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SYSTEMTEST

Unigraphics V16:
Meilenstein für die
Produktentwicklung
um Ende dieses Jah-

Z res und damit zum


Jahrtausendwechsel
wird Unigraphics
Solutions die Version 16 ih-
rer CAD/CAM/CAE-Soft-
ware Unigraphics (UG) frei-
geben. Sie wird die erste
Version sein, die direkt als
sogenannte Windows-Nati-
ve-Applikation zusätzlich
zur Unix-Variante zur Verfü-
gung steht. Die Redaktion
des CAD-CAM REPORT er-
hielt die Gelegenheit, sich
schon jetzt ein Bild von den
Neuer ungen zu machen,
wobei von den mehr als 175
neuen oder erweiter ten
Funktionen hier nur ein
kleiner Teilbereich berück-
sichtigt werden konnte.
Bevor hier näher auf die Windows-
NT-Version eingegangen wird, soll
zunächst betont werden, daß die Mit der Unigraphics-
Neuerungen und Verbesserungen Software kann die gesamte
natürlich auch für den Unix-Anwen- Prozeßkette der Produktent-
wicklung unterstützt werden.
der zur Verfügung stehen. Zwar wird
der Anwender mit einem veränder-
ten Erscheinungsbild der Benutzer- Befehle, sondern geht weit darüber wurde das im World-Wide-Web üb-
oberfläche konfrontiert (Bild 1), die hinaus. Als Beispiele sollen hier die liche und plattformunabhängige
durch Anpassungen an den Windo- Nutzung der Windows-Druckertrei- HTML-Format (HyperText Markup
ws-Standard notwendig waren, aber ber, die sogenannte Cut&Paste- Language) verwendet. Dadurch las-
dadurch haben die Windows- und Funktionalität, die Zwischenablage sen sich die Informationen der On-
Unix-Version ein weitgehend glei- und die Einbindung der Tabellen- line-Hilfe mit den weit verbreiteten
ches Erscheinungsbild erhalten. kalkulations-Software Microsoft Ex- Web-Browsern betrachten.
Was für den Kenner der Unigra- cel genannt werden.
phics-Software wahrscheinlich zu Ferner werden mit Unigraphics Die Systemhandhabung
einer kurzen Umgewöhnungsphase V16 bei der Navigation innerhalb wurde besonders für
führen wird, bietet dem Neueinstei- eines Modells oder eines Zusam- den Einsteiger erleichtert
ger eine erhebliche Erleichterung menbaus die einzelnen Formele-
bei der Handhabung einer so um- mente und Bauteile mit Hilfe einer Beliebig anpaßbare Menülisten
fassenden CAD/CAM-Lösung, wie Baumstruktur dargestellt, die dem (Toolbars) halten nur diejenigen Be-
sie Unigraphics darstellt. Denn die Windows-Anwender schon vom Ex- fehlsoptionen aktiv, die zur Aus-
Windows-Kompatibilität bezieht plorer bekannt ist. Gleiches gilt für führung eines speziellen Konstrukti-
sich nicht nur auf die Benutzerober- die Navigation innerhalb der CAM- onsabschnittes sinnvoll sind. Dies
fläche und den Aufruf der einzelnen Operationen. Für die Online-Hilfe erleichtert die Handhabung des Sy-
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Bild 1: Die Benutzer-
oberfläche der
Version 16 von
Unigraphics wurde
an den Windows-
Standard angepaßt.

stems besonders für den Ein- der Flächenrückführung detaillier- nert dargestellt ist. Diese Funktion
steiger. Aber auch der er- ter eingegangen wird. Hier soll läßt sich auch für den Datenaus-
fahrene Anwender findet sich zunächst beispielhaft die Funktion tausch einsetzen, falls keine geome-
besser zurecht, wenn er zur Erzeugung von dünnwandigen trischen Details erforderlich sind,
Funktionalitäten nutzen will, Körpern beschrieben werden. Eine oder kein internes Know-how wie
die für ihn neu sind, oder die solche Funktion war bereits in den etwa die Konstruktions-Historie
er selten benötigt. Weitere Vorgängerversionen verfügbar, je- übertragen werden soll.
Verbesserungen bietet die doch wurde ein neuer, sehr robu- Die Erzeugung von Auszugsschrä-
neue Undo-Funktion. So kön- ster Algorithmus integriert, dem gen, auf die im Bereich der Kunst-
nen jetzt mehrere Befehle aus auch komplizierte Berechnungen stoffverarbeitung nicht verzichtet
der Auflistung ausgewählten keine Probleme bereiten. So kön- werden kann, wurde mit der Version
und dann in einem Schritt nen jetzt auch Wandstärken defi- 16 von Unigraphics verbessert und
zurückgenommen werden. niert werden, die viel größer als die erweitert (Bild 2). Besonders wenn
Auch kann eine gewählte Funk- verwendeten Verrundungsradien es um die Generierung von Aus-
tion jetzt jederzeit abgebro- sind. Dadurch entstehen in den In- zugsschrägen tangential an Flächen
chen werden, da während der nenbereichen scharfkantige Ecken, geht, bietet das System jetzt auch
Ausführung ein entsprechen- obwohl die Außenkanten verrundet die Möglichkeit, nachträglich in
des Dialogfenster mit einem sind. In Bild 3 ist dies am Beispiel ei- schon verrundeten Geometriebe-
»Abbruch-Button« erscheint. nes vereinfachten Druckgußteiles reichen Auszugsschrägen anzu-
Die Selektion von einzelnen Ele- zu sehen, wobei der Verrundungs- bringen. Außerdem kann eine so-
menten wird mit der QuickPick- radius 5 Millimeter und die gewähl- genannte Bruchlinie auf einer Fläche
Funktion vereinfacht. Wenn im Cur- te Wandstärke 12 Millimeter be- festgelegt werden, die dann als Be-
sor-Bereich mehrere Elemente vor- trägt. Ein weiterer Vorteil des neuen grenzungslinie für die Auszugs-
handen sind und das System durch Algorithmus ist die Definition unter- schräge gilt
einen Mausklick keine eindeutige schiedlicher Wandstärken in belie- Im Bereich der Baugruppenmo-
Zuordnung erkennen kann,erscheint bigen Regionen des Bauteiles. dellierung wurde das Assemblies-
ein Dialogfenster mit mehreren Navigation-Tool (ANT) komplett er-
durchnumerierten Feldern (Bild 2). Für DMU-Anwendungen neuert, um eine noch schnellere
Jedes Feld steht für ein mögliches lassen sich Hüllgeometrien und einfachere Bedienung zu er-
Element, wobei durch die Anwahl erzeugen und verwenden möglichen. Diese betrifft besonders
der einzelnen Felder mit dem Cur- die Bearbeitung von sehr großen
sor die zugehörigen Elemente far- Die sogenannte Wrap-Funktion Baugruppen. Vielfältige Filter-Op-
big hervorgehoben werden. Die umhüllt ein detailliertes Modell mit tionen, die direkt innerhalb des ANT
gewünschte Auswahl erfolgt dann planen Flächen. Diese Hüllgeome- definiert werden können, erleich-
per Mausklick in das Nummernfeld. trie bildet einen Volumenkörper, tern den Zugriff auf die aktuell
Um einen realistischeren Eindruck der sich beispielsweise für grob benötigten Bauteile. Ferner lassen
von dem CAD-Modell zu erhalten, strukturierte Zusammenbauten sich die einmal festgelegten Optio-
lassen sich in der Version 16 die oder der integrierten DMU-Anwen- nen als sogenanntes Bookmark (Le-
Bauteile oder Baugruppen auch mit dung (Digital-Mock-up) verwenden sezeichen) speichern und können
texturierten Oberfächen dynamisch läßt. Falls die Hüllgeometrie das de- somit bei anderer Gelegenheit wie-
bewegen. taillierte Modell zu grob wieder- derverwendet werden. Darüber hin-
Im Bereich der Modellierung sind gibt, lassen sich ausgewählte Teil- aus wurden die Verknüpfungsbe-
vielfältige Neuerungen zu finden. bereiche verfeinert darstellen. In dingungen erweitert, so daß der
Ein Schwerpunkt der Entwicklung Bild 4 wurde die Wrap-Funktion so Anwender die notwendigen Bezie-
bildeten die Freiformflächen, auf genutzt, daß das Anschlußstück im hungen zwischen den einzelnen
die später im Zusammenhang mit rechten Bereich des Modells verfei- Bauteilen innerhalb einer Baugrup-
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pe einfacher definieren kann. Hin-


zugekommen sind unter anderem
Kugel-Kugel- und Kugel-Zylinder-
Kontakte. Eine dynamische Positio-
nierung ist ebenfalls möglich. Ver-
knüpfungsbeziehungen können
aber auch zeitweise unterdrückt
und, falls erforderlich, wieder akti-
viert werden. Das Model-Naviga-
tion-Tool (MNT) von Unigraphics, in
dem der Feature-Baum dargestellt
wird, ist mit der Version 16 auch von
Grund auf überarbeitet worden. Es Bild 2: Auszugs-
bietet Verbesserungen bei der Neu- schrägen können
strukturierung des Feature-Baumes, auch nachträglich
die unterschiedlichsten Sortierkri- innerhalb von schon
verrundeten Geo-
terien sowie den direkten Zugriff metriebereichen
auf die Feature-Charakteristika. angebracht werden.

Kontrollstruktur der Baugruppe und


die Rohkontur der einzelnen Kom-
ponenten definiert. Anschließend
erfolgt Schritt für Schritt die Model-
lierung und Detaillierung der Bau-
teile, wobei die Assoziativität zwi-
schen der Wave-Struktur und der
Baugruppenmodellierung jederzeit
erhalten bleibt.

Veränderungen lassen
Bild 3: Am Beispiel sich dynamisch darstellen
dieses Druckguß-
teiles sollen die Der Visual-Parameter-Editor (Bild
neuen Möglichkeiten 5) erleichtert hierbei die Festle-
bei der Erzeugung
»dünnwandiger« gung sowie die Modifikation der
Körpern demon- Abhängigkeiten, die sowohl in die
striert werden. 3D-Wave-Darstellung (Bild 7) als
Neue Formelemente können jetzt Bild 4: Mit Hilfe der Wrap-
direkt an beliebiger Stelle des Fea- Funktion lassen sich detaillierte
CAD-Modelle ...
ture-Baumes eingefügt werden. Dies
bedeutet für den Anwender eine
erhebliche Arbeitserleichterung.
Denn bisher mußten neue Form-
elemente zunächst an der aktuellen
Position, das heißt am Ende des Fea-
ture-Baumes erzeugt werden und
ließen sich erst anschließend ver-
schieben. Eine weitere neue Funk-
tion ist das Gruppieren von Formel-
ementen. So läßt sich zum Beispiel
eine Anzahl von Bohrungen zusam-
menfassen, um sie während der
Bearbeitung innerhalb einer kom-
plexen Baugruppe auszublenden
beziehungsweise zu unterdrücken.
Die Baugruppenmodellierung
wird zusätzlich durch die sogenann-
te Wave-Technologie unterstützt. Mit
ihrer Hilfe können schon in der Früh-
phase der Entwicklung die Bezie-
hungen zwischen den einzelnen
Baugruppenkomponenten nach ... durch eine Hüllgeometrie
umschließen, beispielsweise
dem Top-Down-Prinzip festgelegt um DMU-Untersuchungen
werden. Dazu wird lediglich die durchführen zu können.
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auch in die detaillierte Darstellung


der Baugruppe (Bild 6) übernom-
men werden. Die Veränderungen
lassen sich mit dem sogenannten
Update-Reviewer dynamisch veran-
schaulichen. Das heißt, daß die Ver-
änderungen mit Hilfe eines Schie-
bereglers stufenlos vom Ursprungs-
bis zum Endzustand visualisiert
werden können.
Jedoch geht die Wave-Funktiona-
lität weit über das bisher beschrie-
bene Beispiel hinaus. So läßt sich
unter anderem die Anzahl und die
Dicke von Spanten in einer Bau-
gruppe abhängig von den Aus-
maßen des Bauteiles per Formeln
festlegen, wobei die Ausprägung
der Spante automatisch angepaßt Bild 5: Der Visual-
Parameter-Editor
wird (Bild 8). Dadurch werden Span- erleichtert die
ten zugefügt, falls sich die Länge Festlegung und
des Bauteiles vergrößert oder die Modifikation der
Abhängigkeiten.
Spantendicke wird verkleinert,
wenn die Bauteilbreite reduziert
lierung und Produktdefinition einge- der Geometrie erforderlich. Die
wird. Ferner lassen sich auch Ver-
bunden werden. Punktewolke läßt sich nicht nur als
knüpfungen über mehrere Bau-
Um vorhandene reale Modelle Pixeldarstellung visualisieren, son-
gruppen hinweg definieren.
oder Prototypen, für die keine CAD- dern auch in unterschiedlichen,
Beschreibung vorhanden ist, in die schattierten Modi. Damit erhält der
Eine Vielzahl von Varianten Betrachter eine bessere Vorstellung
kann schnell definiert und CAD/CAM-Bearbeitung zu integrie-
ren, wird mit der Version 16 von Uni- von der Geometrie.
auch begutachtet werden graphics das ShapeScan-Modul zur Um ein Flächenmodell aus der
Mit dem Wave-Konzept bietet Uni- Flächenrückführung vorgestellt. gefilterten Punktewolke zu erzeu-
graphics Solutions eine Technik, die Nach dem Laden einer Punktewol- gen, muß diese zunächst in sinnvol-
es dem Anwender erlaubt, eine Viel- ke, die von einem 3D-Digitalisiersy- le Flächenabschnitte unterteilt wer-
zahl von Varianten zu definieren und stem erzeugt wurde, lassen sich den. Dazu dient die Split-Funktion,
zu begutachten, um anschließend verschiedene Filter aktivieren, um die Teilbereiche zur Weiterverar-
die beste Lösung auszuwählen. Die- die Datenmenge zu reduzieren. Bei- beitung extrahiert. Anschließend
se Möglichkeit besteht sowohl in spielsweise kann nur jeder dritte werden die Grenzen der zukünfti-
der frühen Konzeptphase als auch in Punkt gewählt werden oder die Da- gen Fläche sowie deren Verlauf
den späteren Konstruktionsphasen. tenreduzierung wird vom System festgelegt. Die so erzeugten Flächen
Dabei können auch jederzeit die krümmungsbezogen durchgeführt. lassen sich mit der originären Punk-
Ergebnisse der integrierten FEM- Denn in ebenen Bereichen sind tewolke vergleichen, um so zu kon-
Berechnungen oder anderer Simu- nur wenige Punkte, in stark ge- trollieren, ob die neu erzeugten
lationen zur Produktoptimierung krümmten Abschnitten dagegen re- Flächen mit dem realen Urmodell
und -überprüfung mit in die Model- lativ viele Punkte zur Beschreibung übereinstimmen (Bild 9).
Für die reine Flächenmodellie-
rung, wie sie beispielsweise im An-
wendungsbereich Produktdesign
Bild 6 (links) und 7: gefordert wird, stehen die Design-
Die Modifikationen
werden sowohl in die Studio-Zusatzmodule zur Verfügung.
Wave-Darstellung als Sie beinhalten umfangreiche Mo-
auch in den Zusam- dellierungs- und Analysefunktio-
menbau, hier eine
Explosionsdarstellung, nen, um ein sogenanntes Class-A-
übernommen. Styling, zum Beispiel für die Auto-
mobilindustrie, realisieren zu kön-
nen. So lassen sich beispielsweise
Designskizzen als Rasterdateien im
CAD-System hinterlegen. Auf die-
ser Grundlage können dann die ge-
wünschten Freiformflächen konstru-
iert werden. Mit Hilfe von Über-
brückungsflächen lassen sich
Flächen mit einander verbinden
oder noch vorhandene Löcher oder
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rungen zu bieten. Dabei steht der


Slogan »Predictive Engineering« als
Leitmotiv im Vordergrund. »Predic-
tive« läßt sich in diesem Fall wohl
am besten mit »vorausschauend«
oder »vorhersehbar« übersetzen.
Das bedeutet unter anderem, daß
die notwendigen Fertigungsprozes-
se am Rechner vorab simuliert wer-
den können. Ferner werden schon
Bild 9: Hier wird die Funktionalität bei der Konstruktion und später bei
des ShapeScan-Moduls vom
Einlesen der Punktewolke bis zum der CAM-Bearbeitung die in Frage
Vergleich von Flächenmodell kommenden Materialien, Maschi-
und Ursprungsdaten veranschaulicht. nen und Werkzeuge berücksichtigt.
Um die gesamte CAM-Bearbei-
Schlitze in den Modellen schließen,
tung zu erleichtern setzt Unigra-
wobei der Anwender die Wahl zwi-
phics Solutions auf fertigungsspezi-
schen tangentialen und krüm-
fische Assistenten, sogenannte
mungsstetigen Übergängen hat (Bild
Wizards, die beispielsweise für den
10). Ferner können die Flächen dy-
Werkzeug- und Formenbau (Mold)
namisch editiert werden. Wurde
sowie den Maschinenbau (Machi-
gleichzeitig die Analyse beispiels-
nery) verfügbar sind. Hier soll näher
weise über Reflektionslinien akti-
auf den Mold-Wizard eingegangen
viert, läßt sich die veränderte Flä-
werden, der den Anwender Schritt
chenqualität sofort beurteilen.
für Schritt durch den Formenbau-
Prozeß führt.
Der Slogan »Predictive
Engineering« steht als Dazu muß das entsprechende
Anwendungsmenü von links nach
Leitmotiv im Vordergrund rechts abgearbeitet werden. An-
gefangen von der Projektdefini-
Neben den CAD-Modulen lagen
tion und der Über nahme des
die Schwerpunkte der Unigraphics-
Spritzgießteiles über die Form-
Entwicklung schon immer auf den
stempel- und Formnesterstellung
CAM-Modulen, die eine durchgän-
bis zur Festlegung der Trenn-
gige Datennutzung ermöglichen,
flächen und der Ausformschrägen
damit sowohl der Entwicklungs-
sowie des automatisierten Werk-
und Konstruktionsprozeß als auch
zeugaufbaus. Durch die Assoziati-
der Fertigungs- und Produktions-
vität mit dem CAD-Modell des
prozeß unterstützt werden kann.
Spritzgießteiles lassen sich Ände-
Dementsprechend hat auch der
rungen, die in einem Modell - das
CAM-Bereich grundlegende Neue-
heißt der Form oder des zu ferti-
Bild 8: Die Ausprägung und auch die Anzahl genden Teiles - vollzogen werden,
der Spanten wird durch die Vorgaben vom Sy- direkt in das andere Modell über-
stem automatisch verändert. nehmen. Unterstützt durch die zur
Verfügung stehenden Bibliothe-
ken und die integrierte Wissens-
basis können die Bearbeitungs-
zeiten damit erheblich beschleu-
nigt, die Qualität erhöht und die
Kosten reduziert werden.

Die einmal definierten


Bearbeitungsschritte
lassen sich abspeichern
Der gesamte Fertigungsprozeß
wird im Operation-Navigation-Tool
(ONT) abgebildet und kann dort
auch modifiziert und erweitert wer-
den. Die definierten Bearbeitungs-
schritte können entweder komplett
gespeichert und später wiederver-
wendet werden oder Teilbereiche
lassen sich per Cut&Paste-Funktion
in andere Fertigungsprozesse über-
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nehmen. Der UG-PostBuilder ist für Dabei liefert der Windows-Stan- daß66 bis zu 40 Prozent Leistungs-
die Postprozessoren zuständig und dard an und für sich nicht die gra- steigerung bei den Berechnungen
erzeugt die NC-Programme für die vierenden Verbesserungen, sondern realisierbar sind. Gemeinsam mit
verschiedensten Werkzeugmaschi- die Art und Weise wie die Unigra- der einfacheren Handhabung und ei-
nen beziehungsweise deren Steue- phics-Entwickler diesen Standard ner optimierten Anwenderunterstüt-
rungen. Die Dokumentation erfolgt zur Bedienung ihres Systems inte- zung bietet sich so ein erhebliches
neuerdings im universellen HTML- griert haben. Ein weiterer Vorteil er- Rationalisierungspotential, daß durch
Format. Weiterhin sind neue CAM- gibt sich aus der Tatsache, daß der eine möglichst effiziente Arbeitsorga-
Module zum Fräsen von ebenen Unigraphics-eigene CAD-Kern Para- nisation wie Concurrent-Enginee-
Flächen und für die Drehbearbei- solid jetzt auch auf Mehrprozessor- ring-Konzepte noch weiter erhöht
tung angekündigt, wobei letzteres systemen von Intel lauffähig ist und werden kann. Weitere Informationen
fünf Achsen unterstützt und auf der diese vollständig nutzen kann. Zwar über die gesamte Produktpalette von
NURBS-Technologie (Non Uniform wird dadurch bei einem Zweipro- Unigraphics Solutions sind auf der
Rational B-Splines) basiert. zessorsystem nicht die doppelte Lei- neuen deutschsprachigen Home-Pa-
stung erreicht, aber erste Anwender- ge unter www.unigraphics.de zu fin-
Neue Funktionalitäten erfahrungen mit der Beta-Version den. Dort werden auch die Vertriebs-
zur Bauteiloptimierung von Unigraphics V16 haben gezeigt, und Software-Partner aufgelistet. .-fr-
wurden in UG integriert
Auch im CAE-Bereich hat Unigra-
phics Verbesserungen aufzuwei-
sen, auf die in diesem Rahmen je-
doch nicht näher eingegangen wer-
den kann. Genannt werden sollten
jedoch die neuen Funktionalitäten
zur Bauteiloptimierung (Shapeopti-
mization), schnellere Vernetzungs-
algorithmen sowie die Integration
von Ergebnissen der Bewegungssi- Bild 10: Auch für den
mulation in die FEM-Analyse. Bereich des Produkt-
designs sind neue
Außerdem werden im Kinema- Modellierungs- und
tik-Modul jetzt Möglichkeiten für Analysefunktionen
dynamische Berechnungen und ergänzt worden.
Kontaktprobleme geboten. Die Mo-
dule »UG/Scenario for Structures«
und »UG/Scenario for Motion« be-
nutzen Solver von den Systemen
Ansys, Nastran und Adams. Auf
diese Weise können weitere Pro-
dukte der Unigraphics-Par tner
MSC, Ansys und Mechanical Dyna-
mics genutzt werden.
Insgesamt gesehen werden mit
der Version 16 des CAD/CAM/CAE-
Systems Unigraphics die vorhande-
nen Prozeßketten noch stärker
berücksichtigt. Das Wizard-Konzept
ist ein prägnantes Beispiel dafür.
Andererseits wurde die gesamte
Handhabung des Systems verein-
facht. Dies reicht von vielfältigen
Automatismen bis zur neuen Win-
dows-Benutzeroberfläche.

Unigraphics Solutions GmbH Unigraphics Solutions Unigraphics Solutions AG


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Internet: http://www.ugsolutions.de

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