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Situation der Frau in Spanien im 19.

Jahrhundert

Um ein besseres Verständnis der Darstellung der Frauenfigur in der zu untersuchenden


Kriminalgeschichte la gota de sangre zu schaffen, ist die Grundlage, die Kenntnis der
Situation der Frauen im 19. Jahrhundert in Spanien. Somit sollen hier die Rechte der
Frauen kurz durchleuchtet werden. Im 19. Jahrhundert herrschte in Spanien hinsichtlich
der Entwicklung der Emanzipation der Frauen (nachgucken ob Emanzipation reicht, oder
der Frauen notwendig) ein deutlicher Rückschritt im Vergleich zu einigen anderen Länder
in Europa, wie z.B. England oder Deutschland. Rechtlich gesehen herrschten in Spanien
zwei Gesetzeswerke, der der Novísima Recopilación von 1805, basierend auf dem Recht
des spanischen Mittelalters und ausgehend von der Vormachtstellung des Mannes in der
Familie und der Gesellschafft und die Unterordnung der Frau unter dem Mann und der
Códico Civil von 1889. 1 Eine verheiratete Frau verliert nach der Eheschließung somit alle
ihre Rechte und gibt diese an den Mann ab. Ohne das Einverständnis des Mannes, war sie
gesetzlich nicht befugt, Verträge abzuschließen, vor Gericht zu erscheinen und verliert
jegliche Eigentumsrechte und ist ihrem Ehemann gesetzlich zum Gehorsam verpflichtet.
Ähnlich sieht es strafgesetzlich für die Frauen im 19. Jahrhundert in Spanien aus. Es gibt
einen extremem Rechtsunterscheid zwischen Männer und Frauen. Kommt es zu
Ungehorsam oder Ehebruch seitens der Frau, stehen hohe Strafen an, währenddessen
dieselbe Tat von dem Mann als abschwächend oder minimal bestraft wird. Dem Mann
werden auch hier mehr Rechte zugeschrieben und die Frau erhält höhere Strafen. Mit
dieser Stellung der Frau in der Gesellschaft in Spanien war es nicht einfach für sie bzw. fast
unmöglich eine angemessene Bildung zu erhalten und einen Beruf auszuüben. Die
Schulbildung ist für jedes Geschlecht jeweils spezifisiert. Somit erhileten die Mädchen
nicht dieselben Lerninhalte wie die Jungen. Die Lerninhalte orientierten sich stark an den
Geschlechterstereotypen und werden vor allem von der Macht der katholischen Kirche
beeinflusst. Diese sieht ein traditionelles Frauenbild vor, in welcher die Institution Schule
den Zweck hat, die Schülerinnen in erster Linie zu Hausfrauen auszubilden. Während den
Jungen also Lerninhalte wie Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt wurden, steht bei
den Lerninhalten der Mädchen Religion, Körperpflege und Näharbeiten im Mittelpunkt.
Nach der Revolution von 1868 gewehrte das spanische Recht den Mädchen zum ersten Mal
Zugriff zu Instituciones und Universitäten, erhielten jedoch nur eine Art
Teilnahmebestätigung welche sie in keiner Weise qualifizerite einen Beruf auszuüben.
Generell geltend war, wie oben schon erwähnt, dass die Frauen, welche verheiratet waren,
automatisch ihr Recht auf Arbeit verloren. Die Frauen der oberen Schicht, (Aristrokratie)
1
Frau und Recht, S.46
arbeiteten in der Regel nicht. Die Frauen der Unterschicht, diejenigen, die sich im
Existenzminimum befanden waren gezwungen niedrig bezahlte Berufe auszuüben. Diese
waren vor allem in den neu entstehenden Fabriken, im Handwerk oder als Dienstmädchen
in anderen Häusern beschäftigt. Durch die Industrialisierung verloren viele Frauen ihre
Arbeit und es kam zu Aufständen. Die Frauen wurden ausgebeutet, diese Situation trieb
viele Frauen der Unterschicht bis hin zur Prostitution.

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