Dieser Leitfaden stellt die Grundlage für eine Unterrichtsplanung im Praxissemester für den
Studiengang Berufspädagogik dar.
Der Stundenentwurf bezieht sich immer auf eine Unterrichtsstunde von 45 Minuten, so dass für die
Planung nur die Punkte auszuführen sind, die für jeweils diese Stunde von Bedeutung sind. Es ist
somit individuell zu prüfen, welche Aspekte unter den jeweiligen Abschnitten der Planung
schwerpunktmäßig zu verfolgen sind.
Deckblatt:
Name des Studierenden:
Mentor/Mentorin:
Anschrift des Praktikumsinstituts/Telefonnummer:
Lerneinheit:
Thema der Unterrichtsstunde durch Fettdruck kennzeichnen:
Ausbildungsjahr
Datum, Uhrzeit und Raum der Unterrichtsstunde:
Bitte beschreiben Sie auf einer Extraseite nach dem Deckblatt die für Ihren Unterricht bedeutsamen
Kompetenzen/Teilkompetenzen und Lernergebnisse.
1. Bedingungsanalyse
Voraussetzungen der Lerngruppe
Zielsetzung: Es ist wichtig, einerseits die Lerngruppe als Ganzes und andererseits die einzelnen
Individuen differenziert in ihren wahrnehmbaren Ausdrucks- und Verhaltensweisen zu beschreiben,
um inhaltlich und methodisch der Gruppe angemessen vorgehen zu können. Mit diesen Feststellungen
soll die Benennung der Ziele und die Antizipation von Schwierigkeiten/Problemen ermöglicht werden.
Dabei steht einerseits die Gruppe mit den gemeinsamen Strukturen, Erfahrungen, Informationsstand
usw. im Vordergrund, andererseits sollte es aber auch gelingen, zu differenzieren (besondere
Voraussetzungen, Kenntnisse, Fähigkeiten, Probleme einzelner SchülerInnen).
Informationen sind möglichst früh einzuholen und sollten im weiteren Verlauf des Unterrichts ergänzt,
bzw. aktualisiert werden.
Aspekte, die bei der Betrachtung und Differenzierung der Gruppe eine Rolle spielen und wichtig für
die weitere Planung des Unterrichts sind:
Materialien/Medien: Welche Literatur steht zur Verfügung/ wird genutzt? Welche anderen Medien
oder Materialien stehen zur Verfügung? Gibt es in der Anwendung der Medien bestimmte Dinge zu
beachten? Gibt es andere Möglichkeiten auf Medien/Materialien zurückzugreifen, bzw. sie zu
organisieren, zu besorgen oder selbst zu erstellen?
3. Kompetenzen
Beschreibung und Benennung der Kompetenzen / Teilkompetenzen zu denen der Unterricht einen
Beitrag leisten soll erfolgen auf der o.g. Extraseite nach dem Deckblatt.
(Zum tieferen Verständnis des situationsorientierten Ansatzes orientieren Sie sich bitte an den Inhalten
der fachdidaktischen Veranstaltungen!)
Die Bearbeitung der Situationsanalyse soll wissenschaftlich fundiert und dem aktuellen
Erkenntnisstand (Studien, Assessment-Instrumente…) entsprechend durch Primärliteratur und
Studienergebnissen belegt und verfasst werden. Es ist darauf zu achten, dass die Quellenangaben
durchgängig erbracht werden. Es sind dabei die Vorgaben für das Zitieren gemäß der Dt. Gesellschaft
für Psychologie zu berücksichtigen.
5. Didaktische Überlegungen
Die Leitfrage der didaktischen Überlegungen ist:
Warum sollen sich diese SchülerInnen in diesem Ausbildungsstand mit diesen Inhalten
auseinandersetzen, um zu den benannten Lernergebnissen zu gelangen?
Damit sind die folgende Elemente angesprochen:
Benannte Kompetenzen/Teilkompetenzen
Auswahl der Inhalte
Intentionen, die damit verbunden werden
Begründung der Auswahl für die konkrete Situation
Formulierung von Lernergebnissen
Mit den didaktischen Überlegungen erfolgt die Festlegung und Begründung des Themas für die
Lerngruppe. Es wird dargestellt, warum es zu diesem Zeitpunkt (Ausbildungsabschnitt/aktuelle
Situation etc.) unterrichtet werden soll, warum gewisse Schwerpunkte gelegt werden, an welche
Erfahrungsbereiche bzw. an welche Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten der SchülerInnen
angeknüpft werden kann, weshalb das Thema möglicherweise auf großes Interesse/Desinteresse stößt
und wie an andere Themen angeknüpft werden kann. Die Legitimation erfolgt z.B. in Anlehnung an
Prüfungsordnungen, Richtlinien und Curricula. Dabei sollen der vorhandene Zeitrahmen,
Überlegungen zum Schwierigkeitsgrad des Stoffes und die Auswahl bestimmter Aspekte
berücksichtigt werden. Letztlich resultiert daraus die Festlegung der Lernergebnisse.
Alle Überlegungen/Entscheidungen stehen im Kontext zur Bedingungsanalyse sowie der
situationsorientierten Didaktik.
Begründungsansätze z.B.
formal: inhaltlich:
- Ausbildungsgesetz Bedeutsamkeit für die Lern-
- Ausbildungs- und Prüfungsordnung gruppe in
- Leitbild der Schule - gegenwärtigen Situationen
- Leitbild der Institution - zukünftigen Situationen
- Curriculum - durch Exemplarität
- Stoffverteilungspläne - durch Struktur der Inhalte
6. Didaktische Reduktion
- Benennung und Begründung des/der Schwerpunkts/e
- horizontale Reduktion
- vertikale Reduktion
- Niveausetzung (Abstraktion, Begrifflichkeit, Anschaulichkeit)
Bitte stellen Sie sicher, dass diese Schwerpunkte auch in den anderen Anteilen der Planung wie z.B.
der Situationsanalyse, den Lernergebnissen und der Methoden / Medienwahl entsprechend
Berücksichtigung finden.
7. Lernergebnisse
- Genauigkeitsgrad sollte von der Funktion im Unterricht abhängig sein.
- Lernergebnisse sind immer aus der Perspektive der Auszubildenden beschrieben
- Sie stehen im engen Zusammenhang zu den Kompetenzen
- Interdependenzen zu den anderen Teilen des Entwurfs sollen sichtbar sein
Lernergebnisse sollten immer auf ihre Funktion hin geprüft werden. Entsprechen diese Lernergebnisse
dem, was als „outcome“ des Unterrichts zu erwarten ist?
Beispiele für die verschiedenen Möglichkeiten der Ansiedelung:
- Zu welchen Leistungen sind die SchülerInnen nach dem Unterricht in der Lage?
- Welche Handlungen setzen sie nach dem Unterricht bereits schon um?
- Welche Perspektiven oder auch Haltungen/Einstellungen werden eingenommen?
- Welche psychomotorischen Fähigkeiten/Fertigkeiten werden umgesetzt?
- …
Die Lernergebnisse für die jeweilige Unterrichtsstunde sind auf der o.g. Extraseite nach dem Deckblatt
festzuhalten.
8. Methoden/Medienwahl
Über die Wahl und Strukturierung der Unterrichtsmethoden soll versucht werden, die optimalen
Voraussetzungen zur Erreichung der festgelegten Lernergebnisse speziell für diese Lerngruppe und
den Inhalten unter den gegebenen Bedingungen zu schaffen.
Das heißt, hierher gehören Überlegungen zu:
Artikulationsschemata, Zeitdimension, Phasen,
Einleitung = Unterrichtseinstieg, Motivation, Hinführung
Hauptteil = Erarbeitung, Problemlösung, Vertiefung, Verarbeitung
Schluss = Ergebnissicherung, Zusammenfassung, Anwendung, Aktion
Dadurch wird die Verlaufsplanung festgelegt.
Aktionsformen, Sozialformen, Medien/Material.
Aspekte:
- Phasen beschreiben (z.B. wie ist der Einstieg zu gestalten, wie können die SchülerInnen in der
Erarbeitung motiviert werden, um selbständig und selbsttätig zu werden, wie kann man
Übergänge gestalten? Welche Impulse können in die Gruppe gegeben werden?). Häufig ist es eine
Hilfe, Fragen konkret zu formulieren und festzuhalten, um sie dann zur Impulssetzung nutzen zu
können.
- Ist die Wahl der Sozialform mit der Formulierung der Arbeitsaufträge stimmig?
- Welche Übungen sind geeignet, um den Stoff zu vermitteln, zu vertiefen oder den Transfer
anzubahnen?
- Welche Probleme, Schwierigkeiten könnten an welchen Stellen des Unterrichtsgeschehens
auftreten?
- An welchen Stellen kann es zu Abweichungen von der Planung kommen, wie kann damit
umgegangen werden?
- Sollen Lernergebniskontrollen erfolgen? An welchen Stellen können sie integriert werden?
- Wo und wie sollen Ergebnissicherungen installiert werden?
- An welchen Stellen im Unterrichtsverlauf sind alternative Stundenenden denkbar?
- Welche Medien sind geeignet und warum?
- Warum ist das methodische Vorgehen in dieser Stunde geeignet, um den Lernenden eine
Auseinandersetzung entsprechend der Lernergebnisse zu ermöglichen?
- …
9. Unterrichtsverlaufsplan
Es wird kein Schema vorgegeben, die Studierenden können ein selbst gewähltes benutzen. Wichtig ist,
dass für die Personen, die den Unterricht begleiten der Unterrichtsverlauf, der Einsatz der
Materialien/Medien und die Lernergebnisse nachvollziehbar sind.
10. Literaturliste
Die Literaturliste soll vollständig und auch hier gemäß den Vorgaben der Dt. Gesellschaft für
Psychologie verfasst sein. Internetquellen sollen nur dann verwendet werden, wenn sie den
wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Grundsätzlich erfüllt z.B. „Wikipedia“ diese Ansprüche
nicht.
11. Anhang
Materialien und Medien, die im Unterricht in schriftlicher oder bildlicher Form verwendet werden,
sollen in Kopie dem Unterrichtsentwurf beigefügt werden.