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Elektrotherapie
BEDIENUNGSANLEITUNG
v100AS2012/03/23GE-EN110z3
INHALTSVERZEICHNIS
Die Elektrotherapie ist eine der sehr erweiterten Prozeduren der physikalischen Therapie. Bei einer richtigen
Indikation und Anwendung kann sie sehr wirksam sein. Jedoch kann sie weder aus dem Kontext der komprehensiven
Therapie entfernt werden, noch als Allheilmittel angesehen werden.
Die meisten der physikalischen Prozeduren haben ähnliche Wirkungen und einer von ihnen kann nach den
Parametern dominant sein. Die wichtigsten Auswirkungen sind:
• analgetisch,
• muskelentspannend, trophotrop und antiödematös.
Durch die Wahl einer bestimmten Prozedur und ihrer Parameter wählt man dann auch manche dieser angeführten
Auswirkungen oder ihre eventuelle Kombination.
Bemerkung
Es ist den Autoren der Bedienungsanleitung klar, dass es auf einem so kleinen Gebiet nicht möglich ist, die ganze
Problematik der Elektrotherapie bis ins Einzelne zu behandeln. Daher mussten sie manche Verallgemeinerungen und
Vereinfachungen zulassen, die sich aus der Beschränkung des Umfangs dieses Textes ergeben. Ausführlichere
Informationen entnehmen Sie bitte der heute schon verfügbaren Literatur, die im Kapitel 4 EMPFOHLENE literaturtur
angeführt sind.
Der galvanische Strom (auch kontinuierlich genannt) ist ein Strom mit konstanter Intensität. Er ist immer ein
Gleichstrom. Er wird vor allem zur Iontophorese verwendet oder es wird sein trophischer (durchblutungsfördernder)
Stimulationseffekt ausgenützt. Der große Nachteil des galvanischen Stroms ist die Gefahr einer chemischen
Schädigung des Gewebes unter den Elektroden. Die Ursache der Schädigung ist einerseits die unter der Anode
entstehende Salzsäure und andererseits das unter der Kathode entstehende Natriumhydroxid. Eine ähnliche Gefahr
mit Gewebeschäden betrifft auch einen beliebigen Gleichstrom (z.B. Diadynamik). Gleichströme dürfen auch bei
Patienten mit Metallimplantaten nicht verwendet werden!
In letzter Zeit wird dieser Strom durch einen galvanisch unterbrochenen Strom ersetzt. Dieser Strom hat gleiche
Wirkungen (galvanischer Bestandteil dieses Stroms bildet 95 %), aber er wird aufgrund der Unterbrechungen der
ursprünglich kontinuierlichen Intensität durch eine Frequenz von 8 kHz von Patienten besser vertragen. Er ist vor
allem für die Iontophorese geeignet.
2.2 GLEICH-/IMPULSSTROM
Der Strom mit variabler Intensität, der jedoch nur eine Polarität hat, wird ein Impuls-Gleichstrom genannt. Die
Grundform des Impulses kann sehr unterschiedlich sein. Dazu gehören zum Beispiel diadynamische Ströme (sie
stellen eine Kombination des Impuls-Gleichstroms – „Dosis“ und des galvanischen Stroms - „Basis“ dar),
Rechteckimpulse (z.B. Träbert-Strom), Dreieckimpulse und auch exponentielle Impulse einer Polarität.
Nach der verwendeten Frequenz und Intensität hat er einen reizenden, trophischen und analgetischen Effekt. Der
Gleichstrom mit variabler Intensität hat im Allgemeinen das gleiche Risiko wie der galvanische Strom (Verätzung der
Hautoberfläche) und erfordert daher eine sorgfältige Einhaltung des richtigen Verfahrens, insbesondere bzgl. der
verwendeten Intensität in Korrelation zur Länge der Anwendung.
Der Haupteffekt ist ein Reizeffekt, der sich insbesondere unter der Kathode - eine negative grüne Elektrode -
manifestiert.
2.3 WECHSELSTROM
Der Wechselstrom ist im Vergleich zum Gleichstrom sicherer und wird von Patienten besser subjektiv vertragen. Die
Grundform des Impulses kann wieder sehr verschiedenartig sein: rechteckige, dreieckige, harmonisch sinusförmige,
Exponential- und kombinierte Impulse. Er kann entweder alternierend, symmetrisch oder asymmetrisch sein. Er hat
jedoch immer eine Gleichstromkomponente Null. Deshalb kommt es unter den Elektroden zu keiner chemischen
Störung der Haut.
Er ermöglicht deshalb auch länger dauernde Anwendungen und dies sogar auch bei Patienten mit Metallimplantaten.
Absolute Kontraindikationen stellen auch weiterhin implantierte elektronische Stimulatoren des Typs der
Herzschrittmacher dar. Von Wechselströmen beginnen sich in letzter Zeit niederenergetische TENS-Impulse
(Transkutane Elektrische Nervenstimulation) und Interferenzströme durchzusetzen. Die Verwendung von
Wechselströmen in der Kontakt-Elektrotherapie ist mit deutlich niedrigerer Belastung des Gewebes unter der
Elektrode verbunden.
Bei diesen Stromtypen wird eine kapazitive Komponente des Hautwiderstandes angewendet und auch deshalb
werden sie von Patienten sehr gut vertragen.
Sehr generell kann man sagen, dass:
• kurze Dauer des Impulses verbessert eine subjektive Empfindung,
• der Null-Mittelwert (Gleichstromkomponente) ist eine Vorbeugung gegen chemische Schäden am Gewebe
• Frequenz und Amplitude sind die einen entsprechenden therapeutischen Effekt sicherstellenden Parameter.
2.3.1 TENS
TENS = transkutane elektrische Nervenstimulation
In letzter Zeit ist es eine sehr verbreitete Gruppe von Strömen, die die Standardapplikationen der diadynamischen
Ströme, der Russischen Stimulation etc. ersetzt. Die TENS-Impulse sind niedrigenergetisch und haben eine Null-
Gleichstromkomponente. Daraus geht hervor, dass außer der Bewältigung des chemischen Schadens am Gewebe
hier auch ein Risiko der elektrischen Gewebeschäden minimiert wird.
Wie der Name schon andeutet, sind sie zum Reizen der Nervenstämme, ggf. der Nervenfasern bestimmt. Sie werden
am meisten im Bereich der Schmerzlinderung, der Unterdrückung der Gefühle des Juckreizes, etc. angewendet. Ihr
Mechanismus der Wirkung wird in der Regel durch eine sog. „Tor Kontrolltheorie des Schmerzens“ erklärt. Neben der
Vier Elektroden sind kreuzweise aufgestellt. Zwei Mittelfrequenzsignale mit verschiedener Frequenz fA a fB werden
dem Gewebe zugeführt. Durch ihre Zusammensetzung (Interferenz) im Gewebe kommt es in der Mitte des Kreuzes
zur Entstehung der Niederfrequenz-Stromwellen mit einer Frequenz von:
AMF = fA - fB.
Diese Welle mit der Frequenz AMF hat eine therapeutische Wirkung, beide grundlegende Ströme mit einer Frequenz
von fA und fB werden nur für den "Transport" der AMF-Welle ins Gewebe verwendet. Die Frequenz fA ist konstant
und durch Änderungen der Frequenz fB um das sog. Spektrum lassen sich Änderungen der endgültigen
Amt-Frequenz auf die Amt-Frequenz + Spektrum erzielen. Die Interferenz hat somit ähnliche Wirkungen, wie
die Niederfrequenz- Ströme haben, obwohl sie durch einen Strom mit höherer Frequenz getragen wird und das
Gewebe unter der Elektrode nicht so viel belastet. Die Tragfrequenz der Kanäle bewegt sich im Bereich von 3,5 bis 10
kHz. Je höher diese Frequenz ist, desto besser wird sie vom Patienten vertragen. Der Vorteil der vierpoligen
Interferenz ist eine tiefreichende Zielstellung des zu behandelnden Bereichs und eine reduzierte Beanspruchung der
Hautoberfläche. Im Vergleich zur zweipoligen Anwendung können daher höhere Intensitäten eingestellt werden.
Laut der neu empfohlenen Nomenklatur sollten diese Gruppen richtig "bipolar angewandte amplitudenmodulierte
Mittelfrequenz-Ströme" genannt werden, aber aufgrund der Länge des Namens bleiben wir beim älteren Namen.
Der resultierende Niederfrequenzstrom mit der AMF-Frequenz (beziehungsweise AMF + Spektrum) wird durch ein
Gerät generiert. Daher reichen zwei Elektroden zur Anwendung. Im Vergleich zur klassischen Interferenz können
niedrigere absolute Intensitäten (der Patient verträgt diesen Strom schlechter im Vergleich zur klassischen
Interferenz) erreicht werden und die Beanspruchung der Hautoberfläche ist gleichzeitig höher als bei klassischer
Interferenz.
Ihr Vorteil ist, dass sie mit der Punkt-Elektrode angewendet werden kann, und deshalb wird sie bei kombinierter
Therapie mit therapeutischem Ultraschall vorteilhaft genutzt.
Es ist hier aufgrund der zusätzlichen Phasen- und Amplituden-Modulation der Grundsignale der vierpoligen
Interferenz nur eine Wirkungsrichtung des elektrischen Feldes (im Gewebe wird ein so genannter Dipol erzeugt)
erreicht. In Richtung dieses Dipols erreicht die Feld-Modulation bis zu 100 %, in den anderen Richtungen beträgt sie
fast Null. Diesen Dipol (Abszisse) können Sie entweder manuell drehen und dadurch genau das zu behandelnde
Gewebe anzielen oder ihn automatisch rotieren lassen.
Der Schmerz ist ein plurifaktorielles Phänomen und die Praxis zeigt deutlich, dass verschiedene Arten von
Schmerzen mehr oder weniger gut auf verschiedene physikalische und daher auch elektrotherapeutische Verfahren
reagieren. Der Mechanismus der analgetischen Wirkung der Elektrotherapie ist mehrerlei: neben der bekannten
Gate-Control-Theorie des Schmerzes wurde auch ein Anstieg der Produktion von endogenen Opiaten
nachgewiesen. Ein analgetischer Effekt wird auch durch trophische Wirkungen des durchfließenden Stroms
unterstützt. Frühe Muskelentspannung führt wieder zur Beseitigung des muskulären Hypertonus und somit auch
des Schmerzes der myofaszialen Ätiologie. Da die analgetische Wirkung der Elektrotherapie eine Schlüsselwirkung
ist und am häufigsten genutzt wird, ist es notwendig, sie ein bisschen mehr zu besprechen:
Der Schmerz wird in der Regel vereinfacht als ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlerlebnis, das mit aktuellen
oder potentiellen Gewebeschäden verknüpft ist, definiert. Man unterscheidet gewöhnlich zwischen akuten und
chronischen Schmerzen. Akuter Schmerz ist kurzdauernd (dauert maximal einige Tage bis Wochen), er entsteht auf
Grund des mechanischen Gewebeschadens oder der Krankheit, er kommt sofort nach einem schmerzhaften Reiz und
nach seinem Ablauf erlischt er wieder und seine Intensität hängt von der Reizintensität ab. Im Gegensatz dazu ist
chronischer Schmerz langdauernd (über 3 Monate), oder kehrt immer wieder zurück, seine Intensität hängt nicht
direkt von der Reizintensität ab und eine große Rolle spielen dabei insbesondere psychische Faktoren.
Die aktuelle allgemein anerkannte Theorie der Wahrnehmung von Schmerzen basiert auf der Annahme der Existenz
eines sensorischen Systems, das die Informationen aus Schmerzrezeptoren (Nociceptoren) ins zentrale
Nervensystem über präformierte Nervenbahnen überträgt. Der Prozess ist jedoch in Wirklichkeit viel komplizierter und
potenzielle Interessenten können ausführliche Informationen dazu der verfügbaren Fachliteratur entnehmen.
Um Wirkungen der Elektrotherapie zu begreifen, ist es besonders wichtig, vor allem die Modulationsfaktoren zu
verstehen, die die Wahrnehmung und die Übertragung der schmerzhaften Empfindung beeinflussen können:
• Der erste grundsätzliche Modulationsfaktor wird mit der so genannten "Gate-Control-Theorie" des
Schmerzes beschrieben, die auf der Annahme beruht, dass der Nerven-Mechanismus in den hinteren
Spinalwurzeln als ein Tor fungiert, das nur einen Strom von Nervenreizen aus peripheren afferenten Fasern ins
zentrale Nervensystem je nach dem Grad seiner Öffnung hindurch lässt. Die Irritation bestimmter Fasern kann
den Grad der Öffnung oder der Schließung des Tores für den Schmerz modulieren und damit auch die
Übertragung der nociceptiven Information stärken oder im Gegenteil schwächen. Das ähnliche Tor-System ist
auch auf der Ebene von Thalamus vorhanden.
• Der andere bedeutende Modulationsfaktor wird mit der Neuromodulations-Theorie beschrieben, die auf der
analgetischen Wirkung bestimmter Stoffe aus der Gruppe der sog. Neuromodulatoren, insbesondere Endorphine
und Enkephaline basiert. Diese Stoffe werden im zentralen Nervensystem produziert und nach der angeführten
Theorie sind sie von entscheidender Bedeutung für die subjektive Wahrnehmung von Schmerzen.
In jedem Fall wird die analgetische Wirkung der Elektrotherapie am häufigsten genutzt als eine antiseptische Wirkung
der Elektrotherapie. Um die physikalische Therapie für den Patienten wirklich einen Beitrag darzustellen, sind die
folgenden Bedingungen einzuhalten:
• Kein Unterdrücken der Signal- und Schutzfunktion des Schmerzes (sie ist besonders bedeutsam bei akuten
Schmerzen!), d.h. zunächst die Information entschlüsseln, die uns der Schmerz übermittelt, eine Diagnose oder
mindestens eine Arbeitshypothese ordnungsgemäß bestimmen, und erst dann gegen die Schmerzen eingreifen.
Der durch die physikalische Therapie oder Analgetika modifizierte Schmerz kann seine Spezifität insofern
verlieren, dass er später nicht mehr entschlüsselt werden kann.
• Gleichzeitig mit der Einführung der analgetischen physikalischen Therapie die Verabreichung von Schmerzmitteln
erheblich verringern oder zumindest reduzieren. Diese Bedingung ist im Hinblick auf die Möglichkeit der relativ
genauen Zielung der analgetischen Wirkung der physikalischen Therapie (zum Unterschied von der nicht
gezielten Wirkung von Pharmaka) und einer möglichen unerwünschten Interaktion der physikalischen Therapie
mit dem Pharmakon sehr wichtig.
• Wählen des Typs der physikalischen Therapie unter Berücksichtigung der erwarteten Wirkung (Gate-Control-
Theorie, Endorphine).
• Bei chronischen oder wiederkehrenden Schwierigkeiten nicht stur verschiedene Arten der physikalischen
Therapie anwenden, sondern das Bewegungssystem von einem Fachmann untersuchen lassen. Sehr häufig liegt
nämlich die Ursache für diese Schwierigkeiten weit entfernt vom Projektionsort des Schmerzes (Verkettung -
Generalisierung).
Zum Reizen der starken, myelinisierten Nervenfasern des Typs A Beta und Delta (Gate-Control-Theorie) empfiehlt
es sich, die Niederfrequenz-Ströme mit einer Frequenz von 50-150 Hz (Optimum 100 Hz) und die Intensität mit dem
Vor allem dann, wenn aufgrund der posturographischen Untersuchung ein langfristiger negativer Einfluss der
Gesamtverabreichung durch eine sog. Muskelentspannung auf die Körperhaltung nachgewiesen wurde, wird
insbesondere ein Vorteil der muskelentspannenden Prozeduren, d.h. die Möglichkeit einer präzisen Ausrichtung auf
den hypertonischen Muskel geschätzt. Bei einer Gesamtanwendung durch die Muskelentspannung erfolgt zuerst die
Beeinflussung der phasischen Muskulatur im Rahmen des schon primär geschwächten Schicht-Syndroms. Später
oder bei der größeren Dosis erfolgt die Beeinflussung der tonischen Muskulatur und erst am Ende bei den höchsten
Dosen werden hypertonische Muskeln auch positiv beeinflusst. Dieser Effekt verbleibt für mehrere Wochen und
beeinflusst erheblich negativ die Statik der Wirbelsäule auch nach Abklingen der akuten Beschwerden.
Zu den Prozeduren mit muskelentspannender Wirkung zählen wir therapeutischen Ultraschall, 2-polige Interferenzen
mit der Frequenz der Umhüllungskurve von 100 bis 200 Hz, vierpolige Interferenzströme und die Hochspannungs-
Therapie in dem gleichen Bereich der Frequenzmodulation. Für kleine oberflächliche Muskeln, vor allem an den
Händen verwendet man auch Paraffin.
Ein positiver Nebeneffekt der muskelentspannenden Wirkung ist auch eine analgetische Wirkung.
Sie ist durch die Hyperämie gegeben, die praktisch bei allen Arten der physikalischen Therapie (mit Ausnahme der
Kryotherapie) entsteht. Da sich der Mechanismus der Hyperämie bei den verschiedenen Arten der physikalischen
Therapie unterscheidet, müssen diese Mechanismen bei der Wahl der konkreten physikalischen Therapie
berücksichtigt werden. Im Allgemeinen kann man die Galvanisierung, insbesondere längsgerichtet (kapillare
Hyperämie, Eutonisierung der Gefäße), Niederfrequenz-Ströme mit einer Frequenz von 30-60 Hz bei der schwellen-
oder überschwellen-motorischen Intensität (Muskel- Mikropumpe) oder Ultraschall, Laser, polarisiertes weißes Licht,
Vakuum-Überdruck-Therapie, etc. empfehlen.
Am trophotropen Effekt kann auch die Tatsache teilnehmen, dass die meisten Formen der physikalischen Therapie
die Energie in den Organismus bringt, die von den Zellen (oder anderen Strukturen) zu ihren Aktivitäten ausgenützt
werden kann. Das ist insbesondere der Fall des Lasers, der Biolampe und der Magnetotherapie.
Auch die trophische hyperämisierende Wirkung wird mit dem analgetischen Effekt verbunden.
Sie hängt praktisch von der Hyperämie, der Eutonisierung und der erhöhten Durchlässigkeit von Kapillaren ab und
daher sind die als trophotrop angeführten Prozeduren gleichzeitig auch antiödematös (siehe vorherigen Abschnitt).
3.5 PLACEBO-EFFEKT
Die Gegner der physikalischen Therapie bezeichnen gerne die Wirkungen der physikalischen Therapie als Placebo-
Effekt.
Wenn die physikalische Therapie willkürlich, ohne Kenntnisse über den Mechanismus der Wirkung, die präzise
Ausrichtung und die Dosierung (wie es manchmal geschieht) ordiniert wird, können die Wirkungen der physikalischen
Therapie auf diese Weise genannt werden. Eine exakte Bestätigung der Wirkungen der physikalischen Therapie stößt
auf eine Reihe von Schwierigkeiten.
• Mit Rücksicht darauf, dass es bei einer ärztlichen Verordnung lege artis der physikalischen Therapie notwendig
ist, vor allem die Individualität des Patienten, seinen momentanen funktionellen Zustand (einschließlich des
Zustands des limbischen Systems, der Stimmung, des Muskeltonus, der Jahreszeit, des Wetters, der Motivation,
der Beziehung zu Beschwerden etc.) in Betracht zu nehmen, ist es fast ausgeschlossen, eine Gruppe für eine
weitere statistische Aufbereitung zu erstellen. Es ist praktisch unmöglich, eine Kontrollgruppe zu erstellen.
Ein "schwieriger" Patient wird zu einer Kontrolluntersuchung erst nach Abschluss der (in der Regel zehn) Prozeduren
eingeladen. Hoffentlich fühlt er sich schon besser. Auf diese Weise nachzudenken, ist unmoralisch, unethisch und
unwürdig eines Fachmanns. Trotzdem fallen die meisten bestehenden Vorschriften der physikalischen Therapie leider
in diese Kategorie. Es gibt sogar Arbeitsplätze, wo man den Patienten gegenüber behauptet, dass sich die Wirkung
der ausgewählten physikalischen Therapie erst nach ein paar Monaten einstellt (!). Das bedeutet, dass sich der Arzt
vollständig auf die selbst reparierbaren Fähigkeiten des Organismus verlässt.
Die Indikation zur physikalischen Therapie sollte sich daher nicht allein auf die Diagnose stützen, insbesondere wenn
es sich um eine verschleiernde Diagnose z. B. Periarthritis humeroscapularis usw. handelt.
Der ordinierende Arzt sollte folgende Fragen beantworten:
• Was ist die Ursache der Beschwerden, am häufigsten der Schmerzen?
• Geht es um eine funktionsgerechte, funktionelle, organische Störung?
• Wo kam es zur Initiation dieser Störung - wo befindet sich das Schlüsselgebiet/die Schlüsselgebiete?
• Welche der genannten Wirkungen der physikalischen Therapie ist für den konkreten Patienten in diesem Moment
die wichtigste?
• Droht keine Verschlechterung oder Organifikation der Funktionsstörung nach der gewählten physikalischen
Therapie?
Nach der Antwort sollte der Arzt die Art, die Lokalisation, die Intensität, die Frequenz und die Gesamtzahl der
Prozeduren wählen. In Bezug darauf wählt er dann auch das Datum der Inspektion des Patienten.
• Aktive TBC
• Allergien auf die zur Befeuchtung der Überstreifer von Elektroden verwandten Lösungen
• Anwendungen im Bereich des Herzens, der Augen
• Herzschrittmacher
• Kardiovaskuläre Erkrankungen
• Kochleare Implantate
• Metallimplantate und Malignitäten in der Strahlbahn
• Hautdefekte und entzündliche Hautläsionen
• Hämorrhagische Zustände
• Menstruation
• Tumoröse Erkrankungen
• Störungen der Empfindlichkeit (relativ KI) an der Stelle der Platzierung der Elektrode
• Psychopathologische Syndrome und organische Psychosyndrome
• Multiple Sklerose
• Schwangerschaft
• Entzündungen der Venen und der Lymphwege
5.1.1 Ausgabemodus
Strommodus (cc = constant current) – in diesem Modus wird der durch den Patienten durchströmende Strom
immer gleich unabhängig von der Impedanz des Gewebes des Patienten aufrechterhalten. Im Hinblick darauf, dass
die Impedanz des Gewebes aufgrund der physiologischen Einflüsse im Verlauf der Elektrotherapie im Gewebe sinkt,
käme es normalerweise zu einer spontanen Zunahme des durch den Patienten durchströmenden Stroms und daher
auch zu unangenehmen Empfindungen des Patienten. Dieser Modus ist deshalb geeignet für die meisten statischen
Anwendungen mit fest angeschlossenen Elektroden (zum Beispiel auch Vakuum-Elektroden).
Aber wenn Sie die Punktelektroden, kombinierte Therapie mit Ultraschallkopf, bewegliche Elektroden (z. B. kleine
Zylinder) usw. verwenden möchten, ist es geeignet, in den Spannungsmodus umzuschalten, weil es im
Strommodus bei der Verlagerung der beweglichen Elektrode (aufgrund der momentanen Reduzierung der
Kontaktfläche der Elektrode mit der Haut des Patienten) zu einem großen Anstieg der Stromdichte und den
schmerzhaften Empfindungen des Patienten käme.
Ebenfalls bei Therapien, wenn es zur Kontraktion der Muskeln kommen soll und man die Elektroden auf der Haut
leicht bewegen kann, empfiehlt es sich, den Spannungsmodus der Stimulation zu wählen.
Spannungsmodus (cv = constant voltage) – in diesem Modus wird die Spannung an den Elektroden immer
gleich aufrechterhalten. Es kann während der Therapie durch den Einfluss der physiologischen Phänomene im
Gewebe zu einer leichten Erhöhung des Stroms kommen und deshalb ist die eingestellte Intensität in der Regel ca.
nach einer bis zwei Minuten entsprechend den Empfindungen des Patienten zu korrigieren. Trotzdem ist dieser
Modus jedoch vor allem überall dort geeignet, wo der Strommodus Probleme – schmerzhafte Empfindungen und die
Senkung der Ausgangs-Intensität – bringen würde. Es handelt sich um die Anwendungen mit beweglichen Elektroden
und die Anwendungen, bei denen es zur Kontraktion der Muskulatur kommt.
5.1.2 Polarität
• positive Polarität: mit „+“ bezeichnete Buchse ist die Anode (verwenden Sie das kleine Kabel mit roten
Bananensteckern)
mit „-“ bezeichnete Buchse ist die Kathode (verwenden Sie das kleine Kabel mit weißen
oder schwarzen Bananensteckern)
• negative Polarität: Die Polarität der Buchsen ist umgekehrt („+“ = Kathode; „-“ = Anode)
• positiv, Reversierung: die erste Hälfte der Therapie läuft mit der positiven Polarität des Signals ab, in der
Hälfte der Therapie ändert sich die Polarität automatisch auf eine negative Polarität
• negativ, Reversierung:die erste Hälfte der Therapie läuft mit der negativen Polarität des Signals ab, in der
Hälfte der Therapie ändert sich die Ausgangspolarität automatisch auf eine positive
Polarität
• positiv, Rev. mit Unterbrechung: die erste Hälfte der Therapie läuft mit der positiven Polarität des Signals, in
der Hälfte der Therapie ändert sich die Polarität automatisch auf negative Polarität; Bei
Änderung unterbricht das Gerät die Therapie und wartet auf eine wiederholte
Einstellung des richtigen Intensitätswertes
• negativ, Rev. mit Unterbrechung: die erste Hälfte der Therapie läuft mit der negativen Polarität des
Signals ab, in der Hälfte der Therapie ändert sich die Ausgangspolarität automatisch
auf eine positive Polarität; Bei Änderung unterbricht das Gerät die Therapie und wartet
auf eine wiederholte Einstellung des richtigen Intensitätswertes
5.2 TENS
5.2.1 Typ
symmetrisch – einem positiven Impuls folgt unmittelbar ein negativer Impuls
Bem.: Die Beziehungen sind durch den elektrischen Ablauf der TENS und deren Art und Weise des Generierens
vorgegeben.
5.2.3 Elektro-Parameter
Details siehe Kapitel 5.12.2 Modulation der Impulse
t [s]
Trägerfrequenz (Hochfrequenz)
5.3.2 Elektro-Parameter
Details siehe Kapitel 5.13 Interferenz – Parameter
Die Frequenz der "Trägerwelle", die die therapeutischen Niederfrequenz-Impulse ins Gewebe „transportiert“. Es ist
ähnlich wie bei zweipoliger Interferenz, wo die Trägerwelle der Niederfrequenz-Wellen ins Gewebe transportiert.
5.5 MITTELFREQUENZWELLEN
Es geht im Wesentlichen um ähnliche Stimulationsimpulse wie Impulse der russischen Stimulation, aber mit einem
breiteren Spektrum der Möglichkeiten der einzelnen Einstellungen.
Die Grenzen der Einstellung von einzelnen Parametern sind durch die Frequenz der Trägerwelle gegeben.
5.5.3 Elektro-Parameter
Es können die gleichen Parameter wie bei den meisten grundlegenden Stimulationsimpulsen eingestellt werden.
Details siehe Kapitel 5.12.2 Modulation der Impulse.
5.6.1 Typ
Man kann aus diesen Grundtypen der diadynamischen Ströme auswählen:
DF: grundlegende diadynamische Impulse mit einer Frequenz von 100 Hz, bzw.
120 Hz – „zweiwegig gerichtete Netzfrequenz“ (nach der Einstellung der
Netzfrequenz 50 / 60 Hz)
MF: grundlegende diadynamische Impulse mit einer Frequenz von 50 Hz, bzw.
60 Hz – „einwegig gerichtete Netzfrequenz“ (nach der Einstellung der
Netzfrequenz 50 / 60 Hz)
CP: die durch die Kombination von Typen DF und MF entstehenden
diadynamischen Impulse, es kommt zum Wechsel von Impulsen alle 1 s bei der
Grundfrequenz von 50 Hz und alle 1,2 s bei der Frequenz von 60 Hz
CP-ISO: die gleiche Kombination der DF- und MF-Impulsen, aber die
gegenseitige Intensität der Ströme ist nach der Isolinie (nach der Wahrnehmung
der DF- und MF-Ströme – die Intensität des MF-Stroms ist um 11 % niedriger als
die Intensität des DF-Stroms) ausgeglichen
LP: diadynamischer Strom mit fließenden Übergängen zwischen der DF- und
MF-Welle. Die Gesamtzeit der Änderungen der MF-Welle auf die DF-Welle und
zurück auf die MF-Welle dauert 10 s, bzw. 12 s und die MF-Wellenlänge dauert
6 s bzw. 7,2 s (nach der Wahl der grundlegenden Frequenz von 50 Hz, bzw. von
60 Hz)
RS: diadynamischer Strom bestehend aus dem MF-Strom (Zeitdauer von 1 s,
bzw. 1,2 s) und der Pause (Zeitdauer von 1 s, bzw. 1,2 s – nach der
grundlegenden Frequenz von 50, bzw. von 60 Hz)
5.6.2 Basis
Zur Impulskomponente des diadynamischen Stroms wird die galvanische Komponente – die Basis hingefügt. Sie
kann prozentual eingestellt werden – die Basiskomponente bildet daher ein eingestelltes Prozent der
Gesamtintensität.
5.6.3 Elektro-Parameter
5.6.3.1 Grundfrequenzen
Die Grundfrequenz, von der die diadynamischen Impulse abgeleitet sind. Sie basiert auf der Frequenz des
Stromführungsnetzes: für die Länder mit einer Frequenz von 50 Hz (Europa, Asien) stellen Sie die Auswahl 50/100 Hz
ein; für die Länder mit einer Frequenz von 60 Hz können Sie die Auswahl 60 Hz/120 Hz verwenden. Nehmen Sie die
Auswahl entsprechend Ihren Gepflogenheiten vor, aber wir machen darauf aufmerksam, dass die ursprüngliche
Grundfrequenz der diadynamischen Ströme 50 Hz betrug (sie wurden zufällig vom Stomatologen Bernard in
Frankreich entdeckt – siehe PODĚBRADSKÝ, J., VAŘEKA, I. Fyzikální terapie I.(Die physikalische Therapie I.). Prag:
Grada, 1998.)
5.6.3.2 Unterbrechung
5.7.1 Typ
monophasisch – Impulse nur einer Polarität (ACHTUNG! Sie haben eine galvanische Wirkung!)
asymmetrisch, kombiniert – den positiven Rechteckimpulsen folgen die exponentiellen Impulse der
negativen Polarität. Ihre Wirkungen ähneln sich den Wirkungen der Gleichstromimpulse, aber ihre
Eigenschaften entsprechen den elektrochemischen Eigenschaften der Wechselströme.
Bem.: Die Beziehungen sind durch den elektrischen Ablauf der Impulse und deren Weise des Generierens gegeben.
5.7.3 Elektro-Parameter
Details siehe Kapitel 5.12.2 Modulation der Impulse.
5.8.1 Typ
Man kann aus zwei für die Stimulation geeigneten Grundtypen auswählen: rechteckig und dreieckig.
Der Dialog für die Einstellung ist ähnlich wie in 5.7.2 Impuls, Frequenz, Pause. Es können nur die Impulslänge und
die Länge der Pause eingestellt werden. Es ist geeignet, für die richtige Stimulation durch einzelne Impulse folgende
Empfehlung einzuhalten:
5.8.3 Elektro-Parameter
Spezielle Typen von Impulsströmen. Ihre Parameter entnehmen Sie bitte dem Kapitel Technische Parameter.
5.10.1 Typ
Kontinuierlich versus unterbrochen. Die Unterbrechung hat eine Länge von 5 µs und eine Folgefrequenz von 8000
Hz.
5.11 MIKROSTRÖME
Sie sind zur Anwendung mit Hilfe der Spitzen- und Punktelektrode bestimmt.
5.11.1 Typ
Die Verläufe von verschiedenen Stromtypen werden am besten in der folgenden Tabelle veranschaulicht:
rechteckig monophasisch
rechteckig symmetrisch
rechteckig alternierend
dreieckig monophasisch
dreieckig symmetrisch
dreieckig alternierend
exponentiell monophasisch
exponentiell symmetrisch
exponentiell alternierend
kombiniert
5.11.3 Elektro-Parameter
Details siehe Kapitel 5.12.2 Modulation der Impulse.
Sie können die Länge des T1-Impulses – sie werden durch den E1-Kanal generiert – und die Länge der T2-Impulse –
sie werden durch den E2-Kanal generiert – einstellen. Ferner sind die Verzögerungen zwischen den Impulsen T1 und
T2 und die Folgefrequenz einzustellen.
Sie können auch die Polarität der Impulse T1 und T2 unabhängig einstellen – siehe die Tasten Polarität 1 und
Polarität 2.
Der eingestellte Strom hat weder eine zusätzliche Modulation noch wird er
auf jede beliebige Weise weiter beeinflusst. Siehe Bild – Rechteckimpulse
5.12.5 Burst
5.12.6 Sinuswellen
Die Hochenergiegruppe von Impulsen, die beispielsweise eine Kontraktion des Muskels verursachen kann. Es können
die Länge der Sinuswelle [s] – die Zeit der Stimulation und die Pause zwischen den Wellen [s] – die
Entspannungszeit eingestellt werden.
Es ist auch möglich, aus mehreren vordefinierten Werten auszuwählen.
5.12.7 Trapezwellen
Die Hochenergiegruppe von Impulsen, die beispielsweise eine Kontraktion des Muskels verursachen kann. Es können
der Anstieg der Trapezwelle [s] – die Anstiegszeit der Stimulation, die Zeit der Stimulation [s] – der Abfall der
Trapezwelle [s] – Nachwirkungen der Stimulation und die Pause zwischen den Wellen [s] – die Entspannungszeit
eingestellt werden.
Es ist auch möglich, aus mehreren vordefinierten Werten auszuwählen.
Die Hochenergiegruppe von Impulsen, die beispielsweise eine Kontraktion des Muskels verursachen kann. Es geht
eigentlich um eine symmetrische Trapezwelle mit einer unterschiedlichen Eingabeart. Es können die Zeit der
Umstimmung [s] - d.h. eigentlich die Zeit der Stimulation und Entspannung, immer einschließlich des Anstiegs, bzw.
der Nachwirkungen und der sog. Hüllkurve der Welle [%]: - d.h. des Verhältnisses zwischen der tatsächlichen Zeit
der Stimulation und dem Anstieg der Stimulation eingestellt werden. Es ist möglich, aus mehreren vordefinierten
Werten auszuwählen.
I [mA]
t [s]
Trägerfrequenz (Hochfrequenz)
Das Spektrum definiert die Änderung, um wie viel wird die Grundfrequenz der therapeutischen Wellen – AMF
verändert. Die resultierende Frequenz der therapeutischen Wellen kann dann die Werte von AMF bis AMF +
Spektrum erreichen und variiert je nach der Art der eingestellten Umstimmung der Frequenz.
Sie definiert die Arten der Umstimmung der resultierenden Frequenz der therapeutischen Wellen zwischen AMF und
AMF + Spektrum:
• kontinuierlich (Anstieg der Frequenz, die obere Stagnation, Abfall und die untere Stagnation)
• kontinuierlich, zufällig
• sprungweise (die untere und obere Stagnation)
• sprungweise, zufällig
• symmetrisch (Zeit der Änderung – Umstimmung – "sweep time, Hüllkurve - „contour“)
• symmetrisch, zufällig.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Arten der Umstimmung sind sichtbar auf den folgenden Bildern:
Der Unterschied zwischen der gewöhnlichen Art der Umstimmung und der zufälligen Art ist wieder am besten sichtbar
auf den zwei folgenden Bildern. Bei der klassischen Art der Umstimmung erfolgen die Frequenzänderungen immer
zwischen zwei Werten – AMF und AMF + Spektrum. Bei der zufälligen Art der Umstimmung werden die
resultierenden generierten Frequenzen durch das Gerät aus den Werten zufällig ausgewählt, die zwischen den
Werten AMF und AMF + Spektrum liegen. Diese Art der Umstimmung reduziert die Möglichkeit der Gewöhnung des
Gewebes an die generierten Frequenzen und erhöht damit in einigen Fällen den Erfolg der Behandlung:
Anode – schließen Sie die positive Elektrode (den roten Bananenstecker) an die flache Elektrode als eine
Referenzelektrode an. Bringen Sie diese Elektrode proximal oder distal an den entsprechenden Muskel an. Es kann
auch eine Vakuum-Saugelektrode - kontinuierlicher Vakuum-Modus - verwendet werden.
Kathode – die negative Elektrode (der schwarze Bananenstecker) ist an der Stimulations-Punktelektrode
angeschlossen.
Es wird zum Finden des motorischen Punktes empfohlen, die Impulse mit einer Länge von etwa 5 ms für einen
gesunden Muskel und eine Länge von etwa 100 ms für einen denervierten Muskel zu verwenden. Die Pause
zwischen den Impulsen sollte von 2 bis 3 Sekunden dauern. Nach der Lokalisierung des motorischen Punktes polen
Sie den Wert des Ausgangsstroms (Polarität positiv → negativ oder setzen Sie die Elektroden - den roten
Bananenstecker auf die Punktelektrode und den schwarzen Bananenstecker auf die Referenzelektrode um) um und
messen Sie die Empfindlichkeit des Muskels gegen die umgekehrte Polarität des Signals (die Stimulations-Elektrode
ist in diesem Fall die Anode). Zur weiteren Stimulation verwenden Sie eine solche Einschaltung der Elektroden
(Polarität), gegen welche der Muskel empfindlicher war.
5.14.3 Akkommodationskoeffizient
Er wird im motorischen Punkt des Muskels mit dem Dreieck- und Rechteckimpuls und der Polarität der Elektrode, die
beim Feststellen des motorischen Punktes als empfindlicher ausgewählt wurde, gemessen.
Der Akkommodationskoeffizient ist ein Verhältnis der Intensität des Dreieckimpulses zur Intensität des
Rechteckimpulses. Die Breite des Impulses beträgt 1000 ms und die Pause zwischen den Impulsen beträgt 3
Sekunden. Zuerst messen Sie den Rechteckimpuls, nachdem er gemessen und durch Drücken des Knopfs time /
stop (17) gespeichert wird, beginnt das Gerät automatisch mit dem Dreieckimpuls zu messen. Die eingestellte
Intensität wird im oberen Feld auf dem Bildschirm angezeigt. Im unteren Feld wird der aktuell gemessene Wert des
Akkomodationskoeffizientes mit einer Textdiagnose angezeigt.
Es ist möglich in die Anmerkung einzutragen, ob die Stimulations-Punktelektrode eine Kathode oder eine Anode war.
5.14.4 I/t-Kurve
Sie wird im motorischen Punkt des Muskels mit dem Dreieck- oder Rechteckimpuls und der Polarität der Elektrode,
die beim Feststellen des motorischen Punktes als empfindlicher ausgewählt wurde, gemessen.
Durch Drehen des Knopfes time / stop verschieben Sie sich entlang der Zeitachse und ändern damit die Länge des
generierten Impulses.
Mit dem Knopf intensity stellen Sie den Intensitätswert des generierten Impulses ein.
Durch Drücken des Knopfs time / stop fügen Sie den gerade eingestellten Intensitätswert in den Graphen ein.
Sie wählen mit den Kunststoffknöpfen auf dem Bildschirm >> a << aus, welche der angezeigten I/t -Kurven aktiv sein
wird – mit dieser Kurve wird man im Menü während des Messens usw. arbeiten,
Die kombinierten Therapien können aus dem Generator der Elektrotherapie gestartet werden, der ein Symbol des
Ultraschallkopfes auf seinem Lesezeichen – siehe Bild hat. Es ist typisch ein Generator der Elektrotherapie E1.
Nur in den Listen dieses Generators finden Sie die kombinierten Therapien, egal ob es kombinierte Diagnosen,
kombinierte Programme oder eine manuelle Auswahl der Therapien betrifft.
Wenn Sie eine kombinierte Therapie (egal ob über eine Diagnosenliste – diag, oder eine Liste der Programme –
prog, oder mit der manuellen Steuerung – man) auswählen, erscheint auf dem Bildschirm des Elektro-Generators ein
Standardbildschirm für die Steuerung der Parameter der Elektrotherapie mit einer eingebetteten Taste "Parameter
des Ultraschalls".
Nach dem Drücken der Taste Parameter des Ultraschalls können Sie alle Parameter der Ultraschalltherapie so
einstellen, wie Sie verlangen. Detaillierte Beschreibung der Parameter des Ultraschalls finden Sie in der
Bedienungsanleitung für die Ultraschalltherapie.
Die Verbindung dieser Geräte ist in der Bedienungsanleitung schematisch dargestellt. Beide Geräte werden
separat gesteuert. Die Therapie wird an jedem Gerät getrennt gestartet. Am Gerät BTL-5000 Sono müssen Sie die
Therapie am U1-Generator starten und die Option "mit Elektro" einschalten.
Die am Körper des Patienten angebrachten Elektroden während der Therapie unterliegen dem Alterungsprozess.
Dieser Alterungsprozess zeigt sich durch einen allmählichen Anstieg ihres Widerstandes bis zur Grenze, wenn ihre
Verwendung (das Gerät meldet "schlechter Kontakt der Elektroden mit dem Patienten") verhindert wird. Die Zeit der
möglichen Verwendung von Elektroden hängt insbesondere von den Typen der verwendeten Ströme ab.
Diese Funktion überprüft die Qualität der Elektroden. Die Kontrolle erfolgt nach dem Drücken der Taste "ein-
/ausschalten". Im unteren Teil wird der aktuelle Zustand der Elektroden angezeigt. Nach dem Einschalten drücken Sie
die Elektroden an sich an und das Gerät zeigt ein Textergebnis an.
Es können ans Gerät die flachen BTL-Elektroden angeschlossen werden. In Kombination mit flachen Elektroden
werden entsprechende Überstreifer eingesetzt, die zur Verbesserung des Kontakts mit Wasser oder bei der
Iontophorese mit der entsprechenden therapeutischen Lösung angefeuchtet werden. Die Überstreifer sind vor dem
ersten Einsatz in lauwarmem Wasser zu waschen. Durch Anfeuchten der Überstreifer oder der Schwämme
verhindern Sie ein Verbrennen des Patienten bei der Therapie. Beim Generieren der Niedrigenergieströme (TENS)
liegen die Elektroden im Überstreifer am Körper des Patienten mit der Seite 1 an. Zwischen der Elektrode und der
Haut des Patienten wird eine Schicht des Überstreifers sein. Bei Hochenergieströmen (empfohlen für alle Ströme,
außer TENS) legen Sie die Elektrode im Überstreifen an den Körper des Patienten mit der Seite 2 an.
Schwammabdeckung
Electrode
Die Überstreifer der Elektroden vor dem ersten Einsatz gründlich in lauwarmem Wasser waschen! Sie sind
ab Werk mit einem speziellen Stoff imprägniert, der das Verschimmeln verhindert.
Nach dem Waschen und Trocken von Elektroden werden sie hart. Das ist kein Mangel, durch Anfeuchten werden sie
wieder weich.
7.1.1 TENS
7.1.8 Rechteckimpulse
7.1.9 Dreieckimpulse
Typ: asymmetrisch
Impuls: 0,2 bis 1 000 ms
Pause: 0,5 bis 10 000 ms (nach der Impulslänge)
Frequenz: 0,1 bis 550 Hz
Modulation: siehe in diesem Kapitel den Absatz Modulation der Ströme
Typ: monophasisch
Impuls: 2 ms
Pause: 5 ms
Frequenz: 143 Hz
Modulation: siehe in diesem Kapitel den Absatz Modulation der Ströme
7.1.15 Leduc-Strom
Typ: monophasisch
Impuls: 1 ms
Pause: 9 ms
Frequenz: 100 Hz
Modulation: siehe in diesem Kapitel den Absatz Modulation der Ströme
Typ: symmetrisch
Impuls: 2 x 5,6 ms
Pause: 0,22 bis 10 000 ms
Frequenz: 0,1 bis 87,7 Hz
Modulation: siehe in diesem Kapitel den Absatz Modulation der Ströme
7.1.18 Diadynamik
LP
Parameter LP*-Typs: Wechsel DF mit Modulation und MF; 10 Sekunden DF mit Modulation,
6 Sekunden MF
Parameter des RS*-Typs: Wechsel MF und Pause; 1 Sekunde MF, 1 Sekunde Pause
RS
7.1.20 Mikroströme:
Typ: Rechteck, Dreieck, exponentiell (monophasisch, symmetrisch, alternierend)
und kombiniert
Impuls: 0,2 bis 1 000 ms (Rechteck, kombiniert)
1 bis 1 000 ms (die übrigen)
Pause: 0,1 bis 10 000 ms (monophasisch, symmetrisch, kombiniert; weiter nach der
Impulslänge)
0,1 bis 5 000 ms (alternierend; weiter nach der Impulslänge)
Frequenz: 0,1 bis 1 000 Hz (Rechteck)
0,1 bis 700 Hz (kombiniert)
0,1 bis 900 Hz (die übrigen, monophasisch)
0,1 bis 450 Hz (die übrigen, symmetrisch und alternierend)
Modulation: siehe in diesem Kapitel den Absatz Modulation der Ströme
Bem.: Nur Strom-Modus
TENS:
10 µs bis 160 µs 140 mA
161 µs bis 400 µs 140 mA (weitere Begrenzung in der Tabelle angeführt)
Diadynamik: DF 70 mA
MF 100 mA
CP 80 mA
LP 80 mA
RS 100 mA
CP-ISO 80 mA
Stimulationsimpulse:
0,1 ms bis 29 ms 140 mA (weitere Begrenzung in der Tabelle angeführt)*
30 ms bis 49 ms 110 mA (weitere Begrenzung in der Tabelle angeführt)*
50 ms bis 69 ms 90 mA (weitere Begrenzung in der Tabelle angeführt)*
70 ms bis 99 ms 80 mA (weitere Begrenzung in der Tabelle angeführt)*
100 ms bis 299 ms 70 mA (weitere Begrenzung in der Tabelle angeführt)*
300 ms bis 1000 ms 65 mA (weitere Begrenzung in der Tabelle angeführt)*
Träbert-Strom (Ultra-Reiz): 92 mA
Leduc-Strom: 140 mA
Faradischer Strom: 140 mA
Neofaradischer Strom: 140 mA
Galvanischer Strom: 65 mA
H – Wellen:
Frequenz Intensität
0,1 – 35 Hz 140 mA
40 Hz 129 mA
50 Hz 114 mA
60 Hz 103 mA
80 Hz 90 mA
88 Hz 86 mA
Mikroströme: 1000 µA
Spastische Stimulationen: 140 mA
Hochspannung (HVT): 390 V