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Technische Regeln der

Trinkwasserinstallation TRWI

Werner Harst
Verkaufsberater Technik

Michael Weigner
Verkaufsberater Objekte
Trinkwasserverordnung und TRWI

Übersicht

 Novellierte Trinkwasserverordnung November 2011

 DIN EN 806

 DIN 1988 – 300

Vorname, Name 2
Trinkwasserverordnung und TRWI

Trinkwasserverordnung 2011

Pressemitteilung, Berlin, Oktober 2011, Nr.54

Geänderte Trinkwasserverordnung tritt am 1. November 2011 in Kraft

Am 01. November 2011 tritt die Erste Verordnung zur Änderung der Trinkwasserverordnung
(TrinkwV) in Kraft. Diese ist am 03. Mai 2011 von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr
unterzeichnet und am 11. Mai 2011 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden. Mit der
Trinkwasserverordnung wird die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch
geregelt.

Die Änderungen der seit 2001 geltenden Trinkwasserverordnung berücksichtigen


neue wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Bereichen Trinkwasserhygiene und
Verbraucherschutz. So werden zum Beispiel ein Grenzwert für Uran im Trinkwasser
und ein technischer Maßnahmenwert für die Legionellenkonzentration in Trinkwasser-
Installationen festgelegt.
Vorname, Name 3
Trinkwasserverordnung und TRWI

Trinkwasserverordnung 2011

Hinweis:
Die nachfolgenden Erläuterungen können ausschließlich zum besseren
Verständnis herangezogen werden und dienen als Wegweiser durch die
Verordnung. Eine rechtlich bindende Auskunft kann nur von der zuständigen
Behörde (Gesundheitsamt) erteilt werden.

Bundesministerium für Gesundheit


http://www.bmg.bund.de

Vorname, Name 4
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Trinkwasserverordnung 2011
Mer
ke!
Trin
§ 3 Begriffsbestimmungen k
Anla wasser
gen inst
Neueinteilung der Versorgungsanlagen: n a allat
§ 3, ch ione
Nr. n si
§ 3, Nummer 2, A 2e nd

a) WVA ≥ 10 m³/Tag oder ≥ 50 Personen (zentrale Wasserwerke)

b) WVA < 10 m³/Tag (gewerblich, öffentlich)

c) Eigenversorgungsanlagen < 10 m³/Tag

d) WVA in Land-, Wasser- und Luftfahrzeugen (mobil)

e) Trinkwasser-Installation, Abgabe aus a) oder b)

f) WVA, die nur zeitweilig betrieben werden


Vorname, Name 5
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Trinkwasserverordnung 2011

§ 6 Chemische Anforderungen / § 7 Indikatorparameter

- erstmals gibt es eine Anzeige- und Untersuchungspflicht hinsichtlich Legionellen.


- der technische Maßnahmenwert von 100 Legionellen pro 100 ml Trinkwasser darf
weder erreicht noch überschritten werden !
- Senkung der Grenzwerte Blei von 0,025 mg/l auf 0,010 mg/l ab Dezember 2013
- Verpflichtung der Betreiber zur Information an die Verbraucher über das Vorhandensein
von Blei als Werkstoff, ab 2013
- Aufnahme des Grenzwertes für Uran von 0,01 mg/l
- Senkung der Grenzwerte für Cadmium von 0,005 mg/l auf 0,003 mg/l

Vorname, Name 6
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Wasserversorgungsanlagen sindA

e) Anlagen der Trinkwasser-Installation

„Trinkwasser-Installation“ die Gesamtheit der Rohrleitungen, Armaturen und


Apparate, die sich zwischen dem Punkt des Übergangs von Trinkwasser aus einer
Wasserversorgungsanlage und dem Punkt der Entnahme von Trinkwasser
befinden.

Vorname, Name 7
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Trinkwasserverordnung 2011

Was ist neu ?

• Der „Technische Maßnahmenwert“ für die Legionellenkonzentration im


Trinkwasser:

• Er beträgt 100 Legionellen (KBE) in 100 Milliliter Wasser.

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Vorname, Name 9
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Trinkwasserverordnung 2011

Der technische Maßnahmewert ist:

• kein medizinischer Grenzwert!!!


• Er grenzt nicht eine ungefährliche Situation ab von einer,
in der eine Gesundheitsgefährdung erwartet wird.
• Ist ein empirischer Aktionsauslöser
• Gilt nur für systemische Belastung
• Gilt nur bei Probenahme gemäß TrinkwV

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Überschreiten heißt:

• Hinweis auf vermeidbare technische Mängel in der Trinkwasser-Installation.


• Gesundheitsgefährdung nicht sicher auszuschließen.
• Betreiber kann verpflichtet werden, eine Gefährdungsanalyse durchzuführen.
• Ortsbesichtigung durch Gesundheitsamt möglich.

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Gefahrenanalyse heißt:
• Sie klärt, ob die Trinkwasser-Installation hygienisch-technisch so beschaffen ist,
dass eine Vermehrung von Legionellen unter Kontrolle ist.
- Müssen Veränderungen im System vorgenommen werden?
- Welche Verbraucher sind betroffen?
• a.a.R.d.T. eingehalten?
• Temperaturniveau?
• W551?
• Hydraulischer Abgleich?
• Totstränge, Stagnation?
• Werden Risikogruppen versorgt (Krankenhaus, AltenheimA)?
Vorname, Name 12
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Neu: Jährliche Untersuchungspflicht

• § 14 der Trinkwasserverordnung gilt für Unternehmer oder sonstige Inhaber einer


Trinkwasser-Installation,

− die eine Großanlage nach der Definition der a.a.R.d.T. zur


Trinkwassererwärmung betreiben und
− die Trinkwasser im Rahmen einer gewerblichen oder öffentlichen Tätigkeit
abgeben und
− die Duschen oder ähnliche Einrichtungen vorhalten, in denen es zu einer
Vernebelung des Trinkwassers kommt.

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Was sind Großanlagen?

Großanlagen sind Speicher-Trinkwassererwärmer und zentrale Durchfluss-


Trinkwassererwärmer mit einem Inhalt von:

- mehr als 400 Litern und/oder mehr als 3 Liter im Fließweg zwischen dem
Abgang des Trinkwassererwärmers und i.d.R. der entferntesten
Entnahmestelle.

- Alle Anlagen, die nicht zu den Kleinanlagen gerechnet werden können


(DVGW W551), z.B. Ein- und Zweifamilienhäuser.

Vorname, Name 14
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§ 14 Untersuchungspflicht

Definition der 3 Liter Regel

Die 3 Liter Regel zur Verdeutlichung :


10 Meter 15 er ~ 1,3 l
5 Meter 18er ~ 1,0 l
3 Meter 22er ~ 0,9 l
18 Meter Rohrstrecke ~ 3,2 l -> Wasserinhalt, somit eine Großanlage
nach Arbeitsblatt DVGW W 551
Wasserinhalt Edelstahlrohre:
15 x 1 = 0,13 l/m
18 x 1 = 0,20 l/m
22 x 1,2 = 0,30 l/m
28 x 1,2 = 0,51 l/m
35 x 1,5 = 0,80 l/m

Vorname, Name 15
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Trinkwasserverordnung 2011

Beispiele:
Untersuchungspflichtig (TrinkwV §14):

• Altenheim, Krankenhaus, REHA-Klinik


• Fitnesstudio mit Duschen für die Kunden
• Mietwohnung

Nicht untersuchungspflichtig (TrinkwV §14):

• Selbst bewohntes Eigenheim


• Bürogebäude mit Duschen
• Arztpraxis
• Handwerksbetrieb mit Duschen für Mitarbeiter

Vorname, Name 16
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Trinkwasserverordnung 2011

Die Betreiberuntersuchung

• Bei den Betreiberuntersuchungen wird die TW-Installation „ergänzend


systemisch“ untersucht.
• Bei der Untersuchung gehtA es ausschließlich um die Feststellung, ob die
Trinkwasser-Installation in ihren zentralen Teilen (Speicher, Zirkulationssystem)
mit Legionellen belastet ist.*
• §14 TrinkwV: Ader InhaberAhat das Wasser durch ergänzende systemische
Untersuchungen A
• Aan mehreren repräsentativen Probennahmestellen auf Legionellen zu
untersuchen oder untersuchen zu lassen.
• Ahaben sicherzustellen, dass nach den a.a.R.d.T. geeignete
Probennahmestellen an den Wasserversorgungsanlagen vorhanden sind.
• Die Proben müssen nach den a.a.R.d.T entnommen werden.
Vorname, Name 17
*Kommentar BR 510
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Trinkwasserverordnung 2011

Mitteilung BMG vom 23.01.2012

• „Ziel der systemischen Untersuchungen gemäß Trinkwasserverordnung ist es


weiterhin, die zentralen Teile der Trinkwasser-Installation zu untersuchen.
• Die Einbeziehung von Einzelzuleitungen ist durch die Trinkwasserverordnung
nicht gefordert.“

Vorname, Name 18
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Trinkwasserverordnung 2011

Was sagt u.a. das UBA* dazu?

• Die Probennahmestellen sollen so kurz wie möglich A (an das System)


angebunden sein.
• Die Probennahmestellen an den Steigsträngen sind an den Stellen mit der
längsten Fließstrecke vom Trinkwassererwärmer einzubauen. Einzelzuleitungen
zu Entnahmearmaturen bleiben dabei unberücksichtigt.
• Probennahmestellen, bei denen die Einzelzuleitung offensichtlich besonders
lang ist, sind für eine systemische Untersuchung ungeeignet.
• Die Verpflichtung für Planer, Einrichtungen zur fachgerechten Probenahme
vorzusehen, ergibt sich aus der VDI‐Richtlinie 6023. Sie ist auch enthalten im
(Entwurf) der DIN 1988‐200.

Vorname, Name *UBA 17.1.2012 19


Trinkwasserverordnung und TRWI

2. Speicheraustritt 1. Speichereintritt

Vorname, Name 20
Trinkwasserverordnung und TRWI

Trinkwasserverordnung 2011

Probenahme: Wie durchzuführen?

• Erstuntersuchung: an mindestens drei Stellen im Gebäude (orientierend W551,


DVGW Info Nr.74, Twin Nr. 06, UBA 2012).
• Am Trinkwassererwärmer: 1. Austritt, 2. Eintritt Zirkulationsleitung, 3. Peripher an
Steigsträngen (z.B. hydraulisch ungünstigster Strang).
• Es ist weder nötig noch sinnvoll, alle Wohnungen eines Gebäudes in die
Untersuchung einzubeziehen.
• In der Regel Beprobung an speziellen Entnahmeventilen. Duschen und
Mischwässer sind für systemische Untersuchungen ungeeignet.
• Probenahme nach Vorgabe der TrinkwV bzw. UBA 2012
• Probenahme ausschließlich durch ein akkreditiertes und gelistetes Labor.
Vorname, Name 21
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Trinkwasserverordnung 2011

Probennahmestellen gemäß DVGW-Arbeitsblatt W551

Vorname, Name 22
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Trinkwasserverordnung 2011

Intervalleverlängerung möglich?

Das Gesundheitsamt kann das Untersuchungsintervall verlängern, wenn:

• mindestens drei aufeinander folgende Untersuchungen keine Beanstandungen ergaben und


• die Anlage und Betriebsweise den a.a.R.d.T. nachweislich entspricht
• die Anlage und Betriebsweise nicht verändert wurde.
• Untersuchungsergebnisse vor 1.November 2011 können berücksichtigt werden.
• Gilt nicht für Bereiche mit höherem Risiko (z.B. Krankenhaus)!

Vorname, Name 23
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Trinkwasserverordnung 2011

Neu: Anzeigeplicht nach § 13

Unternehmer oder sonstige Inhaber einer Trinkwasser-Installation,


die eine Großanlage zur Trinkwassererwärmung betreiben und die Trinkwasser
im Rahmen einer gewerblichen oder öffentlichen Tätigkeit abgeben (z.B.
Vermieter, Krankenhaus, Altenheim), haben den Bestand unverzüglich dem
Gesundheitsamt anzuzeigen. Dies muss aus eigenem Antrieb geschehen. Es
bedarf keiner Aufforderung. Viele Gesundheitsämter stellen Formulare bereit.

Vorname, Name 24
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Trinkwasserverordnung 2011
Neu: Anzeigeplicht nach § 13
Unternehmer oder sonstige Inhaber einer Trinkwasser-Installation (z.B. Vermieter,
HotelA) haben dem Gesundheitsamt unverzüglich anzuzeigen, wenn der
technische Maßnahmewert erreicht oder überschritten wurden.

-Unverzügliche Ursachenklärung, wenn das Wasser den Anforderungen


der TrinkwV nicht entspricht.
-Ggfls. Maßnahmen zur Abhilfe durchzuführen und das GA darüber zu
informieren.
-Gilt auch für Kaltwasser!!!.
-Verbraucher müssen nach § 21 über aktuelle Wasserqualität informiert
werden.
-Jedes Analysenergebnis ist dem GA innerhalb von 14 Tagen zu
übermitteln.
Vorname, Name 25
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§ 13 Anzeigepflichten

Die Anzeigepflicht betrifft den Eigentümer oder Betreiber der


Wasserversorgungsanlage bei gewerblicher oder öffentlicher Tätigkeit

Anzeige Errichtung Erstmalige Bauliche oder Übergang Stilllegung


Inbetriebnahme betriebs- Eigentum
oder Wieder- technische oder
inbetriebnahme Veränderung Nutzungs-
recht auf
Anlage
andere
Personen
(§ 3 Nr. 2.e) Innerhalb von
TW-Installation mindestens 4 Wochen vorher 3 Tagen

Vorname, Name 26
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Trinkwasserverordnung 2011

Anmerkung:

• Unterscheidung Großanlagen - Kleinanlagen sagt nichts über tatsächliches


Infektionsrisiko aus.
• Aus Sicht der Hygiene: Keine anderen Maßstäbe an Kleinanlagen als an
Großanlagen.
• Gesundheitsschutz hat oberste Priorität!
• Infektionen durch Legionellen können zu 100% vermieden werden!

Vorname, Name 27
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TRWI

Technische Regeln der Trinkwasserinstallation

• Stand der Normung


• Transport und Lagerung
• Stagnation und Verweilzeit
• Trinkwasser-Verteilungssysteme
• Temperaturen
• Dichtheitsprüfung
• Berechnung DIN 1988 - 300

Vorname, Name 28
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TRWI
DIN EN- und DIN- Normung zukünftig (Ziel: Mai/Juni 2012)
Europäische Norm nationale Ergänzungsnorm
DIN EN Titel DIN Titel
806-1 Allgemeines

1988-200 Planung
Druckerhöhung mit
1988-500 drehzahlgeregelten
806-2 Planung
Pumpen
Feuerlösch-
1988-600
und Brandschutzanlagen
806-3 Berechnung 1988-300 Berechnung

806-4 Installation
Betrieb und
806-5
Wartung
Schutz des
1717 1988-100 Schutz des Trinkwassers
Vorname, Name Trinkwassers 29
Trinkwasserverordnung und TRWI

"alte"
Europäische Normen DIN 1988
nationale Ergänzungsnormen, Stand Juni 2012

DIN EN Titel Stand DIN DIN Titel Stand Anmerkung


keine Ergänzungsnorm
806-1 Allgemeines 2001-12 1988-1 - - -
erforderlich

1988-2 1988-200 Planung - Weisdruck

Druckerhöhung mit
806-2 Planung 2005-06 1988-5 1988-500 drehzahlgeregelten 2011-02 Weißdruck
Pumpen

Feuerlösch-
1988-6 1988-600 1 und 2010-12 Weißdruck
Brandschutzanlagen

806-3 Berechnung 2006-07 1988-3 1988-300 Berechnung - Weisdruck

keine Ergänzungsnorm
806-4 Installation 2010-06 1988-2 - - -
erforderlich

Betrieb und keine Ergänzungsnorm


806-5 2012-04 1988-8 - - -
Wartung erforderlich

Schutz des Schutz des


1717 2011-08 1988-4 1988-100 2011-08 Weißdruck
Trinkwassers Trinkwassers

keine Ergänzungsnorm
Korrsosion
1988-7 - - erforderlich, da weitestgehend in DIN 1988-200
und Steinbildung
enthalten
1 Die korrespondierenden Normen DIN 14462 und 14464 sind im Entwurf

Vorname, Name 30
Trinkwasserverordnung und TRWI

TRWI
Transport und Lagerung

DIN EN 806-2, 18.5


Alle Bauteile sind durch den Anlagenerrichter so zu
lagern, dass eine Verschmutzung der inneren
Oberflächen vermieden wird.

E DIN 1988-200, 3.4.5


Quelle: sbz-monteur 2009-09-28
Die Transportkette für die Anlagenteile ist so zu
gestalten, dass
• die Innenverschmutzung durch Erde, Schlamm,
Schmutzwasser usw. vermieden wird und
• die Transport- und Lageranleitungen der Hersteller
eingehalten werden.

VDI 6023, Bl. 1, 4.7


Um den einwandfreien Zustand der Anlagenteile zu
erhalten, dürfen ihre Schutzvorrichtungen erst
unmittelbar vor der Montage entfernt werden. Quelle: TAB 2009-09
Vorname, Name 31
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TRWI

Transport und Lagerung

Hygienisch verpackt

Vorname, Name 32
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TRWI

Stagnation

DIN EN 806-4, 4.8


Entnahmearmaturen und Rohrleitungen sind so anzuordnen, dass die
Stagnation verringert wird.

DIN 1988-200, 3.7.2


Voraussetzungen zur Verminderung der Vermehrung von Mikroorganismen
in Trinkwasser-Installationen:
- Minimierung von Stagnation
- Rückbau von nicht mehr genutzten Leitungen und Anlagenteilen

Vorname, Name 33
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TRWI
Stagnation und Verzweigungsgrad

Vorname, Name 34
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TRWI

Verteiler mit Einzelzuleitung

Vorname, Name 35
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TRWI

T-Stück-Installation

Vorname, Name 36
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TRWI

Reihenleitung

Vorname, Name 37
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TRWI

Ringleitung

Vorname, Name 38
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TRWI

Stockwerksinstallationen im Vergleich

Verteiler mit
T-Stück-Installation Strangleitung Ringleitung
Einzelzuleitung

Stichleitung ja ja nein nein

Ausstoßzeit gering erhöht gering groß

Stagnationspotenzial hoch hoch gering sehr gering

Trinkwasserhygiene - - + ++
Druckverlust ++ - - ++
Vorname, Name 39
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TRWI
Temperaturen

DIN EN 806-2, 3.6


30 s nach dem vollen Öffnen einer Entnahmestelle sollte die
Wassertemperatur nicht 25 °C für Kaltwasserstellen übersteigen und sollte
nicht weniger als 60 °C für Warmwasserentnahmestellen betragen, sofern
dem nicht örtliche oder nationale Regelungen entgegenstehen.

DIN 1988-200, 3.6


Maximal 30 s nach dem vollen Öffnen einer Entnahmestelle darf die
Kaltwassertemperatur 25 °C nicht übersteigen und die
Warmwassertemperatur muss mindestens 55 °C betragen.

DIN 1988-200, 3.11


Installationsschächte und -kanäle für Trinkwasserleitungen kalt müssen so
geplant werden, dass eine Trinkwassertemperatur von 25 °C möglichst nicht
überschritten wird.
Vorname, Name 40
Trinkwasserverordnung und TRWI

TRWI

Temperaturen

Ausnahmen

DIN 1988-200, 9.6.2.3


Mindestbevorratungstemperatur ≥ 50 °C bei Ein- und Zweifamilienhäusern mit
hohem Wasseraustausch (3 Tage sichergestellt !). Der Betreiber muss über
das Gesundheitsrisiko informiert werden.

DIN 1988-200, 9.6.2.4


Austrittstemperatur bei dezentralen Trinkwassererwärmern ≥ 50 °C

Vorname, Name 41
Hygienische Anforderungen
Trinkwasserverordnung und TRWI

Risikofaktor: Kaltwassertemperaturen > 25°C


 Reduzierung der Wärme abgebenden Oberflächen

konventionell oben liegender Zirkulations-Inliner


Zirkulationssammler
Hygienische Anforderungen
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Oben liegender Zirkulationssammler


Hygienische Anforderungen
Trinkwasserverordnung und TRWI

Innen liegende Zirkulation


Hygienische Anforderungen
Trinkwasserverordnung und TRWI

Innen liegende Zirkulation

 Mapress Edelstahl / Kupfer DN 25 und DN 32


 Geberit Mepla DN 32
Hygienische Anforderungen
Trinkwasserverordnung und TRWI

Bestimmungsgemäßer Betrieb

DIN EN 806-2, 18.3


Um Stagnation zu vermeiden, ist die Installation so zu planen, dass unter normalen
Betriebsbedingungen eine regelmäßige Erneuerung des Trinkwassers erfolgt.

E DIN EN 806-5, 7
Installationen, die nach ihrer Fertigstellung nicht innerhalb von sieben Tagen in
Betrieb genommen oder die länger als sieben Tage stillgelegt werden, sind am
Hausanschluss (Hauptabsperrarmatur) abzusperren und zu entleeren oder das
Wasser ist regelmäßig zu erneuern.

E DIN 1988-200, A
Eine über einen längeren Zeitraum (7 Tage nach DIN EN 806-5) nicht genutzte
Trinkwasser-Installation ist eine nicht bestimmungsgemäß betriebene Trinkwasser-
Installation
Hygienische Anforderungen
Trinkwasserverordnung und TRWI

Bestimmungsgemäßer Betrieb der Anlagen gemäß


der Forderung nach regelmäßiger
Wassererneuerung, z. B. durch:

• Geberit Hygienespülung
Hygienische Anforderungen
Trinkwasserverordnung und TRWI

Bestimmungsgemäßer Betrieb der Anlagen gemäß der Forderung nach


regelmäßiger Wassererneuerung, z. B. durch:

• Geberit HyTronic WC-Steuerung


(infrarot)

• Geberit HyTronic Urinalsteuerung


(infrarot)

• Geberit HyTronic WT-Armatur


(infrarot)
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DIN EN 806-4

Dichtheitsprüfung

DIN EN 806-4 / 6.1.3.1 / Tab. 6

Vorname, Name 49
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DIN EN 806-4

Dichtheitsprüfung

Verfahren A Verfahren B Verfahren C


DIN EN 806-4 DIN EN 806-4 DIN EN 806-4
6.1.3.2 / Bild 2 6.1.3.3 / Bild 3 6.1.3.4 / Bild 4

Vorname, Name 50
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DIN EN 806-4

ZVSHK Merkblatt
Dichtheitsprüfungen von Trinkwasser-Installationen
mit Druckluft, Inertgas oder Wasser / 2011

 Vereinheitlichung der in DIN EN


806-4 genannten „nassen“
Verfahren in Anlehnung an
Verfahren B
 1 Verfahren Luft für alle Werkstoffe
 Dichtheitsprüfung mit Luft ist die
Regel

Quelle: ZVSHK Prüfstand


Vorname, Name 51
Trinkwasserverordnung und TRWI

Berechnung DIN 1988-300

Senkung der Spitzenvolumenströme über alle Nutzungsarten

Beispiele

Wohngebäude Schulen
10
10

Spitzendurchfluss [l/s]
Spitzendurchfluss [l/s]

1 1

0,1 0,1
0,1 1 10 100 0,1 1 10 100
Summendurchfluss [l/s] Summendurchfluss [l/s]

Alt: V̇R < 0,5 l/s Alt: V̇R ≥ 0,5l/s Neu


Neu Alt

Vorname, Name 52
Trinkwasserverordnung und TRWI

Berechnung DIN 1988-300

Einführung von Nutzungseinheiten

 Neuer Gleichzeitigkeitsansatz im
endsträngigen Bereich

• Nutzungseinheit = in sich
abgeschlossener Sanitärraum,
wie z.B. Badezimmer oder Küche
• Keine Anwendung der VS-Formeln in
einer Nutzungseinheit
• Es werden lediglich die zwei größten
Einzelberechnungsdurchflüsse addiert
• Ziel: Reduzierung der Volumenströme

Vorname, Name 53
Trinkwasserverordnung und TRWI

Berechnung DIN 1988-300

Nutzungseinheiten Beispiel 1

V& R = 0,13 l s
V& R = 0,07 l s V& R = 0,15 l s

V& = 0,15 l s + 0,13 l s V& = 0,15 l s + 0,13 l s V& = 0,15 l s


V& = 0,28 l s V& = 0,28 l s

Vorname, Name 54
Trinkwasserverordnung und TRWI

In einer NE werden nicht berücksichtigt:


Berechnung DIN 1988-300 - ein zweites Waschbecken
- eine Dusche zur Badewanne
- ein Bidet
Nutzungseinheiten Beispiel 2
- ein Urinal

V& R = 0,15 l s

V& R = 0,07 l s V& R = 0,07 l s


V& R = 0,13 l s V& R = 0,30 l s V& R = 0,15 l s
V& R = 0,07 l s

& = 0,15l s + 0,13l s


V V& = 0,15 + 0,07 V& = 0,15 + 0,07 V& = 0,15 + 0,07 V& = 0,15 + 0,07 V& = 0,15 l s V& = 0,15 l s
& = 0,28l s
V V& = 0,22 l s V& = 0,22 l s V& = 0,22 l s V& = 0,22 l s

Vorname, Name 55
Trinkwasserverordnung und TRWI

Berechnung DIN 1988-300


Küche ist eigene Nutzungseinheit
 2 Nutzungseinheiten an einer Stockwerksinstallation
Nutzungseinheiten Beispiel 3
V& R = 0,07 l s
V& R = 0,13 l s
NE 1
NE 1 & = 0,07 l s
VR

NE 2 & = 0,15 l s
VR

NE 1

V& = 0,15NE1 + 0,13NE1 + 0,07NE 2 V& = 0,15 NE1 + 0,07 NE1 + 0,07 NE 2 V& = 0,15NE1 + 0,07NE 2 V& = 0,15 l s
V& = 0,35 l s V& = 0,29 l s V& = 0,22 l s

Vorname, Name 56
Trinkwasserverordnung und TRWI

Berechnung DIN 1988-300

Nutzungseinheiten vs. Spitzenvolumenstrom


Überlagerte Regel:

V& NE1 V& NE 2


Nutzungseinheit 1 Nutzungseinheit 2

Wird an eine Teilstrecke eine zweite NE


angeschlossen, addieren sich die
Spitzendurchflüsse der beider NEs, sofern der
sich damit ergebende Spitzendurchfluss
kleiner ist als der nach Gleichung (9)
berechnete.

(9 ) (
V& S = a ∑ V& R )
b
−c

Vorname, Name
(
V& S nach (9 ), wenn V& S( 9 ) < V& NE1 + V& NE 2 ) 57
Trinkwasserverordnung und TRWI

Berechnung DIN 1988-300

Berechnungsstartpunkt nach dem Wasserzähler


 Der Wasserversorger ist aufgefordert, den Fließdruck pminWZ
(statischer Druck bei Spitzenvolumenstrom) nach dem Wasserzähler
anzugeben.

pmin WZ ≥ pmin FL + ∆p geo + ∑ ∆p Ap + ∑ (R ⋅ l + Z )

 Wenn das WVU lediglich den Mindestversorgungsdruck in der


Versorgungsleitung pminV angibt oder über die Hausanschlussleitung keine
hydraulisch relevanten Daten verfügbar sind, werden pauschal angesetzt:
- Druckverlust der Hausanschlussleitung ∆pHAL= 200 hPa
- Druckverlust im Hauswasserzähler ∆pWZ = 650 hPa

Vorname, Name 58
Trinkwasserverordnung und TRWI

Berechnung DIN 1988-300

Berücksichtigung des Einflusses der Temperatur

Vorname, Name 59
Trinkwasserverordnung und TRWI

Berechnung DIN 1988-300

Berechnung mit Hersteller spezifischen Daten


 Keine pauschalierten Verfahren mehr,
ausschließlich differenzierter Rechengang mit
 Rohrinnendurchmesser di
 Widerstandsbeiwerte ζ
 Berechnungsdurchfluß VR
 Mindestfließdruck pminFL
 Apparatedruckverluste ∆pAp
 Ausnahmen
 Referenzwerte für produktneutrale Ausschreibungen
 Realwerte im Rahmen der Ausführungsplanung
Vorname, Name 60
Trinkwasserverordnung und TRWI

E DIN 1988-300

Spannungsfeld öffentliche Ausschreibung


Trinkwasserverordnung und TRWI

E DIN 1988-300

Herstellerspezifische Planung  Produktneutrale Ausschreibung  Angebot funktioniert


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E DIN 1988-300

Herstellerspezifische Planung  Produktneutrale Ausschreibung  Angebot funktioniert nicht


Trinkwasserverordnung und TRWI

E DIN 1988-300

 3 Referenzwerttabellen für Zeta-Werte und Rohrinnendurchmesser


in DIN 1988-300, um im Grundsatz eine produktneutrale Planung zu
ermöglichen.

Metallische Rohrwerkstoffe

Verbundrohre und PEX

Vollkunststoffrohre
(stoffschlüssige Klebe- und Schweißverbindungen)
Trinkwasserverordnung und TRWI

Berechnung DIN 1988-300

Modifizierte Berechnung von Zirkulationsanlagen


 Lastberechnung mit dem Ziel, in allen Teilstrecken die minimal möglichen
Rohrleitungsinhalte auf mindestens 55 °C zu halten.
 Ausnutzung von Beimischpotential
(Anhebung der Temperatur in der Sammelleitung durch Beimischung von
wärmerem Wasser aus den Strängen)
 Keine konstanten
Strangkopftemperaturen mehr
 Geringere Volumenströme
und geringere Förderhöhe möglich

 Energieeinsparung

Vorname, Name Quelle: Bachelor Thesis / Tanja Hessels 65

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