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Pro und kontra von Anglizismen in

der deutschen Sprache


Viele Befürworter des Erhalts der
deutschen Sprache warnen vor einer
zunehmenden Anglisierung. Initiativen,
wie den Laptop einfach Klapprechner zu
nennen, scheitern allerdings am
Sprachgefühl der Deutschsprecher.

Anglizismen stammen vor allem aus


dem Bereich der Technik und
ermöglichen oft eine einfache Sprachumsetzung dort, wo es im Deutschen kompliziert wird.
Im Folgenden werden einige Pros und Kontras von Anglizismen im deutschen
Sprachgebrauch zusammengestellt.

Pro – der positive Einfluss von Anglizismen


Sinnverschiebung
Bei Anglizismen handelt es sich oft nicht um eine einfache Übersetzung aus dem Deutschen
ins Englische – Anglizismen sind eigenständige Worte mit eigenständiger Bedeutung.

Ein simples Beispiel wäre der Gebrauch der Verben arbeiten und jobben. Die Arbeit bezieht
sich normalerweise auf den Beruf einer Person mit Vollzahlung und 40-Stunden-Woche. Das
Jobben bezieht sich auf kleine Hilfsarbeiten, die den Lohn oder das Taschengeld aufbessern.
Ein Jobber klingt in deutschen Ohren besser als ein Hilfs- oder Saisonarbeiter.

Technikbegriffe
Vor allem technische Begriffe werden so, wie sie nun einmal sind, aus dem Englischen
übernommen. Das hilft, sich auch auf Webseiten ausländischer Anbieter zurechtzufinden.
Technik und Wissenschaft sprechen Englisch – und eine frühe Einführung in die englische
Sprache durch Lehnwörter vereinfacht das Erlernen dieser Sprache später.
Manche Worte klingen im Deutschen nicht gut
“Der Download ist beendet.” Eine Übersetzung ins Deutsche würde fürchterlich klingen.
Auch wenn das Verb “runterladen” zum allgemeinen Webjargon gehört, gibt es doch kein
deutsches Substantiv, welches den Download annähernd gut übersetzt.

Kontras – negative Einflüsse von Anglizismen im


Deutschen
Begriffersatz für Werbezwecke
Zugegeben: manche Werbetexter machen es sich einfach. So benutzt heute kaum noch jemand
unter achtzehn die klassischen Begriffe “Sommerschlussverkauf” und
“Winterschlussverkauf”. Heute wird allgemein von Sale gesprochen, sowohl auf Webseiten
als in den Schaufenstern. Dies hat nichts mit dem bürgerlichen Sprachgebrauch gemein,
sondern bezieht sich auf einen Kostenfaktor – weniger Buchstaben bedeuten weniger Kosten
für Warenhäuser und Online-Geschäfte.

Ausgrenzung von älteren Menschen


Nun gut, jemand, der das Englisch beherrscht, wird sich auch im Sale zurechtfinden.
Allerdings werden durch die neumodischen, englischen Begriffe viele Menschen, vor allem
ältere Menschen, ausgegrenzt und fühlen sich im Alltag nicht mehr zurecht.

Manches klingt lächerlich


Und letzten Endes: manches klingt einfach lächerlich. Wer wirklich einen Coffee-to-go
braucht, kann sich den Kaffee auch zum Mitnehmen verpacken lassen – soviel Jargon braucht
die Bäckerei um die Ecke nun wirklich nicht!

Quelle:
Pro und kontra von Anglizismen in der deutschen Sprache; auf www.eastasia.at (Zugriff am
12.10.2019)

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