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Wirtschaftsprüfer –
Berufsbild:
Seine Vorbehaltsaufgabe ist es - gemäß § 2 Abs. 1 der Wirtschaftsprüferordnung (WPO) - "die
betriebswirtschaftliche Prüfung, insbesondere von Jahresabschlüssen wirtschaftlicher Unternehmen,
durchzuführen und Bestätigungsvermerke über die Vornahme und das Ergebnis solcher Prüfungen zu
erteilen".
Sein Tätigkeitsfeld umfasst im Weiteren die Beratung und Vertretung in steuerlichen Angelegenheiten,
die Gutachter- bzw. Sachverständigentätigkeit in allen Bereichen der wirtschaftlichen Betriebsführung,
die treuhänderische Verwaltung und insbesondere die Beratung in wirtschaftlichen Angelegenheiten.
Der Wirtschaftsprüfer ist aufgrund seiner Ausbildung berechtigt, in Angelegenheiten, mit denen er
beruflich befasst ist, auch die rechtliche Bearbeitung zu übernehmen, soweit diese mit seinen
unmittelbaren Aufgaben in Zusammenhang stehen.
Tätigkeitsfelder:
Vorbehaltsaufgabe der Wirtschaftsprüfer bei Unternehmen aller Größen und Rechtsformen ist die
gesetzliche Abschlussprüfung:
Geprüft wird die Verlässlichkeit und die Ordnungsmäßigkeit der Informationen, die das Unternehmen
in seiner Buchführung, dem Jahres- oder Konzernabschluss, aber auch ggf. dem (Konzern)
Lagebericht dokumentiert.
Die bei der Abschlussprüfung gewonnenen Erkenntnisse werden vom Abschlussprüfer in einem
Bestätigungsvermerk und in einem Prüfungsbericht zusammengefasst.
Prüfbericht:
Kernaussage:
Neben vielen Details muss der Abschlussprüfer im Hinblick auf den Jahresabschluss eines
Unternehmens folgende Kernfrage klären und ggf. durch Bestätigungsvermerk positiv beantworten:
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„Vermittelt der Abschluss unter Beachtung der relevanten Vorschriften zur Rechnungslegung
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage?“
Darüber hinaus hat der Abschlussprüfer folgende Kernaussage zu prüfen und zu beantworten:
„Inwiefern wurden jahresabschlusspolitische Maßnahmen ergriffen und wie haben sich diese
auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ausgewirkt?“
Umgangssprachlich: Bilanzpolitik oder Bilanzkosmetik
Bestätigungsvermerk (Testat):
Gem. § 322 Abs. 1 S. 1 HGB hat der Abschlussprüfer das Ergebnis seiner Prüfung in einem
Bestätigungsvermerk zusammenzufassen.
Merke: Ein Bestätigungsvermerk ist kein umfassendes Urteil über die wirtschaftliche Lage des
Unternehmens und keine Beurteilung der Geschäftsführung eines Unternehmens.
Nr. 3: Versagungsvermerk
Die Versagung erfolgt, wenn die Mängel so wesentlich sind, dass eine Einschränkung nicht mehr
angemessen ist.
Nr. 4: Versagungsvermerk
Die Versagung erfolgt, wenn es dem Abschlussprüfer nicht möglich war, sich ein Urteil zu bilden,
z.B. wegen Prüfungshemmnissen in Form einer Weigerung des zu prüfenden Unternehmens ihm
relevante Unterlagen auszuhändigen.
„Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der
Muster AG für das Geschäftsjahr vom 01.01.2005 bis 31.12.2005 geprüft. …
…
… Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger
Abschlussprüfung vorgenommen. …
…
… „Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit
und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über
mögliche Fehler berücksichtigt. …
…
… Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht gibt insgesamt eine
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zutreffende Vorstellung von der Lage der Gesellschaft und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung
zutreffend dar.“
„Jeder Kaufmann ist verpflichtet, Bücher zu führen und in diesen seine Handelsgeschäfte und die
Lage seines Vermögens nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung ersichtlich zu machen.
Die Buchführung muss so beschaffen sein, dass sie einem sachverständigen Dritten innerhalb
angemessener Zeit einen Überblick über die Geschäftsvorfälle und über die Lage des Unternehmens
vermitteln kann. Die Geschäftsvorfälle müssen sich in ihrer Entstehung und Abwicklung verfolgen
lassen.“
Hieraus ergibt sich, dass jeder Kaufmann zur Buchführung verpflichtet ist, wie auch zur Erstellung
einer Bilanz und einer Gewinn- und Verlustrechnung.
nicht überschreiten, die Buchführungspflicht und die Pflicht zur Inventur und zur Führung eines
Inventars sowie die Inventurvereinfachungsverfahren.
Dokumentationsgrundsätze:
- Übersichtlichkeit:
Die Buchführung muss so beschaffen sein, dass sich ein sachverständiger Dritter innerhalb
angemessener Zeit einen Überblick über die Geschäftsvorfälle und die Lage des Unternehmens
verschaffen kann.
- Richtigkeit:
Dieser verlangt richtige Verbuchung und Aufzeichnung von Geschäftsvorfällen
- Vollständigkeit:
Sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten, Aufwendungen und
Erträge müssen in den Jahresabschluss einbezogen werden, soweit gesetzlich nichts anderes
bestimmt ist. Dabei dürfen Bilanzierungswahlrechte und Bilanzierungsverbote nur im gesetzlich genau
umgrenzten Rahmen wahrgenommen werden. Es gilt das allgemeine Verrechnungsverbot
(Saldierungsverbot), wonach keine Verrechnung von Posten der Aktivseite mit Posten der Passivseite,
von Aufwendungen mit Erträgen, von Grundstücksrechten mit Grundstückslasten zulässig ist. Darüber
hinaus sind alle Geschäftsvorfälle einzeln aufzuzeichnen und grundsätzlich auch einzeln zu bewerten.
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- Ordnungsmäßigkeit des Belegwesens:
Geschäftsvorfälle müssen sich in ihrer Entstehung und Abwicklung verfolgen lassen.
Bilanzierungsgrundsätze:
- Wahrheit:
Alle Vermögensgegenstände und Geschäftsvorfälle müssen vollständig und wahrheitsgemäß
dargestellt werden. Hierzu gehört z.B. keine Falschbuchungen, vollständige Bestandsaufnahme bei
der Inventur, Vollständigkeit der Bücher und Eintragungen sowie die Belegsicherung.
- Klarheit:
Die Buchführung muss übersichtlich und verständlich sein und zwar in der Weise, dass ein
sachkundiger Dritter diese ohne große Schwierigkeiten nachvollziehen kann.
- Vorsicht:
Die Verbuchung der Vermögenswerte und der Geschäftsvorfälle muss in einer Weise erfolgen, die
mögliche Wertverluste und Risiken voll erfasst. Im Zweifel werden Vermögenswerte eher niedrig als
hoch und Verbindlichkeiten eher hoch als niedrig angesetzt.
- Wirtschaftlichkeit:
Erfolg und Aufwand der Buchführung müssen in einem vertretbaren Verhältnis zueinander stehen.
Das heißt, die Buchführung und deren Umfang muss auf die Unternehmensgröße abgestellt sein und
darf ein Unternehmen nicht über Gebühr mit Aufwand und Kosten belasten.
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Veröffentlichen im Jahresabschluss:
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Bilanz
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Bilanzveränderungen:
Eröffnungsbilanzkonto (EBK):
Das Eröffnungsbilanzkonto (auch Saldensammelkonto genannt) erfüllt nur die Aufgabe, die
Gegenbuchungen für die Eröffnung der Bestandskonten am Jahresanfang aufzunehmen. Es ist quasi
ein Spiegelbild der Eröffnungsbilanz. Ähnlich dem Inventar ist es ausführlicher gegliedert als die
(Eröffnungs)Bilanz, wenn bestimmte Bilanzpositionen in mehreren Konten unterteilt sind.
Schlussbilanzkonto (SBK):
Auf dem Schlussbilanzkonto werden alle Schlussbestände der Konten für die Erfassung der
Geschäftsfälle durch Buchungen gesammelt. Als Konto trägt es die Seitenbezeichnungen „Soll“ und
„Haben“.
Personengesellschaften:
- Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) Kapitalgesellschaften:
- Offene Handelsgesellschaft (OHG) -Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
- Kommanditgesellschaft (KG) - Aktiengesellschaft (AG)
- Stille Gesellschaft
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Personengesellschaften – Beispiel: GmbH und Co. KG:
1. Kaufmann – Istkaufmann
- betreibt Handelsgewerbe
- Unternehmen erfordert nach Art oder Umfang einen in
kaufmännischer Weise eingerichteten Gewerbebetrieb
2. Kleingewerbetreibender – Kannkaufmann
- Unternehmen erfordert keinen nach Art oder Umfang in
kaufmännischer Weise eingerichteten Gewerbebetrieb
- ist zur Eintragung berechtigt
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Handelsregistereintragung – eingetragener Kaufmann (eK):
Rügepflicht:
Handelsbücher:
- Buchführungspflicht
- Pflicht zur Erstellung Jahresabschluss
Fazit:
Liquidität
Unter Liquidität versteht man "die Fähigkeit eines Unternehmens, seine Zahlungsverpflichtungen
fristgemäß zu erfüllen".
Die Liquidität bringt zum Ausdruck, ob Sie in den nächsten Monaten (nach der Betriebsgründung)
noch ausreichend Geld haben werden, um offene Rechnungen zu bezahlen und weiterarbeiten zu
können. -> Insolvenz!
KfW-Bank
Die KfW ist die größte nationale Förderbank der Welt. Die Aufgabe der KfW besteht in der
Realisierung von öffentlichen Aufträgen wie der Förderung von Mittelstand und Existenzgründern, der
Gewährung von Investitionskrediten an kleine und mittlere Unternehmen sowie der Finanzierung von
Infrastrukturvorhaben und Wohnungsbau, der Finanzierung von Energiespartechniken und der
kommunalen Infrastruktur.
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Handelsrechtliche Abschreibung (gesetzlich)
Eine genaue Ermittlung der Wertminderung eines Anlagegegenstandes (Maschinen, Immobilien, etc.)
ist i.d.R, mit angemessenem Aufwand nicht möglich. Sie sind z.B. aufgrund unterschiedlicher Nutzung
oder der Marktverhältnisse nicht Jahr für Jahr gleich groß.
Zur Vereinfachung der Ermittlung werden die Anschaffungs- oder Herstellkosten mittels verschiedener
Methoden auf die vermutete Nutzungsdauer verteilt, so dass am Ende der Nutzungsdauer der Wert in
den Büchern der Buchhaltung (Buchwert) Null oder 1 Euro (Restwert) ist.
Î lineare Abschreibung
Î degressive Abschreibung
Das HGB schreibt keine bestimmte Abschreibungsmethode verbindlich vor, sondern überlässt die Art
der Verteilung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten über die Nutzungsdauer der Entscheidung
des Kaufmanns. Die gewählte Verfahrensweise darf jedoch weder willkürlich sein (Gebot der
Planmäßigkeit) noch gegen das Vorsichtsprinzip verstoßen.
- Kaufpreis
- Aufwendungen zur Herstellung des betriebsbereiten Zustands
- Anschaffungsnebenkosten
- Nachträgliche Anschaffungskosten
- Anschaffungspreisminderungen
Alle Aufwendungen, die durch den Verbrauch von Gütern und die Inanspruchnahme von Diensten…
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Abschreibungsmethoden
- lineare Abschreibung:
Bei der linearen Abschreibung werden die Anschaffungs- oder Herstellkosten gleichmäßig auf die
Jahre der Nutzungsdauer verteilt. Daher auch die Bezeichnung linear.
-> Beispiel:
- degressive Abschreibung:
Die degressive Abschreibung führt in den ersten Jahren nach der Anschaffung (Investition) zu
höheren Abschreibungsbeträgen als die lineare Abschreibung. Die dadurch gesparten Steuern und
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übrigen ergebnisabhängigen Zahlungen erleichtern die Finanzierung des Wirtschaftsgutes. Auch ist
der Wertverlust vieler Gegenstände des Anlagevermögens in den ersten Jahren besonders hoch.
Ein PKW verliert z.B. bereits durch die erste Zulassung deutlich an Wert. Dem trägt die degressive
Abschreibung Rechnung.
Die Abschreibungsprozentsätze werden durch die AfA Tabelle ermittelt. AfA ist die Abkürzung für den
steuerlichen Begriff „Absetzung für Abnutzung“.
Merke:
Die fallenden Abschreibungsbeträge führen am Ende der Nutzungsdauer nicht wie bei der linearen
Methode automatisch zu einem Restbuchwert von 0.
Jedoch ist es Steuerrechtlich erlaubt, von der degressiven in die lineare Methode zu wechseln
(umgekehrt ist es nicht möglich).
Der Wechsel ist nur möglich, wenn der Abschreibungsbetrag durch den Methodenwechsel größer wird,
als es bei der Fortsetzung gewesen wäre.
-> Beispiel:
Eine im Januar 2009 angeschaffte Straßenkehrmaschine mit Anschaffungskosten von 40.000 € wird
voraussichtlich 8 Jahre genutzt. Der lineare AfA-Prozentsatz beträgt also 12,5 % (100 : 8). Der jährlich
abzuschreibende Betrag von 5.000 € ergibt am Ende des 8. Jahres einen Restbuchwert von 0 €.
Der höchstzulässige degressive AfA-Prozentsatz betrage 25 % (2,5 mal des linearen Prozentsatzes,
aber max. 25 %).
Teilt man den Restbuchwert des vorangegangenen Jahres durch die Nutzungsdauer, erhält man die
lineare Rest-AfA.
Ist der sich ergebende Rest-AfA-Betrag größer als der degressive, so erfolgt der Wechsel. Für die
restliche Nutzungsdauer wird am Ende eines jeden Jahres der so ermittelte lineare Rest- AfA-Betrag
abgeschrieben. (Eventuell muss im letzten Jahr ein Euro mehr oder weniger abgeschrieben werden,
um den Buchwert auf Null zu bringen).
In diesem Beispiel erfolgt der Methodenwechsel also mit der Abschreibung am Ende des 6. Jahres.
Am Ende des 5. Jahres ist die Rest- AfA noch nicht höher (sondern nur gleich).
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Abschreibung auf Mietforderungen:
In allen Fällen besteht die Forderung zu Recht. Ihr wirtschaftlicher Wert schwankt jedoch beträchtlich.
In der Regel wird nach Aktenlage und sonstigen Informationen eine Mietforderung oder ein Teil davon
Rechtsreferat (Rechtsabteilung) als
„sicher“
möglicherweise unrealisierbar
uneinbringlich eingeschätzt.
Eine Forderung gilt als „sicher“, wenn das Immobilienunternehmen davon ausgeht, dass der
Rückstand wieder ausgeglichen wird. In diesem Fall ist der wirtschaftliche Wert der Forderung mit
Ihrem Nominalwert (Rückstand auf dem Konto) identisch. Es ist nichts weiter zu buchen.
In den anderen beiden Fällen liegt der wirtschaftliche Wert (erheblich) unter dem Nominalwert bzw.
fehlt ganz.
1) Erweist sich eine Forderung als zu Unrecht gebucht, muss diese storniert bzw. korrigiert werden
2) Erweist sich eine zu Recht bestehende Forderung als (vermutlich) unrealisierbar, so muss sie
abgeschrieben d.h. entwertet werden.
Die Wertberichtigung
Dann bleibt die Forderung mit ihrem ursprünglichen Nominalwert in Kontenwerk erhalten und der
abgeschriebene Betrag erscheint auf einem gesonderten Konto (auch indirekte Abschreibung
genannt).
Eine direkte Abschreibung auf Mietforderungen gehört zu der Kategorie fruchtlose Pfändung.
Dies ist eine uneinbringliche Forderung, die zu dem Zeitpunkt direkt abgeschrieben wird, in dem sie
sich als solche herausstellt, denn es wäre sinnlos, ihren ursprünglichen Nominalwert zu erhalten.
Rechnungsabgrenzungsposten
Mit Hilfe des Rechnungsabgrenzungspostens soll eine korrekte Ermittlung des Periodengewinns
ermöglicht werden. Dafür müssen die Aufwendungen und Erträge der Periode zugeordnet werden, in
der sie verursacht worden sind.
Der Rechnungsabgrenzungsposten soll ausschließlich ermöglichen, dass Ausgaben, die vor dem
Bilanzstichtag anfallen, aber ihren Aufwand erst nach dem Bilanzstichtag haben oder Erträge, die
vor dem Bilanzstichtag anfallen, aber nicht vor dem Bilanzstichtag zu einer Einnahme werden,
der richtigen Periode zugewiesen werden, unabhängig von der Zahlung und dem Rechnungsdatum.
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Es ist jedoch zwischen aktiver Rechnungsabgrenzungsposten ARAP und passiver
Rechnungsabgrenzungsposten PRAP zu unterscheiden.
Beachte – 5 Fälle:
ARAP:
Die aktiven RAP beinhalten die Zahlungen für Aufwendungen des nächsten Jahres, die bereits in
der aktuellen Periode geleistet wurden.
Sie sind als Ausgaben auf der Aktivseite vor dem Bilanzstichtag zu aktivieren und nicht sofort als
Aufwand in der GuV auszuweisen (§ 250 (1) HGB). Dazu gehören Miete, Löhne, Gehälter, Zinsen und
Leasing-Sonderzahlungen.
Die ARAP werden in der nächsten Periode teilweise oder ganz durch Umbuchung auf das
entsprechende Konto aufgelöst. Wenn sie sich über mehrere Jahre erstrecken, müssen sie zeitanteilig
aufgelöst werden, aber nur in den Zeitperioden, zu denen sie wirtschaftlich gehören.
-> Beispiel:
Die Feuerversicherungsprämie in Höhe von 840,00 € für ein Wohngebäude wurde am 1. Mai für die
Zeit vom 1. Mai des laufenden Jahres bis zum 30. April des kommenden Jahres per Bank überwiesen.
Von den 840,00 € entfallen 560,00 € als Aufwand auf das laufende (840,00 € : 12 Monate =
70,00€/Monat * 8 Monate) und 280,00€ (70,00 €/Monat * 4 Monate) auf das kommende Geschäftsjahr.
->
Um die 280,00 € der gezahlten Prämie, die also kein Aufwand des abzuschließenden, sondern des
kommenden Jahres sind, muss das Konto „Kosten für Sach- und Haftpflichtversicherung“ berichtigt
werden. Das erfolgt mit folgendem Buchungssatz:
Nach folgender Rechnungsabgrenzung sind die Konten wie gewohnt abzuschließen. Das Konto
„Andere Rechnungsabgrenzungsposten“ wird als aktives Bestandskonto über das Konto
„Schlussbilanzkonto“ abgeschlossen.
GuV 560,00 € an
Kosten für Sach- und Haftpflichtversicherung 560,00 €
SBK 280,00 € an
Andere Rechnungsabgrenzungsposten 280,00 €
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PRAP:
Die passiven RAP beinhalten die erhaltenen Zahlungen für die Leistungen, die das Unternehmen
erst in der nächsten Periode erbringt. Es ist eine „Leistungsschuld“.
Sie sind auf der Passivseite vor dem Bilanzstichtag auszuweisen. Die RAP werden in der nächsten
Periode wieder aufgelöst. Wenn sie über mehrere Jahre abzurechnen sind, dann müssen die RAP
zeitanteilig aufgelöst werden.
-> Beispiel:
Der Pächter eines unbebauten Grundstücks bezahlt seine Pacht in Höhe von 1.200,00 € für ein Jahr
in Voraus bar.
Kassenbestand 1.200,00 € an
Erträge aus unbebauten Grundstücken 1.200,00 €
Von diesen 1.200,00 € gehören 200,00 € (1.200,00 € : 12 Monate = 100,00 €/Monat x 2 Monate) in
das alte und 1.000,00 € (100 €/Monat x 10 Monate) in das neue Jahr.
->
Am 31.12. sind also 1.000,00 € abzugrenzen. Die Abgrenzung erfolgt über das Konto „Passive
Rechnungsabgrenzungsposten“:
Ungewisse Verbindlichkeit = Verpflichtung, die am Bilanzstichtag dem Grunde nach besteht, aber der
Höhe und/oder bzgl. des Fälligkeitsdatums noch nicht feststeht.
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Passivierungspflicht für Rückstellungen:
Kapitalrücklagen:
Eigenkapitalanteile, die der Gesellschaft von „außen“ zufließen. Dieses Kapital wurde somit nicht im
Unternehmen erwirtschaftet. Beispiel: Agio (Aufgeld) auf Anteile, Nachschüsse der Gesellschafter für
das EK, etc.
Gewinnrücklagen:
Beträge, die im Geschäftsjahr oder in früheren Geschäftsjahren aus dem Ergebnis des Unternehmens
gebildet wurden. Maßgeblich ist § 272 Abs. 3 HGB.
1) Gesetzliche Rücklage:
Rechtsformenabhängig, ob dies vorliegt. AGs und Genossenschaften müssen gesetzliche Rücklagen
bilden.
3) Bauerneuerungsrücklage:
Spezielle Rücklage für der Wohnungswirtschaft, ansonsten als „andere Gewinnrücklage“ ausgewiesen
bei Kapitalgesellschaften.
4) Andere Gewinnrücklagen
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