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Pașcalău Diana

I Jahr Deutsch- Spanisch


Aufklärung
18. Jahrhundert
(1720- 1785)

Was ist Aufklärung?

Immanuel Kant ist der berühmteste deutsche Aufklärerphilosoph. In der Berlinischen


Monatsschrift von Dezember 1783 beantwortet er auf die Frage: „ Was ist Aufklärung?“ Seine
berühmte Definition in der Schrift lautet: „ Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner
selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Vermögen sich seines Verstandes ohne
Leitung eines Anderen zu bedienen.“ Der Wahlspruch der Aufklärung ist: „Habe mut dich deines
eigenen Verstandes zu bedienen.” Der „ Ausgang“ ist eine räumliche Metapher, welche das
Hinausgehen aus dem Raum der Dummheit bedeutet. Die Vernunft soll aber zum Vorteil der
Gesellschaft gebracucht werden. Deshalb legt Kant wie alle Aufklärer einen großen Wert auf die
Moral der Menschen, die immer auf die Mitmenschen Rücksicht zu nehmen hat. Aufklärung wird
auch als das Zeitalter der Vernunft bezeichnet. Damit unterscheidet sich die Aufklärung z.B. von
Literaturepochen, die das Gefühl, das Irrationale, das Individuelle, das Absurde und
Undurchschaubare der Welt betonen. Was verstehen aber die Aufklärer unter dem Begriff
„Vernunft“ bzw. „ vernünftig“? Vernunft ist für sie die höchste Fähigkeit über die der Menschen
verfügt. Vernunft soll sich vor allem im Zusammenleben der Menschen zeigen, also im sozialen
und politischen Bereich. Sie zeigt sich aber auch in einem Gottesverständnis der Aufklärer. Wer
an die Vernunft glaubt, für den ist die Welt erklärbar, ist der Mensch und die Gesellschaft auch
vernünftig zu gestalten. Die Menschen müssen nur dahin gebracht werden, untereinander
Toleranz, Gerechtigkeit, Menschlichkeit zu üben. Um dies zu erreichen, müssen aber die
Menschen erzogen werden. Erziehung spielt in der Aufklärung also eine ganz entscheidende
Rolle.

Historischer Hintergrund

Die Aufklärung suchte die europäischen Gesellschaften von den Autoritätsansprüchen der
Kirchen, der absoluten Monarchie zu befreien. Mut ist notwendig, weil die herrschenden
Autoritäten die Vormundschaft, ihre geistige und politische Macht nicht aufgeben wollen.
Kirchen bestehen auf festen Lehrsätzen, verfolgen sogar Andersgläubige. Die Fürsten wollen
keine Teilung der Gewalt zulassen. Der Adel will nicht, dass die Stände der Gesellschaft zerüttelt
werden:
- Adel und hohe Geistigkeit
- Bürgertum- gehobene Klasse- Patrizier und hohe Beamte
- Mittelstand
- Abhängigen, oft unfreien Bauern
Wer dieses System mit geistigen Mitteln in Frage stellt, wie es die Aufklärer tun in Philosophie,
Wissenschaftund Literatur, erschüttert damit auch die Machtverhältnisse. So wurde die
Aufklärung zur Wegbereiterin der Französischen Revolution.

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Charakteristika

Das Symbol der Aufklärung war die „ aufgehende Sonne”, die alles beleuchtet und
überstrahlt- damit ist die Vernunft, der Verstand gemeint. Der Mensch sollte sich an die Vernunft
orientieren als einer in ihm liegenden Kraft zu freien Selbstbestimmung. Praktischer Endzweck
der Vernunft waren die volkommene Glückseligkeit der Menschen, das Gemeinwohl in der
Gesellschaft und im Staat. Die Vernunft hat die Praxis des Lebens ordnend und gesetzmäßig zu
steuern. Das Blick des Menschen sollte von der jenseitigen Welt der Offenbarung auf diese Welt
gelenkt werden, um die Energien des Menschen auf die Veränderung dieser Welt zu richten.
Instrument der Aufklärung war die Kritik, wesentlich war die Forderung nach Freiheit der
Meinungsäußerung und Toleranz gegenüber anderen Meinungen.

Was will die Literatur der Aufklärung?


Nathan der Weise

Die Literatur versteht sich gewissermaßen als ein Erziehungsmittel, um die Ideen der
Aufklärung unter die Leser zu bringen. Die Literaturkonsumenten sollen zum moralischem
Verhalten gewonnen und erzogen werden. Das ist der eigentliche Grund, warum Lessing das
Drama „ Nathan der Weise” schreibt. Er will zu Toleranz unter den Religionen aufrufen. Lessing
führt in seinen Drama vor, wie Nathan ganz der Vernunft gehorcht und sich vernünftigen
Prinzipien unterwirft. Er unterwürft sich der vernünftigen Einsicht. Er unterdrückt seine Instinkte,
seine Rachgefühle. Er ist ganz aufklärischer Erzieher, dessen Ziel das bessere Zusammenleben
der Menschen ist. Mit seinen vernünftigen Argumente kämpft er gegen die Wundergläubigkeit
seiner Tochter an, gegen die Vorurteile des Tempelherrn gegenüber den Juden. Mit seiner
Ringparabel überzeugt er den Sultan Saladin davon, dass die wahre Religion jene ist, deren
Mitglieder wahre Menschlichkeit praktizieren. Zum aufklärischen Ideal gehört es auch, keinen
prinzipiellen Unterschied zwischen den Menschen zu machen, nicht, was deren
Klassenzugehörigkeit aber auch nicht, was deren Rassen-, Religions- oder nationale
Zugehörigkeit betrifft. Am Ende des Dramas stellt sich heraus, dass alle Figuren hintereinander
verwandt sind. Natha gehört als Adoptivvater dieser Verwandtschaft zwar nicht leiblich, aber
geistig an. Er ist gewissermaßen der Übervater, der durch praktizierte Vernunft die voreinander
Getrennten zusammengeführt hat.

Emilia Galotti

Damit wir ,,Emilia Galotti” vernünftig analysieren können, müssen wir erstmal zwei
Dinge kennen. Erstens, was ist das bürgerliche Trauerspiel? Zweitens, wie war die damalige
Gesellschaft eigentlich so drauf? Das bürgerliche Trauerspiel ist eine Form der Tragödie mit
bürgerlichen Themen könnte man sagen. Beim bürgerlichen Trauerspiel steht wie der Name
schon sagt, das Bürgertum im Zentrum, also die Mitte der Gesellschaft. Es geht un die Tugenden
des Bürgertums und um die Moral. Lessing thematisert in ,, Emilia Galotti” den Konflikt
zwischen Adel und Bürgertum. Der Prinz Hettore Gonzaga von Guastalla ist das Paradebeispiel
eines leichtfertigen, unmoralischen und egoistischen Adeligen. Er will dem Grafen Emilia
ausspannen und schreckt dabei von nichts zurück. Am Ende schiebt er die Schuld seinen
Untergebenen zu, dass hier sein Diener Marinelli. Der echte böse Wicht ist eigentlich Marinelli
und nicht der Prinz. Er hat der Grafen Appiani umbringen lassen und alles eingefedelt. Trotzdem
hat sich den Prinz schuldig gemacht indem er den skrupulosen Marinelli Handlungs und Freiheit

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gewährt. Das eigentliche Problem ist die gesellschaftliche Struktur und nicht der einzelne, also
der Prinz selbst. Schauen wir uns mal unsere weibliche Heldin Emilia Galotti an. Sie kann nur
Leid tun, denn ihr Leben wird zerstört und sie hat wirklich nichts falsch gemacht. Sie hat einfach
nur das Pech, dass sie in oberen Klassen dem Prinzen zu nah kommt. Sie schafft es nicht dem
Prinzen eine Abfuhr zu erteilen, denn sie weißt dass sie dem Adel hilflos geliefert ist. Und da
haben wir es wieder, alles dreht sich über den adelige Prinzen. Weil Emilia die Ehre ihre Familie
schützen will, ist der Selbstmord ihr einziger Ausweg. Man kann es auch so deuten: ihre einzige
Chance selbstbestimmt zu handeln ist jetzt endlich der Selbstmord. Für Emilias Vater, Odoardo
Galotti, ist die Ehre der Familie das wichtigste. Odoardo muss den gesellschaftlichen Regeln
gehorchen und seine Weltvorstellung achten. Emilia steckt mit in einen Machtkampf zwischen
den bürgerlichen Tugenden und den Anspruch ihres Vaters, wie Einfachheit, Schuld und fern ab
von höffische Luxus und eben den begehren des Prinzen. Durch die Besitzansprüche der beiden
wird Emilia zum Objekt und zum Opfer. Hier wird ihre Individualität komplett entzogen. Daran
wird deutlich dass Lessing beide Seiten kritisiert. Zum einen, das Bürgertum mit seinem
festgefahrenen Tugenden, den unerschütterliche Moralprinzipien und überzogene Ideale wie
Liebe, Treue und Mitmenschlichkeit. Das Ende von ,,Emilia Galotti” ist wirklich tragisch.
Heutzutage hätte ein Autor die Geschichte wahrscheinlich anders enden lassen. Da hätte Odoardo
wahrscheinlich nicht seine eigene Tochter erstochen, sondern den Prinzen erschossen. Aber
Lessing vertritt die Ideen der Aufklärung. Als er ,, Emilia Galotti” schreibt, ist die französiche
Revolution noch nicht geschehen, dann tötet man einfach kein Adeligen, deshalb denkt Odoardo
er sei ein liebenden Vater wenn er seine Tochter umbringt und ihr die Schuld des Selbstmordes
abnimmt. Lessing meint, dass die Menschen der Bürgertum erziehen sollten. Um sich aber mit
den Figuren identifizieren zu können, müssen sie deshalb Bürgerliche sein, also so sein wie Sie,
wie Ich. Lessing geht um die Emanzipation des Bürgertums, sie sollen sich von der Abhängigkeit
befreien und gegen die Adelige sich zu versetzen. Allerdings wären sich die Bürger im Stück
auch nicht gegen den Prinzen sondern fügen sich. Eine Kritik an der Verhältnissen in den
damaligen deutschen Staaten: im Sinne der Aufklärung sollen die Leser erkennen dass sie die
Verhältnisse ändern müssen. Lessing glaubt also an die Vernunft der Menschen. Der Mensch soll
nicht willig handeln je nachem was ihm sein sozialer Status erlaubt, sondern erfordert die
Vernunft als Grundlage menschlichen Handelns.

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