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3
Repertorlum
111 г
stelerlschen Munzkunde
Von
Dr Frledrlch P|ch|er.
I. Band.
GRÍEIZ 1860
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REPERTORIUM
steierischen Münzkunde.
Von
П’ FRIEDRICH PICHLER.
- 1.Band.
Die keltischen und consularen Münzen der Steiermark
Mit einer
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Von
СВЕТЕ. 1865.
Commisslom Verlag von L e u s ch n e r & L u b c n s k y’s
Univarsîtœts-Buchhandlung.
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MONAGENS is а ’
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Inhalt.
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Einleitung.
IN STEIERMARK.
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Die Numismatik, als die wissenschaftliche Kunde von den Mün
zen (nummus, dorisch vöviunoç), ist eine Blüthe der neueren Zeit.
Ihr vorher geht das Streben nach Sammlung von Münzdenkmä
lern. Dieses Streben, dem Alterthume fremd, tauchte erst im
Mittelalter seit Petrarca empor und ging von Italien auf Deutsch
land über. In Rom, Florenz, Venedig, in Ungern unter Mathias
Corvinus erwuchsen Sammlungen, und in Deutschland stund
obenan Wilibald Pirkheimer (‘|- 1530). Die Münzkunde erhellten
zuerst Poliziano, Budé, der Deutsche Huttich, Fulvio, Vico,
Erizzo, der Deutsche M. Host, du Choul, der vielfach misslei
tende aber kunstfertige Niederländer Goltz, der Spanier Ago
stino, der Unger Sambucus, Ursini und sein genauer Nachfolger
Patin, dann Occo, le Rouille, le -Pois, endlich Speed und Camb
den. Diese erste Periode ist unkritiseh über die Echtheit, ordnet
noch nach Metall und Grösse und lässt dem Betruge von Samm
lern und Händlern, besonders der kunstreichen Italiener, vollauf
freie Hand. Dafür gebietet sie aber noch über fast uneröŕfnete
Fundfelder. Was in Europa aus alten Culturstätten der Urbe
wohner, der Römer, einzelner Wandervölker zu haben war, was
die Kreuzzüge aus dem Oriente heranführten , was die flüchten
den Griechen vor den rohen Osmanen ins Abendland retteten,
was endlich die Raubzüge der letzteren selbst bis an die Donau
heraufbrachten, das alles und die gleichzeitige einheimische
Münzdenkmalreihe dazu war ein fast unabsehbares Object für
Sammlung und Forschung damaliger Zeit. Nachrichten von An
tiquitätenfunden im Mittelalter, wie sie G. Zappert nach Veran
lassungen und geschichtlichen Zeugnissen zusammengestellt hat,
besitzen wir im Allgemeinen recht spärlich, und wenn sich auch
auf allen anderen Gebieten mchreres nachweisen liesse, das nu
mismatische Feld bleibt am dürrsten bestellt. Gleichwohl möchte
für uns nicht unwichtig sein, auf das im Mittelalter noch viel
häufigere und lohnendere Schätzegraben und die daher erklär
bare plötzliche Bereicherung einzelner Familien hinzuweisen.
Manch ein gutes altes Goldstück wandert als ein Erbe an späte
Enkel und die Testamente der Reichen, namentlich der Adeli
gen, bewahren uns sein Andenken.
1
f 2 —
ser nur der Nachfolger der Mönche Augustinus von Tifernum und
Cyriacus von Ancona, welche vor 1507 Steiermark, Kärnten,
Krain bereiseten, die Inschriften sammelten und wahrscheinlich
auch Münzen der besuchten Länder mit sich nahmen. SolcheWege
über Donau und Ро wandelnd, sind die ersten und gewiss nicht
die unerheblichsten Münzschätzc unseren Ländern entzogen und
für alle Zeiten unnachweisbar geworden.
“Не es fast gleichzeitig am Hofe des Erzherzogs Karl von
Steiermark gehalten worden , ob das hiesige Hofleben zu eige
nen Sammlungen führte, wie jene tirolische auf Schloss Amras,
durch Erzherzog Ferdinand gestiftet (1564-1595), ob das Münz
wesen als Kunsthandwerk hier ebenso blühte, wie in der damals
europäisch berühmten Münzstätte von Hall (-Meran), ob die ent
schiedene Prunkliebe der Erzherzogin Maria von Steiermark, für
welche Khevenhüller und Attems Majolikagefässe aus Italien,
Siegelringe u. dgl. herbeìschafften, auch das gemünzte Gold und
Silber betraf, mag vorderhand noch dahingestellt bleiben.
Der Umstand, dass in der kaiserlichen Burg zu Grätz eine
prächtige Bibliothek sich befand, die nebst der gräflieh Stahren-
bergischen mit vielen Manuseripten erst 1745 nach Wien gekom
men ist, ebenso eine Sammlung von Gemälden, worunter die be
rühmtesten Meister, sowie endlich eine alte Waffen- und Kunst
kamrner, welche zum Theile nach Wien verführt, zum Theile
1765 öffentlich versteigert worden , dies alles, wie die von Cäsar
erwähnte ,alte Gallerie‘ und Mayers Stelle von den ,schönsten
Alterthümern in der herzoglichen Kunstkammer‘, lässt immerhin
auch auf eine Sammlung wenigstens auserlesener Thaler und
Gedächtnissmedaillen am erzherzoglichinnerösterrcichischenHofe,
vielleicht ursprünglich im Lustschlosse Karlau, schliessen. Doch
fehlt sonst, ausser dass man die beim Mausoleumbau gefundenen
alten Münzen mit F. R. und S. L. in die Schatzkammer der Burg
einlegte, alle bestimmte Angabe. Das Gleiche gilt von der durch
die Stände errichteten» evangelischen Hochschule im Paradeis
(1568) mit ihren hellleuchtenden Namen und von der katholi
schen der Jesuiten (1586). Obwol man beiderseits und im Gegen
вatzе zu der, durch Kaiser Rudolph unterm 14. März 1278 ge
statteten Lech-Freischulc die Geschichte pflegte, so verlegte sich
doch Niemand auf numismatische Hilfswissenschaft. Uebrigens
freilich galt es damals weit grössere Fragen zu entscheiden, die
echte Münze der Wahrheit von der Hohlmünze des Scheines
zu sondern. ‚‚ ~
Aus den Zeiten des drcissigjährigen Krieges fehltjede Nach
richt über numismatische Bestrebungen wie im grossen Oester
1*
4
*) “Не viel von den Correspondenzen des Gelehrten _mit van Swieten, Fran
cesco Gori zu Florenz, Apostolo Zeno und Marchese Savorgnano zu Vene
dig, Barthelemy zu Paris und J. Gottfried Richter in Dresden (Khell Elo
gium, 14), vielleicht auch mit ausgezeichneten Ordensbrüdern der werthen
Steiermark und des lieben Kärnten vorhanden gewesen, ist nicht bekannt.
Neuestens ist aus Frö1ich’s Verlass die Reihenfolge der Edsehlageŕschen
Inschriften aus der Levante in das „Corpus inseriptionum“ von Th.^.\lomm
sen übergegangen.
8
tern Capitel sind geweiht dem Nachw eisse , wie die Numismatik
erhellend wirke auf die Erdkunde (Städte, Lage, Gründer,
Rechtszustände), Pflanzen- und Thierkunde, Kleider-, Waffen,
Bau- und endlich Culturkunde überhaupt; selbst ein ethischer
Theil mangelt ihr nicht, welchen schon Petrarca in glänzenden
ÑVorten aufgedeckt hat. Die zweite Abhandlung bringt fünfzig
Nachträge (später auf sechzig vermehrt) zu den von Vaillant her
ausgegebenen Münzen römischer Colonien, durchweg schöne
Stiche und erschöpfende Erklärungen seltener und werthvoller
Stücke, unter welchen die Antioehener und Viminacier besonders
hervorhebenswerth. ‚
Das folgende Jahr erschien die ,Appendicula ad numos
Augustorum et Caesarum ab urhibus greece loquentibus euses
quos cl. Vaillantius collegerat (Viennae 1734, 80)‘, und darin an
häufigen Stellen manche schöne Entdeckung für Chronologie,
Geographie und Mythologie durch 250 (später 310), anderswo
vergeblich gesuchte Münzdenkmale griechischer Städte der Kai
serzeit. Diese Abhandlung übertrifft an Umfang die beiden vor
genannten zusammengenommen. Ein späteres Auctuarium hiezu
gibt die neuen Erscheinungen aus der von Frölich bearbeiteten
(Granelli’schen) Sammlung und ein handsamer Index gewährt
gute Uebersicht. —
Im Jahre 1734 noch kamen neue Zusätze dazu heraus, Appen
diculae dиae novae ad nummos coloniarumAugustorum etCa-rsarum.
(Vind. 40?) Nach zwei Jahren (1736) hat Frölich die ,Dissertatie
de numis, monetariorum veterum culpa, vitiosis, Viennae 8°‘ ans
Licht gebracht. Seine hìíufigeren Erfahrungen und die Huth einer
seits, nicht thatsächliche Fehler und Fälschungen der Münzarbei
ter in die Geschichtstafeln einzutragen, sowie andererseits der
gänzliche Mangel einer erschöpfenden Schrift hierüber hatten ihn
bewogen, wenigstens auf dem Gebiete der drei Jahrhunderte
nach Cäsar nachzuweisen die ersten Spuren von Fälschung,
deren Bestrafung, deren Arten in Metallbehandlung und die Fäl
schungen durch Staatsgewalt; er verbreitet sich über die Subära
ten und deren Häufigkeit, die Quellen der Fehlerhaftigkeit, die
häufigsten Vorkommnisse in der Buchstaben Vertauschung, Zu
setzung, Auslassung, Stürzung, Zerrüttung, entschuldiget -einige
Irrungen und rettet endlich scheinbar falschen Inschriften die
Aechtheit vermöge wandelbarer Rechtschreibung, ortbedingter
Einmischung fremder Buchstaben und gewisser Ausfîìhrungshin
dernisse. Die Zusammenfügung unzugehöriger Stempel, die
Schwierigkeiten in der ersten Unterscheidung, die Wieder- oder
Nachprägung schliessen endlich das Werk.
11
ges. Mit der neuen Aufstellungsart der Münzen begann sich über
die Haupttheile dieser Sammlung auch ein ungewöhnlich reicher
Segen von sehr liberalen Spenden, sowol an Zal als Mannigfal
tigkeit, an Schönheit und Seltenheit, sowie an innerem Metall
werthe der Münzen zu ergiessen, welchen Zuwachs noch Tausch
und Ankauf vergrösserten. Das Jahr 1827 brachte- unter vielem
Anderen römische und griechische Münzen aus Margarethen,
Hoheneck, Sternstein, der Schörgelgasse in Grätz, Gröbming,
Leibnitz, Pettau, St. Andrä im Sausal, Mitterdorf ob Voitsberg,
Cili, 400 Stück meistens makedonische und ägyptische, aus der
Joseph Müller’schen Sammlung ausgewählt; Bracteaten aus Cili,
Holleneek , andere mittelalterliche aus einem grätzer Ravclin,
Münzstücke aus Pettau, Mariazell, und Raitpfennige. Fast so, wie
früher die antiken Münzen, wurden das folgende Jahr auch jene
des Mittelalters und der neuern Zeit, in Kasten mit Doppelpult,
zwischen Gläsern in der erwähnten Art aufgestellt. Um den in
nern Hohlraum aller Münzpulte möglichst zu benützen, wurden
in dieselbe -ähnliche drehbare Münzrahmen mit Glastafeln einge
schoben, dass bei Dtu‘chführung dieser inneren Einrichtung mehr
als 15000 Stücke zur Ansicht bereit liegen konnten. Die Münzen
ordneten sich zeitfolgegemäss ohne Unterschied des Metalls nach
Ländern und Orten; jenen der Landesfúrsten folgten die der Fa
milienglieder, insoferne eine derlei Münze ihrer Natur nach nicht
bei einem anderen Lande zuzutheilen war. Zur leichteren Ueber
sicht waren Aufschriften den Münzen sowol ganzer Länder als
auch einzelner Orte und Individuen beigegeben. Gleichzeitig
mehrte sich wieder durch Spende, Kauf und Tausch jegliche
Reihe. Insbesondere sind zwei barbarische, zwei seltene antike
Goldstücke , wahrscheinlich aus Pettau ‚' türkische durch den da
maligen k. k. Ingenieurhauptmann F. E. von Hauslab und 16 spe
ciel stcierische Münzen zu erwähnen, worunter die äusserst sel
tene, vielleicht einzige Silbermünze des Abten Mathias von Reun
durch des Stiftes Prîilaten Ludwig Chrophius von Kaiserssieg.
Das Jahr 1829 lohnte durch ’ die fortgesetzte Verbindung mit
K. Harb, Verwalter von Seckau bei Leibnitz, sowie mit dem Di
rector des k. k. Münzen- und Antikencabinetes Steinbühel von
Rheinwall; antike Stücke aus Ligist, Leibnitz, Pettau , viele
neuere, darunter 27 nordische aus Börd beiFriedrichshall in Nor
wegen, und 38 speciel steierische Münzen flossen ein, darunter
die Jahŕzehent-Medaille der heimischen Land-wirthschaft -` Gesell
schaft. Von jetzt ab beschränkte man sich nicht mehr auf den
Katalog der alten Münzen, auch ein solcher für die neueren Mün
zen wurde in- Bearbeitung genommen; Diese mehrten sich 1830
44
*) Aus den Ersparnissen von der Dotation , aus dem Erlöse für verkaufte
Doubletten und durch ausserordentliche ständische Unterstützungen wurde
im Jahre 1836 eine Münzensammlung um 3000 il. CM. angekauft. Diese
bestand aus 180 Goldmünzen, 138 römischen Silbermünzen, 1057 neueren
Silbermünzen und einer grossen Anzal Kupfermünzen älterer und neuerer
Gattung. Dr. Göth`s Jubelschrift S. 88. Anm.
46
am Beginn des 14. Jahrhunderts. Mitth. 1862. XI. 52. 12) Ueber
eine jüdische Urkunde des 15.Jahrhunderts. ebd. S. 195. 13) Ma
terialien für steiermärkische Geschichte a) aus München b) aus
Dresden, in ,Beiträge zur Kunde steiermärkischer Geschichts
quellen I. 5. 14)Verzeichniss der Handschriften der k. k. Univer
sitätsbibliothek zu Grätz. ebd.I.17. 15) Ueber der Anonymus Leo
biensis, ebd. I. 47.
Fassen wir übersichtlich die sammelnde und bearbeitende
Thätigkeit dieser drei Jahre (1861-64) zusammen, so ist zunächst
voraus zu schicken, dass der Custos des Gesammtinstitutes, Dr.
G. Göth, welcher wenige Wochen nach Dr. Schmit-Tavera’s
Ausscheiden am 17. November 1861 auch das Münzencabinet in
seine Obhut nahm, zuerst eine genaue Zählung des Münzenschat
zes durchführte. Dies bei Gelegenheit des Halbjahrhundertsfestes
des Joanneums, welches der durch seine umfassendentopographi
schen Arbeiten bestens bekannte Custos Dr. Göth mit einer Jubel
schrift ,Das Joanneum in Gratz‘, Professor Radnitzky aber mit einer
sehr schönen, in Bronce (300 St.) und in Silber (4 St.) ausgeführten
Denkmünze feierte. So hatte denn das Joanneumcabinet in den
fünfzig Jahren seiner Wirksamkeit durch Kauf, Tausch und
Schenkung seitens mehr als 1200 Personen von einer speciel
steierischen zu einer Universalsammlung von 25,230 Stück Mün
zen und Medaillen sammt einer Sammlung von Münzpapieren
und Prägestempeln sich erschwungen und zälte im Besonderen:
Antike Münzen 9417 (Gold 171 , Silber 1707 , Kupfer 7539);
neuere 12917, unter welchen 26 Bracteaten und 2309 Halbbrac
teaten (Gold 384, Silber 8194, Kupfer u. dgl. 4339) und Medail
len 2896 (Gold 138, Silber 1156, Bronce, Kupfer, Blei u. dgl.
1602). Davon entfiel allerdings der Mindesttheil auf die zuerst
angelegte speciel steierische Sammlung. Das mit .kaiserlicher Aus
stattung viel länger thätige wiener Münzencabinet zält nach dem
letzten Ausweise von 1854, publicirt 1863, е1nе Summe von
125153 Münzen und zwar antike 61457 (Gold 3104, Silber
24568, Kupfer u. dgl. 33767), neuere 55987 (Gold 8345, Silber
40840, Kupfer u. dgl. 6802), wozu 3957 orientalische und 3752
falsche Stücke kommen. Gegen diese, in einem Halbjahrhundert
angesammelten Münzschätze kann daher bei dem sein‘ ermatteten
Volkseifer für vaterländische Alterthumssammlungen und bei der
Thätigkeit vieler unwissenschaftlicher Privatsammler der Erwerb
späterer Jahre, für den noch 2000OAufstellungsplätze erübrigen,
noch langehin weniginßetrachtkommen. Dennoch erwarb das Joan
neumcabinet im oberwähnten Zeitraume über 1150 antike und an
1600neuereMünzen,insgesammt mehr als 2755 Stück und an 40Pa
63
*) Hievon 5484 auf Jahr 1862, 6071 auf 1863 und beiläufig 4384 auf 1864.
65
Nf.41,4a. 1847 Nr. в, 1о‚ 1848 p. 273. vg1.Bsi1sge 1847 p. so. 1848
p. 84. 1849 p. 28, 89. 1850 p. 191, 251. 1851 p. 382. 1s52 p. 401.
69
*) Die kais. Verordnung vom 9. Juni 1766 stellte den Anfangsbuchstaben der
Münzstätte mit G im Revers ab und führte dafür das I), das Zeichen der
vierten Münzstätte, im Avers ein. Erst 1781 ward dies durchgeführt.
81
die silberne Didia Clara und ein Allectus und Carausius, ein
Peseennius Niger u. a.
Was er als Erklärer einheimischerMünzschätze antikerZeit
geleistet, ist aus dem Nachfolgenden ersichtlich. In den ,Schriften
des historischen Vereines für Innerösterreich‘ 1848, 1. Heft,
erschien jene Abhandlung: ,Wo stand das Flavium Solvense‘,
in welcher nach einer eingehenden Prüfung der bisherigen An
sichten in Betreff der von Plinius genannten Stadt die archaeo
logische Ergiebigkeit des leibnitzer Feldes besprochen und zum
ersten Male eine Anzal von 13 Ortsmünzen, 4 barbarisehen,
4 Familien- und 95 Kaisermünzen- und zwar dies aus vier Samm
lungen (Braun, Harb, Joanneum, Knabl) namhaft- gemacht wird.
Hiedurch hat Dr. Knabl sich das Verdienst errungen, zur Her
stellung der Münzentopographie eines einzelnen Ortes anzuregen
und für eine solche in Betreff der ganzen Steiermark ziclzeigend vor
zuarbeiten. Zwei Jahre später stellte Knabl in den ,Mittheilungen
des historischen Vereines für Steiermark‘, I. Heft, S. 90, die neueren
Funde des leibnitzer Feldes in den Jahren 1848 bis 1850
zusammen und beschrieb nach Avers, Revers, Metall und Grösse
die Münzen, welche im früher genannten Verzeichnisse entweder
gar nicht vorhanden oder aber mit einem anderen Metalle oder
anderen Jahre vertreten waren. Es sind dies -fünf Ortsmünzen
von Mœsia superior und inferior, Dacia, Bithynia; zwei römische
Familienmünzen der Julia und Sanguinia und fünfzehn Kaiser
münzen von Vespasianus , Titus, Antoninus Pius, M. Aurelius,
Crispina Commodi, -Clodius Albinus, Geta , Marcia Otacilia
Severa, Decius Trajanus, Aemilianus, Carinus, Theodora Con
stantii Chlori undValentinianus senior. ,Der Fund römischer Gold
münzen zu Cirkovic am Pettauerfelde‘ ist der Gegenstand der
nächstfolgenden Abhandlung. Erschienen 1851 in ,Mitth.‘ II. Heft
S. 173, beleuchtet sie den wichtigen Schatz und beschreibt nebst
den vom wiener kaiserlichen Cabinet erworbenen -sieben noch
die fünfzig Goldstücke„welche dem Lande erhalten blieben. Es
sind dies Kaisermünzen von Antonia Drusi sen., Tiberius, Clau
dius, Nero, Vespasianus, Titus, Domitianus und Domitia, ver
graben nach J. 87 christlicher Zeitreehnung. Gleichzeitig berich
tet Knabl über den ,Münzenfund zu Hohenmauthen und Mahren
berg im Spätherbste des Jahres 1850‘, ebd. S. 182. Broncestücke
der Ptolemaeer und deren muthmassliche Herkunft, sowie Halb
bracteaten von Oesterreich und Baiern kommen hier zur Be
sprechung. Im Jahre 1852 theilte die Vereinsschrìft (III. Heft,
_S. 155) mit den ,Fund römischer Goldmünzen am Gratzer
Schlossberge.‘ Knabl erweist, dass ‘der Schlossberg bis in’s
88
*) Die eigentliche Patina unterscheidet sich vom Grünspan dadurch, dass sie
in der Regel nur auf Gegenständen von sehr hohem Alter, besonders
Broncegegenständen vorkömmt, dass sie ebenfalls in der Regel eine
glänzende und harte Oberfläche hat, während der Grünspan gewöhnlich
rauher, weicher und gleichsam schmierig ist, endlich dadurch, dass sie von
wenig lebhafter Farbe ist (meergrün, dunkelgrün und beinahe schwarz
kömmt am häufigsten vor), wogegen der Grünspan ein dunkles, lgbhaftes
Grasgrün zeigt, endlich dass sie nicht wie der Grünspan zerstörend
weiter frisst. Ein im künstlichen Wege schwer zu erzeugender Stoff, gilt
sie als beinahe untrügliches Kennzeichen des höheren Alterthums der
- von ihr bedeckten Gegenstände, und hat sich daher bei den Alterthums
freunden ein Gewohnheitsrecht auf Schutz erworben , darf daher nicht ent
fernt werden. (Mìtth. VII. 101.) Doch ist überflüssiges Restauriren, wie
Göthe sagt, nicht allein unnütz, sondern wirklich tadelnswerth.
92
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*) Dr. Hönisch’s Sammlung war bis gegen das Ende der fünfziger Jahre noch
universell gehalten, wie es das folgende Verzeichniss ergibt: Medaillen 89
(später 96), römische Stadtmünzen 114 (später 117), römische Consular
münzen 336 (später 348), römische Kaisermünzen 1273 (später 1353, sehr
viele des peterwardeiner Fundes von 1846), englische 22 (später 23), fran
zösische 78, preussische 70, baierische 55 (später 57), österreichische 200,
Thaler 59, jonische Inseln 18, tiroler 45, spanische 29, görzer 17, polische
112, steierische 65, schwedische 15, Schaupfennige , schweizer 56,
deutsche Städtemünzen 82, Bisthümer 17, kleinere deutsche Staaten 52,
sächsische 31, salzbnrger 72, kärntische 29, Bisthum Olmütz 14, böhmisohe
44, venetianische
türkische 84, italienische
64, russische 127, 107,
45, ipäpstliche ungerische 179, sicilianische
Miscellaneen 31. Gesammt 25,
zal 3800.
107
KELTISCHES MÜNZWESEN
Den Urbewohnern Steiermarks, welche uns zwar durch keine Schä
delsammlungen und keine Pfalbauten charakterisirt sind, die aber
durch ihre im heimischen Boden hinterlassenen Steinwaffen und
Steinwerkzeuge auf das Volk der Iberer und Finnen weisen, folg
ten etwa fünfzehn Jahrhunderte vor der christlichen Zeitrech
nung die vielleicht den Phöniziern und Pelasgern zunächst verwand
ten Kelten. Dieses Volk, aus dem Südosten gekommen und aus
dem Westen sich zurückwälzend, von den eisenarbeitenden Ger
manen zu scheiden, drang zuerst durch den Stein zum Metall, ver
arbeitete das am meisten zu Tage liegende Kupfer und wandelte
es mit Zinn zu goldglänzender, fast eisenharter Bronce. Aus die
sem Broncealter, bis zum vierten Jahrhunderte reichend, sind an
mannigfaehen Orten der oberen und unteren Steiermark, haupt
sächlich im Murgebiete, weniger dicht im Enns-, Traun-, Raab
und Sanngebiete, Schwerter, Aexte, Paalstäbe, Schilde, Helme,
Schmucksachen aufgedeckt worden. ImVerlaufe seiner industriel
len Ausbildung und bis zum Zielpunkte seiner grössten Macht
und Ausdehnung von 600 bis 300 vor Christus hat es auch den
Ackerbau und den Handel mit allen möglichen Mitteln betrieben
und eine hohe Culturstufe erlangt. Auf diese Weise namentlich
mit dem nächstgelegenen Italien in Berührung hat das grosse
Volk, nunmehr von Frankreich aus Spanien wie Britanien und
Deutschland beherrschend, nach und nach den Einfluss der sehr
verwandten Etrusker, der bildenden Meister erfahren. Aus solcher
Zeit datiren die mit etruskischer Inschrift versehenen negauer
Helme; - aus der viel späteren eisenzeigenden Zeit der zu Strett
weg bei Judenburg aufgefundene Rauchapparat (Hochzeits
Opfer-Wagen); aus solcher die Giesswerkstätten zu Muttendorfzwi
schen Stainz und Dobelbad, auf dem Plabutsch bei Grätz, zu
Hummersdorf bei Radkersburg und vielleicht auch jene zu Cili
in einem Garten der Vorstadt Rann. Von diesen VVerkstäiten mit
8
114
T
ihren Oefen und Ч agen voll vorbereiteter Giessbronce ist wol
zur Erzeugung der an Umfang und Figurenreichthum nicht sehr
bedeutenden Münzen ein kleiner Sprung.
Thatsächlich hat man in Steiermark und zwar im Ober
lande sowol als im Unterlande Münzen gefunden, welche man
(mit Uebergehung der münzlosen Germanen und der späten Hunnen
und Slaven), bereehtiget durch Vergleiche von Funden in anderen
nachweislich durch Kelten urbevölkerten Ländern, eben den Kel
ten (und zwar den Norikern) zuschreibt. Nun aber genügt uns
der weiteBegriff von norischen Kelten nicht und wir fragen noth
wendig: Welcher war der Stamm der Kelten, der in unserem
Bergland seine Münzandenken hinterliess, und in diesem Stamme
welche Familien mochten uns derlei Denkmale vererbt haben ?
Diese Frage mahnt uns in erster Reihe an den Beruf, welchen
nach den Worten -cines erfahrenen und strengen Keltologen -`
M. Koch -— vorzugsweise Oesterreich hat ,den Ausscheidungs
process vom Keltischen und Germanischen herbeizuführen, weil
die Herrschaft des ersteren in ` den österreichischen Ländern am
längsten währte und das germanische Element durch die überaus
sorgfältige Hut der römischen Donauprovinzen am spätesten ein
drang.‘ Wir erachten aber auch als noch immer nicht durchge
führt den Beweis, dass eben die Kelten Slaven seien oder auch,
dass den Kelten als Urvölker unserer Länder Slaven vorherge
gangen seien. Uns vestiget noch fürderhin der schlagende Beweis
aus der Analogie in Gallien, Spanien und Britanien; nur mit dem
Umsturz dieser endet unsere Kraft. Es kann der Irrthum hüben
wie drüben wohnen. Wir unsererseits verehren die Gelehrsam
keit der Gegner, wo wir nur derselben begegnen; weil es uns
vom nationalen Standpunkt ganz gleichgültig ist, ob der letzte
Beweis auf Kelten oder Slaven laute. Am Ende befriedigen wir
uns doch Alle im asiatischen Hochlande.
Es wohnte, wie man nach Detailforschungen zu schliessen
berechtiget ist, deutlich- seit dem 4. Jahrhundert vor und bis zum
6. nach Chr. im Nordwesten, jener nicht aus Gallien sondern aus
der taurischen Halbinsel zugewanderte Stamm der Kelten, wel
cher, etwa "от Semmering oder rotenmanner Tauern bis an die
tiroler Dreiherrenspitze und den Pinzgau und im Süden herwärts
von den carnischen Bergen sich hinziehend, undGold durch Gra
ben und Waschen gewinnend, mit der römischen Bezeichnung
die Taurisker genannt wurde. Wie der Stamm im Keltischen
hiess (von Taur, hoher Berg), ist, wie überhaupt bei allen anzu
führenden,- ganz unbekannt. Genug wichtig aber als erster An
wohner derßerghöhen über den wildnissreichen und versumpften
115
mark erhalten sind. Wir lassen hier einen Index solcher ältester
Namen folgen, würdigend Brandes’ Worte: ,ln den Namen
erhalten sich meist (1ìe ältesten und reinsten Wortstämme,
wenn die übrige Sprache schon ein ganz verschiedenes Ge
präge angenommen hat.‘ Die letzte Ausführung, irische Wurzeln
auf das orientalische Sprachgebiet zurückzuleiten, ist künftigen
Kräften überlassen. Noch liegt hierzulande die keltische For
schung gar zu sehr in der Wiege und ist von der ungleich rühri
eren slavischen um so cher überholt worden, als diese ihre
Sprachwurzeln noch im Lande selbst findet, während wir in weite
Fernen, sogar über’s Meer greifen müssen. Da übrigens die fol
gende Ausfïihrung ganz nebenher geschieht, um zuletzt die Ab
weisung slavischen Charakters von den behandelten Barbarenmün
zen zu erhärtern, so liegt derVersuch anzuregen, nicht aber zu ent
scheiden, wol offen genug am Tage. Dem Verzeichnisse der älte
sten Ort- und Stammnamen, wie sie, auf Steiermark bezüglich, in
Schriftquellen genannt sind, .schliesst sich an ein Verzeichniss
neuerer Ortsnamen aus wahrscheinlich keltischer Wurzel und
endlich das Verzeichniss keltischer Personennamen aus steieri
schen Inschriftsteinen. Dies als dreìfacher Versuch, die Kel
tieität unserer Urbewohner sicher zu stellen , zu Beweisen
dafür aufzumuntern , wo noch Lücken klaffen , um endlich,
nach unserem kleinen Zwecke, für den keltischen Charakter
der ältesten im Lande ausgegrabenen Münzen auf festerUnterlage
weiter zu bauen. (Vgl. Beilage I.)
Die strenge Scheidung, welche die Geschichtforscher zwi
schen den Germanen und Kelten vorgenommen haben, bedingt
auch den genauen Unterschied der Sprache unserer einheimi
schen Keltenstämme und jener der nördlichen germanischen
Völkerschaften. Uns haben zwar alle Gallier oder Galater, seien
sie nun die alten , den Römern näheren und furchtbaren Gallier,
oder jene, welche zu Cäsar’s Zeit in den ferneren Landen als
Nachbarn der ächten (germani'?) oderbergbewohnenden Deut
schen aufgefunden wurden, eine gemeinsame, wenn auch dialek
tisch stark verschiedene Sprache. Jedoch ist uns die keltische
Sprache von der deutschen grundverschieden. Beider Wurzeln
haf`ten im Orient, in den Küstenländern des schwarzen und adria
tischen Meeres, der keltischen reinste Reste aber liegen fern
von unseren Landen, in den Gauen der keltischen Gaelen und
Kymren. Die Sprache verjüngte sich, je mehr sie gen Nordwest
und West sich ausbreitete, sie fand dann in Gallien mit Aus
schreitungen über Britanien ihre Gränzen und was hiernach von
ihr mit dem Zuge von Sigoves-Belloves rückläufig wieder über
119
Rhein und Donau herab kam, das ist bei weitem eine jüngste
Entwickelung. Wir könnten daher ebensowol die ältesten Reste
keltischer Sprache gerade in unseren Ländern mit meistem An
recht auf altächte Reinheit suchen, freilich aber lohnt im grossen,
mehr und früher durchforschten und politisch wiehtigeren Hel
vetien, Gallien und zumeistim spätest unterworfenenBritanien mehr
Ergiebigkeit und Ausbeute. Dass nun wie Handel und Staats
leben auch die Sprache unserer Bergbewohuer von den Griechen
und Römern allgemach beeinflusst wurde, ist leicht erklärlich.
Was Velleius Paterculus ausdrücklich von Pannonien sagt, lässt
sich später auf Noricum derart anwenden, dass wir die alte reine,
durch die Griechen noch minder getrübte Keltensprache vom
Süden nach dem Norden unserer Mark zurückweichen und ihre
letzten Reste in Schluchten und Einöden des obersten Berglandes
vergehen schen müssen. Nachdem die einheimischen Edlen im
2. Jahrhunderte vor Chr. schon die römische Modesprache geübt
hatten, ward das Latein im Jahrhunderte der Unterjochung vollends
zur öffentlichen, zur Verkehrssprache. Die Romanisirung ergriff
alles Alteinheimische. Aber auch der Römerglanz sinkt, noch
lebt das Keltenthum gedrückt fort, erst den Germanen weichend.
Aus den von den Alten aufgeschriebenen Orts- und Menschen
namen, aus den römischen Steininschriften, den mittelaltrigen
Crtsbezeichnungen und endlich dem scotisirenden Landesdialekte
lässt sich noch manch ein Klang der alteinheimischen Kelten
sprache retten. Je eifriger dies vollbracht werden wird, um so
minder kann ein Zweifel bleiben über die Nationalität der älte
sten Bewohner Steiermarks. \
Dass den keltischen Stämmen insgesammt eine Schrift
eigen war und zwar schon im 5. Jahrhunderte vor Chr.,
ist nach Diodor und Strabo gewiss. - In Gallien warf man
Schriften in den Leiehenscheiterhaufen, besass man geschrie
bene Lieder, Lehren, Geschichten. Da aber die erweislich
ältesten Denkmale unseres Landes eben stumme, und vereinzelte
Inschriften, wie z. B. der negauer Helme , unzweifelhaft etrus
kische sind *), so lässt sich von einer alt-einheimischen Buchsta
benschrift vorderhand noch gar nicht reden. Wir übergehen hier
auch die Runeninschriftsteine, welche man zu Pettau und im
Vahorgebirge bei Reichenburg (1854) gefunden haben will.
Koch hat keltische Schrift an den Götterbildnissen zu Salzburg
logie in Silber, Erz und Potin (aes caldarium, Topfgut von Kupfer,
Zink, Zinn, Blei, l/5 Silber. Rasche. Ant. Mzn. П. 169) geprägt
sind. Die ersten sind unter dem Namen der Regenbogenschüssel
chen (scutellae oder patellae Iridis) bekannt und fallen dem auch
beim leibnitzer Fund auf’s Neue bewährten Volksglauben zufolge
dort vom Himmel herab, wo der Regenbogen sich auf die Erde
senkt, sind glückbringend und heilsam gegen Krankheiten. Nach
den grossen Funden von Gagers an der Glon in Baiern (1751),
zu Podmokl in Böhmen im Goldwerth von mehr als 12.000 Du
katen (1771) und endlich bei Vohburg (Irsching) in Baiern in
Anzal von mehr als tausend (1838) und Deutschjarendorf bei
Karlburg 1855 (26 Schüsselchen), zerstreuten kleineren Funden
südlich der oberen Donau zwischen Iller und Lech, Lech und
Isar, Isar und Inn, dann zwischen Donau, Main und Rhein, sowie
auch nördlich vom Main, endlich ostwärts bis nach Böhmen,
(Nischburg, Zebrak), aber auch, wie wir sehen werden, an der
mittleren Donau, in unserer Steiermark und selbst noch in
Siebenbürgen, erscheint diese Münzart ohne Aufschrift (höch
stens ein A oder gestürzt V) und meist den Typen von:
Schlange, Vogelkopf, Blätterkranz, Leier, Punkte, Halbkreis,
Kugeln; der Form nach concavconvex, bald dicker, bald dünner,
von Gold oder Elektrum inner 7-6‘3 und kleinere inner 2-1‘7
Grammes Gewicht. (Stateren und Staterenbruchtheile, ähnlich
dem Didrachmon von Cyzicus.) Man nennt sie auch stumme
(buchstabenlose) keltische Münzen und nach ihren Charakteren
Asterisken (Sterntype) u. dgl. Man hat diese Denkmale ferners
nach ihren Typen gesondert und bringt in eine Gruppe jene
mit mehren bogenumspannten Kugeln auf der Concavseite, die
sich wieder nach dem Vogelkopf, Blätterkranz, der Leier und
dem Triquetrum auf der Vorderseite abtheilen; in die andere
Gruppe hat man jene ohne diese Kugeln gethan und theilt hier
nach Götter- oder Thiergestalten und sonstigen Merkmalen cin.
Die Zeit für diese Münzart läuft nach Streber vom fünften
Jahrhunderte vor Christus bis zu der culturersehütternden Wan
derung der 400.000 Kimbern durch die Tauriskerstämme nach
Gallien und wieder zurück nach Italien (113 v. Chr.). Dies
schliesst sich aus den Wanderungs- und Cultur-Nachrichten der
Alten und aus der gleichmässigen Erscheinung in Gallien, wo
selbst man nach Lenormant um 279 zu münzen angefangen und
nach Lelewel von 330 bis 260 v. Chr. Goldstücke geformt hat.
Die Fabrik der östlicheren Keltenmünzen ist übrigens von der
der gallisehen einigermassen, es sind die Typen endlich wesent
lich unterschieden; dies schliesst sich aus der Dicke und Wöl
134
weit abirren, wenn man bei irgend zweifelhaften Fällen eine Kel
tenmünze aus Steiermark dem lembergerFunde zuweist. Die Münz
denkmäler erscheinen sonst einzeln und selten, was übrigens
gerade von der westlichen Schweiz auch gilt. Leibnitz, Frauen
berg, Hartberg, Lemberg und Reifenstein und Tüchern bei Cili,
Pettau, Schloss Freudenau und Streitfeld bei Mureck, St. Geor
gen ob Judenburg, Weinberg nächst Melling, der Kuglstein bei
Feistritz, Oberschwarza sind solche Fundstätten. Keltische Alter
thümer überhaupt, welche alle auf mögliche Münzfunde hinwei
sen, hat man häufiger gehoben und es sei hier erinnert an Alt
aussee, Badelwand bei Frohnleiten, Frauenberg und Leibnitz,
St. Georgen ob Judenburg, Gleichenberg, Hradischberg bei
Plankenstein, Hartberg, Humersdorf bei Radkersburg, St. Johann
in der Scheiben, Judenburg, Kleinglein, Lemberg, Mühlreit bei
Kumitz, Mureck, Mürzzuschlag, Pettau, Plabutschberg, Polsterau,
Radkersburg, Rotenmann, Rotwein-Kötseh bei Marburg, Strass
engel, Strettweg, Trösing bei Gnas, Vordernberg, Weinzetl bei
Lannach und Wildon. Diese Fundstätten fasst unsere Karte zu
sammen. Bekanntlich entwarf die ersten numismatischen Karten
Hubert Golz, indem er 1576 die Münzen für Sicilien und Gross
griechenland einzeichnete. Neuestens ward- von Lelewel, Carlo
Strozzi in seinem Bilde numismatiseher Geographie und T. E.
Mionnet, dem Conservatorsadjunkt der k. Bibliothek zu Paris,
in seinem Atlas der numismatischen Geographie diese Idee
fortgebildet. Obschon des Letzteren Werk die Einzelarbeiten
Theupoli’s, Florez’ u. a. an Vollständigkeit bei Weitem über
trifft, ist doch auf seinen Karten (Orbis veteribus notus; Hispa
nia; Gallia; Thracia, Mœsia, Sarmatia europaea; Italia inferior,
Graecia; Asia minor; und Aegyptus, Judaea) in Betreff unseres
Gebietes nicht mehr als Name von Noricum und Pannonien und
höchstens noch der des Savus genannt. Unsere keltische Fund--
karte, welche die numismatischen Fundstätten durch einen
Unterstrich kennzeichnet, soll durch die Aufnahme von Stätten
anderweitiger keltischer Funde auf die möglichen Fundstellen
für zugehörige Münzen hinweisen. So wird im Kleinsten ange
bahnt, was in Chmel’s feurigen Wünschen und Arneth’s Planen
gelegen, eine grosse Fundkarte Cesterreichs zu entwerfen.
Gehen wir nun zur Beschreibung der einzelnen Münzen
über, so bietet die meist rohe Ausführung der griechischen
und römischen Vorbilder, noch viel mehr aber die Symbolik der
keltischen Mythologie (Pferd, Rad, Kopfschmuck u. s. w.) bei den
nationalen Typen mancherlei Schwierigkeit, zu deren Lösung
französische Gelehrte wie Pellerin, Petau, Millin, Montfaucon,
139
— ’ ~
140
A
l. Reihe. Grûld.
1.
Av. Unkenntliche Fläche, vielleicht ein Kopf.
liu. Inmitten wie V.
Gold. Regenbogenschüsselchen. Gr, 1-5 Gew. 6-? Erhalten mittel
mässig. Leibnitz, auf dem Frauenberge gefunden. Sammlung Braun.
2.
Schr ähnlich.
Gold. Gr. über 3, Gew. 6-755. Aus Lemberg 1829. K. k. Cabinet.
3.
Av. Halbmond, Stralen den Kreis schliessend. Stark gehöhlt.
lit-. Convexe Ausbuchtung.
Gold. Regenbogenschüsselchen. Gr. 2-4 , eirund. Gew, 6-91. Gut
erhalten. Joanneum. Auf dem Frauenberge ob dem leibnitzer Felde um 1820 von
Hirtenkindern mit mehren anderen Stücken gefunden, welche nur nach einem
Regen bei ihrem Suchen glücklich gewesen. Joanneumbericht 1821 eonstatirt hiezu
eine Silbermünze, die Mitth. sagen bestimmt eine Tetradrachme. Schriften des
hist. Vereines für Innerösterreich S. 27. Mittheilungcn des hist. Vereines für
Steiermark. V. 111. Pratobevera: Keltische Antiken S. 44. Abb. Mommsen S.
694. Not. 95.
Bei einem Volke, das dem Sonnencultus so ausgesprochen ergeben
war, wie das keltische, kann ein häufiges Symbolisiren der Mondgöttin wol nicht
überraschen. Wir haben Druidenbilder aus Gallien, wo ein Priester eine Mond
sìchel hält; Stäbe mit einer Mondsichel obenauf (Lelewel 152), Mondsicheln aus
dem neuenburger See; endlich genug Münzen, auf denen der Halbmond erscheint.
Ausser im Stammland kommen solche Münzdenkmäler in Oberbaiern, inBöhmen
und bis in unsere Lande herein vor, Aehnliche Stücke vom Fundorte Gagers
mit Gewicht von 6‘873 bis 7-174 Gr. gibt Streber in seiner Regenbogenschüssel
chen siebenter Gruppe, besonders Nr. 115 und S. 701 mit Gew. 6-882. Lambert
(essai 61; 130 Nr. 1, 2), de la Saussaye (Rev. num. 1837 p. 83 Not. 1), Ducha
lais (Deseript. 358 Nr. 7), Mionnet (Deseript. Tom. I. Nr. 626; IV. Nr. 126 suppl.
Tom. I. Nr. 144), vielleicht auch der Wiczay’sche Katalog (Í. Nr. 7483, 7484)
und Schreiber (Tbuch. 1841, S. 408) beschreiben ähnliche Stücke. Will man die
Muschelgestalt besonders bedeutsam finden, so mag an ein AphroditeAttribut
der Göttin Belisama gedacht werden, um so mehr, als man Muscheln in Kelten
gräbern thatsächlich aufgedeckt hat. Diese Münze schreibt Streber, wie es
scheint mit einiger Ausschliesslichkeit, den Boji in Böhmen zu (П. 727), weil
sie häufig in Böhmen vorkömmt und dem podmokler Golde entspricht. Vgl. die
von Neumann beschriebene mit BIATE, angezogen bei Duchalais S. 359. Die
gleiche Halbmondtype findet sich übrigens auch auf altgallischen Silberstücken.
Siehe den Abdruck bei G1‘ässe Taf. ХП. 1. Ein ähnliches Goldschüsselchen des k. k.
Cabinetes aus dem jarendorfer Funde hat auf der convexen Seite BIATEC, ein
144
anderes BIAT, wodurch die Ahnung entstehen könnte, es sei auch auf unserem
Stücke ‘dieselbe Inscription vor der leichtdenkbaren Abnutzung der gehöhlten
Fläche gewesen. Ist dies der Fall, so fällt zunächst das Vorkommen des Namens
BIATEC zugleich mit ATTA (Stück im kaiserl. Cabinets) auf, wodurch also die
beiden Namen gleichzeitig würden. Nun ist letzterer Name in der Silberzeit
(vgl. II. Reihe, epigraphe, Z. 85) vertreten. Man müsste daher, um nicht Guld
und Silberprägung starr neben einander laufen zu lassen, mehre Atta annehmen.
Noch verwickelter wird die Frage, wenn erwogen wird, was Mommsen über die
BiatecStücke, freilich ausdrücklich über die silbernen und entschieden römisch
nachahmenden sagt. Die Münzen des Bìatec (BIA,bald im Averse, bald im Reverse
erscheinend) sowie des Cohrovomarus und Nonnos(vgl. II. 107) scheinen erst aus
der Zeit nach derUntenjochung Pannoniens 8 n. Chr. zu stammen. Das Gepräge ist
den römischen Familiendenaren nachgebildet und ähnelt zum Theile jenem des T.
Carisius von den Jahren 705/9. Eckhel (4,179) und die ,Realzeitung Wien
1777, I. 8-12 und Il. 17-21.0, dann Neumann (Popul. et reg. num. vet. I.
136) haben hierüber sich verbreitet. Der vorzüglichste Fundort für die drei ge
nannten Münznamen ist die Gegend von Wiselburg und Pressburg, bei welch’
letzterem 1776 sich 44 Silbermünzen zeigten, dann Deutsch-Jarendorf (A. f.
K. œ. G. Q. XV. 1856,- S. 302) Ъе1 Karlburg, wo die Genannten (und Bussumar
u. A.) mit 101 Silbermünzen vertreten sind. Der spätrömischen Nachahmung
und dem Fundort zufolge setzt Mommsen diese Prägung ausserhalb die römische
Provinz in nächstnördliche Landschaften und zwar in den Quadenstaat des
Fannìus und seiner Nachfolger. Er benennt sie daher geradezu quadische Tetra
drachmen. Mit unserem Goldstücke aber sind wir in viel früherer Zeit und es
erübrigt daher nichts, als auch mehre Biatec anzunehmen. Aus allem diesen aber
scheint deutlich hervorzugehen, dass diese sogenannten Häuptlingsnamen ent
weder durch Jahrhunderte vererbten oder aber nur Würdennamen waren, die,
ohne an Eine Person gebunden zu sein, früh und spät vorkommen können.
4. .
Av. Zwei Mondhörnlein, sich abgewendet, etwas links oben
in der Höhlung.
Py. Concave Fläche.
Gold. Regenbogenschüsselchen. Gr. 1. Gew. 1-815. Sehr gut erhalten.
Fundort ungewiss. Joanneum. Die zusammenhängenden Mondhörner erscheinen
zu dreien auf Münzen der Arverner. Rev. num. 1855, p. 164 p. lV. Nr. 11, V. 3;
1852 p. 96; fanden sich zu Donaueschingen mit römischen Münzen nach Schrei-
ber Tschb. 1841. Taf. II. 10, ferner Lelewel 93. Sie beziehen sich auf den Mond
eult wie auf Münzen von Rhoeteum in Kleinasien. Müller Mgeschichte. I. 47.
Auch Streber führt in seiner sechsten Gruppe Nr. 104: Fundort Ampt-ing. Gew.
7-510 ein Stück mit drei Halbmonden im Reverse an. Zwei Halbmonde anein
andergestellt, aber mit einem Punkte in der Höhlung zeigt A. Voigts (Prag 1771)
kleines Goldstück aus Böhmen, welches Lelewel (394 Nr. 6) in seinem YVerke
wieder abgebildet hat. Je drei Punkte wagrecht gegen die Höhlung, drei oben
-.‘, drei unten .'. auf dem gallo-bretoniscl1en Goldstücke ebd. pl. Vlll. 38, mit
dem Reverse: Pferd, linksgehend mit Beizeichen Kranz, Ring, Stern. Gew. 108
Grains vgl. cap. 37, 40, 75, 135. Ruding 42.
5.
Av. Zwei kegelförmige Figuren nebeneinander, umgeben von
einem Zickzack, unten rechts zwei schiefe parallele Striche.
- В; Stark convexe Fläche.
Gold. Gr. 1-6. Gew. 2-305. Erhalten gut. Fundort Lemberg. K. k. Cabinet.
145
6.
Sehr ähnlich.
Gr. über 1. Gew. 2.245. Erhalten gut. Die böhmischen Ausgrabungen
weisen ganz ähnliche Stücke; vgl. A. Voigt’s Beschreibung I. p. 47, 63, 235,
insbesondere die zwei Exemplare, welche auch Lelewel in sein Werk aufgenom
men hat. Ueber das Zickzack Streber’s Erklärung in Ahh, d. k. bair.A. IX. 3. S.
637 ñ-. Die duo coni unserer Münzen sind nach dem ähnlichen jarendorfer Gold
stück nichts anderes als zwei mit den Spitzen sich entgegenstehende Halbmonde,
eingeschlossen von einem das Sternenreich symbolisirenden Ziekzack.
7.
Av. Zeichen (s. die Skizze) von rechts nach links um die aufrechte
menschliche Gestalt, zu deren beiden Seiten herab Af`ór
mige Striche, unter deren rechtem gestürzt Sehr wenig
gehöhlt, rohe Formen.
Py. Concave Fläche mit vier Dunsen, in einen Randreif sich
einfügend.
Gold. Gr. 1~5. Gew. 2-71. Deutlich erhalten. Fundort ungewiss. Joan
neum. Die angegebenen Siglen wahrscheinlicher eine Verzierung. Das ganze
Stück wol eine barbarische Nachahmung. Auffallend ähnlich ist das Goldstück
bei Wiczay Num. barb. p. 346 Not. 7474. Taf. XXX. 679. Der rechtsgehende
Krieger, der den Schild rechts und den Speer links zu halten scheint, an Bei
zeichen unten rechts an Stelle unseres Z ein N, links an Stelle unseres M einW
imd darüber je < und S2 sind nicht zu verkennen. Der Avers, bei unserem
Stücke ganz verkommen, ist dort eingenommen von einem kleinen, zierlichen,
linkssehenden Pallaskopf. Grösse 1. Es stammt aus Dacien oder den Nachbar
ländern. Nicht unähnlich, ohne Aversgepräge, aber unter Gr, 1 ist ebd. N. 7476
Taf. XXX. 681.
8.
Av. Kopf mit vorspringender Nase, starkem Kinn, Locken
haar; linkssehend.
lic. Pferd, linksgehend mit rücksehendem grossen Menschen
kopf.
Gold. Gr. unter 1 (3/4). Gew. 0315 Gr. Erhaltung gut und kräftig, Hach.
Fundort nicht angegeben. Joanneum. Dieses Stück hömmt in seinem Wesent
lichsten dem Goldstück bei Wiczay Numi barbari p. B46 Nr. 7462 Taf. XXX.
667 nahe. Nur hat das letztere die Grösse 5, der ebenfalls linkssehende weib
liche Averskopf ist mehr ausgeführt und das Pferd des Reverses mit Menschen
kopf, Haube und Zier; Beizeichen: Leier, Bogen, Kugeln, IV und Anderes
läuft rechts. Ausser dass das Stück aus Dacien oder dessen Nähe stammt, wird
nichts berichtet. Das Pferd unserer einheimischen, der keltiberischen, gal
lisehen und britanischen Münzen ist zunächst keine Nachahmung griechischer
oder römischer Vorbilder und auch nicht die Vorstellung des eben nur
zoologischen Pferdes. Es zeigen vielmehr die Menge Beigaben, die das Pferd
hier und dort hat, als eine Perleneinfassung nach der Mähne, Ring, Kugel über
und unter sich, Vogel und Aehnliches, dass es sich hier um ein heiliges, ein sym
bolisches Pferd handle. Die Inschrift BIIINOS zum Pferde, welche Lagoy auf
-den schon genannten Belenus gedeutet hat, macht nun das Pferd mit einem Male
unzweifelhaft zum Symbole des Lichtgottes und Beizeichen, wie Leier, Stem,
10
146
Rad, erhärten dies; übrigens haben Jnder, Perser, Germanen, Slaven, Skandi
navier es ganz gleich gehalten. Das androkephalische Pferd, ähnlich dem menschen
köpfigen Stier Grossgriechenlands und ein Symbol ewig thätigen Lebens, setztLe1e
wel in die ältesten Zeiten der zweiten Periode hinauf und führt auch einen hierher
gehörigen Fund aus Toulouse an. (p.64 und die Forts. 137. Vgl. sein nur entfernt
ähnliches Silberstück II. 22.) Die armoricanischen Goldstücke zeigen das
Pferd mit Menschenkopf geilügelt. Mitth. V. T. I. 7. Lambert hat in Essai sur la
numism. gauloise. Tab. Ill, IV. über 50 verschiedene Stück mitgetheilt, de Donop
von 982 Stück aus dem Jerseyfelsen 760 abbilden lassen. (Hannover 1838.) Dr.
Schreiber in Tbuch. 1840 p. 227, Mitth. V. 57. Die Arten der keltischen
Pferde, die, wie wir sehen werden, besonders in der Silberprägung voll Abwech
selung sich gestalten, theilt Lelewel in naturgetreue und symbolische (S. 86 f.)
Wenn daher in der -nächsten Reihe manche dûrre und verzerrte Gestalten den
Leser erschrecken, so wolle er es weniger einer beengten Kunstentwickelung des
Volkes, daher nicht ausschliesslich einer frühesten Lern- oder einer späten Ver
fallzeit zuschreiben, sondern den Druîdismus beachten, der, wie noch heutzutage
in moderner Form, seinen Styl ohne Fortschritt festhält. Eines der beiden letzte
ren Stücke dürfte die im Jahre 1828 laut Joanneumprogramm erworbene ,bar
barische Goldmünze‘ sein. Mit keltischer Silbermünze aus Schloss Lemberg bei
Cili sind auch noch goldene genannt bei Muchar I. 396 und in Mitth. V. 116.
Andere Goldstateren, ursprünglich makedonischen Musters, die sonst zum panno
nischen Münzwesen gehören, fehlen hier. Es sind dies die Stücke: Jugendliches
Haupt )( Biga, oder Reiter, Pferd mit Genius, Schwert, Druide Abaris und die
lysimachischen Köpfe mit Minerva sitzend. Vgl. Duchalais Monnaies panno
niennes 351-364.
10.
Sehr ähnlich.
Fundort unbekannt. Joanneum.
11.
Av. Unkenntlich verzogene Zeichen.
Py. Drei Kugeln in 1- auf 2-Stellung, inmitten ein Punkt;
Striche gegen die Höhlung.
Silber. Gr. 1-8. Gew. 0-75. Av. schlecht, Rv. gut erhalten; kleiner
Schröttling. Fundort nicht bekannt. Joanneum.
147
12.
Sehr ähnlich.
Silber. Gr. an 1. Gew. um 0-75. Herkunft unbekannt. Mayerhofer’sche
Sammlung in Grätz.
13.
Av. Kopf-Obertheil bis Wangenhälfte, Nase unfórmig lang;
linkssehend, Punktrand, darüber freie Fläche.
lp. Vier Kugeln um eine grössere Mittel-Kugel. Striche vom
Rand herab.
Silber. Gr. an 1. Gew. 0-754. Av. schlecht, Rv. gut erhalten; kleiner
S chröttling. Fundort nicht nachweisbar. Joanneum.
14.
Av. Kopf linkssehend; Einfassung von Punkten, rechts hinauf
sichtbar.
lì'. Vier Kugeln um einen Mittel-Punkt, Striche vom Rande
herein rechts.
Silber. Gr. an 1. Gew. 0-73. Av. fast unkenntlich, Rv. gut erhalten;
kleiner Schröttling. Fundort unbekannt. Joanneum.
Die Kugeln, fálschlich (auch von Gœthe) für Wertzeichen gehal
ten, таз sie nach Gewichtsverhältnissen nicht sein können, haben eine
symbolische Bedeutung. Immer fast in der Dreizal vorhanden, zu wel
cher auch mehre einzelne kommen können, zeigen sie die heilige Vor
liebe der Kelten für die Dreiheit. Drei Goldziegelkreise umgeben die
Stadt Cabilliona, drei Vögel sitzen auf dem heiligen Stiere, ein drei
köpŕiger Gott schmückt Votivaltäre, drei Ringe begleiten auf gallischen
Münzen die Pferde. Bald glatt, bald wolgerundet, bald strahlicht, bald zu
Punkten geschwunden, die Mähne des Pferdes säumend oder den Kopf des
Reiters wie eine Glorie , ähnlich den christlichen Sternenscheinen, umgehend,
sind sie immer in Beziehung auf den Lichtgott Belenus, welcher, wie Streber
sagt , durchaus nicht als starre Monas , sondern als eine dem Sinne des ganzen
Alterthumes entsprechende Dreieinheit oder Trias genommen und verehrt
wurde. Diese Idee drückt sich aus in den drei Halbmonden, im Dreibogen
und im Triquetrnm; nur ist die hier versinnbildete weibliche Trias noch
wenig in’s Klare gestellt. Wir weisen gleich hier im Vorhinein auch auf die
Räder hin, welche vier- und sechsspeichig auf dem kleingleiner Schild
sowol als auch auf steierischer Erde entnommenen Keltenmünzen erschei
nen. Mitth. X. 276. Sie wie die Ringe, oder speichenlosen Räder wenn
man will, weisen auf den Sonnencult hin, dessen Ueberbleibsel in den
Alpenländern ja noch heutigen Tages die Johannisscheiben- und Räder,
sowie die Wahrzeichen zu ,Sonne‘ und ,Mond‘ und ,Stern‘ sind. - Der
Stern in der Mitte und die Dreipunktstellung zeigt sich durchweg von
allen Streber’schen Regenbogenschüsselchen, als den ältesten Formen,
verschieden. Es ist anzunehmen, dass Stern alles sein sollte; nur hat
es dem Stempelschneider gefallen, einmal diese, einmal jene Figur anzu
wenden. Die im Jahre 1858 zu Eiss bei Völkermarkt in Kärnten, dem
Sitze der mit den Ambidrabern zusammengrenzenden Collatianer und Serre
ten, ausgehobenen Stücke keltischer Silbermünzen, davon 12 im kais.
Gabinete (2 Didrachmen, 10 kleinere), die übrigen (2 Didrachmen, 8 kleinere
10*
148
16.
А". Kopf, behelmt.
Py. Ungesatteltes galoppirendes Ross.
*) Die Sammlung J. Rainer zu St. Veit in Kärnten, die hier zur Nennung kömmt,
umschliesst ausser mittelalterigen, römischen Kaiser- und Familienmünzen (letztere zumeist
aus Kärnten) 23 Stück keltische Münzen (2 Gold, 21 Silber), darunter fünf nachweisbar
aus Teurnia, aus steierischem Boden aber keine einzige. Der Kant’ und Tausch der
Sammlung richtet sich gen Wien, Münchcn, Augsburg.
149
Die ältere Pferdtype ist die des trottenden, sie findet sich sowol mit dem
bärtigen als dem unbärtigen Kopfe im Averse, und erst in der letzteren Zeit der
Didrachmen kömmt auch der gallopirende Reiter mit dem bärtigen Kopfe im
Averse vor. Lelewel zweifelt sehr, irgend ein Stück nachweisen zu können aus
der früheren Zeit, wo das laufende Pferd mit einem anderen als dem unbärtigen
Kopfe vereint sei. (Lel. p. 53.) \
17.
Av. Kopf , rechtssehend , nur von der Wangenoberhälfte
hinauf sichtbar , gebüscheltes Haar , Stirnbinde von
drei Punktreihen , Auge und Nase stark ausgedrückt,
oberer Punktrand völlig sichtbar. Silberfläche darüber.
Rohe Form. ~
lì-. Pferd, rechtsgehend, ungestalt mager, linker Hinterfuss
und Schweif contourirt, links oben kleines Zickzack.
Silber dick. Gr. an 6; wenig eiförmig. Gew, 10-35. Erhaltung ziemlich
gut. Fundort nicht bekannt. Joanneum.
18.
Av. Kopf, rechtssehend , büschclichtes Haar und Windungs
striche mit Punkträndern als Stirnband. Gesicht fast un-
«. kenntlich, Punktrand von links herab sichtbar.
Bi. Pferd mit geringelterMähne, rechtsgehend, Kopf und Füsse
contourirt; Schweif brcit. Etwas Höhlung.
Silber, ziemlich dick. Gr. über 6-; eiförmig, Gew. 8-432. Erhaltung gut
Fundort nicht bestimmt. Joanneum.
Die Höhlung der Silberstücke dürfte zuäusserst wol auf das Vorbild der
Münzstätte zu Thasos zurückzuführen sein; denn diese prägte am Gehöhltesten
und Breitesten von allen griechischen Stätten. Die Zeit dafür dürfte um 280 v. Chr.
anzusetzen sein. Möchte vielleicht aus Oberschwarza sein. ln den dortigen Hügel
gräbern fanden sich nach Dr. Johann Krautgasser 1852 ,Zwei antike Münzen,
deren eine aus Silber in der Grösse eines Zehnkreuzerstückes, massiv, unvoll.kom-
men gerundet ist und auf der einen Seite ein im vollen Laufe bctindliches unge
zäumtes starkleibiges Ross, auf der anderen ziemlich abgegriffenen Seite aber die
rohen Umrisse eines stark bchaarten Kopfes zeigt, Jede leise Andeutung einer
Schrift fehlt.‘ Archiv f. K. œ. G. Q. XIII. 1854. S. 90. Den Kopfschmuck in
seiner artistischen Darstellung nach verschiedenen Zeiten und Stämmen zerglie
dert Lelewel S. 83 f. `
19.
Av. Kopf, rechtssehend,zusammengedrückt,mit stumpfer Nase,
Auge und Kinn stark; Binde von drei Punktreihen, Haar
büscheln zweiRcihen; links Bandzierrat, Halsabschnitt mit
Punkten eingefasst. Punktrand.
Е}; Pferd, rechtsgehend , Kopf und Füsse contourirt , sehr
niedrig; Rücken stark eingebogen.
Silber, dick. Gr. 6-7. Gew. 10522. Erhalten recht gut. Fundort nicht
angegeben. Joanneum. ’
150
20.
Av. Kopf, rechtssehend, Nasentheil verdrückt, doch vorsprin
gend angedeutet, die übrigen zwei Dritttheile Stirnband
von drei Punktreihen mit Bausch am Ende und zwei
Reihen Haarbüscheln. Feine Punktrandung als Halbkreis
sichtbar.
li'. Pferd, rechtsgehend , mit langem Hals und kleinem
Kopf, der wie die Füsse contourirt ist, aber durch Ver
nutzung vollförmiger wurde. Gestaltung aus etwas
besserer Zeit.
Silber, dick, dunke11egirt.Gr. an 6. Gew. 8‘4. Erhaltung gut. Fundort
nicht angegeben. Joanneum.
21.
Av. Kopf, linkssehend, zusammengedrückt und ausserhalb Lip
pen, Kinn vernutzt; Stirnband weit, breit, von drei Punkt
reihen , darüber zwei Reihen Haarbüscheln. Zuäusserst
Punktrand als Drittelkreis sichtbar.
Pferd, rechtsgehend; Kopf, Füsse contourirt, Mähne mit
bogichtem Haar. Unförmige Gestalt. «
Silber, dunkellegirt, minder dick. Gr. 5‘74. Gew. 9'55. Erhaltung mässig.
Fundort ungewiss. Joanneum. Ohne Zutheilung das gleiche Stück bei Grässe.
Taf. XII. 5.
22.
Av. Kopf, rechtssehend, nur Auge und Nase sichtbar. Darüber
Kopfschmuck von drei Punktreihen und büschelichtes
Haar.
H'. Pferd, rechtsgehend, ziemlich volle Form; linker Vorder
fuss auf- und ausgebogen. Alles in Höhlung.
Silber, dunkellegirt. Gr. an 6. Gew. - Erhalten gut, Drittelbruch. VVahг
scheinlich aus Steiermark. Sammlung von Prof. Dr.Robitsch in Grätz.
23.
Av. Kopf, rechtssehend, zusammengedrüekt, Auge stark, Nase,
Lippe contourirt, die übrigen zwei Dritttheile grosse Stirn
binde und büschelichtes Haar. Linke Hälfte schräg aus
gebrochen zeigt grüngelbliche Fläche.
li'. Pferd, rechtslaufend, sehr niedrig und schwer, schmaler
Kopf und Füsse contourirt , Mähne haaricht , etwas
Höhlung. ~ ’
Silber, dick. Gr. an 5. Gew. 7‘64. Erhalten mittelmässig. Fundort unge
wiss. Joanneum.
151
24. -
Av. Kopf,rechtssehend, Nase, Lippen,Auge erkennbar, übrigens
verschwommen; darüber Stirnband von dreifacher Punkt
reihe.
lì'. Pferd, rechtsgehend, ziemlich volle Form, hohe Füsse, nur
in Obertheilen contourirt.
Silber. Gr. über 5. Gew. 10‘246. Av. minder, Rev. sehr gut erhalten.
Fundort Lemberg. K. k. Cabinet.
25.
Av. Kopf, rechtssehend, Gesicht fast unkenntlich, Kinn und
Ohr stark sichtbar; Kopfschmuck von einer Reihe schiefer
Dickstriche zwischen zweien Punktzeilen mit Binden
schluss links, obenüber Haarbüschelreihen; Punkteinfas
sung links herab sichtbar.
R-. Pferd, rechtsgehend, Kopf und Füsse contourirt, dürre
Form. Area frei.
Silber. Gr. 6: 9, oval. Gew. 10-358, verschmolzen, klumpig, fast ein
Dreieck bildend. Fundort Lemberg. K. k. Cabinet.
26.
Av. Kopf, rechtssehend, nur Auge und Wangentheil sicht
bar, Kopfschmuck von drei Punktreihen, darüber Haar
büscheln.
li'. Pferd, rechtslaufend, mehr der Hintertheil sichtbar.
Silber. Gr. an 6. Gew. -; ziemlich gut erhalten. Sammlung Braun
in Leibnitz. Fundort ungenannt. Schriften des hist. Vereines für Inner
österreich. S. 27.
27.
Av. Kopf, rechtssehend , Gesicht nach unten vollständig
vernutzt; Kopfschmuck von einer Reihe schicfer Dick
striche inner Punktreihen , darüber Haarbüscheln. Punkt
rand rechts hinauf sichtbar , darüber heraus Silber
fläche.
Ht'. Pferd, rechtslaufend, Kopf und Füsse contourirt, nicht
üble Form. Area frei.
Silber. Gr. 5 : 8, oval. Gew. 10-605; erhalten ziemlich gut, sphärisches
Dreieck. Fundort Lemberg. K. k. Cabinet.
28.
Aehnlich, die linke Seite mit Kopfschmucksehluss voll
ständiger.
Silber. Gr. an 6. Gew. 10-43; erhalten ziemlich gut. Fundort Lemberg.
K. k. Cabinet.
152
29.
Av. Kopf , linkssehend; Nase contourirt und sehr lang, Auge
ein Punkt, Lippen zwei Punkte, Wange ein starker Wulst,
Bart, Stirnbinde, links oben Punktrand als Viertelkreis
sichtbar.
Py. Pferd, rechtsgehend, hoch; linker Vorderfuss un
förmig lang, Mähne gepunktet, links wie Zierrat U"
beschnitten.
Silber, minder dick. Gr. 2-6. Gew. 2-435. Fundort nicht angegeben.
Joanneum.
30. .
Av. Kopf , rechtssehend , sehr zusammengedrückt , Nase,
Auge, Lippe nur contourirt, Backen voll; breite Stirn
binde von drei Punktreihen , darüber zwei Reihen
büschelichter Haare. Punktrand rechts als Halbkreis
sichtbar. Sehr unförmig.
Py. Pferd, rechtsgehend, niedrig, Hals hoch gebogen, Kopf
und Füsse contourirt, Mähne haaricht, oben von Punkten
eingesäumt. Form übel.
Silber, dick, dunkellegirt. Gr. an 6. Gew. 10-43. Erhaltung mittel
mässig. Fundort nicht bestimmt. Joanneum.
31.
Av. Kopf , rechtssehend, nur Auge und Wangenobertheil
kenntlich; darüber Kopfschmuck von drei Punktreihen,
Punkteinfassung als Halbkreis oben sichtbar, links
vernutzt.
lì-. Pferd, rechtsgehend, vom Halse auf unkenntlich, Füsse
contourirt, Schweif hoch aufgeschwungen und innen
ausgepunktet.
Silber. Gr. an 6. Gew. 10-328; erhalten gut. Fundort Lemberg. K. k.
Cabinet.
32.
Sehr ähnlich; )( Mähne haaricht ausgearbeitet, Hufstriche
gewölbt. Gussblase an dem Rande.
Silber. Gr. 6. Gew. 10-335. Sehr gut erhalten. Fundort Lemberg.
K. k. Cabinet.
33.
Sehr ähnlich; )( Pferd, kleinerer vollerer Form, Kopf und
Füsse contourirt, vom Kopfe schief hinauf zwei parallele
Striche. Area sonst frei.
Silber. Gr. 5. Gew. 10-455; erhalten ziemlich gut. Fundort Lemberg.
K. k. Cabinet.
153
34.
Av. Kopf, rechtssehend , nur vom Auge her sichtbar,
darüber Schmuck von drei Punktreihen; zu oberst drei
Haarbüschelreihen. Punkteinfassung. Halbkreis oben
sichtbar.
lly. Pferd, rechtsgehend, Kopf und Füsse contourirt, anstatt
des Striches, der sonst die Hufe schliesst, je zwei Punkte,
darunter ein wagrechter Dickstrich, Mähne gepunktet,
in der Area über und vor dem Pferde Punkte eines Avers
stempels.
Silber. Gr. 76. Gew. 10-14; erhalten gut. Fundort Lemberg. K. k.
Cabinet.
35.
Av. Kopf, rechtssehend, nur Wange und Auge sichtbar;
Kopfschmuck von drei Punktreihen, darüber drei Reihen
Haarbüscheln; von oben herab nach links Punkt
einfassung.
li'. Pferd, rechtsgehend, Hals tief eingebogen und lang,
Füsse contourirt, Schweif hoch aufgeschwungen, innen
ausgepunktet.
Silber. Gr. an 6. Gew. 10-2; erhalten mittelmässig. Fundort Lemberg.
K. k. Cabinet.
36.
Av. Kopf, rechtssehend, Nasenanfang contourirt, Auge stark;
die übrigen zwei Dritttheile breite Stirnbinde von drei
Punktreihen, darüber drei Reihen büschelichten Haares.
Fast rings Punktkreis.
lì'. Pferd, rechtsgehend, Kopf, Mähnenhaar, Füsse, Schweif
contourirt, letzterer mit eingezeichneten Punkten. Form
steif. Fläche sehr dunsenreich.
Silber, dick. Gr. 5. Gew. 1002. Erhaltung ziemlich gut. Fundort nicht
bestimmt. Joanneum.
37.
Av. Kopf, linkssehend, Gesicht zu einem Dritttheil, Nase und
Ohr ausgedrückt , das Uebrige Stirnband von drei
Punktreihen und büschelichtes Haar; unten Punktrand
sichtbar.
ip. Pferd, rechtsgehend, Kopf und Füsse contourirt, Mähne
gepunktet, Schweif stark; zu unterst zwei wagreohte
Dickstriche. Formen roh.
Silber, dick, berostet. Gr. an 6 Gew. 1003. Erhaltung ziemlich gut.
Fundort nicht bestimmt. Joanneum.
154
Unter dem Pferde ein (‘З auch auf einem (wahrscheinlich norischen) Silber
stücke der Sammlung J. Rainer zu St. Veit in Kärnten. Der mit Punkten aus
besetzte Schweif kömmt aus Grimm M. 627, 623 zu erklären, wo Saxo Grammati
cus von den rügischen Slaven berichtet, dass auch sie die Mähnen und Schweif
haare nie verletzten und der silber- und goldbewundene Schweif nordischer Rosse
das Sitfrintpopr und Gulltoppr als Rossenamen erhellt. Gallische Münzen geben
einen Stern über dem Schweife, Rondelle bei Lelewel c. 45, 63, 74.
38.
Av. Kopf, rechtssehend mit Punktreihenschmuck, fast ganz
unsichtbar.
Py. Pferd, rechtsspringend, Kopf und Füsse contourirt, Schweif
hoch. Unter den Füssen Schmelzfigur vom Stempel
ruck, im Halsbug ein Punkt.
Silber. Sehr dunkellegirt. Gr. 6. Gew. - Rev. mittelmässig erhalten.
Fundort Schwarza bei Mureck. Sammlung von Prof. Dr. Rohitsch in Grätz,
Lelewel theilt die Beizeichen in unbelebte und belebte (S. 91 f.) Wir heben
daraus nächst Punkt, Ring (Leitzmann N. Ztg. 1837, 67) hervor: Stern
(Conbrouse 98), Zweig oder Blume (Conbrouse 31, 41, 55), Menschenkopf,
Vogel (Conbrouse 38, 27, 178).
39.
Av. Kopf, rechtssehend, Auge tief, Nase, Lippen contourirt,
Kinn wulstig, 011r stark, links Haare, Stirnbinde breit;
das Haar ganz vernutzt, Form nicht übel.
lì-. Pferd, rechtsgehend , Kopf vernutzt, Füsse contourirt,
Mähne haaricht; unten Punkt; Fläche stark vernutzt.
Silber, dick. Gr. an 5. Gew. 10-275. Erhaltimg mittelmässig. Fundort
ungewiss. Joanneum.
Eine Kugel oder grosser Punkt vor dem Kopfe des reiterbesetzten Pferdes
auf der (wahrscheinlich norischen) Silbermünze der Sammlung J. Rainer zu St.
Veit in Kärnten; unter dem Pferde . . ebd. Eine Kugel über dem Pferde auf
gallisehen Münzen der Schweiz bei Meyer Taf. I. Z. 21, 22, 55, 56, 59? IL 84;
unten III. 123 ?
40.
Av. Kopf, rechtssehend, bis auf das Auge undeutlich, Kopf
schmuck von dreifacher Punktreihe, darüber Haarbüschel
reihen, zuhöchst Punkteinfassung als Halbkreis.
lì'. Pferd, rechtsspringend, Kopf und Vorderfüsse contourirt,
ziemlich volle Form, auf der Brust drei Kugeln 00°
C b. tSilber. Gr. 5. Gew. 10-605; erhalten gut. Fundort Lemberg. K. k.
8» 111€ .
41.
Av. Kopf, rechtssehend, Nase, Lippen contourirt, Wange voll,
Ohr gross , ziemlich breite und weite Stirnbinde von
schiefen Blättern zwischen zweien Punktreihen, darüber
Haar ; Striche auch unten links am Halse. Form ziemlich gut.
155
42.
Sehr ähnlich )( Mähne flockicht, Füsse unkenntlich.
Silber. Gr. an 6. Gew. 10-444. Erhalten gut. Fundort Lemberg. K. k.
Cabinet.
43.
Aehnlich.
Fundort Lemberg. Noch bis Juli 1864 im Besitze des Fund-Grundeigen
thümers Lorenz Javornik, seither im Joanneum, eingesendet durch den Pfarr
herrn von Doberna, Franz Mikusch.
44.
Av. Kopf, linkssehend, doch kaum erkennbar, Stirnbinde von
drei starken Punktreihen, dann drei Reihen büschelichten
Haares. Punktkreis links oben sichtbar.
lì'. Pferd, rechtsgehend, sehr unförmig, Kopf hoch, schmal,
nur contourirt; Vorderfisse sichtbar, über dem vertief
ten Rücken а.
Silber, dick, hellgrün berostet. Gr. 5. Gew. 10-405. Erhalten mittelmässig.
Fundort unbestimmt. Joanneum.
Die nämliche Punktstellung auf aquitanischen Münzen in Rev. numism.
1856 p. 146. Streber Regenb. II. in Ak. Abh. IX. 1 p. 584; zu den Punkten der
Bogen und unten wie f vorgestürzt auf einer (wahrscheinlich norischen)
Münze der Sammlung J. Rainer zu St. Veit in Kärnten; die drei Punkte aber
mals von einer Trias eingefasst , verschieden an Grösse, über dem Pferde
(vor dem Pferde »I unten O) ebd. Vgl. Duchalais Nr. 694.
45.
Av. Kopf, rechtssehend, bis auf den Wangenobertheil unkennt
lich; Schmuck von drei schiefen Punktreihen; die Rand
Einfassung von unten auf im Halbkreise sichtbar, darunter
herab Silber-fläche.
Py. Pferd, rechtslaufend, Kopf und Füsse durch Vernutzung
voller geworden; an 10 Punkte in der Area links vertheilt.
Für Gussblasen zu regelmässig.
Silber, stark patinirt. Gr. 7-8. Gew. 10-185. Erhaltung Av. mittelmässig,
Rv. ziemlich gut. Fundort Lemberg. K. k. Cabinet.
In dieser vorangegangenen Reihe mit dem wesentlichen Charakter ,Kopf
mit Schmuck, Pferd ohne Reiter oder freies Pferd-- zu suchen sind die nach
folgenden Stücke, welche in den Berichten des Joanneums und den Schriften
des steierischen Geschichtvereines an verschiedenen Orten gefunden ausgeführt
werden. 1. Die ungemein alte Silbermünze aus Frauenberg bei Leibnitz (Tetra
drachme ?) ausgegraben mit mehreren ähnlichen im J. 1820. Joann. Ber. 1821.
156
46.
Av. Kopf, rechtssehend, nur das Auge sichtbar, an Stelle des
Ohres eine dreieckichte Blase; Kopfschmuck von drei
Punktreihen, darüber drei Reihen Haarbüscheln; links
herab geglättete Haare; Punkteinfassung unten sichtbar.
lì. Pferd, rechtsgehend, Kopf und Füsse contourirt, sehr
dürre Form; Schweif breit und innen ausgepunktet,
darüber ein Reif (Rad ohne Speichen).
Silber. Gr. 6. Gew. 10625; erhalten ziemlich gut. Fundort Lemberg.
K. k. Cabinet. `
47.
Sehr ähnlich, die Punkteinfassung zu drei Vierttheilen
sichtbar, ebenso der Bindenschluss.
Silber. Gr. über 6. Gew. 10346. Fundort Lemberg. K. k. Cabinet.
48. ‚
Av. Kopf, rechtssehend, Viiange und Auge am meisten sicht
bar, darüber zwei Reihen dicker Breitstriche, darunter drei
Punktreihen vom Kopfschmucke, links ein Halbkreiss
Punktrand von 19 Punkten; darüber hinaus Silberfläche.
li'. Pferd, rechtsgehend, Kopf und Füsse contourirt, Mähne
gepunktet, sehr unförmig, rechts herab verschmolzene
Fläche.
Silber. Gr. 6, eiförmig. Gew. 10496; erhalten mittelmässig. Fundort
Lemberg. K. k. Cabinet.
157
49.
Sehr ähnlich, Kopf entschieden rechtssehend , im Avers
viel besser und deutlich erhalten. )( etwas vernutzt.
Silber. Gr. über 6. Gew. 10 203. Fundort Lemberg. K. k. Cabinet. Wegen
des unsichem Beizeichens neben dem Pferdhalse werden die beiden Stücke hier
hergestellt; dies kann Punkt oder Rädchen sein, ohne dass die Type dies ge
rade wirklich bedingt.
50.
Av. Kopf, rechtssehend , Antlitz ganz vernuzt; Stirnbinde
von drei Punktreihen, darüber heraus drei Reihen Haar
büscheln. Punktrand obenüber sichtbar.
lì'. Pferd , rechtsgehend , ziemlich volle Form , Mähne
haaricht und umpunktet , Bauchrippen stark; obenüber
grosses achtspeichiges Rad, unten wie T I, Fläche stark
vernutzt.
Silber, minder dick, dunkellegîrt. Gr. 6. Gew. 8-03. Erhaltung sehr
mittelmässig, unförmig ausgebracht. Fundort Lemberg. Joanneum.
° Das Rad ist Sinnbild der Sonne oder der Jahreszeiten, sowol bei den
Kelten, als bei den Indem, de1"1,Mou ходы); der Griechen und das ,schöne lichte
Бай‘ der Edda, daran erinnernd das volkssittliche Feuerscheibenschlagen in
norischen Landen. Lelewel 135 f. Es erscheint vierspeichig auf den Münzen der
Cadurci, Rev. num. 1838 p. 330. Contzen 78; sechsspeichig auf der Münze
Viredisos und стî; achtspeichig auf den Bodvo. Rev. numism. belg. ser. II.
Tom. VI. 385; rev. num. 1859 pl. II. sig. 1-3; 1839 pl. XIII. Fig. 8. Lelewel
Atlas pl. VIII. Fig. 17, 18. Streber II. 605 not. Vier- und sechsspeichige Räder,
auch von den ältesten athenischcn Stücken, dem syrakusaner Kleinsilber und
Gold, den tarentiner und massiliotischen Münzen bekannt, auf dem kleingleiner
Schilde, ebenso auf gallischen Münzen der Schweiz bei Meyer, erstere Taf. I. Z.
46, 47, 48, 51; II. 94, 95, 96, 97, 98, 100, 104.111. 136, 137; letztere Tafel I.
61. Im Allgemeinen über das Rad: A. Jahn. Keltische Alterthümer der Schweiz.
Taschenbuch für Süddeutschland I1. Lindenschmit: Alterthümer unserer heidn.
Vorzeit Montfaucon Antiquit. expliq. III. Mitth. IV. 68. X. 296. Sollte das Zeichen
unter dem Pferde ein T oder Kreuz —{-, welches letztere auf Strebers Regenbogen
schüsselchen 1, 2 erscheint, nicht sein, so mag man es als Streithammer nehmen
und an den Miölner Thorrs denken, ohne indess die Edda als gültig hierin
anzuerkennen. W-einhold in Mitth. X. 275. Jedenfalls verschieden ist aber dieses
Zeichen von dem liegenden Kreuze X, welches Arneth im Kataloge der kais.
MedaillenstempelSammlung S. 3 beschreibt. Pratobevera in Mitth. IV. 68 auf
Museum Hedervari Tab. 30 Nr. 669 weisend. Mommsen 695. Not. 97. und Seidl
Beiträge II. 221. nach Mittheilung von Hauptmann Braun in Leibnitz.
51.
` Av. Kopf, linkssehend; zu zweien Dritttheilen Haarwindun
gen (drei Reihen) und Bindenschmuck (Punkte, drei
Reihen), Angesicht klein, zusammengedrückt , roh,
Auge stark; Hals contourirt , mit starken Punkten,
unten kleines Zickzack, rechts hinauf Randeinfassung von
18 Punkten. -
_@ - - —
158
52. ~
Av. Kopf, rechtssehend, Stime kurz, Nase abgebogen, Auge
gross, Hals umpunktet, grosser fast senkrecht stehender
Kopfreif aus drei Punktreihen, dahinter zwei Reihen bogicht
gezeichneten Haares; 24 Punkte im Halbkreis rechts
herab.
lp. Pferd, links ablaufend; Form voll, Kopf und Füsse con
tourirt, Mähne gepunktet, Schweif breit und lang. Oben
über ein achtspeichiges Rad, unten zwischen den Pferd
fìssen T |
Silber, dick. Gr. 5. Gew. - Av. minder, Rev. sehr rein erhalten. Fund
ort Lemberg; derzeit, als vom Vater ererbt, mit römischen Münzen ein Eigenthum
des Franz Krischan, Lederermeister zu Weitenstein oberhalb Cili.
53.
Av. Kopf, linkssehend; Nase lang und platt gehalten, Auge
gross, Lippe und Kinn eng aneinander, Hals umpunktet,
Kopfschmuck von einer fast senkrechten Punktreihe,
dahinter nach rechts zwei Haarbüsehelreihen, oben Auf
satz, dreieckicht, ästig, mit Punkten besetzt; links
Punktrand sichtbar.
lp. Pferd , rechtsgehend , Kopf und Füsse contourirt ,
Schweif breit, obenüber Rad achtspeichig, unter den
Füssen T
Silber. Gr. an 5. Gew. 10425; erhalten Av. sehr gut. Fundort Lemberg.
K. k. Cabinet.
54. -
Sehr ähnlich; links Rand von 20 Punkten im Halbkreis,
völlig erhalten; darüber hinaus Silberfläche, Ж Pferd,
Rad, I T
Silber. Gr. an 5. Gew. 9-305. Ziemlich gut erhalten. Fundort Lemberg.
K. k. Cabinet.
55.
Ebenso; Rand rechts völlig, drei Haarbüschelreihen;
Ж Pferd, Rad, I T
Silber. Gr. an 5. Gew. 10.395. Stark berostet. Fundort Lemberg. K. k.
Cabinet.
I
159
56.
Av. Sehr ähnlich; das Angesicht unkenntlich; an Stelle des
Halses ein ausgepunktetes Quadrat. Rand von 25 Punkten,
rechts herab.
li'. Pferd, rechtsgehend; Mähne gepunktet, links über dem
Rücken Rad, achtspeichig, unter den Füssen sehr fein I T
Silber. Gr. 6. Gew. 10-365. Erhalten mittehnässig, stark beschnitten.
Fundort Lemberg. K. k. Cabinet.
57.
Sehr ähnlich, unten sichtbar ein Zickzack. )( Pferd, Mähne
gepunktet, Rad achtspeichig, T
Silber. Gr. 5. Gew. 9-81. Erhalten gut, Einriss oben. Fundort Lemberg.
K. k. Cabinet.
58.
Sehr ähnlich; Untertheil des Zickzacks und Punktrand
Halbkreis noch mehr sichtbar )( Pferd, Mähne gepunktet,
Rad T
Si1ber.,Gr. 6. Gew. 10-46. Erhalten gut. Fundort Lemberg. K. k. Cabinet.
59.
Aehnlich.
Silber. Gr. 6-5 GW. 10-345. Erhalten gut. Fundort Lemberg. K. k.
Cabinet.
‘Ё:
60.
Aehnlich.
Silber. Gr. 7-5. Gew. 10‘245; Obertheil sehr gut. Fundort Lemberg.
K. k. Cabinet.
61.
Aehnlich.
Silber. Gr. 5. Gew. 9-945. Fundort Lemberg. K. k. Cabinet.
62.
Aehnlich, besonders den Z. 57, 58. `
Silber. Gr. über 5. Gew. 10-5. Erhalten gut, besonders Avers. Fundort 1
Lemberg. K. k. Cabinet.
63.
Av. Drei Haarbüschelreihen und Kopfschmuck-Punktreihen
als Hälfte des einen Stempels, Pferd-Hintergestell mit
Schweif, ziemlich gute Form, als Hälfte des zweiten Stem
pels nebeneinander. Punkteinfassung von links herab
sichtbar, darüber hinaus Silberfläche.
/V
160
64.
Av. Kopf, linkssehend, von rechts herab drei Haarbüschelrei
hen und drei Punktreihen sichtbar, linke Hälfte nimmt ein
der rcchtssprengende Reiter mit punktumrahmteni Kopfe.
nt. Pferd, rcchtsspringend, bis zum Hintertheil sichtbar, Kopf )
und Füsse contourirt, Mähne gepunktet, obenüber Rad
achtspeichig, unten I T; links Bindenschmuck von gegen
ständigen Blättern, cingesäumt von je einer Punktreihe.
Silber. Gr. 6-8. Gew. - Erhaltung sehr gut. Fundort Lemberg. Samm
lung Knabl in Grätz. Zwei technisch sehr interessante Stücke. ‚
65.
Av. Kopf, linkssehend, Nase lang, ,Stirnbinde fast senkrecht;
darüber Haarbüschelreihe; links Punktrand sichtbar.
lie Pferd, rechtsgehend, Kopf und Füsse contourirt, Mähne
gepunktet ' oben Rad unten T
Gr. an 6. (Зоw: - Fundort’Lemberg, Sammlung Braun in Leibnitz, aus
dem Joanneum erworben. -
66.
Av. Kopf mit Perlenschmuck.
lì. Pferd, darüber ein achtspeichiges Rad, unten- ein hammer
artiges Zeichen wie T
Silber. Gr. 6? Gew. - Dr. Hönisch in Pettau?
67.
Av. Kopf, rechtssehend, Auge schief herab, Nase und Lippe
zusammengedrückt’, Hals von Punkten umsäumt. Kopf
schmuck wie mit Dreieck abschliessend. Dreipunktreihe
fast senkrecht; dahinter hinaus Haarbüscheln. Punktkreis
links sichtbar.
lì. Pferd, rechtsgehend, Mähne gepunktet, Kopf, Füsse con-0
tourirt, Rad achtspeichig, unten T ’
Silber. Gr. 6. Gew. - Fundort Lemberg. Sammlung Knabl in Grätz.
161 `
69.
Av. Kopf, 1inkssehend,Auge und Nase stark angedeutet, Stirn
binde von zwei Punktreihen. Haare oben spitz aufstehend.
Stark convex.
li-. Pferd, linksaufspringend, Körper schr dick, Kopf und Füsse
sehr dünn und contourirt, Mähne bis über die Stirn herab
gepunktet; auf dem Pferdrücken schief wie eine Pflanze,
sicherer der makedonische Reiter. Sehr rohe Formen.
Starke Höhlung mit Randreif.
Silber, dick. Grösse 7. Gew. 13-525. Erhalten Av. schlecht, Rev.
gut. Fundort unbekannt. Joanneum.
Eine ähnliche Beigabe (Stab mit drei Querbalken) auf dem Rücken des
Pferdes bei Streber’s avernischem Silberstück II. Abth. p. 584 und Taf. 1 Nr. 2,
aus Rev. num. 1846. p. 261. pl. XIV. 3; ein Stab, schief, cbenherum fünf Punkte
über den Pferderücken her bei Meyer Taf. I. Z. 32. Wahrscheinlicher, wie
gesagt, ist der Reiter. Im Reverse nicht unähnlich Lelewe1's Stücke III. 16,
Gew. 139 у, Grains, Zeit um 270; vgl. Cap. 25, 26, 41.
70.
Av. Kopf mit Halsabschnitt, links emporsehend , mit Stirn
band und geebnetem Haar, ziemlich edel gehalten.
lì. Pferd, rechtsgehend, mehr enge gehalten, Kopf und Füsse
durch Vernutzung vollförmiger geworden , über dem
Pferde vielleicht ein Punkt, wie deren unten vier . . . .
(Randeinfassung ?).
Silber dick, scheinbar mit Bronceüberzug. Gr. an 6; rechtsab be
schnitten. Gew. 9~332. Erhaltung ziemlich gut. Fundort nicht angegeben.
Joanneum.
Die Punkte über die Dreizal geben gewönhlich die symbolische Pyra
mîdalstellung auf, erscheinen horizontal neben einander gereiht und begnügen
sich meist mit dem Platze unten. Es ist daher hier nach Streber`s eingehender
Forschung auf Gottheiten zweiter Ordnung zu denken, ohne Einwendung, ,dass
ich in diese Bilder mehr Sinn und Bedeutung hineinlege, als in ihnen gesucht wer
den dürfe.‘ Zwei und mehre Punkte als Beizeiohen zum Pferde auf gallischen Mün
zen der Schweiz beiMeyer Taf. I. Z. 60; II. 81, 94, 100 ?, 102; III. 118 ?, 128,128.
11
162
71.
Av. Kopf mit Halsabschnitt, linkssehend, Nase, Auge, Lippen
stark, Kinn vorspringend und voll, am Halse Zierrat;
breite Stirnbinde von drei Punktreihen , Haar zuge
strählt. Form roh.
-F Pferd, rechtsgehend, Vordertheil hochgebogen , Mähne
trotz der Haarausführung von Punkten umgränzt, ebenso
des Reiters Kopf; unter dem Pferdbauch eine Silberaus
quetschung, die vielleicht ein Rad? verdeckt hat.
Silber, dick, dunkellegirt. Gr. an 6. Gew. 9-646. Erhaltung gut. Fundort
nicht bekannt. Joanneum. .
Die unbärtigen Köpfe im Averse bei Duchalais 373-380; die bärtigen
oder Zeusköpfe, 38 Stück, S. 364-373.
72.
Av. (Zeus-) Kopf mit Halsabschnitt, linkssehend , Nase etwas
vorspringend,Auge und Wange vertieft, voller büschelich
ter Bart, Kranz wie von Lorbeerblättern, Haar geebnet.
Fast edle Form.
Kn Pferd, rechtsgehend, gedrängt, aber volle Form, Kopf im
alten Styl; Riemenzeug, Reiter mit einer Art Helmzier.
Etwas Höhlung , geschlossen durch doppelten Reif, als
doppelter nur mehr rechts sichtbar.
Silber, besonders dick bei Gr. 4. Gew. 12-8. Erhaltung gut, besonders
Rev. Fundort ungewiss. Joanneum.
Ein sehr ähnliches Stück, wir möchten sagen das Vorbild, bei Lelewel
T. IX. 8. von 252 Grains, aus der Sammlung von Meynaerts. Dort ist im
Reverse zwischen Pferdes- und Reiters-Kopf ein Ring mit Mittelpunkt und
Seitenstrich, drei Punkte bilden des Reiters Kopf, drei seine Brust, das Beizeichen
über dem Pferderücken ist länglichter ausgebildet. Als die Hälfte eines Bogßnä
kömmt solche Verzierung bei Streber namentlich Nr. 55 vor; ähnlich bedeu
tungslos bei Meyer Gall. Münzen. S. 4 und Taf. I. Nr. 16. Der Reiter isi
wahrscheinlicher. Vgl. hiezu Duchalais p. 371. Nr. 33 von 20 Millimetern und
Mionnet Incerti 161.
73.
Av. Kopf, linkssehend, mit starker Nase, dichtem langhaarigten
Bart, mit Kopfaufsatz; ganz rechts herab gerundetes Zick
zack. Einfassung von 50 Punkten, darüber hinaus links
freie Silberfìäche.
K'. Pferd, rechtsgehend, mit Reiter, unter den Füsseng, rßßhfs
vor dem Pferde 13; darüber wie ein Panier.
Silber. Gr. um 7. Gew. 12-83. Gut erhalten, etwas Höhlung im Revo
unförmige Gestalten. Fundort nicht bestimmt. Joanneum.
Sehr ähnlich hauptsächlich im Revers dem von Wocel (Sitzb. 16.Bd
S. 186, tab. II. Nr. 1) mitgetheilten Stücke aus den Tumulen zu Stockau, г”
zehn Arten anderer Keltenmünzen sich vorfanden; ähnlich stylisirtes Sfußk
163
74.
Av. Kopf, linkssehend, mit starker Nase, Rollbart und dich
tem Haupthaar; ziemlich wol geformt.
lp. Pferd, rechtsgehend, mit Reiter; scheint dem vorigen
ähnlich.
Silber, dick. Gr. 5. Gew. 12‘42. Erhaltung im Av. ziemlich, im Rev.
sehr wenig gut. Fundort unbestimmt. Joanneum.
Nicht eine doppelte Masche , an Runen erinnernd, sondern ein Doppel
bogen liegt zu Füssen des Pferdes. Streber hat einen solchen dreifachen Bogen
der fünften Gruppe seiner Regenbogenschüsselchen Nr. 85, Fundort Баgен,
Gew. 7402, ausgelegt als übereinstimmend mit der Bedeutung des lycischen
Triquetrums, wo drei Mondsicheln zunächst auf die drei Mondphasen, im
Weiteren aber auf die weibliche Göttertrias weisen. Noch lassen sich vier
Schenkel oder Halbmonde auf die Phasen deuten; wie aber verhält es sich
mit der thatsächlich erscheinenden Fünfschenkelfigur als Avers eines (mit Re
vers: Pferd links, oben rückwärts Silberstückes der Sammlung
J. Rainer zu St. Veit in Kärnten? Ist die Type nicht richtiger ein schlechter
Kopf ? Ein etwas ähnliches Stück, in Dalmatien ausgegraben, gibt Lelewel
nach Conbrouse II. 1, vgl. die Cap. 17. 18. 25. 26. 41. Er nennt es ein den
Kelten in Gallien, an der Donau und vom Adria- bis zum schwarzen Meere
gemeinsames und setzt es um 880-270. Ein ganz ähnliches vortreñliches
Stück mit dem deutlichen Beizeichen vor dem Kopfe wurde in den Ruinen
von Virunum am Zollfelde gefunden und wird bewahrt im Museum zu
Klagenfurt.
75.
Av. Ko В fа linkssehend я mit büschelichtem Haar1 Stirnband und
zottigtem Bart, Auge stark, Nase klem, aber wulstig;
rechts herab Zickzack, links herab im Viertelkreis
10 Punkte. Aeussere Punktrandung sichtbar.
H1. Pferd, stark unförmig, rechtsgehend, Kopf und Füsse
contourirt, mit kleinem Reiter, die Hände ausstreckend,
rechts vorne das Triquetrum oder nur ®, unter dem
Pferde со . Scheint beschnitten.
Silber, dick. Gr. 6 : 8. Gew. 12-815; eiförmig. Sehr gut erhalten. Fund
ort nicht bekannt. Joanneum.
Das Zeichen Е, Zickzack, häufig auf dem altitalischen Schwergeld, sieh
Seidl. Altital. Schwgld. a. v. O.
11*
.Í
164
76.
Av. Kopf, linkssehend, Auge und Kinn gross, Nase stark, Haar
geschnörkelt, Stirnbinde wie von jc zwei nebenliegenden
Blättern. Form zwar voll aber starr.
lì. Pferd, rechtsgehend, sehr dürr, Mähne gepunktet, oben
am Pferdkopf V ; Reiter sehr dürr aber dickköpfig, in
der erhobenen Rechten wie V , unter dem Pferde :,
zutiefst durchlöchert.
Silber, dick. Gr. über 8. Gew. 12~314. Erhaltung gut, etwas angebroohen.
Fundort unbekannt. Joanneum.
Das Zeichen V erscheint auch auf einem (wahrscheinlich norischen)
Silberstücke , Rv.: Reiter von der rechten Seite, ohne Füsse, Umschrift:
Y U - Y - .I L, unter dem linken Vorderfuss des Pferdes E, endlich V unter
dem Bauche; in der Sammlung J. Rainer zu St. Veit in Kärnten. (Dort ent
scheidene Philippuslegende.) Der Stem nicht selten auf gallischen Münzen der
Schweiz, nach Meyer; vierpunktig Taf. I. 71; vielpunktig Taf. I. 63, 27, 28;
letzterer auch bei den Santones nach Grüsse Taf. XI. Z. 1, strahlicht ebd. XII. 7
der Aulerei Eburovices (Mitth. V. 58) und auf schweizer Stücken wie Meyer
Taf. II. 86. III. 129. 150. des Orcitirix, einfacher Taf. Il. 95. 96. 100. Derselbe
Stern auf dem Klapperblech des strettweger Fundes unter dem ziegenartigen
Thiere. Mitth. III. 73. Taf. I. Z. 4.
77.
Av. Kopf mit Halsabschnitt, linkssehend, Nase mehr flach,
Auge stark, Bart voll und blättericht; Stirnbinde von
drei Blätterreihen, Haar büschelicht, übrigens hier un
vollständig.
iì. Pferd , linksgehend, volle Formen, Riemenzeug, mit
Reiter, schmal gehalten, links über dem cmporgehobenen
Pferdfuss X, unten gepunkteter wagrechter Strich. Ein
Loch durchgeschlagen.
Silber, minder dick. Gr. 7. Gew. 12-715. Erhaltung gut. Fundort nicht
bekannt. Joanneum.
Das ähnliche Zeichen X findet Arneth auf einem Stücke seines ,Catalogs
der k. k. Medaillen-Stempelsammlung‘ S. 8; Streber sieht sowol auf diesem
wiener als auf dem zu Kremsmünster gefundenen linzer MusealStück drei
Kreuze. П. 652. Not. 2. Es möchte aber auch wol nur eine Zusammensetzung
des als Zierrat (z. B. bei Grässe’s altgallischem Silberstück Taf. XII. 6) vor
kommenden Zeichens ^ sein; so auch das Kreuz unter dem rechtslaufenden
Pferde bei Meyer Taf. I. Z. 21; über dem Pferdrücken gestürzt, wie auf unserem
Stücke, ebd. Z. 48; mit Punkten in den Winkeln ebd. Taf. H. 118. 114.
78. -
Av. Kopf, linkssehend, Nase gross, Auge, Lippen nur con
tourirt; die Zweidritttheile nach rechts nehmen ein: brei
tes Stirnband von Punktzeilen, dazwischen gegenständige
Blätter;Büsche1haar,zweiReihen.EinzweitergleicherStem
pel geht querüber, daher allgemeine Verschwommenheit.
165
79.
Av. Kopf mit Halsabschnitt, linkssehend, Auge stark, Nase
lang und wulstendig , Wange voll , Blätterstirnbinde
geschlossen durch ein lyraförmiges Gebinde, unter dem
Backen Zierrat und drei nebenliegende Blätter; rings
vernutzter Punktrand, von Nase bis unter den Backen
unterbrochen.
lì'. Pferd, rechtsgehend, hochfüssigt, Kopf und Füsse con
tourirt, sehr unförmig, Mähne gepunktet, Reiter mit
Helm, daran Crista und Rückbug zu erkennen ; vor dem
Pferdhals rechts ein Vogel, langschnäbelig, hochfüssigt,
dreizehig, rechtsgehend. Etwas Höhlung.
Silber, dick. Gr. 6-5. Gew. 12-025. Erhaltung gut. Fundort unbekannt.
Joanneum.
Der Vogel (Pfau ?) ähnlich auf der gallischen . .OmaratisMünze (Revue
1862. Nr. 1. p. 28. pl. I. 6), nur dort linkssehend. Er wird sowol den Arvernern
als Bìtufigem zugeschrieben. Es ist übrigens auch Adler und Taube erkannt
und insbesondere letztere auf Belisama in ihrer Eigenschaft als Urania oder
Luna bezogen worden. Vgl. Streber`s Regenbogenschüsselchen Nr. 19, 29, 56;
Meyer p. 20, 21 und Taf. ll. 112-114, wo auch der uns tauglichste Reiher
erwähnt wird. Der Vogel erscheint auf den kleingleiner Fundstüoken (Mitth.
S. 277) und auf marmaroser Münzen (k. k. Cabinet); kömmt übrigens so
wenig weiter vor als die mehr östlichen Bilder: Vogel auf Lanze, Harpye, Bär
und Jäger, Greif, Löwe.
80.
Av. Kopf, linkssehend, mit Kräuselbart, langem Haupthaar
‚ und Haarband, Halsabschnitt; ziemlich edel gehalten.
ly. Pferd mit Riemenzeug, linksgehend, mit lenkendem Rei
ter, unter den Füssen ein linksschender Menschenkopf
mit Halsabschnitt.
Silber, dick. Gr. 6. Gew. 13-71. Erhaltung gut und kräftig. Fundor
unbekannt. Joanneum.
166
81.
Av. Kopf (Zeus), linkssehend, mit Halsabschnitt und Kleid
falten, Haar geebnet, Blätterkranz dreireihicht, Auge
nicht ausgeführt, Bart wie geblättert. Punktrand als Halb
kreis sichtbar. Ziemlich edel.
li'. ,ILIY um das Pferd, linksgehend, Kopf und Füsse
contourirt, Mähne gepunktet, Reiter, die Rechte seit
eingestemmt, die Linke emporhebend. Unter dem erhobe
nen linken Vorderfuss П, unter dem Pferde das Tri
quetrum. Zutiefst Punktlinie.
Silber, dick. Gr. 16. Gew. 12‘815. Erhaltung gut. Fundort unbekannt.
Joanneum.
Nicht unähnlich, was den Averskopf, das Pferd und Triquetrum des
Reverses und auch die Grösse betrifft , dem Audoleonstücke bei Wiczay p- 100
Nr. 2566. Taf. X. 219. Neumann I. 135. Vgl. ebd. Numism. barb. arg. p. 347
Nr. 7496. Auf den ersten Blick fällt die Aelmlickeit des Stückes mit den makedoni
schen Didrachmen auf, z. B. mit dem Philippus II., bei Grässe Taf. II. Nr. 1
abgedrückt. Dort erscheint der lorbeerbekränzte J oviskopf, Reiter mit Zweig,
auch Г unter dem Pferdfuss, rings (DIAIH ПОТ, was hier ganz verrenkt ist. Vgl
Eckhel Doctr. 1. 4. S. 178. Von Duchalais’ 38 Exemplaren (S. 364) MÍ
keines die volle Aehnlichkeit mit dem unseren; überall sind die Fragmente der
Philipposlegende andere, die Grösse 15, zumeist 24, 25 bis 27 Millimetres.
Ganz gleich ist auch Lelewel’s Stück II. 3. nicht. namentlich was das П und дед
Reiters linke Hand betrifft. Vgl. dessen cap. 17. Gewicht 252 Grains und Zeit um
280-240. Die fragmentarischen Philipposlegenden verzeichnet Lelewel p. 43
p1. II. 11; vgl. auch Conbrouse 1, 2, 3, 8, rev. numism. I. pl. II. 1. Das Tri
quetrum, dessen ältestes Erscheinen auf griechischen und römischen Münzen
Streber aus Cousinery. Combe, Cohen, Sestini, Lenormant, Carelli und Tore
muzza schön zusammengestellt und der Herzog von Luynes vollends erklärt
hat, besteht aus drei Halbmonden oder Haken wie auf lycischen Typen
Meyer`s schweizer Münzen Taf. II. Z. 100. Streber II. 678 und Nr. 84
Duchalais Deseript. p. 443. Rev. numism. 1855 p. 164; 1841 pl. ‘ч!’
f. 9; 1838 p. 77; 1840 p1. XVI. ~f. 11. Rev. d. 1. Numism. belge Sm'
III. Tom III. pl. V. fig. 6; dann Lelewel Atlas Tab. I. Fig. 14: 165
1Х. 23. Es ist übrigens auch der Vierhaken sowol in Lycien als in Game“
angewendet worden; sich Lelewel Atlas pl. IX. 25, 26. Duchalais Deseripl
.\-r. 508-512. Mionnet suppl. T. I. incert. d. Gaul. Nr. 298. Alle die vorher
gegangenen Stücke , welche nicht zu den seltenen gerechnet werden könnfflv
zeigenjm Style eine mehr minder grosse Verschiedenheit; bald halten sie Slßh
167 ‘
Ь) Epigraph.
82.
Av. Kopf (Apollon) , rechtssehend , mit Wulsthaar und
Stirnbinde, Nase stark und spitzig, Auge kaum an
gedeutet, Halsabschnitt. Rand von Punkten in Ver
ticfung.
Py. Pferd, linkssprengend, mitMähne und Riemenzeug; darauf
Reiter, tragend ein Panier Unter dem Pferde Q oder
Ring, zutiefst zwischen zweien Zeilen ADNA-M , letzteres
links hinauf und ohne Einzeilung. Punktrand. Gepräge
voll und correct.
Silber, dunkellegirt, dick. Gr. an 6; eiförmig. Gew. 8932. Selten im
4. Grad. Fundort nicht bestimmt. (Aus Kärnten? Mommsen 695. Not. 97)
Joanneum. Aehnlichcs Stück ebendaher in der Sammlung Dr. Schreibers zu
Freiburg im Breisgau.
168
83.
Av. Kopf mit Halsabschnitt, ziemlich ü pig, rcchtssehend;
Nase scharf, Kinn und Wange voll; Stirnbinde von gera
den Dickstrichen zwischen zweien Punktreihen,. darüber
Haar in Wülsten; rechts Punktrand als Halbkreis, darüber
hinaus freie Silberfläche.
lia Pferd, linksabspringend mit Riemenzeug, Mähne gepunk
tet, gute und volle Form; Reiter mässig dürr mit
breitkrämpigem Hut, und Lanze in der Rechten; unten
zwischen zweien Zeilen ADN M-I I ; Punktrandung unten
sichtbar.
Silber, dick. Gr. 5-3. Gew. 10-175. Erhaltung sehr gut. Selten im vierten
Grade. Fundort nicht angegeben. Joanneum. Stimmt zwar mit Lelewels
Stück pl III, 12, ist aber doch zweifellos ein anderer Stempel.
84.
Av. Kopf mit Halsabschnitt, weiblicher?, linkssehend, Auge
und Nase stark, Haar langgestrählt und rückwärts zusam
mengebunden; rechts am Rande Bogenzierrat mit Punkten
fYYñ , etwa Halbkreis.
K'. Pferd, linkssprengend, Reiter mit Lanze, Köpfe und Füsse
vernutzt , unten etwas im Bogen und zwischen zweien
Linien ЛЮМЧТ zu unterst der Bogenzierrat sichtbar.
Etwas Höhlung. Formen roh.
Silber, dick. Gr. über 6 Gew. 16-723. Erhaltung mittelmässig. Selten
im vierten Grade. Fundort nicht angegeben. Joanneum. Fehlt bei Lelewel und
Duchalais (S. 333 nach Nr. 81.) Lesen wir mit Unrecht Adnamat, was bei der
grossen Undeutlichkeit der Siglen sehr leicht möglich, und was vielleicht die un
gewöhnliche Type des weiblichen Kopfes nicht erlaubt, so mag man sich mit der
Erklärung genügen lassen, welche Lelewel seinem auf Taf. III. 13 abgebildeten
Stücke, dem unseren ganz ähnlich, gegeben hat. Er findet in ihm einen ganz
unbekannten ÜAAÍÜS, Gew. 3611/5 Grains (Serrure’s Stück) und 324 (Meynaerfs
Stück) und setzt es in die griechisch-römische Uebergangszeit um 120 vor die
Atta, gleichzeitig mit denNonnos, welchen als letzte die Adnasati und C0r15@
folgen. Cap. 25, 41, 119, 120. Lag es Leleweln nicht ebenso nahe, geradehin
Nonnos zu lesen?
Es sind aus den drei ersten Jahrhunderten nach Christus die NamenAdnaIrn
(Adnamius für Steiermark und Kärnten aus je zwei Fundstätten, Adnama für
Steiermark aus zweien) und Adnamat, Adnamato, Adnamet (für Steiermark M15
fünf, für Kärnten aus zwei Fundstätten) steininschriftlich nachgewiesen wordeïh
In dieser Zeit kennt die Geschichte noch keine Slaven auf norisch-pannonischem
Boden; man weiss daher, was von Terstenjaks Versuch (Novice 1859, NL 44’
169
darauf Dimitz in Mitth. des hist. Vereines für Krain 1859. XIV. 91.), die Adnam
Münzen zu slovenischen (Adna sei As, dc, und mat eine bestimmte Summe, wie
die deutsche Mark) zu machen, füglich zu halten sei. Noch eríìndungsreicher ist
der bisher unbekannte Numismatiker Pohorski in Novice Z. 31. Er stellt das
Mat mit dem altserbischen m't, entsprechend den altrussischen Goldmünzen Rezan
und Rubel, der holländischen Kupferscheidemünze Meit, mit Mattier und den
spanischen Mat‘s zusammen. Warum liest er nicht gar: ,Einen Groschen keltische
Währung ?‘ oder ,Ein slovenischer Si1berrubel?‘ Wol ahnt der unverständige
Anhang des kenntnissreichen Slavisten, der bereits mehr als einmal die Ueber
schreitungen seiner Trabanten hat verantworten und zurückweisen müssen, nicht,
welch’ ein gewaltiger Bundesgenosse solchen Ansichten scheinbar zur Seite stehe.
Nicht nur Patin (Hist. des méd. cap. 12) und Jobert (Science des méd. I. 96)
schienen geneigt, die keltischen Münzen überhaupt in die Zeit der Völker
Wanderung und namentlich der Gothen zu verweisen, sondern Frölich selbst
theilt diese Denkmale in seinem neuen Beitrage zu den alten Königsmünzen den
im_vierten bis sechsten Jahrhunderte Moesien, Macedonian, Thracien und Pan
nonien überschwemmenden Hunnen, Slaven, Bulgaren (oder auch anderen) zu.
Aber er hat den Anfang als Ende genommen, indem er sein Urtheil auf dem
mittelmässigen Styl beruhen liess, der nur im vierten Jahrhunderte nach
Christo herab so sehr barbarisirt habe werden können. Indess schon Eckhel hat
diese Conjectur glänzend niedergeschlagen durch seinen erfahrungsgemässen
Ausspruch: ,In dieser Zeit wurde mit solchem Schrot und Kom, wie den keltischen
Münzen eigen, eben gar nirgend geprägt und welches Volk irgend münzte, hielt
sich gar und ganz an das Mass der damals gäng und gäben Byzantiner. (Doctr.
1.4, S. 175.)‘ Gleichwcl möchte aber hier auf die Ansicht, man habe in den
Adnamaten eine grosse keltische Familie vor sich, die weitberühmt und mächtig
war, wie etwa später die Merovìnger und Kerlinger, auch nicht eingegangen
werden. Die Namen Adnam, Adnamat und Aehnliche (nicht aber Atnameh, wie
der Druckfehler eines vortretïlichen Geschichtwerkes etwas persisch klingt) waren
eben nur weitverbreitete, von Gallien bis an die mittlere Donau reichende Ein
zelnamen und gehören ebenso wenig Einer Familie an als unsere deutschen
Müller, Meyer und Schulze. Wenn Koch die Inschrift Adnamet auf steiermar
kischen und mährischen Münzen für blosse Titel ansieht (,grossen Krieger“ wie
,Mehrer des Reichs‘), so steht dem gegenüber erstens: dass ja eigentlich alle kel
tischen Namen wie Titulaturen klingen und zweitens, dass eben der Name auch
auf Steininschriften als trockener Personenname vorkömmt_ -- Was das Alter
der Münzen anbelangt, so nennt.Mommsen (S. 695) alle Münzen ohne Aufschrift
oder mit den Aufschriften Adnamati, Atta, Nemet älter, als die des Nonnos
(Biatec, Cobrovomar u. A.) und zwar in die Zeit vor der römischen Unterjochung
hineinreichend. Aelter, weil sie - zwar der römischen Lettern sich bedienend -
die römischen Denare noch nicht nachahmen, wiewol sie ihren Fundort nahe
den Alpen haben. Warum Mommsen den pannonischen Charakter an allen
Adnamat, Atta, Nemet so betont, obgleich er deren Vorkommen in Steiermark’s
Westen, Kärnten, Krain mehr als Einer kennt, ist dunkel. Es möchte also wol
erlaubt sein, bis eine norische Prägung entschieden verneint ist, den benannten
Münzen über das Jahr 8 n. Chr., dem Jahre von Pannoniens Unterjochung, noch
den Zeitraum bis zum Jahre 14 п. Chr., dem Sterbejahre norischer Freiheit, zu
gestatten. Eckhe1Doctrina I. 4, S. 170, Z. 1; S. 172; Catal. I. ab 289, Nr. 29;
in Silber und Erz im kais. Cabinete. Pellerin erklärt diese Münze an zweien Stellen
(Rec. I. 11, Suppl. I. 9) für hispanisch, welchen Charakter er überhaupt in
mehren unserer einheimischen Stücke ausgesprochen findet. Aber der Spanier
Florez übergeht diese Münze, die sich in Spanien also nicht findet, mit Schwei
gen. - Ein ADNA^-A (auf Revers, Reiter mit Lanze, rechts, Perlenkreis) aus
Teurnia in der Sammlung J. Rainer zu St. Veit in Kärnten; ein ADNA, zweite Auf
170
85.
Av. Kopf (Apollon) mit starkem Halsabschnitt, rechtssehend,
Nase, Auge, Lippen, Kinn stark gehalten; Binde von
gegenständigen Blättern, Wange voll; rechts Punktrand
Halbkreis sichtbar.
lh. Pferd, linksabspringend, ziemlich volle Form, Mähne gepunk
tet; Reiter mit fast wagrechter Lanze; unten zwischen zweien
Zeilen ATTA; Punktrand-Dreiviertelkreis links sichtbar.
Silber, dunkellegirt, dick. Gr. an 6. Gew. 9-82. Erhaltung gut. Selten
im vierten Grade. Fundort Altenmarkt bei Windischgrätz. Joanneum.
Steininschriftlich kömmt dieser Name in Noricum und Pannonien gar
nicht vor; doch ist ihm im Wesentlichen ähnlich Gruters TATTA zu St. Johann
171
bei Herberstein und, wenn man will, auch derATeR zu Baierdorf, der TATTus von
Kötsch, wie man ihn denn auch in Zusammensetzungen wie ATbricantia, ATebo
duus, ATegnata und ATigenta (Tochter des AT), ATemar, ATemeria, ATimetus,
ATTio und ähnlichen finden mag. Mommsen 695. Not. 97. Ein wol hieher gehöriges,
aber epigraphisch verschiedenes Stück, stammt aus St. Peter im Holze (Teurnia),
verschieden von dem in Klagenfurt befindlichen ATTA aus demselben St. Peter,
bei Mommsen ebd. angeführt; es ist ein AT. auf dem Revers: Zurückschauender
Reiter mit der Rechten eine Lanze haltend , vorne und hinten ein Kreis, in der
Mitte Q; Perlenkreisrand. Sammlung J. Rainer zu St. Veit in Kämten. Ein
ATTA ohne Beizeichen im eisser Funde 1858 nach dem k‘a-rnt. ,Archiv für Top.
und Gesch.‘ Il. Taf. IH. und A. f. K. œ. G. Q. XXIV. 1860 S, 281, derzeit im k.
wiener Cabinet. Eckhel Doctr. Z. 3. Vgl. Schreiber in Mitth. V. 67. Pellerin Rec.
I. Taf. П. Z. 24 hält das Stück für hispanisch. Sehr ähnlich bei Duchalais 393
Nr. 82; nur dort mit Beizeichen im Revers. Mionnet Chefs Nr. 16. Grösse 20
Millimètres. Conbrouse 375. Lelewel pl. III, 11, Gewicht 132 Grains, Zeit um
110 und I. 12. Gewicht 202 Gr. Zeit um 200 v. Chr. Keines der beiden Stücke
entspricht dem unseren völlig. Das erstere hat zwar den rechtssehenden Kopf,
‘aber Reiter und Pferd sind andere und die drei Ringe in der Area fehlen bei
unserem. Das andere hat den linkssehenden Kopf und unter dem Pferde noch
einen wagrechten Dreizack. Vgl. übrigens Adnamat und Mommsen 695. Die
Attastücke sind nach Lelewel (279) recht zalreich und die Fabrik dieses Häupt
lings muss sehr fieissig gewesen sein. Lelewe1’s zwei Stücke wiegen das eine 202,
das andere 132 Grains, mehr nationalen Charakters das eine, mehr des römi
schen das andere; er hält sie_ für Früchte des zweiten Jahrhunderts v. Chr.
aus Narbo (Colonia Ataeinorum). Vgl. Wiczay Num. barb. arg. p. 344.
Nr. 7499, 7500.
86.
Av. Kopf, linkssehend, vernutzt, nur Backen sichtbar; breite
Stirnbinde von zwei Punktreihen, dazwischen Kranz gegen
ständiger Blätter, Kraushaar; solches auch unter dem
Backen. .
liy. Pferd , rechtssprengend, Mähne haaricht, ziemlich voll,
etwas unförmig; Reiter, die Linke seiteingestemmt, Kopf,
gross, umkreiset von Punkten, unter dem Pferde COP,
links hinauf wie zwei Gussblasen, Ausquetschung auch
unter dem Pferdbauch.
Silber, dick. Gr. um 5. Gew. 10105. Erhalten Rev. ziemlich gut. Aus
Lemberg. Joanneum Mommsen 695 Not. 97. Selten im vierten Grade. Con
brouse 427. Lelewel 427.
87.
Av. Kopf, linkssehend, Nase stark vorspringend, Stirnbinde
von zwei Punktreihen, darin Kranz gegenständiger Blätter ;
links herab mehr freie Silberfläche.Form roh.
Py. Pferd, rechtsgehend, Kopf und Füsse contourirt, Mähne
haaricht; Reiter, der Kopf umkreiset von Punkten; unter
dem Pferde
Silber, dick. Gr.СОН ‚ über
5. Gew. demErhaltung
T063. Pferdkopf vielleicht
ziemlich gut. Selten im
88.
Sehr ähnlich, etwas anderer Stempel.
Fundort unbestimmt. Joanneum.
Das G kann auch retrogrades S, rechtes ‘Э sein, wie auf den CA
LIAGIIIS-Silberstücken des pagus Vindiolensis oder Vindoilisus um Vendeuil
Rev. num. 1855 pl. X Fig. 1-3; Rev. d. l. Num. belg. p. 152 pl. V Fig.
4-5. Vcillemier: Essai sur les monn. Beauvais; Streber II. 606 und Taf. 2
Nr. 17, 18, wenn nicht geradezu der Halbmond, so dass nur OI als Buch
staben erübrigten, welche thatsächlich erscheinen auf dem Dicksilberstück der
Rainer’schen Sammlung zu St. Veit: Rev.: Reiter von der linken Seite,
unten OI. - Es gibt eine frühgallische Münze der Schweiz, auf welcher ein
Coio genannt wird. Es ist dies nach den französischen Numismatikern ein
Fürst, mit welchem Orcitirix sich verband und de Saulcy (Rev. num. 1861
p. 86 vgl. auch 1862 Taf. I; mit Coios 4Stk.) findet in ihm Caesars Sequa
nerfürsten Coiostic(us), latirńsirt Casticus. Beide hätten sonach gemeinsam
gemünzt und eine Gottheit als Symbol angesetzt. Die Münze findet sich bei
Meyer p. 15 und Taf. XI Z. 81. Dass diesen Coiostic unsere Münzen bezeich
nen, ist nicht anzunehmen. Enthält das COI einen norischen Namen (wie das
Santonenstück Annicoios nach Crazannes Rev. 1840 pl. XVI Z, 11), so ist
andererseits ein halbswegs entsprechender steininschriftlich nicht nachgewiesen,
da denn CASTRIX, COMAT, CONAMATUSo, CONTUCON, COTTAI,
COTUCo, COTTAIo, COTU, COTULIa, COUDOMAR, COUNERTa,
COUSON, COVIDOMIAR nicht Genüge leisten. Eckhel führt in Doctrina
Z. 11, 12, Silberstücke mit vollausgeschriebenen COISA 171) und
CONGE an, welches letztere hier nicht ganz unpassend wäre. Bei Ducha
lais erscheint ausser einem Cocestius und COPC (oder COPO) eben dieser
CONGE, S. 394 Nr. 84, den Mionnet in ‚Мёд. barbar. suppl‘ Nr. 16
und in ,Chefs gaul.‘ Nr. 84 aufführt; und in der That, die Aehnlichkeit mit
unseren Stücken ist nicht ganz gering. Sollte, wie bei einem der pariser
Stücke das CO, so bei den unseren das NGE fehlen? Indem Lelewel den
allerdings sehr dankenswerthen Versuch gemacht hat, den Namen auf Con
gentiacus zu ergänzen, so hat er unserem pannonischen Münzwesen das
Stück entzogen und selbes der Narbonensis zugewiesen, dem gefangenen
und wieder heimkehrenden Häuptlings-Sohne. Vielleicht läge es doch
näher, für CON vielmehr COP (Duch. S. 396 Nr. 86) zu lesen, wenn
man rücksichtlich des Styles namentlich im Averskopfe eben auch gegrün
deten \Viderspruch erheben wollte gegen die Abbildungen, die Lelewel nach
Longpériere S. 282 gebracht. Vgl. noch W'iczay Num. barb. arg. p. 348.
N. 7311, 7512.
89.
Av. Kopf, rechtssehend, Nase und Mund punktirt, Ohr stark,
Kopfschmuck von Windungsshichen eingefasst durch
Punkte.
ц. Pferd, rechtslaufend, Kopf und Füsse contourirt, Schweif
weitausgeführt, tlockicht, auf dem Hochrücken wie einen
Ring, darüber zwischen zweien wagrechten Zeilen DHA./\.
Etwas Höhlung.
Silber, dick. Gr. 5. Gew. 10‘3. Erhaltung gut. Fundort nicht bestimmt,
vgl. aber das Folgende, Joanneum.
173
90.
Aehnlich.
Silber. Gr. an 5. Gew. 10-445; erhalten gut; Ausblasung am Rande
rechts über dem Pferdkopf. Fundort Lemberg. K. k. Cabinet.
91.
Sehr ähnlich, im DIIA ein zweites A nicht mehr sichtbar.
Rand zersprengt.
Silber. Gr. 45. Gew. 10-32. Fundort Lemberg. Rev. besonders gut
erhalten. K. k. Cabinet.
92.
Av. Schr ähnlich, Gesicht mehr sichtbar, Nase abgestumpft,
Hinterhaupthaarc ausgeglättet; das letzte A in DIAA halb
sichtbar.
Silber. Gr. 4. Gew. 10315. Fundort Lemberg. K. k. Cabinet.
93.
Sehr ähnlich. Ausser Kopfschmuck fast alles unkennt
lich. Randreif; das DIIAA zwischen den zwei Parallel
strichen, die mit Punkt abschliessen ‘——‘ ‚ ganz voll
ständig.
Silber. Gr. an 5. Gew. 10475; erhalten mittelmässig. Fundort Lem
berg. K. k. Cabinet.
94.
Av. Aehnlich, Untertheil des rechtsschenden Kopfes, Ohr
stark ausgedrückt, daneben links ein Kreis mit Mittelpunkt
und Nebenstriche.
Py. Pferd , reehtslaufend, Kopf und Füsse contourirt, auf
dem Brusttheil vor den Füssen drei Punkte „Oo , auf dem
Rücken Ring, obenüber DII.
Silber. Gr. 4‘5. Gew. 10-37. Erhaltung ziemlich gut. Fundort Lem
berg. K. k. Cabinet.
95. `
Av. Schr ähnlich, Kopf minder erhalten, Kreis mit Mittelpunkt
als Stirnbindeschluss links.
li'. Pferd mit Brustpunkten. Das DIAA bis auf den letzten
Strich völlig; etwas eingesprengt.
Silber. Gr. über 4. Gew. 10-38; erhalten mässig. Fundort Lemberg.
K. k. Cabinet.
96.
Sehr ähnlich ГПА.
Silber. Gr. 4‘6. Gew. 10475. Av. minder, Rev. gut erhalten. Fundort
Lemberg. K. k. Cabinet.
174
97.
Sehr ähnlich. Pferd, Brust unkenntlich. DIAA mit Parallel
strichen völlig.
Silber. Gr. an 6. Gew. 10-435; erhalten gut, links eingeschnitten, drei
Gussausblasungen. Fundort Lemberg. K. k. Cabinet.
98.
Av. Kopf, rechtssehend; Nase, Lippen durch Punkte, Auge
schief, Kinn voll, Ohr stark, Binde von schiefen Blättern
zwischen je einer Punktreihe. Bindeschluss sichtbar.
lì. Pferd, rechtsspringend, DIIA, Ring, 3 Kugeln am Hals.
Silber, dick. Gr. an 5. Gew. - Erhaltung gut. Fundort Lemberg.
Sammlung Knabl in Grätz.
99.
Av. Kopf, rechtsschend, ähnlich aber etwas roher, Nase länger,
Punkte sowie Lippe stärker, von der Nase schief links
hinauf wie Stempelruck; links hinter dem Ohre mehr
Haare sichtbar.
lì'. wie vor, DIIAA.
Silber, dunkellegirt. Gr. an 6. Gew. - Erhalten gut. Fundort Lemberg.
Sammlung Knabl in Grätz.
100.
Av. Kopf, wie vor.
lp. Pferd, rechtsgehend, Kopf nicht mehr sichtbar. Füsse
contourirt , unter den Hinterfüssen fs (т; Leib und
Hintertheil vollförmig, Schweif breit. Vtfahrscheinlich
DIIAA obenüber.
Silber. Gr. an 6. Gew. - Erhalten sehr gut. Fundort Lemberg. Samm
lung Knabl in Grätz.
Diese Münze des lemberger Fundes ward von Dr. Richard Knabl in der
sechsten allgemeinen Versammlung des historischen Vereines für Steiermark
(Mitth. VII. 62) derart erklärt. dass die Inschrift gestürzt zu lesen sei, was von
einigen Münzen mit der Inschrift RAVIS gelte. Hienach lautete, wenn man lesen
wollte DIIAA, die Stürzung VVIICI, und diesem wäre noch voraus zu denken ein
LAT, damit die ganze Inschrift laute LATVVICI. Auf den Stamm der Latuvici,
welcher im Thale der Save, von Laibach östlich und sannaufwärts wohnte, mit
dem Hauptort, dem Praetorium Latobicorum bei Treffen, gegen der Sannmün
dung über, sei also diese Münze bezüglich und sie helfe den Standort des Stam
mes örtlich bestimmen, Es ist wol zuerst befremdlich, gerade von einem räumlich so
wenig ausgebreiteten Stamme eigene Münze zu finden, indess durch ganz Noricum
für bedeutendere Stämme eine eigene Sondermünze nirgend nachgewiesen ist,
Doch, es muss ja noch immer vieles entdeckt werden! Anders freilich gestaltet
sich die Sache, wenn wir wirklich die gestürzte Lesung zu geben und uns selbst
zur Herbeiholung des LAT bequemen. Latuvici heisst der Stamm bei guten
Quellenschriftstellern nirgend; Latovici, Latobici, Aarôßtxoz ist die gewöhnliche
Form. \Venn wir nun aber gar DIIAA vollständig gesiürzt lesen, so kommen wir
zum Schlusse auf ein LATVVIICI, welches denn doch dem Namen der Latobiker
gar zu viel Gewalt anthun hiesse. Endlich finden wir für ein vernutzt sein sollen
175
des LAT, welches also auch wie ¿Vfl zu sehen gewesen wäre, nicht Raum auf
der Münze vermöge ihres Styles. Und so bliebe uns nur das DIIAA aufrecht
gelesen übrig. Dieses nun erklärt uns auch Lelewel zweifellos. Es ist (ganz abge
sehen von der Legende DIA auf der DiaulosMünze der Diablintes) nichts anders
als das Fragment einer Philipposlegende, “Гошe man dieses zu finden zögern,
um doch den Namenslaut des einheimischen Stammes nicht aufzugeben, so reisst
der Umstand dazu fort, dass diese angebliche Latobikermünze in vollkommen
ähnlichen Exemplaren auch in Gallien gefunden wird. Lelewel hat dieselbe auch
schon im Jahre 1841 aus der Sammlung Voillemier zu Senlis unter seine galli
sehen Münzen aufgenommen, dieselbe auf Taf. III. 17 genau abgebildet und dies
197 Grains schwere Stück in den Cap. 25, 26, 80 untersucht. Demzufolge setzt
er es an die Gränze der zweiten Klasse der Imitationen, deren Zeichen der un
bärtige Kopf und der dritten, in welcher die Symbolik der Druiden den gutartî
gen Styl hemmend beeinflusst; der Localität nach entscheidet er für den Süden
des Keltenlandes, weil dort das reiche Diadem und der Kopfschmuck mehr zu
Hause sei; die Zeit um 200 v. Chr. Vor Lelewel hat, soviel bekannt, diese Münze
kein französischer oder deutscher Numismatiker beschrieben; diesem selbst aber
war ein anderer Fundort, namentlich der norisch-pannonische, ganz unbekannt.
Daher suchen wir diese Münze bei Duchalais ,Catal. des monnaies pannoniennes‘
vergebens; sie müsste sich den Phîlipposlegenden wie lll[ll0V, llll\’V, All< П,
ПППАА и. dgl. in der Klasse des unbärtigen Kopfes von S. 393 ab anreihen.
\Vohin man nun unsere Münze als einheimische versetzen wolle, ob nach Gal
lien, wegen des unbestreitbaren Vorkommens, ob nach Noricum-Pannonien wegen
des gleichfalls unbestreitbaren und nicht vereinzelten Vorkommens, das sei der
Entscheidung von Nachfolgern überlassen. Jedenfalls ist, so lange eine ein
heimische Münzung nicht erwiesen, der Zusammenhang unseres mit dem gal
lisehen Keltenlande wieder auf’s Schlagendste dargethan, Bei Eckhel nach Z. 13
fehlt dieses Stück; ebenso bei Duchalais sowol unter thrakisch -makedonisch
thessalischep Nachbildungen S. 395 als bei makedonisch-asiatischen S. 407.
Vgl. übrigens Reihe П. Туpе C. Z. 81 , wo ebenfalls Philipposlegenden-Bruch
stücke auftreten , der Reiter aber und anderer Styl auch eine andere Anreihung
geboten.
101.
Av. Kopf, 1inkssehend(?), ganz vernutzt, unten ein quererlůin
schnitt, berostet.
Hr. Pferd, rechtssprengend, mit Reiter, die Linke erhoben,
oben neben der Hand /\, daneben herab und unter dem
Pferd vorne Q, unten HCCAI. Etwas vom Punktrand sicht
bar. Form ziemlich gut.
Silber, dunkellegirt, dick. Gr. an 6. Gew. 7‘43. Erhalten Av. schlecht,
Rev. ziemlich gut; übrigens getheilter Rand. Selten im fünften Grade. Fundort
unbestimmt. Joanneum.
102.
Av. Kopf, linkssehend, äusserster Úbertheil bis Auge und
Wange, mit Stirnbinde, bestehend aus zweien Punktzeilen
darin Blätterzierrat, Haar voll, zurückgestrichen, ver
schwommen; Punktrand die Kopfcontour rechts abschlies
send, darüber hinaus Silberfläche.
176
103.
Av. Kopf mit Halskleidrand, rechtssehend, Haare wie eine
Kappe, Stirnband einreihig, verschwommen. Punktrand
Halbkreis rechts sichtbar. ‘
lis. Pferd, linksabspringend, voll und gut geformt, gepunk
teter Mähne mit Reiter, der die Rechte erhebt, unten zwi
schen zweien Linien AENE. Punktrand rechts sichtbar.
Silber, dunkellegirt, dick. Gr. 5. Gew. 7‘52. Erhaltung mittelmässig.
Selten im vierten Grade. Fundort unbekannt. Joanneum,
104.
Av. Kopf mit Halsabschnitt, rechtssehend, üppig, Stirnbinde
aus zwei Strichen, dazwischen Längenstricheln, besonders
weit, Haar voll, geebnet (Eisenhaube). Kreisrand vielleicht
gepunktet, alles ziemlich verschwommen.
177
105.
Av. Kopf mit Halsabschnitt, rechtsaufsehend, üppig, Nase,
. Lippen contourirt, Auge mehr gross, Stirnbinde besonders
weit, aus zweien Zeilen gebildet, darinnen schräge Strich
lein; Haar zurückgestrichen; rechts Punktrand als Halb
kreis sichtbar.
R'. Pferd, linksabspringend, mit Riemenzeug, Mähne gepunk
tet, volle Form; Reiter mit engem Kleid, an der Brust
geöffnet, auf dem Kopf wie einen niedlichen Hut, in der
Rechten Lanze; unter dem Pferdbauch fx, tiefer zwischen
zweien Linien ^E~À€]", oben Punktrand-Halbkreis.
Silber, dick. Gr. an 5. Gew. 10-022. Erhaltung sehr gut und scharf,
Vorbild. Selten im vierten Grade. Fundort unbekannt; wahrscheinlich das
laut Joanneumbericht 1824 erworbene Stück.
Wollte man aus diesen Namen eine Völkerschaft lesen, so müsste man
bis zu den Nementuriis im Laufe des Rhodanus und den Nemetes am Rheine
(Zeuss D. 217) gehen, wie denn auch Duchalais S. 402 zweifelnd auf Nemet
acum, Nemetodurum, die Namnetes sich bezieht. Indess liegt der Personen
name viel näher, da NEMETo für Steiermark und Kärnten an mehren
Orten steininschriftlich nachgewiesen, eine ähnlich genannte Völkerschaft
aber für unsere Gegenden nirgend erwähnt ist. Einen Anklang an Nemetnn
finden wir, sagt J. G. Seidl (in Fundchronik A. f. K. œ. G. Q. XIII. 1834,
S. 99), auf einer Reihe sogenannter barbarischer Münzen von folgendem
Typus: Av. Caput virile imberbe s. cinctum diademate, comam exsuperante,
intra marginem granulatam. Rev. )Eh/ET. in segmento, eques in citato cursu,
dextram versus, d. elata iaculum intorquens, sub equo aster (:3 :), totum
intra marginem granulatam. Silber. Gr. 51/,_ Gew. Шум, Loth. Verweis auf
Mionnet S. IX. p. 254. Nr. 12, 13.
Ein MENET auf Rev. Pferd, unter dem Bauche :g‘:, ein AENET
auf Rev. Pferd, unter dem Banche Е; aus Teurnia in der Sammlung J.
Rainer zu St. Veit in Kärnten; ein anders Stück ebendaher im kaiserlichen
Cabinete nach A. f. K. œ. G. Q. IX. 1853 S. 142 Nr. 9. Mommsen S. 695,
A. 97; ein l\ENE auf Rev. Hammer, liegend vor dem Reiter, im eisser
Funde, derzeit im klagenfurter Museum nach Archiv f. Top. und Gesch.
II. Taf 3 und 1858; endlich A. f. K. œ. G. Q. XXIV. 1860 S. 281, derzeit im
kais. wiener Cabinet. Vgl. Adnamat; Mommsen 695. Die Nemet-Stücke bei
Duchalais S. 397 Nr. 59, 90, nach Mionnet ,Méd. barb. suppl.‘ Nr. 12 und
18, Gr. 20 Mm. zeigen im Kopfe des Averses, der bei Nr. 90 linkssehend
ist, einen wesentlich anderen Styl. Den Stern zeigt Nr. 90. Der oftgenannte
trefiliche Numismatiker hat später Hermand’s, gegen Mionnet und Conbrouse
verfochtene Zutheilung dieser Münze nach Nemetacum zurückgewiesen und
den pannonischen Charakter für sie festgehalten. \Viczay Num. barb. arg. p.
348 Nr. 7518, 7519.
12
178
›
106.
Av. Kopf, weiblicher (Venus), linkssehend, langzugesträh1
tes Haar mit Stirndiadem, Auge stark, Nase und
“Нигде verschwommen , Halsabschnitt. Punkt- mit Kerb
rand, ziemlich edel gehalten, jedoch nur im Halb
kreis.
lì. Pferd, linkssprengend, mit Riemenzeug, Reiter in der er
hobenen Linken die Lanze (?)‚ unten /Y0)/)YOJ zwischen
Zeilen. Form nicht schlecht.
Silber, dick. Gr. 6-5. Gew. 17-02. Erhalten ziemlich gut. Selten im
zweiten Grade. Fundort nicht angegeben. Joanneum.
Die Reihe makedonisch-asiatischer Nachbildung, welche durch das
Venusbild an asiatischen Cult erinnert, ist in Steiermark mit Ausfall der
Stücke BIATEC, BUSSUA und BUSU, COUNOS, COVIOGALLIII, ELRIABI,
oder FAPIABI, JOTOUIRX, LANORVIAEUS, NEMATAENT, nur durch zwei
NONNOSStücke vertreten Die hiehergehörigen Stücke beschreibt Duchalais
p. 410. Die Tetradrachmen und Didrachmen sind verschiedengewichtig und
haben das “Юг: NONNOS wol auch retrograd als SONNON. Das kaiserliche
Cabinet in \Vien besass hievon 1856 nur 7 Stücke und zwar 6 Tetradrach
men und ein Didrachinon A. f. K. œ. G. Q. XV. 1856 S ВОЗ. Der jaren
dorfer Fund hat 43 ausgesprochene Stücke dieser Art; vgl. Oestr. Blätter
f. Lit. u. K. 1855, Nr. 41 S. 307 und Mommsen S. 696 A. 100. Dieser
letztere Gewìihrsmann nennt die Münzen des (mit jenen von Biatec, Cobro
vomar u. a. gleichartig vorkommenden) Nonnos jünger als die schon behan
delten der Adnamat, Atta, Nemet u. a. Jünger, weil ihre Reihe alsbald an
die Nachahmung römischer Familiendenare stösst und dann auch weil sie
hauptsächlich ausserhalb der Provinz Pannonien liegen, um Pressburg und
Wieselburg. Ob unser Stück vom Funde zu Pressburg 1776, von Deutsch
jarendorf 1855 oder aus steierischer Erde stamme, ist nicht nachgewiesen.
Steininschriftlich hat unser Land einen gleichen Namen nicht. Ein halbwegs
ähnlicher klingt nur aus dem Namen NVNNorius, des bojischen Zieglers zu
Maufern. A. f. K. œ. G. Q. XIII. 1854, S. 85. Eckhel Doctrina Z. 18, Silber
stücke des kais. Cabinetes, Schrift rückläufig, bei einem )( Panthera currens.
Cat. I. 289, Z. 5-12. Conbrouse 520, 574. Von des wiener Cabinets
sieben Nonnos wiegt das schwerste 17-09 Gr.; die anderen von 16-92
bis 1298 Gr. Des berliner königlichen Cabinetes zwei 17-17 und 17-1 Gr.
Mommsen S. 695, А. 96. Dem letztgenannten steht also unser Stück am
nächsten. Vgl. Schreiber Mitth. V. 67. \«Viczay Num. barb. arg. p. 348.
N. 7520, 7521.
107.
Av. Kopf des Jupiter, linkssehend , belorbeert, guter Styl;
unter den Backen eine Dunse.
lì. Pferd mit Reiter, linkslaufend. Oben rechts ll/\V, unter
Pferdes Kopf zwei Punkte, unter dem linken Vorderfuss
V, zwischen den Füssen unten wie ein schiefer Ast. Punkt
einfassung. «
Silber, rein, dick. Gr. 66. Gew. - Erhalten gut. Fundort Pinkathal
.xn der steierischungerischen Gränze. Sammlung Knabl in Grätz.
179
\Vir nehmen diese den Aravisci zugetheilte Münze nicht ohne Vor
behalt der heimischen Herkunft auf. Mit Styl und Gewicht der römischen
Denare hat sie nichts gemein, wozu das Folgende S. 181 zu vergleichen. Die Classe
anderer inschriftloser Tetradrachmen, womit Duchalais seine Zusammen
stellung von 115 pannonischen Münzen schliesst, ist in unseren Gegenden
ohne Vertretung. Es sind die Stücke: Zweigetheiltes Feld mit Mondhorn,
Kopf, Zweige )( Wolf oder Hund; Triquetrum )( Dreieck, Ringe; Kopf
)( Centaure.
109.
Av. Kopf , linkssehend, das Gesicht verschwunden, nur der
Stirnkranz scharf hervorgeschnitten.
li'. Pferd , rechtsgehend, aus der Höhlung unvollkommen
herausgearbeitet, Kopf (und Fuss ?) contourirt. Rohe
Formen.
Bronce. Gr. 6'5. Beschnitten. Gew. 8‘93. Erhaltung ziemlich schlecht.
Oben und unten Einriss. Leibnitzer Feld vor 1847. Joanneum. Schriften des
historischen Vereines für Innerösterreich S. 27. Ein ähnliches Stück in der
Sammlung Braun zu Leibnitz?
__ _ì.. ._l
110.
Av. Kopf, linkssehend, unkenntlich, nur die Punktreihe der
breiten Stirnbinde und die zweifache Haarbüschelreihe
erkennbar.
K'. Pferd, schreitend nach rechts, sehr ursprüngliche Form,
unter den Füssen eine Rundung.
Stark zinkhältige Kupfermischung. Dickstück. Gr. an 5. Gew. 9-3l.
Av. fast unkenntlich, Rev. etwas abgenützt. Sprung zu 1/3. Die Sprung
fiäche bleiglänzend mit kupferrothem Anflug, geädert. Fundort unbekannt.
Joanneum;
12 ‘=
180
111.
Av. Imperatorbüste , linkssehend , rechts hinauf wie eine
Schrift.
By. Wie: Hand nach rechts, einen Blätterzweig haltend. For
men recht richtìg, aber sehr vernutzt.
Bronce, berostet, wie von zwei Stempelblättern zusammengefügt. Gr.
an 5. Gew. 3-652. Fundort unbekannt. Joanneum.
112.
Av. Schriftartige Zeichen (s. die Skizze) um das linkssehende
belorbeerte Haupt; Nase und Kinn unförmig, vor dem
Halse > (Zweig ?).
Py. (‚Вт llrl um die weibliche Gestalt, rechtsgewen
det, die Rechte rückwärts eingestemmt, in der vor
gestreckten Linken ‘д; rechts vor den Füssen und links,
sowie über der Gestalt Zeichen. (Säule, Füllhorn ?)
Billon. Gr. 4. Gew. 2~3l. Etwas abgenützt. Fundort nicht bestimmt.
Joanneum.
113.
Av. Bruststück en face (Р), links oben wie Schlange.
liz. Pferd nach rechts.
Stark zinkhältige Kupfermischung. Dickstück. Gr. über 12. Gew. 12-95.
Av. stark, Rev. etwas abgenützt. Fundort unbestimmt. Joanneum.
114.
Av. Schriftartige Zeichen; Kopf, linkssehend, behelmt.
li'. Schriftartìge Zeichen ; unter dem Strich ININI. Zwei
Victorien, sich gegenüberstehend, halten den Kranz über
eine kleine Säule.
Kupfer. Gr. an 3. Gew. -. Erhaltung mittelmässig. Fundort Leibnitz.
Diese Münze ist durch Dr. Richard Knabl in die Sammlung des Joanneums
übergangen und der Entdecker des Flavium solvense hat selbe auch auf Taf.
XXXII. Nr. 258 zu seiner betreffenden Abhandlung (p. 29) abbilden lassen.
Die Umschrift von Avers und Revers besteht fast nur aus Strichen und unzu
sammenhängenden Buchstaben. Da Victorien auf ächten Römermünzen seit dem
4. Jahrhunderte nach Chr. auftreten, von Licinianus bis Licinius herauf, so
mag man auch diese einheiinisch keltische Nachahmungsmünze in das 4. bis
5. Jahrhundert versetzen. ~
115. `
Av. Büste, linkssehend, anscheinend mit Umhüllung, Nase
vorspringend, rechts ein Wulst.
li'. Wie: Stehende Frauengestalt, die Hände auseinander;
rechts wie S. Schr rohe Arbeit.
Bronce, berostet. Gr. an 7. Gew. 10‘635. Erhalten sehr schlecht. Fund
ort nicht angegeben. Joanneum-
181
__... l___,¢
р
П. Hauptstück.
RÖMISCHUONSULARES MÜNZWESEN.
Das älteste italische Münzwesen, beginnend mit dem gleichen
Metalle, das die ersten Píiugscharen und die ersten Schwerter
lieferte, dem Kupfer, hat mit seinen formlosen, gewogenen
Plättehen und Barren in unsere Grauen vielleicht nie herein
gereieht. Auch das pfïindig-gemünzte Kupfer, seit 300-324 der
btadt, zuvörderst von Rom ausgehend, und am bekanntesten
durch das
unseren Stadtwa endurch
Gegendenpnliir der Galeere und den
die spärlichste Janusko
Anzal f, ist in
naclilgewiesen
*) C. W. Barth, das römische Ass und seine Theile. Leipzig 1838. Lit. bei
ErschGruber I. 6. 39.
186
Lìbralfuss wurde im Jahre 486 auf die Hälfte (6 Unzen auf lAs)
und dann auf das Drittel reducirt (daher der Trientalfuss); eben
aber war schon die Silberprägung aufgekommen. Diese ging
nun nach dem Trientalfuss fort und war nach Niebuhr der
Silberdenar gleich einem 30-unzigen Kupfer. Um 513 folgte der
Sextantarfuss, 537 kam man auf die Unze als Gewicht des As
herab (Uncialfuss) und endlich um 680 führte die dritte Reduc
tion den As auf eine Halbunze hinunter (Semuncialfuss). Zwi
schen 670-680 hörte die republikanische Kupferprâigung ganz
auf und was davon vorkömmt, ist ausserstädtisch, fcldherrlich.
Diese ganze Abtheilung zerfällt demnach in drei Gruppen:
Reducirter Trientalfuss vor 537, Uncialfuss 537-665 und
darüber, endlich Semuncialfuss nach 665. Das Bild des Janus ist
fast bleibend, hiezu auf der Kehrseite Galeere, Prora, Kranz,
Füllhorn , Quadrige., Hund, Elephant. Die Wertzeichen für
Semuncia, Úncia, Quadrans, As erhielten sich hier länger
als in der Silberprägung (über 668) , können fehlen im
kleinsten Stück zwischen 537-—665; desgleichen der Gemeinde
name Roma.
Der Kupferwährung ging in früher Zeit schon eine Silber
währung parallel und derName Nummus (vom grossgriechischcn
vó,u.oç) galt zunächstnur dieser und der Goldwährung. Die
grosse Silbereinheit (nummus) stand der grossen Kupfereinheit
gleich, war aber, wie jene zwölftheilig, anfänglich vielmehr zehn
theilig. Erst später folgte eine Verschmelzug beider Systeme
und der Denar (a denis assibus) wird der Träger der alten
Zehntelung.
Indem wirhier also von viereckigen Barren mit Marken, von
dem mittelitalischen Kupferschwergeld aller Serien und Ge
wichte , ferner von Münzen aus Luceria , Venusia , dem Kupfer
schwergeld des nordöstlichen Italien, von apulischen und latini
schen Silbermünzen, den römisch-campanischen Stücken (ROMA,
ROMANO), von etruskischen, umbrischen (Schwergeld, Aes
grave) nichts Weiteres zu berichten haben, ist es uns wichtig,
das älteste Gepräge der römischen Silbermünzen hinzustellen.
Dies ist der von dem Vorbild der Pallas Polias genommene
weibliche Kopf mit Flügelhelm, bedeutend das Stadtzeichen
Roma, bis ins 7. Jahrhundert unverändert, nach 630 anderen
Köpfen weichend, und die sprengenden Dioskuren mit ROMA. *)
Jünger sind die Denare mit der Victoria, später Diana in der
""‘) Kenner: Die RomaT vpen. Sitzb. Bd. XXIV. 253-295. Eckhel Боец‘.
V. cap. X. p, 84.
18?
und Blei. Das Wertzeichen X fehlt bis 640 nie , kann fehlen bis
668 und fehlt gewiss nach 668. Fast Gleiches gilt vom Ge
meindenamen, so dass man jede Münze mit Gemeindenamen
(der nicht Erklärungsbeischrift ist) vor den Bundesgenossenkrieg,
jede ohne selben mindestens nach 640 setzt. Das Arbeiterzeichen,
fast ausschliesslich dem Silber eigen, taucht vor 650 auf, erhält
sich zumeist bis 680 und verschwindet gegen Caesar; mag
übrigens auch ganz wol mangeln.
Dem Namenwerte oder Nominale nach unterscheiden wir
den Denar (X, gehaltgleich der griechischen Drachme), Quinar
(V, bis nach 537), Sesterz (IIS, 486 bis vor 537); ersterer erhielt
sich fortwährend, letztere beide, früh aufgegeben und daher
selten, kamen neuerlich gegen Ende der Republik auf . Zwei
neue Nominale (seit 526) sind der Victoriatus und seine Hälfte
(I S), jener (3‘41-292 Gr. Dreivierteldenar) mit dem Jupiter-,
dieser mit dem Apollokopf, beider Reversbild die kränzende
Siegesgöttin. Der Victoriatus zeigt Stadtmonogramm, Wappen,
seltener monogrammatische , nie volle Beamtennamen , und
erlischt im 6. Jahrhundert. Der Semivictoriatus ist sehr selten;
die hieher bezügliche jüngere Quinarprägung von 650-670
begränzt. Die gezähnten Denare (serrati) laufen seit der Censur
des Crassus bis zum Ende der Republik. Die Kaiser Titus,
Trajan , Domitian, Nerva, Hadrian, M. Aurelius, L. Verus präg
ten die alten, ehrwürdigen Muster wieder, daher die Restitu
tionsmünzen. *)
Da es trotz einzelner Triumphatoren-Goldstücke eine
stehende Goldprägung der Republik nie gab, die Kupferdenkmale
aber, wie sogleich zu ersehen sein wird, in unserem Lande ziem
lich zalarm, jene von Silber indess ziemlich zalreich sind, so
erlauben wir uns eine andeutungsweise Einleitung in Betreff
jener Silbermünzen, welche, einzelnen Familien zugetheilt und
bisher trotz des verschiedensten Styles und Fusses nach diesen
3000 Stk., Zeit 704-705; San Cesario bei Modena 4000 Stk.,
wie vor; St. Nicolò di Villola bei Bologna, über 1000 Stk., Zeit
711; Collecchio unter Modena, 1000 Stk., Zeit 711 ; Santa Anna
zwischen Modena und Bologna, über 2000 Stk., Zeit 711; San
Bartolomeo in Sassoforte bei Reggio, 431 Stk., um oder nach
711, endlich Peecioli bei Pisa, 6000 Stk., Zeit nicht vor 716.
Wir bezeichnen in unseren Vergleichen und Mommsen folgend
diese Stätten kurz mit: Rc, F, Mc, Rf, Fr, C, Sc, V, Coll, Sa,
Sf, Р. Ferner ist noch zu erwähnen die Fundstätte Arbanats
(Gironde) mit 1000 Denaren. Diese Behelfe haben die Kunde
der Consularmünze zu einer in vielen Fällen exacten gemacht.
Funde grösserer zusammen vergrabener Münzmassen aus der
republikanischen Zeit treten nun in Steiermark nicht auf. Die
häufigsten Einzelfunde dürften in die Gegend um Cili *) einzu
schliessen sein; Pettau und Leibnitz sind dann zunächst erwäh
*) J. G. Seidl berichtet in den ,W. Jahrbìichern der Lît.‘ Bd. 115. Anzbl.
S. 33 über diese neuestens durch Kenner (Mitth. der Central-Commission
1864. November- und Deeemberhefte. LVII.) gewürdigte fundreiche Stätte:
,Eine höchst sonderbare Art von Münzfund, dessen Zeuge der Schreiber
dieses selbst war, erregte vor ungefähr 12 bis 14 Jahren (1836-38) ge
rechtes Aufsehen. Ausser der Gemeinde Ran, rechts von der Stelle, wo das
in den epigr. Excursen (Nr. 29. c.) erwähnte Monument gefunden wurde,
biegt ein holperiger Fahrweg zu einer Ziegelhütte im nahen Waldgebirge
ein. Ehe derselbe bergan steigt, wird er von einem kleinen Bächlein durch
schnitten. Seitswärts davon, unter einem VVeinberge, erhebt sich ein unbe
deutender Fels, zu dessen Füssen, aus engem Spalt, ein krystallreìner,
selbst im Winter, wie es heisst, nicht gefríerender Quell hervorrieselt, an
welchem die Bauersleute ihr Vieh tränken. An diesem Quelle ging ich
einst nach einem heftigen Gcwitterregen, dem ein herrlicher Abend folgte,
in Begleituug meines verehrten Freundes Hartnid Dorfmann vorüber. Mit
Befremden bemerkten wir, wie Bauernkinder aus dem schmalen \Vasser
becken etwas hervorlangten; es waren römische Broncemünzen, die aus
~ der engen Ritze vom Wasser hervorgespült wurden. Wir nahmen ihnen
einstweilen die gefundenen ab, ermunterten sie sorgfältiger nnchzusuchen,
und uns alle, die sie fänden, zu überbringen. Bald aber kamen andere
’ Leute hinzu, welche die ersten Finder verdrängten, und so geschah es,
dass auch dieser- Fund, wie so viele andere, zersplìttert wurde. Es waren
ungefähr sechzig Münzen, die nach und nach hervorkamen und zum Theil
mühsam aus dem Spalt hervorgestört wurden. Fast alle waren von Bronce,
von Silber nur ein Paar; am meisten fiel es auf, dass sich nicht zwei von
gleichem Typus darunter fanden. Die älteste davon war ein As, die spä
teren reichten bis in die Zeit der Antonino herab. “Не die Münzen unter
diesen Fels kamen, scheint ein Räthsel , wenn man nicht annimmt, dass
die Quellader sie ar1derswoher mit .sieh geführt habe , worüber jedoch
weder die genaue Untersuchung der Umgebung, noch die Erweiterung des
l`el=-«.~n`-seckens einen Aufschluss gab. Merkwürdig bleibt dieser Fund
inmier, »ful es ist schade, dass er nicht ungetheilt in die gehörigen Hände
uil«.:‘¿,r. д.‘
191
1.
As.
Av. Januskopf.
ly. ROMA, Schiffsvordertheil mit I.
Bronce, ohne Münzzeichen. Fundort Cili. Muchar l. 372. Von den flinf
Stücken des Joanneums , von denen vier die Inschrift Roma tragen , möchte
das erste ,Caput Jani barbatum, infra — )( Prora „мы, supra quam I. appendit
Ae.‘ am wahrscheinlichsten das cilier Stück sein. Es ist ein Geschenk des
Landeshauptmannes Grafen von Attems. 1839. Cat. 369. )Negen der unsiche
ren Ausfindung des Stückes ist unmöglich zu bestimmen Grösse, Gewicht, Fuss
(redueirt trientaler oder sextantarer nämlich bis schwachuncialer). Zeit: Seit 490,
525-537 u. s. w. Vgl. die grossen Asstüeke bei Cohen p. 351, pl. LXXV;
Mommsen 478 П. Eckhel Doctr. V. 14. f; Cat. II. 1. Arneth 1. Z. 2. Ein ähnliches
Stück aus Pettau, Gr. 10, Sammlung Hönisch. Ein zweites, Gr. 9, ebendaher, mit
Kopfbild und Prora, ersteres mehr als zweifelhaft, letzteres ganz unerkennbar.
2.
Quadravzs.
Av. Herculeskopf, linkssehend, rechts drei Kügelchen senk
recht. Punktrand.
3.
Trz‘ens.
Av. Pallaskopf, vier Kügelchen.
Py. RoMA. Schiffsvordertheil, unten vier Kügelchen.
Bronce. Von Prof. Suppantschitsch in Cili 1832, vielleicht hier aus
gegraben. JoanneumCab. Cat. 370. N. 7 Vgl. aber Cohen p. 351. pl.
LXXV. Mommsen 478 ff. (ebd. S. 184. A. 52) in Betreñ` Fuss (triental bis
untersextantargewichtig und schwachuncial), Gewicht, Zeit (490_-520, vor und
nach 537). Eckhel Doctr. V. 15. f. Cat. II. 2 Arneth 1. Z. 2. Ein Gleiches
aus Pettau-, Gr. an 7, Sammlung Hönisch.
4.
Пиши.
AV. Pallaskopf.
iy. Schiffsvordertheil mit Kugel.
Fundort Cili. Muchar I. 372. Wahrscheinlich das Stück -des Joanneums
,Caput Palladis dm. retro globulus. Ae. 2.‘ Geschenk des Baron Ludwig von
Mandell 1838. (Catal. 371.) Vgl. Cohen 352. pl. LXX. Mommsen 478 ff. in
Betreñ’ Gewicht, Fuss (triental bis untersextentargewichtig), Zeit (490 bis um
520). Eckhel Doctr. V. 16. Cat. II. 3. Arneth 1. Z. 1.*)
5.
Aemz`lz`a , patrzbzsche Famz`líe. Marcus Scaurus um 696' a. и. с.
(58 ‘и. от).
Av. M. SCAVR. AED. CVR. über dem knienden König Are
tas, der neben dem Iinkssehenden Kameel einen Oelzweig
hält und daneben im Feld EX. S. C. ; im Strichraum
REX. ARETAS.
Ни. Jupiter mit Quadriga nach rechts , einen Blitz haltend,
unter dem Gespaun ein Skorpion? im Strichraum:
wie ШАЕТА. (Die Inschrift sieh in der Lit.)
Silber. Denar ohne \Vertzeichen. Gr. 10‘4. Gew. 3-29. Stark abgenützt,
besonders an den Rändern. Gefunden bei Cili. Aus der Gadolla’schen Samui
lung. Joanneum.
Marcus Scaurus aedilis eurulis; Rex Aretas; ex senatus consulto Marcus
Aimilius, Roma. Cohen. Med. cons. p. 8. Nr. 2. vgl. 3. und tab. 1. Nr. 1. 2.
selten vollleserlich; bei Patin, Vaillant, Morell fälschlich unter Patia. Einer
restituirt bei Riccio, IV. 17. Coh. tab. 44. Nr. 21. Mommsen p. 626. Nr. 267.
Not. 467 und 468. Cavedoni app. p. 189. Borghesi dec. 5. p. 1. sehr häufig
Eckhel Mus. caes Plautia n. 13. eatal. II., am ähnlichsten Nr. 21. Drumann l. 29.
*) Nachträglich reiht sich hier an das Gewichtstück: Jugendlicher Kopf, linkssehend, mit
Haarbinde und Kopfbedeckung (vgl. Cohen tab. XLIX. Aurelia 1. LVIII. Marcia 5.
LXIX. Vargunteia 4. LXX. 14. Sextans. LXXI. 14), rechts Punktrand )( Prora (ohne Bei
Épiglîecrîlî), oben RoMA. Bronce. Gr. 5. Erhalten sehr gut. Fundort Pettau. Sammlung
0 s .
195
6.
Amonía , pat1z‘císcÍze Familie. Marcus Antonius 715-717 (39
bis 37 v. Chr).
Av. M. ANTONIVS. IMP. COS. DESIC. ITER. ET. TERT.
Lituus, inner Blumen- und Blätterkranzes um die links
sehende, belorbeerte Büste.
li-. Ш. VIR. rechts herab, R. P. C. links hinauf, dazwischen
Kopf des Octavius auf Postament zwischen der Schlan
genfigur. -
Mittel-Bronce. (Gr. 7.) Erhaltung gut. FundortPettau. SammlungHönisch.
Marcus Antonius imperator consul designatus iterum et tertio )( Trium
wir reipublicae constituendae. Diese durch das grosse S. C. gekennzeichnete
Reichskupfermünze aus der Zeit der Wiederaufnahme solcher Prägung durch
den Senat, besonders durch den älteren Sohn des Triumvir Pompeius Gnaeus
708/9, dann Sextus, den Legatus Eppius 109-711 und die Flottenführer des
Antonius, stammt von M. Antonius und wird in die Jahre 716-719 oder
714-720 gesetzt. Mommsen 743 und A. 12. Borghesi dec. 12. 1. 13. 2.
Eckhel VI. 57. Bei Cohen p. 29. Z. 43. Tab. IV. 26. als Silberstück von
35 frcs.; doch hat der Text fälschlich DES. statt DESIC. Fehlt bei Wellen
heim I. 6. f.
7.
Dz'eselbe. Antonius um 722 (32 v. Сhn).
Av. ANT. AVG., obenüber praetorianisches Schiff; untenherum
Ш. VIR. R. P. C.
Py. LEG XIII. zwischen dreien Feldzcichen. Punktkreis.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gr. 11. Gew. 3 45. Ziemlich gut, etwas
abgenützt. Gefunden bei Cili. Aus der ehemals Gadolla’schen Sammlung. J oanneum.
Antonius Augur triumvir reipublicae constituendae Legionis tredecimee.
Cohen cons. p. 35. Nr. 84. p. 39. tab. V. Nr. 53; häufig. Joann. VIII. 26. 28.
Die 38 Münzen der 1. bis 30. Legion gleicher Typen, welche übrigens auch
unter die Kaisermünzen eingelegt werden können, stammen von Marcus Anto
nius, dem Sohne des Marcus Antonius Creticus und Enkel des grossen Redners
Marcus Antonius, Triumvir seit 711 (43 vor Chr.), Augur seit 705 (49 v. Chr.)
und zwar aus dessen letzter Zeit (nach Arneth 31 v. Chr.). Es galt der Gunst
der einzelnen Legionen zu schmeicheln. Solcher Legionsmünzen 6 zu Pörtschach
in Kärnten. Vgl. Mommsen S. 743. 752. 759. 760. Eckhel Cat. II. 10 f.
8.
Av. ANT. AVG. obenherum , Schiff, untenherum Ш. VIR
R. Р. C.; unten Punktrand.
li'. LEG. XVI. zwischen dreien Feldzeichen, Punktrand.
13*
196
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gr. ll. Gew. 3‘33. Ziemlich gut. Ge
funden bei Cili. Aus der ehemals Gadollafschen Sammlung. Joanneum.
I Antonius Аидаr triumvir reipublicae constituendse )( Legio decima sexta.
Cohen cons. p. 85. Nr. 88. tab. V. Nr. 57; häufig. Arneth p. 36. Nr. 58. Joann.
VIII. 26. 27. Eckhel Doctr. V. 140 f.
9.
Агата, plebeísche Famílíe. Gallus vor 746' (8 v. Chr).
Av. G. ASINIVS. C. F. GALLVS. Ш. VIR. A. A. А. F. F.;
inmitten S. C.
lì‘. OB. CIVIS. SERVATOS innerhalb des Eichenkranzes
mit Lorbeerzweigen.
Gross-Bronce. Erhalten ziemlich gut. Pettau 1857, häufig. Sammlung
Hönisch.
Caius Asînius Caii ûlius Gallus triumvir, curo, argento, же flando
feriundo, senatûs consulto )( Ob civis servatos. Cohen 46. Nr. 1. p1.XLVII. 1.
Imp. I. 89. Nr. 401. 6 f. Eckhel Doctr. V. 144 f. Cat. II. 16.
10.
Av. C. ASINIVS GALLVS Ш. VIR. A. A. A. F. F. ;
inmitten S. C.
ly. AVGVSTVS TRIBVNIC POTEST. inner Kranzes.
M. Bronce. Leibnitz, aus Wagna. Sammlung Braun.
Caius Asinius Gallus triumvir auro, argento, sere Ваnдo, feriundo. Senatůs
consulto. Ein Gleiches zu Pettau, Sammllmg Hönisch. Cajus Asinius Gallus,
der Münzmeister , war der Sohn des augusteischen Lieblings Pollio und erhielt
das Consulat im Jahre 746 (8 ‘г. Chr.). Cohen 47. Nr. 2. pl. XLVIII. 2. Imp.
I. 89. Z. 402. Gewöhnlich. Mommsen 744. A. 15. Z. 41. A. 97.
11.
Cœcilia, patmhische Familie 706'--708 (48-46 v. СМ‘).
А“. Weibliches Haupt , unten Schiffsvordertheil; (links herab
Q. METELL , rechts hinauf SCIPIO. IMÍP. Beizeichen
Elephantenohr, Aehre, Pflug ?)
Py. EPPIVS. LEG. F. C. Hercules stehend (mit Keule und
Löwenhaut).
Bronce. Pettau. Sammlung Hönisch.
Quintus Metellus Scipio Imperator )( Eppius Legatus ñandum curavit.
Cohen p. 65. Nr. 37. und 130 Nr. З. ist ein Silberstück 15 Fr. pl. XVII. Eppia.
Das Stück ward unter dem berühmten Scipio, adoptirt von Q. Caecilius Metellus
Pius, dem afrikanischen Helden, geprägt von Marcus Eppius , Legat im Heere
gegen Caesar ‚ und enthält die Symbole des Hercules , sowie etwa die
Aehren des Familiennamens. Für die Richtigkeit der uns mitgetheilten
Münze möchten wir indess nicht einstehen; das Unvollständige wäre gar nicht,
das Ergänzte aber, wie bemerkt, nicht in Bronce vorhanden. Mit Q. Metell Pius
Scipio Imp. wird Eppius auf seltenen Denaren angeführt bei Mommsen in der
Uebersicht S. 750, Jahr 706-708, gefunden zu Sa., Sf., P. Arneth 6. Nr. 17.
Eckhel Doctr. V. 150. f. Cat II. 88.
197
12.
Carvilia, plebeísclze Familie (auch Garczlia, Gargzlia, G'-argomfa,
Ogulnía). Carvílius, Vergilius, Ógulnius? 667--673 (87-81 v. От‘).
AV. Belorbeertes Haupt des jungen Jupiter, linkssehend (das
Blitzbündel unten abgeschnitten) ; Punktkreis.
lì'. Jupiter in der Quadriga, nach links (die Hand mit dem
Blitz abgeschnitten; kein Buchstabe im Feld oder unter
dem Strich sichtbar). Punktkreis.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gr. 10-1:11-1. Gew. 3.63 Gr. Ziem
lich gut, Kopf unten beschnitten, oben überreichend. Gefunden bei Cili. Aus
der ehemals Gadolla’schen Sammlung. Joanneum.
Cohen Méd. cons. p. 80. Nr. 3. tab. XI. Nr. 3. Mommsen p. 601.
Nr. 229. Gepräge gut; sehr häufig. Vgl. Eckhel II. 25. Cан. und
560 Oguln.; hinwieder Arneth 7. Cан’. 15. G-arcil. 20. Oguln., und Wellen
heim I. 14 Carv. und Oguln. 38. Joann. VIII. 26. 21. Borghesi ent
~i
fernt die Familie Carvilia und setzt an Stelle Garcilia oder Gargilia; Ca
vedoni eine Gargonia entgegen Vaillant, Haveroamp, Eckhel. Die Auf
stellung der Familien Carvilia, Cargilia, Gargonia, Ogulnia, Vergilii oder ‘ъ
Verginia hat nicht festen Halt , da die Aufschriften CAR., OCVL. und
VER. jedenfalls nur Cognomina bedeuten dürften. Eckhel Doctr. V. 165.
13. 1
.›
Cassia, patrícíscke und plebezïsche Famzlie. C'a..ssz-us Celer 712
(42 v. Clin). 1
Av. C. CASSIVS. CELE. III. VIR. A. A. A. F. F.; in Б
mitten S. C. . ›
14.
Cloelia, patríczkche Familie. Tüus Clovlffus 653 (101 2:. СМ)?
Av. Pallasko Р f› linkssehend› mit FlüЁ elhelm2 seitwärts Kranz1
unten ROMA.
Py. T. CLOVLI Biga mit Victoria. (Aehre auf der Erde ?) ‹tм.n
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gew. - Pettau 1857, wahrscheinlich
Ragosnitz. Sammlung Hönisch.
Roma. )( Titus Clovlius. Titus Clovlius, weiters gänzlich unbe
kannter Münzmeister, aus dem altpatricischen auch Cluilia, Cloelia genann
ten Geschlechte. Grundform Clovlius. Von ihm haben wir die ältesten ì
\
_ws
Quinare mit Victoriatengepräge und dem jüngeren Wertzeichen Momm
sen S. 419 und 562. S. 179. Cohen p. 93. Nr. 1. pl. XII. 1. Cavedoni
bestimmte die Zeit w. o. Mommsen S. 562. Z. 179. Häufig. F. MC.
(13). FR. C. SC. COLL. SA. (2). Eckhel Doctr. V. 174. Cat. II. 28.
Arneth 8. 1.
15.
Coelz'a, plebeísche Familie. Coz`lz`us um 540 (214 ‘с. Ührj?
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Leibnitzer Feld, vor 1847,
Die von Knabl in den Schriften d. hist. Ver. f. I. Oesterr. angegebene
Familienmünze findet sich weder in IIarb‘s noch in Braun's Sammlung, die
überhaupt keine Coelia besassen, viel weniger hier eine ausgruben. Es ist auch
sonst von nirgendher eine Mittheilung gemacht worden. Es müsste dies denn in
Knabl’s eigener Sammlung das Stück sein : Caput Palladis galeatum alatum dm.
)( COIL. Victoria in citis bigis, supra O. - Ar. Aber dies wird als aus Italien
durch Pratobevera bezogen verzeichnet. Auch den Stücken bei Cohen 94.
Nr. 1 und 2, mit denen das letztere wenigstens einige Aehnlichkeit hat, ent
spricht es nicht ganz. Es möchte hier auf den Münzmeister Lucius Coelius
oder Coilius zu denken sein, den Cavedoni um 540 (214 v. Chr.) ansetzt. Einen
L. Coelius nennt Livius (43, 31) um 585. Häufiger sind die Stücke von Caius
Coelius Caldus um 695-703 (59-51 v. Chr.). Mommsen S. 509. Z. 65.
bezeichnet seinen Denar mit Gew. 3-25 als selten C. Eckhel Doctr. V. 175 f.
Cat. II. 28. Arneth 9.
16.
Cardia , plebezlsche Familie. Rufus Tríumvz-r 7Ó5-70.9 (49 bis
45 z-. СМ‘).
Av. RVFVS. Ш. VIR. Dioskurenhäupter verbunden, links
sehend, darüber Stern.
R'. MAN. CORDI. Weibliche Gestalt (Venus), stehend mit
Hasta in der Rechten, und Cupido.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Pettau 1857. Sammlung Hönisch.
Rufus triumvir Manius Cordius. Cohen p. 100. Nr. 1. pl. XIV. 1.
3 frcs. Manius Cordius Rufus ‚ der Münzmeister und Triumvir Cassar’s,
vielleicht geboren aus Tusculum. Die herzentauschende Venus (Verticordia), über
welche Ovid in Fast. IV., V. 157., eine Anspielung auf die Familiennamen.
Mommsen in der Uebersicht der von 705-711 geschlagenen Gold- und Silber
münzen S. 651 führt unter 705-709 an diesen M. Cordius Rufus, auf Denaren
wie Quinaren und Sesterzen sehr häufig. V. Coll. Sa. Sf. Р. Eckhel Doctr. V.
178. f. Cat. II. 30. Arneth 9.
17. `
Cornelia, pat¢‘z‘cz`scÍze Familie. Únœus Lentulus Ó`6`7_Ó`73 (87 Ínls
81 ‘и. СМ).
Av. Behelmtes Haupt des Mars, Speeres Theil. ’
li'. CN. LENTVI unter Victoria in Biga, linkssehend, rechts
den Kranz.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Erhalten mittelmässig. Selten. Leibnitzer
Feld, vor 1847. Schr. d. hist. V. f. I. Oestr.
199
18.
Dz'eselbe. Cnœus Lentulus, Quœstor 680 (74 v. Uhr). -
Av. Jugendlicher Kopf mit Stirnbinde, linkssehend (oben soll
G. P. В), vorne rechts Scepter.
lit'. CN. LEN. Q. Meerumflossener Erdkreis; Scepter mit Lor
beerkranz,‘Steuern1der.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gr. 11. Gew. 3-25. Mittelmässig.
Gefunden um Cili. Aus der ehemals Gado1la’schen Sammlung. Joanneum.
Genio populi romani Cnaeus Lentulus Quaestor. Cohen cons. p. 104.
Nr. 25. tab. XIV. Nr. 11. 2 frcs. Joann. VIII. 26. Mommsen S. 611. Z. 242.
Häufig. Rf. Fr. C. Sc. Coll. Sa. (12). Sf. Der Münzèr ist ebenfalls der
von Cicero in der Verrusrede als clarissimus adolescens erwähnte Cn.
Lentulus Mamellinus. Er scheint im ausserordentlichen Auftrage des Sena 1
tes in den schweren Rüstzeiten des Mithridates und der Piraten gemünzt
zu haben.
19. ~
Díeselbe. Lentulus Spintlzer 710-712 [44-42 v. Uhr).
Av. C. CASSI. IMP. rechts hinauf, LEIBERTAS links hinauf.
Haupt der Libertas, linkssehend, mit Diadem.
Py. LENTVLVS I SPINT, darüber Giesskrug und Priester .1 .-
stab; rings Punktrand.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gr. an 5. Gew. 3‘925. Erhalten gut.
Von der Ackerbau-Gesellschafts-Filiale in Cili 1846, vielleicht dort ausge
nam»rrrг
graben. Joanneum XIII. 67. Cat. 406.
Caius Cassius imperator. Leibertas )( Lentulus Spinther. Cohen p. 108.
Nr. 55. pl. XII. 15. Ganz gleiches Goldstück ebd. Nr. 54 mit 200 frcs.
Dies 4 frcs. Unser Stück der an Metalldènkmälern so reichen Familie ward
geschlagen in Asien um 711 oder 712 (43, 42 v. Chr.) von Publius Corne
lius Lentulus Spinther, Sohn des Lentulus Spinther, Consul um 697 (57 nl-vvv
20.
Úrepusia , wenig gekannte Familie. Imcius Censorinus ‚ Caz'us
Limetanus und Publius Crepusius 667-673 (87-81 ‘и. СМ‘).
Av. L. CENSoRIN. Kopf der Juno Moneta mit Schleier und
Zier, linkssehend.
li'. C. LIMET. P. CREPVSI. unter Biga mit Juno ,
linkssehend , die Pferde lenkend ; in der Höhe ein
Zeichen.
Silber. Веnаr ohne Wertzeîchen. Fundort Leibnitz. Sammlung Braun
(von Harb).
Lucius Ceneorinus )( Caine Limetanus. Publius Crepusîus. Nach Cohen p.
117. Nr. 3. pl. XXVI. Marcia 10, geschlagen um 661 (83 v. Chr.). Mommsen S. 602.
Z. 230. b. Häufig. Mc, (4, frisch). Rf. Fr. C. Sc. Sa. (4). Das erepusieche Haus
weiters nicht bekannt. Weder der Limetanus C. Mamilius, Volkstribun von
644, noch der Begründer des mamilischen Ackergesetzes ist der hier
genannte Münzmeister. Censorinus ist vielleicht ein Bruder des Milnzmeistere
C. Marciue Censorinus, der 673 starb. Eckhel Doctr. V. 198. Cat. II. 34.
Arneth 11.
21.
Fonteia, plebeische Familie. Manius Fonteius um 660 (94 v. C'Ízr.).
Av. Zwei Köpfe nebeneinander, belorbeert, Sterne darüber,
(vorne is ‘?)
ly. M/ FOIE. Trireme mit Lenker. Beizeichen nicht wol
erkennbar.
Silber. Веnы (ohne Wertzeichen). Pettau. Vom Bürgermeister Raisp
1842. Joanneum. Cat. 422.
)( Manius Fonteius. Cohen p. 140, Nr. 6 pl. XVIII. Geprägt von Manius
Fonteius aus Tusculum, wo der Dioskurendienst blühete; eben derselbe Quaestor
669, 670, und vorher Triumvir, den Cicero vertheidigte, um 667 (87 v. Chr.)
M. Fonteius war später Praetor und Proconsul in Gallia Narbonensie. Die
Stücke des Capito sind um ein beträchtliches später anzusetzen; um 694
(60 v. Chr.), wie Cavedoni glaubt. Mommsen S. 572. Z. 198. Häufig.
F. (7). Mc. (12). Rf. Fr. C. Sc. Sa. (5). Sf. Eckhel Doctr. V. 214. Cat. II.38.
Arneth 14. -
22.
Furia, patricilsche Familie. Publius Furius Crassipes 667-673
(87-81 ‘и. Chu).
Av. AED. CVR. rechts von oben herab. Weibliches Haupt
(der Cybele), linkssehend, gethürmt, rückwärts Menschen
fuss; rings Punktrand. Hals durchlöchert.
пр. Р. FOVRIVS. oben in, und CRASSLPES. unter dem curu
lischen Stuhle ‚ auf dem Striche stehend ; halbrings
Punktrand.
Silber. Denar ohne Nvertzeichen. Gr. über 5. Gew. 8-51. Erhalten recht
gut. In Pettau ausgegraben, dem Joanneum durch Povoden 1827.
‚»mnлг1ь ц:
201 -1’_.~ï-.
Aedilis curulis )( Publius Fourius Crassipes. Joanneum XIII. 99. Cat. 425.
Cohen S. 146. Nr. 14. pl. XIX. 4. З frcs. Diese schon im 6. Jahrhunderte bei
Livius genannte Familie ist noch unsicher erforscht. Der genannte Crassipes »-.
(auch Crassupes), auf den der dicke Fuss anspielt, war nach Cavedoni der
Vater des Schwiegersohnes des Cicero und eurulischer Aedil im Jahre 670 -‚
(84 v. Chr.). Cпeд. rip. p. 20. 88. Mommsen S. 608. Z. 237. Ueber die Schreib
art Fourius statt Furia, welche die Franzosen mit Vergnügen auch bei den
Römern vorgefunden haben, ergeht sich Cohen in der Revue numismatique 1854 .¿~,
(September- und Octoberheft). Vgl. Mommsen S. 470. Häufig. Mc. (31). Rf‘. Fr.
C. Sc. Coll. Sa. (2). Sf. Mündlicher Mittheilung des Oberstabsarztes Dr. Hönisch
zufolge soll die bei Raisp S. 47 für Pettau erwähnteFnria-Münze nicht ebendaher,
Il
sondern aus Ungern sein. Vgl. Eckhel Doctr. V. Cap. XIII. p. 90. 221. f.
Cat. II. 39 f. Arneth 14. Z. 3. “Í
Il
23.
Dieselbe. Philus 630 [124 v. Chr.).?
Av. M. FOVRI. L. F. Januskopf, belorbeert.
151. P|LI. ROMA. Rom beflügelt, das Tropäum bekränzend,
1
unten die Schilder, links Hasta.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Leibnitz (Landscha ?). Samm D.
lung Braun.
Marci Fourii Lucii lilius )( Phili. Roma. Cohen p. 146. Nr.13. pl. XIX. 3. Г
Gewöhnlich. Publius Furius Philus war Consul im Jahre 531 (223 v. Chr.) und
_
triumphirte mit Caius Flaminius Nepos über die ligurischen Gallier. Auf diesen .n_.
Vorgänger hat das Tropäum Bezug, weil es aus gallischen Waiîen, wie sie
de Lagoy in seinen Recherches (Aix 1849) erkannt hat. , zusammengesetzt ist.
_. _
Geprägt aber ist die Münze fast ein Jahrhundert später und zwar, wie Cavedoni
glaubt, durch einen Sohn des Lucius Furius Philus , Consul 618 (186 v. Chr.) '
und Münzmeister um 630 (124 v. Chr.) Borghesi dec. 17. 5. p. 39. Der Kopf
des Janus soll auf den Familiennamen anspielen , weil Janus den Foribus cœli
vorstand. Mommsen S. 564. Z. 183. Sehr häufig. Rc. F. (27). Mc. (52). Rt‘. Fr.
C. Sc. Coll. Sa. (10). Arneth 14. Z 5.
24.
Julia , plebeísche und patricische Familie. Lucius Julius Bursio 1‘
1
667-673 (87-81 v. СВ’).
l
Av. Jugendlicher Kopf (Panthea), von rechts , mit Locken
und Binde, rechts Dreizack, das zweite Beizeichen
(Blume, Adlerkopf, Arm, Schild, Fackel o. dgl.) ver i\
schlagen.
lly. L. LVLI. BVRSIO. Victoria mit Quadriga nach links, einen ii
Kranz haltend; unter den Pferden wie KV.; unter dem il
Strich obige Inschrift.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gr. 11:12. Gew. 3-32. Stark ab мы
gegriiïen. Gefunden um Cili. Aus der ehemals Gadol1a’schen Sammlung.
Joanneum.
Lucius Julius Bursio. Cohen Méd. cons. 155. Nr. 5. 10. 169; tab.
XX. Jul. 5. Buchstaben unter dem Pferd fehlen dort, nur erwähnt. Vgl.
I.
p. 169. Mommsen p. 592. Nr. 222. Not. 377. ad p. 591. Nr. 221. Not. 374.
ll
~ 202
Denar; häufig. Borghesi dec. 6. 8. Cavedoni rip. p. 92. 173. 252. Arneth
15. Jul. Burs. Nr. 192. Arg. Eckhel II. 31. Jul. Burs. Vgl. Nr. 3. 55.
Wellenheim I. 28. Nr. 8757-8767. Joanneum VIII. 26. 19. Von den sehr
zalreichen Münzen dieser berühmten Familie liegen die Anfänge noch stark
im Dunkeln. Lucius Julius Bursio scheint um 670 oder 669 Münzmeister
gewesen zu sein; vielleicht ein College des M. Fonteius von 670 (Mommsen
S. 591. Z. 221), weil dessen Emission der seinigen ähnelt. Der Kopf der
Panthea, welche zu selber Zeit die Beizeichen des Apollon, Neptun, Mercur
trägt, soll auf den thrakischen König Bursaeus anspielen, welcher jenen
dreien Göttern ga-stfreundlich war und einen Sohn Namens Orion erhielt.
Häufig. Me. (167, frisch). Rf. Fr. C. Sc. Coll. Sa. (18). Sf. Eckhel Doctr. V.
227. f. Cat. II. 41. f. A. f. K. œ. G. Q. 1853. IX. 123.
25.
Av. Jugendlicher Kopf nach links , belorbeert und geflügelt,
seitwärts rechts eine linksgehende Diana und ein Dreizack.
Punktkreis.
lì. Victoria in der Quadriga nach links, haltend eine Krone,
im Felde links oberhalb Ё’; unter dem Strich: L. IVLI.
BVRSIÚ. Punktkreis.
Blei? (versilbert ,- tonlos). Denar ohne Wertzeichen. Gr. 12 : 12-5.
Gew. 3-53. Etwas abgegriffen, sonst vollständig. Av. sehr deutlich. Gefun
den um Cili. Aus der ehemals Gadol1a’schen Sammlung. Joanneum.
Cohen Méd. cons. p. 155. Nr. 5. und tab. XX. Jul. 5. sehr ähnlich, unter
die unabsehbare Zal Varietäten einzureihen; dort ohne Beizeichen; ebd. p. 169.
Mommsen p. 592. Nr. 222. Geprägt als Denar, häufig. Borghesi dec. 6. 8. Cave
doni rip. 92. 173. 252. Von Eckhel’s Nr. 3-55 auf pl. II. p. 41-43 keines
ganz gleich. Ameth p. 15. Jul. Nr. 1. (92 R.) Wellenhei1n I. 28. Nr. 1557 bis
8767 keines ganz gleich. Joann. VIII. 26. 22.
26. ‘
Sehr ähnlich , nur als Aversbeizeichen zu Dreizack rück
wärts cin Bogen.
Gefunden zu Leibnitz (Wagna) vor 1847. Sammlung Braun. \Vahrschein
lich das von Knabl in den Schr. d. hist. Vereines für Inner.Oesterreich S. 28
erwähnte Stück. .
27. `
Sehr ähnlich. Dreizack- allein als Beizeichen.
Fundort bei Leibnitz 1848. Mitth. I. 91.
28.
Lícz`m-a, plebeiscke Familie. Lz-cz`m-us Maeer 670-673 (84 bzls
81 1:. Úlwxj.
Av. Joviskopf, rechtssehend, Dreizackspeer schleudernd.
ift-. C. LICINIVS. L. F. MACER. Viergespann mit Pallas,
rechts Hasta, links Schild.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Pettau. Sammlung Hönisch.
: : : _1‘
203
Gaius Licinius Lucii filius Macer. Cohen 182. Nr. 1 1. pl. XXIV. 1. 2 frcs. Caiî
wolfälschlich statt Lucii. Häufig, in Fimden von Mc. (15). Rf. Fr. C. Sc. Coll. Sa. (12).
À .
Sf. (4). Mommsen 507. Nr. 235. Borghesi dec. I. 1. p.8. Diese, zalreich in grosser A
Form aber ohne Verstärkung des Münzfusses erscheinende Münze stammt nach
Eckhel’s Dafürhalten von jenem Historiker Cашe Licinius Macer , welcher, 681 I
Volkstribun, einstimmig der Erpressung schuldig erklärt, unter der Praetur Cicero’s
sich selbst tödtete 688 (66 v. Chr.). Münzmeister mag er Cavedoni zufolge um ì
670 (84), die Zeit der sullanischen Dictatur, gewesen sein. Eckhel Doctr.V. 232. f
Cat. II. 46. Arneth 16. Ein Gleiches bei Dietrichstein in Kärnten vor 1849.
29.
Livineia, plebezlvche Familie. Pulcher, Taurus, Regulus, 739-748
(15_6 ъ‘. вы).
Av. PVLCHER. TAVRVS. REGVLVS. Zwei Hände ver
bunden, den Cadaceus haltend.
Bz. HI. VIR. A. A. А. F. Е; inmitten S. О.
Klein-Bronce. Pettau. Sammlung Hönisch.
Pulcher, Taurus, Regulus )( Trinmviri auro, argento, юге ilando, ferinndo.
Senatíìs consulto. Cohen 188. Nr. 12 pl. LII. Claudia. Gewöhnlich. Unter
Claudius Pulcher, Statilius Taurus und Regulus ist ein Collegium von Münz
meistem zu denken , welches nach 738 (16) prägte und durch 10 Jahre haupt
sächlich in Kupfer arbeitete, ohne den Kaiser, der solches durch den Senat
befahl, zu nennen. Von L. Livineius speciell weiss man nur, dass er 716 mit
P. Clodius M. F., C. Mussidius Longus und C. Vibius Münzmeister war. Regu
lus, der Münzmeister des Augustus, war wahrscheinlich der Sohn dieses Qua
tuorvirs L. Livineius Regulus, welcher das senatorische Münzrecht in der Zeit
der zur Monarchie neigenden Republik um das erste Decenníum des 8. Jahr
hundertes übte. Es soll ein Веnы‘ desselben, den Kopf des Regulus und den
curullischen Sessel weisend , in Santa Anna sich gefunden haben. Dies senato
rische Münzrecht in Silber und Gold hörte 738 auf. Mommsen 741, 744, 658.
Eckhel Doctr. V. 235. f. Cat. II. 47. Arneth 16.
30. ’
Luria, patricische ( Familie. Lurius Agrippa 742 luis um 753 (12
bis um 1 ‘и. ОМ).
Av. LVRIVS. AGRHTA. Ш. VIR. A. A. A. F. F.; in
mitten S. C.
Вы. CAESAR. AVGVSTVS. PUNT. MAX. TRIBVNIC. POT, Augu
stus’ Haupt ohne Kranz.
M. Bronce. Pettau. Sammlung Hönisch.
Lurius Agrippa triumvir auro, argento, веке Bando, feriundo. Senatûs Con
sulto )( Caesar Augustus Pontifex. Dieses wie es scheint unvollständig mit-
getheilte Stück dürfte wol mit der ergänzten Reverslegende (welche sonst ganz
neu wäre) hinauskommen auf Coben’s Stück S. 192 Nr. 1 oder 2, auch Imp. I.
93. Z. 434. 435 mit PONT. MAX. TRIBVNIC. POT. (Pontifex maximus tribu
nicia potestate) pl. LVII. 1. 2. Eckhel Cat. II. 48. Gewöhnlich. Aus dem Um
stande, dass der auf den Münzen erwähnte Kaiser Augustus den Titel eines
pontifex maximus 742 annahm , ist dieses Stück in die Zeit von 742~768 zu l
verlegen. Auf gleiche V\-eise nennen den Kaiser die einzelnen Münzmeister
M. Maecilius Tullus und M. Salvius Otho. Ferner aber wissen wir, dass im letz I
ten Drittel der augusteischen Regierhngszeit die Namen der Münzmeister auf
I ‚
204
den Kupferstücken nicht erweisbar vorkommen ; daher zleht sich der Gesichts
kreis für diese Münzen enger von 742 bis gen 753. Das S. C. weist recht auffallend
auf das dem Senate gebliebene Recht der Kupfermünzung hin , da ihm jenes
für Gold und Silber genommen war; dieses S. C. ist also das eigentliche Kenn
zeichen дек‘ Reichskupfermíinzen gegenüber der Local- und Provinzial
prägung. Mommsen 744. 15. Raisp Pettau p. 47. Eckhel Doctr. V. 239.
Cat. II. 89. Z. 253-257.
31.
Dz'eselbe. Marcus Agrippa 716 (38 ‘и. СМ)?
AV. CAESAR. DIVI. JVLI. F.; Haupt mit spärlichem Bart.
lp. M. AGRIÍPPA. COS. DESIGN.
Silber. Lehndorf bei Cili 1853.
Cœвы‘ divi Julii filius )( Marcus Agrippa consul designates. Diese im
A. f. K. œ. G. Q. XV. 1856. S. 270 angezogene Münze fehlt bei Cohen 192.
Nr. 1-3. pl. LVII. und Eckhel Doctr. V. 239. Dagegen Cohen Imp. I.
87. Nr. 389. Eckhel Cat. II. 80. Z. 22. 93. Arneth 17. v. s. Augusti 37.
Z. 20. 21.
32.
Av. M. AGRIPPA. L. F. COS. III. Gekröntes Haupt des
Agrippa.
B1. Stehender Neptun mit Delphin und Dreizack.
Bronce. (Gr. 2.) Pettau. Sammlung Hönisch.
Marcus Agrippa Luri filius Consul tertium. Fehlt bei Cohen 192.
Nr. 1-3. (und Imp. I. 98) Bezieht sich auf die Seesìege des mit der Schiñ`s
schnabelkrone belohnten Marcus Agrippa. Eckhel Cat. II. 93. Z. 4. 5. A. 69.
Arneth 44. Z. 4.
33.
Mœcílzh., unbekannte Famzïie. Tullus 742 bis um 753 [12 bis um
1 2’. Uhr).
Av. CAESAR. AVGVST. PONT. MAX. TRIBVNIC. POT.
Kopf, linkssehend.
n'. M. MAECILIVS. TVLLVS. ш. vm. A. A. A. F. F. ;
inmitten S. O.
Mitte1Bronce. Gefunden zu Leibnitz (Wagna) nach 1847. Sammlung Braun.
Caesar Augustus pontifex maximus tribunicia potestate )( Marcus Maecilius
Tullus triumvir аurо, argento, aere iiando, feriundo. Senatûs consulto. Cohen 194.
Nr. 1. pl. LVII. 1. Gewöhnlich. Ueber den augusteiechen Münzmeister ist nichts
weiters bekannt, als dass er eben wie P. Lurius Agrippa und M.- Salvius Otho
dem Kaiser den 742 angenommenen Titel pontifex maximus gab. Mommsen
744. A. 16. Eckhel Doctr. V. 240. Cat. II. 48. Arneth 17. v. e. Augusto 43. 186.
Cohen Imp. I. 93. Z. 437. 438.
34. .
Marcia, patrzczbcke Famz‘¿íe. Саше Censorz'nus 667-673 (87 bis
81 ‘е’. Chr.).
Av. Jugendlicher gelockter Kopf des Apollon, linkssehend
(vom Stirnbein über die Wange herab mangelnd). Punkt
kreis-Hälfte. `
1
ì
205
35.
Av. Jugendlicher Kopf mit Stirnbinde und Locken, links
sehend, oben Punktkreis sichtbar.
liz. C. CENSOR. Unter dem linksspringenden Pferde Strich, 1
darunter CD .
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gr. an 11. Gew. 5-13. Ziemlich gut,
etwas verritzt. Gefunden bei Cili. Aus der ehemals Gadollafschen Sammlung.
Joanneum.
C. Censorinus. Cohen cons. p. 202. Nr. 16. Vgl. tab. XXVI. Nr. 6.
gemein, und Joann. VIII. 26. 29 CENSORI häufiger als CENSOR. Mommsen
S. 606. Z. 233. Denar b.
36.
Nœvz'a, plelvez'sche Famzlie. Úaiua Nœvz'zœ Balbus 673-685 (81
bis 69 ‘и. Chr.).
Av. Venuskopf, linkssehend, rückwärts S. C. von oben herab.
Punktkreis.
lì'. C. NAE. BAL. Triga mit Victoria nach links, oben VIII.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gr. 4 : 5. Gew. 4-01. Erhalten gut,
gezahnt. Feldbach (?), durch die Ackerbaufiliale 1839 dem Joanneum.
Senatûs Consulto )( Caius Nnvius Balbus. Der Münzmeister ganz unbe
kannt. Ein Senator dieses Namens bei Livius im Jahre 586. Mommsen S. 615.
z.251. Häufig. Rf. Fr. с. So. 0011. Sa. (15). sf. (в). Joann. хш. 148. см. 448.
Das Joanneum-Cabinet besitzt von dieser Familie und speciell dem Balbus noch I I
sechs sehr ähnliche Stücke , durchgehends mit dem Venuskopf und der Triga,
jedoch im Rev. mit I, CLIII, CLXIII, CCX und L. Eckhel Doctr. V. 259. Cat.
II. 54. Arneth 20.
37.
Díeselbe. Lucius Surdz'nus 742 bis um 753 (12 bis um 1 v. Chr.).
Av. CAESAR. AVGVSTVS. TRIBVNIC. POTEST. Büste, linkssehend.
ly. L. SVRDINVS. Ш. VIR. A. A. A. F. F. um S. C.
Mittel-Bronce. Erhaltung: Av. viel vernutzt, Rev. gut und ziemlich scharf.
Fundort Pettau. Sammllmg Hönisch,
f
mi
206
38.
Наций, Plutia, Рама, plebezlecbe Fa/milie. Publius, Caius Ypsœus
Úousul um 6.96 3 (58 v. Chu).
Av. Amphitritens Kopf mit Diadem, linkssehend , hinten
rechts Traubenhaarbund und ein Delphin, abwärts; rings
ein Punktkreis. (Rechts überreichend, links abgeschnitten,
daher fehlt hier: P. YPSA. S. C.)
li'. Wagenlenker mit Quadrige. nach rechts; Rundschrift
СЕРГГ. ; unter dem Striche С. YPSAE. COS PRIV.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gr. 11 : 12. Gew. 3‘12. Av. ziemlich
gut, Rev. minder. Gefunden bei Cili. Aus der ehemals Gadolla’schen Sammlung.
Joanneum.
Publius Ypsaeus. Senatûs consulto Caius Ypsaeus Privemum cepit.
Cohen Méd. cons. p. 254 Nr. 78. tab. XXXIII. Nr. 5. Dort besser erhalten. Vgl.
id. p. 256. Mommsen p. 627. Nr. 268. Gepräge b. Borghesi dec. 11. 9. Morelli
Non. 8. Eckhel II. 59. Plaut. Nr. 2. 3. Arneth 22. Plaut. Nr. 1. (Jahr v. Chr. 57.)
Wellenheim I. 40. Nr. 9017. Joann. VIII. 26. 18. Publius Plautius Hypsaeus
schlug diesen Denar während seiner Aedilität um 696 und bewarb sich 702 um
das Consulat. Cavedoni rip. p. 210 ist anderer Ansicht. Der im Rev. angeführte
ältere Plautier ist . . .Venno, der angebliche Eroberer von Privernum 413.
Borghesi dec. 15. 2. Die Münze stellt also den Triumph über Privernum dar;
Eckhel’s Zeôç ’l“Í1fJL-a'ro;, auf das griechische Cognomen anspielend, wird von
Mommsen in Abrede gestellt. S. 627. Nr. 268. f. Not. 469. 470. Eckhel Doctr.
V. 275. f. Cat. II. 59.
39. ~
Porcia, plebeische Familie. Üaius Cato vor 640 (114 v. Сhn).
Av. Pallaskopf behelmt, linkssehend; davor X (rückwärts
gravirt
lì, C. CAT. Biga mit Victoria nach links ; unten die
Inschrift.
Silber. Denar mit Wertzeichen. Gr.10. Gew. 3‘55. Ziemlich gut. Ge
funden bei Cili. Aus der ehemals Gadolla’schen Sammlung. Joanneum.
Caius Cato. Cohen cons. p. 269. Nr. 4. Vgl. tab. XXXV. Porc. Nr 4,
gemein. Joann. VIII. 26. 23. Vor Sulla kein anderer Porcier als C. Porcius.
M. F. M. N. Cato, Consul 640. Der Denar aber reicht weiter zurück.
Cavedoni’s Hostilius Cato passt nicht. Mommsen S. 518. Z. 94. Not. 174.
Häufig. F. (7). Mc. (31). Rf. Fr. C. Sc. Coll. Sa. Sf. Eckhel Doctr. V. 285. f.
Cat. II. 62.
207
40.
Dz'eselbe. Marcus Сто, Рторгшгот um 660 (94-.92 v. C'hr.?].
Av. Kriegerkopf mit Helm, linkssehend; nach dem Rande
abgewetzt erscheinend (eigentlich Kopf der Freiheit mit
Stirnband , daneben ROMA , links herauf die Legende
M. САТО. PRO. РВ.)
Не. Genius mit Flügel, sitzend nach links , unter dem Strich
VICTRIX. Strichelrand.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gr. 10, Gew. 343. Erhaltung
(Figuren) gut. Gefunden bei Cili. Aus der ehemals Gadolla’schen Sammlung.
Joanneum.
Marcus Cato Propraetor. Roma Victrix. Cohen cons. p. 270. Nr. 7. tab.
XXXV. Porc. Nr. 7. 3 frcs. Joann. VIII. 26. 30. Vgl. Mommsen S. 572. Z. 197.
Marcus Cato ist ohne Zweifel der Vater des Uticensis, nach 659 und vor 663 um
die Praetur sich bewerbend; auch ähneln die unmittelbar nachfolgenden Denare
des Helden von Utica jenen seines väterlichen Vorgängers. Des Münzmeisters
Grossvater, der ältere Cato, Sieger in Hispanien 561, widmete der Victoria virgo fiar*
einen Tempel. Dahin der Revers. Häufig. F. (32). Me. (25, schön) Rf. Fr. C. Sc.
Coll. Sa. (2). Abgestempelt mit IMP. VES nach Borghesi dec. 3. 8. Restitution
von Trajan, Ё
‹
r
41.
Sehr ähnlich. M. CATO PR.
Gefunden zu Leibnitz (Wagna) vor 1847. Sammlung Braun. Schriften d.
hist. Ver. f. Inn. Oest.
42.
Postumía , patrzbísche Familie. Саша Postumz'us Albz'nus 680--704
(74-50 ‘д. ОМ}.
Av. Dianakopf, Köcher und Bogen rückwärts vorstehend,
Zeichen auf Haupt und Kinnbacken.
‘р. C. POSTVMI. Ã. Hund laufend, unten Lanze.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gefunden bei Cili, durch die Acker
baufiliale 1834 dem Joanneum.
Caius Postumius Ta . . . . oder At .. .. Cohen S. 272. Z. 8. pl. XXXV.
7. 2 frcs. Der Stamm unbekannt; ob Ta oder At zum Namen gehöre, unent
schieden. Die Familie lebte dem Cultus der Diana. A. Postumius Albus, der
Sieger am Regillersee, hatte die verheissene Unterwerfung Latiums durchge
führt. Eben darum waltet auf den Münzen dieses Geschlechtes die Diana vor.
Mommsen S. 617. Not. 442 und S. 644. Z. 294. Häufig. Fr. C. Sc. Coll. Sa. (6).
Sf. (2). Eckhel Doctr. V. 287. Cat. II. 63. Arneth 23. f.
43.
Quínctzìz, pa1?rz‘cz-scÍze und plebeische Familie. Úrzhpzhus vor 742
(12 ‘и. Úlmj.
Av. T. CRISPINVS. III. VÍR. A. A. A. F. F.; inmitten S. C.
ty. AVGVSTVS. TRIBVNIC. POTEST. innerhalb eines
Kranzes.
Mittel-Bronce. Pettau. Sammlung Hönisch.
208
Titus Crispinus triumvir auro, argento, aere fiando, feriundo. Senatûs con
sulto )( Augustus tribunicia potestate. Cohen S. 277 Z. 12. pl. LXIV. 6. 2 frcs.
Imp. I. 95. Z. 454. T. Quinctius Crispinus Sulpicianus zält mit C. Asinius
Gallus, C. Cassius Celer, C. Gallius Lupercus und Ti. Sempronius Graccus zu
jenen sechs einzelnen Münzmeistern, welche von den kaiserlichen Amtstiteln
nur die tribunicia potestas ohne Zal nennen. Da der Pont. Max. fehlt, so ist die
Münze vor 742 anzusetzen. Mommsen 744. Nr. 15. Raisp, Pettau p. 47. Eckhel
Doctr. V. 290. Cat. II. 63. f. Arneth 24.
44.
Renia, plebeische ( Familie. Саша Renz'us vor 570 (184 ‘и. Clary Р
Av. Pallaskopf behelmt, linkssehend, davor X.
liz. C. REN. Biga von Böcken mit Juno caprotina nach links ;
unter der Inschrift Strich, PM/\ (Roma).
Silber. Denar mit Wertzeichen. Gr. 10. Gew. 3-92. Av. gut, Rev. etwas
abgenützt; angeschnitten. Gefunden bei Cili. Aus der ehemals G'radol1a‘schen
Sammlung. Joanneum.
Caius Renius. Roma. Cohen cons. p. 278. Nr. 1. tab. XXXVI. Nach
Cavedoni vor 570 a. u. c. Mommsen 519. Z. 95. Wellenheim I. 44. Nr. 9093.
Joann. VIII. 26. Die Familie nicht weiter bekannt, aber vielleicht dieselbe der
Rennii in der Kaiserzeit. Borghesi dec. 7. 3. Die Ableitung von dem griechi
schen Glossenwort ‘p~ŕ)v (Schaf) traut Mommsen den Alten nicht zu. S. 519.
Z. 95. Häufig. Rc. F. (11). Mc. (23). Rf. Fr. C. Sc. Coll. Sa. (9). Sf. (2). Eckhel
Doctr. V. 291, f. Cat. П. 64.
45.
Rubría, plebefsche Famz‘lz-e. Dossenus, Prœfect 667-673 (87 bzh
81 ‘д. Chr.).
Av. Bärtiger Kopf des Jupiter, belorbeert, linkssehend; rechts
Scepter, herab DOSSEN.; rings Punktkreis.
13,'. Kleine Victoria auf grosser Quadriga (Tensa) mit Blitz
bündel nach links, unten L. RVBRI.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gr. 11. Gew. 2.94. Etwas abge
griffen; eingeschnitten. Gefunden um Cili. Aus der ehemals Gadolla'schen Samm
lung. Joanneum.
Dossenus )( Lucius Rubrius. Mommsen p. 603. Nr. 231. Gepräge a.
Not. 404. Häufig. Cohen Méd. cons. p. 280. f. Rubr. Nr. 1. tab. XXXVI.
Nr. 1. 2 frcs. restitut. Traj. ib. tab. XLV. méd. 10. 300 frcs. Borghesi
dee. 16‘6. Eckhel II. 64. Rub. Nr. 3. 4. Arneth p. 24. Rub. Nr. 2. 3 arg.
Wellenheim I. 45. Nr. 9102. 9103. Joann. VIII. 26. 20. Mommsen muthet auf
den Senator L. Rubrius, welcher nach Caesar in Confinium 705 gefangen
wurde. Häufig. Mc. (50, schön) Rf. Fr. C. Sc. Coll. Sc. (12). Sf. Von Trajan
restituirt. Eckhel Doctr. V. 296. f. Cat. II. 64. f.
46.
Salvia, plebezl¢che.Famz-lz-e. Salvz'us Otho ит 742-753 (12-1 v. Chr).
Av. CAESAR. AVGVSTVS. PONT. MAX. TRÍBVNIG. POT.
Augusts Haupt ohne Kranz.
‘у. M. SALVIVS. OTHO. III. VIR. A. A. A. F. Е; in
mitten S. C.
Bronce. Pettau. Sammlung Hönisch.
и
'. 1.¿~--an i
209
49.
Av. Bärtiges Hau t, linksschauend, mit geflügeltem (‘Р) Diadem,
Band neben dem Halse.
Ik Pegasus, aufspringend nach links , auf einem Postament
darauf Q. TITI.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gr. 11. Gew. 3-49. Gleichmässig
abgegriffen. Gefunden bei Cili. Aus der ehemals Gado1la’schen Sammlung.
Joanneum.
Quintus Titius. Cohen Méd. cons. p. 313. Titia Nr. 1. 2 frcs. tab. XXXLX.
Tit. 1. Restit. Ты]. 300 frcs. Borghesi dec. 11. 1. 2. Mommsen p. 583. Nr. 213.
Denar a, gallischer Typus, sehr häufig. Eckhel II. 71. Tit. Nr. 1. Arneth 27. Tit.
Nr. 1; nur D statt Q. \Vellenheim I. 51. Nr. 9230. 9231. Joann. VIII. 26. 17.
50.
Víbia , plebeísche Familie. дате Vz‘bíua Pansa 665-670 (8.9
bis 84 v. Uhr).
Av. PANSA. Apollons Haupt , linkssehend , belorbeert , in
der Wange eingeprägt G und Blume; nächstbei Zweig.
lì. C. VIBIVS C. F. Quadrige. mit Pallas, rechts kleine
Trophäe, links Lanze.
Silber. Denar ohne Wertzeichen. Gr. 4. Gew. 346. Erhalten gut. Dem
Style nach eher eine keltische Imitation. Tüñer, durch Decan Ballon 1839.
Joann. XIV. 77. Cat. 488.
Pansa Caius Vibius. Ceд! ñlius? Vgl. Cohen S. 329. Z. 3-5. pl. XLI.
З. 4. 5. Mommsen S. 585. Z. 215. Denar a. Ohne Zweifel der Vater des Vibius
Pansa, Consul 711, geächtet nach Dio Cassius im Jahre 672-673. Sehr häufig
F. (46). Mc. (323, schön). Rf. Fr. C. SC. Coll. Sa. (30). Sf. (11). Eckhel Doctr.
V. 339. f. Cat. 74. f. Arneth 29.
Incerti.
Diese von Ursini , Vaillant, Morelli geschalïene , aber schon von Eckhel
nur für schlecht erhaltene und unleserliche Stücke bestimmte Classe müssen wir
insoferne bestehen lassen , als uns Nachrichten, sie zu beseitigen , fehlen. Vgl.
Eckhel Doctr. V. 345. 346.
Hieher Leibnitzer Broncestücke, der Obolus aus St. Peter am Ottersbach
nächst dem Greinhof im Gehölz des Scharflinger (wol eine Kaisermünze,
Mitth. X. 192) u. a. `
Reihenfolge ausserhalb der Gewichtstücke: Aelteste Münze Cœlia Z . 15;
folgt Z. 44, 23, 39, 14, 21; 40 mit 41; 48 (mit 49, 50), 12 (mit 17, 20,24, 25,
26, 27, 34, 35, 45, dichteste Vertretung), 28, 22, 36, 18, 42; 6 mit 38; 16, 11,
19, 13, 31, 32?; 7 mit 8,29; 30 (mit 33, 37, 46); 43 mit 47; endlich 9 mit 10,
jüngste, Asinia.
“ `V——.m_-
I" 7_.__._..ì
212
213 Ё
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neapolitanischen Stücken, haben sich ganz wenige Stücke dic Bahn 'I
in norischpannonisches Gebiet gebrochen. Soviel sich zum Wenig ~ "inь—ц
~.
sten aus der Stätte von Petovium nachweisen lässt, ist das campani
sche Localgeld (Litren, Halblitren, 50 ncapolitanische auf ein
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Didrachmon) über seine landschaftlichen Gränzen und Mittel
italien hinaus nordwärts bis an den Dravus gedrungen, und es ё.
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steht nichts entgegen, derlei Funde auch in den Gebieten von
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Celeja und Virunum zu vermuthen. Zu bedauern bleibt nur stets,
dass Nachrichten hierüber so gar verschollen sind. Wir ver
zeichnen hier fünf Stück von Neapolis, sowie eines, etwas jünger in
und wol aus dem 6. Jahrhunderte, von Teanum, endlich ein
Romastück von campanischem Gepräge. È.
1.
Av. NEOIIOAITQN. Kopf Apollons, rechtssehend, belorbcert. r1ттг
fvт‘p"yrwrfrf
li-. NEoIIoAITQN ? Stier, n1enschenköpfig(?), linksgehend,
darüber der geflügelte Genius.
Vier BronceStücke. Gr. 3, 4, 4-5. Gew. 2-4, 4, 5-6, 58. Styl vorzüglich.
Erhaltung: stark abgenützt. Fundort Pettau. Sammlung Hönisch.
Von den Beizeichen Diota, Vase, Kreis, Schiff, Lyra und Buchstaben
nichts zu erkennen. Vgl. Mionnet I. 119. 196. 120. 204.247. 341. 247. 329.
Eckhel Cat. I. 17. f. Doctr. I. 112. f. 129. Rasche Lex. III. 1. S. 1140. Wellen
heim I. p. 25. Nr. 464-475.
2.
Av. Kopf (Apollons ?), mit Stirnband, linkssehend.
lì'. NEoIIoAlTS2N. Stier, linksspringend, Vorderhälftc.
Bronce, dick. Gr, 3. Gew. 5-6. Erhaltung mittelmässig. Fundort Pettau
(Ragosnitz). Sammlung Hönisch.
Mionnet I. 248. 349. Wellenheim I. 25. Nr. 476. Mommsen 117. 118.
A
3.
Av. Fast unkenntlich. (Pallaskopf, linkssehend ?) ё
lì'. TIANO? oder .ENAF. Hahn, linkssehend, über dem
stark beíiederten Schweif Stern achtstrahlicht.
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Bronce. Gr. 45. Gew. 57. Erhaltung: sehr vernutzt. Fundort Pettau
(Ragosnitz). Sammlung Hönisch.
I'
Aehnliche Stücke prägten die Münzstätten zu Cales, Suessa, Caiatia,
‘~~
|
Aquinum, Telesis.. Mommsen 117. Der Hahn ist übrigens auch Neapolis eigen. lr
Vgl. Mionnet I. 126. 269 oder 271. Hunter tab. 62. 10. Eckhel Cat. I. 19.
Dobtr. I. 117. Rasche V. 1. S. 707. Wellenheim I. 26. Nr. 499 oder 503 , jenes
R4, dieses R5.
l
4.
Av. Kopf, männlicher (Hercules, Apollon ?), rechtssehend,
r
belorbeert.
lp. ROMA? Pegasus, rechtsspringend.
Bronce. Gr. 4. Gew. 3-5. Erhaltung: sehr vernutzt. Fundort Pettau
i
(Ragosnitz). Sammlung Hönisch.
5.
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214
2.
Av. ETPAKoÉIQN ‘? Kopf, weiblicher, rechtssehend.
15,'. Stier, den Kopf vorgesenkt, rechtsgehend.
Bronce. Gr. 4-5. Gew. 4.7. Erhaltung: sehr vemutzt. Fundort Pettau.
Sammlung Hönisch.
Von Beizeichen, wie Kreis, Delphin, Monogramme weiter nichts erkenn
bar. Rasche V. 1. S. 279, bes. 359. f. Mionnetl. 305. 843. WellenheimI. 51. Nr. 118.
Nachdem wir nunmehr keltisches, griechisches, aegypti
sches Gebiet durchwandert haben, halten wir an vor dem Por
tale des durch Caius Julius Caesar begründeten römischen
Kaiserreiches. Mit dem ,ersten und doch auch einzigen Impe
rator Caesar‘, in dessen weltverjüngenden Planen die Allgleich
stellung in Mass und Gewicht lag, eröffnet sich der breite Strom
der Reichsmünze, das Gold beherrscht wie vormals unter Ale
xander dem Grossen so eigentlich wieder die Welt, und das
Kennzeichen der Monarchie, des Herrschers Haupt, tritt uns
seit seinem ersten Erscheinen im Jahre 709 der Stadt tausend
fach aus fast anderthalbhundert Fundorten der Steiermark ent
gegen. Der reiche numismatische Segen, der, nahezu das letzte
Mal in solcher Dichte unterhalb der Donaugränze auftretend, die
Schollen steierischer Erde begleitet (sei es nun als vergrabener
Schatz, sei es als Zollgeld oder Todtengabe) , er überspannt fast
vierzehn Jahrhunderte und nachdem er gänzlich geendet, quillt
ein neuer Born im Vaterlande aus der einheimischen Prägung.
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BEILAGEN.
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Beilage I.
PANNONia, flatovia. Land. Kat. 294. Bonna (Grenze, Feld, Land, auch Quelle
oder Münde). Vgl. den Namen BANONA. Zeuss 26, 1123. Als Curio
sität des Dio Cassius pannus, O’Connor`s Ableitung Pan-on-ia : ban
amhaniath, pronounced Banaunia. Mone 342 und Terstenjak’s Panianen
aus Indien, sowie dessen pan (Sumpf).
PENNINische Alpen. Oberitalien: Apeninnen. Zeuss 77, 99. Bretonischkym
risch Penn, pen (Haupt, Spitze).
BçTOBium, Bouroßlwv, PATAVium, llorrußwv, Ílaraóuïov, PETAVio, PETA
Vione, PETAVium, PETOVion, lleroóulov, PE'l'OVione, PETO
Vium , PG§TOVium , P(ETOVione , POTOVium , Íloròiìiov u. s. w.
Kat. 307, 310. Ort. Pettau. Spanien: Petavon(i)um, Baetulon, Bsetulana
noch westgothisch, Bethasii, Stamm in Gallien. Das cambrische baeddu
(schlagen , battre , lat. batuere), mit der \Vurzel pat im Orient haftend,
wiese zunächst auf eine gewaltsame Niederlassung hin ; das cambrische
bait (Furt, Wasserübergangsort, аgs. wodan) auf eine friedliche. Am
meisten erklärt das sib-bidun (Kleinstadt). Mone 47, wie die Vorstadt
Beutau zu Esslingen (bltenowe). Die Slaven behielten die keltische
Wurzel (wofür übrigens petor , gothisch fidur [vier] nicht gelten
kann) ganz bei; sie haben ihr Рейд. (die Fünfte) auf die Reihenfolge
von Städten aus dem Orient und Occident herüber und ihr Ptuje
(die Fremde) auf die Entfremdung der Stadt gegenüber dem norischen
Land deuten wollen. Am besten taugte noch pet, peë (Fels) , den
Schlossberg betreffend. Vgl. den Namen BETTUN. Zeuss, Deutsche 241.
Will man an die ähnlich lautende Baetica in Hispania denken , so hat
dort die phönizische Ableitung von Badad (theilen) allerdings Sinn.
Die hispanische Landschaft ist durch den Fluss wirklich getheilt, der
Fluss Baetis theilt sich selber auch. So Sicklcr’s alte Geographie S. 15.
Die Stadt Petovium lag entschieden zu beiden Drauseiten, also eine getheilte
Stadt; die Drau selber theilt sich alsbald unterhalb, eine Insel bildend.
PULTa ? PULTOVia ? Bach. Irisch bual. Mone 123.
PULTAVia. Ort, östlich vom Schloss Pragerhof.
RAGINDo, RANGANDo, RAGUNDo. Ort. Losnitz. Kat. 310. Vgl. den Namen
RACCON. Terstenjak bezieht Rogando (von rog,IIom), noch aufRohitsch.
SABATIACIL, SABATINCa. Ort. Kraubat?
SAVos , SAVus, SAVius, Eaóuoc. (Herodot’s Bpoïyoc? Strabon’s Noaros ?)
Fluss Save. Irisch sua (Bach); so die Sau bef Bihlafingen. Mone 129.
SCORDlSCi, Èxopölcrmc, Èxopölcual, Èxopötcral, Kopölcral. Stamm, genannt vom
Berg Scordus, häufig mit den lllyrern und Thrakern verwechselt. Vgl. das
CUЫ!) im Namen CACURD. Zeuss 775; Deutsche 239, 257; Brandes 139,
141, 152; Koch 44; Lel. 61. Der Slavisten skared (Abscheu erregend) müsste
auf einen Selbstschimpf des Stammes hinausgehen ; Terstenjak hat das
zurückgewiesen und belässt den Skordiskern und Tauriskern dasKeltische.
SERAPILLL Stamm. Zeuss, D. 257.
SERRETi. Stamm. Zeuss, D. 257. Terstenjak’s Ableitung ser (aschgrau) , sera
(Schwefel) spielt zwei Farben. Hat irgend Jemand Bericht von urzeit
lichem Schwcfelbau ?
SOLVa. Ort. Leibnitz. Kelt. Sol (Sonne). Solimariaca Stadt der Arverner.
Solenses aus Kilikien. Brandes 51. Vgl. Flavium Solvense.
SOLVa? Fluss. Das ma. Zulp, Zuib, Sulba, Sulb, Sulpa, heute Sulm; irisch
suaill-abh (kleiner Fluss) von Mone ausdrücklich hieher bezogen. "
STIRIATa, STIRIATis. Ort. Rottenmann. Stura in den Meeralpcn. Kat. 287.
Zeuss Gramm. celt. M. Koch 26. Not. 8.
SURO`N'l`ium. Ort. lrdning. Kat. 287. Vgl. die Namen SUR, SURAT. Zeuss. 29.
221
BIERENSCHÜTZ wie der Wald Aberschiz bei Wetzlar von beren (kleines
Walser) und schitz, Zischform von coid (Wald). Mone 46, 130.
BIBER von bibior (Kleinwasser). Mone 6.
BRAND, Brandalm, Brandenberg, Brandgraben, Brandgrabenbaoh, Brandkogel,
Brandlalm, Brandleiten, Brandofen, Brandriegelalm, Brandstein, Brand
wald , Brantern , Bräntgraben und der Brandwald , sämmtlich von
Bran, bryn (Berg). Koch nach Mone und Zeuss 144. Zeitschr. d. Fer
dinandeum. XII. 2. 15.
BREITENAU vom ir. braid (Berg). Mone 51. Braid albin in Schottland.
DORNACH, Dornau, Domberg, Domgraben, Domkahr, Dornleiten von dori,
dwri, Wald; im diot. celtoscot.: quercus. Mone. Koch 147.
DRAN. Cambrisch draen aus dra, alt driss; wie Draonus ein umdorrter Fluss.
Zeuss. Ir. der-ean, kleines Wasser, Trenna, Troene bei Mone 244, 139, 140.
FALL vom hib. fal, ir. bual, Wasser. Mone 77.
GEISBACH, Geisberg, Geisbühel, Geiseck, Geiselbcrg, Geisenbach, Geiseneck,
Geisenleiten, Geisenthal, Geisfeld, Geishorn , Geishübel , Geismauer,
Geisofenreit, Geîsriegel, Geisschlag u. v. a., alle nicht von Gaiss, sondern
geus (Bach). Nach Mone Koch 52.
GLEICHENBERG. Gleich, glich (Fels) , ir. cloch, wie die Gleichenberge in
Thüringen, germanisirt similes genannt. Mone 77.
GÓSS von gos, gois (Bach), wie Gos in Würtemberg. Mone 20.
GRADEN von grad (kleiner Bach). Mone 21.
GRÃETZ von gradd oder gres, eret, Erhöhung, wie die französischen Orte Gray,
Gressoux; oder wenn (wie nach Schreiner) vom Grätzbach 1 grad, klei
ner Bach, grez, grezzi, greetz, Bach überhaupt, wie der Grätzbach in
Hessen, Grezenbach im Aargau, Mone 21.
GUNDELBERG, Gündersberg , Gundersdorf von gund (Wald). Nach Mone
Koch 86.
HARTBERG und alle mit Hart, von hard (Berg). Mone 90. `
HENGSTAL, I-Iengstgau, Hengstbach, Hengestesdun in Cornwealas. Mone 22.
KAPFENBERG von kapf, kaf (Bergkopf). Ка!‘ in Persien. Mone 98, 119.
KERSCHBACH bei Pettau. kers (Bach). Mone 101.
KODING, Kötsch, Kötschwald, von coid (Wald). Vgl. Cetius.
KOGEL, grosser Berg. Mone 101.
KOHLBACH drei, sieben Kohlberg, Kohlbergen, Kohlberggrabenbaoh, Kohl
brandgraben, Goldbach, Goldleitkogel, Goldsberg, Goldsee, Goldtratten,
Golitschbach, Golkachberg und an ein Dutzend anderer solcher Compo
sita von gol (Bach). Nach Mone Koch 52.
KOLLOS, die colles, Weinberge, von Col, Kollen (Hügel, R-undhöhe). Vgl.
Zeitschr. d. Ferd. XII. 2. 20. Mone 24.
LANGENVVANG, wie Bühelwang, Hohenwang , von wang (Viehtrift), wälsch
gwaneg. Mone 35. Vgl. Koch’s Morschwang, Pyrawang, Ampfelwang 86.
LAVABach von lava (giessen, regnen) ; so Lavant ; ir. lu-buinne, (klein und
reissend.) Mone 104.
LEIBNITZ von lei (Fliesswasser), vom ir. lli, so Dorf Leibi bei Ulm. Mone 25.
Das Slavische von lipa wahrscheinlicher.
LEOBEN, mlat. liubina, ir. luib (kleines Thal, Winkel?) Mone 107.
LIEZEN von Бег, lizz (Haus, Wohnort). Mone 108. ‘
MARBURG, Mährenberg von Mar (Berg). Mone 113, 114.
MURZTHAL, noch 1782 Märzthal, von maerz, mertz (feuchter Boden, wässe
riger Grund). Daher weder von vallis Martia noch von Murca. Mone 25.
NESTELBACH, germanisirt aus Nestel (Bach). Mone 27.
PIRNINGERBERG von pir (Anhöhe, Hügel). Nach Mone Koch 85.
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PREBÜHEL, das pre irisch und wälsch bre, auf dasselbe Urelement weisend
wie alle auf die keltischen Breonen bezogenen tiroler Ortsnamen. (Jäger
a. a. O. 438.) Mone 28, 51.
RAMSAU ; Ramsa auf Insel Man im 8. Jahrhundert.
RANN, ir. Rane (Vorberg). Mone 126.
RENNFELD von Renn (Feld oder Berg). Mone 125.
REUN, Runegau, Rune, von runa (Verborgenheit, Abgeschiedenheit); cambrisch
rhin ; wenn nicht vom Berge rain, rein, wälsch rhëan. Mone 30, 125.
RIEGERSBURG vom ir. rugha (Vorgebirge). Mone 125.
ROSSALM , acht Rossbach, Rossbachgraben , eilf Rosseck, Rosseckalm, vier
Rossgraben, Rossgrabenbach, Rossleiten, Rossschlag, Rosssteig, Rossen
baoh, Rössenberg, Rössingkogel, Rcsswein und besonders der Rossberg,
lauter Stellen , zu denen das Ross in mindester Beziehung steht (sepa
rirte Rossweiden gibt es nicht), von ros , im dict. scot. celt. und bei
Mone Verberg. Koch’s Rosskar im ewigen Schnee ist schlagend. 146.
ROTENMANN. Rat, rot (Berg); man, eine Stätte. Mone 30, 25, 124. .
SALLOCH von sualabh (Kleinwasser). Mone 11.
SANN von san, Sumpfwasser. Mannsname Ваш‘. Spanien: Sanda, Sendica; San
ticum (bei Villach) ; Oberitalien : Sandricetes , Sani ; Gallien : Sana
genses, Sanitium, Santones, Saone; Britanien: Tri santon, Fluss; ir.
suan. Brandes 61, Mone 136,
SCHACHENTHURN vom ir. sceach (Gebüsch, Hecken). Mone 128.
SCHALLTHAL, vom gall. gezischten c\`xil, Bach. Mone 128.
STEIERMARK vom kelt. stur, Fluss ; das Gebiet am Fluss (Steyr nämlich).
Mone, Koch 26, Not. 8.
THORSTEIN, tor (Hügel). Mone 140.
TOBEL von tub, tobl (Graben, Wasserthal), französisch douve, wie Dubis i.
Gallien. Dubris, Dover in England. Diefenbach I. 155. Zeitschr. d. Ford.
XII. 2. 52.
TRAFOIACH, Trifail (Trefald in Wales), Trofang, vom cambrischen trafael
trafod, wie französisch travail, Arbeit, hauptsächlich erste Menschenarbeit
Erdbau. “Папа das mlat. Trevelicha, so von trev (Dorf), trefyllech (Stein
dorf). Mone 34.
TRAUN, von Travun, Thal, nach Gonidec; Familienname Traon in der Bre
tagne sehr häufig; Tron an Mosel, Tron an Nahe, Traun in Baiern ;
mlat. Truna; von Zeuss als kcltisch erkannt. Cortruna, Frauenname zu
St. Veit, Vindruna am Zollfeld in Kärnten, Truno zu Carnuntum ; ir.
deran, kleines (V\-asser) ausdrücklich bei Mone 142, Koch 26, 85.
TRIEBEN, mlat. trivina, tribina, Tribein, Triebendorf, Triebeneck, Triebenfeld
alm, Triebengraben, Triebenstein, Triebenthal, Triebling, Triebulberg
von trieb (Dorf). Nach Mone 34, Koch 86.
VOGLEINA-Bach von ‘о; (langsam), lain (voll).
WACHSENBERG, Wachseneck , Wachseneckeralm , \Vetzawinkel , Wetzel
bach, Wetzelberg, Wetzeldorf, Wetzgetzstein, Weutsch, Weutschdorf,
Weutsche von wezz, wess (Wald). Nach Mone Koch 53. ‘
WILDON von on, unn, Wasser. Wilton in Cantware undWestseaxas im 8. Jahr
hundert. Wilten in Zcitschr. d. Ген}. ХП. 2. 9.
и
224
15
226
Numismatische Bibliothek.
A bedeudet die Stiftsbibliothek von Admont, J jene des Joanneums zu Сайта (* daher ent
lehnt), M jene des Münzencabinetes ebendaselbst, R die Stíftsbibliothek von Reun , V die
Universitäts-Bibliothek zu Grätz. Die Bibliotheken von St. Lambrecht, Vorau und andere
kleinere sind hier ausgeschlossen.
B ell ermann. Ueber eine seltene Erzmünze mit dem Monogramm des achaei
schen Bundesgeldes. Bonn 1859. 8°. M.
Bellorii Romani Joann. Petr. Adnotationes in XII. prior. caes. numism.
Roma 1734. R.
Bellorius. Selecti nummi duo Antoniniani. Ex bibl. C. Camilli card. max.
Amstel. 1685. 12°. A.
Berg. New Müntz Buech. München 1604. 2°. M.
Bergmann. Ueber K. Karls VI. Rath und Hofantiquarius C. G. Heräus,
dessen Stammbuch und Correspondenz. Sonderabhdlg. aus Sitzb. d.
Ak. d. W. Wien 1854. 8°. M.
- Ueber die Historia metallica seu numismatica austriaca und Heräus‘
zehn Briefe an Leibnitz. Sonderabhdlg. aus Sitzb. d. Ak. d. W. Wien
1855. 80. M.
- Medaillen auf berühmte Männer des 16.-19. Jahrhundertes. 1840. f.
J. M. R.
-— Ueber den ausgezeichneten Medailleur An: Ab: (Antonio Abondio). Wien
1845. 8°. M.
- Das Münzrecht der gefürststen Grafen von Cili und die denselben
fälschlich zugetheilten Münzen der Reichsgrafen von Erbach. Son
derabhdlg. aus Jahrb. d. Lit. S. 31-50. 8°. J.
—— Graubündens Münzen. 1851. R.
- Pñege der Numismatik in Oesterreich im 18. Jahrhunderte. Sep.
Abd. der k. k. Ak. d. W. Wien 1836-1857 f. 8°. M.
B e rstett. Versuch einer Münzgeschichte des Elsasses. Freiburg 1840. 4°. M.
- Zähringer-badische Münzgeschichte. 1847. R.
Be rtholi. Le antichita de Aquileja. 2°. 1739. V.
Blanc, le. Traité des monnoyes de France. 1692. J.
Blätter für Münz-, Siegel-, Wappenkunde. Berlin 1863 f. M.
Bode. Niedersächsisches Münzwesen; Münztafeln erläutert durch Dr. Schöne
mann zu Wolfenbüttel. Braunschweig 1847. 8°. M. R.
B olz e nth al. Denkmünzen z. G. des Königs Friedrich Wilhelm III. in Abb.
Berlin 1841. 2°, M.
B о nnani. Numismata Pontiiieum. 2°. 1700 oder 1699. V.
B onneville. Traité des monnaies d‘or et d’argent, qui circ. chez l. diff. peupl.
Paris 1806. 2°. M.
Brauweis. Echte und unechte Münzen. М. 1791. V.
B r e t fe 1 d - C h 1 u m c z a n z k y’s Münzen- und Medai1lenSamm1ungVerzeich
niss. 2 Bnde. Wien 1841-42. 8°. (Preise eingeschrieben. Auch
in I.) M.
Budelii. De monetis. 1591. V.
B urghart. J. a. Mellen Series reg. Hungar. e num. aur. Breslau, Leipzig
1750. 4°. M.
C amm e r a ri i. Historia rei numariae. V.
Capp e. Die ältesten Münzen Böhmens. Berlin 1846. 8°. M.
—- Deutsche Kaiser- und Königs-Münzen. Dresden 1848. R.
C arelli. Numorum Наше veteris tabulae CCII. ed C. Cavedonius. Leipzig
1850. 2°. M *
Carli-Rubbi (J. Rinald). Delle monete d’Italia. 1754. 4 vol. J.
Carpegna. Rariora max. modul. numism. selecta ex bibl. Caspari Carpegnae
s. r. e. card. Amstelod. 1685. 12°. A.
Castiglioni. Monete cuŕìche dell Museo di Milano. J.
C atalo gue d’une collection de 728 médaill. consul., et de 3616 méd. imp., en
arg. prix de ch. med. Paris 1811. 8°. M.
241
Catalogue des monnaies en arg. dep. les pl. grand. piec. jusq. au ilorin.
Vienne 1769. A.
Catalogus numorum duplorum tam vet. q. recent. mus. caos. reg. Vindob.
Vindob. 1839. 8°. M. J.
- numorum Hungariae. 8°. 1807. V.
—— шип. pоp. urb. et reg. in museo monet Mediolanensi. 1813. J.
Cattaneo. Monete cuûche dell‘i. r. Museo di Milano. Milano 1819. 4°. M.
Cavedoni. Biblische Numismatik. Uebersetzt von \Verlhof. Hannover 1858. R.
C h a s s o t - F l o r e n c o u rt. Erklärung der räthselhaften Umschriften der Cou
servationsmünzen des Romulus. Trier 1843. 8°. M.
Chifletius. De antiquo numismate liber posthum. Antverpise 1636.
4°. A.
C o hen. Deseription générale des monnaies de la République Romaine . . app.
méd. consulaires. París 1857. 4°. M.
- Deseription historique des monnaies frapp. sous l’emp. romain. . . app.
méd. imper. 6 vls. Paris 1859-62. 8°. M.
C up e r. Dc elephantis in numis obviis. Exerc. Accedit Pauli Petavii antiquar.
suppelleotilis portiuncula et ej. Veterum numorum gnoriema. Hague
1746. f. A.
Dan íel. Geschichte von Frankreich mit Münzen. V.
Dissertatie de nummis. 8°.1736. V.
Dœderlin. Commentatio de nummis bract. Germanise mediae. 1729. J.
Dominicis de. Repertorio numismatico. 2 Bnde. Napoli 1826-27. 4". M.
Вид.) k. Des hohen deutschen Ritterordens MünzSammlung in Wien. Wien
1858. 2°. M.
Duisburg C. A. Rudolphi. Recentioris aevi numismata viror. de reb. med. et
phys. merit. Danzig 1862-63. 8°. M.
Eck hel. Anfangsgründe zur alten Numismatik. Wien 1807. 8°. M*
—- Catalogus musei Cass. Vindob. numorum veterum. Viennae. 1. Bnd. 1779.
2°. 6 Taf. 2. Band 1779. 2°. 2 Taf. M * R.
- Deseriptio nummorum Antiochiae Syrise. Vienn. 1786. 4°. M *
— Doctrina nummorum vet. 8 Bnde. Vindob. 1792-98. 4“. M '“
- Addenda ad Eckhelii doctrinam num. vet. er ei. autogr. post. Vindob.
1826. 4°. M*
- Nummi veteres anecdoti. Viennae 1775. 4°. M*
Engelken. Alte Gold- und Silber-Münzen. Ders. Neun. 8°. M.
E pito me thesauri antiquitatum, h. e. imp. rom. orient. et occid. icon ex antiq.
numismat. Tigur. 1557. 8°. A.
E rb stein. Münz- und Medaillencabinet. 8°. M.
E xe r citatio n e s de numis veteribus. Rayner Alîb. Claraevallis. 1752. R.
Falsificatori. Sopra i moderni falsificatori di medaglie greche antiche nei
tre metalli. Firenze 1826. 4°. M.
Fliessb ach. Münzsammlung von 1648-1800. Leipzig 1853. R.
F o rcel 1 a. Numismata. 4°. 1825. V.
F о rt, le. Neueste Münzkunde. 1851-53. J.
Frank’s Thaler und Medaillen - Sammllmg Verzeichniss. Wien 1839.
8°. M. R.
Frey. Míinzbuch coursirender Geldsorten, nach Grammen und Schvveizerwäh
rung. Deutsch-französischer Text. Bern 1848. R.
F r ie dl än d e r. VandalenMünzen. Leipzig 1849. R.
- Oskische Münzen. Leipzig 1850. R.
Frœlich. Utilitas rei numariae veter. compend. propos. Noribergae 1733.
8°. A.
16
242
Frœlích. Appendicula ad num. Augustor. et Caes. ab urb. gиee. loq. cus. quos.
ol. Vaill. coll. Viennae 1734. 8°. A. M * -
Dissertatio de numìs monetar. vet. culpa vitios. Viennae 1736. 8°. A.
(Khevenhüller). Regum veterum numismata anecdota aut perrara. Vien. s. a.
4°. 1737 (v),1752, 1755 (V). M* v. R.
Quatuor Tentamina in re num. vet. Viennae 1737. 4°. M *
Animadversiones in quosdam numos veteres urbium. Viennae 1738.
8°. A.
Ad numismata regum veterum Accessio nova. R.
Appendiculae для novae ad numism. ant. a. Cl. Vaillant, ol. edit.
Viennae 1744. A.
Annales compendiarii regum et rerum Syriae. 1750. A. R.
Numismata oimelii c. r. Vindobonensis 1755. J.
Notitia elementaris. Viennae 1758. 4°. М 9 R. V.
De familia Valabathi nummis illustrata. 1762. J.
G ä d e c h e n s. Hamburgische Münzen und Medaillen. Hamburg 1843,
1854. 4°. M.
G e h e im n u s в eröffnetes, der praktischen Münzwissenschaft. Nürnberg 1 762. R.
G h o 1 t z v on Wirt z b ur g. Lebende Bilder gar nach allen Keysern . . auss
den alte Medallen . . contrañet. 1557. 2°. M.
Gold- und Silbermünzen. Auf a. h. k. k. Entschliessung dd. 15. Sept. 1755
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Abhandlung über die Münze Johann Albrechts Widmanstadts, K. Ferdinands I. Hof
kanzlers. 3. Th.
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