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KUNDENINFORMATION

ERLÄUTERUNGEN ZU ÄNDERUNGEN IN DER


DIN EN 10025 TEIL 1-6, AUSGABE 2005 - STÄHLE FÜR DEN STAHLBAU
Revision 0, Mai 2005, 1+5 Seiten

Stichworte: DIN EN 10025

Die nachfolgenden Erläuterungen wurden in einem technischen Arbeitskreis der Walzstahlver-


einigung mit Beteiligung der Dillinger Hütte GTS zusammengestellt. Mit Ausgabedatum vom
Februar / April 2005 ist die deutsche Version der EN 10025 (2004) veröffentlicht worden, in der
in verschiedenen Teilen die wichtigsten Stahlsorten zur Verwendung im Stahl- und Maschinen-
bau zusammengefasst sind. Damit wurden DIN EN 10025 (1994), DIN EN 10113 (1993),
DIN EN 10155 (1993) und DIN EN 10137-2 (1995) ersetzt. Diese Neuausgabe erfüllt die Anfor-
derungen an eine Harmonisierte Norm und ist damit Voraussetzung zur Umsetzung der Europä-
ischen Bauproduktenrichtlinie auf betreffende Stahlprodukte und Grundlage zur Führung eines
CE- Konformitätsnachweises. Hierzu verweisen wir auf unsere gesonderte Kundeninformation.

Diese Erläuterungen sind bestimmt für unsere Kunden im Bereich Verarbeitung und Distributi-
on.

Die wichtigsten Änderungen im Vergleich mit ersetzten Normen finden Sie im Anhang oder auf
www.heavyplate.com

Wir hoffen, damit einen Beitrag zur schnellen Umsetzung der Norm zu leisten.

Für weitere Informationen stehen wir gerne zu Ihrer Verfügung.

Revision 0
Dillingen, Mai 2005
Marketing Stahlbau
marketing-steel-construction@dillinger.biz
www.dillinger.de

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Änderungen bei den EN-Normen für
warmgewalzte Erzeugnisse aus Baustählen
- Neuausgabe Stand April 2005 -
Mit Ausnahme von Teil 6, wo ausschließlich Flacherzeugnisse behandelt werden, ist die neue
EN 10025 gültig für Flacherzeugnisse und für Langerzeugnisse.

bisherige EN-Norm neue EN-Norm Ausgabe DIN-EN


EN 10025:1990+A1:1993 EN 10025-2:2004-11 2005-04
EN 10113-2:1993 EN 10025-3:2004-11 2005-02
EN 10113-3:1993 EN 10025-4:2004-11 2005-04
EN 10155:1993 EN 10025-5:2004-11 2005-02
EN 10137-2:1995 EN 10025-6:2004-11 2005-02
Allgemeine Lieferbedingungen
für alle Teile der neuen Norm: EN 10025-1:2004-11 2005-02

Bis auf gelegentliche Hinweise zu Besonderheiten für Langerzeugnisse betrachten die folgen-
den Erläuterungen ausschließlich Flacherzeugnisse. So wird auch die einzige neue, aus-
schließlich für Langerzeugnisse definierte Stahlsorte S450J0 nach Teil 2 der neuen EN 10025
im Folgenden nicht weiter behandelt.

In den nachfolgenden Übersichten werden die wesentlichen Grundfestlegungen der Norm


betrachtet, nicht die bei verschiedenen Punkten möglichen Optionen. Alle angegebenen Grenz-
werte für die chemische Zusammensetzung beziehen sich auf die Schmelzenanalyse.

Achtung: Durch den Übergang auf die neuen Kurzbezeichnungen der EN 10025:2004-11 erge-
ben sich fallweise Veränderungen bei den Werkstoffnummern.

Hinweis: Wie bei allen neuen EN-Normen wird die Einheit N/mm² jetzt als MPa bezeichnet, wo-
bei gilt:
1 MPa = 1 N/mm²

EN 10025-1:2004-11 (DIN EN 10025-1:2005-02)


Warmgewalzte Erzeugnisse aus Baustählen
Teil 1: Allgemeine technische Lieferbedingungen

In diesem Teil werden alle allgemeinen Anforderungen aus den einzelnen Elementen der
bisherigen Normung gemäß EN 10025, EN 10113-1 (zu EN 10113-2 und EN 10113-3),
EN 10155 und EN 10137-1 (zu EN 10137-2) zusammengefasst.

Die Europäische Kommission hat die Bauproduktenrichtlinie (CPD Construction Products Direc-
tive 89/106) eingeführt. Um die notwendigen Voraussetzungen gemäß CPD zu schaffen, wur-
den dem Teil 1 der EN 10025 die Anhänge B und ZA angefügt, durch die die neue EN 10025
insgesamt den Status einer Harmonisierten Europäischen Norm erlangt.

Der Anhang B (normativ) enthält die Regelungen, auf die Punkt 14 der Norm zur Konformitäts-
bewertung hinweist.

Der Anhang ZA (informativ) enthält:


1. Die Aussagen der CPD, die für die EN 10025 relevant sind.
2. Die von den Stahlherstellern einzuhaltenden Vorschriften für den Konformitätsnachweis der
Produkte.
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Hinweis: Zukünftig müssen alle in der CPD genannten Baustahlprodukte den Vorschriften har-
monisierter Normung entsprechen und mit dem CE-Zeichen geliefert werden. Die Lieferung mit
CE-Zeichen muss explizit bestellt werden. Der Nachweis erfolgt auf einem Begleitdokument.

EN 10025-2: 2004-11 (DIN EN 10025-2:2005-04)


Warmgewalzte Erzeugnisse aus Baustählen
Teil 2: Technische Lieferbedingungen für unlegierte Baustähle

Die wichtigsten Änderungen im Vergleich mit der vorhergehenden EN 10025:

1. Die Stahlherstellung nach dem SM-Verfahren ist nicht mehr zulässig.


Unberuhigter Stahl ist ebenfalls nicht mehr zulässig. Dadurch entfallen die früheren Kenn-
zeichnungen G1 bzw. G2 für die Vergießungsart bei S235JR.

2. Der Lieferzustand liegt grundsätzlich im Ermessen des Herstellers, sofern kein spezieller
Lieferzustand bestellt wird. Das bedeutet, dass der Hersteller in den folgenden Lieferzu-
ständen liefern kann:- im Walzzustand (+AR, "as rolled") oder- normalisiert (+N, normal-
geglüht oder normalisierend gewalzt)Der Lieferzustand muss in der Bescheinigung vermerkt
werden (Beispiel: S355J2+N).Hinweis: Nur für Langerzeugnisse und für kontinuierlich ge-
walzte Flacherzeugnisse ist auch TM (+M, thermomechanisch gewalzt) zulässig.Neben der
Freiheit für den Hersteller besteht für den Kunden die Möglichkeit, die Stahlerzeugnisse mit
den Vorgaben "normalisiert" bzw. "im Walzzustand" zu bestellen. In diesem Fall muss das
Symbol "+N" bzw. "+AR" bei der Bestellung zusammen mit der Bezeichnung der Stahlsorte
angegeben werden und das Produkt muss mit der Kennzeichnung "+N" bzw. "+AR" verse-
hen werden. Abhängig von Stahlsorte und Blechdicke können technische Einschränkungen
bei der Umsetzung dieser Vorgabe bestehen. Im Einzelfall wird empfohlen, den Hersteller
zu konsultieren.Die Möglichkeit, den TM-Lieferzustand zu bestellen, besteht nach dieser
Norm insgesamt nicht.Durch die jetzt sprechenden Lieferzustand-Kennzeichnungen entfal-
len die früheren Kürzel G3 bzw. G4.

3. Die Stahlsorte S185 und die Maschinenbaustähle E295, E335 sowie E360, für die keine
Zähigkeitswerte festgelegt sind, dürfen weder mit dem CE-Zeichen geliefert werden, noch
dürfen sie in entsprechenden Stahlbauten eingesetzt werden (wie bisher auch).
Insofern gilt die Ausführung zu Teil 1 nicht.

4. Für Stahlsorten, die zur Verzinkung vorgesehen sind, werden drei Klassen mit begrenztem
Si-Gehalt (≤ 0,030 % bzw. 0,14-0,25 % bzw. ≤ 0,35 %) eingeführt. Die Bestellung der bei-
den erst genannten Klassen führt fallweise zu einer Anhebung des zulässigen Kohlenstoff-
äquivalents CEV.

5. Die Höchstwerte des Kohlenstoffäquivalents CEV sind vorgeschrieben und nicht wie
bisher optional.

6. Der maximal zulässige Cu-Gehalt wird über die frühere implizite Grenze von 0,40 % für
"legiert" gegenüber "unlegiert" nach EN 10020 hinaus explizit auf 0,55 % angehoben.

7. Die maximalen Werte für P und S werden bei allen Stahlbau-Stahlsorten abgesenkt.

8. Bei allen Stahlsorten des Typs J2 bzw. K2 wird die maximale Blechdicke von 250 mm auf
400 mm angehoben, bei S185 von 100 mm auf 250 mm. Die Definition der Stahlsorten mit
verbesserter Kaltumformbarkeit wird von 20 mm auf 30 mm angehoben.

9. Bei den Stahlsorten S355 wird die Mindestzugfestigkeit für den Dickenbereich von 3 bis
100 mm von 490 auf 470 MPa abgesenkt, um sie den normalisierten Feinkornbaustählen in
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Teil 3 und den thermomechanisch gewalzten Feinkornbaustählen in Teil 4 anzuglei-
chen.Dadurch ist es nun für die Konstrukteure möglich, bis zu 40 mm Dicke mit nur einem
Wert von 470 MPa für Rm zu berechnen, unabhängig davon, ob sie die Stahlsorten S355...
nach EN 10025-Teil 2, Teil 3, Teil 4 oder Teil 5 verwenden wollen.

10. Bei den Stahlsorten S235 wird die Mindestzugfestigkeit in allen Dickenbereichen ab 3 mm
um 10 bis 20 MPa gegenüber den früheren Werten erhöht.

EN 10025-3: 2004-11 (DIN EN 10025-3:2005-02)


Warmgewalzte Erzeugnisse aus Baustählen
Teil 3: Technische Lieferbedingungen für normalgeglühte/normalisierend
gewalzteschweißgeeignete Feinkornbaustähle

Die wichtigsten Änderungen im Vergleich mit der vorhergehenden EN 10113-2:

1. Für Stahlsorten, die zur Verzinkung vorgesehen sind, werden drei Klassen mit begrenztem
Si-Gehalt (≤ 0,030 % bzw. 0,14-0,25 % bzw. ≤ 0,35 %) eingeführt. Die Bestellung der bei-
den erst genannten Klassen führt zu einer Anhebung des zulässigen Kohlenstoffäquivalents
CEV.

2. Die Höchstwerte des Kohlenstoffäquivalents CEV sind vorgeschrieben und nicht wie
bisher optional.
Außerdem werden jetzt auch für die Stahlsorten S460 CEV-Werte definiert.

3. Bei den Stahlsorten S275 und S355 wird der maximal zulässige Cu-Gehalt von 0,35 % auf
0,55 % angehoben, bei den Stahlsorten S420 und S460 von 0,70 % auf 0,55 % gesenkt.

4. Die maximalen Werte für P und S werden abgesenkt.

5. Die maximale Blechdicke wird für die Stahlsorten S275, S355 und S420 von 150 mm auf
250 mm und bei der Stahlsorte S460 von 100 mm auf 200 mm erweitert.
Für die Stahlsorte S460 werden jetzt mechanische Eigenschaften für alle Dickenbereiche
definiert.

EN 10025-4: 2004-11 (DIN EN 10025-4:2005-04)


Warmgewalzte Erzeugnisse aus Baustählen
Teil 4: Technische Lieferbedingungen für thermomechanisch gewalzte
schweißgeeignete Feinkornbaustähle

Die wichtigsten Änderungen im Vergleich mit der vorhergehenden EN 10113-3:

1. Für Stahlsorten, die zur Verzinkung vorgesehen sind, werden drei Klassen mit begrenztem
Si-Gehalt (≤ 0,030 % bzw. 0,14-0,25 % bzw. ≤ 0,35 %) eingeführt. Die Bestellung der bei-
den erst genannten Klassen führt zu einer Anhebung des zulässigen Kohlenstoffäquivalents
CEV.

2. Die Höchstwerte des Kohlenstoffäquivalents CEV sind vorgeschrieben und nicht wie bis-
her optional.
Außerdem werden jetzt auch für die Stahlsorten S420 und S460 in Blechdicken größer 40
mm CEV-Werte definiert.

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3. Bei allen Stahlsorten wird der maximal zulässige Cu-Gehalt an die Stahlsorten nach den
Teilen 2 und 3 der Norm angeglichen. Der maximal zulässige Ni-Gehalt beträgt jetzt 0,50 %
für S355 und 0,80 % für S420 und S460.

4. Die maximalen Werte für P und S werden abgesenkt.

5. Die maximale Blechdicke wird für alle Stahlsorten von 63 mm auf 120 mm erweitert.

6. Die Mindestzugfestigkeit wird für alle Stahlsorten in Blechdicken bis 40 mm angehoben,


z.B. für die Stahlsorten S355M/ML auf 470 MPa. Dadurch ist es nun für die Konstrukteure
möglich, bis zu 40 mm Dicke mit nur einem Wert von 470 MPa für Rm zu berechnen, unab-
hängig davon, ob sie die Stahlsorten S355... nach EN 10025-Teil 2, Teil 3, Teil 4 oder Teil 5
verwenden wollen.

EN 10025-5: 2004-11 (DIN EN 10025-5:2005-02)


Warmgewalzte Erzeugnisse aus Baustählen
Teil 5: Technische Lieferbedingungen für wetterfeste Baustähle

Die wichtigsten Änderungen im Vergleich mit der vorhergehenden EN 10155:

1. Der Lieferzustand liegt grundsätzlich im Ermessen des Herstellers, sofern kein spezieller
Lieferzustand bestellt wird. Das bedeutet, dass der Hersteller in den folgenden Lieferzu-
ständen liefern kann:
- im Walzzustand (+AR, "as rolled") oder
- normalisiert (+N, normalgeglüht oder normalisierend gewalzt)
Der Lieferzustand muss in der Bescheinigung vermerkt werden.

Neben dieser Freiheit für den Hersteller besteht für den Kunden die Möglichkeit, die Stahl-
erzeugnisse mit den Vorgaben "normalisiert" bzw. "im Walzzustand" zu bestellen. In diesem
Fall muss das Symbol "+N" bzw. "+AR" bei der Bestellung zusammen mit der Bezeichnung
der Stahlsorte angegeben werden und das Produkt muss mit der Kennzeichnung "+N" bzw.
"+AR" versehen werden. Abhängig von Stahlsorte und Blechdicke bestehen technische Ein-
schränkungen bei dieser Vorgabe. Im Einzelfall wird empfohlen, den Hersteller zu konsultie-
ren.

Durch die jetzt sprechenden Lieferzustand-Kennzeichnungen entfallen die früheren Kürzel


G1 bzw. G2.

2. Die Höchstwerte des Kohlenstoffäquivalents CEV sind vorgeschrieben und nicht wie
bisher optional.

3. Die maximalen Werte für P und S werden abgesenkt (ausgenommen P bei den Phosphor
legierten Sorten S355J0WP/J2WP).

4. Die maximale Blechdicke wird für alle Stahlsorten von 100 mm auf 150 mm erweitert. Aus-
genommen sind die Phosphor legierten Sorten S355J0WP/J2WP, die wie bisher auf 12 mm
begrenzt bleiben.

5. Wie bei den Stahlsorten nach Teil 2 der Norm wird bei S355 die Mindestzugfestigkeit ab-
gesenkt, bei S235 dagegen erhöht.

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EN 10025-6: 2004-11 (DIN EN 10025-6:2005-02)
Warmgewalzte Erzeugnisse aus Baustählen
Teil 6: Technische Lieferbedingungen für Flacherzeugnisse
aus Stählen mit höherer Streckgrenze im vergüteten Zustand

Die wichtigsten Änderungen im Vergleich mit der vorhergehenden EN 10137-2:

1. Für Stahlsorten, die zur Verzinkung vorgesehen sind, werden drei Klassen mit begrenztem
Si-Gehalt (≤ 0,030 % bzw. 0,14-0,25 % bzw. ≤ 0,35 %) eingeführt. Die Bestellung der bei-
den erst genannten Klassen führt zu einer Anhebung des zulässigen Kohlenstoffäquivalents
CEV.

2. Höchstwerte des Kohlenstoffäquivalents CEV sind jetzt festgelegt und vorgeschrieben.

Hinweis: Teil 3 der vorhergehenden EN 10137: "Lieferbedingungen für ausscheidungsgehärtete


Stähle" wird nicht fortgeführt, da es hierfür keine Anwendung in Europa gibt.

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