3×Sé7 Sc6×Lé7
15. Ld5 ×f7+! …
Das Turmpaar-Matt 45
24
Der Kampf
der Schwerfiguren
25
Ein Turmpaar-Matt
26
Springeropfer auf g7
Das Turmpaar-Matt 49
Falls Kg8 × Sg7??, dann 22. Lc1– h6+! und Matt in drei
Zügen:
a) Kg7 – f6; 23. Ta4 – f4# oder
b) Kg7 – g8; 23. Dh5 – g4+, Lé7 – g5; 24. Dg4 × Lg5+, K~;
25. Dg5 – g7#
c) Kg7– h8; 23. Dh5 – é5+, Lé7– f6; 24. Dé5×Lf6+, Kh8 – g8;
25. Df6 – g7#
21. … Té8 – f8
22. Ta4 – g4 Kg8 – h8
23. Té1– é3! é6 – é5!
Aufgedeckter Angriff gegen den weißen Turm g4. Der Text-
zug deckt scheinbar alles. Z. B. 24. Dh5 × é5, Lé7 – f6! bzw.
24. Té3 – h3, Ld7 – f5!
Das alles ist schön und gut, doch gewinnt Weiß mit einem
geistreichen Problemzug:
24. Sg7 – é6!! Ld6 ×Sé6
25. Dh5×h7+!! Kh8 ×Dh7
26. Té3 – h3+ Lé7 – h4
27. Th3×Lh4#
27
Ein Turmpaar-Matt
50 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
18. f2 – f3 0-0-0
19. f3×g4 Td8 – h8!
Erneut droht Dh3×h2#.
Ungünstig wäre nun 20. Dd1– d2?, Ld7× g4!; 21. Dd2 – g2,
Lb6×Sd4; 22. é3×Ld4, Lg4 – f3!! (László Alföldy).
20. Tg1– g2 Ld7×g4
21. Dd1– d3 Tg6 – h6!
28
Drei Schwerfiguren
hintereinander;
Damenopfer mit Matt
in drei Zügen.
29
Nochmals ein Turmpaar-
Matt
Entwicklungssünden
22. Partie
H. Th. Buckle Adolph Anderssen
London 1851
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Sb8 – c6
3. Lf1– c4 Lf8 – c5
4. c2 – c3! Sg8 – f6
5. d2 – d4 é5×d4
6. c3×d4 Lc5 – b4+
Greco opferte hier einen Bauern mit 7. Sb1– c3, Sf6×é4 und
erhielt einen heftigen Angriff. Solider ist jedoch der Partie-
Verlauf:
7. Lc1– d2 Lb5×Ld2+
8. Sb1×Ld2 d7 – d5!
9. é4×d5 Sf6×d5
10. Dd1– b3 Sc6 – é7
Damit ist der schwarze Zentralspringer ausreichend gedeckt.
Häufig geschieht später auch noch c7 – c6.
11. 0-0 0-0
12. Tf1– é1 Sd5 – f4
13. Té1– é4 Sé7 – g6
14. Ta1– é1 Dd8 – f6
15. Sf3 – é5 Df6 – g5?
16. Lc4 ×f7+! Kg8 – h8
Das Turmpaar-Matt 53
30
Der schwarze Läufer
als Sündenbock
31
Ein anderes Turmpaar-
Matt
54 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
9. Ta1– c1 Dd8 – é7
10. c4×d5 é6×d5
11. Dd1– c2 Ta8 – d8
12. a2 – a3 Lb4×Sc3
13. Ld2×Lc3 Sf6 – é4
14. b2 – b4 …
Räumt das Feld b2 für den Läufer.
14. … a7 – a6
15. Lc3 – b2! …
Um das Läuferpaar zu behalten.
15. … Td8 – d6
Der Turm soll auf dem h-Weg gegen die weiße Rochade ein-
gesetzt werden.
16. Sf3 – é5 Td6 – h6
17. f2 – f3 Sc6×Sé5
18. d4 ×Sé5 Dé7 – h4?!
Angriff um jeden Preis. Es droht Dh4 ×h2#.
Das Springeropfer erweist sich als falsch.
19. g2 – g3 Dh4 – g5
Falls Sé4 × g3?, dann 20. h2 × Sg3, Dh4 – h1+, 21. Kg1– f2,
Th6 – h2+; 22. Kf2 – é1, und nach dem Tausch hätte Schwarz
eine Figur weniger.
20. f3 ×Sé4 Dg5 ×é3+
21. Dc2 – f2!! Dé3 ×Ld3
22. Tc1×c7! Lb7 – c6
56 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
32
Matt in vier Zügen
Das Läufer-Springer-Matt
Das häufigste Mattbild ist das Läufer-Springer-Matt. Es kann
bereits nach wenigen Zügen erfolgen. Dieses Matt geschieht
meistens nach einem Zug des gegnerischen g-Bauern. Nach
g7– g6 entstehen Löcher auf f6 und h6, die die Leichtfiguren
mit einem Matt besetzen können.
Das Läufer-Springer-Matt 57
33
Weiß opfert die Dame
Ein prächtiges Damenopfer, das Schwarz nicht annehmen
darf, da nach Sc6×Dd4??; 9. Sd5 – f6+, Ké8 – f8; 10. Lg5 – h6#
folgen würde.
Weiß droht überdies mit 9. Dd4 × Th8+, Sé7 – g8;
10. Dh8×Sg8#.
Aber was sollte Schwarz in seiner verzweifelten Lage unter-
nehmen? – Wenn Th8 – f8, dann 9. Sd5 – f6# – Falls
Th8 – g8, so 9. Sd5 – f6+, Ké8 – f8; 10. Lg5 – h6+, Tg8 – g7;
11. Sf6×h7+, Kf8 – é8; 12. Dd4×Tg7 und Weiß gewinnt.
Das Läufer-Springer-Matt 59
8. … 0-0
Die Rochade ist die einzig mögliche Fortsetzung. Doch ist
die schwarze Königstellung wegen der Löcher f6 und h6 auf
die Dauer unhaltbar.
9. Sd5 – f6+ Kg8 – h8
Nicht Kg8 – g7?; 10. Sf6 – é8++!!, Kg7 – g8; 11. Dd4 – g7#.
10. Sf6 – g4 (+)!! …
Weiter steht die weiße Dame ein. Wenn Kh8 – g8, dann
11. Sg4 – h6#. Nach f7– f6 entscheidet 11. Lg5×f6+, Tf8×Lf6;
12. Dd4×Tf6, Kh8 – g8; 13. Sg4 – h6#.
10. … Sc6 ×Dd4
11. Lg5 – f6+ Kh8 – g8
12. Sg4 – h6#
34
Ein Läufer-Springer-
Matt
7. Sg1– h3 Df2 – d4
8. d2 – d3 …
Es droht mit 9. c2 – c3 Damenfang.
8. … Lc5 – b6
Räumt das Feld c5 für die Dame.
9. Th1– f1 Sg8 – f6?
Besser war vor allem d7 – d6 mit aufgedecktem Angriff
gegen die weiße Dame. Der Textzug kostet den Springer und
die Partie.
10. Tf1×Sf6!! d7 – d6
11. Dg4×g7+!! …
35
Das entscheidende
Damenopfer
36
Ein anderes Läufer-
Springer-Matt
Wenn f7×Tg6, dann 14. Sd5 – f6##.
Matt am Brettrand
Der „Fegatello“-Angriff
26. Partie
L. Höfer N. N.
Wien um 1880
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Sb8 – c6
3. Lf1– c4 Sg8 – f6!?
4. Sf3 – g5 …
Der „Fegatello“ (gebratene Leber)-Angriff zwingt den Nach-
ziehenden, den Damenbauern zu opfern:
4. … d7 – d5
5. é4 ×d5 Sc6 – a5
6. Lc4 – b5+ …
Weiß spielt auf Behauptung des Mehrbauern, aber er muss
dem Schwarzen dafür Angriff und Initiative überlassen.
Eine andere gute Fortsetzung ist hier 6. d2 – d3.
6. … c7 – c6
7. d5 ×c6 b7×c6
8. Dd1– f3! …
Die Dame fesselt den Bauern c6. Wenn nämlich c6×Lb5, so
9. Df3×Ta8.
62 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
37
Ein hübsches Mattbild
38
Läufer-Springer-Matt in
anderem Gewand
8. … Sb8 – c6
Stattdessen könnte Schwarz rochieren.
Spielbar ist auch der sofortige Abtausch c5×d4; 9. c3×d4.
Das Doppelfianchetto b7 – b6 könnte einen Bajonett-Angriff:
9. h2 – h4 auslösen, mit Lc8 – a6; 10. Lc4 × La6, Sb8 × La6;
11. h4 – h5! usw. als Folge.
9. Lc1– é3 c5×d4
10. c3×d4 Dd8 – a5+
11. Lé3 – d2 Da5 – a3
12. Ta1– b1! …
Eine heimtückische Falle. Sollte Schwarz mit Sc6 ×d4? einen
Bauern erbeuten, dann verlöre er nach 13. Ld2 – b4! die
Dame.
12. … 0-0
13. d4 – d5 …
Vorzuziehen war die Rochade.
Man warte mit den Scharmützeln so lange, bis der König in
Sicherheit ist.
13. … Sc6 – é5
14. Ld2 – b4? …
Weiß läuft Irrlichtern nach und bildet sich ein, er könne die
feindliche Dame erobern. Es folgt aber eine riesige Enttäu-
schung:
14. … Da3 – f3!!
Das Turm-Springer-Matt 67
39
Ein geistreiches
Damenopfer
15. g2×Df3 Sé5×f3+
16. Ké1– f1 Lc8 – h3#
Das Turm-Springer-Matt
Das Zusammenspiel von Turm und Springer ergibt sehr
lehrreiche Mattbilder, die man in drei Gruppen teilen kann:
1. das Araber-Matt. Charakteristisch für dieses Matt (nach
dem Bagdader Meister al-Adli) ist, dass der Springer den
mattsetzenden Turm deckt. Es ist ein typisches Nahmatt
aus unmittelbarer Nähe des besiegten Königs.
2. das Anastasia-Matt. Es ist ein Flurmatt auf dem h-Weg.
Das hübsche Mattbild wurde zum ersten Mal in Wilhelm
Heinses Roman „Anastasia und das Schachspiel, (Lehr-)
Briefe aus Italien“ abgebildet. Der Roman erschien 1803.
3. seltene Mattbilder. Nach einer Kombination von Mattdro-
hungen beendet der Springer das Verwirrspiel mit einem
eleganten Turm-Springer-Matt (37. Partie). Flurmatt nach
Damenopfer: Der weiße Springer beherrscht das Flucht-
68 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
Das Araber-Matt
Betrachten wir den Schluss der Partie Th. German – N. N.
40
Matt in vier Zügen
41
Das Araber-Matt
9. … Sc6 – d8
10. Lé3×Lb6 a7×Lb6
11. Dd1– c2? Sf6 – h5
Um einen späteren Gegenstoß f7 – f5 vorzubereiten. Günsti-
ger war 11. Lc4 – é2! nebst Sf3 – é1– d3.
12. h2 – h3 Lg4 – d7
13. Kg1– h2 …
Dies ist eine Sicherungsmaßnahme. Der König deckt den
Bauern h3 gegen ein mögliches Opfer Ld7×h3.
13. … 0-0
14. Sf3 – g1 …
Mit der doppelten Absicht, den schwachen Bauern h3 noch-
mals zu befestigen und den Vorstoß f2 – f4 vorzubereiten.
14. … f7 – f5!
15. Dc2 – d1? …
Folgerichtiger war 15. é4 ×f5! Ld7×f5; 16. Lc4 – d3 usw.
15. … Dé7 – f7!
Eine gut getarnte Falle.
16. é4 ×f5 Df7×f5!
17. g2 – g4? …
Reingefallen. Notwendig war 17. Dd1– é2! nebst Lc4 – d3
und Sd2 – f3.
17. … Df5×f2+!!
18. Tf1×Df2 Tf8×Tf2+
19. Kh2 – h1 Sh5 – g3#
42
Eine Abart des Araber-
Matts
Das Turm-Springer-Matt 71
Atemberaubender Gegenangriff
31. Partie
Frank J. Marshall William Ewart Napier
Brooklyn 1895
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Sb8 – c6
3. Lf1– c4 Sg8 – f6!?
4. d2 – d4 é5 ×d4
5. Sf3 – g5 …
Spielbar ist auch die Rochade oder der Vormarsch 5. é4 – é5,
d7 – d5!
5. … Sc6 – é5
Führt zu schwierigen Verwicklungen. Einfacher ist der Ge-
genstoß d7 – d5.
6. Lc4 – b3 …
Gut war auch 6. Dd1×d4.
6. … h7 – h6
7. Dd1×d4 Lf8 – d6!?
Eine bizarre Verteidigung. Einfacher wäre Dd8 – é7.
8. f2 – f4 Sé5 – c6
9. Dd4 – c4! ….
Mattdrohung.
9. …. Ld6 – b4+
10. c2 – c3 d7 – d5
11. é4×d5 Dd8 – é7+
12. Ké1– d2 h6×Sg5
13. Th1– é1! Lc8 – é6
Es stehen nun drei schwarze Figuren ein. Wie rettet Schwarz
sie?
14. d5×Lé6 0-0-0+!
15. Kd2 – c2 Th8 ×h2
72 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
43
Der unerwartete
Gegenangriff
44
Araber-Matt
in der Grundreihe
6. … Sg8 – f6
7. d2 – d3 Lc8 – g4!!
8. h3×Lg4? …
Öffnet den h-Weg für den schwarzen Turm. Etwas besser
war 8 Sh2×Lg4.
8. … h5×g4
9. Sh2×g4 Sf6 – h5!
Öffnet die Bahn der schwarzen Dame nach h4, gekoppelt
mit der Drohung Sh5 – g3! samt Th8 – h1#.
10. Lc1– é3 Dd8 – h4
11. Lé3×Lc5 …
45
Matt in drei Zügen
46
Ein unerwartetes
Damenopfer
12. Dd1×Sf3!! …
Ein überraschendes Damenopfer. Schwarz hat keine befrie-
digende Fortsetzung.
12. … Df6 ×Df3
13. Sé4 – f6++ Ké8 – d8
14. Té1– é8#
47
Araber-Matt
Araber-Matt in anderem Gewand.
Das Turm-Springer-Matt 77
Nochmals Araber-Matt
34. Partie
Riedl Töth
Marosvásárhely 1948
1. d2 – d4 Sg8 – f6
2. c2 – c4 é7 – é5!?
3. d4×é5 Sf6 – g4
4. Dd1– d4? …
Eindeutig besser war 4. Sg1– f3!
4. … h7 – h5
5. f2 – f4 d7 – d6
6. é5 ×d6 Sb8 – c6
7. Dd4 – é4+ Lc8 – é6
8. f4 – f5? Lf8×d6!!
Ein wohl durchdachtes Figurenopfer.
9. f5×Lé6 Dd8 – h4+
10. g2 – g3 Ld6×g3+!!
11. h2×Lg3 Dh4×g3+
12. Ké1– d1 …
Noch schneller verlöre 12. Ké1– d2, 0-0-0+; 13. Kd2 – c2,
Sc6 – b4#.
12. … 0-0-0+
13. Lc1– d2 Sg4 – é3+
14. Kd1– c1 Dg3 – é1+!!
Das unerwartete Damenopfer öffnet den d-Weg für den
schwarzen Turm.
15. Ld2×Dé1 Td8 – d1#
Das Anastasia-Matt
Schauen wir vor allem das schmucke Mattbild in Diagr. 48
an: Beim Matt beherrscht der Springer die beiden Flucht-
78 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
felder des Königs auf g6 und g8. Der eigene Bauer besetzt
das Feld g7. Der schwarze König ist auf dem h-Weg einge-
sperrt.
48
Das Anastasia-Matt
49
Weiß kündigt Matt in
zwei Zügen an
35. Partie
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Sb8 – c6
3. Lf1– b5 Sg8 – f6
Lasker hält die Verteidigung a7 – a6 und gar den späteren
Vormarsch b7 – b5 für verfehlt, weil dadurch die schwarze
Bauernstellung für das Endspiel geschwächt wird.
4. 0-0 Sf6×é4
Zu riskant. Sicherer ist Lf8 – é7.
5. Tf1– é1 …
Und hier ist 5. d2 – d4 das Beste.
5. … Sé4 – d6!
Dieser glückliche Rückzug greift den weißen Läufer an und
gewinnt damit ein wichtiges Tempo.
6. Sb1– c3 Sd6×Lb5
7. Sf3 ×é5! …
Eine geistreiche Falle. Weiß droht mit 8. Sé5 × Sc6(+) die
gegnerische Königin zu erbeuten.
Die einzig befriedigende Verteidigung ist nun Lf8 – é7! und
der weiße Springer hat kein aufgedecktes Schach mehr.
7. … Sc6 ×Sé5?
8. Té1×Sé5+ Lf8 – é7
9. Sc3 – d5! …
Einfacher war es, den schwarzen Springer zu schlagen. Weiß
will aber die Fesselung des Lé7 ausnutzen.
9. … 0-0
Schwarz gibt die Mehrfigur zurück und glaubt mit der
Rochade seinen König in Sicherheit.
10. Sd5×Lé7+ Kg8 – h8
11. Dd1– h5! …
80 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
Damenopfer auf h7
36. Partie
Reca Trompowski
Montevideo 1925
1. d2 – d4 d7 – d5
2. Sg1– f3 Sg8 – f6
3. c2 – c4 é7 – é6
Gut ist auch c7 – c6.
4. Sb1– c3 Lc8 – d7
Es wird hier meistens Sb8 – d7 gespielt.
5. Lc1– g5 Lf8 – é7
6. é2 – é3 0-0
7. Dd1– c2 c7 – c5
8. c4×d5 Sf6×d5
9. Sc3×Sd5! Lé7×Lg5
10. h2 – h4 Dd8 – a5+?
Der richtige Zug ist Lg5 – f6!
11. b2 – b4! c5 ×b4
Der Rückzug Da5 – d8; 12. h4 × Lg5! verliert eine Figur
wegen der Drohung 13. Dc2×h7#.
Das Turm-Springer-Matt 81
50
Damenopfer auf h7
12. Dc2×h7+!! …
Ein Blitzschlag aus heiterem Himmel. Das unerwartete
Damenopfer gewinnt sofort.
12. … Kg8×Dh7
13. h4×Lg5(+) Kh7 – g8 (g6)
14. Sd5 – é7#
Seltene Mattbilder
Die vernachlässigte Entwicklung
37. Partie
John Cochrane Howard Staunton
London 1842
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Lf1– c4 Lf8 – c5
Das klassische Läuferspiel. Es ist zumindest ebenso gut wie
die modische Berliner Verteidigung (Sg8 – f6).
3. d2 – d4 …
82 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
51
Matt in drei Zügen
52
Das geflickte Flurmatt
Man beachte, wie der weiße Springer das Fluchtfeld é7
beherrscht und dadurch einen schwarzen Stein auf é7
ersetzt.
Das Turm-Springer-Matt 85
9. … Sc6 – d8
Erzwungen, weil der Rückzug nach b8 die schwarze Ent-
wicklung spürbar verzögern würde.
10. Lg5×Sd8! …
Wegen dieses Abtauschs verliert der schwarze König das Recht
zu rochieren.
10. … Ké8×Ld8
11. Sf3×é5 Dg6×é4
12. Tf1– é1 …
Mit selbstverständlicher Leichtigkeit meistert Weiß die Lage
und gewinnt Zeit mit wiederholten Angriffen gegen die feind-
liche Dame.
12. … Dé4 – h4
13. d5 – d6!! …
Der entscheidende Vormarsch.
13. … c7×d6
14. Dd1×d6 La5 – c7
Der einzige Trost des Nachziehenden ist, die weiße Dame
anzugreifen. Aber seine Freude ist von kurzer Dauer, weil
die Stellung reif ist, um sie in Schönheit liquidieren zu kön-
nen:
15. Dd6×Sh6!! …
Der Zug soll verhindern, dass der schwarze Springer den
schwachen Bauern f7 weiterhin deckt.
15. … Dh4×Lc4
Schlecht wäre Dh4×Dh6??; 16. Sé5×f7#.
Mit dem Schlagen des Läufers hofft Schwarz, die Lage zu
meistern. Der Bauer f7 ist gedeckt, und nach 16. Sé5 ×Dc4,
g7× Dh6 könnte der Nachziehende noch lange Widerstand
leisten. Aber:
16. Dh6 – h4+!! …
Das Turm-Läufer-Matt 87
Das Turm-Läufer-Matt
Das Turm-Läufer-Matt kommt oft vor. Beim Mattsetzen aus
unmittelbarer Nähe wird der Turm durch den Läufer gedeckt.
53
Das Turm-Läufer-Matt
41. Partie
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Dd8 – f6?
Es ist immer gefährlich, die Dame zu früh ins Spiel zu brin-
gen. Sie kann Zielscheibe der gegnerischen Leichtfiguren
werden und den Verlust der Partie verursachen.
3. Lf1– c4 Df6 – g6
Doppelangriff gegen Bé4 und Bg2.
4. 0-0 Dg6×é4?
5. Lc4×f7+!! …
Schwarz darf den Läufer nicht schlagen, weil nach Ké8 ×Lf7,
6. Sf3 – g5+ (Familienschach) die Dame verloren ginge.
5. … Ké8 – d8
6. Sf3 ×é5!! Dé4×Sé5?
Man soll Geschenke des Gegners genau prüfen. Vielleicht ist
in ihnen eine Falle verborgen.
7. Tf1– é1! Dé5 – f6??
Das Turm-Läufer-Matt 89
Unwiderstehliche Mattdrohungen
42. Partie
Dr. C. Hartlaub Testa
Bremen 1913
1. é2 – é4 é7 – é5
2. d2 – d4 é5×d4
3. c2 – c3!? d4×c3
4. Lf1– c4!?
Weiß opfert den zweiten Bauern, aber 4. Sb1× c3 war
bestimmt besser.
4. … c3 ×b2
5. Lc1×b2 Sg8 – f6
6. Sb1– c3 Lf8 – b4
7. Sg1– f3 d7 – d6?
Schwarz sollte die Beute zurückgeben. Besser war also
d7 – d5.
8. 0-0 Lb4×Sc3
9. Lb2×Lc3 0-0
10. é4 – é5 Sf6 – é4?
Sf6 – é8 schaut besser aus.
11. Lc3 – b2 Lc8 – g4
12. Dd1– d4 Lg4 ×Sf3
13. g2×Lf3 Sé4 – g5
Es droht Familienschach Sg5×f3+.
14. Kg1– h1 Sg5 ×f3
15. Dd4 – d3 Sf3×é5
16. Tf1– g1!! …
90 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
54
Ein wohl überlegtes
Damenopfer
55
Ein Turm-Läufer-Matt
8. Kg1– h1 …
Weiß will f2 – f4 folgen lassen, dadurch könnte der f-Turm
ins Spiel gebracht werden.
8. … Kg8 – h8
Schwarz hegt die Absicht, den Springer g5 mit f7 – f6 zu ver-
scheuchen.
9. f2 – f4 f7 – f6
10. Sg5 – h3 d7 – d6
11. f4 – f5! …
Ein wichtiger Zug. Damit verhindert Weiß die Entwicklung
des feindlichen Damenläufers nach g4.
11. … Sh6 – f7
12. Sb1– a3 …
Der Springer strebt nach c2.
12. … Sc6 – é7
Um d6 – d5 folgen zu lassen.
13. Dd1– h5 …
Die Dame greift den Springer f7 zum zweiten Mal an.
13. … d6 – d5
14. é4×d5 Sé7×d5
15. Sa3 – c2 c7 – c6
16. Tf1– f3 …
Um den Turm später auf den h-Weg zu bringen.
16. … Sf7 – d6
17. Lc4 – b3 …
Der angegriffene Läufer zieht sich zurück.
17. … Sd5 – é7
Greift damit den Bauern f5 zum dritten Mal an.
Das Turm-Läufer-Matt 93
56
Ein Läufer sperrt den
König ein
Falsche Mattankündigung
44. Partie
W. Timbrell Pierce Nash
Englische Fernpartie 1885
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sb1– c3 Sb8 – c6
94 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
3. f2 – f4!? é5×f4
4. Sg1– f3 g7 – g5!?
Die beste Fortsetzung ist Lf8 – é7!
5. d2 – d4 g5 – g4
6. Lf1– c4!! g4×Sf3
7. 0-0? …
Stärker ist 7. Dd1×f3!
7. … Dd8 – g5?
Schwarz könnte mit d7 – d5!, 8. é4×d5, Lc8 – g4! in Vorteil
kommen.
8. Tf1×f3 Sc6×d4
Jetzt nicht: 9. Dd1×Sd4??, Lf8 – c5! (Damenfang!).
9. Lc4 ×f7+!! Ké8×Lf7
10. Tf3×f4+ Sg8 – f6!
Nach einem Königszug würde Schwarz die Dame einbüßen
wegen des Abzugs des weißen Turmes.
11. Sc3 – d5 Dg5 – é5
12. Tf4 ×Sf6+ Kf7 – g8
57
Matt in vier Zügen
Das Turm-Läufer-Matt 95
Falls 9. Dé2 × é5??, Tf8 – é8! gespielt würde, wäre sogar die
weiße Königin verloren.
9. Sc3 – é4 Sf6 ×Sé4
10. d3×Sé4 …
Weiß versäumt die Entwicklung des Königsflügels.
10. … Lc5×f2+!!
Mit dieser kleinen Kombination erobert Schwarz einen Bau-
ern.
11. Dé2×Lf2 Db6 – b4+!
12. Lc1– d2 Db4×Lc4
Bedroht zugleich die Bauern é4 und c2. Es folgt eine Serie
von netten Überraschungen:
13. Df2 – f3 f7 – f5!
Durch diesen vortrefflichen Zug (Öffnung des f-Weges)
erfährt der Turm f8 eine Steigerung seiner Kraft.
14. é4×f5 Lc8×f5!
Der Zug von Schwarz enthält mehrere Drohungen, von
denen Lf5×c2 am stärksten ist (aufgedeckter Angriff gegen
die weiße Dame und wenn sie wegzieht, dann Tf8 – f1#).
Z. B. 16. Df3 – é2, Lc2 – d3!
15. Df3 – g3? …
Weiß bemerkt die Gefahr nicht. Unvermeidlich war
15. Df3 – é2 und wenn Dc4×c2, dann 16. Sg1– f3.
15. … Dc4 – f1+!!
Das Damenopfer lenkt den weißen König in ein vernichten-
des Doppelschach.
16. Ké1×Df1 Lf5 – d3++
17. Kf1– é1 Tf8 – f1#
Das Turm-Läufer-Matt 97
Typische Mattwendungen
Es gibt mehrere immer wiederkehrende Mattbilder, die
durch einfache und leicht erlernbare Opferwendungen her-
beigeführt werden können.
58
Weiß ist besser
entwickelt
13. Td1×Ld6!! h7 – h6
Ungünstig wäre für Schwarz Dé7×Td6?!; 14. Sc3 – é4!
14. h2 – h4!! …
Weiß opfert den Springer, um den h-Weg für seinen Turm
zu öffnen.
14. … h6×Sg5
15. h4×g5 Sf6 – h5
16. Th1×Sh5!! g6×Th5
17. Sc3 – d5!! …
Das Turm-Läufer-Matt 101
48. Partie
N. N. Ruchti
Karlsruhe 1960
1. d2 – d4 f7 – f5
2. é2 – é3 …
Hier ist auch 2. é2 – é4!? (Staunton-Gambit) möglich: f5×é4;
3. Sb1– c3, Sg8 – f6; 4. f2 – f3! usw.
Der beste Aufbau des Anziehenden ist 2. g2 – g3 nebst
Lf1– g2.
2. … é7 – é6
3. Sg1– f3 Sg8 – f6
4. Sb1– c3 b7 – b6
Die Bauern d7, é6 und f5 sind ein Hindernis für den Läufer
c8. Deswegen muss er flankenentwickelt werden.
5. Lf1– é2 Lc8 – b7
6. 0-0 Lf8 – d6
7. b2 – b3 Sf6 – g4
Um der Dame den Weg nach h4 zu ebnen.
8. g2 – g3? …
Ein sinnloser Zug, da der Königsläufer bereits entwickelt ist.
Weiß sollte versuchen, mit d4 – d5 den schwarzen Flanken-
läufer einzuschließen.
102 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
8. … h7 – h5!
Der weiße Bauer g3 ist eine „Angriffsmarke“ (Dr. Tarrasch)
und sollte baldmöglichst liquidiert werden.
9. Sf3 – h4? …
Weiß will den weiteren Vormarsch des schwarzen Bauern
aufhalten.
59
Ein unerwartetes
Damenopfer
9. … Dd8 ×Sh4!!
Weiß darf die Dame nicht nehmen, weil nach 10. g3 ×Dh4??
Ld6×h2# kommt.
10. Lé2 ×Sg4? …
Schwarz erhält eine willkommene Gelegenheit zur Öffnung
des h-Weges:
10. … Dh4×h2+!!
11. Kg1×Dh2 h5×Lg4(+)
12. Kh2 – g1 Th8 – h1#
Das Turm-Läufer-Matt 103
60
Ein weiteres Turm-
Läufer-Matt
49. Partie
Zussmann Schiffers
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Sb8 – c6
3. Lf1– c4 Lf8 – c5
4. 0-0 …
Verfrüht: Die besten Fortsetzungen sind: 4. d2 – d3 oder
4. c2 – c3.
4. … d7 – d6
5. d2 – d3 Sg8 – f6
6. Sb1– c3 Lc8 – g4
Fesselt den Springer f3 und droht, mit Sc6 – d4! die weißen
Rochade-Bauern zu zerschlagen.
7. Lc1– g5 …
Weiß unterschätzt die gegnerischen Drohungen. Angebracht
war hier die vorsichtige Entwicklung: 7. Lc1– é3!
7. … Sc6 – d4!
8. Sc3 – d5 …
104 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
Es ist nicht immer dasselbe, wenn zwei das Gleiche tun. Der
Angriff auf den Springer f3 ist sehr gefährlich, weil die
Rochade-Bauern zerschmettert werden können. Dagegen hat
Schwarz noch nicht rochiert. Der Abtausch des Springers f6
öffnet den g-Weg für den schwarzen Turm.
8. … Sd4×f3+!
9. g2×Sf3 Lg4 – h3!
10. Sd5×Sf6+? …
Dieser weitere Irrtum im Verein mit dem vorherigen Fehler
verschlimmert die Situation. Weiß sollte sich mit 10. Tf1– é1
zufrieden geben.
10. … g7×Sf6
11. Lg5 – h4 …
Das erwartete Th8 – g8+ sollte durch Lh4 – g3 entkräftet werden.
11. … f6 – f5!!
Der Nachziehende ist nicht am Turm f1, sondern am weißen
König interessiert. Der unerwartete Textzug ist bereits ent-
scheidend, da er ausgezeichnete Fortsetzungen vorbereitet.
Z. B. wird nach Lh4 – g3, f5 – f4 der Läufer erobert.
Das Damenopfer ist durchaus berechtigt und praktisch er-
zwungen. Der Zweck des Damenopfers ist es, den weißen Läu-
fer aus der Verteidigung der Rochade-Stellung zu entfernen.
12. Lh4×Dd8 Th8 – g8+!
Das Schachgebot ist jetzt tödlich. Der Druck auf dem offenen
g-Weg ermöglicht einen Kurzschluss:
13. Kg1– h1 …
Sehr lehrreich ist es zu sehen, wie der schwarze Läufer ein
Matt in drei Zügen erzwingt:
13. … Lh3 – g2+!
14. Kh1– g1 Lg2 ×f3(+)
15. Ld8 – g5 Tg8×Lg5#
Das Turm-Läufer-Matt 105
50. Partie
Rev. John Owen Arnos Burn
Liverpool 1887
1. Sg1– f3 d7 – d5
2. d2 – d4 Lc8 – f5?!
Von zweifelhaftem Wert. Der Läufer ist zur Verteidigung des
Damenflügels unentbehrlich.
3. é2 – é3 é7 – é6?
Nun ist der Läufer vom Damenflügel abgeschnitten.
Besser ist also g7 – g6, um den Königsläufer zu entwickeln.
4. Sb1– c3 Sg8 – f6
5. a2 – a3 …
Verhindert die lästige Fesselung Lf8 – b4.
5. … c7 – c5
6. Lf1– b5+ …
Jetzt merkt man, wie sehr der Läufer c8 fehlt.
6. … Sb8 – d7
7. Sf3 – é5 Lf8 – d6
8. g2 – g4 …
Verwegen, aber berechtigt, weil Schwarz die lange Rochade
nicht riskieren darf.
8. … Ld6×Sé5
9. g4×Lf5 Lé5 – d6
10. d4×c5 Ld6×c5
Weiß hat Verwicklungen vermieden und steht besser.
11. b2 – b4 Lc5 – d6
12. Lc1– b2 Ta8 – c8
13. Dd1– d4 0-0
Schwarz unterschätzt die Kraft der weißen Dame-Läufer-Bat-
terie im Zusammenhang mit dem offenen g-Weg. Schwarz
droht zwar Ld6 – é5, aber dies kann vereitelt werden.
106 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
61
Unheimlich stark ist der
weiße Flankenläufer
in Verbindung mit dem
offenen g-Weg
15. Sc3×d5!! …
Schwarz darf das Springeropfer nicht annehmen: Sf6 ×Sd5??;
16. Dd4×g7#.
Oder é6 × Sd5?? 16. Dd4 × Sf6!! g7× Df6 (erzwungen, weil
Damenmatt auf g7 drohte); 17. Th1– g1+, Kg8 – h8;
18. Lb2×f6#.
15. … Sf6 – é8
Es gibt nichts Besseres, weil Dame und Läufer von Weiß
unheimlich stark sind.
16. Sd5 – f6+!! g7×Sf6
17. Th1– g1+ Kg8 – h8
18. Dd4 ×f6+!! Sé8×Df6
19. Lb2×Sf6#
Das Turm-Läufer-Matt 107
51. Partie
David Janowski Frank J. Marshall
Biarritz 1912
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Sg8 – f6
3. Sf3 ×é5 d7 – d6!
Ein bekannter Fehler wäre an dieser Stelle: Sf6 × é4?;
4. Dd1– é2, Dd8 – é7; 5. Dé2 × Sé4, d7 – d6; 6. d2 – d4,
Sb8 – d7.
4. Sé5 – f3 Sf6 ×é4
5. d2 – d4 d6 – d5
6. Lf1– d3 Lf8 – d6
Vorsichtige Spieler begnügen sich mit Lf8 – é7.
7. c2 – c4 …
Verfrüht. Besser ist die Rochade.
7. … Ld6 – b4+!
Wenn jetzt 8. Sb1– d2, so 0-0; 9. 0-0, Lb4×Sd2!; 10. Lc1×Ld2!,
Lc8 – g4! mit gutem Spiel für Schwarz.
8. Ké1– f1 0-0
9. c4×d5 Dd8×d5
10. Dd1– c2 …
Angriff gegen den schwarzen Zentralspringer.
10. … Tf8 – é8
11. Sb1– c3? …
Dieser harmlos aussehende Zug erweist sich als verhängnis-
voll.
11. … Sé×Sc3!
12. b2×Sc3 …
Man würde glauben, dass Weiß die Lage gemeistert hat, da
er über zwei Drohungen verfügt: 13. c3 × Lb4 sowie
13. Ld3×h7+.
108 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
12. … Dd5×Sf3!!
Weiß darf die Dame nicht nehmen: 13. g2×Df3??; Lc8 – h3+;
14. Kf1– g1, Té8 – é1+, 15. Ld3 – f1, Té1×Lf1#.
13. c3×Lb4 Sb8 – c6
14. Lc1– b2 …
Weiß hat nichts Besseres. Z. B. 14. Lc1– é3?, Lc8 – h3!!;
15. Th1– g1, Té8×Lé3!! und Schwarz gewinnt.
14. … Sc6 ×b4!
Die zweite Opferkombination führt zu einem interessanten
Spiel.
15. Ld3×h7+ …
Ein Racheschach, das keinen Vorteil bringt.
15. … Kg8 – h8
16. g2×Df3 Lc8 – h3+
17. Kf1– g1 Sb4 ×Dc2
18. Lh7×Sc2 Té8 – é2!
62
Turm in der feindlichen
Bauernreihe
52. Partie
S. C. Richardson Eugène Delmar
New York 1887
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Lf1– c4 Sg8 – f6
Eine neuere Spielweise. Aber Lf8 – c5 (klassisches Läufer-
spiel) ist ebenso gut.
3. Sg1– f3 …
110 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
63
Weiß gewinnt mit
dreifachem Opfer
Das Turm-Läufer-Matt 111
11. Lc4×d5!! …
Ein gut durchdachtes Figurenopfer.
11. … Dd8×Ld5
Weiß kündigt Matt in vier Zügen an:
12. Sé4 – f6+!! …
Dieses weitere Opfer hat einen zweifachen Sinn: Es ist ers-
tens ein Familienschach und droht zweitens Té1– é8# (Flur-
matt). Schwarz muss daher das Opfer annehmen:
12. … g7×Sf6
13. Da3 – f8+!! …
Das Damenopfer lenkt den schwarzen König auf das Feld f8,
wo er einem Läuferschach von h6 zum Opfer fällt.
13. … Kg8×Df8
14. Lc1– h6+ Kf8 – g8
15. Té1– é8#
„Eine prachtvolle Schlusskombination“ – meint Kurt Richter.
64
Ein Flurmatt; der Läufer
versperrt das Fluchtfeld
g7
53. Partie
Miguel Najdorf E. J. Sapira
Lodz 1929
1. é2 – é4 é7 – é6
2. d2 – d4 d7 – d5
3. Sb1– c3 d5×é4
Die „Aufgabe des Zentrums“ führt zu einem ziemlich pas-
siven Spiel.
112 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
4. Sc3×é4 Sb8 – d7
Auch Sg8 – f6 oder Lf8 – é7 sind einwandfrei.
5. Sg1– f3 …
Manche Spieler bevorzugen das Flankenspiel 5. g2 – g3.
5. … Sg8 – f6
Gut ist auch Lf8 – é7.
6. Lf1– d3 …
Stattdessen kann Weiß auch abtauschen: 6. Sé4 × Sf6,
Sd7×Sf6; 7. Sf3 – é5 usw.
6. … Lf8 – é7
Auch die Entwicklung des Damenläufers mit b7 – b6 ist
tadellos.
7. 0-0 …
Es geht auch 7. Dd1– é2.
7. … b7 – b6
Einfacher war die Rochade. Der Textzug führt zu Verwick-
lungen.
8. Sf3 – é5 Lc8 – b7
9. Sé4×Sf6+ g7×Sf6
Nach Sd7×Sf6 käme 10. Ld3 – b5+! Das geringere Übel war
Lé7×Sf6.
Schwarz hofft, in Zusammenhang mit dem Läufer b7 auf
der Diagonale a8 – h1 von dem offenen g-Weg Gebrauch zu
machen.
Das Turm-Läufer-Matt 113
65
Vor dem Schlussangriff
Die beengte schwarze Stellung ruft nach einer kleinen Kom-
bination:
10. Sé5×f7!! …
Das erste Opfer auf dem Wege zum Matt.
10. … Ké8×Sf7
11. Dd1– h5+ Kf7 – g8
Nach Kf7 – f8? wäre 12. Lc1– h6+ sehr lästig.
12. Tf1– é1 Sd7 – f8
13. Té1×é6!! …
Das zweite Opfer. Weiß opfert den Turm, um die Rochade-
Schräge a2 – g8 für seinen Königsläufer zugänglich zu
machen.
13. … Sf8×Té6
14. Ld3 – c4! Dd8 – d6
15. Lc1– h6! Lé7 – f8
16. Ta1– é1 …
Jeder Zug des Anziehenden verdient, stark genannt zu wer-
den.
16. … Lb7 – c8?
114 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
6. c2 – c3 Sc6 – é7
7. Sg1– h3 …
Der Springer lässt der Dame die Bahn nach h5 frei. Deshalb
zieht er nicht nach f3, wo er den f-Bauern und den Turm
verstellt.
7. … 0-0
8. 0-0 Lc8 – d7
9. é3 – é4! …
Der Vorstoß geschah hier im richtigen Moment. Schwarz
muss Bauern tauschen; die weißen Figuren sind für den
Angriff gut aufgestellt.
9. … d5 ×é4
10. Sd2×é4 Sé7 – g6
11. Sé4×Sf6+ g7×Sf6
Die Bauernstellung ist aufgerissen. Auf Dd8× Sf6 folgt sehr
stark 12. f4 – f5!, é6×f5; 13. Lc1– g5, Df6 – é6; 14. Ld3×f5!
12. f4 – f5! …
Der Textzug erforderte genaue Überlegung. Der Angreifer
soll den Abtausch unbedingt vermeiden.
12. … é6×f5
13. Ld3×f5 Ld7×Lf5
14. Tf1×Lf5 Kg8 – h8
15. Dd1– h5 Tf8 – g8?
„Verstellt dem König den letzten Ausweg. Die Lage ist jedoch
auch bei anderen Zügen auf die Dauer unhaltbar.“ (Kurt
Richter)
116 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
67
Ein geistreicher
Mattüberfall
67
Ein aufgedecktes Matt
Das Dame-Springer-Matt 117
Das Dame-Springer-Matt
Die Dame kann wie ein Turm oder auch wie ein Läufer
mattsetzen. Am gewaltigsten ist natürlich ihre Wirkung,
wenn sie beide Kräfte vereint einsetzen kann. Dieses Matt
nach Damenart wollen wir in den nächsten Mattbildern
betrachten.
Am häufigsten kommt das Keulenmatt am Rande und das in
der Ecke vor. Da die Dame bei dieser Gelegenheit in die
unmittelbare Nähe des gegnerischen Königs gerät, muss sie
von einem Stein der eigenen Farbe gedeckt sein. Diese Auf-
gabe kann nicht nur der Springer übernehmen, sondern
auch jeder andere Stein der eigenen Farbe.
68
Keulenmatt am Rand.
Der Springer steht auf
einem der angekreuzten
Felder
69
Keulenmatt in der Ecke.
Der Springer steht auf
einem angekreuzten
Feld.
118 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
Keulenmatt am Rand
55. Partie
André Chéron Polikier
Chamonix1927
1. d2 – d4 g7 – g6
2. é2 – é4 Lf8 – g7
3. Sg1– f3 d7 – d6
4. Sb1– c3 Sb8 – d7?
Gegeben war Sg8 – f6. Der Textzug verstopft die Stellung.
5. Lf1– c4 Sg8 – f6
6. é4 – é5! d6×é5
7. d4 ×é5 Sf6 – h5
8. Lc4×f7+!! Ké8×Lf7
Nicht Ké8 – f8? 9. é5 – é6, und Weiß erbeutet den Springer
d7.
9. Sf3 – g5+ Kf7 – g8
Wenn Kf7 – é8 (f8), dann gewinnt Weiß mit 10. Sg5 – é6+
die Dame.
10. Dd1– d5+ Kg8 – f8
11. Dd5 – f7#
56. Partie
Dr. Ossip Bernstein Dr. Savielly-Tartakower
Paris 1946
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 d7 – d6
3. d2 – d4 …
Ein guter Entwicklungszug. Obendrein greift er den Bé5 an.
Ebenso gut ist jedoch 3. Lf1– c4.
3. … Sg8 – f6
Das Dame-Springer-Matt 119
11. … Sc6×Sd4!!
Diese Pointe stellt auch den Th8 ein.
12. Db7×Ta8+ …
Natürlich nicht 12. Db7×Lb4??, wegen Sd4 – c2+. Dieser Zug
erbeutet die weiße Dame.
12. … Ké8 – f7!
13. Da8×Th8 …
Und jetzt: Wie bestrafen wir den Appetit des Gegners?
70
Schwarz zieht und Weiß
gibt auf. Was ist der
Gewinnzug?
71
Matt in zwei Zügen
Weiß kündigt Matt in zwei Zügen an:
17. Th1– h8+!! Kg8×Th8
18. Dg6 – h7#
58. Partie
Gioachino Greco N. N.
Calabrien um 1618
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 d7 – d6
3. Lf1– c4 Lc8 – g4?
Besser war die Gegenüberstellung Lc8 – é6! oder Sg8 – f6.
4. h2 – h3 Lg4×Sf3
5. Dd1×Lf3 …
Es droht Schäfermatt auf f7.
5. … Dd8 – f6
Verstellt das beste Entwicklungsfeld des Sg8. Notwendig war
Dd8 – é7.
6. Df3 – b3 …
Angriff gegen den Bauern b7.
Das Dame-Springer-Matt 123
6. … b7 – b6
Erzwungen. Sonst würde Schwarz mindestens einen Bauern
verlieren.
7. Sb1– c3 Sg8 – é7?
Noch immer war die Rückkehr der Dame nach é7 besser.
Der Sé7 hindert die Dame daran, an der Verteidigung teilzu-
nehmen.
8. Sc3 – b5 Sb8 – a6?
72
Wie man ein Doppel-
schach vorbereitet
73
Mit welchem Zug kann
Weiß den Gegner zum
sofortigen Aufgeben
zwingen?
15. Ld4 – b6+!! Schwarz gibt auf.
Es droht ein tödliches Doppelschach.
15. … a7×Lb6
16. Sd6×f7++ Kd8 – c7
17. Dd3 – d6#
Oder Kd8 – é8; 17. Dd3 – d8#.
74
Das schräge Épauletten-
matt
60. Partie
Paul Keres N. N.
Walga 1936 Simultan
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 d7 – d6
3. Lf1– c4 …
Eine andere Möglichkeit ist 3. d2 – d4.
126 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
3. … Sg8 – f6
4. Sb1– c3 Sb8 – d7
5. d2 – d4 é5×d4
6. Dd1×d4 Lf8 – é7?
Notwendig war Sd7 – c5 nebst Lc8 – é6. Der Textzug gibt
Gelegenheit zu einem geistreichen Mattüberfall:
7. Lc4 ×f7+!! Ké8×Lf7
8. Sf3 – g5+ Kf7 – g8
Das Einzige. Nach Kf7 – f8 (é8) würde 9. Sg5 – é6 die ver-
baute Dame erobern.
9. Dd4 – c4+ d6 – d5
Verzweifelter Versuch, die Partie zu retten.
10. Sc3×d5 Sd7 – é5
Der Angriff auf die weiße Dame genügt gegen ein aufge-
decktes Schach – nicht aber gegen ein Doppelschach.
11. Sd5×f6++ Kg8 – f8
12. Sg5×h7+!! Th8 ×Sh7
13. Dc4 – g8#
75
Eine Abart des Keulen-
matts
61. Partie
Ljubojevic Calvo
Lanzarote 1973
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Sb8 – c6
3. Lf1– b5 Sg8 – f6
Das Dame-Springer-Matt 127
4. 0-0 Sf6×é4!?
5. Tf1– é1 …
Üblich ist hier 5. d2 – d4, Sé4 – d6.
5. … Sé4 – d6
6. Sf3 ×é5 Lf8 – é7
7. Dd1– h5!? …
Weiß zieht am besten 7. Lb5 – d3!
7. … Sc6×Sé5
8. Dh5 ×Sé5 Sd6×Lb5?
9. Dé5×g7! …
Stärker als das nüchterne 9. Dé5×Sb5.
9. … Th8 – f8
10. a2 – a4!! Sb5 – d6
Das einzige Fluchtfeld. Der Springer auf d6 blockiert den
Damenbauern und lähmt damit den ganzen schwarzen
Damenflügel.
11. Sb1– c3! …
Die weiße Drohung ist nicht 12. Sc3 – d5?, c7 – c6!, sondern
12. Dg7 – f6!, Sd6 – c4; 13. d2 – d3, d7 – d5! (Schwarz gibt die
Mehrfigur zurück); 14. d3 ×Sc4, Lc8 – é6 usw.
11. … Sd6 – f5
Angriff gegen die weiße Dame.
12. Sc3 – d5!! …
und jetzt nicht Sf5 ×Dg7??; 13. Sd5 – f6#.
12. … f7 – f6
13. Dg7×h7 d7 – d6
Endlich hat der schwarze Damenläufer freie Bahn, aber es ist
schon zu spät.
14. Dh7 – g6+ Tf8 – f7
15. Sd5 ×f6+! …
128 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
Sowohl der schwarze Turm wie auch der Läufer sind gefes-
selt. Schwarz hat also keine andere Möglichkeit, er muss den
König ziehen:
15. … Ké8 – f8
16. Dg6 – g8#
62. Partie
J. R. Capablanca Amateur
New York 1918
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Sb8 – c6
3. Sb1– c3 Sg8 – f6
4. Lf1– b5 Lf8 – b4
5. 0-0 0-0
6. d2 – d3 d7 – d6
7. Lc1– g5 Lc8 – g4?!
Schwarz glaubt, dass er am besten daran tut, die Züge des
Weißen nachzuahmen. Jetzt war aber Lb4×Sc3 oder Sc6 – é7
richtig.
8. Sc3 – d5 Sc6 – d4
9. Sd5×Lb4 Sd4×Lb5
10. Sb4 – d5 Sb5 – d4
11. Dd1– d2 Dd8 – d7??
Das Dame-Springer-Matt 129
76
Das Strafgericht
63. Partie
M. Mazel Mikhail Botwinnik
Leningrad 1940
1. c2 – c4 Sg8 – f6
2. Sb1– c3 é7 – é6
3. é2 – é4? …
Dadurch entstehen Löcher auf d3 und d4. Gegeben war
3. é2 – é3.
3. … c7 – c5!
130 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
77
Ein seltenes Mattbild
Das Dame-Springer-Matt 131
64. Partie
David Przepiorka André Chéron
Den Haag 1928
1. d2 – d4 d7 – d5
2. c2 – c4 c7 – c6
Das ist die slawische Verteidigung des Damengambits. Ihr
Erfinder war Giulio Cesare Polerio (1590).
3. Sg1– f3 Sg8 – f6
4. Sb1– c3 d5×c4
5. a2 – a4 …
Verhindert, dass Schwarz mit b7 – b5 den Gambitbauern
deckt. Doch war 5. é2 – é3! besser. Z. B. b7 – b5; 6. a2 – a4,
b5 – b4! usw.
5. … Lc8 – f5!
6. Sf3 – é5?! …
Weiß vernachlässigt die Entwicklung seines Königsflügels.
Besser als dieser verfrühte Angriff dürfte 6. é2 – é3 nebst
Lf1×c4 sein.
6. … é7 – é6
Gut ist auch Sb8 – d7.
7. f2 – f3?! …
Dieser Zug bereitet é2 – é4 vor. – Es ist keine Zeit für solche
zeitraubenden Manöver, aber Weiß bemerkt die drohende
Gefahr nicht.
7. … Lf8 – b4!
Das Vorspiel zu einer Falle. Weiß sollte nun geschwind
8. Lc1– g5! ziehen.
8. é2 – é4 …
Auf 8. Lc1– g5 folgte h7 – h6! Weiß glaubt, völlig in Sicher-
heit zu sein, aber wie ein Blitz aus heiterem Himmel folgt
dieses:
132 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
8. … Lf5×é4!!
9. f3×Lé4 Sf6 ×é4
10. Dd1– f3? …
Das Spiel auf Schäfermatt. Auch 10. Lc1– d2 rettet nichts
mehr.
10. … Dd8×d4!
Danach bricht das weiße Spiel wie ein Kartenhaus zusam-
men.
11. Df3×f7+ Ké8 – d8
12. Df7×g7?? …
Falls Schwarz jetzt den Turm rettet, so verliert er nach
13. Sé5 – f7+ die Dame. Doch war an dieser Stelle
12. Lc1– g5+ besser.
12. … Lb4×Sc3+!
13. b2×Lc3 Dd4 – f2+!
14. Ké1– d1 Sé4×c3#
78
Ein Dame-Springer-
Fernmatt
65. Partie
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Sg8 – f6
3. Lf1– c4!? …
Eine Art Gambit.
3. … Sf6 ×é4
4. Sb1– c3 Sé4 ×Sc3
Das Dame-Springer-Matt 133
Mit Sé4 – f6! dürfte Schwarz alle Gefahren meistern und eine
gute Stellung erlangen.
5. d2×Sc3 d7 – d6?
Seltsamerweise ist hier f7 – f6! richtig.
6. Sf3 – g5! …
Ein schwarzer Bauer auf f6 hätte den Textzug verhindert.
6. … Lc8 – é6
Das Einzige. Aber er kann die Niederlage nicht vermeiden.
7. Lc3×Lé6 f7×Lé6
8. Dd1– f3 …
Wieder die Schäfermatt-Drohung.
8. … Dd8 – d7
9. Df3×b7 Dd7 – c6
Rettet den Turm, verliert den König.
10. Db7 – c8+ Ké8 – é7
11. Dc8×é6+ Ké7 – d8
12. Sg5 – f7#
79
Ein hübsches Dame-
Springer-Matt
66. Partie
Sczepaniak Michel
Berlin 1948
1. d2 – d4 d7 – d5
2. Sg1– f3 Sg8 – f6
3. c2 – c4 c7 – c5
4. Sb1– c3? …
134 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
80
Die Kraft der beweg-
lichen schwarzen
Bauernmitte
81
Ein attraktives Mattbild
Das Dame-Läufer-Matt
Interessant ist das Zusammenspiel zwischen Dame und Läu-
fer. Auch hier kommt es häufig zum Nahmatt. Doch gibt es
durch die Dame oft auch ein Kreuzmatt, wobei die Dame
die Rolle eines dritten Läufers übernimmt.
Das Kreuzmatt
67. Partie
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Lf1– c4 Sg8 – f6
3. d2 – d4 …
Hier dürfte auch 3. d2 – d3 geschehen.
3. … é5×d4
Nach Sf6×é4 würde 4. d4×é5 folgen.
4. é4 – é5 Sf6 – é4?
Notwendig war d7 – d5!
5. Lc4×f7+!? …
Ein chancenreiches Läuferopfer.
5. … Ké8×Lf7
6. Dd1– f3+! Sé4 – f6
7. é5×Sf6 g7×f6
8. Sg1– é2 Lf8 – é7?
Das Dame-Läufer-Matt 137
82
Ein Kreuzmatt
68. Partie
Krauthäuser Hans Herrmann
Siegen 1934
1. f2 – f4 é7 – é5!?
Das ist das gefürchtete Froms Gambit.
2. f4×é5 d7 – d6!?
3. é5×d6 Lf8×d6
4. Sg1– f3! …
Unentbehrlich, wegen der Mattdrohung durch Dd8 – h4+
usw.
4. … Sb8 – c6
5. é2 – é4? …
Richtig ist 5. d2 – d4! und der aufgedeckte weiße Damenläu-
fer c1 verhindert den gefährlichen Bajonett-Angriff g7 – g5.
5. … g7 – g5!
Schwarz droht, mit g5 – g4 den weißen Springer wegzuja-
gen, um Dd8 – h4+ durchzusetzen.
6. Lf1– b5? …
138 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
83
Ein unangenehmes
Schach
10. Ké1– f1 …
Auch 10. g2 – g3 kann die Partie nicht mehr retten, wegen
Dh4 – é4+; 11. Ké1– f2, Dé4 – d4+, und der Läufer c8 kann
den Angriff verstärken.
10. … f3×g2+
11. Kf1×g2 Lc8 – h3+!
12. Kg2 – g1 Dh4 – d4#
Die Alternative ist 12. Kg2 – f3, Lh3 – g4+! und Weiß verliert
die Dame.
Das Dame-Läufer-Matt 139
69. Partie
Ernst Grünfeld Carlos Torre
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 d7 – d6
3. d2 – d4 Sb8 – d7
4. Lf1– c4 c7 – c6
Durchaus unentbehrlich, um nach dem späteren d4×é5 den
Einbruch der weißen Dame auf d5 zu verhindern.
5. 0-0 Lf8 – é7
Der Lé7 und der Sd7 verstellen den König und die Dame.
Solche verbauten Stellungen sind oft die Gelegenheit für den
entscheidenden Schlag des Gegners.
6. d4×é5 d6×é5
7. Sf3 – g5! Sg8 – h6
8. Sg5 – é6!! f7×Sé6
9. Lc1×Sh6! g7×Lh6?
Besser war, mit Rochade die Mehrfigur zurückzugeben und
den Kampf mit einem Bauern weniger fortzusetzen.
84
Dame und Läufer setzen
matt
140 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
70. Partie
Ciulkow Gaweman
Moskau 1947
1. é2 – é4 c7 – c6
2. Sb1– c3 d7 – d5
3. d2 – d4 d5 ×é4
4. Sc3×é4 Sg8 – f6
Üblich ist hier Lc8 – f5.
5. Sé4×Sf6+ é7×Sf6
6. Lf1– c4 Lf8 – é7
Besser war Lf8 – d6 und nach 7. Dd1– é2+ Dd8 – é7.
7. Dd1– h5 …
Jetzt nicht etwa Lc8 – é6??; 8. Lc4×Lé6, und Schwarz verliert
eine Figur, da der Bf7 gefesselt ist.
7. … 0-0
8. Sg1– é2 g7 – g6?
Eine überflüssige Schwächung der Rochade-Stellung.
Schwarz verlor die Nerven. Er hätte kaltblütig seine Figuren
weiter entwickeln sollen Lc8 – é6 nebst Sb8 – d7.
9. Dh5 – D Sb8 – d7?
„Verbaute Stellungen tragen den Keim der Niederlage in
sich.“ (so Siegbert Tarrasch)
Das Dame-Läufer-Matt 141
85
Das Kreuzmatt in einem
anderen Gewand
6. Lc4 – b5+ …
Weiß will den Mehrbauern behalten. Eine andere Möglich-
keit ist die Rückkehr des angegriffenen Läufers nach é2.
6. … c7 – c6
7. d5 ×c6 b7×c6
8. Lb5 – a4? …
Weiß erhält die Fesselung des Bc6 aufrecht. Sobald aber
Schwarz rochiert hat, ist die Fesselung gegenstandslos, und
der Läufer muss sich einen besseren Standort suchen.
8. … h7 – h6
9. Sg5 – f3 é5 – é4
10. Sf3 – g1 …
Der Springer ist glücklich heimgekehrt. Eine andere Alterna-
tive ist die Fesselung durch 10. Dd1– é2, Lf8 – c5; 11. 0-0,
0-0; 12. Sf3 – é1, Dd8 – b6!, und Schwarz hat den Angriff.
10. … Lf8 – d6
11. d2 – d3 0-0
12. d3×é4 Sf6×é4
13. Lc1– é3 Lc8 – a6!
Erschwert die weiße Rochade.
14. Sg1– f3 Dd8 – c7
15. Sb1– d2 Tf8 – é8
Aufmarsch gegen den weißen König.
16. c2 – c3? …
Das Dame-Läufer-Matt 143
86
Drei Figurenopfer
nacheinander
72. Partie
Gioachino Greco N. N.
Italien um 1618
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Sb8 – c6
3. Lf1– c4 Lf8 – c5
4. c2 – c3! Sg8 – f6!
5. Sf3 – g5 …
Üblich ist hier 5. d2 – d4, é5×d4; 6. c3×d4.
5. … 0-0
6. d2 – d3 h7 – h6
7. h2 – h4!! …
Weiß opfert den Springer, um den h-Weg für seinen Turm
zu öffnen.
7. … h6×Sg5?
8. h4×g5 Sf6 – h7
9. Dd1– h5! …
Es droht 10. Dh5×Sh7#.
9. … Tf8 – é8
87
Weiß kündigt Matt in
drei Zügen an
Das Dame-Läufer-Matt 145
88
Grecos Matt
73. Partie
Josef Benzinger N. N.
München um 1936
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 Sb8 – c6
3. d2 – d4 é5 ×d4
4. Lf1– c4!? …
Das schottische Gambit. Weiß gestattet dem Nachziehenden
die Deckung des Gambitbauern d4.
Gut ist auch das Göring-Gambit 4. c2 – c3!?
Will Weiß kein Gambit spielen, dann schlägt er einfach:
4. Sf3×d4.
4. … Sc6 – a5?
146 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
89
Das Schrägmatt
Das Dame-Läufer-Matt 147
74. Partie
J. H. Blackburne Samuel Boden
London 1880
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Lf1– c4 f7 – f5!?
Schwarz gibt den Bauern preis, um Sg8 – f6 nebst d7– d5 fol-
gen zu lassen.
3. d2 – d4 …
Besser wäre 3. d2 – d3! Aber von 3. é4×f5? oder 3. Lc4×Sg8?
sollte Weiß lieber Abstand nehmen.
3. … é5×d4
4. Lc4×Sg8? …
Auch jetzt ist dieser Zug schlecht. Man sollte grundsätzlich
nicht eine entwickelte Figur gegen eine ungezogene abtau-
schen. Am besten spielt Weiß 4. Dd1×d4.
4. … Th8 ×Lg8
5. é4×f5 …
Um Dd1– h5+ vorzubereiten. Doch verdiente auch jetzt
5. Dd1×d4 den Vorrang.
5. … Sb8 – c6
6. Dd1– h5+ g7 – g6
7. f5×g6 Tg8×g6
Hierdurch wird der schwarze Turm als Angriffsfigur sehr
vorteilhaft ins Spiel gebracht.
8. Sg1– f3 …
Nach 8. Dh5×h7? käme Tg6 – é6+!, gefolgt von Dd8 – f6.
8. … d7 – d6
9. h2 – h3 …
Um Lc8 – g4 auszuschalten.
148 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
9. … Lf8 – é7
10. Lc1– f4 Lc8 – é6
11. Lf4 – g3 Dd8 – d7
12. Sb1– d2 0-0-0
13. 0-0-0 …
Weiß lässt Lé6 × a2 absichtlich zu. Doch hofft er in diesem
Falle, den feindlichen Läufer einzufangen.
13. … Lé6 ×a2
90
Weiß spielt auf
Läuferfang
14. b2 – b3 …
Weiß spielt auf Läuferfang.
Seine Rechnung geht jedoch nicht ganz auf.
14. … d6 – d5!
Es droht Lé7 – a3#.
15. Kc1– b2 …
Der Zug deckt das Matt und greift gleichzeitig den einge-
sperrten Läufer an. Es sieht so aus, als ob dieser leicht erbeu-
tet werden könnte.
Das Dame-Läufer-Matt 149
91
Nochmals Schrägmatt
75. Partie
A. Davis J. Dearman
USA 1950
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Lf1– c4 Sg8 – f6
3. Sb1– c3 Sb8 – c6
4. Sg1– f3 Sf6 ×é4
Das bekannte Scheinopfer.
150 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
5. Sc3×Sé4 d7 – d5
6. Lc4 – b5 …
Am besten zieht Weiß: 6. Lc4 – d3!, d5×Sé4; 7. Ld3×é4.
6. … d5×Sé4
7. Sf3×é5 Dd8 – d5
8. Sé5×Sc6 Dd5 ×Lb5
9. Sc6 – d4 Db5 – g5
10. g2 – g3 Lc8 – g4
11. f2 – f3? …
Besser ist 13. Sd4 – é2.
11. … é4×f3
12. Sd4 ×f3 Dg5 – h5
13. 0-0 0-0-0
14. d2 – d3 Lf8 – c5+
15. Kg1– h1 Th8 – é8
16. c2 – c3 …
Die Vorbereitung zum Vorstoß 17. d3 – d4. Es bleibt leider
keine Zeit dazu.
16. … Té8 – é1!!
92
Schwarz zog soeben
Té8 – é1!!
Ein geistreicher Gewinnzug.
Falls 17. Tf1×Té1, so Lg4×Sf3+; 18. Dd1×Lf3, Dh5×Df3#.
Weiß versuchte:
Das Dame-Läufer-Matt 151
93
Schwarz bietet seine
Dame mit Sf6 – é4!! an
94
Ein tolles Mattbild
Undeckbare Doppeldrohung
77. Partie
Solymár Navarovszky
Meisterschaft Ungarns 1953
1. é2 – é4 c7 – c5
2. Sg1– f3 é7 – é6
Ebenso gut ist d7 – d6.
3. d2 – d4 c5 ×d4
4. Sf3 ×d4 Sg8 – f6
5. Lf1– d3 Sb8 – c6
Die schwarzen Ritter kommen ins Spiel: Der eine greift den
Bé4, der andere den Sd4 an.
6. Sd4×Sc6 b7×Sc6
Es wird empfohlen, mit den Bauern möglichst in Richtung
Brettmitte zu schlagen.
7. c2 – c4 é6 – é5
Der Textzug verliert zwar Zeit, aber er blockiert den Bé4
und dies vermindert die Tätigkeit des Läufers d3.
8. Sb1– c3 Lf8 – c5
9. 0-0 Ta8 – b8
Der Turm nimmt den halb offenen b-Weg in Besitz. Über-
dies hält er durch die Drohung Tb8 × b2 den Läufer c1 auf
seinem Platz.
10. Kg1– h1 …
154 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
95
Der mutige Springer
Das Dame-Läufer-Matt 155
Häufiges Dame-Läufer-Matt
78. Partie
Josef Benzinger Hennig von Schara
Bad Ems 1932
1. é2 – é4 é7 – é5
2. f2 – f4!? d7 – d5!?
3. é4×d5 é5 – é4!
4. d2 – d4 …
Am besten geschieht hier 4. d2 – d3! nebst 5. d3×é4.
4. … Sg8 – f6
5. c2 – c4 Lf8 – é7
6. Sg1– é2 0-0
7. Sé2 – c3 Tf8 – é8
8. Lf1– é2 c7 – c6
9. d5×c6 Sb8×c6
10. d4 – d5 Sc6 – b4
11. 0-0 Lé7 – c5+!
12. Kg1– h1 …
156 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
Man beachte, wie der Lc5 den weißen König in die Ecke
drängt.
12. … Sb4 – d3!
13. Lé2×Sd3 é4×Ld3
Falls nun 14. Dd1×d3?, dann Sf6 – g4; 15. Sc3 – é4 (der Zug
verhindert das drohende Familienschach Sg4 – f2+),
Dd8 – h5! und Schwarz gewinnt.
14. f4 – f5 b7 – b5!
15. Dd1×d3 Sf6 – g4
16. Sc3 – é4 b5×c4
17. Dd3×c4 Lc8 – a6!!
Das Opfer beider Läufer ist der Auftakt zu einem glänzenden
Mattüberfall:
18. Dc4 ×La6 …
Wenn 18. Dc4×Lc5, dann La6×Tf1.
18. … Té8×Sé4
19. Lc1– f4 …
Weiß hat keine ausreichende Verteidigung mehr. Falls
19. Sb1– c3, dann Dd8 – h4! (Mattdrohung).
19. … Té4×Lf4!!
Liquidiert die einzige Schutzfigur des Anziehenden.
20. Tf1×Tf4 Dd8 – h4!
Mattdrohung. Verboten ist nun 21. Tf4 × Sg4??, Dh4 – é1+;
22. Da6 – f1, Dé1×Df1#.
21. h2 – h3 …
Das Einzige. Aber auch das reicht nicht.
21. … Dh4 – g3!!
Wenn jetzt 22. h3×Sg4??, Dg3 – h4#.
22. Tf4×Sg4 …
Das Dame-Läufer-Matt 157
96
Schwarz kündigt Matt
in vier Zügen an.
Keulenmatt
79. Partie
Hein Leinweber
Wien 1951
1. d2 – d4 d7 – d5
2. c2 – c4 é7 – é6
3. Sb1– c3 Sg8 – f6
4. Lc1– g5 Sb8 – d7
5. é2 – é3 Lf8 – é7
6. Sg1– f3 0-0
7. Ta1– c1 …
Um den Gnadenstoß c7 – c5 zu erschweren.
158 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
7. … a7 – a6
8. c4 – c5 …
Beengt den Gegner.
Nach 8. Lf1– d3 würde d5 ×c4 folgen und Weiß verlöre ein
Tempo, weil der Läufer sich zurückzieht.
8. … c7 – c6
9. Lf1– d3 é6 – é5
Besser war, mit b7 – b6 den weißen Vorposten auf c5 anzu-
greifen.
10. Lg5×Sf6 Lé7×Lf6
11. d4×é5 Lf6 – é7
Nach dem etwaigen Sd7×é5; 12. Sf3×Sé5, Lf6×Sé5 wäre das
Opfer 13. Ld3×h7+!! sehr lästig.
12. h2 – h4! Dd8 – c7
13. Sf3 – g5 h7 – h6
14. é5 – é6!! …
Das ist die wirksamste Fortsetzung des weißen Angriffs.
14. … Sd7 – é5
15. é6×f7+ Kg8 – h8
16. Ld3 – b1! …
Dieser Rückzug ist die notwendige Vorbereitung für den
Rochade-Angriff durch Dd1– c2.
16. … g7 – g6
Um gegebenenfalls die Abwehr mit Lc8 – f5 verstärken zu
können.
17. f2 – f4 h6 ×Sg5
Es gibt keine befriedigende Verteidigung mehr.
18. h4×g5(+) Kh8 – g7
19. f4×Sé5 Dc7×é5
Das Dame-Läufer-Matt 159
97
Vernichtende Fesse-
lungen
80. Partie
A. P. Sokolsky A. Kofman
Kiew 1948
1. d2 – d4 f7 – f5
2. é2 – é4!? …
Das beliebte Staunton-Gambit. Um es zu vermeiden, spielt
Schwarz 1. … é7 – é6 und erst nach 2. c2 – c4, f7 – f5.
160 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
2. … f5 ×é4
3. Sb1– c3 …
Staunton spielte hier sofort 3. f2 – f3!? Der Textzug ist eine
Verbesserung.
3. … Sg8 – f6
4. Lc1– g5 …
Schärfer ist 4. f2 – f3!? é4×f3; 5. Sg1×f3, g7 – g6! usw.
4. … b7 – b6
Energischer dürfte nun c7 – c5! sein.
5. f2 – f3!? Lc8 – b7
Einfacher ist é4×f3; 6. Sg1×f3, é7 – é6 usw.
6. f3×é4 Sf6×é4
7. Sc3×Sé4 Lb7×Sé4
8. Sg1– f3 Dd8 – c8
Um den Bauern é7 zu entfesseln.
9. Lf1– d3 Lé4×Ld3
10. Dd1×Ld3 Dc8 – a6
Angebot zum Damentausch, der jedoch abgelehnt wird.
11. Dd3 – é4! …
Die weiße Zentraldame ist unheimlich stark. Sie greift oben-
drein den Turm a8 an.
11. … Sb8 – c6
12. d4 – d5 Sc6 – a5
13. Sf3 – é5 d7 – d6
Das Dame-Läufer-Matt 161
98
Der angegriffene
Springer opfert sich
Das Dame-Turm-Matt
Das Dame-Turm-Matt ist sehr eindrucksvoll. Bei diesem
Matt ersetzt die Dame den zweiten Turm. Die Mattbilder
sind denen des Turmpaar-Matts ähnlich. Nicht selten sind
auch hier Mattbilder, in denen die Dame die Rolle des drit-
ten Läufers spielt.
Weiß will die Damen nicht tauschen und lädt den Nachzie-
henden zu einer schmackhaften Bauernspeise auf b2 ein.
15. … Db6×b2
16. Sd2 – é4! …
Verbietet der schwarzen Dame das Fluchtfeld c3 und droht
mit 17. Té1– b1! (Damenfang).
16. … Sd5 – b4?
Richtig war die Rückkehr der Dame nach b6. Der fehlerhafte
Textzug könnte den Verlust des Spieles zur Folge haben.
17. Sé4 – f6+! …
Das Springeropfer öffnet den g-Weg für einen vernichten-
den Angriff.
17. … g7×Sf6
99
Matt in vier Zügen
18. Dd3 – g3+ …
Schwarz fand das einzig rettende Rückopfer Lc8 – g4!! und
gewann nach weiteren zehn Zügen die Partie.
Verlieren würde:
18. … Kg8 – h8?
19. Sé5×f7+!! Tf8×Sf7
Das Dame-Turm-Matt 165
100
Ein Dame-Turm-Matt
Das Nahmatt
83. Partie
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Lf1– c4 Lf8 – c5
3. Sg1– f3 Sg8 – f6
4. Sf3 – g5 0-0
5. d2 – d3 h7 – h6?
Bedenklich. Mit dem Textzug sollte Schwarz so lange war-
ten, bis Weiß kurz rochiert.
6. h2 – h4!! …
Ein glänzendes Springeropfer.
6. … h6×Sg5??
Notwendig war d7 – d5!
7. h4×g5 Sf6 – é8
Noch immer war d7 – d5! der richtige Zug.
8. Dd1– h5! …
Gegen 9. Dh5 – h8# gibt es keine Verteidigung.
166 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
84. Partie
Paul Morphy Amateur
New Orleans 1858
1. é2 – é4 é7 – é5
2. f2 – f4!? é5×f4
3. Sg1– f3 g7 – g5!?
4. Lf1– c4 g5 – g4
5. d2 – d4 …
Am besten opfert Weiß den Springer mit 5. 0-0. Doch ist
auch der Textzug oder 5. Sb1– c3 gut spielbar.
5. … g4×Sf3
6. Dd1×f3 Lf8 – h6
Auch hier ist d7 – d5! der richtige Zug.
7. 0-0 Sg8 – é7?
Schwach. Unentbehrlich war Sb8 – c6 oder c7 – c6 nebst
d7 – d5.
8. Lc1×f4 Lh6×Lf4
101
Vor dem Läuferopfer
auf f7
Das Dame-Turm-Matt 167
85. Partie
Arnos Burn Cecil de Vère
London 1868
1. é2 – é4 é7 – é6
2. d2 – d4 d7 – d5
3. é4×d5 é6×d5
4. Lf1– d3 Lf8 – d6
Gut ist auch Sb8 – c6.
5. Sg1– f3 …
Eine gute Alternative ist 5. Sg1– é2, um entweder mit f2 – f4
oder Sé2 – g3 die gefährliche Schräge des Läufers d6 zu
unterbrechen.
5. … Sb8 – c6
6. 0-0 Sg8 – f6
7. Tf1– é1+ Lc8 – é6
8. Ld3 – f5 0-0
9. Lf5×Lé6 f7×Lé6
10. Té1×é6 …
Weiß gewann zwar einen Bauern, aber in der Entwicklung
ist er zurückgeblieben.
10. … Sf6 – é4
11. c2 – c4 ….
168 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
102
Vor dem Qualitätsopfer
11. …. Tf8×Sf3!!
12. g2×Tf3 Dd8 – h4
Es droht Dh4×h2+; 14. Kg1– f1, Dh2×f2#.
13. Té6×Ld6 Dh4×f2+!
14. Kg1– h1 Sé4×Td6
15. c4×d5 Ta8 – é8!
Es droht 16. Té8 – é1+ nebst Eroberung der weißen Dame.
16. Lc1– d2 Té8 – é2!
Es droht 17. Df2×h2#. Weiß gab auf.
17. Dd1– g1 Df2 ×f3+
18. Dg1– g2 Df3 ×Dg2#
103
Ein Keulenmatt
Das Dame-Turm-Matt 169
86. Partie
Salvador Carranza Serrano
Barcelona 1967
1. d2 – d4 f7 – f5
2. é2 – é4!? f5 ×é4
Die Ablehnung des Gambits durch d7– d6; 3. é4×f5, Lc8×f5;
4. Dd1– f3, Dd8 – c8; 5. Lf1– d3! ist für Schwarz ungünstig.
3. Sb1– c3 …
Eine wichtige Vorbereitung zu f2 – f3.
3. … Sg8 – f6
4. Lc1– g5 …
Zu viel des Guten. Am besten ist hier 4. f2 – f3!
4. … c7 – c6
Andere gute Fortsetzungen sind b7 – b6 (nebst Fianchetto)
sowie é7 – é6 oder auch Sb8 – c6.
5. f2 – f3 é4×f3?
Wozu diese Eile? Den Vorrang verdient Dd8 – a5; 6. Lg5 – d2!
é4 – é3! endgültiges Bauernopfer.
6. Sg1×f3 é7 – é6
7. Lf1– d3 d7 – d6!
Unvermeidlich. Falls stattdessen Lf8 – é7, dann 8. Sf3 – é5!
(Dies ist mit dem Textzug vereitelt.)
8. 0-0 Lf8 – é7
9. Sf3 – h4! …
Es droht nun Lg5×Sf6, gefolgt von Dd1– h5+.
9. … Sb8 – d7
10. Sc3 – é4!? …
Um eine bessere Stellung zu erlangen, spekuliert Weiß auf
Sf6×Sé4; 11. Dd1– h5+, g7 – g6; 12. Sh4 ×g6!!
170 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
10. … 0-0
11. Sé4×Sf6+ g7×Sf6?
Gegeben war Sd7×Sf6!; 12. Sh4 – g6!!
Nach dem mangelhaften Textzug folgen Opferwendungen:
104
Vor dem Opferspiel
105
Ein häufiges
Dame-Turm-Matt
Das Fernmatt
Eine polnische Glanzpartie
87. Partie
Makarczyk Sliwa
Krakow 1954
1. d2 – d4 Sg8 – f6
2. c2 – c4 é7 – é6
3. Sb1– c3 Lf8 – b4
4. Dd1– c2 …
Diese einfache Fortsetzung verhindert Sf6 – é4.
4. … Sb8 – c6
5. Sg1– f3 d7 – d6
6. a2 – a3 …
Erzwingt den Abtausch auf c3, Weiß verliert jedoch die
Beherrschung des Zentralfeldes é4.
6. … Lb4×Sc3+
7. Dc2×Lc3 0-0
8. g2 – g3 …
Der Zug bereitet Lf1– g2 vor. Der Flankenläufer beherrscht
wichtigere Felder als ein Läufer auf d3 oder c4.
172 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
8. … é6 – é5!
9. d4×é5 d6×é5
10. Sf3×é5? …
Weiß verspeist den Gambitbauern. Stärker war jedoch
10. Lc1– g5, h7 – h6; 11. Ta1– d1!
10. … Sc6 ×Sé5
11. Dc3×Sé5 Tf8 – é8
12. Dé5 – c3 …
Die verfolgte Königin findet keine Ruhe. Nicht besser wäre
12. Dé5 – f4, Té8 – é4; 13. Df4 – d2, Té4 – d4; 14. Dd2 – c2,
Lc8 – f5!!; 15. Dc2×Lf5??, Td4 – d1#.
12. … Sf6 – é4
13. Dc3 – é3 …
Falls 13. Dc3 – b3, Sé4 – c5; 14. Db3 – b4?? Sc5 – d3+! Dies
bedeutet Familienschach. Weiß ist verloren, weil Bé2 gefes-
selt ist.
13. … Lc8 – g4!
Verhindert die Flankenentwicklung des Läufers. Wenn
14. Lf1– g2?, dann Sé4 – c3!!; 15. Dé3 × Sc3, Té8 × é2+;
16. Ké1– f1, Dd8 – d1+, 17. Dc3 – é1, Té2×Dé1#.
14. h2 – h3 Dd8 – d7!!
Das Dame-Turm-Matt 173
106
Das Ringen der
Schwerfiguren
7. Sc4 – é3 Lf8 – b4
8. Lc1– d2 d3×c2
9. Dd1×c2 Sg8 – f6
10. Lf1– c4! Dé6 – é7
Weiß hat einen Bauern geopfert und erlangte dafür einen
imponierenden Entwicklungsvorsprung. Der gefährliche
Lc4 hindert die schwarze Rochade.
11. 0-0 …
Schwarz sollte jetzt mit d7 – d6! nebst Sb8 – c6 seine Ent-
wicklung vollenden.
11. … c7 – c6?
Schwarz beabsichtigt, durch den Gegenstoß d7 – d5 seine
rückständige Entwicklung auszugleichen.
107
Weiß gewinnt mit einem
Opfer
108
Ein lehrreiches Mattbild
Das Dame-Turm-Matt 177
109
Weiß will zwei Figuren
opfern
110
Dame-Turm-Matt
in der Mitte
Gnadenlose Vernichtung
90. Partie
N. Terestschenko G. A. Rotlewi
St. Petersburg 1909
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Lf1– c4 Sg8 – f6
3. d2 – d4! é5×d4
4. Sg1– f3 Sf6×é4
5. Dd1×d4 Sé4 – f6
Besser als Sé4 – d6? mit verbauter Stellung.
6. Sb1– c3 …
Für den geopferten Bauern hat Weiß einen erheblichen Ent-
wicklungsvorsprung.
6. … Sb8 – c6
7. Dd4 – h4 Lf8 – é7
8. Lc1– g5 d7 – d5!
9. 0-0-0! …
180 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
111
Die Kraft der Fesselung:
Bd5, Bf7 und Lé6 sind
gefesselt
12. … Lf6×Sc3
13. Té1×Lé6+!! Ké8 – f8
Der Bauer f7 war gefesselt. Deshalb musste der König wei-
chen.
Das Dame-Turm-Matt 181
6. … Lf8 – b4+
7. Sb1– c3 …
Stärker als 7. Ké1– f1.
7. … Dd8 – é7
Durch Fesselung des Bauern é5 verhindert Schwarz é5 ×Sf6.
8. Sg1– é2! …
Weiß opfert auch den Bé5.
8. … Sf6 – é4
Schwarz hat zwei Bauern erbeutet. Es ist selbstverständlich,
dass Schwarz den Abtausch von Figuren forciert.
9. 0-0 Sé4 ×Sc3
10. Lb2×Sc3 Lb4×Lc3
11. Sé2×Lc3 0-0
Verlieren würde Dé7× é5?? wegen 12. Tf1– é1 (Fesselung).
Schwarz büßt die Dame gegen den Turm ein.
12. Sc3 – d5! Dé7×é5?
Von vorne verteidigt die Dame den bedrohten Bauern c7.
Doch ist sie Angriffen der weißen Figuren ausgesetzt.
Sicherer war die bescheidene Rückkehr nach d8.
13. Tf1– é1 Dé5 – d6
Nun ist die Dame ein Hindernis bei der Entwicklung des
schwarzen Damenflügels.
14. Dd1– h5! c7 – c6
Schwarz hat nur lauter schlechte Züge zur Verfügung. Es
folgt bereits der erste Streich:
15. Sd5 – c7!! …
Das tapfere Ross darf nicht geschlachtet werden: Dd6 ×Sc7??;
16. Dh5×f7+!!, Tf8×Df7; 17. Té1– é8#. (Fesselungsmatt)
15. … g7 – g6
16. Dh5 – h6! Dd6×Sc7
Das Dame-Turm-Matt 183
112
Eine der schönsten
Kombinationen in der
Geschichte des
Schachspiels
113
Der weiße Turm
ist in die 7. Reihe
eingedrungen
Der Turm ist meistens sehr stark, falls es ihm gelingt, in der
feindlichen Bauernreihe Fuß zu fassen.
15. … Lb7 – c8
Offensichtlich erzwungen.
16. Dd1– h5! …
Es droht 17. Dh5×h7+, Kg8 – f8; 18. Dh7 – h8#.
16. … g7 – g6
17. Ld3 ×g6!! Schwarz gibt auf.
Falls h7×Lg6, dann 18. Dh5 – h8#.
17. … f7×Lg6
18. Dh5 – h6 …
Es droht 19. Dh6 – g7#.
18. … Lé7 – f6
Die einzig mögliche Verteidigung. Sie verhindert zwar das
Matt auf g7, ermöglicht jedoch den Einzug der Dame in die
7. Reihe.
19. Dh6×h7+ Kg8 – f8
20. Dh7 – f7# oder Tc7 – f7#
186 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
114
Weiß am Zuge gewinnt
schnell
115
Matt durch Rochade
Das Doppelmatt
Das Doppelmatt ist ein Matt durch Doppelschach. Mit dieser
Wendung sind auch viele starke Turnierspieler nicht ver-
traut. Ihre Überraschung ist nicht gering, wenn sie, doppelt
mattgesetzt, kein Fluchtfeld für ihren König finden.
116
Weiß setzt in einem Zug
matt
Das Doppelmatt 189
117
Ein Doppelmatt
mit Turm und Läufer
118
Vor dem Doppelmatt
Das Doppelmatt 191
119
Ein Doppelmatt
mit Läufer und Turm
6. d4 – d5! a7 – a6
7. Lb5 – d3! Sé4 – f6
8. d5×Sc6 é5 – é4
Auf diese Gabel hat sich Schwarz verlassen.
9. Tf1– é1! d6 – d5
10. Ld3 – é2! …
Mit seinen zwei letzten Zügen hat Weiß unmerklich eine
Turm-Läufer-Batterie aufgestellt.
10. … é4×Sf3
Erzwungen. Sonst verlöre Schwarz seine Aussichten auf
Rückgewinn der verlorenen Figur.
Wenn 11. c6×b7, f3×Lé2, dann 12. b7×Ta8(D) und Schwarz
kann nicht é2 × Dd1 ziehen, weil der weiße Turm é1 eben
diesen Bauern fesselt.
11. c6×b7! …
Öffnet die Königsschräge b5 – é8 für seinen Läufer. Überdies
droht 12. b7×Ta8(D). Ob er will oder nicht, Schwarz muss
den gefährlichen Bauern nehmen:
11. … Lc8×b7
12. Lé2 – b5## Ein Juwel
5. Sb1– c3 Lf8 – b4
6. Lc1– g5 h7 – h6
7. Lg5×Sf6 …
Weiß wählt eine ruhige Variante. Nach 7. Lg5 – h4 bliebe das
Spiel scharf.
7. … Dd8 ×Lf6
8. é2 – é3 0-0
9. Lf1– é2 c7 – c6
10. 0-0 Lc8 – g4
11. Sf3 – é5 Lg4 ×Lé2
12. Dd1×Lé2 …
Weiß hält das Zentrum besetzt und bereitet folgerichtig
einen Angriff am Königsflügel vor.
12. … Df6 – é7
13. Ta1– d1 Tf8 – é8
14. Dé2 – g4 Lb4 – d6?
Schwarz versäumt die Entwicklung seiner Figuren am
Damenflügel. Er hätte mit Dé7 – é6 Damentausch anbieten
und, falls die weiße Dame zurückzieht, seinen Springer nach
d7 entwickeln sollen.
15. é3 – é4! d5×é4
16. Sc3×é4 f7 – f6?
Schwarz unterschätzt den folgenden hübschen Zug des
Anziehenden. Er sollte zweimal auf é5 schlagen. Also
Ld6×Sé5; 17. c4×Lé5, Dé7×é5; 18. Sé4 – d6 usw.
17. f2 – f4!! …
Weiß opfert den Springer é5.
17. … Ld6 – c7
18. Sé4 – g3 f6 ×Sé5
Schwarz muss das Opfer annehmen, sonst gibt es keine Ver-
teidigung gegen die Drohung Sg3 – f5.
194 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
120
Ein Doppelmatt
mit Turm und Springer
4. Lf1– c4 Lf8 – g7
5. 0-0 Dd8 – é7?
Richtig war d7 – d6.
6. Sb1– c3 Dé7 – c5+
7. d2 – d4 Dc5×Lc4
Schwarz hat einen Läufer erobert, ist aber in der Entwick-
lung zurück geblieben.
8. é4 – é5 g5 – g4
9. Lc1×f4!? g4×Sf3
Weiß opfert die zweite Figur.
10. Dd1×f3 Sb8 – c6
11. Sc3 – d5! …
Um die schwarze Dame von der Verteidigung des Königsflü-
gels fernzuhalten.
11. … Ké8 – d8?
Besser war Sc6×d4!
12. Lf4 – g5+ Sg8 – é7
13. Df3×f7 …
121
Schwarz in Nöten
196 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
122
Ein Doppelmatt mit
Läufer und Turm
97. Partie
Müller Otto
Magdeburg
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Lf1– c4 Sg8 – f6
3. Sb1– c3? …
Ermöglicht das Scheinopfer auf é4. Besser war sowohl
3. d2 – d3 als auch 4. d2 – d4.
Das Doppelmatt 197
3. … Sf6 ×é4
4. Sc3×Sé4 d7 – d5
5. Lc4×d5? …
Gegeben war 5. Lc4 – d3, d5×Sé4; Ld3 ×é4. Das Läuferopfer
ist unbegründet.
5. … Dd8×Ld5
6. Dd1– f3 …
Es droht mit Sé4 – f6+ Familienschach.
6. … Lc8 – é6
7. d2 – d3!? …
Weiß hätte nun mit 7. Sé4 – c3 auf Abtausch spielen sollen.
7. … Sb8 – c6
8. c2 – c4? …
Verdirbt ohne Zwang die eigene Bauernstellung. Besser war
8. Sg1– é2.
8. … Lf8 – b4+
9. Ké1– f1 …
Eine weitere Ungenauigkeit, die die Rochade aufgibt. Weiß
sollte das Schach mit 9. Lc1– d2 decken.
9. … Dd5 – a5
10. Lc1– é3 0-0-0
Schwarz steht klar überlegen, Weiß ist in der Entwicklung
zurück.
11. a2 – a3? Td8 ×d3!
12. Lé3 – b6? …
Ein Fehler nach dem anderen. Jetzt wollte Weiß die Qualität
gewinnen, aber es kommt ganz anders.
12. … Lé6 ×c4!
Schwarz stellt die Läufer-Turm-Batterie auf. Weiß ahnt nichts
Böses.
13. Lb6×Da5 Td3 – d1##
198 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
123
Weiß opfert die Dame,
um mit Läufer und
Springer mattzusetzen
10. Sé5×Sd7!! …
Ein unerwartetes Damenopfer.
10. … b5 ×Da4??
Richtig war Lc8×Sd7.
Das Doppelmatt 199
124
Ein Doppelmatt mit
Läufer und Springer
125
Ein Doppelmatt mit
Dame und Springer
101. Partie
Wendell Lindos
Chicago 1903
1. é2 – é4 é7 – é5
2. Sg1– f3 d7 – d5!?
3. é4×d5 …
Spielbar ist auch 3. Sf3×é5, d5×é4.
3. … Dd8×d5
Die beste Fortsetzung ist é5 – é4!; 4. Dd1– é2, Sg8 – f6.
4. Sb1– c3 Dd5 – d8?
Lässt den Bauern é5 im Stich.
Notwendig war entweder Dd5 – a5 oder Dd5 – é6.
5. d2 – d4 Lc8 – g4
6. Lf1– c4 é5 ×d4!?
Zu gewagt. Notwendig war Sb8 – d7 oder Lf8 – d6.
7. Sc3 – é4 Sb8 – c6
8. Dd1– é2! …
202 Das Zweifigurenmatt – Mattbilder und Opferwendungen
126
Ein anderes Doppelmatt
mit Dame und Springer
4. … é6 ×d5
Schwarz kann auch Dd8×d5 ziehen, weil dem Anziehenden
der Angriff Sb1– c3 nicht zur Verfügung steht.
5. Sg1– f3 Lc8 – f5?
Der Läufer wird in der Verteidigung des schwarzen Damen-
flügels fehlen. Besser war daher Sb8 – c6.
6. Dd1– b3! b7 – b6?
Danach wird der schwarze Damenflügel zu luftig. Richtig
war Dd8 – d7 nebst Sb8 – c6.
7. Lf1– b5+ Lf5 – d7
8. Sf3 – é5 Ld7×Lb5?
Verfrüht. Gegeben war Sg8 – f6!
9. Db3 ×Lb5+ Sb8 – d7
10. 0-0 Sg8 – f6
11. Tf1– é1! Dd8 – é7?
Schwach ist auch Lf8 – é7? wegen 12. Sé5 – c6!
12. Lc1– d2! …
Droht mit der tödlichen Fesselung 13. Sé5 ×Sd7.
12. … a7 – a6
13. Db5 – c6 Ta8 – d8?
Danach wird die schwarze Königsstellung völlig verbaut.
Notwendig war Ta8 – b8.
14. Sé5×Sd7! Sf6 – é4?
Nur mit dem Damenopfer Dé7×Té1+; 15. Ld2×Dé1, Sf6×Sd7
könnte Schwarz längeren Widerstand entfalten.
15. Sd7 – f6##
204
2 Elementare Endspiele
Figuren gegen Bauern
127
Endspiel von
Giambattista Lolli
(1763) Weiß am Zuge
gewinnt
Dame gegen Bauern 205
1. Da8 – g2 …
Die Dame fesselt den Bauern und verhindert die Umwand-
lung.
1. … Kd2 – d1
2. Dg2 – d5+ Kd1– c2
3. Dd5 – é4+ Kc2 – d1
4. Dé4 – d3+ Kd1– é1
Erzwungen, da nach Kd1– c1?? die Dame den Bauern schlägt
und Weiß gewinnt.
Die Dame allein kann nichts ausrichten. Der Zweck des vori-
gen Manövers war, dass der schwarze König seinen Bauern
blockiert und damit die Annäherung des weißen Königs
ermöglicht.
5. Kg7 – f6 Ké1– f2
Jetzt muss Weiß erneut den Bauern fesseln:
6. Dd3 – d2 Kf2 – f1
Nicht Kf2 – f3?, 7. Dd2 – é1!
7. Dd2 – f4+ Kf1– g2
8. Df4 – é3 Kg2 – f1
9. Dé3 – f3+ Kf1– é1
Nach der Wiederholung des Damenmanövers steht der
schwarze König erneut vor dem Bauern und ermöglicht
dadurch die weitere Annäherung des weißen Monarchen.
10. Kf6 – é5 Ké1– d2
11. Df3 – f2 Kd2 – d1
12. Df2 – d4+ Kd1– c2
13. Dd4 – é3 Kc2 – d1
14. Dé3 – d3+ Kd1– é1
15. Ké5 – é4! Ké1– f2
Da der weiße König am Kampf teilnehmen kann, folgt
bereits das Mattspiel:
206 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
128
W. Mitchesons Remis-
stellung
Der weiße König steht seiner Dame im Wege. Weil die Dame
weder Schach bieten noch den Bauern fesseln kann, folgt die
Umwandlung des Bauern.
129
Ein Problem von
Sam Loyd
130
Die Bauern, die u. U.
Remis erzwingen
131
Remisstellung
132
Endspiel von
Carlo Salvioli 1887
Weiß gewinnt
1. Da8 – b7+ Kb2 – a1
Weiß muss jetzt das Patt aufheben:
2. Db7 – é4 Ka1– b2
3. Dé4 – d4+ Kb2 – b1
Oder 3. … Kb2 – b3; 4. Ké2 – d3, Kb3 – a3; 5. Kd3 – c4 und
Matt im folgenden Zug (Ka3 – a4; 6. Dd4 – a7#).
4. Dd4 – d1+ Kb1– b2
5. Dd1– d2+ Kb2 – b1
Nicht Kb2 – a1??; 6. Dd2 – c1#.
6. Ké2 – d1! a2 – a1(D)
7. Dd2 – c2#
Oder 6. … a2 – a1(S); 7. Dd2 – b4+, Kb1– a2; 8. Kd1– d2,
Sa1– b3+; 9. Kd2 – c3. (Falls jetzt der Springer zieht, dann
10. Db4 – b2#) 9. … Ka2 – a1 (nun nicht 10. Db4 ×Sb3 Patt,
sondern) 10. Kc3 ×Sb3!, Ka1– b1; 11. Db4 – é1#.
Dame gegen Bauern 209
133
Endspiel von
Giambattista Lolli
(1763)
Weiß gewinnt
1. Ka7 – b6! …
Der Königszug hebt das Patt auf.
1. … Ka1– b2
2. Kb6 – a5(+) …
Ebenso gut ist auch 2. Kb6 – c5(+).
2. … Kb2 – c1
Nach Kb2 – c2 gewinnt Weiß mit 3. Db7 – g2+. Wenn
Kb2 – a1, dann hebt Weiß das Patt durch 3. Ka5 – b4 auf.
3. Db7 – h1+! Kc1– b2
4. Dh1– g2+ …
Die Dame soll die 2. Reihe besetzen.
4. … Kb2 – b1
Geht der schwarze König in die 3. Reihe, dann gewinnt
Weiß mit dem Manöver 5. Dg2 – g7 – a1!
5. Ka5 – a4! a2 – a1(D)+
Nicht Kb1– a1? 6. Ka4 – b3 nebst Matt im folgenden Zug.
6. Ka4 – b3! …
Die Drohung 7. Dg2 – c2# entscheidet.
210 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
134
Remisstellung
135
Endspiel von
Giambattista Lolli
(1763)
1. Dg3 – b3! …
Eine seltene Fesselung.
1. … Kd1– d2
2. Db3 – b2 Kd2 – d1
3. Kg4 – f3! Kd1– d2
Nicht c2 – c1(D)??; 4. Db2 – é2#.
Dame gegen Bauern 211
136
Endspiel von
Reuben Fine (1940)
Weiß gewinnt
1. Dc8 – h8+! Kb2 – a2
Oder Kb2 – b1; 2. Ka4 – b3, c2 – c1(D); 3. Dh8 – h7+, Kb1– a1;
4. Dh7 – a7+, Ka1– b1; 5. Da7 – a2#.
2. Dh8 – h2 Ka2 – b2
3. Dh2 – d2 Kb2 – b1
Wenn Kb2 – a1, dann 4. Dd2 – c1+!, Ka1– a2; 5. Dc1× c2+
und Weiß gewinnt:
4. Ka4 – b3 c2 – c1(D)
5. Dd2 – a2#
212 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
137
Endspiel von
E. G. Békey (1906)
Weiß gewinnt
Die Dame kann den schwarzen König nicht auf é1 vor den
Bé2 zwingen. Auch dem weißen König ist das Feld d3 ver-
boten. Trotzdem gewinnt Weiß, weil die Dame auf den
Königsflügel schwenken kann.
1. Dc4 – a4+ Kd1– d2
Oder Kd1– c1; 2. Da4 – a5!, und wegen der Drohung
Da5 – é1+! muss der schwarze König nach d1 zurückkehren.
2. Da4 – a5+ Kd2 – d1
3. Da5 – h5! …
Die Dame fesselt den Bé2.
3. … Kd1– d2
4. Dh5 – g5+! Kd2 – d1
5. Dg5 – g4! Kd1– d2
6. Dg4 – g2! …
Nun würde Kd2 – d1? schnell verlieren wegen 7. Kd4 × é4!
é2 – é1(D)+; 8. Ké4 – d3! nebst baldigem Matt. Richtig ist:
Dame gegen Bauern 213
6. … é4 – é3!
7. Kd4 – é4 Kd2 – d1
8. Ké4 ×é3! …
Aber nicht 8. Ké4 – d3? é2 – é1(S)+! nebst Sé1×Dg2=.
8. … é2 – é1(D)+
9. Ké3 – d3 …
Nebst baldigem Matt.
138
Stellung von
E. G. Békey
4. Dc2 – d2 Ka2 – a1
5. Dd2 – a5+! Ka1– b1
6. Da5 – b4! Kb1– c1
7. Db4 – c4+ …
Oder 6. … Kb1– a1; 7. Db4 – a4+ und Weiß gewinnt leicht.
Vorerst wird der Bauer b3 liquidiert.
139
Endspiel von
André Chéron
7. Kc5 – b5! …
Aber nicht 7. Db1– d3+?, Kb3 – a2; 8. Kb5 – b4?, b2 – b1(D)+=.
7. … Ka3 – b3
8. Db1– d3+ …
Auch 8. Db1– d1+ gewinnt.
8. … Kb3 – a2
9. Kb5×a4 b2 – b1(D)
10. Dd3 – a3#
140
Endspiel von
Dr. Max Euwe (1941)
141
Endspiel von
André Chéron (1945)
142
Endspiel von
Johann Berger
Weiß gewinnt
Die Dame kann sogar drei verbundene Bauern erledigen,
falls diese nicht zu weit vorgerückt sind.
Die Dame ist bestrebt, die Bauern zu blockieren, um die
Annäherung des weißen Königs zu ermöglichen.
1. Ka1– b2! …
1. Spiel
1. … f4 – f3
2. Da8 – b8! …
Verbietet dem schwarzen König das Feld g3.
2. … Kh4 – g5
Falls 2. … f3 – f2, dann 3. Db8 – f4!, und wenn 2. … g4 – g3,
so 3. Db8 – f4+.
Dame gegen Bauern 219
3. Db8 – g3 Kg5 – f5
4. Kb2 – c2 …
und der weiße König kann eingreifen.
2. Spiel
1. … g4 – g3
2. Da8 – f3! Kh4 – g5
Die einzige Hoffnung. Nicht g3 – g2?; 3. Df3 × f4 samt
4. Df4 – h2.
3. Kb2 – c3 g3 – g2
4. Df3 – f2 Kg5 – g4
Nicht f4 – f3? 5. Df2 – g3+ und ein Bauer geht verloren.
5. Kc3 – d3 f4 – f3
6. Kd3 – é3! h3 – h2
7. Df2×f3+ gewinnt
3. Spiel
1. … h3 – h2
2. Da8 – g2 g4 – g3
3. Dg2 – f3 h2 – h1(D)
Schwarz opfert einen Bauern. Sonst bricht der weiße König
auf é5 ein und schlägt jeden Bauern.
4. Df3×Dh1+ Kh4 – g4
5. Kb2 – c3 f4 – f3
6. Kc3 – d2 g3 – g2
7. Dh1– h2! gewinnt
4. Spiel
1. … Kh4 – g5 (h5)
2. Da8 – a5+ Kg5 – h4
Wenn Kg5 – f6, dann 3. Dd5 – é4.
3. Kb2 – c3 gewinnt
220 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
5. Spiel
1. … Kh4 – g3!
Es droht f4 – f3. Die Dame soll die Bauern von vorne
bekämpfen.
2. Da8 – h1! f4 – f3
Nicht besser ist Kg3 – f2.
3. Kb2 – c2 …
Falls nun Kg3 – h4, so 4. Kc2 – d2, f3 – f2; 5. Kd2 – é2,
g4 – g3; 6. Dh1– é4+, Kh4 – g5; 7. Ké2 – f1!
Oder 3 … Kg3 – f2; 4. Kc2 – d2, g4 – g3; 5. Dh1×h3, g3 – g2;
6. Dh3 – h4+, Kf2 – g1! (nicht Kf2 – f1??; 7. Dh4 – é1#);
7. Kd2 – é3, Kg1– f1; 8. Dh4 – f2#.
3. … f3 – f2
4. Kc2 – d2 h3 – h2
5. Kd2 – é2 gewinnt
Wenn wir die schwarzen Steine um ein Feld vorwärts
rücken, steht Weiß auf verlorenem Posten.
143
Endspiel von
Johann Berger (1922)
144
Endspiel von
E. G. Békey (1906)
1. Db2 – b7! …
Die Dame fesselt den Bauern g2.
1. … Kh1– h2
Falls h3 – h2, gewinnt Weiß mit 2. Db7 – é4!, Kh1– g1;
3. Dé4 – é1#.
2. Db7 – d7! g2 – g1(S)
Nicht g2 – g1(D)?? 3. Dd7×h3#
3. Dd7 – d6! Sg1– é2
Der Springer schützt den gefährdeten Bauern g3.
4. Dd6 – d2 g3 – g2
5. Dd2×Sé2 Kh2 – h1
222 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
6. Dé2 – f3 h3 – h2
7. Df3 – é4! Kh1– g1
8. Dé4 – é1#
145
Endspiel von
Nikolaj Grigorjew (1933)
Weiß gewinnt
1. Df1– é2+ Ké4 – f4!
Wenn jetzt 2. Dé2 × h2+, dann Kf4 – é3; 3. Dh2 – h6+,
Ké3 – d3; 4. Dh6 – c1, a2 – a1(D)!!; 5. Dé1× Da1, Kd3 – d2=,
weil der weiße König zu weit entfernt steht.
2. Dé2 – f2+ Kf4 – g4
Jetzt droht eine Bauernumwandlung.
3. Df2 – f1! a2 – a1(D)!
Damenopfer. Um die weiße Dame in die Ecke zu lenken.
4. Df1×Da1 Kg4 – f3
5. Kg6 – f5! …
Wenn Kf3 – g2, dann 6. Da1– g7+, Kg2 – f1; 7. Dg7 – h6! (die
Dame vereitelt die Verwandlung beider Bauern), Kf1– g2;
8. Dh6 – d2+, Kg2 – g1; 9. Dd2 – c1+ nebst 10. Dd1×c2+, und
Weiß gewinnt, da der weiße König am Kampf teilnehmen
kann.
Dame gegen Bauern 223
5. … Kf3 – é2
6. Kf5 – é4! Ké2 – d2
7. Da1– d4+ Kd2 – é2
8. Dd4 – é3+ Ké2 – d1
9. Ké4 – d3! c2 – c1(S)+
Ja nur nicht c2 – c1(D)??; 10. Dé3 – é2#.
10. Kd3 – c3! Sc1– é2+
11. Kc3 – b2 h2 – h1(D)
12. Dé3 – d3+ Kd1– é1
13. Dd3 – b1+! Ké1– d2
14. Db1×Dh1 und gewinnt
146
Endspiel von
Leonid I. Kubbel (1922)
147
Endspiel von
C. H. Behting (1907)
Fesselt den Bauern d2. Falls nun Kc1– d1?, dann 2. Dé3 – g1+,
Kd1– é2; 3. Kb3×c2 und Weiß gewinnt.
Oder 1. … Kc1– b1; 2. Dc3×d2, c2 – c1(D); 3. Dd2 – a2#.
1. … f5 – f4!
2. Dé3 – f2!! d2 – d1(D)
3. Kb3 – c3!! …
Schwarz ist im Zugzwang, weil jeder Zug, den er machen
muss, schädlich ist. Z. B. 3. … f4 – f3; 4. Df2 – é3+, Kc1– b1;
5. Dé3 – b6+ und Matt im folgenden Zug. Oder:
3. … g5 – g4
4. Df2×f4+ Kc1– b1
5. Df4 – b8+ Kb1– a2 (a1)
6. Db8 – b2#
148
Endspiel von
J. Kling und B. Horwitz
(1851)
Weiß gewinnt
Schwarz fasst den kühnen Entschluss, von seinen drei Bau-
ern am Königsflügel loszukommen und für das Remis zu
kämpfen.
1. Db3 – b6! f3 – f2+
2. Kg1×g2 f2 – f1(D)+
3. Kg2×Df1 g3 – g2+!!
Falls der König den kecken Bauern schlägt, ist Schwarz patt.
4. Kf1– é2! g2 – g1(D)
5. Db6×Dg1+ Ka1– b2
6. Ké2 – d2! a2 – a1(D)
226 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
149
Weiß gewinnt
Weiß zog soeben 1. c6 – c7!, um dem Turm das Feld d8 zu
verbieten. Es ist überdies sehr peinlich, dass der weiße König
das Feld c5 beherrscht.
Um die drohende Umwandlung des Bauern zu verhindern,
muss der Turm Schach bieten:
1. … Td5 – d6+!
Falsch wäre nun 2. Kb6 – c5? wegen Td6 – d1! nebst Td1– c1+.
Außerdem könnte sich der Turm gegen den Bauern opfern.
Schlecht ist auch 2. Kb6 – b7?, Td6 – d7! Fesselung nebst
Td7×c7+=.
2. Kb6 – b5! Td6 – d5+
3. Kb5 – b4 Td5 – d4+
4. Kb4 – c3! Td4 – d1
Schwarz droht, mit Td1– c1 den Bauern zu erbeuten und
dann den weißen König mattzusetzen.
5. Kc3 – c2! …
Es scheint so, dass die Umwandlung gesichert ist. Doch hat
Schwarz noch eine schlaue Pattfalle:
5. … Td1– d4!
228 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
Nochmals Pattwitz
150
Endspiel von
E. B. Cook (1864)
151
Endspiel von
Philip W. Sergeant
(1939)
152
Endspiel von
José Mugnos (1942)
Die Turmsperre
153
Endspiel von
Comte Carlo Cozio
(1776)
1. Tg7 – g5! …
Eine Turmsperre, die dem schwarzen König das Betreten der
5. Reihe verbietet.
1. Spiel
1. … Kd6 – é6
Schwarz nimmt die Opposition ein, um dem weißen König
die Felder d7 und f7 zu verbieten.
2. Ké8 – d8 Ké6 – d6!
Weiß am Zuge gewinnt
Notwendig, da Kd8 – c7 drohte.
3. Kd8 – c8 c6 – c5
4. Kc8 – b7 c5 – c4
5. Kb7 – b6! ~
6. Tg5 – c5! …
Weiß gewinnt den Bauern und damit die Partie.
2. Spiel
1. … c6 – c5
2. Ké8 – f7 c5 – c4
3. Kf7 – f6 c4 – c3
4. Tg5 – g3! c3 – c2
5. Tg3 – c3 …
232 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
Die Trennung
154
Endspiel von
Miguel Czerniak (1967)
155
Stellung im Wettkampf
um die Weltmeister-
schaft:
156
Endspiel von
J. Kling und B. Horwitz
(1851)
Turm gegen Bauern 235
Der Doppelbauer ist stärker als ein Bauer. Würde der Bauer
d3 fehlen, dann könnte Weiß mit Kf2 – é2! den Bauern d2
angreifen und nach Tf7 – d7 erbeuten.
1. Tf7 – c7+! Kc3 – d4
Gleichfalls Remis ergibt: Kc3 – b4; 2. Tc7 – b7+, Kb4 – c5;
3. Tb7 – b1, Kc5 – c4; 4. Kf2 – f3, Kc4 – c3; 5. Kf3 – é4=.
2. Tc7 – d7+ Kd4 – é4
3. Td7 – é7+ Ké4 – f5
Nach Ké4 – f4 käme 4. Té7 – f7+! Nun sichert Weiß das
Remis:
4. Té7 – é1!! d2×Té1(D)+
5. Kf2×Dé1 Kf5 – f4
6. Ké1– d2 Kf4 – é4
7. Kd2 – d1 Ké4 – é3
8. Kd1– é1!=
Dr. Siegbert Tarrasch hat nachgewiesen, dass Weiß das
Remis auch dann sichern kann, wenn der weiße König auf
h2 steht (statt auf f2). Stellen Sie den weißen König auf h2.
1. Tf7 – c7+! …
Nicht jedoch 1. Tf7 – f1?, Kc3 – c2! und Weiß verliert.
1. … Kc3 – b4
Andere Züge sind auch nicht besser. Z. B. Kc3 – b2;
2. Tc7 – b7+, Kb2 – c2; 3. Tb7 – c7+!, Kc2 – d1; 4. Kh2 – g2!!,
Kd1– é2; 5. Tc7 – é7+!=.
157
Endspiel von Kivi (1932)
1. Th6 – h2! …
Sperrt den schwarzen König in die 1. Reihe ein.
1. … a4 – a3
2. Kf6 – é5 a3 – a2
3. Ké5 – d4 Ka1– b1
4. Kd4 – c3 a2 – a1(S)
Wenn a2 – a1(D)+?, so 5. Kc3 – b3!, und Schwarz muss die
Dame hergeben, um das drohende Matt zu decken.
5. Th2 – b2+ Kb1– c1
6. Tb2 – a2 Kc1– b1
Weiß am Zuge gewinnt
Turm gegen Bauern 237
158
Endspiel von J. Kling
und B. Horwitz (1851)
159
Die verbundenen
Bauern sind gefürchtete
Gegner
160
Endspiel von
Carlo Salvioli (1887)
161
Endspiel von
Comte Carlo Cozio
(1776)
Weiß am Zuge erzwingt Remis
1. Kh6 – g7 Tb8 – f8
2. Kg7 – h6 Ké7 – f6
3. Kh6 – h7 Tf8 – b8
4. f7 – f8(D)+!! Tb8 ×Df8
5. g6 – g7 Tf8 – f7
6. Kh7 – h8 Tf7×g7
Der weiße König ist patt.
162
Endspiel von
Dr. Ladislav Prokes
(1939)
1. Spiel
1. … d3 – d2
2. Kg4 – f3 Kc4 – d3
3. Tf1– a1! é3 – é2
4. Ta1– a3+ Kd3 – c2
242 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
2. Spiel
1. … é3 – é2
2. Tf1– c1+ Kc4 – d4
Nicht Kc4 – b3? 3. Kg4 – f3; d3 – d2; 4. Tc1– b1+, Kb3 – c2;
5. Kf3×é2=.
Oder 2. … Kc4 – d5; 3. Kg4 – f3, d3 – d2; 4. Tc1– c5+!!
3. Kg4 – D d3 – d2
4. Tc1– c4+!! Kd4 – d3
Oder Kd4×Tc4; 5. Kf3×é2=.
5. Tc4 – d4+!! Kd3 ×Td4
6. Kf3×é2 Kd4 – c3
7. Ké2 – d1=
163
Weiß gewinnt
1. Spiel
3. … Ka5 – b5
4. Th4 – h5+ Kb5 – b6
5. Kd3 – c4 b4 – b3
6. Kc4 – b4 b3 – b2
7. Th5 – b5+ Kb6 – a6
8. Kb4 ×a4 nebst
9. Tb5×b2
2. Spiel
3. … a4 – a3
4. Kd3 – c2! Ka5 – a4
5. Th4 – g4 Ka4 – b5
Oder a3 – a2; 6. Kc2 – b2.
6. Kc2 – b3 Kb5 – a5
7. Tg4 ×b4 a3 – a2
8. Tb4 – a4+ K~
9. Ta4×a2
164
Endspiel von
J. H. Blake
165
Endspiel von
M. Schapiro (1914)
Weiß gewinnt
Im Schach gibt es zu jeder Regel Ausnahmen. Schwarz hat
zwei Bauern in der dritten Reihe, die den Turm bezwingen
sollten. Doch gewinnt der Turm, da der schwarze König
ungünstig steht, während der weiße König am Kampf teil-
nehmen kann.
1. Td5 – d2+!! …
Der Zug soll den schwarzen Herrscher in die 1. Reihe zwin-
gen.
1. … Ka2 – b1!
Das Einzige. Geht der schwarze König in die dritte Reihe
(Ka2 – a3), gewinnt Weiß mit 2. Td2 – d3+, gefolgt von
3. Td3×g3.
Noch schlechter wäre Ka2 – a1?? wegen 2. Kc4 – b3! und
Weiß setzt im folgenden Zug matt.
2. Kc4 – c3!! …
Turm gegen Bauern 245
166
Endspiel von
Dr. L. Rödl (1936)
167
Schachaufgabe von
Samuel Loyd (1878)
168
Endspiel von
W. Gudehus
169
Endspiel von
I. A. Horowitz (1973)
170
Endspiel von
V. Tschechower (1946)
1. Spiel (falsch)
1. Td7 – é7+? Ké3 – f2
2. Kh7 – g8 …
Der König räumt das Feld h7 für den Turm.
2. … h4 – h3
3. Té7 – h7 Kf2 – g2
4. Th7 – g7+ Kg2 – h1!
5. Tg7 – f7 h3 – h2!!
Schwarz opfert seinen Läuferbauern, um den Turmbauern
in eine Dame umwandeln zu können.
6. Tf7×f3 Kh1– g2
und Schwarz gewinnt.
252 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
2. Spiel (richtig)
1. Kh7 – g8!! f3 – f2
2. Td7 – é7+ Ké3 – f3
Der schwarze König ist bestrebt, entweder das Feld f1 oder
den h-Weg zu erreichen, um die lästigen Schachgebote des
Turmes loszuwerden.
3. Té7 – f7+ Kf3 – g2
4. Tf7 – g7+ Kg2 – f1
Nach Kg2 – h2 folgte 5. Tg7 – f7, Kh2 – g2; 6. Tf7 – g7+.
5. Tg7 – h7 h4 – h3!
6. Th7×h3 …
Das Schlagen war so gut wie erzwungen, weil nach etwa
6. Th7 – h6, Kf1– é2; 7. Th6 – é6+, Ké2 – d3! 8. Té6 – d6,
Kd3 – é4; 9. Td6 – d1, h3 – h2 käme.
6. … Kf1– g2
7. Th3 – h7! f2 – f1(D)
Die Dame auf f1 behindert den schwarzen König in seiner
Bewegungsfreiheit.
8. Th7 – g7+ Kg2 – h3
9. Tg7 – h7+ und
Remis durch Dauerschach des Turmes auf g7 und h7.
Turm gegen Bauern 253
171
Endspiel von
Rabinowitsch
Schwarz am Zuge gewinnt
Weiß am Zuge hält Remis
Schwarz am Zuge zieht Ta7– f7!, und der Turm schlägt beide
Bauern.
Weiß am Zuge spielt:
1. Kb3 – c4 …
Der König eilt zu seinen Bauern, um sie zu unterstützen.
1. … Ta7 – f7!
Wenn Kb1– c2, dann 2. Kc4 – d5, Kc2 – d3?; 3. Kd5 – é6;
Kd3 – é4; 4. h6 – h7 und gewinnt.
Falls Ta7 – h7; dann 2. Kc4 – d5=.
2. h6 – h7!! …
Der Turmbauer opfert sich, um seinen Kameraden zu retten.
Wenn 2. Kc4 – d5?, dann Tf7× f6, und Weiß verliert beide
Bauern.
2. … Tf7×h7
3. Kc4 – d5 Kb1– c2
4. Kd5 – é6 Kc2 – d3
5. f6 – f7=
254 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
172
Stellung von
Dr. Max Euwe (1934)
173
Endspiel von
Henri Rinck (1922)
1. Spiel
1. … Th3 – c3
Schwarz droht mit Tc3 – c6!, 3. é6 – é7, Tc6 – c8 samt Kg8 – f7!
zu gewinnen. Weiß muss diese Drohung parieren.
2. Ka4 – b5! …
Und nicht 2. é6 – é7?, Tc3 – c8! Schwarz gewinnt.
2. … Tc3 – c8
3. Kb5 – b6 Kg8 – h7!
Schwarz plant Tc8 – é8, was bisher wegen der Gabel f6 – f7+
nicht möglich war.
4. Kb6 – b7 Tc8 – é8
5. g7 – g8(D)+!! …
Falsch wäre statt des Textzuges 5. é6 – é7?, Kh7 – g8;
6. Kb7– c7, Kg8 – f7; 7. Kc7– d7, Té8 – g8; 8. K ~, Kf7×f6 und
Schwarz gewinnt.
256 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
5. … Té8×Dg8
Nicht Kh7×Dg8? 6. f6 – f7+ nebst Turmverlust.
6. f6 – f7 Tg8 – f8!
7. Kb7 – c6! …
Nicht 7. é6 – é7?, Tf8 × f7. Der Bauer é7 ist gefesselt, und
Schwarz gewinnt durch Tf7×é7.
7. … Kh7 – g7
8. é6 – é7 Tf8 – c8+
9. Kc6 – d7 Kg7×f7
10. Kd7×Tc8 Kf7×é7=
2. Spiel
1. … Th3 – é3
2. é6 – é7 Kg8 – f7
3. Ka4 – b4! …
Verbietet dem Turm das Feld c3. Der Turm zieht deshalb
é3 – é1– c1.
3. … Té3 – é1
4. Kb4 – c5 Té1– c1+
5. Kc5 – d5 Tc1– c8
6. Kd5 – é5=
Drei von ihrem König nicht unterstützte Freibauern können
der vereinten Kraft des feindlichen Königs und Turmes nicht
standhalten.
Turm gegen Bauern 257
174
Stellung von Numa Preti
175
Endspiel von A. Salvio
176
Endspiel von
I. Sehwers (1922)
1. Spiel
1. … é3 – é2
2. Tg8 – é8 b3 – b2
3. Té8 ×é2 b2 – b1(D)
4. Té2 – é1+!! Db1×Té1 Patt
2. Spiel
1. … b3 – b2
2. Tg8 – b8 é3 – é2
3. Tb8×b2 é2 – é1(D)
4. Tb2 – h2+ Kh1– g1
5. Th2 – h1+!! Kg1×Th1 Patt
260 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
177
Endspiel von
Richard Reti (1929)
1. Spiel (falsch)
1. Td8 – f8? …
Der weiße König steht untätig in der Ecke. Der Turm muss
daher den ungleichen Kampf allein aufnehmen.
1. … f4 – f3
2. Tf8 – f4 b5 – b4
3. Tf4×g4 b4 – b3
4. Tg4 – g1 …
Unzureichend wäre auch 4. Tg4 – g5+, Kc5 – d4; 5. Tg5 – g4+,
Kd4 – é5!, 6. Tg4 – g5+, Ké5 – f4.
Turm gegen Bauern 261
4. … f3 – f2
5. Tg1– f1 b3 – b2
6. Kh8 – g7 Kc5 – d4
7. Kg7 – f6 Kd4 – d3!
und Schwarz gewinnt. Es droht z. B. Kd3 – é2; 9. Tc1– b1,
f2 – f1(D)
8. Tf1– b1 Kd3 – c2
9. Tb1– f1 b2 – b1(D)
und Weiß ist verloren.
2. Spiel (richtig)
1. Td8 – g8! g4 – g3!
Nicht f4 – f3?, 2. Tg8 × g4 und nach 3. Tg4 – f4 verlöre
Schwarz auch den f-Bauern. Nach 1. … Kc5 – d4 folgte
2. Tg8×g4, Kd4 – é3; 3. Tg4 – g5!, und jetzt würde Weiß den
b-Bauern gewinnen.
2. Tg8 – g4 b5 – b4
3. Tg4×f4 b4 – b3
4. Tf4 – f1 ….
Nur so kann Weiß beide Bauern aufhalten.
4. … g3 – g2
5. Tf1– g1 b3 – b2
6. Kh8 – g7 Kc5 – d4
7. Kg7 – f6 Kd4 – é3
8. Tg1– b1! Ké3 – d3!
9. Tb1– g1!=
Remis durch Zugwiederholung.
262 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
178
Endspiel von
Henri Rinck
179
Schluss einer Studie
von A. A. Troitzky
180
Stellung von
Dr. Max Euwe (1934)
Remis
1. h5 – h6! Kb1– c2!
Stände der schwarze König in der Ecke, dann wäre der Text-
zug nicht möglich. Weiß würde seinen Bauern umwandeln
und in wenigen Zügen mattsetzen.
2. h6 – h7 Lf1– d3+
3. K ~ Ld3×h7=
181
Schluss einer Studie
von J. Kling und
B. Horwitz (1851)
Remis
Läufer gegen Bauern 265
182
Endspiel von
Miguel Czemiak (1967)
2. … Lc5 – a3
3. Kd3 – c3 …
Nicht 3. Kd3 – c2?, La3 – c5!
3. … La3 – c1
Ausreichend war auch 3. … Kd6 – d5, gefolgt von La3 – d6.
4. h6 – h7 Lc1– f4!
5. h7 – h8(D) Lf4 – é5+
und die neugebackene weiße Dame ist verloren.
183
Stellung von
Johann Allgaier (1795)
184
Endspiel von
Nadarjeschwili (1951)
3. Kh8 – g7 Ké5 – d4
4. Kg7 – f6 Kd4 – c3
5. Kf6 – é5 Kc3 – b2
6. Ké5 – d4 a3 – a2
7. Lg8 ×a2! Kb2×La2
8. Kd4 – c3! a4 – a3
Oder Ka2 – b1; 9. Kc3 – b4=.
9. Kc3 – c2=
185
Endspiel von
Irving Chernev (1969)
Weiß am Zuge gewinnt
Falsch wäre: 1. b4 – b5?, Ké8 – d8; 2. Kc6 – b7, Kd8 – d7;
3. b5 – b6, Lé1– a5! (blockiert den a-Bauern); 4. Kb7 – a7,
La5 × b6+!!; 5. Ka7× Lb6, Kd7 – c8 (jetzt nicht 6. a4 – a5,
Kc8 – b8=); 6. Kb6 – a7, Kc8 – c7; 7. a4 – a5, Kc7 – c8;
8. a5 – a6, Kc8 – c7=.
1. a4 – a5! Ké8 – d8
Nicht Lé1× b4?; 2. a5 – a6 und der Bauer kann nicht aufge-
halten werden.
Läufer gegen Bauern 269
2. a5 – a6 Lé1– f2
3. Kc6 – h7 Kd8 – d7
4. b4 – b5 Kd7 – d8
5. a6 – a7 Lf2×a7
6. Kb7×La7 …
und Weiß gewinnt, weil der schwarze Herrscher die
Umwandlung des feindlichen Bauern nicht aufhalten kann.
186
Endspiel von
Dr. Ladislav Prokes
(1946)
2. … f4 – f3
3. Kd1– é1 f3 – f2+
4. Ké1– f1 Ké3 – f3
5. Lé5 – d4 g4 – g3
Es droht g3 – g2#. Weiß muss den Läufer opfern:
6. Ld4×f2!! g3×Lf2=
Der weiße König ist patt.
187
Endspiel von J. Kling
und B. Horwitz (1851)
4. Kf6 – f5 Ké3 – é2
5. Kf5 – f4 f2 – f1(D)+
6. Lg2×Df1+ Ké2×Lf1
7. Kf4 ×g3=
188
Endspiel von
N. D. Grigorjew (1927)
1. Spiel (falsch)
1. Kb8 – c7? …
Nur mit 1. Lc4 – é6!! kann Weiß die Partie retten (vgl.
2. Spiel).
1. … é7 – é5!
2. Kc7 – d6 Ké3 – d4!
3. Lc4 – d5 …
Nicht 3. Lc4 – é6?, é5 – é4; 4. Lé6 – g4, f4 – f3; 5. Kd6 – é6,
f3 – f2; 6. Lg4 – h3, é4 – é3; 7. Lh3 – f1, Kd4 – c3 nebst
Kc3 – d2 und Schwarz gewinnt.
3. … é5 – é4
4. Kd6 – é6 f4 – f3
272 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
5. Ld5 – b7 f3 – f2
6. Lb7 – a6! …
Verhindert die Umwandlung des Bauern f2.
6. … Kd4 – é3!
Nicht jedoch é4 – é3? 7. Ké6 – f5=.
7. Ké6 – é5 Ké3 – f3
8. Ké5 – d4 é4 – é3
Mit der Drohung é3 – é2.
9. La6 – b7+ Kf3 – é2
10. Lb7 – a6+ …
Gut sind auch die Züge 10. Lb7 – g2 und 10. Kd4 – é4.
10. … Ké2 – d2
Nun folgt das tödliche é3 – é2 und Schwarz gewinnt.
2. Spiel (richtig)
1. Lc4 – é6!! …
Falls jetzt Ké3 – d4, dann 2. Kb8 – c7:
a) f4 – f3; 3. Kc7 – d7, f3 – f2; 4. Le-h3, é7 – é5; 5. Kd7 – é6,
é5 – é4; 6. Ké6 – f5, Kd4 – d3; 7. Lh3 – f1+!, und Schwarz
kann nicht é4 – é3 ziehen.
b) 2. … Kd4 – é5; 3. Kc7 – d7, Ké5 – f6; 4. Lé6 – d5, é7 – é5;
5. Ld5 – é4!
1. … f4 – f3
2. Kb8 – c7 f3 – f2
3. Lé6 – h3! …
Aber nicht 3. Lé – c4? é7– é5; 4. Kc7– d6, é5 – é4; 5. Kd6 – é5,
Ké3 – f3, und Schwarz gewinnt mit é4 – é3!
3. … Ké3 – f3!
Nicht Ké3 – d4? 4. Kc7 – d7, é7 – é5; 5. Kd7 – é6, é5 – é4:
6. Ké6 – f5.
Auch nicht é7 – é5? 4. Kc7 – d6, é5 – é4; 5. Kd6 – é5.
Läufer gegen Bauern 273
4. Kc7 – c6! …
Nicht 4. Kc7 – d7? é7 – é5; 5. Kd7 – é6, é5 – é4; 6. Ké6 – é5,
é4 – é3!
4. … é7 – é5
5. Kc6 – d5 é5 – é4
6. Kd5 – d4 é4 – é3
7. Kd4 – d3 é3 – é2
8. Lh3 – g4+!! …
Weiß opfert den Läufer, um den schwarzen König von der
Verteidigung des Bauern é2 abzulenken.
8. … Kf3×Lg4
9. Kd3×é2 Kg4 – g3
10. Ké2 – f1 Kg3 – f3=
Weiß ist patt.
189
Stellung von
Enrico Paoli
Wie der Läufer zwei Bauern aufhält
274 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
190
Stellung von
Enrico Paoli
Wie der Läufer zwei Bauern aufhält
191
Stellung von
Enrico Paoli
Schlägt ihn der Läufer, dann kann der zweite Bauer unge-
hindert vorwärts stürmen.
192
Endspiel von
H. Otten (1892)
Nun sehen wir, dass der eigene König dem Läufer den Zutritt
nach d8 blockiert.
4. Kd5 – é4! …
Nicht jedoch 4. Kd5 – d4? Lg5 – d2!=.
4. … Lg5 – h4
Um Lh4 – f2 vorzubereiten.
5. Ké4 – f3! …
Weiß gewinnt, da sein König die beiden Einbruchsfelder des
Läufers (f2 und é3) beherrscht und deshalb die Umwand-
lung des a-Bauern nicht mehr verhindert werden kann.
193
Endspiel von
Henri Rinck (1937)
2. … Kf4 – f5
3. g3 – g4+ Kf5 – f6!
4. g4 – g5+ Kf6 – f5
5. g5 – g6 Kf5 – f6
Falls stattdessen Lé5 – c3, dann 6. b6 – b7, Lc3 – é5;
7. b7 – b8(D), Lé5×Db8; 8. g6 – g7 und Weiß gewinnt.
6. g6 – g7! und gewinnt.
194
Endspiel von
A. S. Selesniew (1917)
195
Endspiel von
Samuel Isenegger
(1946)
Weiß am Zuge gewinnt
1. Kh6 – g7! …
Ungenau wäre 1. h4 – h5?, Lg8 – f7=.
1. … Lg8 – b3
2. h4 – h5 Kc6 – d7
3. h5 – h6 Lb3 – c2
4. Kg7 – f7! …
Falsch wäre 4. Kg7 – f6?, Kd7 – é8=.
Nach dem Textzug droht der é-Bauer unter dem Schutz des
weißen Königs vorwärts zu marschieren und in eine Dame
verwandelt zu werden.
4. … Lc2 – b3+
5. é5 – é6+! …
Läufer gegen Bauern 279
196
Endspiel von
Philip W. Sergeant
(1939)
Schwarz am Zuge hält Remis
Weiß am Zuge gewinnt
1. … Kg4 – g5
2. c4 – c5 Kg5 – h6
3. c5 – c6 Lf6 – d8!
4. Ké4 – é5 Kh6 – g7=
Mit Weiß im Anzug folgt:
1. c4 – c5 Kg4 – g5
2. c5 – c6 Lf6 – d8
3. Ké4 – é5 Kg5 – h6
Unnütz wäre das Schachgebot Ld8 – c7+.
280 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
4. f5 – f6! Kh6 – h7
Oder Kh6 – g6; 5. Ké5 – é6, Ld8 – a5; 6. f6 – f7, Kg6 – g7;
7. Ké6 – é7 und Weiß gewinnt.
5. Ké5 – é6 Kh7 – g8
6. Ké6 – d7! Ld8 – a5
7. Kd7 – é8 …
gefolgt mit dem Vormarsch des f-Bauern. Die Beherrschung
des Schlüsselfeldes f7 entschied die Partie.
197
Ein Problem von
Sachodjakin (1932)
2. … a3 – a2
3. Kc7 – c6 a2 – a1(D)
4. La4 – b5#
Épaulettenmatt mit Läufer.
198
Endspiel von
Julio Ganzo (1953)
Unentschieden
1. a5 – a6+ …
Falls 1. Kb5 – a4, so Lé1– f2, und der geplante b4 – b5 könnte
nicht folgen, weil der Läuferbauer verloren ginge.
Oder 1. Kb5 – c4, und Weiß kann den Vorstoß b4 – b5 nicht
verwirklichen, da der Turmbauer hängt.
1. … Kb7 – a7
2. c5 – c6 Lé1– g3
Um den Vormarsch c6 – c7 zu unterbinden.
3. Kb5 – c5 Ka7×a6
4. b4 – b5+ Ka6 – a7
5. b5 – b6+ Ka7 – b8=
282 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
199
Endspiel von J. Kling
und B. Horwitz (1851)
Würden der schwarze König und sein Läufer die Plätze tau-
schen, hätte Weiß eine leichte Aufgabe. Er müsste nur
1. Kh6 – g6 ziehen, und wenn Lg8 – f7+, dann 2. Kg6 – h7!
200
Endspiel von H. Weenink
(1915)
201
Stellung von
Dr. Erwin Voellmy
Schwarz am Zuge spielt remis (1946)
Schwarz muss vor allem aufpassen, dass er nicht mit 1. …
g5 – g4?? reinfällt: 2. Lf6 – é5#.
Vorerst gewinnt Schwarz den Läufer:
1. … h3 – h2!
2. Lf6 – é5+ Kg3 – h3
3. Lé5×h2 Kh3×Lh2
Weiß ist unrettbar verloren, weil der schwarze König das
Umwandlungsfeld des g-Bauern beherrscht. Es sollte also
dieser Bauer schleunigst vorwärts eilen.
4. Kf1– f2 g5 – g4
5. Kf2 – f1 g4 – g3
6. Kf1– é1 g3 – g2
7. Ké1– f2 g2 – g1(D)+
Würde Weiß einen Läuferzug ausführen: z. B. 1. Lg1– f2?,
dann muss er nach d4 – d3+ den schwarzen König freilas-
sen: 2. Kc2 – c1, d3 – d2+!; 3. Kc1× d2, Ka1– b2. Schwarz
gewinnt.
Läufer gegen Bauern 285
202
Endspiel von
Johann Berger (1889)
Weiß am Zuge gewinnt
1. Kc2 – c1! …
Jetzt würde nach d4 – d3; 2. Lg1– é3! ~; 3. Lé3 – d2 samt
4. Ld2 – c3# folgen.
1. … f6 – f5
2. Lg1– f2! …
Weiß droht mit Lf2 – h4 – f6. Falls d4 – d3, dann reicht
3. Lf2 – é1– b3#.
2. … f5 – f4
3. Lg2 – h4 f4 – D!
und der Läufer muss reumütig zurückkehren:
4. Lh4 – g3 f7 – f6
Nicht etwa é5 – é4??; 5. Lg3 – é5×d4#.
5. Lg3 – h4! …
Wenn nun f3 – f2; 6. Lh4 × f2, f6 – f5; 7. Lf2 – h4!, f5 – f4;
8. Lh4 – f6, f4 – f3; 9. Lf6×é5 nebst Matt.
5. … f6 – f5
6. Lh4 – g3 f5 – f4
7. Lg3 – f2! d4 – d3
286 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
203
Remisstellung von
Samuel Loyd (1867)
5. Lc6 – b7 a7 – a6
6. Lb7 – c6! usw.
Der Läufer bleibt auf der Diagonale a8 – h1, und die schwarze
Übermacht ist gelähmt.
204
Remis
1. … Kg3 – f2
2. Sg1– h3+ Kf2 – g3
3. Sh3 – g1 Kg3 – h2
4. Sg1– f3+ …
Gut ist auch 4. Sg1– é2 usw.
205
Stellung von
C. Daliphard (1877)
Weiß am Zuge gewinnt
1. h5 – h6! …
Der unbeholfene Springer kann 2. h6 – h7 – h8(D) nicht ver-
hindern.
Philidors Remisstellung
206
Philidors Remisstellung
1. … Kc2 – b2
2. Sa2 – b4 Kb2 – c3
3. Sb4 – a2+ Kc3 – b3
4. Sa2 – c1+ Kb3 – b2
5. Sc1– d3+ Kb2 – c2
6. Sd3 – b4+ Kc2 – b3
7. Sb4 – d3 a3 – a2
8. Sd3 – c1+ K~
9. Sc1×a2=
207
Der vereitelte Bauern-
vormarsch
Sehen wir, wie der Ritter den Vormarsch des Bauern verhin-
dert:
1. Sh4 – f3+ Kg5 – g4
2. Sf3 – é5+ Kg4 – f4
3. Sé5 – g6+ Kf4 – g5
4. Sg6 – é5! h5 – h4
5. Sé5 – f3+ K~
6. Sf3 ×h4=
290 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
208
Remis
Lehrreiche Mattwendungen
Steht der feindliche König in der Ecke und der eigene Turm-
bauer versperrt ihm den Weg, dann kann er u. U. mattge-
setzt werden.
Springer gegen Bauern 291
209
Matt in zwei Zügen
1. Sé5 – g4 …
Nun ist das Feld h2 dem schwarzen König verboten. Er muss
also mit dem Bauern vorrücken:
1. … h3 – h2
2. Sg4 – f2#
Schwarz am Zuge macht mit h3 – h2 remis.
210
Anzug beliebig. Matt in
drei Zügen
211
Matt in vier Zügen
212
Stellung von
Van Altena (1941)
Springer gegen Bauern 293
213
Stellung von
Enrico Paoli (1974)
1. Sc8 – d6! f7 – f6
2. Sd6 – é8 f6 – f5
3. Sé8 – g7! f5 – f4
4. Sg7 – é6 f4 – f3
5. Sé6 – g5! f3 – f2
6. Sf5 – é4! f2 – f1(D)
7. Sé4 – d2+= Familienschach
214
Problem von
B. Horwitz
215
Endspiel von
A. Salvio (1634)
Weiß gewinnt
1. Sé8 – f6! Kh2 – h1
Nur Zugumstellung wäre g6 – g5.
2. Sf6 – g4 …
Der schwarze König hat keinen Zug. Es muss daher ein Bauer
ziehen:
2. … g6 – g5
3. Kf2 – f1 h3 – h2
4. Sg4 – f2#
Schwarz am Zuge spielt:
1. … Kh2 – h1
2. Sé8 – f6 Kh1– h2
Offensichtlich schlecht ist h3 – h2? und verliert schneller
3. Sf6 – g4+ Kh2 – h1
4. Kf2 – f1 g6 – g5
5. Kf1– f2 h3 – h2
6. Sg4 – é3! g5 – g4
296 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
216
Endspiel von
Reuben Fine (1941)
Weiß zieht und gewinnt
Schwarz am Zuge hält Remis
1. f4 – f5+! Kg6 – g7
2. g4 – g5 Sf6 – d5
3. h4 – h5 …
Jetzt würde nach Kg7 – f7; 4. h5 – h6, Sd5 – c3; 5. h6 – h7,
Kf7 – g7; 6. g5 – g6; Sc3 – d5 folgen.
3. … Sd5 – c3
4. Kf3 – f4 Sc3 – é2+
5. Kf4 – é5 Sé2 – g3
Springer gegen Bauern 297
6. f5 – f6+ Kg7 – g8
7. h5 – h6! Sg3 – h5
8. g5 – g6 Sh5 – g3
9. h6 – h7+ Kg8 – h8
10. f6 – f7! gewinnt
Gegen Einzelbauern
217
Endspiel von
Anatole Mouterde
(1915)
218
Endspiel von
André Chéron (1927)
2. Lg8 – b3 Kd1– d2
Wenn Kd1– c1, dann 3. Lb3 – é6, Kc1– d1; 4. Lé6 – g4+.
3. Lb3 – a4!! …
Nicht 3. Lg7 – h6+?, Kd2 – c3; 4. Lb3 – é6, Kc3 – b2;
5. Lh6 – g7+, Kb2 – a3; 6. Lg7 – f8+ (oder h6), Ka3 – b2=.
Weiß hat die Wahl, entweder Dauerschach zu bieten oder
die Umwandlung des Bauern zuzulassen.
3. … Kd2 – c1!
Wenn Kd2 – d1, so 4. Lg7 – h6, K~; 5. La4×c2.
Falls Kd2 – d3, dann 4. Lg7 – h6, Kd3 – c3; 5. Lh6 – c1! und
der weiße König entscheidet die Partie.
Falls 3. … c2 – c1(D)?, so 4. Lg7 – h6+, und der König muss
seine junge Dame im Stich lassen, wonach 5. Lh6 × Dc1
folgte.
4. La4 – c6! Kc1– d1
Wenn Kc1– b1, so 5. Lc6 – é4 mit Fesselung von der anderen
Seite.
5. Lc6 – f3+ Kd1– d2
Nach Kd1– é1 verhindert 6. Lg7 – h6! die Umwandlung.
6. Lg7 – h6+ Kd2 – c3
7. Lh6 – c1!! …
Nicht jedoch 7. Lh6 – g7+?, Kc3 – b3=. Z. B. 8. Lf3 – d5+,
Kb3 – a3.
7. … Kc3 – b3
8. Lf3 – é4! (oder d5+) und Weiß gewinnt.
300 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
219
Endspiel von
A. A. Troitzky (1897)
220
Endspiel von
Leonid I. Kubbel (1940)
221
Endspiel von
A. A. Troitzky (1916)
1. Spiel
2. … a2 – a1(D)
3. Tc1×Da1 Kb3 – b2
4. Ta1– f1!! …
Es wird erst im 9. Zug klar sein, warum der Turm ausge-
rechnet nach f1 gezogen ist statt nach g1 oder h1.
4. … a3 – a2
5. Kd3 – c4! …
Räumt das Feld d3 für den Springer und verhindert zugleich
die Flucht des schwarzen Monarchen über b1.
5. … a2 – a1(D)
Der Springer nutzt den Umstand, dass der schwarze König
an die Dame gekettet ist, und greift den schwarzen König
unverzüglich an.
Zwei Figuren gegen Bauern 303
2. Spiel
2. … Kb3 – b2
3. Kd3 – d2 a2 – a1(D)
4. Sf4 – d3+ Kb2 – a2
5. Sd3 – b4+ Ka2 – b2
6. Tc1×Da1!! Kb2×Ta1
7. Kd2 – c1 a3 – a2
8. Sb4 – c2#
304 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
222
Endspiel von
Isenegger und Singer
(1961)
2. … c6 – c5!
Oder é6 – é5; 3. Td4 – d6, é5 – é4; 4. Lb4 × c3, é4 – é3;
5. Lc3×d2.
3. Lb4×c5 c3 – c2
4. Td4×d2 c2 – c1(D)
5. Lc5 – é3+! …
Nebst Eroberung der Dame.
5. … Kg5 – h4
Oder Kg5 – g4; 6. Td2 – d4+ samt 7. Lé3×Dc1.
Oder Kg5 – f6(f5); 6. Td2 – f2+, K~; 7. Lé3×Dc1.
Bzw. Kg5 – h5; 6. Td2 – h2+, gleichfalls Damengewinn.
6. Td2 – d4+ …
Nicht 6. Td2 – h2+?, Kh4 – g3=.
6. … K~
7. Lé3×Dc1 gewinnt
223
Zweispringer-Matt in
fünf Zügen
306 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
1. Sf5 – d4 f6 – f5
2. Sd4 – é2+ Kg1– h1
3. Kg3 – h3 f5 – f4
4. Sé3 – g4 f4 – f3
5. Sg4 – f2#
224
Weiß setzt in drei
Zügen matt
225
Matt in vier Zügen
1. Sd2 – é4 d3 – d2
2. Sé4 – f6+ Kh7 – h8
3. Sf5 – é7 d2 – d1(D)
4. Sé7 – g6#
226
Endspiel von
G. Bolton (1840)
Troitzkys Meisterwerk
Der geniale russische Endspielexperte hat die schwierige
Mattführung zwei Springer gegen einen Bauern entschleiert.
Zwei Figuren gegen Bauern 309
227
228
Oder so:
229
Merken Sie sich diese beiden Stellungen gut, denn sie zeigen
die Bedingungen für das Matt.
2. Sf6 – d5! Kb8 – c8
3. Kd6 – é7 …
Der weiße König versperrt das Fluchtfeld d8.
3. … Kc8 – b8
4. Ké7 – d8 Kb8 – b7
5. Kd8 – d7! …
Der weiße König geht in Opposition, um seinen Rivalen
weiter zurückzudrängen.
5. … Kb7 – a7!
Am besten. Falls Kb7 – b8, so 6. Sd5 – é7 – c8!
Zwei Figuren gegen Bauern 311
6. Kd7 – c7 Ka7 – a6
7. Kc7 – c6 Ka6 – a7!
Nach Ka6 – a5 würde 8. Sd5 – b6 folgen, um das Fluchtfeld
a4 dem schwarzen König zu sperren.
8. Sd5 – é7 …
Der Beginn des Springer-Manövers é7 – c8 – b6 – c4.
8. … Ka7 – a6
Nach Ka7 – b8 folgte 9. Kc6 – b6 (Opposition).
Falls Ka7 – a8, dann 9. Sé7 – c8 – d6.
9. Sé7 – c8 …
Verhindert die Rückkehr des Königs nach a7.
9. … Ka6 – a5
10. Sc8 – b6! …
Um den geplanten Fluchtversuch Ka5 – a4 – b3 zu vereiteln.
10. … Ka5 – a6
11. Sb6 – c4! …
Versperrt das Feld a5.
11. … Ka6 – a7
12. Sc4 – d6 Ka7 – a6
13. Sd6 – b7! …
Verbietet endgültig das Feld a5.
13. … Ka6 – a7
14. Sb7 – c5! …
Unerbittlich wird der Gegner Feld für Feld zurückgedrängt.
Nun ist das Feld a6 verboten.
14. … Ka7 – b8
15. Kc6 – d7! Kb8 – a7!
Nicht Kb8 – a8?; 16. Kd7 – c7, Ka8 – a7; 17. Sc2 – b4! Hebt die
Blockade des Bauern auf und stürzt sich auf den feindlichen
König, um bei dem Mattüberfall zu helfen: c3 – c2; 18. Sb4 – c6+,
Ka7 – a8; 19. Sc5 – a4 (d7), c2 – c1(D); 20. Sa4 – b6#.
312 Elementare Endspiele – Figuren gegen Bauern
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LÁSZLÓ ORBÁN