Oktober 2011

ICS 27.220, 91.140.01 VDI-RICHTLINIEN October 2011

VEREIN Wärme- und Kälteschutz von betriebstechnischen VDI 2055

DEUTSCHER Anlagen in der Industrie und in der
Technischen Gebäudeausrüstung
INGENIEURE Technische Grundlagen zur Überprüfung der wärmetechnischen
Blatt 3 / Part 3
Eigenschaften von Dämmsystemen, Ermittlung von
Gesamtwärmeverlusten
Former edition: 05/10 Draft, in German only
Frühere Ausgabe: 05.10 Entwurf, deutsch

Thermal insulation of heated and refrigerated operational

installations in the industry and the building services
Technical basics for the verification of thermotechnical properties
of insulation systems, determination of total heat losses Ausg. deutsch/englisch
Issue German/English

Die deutsche Version dieser Richtlinie ist verbindlich. The German version of this guideline shall be taken as authorita-
tive. No guarantee can be given with respect to the English trans-
lation.

Inhalt Seite Contents Page

Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Preliminary note . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . 2 1 Scope . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2 Normative Verweise . . . . . . . . . . . . . . 3 2 Normative references . . . . . . . . . . . . . 3
3 Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 3 Terms and definitions . . . . . . . . . . . . . 3
4 Formelzeichen und Indizes . . . . . . . . . . 4 4 Symbols and indices . . . . . . . . . . . . . . 4
5 Technische Grundlagen zur Überprüfung 5 Technical foundations for the verification
der vertraglich vereinbarten Eigenschaften of contracted thermal properties of
von Dämmsystemen . . . . . . . . . . . . . . 6 insulation systems . . . . . . . . . . . . . . . 6
5.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 5.1 General . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
5.2 Wärmestromdichte und Temperatur . . . . 7 5.2 Heat flow density and temperature . . . . . 7
5.3 Umgebungsbedingungen und Hilfsgrößen . 27 5.3 Ambient conditions and auxiliary values . . 27
5.4 Messunsicherheiten der Wärmestromdichte 5.4 Measuring uncertainties of heat flow
und Oberflächentemperatur . . . . . . . . . 29 density and surface temperature . . . . . . 29
6 Methoden zur Bestimmung von Gesamt- 6 Determination of total heat losses and
wärmeverlusten und Gesamtwärmeeinträgen 32 total heat inputs . . . . . . . . . . . . . . . . 32
6.1 Prozessenergiebilanzen . . . . . . . . . . . 35 6.1 Process energy balances . . . . . . . . . . 35
6.2 Energiestrombilanz der Luft . . . . . . . . 36 6.2 Energy flow balance of the air . . . . . . . 36
6.3 Gesamtwärmeverluste aus gemessenen 6.3 Total heat losses out of measured and
und berechneten Wärmeströmen . . . . . . 39 calculated heat flows . . . . . . . . . . . . 39
6.4 Vereinfachte Ausgleichsrechnung. . . . . . 39 6.4 Simplified correction calculation . . . . . . 39
6.5 Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 6.5 Examples . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
7 Messunsicherheiten . . . . . . . . . . . . . . 48 7 Measuring uncertainties . . . . . . . . . . . . 48
7.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 7.1 General . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
7.2 Zufällige Messunsicherheiten . . . . . . . . 49 7.2 Random measuring uncertainties . . . . . . 49
7.3 Systematische Messunsicherheiten . . . . . 50 7.3 Systematic measuring uncertainties . . . . 50
7.4 Ergebnisunsicherheiten . . . . . . . . . . . 51 7.4 Result uncertainties . . . . . . . . . . . . . 51
7.5 Ermittlung von Unsicherheiten . . . . . . . 52 7.5 Determination of uncertainties . . . . . . . 52

VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt (GEU)

Fachbereich Energiewandlung und -anwendung

VDI-Handbuch Energietechnik
VDI-Handbuch Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen, Band 2: Planung/Projektierung
–2– VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

Seite Page

8 Umrechnung der Messwerte auf 8 Conversion of measured values to

Auslegungsbedingungen . . . . . . . . . . . 54 design conditions . . . . . . . . . . . . . . . 54
8.1 Allgemeines. . . . . . . . . . . . . . . . . 54 8.1 General . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
8.2 Wärmestromdichte . . . . . . . . . . . . . 54 8.2 Heat flow density. . . . . . . . . . . . . . 54
8.3 Oberflächentemperatur . . . . . . . . . . . 55 8.3 Surface temperatures . . . . . . . . . . . . 55
8.4 Tauwasserbildung. . . . . . . . . . . . . . 55 8.4 Condensation . . . . . . . . . . . . . . . . 55
8.5 Gesamtwärmeverlust . . . . . . . . . . . . 56 8.5 Total heat loss . . . . . . . . . . . . . . . 56
9 Vergleich der Messergebnisse mit 9 Comparison of the measuring results with
vertraglich vereinbarten Eigenschaften . . . 57 the contracted properties . . . . . . . . . . . 57

Schrifttum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Bibliography . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Vorbemerkung Preliminary note

Der Inhalt dieser Richtlinie ist entstanden unter Be- The content of this guideline has been developed in
achtung der Vorgaben und Empfehlungen der Richt- strict accordance with the requirements and recom-
linie VDI 1000. mendations of the guideline VDI 1000.

Allen, die ehrenamtlich an der Erarbeitung dieser
VDI-Richtlinie mitgewirkt haben, sei gedankt.
Eine Liste der aktuell verfügbaren Blätter dieser
Richtlinienreihe ist im Internet abrufbar unter
www.vdi.de/2055.
We wish to express our gratitude to all honorary con-
tributors to this guideline.
A catalogue of all available parts of this series of
guidelines can be accessed on the internet at
www.vdi.de/2055.

1 Anwendungsbereich
Gegenstand dieser Richtlinie sind die technischen
Grundlagen zur messtechnischen Nachprüfung der
zwischen Dämmunternehmen und Auftraggeber ver-
traglich vereinbarten wärmeschutztechnischen Grö-
ßen (z. B. Wärmestromdichten und Oberflächentem-
peraturen) von Dämmungen an betriebstechnischen
Anlagen in der Industrie und in der Technischen Ge-
bäudeausrüstung.
Darüber hinaus werden in Abschnitt 6 Verfahren zur
Bestimmung des Gesamtwärmeverlusts von Anlagen
vorgeschlagen. Der Gesamtwärmeverlust kann für
die Beurteilung der Energieeffizienz von betriebs-
technischen Anlagen von Bedeutung sein.
1 Scope
The technical foundations for the verification through
measurements of the thermal properties (e. g. heat
flow densities and surface temperatures) of insulation
systems at operational installations in industry and in
technical Building Services that have been agreed be-
tween insulation contractor and client are the topic of
this guideline.
In Section 6, methods for the determination of total
heat losses of installations have additionally been
proposed. The total heat loss may be consequential
when assessing the energy efficiency of industrial in-
stallations.

2 Normative Verweise /
Normative references
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die An-
wendung dieser Richtlinie erforderlich: /
The following referenced documents are indispensa-
ble for the application of this guideline:
AGI Q 02 Dämmarbeiten an betriebstechnischen An-
lagen; Begriffe (Insulation on industrial installa-
tions; Terminology)
DIN 1319-4 Grundlagen der Messtechnik (Founda-
tions of measuring technology)
DIN 4140 Dämmarbeiten an betriebstechnischen An-
lagen in der Industrie und in der technischen Ge-
3 Begriffe
Allgemeine Begriffe
Die Begriffe in dieser Richtlinie stützen sich auf das
Arbeitsblatt AGI Q 02 und die beiden Normen
DIN 4140 und DIN 1319.
Begriffe zur Messunsicherheit
Für die Anwendung dieser Richtlinie gelten die Be-
griffe nach DIN V ENV 13 005, DIN 1319 und
VDI 2048 Blatt 1 und die folgenden Begriffe.
Empirische Standardabweichung
(Standardunsicherheit) des Mittelwerts
Wurzel der Varianz des Mittelwerts, die den Werte-
bereich angibt, innerhalb dessen der tatsächliche
Messwert mit einer Wahrscheinlichkeit von 65 %
liegt.
Anmerkung: Sie ist definiert entsprechend Gleichung (43) in Ab-
schnitt 7.2.
Empirische Standardunsicherheit (sx)
Wurzel der empirischen Varianz, die angibt, dass ca.
65 % der Messwerte im Bereich x ± s x liegen, wobei
x den Mittelwert der Messergebnisse darstellt.
2 2
Empirische Varianz ( s x )
Gibt die Streuung von zufälligen Messergebnissen an.
Anmerkung: Sie ist definiert entsprechend Gleichung (40) in Ab-
schnitt 7.2.
Empirische Varianz des Mittelwerts ( x)
Varianz dividiert durch die Anzahl der Messwerte:
2 2
2 s
s ( x ) = ---x-
n n
Anmerkung: Sie ist definiert entsprechend Gleichung (42) in Ab-
schnitt 7.2.
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 –3–
bäudeausrüstung; Ausführung von Wärme- und
Kältedämmungen (Insulation work at operational
installations in industry and in the technical build-
ing equipment; Execution of thermal and refriger-
ated insulations)
VDI 2055 Blatt 1 Wärme- und Kälteschutz von be-
triebstechnischen Anlagen in der Industrie und in
der Technischen Gebäudeausrüstung; Berech-
nungsgrundlagen (Thermal insulation of heated
and refrigerated operational installations in the in-
dustry and the Building Services; Calculation rules)
3 Terms and definitions
General terms and definitions
The terminology used in this guideline is based on
working document AGI Q 02 and on the standards
DIN 4140 and DIN 1319.
Terms and definitions concerning measuring
uncertainties
For the purposes of this guideline, the terms and def-
initions as per DINV ENV 13 005, DIN 1319 and
VDI 2048 Part 1 and the following terms and defini-
tions apply:
Empiric standard deviation
(standard uncertainty) of the mean value
Root of the variance of the mean value which indi-
cates the area of values, inside which the actual meas-
ured value lies with a probability of 65 %.
Note: It is definied according to Equation (43) in Section 7.2.
Empiric standard uncertainty (sx)
Root of the empiric variance which rules that approx-
imately 65 % of the measured values lie in the area
x ± s x , where x constitutes the average of the meas-
uring results.
Empiric variance ( s x )
Gives the variance of random measuring results.
Note: It is defined according to Equation (40) in Section 7.2.
Empiric variance of the mean value ( x)
Variance, divided by the number of measured values:
2 s
s ( x ) = ---x-
Note: It is defined according to Equation (42) in Section 7.2.
–4– VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

Erweiterte Messunsicherheit (Verw) Expended measuring uncertainty (Verw)

→Messunsicherheit, bei der das Vertrauensniveau
größer als das der Standardunsicherheit Vkomb von
65 % ist.
Anmerkung: Es gilt: Verw = k · Vkomb mit k als dem Erweiterungs-
faktor.
→Measuring uncertainty, where the level of confi-
dence is larger than that of the standard uncertainty
Vkomb of 65 %.
Note: It holds: Verw = k · Vkomb with k as the coverage factor.

Erweiterungsfaktor (k) Coverage factor (k)

Durch Multiplikation der Standardunsicherheit oder
der →kombinierten Messunsicherheit mit dem Er-
weiterungsfaktor k ergibt sich eine Unsicherheit mit
einem erhöhten Vertrauensniveau.
Anmerkung: Für k = 2 erhöht sich das Vertrauensniveau von 65 %
auf 95 % (Abschnitt 7.1, Tabelle 14).
By multiplication of the standard uncertainty or the
→combined measuring uncertainty with the cover-
age factor k one gets an uncertainty with an increased
level of confidence.
Note: For k = 2 the level of confidence is increased from 65 % to
95 % (Section 7.1, Table 14).

Kombinierte Messunsicherheit (Vkomb) Combined measuring uncertainty (Vkomb)

→Messunsicherheit, die man erhält, wenn sich die
Messunsicherheit aus mehreren Einflussgrößen er-
gibt, die sowohl aus statistischen Streuungen als auch
aus systematischen Unsicherheiten herrühren kön-
nen.
Beispiel: Ist die Standardunsicherheit aufgrund der Streuung der
Messergebnisse Vzuf und die aufgrund von systematischen Unsi-
cherheiten Vsys, so ist die kombinierte Messunsicherheit
2 2
V komb = V zuf + V sys
Anmerkung: Sie ist definiert entsprechend Gleichung (45) in Ab-
schnitt 7.3.
→Measuring uncertainty, which one obtains, if the
measuring uncertainty results from several influential
quantities, which may result from both, statistical
variances as well as systematic uncertainties.
Example: If the standard uncertainty on the grounds of the variance
of measuring results is Vzuf and that on the grounds of systematic
uncertainties is Vsys, then the combined measuring uncertainty is
2 2
V komb = V zuf + V sys
Note: It is definied according to Equation (45) in Section 7.3.

Messunsicherheit Measuring uncertainty

Geschätzter Wert zur Kennzeichnung eines Bereichs, Assessed value to characterize an area, inside which
innerhalb dessen der richtige Wert der Messgröße the correct value of the measured quantity is found.
liegt.

4 Formelzeichen und Indizes 4 Symbols and indices

In dieser Richtlinie werden die nachfolgend aufge- The following symbols and indices are used through-
führten Formelzeichen und Indizes verwendet: out this guideline:
Formel- Benennung Einheit Symbol Term Unit
zeichen
A Abstand m A distance m
A Fläche m2 A area m2
cp spezifische Wärmekapazi- J/(kg · K) cp specific heat capacity at J/(kg · K)
tät bei konstantem Druck constant pressure
d Durchmesser m d diameter m
fInt Integrationsfaktor – fInt integration factor –
fkorr Krümmungsfaktor – fkorr curvature factor –
g Wert der Ergebnisgröße g value of the result quantity
· ·
H Enthalpiestrom J/s H enthalpy flow J/s
h spezifische Enthalpie J/kg h specific enthalpy J/kg
k Wärmedurchgangs- W/(m2 · K) k thermal transmission W/(m2 · K)
koeffizient coefficient
k Erweiterungsfaktor – k coverage factor –
m· Massenstrom kg/s m· mass flow rate kg/s
P Leistung W P power W
p Druck N/m2 p pressure N/m2
· ·
Q Wärmeverluststrom W Q heat loss rate W
(kurz: Wärmeverlust) (short: heat loss)
 VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 –5–

Formel- Benennung Einheit Symbol Term Unit

zeichen
q Wärmestromdichte W/m2 oder q heat flow density W/m2 or
W/m W/m
q′ spezifischer Wärmeverlust W/m2 oder q′ specific heat loss W/m2 or
W/m W/m
R spezielle Gaskonstante J/(kg·K) R specific gas constant J/(kg·K)
bzw. or
N · m/(kg · K) N · m/(kg · K)
s Dicke m s thickness m
2 empirische Varianz der 2 empiric variance of the
sX sX
Messgröße measured quantity
T absolute oder thermodyna- K T absolute or thermodynamic K
mische Temperatur temperature
VX Messunsicherheit der VX measuring uncertainty of the
Messgröße measured value
w Strömungsgeschwindigkeit m/s w flow rate m/s
x Messwert der Messgröße x measured value of the
z Zuschlagswert für unregel- – measured quantity
mäßig vorkommende z supplementary value for –
dämmtechnisch bedingte irregularly spaced insula-
Wärmebrücken tion-related thermal bridges
z* Zuschlagswert für anlagen- – z* supplementary value for –
bedingte Wärmebrücken plant-related thermal
bridges
α Wärmeübergangskoeffizient W/(m2 · K) α surface coefficient of W/(m2 · K)
heat transfer
λ Wärmeleitfähigkeit W/(m · K) λ thermal conductivity W/(m · K)
ρ Dichte kg/m3 ρ density kg/m3
ϑ Temperatur °C ϑ temperature °C

Index Benennung Index Term

0 auf Auslegungsbedingungen 0 converted to design conditions
umgerechnet
1 Prozessenergiebilanz 1 process energy balance
2 Lüftungsbilanz 2 ventilation balance
3 Wärmestrombestimmung 3 determination of heat flow
a außen a outer
D Dämmung D insulation
DS Abweichung des ausgeführten vom DS deviation of the built insulation system
geplanten Dämmsystem from the design
G Gas G gas
GT Gasturbine GT gas-turbine
Geb Gebäude Geb building
HD Hochdruckdampf HD high pressure steam
i innen i inner
i, j, k, l Laufindizes i, j, k, l running indices
korr Korrektur korr correction
l,R längenbezogen, Rohr l,R longitudinal, pipe
L Luft L air
m Mittelwert m mean value
M Medium M medium
MW Messwert MW measured value
ND Niederdruckdampf ND low pressure steam
O Oberfläche O surface
P Platte oder ebene Wand P board or plane wall
–6– VDI 2055 Blatt 3 / Part 3
Index Benennung
r repräsentativ
sys systematisch
V Verlust
W Wasser
WB Wärmebrücke
x gemessen
zuf zufällig
5 Technische Grundlagen zur Überprüfung
der vertraglich vereinbarten Eigenschaften
von Dämmsystemen
5.1 Allgemeines
Alle entscheidenden Einflüsse, auch außerhalb der zu
dämmenden Anlage, müssen bekannt und vertraglich
festgehalten sein.
Eine Nachprüfung der wärmeschutztechnischen Ei-
genschaften kann nur auf der Grundlage der vertrag-
lich vereinbarten Konstruktions- sowie Betriebs- und
Umgebungsbedingungen durchgeführt werden. Wird
die Einhaltung der vertraglich vereinbarten Eigen-
schaften bei Bedingungen überprüft, die von den ver-
traglich vereinbarten abweichen, so ist auf die ver-
traglich vereinbarten Bedingungen (Auslegungsbe-
dingungen) umzurechnen.
Zuverlässige Messergebnisse für Wärmestromdich-
ten und Oberflächentemperaturen sind nur bei statio-
nären Betriebsbedingungen zu erwarten. An- und
Abfahrvorgänge, aber auch wechselnde Temperatur-
verhältnisse beim Betrieb der Anlage verfälschen die
Aussage. Daher muss die Anlage vor jeder Messung
so lange mit einer konstanten Betriebstemperatur ge-
fahren werden, bis alle Komponenten einschließlich
des Dämmsystems im Beharrungszustand sind. Eine
Abnahmeprozedur muss gegebenenfalls vertraglich
vereinbart werden.
Mit den in der Richtlinie VDI 2055 Blatt 1 beschrie-
benen Methoden lassen sich nur mittlere Wärme-
stromdichten und mittlere Oberflächentemperaturen
berechnen.
Die Überprüfung, ob die Oberflächentemperatur oder
die Wärmestromdichte einer Dämmung dem voraus-
berechneten und vereinbarten Wert entspricht, muss
deshalb an einem Bereich der Oberfläche erfolgen,
der der Berechnung zugrunde lag. Bei Rohrleitungen
ist das in der Regel eine sogenannte Schusslänge1),
bei Wänden richtet sich dieser Ausschnitt nach den
Abständen der Unterkonstruktion.
1)
Unter „Schuss“ wird der regelmäßige Abstand zwischen den Rund-
nähten von Ummantelungen verstanden.
Index Term
r representative
sys systematic
V loss
W water
WB thermal bridge
x measured
zuf random
5 Technical foundations for the verification
of contracted thermal properties of
insulation systems
5.1 General
All influential factors, even outside the installation to
be insulated, must be known and be specified in the
contract.
A verification of the thermal protection properties
may only be conducted on the basis of the contracted
construction, operation, and ambient conditions. In
case the compliance of the contracted properties is
checked under conditions that deviate from the con-
ditions in the contract, a conversion to the contracted
conditions (design conditions) must be made.
Reliable measuring results for heat flow densities and
surface temperatures can only be expected under
steady state operation conditions. Start and shut down
phases, but changing temperatures during operations
too, distort the result. The installation shall, therefore,
be operated in a steady state mode long enough prior
to each measurement to ensure that all components
including the insulation system are in a stationary
state. An acceptance procedure shall be contracted if
need be.
Only average heat flow densities and average surface
temperatures can be calculated with the methods de-
scribed in the guideline VDI 2055 Part 1.
The verification, whether the surface temperature or
the heat flow density of an insulation system meet the
calculated and contracted values, must therefore be
executed on an area of the surface which has been the
basis of the calculation. For pipes this is generally a
so-called shot1) , for walls this area is dependent upon
the distances of the sub-construction.
1)
A “shot” is understood to be the regular distance between the cir-
cumferential seams of claddings.

Messungen von Wärmestromdichten und Oberflä-
chentemperaturen an beliebig gewählten Punkten
sind nicht zulässig.
Die Überprüfung erfolgt messtechnisch nach Ab-
schnitt 5.2.4 und Abschnitt 5.2.5, wobei die in diesen
Abschnitten beschriebenen Messungen zwischen
Auftraggeber und Auftragnehmer an einer oder meh-
reren Stellen vereinbart werden können.
Soll die mittlere Oberflächentemperatur oder die mitt-
lere Wärmestromdichte der gesamten Anlage oder
größerer Teile davon überprüft werden, empfiehlt es
sich, den für die mittlere Temperatur oder mittlere
Wärmestromdichte des repräsentativen Ausschnitts
„repräsentativer Punkt“ zu ermitteln. Abhängig von
der Lage der Unterkonstruktion wird über die gesamte
Anlage oder deren zu überprüfende Teile ein Netz re-
präsentativer Punkte gelegt, an denen die Messungen
vorgenommen werden. Das arithmetische Mittel aller
Messwerte entspricht dann der mittleren Oberflächen-
temperatur bzw. mittleren Wärmestromdichte.
Bei senkrechten Objekten ist das Netz für Messungen
über die gesamte Höhe zu legen (siehe Abschnitt 5.2,
Bild 1 und Bild 2).
5.2 Wärmestromdichte und Temperatur
5.2.1 Messmethoden
5.2.1.1 Wärmestromdichte
Bei ebenen Wänden ist die Wärmestromdichte q oder
q der Wärmestrom pro Flächeneinheit in W/m2.
Für Rohrdämmungen wird die Wärmestromdichte je
Meter Länge in W/m, oder – bezogen auf die Fläche
der Ummantelung – in W/m2 angegeben.
Die Wärmestromdichte wird gemäß VDI 2055
Blatt 1, Abschnitt 4.2.1.2 bzw. Abschnitt 5.1.3.3 be-
rechnet. Sie stellt eine mittlere Wärmestromdichte
dar, bei der die Auswirkungen von
• dämmtechnisch bedingten Wärmebrücken und
• anlagenbedingten Wärmebrücken, die in die
Dämmung integriert sind,
eingerechnet sind.
Sie darf aber nicht mit dem spezifischen Wärmever-
lust verwechselt werden, siehe VDI 2055 Blatt 1,
Abschnitt 5.1 und Abschnitt 5.1.3.
Gemessen wird die Wärmestromdichte mithilfe von
Wärmestrommessern, die eine elektrische Spannung
proportional zur Wärmestromdichte abgeben. Das
Messprinzip und verschiedene Bauformen können
Abschnitt 5.2.3.2 b entnommen werden.
Die messtechnische Überprüfung erfolgt nach
Abschnitt 5.2.5 an einem für die Wärmestromdichte
repräsentativen Ausschnitt gemäß Abschnitt 5.2.4
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 –7–
Measurements of heat flow densities and surface tem-
peratures at arbitrarily selected points are not permis-
sible.
The verification through measurement is conducted
according to Section 5.2.4 and Section 5.2.5. The
measurements described in these sections may be
agreed between contractor and client to be executed
at one or at several points.
In case the average surface temperature or the aver-
age heat flow density of an entire installation or major
parts of it shall be verified, it is recommended to es-
tablish a “representative point” for a sector that dis-
plays the average temperature or average heat flow
density. Dependent upon the position of the sub-con-
struction, a screen of representative points, where the
measurements are taken, is cast over the entire instal-
lation or the parts of it to be checked. The arithmetic
mean of all measured values is then the average sur-
face temperature respectively average heat flow den-
sity.
At vertical objects, the screen for measurements must
be cast over the entire height (see Section 5.2, Fig-
ure 1 and Figure 2)
5.2 Heat flow density and temperature
5.2.1 Measuring methods
5.2.1.1 Heat flow density
At plane walls, the heat flow density q or q is the heat
flow per area unit in W/m2.
For pipes, the heat flow density is declared per metre
in W/m, or – related to the surface of the cladding – in
W/m2.
The heat flow density is calculated according to
VDI 2055 Part 1, Section 4.2.1.2 respectively Sec-
tion 5.1.3.3. It represents an average heat flow den-
sity, where the consequences of
• insulation system related thermal bridges and
• installation related thermal bridges, which are in-
tegrated into the insulation system
are included.
It must not be confounded with the specific heat loss,
see VDI 2055 Part 1, Section 5.1 and Section 5.1.3.
The heat flow density is measured with the aid of heat
flow meters, which release an electric voltage propor-
tional to the heat flow density. The measuring princi-
ple and some instrument types can be found in
Section 5.2.3.2 b.
The metrological verification is conducted according
to Section 5.2.5 at a sector which is representative for
the heat flow density according to Section 5.2.4, us-
–8– VDI 2055 Blatt 3 / Part 3
mithilfe der dort beschriebenen Rastermessung. Da-
bei werden die Auswirkungen von regelmäßig vor-
kommenden dämmtechnisch bedingten Wärmebrü-
cken, z. B. Stützkonstruktionen und Mattenhaltern,
flächenanteilig erfasst. Das gilt auch für die in die
Dämmung integrierten anlagenbedingten Wärmebrü-
cken. Bei der Festlegung des Rasters sind die Bau-
form und die Messfläche der Wärmestrommesser zu
beachten, da der Wärmestrom über die gesamte Flä-
che der Messplatte integral erfasst wird (siehe
Abschnitt 5.2.3.2 b, Tabelle 2).
Verschiedene Einflussgrößen (siehe Abschnitt 5.2.2)
können auf der Ummantelung auch bei gleichmäßi-
gem Wärmedurchlasswiderstand lokal unterschiedli-
che Wärmestromdichten bewirken.
Insbesondere bei vertikalen Flächen haben der kon-
vektive Wärmeübergang an der Ummantelung, aber
auch die Konvektion in der Dämmung erhebliche
Auswirkungen auf die Wärmestromdichteverteilung.
Um auf eine mittlere Wärmestromdichte schließen zu
können, muss deshalb das Wärmestromdichteprofil
über die gesamte Höhe des Bauteils messtechnisch
erfasst werden, mindestens jedoch unten, oben und in
der Mitte.
Bei Spalten zwischen senkrechter Objektwand und
Dämmstoff oder auch zwischen Dämmstoff und Um-
mantelung wird thermische Energie durch Konvek-
tion nach oben abgeführt und verlässt das Dämm-
system. Durch diese Wärmeverluste, die nur mit gro-
ßem Aufwand berechnet werden können, kommt der
von der Objektwand abgegebene Wärmestrom nur
teilweise an der Ummantelung der Dämmung an.
Diesem „Kamineffekt“ kann nur durch horizontale
Abschottungen (vgl. Bild 1 und Bild 2) begegnet
werden. Bei hinterlüfteter Ummantelung sind die
konvektiven Verluste über den Spalt zwischen
Dämmstoff und Ummantelung gegebenenfalls mit-
hilfe von messtechnisch ermittelten Lufttemperatu-
ren und -mengen abzuschätzen.
Anmerkung: Spalten zwischen Objektwand und Dämmstoff sind
grundsätzlich zu vermeiden. Wirksame Maßnahmen gegen Kon-
vektion in der Dämmung sind hohe längenspezifische Strömungs-
widerstände des Dämmstoffs und/oder vertikale luftundurchlässige
Folien auf der äußeren Oberfläche des Dämmstoffs oder zwischen
den Lagen. Siehe dazu die Ausführungsvorschriften von DIN 4140
oder AGI Q 101.
Zur Beurteilung der Wärmestromdichte an der Um-
mantelung sind zusätzlich zu messen oder müssen
bekannt sein:
• Objekt- oder gegebenenfalls die Mediumtempera-
tur
• Oberflächentemperatur an den Rasterpunkten
oder an den repräsentativen Punkten
• Umgebungstemperatur in ca. einem Meter Ab-
stand zur Oberfläche
ing the raster measurement described there. The ef-
fect of regularly occurring insulation system related
thermal bridges, e. g. spacer constructions and mat
fasteners, is area proportionately included. This also
holds for installation related thermal bridges which
are integrated into the insulation system. When defin-
ing the raster, the type and the measuring area of the
heat flow meter must be considered, since the heat
flow over the entire surface of the measuring plate is
integrally recorded (see Section 5.2.3.2 b, Table 2).
Several influence quantities (see Section 5.2.2) may
cause locally differing heat flow densities on the
cladding, even where the coefficient of thermal resist-
ance is similar.
Especially at vertical surfaces the convective surface
coefficient of heat transfer at the cladding, but the
convection in the insulation too, have a considerable
effect on the heat flow density distribution. To be able
to deduce an average heat flow density, therefore, the
heat flow density profile over the entire height of the
building component must be metrologically re-
corded, at least, however, at the bottom, in the middle,
and on top.
Where gaps exist between the vertical wall of the ob-
ject and the insulation material or even between the
insulation material and the cladding, thermal energy
will be led upwards through convection and leave the
insulation system. Due to these heat losses, which can
be calculated only with considerable difficulty, the
heat flow released from the object wall only partially
reaches the cladding of the insulation. This “chimney
effect” can only be countered with horizontal bulk-
heads (see Figure 1 and Figure 2). Where clad-
dings are ventilated, the convective losses via the gap
between insulant and cladding shall be assessed
where required with the aid of metrologically re-
corded air amounts and temperatures.
Note: Gaps between object and insulant must generally be avoided.
Remedial actions against convection in the insulation system are
high longitudinal flow resistances of the insulant and/or vertical air
tight foils on the outer surface of the insulation material or between
layers. See also the execution advice in DIN 4140 or AGI Q 101.
For the evaluation of the heat flow density at the clad-
ding the following must be known or must be meas-
ured additional:
• object temperature or if possible the medium tem-
perature
• surface temperature at the raster-points or at the
representative points
• ambient temperature in about one metre distance
from the surface

Bild 1. Wärmestromdichte- und Temperaturprofil an einer senk-
rechten Wand ohne horizontale Abschottungen [1]
5.2.1.2 Oberflächentemperatur
5.2.1.2.1 Allgemeines
Die Überprüfung der mittleren Oberflächentempera-
tur ist an Rastern durchzuführen (siehe Ab-
schnitt 5.2.4). In Hinblick auf die Arbeitssicherheit
sind dagegen lokale Extremwerte maßgebend. Geeig-
nete Messmittel sind in Abschnitt 5.2.3 beschrieben.
Die Begrenzung von Oberflächentemperaturen sollte
wegen der komplexen Einflüsse (z. B. Effekte der
Wärmestrahlung) nur bei gegebenem technischem
Erfordernis und nur für relevante Anlagenbereiche
gefordert werden.
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 –9–
Figure 1. Heat flow density and temperature profile at a vertical
wall without horizontal bulk-heads [1]
5.2.1.2 Surface temperature
5.2.1.2.1 General
The verification of average surface temperatures is
conducted on rasters (see Section 5.2.4). In the con-
text of labour safety, in contrast, local extreme values
are of concern. Suitable measuring means are de-
scribed in Section 5.2.3.
Because of the complex influences (e. g. effects of
thermal radiation) the limitation of surface tempera-
tures should only be demanded where technically re-
quired and only for relevant installation areas.
– 10 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3
Bild 2. Wärmestromdichte- und Temperaturprofil an einer senk-
rechten Wand mit horizontalen Abschottungen [1]
Technische Erfordernisse können sein:
• Berührungsschutz
• Tauwasserverhütung
5.2.1.2.2 Berührungsschutz bei
Wärmedämmungen
Aus Gründen der Arbeitssicherheit kann für zugäng-
liche Bereiche eine höchstzulässige Oberflächentem-
peratur auf Wärmedämmungen vorgeschrieben sein.
Wärmebrücken können zu örtlichen Überschreitun-
gen der höchstzulässigen Oberflächentemperatur auf
der Ummantelung führen.
Figure 2. Heat flow density and temperature profile at a vertical
wall with horizontal bulk-heads [1]
Technical requirements may be:
• contact protection
• prevention of condensation
5.2.1.2.2 Contact protection on
hot insulations
For reasons of occupational health and safety, a max-
imum acceptable surface temperature on hot insula-
tions may be demanded for accessible areas.
Thermal bridges may lead to a local excess of maxi-
mum acceptable surface temperatures on the clad-
ding.

Anmerkung: Treten überhöhte Werte auf, können auf Abstand
montierte Schirmbleche als Berührungsschutz dienen. Planerisch
können für zugängliche Bereiche Dämmkonstruktionen ohne
dämmtechnische Wärmebrücken oder Stützkonstruktionen mit ge-
ringer Wärmebrückenwirkung sinnvoll sein, bei denen auch örtlich
keine unzulässigen Temperaturspitzen zu erwarten sind.
5.2.1.2.3 Tauwasserverhütung bei
Kältedämmungen
An Oberflächen bildet sich Tauwasser, wenn die
Oberflächentemperatur die Taupunkttemperatur der
Umgebungsluft erreicht oder unterschreitet. Sie ist
durch Temperatur und relative Feuchte der Umge-
bungsluft bestimmt. Die Tauwasserfreiheit kann nur
für die vertraglich vereinbarten Betriebs- und Rand-
bedingungen zugesagt werden, die der Berechnung
zugrunde gelegt worden sind.
Bei klarem Nachthimmel kann bei Freianlagen ein
lokaler Tauwasserniederschlag auf der Oberfläche
gegebenenfalls nicht vermieden werden.
Anmerkung: Die Forderung, auch noch bei einer relativen Feuchte
von mehr als 80 % Tauwasserfreiheit sicherzustellen, kann zu un-
wirtschaftlich hohen Dämmschichtdicken führen und sollte daher
nur in begründeten Fällen erhoben werden.
5.2.1.2.4 Übertemperatur
Oftmals wird für Wärmedämmungen die Einhaltung
einer höchstzulässigen „Übertemperatur“ gefordert.
Sie ist die Differenz von mittlerer Oberflächentempe-
ratur der Ummantelung und zugehöriger Umge-
bungstemperatur. Diese ist im Abstand von ca. einem
Meter von der betrachteten Dämmoberfläche mit ei-
nem strahlungsgeschützten Messfühler zu messen.
5.2.1.3 Zeitliche Temperaturänderungen in
Behältern und abgesperrten Rohrleitungen
Zur Überprüfung sind die Änderungen der Medium-
temperatur und der Randbedingungen (z. B. Umge-
bungstemperatur und Windgeschwindigkeit) über
den vereinbarten Zeitraum zu erfassen.
Bei der Bewertung der Dämmung sind zu beachten:
• Dichte und spezifische Wärmekapazität des Medi-
ums
• Füllgrad
• Masse und spezifische Wärmekapazität des Ob-
jekts
• innere Wärmequellen oder -senken
• Umgebungsbedingungen: Lufttemperatur, Luftge-
schwindigkeit, Strahlungs- und Konvektionsver-
hältnisse
• Anlagengeometrie und konstruktive Elemente
(anlagenbedingte Wärmebrücken)
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 11 –
Note: In case of excess values occurring, protection shields
mounted at a distance may serve as contact protection. In the de-
sign, it may be advised to plan insulation constructions without in-
sulation system related thermal bridges or with support construc-
tions of low thermal conductivity for accessible areas, which would
ensure that even locally no unacceptable temperature peaks need to
be expected.
5.2.1.2.3 Prevention of condensation on
cold insulations
At surfaces, condensation occurs, when the surface
temperature reaches or undercuts the condensation
temperature of the ambient air. It is determined by the
temperature and the relative humidity of the ambient
air. Condensation prevention can only be warranted
for operational and fringe conditions that have been
agreed to in the contract and that are the basis for the
calculation.
Under clear night skies the local formation of con-
densation on installations in the open cannot always
be prevented.
Note: The demand to ensure condensation prevention even at a rel-
ative humidity of more than 80 %, may lead to uneconomically high
insulation thicknesses and should therefore only be raised where re-
ally necessary.
5.2.1.2.4 Excess temperature
Frequently, a maximum acceptable “excess tempera-
ture” is demanded for hot insulations. It is the differ-
ence between the average surface temperature of the
cladding and the related ambient temperature. The
ambient temperature shall be measured with a radia-
tion protected sensor in one metre distance from the
surface in question.
5.2.1.3 Temperature changes over time in
vessels and blocked pipes
For the verification, the changes in the medium tem-
perature and in the boundary conditions (e. g. ambient
temperature and wind speed) must be recorded over
the agreed period.
When evaluating the insulation system, the following
must be observed:
• density and specific heat capacity of the medium
• fullness factor
• mass and specific heat capacity of the object
• internal heat sources or sinks
• ambient conditions: air temperature, air-speed ra-
diation and convection conditions
• installation geometry and constructive elements
(installation related thermal bridges)
– 12 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3
5.2.1.4 Temperaturänderungen längs einer
Rohrleitung
Zur Überprüfung werden die Temperaturen des strö-
menden Mediums bei Ein- und Austritt sowie der
Massenstrom und die Randbedingungen gemessen.
Bei der Bewertung der Dämmung sind zu berück-
sichtigen:
• Länge der Rohrleitung
• Phasenumwandlungen
• Einfluss des Drosseleffekts bei realen Gasen
(siehe VDI 2055 Blatt 1, Abschnitt 5.2.2.2)
• spezifische Wärmekapazität cp
• Massendurchsatz des Mediums
• Umgebungsbedingungen: Lufttemperatur, Luftge-
schwindigkeit, Strahlungs- und Konvektionsver-
hältnisse
• Anlagengeometrie und konstruktive Elemente
(anlagenbedingten Wärmebrücken)
• Begleitheizungen oder -kühlungen
5.2.2 Einflussgrößen
5.2.2.1 Allgemeines
In der Praxis wird oft gefordert, dass eine bestimmte
Wärmestromdichte oder Oberflächentemperatur auf
Ummantelungen von Dämmungen nicht über- oder
unterschritten wird.
Die Oberflächentemperatur ist außer vom Wärme-
durchgang auch von den folgenden oft schwer zu er-
fassenden Einflussgrößen, Betriebs- und Randbedin-
gungen abhängig:
• Form, Gestalt, Lage der betriebstechnischen An-
lage
• Konvektion innerhalb der Dämmung
• konvektive Verluste über Spalte
• Umgebungstemperatur (global, lokal)
• Wärmeübergangsbedingungen
– Strömungsverhältnisse
(freie und erzwungene Konvektion)
– Strahlungsverhältnisse
(Emissionsgrad der Ummantelung, Strahlungs-
austausch mit anderen Körpern)
• Oberflächenstruktur
(Profilierung der Ummantelung)
• meteorologische Verhältnisse, z. B. Besonnung,
Wind
• Wärmebrücken
Wärmebrücken wirken sich bei Wärmedämmungen
entscheidend auf die örtliche Wärmestromdichte und
die Oberflächentemperatur aus. Sie erwärmen die
5.2.1.4 Temperature changes along a
pipe
For the verification, the temperatures of the flowing
medium at the inlet and the outlet, as well as the mass
flow and the boundary conditions must be measured.
When evaluating the insulation system, the following
must be observed:
• length of pipe
• phase changes
• influence of the throttle effect with real gases
(see VDI 2055 Part 1, Section 5.2.2.2)
• specific heat capacity cp
• mass flow rate of the medium
• ambient conditions: air temperature, air speed,
radiation and convection conditions
• installation geometry and constructive elements
(plant-related thermal bridges)
• tracer heatings and coolings
5.2.2 Influence quantities
5.2.2.1 General
In practice, it is frequently demanded that a given
heat flow density or surface temperature is not ex-
ceeded or undercut at the surface of a cladding.
The surface temperature is dependent upon the heat
transfer, but additionally upon the following influ-
ence quantities, operation and boundary conditions,
which are frequently difficult to record:
• form, shape, and position of the operational instal-
lation
• convection in the insulation
• convective losses through gaps
• ambient temperature (globally, locally)
• surface heat transfer conditions
– flow conditions
(free and forced convection)
– radiation conditions
(emissivity of the cladding, radiation exchange
with other bodies)
• surface structure
(profile of the cladding)
• meteorological conditions, e. g. sun radiation,
wind
• thermal bridges
In thermal insulations, thermal bridges have a deci-
sive influence on the surface temperature and the heat
flow density. They heat the cladding, bypassing the

Ummantelung unter Umgehung der Wärmedäm-
mung und erhöhen die Wärmestromdichte.
Die Überprüfung der Oberflächentemperaturen nach
Abschnitt 5.2.5 darf nur an den für den mittleren
Wärmestrom repräsentativen Flächen oder Punkten
gemäß Abschnitt 5.2.4 erfolgen, wobei die Auswir-
kungen von regelmäßig vorkommenden, dämmtech-
nisch bedingten Wärmebrücken z. B. durch eine Ras-
termessung entsprechend gewichtet werden müssen.
Wenn die Prüfrandbedingungen von den Auslegungs-
bedingungen abweichen, ist der Messwert nach
Abschnitt 8 umzurechnen. Dies gilt insbesondere für
abweichende Umgebungstemperaturen und Wärme-
übergangsbedingungen, z. B. abweichende Luftge-
schwindigkeit.
5.2.2.2 Konvektion
Konvektion transportiert thermische Energie durch
die Bewegung der Luft von einem Ort zum anderen.
Freie Konvektion entsteht durch den Dichteunter-
schied von Luft unterschiedlicher Temperatur. Bei
Wärmedämmungen bewegt sich die wärmere Luft
aufwärts und führt Energie von der wärmeabgeben-
den Fläche ab. Umgekehrt verhält es sich bei Kälte-
dämmungen: Die Umgebungsluft wird durch die
Wärme aufnehmende Oberfläche gekühlt und bewegt
sich abwärts; Energie wird der kalten Oberfläche
durch die nachströmende wärmere Umgebungsluft
zugeführt.
Bei der erzwungenen Konvektion wird thermische
Energie durch Wind oder künstlich erzeugte Luftströ-
mungen transportiert.
Konvektion außerhalb der Dämmung beeinflusst den
Wärmeübergang an der Dämmoberfläche (siehe
VDI 2055 Blatt 1, Abschnitt 4.2.2.1).
Konvektion innerhalb der Dämmung beeinflusst den
Wärmedurchgang (siehe VDI 2055 Blatt 1, Ab-
schnitt 4.2.1.1 c).
Insgesamt kann Konvektion die Wärmeübertragung
an fünf verschiedenen Stellen oder Bereichen einer
Dämmung beeinflussen:
• beim Wärmeübergang innen zwischen Medium
und Objektwand
• als unkalkulierbare Störgröße in Spalten zwischen
Objektwand und Dämmstoff
• innerhalb des Dämmstoffs, begünstigt durch
Spalte zu den begrenzenden Flächen
• durch einen Spalt zwischen Dämmstoff und Um-
mantelung
• beim Wärmeübergang an der Dämmoberfläche
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 13 –
insulation and they increase the heat flow density.
The verification of the surface temperature according
to Section 5.2.5 may only be conducted at the
areas or points according to Section 5.2.4 that are
representative for the average heat flow. The conse-
quences of regularly occurring insulation system re-
lated thermal bridges must be weighted accordingly,
e. g. through a raster measurement.
Where the boundary conditions of the verification de-
viate from the design conditions, the measured value
must be converted according to Section 8. This ap-
plies especially to deviating ambient temperatures
and surface conditions of heat transfer, e. g. different
air speed.
5.2.2.2 Convection
Convection transports thermal energy through the
movement of air from one place to the other.
Free convection is generated through the density dif-
ferences of air of differing temperatures. On hot insu-
lations, hot air moves upwards and leads energy away
from the heat releasing surface. At cold insulations it
is the opposite: The ambient air is cooled by the heat
receiving surface and moves downwards; energy is
transferred to the cold surface through the warmer
ambient air that replaces it.
With the forced convection thermal energy is trans-
ported through wind or artificial ventilation.
Convection outside the insulation influences the sur-
face heat transfer at the insulation surface (see
VDI 2055 Part 1, Section 4.2.2.1)
Convection in the insulation influences the thermal
transmission (see VDI 2055 Part 1, Section 4.2.1.1 c).
Altogether, convection may influence heat transfer at
five different places or areas in an insulation system:
• at the inner surface heat transfer between medium
and object wall
• as an incalculable disturbance in gaps between
object wall and insulation material
• in the insulation material, enhanced by gaps next
to limiting surfaces
• through a gap between insulation material and
cladding
• at the surface heat transfer on the insulation sys-
tem’s surface
– 14 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3
Von besonderer Bedeutung sind:
• Wärmeübergang an der Dämmoberfläche
An warmen Dämmoberflächen entsteht durch
freie Konvektion eine Aufwärtsbewegung der um-
gebenden Luft, bei der der örtliche Wärmeüber-
gangskoeffizient oben geringer ist als unten. Dies
führt im oberen Bereich der Dämmung zu einer
höheren Oberflächentemperatur als im unteren.
Bei großen Flächen und einem von oben nach un-
ten gerichtetem Wärmestrom (z. B. Unterseite ei-
nes Kanals) kann die Konvektion fast zum Erlie-
gen kommen. Eine Wärmeabgabe erfolgt dann
überwiegend durch Strahlung. In diesem Fall sind
an der Unterseite höhere Temperaturen als an den
Seitenwänden zu erwarten.
Wenn Dämmungen von Luftströmungen – Wind,
Ventilatoren – angeblasen werden, ist auf der der
Strömung zugewandten Seite der Wärmeüber-
gangskoeffizient größer als auf der abgewandten
Seite, sodass bei Wärmedämmungen der der Strö-
mung zugewandten Seite die Oberflächentempe-
ratur niedriger, bei Kältedämmungen höher ist.
• Wärmetransport innerhalb der Dämmung
Konvektion in der Dämmung bildet sich bei luft-
durchlässigen Dämmstoffen abhängig von der
Lage zur Schwerkraft (vertikal oder horizontal),
der Dämmschichtdicke, der Höhe des Objekts,
dem längenbezogenen Strömungswiderstand des
Dämmstoffs und etwaigen Spalten zwischen
Dämmstoff und Ummantelung und/oder zwischen
Dämmstoff und Objektwand aus (siehe Bild 1 und
Bild 2).
5.2.2.3 Strahlungsaustausch mit der Umgebung
Benachbarte Anlagenteile oder Dämmoberflächen
beeinflussen durch Strahlungsaustausch die Oberflä-
chentemperatur deutlich und in geringerem Maß
auch die Wärmestromdichte.
Auch Sonneneinstrahlung ruft Temperaturerhöhun-
gen auf Oberflächen hervor. Umgekehrt kann bei kla-
rem Nachthimmel durch die Wärmeabstrahlung in
den Weltraum die Temperatur an der Oberfläche ei-
ner Wärmedämmung unter die Umgebungstempera-
tur absinken.
Ein Strahlungsaustausch der zu überprüfenden Ober-
fläche mit Objekten in der Umgebung muss bei Ab-
nahmemessungen beachtet und verhindert werden,
z. B. durch Abschirmung oder die richtige Wahl der
Tageszeit.
Für den Strahlungsaustausch mit der Umgebung kann
von Bedeutung sein, dass sich im Lauf der Lebens-
dauer von Dämmsystemen der Emissionsgrad und
Of special importance are:
• surface heat transfer on the insulation system’s
surface
At warm surfaces, free convection leads to an up-
ward movement of the ambient air, causing the lo-
cal surface coefficient of heat transfer to be
smaller above than below. This leads in the upper
area of the insulation system to a higher surface
temperature than at the lower parts.
At large surfaces and a downward heat flow (e. g.
at the underside of a duct) convection may come
to a total stop. A heat release is than almost exclu-
sively by radiation. In this case, higher tempera-
tures are to be expected at the underside than at
the lateral walls.
Where insulation systems are being blown at by
air flow – wind, ventilators – the surface coeffi-
cient of heat transfer is larger on the side exposed
to the flow than on the lee side, so that at hot insu-
lations the surface temperature is lower at the side
exposed to the flow, at cold insulations lower.
• heat transfer in the insulation system
Convection in the insulation system develops in
air permeable insulation materials dependent
upon the position towards gravity (vertical or hor-
izontal), the insulation layer thickness, the height
of the object, the longitudinal air flow resistance
of the insulation material, and possible gaps be-
tween insulant and cladding and/or between insu-
lant and object wall (see Figure 1 and Figure 2).
5.2.2.3 Radiation exchange with the surroundings
Neighbouring installation components or insulation
system surfaces notably influence the surface temper-
ature and to a lesser extent also the heat flow density
through radiation exchange
Radiation from the sun, too, causes temperature in-
creases at surfaces. Conversely, under a clear night
sky, the temperature on the surface of a hot insulation
may fall below the ambient temperature through radi-
ation loss towards the universe.
Any radiation exchange of surfaces to be checked
with objects in the vicinity must be considered and
prevented during acceptance measurements, e. g.
through screens or the choice of the right time of day.
It may be of importance for the radiation exchange
with the surroundings that during the life cycle of in-
sulation systems the emissivity and thereby also the

damit auch der Absorptionsgrad von metallenen
Oberflächen durch Schmutz und Korrosion erhöht.
Derartig veränderte metallene Oberflächen mit er-
höhten Emissions- bzw. Absorptionsgraden weisen
bei Wärmedämmungen geringere, bei Kältedämmun-
gen höhere Oberflächentemperaturen auf als neue,
blanke Metalloberflächen.
Werden die Oberflächen von Wärmedämmungen
durch Fremdstrahlung aufgeheizt, tritt der gegentei-
lige Effekt ein.
5.2.2.4 Dämmtechnisch bedingte Wärmebrücken
Stütz- und Tragkonstruktionen, insbesondere aus me-
tallenen Werkstoffen, stellen Wärmebrücken inner-
halb des Dämmsystems dar, die zu einer lokalen Er-
höhung der Wärmestromdichte und der Oberflächen-
temperatur führen.
Da bei der Auslegung von Dämmsystemen und der
Bemessung der erforderlichen Dämmschichtdicken
etwaige metallene Stützkonstruktionen durch einen
Zuschlag ∆λ zur Wärmeleitfähigkeit berücksichtigt
werden (siehe VDI 2055 Blatt 1, Anhang A4), liegen
der Auslegung mittlere Oberflächentemperaturen
bzw. eine mittlere Wärmestromdichte zugrunde, von
denen örtliche Messergebnisse stark abweichen kön-
nen.
Bei Überprüfungsmessungen sind deshalb entspre-
chend den Auslegungsvorgaben mittlere Temperatu-
ren bzw. Wärmestromdichten zu ermitteln. Die Tem-
peraturspitzen an den Stützkonstruktionen werden
anteilig erfasst.
5.2.2.5 Anlagenbedingte Wärmebrücken
Anlagenbedingte Wärmebrücken, z. B. Rohrhalterun-
gen oder Einsteigetüren, sind Störstellen, die im an-
grenzenden Bereich der Dämmung und an der Innen-
seite der Objektwand zu Wärmestromdichten und
Temperaturen führen, die vom „ungestörten“ Bereich
abweichen.
Auch geometrische Wärmebrücken wie Kanten und
Ecken sind anlagenbedingt. Sie ergeben sich, wenn
die Durchtrittsflächen des Wärmestroms auf beiden
Seiten einer Dämmschicht unterschiedlich sind. Ver-
größert sich die Durchtrittsfläche für den Wärme-
strom (z. B. Außenkante eines Rauchgaskanals), so
wird die auf die Dämmoberfläche bezogene Wärme-
stromdichte kleiner: Es ergeben sich geringere Ober-
flächentemperaturen als im „ungestörten“ Bereich.
Wird die Durchtrittsfläche des Wärmestroms kleiner
(z. B. innere Kante eines Kühlraums), so wird die auf
die Dämmoberfläche bezogene Wärmestromdichte
größer. Die Oberflächentemperatur ist höher als im
„ungestörten“ Bereich.
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 15 –
absorptivity of metallic surfaces increases through
dirt and corrosion. Metallic surfaces thus changed,
with increased rates of emissivity and absorptivity,
have smaller surface temperatures on warm insula-
tions and higher surface temperatures on cold insula-
tions compared to new, shining metal surfaces.
Where surfaces of hot insulation systems are being
heated through external radiation, the opposite effect
occurs.
5.2.2.4 Insulation system related thermal bridges
Spacer ring and support constructions, especially
when made of metal, constitute thermal bridges
within the insulation system, which lead to a local in-
crease of the heat flow density and the surface tem-
perature.
Since when designing insulation systems and calcu-
lating the required insulation layer thicknesses possi-
ble metallic spacer ring constructions are taken into
account through an addition ∆λ to the thermal con-
ductivity (see VDI 2055 Part 1, Annex A4), the de-
sign is based on an average surface temperature, re-
spectively an average heat flow density, from which
locally taken measurements may show significant de-
viations.
For verification measurements, therefore, average
temperatures and average heat flow densities as set in
the design conditions, must be established. Tempera-
ture peaks at the spacer ring constructions are being
taken into account proportionately.
5.2.2.5 Plant-related thermal bridges
Plant-related thermal bridges, e. g. pipe supports or
man holes are disturbance points, leading in the adja-
cent area of the insulation system and at the inner side
of the object wall to temperatures and heat flow den-
sities deviating from those in “undisturbed” areas.
Geometric thermal bridges too, such as edges and
corners, are installation related. They occur, where
the transfer surfaces on either side of the insulation
layer are of different size. Where the transfer surface
of the heat flow increases (e. g. outer edge of a flue
gas duct), the insulation surface area related heat flow
density decreases: Lower surface temperatures than
in the “undisturbed” area result.
Where the transfer surface of the heat flow decreases
(e. g. inner corner of a refrigerated room), the insula-
tion surface related heat flow density increases. The
surface temperature is higher than in the “undis-
turbed” area.
– 16 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3
Diese „Kanteneinflusszonen“ sind für Abnahmemes-
sungen ungeeignet, es sei denn, sie werden durch
eine „großflächige Rastermessung“ (siehe Ab-
schnitt 5.2.4.2.1) anteilig erfasst. Ab einem Abstand
von ca. drei Dämmschichtdicken von der Kante ist
der Wärmdurchgang durch diese Wärmebrücken un-
beeinflusst.
5.2.2.6 Profilierte Ummantelungen
Bei einer profilierten Ummantelung z. B. Trapez-
blech führt die Oberflächenvergrößerung zu einer
Verminderung der Wärmestromdichte an der Um-
mantelungsfläche. Die auf der Oberfläche gemessene
Wärmestromdichte ist um das Verhältnis von proji-
zierter zu abgewickelter Fläche kleiner als bei glatter
Ummantelung.
Da nur die Wärmestromdichte der projizierten Fläche
der Dämmung von Interesse ist, muss das Messergeb-
nis mit dem Verhältnis von abgewickelter zu proji-
zierter Fläche multipliziert werden.
Hinzu kommt bei senkrecht profilierten Ummante-
lungen die damit verbundene Hinterlüftung, die
durch die konvektiven Verluste zu einer weiteren Re-
duzierung der Oberflächentemperatur an der Um-
mantelung und des auf der Ummantelung messbaren
Wärmestroms beiträgt (siehe auch Abschnitt 5.2.2.2).
5.2.2.7 Umgebungstemperatur
Zur Beurteilung der Oberflächentemperatur ist stets
die zugehörige Umgebungstemperatur zu ermitteln.
In Gebäuden (Einhausungen von betriebstechnischen
Anlagen) stellt sich stets ein Temperaturprofil ein.
Bedingt durch den Dichteunterschied zwischen war-
mer und kalter Luft ist die Temperatur im oberen Be-
reich des Gebäudes höher als im unteren Bereich.
5.2.3 Messmittel
5.2.3.1 Allgemeines
Für das Messen von Oberflächentemperaturen von
Dämmsystemen stehen sowohl Kontaktmessgeräte
als auch kontaktlose Infrarotmessgeräte zur Ver-
fügung. Zum Messen von Wärmestromdichten wer-
den Wärmestrommesser mit unterschiedlichen Bau-
formen und Größen verwendet.
5.2.3.2 Messmittel mit Kontakt zum
Messobjekt
a) Messgeräte zur Ermittlung von Oberflächen- und
Lufttemperaturen
Beim Messen von Oberflächentemperaturen wer-
den fast ausschließlich Thermoelemente einge-
setzt, während bei der Messung von Lufttempera-
turen sowohl Widerstandsthermometer als auch
Thermoelemente Verwendung finden.
These “edge influence zones” are unfit for accept-
ance measurements, unless they are recorded propor-
tionately through a “large area raster measurement”
(see Section 5.2.4.2.1) Beyond a distance of roughly
three insulation layer thicknesses from the edge, the
heat transmission is undisturbed by these thermal
bridges.
5.2.2.6 Profiled claddings
In the case of profiled claddings, e. g. trapezoidal
sheet metal, the surface enlargement leads to a de-
crease of the heat flow density at the cladding sur-
face. The heat flow density measured at the surface is
smaller in the proportion of the projected area to the
developed area.
Since only the heat flow density of the projected area
is of interest, the measuring result must be multiplied
with the ratio of developed area to projected area.
Additionally to this, with vertically profiled clad-
dings, the ventilation must be considered, which con-
tributes to a further reduction of the surface tempera-
ture of the cladding and the heat flow density that is
measured on the cladding through convective losses
(see also Section 5.2.2.2).
5.2.2.7 Ambient temperature
To assess the surface temperature, the related ambient
temperature must always be established too.
In buildings (halls for industrial installations) a tem-
perature profile always develops. Caused by the den-
sity difference between warm and cold air, the tem-
perature in the upper parts of the building is higher
than in the lower parts.
5.2.3 Measuring means
5.2.3.1 General
Both, contact measuring instruments and infrared
measuring instruments without contact are available
to measure the surface temperatures of insulation sys-
tems. To measure heat flow densities, heat flow me-
ters of differing shapes and sizes are being used.
5.2.3.2 Measuring instruments with contact to the
object of the measurement
a) Measuring instrument for the establishment of
surface and air temperatures
Almost exclusively, thermocouples are being used
to measure surface temperatures, whilst for the
measurement of air temperatures both resistance
thermometers as well as thermocouples are in use.

Hinweise auf geeignete Fühler finden sich in
VDI 3511 Blatt 2 und in [2].
Für Messungen mit Thermometern (Thermofüh-
ler) gilt, dass diese immer ihre eigene Temperatur
anzeigen. Der Messaufbau ist deshalb so zu wäh-
len, dass das Thermometer möglichst die Tempe-
ratur des betrachteten Objekts annimmt. Außer-
dem ist die Messung so lange durchzuführen, bis
sich die Anzeige nicht mehr ändert.
Bei der Messung von Oberflächentemperaturen
ist ein großflächiger guter Kontakt zwischen der
Oberfläche und dem Messfühler erforderlich.
Es sind deshalb nur spezielle Oberflächentempe-
ratur-Messfühler zu verwenden, siehe Tabelle 1.
b) Wärmestrommesser
Der Wärmestrommesser ist ein Messfühler, mit
dem z. B. an der Ummantelung der Dämmung die
Wärmestromdichte gemessen werden kann (siehe
Bild 3; Bauformen siehe Tabelle 2).
Tabelle 1. Verschiedene Messfühler zum Messen von Temperaturen
Messfühler mit Handgriff
1a) Einsteckfühler 1b) Oberflächenfühler
federnder Fühlerkopf
Messfühler zum Befestigen am Objekt
2a) offener Messfühler 2b) Fühler mit magnetischer Haftung oder zum Aufkleben
geringe Trägheit, mit Magnet mit Klebestreifen
strahlungsungeschützt
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 17 –
Advice regarding suitable feelers can be found in
VDI 3511 Part 2 and in [2].
Measurements with thermometers (thermofeel-
ers) are characterized by the fact that they always
show their own temperature. The measurement
has, therefore, to be so conducted, that the ther-
mometer adopts the temperature of the measured
object. Additionally, the measurement must be
drawn out long enough for the reading not to
change anymore.
For the measurement of surface temperatures,
good contact between the measuring feeler and
the surface is required on an extended area.
Only special surface temperature measuring feel-
ers must therefore be used, see Table 1.
b) Heat flow meters
The heat flow meter is a measuring feeler, with
which for example the heat flow density on the
surface of an insulation system can be measured
(see Figure 3; for types see Table 2).
1c) Luftfühler
Bändchenfühler geringe Trägheit;
(auch abgewinkelt) Fühlerkopf strahlungsgeschützt
durch Hüllrohr
2c) Messfühler mit Plättchen
mit Plättchen, z. B. aus Kupfer
– 18 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

Table 1. Different measuring feelers for the measurement of temperatures

Measuring feelers with handle

1a) insertion feeler 1b) surface feeler 1c) air feeler

springy feeler head string feeler little inertia;

(also unrolled) feeler head radiation protected in a
pipe

Measuring feelers to be fastened on the object

2a) open measuring 2b) feeler with magnetic adherence or to be glued 2c) measuring feeler with plates
feeler

little inertia, with magnet with glue strip with plate, e. g. made of copper
radiation protected

Bild 3. Schematische Darstellung eines Wärmestrommessers: Figure 3. Schematic representation of a heat flow meter: materi-
Materialien a (z. B. Kupfer) und b (z. B. Konstantan) des Thermo- als a (e. g. copper) and b (e. g. constantan) of the thermocouple,
paars, wechselnd an den Lötstellen c; Enden der Thermokette e; changing at the soldering points c; ends of thermopiles e; sub-
Trägerschicht (Hilfswand) d; Anzeigegerät A strate (auxiliary wall) d; reading instrument A

Er besteht aus einer Trägerschicht (Hilfswand),
einer Thermoelementkette und zwei Abdeck-
schichten. Thermoelementketten sind in Reihe ge-
schaltete Thermopaare, die über die Messfläche
des Wärmestrommessers, in gleichmäßigen Ab-
It consists of a substrate (auxiliary wall), a ther-
moelement chain and two covering layers. Ther-
moelement chains are in series connected thermo-
couples, distributed in equal distances over the
measuring area of the heat flow meter, which de-

Tabelle 2. Bauformen von Wärmestrommessern
Bauform Dicke Fläche
in mm
Folien-Wärmestrommesser 1 bis 2 1 cm2 bis
3 cm2
Wärmestrom-Messstreifen 6 60 mm ×
600 mm
Wärmestrom-Messplatten 6 bis 8 100 cm2 bis
2500 cm2
ständen verteilt, die Temperaturdifferenz an der
Trägerschicht ermitteln. Die Thermokette gibt
eine Spannung ab, die proportional zu der an der
Trägerschicht sich einstellenden Temperaturdiffe-
renz und somit proportional zur Wärmestrom-
dichte ist.
5.2.3.3 Messgeräte zum berührungslosen Messen
von Temperaturen
Mit Infrarot-Messverfahren wird die langwellige
Wärmestrahlung gemessen, die jeder Körper auf-
grund seiner Temperatur aussendet. Diese Wärme-
strahlung ist neben der Temperatur auch vom Emissi-
onsgrad des strahlenden Körpers abhängig. IR-Mess-
geräte erfassen auch Reflexionen von Fremdstrah-
lung, sodass die gemessene Temperatur von der tat-
sächlichen Temperatur der Oberfläche abweicht.
Fremdstrahlung auf die betrachtete Fläche muss aus-
geschlossen sein.
Strahlungspyrometer
Beim Strahlungspyrometer wird die langwellige
Wärmestrahlung punktweise gemessen. Das Strah-
lungspyrometer zeigt die gemessene Temperatur des
anvisierten Punkts an. Ein Nacharbeiten der Messer-
gebnisse, z. B. ein Korrigieren von örtlich unter-
schiedlichen Emissionsgraden und die Berücksichti-
gung reflektierter Strahlung von benachbarten Ob-
jekten ist nicht möglich.
Thermografiekamera (IR-Kamera)
Die Thermografie ist ein Messverfahren zur Bestim-
mung der Temperaturverteilung auf Flächen. Eine
Wärmebildkamera wandelt die von einem Objekt
ausgesandte langwellige Wärmestrahlung in elektri-
sche Signale um, die als sogenannte Thermogramme
auf Bildschirmen wiedergegeben werden. Die ge-
messenen Oberflächentemperaturen werden in unter-
schiedliche Farb- oder Grautöne umgesetzt. Bereiche
einheitlicher Tönung haben die gleiche Temperatur,
wenn der Emissionsgrad der betrachteten Oberflä-
chen gleich ist und das Messergebnis von Fremd-
strahlung nicht verfälscht wird.
Die Thermografie ist kein schnelles unkompliziertes
Verfahren, mit dem quantitative Aussagen, z. B. über
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 19 –
Table 2. Types of heat flow meters
Type Thickness Area
in mm
Foil-heat flow meter 1 to 2 1 cm2 to
3 cm2
Heat flow measuring strips 6 60 mm ×
600 mm
Heat flow measuring plates 6 to 8 100 cm2 to
2500 cm2
tect the temperature differences at the substrate.
The thermopile releases a voltage, which is pro-
portional to the temperature difference on the sub-
strate, and thus also proportional to the heat flow
density.
5.2.3.3 Measuring instruments for measuring
temperatures without contact
With infrared measuring methods, the long wave
thermal radiation is measured, which every body
emits because of its temperature. This thermal radia-
tion is apart from the temperature also dependent
upon the emissivity of that body. IR-measuring in-
struments also record reflexions of external radiation,
so that the temperature measured differs from the ac-
tual temperature of the surface. External radiation
onto the surface in question must be excluded.
Radiation pyrometer
In radiation pyrometers, the long wave thermal radia-
tion is measured point by point. The radiation pyro-
meter shows the measured temperature at the point of
aim. An adjustment of measuring results, e. g. a cor-
rection of locally differing emissivities and the taking
into account of reflected radiation from adjacent ob-
jects is not possible.
Thermography camera (infrared-camera)
Thermography is a measuring method for the deter-
mination of temperature distributions on faces. A
thermal image camera transcribes the long wave ther-
mal radiation emitted from the object into electrical
signals, which are shown as so-called thermograms
on picture screens. The measured surface tempera-
tures are transcribed into different colour and grey
tones. Areas of uniform shading have the same tem-
perature; if the emissivity of the surface in question is
equal and the measuring result is not distorted by ex-
ternal radiation.
Thermography is not a quick, uncomplicated method,
allowing for quantitative results, e. g. about heat
– 20 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3
Wärmeverluste bei einem Dämmsystem, gemacht
werden könnten. Sie ist ein Verfahren zum Aufde-
cken von möglichen lokalen Schwachstellen in der
Dämmung (zu Einzelheiten siehe [2]).
5.2.4 Messstellen
5.2.4.1 Allgemeines
Für die Ermittlung der mittleren Wärmestromdichte
oder der mittleren Oberflächentemperatur über die
Dämmung sind folgende Schritte erforderlich:
a) Definition eines repräsentativen Ausschnitts
b) Ausmessung eines repräsentativen Ausschnitts
durch Messung der Temperaturen/Wärmestrom-
dichten an 4 × 4 Rasterpunkten (Rastermessung)
c) Ermittlung der mittleren Wärmestromdichte/
Temperatur des repräsentativen Ausschnitts
d) Ermittlung der Lage des repräsentativen Punkts
für diesen Ausschnitt
e) Übertragung des repräsentativen Punkts in ein
Netz von Messpunkten (Netzmessung)
f) messtechnische Bestimmung der mittleren Wär-
mestromdichten/Temperaturen an den repräsenta-
tiven Punkten
g) Bildung des Mittelwerts von Wärmestromdichte
bzw. Oberflächentemperatur
5.2.4.2 Rastermessungen an
Rohrleitungsdämmungen
5.2.4.2.1 Repräsentativer Ausschnitt
Hierzu wird am Umfang – beide Scheitelpunkte ein-
beziehend – in gleichmäßigem Abstand eine Kette
von höchstens zwölf, aber mindestens vier Mess-
punkten gelegt.
In Längsrichtung wird durch jeden Messpunkt der
Umfangsmessung eine Linie in Richtung Rohrver-
lauf gezogen und auf ihr in Abständen von 1/10-
Schusslänge gemessen.
Das arithmetische Mittel aller Messergebnisse ent-
spricht näherungsweise der mittleren Oberflächen-
temperatur bzw. der mittleren Wärmestromdichte.
Anmerkung: Bei der Verwendung von Wärmestrommessstreifen
wird über die Länge des Messstreifens die Wärmestromdichte inte-
gral erfasst, wobei der Umfang des Rohrs und die Länge des Mess-
streifens die Anzahl der notwendigen Messstreifen bestimmen.
5.2.4.2.2 Repräsentativer Punkt als Grundlage für
Messungen an Rohrleitungen
Alternativ zur aufwendigen Rastermessung wird von
der Unterkonstruktion ausgehend entweder bei 90°
oder bei 270° (Bild 4) entlang einer Linie in Rohrlei-
tungsverlauf in Abständen von 1/10-Schusslänge ge-
messen. Durch denjenigen Punkt auf dieser Linie,
dessen Messwert dem Durchschnitt aller Messwerte
entspricht, wird eine Messlinie in Umfangsrichtung
losses in an insulation system. It is a method for the
detection of possible local weak points in an insula-
tion system (for details see [2]).
5.2.4 Measuring points
5.2.4.1 General
The following steps are required to establish the aver-
age heat flow density or the average surface tempera-
ture of an insulation system:
a) definition of a representative sector
b) measuring of the representative sector through
measurements of temperatures/heat flow densities
at 4 × 4 raster points (raster measurement)
c) establishment of the average heat flow density/
temperature of the representative sector
d) establishment of the position of the representative
point for this sector
e) transfer of the representative point into a screen of
measuring points (screen measuring)
f) determination of average heat flow densities/tem-
peratures on the representative points through
measurements.
g) calculation of the average values of heat flow den-
sities respectively surface temperatures
5.2.4.2 Raster measurements on
pipe insulations
5.2.4.2.1 Representative sector
To this, a chain of a maximum of twelve but a mini-
mum of four measuring points in equal distances is
put around the pipe’s perimeter. Both vertexes must
get a measuring point.
Then a line is drawn longitudinally along the pipe
through each measuring point and measurements are
taken on it every 1/10 of a shot length.
The arithmetic mean of all measuring results is
roughly equal to the average surface temperature re-
spectively the average heat flow density.
Note: When using heat flow measuring stripes the heat flow density
is recorded integrally over the length of the stripe. The perimeter of
the pipe and the length of the stripes determine the required number
of stripes.
5.2.4.2.2 Representative point as basis for
measurements on pipes
As an alternative to the painstaking raster measure-
ment a line at 90° or 270° is drawn longitudinally
along the pipe, starting at a sub-construction.
(Figure 4). Measurements are then taken along the
line in distances of 1/10 shot length. Through that
point along this line, the measured value of which
equals the average of all measured points, a circum-

Bild 4. Messstellen zur Ermittlung von mittleren Oberflächentem-
peraturen und Wärmestromdichten an Rohren
gelegt, gegebenenfalls muss interpoliert werden. Auf
dieser wird nach derselben Regel der für die mittlere
Temperatur repräsentative Punkt des Schusses ermit-
telt.
Seine Lage kann an weiteren Schüssen derselben
Rohrleitung als einziger Messpunkt für Abnahme-
messungen genommen werden.
Im Abstand a von der Stützkonstruktion befindet sich
auf dem Umfang die repräsentative Stelle, für die
ϑO = ϑm zu erwarten ist. Der Abstand a ist abhängig
vom Ummantelungsblech.
5.2.4.2.3 Anhaltswerte für die Lage des
repräsentativen Punkts
Will man die aufwendige Bestimmung des repräsen-
tativen Punkts aus Rastermessungen vermeiden, kön-
nen Anhaltswerte für a2) für häufig verwendete Um-
mantelungsbleche verwendet werden (Tabelle 3):
Tabelle 3. Anhaltswerte für a bei häufig verwendeten
Ummantelungsblechen
Ummantelungsblech a in m
Stahl, nicht rostend, austenitisch 0,12
Stahl, verzinkt, Al/Zn-beschichtet, aluminiert 0,14
Aluminium 0,18
2)
Der Abstand a wurde nach der Rippengleichung unter Berücksichti-
gung der Wärmeleitfähigkeit der Ummantelungsbleche berechnet.
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 21 –
Figure 4. Measuring points for the determination of average sur-
face temperatures and heat flow densities on pipes
ferential line is drawn. Where necessary, an interpo-
lation must be made. On this circumferential line the
point representative for the temperature of this shot is
determined, following similar rules.
Its position may be used on other shots of the same
pipe as the only measuring point for measurements of
acceptance.
In a distance a from the support construction the rep-
resentative place is expected on a circumferential
line, where ϑO = ϑm. The distance a is dependent
upon the cladding sheet metal.
5.2.4.2.3 Reference values for the position of the
representative point
If the painstaking determination of the representative
point is intended to be avoided, reference values for
a2) may be used for frequently employed cladding
sheet metals (Table 3):
Table 3. Reference values for a for frequently
employed cladding sheet metals
Cladding sheet metal a in m
Steel, stainless, austenitic 0,12
Steel, galvanized, Al/Zn coated, aluminated 0,14
Aluminium 0,18
2)
The distance a has been calculated according to the heat transfer
equation for fins, taking the thermal conductivities of the cladding
sheet metals into account.
– 22 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

Bild 5. Messraster mit 4 × 4 Messpunkten am repräsentativen Figure 5. Measuring raster with 4 × 4 measuring points at a rep-
Ausschnitt einer ebenen Fläche resentative sector on a plane surface
ϑR repräsentative Temperatur ϑR representative temperature
ϑa Temperaturverlauf auf der Oberfläche ϑa temperature course at the surface
Sx Steg im Zentrum des Rasterfelds Sx web in the centre of the raster area
S Steg S web
k Abstand der Unterkonstruktion k distance of the sub construction
l Stegabstand (= Abstand Schraubenreihe) l distance between webs (= distance of the rows of screws)
MR repräsentativer Messpunkt MR representative measuring point
m vertikaler Messpunktabstand, m = k/6 m vertical distance between measuring points, m = k/6
n horizontaler Messpunktabstand, m = l /6 n horizontal distance between measuring points, m = l /6
z Messpunkt z measuring point
a vertikaler Abstand M R von der Schraubenreihe a vertical distance MR from the row of screws

5.2.4.3 Rastermessungen an ebenen Flächen
5.2.4.3.1 Allgemeines
Ein gemäß Bild 5 festgelegtes Raster mit mindes-
tens 4 × 4 Messpunkten wird so gelegt, dass ein Steg
der Trag- und Stützkonstruktion durch das Raster er-
fasst und somit auch mit einem Messpunkt zum
Durchschnittswert beiträgt.
Bei der Festlegung der Messfläche ist zu beachten:
• Zur Festlegung des repräsentativen Ausschnitts
werden bei ebenen Dämmungen die Konstrukti-
onszeichnungen benötigt.
• Die Lage der Messflächen ist so zu wählen, dass
die Versteifungselemente so weit wie möglich an-
teilig erfasst werden
• Die Messfläche muss genügend weit von Kanten
oder Ecken der Anlage entfernt sein, wobei ein
Abstand von mindestens der dreifachen Dämmdi-
cke einzuhalten ist.
• Tritt Konvektion auf, z. B. bei einer Kesselwand,
so ist über die gesamte Höhe zu messen, mindes-
tens jedoch unten, in der Mitte und oben, oder an
einem großflächigen Netz der „repräsentativen
Punkte“ (siehe Abschnitt 5.2.1.1, Bild 1 und
Bild 2), siehe Bild 6.
5.2.4.3.2 Repräsentativer Punkt als Grundlage für
Messungen an ebenen Flächen
An ebenen Flächen gelten sinngemäß die Grundsätze
für eine Rohrleitungsdämmung.
Der Punkt, dessen Wert dem „arithmetischen Mittel
der Messwerte aller Messpunkte“ entspricht, ist der re-
präsentative Punkt für die gesamte Rasterfläche. Um
ihn zu ermitteln, sind folgende Punkte zu beachten:
• Stimmt das arithmetische Mittel aller Messergeb-
nisse des Rasters mit keinem Einzelergebnis über-
ein, so ist zur Ermittlung des repräsentativen
Punkts linear zu interpolieren.
• Konstante Abstände der Messstellen erleichtern
die Auswertung, da der arithmetische Mittelwert
der Einzelmesswerte dann das Ergebnis der Mes-
sung darstellt. Bei ungleichmäßigen Abständen
sind die Einzelmesswerte flächenanteilig zu mit-
teln.
• Die Fläche, die für die mittlere Wärmestrom-
dichte und die mittlere Oberflächentemperatur re-
präsentativ ist (Messfläche oder Rasterfläche), er-
gibt sich aus dem Abstand k zwischen den Profil-
trägern und dem horizontalen Abstand l zwischen
den Stegen für die Trag- und Stützkonstruktion.
Die Lage von k und l sowie die Bestimmung der
Abstände m und n zwischen den Punkten des Ras-
ters ist aus Bild 6 ersichtlich.
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 23 –
5.2.4.3 Raster measurements on plane surfaces
5.2.4.3.1 General
A raster defined according to Figure 5 with a mini-
mum of 4 × 4 measuring points is so placed, that one
web of the support and spacer construction is caught
in the raster, thereby contributing with one measuring
point to the average value.
When defining the measuring area the following must
be observed:
• For the determination of representative sectors
construction drawings are required for plane insu-
lation systems.
• The position of the measuring areas must be se-
lected to ensure that stiffeners are as far as possi-
ble proportionately recorded.
• The measuring area must be sufficiently far away
from edges or corners of the installation. A mini-
mum distance of three times the insulation layer
thickness must be kept.
• Where convection occurs, e. g. at a steam genera-
tor wall, measurements must be taken over the en-
tire height, at least, however, below, in the middle,
and above, or in a large area screen of “representa-
tive points” (see Section 5.2.1.1, Figure 1 and Fig-
ure 2), see Figure 6.
5.2.4.3.2 Representative point as basis for
measurements on plan surfaces
On plane surfaces, the principles for the pipe insula-
tion apply analogously.
The point, the value of which equals the “arithmetic
mean of the measured values of all measuring points”
is the representative point for the entire raster area. To
determine it, the following points must be heeded:
• In case the arithmetic mean of all measuring re-
sults of the raster does not equal any of the indi-
vidual results, a linear interpolation must be made
to determine the representative point.
• Constant distances of measuring points simplify
the evaluation, since then the arithmetic mean of
the individual values constitutes the result. When
the distances differ, the individually measured val-
ues must be area proportionately considered.
• The area that is representative for the average heat
flow density and the average surface temperature
(measuring area or raster area), is a consequence
of the distance k between the profile supports and
the horizontal distance l between the webs for the
support and spacer ring construction. The position
of k and l as well as the determination of the dis-
tances m and n between the points in the raster are
shown in Figure 6.
– 24 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3
Bild 6. Mögliche Lage repräsentativer Messpunkte MR in einem
Netz (schematisch)
a Abstand des repräsentativen Messpunkts M R von der
Schraubenreihe
i, n 1; 2; 3; …
k Abstand der Unterkonstruktionsschienen
l Abstand der Abstandshalter
Die Lage des repräsentativen Punkts kann für weitere
zu prüfende Flächen (Ausschnitte) benutzt werden,
soweit die Größen k und l unverändert sind.
Für Ausschnitte mit veränderten Größen k und l ist
ein neues Raster zu bilden und ein neuer repräsenta-
tiver Punkt zu ermitteln.
Weitere Einzelheiten zur Wahl der Messstellen siehe
[1].
5.2.4.4 Netzmessungen an ebenen Flächen
Ist die Lage des repräsentativen Punkts gefunden, so
kann gemäß Bild 6 ein Netz repräsentativer Punkte
Figure 6. Possible position of representative measuring points
MR in screen (schematically)
a distance of the representative measuring point MR from the
row of screws
i, n 1; 2; 3; …
k distance of sub construction rails
l distance of spacers
The position of the representative point may be used
for other areas (sectors) to be checked, as long as the
values k and l remain unchanged.
For sectors with changed values k and l, a new raster
must be formed and a new representative point must
be determined.
More details regarding the choice of measuring
points see [1].
5.2.4.4 Screen measurements on plane surfaces
Once the position of the representative point has been
found, a screen of representative points can be cast

über die Dämmoberfläche gelegt werden. Vorausset-
zung für eine solche Verteilung der repräsentativen
Messpunkte MR ist eine gleichmäßige Verteilung der
Schienen und Abstandshalter der Unterkonstruktion.
An diesen Punkten erfolgen die Messungen von Wär-
mestromdichte und/oder Oberflächentemperatur. Der
arithmetische Mittelwert dieser Größen entspricht
der mittleren Wärmestromdichte bzw. der mittleren
Oberflächentemperatur.
5.2.4.5 Messstellen für berührungsloses Messen
der Oberflächentemperatur
Für die Auswahl der Messstellen gelten die gleichen
Kriterien wie bei einer Kontaktmessung. Zusätzlich
sind Abschnitt 5.2.2.2 bis Abschnitt 5.2.2.4 zu be-
achten.
Vor der Durchführung einer Thermografiemessung
ist zu prüfen, ob die für diese Messung notwendigen
Randbedingungen erfüllt sind, siehe Abschnitt 5.2.3.3.
Damit kann vermieden werden, dass eine zeitaufwen-
dige und kostenintensive Thermografiestudie durch-
geführt wird, die trotz allen technischen Aufwands
aus physikalischen Gründen keine auswertbaren Er-
gebnisse erbringen kann.
5.2.5 Durchführung der Messung
5.2.5.1 Messen der Wärmestromdichte
Der Wärmestrommesser ist ohne Luftspalt dicht an
die zu messende Oberfläche anzubringen, z. B. mit-
hilfe von doppelseitiger Klebefolie.
Voraussetzung für eine solche Verteilung der reprä-
sentativen Messpunkte MR ist eine gleichmäßige Ver-
teilung der Schienen und Abstandshalter der Unter-
konstruktion.
Die Anordnung der Messstellen zur Ermittlung ei-
ner mittleren Wärmestromdichte sind unter Ab-
schnitt 5.2.4 beschrieben.
Zur Ermittlung der Wärmestromdichte ist es erfor-
derlich, die Emissionsgrade des Wärmestrommessers
und des Ummantelungsblechs, an dem die Wärme-
stromdichte gemessen werden soll, aufeinander ab-
zustimmen.
Außerdem ist der Wärmedurchlasswiderstand der
Wärmestrommesser selbst zu berücksichtigen. Wär-
mestrommesser aus Gummi oder Silikon mit Dicken
von 4 mm bis 6 mm weisen Wärmedurchlasswider-
stände von 0,024 (m2 · K)/W bis zu 0,035 (m2 · K)/W
auf und verfälschen das Messergebnis.
Wenn sich der zusätzlich aufgebrachte Wärmedurch-
lasswiderstand mit dem veränderten Wärmeüber-
gangswiderstand durch die Veränderung des Emis-
sionsgrads kompensiert, kann ein Angleichen der
Emissionsgrade entfallen.
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 25 –
over the insulation surface as shown in Figure 6. Pre-
requisite for such distribution of representative points
MR is an even distribution of rails and spacers of the
sub construction.
At these points, measurements of heat flow densities
and/or surface temperatures are being conducted. The
arithmetic mean of these values is equal to the aver-
age heat flow density, respectively to the average sur-
face temperature.
5.2.4.5 Measuring points for measuring the
surface temperature without contact
The same criteria apply to the selection of measuring
points as for the measurement with contact to the
object. Additionally, Section 5.2.2.2 through Sec-
tion 5.2.2.4 must be heeded.
Before conducting a thermographic measurement, it
must be checked, whether the boundary conditions
required for this measurement are being met, see
Section 5.2.3.3. Thus it can be avoided that a time
consuming and costly thermographic study is con-
ducted, which despite all expenditure cannot render
any useful result because of physical conditions.
5.2.5 Execution of the measurement
5.2.5.1 Measurement of the heat flow density
The heat flow density meter must closely and without
air gap be applied to the surface to be measured, e. g.
with the aid of a double glue foil.
Prerequisite for such a distribution of representative
measuring points MR is an even distribution of the
rails and the spacers of the sub construction.
The positioning of measuring points for the determi-
nation of an average heat flow density are described
in Section 5.2.4.
To ascertain the heat flow density, it is required to ad-
just to each other the emissivities of the heat flow me-
ter and the cladding sheet metal, on which the heat
flow density is to be measured.
Additionally, the coefficient of thermal resistance of
the heat flow meter itself must be taken into consid-
eration. Heat flow meters made of rubber or silicon
with thicknesses of 4 mm to 6 mm have coefficients
of thermal resistance between 0,024 (m2 · K)/W and
0,035 (m2 · K)/W and distort the measuring result.
Where the additionally applied coefficient of thermal
resistance compensates itself with the altered surface
coefficient of heat transfer, an adjustment of the emis-
sivities may be dispensed with.
– 26 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3
Zu beiden Seiten des Wärmestrommessers sind
Schutzzonen der dreifachen Breite der Messfläche an-
zubringen, die aus dem gleichen Material wie der
Wärmestrommesser bestehen. Der zusätzliche Wär-
medurchlasswiderstand verändert den Temperaturgra-
dienten in der Dämmschicht, sodass für jede Messung
der Beharrungszustand abgewartet werden muss.
Bei Messungen an Rohren ist das Ergebnis mit dem
Krümmungsfaktor nach Gleichung (1) zu korrigie-
ren. Der Krümmungsfaktor berücksichtigt, dass der
Wärmestrom nicht unmittelbar auf der Rohroberflä-
che, sondern entsprechend dem Abstand der Mess-
schicht von dieser auf einem etwas größeren Durch-
messer festgestellt wird.
d+s
f Korr = ----------- (1)
d d
Dabei ist
d Außendurchmesser der Dämmung in m
s Dicke des Wärmestrommessers in m
5.2.5.2 Messen der Oberflächentemperatur
Zur Messung von Oberflächentemperaturen eignen
sich Messfühler, die mit der Oberfläche in Kontakt
gebracht werden, sowie kontaktlose Thermografie-
kameras.
Die Anordnung der Messstellen zur Ermittlung ei-
ner mittleren Oberflächentemperatur sind in Ab-
schnitt 5.2.4 beschrieben.
Kontaktmessfühler
Es ist darauf zu achten, dass während der Messung
ein dauernder guter Kontakt zur Oberfläche besteht.
Um die Wärmeableitung über den Messfühler gemäß
Tabelle 1, Fühler 2a bis 2c möglichst gering zu hal-
ten, müssen die Messleitungen ca. 10 cm am Mess-
objekt entlang geführt werden.
Messfühler gemäß Tabelle 1, Fühler 1b dürfen nicht
verkantet werden.
Zur Messung von Objekttemperaturen muss die ge-
öffnete Dämmung wieder mit Dämmstoff verschlos-
sen werden (siehe Bild 7).
Magnetisch haftende Fühler haben aufgrund ihrer
Masse eine hohe Trägheit.
Berührungslose Messmittel (IR-Messgeräte)
IR-Messgeräte (Thermografiekamera oder Strah-
lungspyrometer) müssen mit dem Emissionsgrad der
betrachteten Oberfläche abgeglichen werden, siehe
Abschnitt 5.3.4.
Da bereits geringfügige Veränderungen der Oberflä-
che, z. B. Verschmutzungen, diesen Emissionsgrad
On either side of the heat flow meter, protective zones
of three times the width of the measuring area are to
be installed, consisting of the same material as the
heat flow meter. The additional coefficient of thermal
resistance changes the temperature gradient in the in-
sulation layer, so that stationary conditions must be
ensured for each measurement.
For measurements on pipes, the result must be cor-
rected with the curvature factor according to
Equation (1). The curvature factor takes into account
that the heat flow is not established immediately on
the pipe surface, but instead dependent upon the dis-
tance of the measuring layer from it on a slightly
larger diameter.
d+s
f Korr = ----------- (1)
where
d external diameter of the insulation, in m
s thickness of the heat flow meter, in m
5.2.5.2 Measurement of the surface temperature
Suitable for the measurement of surface temperatures
are measuring feelers, which are brought into contact
with the surface and thermography cameras without
contact.
The positioning of the measuring points for the deter-
mination of an average surface temperature is de-
scribed in Section 5.2.4.
Contact measuring feelers
It must be ensured that a continuous good contact
with the surface is maintained throughout the meas-
urement. To keep the heat transfer via the measuring
feelers according to Table 1, feelers 2a through 2c, as
low as possible, the measuring lines must be led
along the measured object for about 10 m.
Measuring feelers according to Table 1, feeler 1b
must not be tilted.
For the measurement of object temperatures, the
opened insulation must be closed again with insula-
tion material (see Figure 7).
Magnetically adhering feelers have a high inertia be-
cause of their mass.
Measuring instruments without contact
(IR measuring instruments)
IR-measuring instruments (thermography camera or
radiation pyrometer) must be adjusted to the emissiv-
ity of the surface in question, see Section 5.3.4.
Since already small changes of the surface, e. g. dirt,
change this emissivity significantly, a renewed ad-

Bild 7. Messen der Objektwandtemperatur
a) Fühler mit magnetischer Halterung nach Tabelle 1, Nr. 2b
b) Fühler mit Kupferplättchen nach Tabelle 1, Nr. 2c
gravierend ändern, muss ein erneuter Abgleich des
IR-Messgeräts überall dort erfolgen, wo eine Ände-
rung des Emissionsgrads vermutet werden muss.
Sehr oft sind beim thermografischen Messen ver-
meintliche Temperaturunterschiede auf einer Ober-
fläche ausschließlich Folge unterschiedlicher Emissi-
onsgrade.
Die Ausschaltung von Fremdstrahlung, die auf die
betrachtete Oberfläche trifft, ist zur Erlangung aus-
sagekräftiger Thermografiebilder unumgänglich.
Realistische Ergebnisse sind nur dann zu erwarten,
wenn die Messungen möglichst senkrecht zur be-
trachteten Fläche erfolgen. Deshalb sind Oberflä-
chentemperaturen an gewölbten Flächen (z. B. Rohr-
leitungen) nur eingeschränkt messbar. Ein von der
Flächennormalen abweichender Aufnahmewinkel er-
gibt fehlerhafte Ergebnisse. Dies hat zur Folge, dass
selbst bei einer ebenen Wand der Bereich korrekter
Messung relativ klein ist. Zum Erhalt eines Gesamt-
eindrucks muss die Kamera die ganze zu messende
Oberfläche „abfahren“; jedoch nicht durch Schwen-
ken der Kamera, sondern durch Parallelverschiebung.
Die Interpretation und Auswertung von Thermogra-
fiebildern darf nur von geschultem Personal mit
Messerfahrung durchgeführt werden. Nur dann kön-
nen aussagefähige Ergebnisse erzielt werden.
Ein zeitgleich und mit gleicher Kameraeinstellung
wie die der Thermografieaufnahme erstelltes Farb-
foto der betrachteten Anlage muss bei der Interpreta-
tion herangezogen werden [2].
5.3 Umgebungsbedingungen und Hilfsgrößen
Hier handelt es sich um Messgrößen, die die Rand-
bedingungen einer Abnahmemessung beschreiben
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 27 –
Figure 7. Measurement of the object wall temperature
a) feeler with magnetic adherence according to Table 1, No. 2b
b) feeler with copper plate according to Table 1, No. 2c
justment of the IR measuring instrument must be con-
ducted wherever a change of emissivity must be ex-
pected. Very frequently, with thermographic meas-
urements, supposed temperature differences on a sur-
face are only the consequence of differing emissivi-
ties.
The elimination of external radiation, hitting the sur-
face to be measured, is indispensible for the achieve-
ment of meaningful thermographic pictures.
Realistic results can only be expected if the measure-
ments are taken as near as possible vertically to the
surface to be measured. Surface temperatures at bent
surfaces (e. g. pipes) are, therefore, measurable only
restrictively. A recording angle deviating from the
face normal renders distorted results. A consequence
is that even for plane walls the area of correct meas-
urements is relatively limited. To get an overall im-
pression, the camera must “navigate” the entire face
to be measured, however, not by swivelling the cam-
era, but instead by parallel movement.
The interpretation and evaluation of thermography
pictures may only be conducted by skilled personnel
with measuring experience. Only thus may meaning-
ful results be obtained.
A coloured picture of the installation, taken simulta-
neously and with the same camera setting as the ther-
mography, must be consulted for the interpretation
[2].
5.3 Ambient conditions and auxiliary values
These are measured values, which describe the
boundary conditions of an acceptance measurement
– 28 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3
und gegebenenfalls bei der Umrechnung auf Garan-
tiebedingungen heranzuziehen sind.
5.3.1 Umgebungstemperatur
Bei der Ermittlung der Lufttemperatur ist die Träg-
heit des Messfühlers der benutzten Geräte zu beach-
ten. Zum Ablesen des Messwerts muss so lange ge-
wartet werden, bis sich die Anzeige nicht mehr än-
dert.
Der Strahlungsaustausch zwischen dem Messfühler
und benachbarten Oberflächen isolierter Anlagen-
teile, die wärmer oder kälter als der Fühler sind, muss
ausgeschaltet werden, z. B. mit einer Hülse aus Alu-
minium, die den Fühler vor Wärmestrahlung schützt.
Deshalb sind Messfühler in einer Strahlungsschutz-
hülle zu verwenden (siehe Tabelle 1, Nr. 1c).
Die Lufttemperatur ist in ca. 1 m Abstand zur Um-
mantelung zu messen.
5.3.2 Relative Luftfeuchte
Die relative Luftfeuchte wird am einfachsten mit
Kapazitätshygrometern gemessen. Sie verwenden
eine feuchteempfindliche Folie zwischen zwei Elek-
troden. Die Kapazität ändert sich mit der Feuchte. Im
Rahmen von Abnahmemessungen zur Überprüfung
der vertraglich vereinbarten Eigenschaften bei Kälte-
dämmungen, die auf Tauwasserfreiheit ausgelegt
wurden, müssen Psychrometer verwendet werden.
Zur Erfassung von Schwankungen können Mess-
werte über einen längeren Zeitraum mit registrieren-
den Messgeräten aufgezeichnet werden. Es ist ein
Abstand von ca. 1 m zur Dämmung einzuhalten.
5.3.3 Windgeschwindigkeit
Luftgeschwindigkeiten werden mit folgenden Mess-
geräten ermittelt:
• Flügelradanemometer
• Schalenkreuzanemometer
• thermische Anemometer
Es ist ein Abstand von ca. 1 m zur Dämmung einzu-
halten.
5.3.4 Emissionsgrad
Um den Emissionsgrad einer Oberfläche zu bestim-
men, ist zunächst eine Messung der Oberflächentem-
peratur mit einem Kontaktthermometer notwendig.
Mithilfe des Ergebnisses dieser Messung wird das
IR-Messgerät justiert. Dadurch, dass es auf den ge-
messenen Wert der betrachteten Fläche abgeglichen
and which possibly need to be considered when re-
sults have to be converted to the conditions of the
warranty.
5.3.1 Ambient temperature
When establishing the air temperature, the inertia of
the measuring feelers of the instruments used must be
taken into account. Before reading the measured val-
ues one has to wait until the display does not change
anymore.
Radiation exchange between the measuring feeler
and neighbouring surfaces of insulated installation
components, which are warmer or cooler than the
feeler, must be eliminated, e. g. with an aluminium
shell, protecting the feeler against heat release
through radiation.
Measuring feelers with a radiation protecting shell
must therefore be used (see Table 1, No. 1c).
The air temperature must be taken in a distance of ap-
proximately 1 m from the cladding.
5.3.2 Relative humidity
The relative humidity is most easily measured with
capacity hygrometers. They use a moisture sensitive
foil between two electrodes. The capacity changes
with moisture. In the context of acceptance measure-
ments for the verification of contracted properties for
cold insulations, which have been designed for pre-
vention of condensation, psychrometers must be
used.
To detect variations, measuring results can be re-
corded over extended periods with registering meas-
uring instruments. A distance of about 1 m from the
insulation system must be kept.
5.3.3 Wind speed
Wind speeds are being established with the following
measuring instruments:
• rotating-cup anemometer (vane anemometer)
• cup anemometer
• thermal anemometer
A distance of about 1 m from the insulation system
must be kept.
5.3.4 Emissivity
To determine the emissivity of a surface, a measure-
ment of the surface temperature with a contact ther-
mometer is first required. With the aid of the result of
this measurement, the IR measuring instrument is ad-
justed. By adjusting the reading to the measured
value on the surface in question, the emissivity at this
 VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 29 –

wird, ist an ihm der an dieser Stelle wirksame Emis- point is set in the instrument. More details can be
sionsgrad eingestellt. Einzelheiten sind der Richtlinie found in guideline VDI/VDE 3511 Part 4.
VDI/VDE 3511 Blatt 4 zu entnehmen.

5.4 Messunsicherheiten der Wärmestromdichte
und Oberflächentemperatur
In diesem Abschnitt wird die Abschätzung der Un-
sicherheit von gemessenen Wärmestromdichten und
Oberflächentemperaturen dargelegt. Die für die Wär-
mestromdichten angeführten Gleichungen gelten
sinngemäß auch für die Oberflächentemperaturen.
Einzelheiten für die Behandlung von Messunsicher-
heiten sind Abschnitt 7 zu entnehmen.
5.4 Measuring uncertainties of heat flow density
and surface temperature
In this section, the assessment of the uncertainties of
measured values of heat flow densities and surface
temperatures is explained. The equations given for
heat flow densities apply analogously for surface
temperatures as well.
Details for the treatment of measuring uncertainties
are given in Section 7.

5.4.1 Unsicherheit einer direkten Messung 5.4.1 Uncertainties of a direct measurement

Bei Angabe der Unsicherheit einer Einzelmessung When defining the uncertainties of an individual
sind die zufälligen und die systematischen Unsicher- measurement, the random and the systematic uncer-
heiten abzuschätzen. tainties must be assessed.
Die zufällige Messunsicherheit ist über Vorversuche The random measuring uncertainty must be deter-
unter Wiederholbedingungen (siehe Abschnitt 7.5, mined through pre-tests under repetitive conditions.
Tabelle 17) zu ermitteln. Nach Abschnitt 7.2, (see Section 7.5, Table 17) According to Section 7.2,
Gleichung (42) gilt für die zufällige Standardunsi- Equation (42) applies for the random standard uncer-
cherheit bei einer Wärmestromdichtemessung durch tainty of a heat flow density measurement at n repet-
n Wiederholungsversuche (n > 5) an einem Mess- itive tests (n > 5) at one measuring point:
punkt:
n n
1 2 1 2
V zuf = ------------------------
n ⋅ ( n – 1) ¦ (qi – q ) V zuf = ------------------------
n ⋅ ( n – 1) ¦ (qi – q )
i=1 i=1
2 2
in W/m oder W/m (2) in W/m or W/m (2)
Dabei ist where
qi im Versuch i gemessene Wärmestromdichte in qi heat flow density measured in the test i, in W/m
W/m oder W/m2 or W/m2
q arithmetischer Mittelwert der gemessenen Wär- q arithmetic mean of measured heat flow densities,
mestromdichten in W/m oder W/m2 in W/m or W/m2
n Anzahl der Messwerte n number of measurements
Für die systematische Messunsicherheit des verwen- For the systematic measuring uncertainty of the heat
deten Wärmestrommessers gilt nach Abschnitt 7.3, flow meter used, the following equation applies ac-
Tabelle 15: cording to Section 7.3, Table 15:
Vsys = (0,05...0,1) · q in W/m oder W/m2 (3a) Vsys = (0,05...0,1) · q in W/m or W/m2 (3a)
Geht es um die systematische Unsicherheit von Ober- Regarding the systematic uncertainty of surface tem-
flächentemperaturen, so folgt ebenfalls aus Tabelle 15 peratures, it follows also from Table 15 for thermo-
für Thermoelementmessungen: element measurements:
Vsys = 1 K (3b) Vsys = 1 K (3b)
Liegen Kalibrierunterlagen vor, sind diese zu ver- Calibration documents shall be used where available.
wenden.
Für die kombinierte erweiterte Messunsicherheit For the combined expended measuring uncertainty
nach Abschnitt 7, Gleichung (38) folgt mit einer sta- according to Section 7, Equation (38), it follows with
tistischen Sicherheit von rund 95 %: a statistical certainty of 95 %:
2 2 2 2
V q = 2 ⋅ V zuf + V sys (4) V q = 2 ⋅ V zuf + V sys (4)
– 30 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3
5.4.2 Unsicherheit des Mittelwerts aus einer
Rastermessung
Im repräsentativen Ausschnitt reduziert sich die zu-
fällige Messabweichung der arithmetisch gemittelten
Wärmestromdichte zu:
V zuf
- in W/m oder W/m2
V m,zuf = --------
N N
Dabei ist
N Anzahl der Rasterpunkte
Für die systematische Messabweichung der arithme-
tisch gemittelten Wärmestromdichte gilt:
V sys
- in W/m oder W/m2
V m,sys = --------
L L
Dabei ist
L Anzahl der voneinander unabhängigen Wärme-
strom-Messeinrichtungen im repräsentativen
Ausschnitt (L ≤ N)
Anmerkung: Werden z. B. zwei Messeinrichtungen verschiedenen
Typs verwendet, so ist L = 2.
Mit Gleichung (5) und Gleichung (6) ergibt sich die
kombinierte erweiterte Messunsicherheit (statistische
Sicherheit von rund 95 %) des Mittelwerts der Wär-
mestromdichte im repräsentativen Ausschnitt bei ei-
nem Integrationsfaktor fInt:
2 2
V sys V zuf
Vq ,Raster = 2 ⋅ --------- + --------- + ( f Int,Raster ⋅ q )
L N
in W/m oder W/m2
Anmerkung: Der Faktor fInt, Raster berücksichtigt die Abweichung
des arithmetischen Mittelwerts vom integralen Mittelwert im Ras-
ter.
5.4.3 Unsicherheit des Mittelwerts aus einer
Netzmessung
Die Netzmessung beruht auf der Voraussetzung nach
Abschnitt 5.2.4.4 über die nahezu gleichmäßige Ver-
teilung der Schienen und Abstandshalter. Geringfü-
gige Abweichungen können über eine zusätzliche
Unsicherheitskomponente erfasst werden.
Die Messung der mittleren Wärmestromdichten er-
folgt so, dass über die Dämmoberfläche gemäß
Bild 7 ein Netz von M repräsentativen Punkten gelegt
wird. Die Lage dieser repräsentativen Punkte wird
aus der oben beschriebenen Rastermessung ermittelt.
Werden für die Netzmessung K Messeinrichtungen
unterschiedlichen Typs verwendet, gilt für die ge-
samte erweiterte Messunsicherheit Gleichung (8):
5.4.2 Uncertainty of an average value from a
raster measurement
In a representative sector the random measuring un-
certainty of the arithmetically averaged heat flow
density is reduced to:
V zuf
(5) - in W/m or W/m2
V m,zuf = -------- (5)
where
N number of raster points
For the systematic measuring uncertainty of the arith-
metically averaged heat flow density applies:
V sys
(6) - in W/m or W/m2
V m,sys = -------- (6)
where
L number of heat flow measuring instruments, de-
ployed independently of each other in the repre-
sentative sector (L ≤ N)
Note: In case e. g. two measuring instruments of different design
are being used, then L = 2.
Equation (5) and Equation (6) lead to a combined ex-
pended measuring uncertainty (statistical certainty of
roughly 95 %) of the mean value of the heat flow den-
sity in the representative sector with an integration
factor fInt:
2 2
2 V sys V zuf 2
Vq ,Raster = 2 ⋅ --------- + --------- + ( f Int,Raster ⋅ q )
L N
(7) in W/m oder W/m2 (7)
Note: The factor fInt, Raster takes care of the deviation of the arithme-
tic average from the integral average in the raster.
5.4.3 Uncertainty of the average value from a
screen measurement
The screen measurement is dependent upon the pre-
conditions according to Section 5.2.4.4 regarding the
almost equal distances of rails and spacers. Insignifi-
cant deviations can be catered for with an additional
uncertainty component.
The measurement of the average heat flow density is
so conducted that a screen of M representative points
is cast over the insulation surface as is shown in
Figure 7. The position of the representative points is
determined in the raster measurement described
above.
In case K measuring instruments of different design
are being used, Equation (8) applies for the total ex-
pended measuring uncertainty:
 VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 31 –

2 2
V sys 2 2
Vq ,Netz = 2 ⋅ --------- + V rP + ( f Int,Netz ⋅ q )
K K
in W/m oder W/m2
Dabei ist
VrP Unsicherheit bei der Bestimmung der reprä-
sentativen Punkte im Netz
fInt, Netz Integrationsfaktor bei der Netzmessung we-
gen Verwendung des arithmetischen Mittel-
werts
K Anzahl der unterschiedlichen Messeinrich-
tungen bei der Netzmessung
Vereinfachend wird davon ausgegangen, dass sehr
viele Messwerte aufgenommen werden, sodass die
Anzahl der repräsentativen Punkte sehr groß und die
zufällige Messunsicherheit sehr klein wird. Der sys-
tematische Fehler wird durch K unterschiedliche
Messgeräte reduziert, wenn bei der Netzmessung alle
Messeinrichtungen annähernd gleich häufig benutzt
werden.
Die Unsicherheit VrP lässt sich nicht vorab bestim-
men. Dazu wären vielmehr am Messobjekt Ver-
gleichsmessungen durchzuführen, indem Rastermes-
sungen an unterschiedlichen Stellen wiederholt und
die Differenzen zwischen den Werten am ursprüng-
lich fixierten repräsentativen Punkt und denen aus der
neuen Rastermessung an diesem Ausschnitt mitein-
ander verglichen werden (siehe Bild 7). Zum Zeit-
punkt der Erstellung dieser Richtlinie lagen Angaben
zur Unsicherheit VrP nicht vor.
V sys 2 2
Vq ,Netz = 2 ⋅ --------- + V rP + ( f Int,Netz ⋅ q )
(8) in W/m or W/m2 (8)
where
VrP uncertainty in the determination of represen-
tative points in the screen
fInt,Netz integration factor for the screen measure-
ment because of the use of the arithmetic
average
K number of different measuring instruments
in the screen measurement
For reasons of simplification it is assumed that very
many measuring values are recorded, so that the
number of representative points becomes very large
and the random measuring uncertainty very small.
The systematic uncertainty is reduced through K dif-
ferent measuring instruments, if for the screen meas-
urement all instruments are being used with approxi-
mately even frequency.
The uncertainty VrP cannot be determined before-
hand. To this it would be required, to conduct com-
parative measurements on the object to be measured
by repetition of raster measurements at different
places and a comparison of the differences between
the values at the originally fixed representative point
and those in the new raster measurement at the differ-
ent place (see Figure 7). At the time of drafting of this
guideline, information regarding the uncertainty VrP
were not available.

5.4.4 Berechnungsbeispiel 5.4.4 Calculation example

Die Unsicherheiten einer Rastermessung betragen: The uncertainties of a raster measurement are:
2
Vsys = 15 W/m Vsys = 15 W/m2
Vzuf = 5 W/m2 Vzuf = 5 W/m2
fInt,Raster = 5 % fInt,Raster = 5 %
Gemessen wurde an 16 Rasterpunkten mit fünf Mess- Measurements have been taken at 16 raster points
fühlern gleichen Typs und einem Anzeigegerät. Da- with 5 measuring feelers of the same type and one
mit ist N = 16 und L = 1 anzusetzen. Die ermittelte reading instrument. This means N = 16 and L = 1.
mittlere Wärmestromdichte im Raster beträgt The average heat flow density established for this
170 W/m2. Mit Gleichung (7) folgt daraus: raster is 170 W/m2. With Equation (7) it follows:
2 2
15 5 2
Vq ,Raster = 2 ⋅ -------- + ------ + ( 0,05 × 170 ) = 35 W/m2
1 16
Die Netzmessung liefert einen Mittelwert von The screen measurement delivers an average value of
150 W/m2. Aufgenommen wurden die Messwerte zu 150 W/m2. The measured values were recorded in
gleichen Anteilen mit drei Wärmestrommessplatten equal proportions with three heat flow measuring
und drei Wärmestrommessstreifen, sodass man in plates and three heat measuring strips, so that K = 2
Gleichung (8) K = 2 ansetzen kann. VrP sei 4 W/m2, can be inserted into Equation (8). Let VrP be 4 W/m2,
der Integrationsfaktor sei 10 %, sodass man nach let the integration factor be 10 %, then the following
Gleichung (8) folgendes Resultat erhält: result is rendered by Equation (8):
2
5 2 2
V q ,Netz = 2 ⋅ ----- + 4 + ( 0,1 × 150 ) = 32 W/m2
2
– 32 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3
6 Methoden zur Bestimmung von
Gesamtwärmeverlusten und
Gesamtwärmeeinträgen
Der Gesamtwärmeverlust einer Anlage ist die
Summe der Wärmeverluste aller Einzelkomponen-
ten. Dies gilt sinngemäß auch für Wärmeeinträge.
Vor Vereinbarung eines zulässigen Gesamtwärme-
verlusts einer Anlage oder Komponente sind Be-
triebs- und Umgebungsbedingungen zu spezifizieren.
Diese umfassen:
• Betriebsweise der Anlage
• Medien- oder Objekttemperaturen
• Umgebungsbedingungen: Lufttemperatur, Luftge-
schwindigkeit, Strahlungs- und Konvektionsver-
hältnisse
• Anlagengeometrie und konstruktive Elemente
(z. B. anlagenbedingte Wärmebrücken)
Die Berechnung erfolgt gemäß VDI 2055 Blatt 1,
Abschnitt 5.1 bzw. Abschnitt 5.2.
Anmerkung: Der Gesamtwärmeverlust kann eine wichtige Größe
zur Bewertung der Energieeffizienz von betriebstechnischen Anla-
gen sein. Aus einem bekannten Gesamtwärmeverlust kann ein spe-
zifischer Wärmeverlust abgeleitet werden. Dieser ist definiert als
Quotient aus dem Gesamtwärmeverlust einer Anlage oder Kompo-
nente und deren Dämmoberfläche (siehe VDI 2055 Blatt 1, Glei-
chung (81)) oder Länge. Im Unterschied zur Wärmestromdichte der
Dämmung schließen die spezifischen Verluste die Einflüsse der an-
lagenbedingten Wärmebrücken sowie der ungedämmten Anlagen-
teile ein (siehe auch Tabelle 4). Bei komplexen Anlagen mit
einem hohen Anteil an Wärmebrücken ist es schwierig, einen Ge-
samtwärmeverlust oder spezifischen Wärmeverlust vorherzube-
stimmen und auch nachzuweisen.
Der Gesamtwärmeverlust einer betriebstechnischen
Anlage oder Komponente kann nach zwei Bilanzver-
fahren oder über die Ermittlung der Wärmestrom-
dichten überprüft werden.
Die Bilanzverfahren sind:
• Bilanz der Prozessenergieströme
Der Gesamtwärmeverlust kann über eine Energie-
bilanz um die gesamte Anlage ermittelt werden.
Ein einfaches Beispiel dafür ist eine durchströmte
Rohrleitung.
• Bilanz der Energieströme der Luft
Die Ermittlung des Gesamtwärmeverlusts einer
eingehausten betriebstechnischen Anlage nach
dem Bilanzverfahren kann auch über die Energie-
bilanz der Luftströme bei der Gebäudelüftung er-
folgen.
Wird der Gesamtwärmeverlust über Wärmestromdich-
ten ermittelt, so sind die mittleren Wärmestromdichten
nach Abschnitt 5.2.4 an der Oberfläche der Dämmung
durch Messungen gemäß Abschnitt 5.2.5 zu bestim-
men. Die Wärmeverluste ungedämmter Anlagenteile
müssen gegebenenfalls abgeschätzt werden.
6 Determination of
total heat losses and
total heat inputs
The total heat loss of an installation is the sum of the
heat losses of all individual components. This, too,
applies analogously to heat inputs.
Before contracting an acceptable total heat loss of an
installation or component, operation and ambient
conditions must be specified. These embrace:
• operating mode of the installation
• medium or object temperature
• ambient conditions: air temperature, air speed, ra-
diation and convection conditions
• geometry of the installation and constructive ele-
ments (e. g. installation related thermal bridges)
The calculation follows VDI 2055 Part 1, Section 5.1
respectively Section 5.2.
Note: The total heat loss may be an important value to assess the
energy efficiency of industrial installations. A specific heat loss can
be deduced from a known total heat loss. This is defined as the quo-
tient out of a total heat loss of an installation or component and its
insulation surface (see VDI 2055 Part 1, Equation (81)) or length.
In contrast to the heat flow density, specific heat losses include the
influences of installation related thermal bridges and uninsulated
installation components (see also Table 4). In complex installa-
tions with a high proportion of thermal bridges it is difficult to fore-
cast a total heat loss or to prove it.
The total heat loss of an industrial installation or
component can be verified with two balance proce-
dures or through the determination of heat flow den-
sities.
The balance procedures are:
• balance of process energy flows
The total heat loss can be determined via an en-
ergy balance of the entire installation. A simple
example is a pipe flown through by a medium.
• balance of energy flows of the air
The determination of the total heat loss of an in-
dustrial installation totally sheltered can also be
achieved with a balance procedure of the air flows
in the building ventilation.
In case the total heat loss is determined via heat flow
densities, the average heat flow densities at the sur-
face of the insulation according to Section 5.2.4 must
be determined by measurements according to Sec-
tion 5.2.5. The heat losses of uninsulated installation
components must be assessed, if necessary.
 VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 33 –

Tabelle 4. Gegenüberstellung von Wärmestromdichte und spezifischem Wärmeverlust

Wärmestromdichte q Spezifischer Wärmeverlust q c
in W/m2 für ebene Wand oder Rohr in W/m2 für einen Behälter oder eine gesamte Anlage
in W/m für Rohr in W/m für eine Rohrleitung

Definition q = k · (ϑ M – ϑ L) (53) mit

(in Klammern: Nr. der 1 1 s 1
Gleichung(en) in --- = ---- + --- + ------
k α i λ αa ·
VDI 2055 Blatt 1) Q ges
- (81)
q ′ = ----------
für die Wand (54, 10) A ges
§ da · ·
ln ----- Q ges
1 1 ¨ 1 d 1 ¸ q ′ = ----------
-
--- = --- ⋅ ¨ ------------- + -----------i + ---------------
-¸ l ges
k π ¨ d i ⋅ α i 2 ⋅ λ d a ⋅ α a¸
© ¹
für das Rohr (58, 13)
·
Eingangsgrößen Betriebswärmeleitfähigkeit λ = λB gesamter Wärmeverlust Q ges
Mediumtemperatur ϑM gesamte gedämmte Fläche Ages
Lufttemperatur ϑL gesamte Länge einer Rohrleitung lges
Dämmschichtdicke s
Wärmeübergangskoeffizienten α i ; α a
Durchmesser d i ; da

Bezug Dämmaufbau einer Wand oder eines Rohrs gesamte Anlage

λB wird entsprechend den jeweiligen Betriebs-
bedingungen und der gewählten Konstruktion
der Dämmung durch Faktoren und Zuschlags-
werte angepasst. (8)
·
In Q ges sind auch die Wärmeverluste ungedämmter und
anderer Anlagenteile enthalten, die nicht durch die
Betriebswärmeleitfähigkeit erfasst werden und die vom
Dämmunternehmen nicht beeinflusst werden können.

Zweck Dient unmittelbar zur Auslegung einer Dient aber nicht zur Auslegung einer Dämmung, kann
Dämmung. zum Vergleich des wärmeschutztechnischen Zustands
Kann zur Beurteilung der Wirksamkeit der von Anlagen herangezogen werden, wenn deren
Dämmung herangezogen werden. Gesamtwärmeverlust sicher ermittelt werden kann.

Table 4. Comparison between heat flow density and specific heat loss
Heat flow density q Specific heat loss q c
in W/m2 for plane wall or pipe in W/m2 for a container or an entire installation
in W/m for pipe in W/m for a pipe

Definition q = k · (ϑ M – ϑ L) (53) with

(in brackets: No. of the 1 1
1 + --s- + -----
equation(s) in --- = ---- -
k α i λ αa ·
VDI 2055 Part 1) Q ges
- (81)
q ′ = ----------
for the wall (54, 10) A ges
§ da · ·
ln ----- Q ges
1 1 ¨ 1 di 1 ¸ q ′ = ----------
-
--- = --- ⋅ ¨ ------------- + ----------- + ----------------¸ l ges
k π ¨ d i ⋅ α i 2 ⋅ λ d a ⋅ α a¸
© ¹
for the pipe (58, 13)
·
Input quantities service thermal conductivity λ = λB total heat loss Q ges
medium temperature ϑM total insulated area Ages
air temperature ϑL total length of pipe lges
insulation layer thickness s
surface coefficient of heat transfer α i ; α a
diameter d i ; da

Reference insulation layout of a wall or a pipe entire plant

λB is adjusted through factors and auxiliary
values (8) respective to the prevailing service
conditions and the construction chosen for the
insulation system.
·
In Q ges are included the heat losses of uninsulated and
other installation components, which are not included in
the service thermal conductivity and which cannot be
influenced by the insulation contractor.

Purpose Serves directly the design of an insulation Does not serve the design of an insulation system, may
system. be considered to compare the thermal condition of
May be used to assess the efficiency of an installations, provided their total heat loss can be estab-
insulation system. lished with certainty.
– 34 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3
Bei betriebstechnischen Anlagen müssen die ver-
schiedenen Komponenten, abhängig von der Geome-
trie und den Betriebstemperaturen jeweils separat be-
trachtet werden.
Der Wärmeverlust über die Dämmung ergibt sich aus
dem Produkt von Wärmestromdichte und Oberflä-
che.
Die Wärmeabgabe über unregelmäßig vorkommende
dämmtechnisch bedingte und anlagenbedingte Wär-
mebrücken ist mit den der Auslegung zugrunde ge-
legten, z- und z*-Werten (siehe VDI 2055 Blatt 1,
Abschnitt 5.1.3.1) zu berücksichtigen, sofern nicht
Abweichungen von den vereinbarten Konstruktions-
bedingungen vorliegen. Die Wärmeverluste unge-
dämmter Anlagenteile müssen rechnerisch abge-
schätzt werden.
Die Vorgehensweise bei der Bestimmung des Ge-
samtwärmeverlusts ist Bild 8 zu entnehmen.
Auf Basis der drei Verfahren werden unterschiedliche
Werte und Unsicherheiten ermittelt, die zu einem ge-
wichteten Mittelwert mit einer berechneten Unsi-
cherheit zusammengeführt werden.
Das Messergebnis für den Gesamtwärmeverlust ist in
vielen Fällen nicht geeignet, auf die Eigenschaften
der Dämmung zu schließen. Dies betrifft insbeson-
dere komplexe Anlagen, da die Wärmeabgabe über
Wärmebrücken, Einbauten und Aggregate im Ergeb-
nis enthalten ist.
Bild 8. Bestimmung des Gesamtwärmeverlusts
Figure 8. Determination of the total heat loss
The different components in industrial installations
must be considered separately, dependent upon ge-
ometry and service temperature.
The heat loss via the insulation is the product of heat
flow density and surface.
The heat loss over irregularly occurring insulation re-
lated thermal bridges and installation related thermal
bridges must be taken into account with the z- and z*-
values (see VDI 2055 Part 1, Section 5.1.3.1) which
have been used for the design, unless deviations from
the contracted construction conditions prevail. The
heat losses of uninsulated installation components
must be mathematically assessed.
The procedure for the determination of the total heat
loss is demonstrated in Figure 8.
On the basis of the three procedures, different values
and uncertainties are established, which are com-
bined to a weighted average value with a calculated
uncertainty.
The measuring result for the total heat loss is unsuit-
able in many cases, to draw conclusions regarding the
properties of the insulation system. This especially
applies to complex installations, since the heat re-
lease via thermal bridges, fixings and aggregates is
included in the result.

6.1 Prozessenergiebilanzen
Gesamtwärmeverluste und -einträge (sogenannte
Kälteverluste) an Anlagen oder Anlagenteilen kön-
nen durch Auswertung von Energie- und Massen-
strombilanzen ermittelt werden.
Die Aufgabe besteht darin, nach Festlegung einer ge-
eigneten Bilanzgrenze für den stationären Betriebs-
zustand der Anlage, den Gesamtwärmeverlust bzw.
-eintrag aus der Energiebilanz zu ermitteln:
Der aus der Prozessenergiebilanz resultierende Ge-
· ·
samtwärmeverlust wird mit Q1 bezeichnet und ergibt
sich über die Energiebilanz aus der Differenz der
Summen aller ein- und austretenden Energiebeträge
einer Anlage:
· ·
Q1 = ¦ m· k h k – m· i h i –
¦ Pj =
Austritt Eintritt
Dabei ist
P mechanische oder elektrische Leistung in W
(positiv bei Zuführung, negativ bei Abführung)
m· k Massenstrom in kg/s
hk spezifische Enthalpie in J/kg
· ·
H Enthalpiestrom in J/s
In dieser Schreibweise haben Wärmeverluste nega-
tive und Wärmeeinträge (Kälteverluste) positive Vor-
zeichen. Massenströme sind nicht vorzeichenbehaf-
tet. Es wird jedoch vereinbart, dass Wärmeverluste
mit positivem Vorzeichen in die weitere Berechnung
eingehen, da bei wärmeschutztechnischen Berech-
nungen positive Vorzeichen verwendet werden. Die
rechte Seite der Gleichung (9) beinhaltet die Diffe-
renz der Summe der aus der Anlage austretenden und
der Summe der in die Anlage eintretenden Enthalpie-
ströme abzüglich der Leistungen (Pumpen-, Verdich-
ter und Turbinenleistungen).
Die Anwendung von Gleichung (9) setzt ein präzises
und überprüfbares prozesstechnisches Modell der
Anlage voraus. Die Richtlinie VDI 2048 Blatt 2 gibt
dazu entsprechende Hinweise. Gegebenenfalls müs-
sen auch Leckagen berücksichtigt werden.
Die Unsicherheit des aus der Bilanzgleichung ermit-
telten Wärmeverlusts VQ· 1 ergibt sich aus dem Fehler-
fortpflanzungsgesetz nach Abschnitt 7.4, Tabelle 16,
Zeile 4 unter Berücksichtigung der Unsicherheiten
aller Enthalpieströme und Leistungen wie folgt:
2 2
VQ· 1 = ¦ ( VH· ) + ¦ ( VP )
Dabei ist
VH· Messunsicherheit des Enthalpiestroms in W
VP Messunsicherheit der mechanischen oder elek-
trischen Leistung in W
Vm· Messunsicherheit des Massenstroms in kg/s
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 35 –
6.1 Process energy balances
Total heat losses and inputs (so-called cold losses) at
installations or installation components can be estab-
lished through the evaluation of energy and mass
flow balances.
After the assignment of a suitable balance boundary
for the stationary operation state of the installation,
the task is to determine the total heat loss, respec-
tively total heat input, out of the energy balance:
The total heat loss resulting from the process energy
balance, is termed Q1 and results over the energy bal-
ance out of the difference of the sums of in and out
transferred energy portions of the installation:
·
¦ ¦ Hk – ¦ Hi – ¦ Pj in W (9)
Austritt Eintritt
where
P mechanical or electrical power, in W (positive
in case of input, negative in case of outlet)
m· k mass flow, in kg/s
hk specific enthalpy, in J/kg
H enthalpy flow, in J/s
In this notation, heat losses have negative, and heat
inputs have positive signs Mass flows don’t have
signs. It is agreed, however, that heat losses will be
used in the further calculations with positive signs,
since positive signs are being used in thermal protec-
tion calculations. The right side of the Equation (9)
contains the difference between the sum of the en-
thalpy flows exiting the installation and the sum of
the enthalpy flows invading the installation (outputs
of pumps, compressors and turbines).
The use of Equation (9) requires a precise and verifi-
able process technical model of the installation.
Guideline VDI 2048 Part 2 contains necessary re-
lated information. If necessary, leakages must be
taken into consideration.
The uncertainty of the heat loss VQ· 1, determined with
the balance equation, results from the uncertainty
propagation law according to Section 7.4, Table 16,
line 4, taking the uncertainties of all enthalpy flows
into account as follows:
2
¦ ( h ⋅ Vm· ) + ¦ ( m· ⋅ Vh ) + ¦ ( VP )
2
= in W (10)
where
VH· measuring uncertainty of the enthalpy flow, in W
VP measuring uncertainty of the mechanical or the
electrical power, in W
Vm· measuring uncertainty of the mass flow, in kg/s
– 36 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

Vh Messunsicherheit der spezifischen Enthalpie in Vh measuring uncertainty of the specific enthalpy,

J/kg
m· Massenstrom in kg/s
h spezifische Enthalpie in J/kg
Aufgrund von systematischen und zufälligen Mess-
abweichungen führen die einzelne Bilanzgleichun-
gen zu widersprüchlichen Aussagen. Lassen sich die
Messunsicherheiten der gemessenen Größen ab-
schätzen, so können die Daten mithilfe der Aus-
gleichsrechnung nach VDI 2048 abgesichert (vali-
diert) werden.
in J/kg
m· mass flow, in kg/s
h specific enthalpy, in J/kg
Because of systematic and random measuring devia-
tions the individual balance equations lead to contra-
dicting results. Where the measuring uncertainties of
the measured values can be assessed, the data can be
validated with the aid of a correction calculation ac-
cording to VDI 2048.

6.2 Energiestrombilanz der Luft 6.2 Energy flow balance of the air
Eine Lüftungsbilanz kann für Luftströme nur bei ein- A ventilation balance for air flows can only be em-
gehausten Anlagen angewendet und nach Bild 9 er- ployed for totally enveloped installations and be con-
stellt werden. ducted according to Figure 9.
Der Wärmeverlust ergibt sich aus der Energiebilanz The heat loss results from the air energy balance:
für die Luft:
· ·
Q1 = m· 1 ⋅ c pL ⋅ ( ϑ 2 – ϑ 1 ) – m· ′ ⋅ c pL ⋅ ( ϑ 2 – ϑ ′ ) – P V – Q Geb in W (11)
mit dem Leckageluftstrom with the leakage air flow
m· ′ = m· – m·
1 in kg/s
2 (12) m· ′ = m· – m·
1 in kg/s
2 (12)
Dabei ist where
m· 1 Luftmassenstrom am Eintritt in kg/s m· 1 air mass flow at the inlet, in kg/s
m· 2 Luftmassenstrom am Austritt in kg/s m· 2 air mass flow at the outlet, in kg/s
cpL mittlere spezifische Wärmekapazität der Luft cpL mean specific heat capacity of the air,
in J/(kg·K) in J/(kg·K)
ϑ1 Eintrittstemperatur der Luft in °C ϑ1 inlet temperature of the air, in °C
ϑ2 Austrittstemperatur der Luft in °C ϑ2 outlet temperature of the air, in °C
ϑ′ Temperatur der Leckageluft in °C ϑ′ temperature of the air leaking out of the enve-
lope, in °C
· ·
Q Geb Wärmeverlust des Gebäudes in W Q Geb heat loss of the building envelope, in W
PV thermische Verlustleistung der verschiedenen PV thermal power dissipation of the different ag-
Aggregate im Gebäude (Gebläse, Beleuch- gregates in the building (ventilation, illumi-
tung usw.) in W nation, etc.), in W

Bild 9. Energiebilanz der Luftströme bei der Gebäudebelüftung Figure 9. Energy balance of air flows of building ventilation

Für den Wärmeverlust des Gebäudes in W gilt:
· ·
Q Geb = – ( k ⋅ A )Geb ⋅ (ϑ Geb – ϑ U ) (13)
Dabei ist
(k · A)Geb Produkt aus Wärmedurchgangskoeffizi-
ent und Gebäudeoberfläche in W/K
ϑ Geb mittlere Temperatur im Gebäude in °C
ϑU mittlere Umgebungstemperatur in °C
Der Luftmassenstrom wird über Messungen der Strö-
mungsgeschwindigkeiten, von Druck und Tempera-
tur sowie der Querschnitte am Ein- und Austritt er-
mittelt:
p p
m· L = ρ ⋅ A ⋅ w = -------------- ⋅ A ⋅ w in kg/s
RL ⋅ T
Dabei ist
p Luftdruck in Pa bzw. N/m2
T absolute Temperatur der Luft
RL = 287 Nm/(kg · K), Gaskonstante der Luft
A Strömungsquerschnitt in m2
w mittlere Strömungsgeschwindigkeit im
Strömungsquerschnitt in m/s
ρ Dichte der Luft in kg/m3
Die kombinierte Unsicherheit eines ermittelten Luft-
massenstroms in kg/s ergibt sich aus Gleichung (14)
in Verbindung mit dem Fehlerfortpflanzungsgesetz
nach Abschnitt 7.4, Tabelle 16, Zeile 3:
· 2 m·
Vm· = §m
------L- ⋅ V P· + § ------L- ⋅ V A· + § ------L- ⋅ V w· + § ------L- ⋅ Vϑ· in kg/s
© p ¹ ©A
mit den Standardmessunsicherheiten von Druck Vp in
Pa, Fläche VA in m2, Geschwindigkeit V w in m/s und
Temperatur Vϑ in K. Wie in Abschnitt 5.4.1 können
sowohl zufällige als auch unbekannte systematische
Anteile dieser Unsicherheiten abgeschätzt werden.
In vielen Fällen unterscheiden sich die ermittelten
Massenströme am Ein- und Austritt erheblich. Ist
ihre Differenz betragsmäßig größer als die Messunsi-
cherheit nach Gleichung (15), so ist von nicht erfass-
ten Zu- bzw. Abströmungen (Leckagen) auszugehen.
Daraus resultiert eine zusätzliche systematische Un-
sicherheit.
Von Bedeutung für die Energiebilanz ist die örtliche
Verteilung der Leckagen und deren Temperatur. Zu
ihrer Ermittlung sind in der Regel umfangreiche Un-
tersuchungen an der Anlage erforderlich.
Für den Fall, dass die mittlere Temperatur der Lecka-
geluft ermittelt werden kann, ist der Wärmeverlust
nach Gleichung (11) zu ermitteln.
Ist dies nicht möglich, so sind die Leckagen über eine
weitere systematische Unsicherheit zu berücksichti-
gen, wobei nach Tabelle 5 vorzugehen ist.
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 37 –
For the heat loss of the building, in W, applies:
Q Geb = – ( k ⋅ A )Geb ⋅ (ϑ Geb – ϑ U ) (13)
where
(k · A)Geb product of the thermal transmission coef-
ficient and the building surface, in W/K
ϑ Geb average temperature in the building, in °C
ϑU average ambient temperature, in °C
The air mass flow is determined through measure-
ments of flow speeds, pressure, and temperature, and
the diameters of inlet and outlet:
(14) m· L = ρ ⋅ A ⋅ w = -------------- ⋅ A ⋅ w in kg/s (14)
RL ⋅ T
where
p air pressure, in Pa respectively N/m2
T absolute temperature of the air
RL = 287 Nm/(kg · K), gas constant of the air
A cross section, in m2
w average flow rate in the cross section, in m/s
ρ density of the air, in kg/m3
The combined uncertainties of an established air
mass flow in kg/s results from Equation (14) in con-
nection with the uncertainty propagation law accord-
ing to Section 7.4, Table 16, line 3:
2 m· 2 m· 2
(15)
¹ ©w ¹ © T ¹
with the standard measuring uncertainty of pressure
Vp in Pa, area VA in m2, speed V w in m/s and temper-
ature Vϑ in K. As in Section 5.4.1, both, the random
and the unknown systematic proportions of these un-
certainties can be assessed.
In many cases the mass flows established at the inlet
and at the outlet differ considerably. Where their dif-
ference is bigger than the measuring uncertainty ac-
cording to Equation (15), one has to assume undetec-
ted air accesses respectively outlets (leakages). This
is an additional systematic uncertainty.
Of importance for the energy balance is the local dis-
tribution of leakages and their temperature. Extensive
investigations on the installation are required for their
determination.
In case the average temperature of the leakage air can
be determined, the heat loss has to be established ac-
cording to Equation (11).
Where this is not possible, the leakages must be taken
into account with an additional systematic uncer-
tainty. The procedure is given in Table 5.
– 38 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

Tabelle 5. Einfluss der Leckage auf die Ermittlung des Wärmeverlusts

Fall Beschreibung Berechnung Bemerkung

1 Luft verlässt das Gebäude mit Abluft-
temperatur
ϑ ′ = ϑ2
2 Luft verlässt das Gebäude mit Zuluft-
temperatur (Kurzschlussströmung)
ϑ ′ = ϑ1
3 Zuluft verlässt das Gebäude mit der
Mitteltemperatur der Gebäudeluft
· · · Leckagen befinden sich im Bereich
Q 2 = m 1 ⋅ c pL ⋅ ( ϑ 2 – ϑ 1 ) – P V – Q Geb
der Absaugung.
· · · Leckagen im Bereich der Zuluft
Q 2 = m 2 ⋅ c pL ⋅ ( ϑ 2 – ϑ 1 ) – P V – Q Geb
·
m 1 + m 2·
· Leckagen sind gleichmäßig
· ·
Q 2 = § --------------------
- ⋅ c pL ⋅ ( ϑ 2 – ϑ 1 ) – P V – Q Geb zwischen Zu- und Abluft verteilt.
© 2 ¹

Table 5. Influence of leakages on the determination of heat losses

Case Description Calculation Remark

1 Air outlets the building with outlet air
temperature
ϑ ′ = ϑ2
2 Air outlets the building with supply air
temperature (short cut flow)
ϑ ′ = ϑ1
3 Supply air outlets with the average
temperature of the air in the building
· · · Leakages are placed in the area of
Q 2 = m 1 ⋅ c pL ⋅ ( ϑ 2 – ϑ 1 ) – P V – Q Geb
the extraction system.
· · · leakages in the area of the air sup-
Q 2 = m 2 ⋅ c pL ⋅ ( ϑ 2 – ϑ 1 ) – P V – Q Geb
ply
·
m 1 + m 2·
· Leakages are evenly distributed
· ·
Q 2 = § --------------------
- ⋅ c pL ⋅ ( ϑ 2 – ϑ 1 ) – P V – Q Geb between air supply and exhaust.
© 2 ¹

Für den Fall, dass eine Kurzschlussströmung (Fall 2) In case a short cut flow can be ruled out (case 2), the
ausgeschlossen werden kann, wird nachfolgende evaluation given below is proposed.
Auswertung vorgeschlagen.
Der effektive Luftstrom liegt damit zwischen Fall 1 With this, the effective air flow lies in case 1 and
m· 1 + m· 2 · · m· 1 + m· 2 · ·
und Fall 3 im Intervall § ------------------- , m 1 mit dem Mit- case 3 in the interval § ------------------- , m 1 with the average
© 2 ¹ © 2 ¹
telwert value
3 ⋅ m· 1 ⋅ m· 2 3 ⋅ m· 1 ⋅ m· 2
m· = ------------------------
- in kg/s (16) m· = ------------------------
- in kg/s (16)
4 4
und der zusätzlichen systematischen Unsicherheit and the additional systematic uncertainty (half inter-
(halbe Intervallbreite) von val breadth) of

m· ′ m· 1 – m· 2 m· ′ m· 1 – m· 2
V m· ,sys = ------ = ------------------
- in kg/s (17) V m· ,sys = ------ = ------------------
- in kg/s (17)
4 4 4 4
Daraus erhält als Schätzwert für die Unsicherheit des Out of this, one gets the uncertainty of the effective
effektiven Luftmassenstroms: air mass flow as an estimated value:
2 2 2 2
V m· = V m· + V m· ,sys in kg/s (18) V m· = V m· + V m· ,sys in kg/s (18)

Mit abgeschätzten Unsicherheiten des Gebäude-
Wärmeverlusts VQ,Geb und der Verlustleistung V P V er-
gibt sich die Unsicherheit des ermittelten Gesamt-
wärmeverlusts VQ· 2 nach Abschnitt 6.5, Tabelle 16,
Fall 4 zu:
With the assessed uncertainties of the building heat
loss VQ,Geb and the power dissipation V P V, the uncer-
tainty of the total heat loss VQ· 2 results according to
Section 6.5, Table 16, case 4 as:

( c pL ⋅ ∆ ϑ ⋅ V m· ) + 2 ⋅ ( m· L ⋅ c pL ⋅ V ϑ ) + ( V P V ) + ( V Q· Geb ) in W
2 2 2 2
VQ· 2 = (19)
 VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 39 –

6.3 Gesamtwärmeverluste aus gemessenen und
berechneten Wärmeströmen
6.3.1 Vorgehensweise
Für die Ermittlung von Gesamtwärmeverlusten sind
folgende Schritte erforderlich:
a) Ermittlung des Wärmeverlusts über die Däm-
mung aus Dämmoberfläche und Wärmestrom-
dichte
b) Berechnung des Wärmeverlusts über die Wärme-
brücken
c) Addieren der Wärmeverluste
6.3 Total heat losses out of measured and
calculated heat flows
6.3.1 Procedure
For the establishment of total heat losses, the follow-
ing steps are required:
a) determination of the heat loss via the insulation
system out of insulation surface and heat flow
density
b) calculation of the heat loss via thermal bridges
c) summation of heat losses

6.3.2 Abschätzung der Messunsicherheiten 6.3.2 Assessment of measuring uncertainties

Aus From
· ·
Q D = q ⋅ A in W (20) Q D = q ⋅ A in W (20)
und and
2 2 2 2 2 2 2 2
VQ· D = A ⋅ Vq + q ⋅ VA in W (21) VQ· D = A ⋅ Vq + q ⋅ VA in W (21)

erhält man yields

2 2 2 2 2 2
VQ· D = A ⋅ Vq + q ⋅ f A in W (22) VQ· D = A ⋅ Vq + q ⋅ f A in W (22)

mit fA als relativer Abweichung bei der Bestimmung
der Dämmoberfläche.
· ·
Unsicherheit der berechneten Wärmeverluste Q WB
Wegen der Komplexität betriebstechnischer Anlagen
kann die Ermittlung der Unsicherheit eine schwer zu
bewältigende Aufgabe sein. Insbesondere die
(k · A)WB-Werte der unregelmäßig vorkommenden
dämmtechnisch bedingten und anlagenbedingten
Wärmebrücken sowie Einbauten müssen zunächst
akribisch erfasst werden und können entweder nur
durch aufwendige mehrdimensionale numerische
Rechenverfahren berechnet oder näherungsweise
nach VDI 2055 Blatt 1, Abschnitt 3.1.3.2 abge-
schätzt werden.
with fA as relative deviation when determining the in-
sulation surface.
Uncertainties of calculated heat losses Q WB
Because of the complexity of industrial installations,
the determination of the uncertainty may be a task
difficult to master. Especially the (k · A)WB-values of
irregularly occurring insulation related and of instal-
lation related thermal bridges and fixings must be
painstakingly recorded and can either be calculated
only through extensive multi-dimensional numerical
calculation methods, or be assessed approximately
according to VDI 2055 Part 1 Section 3.1.3.2.

Unsicherheit des Gesamtwärmeverlusts Uncertainty of the total heat loss

Für den Gesamtwärmeverlust und seine Unsicherheit It thus applies to the total heat loss and its uncertainty
gilt somit
· · · · · ·
Q 3 = Q D + Q WB in W (23) Q 3 = Q D + Q WB in W (23)

2 2 2 2
VQ· = V Q· D + V WB2 in W (24) VQ· = V Q· D + V WB2 in W (24)

6.4 Vereinfachte Ausgleichsrechnung 6.4 Simplified correction calculation

Die Unsicherheiten der Einzelbestimmungen der Ge- The uncertainties of the individual determinations of
samtwärmeverluste machen eine Ausgleichsrech- the total heat loss make a correction calculation indis-
nung erforderlich, um den Mittelwert zu finden und pensable, to establish the mean value and to arrive at
Aussagen über die gesamte Unsicherheit zu treffen. information regarding the total uncertainty.
– 40 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

Wird der Wärmeverlust aus Messungen mit m Ver- In case the heat loss is determined with m methods of
fahren unterschiedlicher Genauigkeit bestimmt, so different precision, the following objective function
gilt nach VDI 2048 Blatt 1 folgende Zielfunktion, die applies according to VDI 2048 Part 1, which allows
· ·
die Berechnung des Mittelwerts Q ermöglicht: for a calculation of the average value Q :
2 2
§Q· + Q· · §Q· + Q· ·
m
© i ¹ m
© i ¹
¦ ----------------------- Ÿ Min
2
VQ· i
(25) ¦ ----------------------- Ÿ Min
2
VQ· i
(25)
i=1 i=1

Man findet den Mittelwert durch Bilden und Nullset- The mean value will be found by formation and mut-
zen der ersten Ableitung: ing of the first differentiation:
m ( Q· – Q ·
) m ( Q· – Q ·
)
¦ ¦
i i
–2 -------------------- = 0 –2 -------------------- = 0
2 2
V · V ·
i=1 Qi i=1 Qi

Die Auflösung liefert The resolution renders

m Q
· m Q
·
¦
-------i
2
·
¦
-------i
2
·
· i = 1 VQ i · i = 1 VQ i
Q = ----------------
m
(26) Q = ----------------
m
(26)
1 1
¦
-------
2
·
¦
-------
2
·
i = 1 VQ i i = 1 VQ i

Die Anwendung des Fehlerfortpflanzungsgesetzes The use of the uncertainty propagation law allows for
ermöglicht die Berechnung der Unsicherheit des Mit- the calculation of the uncertainty of the mean value
telwerts nach Gleichung (27): according to Equation (27):

§ ∂Q· · § ∂Q· ·
2 2
m m
2 2 1 1 2 2 1 1
VQ· = ¦ ¨--------
©∂Q i ¹
· - ¸ ⋅ VQ· i = ------------------------
§
m
1 ·2
-
¦ -------
2
(27) VQ· = ¦ ¨--------
©∂Q i ¹
· - ¸ ⋅ VQ· i = ------------------------
§
m
1 ·2
-
¦ -------
2
(27)
¨ ¦ -------
2 ¸
i = 1 VQ i
·
¨ ¦ -------
2 ¸
i = 1 VQ i
·

© i = 1 VQ· i ¹ © i = 1 VQ· i ¹
bzw. respectively
1 -
VQ· = -------------------- (28) 1 -
VQ· = -------------------- (28)
m m
1- 1-
¦ ------
2
·
¦ ------
2
·
i = 1 VQ i i = 1 VQ i

Liegt den Unsicherheiten ein Erweiterungsfaktor von In case a coverage factor of 2,0 according to
2,0 nach Abschnitt 7 zugrunde, so ist für jeden ermit- Section 7 underlies the uncertainties; every deter-
telten Gesamtwärmeverlust folgendes Kriterium mined total heat loss must meet the following crite-
(Prüfziffer) nach VDI 2048 Blatt 1 zu erfüllen: rion (test digit) according to 2048 Part 1:
· · · ·
Qi – Q Qi – Q
- <1
----------------------- (29) - <1
----------------------- (29)
2 2 2 2
VQ i – VQ·
· VQ i – VQ·
·

Hier wird der Fall betrachtet, dass der Gesamtwärme- Below, a case is contemplated, where the total heat
verlust über die oben angeführten drei Verfahren er- loss has been determined with the three methods
mittelt wird. mentioned above.
Die Rechnung nach Gleichung (26) liefert den gemit- The calculation according to Equation (26) renders
· ·
telten Gesamtwärmeverlust Q : the averaged total heat loss Q :
· · · · · ·
Q1 Q2 Q3 Q1 Q2 Q3
-------- + -------- + -------- -------- + -------- + --------
2 2 2 2 2 2
· VQ· VQ· VQ· · VQ· VQ· VQ·
2 2
Q = --------------------------------------3
1
(30) Q = --------------------------------------3
1
(30)
1 1 1 1 1 1
-------- + -------- + -------- -------- + -------- + --------
2 2 2 2 2 2
VQ· VQ· VQ· VQ· VQ· VQ·
1 2 3 1 2 3
 VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 41 –

und seine Unsicherheit and its uncertainty

1 1
VQ· = ------------------------------------------ (31) VQ· = ------------------------------------------ (31)
1 - + -------
------- 1 - + ------- 1- 1 - + -------
------- 1 - + ------- 1-
2 2 2 2 2 2
VQ· 1 VQ· 2 VQ· 3 VQ· 1 VQ· 2 VQ· 3

Stimmen alle drei Unsicherheiten überein, so ergibt Where all three uncertainties correspond, the usual
sich erwartungsgemäß der für Messungen gleicher mean value, to be expected for measurements of
Unsicherheit gebräuchliche Mittelwert. equal uncertainty, results.

6.5 Beispiele 6.5 Examples

6.5.1 Gesamtwärmeverlust aus drei 6.5.1 Total heat loss established by three
Einzelmessungen measurements
Bestimmt wurde der Gesamtwärmeverlust The total heat loss has been established
a) über eine Prozessenergiebilanz zu a) through a process energy balance as
· ·
Q 1 = 3500 kW ± 900 kW, Q 1 = 3500 kW ± 900 kW,
b) über eine Luftbilanz zu b) through a ventilation balance as
· ·
Q 2 =3100 kW ± 500 kW und Q 2 = 3100 kW ± 500 kW and
c) über Wärmestrommessungen zu c) through heat flow measurements as
· ·
Q 3 = 2600 kW ± 600 kW Q 3 = 2600 kW ± 600 kW
mit dem Erweiterungsfaktor k = 2,0 für die Unsicher- with the supplementary coverage factor k = 2,0 for
heiten (siehe Abschnitt 3). the uncertainties (see Section 3).
Damit gilt für den zu erwartenden Gesamtwärmever- Thus Equation (30) applies for the expected total heat
lust nach Gleichung (30): loss:
3500 3100 2600 3500 3100 2600
------------ + ------------ + ------------ ------------ + ------------ + ------------
2 2 2 2 2 2
· 900 500 600 · 900 500 600
Q = ------------------------------------------------- = 2988 kW Q = ------------------------------------------------- = 2988 kW
1 - + ----------
---------- 1 - + ---------- 1- 1 - + ----------
---------- 1 - + ---------- 1-
2 2 2 2 2 2
900 500 600 900 500 600
Im Vergleich dazu ergibt sich ein arithmetischer Mit- In comparison to this an arithmetic mean value of
telwert von 9200/3 = 3066 kW. 9200/3 = 3066 kW results.
Die Messunsicherheit beträgt nach Gleichung (31) The measuring uncertainty according to Equation (31)
is
1 1
VQ· = --------------------------------------------------- = 353 kW VQ· = --------------------------------------------------- = 353 kW
1 - + ----------
---------- 1 - + ---------- 1- 1 - + ----------
---------- 1 - + ---------- 1-
2 2 2 2 2 2
900 500 600 900 500 600
und das vollständige Messergebnis and the total measuring result
· ·
Q = 2988 kW ± 353 kW Q = 2988 kW ± 353 kW
Die drei Messwerte können nach Tabelle 6a und The three measured values may be gauged according
Tabelle 6b anhand ihrer Abweichungen vom Mit- to Table 6a and Table 6b using their deviations
telwert und anhand der Prüfziffer nach Glei- from the mean value and using the test digit accord-
chung (29) beurteilt werden. Die vorläufige Bewer- ing to Equation (29). The preliminary evaluation ac-
tung nach Tabelle 6a ergibt sich daraus, dass die ab- cording to Table 6a results from in the fact that the ab-
solute Abweichung vom Mittelwert kleiner ist als die solute deviation from the mean value is smaller than
Messunsicherheit. the measuring uncertainty.
Damit wird auch aufgrund der Prüfziffer festgestellt, Thus it is also established on the basis of the test digit
dass alle Werte plausibel sind. Das Ergebnis kann so- that all values are plausible. So the result can be ac-
mit akzeptiert werden. cepted.
– 42 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

Tabelle 6a. Beurteilung der Messwerte anhand ihrer Abweichungen vom Mittelwert
Messgröße Gemessener Wert Absolute Abweichung Mess- Vorläufige
vom Mittelwert unsicherheit Bewertung
in kW in kW in kW
1 3500 512 900 i. O.
2 3100 112 500 i. O.
3 2600 388 600 i. O.

Table 6a. Evaluation of the measured values using their deviations from the mean value
Value Measured value Absolute deviation Measuring Preliminary
from the mean value uncertainty evaluation
in kW in kW in kW
1 3500 512 900 o. k.
2 3100 112 500 o. k.
3 2600 388 600 o. k.

Tabelle 6b. Beurteilung der Messwerte anhand der Table 6b. Evaluation of the measured values using the
Prüfziffer nach Gleichung (29) check digit according to Equation (29)
Mess- Gemessener Wert Mess- Prüfziffer Value Measured value Measuring Check
größe unsicherheit uncertainty digit
in kW in kW in kW in kW
1 3500 900 0,62 1 3500 900 0,62
2 3100 500 0,32 2 3100 500 0,32
3 2600 600 0,80 3 2600 600 0,80

6.5.2 Gesamtwärmeverlust eines Abhitzekessels
aus der Prozessenergiebilanz
Die Abgase einer Gasturbine werden einem Abhitze-
kessel, der sich in einem Gebäude befindet, zuge-
führt, in dem Hoch- und Niederdruckdampf erzeugt
wird (Bild 10). Nach der Bilanzmethode ist der Ge-
samtwärmeverlust zu ermitteln.
6.5.2 Total heat loss of a waste heat boiler,
calculated with the process energy balance
The exhaust gases of a gas turbine are led to a waste
heat boiler in a building. The boiler generates high
and low pressure steam (Figure 10). The total heat
loss has to be determined with the balance method.

Bild 10. Bilanzhülle des Abhitzekessels Figure 10. Balance envelope of the heat recovery steam genera-
tor

Sofern Wasserverluste z. B. durch Leckagen mit In case water losses, e. g. through leakages, with tran-
Übergang in das Abgas vernachlässigt werden kön- sition into the exhaust gas can be neglected, it follows
nen, folgt aus Gleichung (2): from Equation (2):
· · · ·
Q 1 = m· ND ⋅ ( h ND – h W ) + m· HD ⋅ ( h HD – h W ) + m· G ⋅ ( h FG – h GT ) = ∆H ND + ∆H HD + ∆H G (32)
 VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 43 –

Für die Unsicherheit der Enthalpiestromdifferenz For the uncertainty of the enthalpy flow difference
· ·
∆H = m· ⋅ ( h 2 – h 1 ) gilt nach Abschnitt 7.5, Tabel- ∆H = m· ⋅ ( h 2 – h 1 ) it follows after Section 7.5, Ta-
le 16, Zeile 4: ble 16, line 4:

( ∆h ⋅ V m· ) + ( m· ⋅ V h 1 ) + ( m· ⋅ V h2 ) ( ∆h ⋅ V m· ) + ( m· ⋅ V h 1 ) + ( m· ⋅ V h2 )
2 2 2 2 2 2
V ∆H = (33) V ∆H = (33)

sodass für die Unsicherheit des Gesamtwärmever- So that it follows for the uncertainty of the total heat
lusts folgt: loss:
2 2 2 2 2 2
VQ· = (V∆H ND ) + (V∆H HD ) + (V∆H G ) (34) VQ· = (V∆H ND ) + (V∆H HD ) + (V∆H G ) (34)
1 1

In Tabelle 7 ist die Berechnung der Unsicherheiten In Table 7, the calculation of the uncertainties of en-
der Enthalpien aufgeführt. Dabei wird die Unsicher- thalpies is mentioned.. The uncertainty of the en-
heit der Enthalpie eines überhitzten Dampfs aus den thalpy of the over-heated steam is determined out of
Unsicherheiten von Druck und Temperatur bestimmt: the uncertainties of pressure and temperature:

∂h· 2 2 § ∂h· 2 2
§ ----- ∂h· 2 2 § ∂h· 2 2
§ -----
Vh = - V + ------ V (35) Vh = - V + ------ V (35)
© ∂T¹ p T © ∂p¹ T p © ∂T¹ p T © ∂p¹ T p

Die Differenzialquotienten werden dabei durch Dif-
ferenzenquotienten, die über ein Berechnungspro-
gramm für die Zustandsgrößen von Wasserdampf er-
mittelt werden, angenähert.
Für die Unsicherheit der Enthalpie von Wasser und
idealen Gasen gilt:
Vh = cp ⋅ V T
Die systematischen Unsicherheiten der Temperatur-
und Druckmessung sind durch die verwendete In-
strumentierung gegeben (siehe Abschnitt 7.3, Ta-
belle 15).
Tabelle 8 zeigt die an der Anlage ermittelten Mas-
senströme und deren Unsicherheiten. Für die Bestim-
mung dieser Massenströme kommen verschiedene
Verfahren zum Einsatz. Direktmessungen mit Blen-
den oder Venturidüsen sind mit relativen Unsicher-
heiten von 1 % behaftet. Die Erfassung der Hoch-
druckdampfmenge ist mit einer Messung an nachge-
schalteten Dampfturbinen verbunden, die unter Ver-
wendung redundanter Messungen mit Ausgleichs-
The differential quotients are here approximated
through difference quotients, which are determined
with a calculation programme for the state variables
of water vapour.
For the enthalpy uncertainty of water or ideal gases
applies:
(36) Vh = cp ⋅ VT (36)
The systematic uncertainties of pressure and temper-
ature measurements are set by the instruments used
(see Section 7.3, Table 15).
Table 8 shows the mass flows, determined at the in-
stallation, and their uncertainties. Different methods
may be used for the establishment of these mass
flows. Direct measurements with shutters or venturi
tube meters have a relative uncertainty of 1 %. Re-
cording the amount of high pressure steam is linked
to a measurement at downstream steam turbines,
which is conducted using redundant measurements
with a correction calculation according to VDI 2048.

Tabelle 7. Zustandsgrößen und ihre Unsicherheiten am Abhitzekessel /

Table 7. State variables and their uncertainties at the heat recovery steam generator
Medium
§ ∂h
------ · ∂h- ·
§ ------
© ∂p ¹T © ∂T ¹P
(cp) p Vp ϑ Vϑ h/1000 Vh /1000
in J/(kg · bar) in J/(kg · K) in bar in bar in °C in K in J/kg in J/kg

ND-Dampf / LP-steam 5540 2220 5,6 0,0056 190 1 2830,88 2,22

HD-Dampf / HP-steam 1110 2460 82 0,082 518 1 3441,51 2,46

Kaltes Abgas / Exhaust gas cold 0 1031,5 110 1 113,47 1,03

Heißes Abgas / Exhaust gas hot 0 1031,5 564,89 1 582,68 1,03

Wasser / Water 0 4190 34 1 142,46 4,19

– 44 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

Tabelle 8. Massenströme und ihre Unsicherheiten

Medium Massenstrom Bestimmungsmethode Unsicherheit
in kg/s

ND-Dampf 16,4 Venturidüse relativ: 1 %

absolut: 0,16 kg/s

HD-Dampf 59,8 Messung mit Ausgleichsrechnung absolut: 0,1 kg/s

Abgas 518 Ausgleichsrechnung Abgas- und Brenngaszusammensetzung absolut: 1 kg/s

in Verbindung mit Strömungsmessungen

Table 8. Mass flows and their uncertainties

Medium Mass flow Determination method Uncertainty
in kg/s

LP-steam 16,4 Venturi nozzle relative: 1 %

absolute: 0,16 kg/s

HP-steam 59,8 measurement with correction calculation absolute: 0,1 kg/s

Exhaust gas 518 correction calculation, composition of exhaust and combustion gas in absolute: 1 kg/s
combination with flow measurements

rechnung nach VDI 2048 durchgeführt wird. Da-
durch kann die absolute Unsicherheit von 0,6 kg/s auf
0,1 kg/s gesenkt werden.
Gasmassenströme an Gasturbinen werden bei Ab-
nahmemessungen aus dem Brenngasmassenstrom in
Verbindung mit der Brenngaszusammensetzung, der
gemessenen Abgaszusammensetzung und der Zu-
sammensetzung der Verbrennungsluft über die stö-
chiometrischen Gleichungen bestimmt. Da im vorlie-
genden Fall der Abgasstrom entscheidend für die Be-
stimmung des Gesamtwärmeverlusts ist, werden zu-
sätzliche Strömungsmessungen im Abgas vorgenom-
men. Damit liegt eine Überbestimmtheit vor, die eine
Ausgleichsrechnung nach VDI 2048 und eine relativ
hohe Genauigkeit ermöglicht.
In Tabelle 9 ist die Berechnung dargestellt, die zur
Ermittlung des Gesamtwärmeverlusts und seiner Un-
sicherheit führt. Man sieht, dass trotz Verwendung
sehr genauer Eingangsgrößen die Unsicherheit des
Gesamtwärmeverlusts groß ist. Daher ist eine ein-
zelne Bestimmungsmethode unzureichend.
By this procedure, the absolute uncertainty can be re-
duced from 0,6 kg/s to 0,1 kg/s.
Gas mass flows at gas turbines are determined in
measurements of acceptance out of the fuel gas mass
flow in connection with the fuel gas composition, the
measured exhaust gas composition, and the composi-
tion of the combustion air via stoichiometric equa-
tions. Since in the example at hand the exhaust gas
flow is decisive for the determination of the total heat
loss, additional flow measurements are being con-
ducted in the exhaust gas. This results in an over-de-
termination, allowing a correction calculation ac-
cording to VDI 2048 and a relatively high precision.
In Table 9 the calculation is presented, which leads
to the determination of the total heat loss and its un-
certainty. One can see that despite the use of very ex-
act initial values the uncertainty of the total heat loss
is large. One single determination method is, there-
fore, insufficient.

Tabelle 9. Unsicherheit des Gesamtwärmeverlusts /

Table 9. Uncertainty of the total heat loss
·
m Vm h2 Vh2 h1 Vh1 'h 'H (V'H)2 V'H
2
in kg/s in kg/s in kJ/kg in kJ/kg in kJ/kg in kJ/kg in kJ/kg in kW in kW in kW

16,4 0,16 2831,0 2,22 142,5 4,19 2688 44 090 1,91E+05 437,0

59,8 0,10 3441,5 2,46 142,5 4,19 3299 197 283 1,93E+05 439,6

518,0 1,00 113,5 0,50 583,0 0,50 469 –243 051 3,54E+05 595,0

Gesamtwärmeverlust / total heat loss –1678 7,38E+05

 VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 45 –

Die Unsicherheit der Änderung des Enthalpiestroms The uncertainty of the change of the enthalpy flow of
des Niederdruckdampfs (Tabelle 8, 1. Zeile) folgt aus the low pressure steam (Table 8, line 1) follows from
Gleichung (33) zu: Equation (33) as:
2 2 2
V ∆H = ( 2688 × 0,16 ) + ( 16,4 × 4,19 ) + ( 16,4 × 2,22 ) = 437 kW
Mithilfe der Tabelle 9 und Gleichung (34) erhält man Using Table 9 and Equation (34) one gets with
mit
5 5
VQ· = 7,38 × 10 = 859 kW VQ· = 7,38 × 10 = 859 kW

das vollständige Messergebnis the complete measuring result.

· ·
Q 1 = 1678 kW ± 859 kW Q 1 = 1678 kW ± 859 kW
Man erkennt, dass die Ergebnisunsicherheit des Ge- One can see that the uncertainty in the result of the to-
samtwärmeverlusts mehr als 50 % beträgt. Dieses Er- tal heat loss is more than 50 %. This isolated result,
gebnis allein reicht damit nicht aus, um den Gesamt- therefore, is insufficient to assess the total heat loss.
wärmeverlust beurteilen zu können.

6.5.3 Gesamtwärmeverlust des Abhitzekessels
aus der Lüftungsbilanz
An der betrachteten Anlage werden folgende Größen
gemessen: Volumenstrom, Temperatur, Dichte,
Massenstrom (Tabelle 10).
Wie aus Tabelle 10 ersichtlich ist, bestehen erhebli-
che Unterschiede zwischen den am Ein- und Austritt
ermittelten Luftmassenströmen.
Der effektive Luftstrom folgt aus Gleichung (16) zu:
6.5.3 Total heat loss calculated with the
ventilation balance
At the installation at hand, the following values are
measured: volume flow, temperature, density, mass
flow (Table 10).
As can be seen in Table 10, considerable differences
prevail between the air mass flows established at the
inlet and the outlet.
The effective air flow follows from Equation (16) as:

3 × 57,9 + 56 3 × 57,9 + 56
m· = -------------------------------- = 57,4 kg/s mit einer systemati- m· = -------------------------------- = 57,4 kg/s with a systematic un-
4 4
schen Unsicherheit nach Gleichung (17) von: certainty according to Equation (17) of:
Vm· , sys = 0,5 kg/s Vm· , sys = 0,5 kg/s
Die Unsicherheit des Luftmassenstroms am Eintritt The uncertainty of the air mass flow at the inlet is cal-
wird nach Gleichung (15) berechnet: culated with Equation (15):

57,9
( 57,9 × 0,01 ) + ( 57,9 × 0,02 ) + ( 57,9 × 0,05 ) + § ---------- × 1· = 3,1 kg/s
2 2 2
Vm· =
© 291 ¹

Tabelle 10. Messgrößen der Gebäudebelüftung

Volumenstrom Temperatur Dichte Massenstrom
in m3/s in °C in kg/m3 in kg/s

Eintritt 48,1 18,2 1,19654 57,9

Austritt 50,5 41,4 1,10824 56,0

Table 10. Values of the building ventilation

Volume flow Temperature Density Mass flow
in m3/s in °C in kg/m3 in kg/s

Inlet 48,1 18,2 1,19654 57,9

Outlet 50,5 41,4 1,10824 56,0

– 46 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

wenn relative Fehler bei der Druckmessung von 1 %, if relative uncertainties in the pressure measurement
bei der Flächenbestimmung von 2 %, bei der Ge- of 1 %, in the area determination of 2 %, in the deter-
schwindigkeitsbestimmung von 5 % und bei der mination of flow rate of 5 %, and in the temperature
Temperaturmessung von 1 K angenommen werden. measurement of 1 K are assumed.
Insgesamt beträgt die Unsicherheit nach Glei- In total, the uncertainty according to Equation (18) is
chung (18) damit: thus:
2 2 2 2
Vm· = 0,5 + 3,1 = 3,14 kg/s Vm· = 0,5 + 3,1 = 3,14 kg/s
Die Lüftungsbilanz liefert damit einen Wärmeverlust The ventilation balance thus renders a heat loss of:
von:
·
Q 2 = m· ⋅ c pL ⋅ ( ∂ 2 – ∂ 1 ) = 57,4 × 1,005 × ( 41,4 – 18,2 ) = 1338 kW
mit einer Unsicherheit nach Gleichung (19) von: with an uncertainty according to Equation (19) of:
2 2 2 2
VQ· 2 = ( ( 1,005 × ( 41,4 – 18,2 ) × 3,14 ) + 2 × ( 57,4 × 1,005 × 1 ) ) + 100 + 100 = 179 kW

Damit lautet das vollständige Messergebnis: Thus the complete measuring result is:
· ·
Q 2 = 1338 kW r179 kW Q 2 = 1338 kW r179 kW

6.5.4 Gesamtwärmeverlust des Abhitzekessels
aus Wärmestromdichten und Berechnungen
von Wärmebrücken
An der Anlage wurden zunächst die mittleren Wär-
mestromdichten und ihre Unsicherheiten nach Ab-
schnitt 5.2.4 und Abschnitt 5.2.5 ermittelt (Tabel-
le 11).
6.5.4 Total heat loss of the heat recovery steam
generator calculated with heat flow
densities and thermal bridges
At the installation, first the average heat flow densi-
ties and their uncertainties have been determined
according to Section 5.2.4 and Section 5.2.5 (Ta-
ble 11).

Tabelle 11. Wärmestrom aus gemessenen Wärmestromdichten

Komponente Mittlere Unsicherheit Wärmeabgebende Wärmeverlust Erweiterte
Wärmestromdichte Fläche Unsicherheit
in W/m2 in W/m2 in m2 in kW in kW

Abhitzekessel 167 35 1569 262,0 56,5

Eintrittskanal 80 12 213 17,0 2,7

Rohrleitungen 99 15 1427 141,0 22,5

Wärmestrom 420 61
über Dämmung gesamte Unsicherheit
(Abschnitt 7.4,
Tabelle 16, Zeile 1)

Table 11. Heat flow calculated with measured heat flow densities
Component Average Uncertainty Heat releasing Heat loss Expended
heat flow density surface uncertainty
in W/m2 in W/m2 in m2 in kW in kW

Heat recovery 167 35 1569 262,0 56,5

steam generator

Inlet duct 80 12 213 17,0 2,7

Pipes 99 15 1427 141,0 22,5

heat flow over 420 61

the insulation total uncertainty
(Section 7.4,
Table 16, line 1)
 VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 47 –

Zur Berechnung der Unsicherheit der Wärmestrom- For the calculation of the uncertainty of the heat flow
dichte wurde Gleichung (22) herangezogen mit ange- density, Equation (22) has been used with an as-
nommenen Flächenunsicherheiten von 5 %. Damit sumed area uncertainty of 5 %. The heat loss over the
beträgt der Wärmeverlust über die Dämmung: insulation is thus:
· ·
Q D = 420 kW r61 kW Q D = 420 kW r61 kW
Die Wärmeverluste der Versteifungselemente am The heat losses of the stiffening elements on the heat
Abhitzekessel wurden über Berechnungen ermittelt. recovery steam generator have been determined by
Die Ergebnisse sind in Tabelle 12 dargestellt. calculation. The results are given in Table 12.
Für die berechneten Werte wird eine Unsicherheit For the calculated value an uncertainty of 25 % is set,
von 25 % angesetzt, das heißt, es gilt für die Verstei- this means, it holds for the stiffening elements at the
fungselemente am Abhitzekessel: heat recovery steam generator:
· ·
Q VE = 67 kW r 17 kW Q VE = 67 kW r 17 kW
Die Wärmeverluste der anlagenbedingten Wärme- The heat losses of installation related thermal bridges
brücken an den Rohrleitungen wurden ermittelt zu: at the pipe have been established as
· ·
Q WB,R = 31 kW r 8 kW Q WB,R = 31 kW r 8 kW
Die sonstigen Wärmeverluste der Hoch- und Nieder- The other heat losses of the high and low pressure
drucktrommeln, des Speisewasserbehälters, des drums, the surge tank, the flue gas duct, and the gas
Rauchgaskanals und der Gasturbine sowie der anla- turbine, added up with those of the installation related
genbedingten Wärmebrücken am Abhitzekessel thermal bridges on the heat recovery steam generator,
summieren sich nach rechnerischer Abschätzung auf: total after a calculated assessment:
· ·
Q sonst = 600 kW r 150 kW Q sonst = 600 kW r 150 kW
Daraus erhält man den Gesamtwärmeverlust zu: This leads to a total heat loss of:
· 2 2 2 2
Q 3 = 420 + 67 + 31 + 600 r 61 + 17 + 8 + 150 = 1118 kW r 163 kW

6.5.5 Gesamtbeurteilung 6.5.5 Overall assessment

Aus diesen Ergebnissen kann nun mit Gleichung (30) Using Equation (30), an adjusted value can now be
ein ausgeglichener Wert gefunden werden: found with these results:
1678 1338 1118 1678 1338 1118
------------ + ------------ + ------------ ------------ + ------------ + ------------
2 2 2 2 2 2
· 859 179 163 · 859 179 163
Q = ------------------------------------------------- = 1227 kW Q = ------------------------------------------------- = 1227 kW
1 - + ----------
---------- 1 - + ---------- 1- 1 - + ----------
---------- 1 - + ---------- 1-
2 2 2 2 2 2
859 179 163 859 179 163

Tabelle 12. Wärmeverluste der Versteifungselemente am Abhitzekessel

Versteifungselemente Zusätzliche Wärmestromdichte Wärmeabgebende Zusätzlicher
am Abhitzekessel durch Wärmebrückenwirkung Fläche Wärmeverlust
in W/m 2 in m2 in kW
U-Profile 68 426 29
Doppel-T-Träger 47 813 38
gesamt 67

Table 12. Heat losses of stiffening elements at the heat recovery steam generator
Stiffening element Additional heat flow density Heat releasing Additional
on the heat recovery through thermal bridges effect surface heat loss
steam generator in W/m 2 in m2 in kW
U-Profiles 68 426 29
Double-T-beam 47 813 38
total 67
– 48 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

Die Unsicherheit resultiert aus Gleichung (31): The uncertainty results from Equation (31):

1
§ ----------------------------------------------
-· = 119 kW 1
§ ----------------------------------------------
-· = 119 kW
V= ¨ 1 V=
1 1 ¸ ¨ 1 1 1 ¸
¨ ----------2- + ----------2- + ----------2-¸ ¨ ----------2- + ----------2- + ----------2-¸
© 859 179 163 ¹ © 859 179 163 ¹
Damit lautet das vollständige Messergebnis aus der Thus the complete measuring result, using all three
Einbeziehung aller drei Messungen: measurements, reads:
· ·
Q = 1227 kW ± 119 kW Q = 1227 kW ± 119 kW
Zur Überprüfung werden nun die Prüfziffern der For the verification, now the test digits for the meas-
Messgrößen in Tabelle 13 bestimmt: ured values are determined in Table 13:

Tabelle 13. Auswertung mit Prüfziffern Table 13. Evaluation with test digits
Mess- Gemessener Unsicher- Prüfziffer Value Measured Uncer- Test digit
größe Wert heit nach value tainty acc. to
Gleichung (29) Equation (29)
1 1678 859 0,53 1 1678 859 0,53
2 1338 179 0,83 2 1338 179 0,83
3 1118 163 0,98 3 1118 163 0,98

Da die Werte der Prüfziffern alle unter 1 liegen, kann Since the values of the test digits are all below 1, the
das Ergebnis insgesamt als konsistent betrachtet wer- result can be viewed as consistent.
den.

7 Messunsicherheiten 7 Measuring uncertainties

7.1 Allgemeines
Jede Messung ist mit Messabweichungen behaftet,
die durch die Messanordnung, die Messmethode und
die Messgeräte sowie die Ablesung bedingt sind. Bei
Werten, die aus der Messung mehrerer einzelner Grö-
ßen ermittelt werden, ergibt sich die Messunsicher-
heit aus dem Fehlerfortpflanzungsgesetz. Dabei wird
vorausgesetzt, dass die Messunsicherheiten vonein-
ander unabhängig sind.
Generell gehört zur Angabe eines Messwerts die An-
gabe der dazugehörigen Messunsicherheit, die sich
aus zufälligen und systematischen Anteilen zusam-
mensetzt.
Das Messergebnis für eine Messgröße x ist in folgen-
der Weise mit einem Vertrauensniveau anzugeben:
x = xMW ± Vx
Bei der Größe xMW kann es sich sowohl um einen di-
rekt gemessenen Wert als auch um eine Ergebnis-
größe aus mehreren Messwerten handeln.
Die Messunsicherheit Vx setzt sich im Allgemeinen
zusammen aus:
• zufälligen Messunsicherheiten Vzuf
• systematischen Unsicherheiten Vsys
7.1 General
Each measurement is burdened with measuring devi-
ations, which are conditioned by the measuring ar-
rangement, the measuring method, the measuring in-
struments, and the reading. For values that are deter-
mined out of measurements of several individual
quantities, the measuring uncertainty results from the
law of uncertainty propagation. It is then assumed,
that the measuring uncertainties are independent of
each other.
As a general rule, the statement of a measured value
must be accompanied by its related uncertainty,
which is composed out of random and systematic
parts.
The measuring result for the measured value x shall be
stated with a confidence level in the following way:
(37) x = xMW ± Vx (37)
The value xMW may be both, a directly measured
value as well as the result quantity out of several
measured values.
The measuring uncertainty Vx is generally composed
out of :
• random measuring uncertainties Vzuf
• systematic measuring uncertainties Vsys
 VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 49 –

Über die Beziehung With the relation

2 2 2 2
Vx = k · V x,zuf + V x,sys (38) Vx = k · V x,zuf + V x,sys (38)
wird die gesamte erweiterte Unsicherheit einer direkt the total expended uncertainty of a directly measured
gemessenen Größe aus den einzelnen Komponenten quantity is calculated out of its individual compo-
berechnet. nents.
Gleichung (38) kann in vielen Fällen mit einer Aus- Equation (38) can in many cases be combined with a
sage darüber verknüpft werden, mit welcher Wahr- statement regarding the probability, with which the
scheinlichkeit der richtige Wert im Intervall correct value lies in the interval (xMW – Vx, xMW + Vx)
(xMW – Vx, xMW + Vx) liegt (Tabelle 14). (Table 14).

Tabelle 14. Erweiterungsfaktoren und statistische
Sicherheiten bei Normalverteilung
Erweiterungs- Vertrauensniveau oder Wahr-
faktor scheinlichkeit dafür, dass der
k richtige Wert im Intervall
(xMW – Vx , xMW + Vx) liegt
in %
Table 14. Coverage factors and statistical certainties
in the standard distribution
Coverage factor Confidence level or probability,
k that the correct value lies in the
interval
(xMW – Vx, xMW + Vx)
in %

1 68,3 1 68,3
(entspricht der Standardunsicherheit) (corresponds to standard uncertainty)

1,96 95 1,96 95

2 95,4 2 95,4

3 99,7 3 99,7

Für technische Zwecke wird ein Erweiterungsfaktor
von k = 2 verwendet. Damit ist die Wahrscheinlich-
keit, dass der richtige Wert außerhalb des Intervalls
liegt, kleiner als 5 %.
Anmerkung: Messunsicherheiten können in der Regel nicht be-
rechnet, sondern nur abgeschätzt werden. Es gibt jedoch nach
VDI 2048 die Möglichkeit, abgeschätzte Unsicherheiten durch so-
genannte Datenvalidierungsverfahren zu verbessern. Darunter ver-
steht man die Korrektur der Messdaten und ihrer Unsicherheiten in
der Weise, dass der Gesamtdatensatz allen für das betrachtete Sys-
tem geltenden Randbedingungen und Erhaltungssätzen für Masse,
Energie und Impuls bestmöglich genügt [4].
For technical purposes, a supplementary factor k = 2
is used. With this, the probability that the correct
value lies outside the interval is smaller than 5 %.
Note: Measuring uncertainties can normally not be calculated , but
only be assessed. However, VDI 2048 contains the possibility, to
improve the assessed uncertainties through so-called data valida-
tion procedures. This is understood to be a correction of the meas-
ured data and their uncertainties so, that the total set of data opti-
mally satisfies all boundary conditions as well as the conservation
laws of mass, energy, and impulse [4].

7.2 Zufällige Messunsicherheiten 7.2 Random measuring uncertainties

Zufällige Messunsicherheiten können durch Wieder- Random measuring uncertainties can be reduced by
holungsmessung bei gleichen Versuchsbedingungen repetitive measurements under identical test condi-
und Messinstrumenten sowie durch Mittelwertbil- tions and with the same measuring instruments and
dung reduziert werden. forming a mean.
Der aus n Messwerten gewonnene arithmetische Mit- The arithmetic mean won out of n measured values of
telwert einer Messgröße x: the quantity x:
n n
1 1
x = ---
n ¦ xi (39) x = ---
n ¦ xi (39)
i=1 i=1

hat folgende Eigenschaften: has the following characteristics:

• Die Summe aller Abweichungen der Messwerte xi
vom Mittelwert ist 0.
• Die Summe aller Quadrate dieser Abweichungen
ist ein Minimum.
Die Varianz einer Messgröße ist ein Maß für die
Streuung der Messwerte um ihren Erwartungswert.
• The sum of all deviations of the measured values
xi from the mean is 0.
• The sum of all squares of these deviations is a
minimum.
The variance of a measured quantity is a measure for
the standard deviation of the measured values from
– 50 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

Nähert man den unbekannten Erwartungswert einer the expected value. If the unknown expected value of
Messgröße durch den Mittelwert an, so erhält man a measured quantity is approximated through the
die empirische Varianz mean, one gets the empiric variance
n n
2 1 2 2 1 2
s x = ------------
n–1 ¦ ( x1 – x ) (40) s x = ------------
n–1 ¦ ( x1 – x ) (40)
i=1 i=1
sowie die empirische Standardabweichung der Mess- as well as the empiric standard deviation of the meas-
werte ured values
n n
1 2 1 2
sx = ------------
n–1 ¦ ( x1 – x ) (41) sx = ------------
n–1 ¦ ( x1 – x ) (41)
i=1 i=1
Der Mittelwert nach Gleichung (39) verändert sich The mean according to Equation (39) changes with
mit der Anzahl der Wiederholungsmessungen und the number of repetitive measurements and gets
nähert sich dem Erwartungswert an. Die empirische nearer to the expected value. The empiric variance of
Varianz des Mittelwerts ergibt sich aus Gleichung (39) the mean results from Equation (39) and Equation (40)
und Gleichung (40) in Verbindung mit dem Fehler- in connection with the uncertainty propagation law
fortpflanzungsgesetz nach Gleichung (45) in der according to Equation (45) in the form:
Form:
2
2 2
2
2 § ∂x ·
n
2 sx 2 § ∂x ·
n
2 sx
sx = ¦
¨ ------- ¸ ⋅ s x = ----
© ∂x i ¹ n
(42) sx = ¦
¨ ------- ¸ ⋅ s x = ----
© ∂x i ¹ n
(42)
i=1 i=1

Daraus folgt die empirische Standardabweichung des This leads to the empiric standard deviation of the
Mittelwerts als Schätzwert für die zufällige Unsicher- mean as an assessed value for the random uncertainty
heit der Messgröße x, die auch als Standardunsicher- of the measured quantity x, which is also called stand-
heit bezeichnet wird: ard uncertainty:
n n
1 2 1 2
V zuf, x = s x = ------------------------
n ⋅ (n – 1) ¦ ( x 1 – x ) (43) V zuf, x = s x = ------------------------
n ⋅ (n – 1) ¦ ( x1 – x ) (43)
i=1 i=1

Gleichung (43) gilt für n > 5. Equation (43) applies for n > 5.
Mit zunehmender Zahl n von Messungen wird der With increasing numbers n of measurements, the
Mittelwert immer verlässlicher. Der Unsicherheit des mean becomes constantly more reliable. The uncer-
Mittelwerts, also die Standardunsicherheit, wird hal- tainty of the mean, i. e. the standard uncertainty, is
biert, wenn die Anzahl der Messwerte vervierfacht halved as the number of measurements is quadrupled.
wird. Um einen guten Schätzwert zu erhalten, sollten To get a good assessed value, at least five repetitive
wenigstens fünf Wiederholungsmessungen durchge- measurements should be taken.
führt werden.

7.3 Systematische Messunsicherheiten 7.3 Systematic measuring uncertainties

Bekannte Messunsicherheiten Known measuring uncertainties
• systematische Messunsicherheiten bekannter Art, • systematic measuring uncertainties of a known
die über Korrekturen im Messwert berücksichtigt type, which are taken into account by corrections
werden und nicht in die Ermittlung der Unsicher- of the measured value, and are not included in the
heit einbezogen werden determination of the uncertainty
• nicht korrigierbare systematische Messunsicher- • systematic uncertainties that cannot be corrected
heiten
Beispiel Example
Die Messunsicherheit eines digitalen Anzeigegeräts für The measuring uncertainty of a digital reading instru-
den Messwert x ergibt sich aus: ment for a measured value x results from:
1 y⋅x 1 y⋅x
V x,sys = ------- ⋅ --------- V x,sys = ------- ⋅ ---------
3 100 3 100
mit y als prozentualer Ablesegenauigkeit with y as reading uncertainty in %
(siehe DIN V ENV 13 005) (see DIN V ENV 13 005)
 VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 51 –

Messunsicherheiten unbekannter Größe Measuring uncertainties of unknown magnitude

Hier sind Effekte und unberücksichtigte Korrekturen
enthalten, z. B.:
• Geräte- und Sondeneinbau
• Unvollkommenheit von Probenahmen
Sie können in der Praxis nur abgeschätzt werden
durch
• Vergleich der mit verschiedenen Messgeräten und
-methoden erzielten Messergebnisse
• Abschätzung unberücksichtigter Korrekturen
Tabelle 15 nennt Anhaltswerte für die systemati-
sche Unsicherheit der direkten Messgrößen für ver-
schiedene Messgeräte.
Here, the effects of corrections not taken into account
are included, e. g.:
• installation of instruments and sensors
• irregularities in sample taking
They can in practice only be assessed through
• comparison of results achieved with different
measuring instruments and methods
• assessment of corrections not taken into account
Table 15 gives approximate values for systematic
uncertainties of directly measured values of different
measuring instruments.

7.4 Ergebnisunsicherheiten 7.4 Result uncertainties

Für die Beurteilung der Erfüllung einer vertraglich
vereinbarten Eigenschaft müssen in der Regel aus di-
rekt gemessenen Größen Ergebnisgrößen, z. B. Wir-
kungsgrad und Wärmeverlust, berechnet werden.
Mithilfe des Fehlerfortpflanzungsgesetzes kann ge-
zeigt werden, dass bei kleinen Abweichungen der
Mittelwert einer Ergebnisgröße g dem Funktionswert
der Mittelwerte x entspricht, das heißt:
g = g ( x 1 , x 2 , …, x m )
For the evaluation of the satisfaction of a contracted
property, result quantities, e. g. efficiency and heat
loss, must generally be calculated, using directly
measured values. It can be demonstrated with the aid
of the law of uncertainty propagation, that for small
deviations the mean of a result quantity g is equal to
the functional value x of the means, in other words:
(44) g = g ( x 1 , x 2 , …, x m ) (44)

Tabelle 15. Anhaltswerte für gerätespezifische systematische Messunsicherheiten als Standardunsicherheiten

(siehe auch VDI 3986)
Messgröße Bauart Messbereich Messunsicherheit a)

Druck Absolutdruck (0…600) bar (0,1…0,25) %

Differenzdruck (0…40) bar (0,1…0,25) %

Temperatur Thermoelement (100…600) °C 1K

Widerstandsthermometer PT100, Klasse A (0…450) °C (0,1…1) K

Quarzthermometer (0…300) °C 0,05 K

Durchfluss Blenden 1%

Düsen 1%

Venturirohre 1%

Strömungsgeschwindigkeit Prandtl-Rohr (3…60) m/s 3%

(Luft/Rauchgas)
Pitotrohr (3…60 m/s 3%

Düsen/Staukörper (3…60) m/s 3%

Flügelradanemometer (0,4…50) m/s 2%

thermische Anemometer (0,1…30) m/s 3%

2
Wärmestrommesser Folien-Wärmestrommesser (10…100) W/m 10 %
2
Wärmestrom-Messstreifen (5…200) W/m 5%
2
Wärmestrom-Messplatten (5…200) W/m 5%
a)
Die Prozentangaben sind bezogen auf den Endwert des Messbereichs.
– 52 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

Table 15. Guide values for instrument specific systematic measuring uncertainties as standard uncertainties
(see also VDI 3986)
Quantity Type Measuring range Measuring uncertainty a)

Pressure absolute pressure (0…600) bar (0,1…0,25) %

difference pressure (0…40) bar (0,1…0,25) %

Temperature thermocouple (100…600) °C 1K

resistance thermometer PT100, class A (0…450) °C (0,1…1) K

quartz thermometer (0…300) °C 0,05 K

Flow rate orifice 1%

nozzle 1%

Venturi tube 1%

Flowing speed Prandtl’s tube (3…60) m/s 3%

(Air/Flue-gas)
Pitot’s tube (3…60 m/s 3%

nozzle/pressure body (3…60) m/s 3%

impeller anemometer (0,4…50) m/s 2%

thermal anemometer (0,1…30) m/s 3%

2
Heat flow meters foil-heat flow meter (10…100) W/m 10 %
2
heat flow measuring stripe (5…200) W/m 5%
2
heat flow measuring plate (5…200) W/m 5%
a)
The percentages given are related to the terminal value of the measuring range.

Für die Unsicherheit eines Ergebnisses gilt mit den For the uncertainty of a result holds with the uncer-
Unsicherheiten der gemessenen Größen: tainties of the measured values:
2 2
m § ∂g · 2
m § ∂g · 2
Vg = ¦ ¨ ------- ¸ ⋅ V x j
∂x
© j¹
(45) Vg = ¦ ¨ ------- ¸ ⋅ V xj
∂x
© j¹
(45)
j=1 j=1

Diese Unsicherheit wird auch als kombinierte Mess-
unsicherheit bezeichnet (siehe Abschnitt 3).
Gleichung (45) gilt jedoch nicht, wenn die Messgrö-
ßen voneinander abhängig sind. Einzelheiten dazu
sind VDI 2048 Blatt 1 zu entnehmen.
Einige wichtige Anwendungsfälle sind in Tabelle 16
zusammengefasst.
This uncertainty is also called combined measuring
uncertainty (see Section 3).
However, Equation (45) does not apply where the
measured quantities are dependent upon each other.
Related details are to be found in VDI 2048 Part 1.
Some important cases of application have been com-
piled in Table 16.

7.5 Ermittlung von Unsicherheiten 7.5 Determination of uncertainties

In bestimmten Fällen können Unsicherheiten experi- In certain cases, uncertainties can be determined ex-
mentell ermittelt werden. Dazu stellt Tabelle 17 ei- perimentally. Table 17 contains some important
nige wichtige Anwendungsfälle zusammen. cases of application for this.
 VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 53 –

Tabelle 16. Anwendung des Fehlerfortpflanzungsgesetzes

Nr. Anwendungsfall Partielle Ableitung Absolute Kommentar
Messunsicherheit
∂g Vg
-------
∂x j

m m Ergebnisgröße ist die Summe der Messgrößen

¦x
2
1 g = x1 + x2 + x3 + ... = j 1 = ¦V xj (gilt auch für Differenzen).
j=1 j=1

Ergebnisgröße ist gleich Messgröße multipliziert

2 g=a·x a Vg = a · Vx
mit Faktor a.

m 2 Ergebnisgröße ist das Produkt der Messgrößen

g g
¦ §© x---- ·¹
2
3 g = x1 · x2 · x3 · ... · xm ---- = Vx (gilt auch für Quotienten).
xj j
j
j=1

m m Kombination aus 1 und 2

¦a ⋅ x
2
4 g=
j=1
j j = ¦ (a ⋅ V j xj )
j=1

Table 16. Use of the uncertainty propagation law

No. Application case Partial Absolute Commentary
differentiation measuring
uncertainty
∂g- Vg
------
∂x j

m m Result quantity is the sum of quantities measured

¦x
2
1 g = x1 + x2 + x3 + ... = j 1 = ¦V xj (applies to differences too).
j=1 j=1

Result quantity is the measured value multiplied

2 g=a·x a Vg = a · Vx
with factor a.

m 2 Result quantity is the product of the measured

g g
¦ §© x---- ·¹
2
3 g = x1 · x2 · x3 · ... · xm ---- = Vx values (applies to quotients too).
xj j
j
j=1

m m combination of 1 and 2
¦a ⋅ x
2
4 g=
j=1
j j = ¦ (a ⋅ V j xj )
j=1

Tabelle 17. Ermittlung von Unsicherheiten aus Messungen

Fall Beschreibung Messbedingung Standardunsicherheit
a)
1 n-mal wiederholte Messung einer Wiederholbedingungen: n
1 2 2
zeitlich unveränderlichen Mess-
größe unter Wiederholbedingun-
Bei jeder Messung wird dieselbe Mess-
einrichtung verwendet, sodass die sys-
Vx = -------------------------
n ⋅ (n – 1) ¦ (x – x ) i + V x,sys
i=1
gen tematische Messabweichung bei jeder Anmerkung: Die systematische Unsicherheit
Messung dieselbe bleibt. Sonstige Ein- wird bei diesem Verfahren nicht erfasst und
flüsse ändern sich zufällig. muss gesondert abgeschätzt werden.

2a) Wiederholte Messung einer zeit- Vergleichsbedingungen: m

lich unveränderlichen Messgröße
unter Vergleichsbedingungen
mittels m gleichwertiger Mess-
einrichtungen
1 2
Für jede Messung wird aus einer Menge
gleichwertiger Messeinrichtungen eine
Vx = ----------------------------
m ⋅ ( m – 1) ¦ (x – x ) i
i=1
andere zufällige Wahl getroffen, andere Anmerkung: Die systematische Unsicherheit
Einflüsse ändern sich zufällig. Damit wird bei diesem Verfahren erfasst.
werden durch Vergleich Unterschiede
zwischen systematischen Mess-
unsicherheiten erkennbar.

3 Wiederholte Messung einer zeit- wie unter 2, jedoch mit Messeinrichtun- 1

lich unveränderlichen Messgröße gen unterschiedlicher aber bekannter Vx = ----------------
m
1
unter Vergleichsbedingungen Genauigkeit; siehe Abschnitt 5, Glei-
chung (28)
¦ ------2-
V
i = 1 xi

a)
VDI 2048 Blatt 1
– 54 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

Table 17. Determination of uncertainties through measuring

Case Description Measuring conditions Standard uncertainty

1a) n-times repeated measurement Conditions of repetition: n

of quantity not changing over
time under conditions of repeti-
tion
1 2 2
For every measurement the same meas-
uring instrument is used, so that the sys-
Vx = ------------------------
n ⋅ (n – 1)
-
¦ (x – x ) i + V x ,sys
i=1
tematic measuring deviation is the same Note: The systematic uncertainty is not
for each measurement. recorded in this procedure and must be
Other influences change randomly. assessed separately.

2a) Repeated measurements of a Conditions of comparison: m

quantity not changing over time
under comparison conditions,
using m equivalent measuring
instruments
1 2
For every measurement a different ran-
dom choice is made from a multitude of
Vx = ----------------------------
m ⋅ ( m – 1) ¦ (x – x ) i
i=1
equal measuring instruments, other Note: The systematic uncertainty is com-
influences change randomly. Thus, by prised in this procedure.
comparison. differences between sys-
tematic measuring uncertainties
become obvious.

3 Repeated measurements of a as under 2, however, with measuring 1

quantity not changing over time instruments of different but known preci- Vx = ----------------
m
1
under comparison conditions sion; see Section 5, Equation (28) ¦ ------2-
V
i=1 x i

a)
VDI 2048 Part 1

8 Umrechnung der Messwerte auf 8 Conversion of measured values to

Auslegungsbedingungen
8.1 Allgemeines
Einer vertraglich vereinbarten Eigenschaft liegen de-
finierte Auslegungsbedingungen zugrunde.
Im praktischen Betrieb ist es nicht immer möglich,
diese definierten Bedingungen einzuhalten (z. B. me-
teorologische Verhältnisse). Messwerte, die unter an-
deren als diesen Auslegungsbedingungen ermittelt
wurden, müssen umgerechnet werden.
Erst nach dieser Umrechnung kann der Vergleich des
Messergebnisses mit den Werten der vereinbarten Ei-
genschaften erfolgen.
design conditions
8.1 General
Defined design conditions are the basis of any con-
tracted property.
In actual operations it is not always possible to ob-
serve these defined conditions (e. g. meteorological
conditions). Measured values, obtained under condi-
tions deviating from the design conditions, must be
converted.
Only after this conversion, can a comparison of the
measured results with the contracted properties take
place.

8.2 Wärmestromdichte 8.2 Heat flow density

In die Gleichung für die Umrechnung der gemesse- In the equation for the conversion of a measured av-
nen mittlere Wärmestromdichte qMW oder q 1,R,MW erage heat flow density qMW or q 1,R,MW, not only the
geht neben den von den Auslegungsbedingungen operation and/or ambient conditions, possibly deviat-
möglicherweise abweichende Betriebs- und/oder ing from the design conditions, are inserted, but also
Umgebungsbedingungen auch der dadurch verän- the resulting changed k P-value or kl,R-values.
derte k P-Wert oder die kl,R-Werte ein.
Die Umrechnung erfolgt nach folgenden Gleichun- The conversion is achieved with the equations below:
gen:
• für ebene Wände und Behälter • for plane walls and containers
k P ⋅ ( ϑM – ϑL )
q 0 = q MW ⋅ ------------------------------------------------ in W/m2 (46)
k l,R,x ⋅ ( ϑ M,x – ϑ L,x )

• für Rohrleitungen • for pipes

k l,R ⋅ ( ϑ M – ϑ L )
q 1,R,0 = q 1,R,MW ⋅ ----------------------------------------------- in W/m (47)
k l,R,x ⋅ ( ϑ M,x – ϑ L,x )
 VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 55 –

Die Wärmedurchgangskoeffizienten für die Bedin-
gungen während der Messung k P,x oder k l,R,x wei-
chen gegebenenfalls nicht nur durch eine veränderte
Mitteltemperatur von den Auslegungsbedingungen
ab, sondern beinhalten auch die Einflüsse von ande-
ren inneren und äußeren Wärmeübergangsverhältnis-
sen und Wärmebrücken. Dies gilt für regelmäßig vor-
kommende dämmtechnisch bedingte und/oder regel-
mäßige anlagenbedingte Wärmebrücken, die nicht
auskragen, z. B. Versteifungselemente der Objekt-
wand.
Die Wärmedurchgangskoeffizienten k P,x oder k l,R,x
werden nach VDI 2055 Blatt 1, Abschnitt 5.1.3 bzw.
Abschnitt 4.2.3.2 berechnet.
The thermal transmission coefficients for the condi-
tions during the measurement k P,x or k l,R,x possibly
not only deviate from the design conditions through a
changed average temperature, but also include the in-
fluences of other inner and outer heat transfer condi-
tions and thermal bridges. This applies to regularly
occurring insulation related and/or regularly occur-
ring installation related thermal bridges, which don’t
protrude, e. g. stiffening elements of the object wall.
The thermal transmission coefficients k P,x or k l,R,x
are calculated according to VDI 2055 Part 1, Sec-
tion 5.1.3 respectively Section 4.2.3.2.

8.3 Oberflächentemperatur 8.3 Surface temperatures

Der nach Abschnitt 5.2.5.2 ermittelte mittlere Wert The average value for the surface temperature, deter-
für die Oberflächentemperatur ist mit den von den mined according to Section 5.2.5.2, must be con-
Auslegungsbedingungen abweichenden Größen nach verted with the values deviating from the design con-
folgenden Gleichungen umzurechnen. Dabei geht ditions using the following equations. The thermal re-
auch der durch die veränderte Mitteltemperatur ver- sistance RP, x or Rl,R, x, altered through the changed av-
änderte Wärmedurchlasswiderstand RP, x oder Rl,R, x in erage temperature, is also included in the equation:
die Gleichung ein:
• für die ebene Wand oder Behälter • for the plane wall or container
§ 1 · § 1 ·
¨ α a ⋅ ϑL + R ------ ⋅ ϑ 1¸ ⋅ ¨ α x + ---------¸
R
© P ¹ © P,x¹
ϑ a,0 = ϑ a,MW ⋅ ------------------------------------------------------------------------------------- (48)
§ 1 · § 1·
¨ α x ⋅ ϑ L,x + R --------- ⋅ ϑ 1,x¸ ⋅ ¨ α a + ------¸
R P¹
© P,x ¹ ©

• für Rohrleitungen • for pipes

§ 1 · § 1 ·
¨ αa ⋅ da ⋅ ϑL + R ---------- ⋅ ϑ 1¸ ⋅ ¨ α x ⋅ d a,x + -------------¸
R
© 1,R ¹ © 1,R,x¹
ϑ a,0 = ϑ a,MW ⋅ ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- (49)
§ 1 · § 1 ·
¨ α x ⋅ d a,x ⋅ ϑ L,x + ------------ R 1,R,x
- ⋅ ϑ 1,x¸ ⋅ ¨ α a ⋅ d a + ----------¸
R 1,R¹
© ¹ ©
Der Einfluss veränderter Mitteltemperaturen auf den The influence of changed average temperatures on
Wärmedurchlasswiderstand RP oder Rl,R wird über the thermal resistance RP or Rl,R is taken into account
die Steigung der Nennwertkurve der Wärmeleitfähig- by the slope in the declared values curve of thermal
keit des Dämmstoffs berücksichtigt. Die Wärmeüber- conductivities. The surface coefficients of heat trans-
gangskoeffizienten sind für die Bedingungen wäh- fer must be calculated for the conditions during the
rend der Messung neu zu berechnen. measurement.

8.4 Tauwasserbildung 8.4 Condensation

Die erforderliche Dämmschichtdicke hängt von den
Randbedingungen Lufttemperatur und -feuchte ab.
Werden die Auslegungsbedingungen verlassen, ist
eine direkte Umrechnung nicht möglich, da es nur die
beiden Zustände „Tauwasser – kein Tauwasser“ gibt.
Da die Aufgabe der Tauwasserverhinderung auf die
Einhaltung einer minimalen Oberflächentemperatur
The insulation layer thickness required for the pre-
vention of condensation depends on the boundary
conditions air temperature and relative humidity.
In case the design conditions are being left, a direct
conversion is not possible, since only the two states
“condensation – no condensation” exist. Since the
task of condensation prevention is linked to the main-
– 56 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3

zurückzuführen ist, kann eine Überprüfung mittels tenance of a minimum surface temperature, verifica-
derselben erfolgen. tion can be made by checking it.

8.5 Gesamtwärmeverlust 8.5 Total heat loss

In die Gleichung für die Umrechnung des nach Ab-
· ·
schnitt 6 ermittelten Gesamtwärmeverlusts Q MW
·
oder Q 1,R,MW geht neben den von den Auslegungsbe-
dingungen möglicherweise abweichende Betriebs-
und/oder Umgebungsbedingungen auch der dadurch
veränderte k′-Wert ein.
Die Umrechnung erfolgt nach folgenden Gleichun-
gen:
• für ebene Wände und Behälter
n
In the equation for the conversion of the total heat
·
loss Q MW or Q 1,R,MW , determined according to Sec-
tion 6, not only the operation and/or ambient condi-
tions, possibly deviating from the design conditions
are included, but also the k′-value, changed because
of those.
The conversion is made with the following equations:
• for plane walls and containers

¦ k′P,j,0 ⋅ ( ϑM – ϑL )j ⋅ Aj
· · j=1
Q 0 = Q MW ⋅ --------------------------------------------------------------------
n
- in W (50)
¦
k′P,j,x ⋅ ( ϑ M – ϑ L ) j,x ⋅ A j,x
j=1

• für Rohrleitungen • for pipes

n

¦ k′l,R,j,0 ⋅ ( ϑM – ϑL )j ⋅ lj
· j=1
Q l,R,0 = q1,R,MW ⋅ ---------------------------------------------------------------------
n
in W/m (51)
¦
k′l,R,j,x ⋅ ( ϑ M – ϑ L ) j,x ⋅ l j,x
j=1
Dabei ist where
lj Länge lj length
Aj Fläche Aj area
n Anzahl der einzelnen Komponenten j der be- n number of the individual components j of the in-
triebstechnischen Anlage dustrial installation
Die Gesamtwärmedurchgangskoeffizienten für die The total thermal transmission coefficients for the
Bedingungen während der Messung, k′P,j,x oder conditions during the measurement k′P,j,x or k′l,R,j,x
k′l,R,j,x weichen gegebenenfalls nicht nur durch eine possibly too deviate from the design conditions not
veränderte Mitteltemperatur von den Auslegungsbe- only because of a changed average temperature, but
dingungen ab, sondern beinhalten auch die Einflüsse additionally because of the influence of other internal
von anderen inneren und äußeren Wärmeübergangs- and external heat transfer conditions and thermal
verhältnissen sowie Wärmebrücken, die in der Ausle- bridges, which had not been taken into account in the
gung nicht berücksichtigt worden waren. design.
Die Gesamtwärmedurchgangskoeffizienten k′P,j,x The total thermal transmission coefficients k′P,j,x or
oder k′l,R,j,x werden nach VDI 2055 Blatt 1, Ab- k′l,R,j,x are calculated according to VDI 2055 Part 1,
schnitt 5.1.3 berechnet. Section 5.1.3.

8.5.1 Zeitliche Temperaturänderungen in 8.5.1 Temperature change over time in

Behältern und Rohrleitungen
Für die Umrechnung einer zeitlichen Temperaturän-
derung sind die Gleichungen aus VDI 2055 Blatt 1,
Abschnitt 5.2.1 b) unter Berücksichtigung der geän-
derten Einflussgrößen entsprechend Abschnitt 5.2.2
dieser Richtlinie zu verwenden.
containers and pipes
For the calculation of a temperature change over time
the equations in VDI 2055 Part 1, Section 5.2.1 b)
shall be used, observing the altered influence values
according to Section 5.2.2 of this guideline.

8.5.2 Temperaturänderungen längs einer
Rohrleitung
Für die Umrechnung einer Temperaturänderung
längs einer Rohrleitung sind die Gleichungen nach
VDI 2055 Blatt 1, Abschnitt 5.2.2.2 unter Berück-
sichtigung der geänderten Einflussgrößen entspre-
chend Abschnitt 5.2.2 dieser Richtlinie zu verwen-
den.
9 Vergleich der Messergebnisse mit
vertraglich vereinbarten Eigenschaften
Eine vertraglich vereinbarte Eigenschaft gilt dann als
eingehalten, wenn der auf die Vertragsbedingungen
umgerechnete Wert gleich oder besser als der verein-
barte ist.
VDI 2055 Blatt 3 / Part 3 – 57 –
8.5.2 Temperature changes along a pipe
For the conversion of a temperature change along a
pipe the equations in VDI 2055 Part 1, Section 5.2.2.2
shall be used, observing the altered influence values
according to Section 5.2.2 of this guideline.
9 Comparison of the measuring results with
the contracted properties
A contracted property is deemed to have been met if
the value converted to the conditions of the contract is
equal to or better than the contracted value.
– 58 – VDI 2055 Blatt 3 / Part 3
Schrifttum / Bibliography
Technische Regeln / Technical rules
AGI Q 02:2001-01 Dämmarbeiten an betriebstechnischen Anlagen;
Begriffe (Insulation on industrial installations; Terminology). Ber-
lin: Beuth Verlag
AGI Q 101:2000-07 Dämmarbeiten an Kraftwerkskomponenten;
Ausführung (Insulation work on power plant components; Execu-
tion). Berlin: Beuth Verlag
DIN 1319-1:1995-01 Grundlagen der Messtechnik; Teil 1: Grund-
begriffe (Fundamentals of metrology; Part 1: Basic terminology).
Berlin: Beuth Verlag
DIN 1319-2:2005-10 Grundlagen der Messtechnik; Teil 2: Begriffe
für Messmittel (Fundamentals of metrology; Part 2: Terminology
related to measuring equipment). Berlin: Beuth Verlag
DIN 1319-3:1996-05 Grundlagen der Messtechnik; Teil 3: Aus-
wertung von Messungen einer einzelnen Messgröße, Messunsi-
cherheit (Fundamentals of metrology; Part 3: Evaluation of meas-
urements of a single measurand, measurement uncertainty). Berlin:
Beuth Verlag
DIN 1319-4:1999-02 Grundlagen der Messtechnik; Teil 4: Aus-
wertung von Messungen; Messunsicherheit (Fundamentals of me-
trology; Part 4: Evaluation of measurements; Uncertainty of meas-
urement). Berlin: Beuth Verlag
DIN 4140:2008-03 Dämmarbeiten an betriebstechnischen Anlagen
in der Industrie und in der technischen Gebäudeausrüstung; Aus-
führung von Wärme- und Kältedämmungen (Insulation work on in-
dustrial installations and building equipment; Execution of thermal
and cold insulations). Berlin: Beuth Verlag
DIN V ENV 13 005:1999-06 Leitfaden zur Angabe der Unsicher-
heit beim Messen; Deutsche Fassung ENV 13 005:1999 (Guide to
the expression of uncertainty in measurement; German version
ENV 13 005:1999). Berlin: Beuth Verlag
VDI 1000:2010-06 VDI-Richtlinienarbeit; Grundsätze und Anlei-
tungen (VDI Guideline Work; Principles and procedures). Berlin:
Beuth Verlag
VDI 2048 Blatt 1:2000-10 Messunsicherheiten bei Abnahmemes-
sungen an energie- und kraftwerkstechnischen Anlagen; Grund-
lagen (Uncertainties of measurements at acceptance tests for energy
conversion and power plants; Fundamentals). Berlin: Beuth Verlag
VDI 2048 Blatt 2:2003-08 Messunsicherheiten bei Abnahmemes-
sungen an energie- und kraftwerkstechnischen Anlagen; Beispiele,
insbesondere Retrofitmaßnahmen (Uncertainties of measurement
during acceptance tests on energy-conversion and power plants; Ex-
amples, especially retrofit measures). Berlin: Beuth Verlag
VDI 2048 Blatt 3:2008-12 (Entwurf / Draft) Messunsicherheiten
bei Abnahmemessungen an energie- und kraftwerkstechnischen
Anlagen; Beispiele, insbesondere Vorbereitung der Abnahme einer
Kombi-Anlage (Uncertainties of measurement during acceptance
tests on energy-conversion and power plants; Examples, especially
preparation of acceptance of a gas and stream power plant). Berlin:
Beuth Verlag
VDI 2055 Blatt 1:2008-09 Wärme- und Kälteschutz von betriebs-
technischen Anlagen in der Industrie und in der Technischen Ge-
bäudeausrüstung; Berechnungsgrundlagen (Thermal insulation of
heated and refrigerated operational installations in the industry and
the Building Services; Calculation rules). Berlin: Beuth Verlag
VDI 2055 Blatt 2:2011-08 (Entwurf / Draft) Wärme- und Kälte-
schutz von betriebstechnischen Anlagen in der Industrie und in der
Technischen Gebäudeausrüstung; Technische Grundlagen der
Überprüfung der Eigenschaften von Dämmstoffen (Thermal insula-
tion of heated and refrigerated operational installations in the indus-
try and the Building Services; Technical basics for the verification
of properties of insulating materials). Berlin: Beuth Verlag
VDI/VDE 3511 Blatt 2:1996-04 Technische Temperaturmessun-
gen; Berührungsthermometer (Temperature measurement in indus-
try; Contact thermometers). Berlin: Beuth Verlag
VDI/VDE 3511 Blatt 4:2010-05 (Entwurf / Draft) Technische
Temperaturmessung; Strahlungsthermometrie (Temperature meas-
urement in industry; Radiation thermometry). Berlin: Beuth Verlag
VDI/VDE 3511 Blatt 4:1995-01 Technische Temperaturmessun-
gen; Strahlungsthermometrie (Temperature measurement in indus-
try; Radiation thermometry). Berlin: Beuth Verlag
VDI 3986:2000-10 Ermittlung des Wirkungsgrads von konventio-
nellen Kraftwerken (Determination of efficiencies of conventional
power stations). Berlin: Beuth Verlag
Literatur / Literature
[1] Technischer Brief Nr. 10 „Messstellen für thermische Messun-
gen“ der BFA Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz im
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
[2] Technischer Brief Nr. 9 „Messverfahren“ der BFA Wärme-,
Kälte-, Schall- und Brandschutz im Hauptverband der Deut-
schen Bauindustrie e.V.
[3] Technischer Brief Nr. 5 „Zur Problematik der Gewährleistung
von Oberflächentemperaturen“ der BFA Wärme-, Kälte-,
Schall- und Brandschutz im Hauptverband der Deutschen Bau-
industrie e.V.
[4] Messdatenvalidierung – Hilfs- oder Ersatzmittel bei Abnahme-
messungen?, VGB-Arbeitskreis „Abnahme- und Kontrollun-
tersuchungen“, VGB Kraftwerkstechnik (1998) 11, S. 132–133