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DER
VERGLEICHENDEN GRAMMATIK
DEU
INDOGERMANISCHEN SPRACHEN.
VON
AUGUST SCHLEICHER.
iL
WEIMAR
HERMANN BOHL AU
1862.
KÜRZER ABRISS
KINEK
FORMELLERE
DER INDOGERMANISCHEN URSPRACHE, DES ALTINDISCHEN (SAN
SKRIT), ALTERANISCHEN (ALTBAKTRISCHEN), ALTGRIECHISCHE
ALTITALISCHEN (LATEINISCHEN, UMBRISCHEN, OSKISCHEN), ALT
KELTISCHEN (ALTIRISCHEN), ALTSLAWISCHEN (ALTBULGARISCHEN).
LITAUISCHEN UND ALTDEUTSCHEN (GOTISCHEN).
VON
AUGUST SCHLEICHER.
THE
HILDEERAND
LIBBABY.
WEIMAR
HERMANN BOHL A U
1862.
Verfaßer und Verleger behalten sich das recht der Übersetzung in
fremde sprachen vor.
д. гт. 7\ц.
II. Morphologie.
A. Wurzeln und stamme*).
Die form des indogermanischen Wortes. i 205.
Die indogermanische
spräche ist eine spräche der höchsten
morphologischen Ordnung, indem sie außer der anfügung von
bcziehungslauten auch noch die flexion, d. h.die regelmäßige
Veränderung der wurzel
selbst zum zwecke des beziehungsauß-
druckes kent; disc Veränderung der wurzel besteht in der Stei
gerung des wurzelvocales (§. 2). Die anfügung von beziehungs
lauten findet nur am außlaute der wurzel
statt, niemals im
anlaute der selben (das augment ist ein ursprünglich selbstän
diges wort und schmilzt nur ans verbum an, daher kann es
unbeschadet der integrität des Wortes feien). Jedes in der
spräche wirklich vor kommende indogermanische wort hat einen
beziehungslaut nach der wurzel, die übrigens auch redupliciert
sein kann, z. b. dada-mi (do); nakte wurzeln erscheinen im indo
germanischen nicht als worte (späterer abfall von beziehungslau
ten komt hier natürlich nicht in betracht). Die einzige auß-
§. 205. паше findet statt iui vocativ derjenigen nomina, die außer
dem casussuffix kein stambildungselement besitzen, wie z. b.
stamm vâk (senno, würz, vàk loqui), nom. sing, vâk-s, genit.
vâk-as u. a., voc. aber vâk. Der vocativ ist jedoch kein eigent
liches wort, kein dement des satzes, sondern ein wort, das
die form einer interjection, einer lautgebärde an genommen
hat. Ser selten und offenbar erst zu folge verhältnismäßig se-
eundärer processe treten beziehungslaute in die wurzel selbst.
Diß geschiht in praesensformen, wie z. b. kafißavm, würz. Xaß
(s-laß-ov), (i ist hier beziehungslaut des praesens; jungo, Wur
zel jug (vgl. jug-um) u. s. f. Die älteren formen hatten wol
auch hier den nasal nach dem wurzelaußlautc, s. unten die
1ère von der conjugation.
Es gehört also zu den unterscheidenden merkmalen des
indogermanischen, daß alle Worte des selben einen und den
selben morphologischen bau haben: regelmäßig veränderliche
wurzel und beziehungslaut nach der selben. Die morphologi
sche formel für sämtliche worte des indogermanischen ist also
W*s, wo W* eine beliebige regelmäßig veränderliche wurzel,
s (suffix) einen oder merere beliebige beziehungslaute nach der
selben bezeichnet (vgl. Aug. Schleicher zur morphologie der
spräche, Petersb. u. Lpz. 1859. Auß den Mémoires de l'Acad.
Imp. des sciences de St. I'etersb. VII ser. T. I, Nr. 7, p. 30
flgg. und Kuhn und Schleicher, Beitr. II, p. 460 flg.).
§. 206. Wurzelbildung. Die ältesten bestandteile der indoger
manischen spräche sind die
bedeutungslaute, die wurzeln. Sie
sind in weitauß den meisten fällen auß den worten, denen sie
nunmer zu gründe ligen, außscheidbar. Sie scheinen ursprüng
lichst noch einfachere lautform gehabt zu haben, als die ist,
welche die in der fertigen spräche vor ligenden wurzeln zeigen,
da ser leicht ursprüngl. stambildungselemente mit inen mer oder
minder fest verwachsen ; vgl. z. b. würz, ju-g neben ju (jüngere),
mat neben ma (metiri) u. a. Besonders häufig entstehen der
gleichen weiter gebildete wurzeln dadurch, daß die zusätze, die
ursprünglich das praesens bildeten, mit der wurzel verwachsen,
z. b. würz, man (cogitare) auß ma,
gan (nasci) auß да, bandh
Wurzelbildung. 287
(vhicire, ligare) auß badh u. dergl.; der nasal bezeichnet ur- §. 206.
sprünglich nur den
praesensstamm. Auch ursprüngliche redu
plication zeigt sich, z. b. ka-k (coquere), gi-g (vivere). Man
unterscheidet daher primäre und secundare wurzeln.
Unverbrüchliches gesetz der indogermanischen wurzeln ist
die einsilbigkeit.
Ein unterschid in der form der so genanten verbalwurzeln
(begrifswurzeln) von den so genanten prouominalwurzeln (be-
ziehungswurzeln) findet sich nicht; die wurzeln i, ka, ta, ja
z. b. sind eben so wol pronominal- als verbalwurzeln (i demon
strad , ire; ka interrogate acutum esse; ta demonstr. , exten
dere; vgl. Beitr. zur vgl. Sprachforschung II, p. 92 flg. 'wur
zeln auf a imindogermanischen* von A. Schleicher).
Mau erhält die wurzel, wenn man von einem gegebenen
worte alle bezichungslaute und deren etwaige einflüße auf die
wurzellaute hiuweg nirat (was meist leicht, bisweilen aber kaum
möglich ist) und den wurzelvocal, fais er im worte gesteigert
erscheint, auf den grundvocal reduciert, z. b. von da-dâ-mi (do)
ist da die wurzel, von vâk-s (sermo) vak, von daiv-as (lucens,
divus, deus) div, von djau-s (coelum) dju = div, von su-nus
(gnatus, filius) am (gignere, parère), von ta-m (istum) ta u. a.
Außer der einsilbigkeit ist die form der indogermanischen
wurzeln frei. Es finden sich folgende lautgestaltungen der wur
zeln: 1. vocal, d. h. genau genommen, spiritus lenis -(- vocal,
z. b. a (pron. demonstr.), i (ire), и (altind. laetari, benefacere;
slaw-lit. u. lat. ind-uere, ex-uere) ; 2. conson. -f- vocal, z. b. да
(ire), bhi (timere), bhu (fieri); 3. vocal -f- consonant, z. b. ad
(edere), idh (incendere), us (urere); 4. consonant -\- vocal, z. b.
sta (stare), pri (amare), kru (audire) ; 5. vocal -f- 2 consonanten,
z. b. ardh (crescere), ark (splendere; celebrare); 6. 2 conso
nanten -f- vocal -f- consonant, z. b. star (sternere), stigh (ascen
deré); 7. consonant -f- vocal -f- 2 consonanten, z. b. dark (vi-
dere); 8. 2 consonanten -f- vocal -f- 2 consonanten, z. b. skand
(scandere).
Bei den wurzeln der form consonant -j- a -(- consonant
19*
288 Stambildung.
2и6* oder a 4-consonant, auch dann,
wenn dise form erst durch
Steigerung von и und i entsteht, findet häufig
sich eine Um
stellung der laute der art, daß a in den außlaut tritt, z. b.
gern und gna (nosse ; nasci); mar und mra (mori); gkar und ghra
(lucere, viresecre); ah und ka (acuere, acutum esse); », gestei
gert ai, und ja (ire); hu, gesteigert hau, hav und kva (vocare)
u. s. f. Eben so verhält sich div und dju (lucere) u. a.
Anm. Eine auß gefürte grammatik des indogermanischen hätte in
disem abschnitte ein volständiges Verzeichnis sowol der wurzeln
zu geben , welche sich für die indogermanische Ursprache nach
weisen laßen, als auch derjenigen, welche nur einzelnen abtei-
lungen oder einzelnen familien (grundsprachen) des indogermani
schen eigentümlich sind.
. 207. Stambildung. Auß wurzeln entstehen wortstämme
(themen), d. h. das, was nach abzug von conjugations- und de-
clinationsendungeu vom worte übrig' bleibt.
Stämme werden gebildet:
1. Durch die bloße wurzcl, gesteigert oder ungesteigert.
Da der wurzelvocal eiue gewisse Steigerungsstufe ein nimt, so
kann er stäts als träger einer gewissen beziehung erscheinen,
also an sich schon eine beziehung auß drücken. Diser fall
ist häufig bei verben, z. b. at-, *'-, praesensstamm und wurzel
(ire), z. b. 1. sing, ai-mi, 1. plur. i-masi; as-, praesensstamm
und wurzel (esse), z. b. 1. sing, cu-mi, 3. sing, asti u. s. f.
Weniger häufig ist dise art der stambildung bei nominibus, z.
b. nom. Hg. djau-n, loc. div-i; djau, Steigerung von dju = div
(lucere) ist hier nominalstamra (coelum) und zugleich wurzel;
vák-н (normo), stamm vâk- ist Steigerung von wurzel vak (lo-
qui) u. s. f. Der beziehungsaußdruck mittels der Steigerungs
stufe dos wurzolvocals
ist symbolisch. Uralt ist ferner die Ver
doppelung der wurzel mit oder one gleichzeitige Steigerung
dor Bolbeu, zum zwecke des beziehungsau ßdruckes, auch sie
reicht zur stuinbilduug hin, z. b. stamm da-da in da-dâ-mi, 1.
sg. praos.; da-da-maei, 1. plur. praes. von würz, da (dare).
'2. Durch zusätzo am ende an die auf irgend einer Stei
gerungsstufe stehende, einfache odor reduplicierte wurzel. Dise
Stambildung. 289
zusätze waren ursprünglich selbständige wurzeln, die in einer §. 207.
früheren entwickelungsperiode des sprachlebens, als die sprä
che nur auß wurzeln bestund, zu anderenwurzeln als bestim
mende elemente hinzu traten; almählich verloren dise die bezie-
hung auß drückenden wurzeln ire Selbständigkeit und schmolzen
an diejenigen wurzeln an, welche durch sie näher bestirnt
wurden, z. b. daiv-a-, nom. sg. daiva-s (divus, deus), würz, div,
gesteigert daiv, -j- «; bhar-a-, praesensstamm von würz, bhar
(ferre), z. b. 3. sg. praes. bhara-ti, 1. sg. bharâ-mi (mit Steige
rung des stambildenden a), bhâra-ja causativstamm d. Wurzel
bhar (bMraja-ti 'er macht tragen1); vgl. a (pron. demonstr.), ja
(relat.); ta-nu-, ta-nau- praesensstamm zu würz, ta (extendere),
z. b. 1. sg. tanau-mi, 1. plur. tanu-masi; vak-ta-, nom. sg. msc.
vak-ta-s (dictus), würz. vale -\~ ta, vgl. wurzel ta (pron. demon
strate; vi(d)vid-vant- part. perf. act., reduplicierte wurzel vid
(videre) -f- ant u. s. f.
Diß sind die bildungsweisen von stammen auß wurzeln.
Die spräche blib indes hierbei nicht stehen, sondern entwickelte
auß solchen unmittelbar auß wurzeln hervor gegangenen stam
men weitere stamme. Die stamme der ersteren art nennen
wir primäre stamme, die suffixe, welche zu irer bildung
verwant werden, primäre suffixe; die stamme der zweiten
art, welche andre stamme zu irer voraußsetzung haben, nen
nen wir secundare stamme, und die zu irer bildung verwan-
ten suffixa secundare suffixa. Leztere fallen zum teile in
irer form mit den primären zusammen. Beim verbum treten
an die ab geleiteten verbalstämme die selben suffixa, wie an die
nicht ab geleiteten, der verbalstamm gilt als wurzel, mag er
primitiv oder geleitet
ab sein; mit recht zält man daher alle
suffixa, welche unmittelbar an verbalstämme treten (participien,
nomina actionis, nomina agentis bildend) zu den primären Suf
fixen; z. b. -nt(-ant) in bhârajant, part, praes. act. des causativ-
stammes, ist eben so primitives suffix, als in bharant part, praes.
act. des stamverbs; dagegen sind z. b. comparativ- und Super
lativsuffixe, deminutivbildungen u. s. f., welche fertige nominal-
stämme vorauß setzen, secundar, z. b. lat. dtvAmua von stamm
290 Stambildung. Zusammensetzung.
207. divo
(dîvus); facü-ior von stamm fac-ili-, würz, fac; doct-ior
von stamm doc-to, würz, doc; davon wider stamm doct-is-simo,
in welcher form -is- comparativsuffix (vgl. doct-ius) und simo =
-timo, grundf. -tama, zusammengeseztes Superlativsuffix ist; der
stamm doc-t-is-si-mo hat also vier stambiklende elemente nach
der wurzel. Auch mit secundärer stambilduug kann vocalstei-
gerung verbunden sein, z. b. altind. stamm dâiv-ika (nom. sg.
msc. dâivika-8, divinus) von stamm dêvd = urspr. daiva- (nom.
sg. dêvd-^s, daiva-s, deus).
Daß die meisten und am häufigsten als stambildende suf-
fixa gebrauchten elemente ta, ja, ка u. s. f., mit pronominal
wurzeln identisch sind, komt daher, weil solche wurzeln alge-
meinster bedeutung (d. h. solche, deren ursprünglich concretere
bedeutung sich zu einer algemeineren ab geschwächthat, so
daß die bedeutung der selben zu einer beziehung geworden
ist) geeignet waren, anderen wurzeln
von concreterer bedeu
tung zur näheren bestimmung zu dienen.
Ein weiteres, von den bisherigen wesentlich verschide-
nes, secundares mittel der stambildung ist 3. die Zusammen
setzung*) von wortstämmen zu einemneuen wortstamme. Die
Zusammensetzung ist in den indogermanischen sprachen ser ge
bräuchlich.
Von der Zusammensetzung unterscheidet sich die stambil
dung durch anfügung von beziehungselementen dadurch, daß
die entstehung der lezteren in die zeit der noch werdenden
spräche fält, erstere aber erst dann ein tritt, wenn die spräche
bereits gebildet ist, da sie ja wirkliche,fertige wortstämme zu
irer voraußsetzung hat. Die zusammenrückung, das zusammen
fließen von Worten, ist ebenfals von der eigentlichen Zusammen
setzung zu sondern; bei der ersteren schmelzen worte (also
mit casus- und personalendungen versehene elemente des satzes)
an einander, bei der lezteren treten wortstämme zu einem neuem
stamme zusammen.
*) Warend des druckes kam mir eine monographie über disen gegen
ständ zu, die ich noch nicht gelesen habe, nämlich Ferd. Justi, über
die Zusammensetzung der nomina in den indogerm. sprachen. Gott. 1861.
Stambildung. Zusammensetzung. 291
Die praepositionen und das augment vor dem verbum bilden §. 207.
die häufigsten beispile von zusammenschmelzung in uuseren spra
chen; es sind an gewachsene adverbia, d. h.ursprüngliche casus,
z. b. abs-tineo auß abs und teneo; abs scheint wie ex u. a. eine
genitivform zu sein; die lose Verbindung zeigt sich in fällen
wie £х-7г»7гга> neben í%-é-ne<sov u. dgl. Doch findet sich zusam
menrückung auch außerdem, z. b. lat. quamvis auß quam vis;
qttamobrem u. s. f.; deutsch frankenland (franken ist genitiv
pluralis), Wolfsmilch (wolfs ist genitiv sing.) u. s. f. Hier zeigt
nur der tou die zusammenschmelzung zu einem worte an.
Die eigentliche Zusammensetzung hat die kraft eine bezie-
hung auß zu drücken, sie kann dem neuen worte eine beziehung
geben, die den einzelnen elementen nicht zu kam, und die nur
in und mit der Zusammensetzung entsteht, z. b. paxQÓ-xsto
longi-manus, langhand, d. h. 'dessen hände lang sind, lange
hände habend,' hier ist die possessive beziehung Wirkung der
Zusammensetzung; коуо-уоауо-с 'reden schreibend' = ¡Lóyovc
yoáqxov; ju-dic (judex) = jus dicens
'recht weisend, sagend'
u. s. f., in den lezteren beispilen fungiert das erstere ele
ment der Zusammensetzung als casus, obschon es kein casus-
suffix hat. Durch die zusammcnschmelzung kann eine solche
neue beziehung niemals erzeugt werden, sie ist bloß als ver
änderte, bequemer gemachte außsprache, als zusammenfaßung
früher getrenter
worte unter eineu hochton zu faßen, die also
mit der stambildung gar nichts zu tun hat.
Eine erschepfendere darlegung der indogermanischen stam
bildung ligt nicht im plane dises compendiums, welches nur das
enthalten soll, was für den ersten beginn des Studiums unent-
berlich ist. Die 1ère von der stambildung ist überdiß reich an
schwingen partien und erfordert teilweise eine außfürlichere
erörterung, als sie in einem möglichst kurz gehaltenen buche
platz finden kann. Zudem gebricht es hier noch für die
anord-
nung des gesamten Stoffes an einem streng wißenschaftlichen
princip. Wir greifen daher im folgenden nur einige puñete
herauß besprechen
und 1. die ab geleiteten verbalstämme ; 2.
die ans verbum sich zunächst an schließenden nominalstämme, die
292 Verbalstämme.
207. participien und infinitive ; 3. die bildung des comparative und des
Superlativs; 4. die bildung der cardinal- und ordinalzalen. Lez-
teren abschnitt fügen wir bei, obschon er für die anschauuug
vom bau der spräche von untergeordneter bedeutung ist, weil
das zalwort in anderer beziehung von hohem intéresse ist. Wir
verlaßen daher auch in disem lezteren capitel die morphologi
sche anordnung völlig, und halten uns ausschließlich an die
function, indem wir die einzelnen derzalen
reihe nach bespre
chen, ab gesehen von irem lautlichen außdrucke.
feet, ju-n-c-si für *juc-si, sogar ju-n-c-tu-s, part, praet. pass, für §. 208.
*'juc-tu-s, vgl. jugu-m: hierdurch wird natürlich ein verbum
keineswegs zu einem ab geleiteten.
Die verba intensiva des altindischen und altbaktrischen hal
ten wir mit
den im praesensstamme oder im aoriststannne re-
dupliciereuden verben für nahe verwant, wir können sie daher
hier nicht mit auf füren, da wir sie nicht für ab geleitet im
strengeren sinne des Wortes halten (sie zeigen kein constantes
zusatzelement); sie sind daher weiter unten bei der bildung
des praesensstammes besprochen worden.
Es ist jedoch nicht zu leugnen, daß auch so dise bestim-
mung des unterschides der ab geleiteten verba und der stam-
verba in manchen fällen nicht auß reicht, indem einerseits
handgreiflich ab geleitete verba die form der primären an ne
nien können, z. b. altindisch hrs'n'a-ti (hrs'na-m agit), vom sub-
stantivum hrs'n'a-s (nom. propr.); gotisch salti-th (salit), perfec-
tum saiealt, vom substantivum salt (sal), anderseits stamverba
in der form ab geleiteter erscheinen, wie z. b. lat. habe-t, got.
habai-th (3. sg. praes.), lat. habê-bo (fut.), got. habai-da (perf.),
das man doch schwerlich für ab geleitet halten kann, gerade
so conjugiert wird, wie die entschiden ab geleiteten, z. b. lat.
monet, grundf. mânqja-ti (cogitare facit), fut. monê-bo würz.
man (cogitare), lat. men (vgl. lat. me-min-i, das primäre verbum
von der selben wurzel), stamm des causativverbums mânaja;
got. veih-aith (sanetifieat) , perf. veihai-da von veih-s (sanetus)
ab geleitet. Es mischen sich in der tat die formen entschide-
ner stamverba und deutlich ab geleiteter verba in einzelnen
der vor ligenden sprachen so, daß von rein morphologischem
standpunete eine alle fälle erschepfeude volkommen durch grei
fende Scheidung der verbalstämme in primäre und ab geleitete
nicht durchfürbar ist, und es nicht selten vor der hand noch
zweifelhaft ist, in welche von disen beiden classen ein vor li-
gendes verbum zu setzen. Doch vermögen dise mer vereinzel
ten zweifelhaften außnamsfälle die oben gegebene regel nicht
um zu stoßen.
Wir werden demnach die eingangs dises Paragraphen ge-
294 Verbalstämme.
208. gebene Unterscheidung der stamverba und der ab geleiteten
verba richtiger so zu faßen haben, daß alle verba, welche außer
den zur bildung der tempusstämrae dienenden elementen keine
stambildungselemente zeigen, die form der stamverba haben, die
jenigen verba aber, welche in den nichtpraesensformen außer
der wurzel solche elemente haben, die ursprünglich nicht zur
bildung des praesensstammes oder andrer tempusstämme dienten,
die form der ab geleiteten verba.
Da wir hier nur die form, nicht aber die function der
worte berüksichtigen, so können wir auch nur nach stam- den
bildungselementen, nicht aber nach der beziehung, welche sie
auß drücken, die ab geleiteten verbalstämme anordnen. Wir
werden demnach nicht von intensiven, causalen u. s. f. verbal-
stäminen reden, sondern von stambildungen mittels ja u. s. f.
Wir stellen diejenigen bildungen voran, welche sich als die
ältesten erweisen, und laßen die andern folgen, die sich nur
in einzelnen sprachen unseres Stammes finden und die dem
nach aller warscheinlichkeit nach für jüngere gebilde zu hal
ten sind
Die frage nach der den ab geleiteten verbalstämmen zu
nächst zu gründe ligenden form ist oft nicht mit entschiden-
heit zu beantworten. Ob z. b. ein altindisches
bhârdjâ-mi, gr.
<pofféto-f(u) , stamm bhâraja, gr. <poqeje von dem verbalstämme
altind. bhdra, gr. (ptçe, in altind. bhdra-ti, gr. ffêqt-(t)i (3. sg.
praee.), oder von einem substantivstamme, altind. bhâra, gr. yogo
(nom. sg. altind. bhtfra-s, gr. ipôço-ç) gebildet sei, dürfte nicht
leicht zu entscheiden sein.
Anra. Man hat die bildung des praesensstammes dann als bildung
ab geleiteter verba betrachtet, wenn sie eine augenfällige bezie
hung, z. b. die passive oder die inchoative auß drükt. Diß ist je
doch schon deshalb nicht zu rechtfertigen, weil ursprünglich jede art
der práescnsstambilduiitf einer bestirnten beziehung entsprach.
Wäre diß nicht der fall , so würden sämtliche verba nur ein und
die selbe praesensstainform zeigen. Wir rechnen ja überhaupt
nur solche bildungen unter die ab geleiteten verbalstämme, wel
che nicht auf den praesensstamm beschränkt sind, indem außer
dem einn Scheidung der verba in stamverba und ab geleitete
anmöglich wird.
Verbalstämme auf Ursprung], ja (a-ja). Urspr., Altind. 295
209. tivi zu würz, bhar (ferre); sâddja-ti, das selbe zu würz, ead
(sedere); vêddja-ti (nuntiat), das selbe zu würz, vid (videre, scire);
bôdhdja-ti (certiorem facit) zu würz, budh (scire) u. s. f. Wur
zeln auf i und и haben zweite Steigerung, z. b. nâjd-ja-ti zu
würz, (ducere);
ni çrâvd-ja-ti zu würz, cru (audire); vêdaji-sjd-
ti, 3. sg. futuri zu stamm vêdaja mit Schwächung von ja zu /*.
Das perfectum diser verbalstämme wird umschriben mittels
einer abstractform auf â und dem perfect eines hilfsverbum,
z. b. vêdajâ'm-k'akâra, wörtlich notionem feci; der aorist wird
gar nicht von disem stamme auf aja, sondern von der
redupli-
cierten wurzel gebildet, und es ligt hier in der reduplication
die causale function, die man als eine Steigerung der activen
faßen kann, z. b. d-vîvid-am zu praes. vêddjâ-mi; andere for
men dieser verba büßen ja ein , so das vom futurum gebildete
praeteritum (der so genante conditionalis), z. b. d-vêd-i-s'jam
zu stamm vêdaja u. s. f. Diß gehört jedoch, als dem altindi
schen eigentümlich, mer in die indische Specialgrammatik.
Deutlich von nominibus gebildet sind stamme wie jôktrd-
ja-ti (circumligat ; amplectitur) vom nominalstamme jôktra- (vin
culum), tidd-ja-ti (pondérât) von stamm tula- nom. sg., tulâ' fem.
(trutina, libra) u. a.
Häufig wird aber vor dem ja dasstammaußlautende a zu
& gedent (s. oben §. 15, 2, a), z. b. vâs'pâ-ja-tê (lacrimat) von
stamm vâs'pa- (lacrima), lôhûâ-ja-ti von
(rubescit)
stamm lôhita-
(ruber), açvâ-jd-ti (equos cupit) von stamm dçva- (equus) u. a.
Das selbe findet bei t, и statt (vgl. §. 15, 2, a), z. b. patî-jd-li
(maritum cupit) von stamm pdti- (maritus), asû-jd-ti (succenset,
frémit) von stamm dm- (spiritus).
Auch wird das a zu t geschwächt, und diß dann zu î ge
dent, z. b. putrî-jd-ti (filium cupit) von stamm putra- (filius).
Ferner schwindet der stamaußlaut völlig, z. b. putraMm-
ja-ti (filium cupit) von putra-ltâma- (hûma-s amor, cupido). Hier
sind besonders die in dem ältesten altindisch (vêda) erscheinen
den verba auf -anja zu erwähnen, die von abstractnominibus
auf -ana (nom. sing, -ana-m, neutr.) gebildet sind, z. b. k'aran-
jd-ti (movetur, it) von k'drana- (itio) von würz, k'ar (ire);
Verbalstamme auf ursprünglich ja (a-ja). Altindisch. 297
§. 209. aalstamme pala (uom. sg. pá-la-s protector) gebildet und also
ganz regelmäßig.
Altbaktrisch. Wie im altindischen. Beispilc: vaêdajêi-
<», nach den lautgesetzen für vaidaja-ti (causativum) zu wurzel
vid (scire); hârajêiti, d. i. kâraja-ti zu würz, kar (faceré) u. a.
Eben so von nominalstämmen, z. b. jaçnajêi-ti (sacrificio, jaçna
dicto, colit) von stamm jaçna (le sacrifice avec prières) von
würz, jaz (sacrificare, déos colère). Auch die bilduiigen auf ja
von •nominalstämmen auf -as finden sich, wie im altindischen,
z. b. nemaqjêi-ti (adorât, colit) nach den lautgesetzen für namas-
ja-ti von stamm патов, ace. nom. sg. nemo (eultus, adoratio).
Altgriechisch. Das ursprüngliche a-ja ist im griechi
schen zu *«-/e, *o-js, *a-js geworden; nach bekantem lautge-
setze schwand zwischen zwei vocalen das j (§. 145, 1, e), z. b.
cocu = (focht für *<fOQsje-Tt, ursrpr. bhâraja-ti von stamm
tpoQo in (fôço-ç, oder von stamm ipsQt in (çsqs-i. auß *(peçs-Tt
mittels Steigerung von s zu о,- xçvaot (auro obducit) = %qv-
tfo'e* auß *xQveojs-Tt von %qv<so-ç (aurum) ; r*/tt« = n¡iátt auß
*%4iaje-Ti (honorât) von ri(it¡ (honor); ас*#/и«Г (numerat) =
¿Qt&l*sje-Tt von ¿(ц&цо-д (numerus) u. s. f. Einige diser ab
geleiteten verbalstämme können ir praesens auch jiiittels ska
(s. unten bei der conjugation) bilden, z. b. qßa-oxs-i neben
ijßas-i. (von iy/fy, iuventus), wo indes villeicht an zu nenien ist,
daß {¡ßaäxut direct vom stamme f/ßa gebildet ist (vgl. jedoch
das lateinische); аЫщ-схш (cresco) neben älaita и. a.
Da im griechischen ja nach anderen lauten als ursprüngl.
a nuraufs praesens beschränkt ist, so werden die scheinbar
mittels des selben ab geleiteten Verbalstämme weiter unten zur
spräche kommen, nämlich da, wo von den verben die rede sein
wird, welche den nominalstamm one weitere zusätze zum stam
me haben.
Italisch. Im lateinischen und, so weit erkenbar, auch
in dessen schwestersprachen, ligt a-ja durch Spaltung des a-lau-
tes in
a, e und durch die Schwächung des selben in » in drei
facher form vor.
Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja). Lateinisch. 299
1. a-ja wird in â zusammen gezogen, z. b. sêda-t auß §• 209.
sêdât— sâdaja-li, vgl. würz, sed in sed-eo; ser häutig ist dise
bildung von nominalstämmen, z. b. nomina-t von nomen, nomin is;
remiga-t von remig in remex, remig-is (stamm remig, wol auß
remo in remu-s und ig, geschwächt auß ag (ад-ere), gebildet);
nach der analogie solcher formen bildete sich eine verbalen-
dung auf igâ, z. b. castiga-t, leviga-t u. s. f., auch one daß ent
sprechende substantiva zur Seite stehen; in der 1. sing, wird
aja-mi, d. i. ajo durch außstoßung des j zu *ao, erhalten im
umbrischen als au in sulocau = latein. *subvocao, *subvoco;
diß ao ward dann weiterhin zu ó zusammen gezogen, wie im
griechischen «» auß ajta in <o, z. b. nominó für *nominao-mi,
*gnôminajô-mi, grundf. gnâman-ajâ-mi; nominas, grundf. gnâ-
man-aja-si; *nominât, grundf. gnâman-aja-ti u. a.Perf. nomina-
vi, part, nominâ-tus.
Aura. In fällen wie son-ui neben sona-t von sonu-s ab geleitet,
ist das ab leitende element geschwunden. Vgl. monui unter 2.
2. aja wird in êzusammen gezogen, z. b. mon-ê-mus =
mânajâ-masi, 1. pl. praes. verbi causativi zu würz, man (cogi
tare), moneo =mânajâ für mânajâ-mi, 1. sg. praes. ; 1. sg. perf.
monui, nicht *monê-vi, part, praet. pass, moni-tu-s, nicht *monê-
íus (s. unten bei der 1ère von der bildung des latein. perfects) ;
so z. b. ßaveo von flavu-s, naneo von canu-s u. a. Dise form
haben besonders häufig nicht ab geleitete verba an genommen.
3. eye wird
zu г zusammen gezogen, 1. sg. -io = -ajâ auß
-ajâ-mi, z. b. sôpio = svâpajâ für svâpajâ-mi, sôpî-mus = svâp-
ajâ-masi, 1. sg. plur. praes. verbi causât, zu würz, avap (dor-
mire), perf. sopî-vi, part, praet. pass, eopî-tu-a; saevî-mus von
saevo-s, mollî-mus von mollis, hier ist also das i ursprünglich
u. s. f. Auf dise art mittels î werden von dem particip. (nom.
agentis) auf urspr. -tar, lat. -tor und -tû-ru-s, verba gebildet,
wie z. b. ësurx-mus, d. i. *ed-tur-î-mus, grundf. ad-tar-ajâ-masi,
(nach §. 157, 1, b vgl. dormi-tur-i-mus), obgleich hier ein ur
sprünglich consonantisch auß lautender nominalstamm zu gründe
ligt, der im lateinischen in der form auf -tûro allerdings in
die analogie der «-stamme getreten ist.
300 Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja). Altirisch, Altbulg.
haben hier nur die endung in die grundform übertragen) von §. 209.
szy'kszta-s (avarus) u. a. In fällen wie seile -ja (salivât) von seile,
plur. séilè-s (saliva), gilt der nominalstamm villeicht geradezu
als verbalstamm.
Die häufigeu deminutiven iterativa auf -ine, z. b. aklinè'ju
(coecus circumerro) von dkla-s (coecus) weisen zunächst auf
nicht gebräuchliche stamme auf -ina zurück (*aklina-s). Änlich
verhält es sich auch mit andern mittels anderer elemente ab
geleiteten verben.
3. Eben so wie das oben erwähnte
seile sind
-ja wol die
verbalstämme auf y (= î) zu erklären. Sie mögen iren auß-
gang genommen haben von nominalstämmen auf t, z.b. 1. sg.
daly-jk = *dalî-jâ-mi, praet. dalyjaii, fut. daly'-siu (dividere)
von stamm doli-, nom. sg. dañ-s (pars), und sodann nach diser
analogie auch von anderen stammen gebildet worden sein, z. b.
davddy-ju = *davadî-jâ-mi (disponere, ordinäre) von davdda-s
(ordo); dy'vy-jû-s, 1. sg. praes. reflex, (miror) = *dîvî-jâ-mi sva-m
von dy'va-s (miraculum) u. s. f. Streng genommen gehören
also dise bildungen nicht hierher, sondern zu den fällen, in
welchen der nominalstamm geradezu als verbalstamm gilt (s.
unten); allein da es doch möglich ist, daß y sich an ein ur
sprüngliches aja an lent (z. b. davddy-ju auß * datadaja-ßmi,
wo dann die praesensbildung mit j an den stamm auf aja ge
treten wäre), so haben wir sie hier mit auf
gefürt. Meiner
meinung nach haben wir es jedoch auch hier mit speciell litaui
schen neubildungen zu tun.
Gotisch. Auch hier entspricht
dem ursprünglichen aja
eine dreifache bildung.
1. Verba auf 6 (= urspr. â), meist deutlich von nominal- ,
stammen gebildet, z. b. 1. sg. ga-leikô, 3. sg. ga-leiko-th, 1. pl.
ga-leikô-m = Heika-jâ-mi', *leikaja-tî, *leikajâ-masi, perf. ga-
leikô-da (similem esse) u. s. f. von ga-leik-s, stamm leika (simi
lis); so fiskô-th (piscatur) von stamm fiska, nom. sing, fisks
(piscis); lustô-th (cupit) von stamm lustu, nom. sg. lustu-s (cu
pido), demnach ist hier der stamaußlaut и geschwunden, d. h.
die analogie der a-stämme beherscht auch die w-stämme"; das
20*
304 Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja). Gotisch.
wärend es in der tat nur das praesens bildet , in den nicht- §♦ 211
praesensformen also nicht vorhanden ist.
Altindisch. Selten, z. b. loMtd-ti (rubescit) von Iff'hitas
(ruber) u. a.
Altbaktrisch. Villeicht gehören hierher die formen der
2. plur. imperat. auf -tkwata, wie hhs'naothwa-ta (propitiamini),
gterethwa-ta (extendite), wclclie auf nominalstäumie fcks'naothwa,
çterethwa (vergl. çterethwa-na action d'étendre), eine Weiterbil
dung von abstractstämmen auf tu, z. b. khs'nao-tu, çtere-tu von
wurzel Ichs'nu satisfaire, offrir des prières, çfere étendre) hin
weisen.
Im Griechischen ist dise bildung nicht selten; nominal
stäumie auf v und consonanten nemen dann (wie im altbakt-
rischen) eine Weiterbildung mittels urspr. a an, z. b. /*e#tîe*
(ebrius est), grundf. *madhua-ti von ¡*ê-&v (vinum), eben so
ßaudivs-i von ßaöiXtv-c (rex), ßovXeve-i (consultât, délibérât)
von einem nicht gebräuchlichen nominalstamme *ßovXsv(o) (vgl.
nomina wie qtoQsv-g u. s. f.) und vile der art ; so ist svtv%sl (fe-
lix est) als *s$Tv%s<ss-(v)i, zu faßen, vom stamme svtv%èç (felix),
der durch e, urspr. a, erweitert ist, wärend verba wie tjôvvei
(dulcem reddit), grundf. svâduna-ti, zu îjâv-ç (dulcís) ire ent-
stehung wol einer praesensbildung auf urspr. na verdanken, wie
die ab geleiteten verba auf -tfx«, z. b. pstH-öxei, grundform
madhu-sha-t! (ebrium reddere), dise praesensbildung ebenfals un
mittelbar an den zu gründe ligenden nominalstamm fügen.
Ser häufig gelten nominalstamme zugleich als verbalstämme,
indem das praesens mittels ja gebildet wird, so z. b. der stamm
iXmâ, nom. sg. iXniç (spes), davon 3. sg. praes. èXnîÇet, d. i.
*iXmâ-je-u: stamm aaXmyy in <r«Am?« (tuba canit), d. i. *<saX-
myy-je-rt, der nasal fält vor £ hinweg, wie vor
tf, aber z. b.
fut. aaXníylgto, d. i. *<faXniyy-<Sa vom nominalstamme aaXmyy,
nom. sg. aaXmyÇ (tuba). Von solchen fällen nam die häufige
endung -iÇto, -а£ш iren außgang, die sich dann als selbständige
endung weiter erstrekte; das selbe gilt von der endung -о*оч»,
die bei
stammen auf т, #, к, % sich zuerst entwickelte,
z. b.
308 Nominalst, als verbalst. Lat., Slaw., Lit.
§. 211. stamm xoqv&, nom. sing, xoqvç (galea) davon 1. sing, praes.
xoQvtidce (galeare), d. i. *xoQV&-jto-fu u. s. f.
Von ursprünglichen w-stämmen giengen die verba auf -cuvw
auß, z. b. fieht (vu, d.i. *ps-Xav-je-Tt von stamm (tèXav (niger);
sodann erstrekte sich dise
endung der verba auch auf stamme,
die nicht auf v auß lauten, z. b. Xtvxuivei (dealbat),, d. i. *Xev-
xav-ß-Ti. zu ¡Levxô-ç (albus). Überall bleibt hier ja nur im prae
sens, so daß in den nichtpraesensformeu der nominalstamm one
weiteren zusatz als verbalstamm erscheint.
Nicht selten verliert der nominalstamm als verbalstamm
den auß lautenden vocal о, z. b. цаЫааш (mollio), d. i. *pa-
Xux-jm-¡it, fut. /хаХах-оа von цаХахб-ç (mollis) ; аууеХХш (nun-
tio), d. i. *âyYtX-j(a-fu von äyyslo-c (nuntius); eben so noixiXXco
(variego), d. i. *яч>*х«Я-/ю-/** von noixíXo-c (varius); xa&aiqco
(purgo), d. i. *xa&aQ-j(io-fit von xad-aço-ç (purus) U. 8. f.
Im lateinischen werden, wie im altbaktrischen, nicht sel
ten stamme auf tu, durch ursprüngl. a vermert, als verbalstäm-
me gebraucht, z. b. statui-t, i. *statua-ti
d. von status (substant.);
metui-t von metu-s, doch findet das selbe auch bei andern u-
stämmen statt, z. b. tribui-tvon tribus; minui-t
von einem
nicht vorhandenen *minu-a (von welchem minus für *minius,
grundf. *manjans, der comparativ ist).
Im slawischen kommen von adjeetiven ab geleitete verba
. in der form vom stamverben vor, nämlich solche, welche den
praesensstamm durch nasalen zusatz bilden (s. unten die 1ère
von der conjugation) und zwar in intransitiv -inchoativer func
tion, z. b. u-mlïïk-ne-tï (conticescit) zu mlüku (silentium) ; u-tich-
пе-й (conticescit) von tichu (tranquillus) ; in der regel mit
Schwächung des wurzelvocals , wie z. b. usñp-ne-ñ (excaecatur)
von slepu (caecus); such-ne-tï, grundform sus-na-ti (arescit), von
suchu, grundf. sausas (siccus) и. s. f. Allerdings haben dise
verba den anschein von echten wurzelverben. Im gotischen hat
sich eine deutlich ab geleitete form auß disem -na des prae-
sensstammes entwickelt.
Im litauischen wird in gleicher function
die bildung des
praesens nasalmitin der Wurzel
an gewant, eine in diser
Nominalst, als verbalst Gotisch. Verbalst, mit suffix v. 309
suftixa, die auß zwei elementen bestehen, durch eines der §. 216.
beiden elemente ersezt werden können (z. b. das superlativ-
suffix ta-ma durch ta und ma), so erscheint auch hier im li
tauischen -ans (d. i. urspr. -ont) in der selben function, wie das
■vane, -vaut der andern sprachen und im slawischen findet sich
je nach beschaffenheit des stammaußlautes -vans und -ans neben
einander in gleicher function.
Die function des suffixes -vant ist (wie die von -mant) die,
den besitz, das versehen sein mit etwas, auß zu drücken. Das
partieipium perfecti und das perfectum selbst wird in vilen spra
chen durch possessive elemente gegeben (z. b. im finnischen,
magyarischen, cassia u. s. f.), wie es ja auch durch das hilfs-
verbum 'haben* umschriben wird. Ein vi-vid-vant, wörtlich
'wißen habend', unterscheidet sich ursprünglich im suffix nicht
von einem arkta-vant 'baren habend'.
Das suffix -vant, das hier primäres suffix ist, findet sich
nämlich auch als secundares suffix, z. b. altind. dçva-vant (equis
praeditus), fem. dçva-vatî, d. i. -vatjâ (§. 15, c) mit vcrlust des
n, wie in änlichen fällen, vdsu-vant (divitiis praeditus), vîrd-
vant (héroe praeditus). In gleicher function gilt das verwante
suffix -mant, z. b.altind. agni-mdnt (igne praeditus).
Das suffix -vant dient im altindischen namentlich auch dazu,
dem part- praet. active function zu verleihen, z. b. krtd von
wurzel kar (faceré), bed. factus, aber krtd-vant facto praedi
tus, 'getan habend'; bhagnd fractus, würz, bhag', bhang', aber
bhagnd-vant fracto praeditus, 'gebrochen habend' u. s. f.
Griechisch lautet diß -vant -j-tvx (das digamma ist erhal
ten), fem. -/«rftfa, d. i. -jszfa = altind. -raíl, d.i. -vatjâ, z. b.
XttQÍ-fsvx, fem. xaoí-fstitía.
Im lateinischen ist -vant zu -vans geworden und in die ana
logie der a-stämme über getreten, so daß hier eine grundform
-vansa an zunemen ist, auß welcher -vonso, -voso werden muste ;
diß -vonso hat jedoch das v durchweg ein gebüßt (schwerlich
lautete hier das suffix -ans, der vertust des v komt in diser
function des suffixes nicht vor, auch zeugt das wolerhaltene
Schleicher, vgl. grkmin. d. iudog. «pr. 21
318 Partie, activi auf urepr. -vont. Urspr., Altind., Altbaktr., Griech.
§. 216. griechische -jsvt für das Vorhandensein der vollen form des suf
fixes in der südlich europäischen abteilung des indogermanischen);
z. b. fructu-ôso , lumin-ôso, *forma-ôso, darauß (§. 51) formóso
u. S. f.
Betrachten wir nun das vorkommen des suffixes -vant
(-vans) in der function das part, praet. activi zu bilden.
Iu dog. urspr. Z. b. vivid-vant, würz, vid (videre, scire);
dadha-vanf, würz, dha (poneré) u. s. f. Dise stamme lauteten
in den drei gcschlechtern gleich.
Altindisch. Das suffix urspr. -vant zeigt sich vor den
verschidenen casussuffixen als -vat, -vans und -us; -va?is, auß
urspr. -vant, ward durch außfall des n zu -vas und dises durch
schwuud des a (§. 6) zu -us geschwächt; -vans ist deiunig oder
Steigerung von -vans (s. u. d.1ère v. d.declination). Das sufffix
tritt an die reduplicierte würze!, an den perfectstamm in seiner
schwächeren form (s. unten die 1ère von der conjugation), z. b.
rurud-vdnt, würz, rud (riere), femin. rurud-ûs'î auß *-vantjâ,
*-vansja, *-vasjâ, *-usjâ ; tên-i-vdnt auß * tatin- i-vdnt, mit hilfs-
vocal г', würz, tan (extendere) u. s. f.; vid-vdnt (sciens, eigent
lich qui vidit) mit verlorner reduplication von wurzel vid (vi
dere, scire).
Altbaktrisch. Hier scheint überall t in s über gegan
gen zu sein, so daß -vans, gesteigert -vans und -us die formen
sind, in welchen diß suffix -erscheint; das femin. wird wie im
altindischen gebildet; z. b. stamm vidh-vans, würz, vid (scire),
асе. Sg. mase, vîdh-vâonhem , d. i. * vid-vânsam , fem. vîth-us'i,
d. i. *vid-usjâ (über das th s. §. 139, 2); stamm dad-vans, асе.
sg. dadh-vâonhem von würz, da, urspr. dha (poneré, creare)
mit Verlust des wurzelaußlautes, instr. plur. dad-ûs'-bis dad-
ûz'-bîs, d. i. *dadh-us-bhù auß *dadh(a)-vans-bhis u. S. f.
Griechisch. Das suffix hat den ursprünglichen außlaut
-
t fast durchauß bewart, das n aber verloren, es lautet im mas-
culinum und neutrum -j-ót = -va(n)t: im nomin. sing, neutr.
-/ос für -/от (§. 149), msc. -jrwç für -jot-ç (mit ersazdenung).
Das femin. lautete -vi«, d. i. -usjâ (§. 145, 2, с) auß -vasjâ
Participium activi auf urspr. -vont. Altbulg. 319
und diß auß -vansjä, grundf. -vantjä. biß suffix trttt an alle §. 216.
perfectstamme, d.e beim einfachen perfectum auf den wurzelauß-
laut, beim zusammen gesezten auf * auß lauten, z. b.X*b>t„-Fór
nom. sg. mase. Шотик = ЧвХо^ог-с , neutr. Ыотос =
tekom-j:<n, fem. Ыот-vîa = ^Ыот-vaja, würz, hn (linque-
re); eben so Ыгх-рог (nom. sg. mase. >1гЯгх«с u. a.) von Wur
zel Xv (solvere) u. s. f.
Italisch und keltisch feit.
Altbulgarisch. Nach vocalisch auß lautenden verbal-
stammen, die im altbulgarischen auch vor disem suffixe nicht
mer redupliciert werden, lautet das suffix *-vus auß *-vans (щ
d. i. älter, u, = an, wie häufig durch die mittelstufe q § 84'
das litauische zeigt noch den nasalvocal), nach consonantisch
auß lautenden verbalstämmen -ш, d. i. -us auß *-ans Wie
beim participium auf -ant, so ligt auch hier in allen' casus
außer dem nom. sing. mase, neutr. und im ganzen femininum
ein mittels ja weiter gebildeter stamm zu gründe, also -vansja
-aya, d. i. altbulg. *-vusfi, darauß -vu$ und *-usju, darauß
™ (§• 87, 2. §. 182, 5); femin. *-vmjâ, d. i. -vü&a, nom. sing
-vun = -vusjâ (§. 88, 5), und *-usjâ, d. i. -usa, -Ж; nur der
nom. plur. mase, zeigt einen nur durch i vermerten stamm
grundf. *-vami, *-ansi (also völlig, wie bei suffix urspr. -ant)
z. b.stamm 1. da-m,s, 2. da-vüsß, 3. da-vüsi zu würz, da (dare)'
1. nom. sg. msc. neutr. da-vu auß *da-vus, grundf. * da-vans-s]
2. acc. sg. mase, da-vml auß *da-vusju, grundf. * da-vansjam ';
nom. sg. fem. da-vmi auß *da-vusjâ, grundf. *da-vansjâ; асе.
sg. fem. da-adq auß *da-vüsjq, grundf. davansjâ-m u. s. f •
3. nom. plur. msc. da-vuk auß *da-vusj-e, grundf. *da-vami-as\
Dagegen z. b. nom. sg. mase, рек-й für *pek-us, grundf. *pek-
ans-8 zu würz, рек (coquere), one das an lautende v des suf
fixes. Im übrigen gehen dise formen natürlich eben so wie da- '
vü, also z. b. nom. sg. fem. pek-fdi, grundf. рак-ansjâ; nom.
plur. msc. рек-use, grundf. *palc-ansi-as u. s. f.
Die ab geleiteten verbalst, auf i können sowol die form
auf -vans gebrauchen, z. b. chvalivu, nom. sg. mase, vom ver
balstamme chvali (laudare), als die auf -ans, im lezteren falle
21*
320 Participium activi auf ureprüngl. -vant. Lit., Got.
207. wird das den verbalstamra schließende * zu j gewandelt, und
auß *chvalj-ans, *chvalj-us, *chvalj-u wird der regel gemäß (§.
87, 2), ckvafi, fem. chvalüi für *chvalj-usja, grundf. *chvalj-cmsjâ
u. S. f.
Das litauische kent nur das suffix -ans, welches an den
stamm des praeteriti tritt, nicht -vans (in bho-qs zu würz, bu
esse, praeteritum buv-aú; ddv-qs, würz, du, d. i. dau, dav dare,
praeter, dav-iaü gehört das v zur wurzel, nicht zur endung).
Nur im nom. sg. mase, neutr. und im nom. plur. mase, gilt die
consonantische form, und zwar
ist hier -qs = -ans; in allen
andern casus und im
femininiim ligt ein /a-stamni, also -ansja,
zu gründe, dessen an in и geschwächt wird (§. 100, B), z. b.
stamm dug-qs, dug-usja zu würz, dug (crescere); nom. sg. msc
dug-qs, grundf. aug-ans-s, neutr. dug-q, grundf. aug-ans ; nom.
plur. msc. dug-q, grundf. aug-ans-(a)s
; nom. Sg. fem. dug-usi,
grundf. aug-ansjâ (§. 100, A, 4); асе. sg. mase, dug-usi au^
aug-ansja-m (§. 100, A, 3); instr. plur. femin. dug-usio-mis,
grundf. aug-ansjâ-bkis
u. s. f.
Verbalstämme auf г waudeln diß zu /, das mit q verschmilzt,
vor m aber bleibt, z. b. nom. sg. msc. vdlg-qs für *valgj-qs, fem.
aber vdlgi-usi vom stamme valgi (edere) u. s. f.
Stamverba, deren wurzeln auf consonanten auß lauten, die
aber ir praeteritum mittels,/ bilden, haben indisem participium
das / nicht; z. b. würz, dû (dare), praeter, dav-iaú, aber part,
praet. ddv-qs, fem. ddv-usi u. s. f.
Das mit der wurzel urspr. dha (poneré , faceré) , die in di-
sem falle ganz so wie die wurzel da (dare) ein и an genommen
und also du, dav lautet (auch im altbaktrischen und im latei
nischen fallen die wurzeln dha und da
lautlich zusammen)
zusammen gesezte gewonheitsimperfectum hat in disem parti
cipium die endung grundf. -dav-ans, -dav-ansja, nom. sg. rase.
-dav-qe, z. b. dug-dav-qs, fem. dug-dav-usi u. s. f.
Gotisch. Von dem einstigen Vorhandensein dises parti-
cips im deutschen zeugt ein einziges beispil, nämlich der nom.
plur. mase, bêrusjôs (parentes); eine forra, die nach dem nächst
verwanten litauischen und slawischen zu schließen, für *bêr
Participium auf -ta. 321
ansjâ-s steht mit и für an wie im litoslawischen ; auch im deut- §.216.
sehen war also das suffix -ans, zu -ansja weiter gebildet, Der
stamm bêr ist rest des reduplicierten perfectstamms, grundf.
*babâr (wie im plur. perf., z. b. 1. pers. bér-um, grundf. babhâr-
masi, s. unten bei der conjugation) zu würz, bar, altind. und
urspr. bhar (ferre, gotisch auch parère), so daß als gotische
grundform von bêr-xisjô-s ЧаЪаг-ansjâ-s an zu nemen ist. Ob
diß ja imgotischen in allen casus vorhanden war, oder, wie
im nächstverwanten slawischen und litauischen, der nominativ
sing. mase, selben
des noch entriet, läßt sich natürlich nicht
ermitteln.
Die volkommene Übereinstimmung diser form im gotischen,
litauischen, slawischen ist als ein die
nahe verwantschaft diser
drei sprachen bekundender zug nicht zu übersehen.
Das participium auf ursprünglich ta. Participium §. 217.
praeteriti passivi.
Das element ta (vgl. die gleich lautende pronominalwurzel)
wird in der stambildung und Wortbildung (zur bildung der 3.
person des verbum, wol auch
als casussuffix des ablat. sing.)
vilfach an gewant. Es bildet suffix ta nicht nur das sogleich zu
erörternde adjeetivum, das ursprünglich wol eine algemeinere
function hatte (vgl. z. b. altind. stamm sthi-td, stans zu wurz.
stha stare, wie griech. ата-го; çak-td potens, zu wurz.
Valens
çak posse valere; litauisch plk-ta malus, wurz. pik, z. b. in
su-pyk-ti irasci u. a.) und sich erst
in einer späteren période
der indogermanischen Ursprache als regelmäßiger außdruck des
participa perfecti passivi festsezte, sondern auch substantivisch
fungierende nomina, z. b. griech. nó-xo, mase, potio, wurz. no
(bibere); aço-го, mase, aratio, stamm àoo (arare), lit. tvdr-ta,
mase, sepes, wurz. tvar (infin. tvér-ti capere), rdsz-ta, mase,
scriptura, wurz. rasz (raszy'ti scribere), bras-th, fem. vadura,
für *bradtà (§. 191, В), wurz. brad (bred-й transeo) u. s. f.
Besonders als secundares suffix findet sich ta, feminina ab
stracta bildend, z. b. altind. prthu-tâ (latitude) von prtM (la
tus); slaw, bèlo-ta (albedo) von ЪЫй (albus); got. diupi-tha (al-
4Й5 Гтт^щш. «ci -ta. bafeç. «repr. Aland- ЛЫакхг.
%■ K"i. •Jmài'. jrrfithTy тс« Яшш ¿ôrf« <юш- -ее. mas*, д*'*^*
jirtáiruUBf-: »ддп-аш «auzus&a« v...n stamm «ч>/гв Свяа. sieg.
внес «pjrtw utgustK« a. s. L
1хсс>г*гги;ьв. urfpracne. Das scëi -*• tritt bei staat-
■nertiea. ueetirusIbaT ab oie nrzd in irer £ rundíorm oder, bei
*• »¿ей««. тегЪ«ь. an «ев Teft^iisiiÄui! . z_ b. oVn (datos),
mul >£. auc •¿•-e»-*. вееш~. íV/л-«. fcuin. ¿e-*í. na de
¿art : Ъпт-ы (* tis-tus- un. i---* (^adirée ¿«¿-ta (cactos),
wtííz. ¿«ir 'o*fií«r, : tAia'f3-iM j««srtusli stamm tddaja (poneré),
ил. *od í^eiertj а. &. í.
Aliíidií. i. SciLx -fe/, ь-::а. ¿г. mas*, -м'-*. Beutr. -ta*-«,
ít2LÍn. -fef. z. Ь. cr%-i*. würz, -r* (icürt : rW(d fur *r*c-td.
würz. n> izitrare) а, к f. Bei dem zusaii^jestreffea des saf
io*«- sah 6^awîif»xàffi warzeLsaßlautcL. treten zalrekhe laut-
£**eixt t^Li .'t¿L 5.5. liy. 1 -S*J . das näher« lert die indische
íj4*üÍ2iaEii^¿tLk i. Nicht weiiige wurzeln haben den hiKsvocal
í f|. Ii. e.i. z_ b. jHit-i-tá. warz. ^*if Kader»-), ».selten
z. b.
grií-té. würz. yrei. flraiÄ iprehendere. sumere»: stamme auf
e/4 кдеег. stau i. Teiches hier aber vol ab rest des ja zu
fußen ist. z. h. eidi-id von stumm rídaja. oder vffleieht топ
einem stumme 'rídja (поtum faceré', würz, rid (scdreV
Die wurzeln aaf L.isa]e. welche erst später mit der ur
sprünglich vocalisch auß lautenden wurzelform verwachsen sind,
zeigen тог dem suffixe ire kürzere, primitive form. z. b. ga-td
zu wurzel да (ire), meist als дат erscheinend: ta-td zu würz.
ta. die aber in den meisten formen tan lautet i extendere) u. a.
Dagegen z. b. l-âit-td mit beibehaltung des nasals und denung
des wurzelvocals der wurzel kam (amare).
Ser häufig ist тог disent suffixe Schwächung des wurzel-
vocales a und sehwund des selben, z. b. kr-td, würz, кат (fa-
cere); ргш'-fá, würz, ргак'к (rogare): stlki-td. würz, stia (stare);
hi-td für *dhi-td, würz. <fta (poneré); >>î-/o. würz, pa (bibere)
п. s. f.; Jattrf für dad-ta behalt die praeseusreduplication (vgl.
1. plur. praes. dad- más damns), würz. t/«i ^dare). Genaueres
über die bildung diser form gehört nicht hierher.
Altbaktrisch. Die wurzel wird vor -ia bisweilen ge
Particijmim auf -ta. Griechisch, Italisch.
§. 217. durch и zu ersetzen hätten (vgl. §. 59. GO, 1), latein. ac-to,
würz, ag (agere); screik-to, lat. scrîp-to, würz, scrib (scribere);
ur-to or-to, lat. or-to, würz, or (oriri); trem-i-to, mit dem
auch im lateinischen bräuchlichen hilfsvocal t, latein. *trem-i-to,
würz, trem
(tremeré); fa-to, Ы./а-ео, würz, fa (fari); termna-to,
lat. termina-eo, verbalstamm termna (terminare ; taçe-to, lat. táci
to, verbalstamm tage (tacere) u. a.Demnach entspricht die bil-
dung dises participium im umbrischen der lateinischen art
und weise.
3. Oskisch. serif-to, lat. scrip-to, würz, scrib (scribere);
s a ah -tu, lat. sanc-to, würz, sane, älter sac, vgl. stamm sac-ro
(sacer) und sanc-o, auf den sanci-re hin weist ; «ta-ío, lat. sta-to,
würz, «ta (sistere); lïga-tù, lat. lega-to, verbalstamm lega (le
gare) u. a.
A It irisch. Außer der bildung auf suffix -ta, welches im
altirischen nach vocalen durch th oder d zu geben ist (§. 75,
2; §. 167, 2), welche bildung zur Umschreibung des praeteri-
tum des passivs an gewant wird, ligt noch eine form auf das
durch ja weiter gebildete suffix, nämlich -the, d. i. -tja (§. 75,
1) vor, welche außer dem eben erwähnten falle gebraucht wird,'
z. b. ro-senba-d scriptum est; tairchet,
doairchet, doarchet
praedictum est, vgl. doairchan-im (praedico), chef = cet fürt
also auf cen-t (§. 173, 1. 3) und dises auf *cen-to, grundform
*can-ta, nom. sg. neutr. *can-ta-m zurück.
Beispile der -<>-form: crolcthe crueifixus, remej>er-the an-
tedictus u. s. f. Auch gehören warscheinlich hierher die for
men der bei Zeuss so genanten témpora secundaria des pas
sive, z. b. ro-ainmnick-the denominatum est, sit, no-lín-ie
replebatur, noeroch-the crueifigeretur. Auch vom stamme des
futurs findet sich dise bildung, z. b. no-aeuig-fi-de acuenda es
set, ant /man-aimnich-fi-de id e quo erit denominatum u. a.
Altbulgarisch. Das participium praeteriti passivi auf
-ta, d. 1. slaw. -tu, nom. sg. msc. -tu, neutr. -to, fem. -ta, wird
last nur an vocalisch auß lautende wurzeln gefügt, zu denen
im slawischen auch die auf nasale gehören (§. 84), z. b. slu-tu
würz. .Ы (audire); РШ, würz. ,,' (bibere); stru-tu, würz, strü
Partie, auf -ta. Lit., Got Partie, auf -na. 325
§. 218. fült', würz, pie = pía, urspr. par (implere); mag-no 'gewach
sen', würz, mag = altind. mah (crescere) ; do-no Mas gegebene*,
würz, cía (dare); reg-no 'das regierte', würz, reg (regere) u. a.
Altirisch. Es ist mir kein beispiel zur hand.
Altbulgarisch. Die bildung des partie, praet. pass, auf
-пй = urspr. -na, nom. sg. msc. -пй, neutr. -по, fem. -na, ist
bei weitem häufiger im gebrauche , als die auf -tu = urspr. -ta.
Sie wird bei den meisten stamverben und bei allen ab geleite
ten an gewant. Stamverba haben stäts die endung -епй, grundf.
-ana, deren anlaut wol zu dem zu gründe ligenden verbalstamme
gehören mag, schwerlich ist er zum eigentlichen suffix zu rech
nen, z. b. bíj-e-пй, würz. Ы (percutere); würz,
muv-e-пй,
mg (la
vare); stû-e-пй-, würz, stig (1. sg. praes. do-stig-nq pervenio);
рес-е-пй, würz, рек (coquere, z und с vor e = g und k, §. 182,
A, 3) u. s. f.
Daß dise bildung mit -ana jünger ist als die mit -na, scheint
das auf uralte art gebildete adjeetiv plu-пй (plenus), grundf.
pra-na für par-na (§. 181, anm.) zu beweisen, dem man noch
andre bildungen zur seite stellen kann.
Ab geleitete verba setzen 'teils -пй einfach an den verbal
stamm, wie z. b. dèla-пй, stamm déla (faceré); kelè-пй, stamm
zelè (cupere); teils haben auch sie das suffix -епй, z. b. chvalj-
епй, stamm chvali (laudare).
Litauisch. Nicht als regelmäßiges suffix eines participium
praet. pass, gebräuchlich, doch in nominalbildungen erhalten,
z. b. p\l-na, grundf. par-na, adj. plenus, würz, pil, urspr. par,
infin. pll-ti implere; adj. pU-na, tenuis, vgl. infin. pló-ti percu
tere; Mpna adj. debilis 'geschwächt', vgl. sllp-etu, 1. sg. praes.
debilitor; kdl-na subst. mase, mons 'erhabener', vgl infin. kêl-ti
tollere u. a.
Gotisch. Alle stamverba bilden ir partie, praeter, pass,
auf -ana, nom. sg. msc. -ans, iitr. -an, fem. -ana, grundf. -ana-s,
ana-m, -ana; diß suffix entspricht also völlig dem slawischen
-епй, z. b. vig-a-na, würz, vag (movere), urspr. vagh; bafr-a-na,
würz, bar (ferre), urspr. bhar; stig-a-na, würz, stig (ascenderé),
urspr. stigh, 3. sg. praes. steigi-th, urspr. staigha-ti: hug-a-na,
Stämme auf -ma, -man. Urspr., Altind. 329
würz, bug (flectere), urspr. bhug, 3. sg. praes. biugi-th, urspr. §• 218.
bhauga-ti u. S. f.
Auch hier ist das ältere -wo, unmittelbar an den wurzel-
außlaut tretend, in nominalbildungen erhalten, z. b. harina
neutr. infans, grundf. bhar-na, würz, bhar, got. bar ferre, aber
auch parère, ham (nom. sg,) bedeutet also 'getragenes, gebo
renes', vgl. das particip baira-na mit der
jungem form (têx-vov
ist also völlig so gebildet, wie got. bar-n = *bar-na-m); (ые-)
luk-na apertus, würz, luk (claudere), 3. sg. praes. Mki-th; fulla
(nom. sg. fulls) plenus, steht sicher für *ful-na = urspr. par
tía, würz, par (implere).
Participium auf -ma, -ma-па, passiver und medialer §• 219.
function.
Participia auf ma-па ligen in der asiatischen und südeuro
päischen abteilung des indogermanischen vor, ma vertritt die
stelle dises -mana in der nördlichen europäischen abteilung.
Es ist möglich, daß beide formen ursprünglich sind, da nicht
selten einfaches
ein und ein zusammen geseztes suffix in glei
cher function erscheinen.
-ma ist ein in der stambildung nicht selten gebrauchtes
dement (in der Wortbildung bezeichnet es die1. person); als
secundares suffix werden wir es in der function den Superlativ
auß zu drücken kennen lernen. Primär findet siches z. b.
Urspr. in ghar-ma (calidus, calor), würz, ghar; dhu-ma
oder wol dhau-ma (fumus), würz. dhu.
Altindisch in tig-md (adj. acutus), würz, tig' (acuere);
bhî-md (adj. timendus), würz. bhi (timere); idh-md (msc. lignum),
würz, idh (arderé); ghar-md (msc. calor), würz, ghar; dhû-md
(msc. fumus), dhu
würz,
(movere); jug-md (neutr. par), würz.
jug (jüngere) u. a.
Verwant ist das suffix -man, das villeicht in ma-n zu zer
legen ist, und demnach dem -ma-па der participien ser nahe
steht.
Urspr. z. b. in gnâ-man (nomen), würz, gna = gan (scire,
nosse); ak-man (lapis), würz, ak u. a.
Alt indisch in g'dn-man (neutr. partus), würz, g'an (gig-
330 Stämme auf -ma, -man. Altbaktr., Griech.
§. 219. nere); dy-man (nisc. lapis), würz, aç; vê'ç-man (neutr. domus),
würz, viç (intrare); nâ'-man (neutr. nomen) für "gnâ-man, würz.
gna = gan (nosse); us'-man (msc. aestas), würz, us' (arderé);
mit hilfsvocal t (§. 15, e), z. b. star-imán (nisc. lectus), würz.
star (sternere); dhar-i-mdn (mase, forma), würz, dhar (tenere);
g'dn-i-man (neutr. partus) neben g'dn-man und von diseni nur
durch den hilfsvocal i sich unterscheidend u. a.
Altbaktrisch. Suffix -ma, z. b. in gare-ma (calor, aestus),
würz, gar, urspr. ghar; aêç-ma (msc. lignum), würz, idh, alt
baktr. also id, deren d vor m in s (ç) über gegangen.
Suffix -man, z. b. in maêç-man (ntr. urina), würz, miz, urspr.
migh ; daman (neutr. creatura, populus), würz, da, urspr. dha
(poneré, creare) ; nâ-man (nomen) wie im altind. für *gnâ-man,
würz, gna = gan (nosse); ас-man (msc. coelum), der lautform
nach — altind. dç-man (lapis), würz, aç u. а.
Griechisch. Suffix -та, г. b. ind-so-pó (adj. calidus),
&eo-[),t¡ (fein, calor), würz. ireç (9éo-o[iai calesco), urspr. ghar
(§. 114, 2, anm.); q>loy-/*ó (msc. flagrantia, ustio), würz. <plsy
(фкеу-íw arderé); хоццо (msc. planctus) für *xon-(io (§. 148,
1, a), würz, xon (xón-xoi, xt-xon-mç ferire); äv-s-(io (ventus)
mit hilfsvocal s von würz, urspr. an (spirare) ; xv-pó (msc. su-
cus); würz, x1' (х&~ш fundo); &г-цо (msc. animus), würz. &v
(#v-o) celeriter incedere); yviá-ftv (opinio), würz, (yi-yvm-
yvo
вхш) , urspr. gan (noscere); (t,vf¡-¡xi¡ (memoria), würz, /iva (pi-
¡tvy-oxm), urspr. man (cogitare) u. s. f.
Das suffix urspr. -ma-n erscheint im griechischen als -pov
und -fitv, z. b. ïô-pov (adj., nom. sing. msc. ïd-[mv, neutr. ïâ-
¡lo v gnarus, ein wort der späteren spräche), würz, /mí, urspr.
vid (videre, scire); гЦ-pov (nom. sing. гЦ-fiav, qui tolérât,
fert), würz. гХа (tolerare, vgl. rí-тАа-гЬ, гЦ-воцм) ; yvw-pov
(msc, nom. sing, yvú-ptov, gnarus, aestimator), würz, (yi-
yvo
yvcí-oxm), urspr. gan (noscere) u. a. In der form -ymv erken
nen wir eine unursprüngliche denung des selben suffixes, z. b.
in xtvd--(io)v (msc, gen. sg. xsviï-poïv-oç latibulum), würz. xv&,
gesteigert xsvö- (xev-ir-to, e-xvir-ov occultare, tegere); xh¡-i*wv
(msc, gen. sg. Sq-pwv-oç, acervus), würz, -te (TÍ-(rt¡-pt) u. a.
Stämme auf -ma, -man u. verw. Griech., Lat. 331
ghar-má, var-ma steht also zunächst für * gvar-ma (§. 198); §. 219.
and. dou-m (vapor), vgl. altind. dhû-ma, lit. dú-ma, slaw, dy-
mü, lat. fû-mo.
Häufiger ist das suffix -man, z. b. in mal-man, nom. sg.
mal-ma (msc. sabulum), würz, mal in mal-an (moleré); hliu-man
(msc. auditus), würz, hlu, urspr. kru (audire); па-man (neutr.,
nom. sg. namô nomen) = urspr. gn&man, altind. nâ'-man u. a.
Bises suffix erscheint mit Schwächung von a zu и und durch
-ja vermert als -muni, grundf. also -munja (vgl. lat. +mônia,
-mônio), in stamm laúh-munja, nom. sg. laúh-muni (fem. fulmen),
grundf. ruk-manjâ (г — jâ, §. 113, 4), würz, luh, urspr. гик
(lucere); glit-muni (splendor), würz, glit, ahd. g% (splendere).
Participalsuffix mana. e 220.
Indogerm. Ursprache, -mana, in der function partici-
pia zu bilden, scheint sich ursprünglich den stammen des prae
sens, futurum (das ja mittels eines praesens gebildet wird),
aoristus und perfectum an geschlossen zu haben, also z. b. von
würz, dha, praesensstamm dhadha, dhadha-mana (rtfi-psve),
futur, dhâ-sja-mana (üq-aó-fievo), aorist. dha-mana (&i-[ievoJ,
perfectum (diß participium würde bei würz, dha mit dem par
ticipium des praesens in der form zusammen fallen) z. b.
bhabhar-mana oder bhabhâr-mana von würz, bhar, perfectstamm
bhabhar , bhabhâr.
Altindisch. Das suffix lautet hier -mana, worin wir eine
unursprüugliche deuung oder Steigerung von urspr. -mana (vgl.
altbaktr. -mana, griech. -pevo, lat. -mino, -mno, sämtlich mit
nicht gesteigertem vocale) erkennen, wie im lat. -mon, -môn-ia,
griech. -¡jkûv dem suffix -man gegenüber steht, welches leztere
durch die Übereinstimmung der sprachen als die ursprüngliche
form bezeugt ist. Es findet sich als partie, medii und passivi
am stamme des praesens und futurum so wie des perfects
(lezteres fast nur noch in der älteren spräche). Wenn für di
ses -mâna bei den praesensstämmen, welche nicht auf stambil-
dendes a schließen (mit außname von na) und im perfectum
meist -âna erscheint, so scheint diß eine jüngere, secundare
form für -mâna zu sein, wie -ê für -те, urspr. -таг in d. 1.
Schleicher, vergl. grainiu. d. iudog. apr. 22
334 Particip. auf -mana. Altbaktr., Griech.
220. sg. med., -a für -ma in d. 1. sg. act. peri'ecti (s. u. die 1ère
von den personaleiidungeu des verbum). Die möglichkeit, daß
-âna für älteres -ana ein von -mana verschidenes suffix sei,
läßt sich jedoch nicht bestreiten, nur stünde dann wol eher
■na als -âna zu erwarten.
Beispile. 1. Suffix -mâna, z. b. praes. bhdra-mâna, prae-
sensstamm bhara, würz, bhar (ferre); nahjd-mâna, praesensstamm
nahjá, in passiver function, in medialer dagegen ndhja-mâna,
praeseüBstamm ndhja, würz, nah (nectere) u. s. f. Futur, dâsjd-
mâna, futurstamm dâ-sjd , würz, da (dare); perfectum sasr-
mând, perfectstamm sasar, würz, sur (ire); ïg'a-mâna (vêd.)
mit nach analogie anderer tempusformen dem perfectstamme
an gefügtem stammaußlautc a, perfectstamm hier îg'a für ig'
auß ijag', jajag (§. 6), würz, jag' (colero, sacrificare).
2. Formen mit -âna, z. b. praes. lih-ând, würz. u. prae
sensstamm lih (lamberé); h'invând, praesensstamm k'i-nu, würz.
k'x (colligere); junând auß *ju-na-âna, praesensstamm juna,
würz, ju (jüngere); dddâna, praesensstamm dada, dad, würz.
da (dare) u. s. f., perf. dddrç-âna (vêd.), perfectstamm dadarç,
würz, darç (videre); çiçrij-ând, perfectstamm çiçri, würz, çri
(ire) u. s. f.
Im nom. sg. lauten dise suflfixa msc. -mâna-s, -âna s; ntr.
-mâna-m, -âna-m; fem. -mânâ, -ânâ.
Altbaktrisch. -mana, -mna und -ana (-âna) scheinen
wie im altindischen sich zu verhalten, z. b. bare-mana, prae
sensstamm bara (a wird vor m zu e, §. 27, 2), würz, bar,
urspr. bhar (ferre); fra-h'iidhja-mana (après qu'il s'est réveillé),
praesensstamm bûidhja, würz, bud, altind. u. urspr. budh (ex-
pergisci); vaze-mna, praesensstamm vaza, würz, vaz, altind. vah,
urspr. vagh (portare, vehere) u. a.; fut. uzdâqhja-mana, fu
turstamm dâqkja, d. i. dhâ-sja, würz, da, urspr. und altind.
dka (poneré, mit praepos. us tollere). Die form -âna ligt vor
in uç-âna, praesensstamm und wurzel vaç, vç (velle).
Im griechischen erscheint überall -¡itvo = urspr. -mana
(nom. sg. mase. -i*svo-ç, ntr. -/tsvo-v, fem. -(tevi¡) und zwar in
regelmäßigem gebrauche an den stammen des praesens, des
Participium auf -mana. Lateinisch. 335
praes. u. fut. pass, an den stamm des praesens u. des futurum §♦ 220.
tretend, z. b. véia-ma, grundf. vagha-ma, praesensstamm véia,
grundf. u. urspr. vagha (z. b. 1. plur. praes. véza-me), würz.
vez, grundf. und urspr. vagh (vehere); jójama, praesensstamm
joja (1. plur. jója-me), würz, jo (equo vehi); kêikîa-ma, prae
sensstamm kéikia, würz. kêik (maledicere) ; my'li-ma, praesens
stamm my'li, würz, miß (amare); vdlgo-ma, verbalstamm valgo
(edere) u. s. f. Partie, futur, pass. z. b. nùksi-ma, futurstamm
shksi, d. i. *suJcsja, würz, suk (infin. shk-ti verteré) u. s. f.
Mittels dises ma entsteht von der in diser form und in der
function faceré nur in Zusammensetzung erhaltenen wurzel da
= urspr. u. altind. dha, die als wurzel selbständiger worte im
litauischen de, dé = urspr. dha, dha (§. 98; infiu. de-ti po
neré, 1. sg. praes. jezt de-dh) lautet und dann poneré bedeutet,
ein partieip. auf -da-ma, welches ein nur im nominativ bräuch
liches partieip. praes. activi bildet, indem es an den verbalstamm
an tritt, z. b. Rjt-dama, würz. u. verbalstamm lip (infin. Rp-ti
ascenderé); gêlbè-dama, vcrbalstamm gêlbè (auxilium ferre);
válgy-dama, verbalstamm vdlgy (edere); jüszkó-dama, verbal
stamm jiszkó (quaerere) u. s. f.
Im gotischen feien entsprechende bildungen.
Nomen agentis und partieipium futuri activi auf §. 221.
urspr. -lar.
Ob die nomina auf urspr. -tar in der indogermanischen
ursprache bereits als partieipia futuri und praesentis fun
giert haben, ist uicht volkommen sicher erweislich, da dise
function sich nur in der asiatischen und südeuropäischen abtei-
lung der sprachsippe findet. Es gab höchst warscheinlich ur
sprünglich nur eine bildung, deren älteste form sich bei den
jenigen nominibus diser art erhalten zu haben scheint, welche
als verwantschaftsworte fungieren, nämlich -tar, für alle gc-
schlechtcr, nom. sg. msc. u. fem. -tar-s, ntr. -tar. Die wurzel
hat vor disem suffixe meist erste Steigerung, unmittelbar an sie
tritt das suffix ; bei ab geleiteten verben tritt es an den verbal-
stamra, z. b. mâ-tar (qui vel quae gignit, parit), würz, ma
338 Suffix -tar, -tra. Altindiseh.
tr-ja (paternus) von pi-tar (pater). kar-tdr, würz, kar (faceré); §. 221.
pak-tdr, würz, рак' (coquere); bôddhdr für *bôdh-tdr (§. 130, 2),
würz, budh (noscere) u. s. f. Vile wurzeln haben vor disem
suffixe den hilfsvocal », seltner i, z. b. g'an-i-tdr, würz, g'an
(gignere); grah-l-tdr, würz. grab, (prehendere) u. s. f.
Dise stamme auf -tar dienen zur Umschreibung des futu
rum in der weise, daß das masculin, für alle genera gebraucht
wird; in der 1. u. 2. person verschmilzt die erstarte nomina
tivform des singulars (die also auch in den plural und dual
mit übergeht) mit dem praesens des verbum as (esse), die 3.
pers. bedarf der verbalform nicht, z. b.
Sing. 1. dâtâ'smi auß data' asmi.
2. datasi auß data' asi.
3. data' (selten datâ'sti auß data" asti).
Plur. 1. dâtébsmas auß data? (man hätte data'ras erwar
tet) smas.
2. dâtâfstha auß daté? stha.
3. dû-tâ'ras.
Im ältesten indisch (vêda) erscheinen dise formen auch mit
dem tone auf der wurzel, z. b. dâ'-tar u. s. f., worin wir vil-
leicht eine ältere betonungsweise zu sehen haben, da in der
regel ton und Steigerung beisammen sind.
Suffix -tra, fast stäts neutrum, nom. sg. -tra-m, selten femi-
ninum, nom. sg. -trâ, z. b. çrff-tra (amis), würz, cru (audire);
да'-tra (membrum), würz, да (ire); vds-tra (vestís), würz, vas
(vestiré); vak-trd (os), würz, vale (loqui); ddms'-t'ra msc. und
ddms'-t'râ fem., nach den lautgesetzen für *damç-tra, -trâ (dens),
würz- duc, damç (morderé) u. s. f. Auch mit hilfsvocal i, z. b.
ккапЛ-tra (pala), würz, khan (fodere) u. a. Ferner erscheint
bisweilen die wurzel mit dem stammaußlaute a bekleidet, wie
im praesens z. b. pdta-tra (ala), würz, pat (volare), praesens-
stamm pdta (3. sg. pdta-ti): kr'nta-tra (aratrum), würz, kart
(Andere), praesensstamm krnta (3. sg. kr'nta-ti) u. a.
Altbaktrisch. Das nomen auf -tar ist nicht als futur-
außdruck nachweisbar. Beispile: 1. verwantschaftsworte wie
pi-tar (pater), brâ-tar (frater), ace. sg. brâ-tar-em, wie im alt-
340 Suffix -tar, -tra. Griechisch.
Die feminina auf -toió (nom. sg. -vçiç) sind speciell grie- §. 221.
chische neubildungen mittels eines jüngeren suffixes iâ. woferne
nicht tqtd auß *-tarja-d, * triad entstanden ist, dann ware nur
ö zu gesezt, z. b. avkt¡-xQíd (tibicina), verbalstamm avit¡:
яи-TQià (patria) von stamm na-tto u. s. f.
Das suffix urspr. -tra erscheint als -%oo, -troo (ntr.), -toa,
-¿roa (femin.); die aspiration ist wol durch das r bedingt, z. b.
vin-xqo (ntr. aqua manibus vel pedibus lavandis) für *vtß-xoo,
würz vtß, urspr. nig (erhalten in viÇm lavo = *wy-/e», §. 143,
1); ¿oo-xqo (ntr. aratrum), vom verbalstamme doo (arare, in
ctoú-ш, âoô-аш, ¿qó-dat), würz, do (arare); ßa-iroo (ntr. fun-
damentum), würz, ßa, urspr. да (ire); fá-xoa (feiniii. pactum,
dictum), würz, ¿е; <роа-тоа, ion. q>qí¡-XQi¡ (gens) von würz. <poa
= (peo, urspr. bhra, bhar, wie (foá-xoq = urspr. bhrâ-tar u. a.
Die suffixe -xXo, -&lo, fem. -xkt¡, -¿rlq, z. b. %v-xlo (neutr. li
quor, aqua), würz. %v (fundere); &vo-SXo (ntr. instrumentum
Baccho sacrum), würz. $v, das a erscheint auch in anderen
bildungen von diser wurzel; ¿xé-xty (stiva), verbalstamm i%s
(vgl. fye-rs), würz, ix (habere, tenere); Ysvé-frki¡ (origo), stamm
yeve (vgl. yive-eiç, yevi-o&at u. a.), würz, ysv, sind als neben-
formen der vorigen zu betrachten.
Lateinisch. Die verwantschaftsworte haben das suffix
-ter, dessen e fast in allen casus schwindet; die nomina agentis
■tor mit Steigerung des urspr. -tar, wie griech. -ti¡q: zur Um
schreibung des futurs dient suffix -tûro auß *-tôro, grundf. -tara
mit Steigerung des -tar und mit dem zusatze von suffix a, wie
in suffix -tro, grundf. -ira, welches ebenfals in häufiger an Wen
dung ist. Suffix *-tûro findet sich als femininum -iura auch als
nomina actionis bildend. Das femininum tríe ist durch suffix с
weiter gebildet und sezt villeicht -tria vorauß; eine änliche
Weiterbildung ist -trî-no, -trî-na.
1. Verwantschaftsworte, z. b. pa-ter, mâ-ter, frâ-ter (aber
sóror auß *8osor und diß auß *sos-tor, *svas-tar, wie im alt
indischen svd-sar, ace. svd-sâr-am) ; 2. nomina agentis, z. b.
vic-tôr, würz, vic (vinco, vic-tua), censor für *cena-tôr, würz.
cens (censeo); sponsor für *spond-tôr (§. 167, b), würz, spond
342 Suffix -tar, -tra. Altirisch, Altbulg.
d über gieng; für -dlo muß aber, nach der regel des altbul- §. 221.
garischen (§. 182, A, 1) lo ein treten, z. b. si-lo (subula), böhm.
si-dlo für *stvdlo, würz, siv (suere, infin. U-ti); gru-lo (collum,
guttur), böhm. hr-dlo, würz, urspr. und altind. gar (deglutiré);
pravi-lo (amussis), böhm. pravi-dlo, verbalstamm pravi (dirigere);
ora-lo (aratrum), böhm. ora-dlo, verbalstamm ora (arare) u. a.
Das nomina agentis bildende -tar erscheint nur in der Wei
terbildung -tarja, d. i. slaw. -telju, -teil (§. 87, 2), nur im nom.
plur. ligt, wie bei vilen consonantischen stammen, eine i'-form
vor (nom. plur. -telje, grundf. *tari-as), z. b. vlas-teü (princeps)
für *vlad-teti (§. 182, B), würz, vlad (vlad-q impero); uci-teU
(magister), verbalstamm uci (uíi-ti docere); m-bira-teU (qui col-
ligit), verbalstamm mi-bira (colligere, würz, her); darova-teU
(donans), verbalstamm darova (donare; mittels v von da-rü =
dw-Qo-v, würz, da dare, gebildet) u. s. f.
Litauisch. Das suffix -ter = urspr. -tar, in den meisten
casus, wie die consonantischen stamme überhaupt, in die ana
logie der t-stämme fallend, ist nur in verwantschaftsworten er
halten ; mô-tèr (femina , ursprünglich aber mater), nom. sg. mô-te,
gen. mô-tèr-8, d. i. mâ-tar-as, ace. mô-terj, d. i. mâ-tari-tn u.
s. f. ; duff-tèr (geschriben duk-ter, filia) ; veraltet ist gen-ter (uxor
fratris mariti), von würz, gen (gignere); seaer (soror) für *вев-
ter hat das t dem vorher gehenden s assimiliert, wie im alt
indischen und lateinischen (nom. sg. seatY, gen. sesèrs u. в. f.).
Anm. Die nomina agentis werden durch ein mir nicht klares suf
fix -tôja (nom. sg. in der älteren spräche -tôja-s, jezt -tôji-s, §.
100, 3, fem. -tôjè) gebildet, z. b. ap-gïn-tôja (protector), würz.
gin (infin. ap-g\n-ti protegeré); тощ -tôja (praeceptor) , stamm
môlcin (infin. môk\n-ti, môki'-ti docere) ; pra-dè'-tôja (tiro), würz.
de (de -ti poneré; pra-de-ti incipere) u. s. f.
Gotisch. Das suffix urspr. -tar ist nur in den verwant
schaftsworten erhalten; so in brô-thar (frater), fa-dar (pater),
daúh-tar (filia), svù-tar (soror), welche im plural in den mei
sten casus der analogie der м-stämme folgen, z. b. dat. plur.
brâ-thrum (die formen -dar und -tar erklären sich nach §. 196,
2; 202, 1). Eine Weiterbildung mittels eines sufiixes, dessen
344 Primäres suffix -ja.
§. 221. grundf. ak-an ist, zeigt nom. plur. brôthrahan-s (fratres), gnindf.
also bhrâ-tar-ak-an-as , vgl. die Weiterbildung des suffixes urspr.
■tar durch к im lateinischen und irischen; das an àk getretene
suffix an ist im gotischen ser belibt.
Suffix -bra, neutra bildend, findet sich in maur-thra, nom.
sg. maur-thr (homicidium) , würz, mar (morí); althd. bluos-tar,
got. also blôs-tr für *bUt-tr (§. 202, 1, sacrificium), würz. got.
blot, ahd. bluoi¡ (got. blôt-an, ahd. bluo^-an sacrificare); ahd.
hlah-tar (risus), würz, hlah (hlah-ín ridere); ahd. ruo-dar (re-
mus), würz, ra = ar (vgl. arare, ¿q-ovv u. 8. f.) u. a.
Ais secundares suffix findet sich -tra z. b. in avi-stra (ntr.
ovile) mit vor geschlagenem e, wie nicht selten vor dem t ge
rade dises suffixes, stamm *avi (ovis) u. a.
Ein hierher gehöriges femininum ist nê-thla (acus) mit l
für urspr. r von einer würzel na (vgl. ahd. nâ-t sutura, nû-jan
suere).
Weiterbildung des suffixes mittels ja zeigt stamm blôs-trja,
nom. sing, blôs-treis (guth-blôstreis cultor dei), d. i. blós-trja-s
(§. 113, 4), würz, blôt (sacrificare), vgl. oben ahd. bluostar, got.
blôstr.
g. 222. Suffix -ja. Participium necessitatis des altindischen
auf -ja.
Wie die meisten stambildenden suffixa des indogermani
schen in merfacher function erscheinen, so auch das häufig pri
mär und secundar verwante suffix -ja (vgl. die pronominalwur-
zel ja mit relativer und demonstrativer function, z. b. nom.
sg. mase, altind. ja-s qui, lit. ji-s ille, is). In merfacher func
tion gelten ja auch die stambildenden elemente der einfacher
organisierten sprachen; eben so auch die hilfswurzeln, welche
an die bedeutungslaute isolierender sprachen lose an treten.
Auß solchen hilfswurzeln sind eben die suffixa auch des indo
germanischen erwachsen. Das suffix -ja ist der indogermani
schen Ursprache natürlich bereits eigen gewesen.
Im altindischen bildet diß suffix regelmäßig ein participium
necessitatis; von diser function des ja finden sich in den andera
indogermanischen sprachen nur spuren. Es ist eine häufige
Primäres suffix -ja. Indog. Ursprache, Altind. 345
§. 222. im gotischen -ja als primales suffix zwar nicht participia bil
dend, aber außerdem nicht selten; der nom. sg. lautet mase.
-jis, -eis (§. 113, 4), oder auch -e für *г-в (§. 113, 1), ntr. -i
— *-ja-m (§. 113, 4), fem. -ja, -i = -ja (§. 113, 4), z. b. band-
ja (femin., nom. sg. bandi vinculum), ga-bind-ja (femin., nom.
sing, ga-bindi id.), ga-bund-ja (femin., nom. sing, ga-bundi id.),
würz, band (vergl. bind-an vincire); кип-ja (neutr., nom. sing.
kuni genus), würz, kan, urspr. gan (gignere); vrak-ja (femin.
persecutio), würz, vrak (vergl. vrik-an persequi); anda-nêm-ja
(adj., nom. sg. mase, anda-nêm-s aeeeptus), würz, nam (vergl.
nim-an sumere, capere) ; un-qctli-ja (adj., nom. sg. un-qêth-s hief-
fabilis), würz, qath (vgl. qith-an dicere); anda-sêt-ja (adj., nom.
sg. msc. anda-sêt-s contemnendus), würz, sat (sedere; vgl. unser
'entsezlich') ; un-nut-ja (adj., nom. sg. mase, un-nuti-s inutilis),
würz, nut (vgl. niut-an capere, uti); bruk-ja (adj., nom. sg. bruks
utilis, aptus), würz, bruk (vgl. bruk-jan uti) u. a. Die zulezt
an gefürten beispile stimmen auch in der function zu den alt
indischen participialbildungen auf,/a.
Das gotische bildet, wie alle deutschen sprachen , ser häu
fig die suffixa der nomina durch zu gefügtes n weiter; beim
adjeetiv hat dises n sogar eine gewisse function erhalten, näm
lich die, dem adjeetiv bestirnte beziehung zu verleihen, also
z. b. stamm anda-sêt-jan neben anda-sêt-ja (s. oben). So ge
hören auch hierher stamme wie band-jan (msc., nom. sg. bandja
captivus), würz, band (bind-an vincire); ga-sinth-jan (comes),
würz, santh (ire, in sinth-s via, sand-jan mittere); arbi-num-jan
(heres, num-jan qui capit), würz, nam (nim-an sumere, capere) ;
vil-jan (voluntas), würz, val (velle, vgl. vil-jau volo); sak-jôn
(fem., nom. sg. sakjô, res, causa), würz, sak (sak-an certare);
valh-jôn (fem. pugna), würz, vih, vig (veig-an pugnare) u. a.
§. 223. 2. -ja als secundares suffix.
Als secundares suffix findet sich -ja in allen indogermani
schen sprachen in häufiger anwendung und ist daher gewis in
der Ursprache bereits vorhanden gewesen.
Alt indisch. Z. b. div-ja (adj. coelestis), stamm div (coe-
lum) ; cún-ja (caninus), stamm çun (canis) ; pitr-ja (patrius), stamm
Àltind. participium auf -tav-ja. 349
protège les hameaux) von vîç (fem. habitatio, domus; hameau, §. 223.
village); nmân-ja (domesticas) von nmâna (domus) ; jaçn-ja (ado-
randus, sacrificio colendus), von jaçna (le sacrifice avec prières),
würz, jaz, altind. jag' п. s. f. Diß lezte beispil erinnert am
meisten an die altindischen bildungen auf -anîja (das altbaktr.
j'oçnja, grundf. jag-n-ja entspricht einem altind. jag'anîja, grundf.
jagan-ja), da es ebenfals von einem nomen actionis auf na ge
bildet ist.
Griechisch, -ja als secundares suffix ist auch hier ser
häufig, z. b. паго-ю (patrius), пагс-tá (fem. gens) von stamm
natéq (pater), -esleto für *reXsff-jo (§. 145. 2, с; finitus, per-
fectus) von stamm têltç (neutr., nom. sg. tiXoç finis); аЦ&еш,
d. i. *âlq&s(t-ja (veritas) von stamm аЦ&ед (adj. verus) ; iïav-
цавю (minis) für *&av(iccT-to (§. t4í>, 1, с) von stamm &av¡iat
(neutr., nom. sg. &av(iu miraculum); díxa-ю (Justus) von stamm
ôixtt (fem., nom. sg. aíxi¡ jus, justitia); пщу-ю (adj. cubitalis)
von ni}%v (mase, nom. sg. ní¡%v-<; ulna, cubitus) u. a. Auch
hier fait der stammaußlaut o = urspr. a vor suffix ю -— urspr.
ja hinweg, z. b. ovqáv-io (coclestis) von stumm ovoavó (mase,
coelum); погац-ю (fluviatilis) von stamm логацо (nisc. flumen)
u. s. f.
Dem altindischen partieipium auf -tdv-ja entspricht genau
das griechische auf -reo, d. i. *т«/-/о, z. b. до-тео, altind. dâ-
tav-ja, würz, da (dare) u. s. f.
Lateinisch, -ja als secundares suffix z. b. in patr-го,
femin. patr-ia von pater, praetor-го von praetor, victoria von
victor, scient-ia von scient (sciens), prineip-io von prineip (prin
ceps), nefar-io von nefas, sacerdot-io von sacerdot u. S. f. Auch
hier schwindet der stammaußlaut urspr. a vor -ja, z. b. domin-io
von domino, somn-io von somno, collegio von collega u. S. f.
Das partieipium necessitatis endet im lateinischen auf -endo,
älter -undo, z. b. die endo, dic-undo u. s. f. Deutlich haben
wir im ersten teile dises suffixes ', in -en, -un, älter also -on, rt.%./j... к
das -an des altindischen an-ija zu erkennen; das -do ist dunkel, Л-íw, yj^'
villeicht hat man hier an zu nenien, daß die grundform -an-ja
(s. d. vorher geh. seite) außnamsweise zunächst zu *an-dja durch
23*
352 Secundares suffix -ja. Lit-, Altbulg.
§. 223. Vorschlag von d vor j geworden sei, wie sich diß uicht selten
in den sprachen ein stelt, z. b. mittellat. madius für älteres
majus: griech. Çvyov , d. i. *ôJryov, altind. und grundf. jugdm:
auß diser form *-an-dja müste dann j geschwunden sein, etwa
wie in mimis für minius, -bus, suffix des dat. ablat. plur., für
-bins (s. unten die declination), so daß also z. b. coquendo (co-
quendus) für *coquen-djo, *coquen-jo, grundf. kakanja = altind.
pak'amja wäre. Dise Vermutung sprach einst G. Curt i us ge
gen mich auß.
Umbrisches -eno, nach vocalischen stammen -no, z. b. an-
ferener = lat *am-ferendi (circumferendi) ; peiha-ner = lat.
piandi, und die entsprechenden oskischen formen, z. b. upsan-
nam = lat. operandam. brauchten wir dann nicht auf die la
teinischen formen mit -nd znrück zu füren, sondern »in (umbr.
n) könte dann direct auß >j entstanden sein.
Litauisch, -je als secundares suffix ¡st häufig im litaui
schen, z. b. stamm sen-ja (msc. senex, nom. sg. séni-s, §. 100,
3) von stamm séna fséna-s vetus), wie ja auch in andern spra
chen der stammaußlaut a vor -ja schwindet ; jud-ja (msc. equus
niger) von ju'da (niger); Mg-ja (mase, longitudo) von Уда (lon-
gus); dugsztja (msc. altitudo) von dugszta (altus) u. s. f.
Das suffix -inja ist im litauischen (wo häufig die -ja-stñm-
me den л-stámmen nahe stehen) dem suffixe -ina nahe ver-
want und als eine Weiterbildung des selben zu betrachten. Es
entspricht also das litauische -inja ursprünglichem -an-ja. one
jedoch die function, welche diß suffix in der form -anîja im
altind. hat, zu üben, z. b. mèz-in-ja (mase., nom. sg. mêèing'-s
acervus stercoris), vgL mez-ti (stereorare): rad-injà (msc, nom.
sg. radiny'-s res reperta), vgl. ràs-ti für *rad-ti (reperire) u. a.
Ana Die function eines participa necessitatis übt im litauischen
eine form, auf ti-na, deren grundform wol als -ta-na an zu setzen
ist. z. b. suk-tina (rertendus\ würz, зык (verteré"1 u. s, f.
Altbulgarisch. Auch hier ist ja als secundares suffix
vilfach im gebrauche, z. b. suffix ï = j¡¡. d. i. ja, wie in or¡/-¡
(aquilae) von огШ (aquila); proroc-ï für prorokjä (prophetae)
von prorokü u. s. f. Darneben findet sich, wie im altindischen,
Secund. suffix -ja. Gotisch. Suffix -га. 353
das suffix ij = îjut d. i. -îja für urspr. -ja, z. b. boz-ij für §. 223.
*bog-iju (divinus) von bogù (deus); ryb-ij (piscis, genit.) von ryba
(fem. piscis) u. s. f.
Ser häufig sind neutra auf -ije, grundf. -îja für urspr. -jà,
z. b. vesel-ije (laetitia) von vendu (laetus); pit-ije (potus) von
pitu (partie, praet. passivi von würz, pi bibere) ; pisan-ije (scrip-
tura) von pisanu (scriptus, part, praet. pass, vom verbalstamme
pisa) u. s. f.
Im femininum lautet das suffix -ja und -ija, z. b. vecer-ja
(coena) von veceru (vespera); susa, d. i. *such-ja (§. 182, A, 5)
und sus-ijd für *such-ija (§. 182, A, 3, b; siccitas) von sucM
(siccus) ; bratr-ija (fratres) von bralrd (frater) u. a.
Gotisch, -ja als secundares suffix ist häufig, z. b. in
halrd-ja (mase, nom. sg. hairdei-s pastor) von hairda (grex);
ragin-ja (msc, nom. sg. ragineis consiliarus) von stamm ragina
(neutr., nom. sg. ragin consilium); bamùk-ja (neutr., nom. sg.
barniski infantia) von stamm barniska (adject., nom. sg. mase.
barnisk-s puerilis); reik-ja (ntr., nom. sg. reiki imperium) von
reika (mase, nom. sg. reiks potens, princeps); anda-vatírd-ja
(ntr. responsum), ga-vaurd-ja (utr. colloquium) von stamm vaurda
(ntr. , nom. sg. vaurd verbum); ga-leik-ja (ntr. similitude) von
stamm ga-leika (similis); un-hail-ja (ntr. morbus) von stamm
un-haila (adj. aegrotus) ; thiudan-gard-ja (fem., nom. sg. thiudan-
gardi regia, imperium) von stamm gardi (nom. sg. gards do-
mus) u. a.
Häufig wird auch diß suffix durch n vermert, z. b. in-gard-
jan (nom. sg. -gardja domesticus) von stamm gardi (domus);
haürn-jan (tubicen) von stamm haurna (neutr., nom. sg. haúrn
tuba); fisk-jan (piscator) von stamm fiska (mase, nom. sg. fisks
piscis) u. s. f. Besonders häufig sind abstráete feminina auf
-jan, d. i. -ein (§. 111, 2) wie manag-ein (nom. sg. rnanagei
multitude) von stamm managa (adj. multus); lagg-ein (longitudo)
von stamm laggd (longus) u. s. f.
Suffix urspr. -ra, ein partieipium praeteriti activi §. 224.
auf -la (nom. sg. mase, -lu, ntr. -Jo, fem. -la) im slawischen
bildend.
354 Suffix urspr. -ra. Slaw, partie, auf -lu.
§. 224. Nominalstämme mit suffix -ra, -la finden sich in den ver-
schidenen indogermanischen sprachen und es ist daher dise bil-
dung der Ursprache sicher bereits eigen gewesen, z. b.
Indogerm. Ursprache, rudh-ra (ruber) von würz, rudh
(rubescere).
Altindisch. rudh-i-rd (s. d. vor.); d'ip-rd (lucens), würz. dip
(lucere); an-i-ld (ventus, aer), würz, an (flarc, spirare) u. a.
Altbaktrisch. çuw-ra (splendidus) = altind. çubh-rd, würz.
çubh (splendere); çuhh-ra (lucens), würz, çuk' (lucere); g'qf-ra
(la bouche), würz, gap (loqui).
Griechisch. èqvb-цЬ (ruber); (Siytj-Xo (tacitus), verbal
stamm tíiya (lacere); апагц-Хо (fraudulentus), verbalstamm
anata (fraudem faceré); dei-M (timidus), würz, d* (timere, z.
b. in âé-ôt-fisv, ôê-âot-xa); [isy-álo (magnus), würz, urspr.
mag oder magh (crescere, also eigentlich 'gewachsen'); dpi%-ki¡
(nebula), würz, urspr. migh (raadefacere) u. a.
Lateinisch, rub-ro (ruber), würz, rub, urspr. rudh; sac-ro
(sacer 'geheiligt'), würz, sac (sancire); gna-ro (gnarus), würz.
gna (noscere) u. a.
Litauisch, tU-ra (Justus, aptus), würz, til- (aptum esse);
Jcait-rà (fem. calor), würz, hait (calidum esse); kAs-la (mase,
fragmentum, ramentum) für *krit-la (§. 191, A, 5), würz, krit .
(decidere) u. s. f.
Gotisch, baù-ra (amarus; oder etwa baü-ra? vgl. althd.
bittar), würz, bit (beit-an morderé); mik-ila (magnus) = griech.
fieyáko, würz, urspr. mag, magh (crescere); sit-la (msc. nidus),
würz, sat (sedere).
Im Slawischen kann ein solches nomen auf suffix -la,
urspr. -ra von jedem verbalstamme gebildet werden mit der
function eines partieipii praeteriti activi, die es in andern spra
chen auch bisweilen zeigt, wie z. b. urspr. rudh-ra, altind.
rudhi-rd, griech. íqvít-qó, lat. rub-ro, slaw. rïid-гй 'rot gewor
den1, würz, urspr. rudh 'rot werden'; lat. gna-ro 'der kennen
gelernt hat', würz, gan, gna 'kennen lernen'; ¡isy-alo, got. mik-
ila 'gewachsen', würz, mag 'wachsen'; lit. krïs-la 'gefallenes',
würz, krü 'fallen'. Es steht somit die slawische bildung in vol
Verbalst, als nominalst.; suffix a. Indog. urspr. 355
§. 22a, Femiuina diser art sind z. b. bhida (fissio), würz, bhid (An
dere), 3. sg. aor. simpl. d-bhida-t; ks'udha (fames), würz, ks'udh
(esurire); mudâ! (laetitia), würz, mud (gaudere, laetari); g'âjât
fem. (mulier, uxor), Vgl. да'ja-té (nascitur), würz, g'a, g'an (gig-
neie); mrgajâ (venatio), verbalst, mrgaja, 3. sg. praes* mrgaja-
tê (investigare, quaerere) u. a.
Ein solcher nominalstamm auf <r dient zur Umschreibung
des perfects, vêdisch auch des aorists bei zalreichen ver-
ben, besonders bei allen ab geleiteten, indem er im acc. sing,
feminini vor das perfect, vêdisch auch vor den aorist eines
hilfsverbum (bar faceré, bhu fieri, esse, as esse) tritt, z. b.
nominalstamm bubôdhis'a, 3. Sg. perf. bubôdhis'éim Vahara od.
babhûva oder âsa, verbalstamm bubôdhis'a, z. b. 3. sg. praes.
bubôdhis'a-ti, intensivum zu würz, budh (scire); stamm bôdhqja
(z. b. bôdhajâ'm k'akâra 3. sg. perf.), verbalstamm bôdhaja (3.
sg. praes. bôdhdja-ti), causativum zu würz, budh (scire); stamm
vida (z. b. perf. vida'm k'akâra, vêdisch. aorist vidâm akar),
wurzel vid (videre, scire) u. s. f.
Auch nominalstämme auf -nu, wie tarní (adj. tenuis; subst.
fem. corpus), vgl. praes. tanu-mds, würz, tu (gewönlich als tan
an genommen, extendere) gehören hierher, da sie mit prae-
sensstämmen identisch sind.
Altbaktrisch. Es gehören hierher nominalstämme wie
â-dâ (creatio), würz, da (poneré, creare); щ (intelligentia, pru-
dentia), würz, vaç, uç (velle); erez, arz (adj. in composition z.
b. ars-vak'añh verum verbum habens), würz, erez, d. i. arz (être
ferme, droit); kerep, altind. krp (species, figura), horn. sing.
keref-8 (mase, corpus), würz, kerep; drug' (nom. drukhs trux,
torvus; nom. propr.), würz, drug' (odisse, nocere velle); vîç
(fem. habitatio, domus, vicus), würz, viç (intrare) ; vereihra-g'an
(victoriosus), g an, zan, altind. han (occidere), hier nom. agen-
tis; mit Umstellung des a der wurzel (§. 206) verethra-ghna
1ass.); daêva-jâg' (celui qui offre le sacrifice aux Dêvas, ado-
^ teur des Levas), würz, jag', jaz (colère), mit der bei wurzel-
.-.a nicht selten erscheinenden Steigerung; so val/ und vûk'
Nominalst, one suffix; suffix -a. Griechisch.
'
Nominalst, auf a. Umbr., osk. infin. auf -o-m, -u-m. Altbulg. 361
casus als infinitive und gerundia fungieren. Übrigens hat auch §• 226.
suffix -ti, wie suffix -о, die function nomina agentis zu bilden,
doch seltner. Es ist fast nur substantivisch, ser selten adjecti-
visch (z. b. lat. for-ti, grundf. dhar-ti, würz, urspr. dhar teuere).
Das suffix ist im gesamten sprachstamme zu hause und war also
in der indogermanischen Ursprache bereits vorhanden.
Indogerman. Ursprache. Villeicht von jedem verbal
stamme konte im nomen auf -ti gebildet werden, z. b. ma-ti
(cogitatio), würz, та (cogitare); bhu-ti (qtv-Oi-ç) , würz, bhu
(fieri); lcak-ti (coctio), würz, kok (coquere); mar-ti (mors), würz.
mar (mori) u. s. f.
In der function eines nom. agentis steht für die Ursprache
sicher pa-ti (dominus), würz, pa (tueri).
Altindisch. Das suffix -ti bildet
1. nomina actionis feminina, z. b. md-ti (cogitatio, opinio),
würz, ma (vían cogitare); sthí-ti (status), würz, stha (stare);
çnî-ti (auditio), würz. <;гм (audire); bhû'ti (existentia), würz, bhu
(esse) ; pdk-ti (coctio), würz, рак (coquere) ; uk-ti (sermo), würz.
vak' (loqui); jûk-ti (junctio), würz, jug' (jüngere) u. s. f.
Als infinitive fungieren die dative diser nomina actionis
auf -ft', also juk-tajê u. s. f.
2. nomina agentis, z. b. pd-ti (mase, dominus), würz, pa
(tueri); g'ña'-ti (msc. cognatus), würz, g ña auß g an (gignere).
Als gerundium fungiert ein verkürzter instrumental der
nomina actionis auf -ti, nämlich tj'-a (auß tf-â, s. u. d. declin.),
der ursprünglich wol weitere anwendung hatte, im vor ligenden
stände der spräche aber auf wurzeln, die auf (kurze) vocale
auß lauten, beschränkt ist, bei disen aber auch nur dann ge
braucht wird, wenn inen praepositionen an geschmolzen sind,
z. b. sam-çrû-tja, würz, cru (audire); vi-g'l-tja, würz, g'i (vin-
cere). Lautet die wurzel auf andere laute auß, so schwindet
das t des suffixes -ti, so daß nur -ja übrig bleibt; die veran
laßung zu disem schwund mag die häufige Stellung des t nach
consonanten und der durch die vor tretenden ursprüngl. adver
bialen elemente (die praepositionen) geschwächte außlaut des
364 Suffix -tí. Altbaktriech.
tâti zu a-mara (immortalis) auß a privat, und тага von würz. §. 226.
mar (morí) u. a.
Griechisch. Das suffix -xi, in der regel aber das auß
älterem, im dorischen bewarten -т* hervor gegangene -at (§. 148,
1, c) ist in häufiger anwendung und bildet nomina actionis von
verbalstämmen, z. b. /uiy-r* (prudentia), würz, ца (cogitare);
ffá-rt (sermo, rumor), würz, (pa (dicere), neben tpá-ai (sermo,
dictum); ipv-at (natura), würz, tpv (fieri, crescere); nsxjji,, d. i.
*7rE7T-tf*auß *nen-xt (coctio), würz, пел (coquere); fei;?*, d.i.
*Çsvy-at (junctio), würz, fry (jüngere) u. s. f.
Nomen agentis ist z. b. nó-ai (maritus) = altind. u. urspr.
pd-ti, würz, pa: páv-xi, (vates), würz, man (cogitare).
Eine Weiterbildung durch zu geseztcs a von -at — -xt ist
-am femin., z. b. #v-aía (sacrificium) , würz. &v (sacrificare);
дохша-aía (tentatio, examen), verbalstamm ôoxtpaô (ôoxi/iaÇa»
für *¿oxi¡kádjtu examinare) u. s. f.
Dem primären -xt -ai, entspricht als secundares suffix -xnx
= vôd. -tâti, -tât, altbaktr. -tât, z. b. vsó-xí¡x (nom. sg. veóxi¡c
Juventus) von véo (novus, juvenis), grundf. und altind. navd-tât u. s. f.
Lateinisch. Das primäre suffix -ti hat sich zu folge der
mischung der »-formen und der consonantisrhen stamme meist
scheinbar zu t verkürzt, z. b. do-ti (dos), würz, da (dare);
men-ti (mens), würz, men (cogitare, vgl. memin-i); mor-ti (mors),
würz, mor (morí); das i ist erhalten in messi, d. i. *met-ti
(§. 157, 1, b), würz, met (metiri).
Als nomina agentis bildend erscheint suffix -ti auch hier
in po-ti, nom. sg. poti-s, der aber für alle genera gilt, altind.
п. urspr. pd-ti, griech. лб-at: vgl. das mit disem poti zus. ges.
com-po-ti (compos), im-po-ti (impos); ferner in super-sti-t (super-
stes), würz, sta: sacer-dô-t (sacerdos), wurzel wol urspr. dha
(poneré , faceré) , die sich im lat. mit da (dare) mischt (also sa
crificium perficiens oder dans; vgl. Benfey in Kuhns ztschr.
IX, pg. 106); auch in diser function wird das suffix eben so
behandelt, wie das -ti von viens, mors, -ti ist voll erhalten in
vec-ti, das doch nur von würz, veh (urspr. movere) kommen
kann und urspr. etwa so vil als vector bedeuten muß.
Schleicher, vgl. gramur d. indog. spr. 24
366 Suffix -ti. Lat. (-Um, -tia, -tàti, -tíiti), Altbulg.
§. 226. In der regel ist das suffix -ti diircli -on, urspr. -an weiter
gebildet und -ti-on ersezt so das ursprüngliche -ti in seiner
function abstracta zu bilden, z. b. coc-tion, collision auß *lid-tion
(§. 157, 1, b; vgl. col-lîd-o), station u. S. f.
Diß suffix lautet a mb riech -tin, z. b. na-ti?i = lut. (g)nâ-
tio; alt irisch -tin, -sin (= lat. -sionj, z. b. déic-sin (nom. sg.
déic-siu von déc-u video); geni-tin (genitivus) = lat. *genitio
u. a. Dise formen fungieren als infinitive.
Eine andere Weiterbildung des suffixes -ti ist -tio neutr.,
-tia fem., beide meist secundar; hier ist also ein o, ursprüng
lich a, an das frühere suffix getreten, z. b. stamm seni-tio
von stamm servo, aber in-itio von wurzel und verbalstamm í
(ire); justi-tia von justo (die Schwächung des auß lautenden
-o zu -i tritt vor secundaren suffixen und in Zusammensetzung
regelmäßig ein); duri-tia und duri-tie (§. 52) von stamm duro
u. s. f.
Das suffix -tûti, als secundares suffix in gleicher function
wie -ti als primäres, z. b. in duri-tdti von duro, velus-tdti von
vêtus u. s. f., hat neben sich das suffix -tu-ti, das, wie jenes auß
-ta -\- ti, so auß -tu -j- ti (über das suffix -tu s. unten §. 228)
mit deuung des u, wie dort des a, hervor gieng (Walter in
Kuhns Zfschr. X, pg. 159), z. b. senec-tûti von senec (senex);
vir-tûti von viro; juven-tûti von juven (älter als juveni, vgl. alt-
ind. stamm juvan).
Altbulgarisch. Von jedem verbalstamme wird ein iufi-
nitiv auf -ti, d. i. -tî (§. 88, G) gebildet, ein casus (warscheiu-
lich dativ, also auß *-tiai, d. i. slaw. *-tiè, *-tii, §. 88, 8, oder
locativ, *tii, der im slawischen mit dem dativ gleiche function
hat) des suffixes -ti, d. i. slaw, й (§. 81. 88, 1), z. b. da-ti, ver
balstamm und wurzel da (dare); plesti für *plet-ti (§. 182, В),
würz, plet (plectcre); vestí für *vez-ti, würz, vez (vehere); peki
für *pek-ti (§. 182, A, 3, b), wurz.7Je& (coquere) u. s. f. Das suffix
-й erscheint als nomina actionis bildend z. b. in mostt (poteutia,
vgl. den infinit, mostij für *mog-ti (§. 182, A, 3, b) würz, mog
(posse); pa-me-ñ, (memoria), würz, mm urspr. man (cogitare),
die gruudformen sind also magh-ti, man-ti u. s. f. Auch als
Suffix -it. Litauisch, Gotisch. 367
f
Suffix -ni. Altbaktr., Griech., Lat., Altbulg., Lit., Got. 369
§. 227. vgl. §. 202, 3), würz, vas (esse); taik-ni (Signum), würz, tik
(wol identisch mit der in den lauten regelmäßigen würz, tih,
urspr. dik in teih-an monstrare) u. a. Von ab geleiteten ver-
ben z. b. hausei-ni (auditio) für *hausja-ni (§. 111. 2), verbal
stamm hausja (audire); gôlei-ni (salutatio), verbalstamm gôlja
(salutare); lathô-ni (invitatio), verbalstamm lathó (invitare, vo-
care); libai-ni (vita), verbalstamm lihai (vivere) u. s. f.
§. 228. Suffix -tu mit seinen verwanteu. Bildet verbalsubstantiva
im altindischen, lateinischen, slawischen, litauischen.
Indogerm. Ursprache. Das suffix ist sicherlich ursprüng
lich und dürfte wol von jedem verbum in gebrauch gewesen
sein, da für dise anwendung altiudisch, lateinisch, litauisch -sla
wisch zeugen, z. b. da-tu oder dâ-tu, würz, da (dare); bhar-tu,
würz, bhar (ferre) u. s. f. Dise stamme auf -tu waren volstän-
dig declinierbare nomina actionis.
Altindisch. Das suffix -tu bildet nomina actionis, mit
Steigerung der wurzelvocale и, г im inlaute und außlaute der
wurzeln, a wird aber nur als wurzelaußlaut gesteigert; häufig
wird der hilfsvocal i vor disem suffixe ein gefügt. Dise stamme
fungieren im gewönlichen sanskrit im accusativ, in der älteren
spräche des Veda auch im dativ und genitiv sing, als infini
tive, z. b. dû'-tum, würz, da (dare); stha-tu-m, würz, stha
(stare); g'e-tu-m, würz, g'i (vincere); çrdj-i-tu-m, würz, çri (in-
gredi); stô'-tu-т, würz, stu (laudare); bhdv-i-tu-m, würz, bhu
(fieri, esse); vet-tu-m, würz, vid (scire); jô'k-tu-m, würz, jug'
(jüngere); pak-tu-т, würz, рак' (coquere); kdr-tu-m, würz, kar
(faceré); k'ú'raji-tu-m, verbalstamm k'ôrdja (furari) u. s. f.
Vêdisch dat. z. b. dûf-tav-ê, ê'-tav-ê, kdr-tav-ê u. a.; auch
findet sich eine dativform auf ai, z. b. jâ'-tav-â'i (mit zwei ac-
centen, was höchst auffällig ist) von würz, ja (ire); kdrtavâ'i,
würz, kar (faceré); jdm-i-tav-â'i, würz, jam (coerceré); ferner
komt vor der genitiv, z. b. sthâ'-tô-s, würz, stha (stare); ff-tôs,
würz, i (ire); k'dr-i-tôs, würz, k'ar (ire).
Von disem abstractum auf -tu wird mittels ja ein partici-
pium necessitatis gebildet, s. oben §. 223.
Selten bildet -tu nomina agentis. z. b. jû-tû (viator), würz
1
Suffix -tu, -tva. Altindisch (gerundium). 371
S
Suffix -tu. Altbulg., Lit., Got. (-assu). 373
231. ein dativ. feraiu. (s. u. die casuslere) des suff. -dhi, -adhi, näml.
-dhjâi, -adhjâi, an den verbalstamm des praesens ; lautet diser
auf a auß, so tritt nur -dhjâi an, im entgegen gesezten falle
-adhjâi; z. b. jdg'a-dhjâi, praesensstamm jag'a, Wurzel jag'
(sacrificare); sdha-dhjdi , praesensstamm sdha , würz. saA (vin-
cere, sustinere); pfba-dhjâi, praesensstamm p(ha, würz, pa (bi-
bere) ; mâdajd-dhjâi, verbalstamm und praesensstamm mâddja
(exhilarare), würz, mad (garniere); prnd dhjâi, praesensstamm
prnd, würz, par (implere); duh-ddhjâi, praesensstamm duh (3.
sg. med. dugdhe für *duh-t?J, würz, duh (mulgere); çaj-ddhjâi,
praesensstamm ce, <;«/' (3. sg. med. ф'-tv) , würz, çt" (jacere,
quiescere); vâvrdh-ddhjâi, intensivstamm vâvrd/i , würz, vardh
und andere.
Am aoriststamm erscheint das suffix in g'ard-dhjâi, vgl.
d. 3. sg. aoristi d-g'ara-t, würz, gar (senescere; 3. sg. praes.
g'i'rja-ti, g'm'â'-ti); huvd-dhjâi , aoriststamm huva (praesens
stamm vêd. hava), würz, hu (vocare); wol auch gamd-dhjâi,
aoriststamm gama, (d-gama-t, praesensstamm gdk'h'ha), würz.
gam (ire).
Dise formen fungieren als infinitive.
Altbaktrisch. vaza-idhjâi , praesensstamm vaza (3. sg.
vazai-d) , würz, vas (portare); fra-çrû-idhjâi, wol vom aorist
stamme (da der praesensstamm -na an sezt) mit dem suffixe
unmittelbar am wurzelaußlaute der würz, cru (audire).
Auch hier fungieren dise formen als infinitive (die beispile
sind auß Webers grammatik).
Griechisch. Discm -dhjâi scheint das griechische -в&ы
zu entsprechen, doch ist, nicht klar, ob hier das s vorgeschla
gen, oder im arischen verloren ist; das j ist, wie häufig, ge
schwunden. Dise form gilt fürs medium. Im griechischen zeigt
sich nur -tíitai als suffix, nicht -sairm (vgl. d. perfect.), wie
im altindischen -adhjâi. Diß -а&сн tritt an die verschidenen
tempusstämme an; z. b. praes. <piçê-o&ai= altind. bhdra-dhjâi;
rí-fre-airai, dí-So-fS&ai,; aor. &éff&at, aó-tí&at: fut. доаае-в&ы
altind. * dâsja-dhjâi ; perfect, leleïtp-^ai, für *ЯбЯе*7г-<г#с«,
grundf. *riraik-dhjâi u. S. f.
Comparativ. Suff. -jan». Ursprache, Altinclisch. 383
232. die älteste lautstufe zurück übersezt lautet hier also das suffix
-jans-ja; -jans ward aber im slawischen zu -jus (й = an, am
§. 84, 2), daher mit ja zu *-jm-jü d. i. -Ш, da г für jü ein
tritt (§. 87, 2); z. b. von würz, mm lautet der comparativ im
nom. ace. plur. neutr. тгп-гш d. i. * min-jus-jâ, vergleiche das
gleich bedeutende lat. minora, lautlich würde ein lateinisches
*min-ibr-ia entsprechen, in die ältesten laute zurück übersezt
lautet dise form man-jans-ja ; nom. sg. femin. rmn-isi d. i.
* min-jîis-jâ , da hier i = jâ ist (§. 88, Г>); iiistr. sing. msc.
neutr. mîn-Ue-mï d. i. *min-jusjo-ml (mit je = jo für ju, wie ja
oft о = и erscheint), grundf. *man-jans-ja-bhi u. s. f.
Der nom. plur. msc. vermert den ursprünglich consonan-
tischen stamm nur mit i (vergleiche die partieipia §. 215. 216),
daher lautet er mm-we d. i. * min-jus-j-as , grundform *man-
jans-i-as.
Die alte cousonantische form ist nur erhalten im nom.
sg. neutr. und msc; neutr. тгп-je, grundf. man-jas , vgl. lat.
min-us für *min-ius; das mase, zeigt stäts den zusatz j = t d. i.
jü (§. 87, 2), worin wir das sonst die bestirnte declination bil
dende pronomen, grundf. ja, erkennen; demnach lautet der
nom. sing. msc. mïn-ij, d. i. *min-ïj, und diß für *mtn-ti, da г
■ nach vocalen zu j wird , vor j steht aber nie г sondern stäts г;
diß *min-n ist regelrechter Vertreter von *mm-ju -|- jü dessen
grundf. man-jans-s-\-ja-s ist. One das an geschmolzene pronomen
würde die in rede stehende form *mïn-î, das ist *mm-ju, grund
form man-jans-8 (stamm man-jans mit dem s des nom. sg.) lau
ten. So z. b. nizij für *niz-ju -\-ju (z für zj,,%. 182, A, 5; des
halb ist nicht etwa -ij als Vertreter des altindischen -îjams zu
faßen; eine grundform niz-ijans würde nur ein altbulg. nizij
geben können, da nur das j die Veränderung von z zu z be
dingt) zu niz-ukii (humilis) von würz, niz; slazdij für *slad-ju
-f- jü (Ы = dj §. 182, A , 4) zu slad-йкй (dulcis) von würz.
slad; glqblij für *glqb-ju -\- jü (blj = bj, §. 182, A, 7, a) zu
glqb-окй (profundus), würz, glqb u. s. f.
2. urspr. -jans als secundares suffix; hier begegnen wir
jüngeren, nur slawischen bildungen.
Comparativ. Suffix -jans. Litauisch. 387
Es tritt nämlich das suffix -jans an den auf urspr. a auß §, 232.
lautenden stamm des adjectivs und zwar wird in disein falle
j zu ij gespalten, so daß eine endung urspr. a-ijans entsteht,
aijans muß aber im slawischen zu ejus werden, è ist ja Ver
treter von urspr. ai (§. 81. §. 88, 8); z. b. vom stamme silïnu
(fortis), grundf. (nur in der endung sicher richtig) silina, com
parativ im neutrum sing. siUnèje, grundform siUna-ijas; nom.
sg. mase. siUnsj, grundform silina-ijans-s , (also bei diser volle
ren form one den zusatz des pronomens ja); nom. sg. fem.
sümejsi, d. i. *8iTtnèJHsja, grundform * silina-ijasjû u. s. f. So
nom. Sg. msc. glqbocaj, d. i. *glq-boLèj (la = kè §. 182, 3,
b) von glqbokií (profundus, vergleiche oben das ältere glqblij) ;
mnohaj, d. i. * mnogej (га =y« §. 182, 3, b) von тподй (rnul-
tus) u. s. f.
Anm. Formen wie ttzaj d. i. *figej neben ПдйМ (levis) weisen
auf eine einst vorhandne form one suffix -tikií, auf ein adjeetiv
*ligv, hin, das durch die abstracta lïgo-ta, iïgo-stï (levitas) erwi-
sen ist u. s. f.
Litauisch. Suffix des comparative ist -isnja, nom. sg.
mase, -êsni-s -fem. -êsnè. Höchst warscheinlich steht -es für -ens
(§. 191, A, 2) und wäre also eigentlich -es zu schreiben, -ens
aber kann = jans sein (wie z. b. biî-sçs — bû-sjans, nom. sg.
partie, act. futuri); an discs jans ist dann eine Weiterbildung,
nämlich das suffix -nja, an getreten. Änliche Weiterbildungen
älterer suffixa fanden wir ja bereits merere male. Vor -qsnja
fallen die außlaute der adjeetivstämme hinweg, wie vor -jans,
z. b. gerésnja zu géra (bonus); sald-ésnja zu saldh (suavis);
did-êsnja zu didja (nom. sg. msc. d\di-s magnus) u. s. f.
Das adverbium des comparative endet auf -/айв, der Super
lativ auf -jausja, (das adverbium dises Superlativs, -javsei, ist
auf gewönliche art gebildet). Dise beiden formen sind offen
bar im suffixe (trotz verschidener betonungsart) identisch; in
jenem -jaus des comparative haben wir eine casusform mit ver
lorenem außlaute zu sehen; z. b. ger-iaús adv. comparative
ger-iáusia-s , fem. ger-iáusia Superlativ zu stamm gem (bonus);
saldzaûs adv. comp., saldidtisia-s super!. , d.i. * sald-jaûs, *sald
388 Comparât. Suff. -jans. Gotisch. Suff. -tara.
t. 232. jáusia-s (§. 191, A, 6) zu stamm saldh (dulcís); paskuczáusias,
d. i. *paskul-jáu8Ía-s zu paskut-\nja, nom. Sg. msc. paskutlni-s
(ultimus) u. s. f.
Bopp erkent iu -jaus-ja eiue Weiterbildung von suffix -jans
mit Wandlung von я zu u; obgleich ich kein weiteres beispil
von Wandlung von -ans zu -aus im litauischen kenne (der re
gel nach wird -ans zu -qs oder -çs) so weiß ich doch keine
annembarere erklärung; jausja ist eben eine litauische neubil-
dung, die sich aber doch wol an das alte -jans an schließt.
Gotisch. Die elemente, welche den comparativ bilden,
sind -is und -ôs , sicherlich beide Veränderungen des suffixes
-jans; -is für -jas (• = ja §. 113, 4) und -os, mit Verlust des
j, für *-jons, *-jos. Im msc. neutr. sind dise suffixe stäts durch
•an, im femininum durch -jan vermert, so daß das suffix des
comparative gotisch -izan (z = s §.202, 3), fem. *-izjan, d. i.
-izein (§.111, 2) u. -ôzan, fem. *-ôzjan, d. i. -ôzein lautet; z. b.
manag-izan , nom. Sg. msc. managiza, neutr. manag izô (mit de-
nung des an zu u) , fem. manag-izein, d. i. * manag-izjan , nom.
sg. managizei von stamm managa (nom. sg. m. manags multus);
hard-izan von hardu (durus) U.S. f.; maizan steht für *mak-izan,
vgl. lat. mag-is, *magior, griechisch *(iéy-tov von würz, urspr.
magh oder mag und gilt als comparativ zu mik-ila, nom. sg.
mikils (magnus) = griech. fisyáXo; svinth-ôzan, fem. svinth-ôzein,
d. i. * svinth-ozjan , zu stamm svintha (fortis) u. s. f.
Im adverbium ist die casusendung geschwunden und es
lautet daher auf s auß, z. b. mais = lat. mag-is; hauh-is,
compar. hauh-izan, von stamm hauha (nom. sg. msc. hauhs al-
tus) u. s. f. Auch diß i von is ist bisweilen verflüchtigt, z. b.
in min-s, adv. zu compar. minn-iza (minor), vgl. lat. minus
für *min-ius.
233. 2. Diesuffixe-iaraund-ra. -tara ist gewönliches com-
parativsuffix im altindischen, altbaktrischen , griechischen; ver
einzelt findet es sich auch in den übrigen sprachen. Es ist
ein secundares suffix (nur selten primär).
Das suffix -tara ist höchst warscheinlich auß den beiden häu
figen stambildungssuffixen -ta und -ra zusammen gesezt; -ra
Compar. Suffix -tara. Urspr., Altiad., Altbaktr. 389
findet sich auch allein in der function den comparativ auß zu §. 233.
drücken, z. b. altind. dva-ra (inferior), zu dva (praep. de, ab);
apara (posterior, sequens, alius); von dpa (praep. ab); alt
baktr. apa-ra (alius) von apa (praep., sur, au dessus), vgl.
lat. sup-eru-s sup-er , inf-eru-s in-fer (sup-er-ior, inf-er-ior fügen
an das nicht mer empfundene ältere comparativelement das ge-
wönliche) u. a.
Ind. Ursprache. Das suflix -tara ward zu der function den
comparativ zu bilden bereits an gewant; so steht als uralter
stamm sicher an-tara (interior) von der pronominalwurzel an,
stamm ana (hic, ille), wo allerdings das suffix wol primär ist;
ferner ka-tara (uter), pronominalstamm und wurzel ha (interrog.) ;
ob, villeicht mit einer leisen abstufung der function, ein nava-tara
neben einem nav-jans zu nava (novus) u. dergl. gebildet ward,
läßt sich eben so wenig entscheiden, als die frage, bei welchen
adjectiven etwa das eine, bei welchen das andere comparativ-
suffix im gebrauche war. Im algemeinen scheint -tara jünger
zu sein als -jans.
Altindisch, -tara (msc. -taras, fem. -tara) tritt an den
außlaut des nominalstammes (es wird auch bei substantiven
gebraucht) einfach an; veränderliche nominalstämme haben vor
disem suffixe die kürzere stamform, z. b. pûnja-tara von
punja (purus); ha-tard (uter, int err.) von ha (quis); ja-tard
(uter, rel.) von ja (relat.); i-tara (alius) von г (is); çdk'i-tara
von çéh't (purus); agnimdt-lara von agnimdnt (igne praeditus);
vidvdt-tara , vêdisch auch vidús-t'ara von stamm vidvant, vid-
vana geschwächt zuvidus (partie, perfecti activi; scieus, gnarus);
dhanî-tara, vêdisch auch dhanin-tara, von dhanin (dives). In
dn-tara (interior) ist -tara primär, würz, an, stamm ana (hic,
ille); -tara findet sich auch nach comparativen auf -jans und
Superlativen auf -is'-t'ha, z. b. çres't'ha-tara von çrê's't'ha (op-
timus; vgl. unten d. 1ère vom Superlativ).
Altba к irisch. Vor suffix -tara steht scheinbar die form
der adjeetiva im nom. sg., allein in den comparativen der
a-stämme, z. b. hushô-tara von huska (siccus), hindert nichts
eine denung von a zu â (vgl. d. griechische) uud trübung von
390 Comparativ. Suffix -tara. Griechisch, Lateinisch.
§. 234. form, die aber der function der ordinalzalen zu folge nicht vor
komt, -da, grundf. -ta, bildet ordinalzalen, von welchen vor li-
gen saihs-ta-n für *sihe-da (sextus; nach s steht nur t §. 195),
ahtu-da-n (octavus), niun-dan (nonus), taihun-da-n (decimus).
An die Vertreter von urspr. -jam, d. i. an -is und -6s (s.
o. §. 232, pg. 388), tritt -ta (nach s für -tha oder -da, §. 196,
pg. 271) um den Superlativ zu bilden, wie im arischen und
griechischen, z.b. manag-is-ta (nom. sg. msc. managists), hauh-is-ta,
minn-is-ta, maista, grundf. *mak-is-ta = (iéy-Kf-то ; arm-ôs-ta
von stamm arma (pauper) u. s. f.
§. 235. Suffix -ma (im altirischen auch ma-ma und ma-ta).
Ein völlig sicheres beispil der anwendung des suffixes -ma
als ausdruck des Superlativs für die indogermanische Ur
sprache ist mir nicht zur hand; da jedoch -ma. in den drei
abteilungen des Sprachstammes in der function des Superlativs
erscheint, so ist es in der Ursprache als vorhanden vorauß zu
setzen. Villeicht ist napta-ma (septimus) und asta-ma (octavus)
der grundsprache zu zu schreiben, da dise bildungsweise des
ordinale bei disen zalen sich fast durchgängig findet.
Altindisch. Suffix -ma bildet den Superlativ in ava-md
(iufimus, proximus, extremus) von dva (als praeposition de,
abj, einem pronominalstamme (demonstrativum) ; madhja-md von
mddhja (médius); para-má (summus, optimus) von para (al
tes, eximius); âdi-md (primus) von âd( (initium), sapta-md; (sep
timus) von saptdn (Septem); as't'a-md (octavus) von as't'a
(octo); nava-md (nonus) von ndvan (novem); daça-md (deci
mus) von ddçan (decern).
Altbaktrisch. aste-ma (octavus) = altind. asY-amd ;
nâu-ma, vgl. altind. nava-md (nonus), von navan (novem); daçe-ma
(decimus) = altind. daça-md, von daçan (decern).
Griechisch. Das superlativsufhx -(w, grundf. -ma, ist
nicht beliebt, es bildet nur ißoo-(io (septimus), von sntá (Sep
tem), mit bemerkenswerter erweichung von nt zu ßd im stamme
des wortes.
Lateinisch. Suffix -то, grundf. -та, als superlative bil
dend ist beliebt, z. b., summo auß *sup-mo (summus), von sup,
Superlativ. Suffix -via. Altirisch, Altbulg., Lit., Gotisch. 395
vgl. super, den comparad v; ínfimo, vgl. comp, infe-ro; mini-mo §. 235.
vgl. min-ar ; ferner die ordnungszalen pri-mo, séptimo, deci-mo.
In plurimo , älter pitísimo, plourumo, ploirumo, plisimo,
scheint eine grundform *pra-jans-ma vor zu ligen; zwischen s
und m trat der hilfsvocal и (wie in s-u-m, §. 57), später *
(§. 57) ein; so ward durch die gewönliche kürzung von -jane
zu -iß * plo-is-umo , d. i. ploirumo und durch Verschmelzung von
oi zu ei, г (wie im dat. ablat. plur. der o-stämme, z. b. tiovîs,
novéis auß *novois) idísimo; in plourumo, später plûrimo, mag
/ auß gefallen sein (wie in minus für min-jus), so daß dise
form auf ein *plo-jus-u-mo hin weist, wie plus , plous auf *plo-jus.
Altirisch. Es scheint hier -ma an das suffix urspr. -jans
an zu treten, wie z. b. md-m, grundf. *mag-jansma (vgl. den
comparativ mda, §. 232, pg. 385); oam zu comparativ 6a (mi
nor), grundf. villeicht * ava-jans-ma u. a. In tóisig-em (primus,
comparativ tóisech-u, loisig-iu, supra) zu tóisech ist, wie es
scheint, suffix -via an den stamm an getreten.
In -mem, -hem, lezteres durch dissimilation für mem, z. b.
uaisli-mem zu uasal (altus), doir-bem zu dóir (servus), scheint
die Verdoppelung von -ma enthalten, also ein suffix grundform
ma-ma, wie auch та-то, grundf. ta-ta (§. 234, pg. 393), auß
ta durch Verdoppelung entstanden ist.
Suffix -mata ligt vor in ordinalzalen , wie cethra-mad (quar-
tus), secht-mad (septimus) , ocht-mad (octavus), nóimad nói-med
(nonus), dech-mad (decimus), grundf. also wol daka-mata u. S. f.
Im Altbulgar. findet sich suffix -ma nur in sed-mu-i
(septimus), 08-mu-t (octavus).
Eben so im Litauischen nur in sêkma (veraltete form,
septimus), dsz-ma (desgl., octavus).
Gotisch. Das suffix -ma hat überall die bestirnte form
der adjeetiva auf n, lautet also -man; z. b. aúhu-ma-п (altus,
altior), innu-ma-n (interior), spêdu-ma-n ergibt sich auß dem
mit abermaliger Superlativendung gebildeten stamme spédu-m-is-ta
(ultimus) , fru-ma-n (primus), fem. frumein, d. i. fru-mja-n, mit
dem häufigen überschlagen in die /a-form, davon mit aberma
ligen Suffixen fru-m-is-ta; eben so wird auch aúhumista gebil
396 Superlativ. Suff. -tama. Urspr., Altind., Altbaktr., Lat.
§. 235. det. Das gefül für die function des suffixes -ma war demnach
frühe erloschen.
§. 236. Suffix -ta-ma. Es findet sich im altindischen, altbaktrischen,
lateinischen, gotischen und entstamt also der gemeinsamen Ur
sprache.
Ind. Ursprache. Obschon das suffix -tama vorhanden
war, so laßen sich bestirnte wortstämme, mit disera suffixe ver
sehen, kaum nach weisen. Ein nava-tama (etwa neben nav-fans-ta),
läßt sich nur vermuten.
Altindisch, -ta-ma ist die regelmäßige Superlativbildung
neben deu comparativen auf -tara, also z. b. púnja-tama , ka-tamd
(quis e multis), ja-tamd (relativ., qui e multis), çiik'i-tama,
agnimdt-tama, vùitçati-tamd (vicesimus) von vimçdti (viginti) u.s. f.
Suffix -tama findet sich auch nach comparativen auf -jans
und Superlativen auf -is't'ha, z. b. g'jes't'ha-tama.
Altbaktrisch. Suffix -tema = altind. -ta-ma (§. 27, 2),
z. b. çpeniô-tema zu çpenta (sanetus), verethrazäc-tema zu
verethra-zant (vgl. die comparative §. 233, pg. 389 flg.) u. s. f.
Auch an comparative und superlative auf urspr. -jans und
-is-ta tritt das suffix wie im altindischen, z. b dvaêz-istô-icma,
vaêdh jô-tema (Weber).
Griechisch felt.
Lateinisch. Das suffix urspr. -tama findet sich seltner
an die Wurzel oder den stamm des adjeetivs unmittelbar au ge
fügt; es ist aber regelmäßige superlativbildung, indem es an
die comparative auf urspr. -jans an tritt; grundf. -ta-ma, d. i.
lat. -tu-mo, -ti-mo, nach gutturalen -si-mo (§. 157, 1, d), tritt an
die Wurzel an in máximo, d. i. *may-timo, vgl. mag-is, mag-nus;
op-limo, op tumo ; ul-timo ; in-timo u. a. An adjeetivstämme, die
iren auß lautenden vocal verlieren, wenn ein solcher da war,
tritt es nur dann unmittelbar an, wenn dise mit r oder l auß
lauten; so veter-rimo für * veter-timo , stamm veter; pulcher-rimo,
stamm pulchero ; facil-limo , für *facil-timo (§.157, 1, b), stamm
facili u. a.
Auß der grundform *is-tama, der Verbindung des compa-
rativsuffixes -г* = jans mit dem -lama des Superlativs , ward
i Grundzalen, 1. 397
§. 237. fi**f, warscheinlich — fîmfi, mit f=k (§. 19ü, 1), grundf.
kanki; vgl. die gotischen stamme für 4. 11. 12. 15. u. §. 203.
6. Ind. urspr. ?; altind. а'ав'; altbaktrisch khsvas;
griech. IJ, wie lat. sex; altir. se; altbulg. ses-tl, vergl.
pe-tt; lit. szeszi, szeszja; got. salhs, stamm wol *sihsi.
7. Ind. urspr. wol saplan; altind. saltan, spät, sdptan;
altbaktr. haptan: griech. елта, d.i. *saptan (a = an §.33);
lat. septem. Bopp vermutet, daß das m von septe-m auß
der ordinalzal septi-mo ein gedrungen sei, da es nicht war
scheinlich sei, daß m sich in m gewandelt habe; möglicher weise
ist hier jedoch ein außerdem ungewönlicher lautwechsel ein
getreten und wir möchten nicht gerne das lateinische zalwort
vom irischen und griechischen völlig los reißen; altir. aecht
mit einstigem, noch nach wirkendem nasalen außlautc , was wir
durch secht(n) dar stellen wollen, cht scheint durch die ana
logie der folgenden zal bedingt zu sein; altbulg. sed-mï, das
vu scheint hier deutlich nach analogie der ordinalzal auf urspr.
та gebildet, vgl. 8, ü, 10, 5, sed- vor m wol für set, und diß
durch assimilation für sept; lit. sept-giû, sept-y'nja , neuere
Weiterbildung wie bei der folgenden zal; got. sibun, stamm
sibuni (§. 203) eine ebeufals stark veränderte stanifomi.
8. Ind. urspr. Stamm akta oder aktan; altind. as't'dn,
später asían, und as't'd, (lezteres im nom. асе. as't'á'u, eine
offenbare dualform, wie auch die latein. und griechischen for
men); altbaktr. astan; altind. as't'a und altbaktr. asta sind
unregelmäßige Veränderungen von urspr. akta, das behandelt
ward, als wäre es partieip. perf. pass, einer wurzel ac; griech.
охгш; lat. octo; altir. ochtfn) ; altbulg. os-тг , d. i. ок-тг
(s = к, §. 176, 1) für *okt-mï, eine Weiterbildung durch
-mi, das «ich zum -ma der ordinalzal verhält, wie -tl \oa pe-tï,
desq-ti zu -ta; lit. aszt-un), aszt-unja, Weiterbildung auß aktan,
lit. aszt = urspr. akt (sz = к §. 185, 1); got ahtau.
9. In do germ, urspr. navan; altind. ndvon; altbaktr.
navan ; griech. ivvéa, d. i. *vifa(v) mit Vorschlag von s und
unursprünglichcr Verdoppelung des an lautenden v; lat. novem
(über das vi vgl. 7); altirisch nói(n) , was auf ein *navin
Grundzalen, 10—19. 401
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tritt hier klar hervor. Es ist wol kaum vorauß zu setzen, daß §. 239.
in der indogerm. ursp räche bereits Zusammensetzung ein
getreten war, warscheinlich waren hier einer und zehner noch
getrente worte.
Altindisch. Die decade ward ursprünglich durch daça-ti,
daça-ta auß gedrükt, vor welches die einer traten. Von disem
daça-ti ist aber nur -cati , ja sogar nur -ti gebliben, von daça-ta
nur -çat: dise starke Verflüchtigung begreift sich bei so vil ge
brauchten Worten.
20. vim-çdti für * dvim-daçati, der nasal von «и» = dvim
und der entsprechende der beiden folgenden zalen ist dunkel;
villeicht ist in im der rest einer casuseudung zu sehen. Durch
das altbaktrische wird er als späte bildung erwisen. 30. trim-çdt,
warscheinlich für *trîni daçatâ und von hier ist wol der nasal
in 20 und 40 durch analogie gedrungen; 40. k'atvârim-çdt; 50.
pank'â-çdt; 60. s'as'-d' ; 70. sapta-tí; 80. açî-tt eine ser unur
sprüngliche form; 90. nava-ti" sämtlich mit -ti für *daçati.
Altbaktrisch. Dem altindischen entsprechend, jedoch
noch mit çata neutr. (nom. асе. sing, -çate-m) anstatt des alt
indischen çat, so daß hier also eine form * daça-ta vorauß zu
setzen ist, von welcher altbaktrisch noch -cata, altindisch aber,
mit stärkerer Verkürzung, nur -cat- gebliben ist. 20. vî-çaiti
für *dvi-(da)çati ; 30. thri-çata für *tri-daca-ta; 40. k'athware-çata ;
50. pank'â-çata; ПО. khsvas-t!; 70. haptâ-iti; 80. ? 90. nava-iti.
Griechisch. Außer in 20, wo ebenfals ein daka-ti er
scheint, ligt hier als zweiter teil der Zusammensetzung -xovra
vor, warscheinlich ein neutr. plur, grundf. dakan-tâ, von einem
Singular * dakan-ta-m. 20. «i-xoff« — *ti-xon (§. 148, 1, с),
Horn. ¿eÍKOOi, älteste form dor. /e»'x«r«, /«'кат«; j.i-xa%% steht
für * dvî-daka-ti , die länge des г mag in früherer casuseudung
iren grund haben und eben daher auch «« stammen; isixoot,
d. i. ¿ßsixoat, mit dem häufigen vocal Vorschlag vor cousonan-
tischem anlaute (§. 43). 30. tçta-xovra, d. i. *triû dakan-tâ,
änlich bei den folgenden. 40. теаааса-хома ; 50. nsvfí¡-xovra :
GO. еЩ-xovta: 70. sßoofitj-xovra , mit der ordnungszal gebildet,
wie 80. ¿YOotj-xovva : 90. ivsvij-xoyta , Horn, auch ¿vvij-xovrcc,
404 Grtmdzalen, 20—90.
§. 239. wol die ältere form auß * iwsf^-xoyra , auß welcher das selt
same und ser unursprüngliche ivtvi¡- durch einschaltung des e
entstanden zu sein scheint.
Lateinisch. Außer -gin-ti bei 20 erscheint überall -gin-ta,
warscheinlich ein plur. neutr. ; -gin-ti und -gin-ta stehen für
*degin-ti, degin-ta, und diß für *decen-ti, *decen-ta, grundform
diser stamme ist dakan-ti, dakan-ta; с ist hier g geworden,
wie ja vicesimus von einem *vicenti (s. u.) neben dem unursprüng
licheren vigeeimus sich erhalten hat. Demnach 20 vi-ginti auß
* dvi-decin-ti ; 30. tri-gin-ta = *tria decin-ta; 40. quadrâ-ginta
mit crweichung von t zu d für *qnatuarû decinta; 50. quinquâ-
ginta; 60. sexâginta: 70. septuâ-ginta von einem stamme septuo,
der sonst nicht erscheint; 80. octô-ginta; 90. nonâ-ginta, von
der ordinalzal , vgl. das griechische , mit dem das lateinische in
disen bildungen überhaupt wesentlich überein stimt.
Altirisch. 20. fi-chet d. i. vi-centi, vgl. lat. *vi-centi;
30. tri-chit, auch trichât ist vorauß zu setzen, *tri-canta; 40.
cethor-chit, cethor-chat, wol für * kathura-canta ; 50. cóicat, wie
es scheint für *cóic-cat, auß cóic quinqué, und -cat für -can-ta;
60. wol *8e8-cat; 70. sechtmo-gat; 80. ochtmo-gat, beide von or-
dinalzalen mit suffix -ma gebildet, also wol jüngerer entste-
hung; 90. *nöi-chal. Die große Übereinstimmung mit lateinisch
und griechisch im suffixe -cat, d. i. -kan-ta (§. 173, 1. 3.) =
-xovra = lat. -ginta ligt zu tage.
Altbulgarisch. Durch zwei Worte gegeben, z. b. 30
tri deeeti und désete, lezteres von einem consonantischen stamme
deset.
Litauisch. Wie altbulgarisch, z. b. 30 try's dészimtys,
verkürzt trls-deszimt u. s. f.
Gotisch. 20—60 zwei worte, nur zusammen geschriben,
nämlich die einer mit dem plural von tigu msc. , einem auß ur
sprünglich dakan gebildeten м-stamme, dessen grundform also
daku wäre, z. b. 20. nom. tvai-tigju-s , 30. acc. thri-ns-tigu-ns,
60. dat. saihs-tigu-m u. s. f. 70— 90. bedienen sich eines neu-
trum im singular von dakan mittels suffix -ta und Steigerung
des wurzelvocales gebildet, also dâkan-ta, d. i. gotisch têhun-d;
Grundz., 100. 200—900. 405
sehen und slawischen forra (lit. tukstanti neben slaw. *tusantja) §. 240.
an die hand zu geben, und hierin finden wir eine berechtigung,
in disem worte überhaupt ein unregelmäßig verändertes gebilde
zu sehen, das sich den gewönlichen lautgesetzen entzogen hat
latein. sex-to; altir. * seise-d (neuir. seisead) ist nicht klar, aber §. 241.
mit dem selben suffixe; altbulg. ses-tu-ï; lit. szész-ta; gotisch
saíhs-ta-n.
7. indog. Ursprache saptama, oder sapta-ta, oder etwa
saptan-ta? ; alt i nd. sapta-md; altbaktr. hapta-tha; griech.
tßdo-po für *s7iTo-[io, mit unregelmäßiger erweichung der stum
men n% zu den tönenden ßd; lat. séptimo; altir. *seckt-mad
(neuir. seachtmad) , das wol sapta-mata (§. 235, pg. 395) in
der grundf. zu lauten hätte; altbulg. sed-тй-г für *sept-mu;
lit. sej)ñn-ta, vgl. die cardinalzal, alt sék-ma, eine seltsame
Verdrehung von * sept ma; got. *sibun-da (erschloßen).
8. indogcrm. urspr. villeicht akta-ma; altind. as't'a-md;
altbaktr. aste-ma; griech. öySo-jo , mit derselben erweichung
wie bei tßoo-цо, für *oxto-jo und latein. octa-vo zeigen ein
suffix -va, vergl. oben 1. altbaktr. paourva und slaw. prü-vü,
grundf. par-va. Entweder ist in disen beispilen va auß ma
entstanden durch ungewönlichen consonantenwechsel, oder suff.
va ist ursprünglich und fungiert hier superlativisch. Das sla
wische pru-vu wäre dann vom litauischeu p\r-ma freilich zu
trennen; altir. *ocht-mad (neuir. ocht-mad') vgl. 7; altbulg.
os-mu-i, d. i. ok-ma, für *okt-ma; lit. asztun-ta , vgl. die cardi
nalzal, alt dsz-ma für *aszt-ma; got. ahtu-da-n.
9. indog. urspr., zweifelhaft ob mit suffix -ma (nava ma)
oder mit -ta (navan-ta) ; ait in d. nava-md ; altbaktr. nâu-ma;
griech. êva-го, êvva-to wol auß *èvej-a-xo verkürzt; latein.
nô-no auß *nov-no, *novi-no, wie es scheint durch assimilation
an den anlaut für *novi-mo; altir. *nói-mad, *n¿i-med (neuir.
nao-mad), gnindform novi-mata■; altbulg. devç-tu-l; lit. devïn-ta;
gotisch пгип-da-n.
10. iudogerm. Ursprache, zweifelhaft, wie bei 9, ob
daka-ma oder dakanta; al tind. daça-md; altbaktr. daçe-ma;
griech. âéxa-то ; latein. deci-mo; altir. *dech-mad (neuir.
deachrhad') d. i. daka-mata; altbulg. desç-tu-i; lit. dcsz\m-ta;
gotisch taihun-da-n.
11 —19. Urspr. durch zwei worte. Altind. Wie in an
dern Zusammensetzungen, so gilt auch hier der außlaut о des
410 Urdnungszalen, 20—90.
§. 241. zweiten bestandteiles daçan, der sein n verliert, zugleich als
adjectivbildendes suffix, so z. b. 11. êkâ-daçd von ekâ-daçan,
12. dvâ-daçd u. s. f. Hier sehen wir also auch suffix a in der
function Superlative zu bilden. Eben so altbaktrisch, z. b.
11. aêva-daça, 12. dva-daça, 13. thrî-d<n;a; griech. überall
-дежа-го, also 11. sv-ôêxa-to, 19. ivvsa-xat-âixa-ro ; latein.
11. un-deci-mo, 12. duo-deci-mo. die folgenden durch getrente
worte; alt irisch, getrente worte und überdiß aus dem neu
irischen erschloßen; altbulg., nicht zusammen gesezt; lit.,
überall mit suffix -ta, also z. b. 12. dvy'-lik-ta u. s. f.; got.
nur fimf-ta-taihun-da belegt, also beide worte in der ordinal
form und lose verbunden.
20—90. Urspr. durch zwei worte. Altind. entweder
mit suffix -tama, z. b. 20. vitiiçati-tamd , 30. trimçat-tamd, oder
durch suffix -a, wie bei 11 — 19, mit verlust des auß lauten
den -t, -ti, z. b. 20. vimcd , 30. trimcd. Beide bildungsweisen
finden auch im altbakt rise hen statt, z. b. 20. vîçâs-tema,
von einem stamme *viçanti, ältere form für vîçaiti, grundform
dvi-fdajkanti, der außlaut i fiel hinweg und auß * vi çant-tama
ward (nach §. 139, 2. 137) vîçâs-tema, 30. thri-ça, wie altind.
trim-çd; im griech. trat an -хот», -xovxa das suffix -toso, daß
-хот* und -xovxa zu -хот verkürzt wurden, daher * -хот-то
und darauß regelrecht (§. 148, 2) -хос-то, also 20. sixoa-ró,
30. tqtaxoç-%o u. s. f. Latein. Suffix -tumo, -timo tritt an
das des außlauts verlustige *-cinti, * -cinta, oder vilmer an
eine ältere form *-centi, -*centa; also -*cent-tumo und darauß
nach der regel (§. 157, 1, b) -censumo, -cêsimo, mit erweichung
des с zu g auch -yêsimo. Z. b. 20. alt vicensumo, vicinsumo,
darauß vicésimo, vigésimo , grundf. wäre also etwa * dvi-(da)lanti-
tama; 40. quadra-g ens ¿то , quadra-gêsimo u. s. f. Al ti r. -ad,
A. i. -a-ta, tritt au; das a ist wol außlaut des Stammes, z. b.
30. *lrichat-ad (neuir. triochadad') u. S. f.; Altbulg. und lit.
haben getrente worte, z. b. 40. kéturios (cardinalzal) deszimths-is,
also an deszimti trat suffix a, die bestirnte form des adjeetivs
wird außschließlich gebraucht (formen, wie 40. keturid-deszim-ta
der grammatiken, fand ich nicht iu der gesprochenen spräche);
Ordnungszalen, 100—1000. Wortbildung. 411
B. Worte.
Wortb ildung.
Die stamme sind im indogermanischen an sich noch keine §, 242.
worte, keine sazteile. Im indogermanischen ist jedes wirkliche
wort, jedes element des satzes, entweder verbum oder nomen
(die echten interjeetionen sind keine worte, sondern lautge-
412 Wortbildung.
1. Nomina (Declination).
N
Declination. Stammerweiterungen. 415
kein wort ist) wird an gewant um gefül oder wollen in be- §. 243.
zug auf die bedeutung des nominalstammes unmittelbar auß zu
drücken. Der vocativus ist demnach kein casus, ja nicht
einmal ein wort im strengen sinne; er ist kein sazelement,
sondern eine interjection.
Die siben casus und der vocativ werden in den ältesten
Vertretern unseres sprachstammes nur im singular unterschiden.
Locativ und dativ, ablat. und genit. des singulars sind nahe
verwant.
Im plural dienen teilweise Casuselemente, die von den im
singular gebrauchten verschiden sind. Hier feit der vocativ,
welcher durch den nominativ ersezt wird; ferner fallen dativ
und ablativ zusammen, beiden steht der instrumental ser
nahe.
Der dualis unterscheidet nur drei casusformen, 1. nomin.
аса; 2. dat., abl., instr.; 3. gen., loc.
Ser frühe begann in den sprachen der verlust von casus
formen, es verschmolzen ursprünglich verschidene casus zu einer
form. So ist z. b. im griechischen der ablativ im genitiv auf
gegangen ; der instrumental ist in der ältesten spräche bereits
im verschwinden begriffen; dativ und locativ fält zusammen.
Äuliches findet in anderen sprachen unseres Stammes statt.
Nicht selten finden sich zwischen stammaußlaut und ge
wissen casussuffixen elemente eigentümlicher art, welche beim
nomen substantivum dadurch sich als un ursprünglich zu erken
nen geben, daß sie in den verschideneu sprachen verschiden
sind und teilweise erst in späteren sprachepochen auf treten.
Im altindischen kann z. b. der genitiv pluralis des Stammes
m&tdr (mater) in der ältesten spräche noch mâtrâ'm gebildet wer
den, vgl. (ii¡%éQ-(av; hier ist nur der stamm des nomens ver
kürzt, die im griechischen erhaltene grundform ist mâtar-âm,
außer nominalstamm und casussufflx aber noch kein anderes
element vorhanden, wärend diser casus im sanskrit mâtr'-n'-âm
lautet (diß n ist eins der häufigsten der in rede stehenden un
ursprünglichen elemente). Der indogermanischen urspraehe sind
dise erweiterungen des nominalstammes sämtlich ab zu sprechen.
27*
416 Genusbezeichnung.
J. 244. vic-tr-îc nur als femin. neben vic-tor msc; griech. avlt¡tqío (nom.
sg. avXtjXQîç) als femininum neben avki¡xi¡q und and. dergl.
Л
Nominalstämme. 421
in die i-form über) fem., altir. rig (rex) mase. (vgl. Stokes §, 245.
inBeitr. I, pg. 458), lit. msc. szun (canis); in einigen der lezt-
genanten sprachen findet hier wie bei anderen consonantischen
stammen Übergang in die analogie der vocalischen stamme statt.
In den übrigen sprachen feien dergleichen nominalstämme.
2. Stämme auf -as, deren stambildungssuffix vor den
casuselemeuten nur durch phonetische einflüße Veränderung er
leidet; z. b. urspr. neutr. manas, msc. fem. dus-manas (ovc-¡tsvíc) ;
altind. neutr. mdnas , msc. fem. dúr-manas ; altbaktr. ntr. víanos,
mase. fem. dus'-manas ; griech. [tivog, msc. fem. ôvç-peviç; lat.
ntr. genus, msc. cinis, fem. arbos, adj. velus, vetes; altir. sind dise
stamme verloren, indem sie ganz in die analogie der vocali
schen über getreten sind (Stokes, Irisch glosses 812 pg. 98);
slaw. nebes (coelum) schlägt in die ¿form über, neutrum; lit.
debes (nubes; nur im gen. plur. consonantisch), mènes (nur im
nom. sg. und im gen. plur. consonantisch) msc. (luna) , einziger,
fast ganz vocalisch gewordener rest; im gotischen feien dise
stamme (sie sind vocalisch geworden; auch im althochdeutschen
sind nur im plural reste erhalten, die ebenfals in die voca-
lische declination über gegangen sind).
3. »-stamme. Dise sind schon stärkeren Veränderungen
unterworfen; z. b. msc. urspr. taksan, villeicht richtiger tahtan
(faber); altind. tdks'an; altbaktr. açman (coelum); griech. itoipêv
têxTOV, (iikav; lateiu. sermon, homen; altir. menman (mens);
slaw. kamen (lapis) schlägt in die г-form über; lit. ahmen (la
pis) schlägt in i- und j'o-form über; got. hanan (gallus), fem.
tuggôn (lingua), managein, d. i. *managjan (multitude; §. 113,
4. Ill, 2).
Neutr. urspr. gnäman; altind. nâ'man; altb. nâman; griech.
feit bei Substantiven und ist nur in adjeetiven wie táXav, reqsv,
ninov erhalten; lat. nomen; altir. ntr. anman (nomen), femin.
düin (teges), talmanan (terra); slaw. unen (wie nebes; im sla
wischen gehen eben so die neutra buí -et, z. b. osïlet asellus);
lit. felt, da es überhaupt beim nomen kein neutrum mer hat;
got. ñaman.
4. Stämme auf -ant, -ans, partieipien des activs, com-
422 Nominalstämme.
245. aber gen. plur. èqsû, nicht *zqsiu, grundf. also gans-ûm, nicht
*gansj-âm; so verhält es sich mit debesls nubes, danñ-s dens,
diverts дащ levir, lezteres ist auch im gen. sg. consonan-
tisch); got. gasti (hospes).
Neutr. altindisch vâ'ri (aqua), lateinisch mari, altir. ßasi
(scientia).
10. a-stämme z. b. mase, urspr. akva, altind. dçva, alt-
baktrisch açpa, griech. Inno, latein. eqvo, altir. baila (mein-
brum), fira (vir); slaw. vlükü (lupus), mischt sich mit den u-
stämmen; lit. lÀlka, got. vulfa.
Neutr. urspr. juga, altind. jugd , altbaktr. data (creatum,
datum), griech. Çvyô, latein. jugo, altir. for-cetala (dogma; für
*cen-lala, wurzel can dicere, docere), slaw. délo (opus, schlägt
im dat. sg. in die w-form über), lit. felt, got. juka (jugum).
Femin. urspr. akvû, altind. dçvâ, altbaktr. data (data,
creata), griech. Çevxri/, yjóga, latein. equa, altir. ranna (pars),
slaw. rqka, lit. rankà (manus), got. giba (donum).
Die ja-stämme haben in manchen sprachen in folge von
lautgesetzen einige secundare eigentümlichkeiten, so im altin
dischen die feminina auf -jâ, welche diß in î zusammen ziehen
(§. 15, c), z. b. bftarantt (ferens); im altbaktr. gilt das selbe
gesetz, z. b. bavain-tî (ovtía) für *bbavant-jâ, andere feminina
auf já verändern diß zu jß, ê, so die stamme kanjâ (puella),
tûirjû (fem. zu tûirja quartus; propinqua quarti gradus) u. a.;
im altitalischen, wofür die beispile bei den einzelnen casus ge
geben werden; im altirischen, z. b. mase, célja (socius), rannaire
(gloss, 'partista') und fremdworte, wie notire (notarius), tablaire
(tabellarius) u. a., neutr. tréde (trinitas), femin. caliâ (nomin.
caile puella), hierher gehören vile abstracta wie Idnjâ (nomi-
nativ Idne plenitudo), soirjâ (nom. sóire sains) etc.; im slaw.
z. b. konju (konl equus), kraj, d. i. *kraju (margo), neutrum
polje (campus), femin. dusa = *duchja (anima); im lit. finden
sich teils nicht zusammen gezogene ja-stämme, die sich von
den a-stämmen nicht unterscheiden (wie kélias via, duszià anima),
teils zusammen gezogene, wie stamm dàlgja mase, (nomin. sg.
dàlgis faix), femin. holjä (nomin. sg. eole herba); im gotischen
Nominativus sing. Indog. urspr. 425
mase, harja (exercitus) , hairdja (pastor) , neutr. kunja (genus), §. 245.
temin. bandja (vinculum).
Nominativ singularis. Masculina und feminina setzen §. 246.
das casuszeichen s an den stammaußlaut ; die neutra ersetzen
den nominativ durch den accusativ.
Das s des nominativs ist one zweifei rest der pronominal-
wurzel sa (demonstrativ, nom. sg. mase, altind. und gotisch
sa, griech. o; femin. altind. sä, got. sô, griech. rt). Beweis für
die richtigkeit diser anname lifert die pronominale declination,
welche den nom. асе. neutr. durch t bezeichnet. Die pronomi-
nalwurzel sa wird nämlich im vor ligenden stände des indo
germanischen nur für den nomin. sing. mase, femin. gebraucht,
fürs ueutrum und für alle anderen casus tritt eine andere prono-
minalwurzel , nämlich ta ein (vgl. 6, r¡ aber neutr. то; gotisch
sa, sô aber neutr. tha-ta; altind. sa, sa aber neutr. tat); nun
zeigt aber t als rest von ta in der pronominalen declination
den nomin. acc. neutr. an, vgl. z. b. nomin. mase. fem. urspr.
ki-s, neutr. ki-t; latein. qui-s, neutr. quit, qui-d. Da hier als
Casuselemente s und t gerade so wechseln, wie im selbständi
gen pronomen sa und ta, so ist die .warseheinlichkeit der iden-
tität beider eine ser große. Hiermit ist zugleich der Ursprung
der casus im indogermanischen auß ursprünglich nach gesezten
wurzeln (postpositionen) erwisen.
In der indogerm. urspr. trat das s des nominativs an
den nominalstamm einfach an:
1. vâk-s; 2. dus-manas-s ; 3. taksan-s: 4. bharant-s, vividvant-s ;
5. dâtars , fiatar-s , mâtar-s; 6. nâu-s; 7. bhru-s; 8. sunu-s; 9.
bhuti-s, pati-s; 10. mase. akva-s, femin. akvâ-s. Dise form ist mit
höchster warseheinlichkeit als die älteste an zu setzen, da man
nicht begreift, warum nur dise stamclasse die beziehung des
nominativs durch kein casussuffix auß gedrükt haben solte.
Allein schon vor der Sprachtrennung hat sich villeicht dises s
bei den weiblichen a-stämmen teilweise verloren, da es sich in
keiner indogerm. spräche als regelmäßige bildung vor findet;
die einzige spur des selben zeigen wol im altindischen die meist
vêdischen nominat. singul. der stamme auf г, das wir für zu-
426. Xommat. sing. Altind., Altbaktr.
\
Nominat. singul. Griech., Latein. 427
femin. mit -jâ gebildet zu dem älteren stamme perena (plenus) §. 24ü.
der außerdem gilt; tûirjê für tûirjâ, bavaintî-lt'a , havainti, wie
im altind. für * bhavant-jâ.
Griech. Der abfall des s bewirkt ersazdcnuug (§. 42).
1. on-ç охр; 2. dvc(isvt¡c für * (ievsc-(í ; 3. поцьцу, têtnmv
auß *noi[uv-ç *rextov-ç aber (téXa-ç für *ftsXav-ç; 4. tfÍQoav
auß *tf íoovrc aber ttireiç, iatâç, dttxvvç auß *г&ы>г-с *iaravr-ç
*dfixvvvi-ç, static auß *jtiâfOT-ç; 5. doTiyo auß *dor»poç, dise
haben im griechischen überall den gedenteu vocal (§. 221, pg.
340), naxr¡o, (irjri¡Q miß * латесд *fit¡reQc; 6.vav-ç; T.ôtpQV-ç;
8. vîxv-ç, yêvv-ç; 9. çitOi-ç, noai-ç; 10. lnno-ç (erst in spä
terer gräcität finden sich die ja stamme wie im italischen be
handelt, z. b. Ji¡(*f¡rQt-c, Jtovvöt-c = Jt¡(M¡TQK)-c Jtoviato-ç
u. a.), fem. ywoa, £sxrt¡.
Lateinisch. 1. wc-s vox; pes für *ped-s mit ersazde-
nung (§. 53, 1), eben so die i-stämme wie miles für *milets
u. a.; 2. arios f. *arboss, einis-(s) , velue one ersazdenung wie
im neutrura; 3. homô, sermô aber tubi-cen für cens, sanguis
für * sanguins ; 4. feren(t)s: 5. patêr, mater, datar, wie im
griechischen, später trat kürzung ein; umbrisch kvestur: osk.
kvaistur; 6. ¿ó* (urspr. diphthongisch = ¿ом-« vgl. ßov-g);
7. s$-e; 8. fructus; 9. awi-«, hostis ; nach analogie anderer
stamme ae¿ea und änl. In vilen fällen ist einer lautrichtung
der italischen sprachen zu folge i vor s auß gefallen (§. 5G),
z. b. »гом auß * morts für "mortis, wurzel war, suffix -it, so
ar« für *artis, civitas für * civitatis u. S. f., nach r und l fält
dann nach der regel das nominativ-s hinweg, z. b. acer für und
neben acris, nach verlust des i trat hier der hilfsvocal e ein;
bckantlich scheidet die spätere spräche auf secundare weise
das mase, vom femin.; umbr. ukar, ocar = lateiu. oeris, wie lat.
acer; osk. cevs = lat. ciVis, lat. wjriV für und neben vigilia; 10.
eguos, aber puer(os) , vir(os) , wie acer für acris , neben vêrus,
ovi-pärus, carni-vorus u. a. mit erhaltenem и, älter o. Der
außfall des о vor dem nominativ s ist im altlateinischen, um-
brischen, oskischen vil häufiger als in der classischen latinität;
altlateinische formen sind z. b. damnas auß *damnats, damnatos,
428 Nominal, sing. Latein., Altir.
247. fung blib von disem tajas, tajas nur tai, tai d. i. zoi, tai.
S. u. die pronominale declination.
Lateinisch. Sämtliche consonantische stamme haben die
form der i'-stämine an genommen (mit einziger außname von
quatuor für * quatuor-s , auß *quatuor-es, vgl. tértao-sç, grund-
form katvâr-as, wie vir, nom. sing., für *vir-os), denin. voc-ês,
bov-ês , su-ês auß voceis, botéis, sueis wie avês, aveis. Die a-
stämme teilen die pronominale form, wie im griechischen.
%.fructûs, warscheinlich , der analogie der übrigen sprachen
nach, auß *fructous und diß mit außstoß von b oder e .(§. 56)
auß *fructov-os, *fructev-es (§. 47, 2; vgl. Walter 'zur decli
nation der ы-stämme im lateinischen' Zeitschr. IX, 370), wie
nfjysiç auß *щ%е_р-ес, grundform von -ov-os und -ep-eç ist
-av-as, vgl. altind. sûndv-as, der stammaußlaut ist demnach auch
im lateinischen gesteigert; 9. avês, hostvs, älter avis, aveis,
ursprünglich avaj-as (wie altindisch dvaj-as), darauß * avais
* aveis , wie *fructou-8 auß -tov-os, älter -taoas. Dise form
teilen alle conson. stamme. 10. equi, älter equei, equeis, equês,
equê, equis, auß equoe, *equoes und diß, der regel gemäß
(oe = oi §. 49), auß *equoi, *equois (der abfall des s ist ge-
wönlich, nach §. 159), grundf. akva-j-as mit j als stammerwei-
terung vor -as (auß -sas), equoi(s) also = ïnnot. Fem. equae,
älter equai = %o>oca für * equâis auß equd-j-as. Das s ist er
halten in der so genanten fünften declination , res, species, doch
ist dise bildungsweise wol einfach auf eine grundform auf â-s
(für â-sas) zurück zu füren, also wol ab weichend von denen
auf a one j gebildet. Belegte formen: maqistreis, magistrei,
magistrês, ploirumê, mayistrîs , magistrî, poploe, pilumnoe;
femin. datai, ¡itérai u. a.
Im oskischen und unibrischen sind die consonantischen
stamme von den г-stämmen geschiden: o. ceustur, u.frater. wie lut.
quatuor, neben tuder-or d.i. *tuder-os (luder finis); die г'-stämme ha
ben dagegen im osk. die endung -is (wol Ля) z. b. aïdilis, im
altumbr. -es, neuumbr. -êr z. b. ukrês, ohrdr, st. okri (collis).
Die rt-stämmc haben die alte form äs bewart ; osk. Nùvlanùs
= -os auß -äs: altumbrisch -ûs nu. -ur, -or, z. b. Ikuvinus
Nominat. plur. Altir., Altbulg. 433
ч
Nominat. plur. Altbaktr., Griech. 435
*) Spiegel Beitr. II, 2ÍI fürt diso lezteren formen nicht an, sondern
nur о und rt; Bopp in der vgl. gramm. belegt diso formen (Is pg. 418)
und fürt sie in den paradigmen durch.
436 Nommât, dual. Ital., Altir., Altbulg., Lit.
>
Accus, sing. Uftpr. 437
in der späteren gräcität finden sich bisweilen (inschr.) die ja- §. 249.
stamme wie im italischen, litauischen u. s. f. behandelt, z. b.
ftUQivçi-v , títáat-v für iiccQtvQto-v (f-iádto-v.
Lateinisch. Die consonantischen fallen mit den ¿-stam
men zusammen, da sie die endung -em haben und die meisten
г'-stämme ir i vor m ebenfals zu e getrübt haben. In der äl
teren spräche kann diß m hinweg fallen (§. 159).
1. vue-em ; 2.ciner-em, ntr. genus ; 3 homin-em, ntr. nômen;
4. ferent-em, das neutr. ferens wiefeiic-s, iner(t)-s u. a. zeigt
die form des nomin. sing. mase, femin. als nomin. acc. neutr.
in höchst unursprünglicher weise; 5. patr-em, matr-em; 6. bov-
em; l.su-em; 8. fruetu-m , ntr. cornu; S.navi-m, nave-m, mortem
u. a. »stamme volständig wie d. consonantischen, ntr. mare, mit trü-
bung von » zu e; 10. equo-m, neutr. jugu-m, femin. equa-m;
die ja-stämme hatten im älteren latein zuversichtlich den no-
minativen auf -г* entsprechende formen, also z. b. *fili-m,
*consüi-m für flio-m, consili-om, doch scheint es dafür keine
belege zu geben. Vgl. d. umbrische.
Oskisch. Wie im lat. ; m kann auch hinweg fallen, z. b.
hùrtû-m, comono-m, v'ia-m. Consonantische haben -im wie
die г-stämme.
Umbrisch sondert die consonantischen durch die endung
-um, -u, -от, -о von den г-stämmen -im, -i , -em, -e; hier
fait das m ser häufig hinweg (§. 160); accusative sing, conso-
nantischer stamme sind z. b. cumac-o (cornicem), ûhtûr-u
(auetorem); neutr. nûmen, name (nomen). Accusative sing,
von «stammen sind z. b. puplu-m, kapru, salvo-m; femin.
âsa-m, tôla-m, tuta-m; ja-stämme sind Fisi-m , Fisi, terti-m
(= Fisio-m tertio-m , s. §. 63 , 2). ,
Al tir is eh. Im altirischen ist das casuszeicheu n, das hier
für m ein getreten war (wie im griechischen, litauischen, deut
schen) geschwunden; doch zeigen sich am anlaute des folgen
den wortes noch spuren des einst vorhandenen nasals n, wel
chen auch gallische inschriften auf weisen , z. b. rati-n , ueueti-n.
Wie im lateinischen, so folgen auch im altirischen die conso-
nautischeu stamme der analogie der t'-stämme.
440 Accus, sing. Altbulg., Lit.
§. 249.- 1. rig (n, am folgenden worte wirkend), neutr. ainm auß
*anmin; 3. * talmain(n) , also wol für *talmani-n, nach analogie
der ¿'-stamme; 4. carait(n) , d. i. caranti-n; 5. athir(n) , d. i.
*j)atri-n; 8. bith(n), d. i. *bühun, neutr. fid für fidu; 9.
fdith(n) , d. i. *fdlhi-n (*vdti-n), neutr. /£s« für *fissi; 10. msc.
batt(n) , fer(n) , d. i. *ballo-n, *viro-n, vgl. altgallisch vt(Mjf:o-v,
celicno-n, canecosedlo-n ; neutr. (nomin. und accus.) for-cetal(n),
d.i. * cintalo-n ; ja-*t. rannaire(n) , d.i. * rannario-n , neutr. (rede
für *trêdjo-n; femin. rafnn(n), d. i. *ranni-n, ist in die ana
logie der г-stämme über getreten, eben so" die /tf-stämme, wie
caili(n) , d. i. *calji-n.
Altbulg. Der auß lautende nasal (warscheinlich n auß
m, wie im litauischen und deutschen), muß nach dem slawi
schen außlautsgesetze stäts hinweg fallen, wodurch bei voca-
lischen der accus, sing, mit dem nom. sing, in der form zusam
men fält; die stamme auf urspr. d ziehen jedoch den nasal mit.
dem a zu dem nasalvocale q zusammen.
2. neutr. nebo (wol nach analogie von 10); 3. катеп-е, d. i.
*kamen-em (auch als г'-stamm катет), neutr. imç; 5. mater-e
(auch als г'-stamm materi): l.svekruv-e, grundform svaleruv-am ;
8. synu, d. i. *synu-n; 9. hosti, d. i. *kosti-n; 10. vliiku, d. i.
*vloko-n, *vlalca-m; neutr. igo , grundf. juga-m; die neutra des
slawischen scheiden den* accus, nom. sg. vom accus, sg. des
mase, indem sie den vollen stammaußlaut о zeigen, wärend
in das mase, zu ?/ schwächt; femin. rqkq, d. i. rankâ-n; ja-
stämme kernt, d. i. *konju auß *konjo-n; polje, d.i. poljo (§.87,
1), duaq, d. i. *duchjq (§. 182, A, 5).
Litauisch. Das и des accusative ist nur" dialectisch und
in alten drucken erhalten, z. b. niderlit. ta-n = altind. ta-m,
griech. tó-v, lat. (ts-)tu-m, hochlit. tq; pirman-jj (tov ttqúütov),
pirma-n, latein. primu-m. In der gewönlichen spräche ist der
nasal ab gefallen, sein einstiges Vorhandensein wird aber am
auß lautenden vocale bezeichnet (§. 193). Die consonantischen
Stämme gehen sämtlich nach der analogie der г'-stämme (3.
dkmenjf szunf, 5. móterf).
ti. яигщ, d.i. *sunu-n, 9. dkf, d. i. * dlci-n; 10. vllkq, d. i.
Accus, sing. Got. Accus, plur. Urspr., Altind. 441
Vgl. С ors sen I, pg. 218. Es dürfte schwer halten, die consonan
tischen formen von den t-stämmen zu scheiden , da formen wie ducent-eis
wenigstens erwähnt werden.
444 Accu«, plur. Osk., (Jmbr., Altir.
§. 250. Consonantische stamme habeu -s, nach den lautgesetzen (§. 113,
1) für -as; vocalische stamme zeigen aber noch -т. Neutra
haben auch hier a, d. i. urspr. â (§. 113, 2).
3. hanan-s für *hanan-as; neutr. namn-a, grundf. nâman-â,
in mersilbigen stammen und nach zwei consouanten vor der
endung -an tritt denung des -a der auß lautenden stamsilbe an
zu an ein, z. b. haîrtôn-a, st. hairtan; 4. fijand-s für *fijand-as
(5 folgt der analogie der u-stämme, hrôthru-ns u. s. f.); 8.
sunu-ns, handu-ns, neutr. komt im plur. nicht vor; 9. mahti-ns,
gasti-m; 10. vulfa-ns, neutr. juka d. i. jukâ, femin. gibôs.
§. 251. Ablat. singul. Das element des ab!, singul. ist at, t;
t ist ein ser vil und häufig gebrauchtes stambildungselement,
auch ist es hauptelement des demonstrativen pronominalstam-
mes ta; sein auftreten als casuselement steht also in volstän-
diger analogie mit der bildung anderer casus (ein pronominal
stamm at oder ata ist jedoch nicht nachweisbar).
Der ablativ ist volständig erhalten nur im altbaktrischen
und im italischen, wo er noch bei allen noininalstämmen im
gebrauche ist; im altindischen haben in nur die mänl. und neu
tralen a-stämme neben dem genitiv, der in bei allen anderen
stammen ersezt; im griechischen zeigen die adverbia auf -юс
daß er einst vorhanden war; im altirischen u. im nördlich-euro
päischen ist er verloren. Die Ursache des häufigen verschwin-
dens dises casus ligt darin, daß der im ser nah verwante ge
nitiv in leicht ersezt.
Indog. urspr. -at tritt einfach an consonantische stamme
an; die stammaußlaute u, i, a werden vor / gesteigert (d. h.
das a von at verbindet sich mit dem stammaußlaute), nach и
und » kann auch at an treten, mit und one Steigerung des
stammaußlautes, wie an consonantische (die altbaktr. und alt
indischen formen des ablativ uud genitiv singul. weisen auf
solche doppelbildung hin, die bei disen stammaußlauten auch
sonst auf tritt).
1. vâk-at; 2. manas-at; 3. taksan-at, nâmauat; 4. bharant-ai,
vividvant-at; 5. bhrâtarat, mâtar-at; 6. nâv-ai; 7. bhruv-at; 8.
sunau-t, sunv-at, beide wol auß sunav-at; 9. patai-t, patj-at,
Ablat. eing. Altind., Altbaktr., Griech. 447
beide wol шЕ> i>ataj-at ; 10. akvâ-t, ntr. Jugd-t, fem. akvd-t (dem- g. 251.
nach findet hier auch bei den a-stämmen kein unterschid des
genus statt).
Altind. nur 10. mase, dçvâ-t, neutr. jugâ'-t.
Anm. 1. Benfey, kl. skrtgramm. §. 451, fürt als einziges beispil
eines ablativs von м-stämmen die form vidjôt, stamm vidju
(Yv. 20, 2) an.
Anm. 2. Manche pronominalstamme (s. u.) setzen t einfach, an
den stammaußlaut one Steigerung, z. b. mat (ma, stamm d. 1.
pers.), aber ta-smâ-t (stamm ta-sma, erweiterte nebenfonn von
stamm ta, demonstr.).
Anm. 3. Eine meist adverbial gebrauchte nebenform des ablativs
ist -tas (wol für -ta-t, mit verdoppeltem Casuselemente), z. b.
td-tas (von stamm ta, demonstr.), dharmd-tas (von dhdrma, msc.
officium).
Altbaktr. Für -at erscheint oft -dt, villeicht durch ana
logie der a-stämme oder, nach dem altind. genitivsuffixe -ds
zu schließen, auß dem femininum, das villeicht (wie im altind.
in mereren casus) unursprünglicher weise durch denung des a
vom msc. geschiden ward. Vgl. übrigens das griechische -aç
= urspr. -ât.
1. valí-at (vâk'-ât); 2.manañh-at (mananh-ût) ; 3. açman-at;
4. barent-ât, barant-ât; 5. dâthr-at (dâthr-ût) ; 7. barethrj-ât,
stamm barethrî (genitrix); 8. tanao-t, tanèu-t, tanv-at (tanv-ât),
(anav-at, ein unterschid von mascul. und femin. ist nicht nach
weisbar; 9. ûfrîtôit; 10. açpâ-t, neutr. datât, femin. dâtaj-ât.
Hier, wie häufig, ist der stamm durch j erweitert; vor disem
j ist der alte stammaußlaut a auch im femin. gebliben.
Anm. Die ablativform auf -dha (Spiegel Beitr. II, 28), z. b.
qarenâ-dha zu qarenâ (neutr. nourriture) u. a. , vermag ich nicht
genügend zu erklären. Vgl. griech. -#s, -&sv.
Griechisch. Das suffix -at ist hier stäts zu -ât gedent,
was im altbaktrischen ebenfals häufig statt findet, wie ja auch
das suffix des genitivs -as im griechischen nicht selten als -äs
erscheint; -dt aber wird im griechischen zu -юс, da t hier nicht
auß lauten kann (§. 149). Dise ablative werden im griechischen
29*
448 Ablat. sing. Latein., Osk.
in ûî, also auch im vorauß zu setzenden âis. erklärt sich bei §, 252.
û von selbst, da ja dise stamme eben auf « auß lauten, bei
г auß der zusammenziehung von ja (von à jas), d. i. später
jo, ji zu ».
Die je-stämme msc. neutr. ziehen in der älteren spräche
iV zu í zusammen, z. b. fili , consüi etc.
Oskisch. Conson. Juv-eis, maatr-eïs (Jovis, matris),
also nach analogie der i'-stämme (-eis = urspr. -ai-s, altind.
-ê-s, altbaktr. -öi-s, got. -ai-s, lit. -ë-s).
u-stämme. osk. castrou-s (einziges beispil), -ou-s = urspr.
-au-s, altind. -ó-s, altbaktr. -èu-s , lit., got. -aus.
a-stämme: msc. ntr. púmpaiianeís (pompeiani), senateis
senateis (senati), sakarakleîs (*sacraculi) und oft, also wie
im lateinischen, nur mit erhaltenem s; femin. eituâ-s (pecu
niae) u. a., also wie lat. familias.
Umbrisch. Consonantisch nomn-er, d. i. nomn-es, war-
scheinlich ist -êr zu lesen und es ist die bildung dises casus
also die selbe wie bei den t-stämmen; t-stämme z. b. ocrê-r,
von stamm ocri, auch -%-r komt vor; also -êr, -îr, älter -es,
-is = osk. et-«, urspr. -ai-s.
«-stamme, trifo-r , als ältere endung ist wol *-û-s vorauß
zu setzen, vgl. osk. -ou-s.
a-stämme. msc. neutr. кар rês, katlês, к a tlê, poplêr,
pihanêr also = osk. -eis, lat. -ei(s)¡ femin. tûtâ-s, tôta-r,
also ebeiifals wie lat., osk. -as.
Altirisch. Das s ist überall verloren; conson. z. b. 1.
rig, 3. menman , taiman, dîten; neutr. anma, anmae hat sogar
den stammaußlaut n verloren; 4. carat; 5. athar für *rig-as,
*'pathar-as , *carant-as u. S. f.; 8. betha, d. i. *bethâ, für *bethâ-s,
auß *bethav-as; 9. fdtha, d. i. *fdthâ, auß vátaj-as : dúlo ist
wol nur nebenform mit zu о getrübtem a; duüe aber, mit e =
ja, jâ (§. 75), steht für duli-as mit nicht gesteigertem stamm-
anßlaute, vgl. тгоЯ*-ос: 10. baill, fir = * ballt, *firi, vgl. alt
gallisch segomari, wie italisch, auß virî, virîs, virais (grundf.
der endung a-jas), eben so die ja-stämme, z. b. rannairi (vgl.
latein. librari); femin. rainne, scheint eine jû-iorm zu sein,
454 Genit. sing. Althulg., Lit., Got.
§. 252. vgl. caile auß *caljâ-s (oder sind etwa rainne und cnile als
nach der analogie der г'-stämme gebildet = rannj-as, calj-as zu
faßen? Vgl. oben d. acc. sing. §. 249, pg. 440).
Altbulg. Das я muß stäts ab fallen, dem außlautsge-
sctze zu folge. Die feminina auf â zeigen eine dunkle form
mit auß lautendem nasal.
, 2. nebes-e, grundf. nabhas-as; 3. hamen-e, grundf. kaman-as;
b.mater-e, grundf. mâtar-as • 7'. svekrüv-e , grundf. svakruv-as; 8.
synu, d.i. *synû, auß sunau-s (§.88, 9), meist aber syna nach
10; 9. kosti, pqti, d. i. *kostî, *pqtî mit г auß -îs und diß
auß -ais, vgl. lit. -es (§.88, 8); 10. vlüka, konja, déla, polja,
d. i. vlüka u. s. f., warscheinlich auß varkasja u. s. f., mit
außstoßung von sj, vgl. d. litauische; femin. rqky, d. i. rankûm
oder rankân oder rankam, -an, ja-st. diisç , d.i. duchjâ-m, -jû-n,
-ja-m oder -ja-n (§. 84). Entweder ist hier die analogie des
accus, nomin. pluralis zu finden, dem so oft der genit. sing,
gleich lautet, oder es ist das casusclement mittels eines nasals
an getreten, so daß ein * rankâ-n(-as) als grundf. an zu nemcn
wäre. Lezteres dünkt mich die beßere Vermutung.
Litauisch. Vom suffixe as bleibt nur«; м- und г-stämme
steigern iren außlaut zu au, S.
3. alcmfoi-s, d. i. akman-as • szhn-s, d. i. кип-as , griech.
xvv-ôç, skr. çun-ds ; 5. môtèr-s, d. i. mûtar-as; 8. sunaú-s; 9.
akê-s , gentes; 10. vïlkô , wol auß *vilku-a , *vtlka-sja; jast.
dhlgiô; femin. rànkô-s, èôlè-s = *èôljâ-s; discr genitiv ist also
wie in den übr. sprachen gebildet, wodurch die slawischen for
men sich als ser jung erweisen.
Gotisch. Von urspr. as kann nur s bleiben, nach dem
außlautsgesetze (§. 113, 1); die г- und и-stämmc steigern den
stammaußlaut und nemcn ebenfals -as an; die mänl. und neu
tralen a-s<ämme zeigen starke Verkürzung der endung.
3. hanin-s , ncutr. namin-s, der kurze vocal vor s muß
nach dem außlautsgesetze hinweg fallen, warscheinlich war die
ältere form zunächst *hanin-is, *namm-t's, auß grundf. nâman-as
u. s. f. (A.fijandis nach 10); 5. brôlhr-s, d. i. bhrûtar-as, daûbtr-s;
8. sunau-s, handau-я, fafhau-s; das aus (es steht nicht -tus,
Genit. plur. Urspr., Altind. 455
welches = urspr. -aus, altind. -as wäre) weist mit bestimthcit §. 252.
auf ein älteres *sunav-is, grundf. mnav-as hin, auß welchem
nach den gotischen lautgesetzen sunaus werden muß; 9. (die
mase, z. b. gastis, schlagen in die analogie von 10 um) fem.
malitai-s, das ais (es steht nicht eis, welches urspr. -ais, alt
ind. -es wäre) weist auf *mahtaj-is, grundf. maghtaj-as hin;
10. vulfi-s, dagi-s, vgl. altsächsisch dagas, wol auß der grundf.
-asja, mit verlust des ja: daß die endung is nicht auß älterer
sprachperiode rürt, beweist das bleiben des i in der nun auß
lautenden silbe; femin. gibô-s.
Genitivus plur. Der genitivus pluralis endigt sich auf §• 253.
■um und -sum, lezteres ist jedoch fast nur in der pronominalen
declination erhalten. Es scheint, daß -âm auß -sâm entstan
den ist, wie im nomin. plur. -as auß -sas; vâk-âm also auß
*vâk-sâm, wie nomin. plur. vâk-as auß *vâk-sas. Warschein-
lich ist sâm die volle (oder villeicht die gedente) form des ur
sprünglichen genitivsuffixes und das pluralzeichen ist verloren.
Nach disér Vermutung wäre also gen. pi. sâm auß *sâm-s,
oder *sams entstanden; vgl. den dat. dual, -bhjâm auß *-bhjâms,
neben dem dat. plur. -bhjas auß *-bhjam-s; wie neben dem
casussuffixe -bhi ein -bhj-am erscheint, so neben s, -as ein
-s-am. An dises sam muß nun früher das plural-s sich ange-
schloßen haben, wie an jenes bhjam.
Indog. urspr. 1. vâlcâm auß älterem *vâk-sâms und so
bei allen übrigen; 2. manasâm; 3. gnâman-âm: 4. bharant-âm,
vividvant-âm ; 5. bhrâtar-âm, mâtar-âm; G.nâv-âm; l.bhruv-âm;
8. sunuv-âm; 9. patij-âm; 10. mase, alcvâm, neutr. jugâm, fem.
akvâm mit zusammenziehung des stammaußlautes mit dem an
laute des casussuffixes. Auf dise grundformen leiten die formen
aller indogermanischen sprachen hin, obwol man (nach der pro
nominalen declination) geneigt wäre der indog. Ursprache ge
nitive plur. wie *akva-sâms zu zu sprechen.
Altindisch, -am tritt bei veränderlichen stammen an die
kürzeste stamform. Vocalische stamme erweitern den stamm
durch n, vor welchem sie den stammaußlaut denen; das er der
stamme auf ar wird zu r geschwächt und diß r nun als vocal
456 Genit. plnr. AHbaktr., Griech., Latein,-
§. 253. über (vgl. nom. plur. vloi in der casusbildung = syni; vléjeç
= synove; genit. plur. tHtov = synu, vtsjmv = synovu); 9.
pqtij, kostij , nach den lautgesctzen für *pantï-ï und diß für
pantïj-й (§. 87,2; vor j = г auß ju tritt nicht Ï ein , sondern
dafür i), grundf. pantij-âm, mit Spaltung des staminaußlautes
* zu ij (§. 85, 4); 10. vlüh'i (also lautlich dem nom. accus,
sing, gleich), auß *vlakâm; neutr. dl-lu, grundf. dhârâm; fem.
rqkü, gruudform rankâm ; ja-stänimc kont, d. i. *konjü auß
konjâm, eben so neutr. polt, d. i. *polju ; femin. «um, d. i.
*duehju auß duchjâm.
Litauisch. Überall û für älteres «n — urspr. -âm;
-un ist erhalten in alten und zemaitischen drucken, z. b. tun,
hochlit. tú, grundf. tarn, vom pronomiualstamme ta u. a. Man
solte daher eigentlich -</ schreiben (§. 193). Cousonantische
formen sind in diseni casus mit Vorliebe erhalten. Die м-stämme
folgen der analogie der a-stämme.
2. debes-ú, grundf. nahhas-âm; З.актеп-ú, grundf. akmanâm;
4. dant-ú (danti-s, femin. dens), grundf. dant-âm; 5. moter-ú,
grundf. mâtar-âm, dugter-ú (8. sumí, nach der analogie von
10); 9. aki-ú, genczû (§. 192, A, G) für niderlit. ycnti-u; 10.
vilk-ii, femin. rhnk-û, grundform vilkâm, rankâm; jo-stämme
dàlgiû , iôlifi '.
Gotisch. Von -âm ist dem außlautsgcsctzc zu folge nur
■ê gebliben; feminina haben bei 3 und 10 (wo der stammauß-
laut urspr. â nicht außer acht zu laßen ist) als Unterschei
dung vom mase, und neutr. färbung des urspr. « zu ô. Die
M-stämmc haben Steigerung, die «-stamme sind auch hier in
die analogie der a-stämme über getreten.
3. hanan-ê, auhsn-e (stamm aúhsan bos), neutr. hairtan-ê,
namne , aber femin. tugyôn-ô; 4. fijandê (von 10 nicht zu schei
den); 5. brôthr-c, dauhtr-ê; 8. suniv-ê, fem. handiv-ê , grundf.
der endung -av-âm (9. nach 10 gaste, femin. ansié); 10. msc.
vulfê, neutr. jukê, grundf. vulfâm, juyâm; femin. aber gibó.
§. 254. Locat. sing ul. An nominalstämmen ist i die endung di
ses casus; die pronominale declination zeigt jedoch -in und diß
ist aller warscheinlichkeit nach das ältere (in auß an geschwächt ;
Locat. sing. Urspr., Altind., Altbaktr. 459
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Gotisch. Der locativ fungiert als dativ, nur die a-stämme §. 254.
haben lezteren casus auch in der form. Das i des locativs muß
nach dem außlautsgesetze überall schwinden; и- und i'-stämme
(femin.) haben Steigerung des stammaußlautes.
3. hanin ('-{) ; 4. fijand(-i); 5.' brôlhr(-i), daiîhtr(-i) ; 8.
sunau auß svnav(-i), fem. handau auß handav(-i); 9. fem.
mahtai auß mahtaj(-i) (das mase, geht nach 10. und bildet
wie dises einen dativ, gasta, s. u.); 10. (das mase, und neutr.
bildet einen dativ) femin. gibai kann locat. und dativ sein,
ist aber warscheinlich lezteres.
Dativ sing. Nur im altindischeu und altbaktrischen ist §. 255.
der dat. sing, vom locativ sing, durch das suffix ai (villeicht
Steigerung des locativeu i, oder etwa auß abhi; vgl. den dat.
des personalpron. z. b. tu-bhi-am; was den außfall der bh be-
trift, so vgl. griechisch -otv für -<xptv, altind. u. lit. -ais auß
-abhis u. a., s. u.) durchweg geschiden, litauisch und slaw.
sondert ebenfals den dativ vom locativ als besonderen casus,
braucht aber vilfach (s. d. vorherg. §.) locativformen in dativ-
funetion.
In dog. urspr. ai tritt einfach an, stammaußlaut i und
и wird gesteigert. 1. vâk-ai; 2. manas-ai; 3. gnâmanai; 4.
bharant-ai , vividvant-ai; 5. datar-ai, mâtar-ai; 6. nâv-ai; 7.
bhruv-ai; 8. svnav-ai ; 9. avaj-ai, pataj-ai; 10. nuise, akva-ai,
d. i. akvâi, neutr. eben so jugâi, femin. akvâ-ai, d. i. àkvâi
(also vom locativ nicht zu scheiden und one sonderung der
genera).
Altiudisch. ê tritt so an, wie das * des locativs, also an
den kurzen stamm bei veränderl. consonantischen ; die stamm-
außlaute i und и werden gesteigert; neutra auf i und u er
weitern den stamm durch n; die a-stämme mase, neutr. laßen
aja an treten, eine dem indischen außschließlich eigentüm
liche und dunkle form; die feminina haben die unursprünglich
gedente endung ai (vergl. -äs des genitivs, -dm des locativs
feminini).
1. vâk'-ê' ; 2. mdnas-ê; 3. tdks'an-ê, nâ'mn-ê; 4. bhdrat-ê,
vidûs'-ê, jdvijas-ê; 5. dâtr-ê' , mâtr-ê' ; 6. nâv-ê' ; 7. bhruv-ê';
30*
464 Dat. sing. Altbaktr., Griech., Lat., Osk., Umbr., Altir.
§. 255. 8. sûndv-ê, neutr. mddhu-n-ê, femin. kdnav-ê oder hdnv-di; 9.
pdtajê (so am ende von Zusammensetzungen, als selbständiges
wort pdtj-ê), neutr. vârt-n-ê, fem. dvaj-ê oder dvjâi; 10. msc.
dçvâja, also açva-aja, altbaktr. aber noch açpâi, auch hat das
pronomen noch nicht das schließende a, z. b. kdsmâi, stamm
kasma (interrogativum) ; neutr. eben so, jugâ'ja; fem. dçvâ-j-âi,
mit Stammerweiterung durch j, vêdisch finden sich auch for
men one die selbe, also *dçvâi.
Altbaktrisch. ai des femin. findet sich nur bei a- und
г-stämmen, übrigens wie im altindischen.
1. vâlc'-ê; 2. mananh-ê; 3. açmain-ê, nâmain-ê (hier hat
demnach ê umlaut gewirkt); 4. barent-ê, vîdus'-ê; 5. brâthr-ê,
dughdher-ê, dâthr-ê; 6. gavé; 8. paçav-ê (auch paçao-ê, mit
nicht auf gelöstem auß г< gesteigertem ao), paçv-ê, one Steigerung,
fem. auch tanu-j-ê, st. durch j erweitert; 9. fem. âfrîtaj-aê-k'a,
darauß (nach §. 29, 4) âfrîtè-ê, mase, paitj-ac-k'a ; 10. açpâi
auß *açpa-ai, neutr. eben so; femin. dâta-jâi, auch die auf
» = jâ haben ai, z.b. açtvaithj-âi (açtvaiti = *açtvaitjâ, fem.
zu stamm açtvat doué d'existence).
Das Griechische hat nur" bei 10. den echten dativ;
Irina) = 'irr TT on, d. i. *akvâi auß *akva-ai; x^QVi %ЧЩ-> '.' ■ V
= ai auß â-ai.
Italisch. Latein. Auch hier haben nur die a-stämme
den echten dativ, z. b. equô auß equôi, erhalten in populoi,
romand, quoi (Corssen I, 197); femin. equâi, equae, alt auch
equd (wie ô für 6i, Mommsen, unterit. diall. 365), wie die =
diU (vgl. Ritschi, Rhein. Mus. XIV, pg. 401; XVI, pg. 603).
Oskisch eben so: hûrtûî, abellanûî, fem. aasaî.
Umbrisch ê = ei und oi, also vom locat. nicht zu schei
den, z. b. pople, Fisie (Fist, Fisei) ; femin. tûtê, tôtê, mit ê
für ai.
Altirisch. Wie im italischen und griechischen findet sich
der dativ nur bei a-stämmen, z. b. fiur, baull, neutr. forcitul,
d. i. *firu, *ballu, *forcitlu; /a-stämme céliu, rannairiu. Das
m lautete älter wol û und ist warscheinlich auß noch älterem
ô und diß auß ôi, grundf. ai hervorgegangen, z. b. fiur =
Dat. sing. Altbulg., Lit., Got. Locat. plur. Urspr. 465
*firu auß *virû, *virô, *virôi (also dem lateinischen ô, osk. §. 255.
-m», griech. w völlig gleich). Das femininum ist, wie im ita
lischen, vom locativ nicht zu scheiden (s. d.) z. b. rainn =
* rannt auß *rannâi.
Altbulg. Nur 10. femin. rqcè, für *rqkè kann villeicht
als dativ gelten, indem è = ai auß â -\- ai entstanden sein
kann.
Litauisch. Auch hier nur 10. fem. rànkai, d. i. rankâi
(locativ ist rhnko je) ; ja-stamin Шел, d. i. iólj-ai (diser analo
gie folgen 9. dkei und die weibl. consonantischen , 5. móterei,
dhgterei).
Auch im Gotischen haben nur die a-stämme (10) einen
dativ; vulfa, d. i. *vulfâ auß vulfâi (§. 113, 3), wie latein.
lupô, griech. Xvxm auß lupôi, lixm; diser analogie folgt auch
9. msc. gasta; femin. gibai, d. i. * gïbâi , ist wol echter dativ,
die ursprüngliche form -â-ai ist hier vom mase. , urspr. -a-ai,
durch erhaltung von ai geschiden.
Der Locativ pluralis hat nicht das selbe casussuffix wie §. 256.
der singular. Die älteste nachweisbare form des suffixes dises
casus ist sva, vgl. die pronominalwurzel sva (in zweierlei func
tion vor kommend, als relativ und als reflexiv). Nach der ana
logie der anderen casus zu schließen, muß auch hier das plu
ral-e einst vorhanden gewesen sein und wir vermuten daher
*s-va-s als urform dises casus. Nach Benfey (kl. sanskritgr.,
§. 497, pag. 306) finden sich vêdische locat. plur. auf -susu,
von denen ich vermute, daß die Verdoppelung des indischen
locativelements su auß älterem *su-s od. su-sa entstanden ist, wo
-s oder -sa (§. 247) pluralzeichen war, welches später als sol
ches nicht mer empfunden und zu su um gestaltet ward. Der
locat. plur. findet sich im altindischen (eu), alteranischen (alt-
baktrisch -a'va, -hva; altpersisch -s'uvâ, -uvâ, d. i. -huvâ),
griechischen (als dativ fungierend, -tf<r», d. i. tfpj, litauischen
(älter -su, später -se), slawischen (chu = en). Dem lateini
schen, altirischen, deutschen ist diser casus abhanden ge
kommen.
Indogerm. urspr. 1. vûk-sva(s); 2. manas-sva(s) ; 3.
466 Locat. plur. Altind., Altbaktr., Griech.
j}. 256. gnâmansva(s) ; i. bharantsva(s) , vividvant-sva(s) ; S.dâtar-sva(s),
mâtar-sva(s) ; 6. nâu-sva(s); 7. bhru-sva(s) ; 8. sunu-sva(s) ; 9.
pati-sva(s) ; 10. akva-sva(s) , juga-sva(s) ; femin. akvâ-sva(s).
Altindisch. Das suffix lautet su, vor welchem die kurze
stamform steht und welches mit den vorher gehenden conso-
nanten nach den lautgesetzen sich verbindet (s. §. 126, 2); ar
wird zu r verkürzt, a durch ein г vermert (vgl. die vermerung
durch j vor vocalischen casussuffixen).
1. vâk-s'ii ; 2. mdnas-su und mdna:-su; 3. tdks a-su , nâma-su,
mit verlust des n; 4. bhdrat-su, vidvdt-su (das suffix hat hier,
wie vor allen consonantischen casusenduugen , das ursprüngliche
t bewart), jdvîjas-su , jdvîja : -su; 5. dâtr-s'u, mâtr'-s'u; 6. nau-s'ú;
7. bhrû-s'û; 8. sûnu-s'u; 9. dvi-s'u; 10. dçvê-s'u, d. i. *açva-i-su,
neutr. juge-s'u; femin. dçvâ-su.
Altbaktr. -hva oder -s'va, die lautgesezlichen Vertreter
von -sva, treten an, wie im altind. su. l.vâkh-sva; 2.manô-hva;
3. açma-hva; 4. ? 5. brâtare-s'va ; 8. paçu-s'va; 9. âfrîti-s'va;
10. açpaê-s'va, auch -aê-s'u; femin. dâtâ-hva, auch -á-Ли.
Griechisch. Suffix tff», darauß -tftf», -оч. Auch die
stamme auf â erweitern sich gewönlich nach der analogie de
rer auf a vor disem casussuffixe durch ein zu gefügtes ».
1. on-tíi(v); 2. *èns(i-e-<sj:i,y darauß èné-e-oat, mit hilfsvo-
cal s zwischen stammaußlaut und casussuffix, ьпеа-at, darauß
¡neat, one solchen; 3. xvv-s-aai, mit hilfsvocal, rixro-at one
solchen, mit verlust des n vor s wie im altind. und altbaktr.;
4. fpÍQOv-<Si auß *<pecov-at, und diß auß *<psQovr-<Si, siao-ßt
mit regelrechtem außstoß (assimilation) des г vor a (vgl. *noo-ßi,
darauß noaaí, noel); 5. &vyatiç-s-<S(ft mit hilfsvocal, one
solchen §qTOQ-ßt, aber ¡MftQá-út mit Umstellung von tor zu
ira (wie еадахоу = *èôaQxov); 6. vav-ai; 7. tív-tíi; 8. véxv-tíat
und mit hilfsvocal e, wie nach consonautischem stammaußlaute,
vexv-s-aat; yXvxí-tít, wol nach analogie der casus, bei denen
в durch Steigerung entsteht, wodurch eine neue analogie gebil
det wird, als wäre der stamm ylvxe : 9. noJu-dt (Herod.) , noXi-e-<Si
(Нот.), nóXe-fft, ganz wie bei 8; 10. ïnnoi-at, darauß ïnnoi-ç;
femin. "Oh'finiä-at, A$í¡vt¡-<st, ■d-vcä-at, alte formen one jenes
Locat. plur. Altbulg., Lit. Genit. locat. dual. Altind. 467
des dat. ablat. instr. dual -bkî-âm~»j. Dises snfix -bin bildet den §. 2äj.
Instrumentalis singul. im shwischeu. litauischen, deutschen ne
ben dem bei weibl. a-stammen gebrauch! suff. á: im griechischen
findet es sich nur vereinzelt und iu einer veralgemeinerten. ab
geschwächten function. Da der instr. sing. П in der nördlichen
europäischen und in der südlichen europäischen Abteilung des
indogermanischen erhalten ist, so ist er als in der indogerm.
Ursprache bereits vorbanden vorauß zu setzen.
Indogerm. urspr. 1. râk-bhi: 2. manas-bki; 3. дпамая-
bhi; i.lharant-bhi: o.dâtar-bfti , mâtar-bhi: Q.nán-iA»; 7. Ыит èki;
8. sunu-bhi; 9. pati-bhi; 10. mase açva-bhi; neutr. eben SO,
juga-bhi. femin. alcâ-bki.
Altind. und altbaktr. feit (wenn man nicht altind. а-ЬЬГ.
altbaktr. aitei, griech. ¿p-yi. latein. o-b. altgallisch am-bi,
aMr. imme, ahd. um-bi hierher ziehen will, als einen urspr.
instrumentant des demonstrativ Stammes a/.
Altgriechisch. Nur noch homerisch ist suffix qi =
bhi, die function ist nicht auf die instrumentale (fo* ß'W Od.
<f, 315; xoartor/fi $irt<fi II. <f , 509: tíxcuf, tyxoç *Хтг- n^ff'
de iáCsTo 7iíTQov II. 7г, 734 j oder sociative (в/»' щоХ фшгорегу-
q>t II. », 618. 682) beschränkt, sondera, wie öfters auch in an
dern sprachen, diner instrumentalis wird in localer beziehung
gebraucht und (besonders mit praepositionen. ¿ttó, í|y auch
in einer dem ablativ aulichen function (vgl. den gebrauch des
Instrumentalis I im sanskrit, z. b. beim passiv, und den alge-
meineren gebrauch dises suffixes -bhi im dual und plural). 2.
6%s<f-(pdv). <Sxí¡&t<S-fftv : 10. ^litó-tftv, âeÇio-qtv , iluiorfuú-ífiv.
avxó-qw, feiiiiii. ßitj-yi. xJUGíq-qtt. vtvçij-çiv . xt<f>aJLÍ¡-ipt(v),
evvíj-tpw, híotj-rfi. tifi.xututu^-fft. <patvo-(iívt¡-<ft u.s. f. fiff/açô-
y* weist, wie es scheint, auf einen einstigen ueutraleu oder
masculinen stamm neben ¿<s%áqu, ¿6%á(H¡ hin).
Ital. feit (ti-bei, u-bei sind dative, s. u.).
Al tir. felt.
Altbulg. In den nördlichen europäischen sprachen er
scheint das casuselement urspr. bhi durchauß in der form mi.
Es lautet daher die endung unseres casus im slawischen m't.
472 Instr. sing. II. Lit., Got.
§. 259. Consonantische stamme haben die »'-form (z. b. 3. kamene-
ml für *kamenï-mï); 8. syno-mî hat die ältere endung -й-mï
in -o-mi gewandelt, wie diß häufig in der späteren spräche statt
findet, und wie auch e für г oft ein tritt; es ist also den a-
stämmen völlig gleich geworden ; 9. mase, pqte-mi für *pqtï-mï,
grundf. panti-bhi, wie syno-mt für das auch mögliche synu-mi,
grundf. sunu-lhi; das femin. kostijq (vgl. 10. fem.) weist auf
ein älteres *kosHjâmi hin, wie vezq auf vaghâmi (Lsg. praes.),
d. h. auf einen instrumental auf â, *kostij-â, dem dann noch
das andere instrumentalsuffix -bhi, slaw. -mi, an trat. 10. msc.
vïulcu-mï, gewönl. vluko-nii (vgl. 8); ntr. dUo-vu, fem. rqkojq,
d. i. * гапка-j-â-mi, ein instr. auf â mittels j gebildet, wie im
altindischen, * ranka-j-â , und an disen ward später nochmals
bhi, vii an gesezt als man die instrumentale function des â
vergeßen hatte. Vgl. 9 fem.
Litauisch. Casussuffix ist mi. Consonantische haben die
г'-form (z. b. 3. akmeni-nil, 5. môteri-rrà).
8. sunu-m\; 9. aki-ml (ahib ist ;a-form); 10. vilku auß
*vüku, älter *vilkam (§. 101, 4) und diß auß *vilka-mi (wie
z. b. veih, älter *vem, vgl. veut s vehor 1. sg. praes., auß
vaghâmi); fem. feit, es hat den iustrum. auf â (s. d. vor. §.).
Gotisch hat disen casus nur in wenigen beispilen; als
regelmäßige bildung finden wir in aber noch im althoch
deutschen, wo er bei mänlichen und neutralen a-stämmen,
wie im litauischen, auf и (später o) auß lautet; das и wird von
den deutschen grammatikern als û au gesezt, was für die äl
tere sprachepoche unzweifelhaft richtig ist. Diß ú, и ist auß
-am, -ami, oder vilmer warscheiulich mit denung des a auß
-ami entstanden, z. b. wolfи , wortu, plintu u. s. f.; wolfu auß
*%oolfam, *wolfâ-mi (wie 1. Sg. praes. icigu, auß *wigam urspr.
vaghâ-mi); die feminina auf a bildeten den instrument, sing. I.
Das gotische hat disen casus nur in tM (nach praepo-
sitionen, als partikel vor dem comparativ) vom demonstr. pro
nominalst, tha; hvê (z. b. du hvê quare) vom pronominalstamme
hva; mcé (ut, sicut) vom pronominalstammc sva. Die althoch-
ij.¡..nt/«". deutschen formen verbieten hier au den instrumentalis I auf â
Instr. plur. TJrspr., Altind., Altbaktr., Altgriech. 473
zu denken (der überdiß, als auß tha-ô , hva-â, sva-â entstan- §. 259.
den, warscheinlich *thô, *hvô , *svó lauten würde), vilmer ist
auch hier thê u. s. f. = tâ-mi (wie z. b. 1. sg. praes. viga
= *vigâmi, grundf. vaghâtni; wäre das wort nur einsilbig, so
wäre nicht a, sondern ê sein außlaut).
Instrumentalis pluralis. Suffix bht-а, d. i. -bhi des §. 260.
instr. sg. II und das pluralzeichen s.
Indog. urspr. 1. vâk-bhis: 2. manas-hhis ; 3. gnûman-
bhis ; 4. barant-bhis ; 5. bhrâtar-hhis ; G. nâu-bhis: 7. bhru-bhis;
8. sunu-bhis ; 9. pati-bhis ; 10. ahva-bhis , fcmin. akvâ-bhis.
Altindisch, -bhis tritt einfach an consonantische stamme
unter eintritt der gewönliclien lautgesetze an, stamme 3. auf я
verlieren dises; die auf 4. nt stoßen das n auß, die stamme
auf -vant , -vans haben hier noch die ältere form auf vant,
also, oue n. vat; die 5. auf ar verlieren das a; die 10. auf a
mase, neutr. vermeren in der älteren spräche das a durch i,
in der gewönliclien spräche aber fält das bh , wie öfters in ver-
schidenen sprachen, auß und es tritt zusammenziehung des war
scheinlich vor -bhis gedenten stammaußlautes mit dem i ein.
Dise erscheinung finden wir eben so im altbaktr., lit., slaw.;
änliches auch im lateinischen und griechischen.
1. vagh-bhû; 2. mdnô-bhis (§. 12G, 2); 3. tdks'a-bhis ; 4.
bhdrad-bhis , vidvdd-bhis (§. 130, 1), jdvîjô-bhis ; 5. bhrâ'tr-bhis,
dâtr'-bhis, mâtr'-bhis; 6. nâu-bhis; 7. bhrû-bhis; 8. sûniî-bhis;
9. pdti-bhis; 10. vêd. dçvê-bhis, sanskr. dçvâ-is auß *açva-bhis
oder *açvâ-bhis; femin. dçvâ-bhis.
Altbaktr. Suffix bis (dialectisch bis).
1. ? villeicht *vâghz-bis (vgl. dat. plur.); 2. namè-bis (§.
27, 4 mit è für a auß as); 3. açma-bis , nâma-bis; 4. *baren-
bis, vidûz'-bîs (belegt ist dadtb'bîs , st. dadvans) ; 5. * brâtare-bis ;
6. gao-bis; 8. paçu-bis ; 9. paiti-bis , âfrîti-bis ; 10. açpâis, wol
auß *agpâ-bis; femin. dâtâ-bis.
Altgriechisch. Da das urspr. -tpt-ç sein ç verlor (wie in
entsprechender weise die 1. plur. verbi -/*eç zu *-pe, -цы
ward) und v auch im sg. an -<pi an tritt, so lautet der plural
dem singular gleich. 3. xorvkijóov-ó-yw (in instrumentaler func-
474 Instr. plur. Altbulg., Lit. Dat. ablat. plur.
§. 260. tion, Odyss. i, 433) mit hilfsvocal о oder vilmer nach ana
logie von 10; 6. vav-<pi(v) ; 10. &só-<fiv.
Italisch felt (über vobls , nobis s. u.).
Al tir. felt.
Altbulgarisch. Suffix mi, d.i. -mí für -mis, urspr. -bhis.
Mase, und neutr. auf a (10) stoßen den anlaut des suffixes auß.
Consonantische stamme gehen nach der ¿form und a form, u-
stämme nach der a-form (3. катепг-тг, 5. materl-mi; 7. svekrüva-
mi, nach der a-form, wie auch die neutra; 3. imen-y; 2. sloves-y;
8. syny, wie 10 und eben so mit Steigerung des и zu ov, syn-
ovy , grundf. * sunav-ais) , demnach haben sämtliche stamme ent
weder die form der г'-stämme, oder die der a-stämme.
9. kosu-mi, yaü-mi; 10. selten und meist in jüngeren quel
len vlükü-mi, regel ist vluky, d. i. *vluku-i (§. 85, 2) auß
*vluku-mi; mit älteren vocalen wäre diß claka-i auß vlaka-
bhi(s) (vlükov-y ist selten und eine jüngere form); j'a-st. koni,
für *konjy (neutra eben so). Daß der vocal y (= m) nach
außstoß von m entsteht und nicht etwa e, das sonst dem ai
entspricht, ist beweis, daß dise außstoßung erst in ser später
sprachepoche statt fand , als « bereits in й geschwächt war.
Dise warnemung ist wichtig für die geschichte dises casus,
auch beweist sie, daß in manchen formen eine anläge zu ge
wissen Veränderungen ligt, die erst nach der sprachtrennung
in den verschidenen indogerm. sprachen überein stimmend her
vor treten. Feinin. rqka-mi.
Litauisch. Suffix mis; das mase, der a-stämme stößt,
wie slaw. , altindisch, altbaktr. das m = urspr. bh auß. Con
sonantische st. haben die i-form (3. akmeni-mla , 5. vioteri-mls).
8. 8unu-m\s; 9. акг-mts; 10. vükais auß *vilkamis; ja-
stämme dhlyeis, d. i. *dhlyjais (§. 100, A, 1); fem. rhnkô-mis ;
ja-st. èôlè-mïs = * zôljômis (§. 100, A, 1.).
Gotisch felt.
§.261. Dativ ablat. pluralis.
Das suffix bhi, durch am vermert, bildet beim pronomen
personale den dat. sing., z. b. altind, 2. pers. tú-bhjam 1. pers.
md-hjam für *ma-bhjam (§. 125, 3), lutein, ti-bi, umbr. te-fe,
Dat. ablat. plur. Urspr., Altind., Altbaktr. 475
si-bi, i-bi, umbr. i-fe, u-bi (= íquo-b¿), umbr. 2m'fe¡ alibi, §. 261.
utro-bi, mi-hi für *mib¿, älter ist hier die länge -Ы = bei,
z. b. ti-bei, si-bei, i-bei, u-bei, mi-hei umbrisch me-he; ei
könte ersazsteigerung des * sein für das ab gefallene am,
oder steht ei etwa für ja wie im gotischen? Warscheinlich ist
-bhiam zu -biem, -bi(m) geworden, wie siâm zu stem, sîm, das
ei hindert nicht; ein *seim = «i»i dürfte vorauß zu setzen sein,
da seit für sît auß siét, grundf. sjât vor komt (vgl. Corssen
I, 212). Das selbe suffix scheint vor zu ligen in hom. rsiv,
dor. ti», ¿piv (komt auch mit l vor), welche dann auß *te(<pßv,
*ti*s(<p)iv entstanden sein müsten, -q>tv = urspr. -bkjam.
An bhjam trat nun das plurul-e an und so erhalten wir als
älteste form des suffixes des dativ plur. -bhjam-s (vergl. den
folgenden §. über den dat. abl. iustr. dual.), welches jedoch
nicht mer vor ligt; bhja-s ist nunmer die älteste in den sprachen
erscheinende form.
Diser casus erscheint in allen indogermanischen sprachen,
das griechische auß genommen , welches den locativ anstatt des
dativs, den genitiv anstatt des ablat ivs braucht.
Indogerm. urspr. 1. vâk-bhjams; 2. manas-bhjams u.
S. f.; 8. sunu-bhjams ; 9. pati-bhjams; 10. mase, aleva-bhjams,
neutr. juga-bhjams , femin. akvâ-bhjams.
Alt indisch, -bhjas tritt an wie das -bhis des .instrumen-
talis; nur findet hier die bei jenem suffixe nur védische form
der m. n. o-stämme anßschließlich statt,
\. vag-bhjas; 2. mdnô-bhjas ; 3. nâ'ma-bhjas; 4. bhárad-bhjas,
vidvád-bhjas , jdvijô-bhjas ; 5. bhratr-bhjas; 6. náu-bhjás; 7.
bhrû-bhjds; 8. sunú-bhjas ; 9. páti-bhjas; 10. dçvê-bhjas, neutr.
eben SO juge -bhjas , fcinin. dçvâ-bhjas.
Altbaktrisch. Endung -bjas, d. i. -bjô, -bjaç(-k'a). In
einigen stücken -vjô, mit erweichung von b zu v (vgl. §. 135,
3). Übrigens wie im altindischen.
1. die formen vâghz-bjô, vâghei-bjo, vâghze-bjô sehen auß,
als ob der nominativus singularis anstatt des Stammes vor der
endung bjô ein getreten sei (ghi vor b auß khs, §. 139,
1, e hilfsvocal §.28). Bopp (vgl. gramm. 1. aufl. pg. 31G) fürt
476 Dat. ablat. plur. Latein.
§. 261. sie auf einen stamm vâkhsas zurück, dessen as vor dem ca-
sussuffixe geschwunden wäre, wie ja auch in anderen sprachen
stamme auf urspr. as mit solchen one das selbe wechseln. Wir
vermuten daß der zischlaut einem nur lautlichen vorgange
seine entstehung verdankt (vgl. §. 139, 4.). 2. manè-bhjô; 3.
açma-bjô; 4. baren-bjô; 5. brâtare-bjô ; Q.*gao-bjô- 8. paçu-bjô ;
9. paiti-bjô; 10. açjHiêibjo, d. i. *açpaêbjô = altind. dçvêbhjas,
mit durch j gewirktem umlaute; femin. dâtâ-bjô , haênè-bjô, st.
haênâ (l'armée) mit wandl. von a zu è (§. 27, 4).
Griech. felt.
An га. Die analogie des altind. asmd-bhjam, jus'md-bhjam , so
wie die form selbst, lert, daß in griech. ^¡ilv , äol. äfi[iiv; iptv,
äol. v/i/MV nicht ein casussuffix des plurals , sondern das des
dat. singul. enthalten ist; also äftfuv und tjpïv — aapft-tpjiv,
v[i(uv und Vfiïv = ¡vßfi(s-(p)tv, vgl. te'iv, ¿p,iv.
Italisch. Lateinisch. Auß -bhjas ward -bos , -bus für äl
teres *-bios, *-biu8 (vgl. minus für minius). Entsprechend dem
shigularsuffix -Ы, -bei der pronomina ligt auch hier in no-M-s,
vo-bî s eine ab weichende Veränderung des suffixes bhjas vor.
Bei den a-stämmen fält meist das b auß. Consonantische haben
die ¿-forin (5. matri-bus, 3. nomini-bus u. s. f.).
8. acu-bua u. dgl. doch schlägt auch hier meist и in г über:
fructibus;. 9. ovi-bus; für i findet sich altertümlich auch e:
tempestate-bus ; 10. vereinzelt sind formen wie ambô-bus, duô-
bus , mit denung des stammaußlautes, hier wol durch einttuß der
nominativform des duals; formen wie parvi-bus., amici-bus, dii-bus
beweisen , daß vor dem suffixe -bus, wie in Zusammensetzungen
(/.. b. multi-plex) , der stammaußlaut о zu * geschwächt ward;
auch hier ist indes die analogie der ¿-stamme nicht zu über
sehen. Die gewönliche form mit geschwundenem b scheint for
men wie *equobios vorauß zu setzen, auß welchen dann
*equoios und, mit dem häufigen Verluste des о von ios (alis =
alios), equois ward; equois ist nachweislich älteste form, erhal
ten in suois und . . cnatois einer uralten, warscheinl. lateini
schen inschrift (Mo m ms en unterit. diall. pg. 364) und im os-
kischen. Auß -ois ward -oes in oloes, privicloes (Festus pg. 19.
Dat. ablat. plur. Osk., Urabr., Altir. 477
205, s. Corasen I, pag. 198) und dann das gewönliche -eis (selten §. 261.
•es), -îs. Bei den ¿-stammen haben sich bekantlich formen wie
equâbus, deâbus, filiâbus (vergl. rebus, diêbus) häufiger erhal
ten. Hier ist die ältere form des gewönlichen -îs nicht -où
sondern au (erhalten im oskischen), also z. b. mer,sîs auß
* mensa-bios , *mensais, menseis.
Im oskischen scheinen consonantische und г'-stämme die
endung -us zu haben, die dann etwa auß -if(o)a hervor gegan
gen wäre; die «-stamme haben die schon erklärten altertüm
lichen formen auf -ùîs und -aïs, z. b. lîgatùïs, abellanùïs,
no vi an ins (neuosk. -ois); femin. diumpais.
Im umbrischen haben die consonantischen stamme -us
(alt- und neuumbrisch), z. b. fratr-иа, dupurs-us frwr«=griech.
noâ pes), da * nicht ab zu fallen scheint, so ist auch hier wol
assimilation, also *-шв auß -u-f(o)s an zu nemen, so daß etwa
ein *fratr-o-fos mit hilfsvocal о die älteste form wäre. Die
г-stämme haben -es, eis, z. b. avês, aveis (s bleibt), wol auß
*avi-f(o)s; die a-stämme m. n. f. -es und -er, bei o-stämmen
auch -eis, -is, neuumbr. -«Vu. s. f.; diß sind die regelmäßigen
aequivalente des lateinischen -eis, -îs und wie dises zu erklä
ren, z. b. termnês, Treèlanêr, femin. *tûtês, tôtêr.
Altirisch. Suffix altgall. bo (nargeßo iiischr.), auß *bos;
altirisch b, also volkommen zum italischen stimmend und vom
nordischen (*mos) und griechischen, das ja disc form gar nicht
besizt, ab weichend. 1. rúj-aib; 3. menman-aib, talman-aib,
anman-ib, anmann-aib, 4. cairt-ib, mit außstoßung des voca
les der stammendung ursprünglich mit; 5. athr-aib , athr-ib (8.
betha-ib, nach der analogie von 10); 9. dúli-b , fdithi-b, echte »-for
men, fdithib — vâti-bios, vergl. latein. vâti-bits-, 10. fera-ib,
for-citlib, fem. ranna-ib; ja-st. mase, rannairi-b , fem. caili-b
u. s. f. Die erklärung der vor dem b auf tretenden vocale ist
schwing. Warscheinlich hat überall wo aib = *аЫ(в) er
scheint, die analogie der я-stämme durchgreifend gewirkt und
es ward auß *bios = bhjas altgallisch *bos, irisch aber *-bîs,
-bis und weiterhin *-bi, * -ib. Dann stünde z. b. rigaib* für
*Hgabi, auß *ríga-bios, mit a als hilfsvocal oder nach ana-
Schleicher, vergl. grumm. d. intlog. spr. 31
478 Dat. abl. plur. Lit., Altbulg., Got. ; Dat. abl. instr. dual.
§. 261. logie der a-stämme. Das *■ der casusemlung muß ser frühe
geschwunden sein, da der anlaut des auf solche dative folgen
den wortes aspiriert wird, was nur nach einst vorhandenen vo-
calen geschult (Stokes in Beitr. II, pag. 104).
Litauisch. In der älteren spräche ist die endung dises
casus -mus auß *-mos, * -mios — hhjas , vgl. das latein. -los; и
ist lezter rest des a und die im litauischen nicht häufige Wand
lung in и ist wol bedingt durch das vorher gehende m (vergl.
§. 100, B); in der jetzigen spräche lautet das suffix -ms (§.
101, 5).
Alle consonant, stamme haben die ¿-form (3. akmen\-ms,
5. môterX-ms) : 8. sunù-ms ; 9. ala-ms ; 10. vilhá-ms (dhlgia-ms),
femin. rànkô-ms (*zôlè'-ms).
Altbulgarisch. Auß einem älteren *-mas oder *-mos,
für welches das litauische zeugt, ist nach den außlautsgesetzen
regelrecht -тй geworden. Consonantische haben die »form (mit
e für *, 3. катепе-тй , 2. dovese-тй , nur 7. svekruua-mü mit
a); die м-stämme 8. fallen mit der a-form zusammen (vgl. oben
den instrum. Sg. II, §. 259), syno-mu auß * synu-тй (synovomu
ist jung); 9. рф-тй, in der regel pqte-тй, mit e für älteres Í,
koste-mu ; 10. vlúko-тй für vluku-тй, eben so neutr. dèlo-mu;
femin. rqkß-mü.
и ¿twW«( Gotisch. Nur -m ist gebliben. An die и-stämme tritt es
л. ?r.-j' teils außnamsweise mit hilfsvocal « (oder nach analogie der
astämme) an (vgl. xotvl>¡oov-ó-(pn>) , teils, und diß ist die re
gel, one solchen; in letzterem falle fait n hinweg (vgl. altind.
nâ'ma-bhjas, altbaktr. açma-bjô).
3. hana-m, neutr. halrtam, fem. tuggô-m auß *hanan-m
etc., nur vereinzelt abn-a-m, stamm aban (vir; 4. fijandam
ist nach 10 gebildet, wie ja auch andere casus diser stamme;
5. brôthru-m u. s. f. nach 8); 8. sunu-m; 9. mahti-m, gasti-m;
10. masc. vulfa-m, neutr. juka-m, femin. gibô-m.
§. 262. Dat. ablat. instr. dualis. Die grundf. des suffixes ist
wol sicher als *bhjâm-s an zu setzen, eine denung des *bhjam-s
des.pluralis. Der casus findet sich im altindischen, altbaktr.,
altgriechischen (hier gilt er als dat. und genitiv, da instru
Dat. abl. instr. dual. Urspr., Altind., Altbaktr., Griech. 479
mentalis und ablativ diser spräche feien), slawischen und li- §. 262.
tauischen.
In dog. urspr. 1. vâkbhjâms; 2. manas-bhjâms u. S. f.;
10. àkva-bhjâms , femin. akvâ-bhjâms.
Altindisch. Suffix -bhjâm, welches an tritt wie die ver-
wanten suffixe des dat. u. instr. pl., also 1. vâg-bhjâ'm; 2.manô-
bhjâm u. s. f. mit einziger außname des mase, neutr. der a-
stämme, welche nicht vermerung des Stammes durch i, sondern
denung des stammaußlautes haben, also 10. mase, dçvâ-bhjâm,
neutr. jugâ'-bhjâm , wie femin. dçvâ-bhjâm.
Altbaktr. Suffix -bjäm (belegt von Spiegel, Beitr. II,
29 durch brvat-bhjâm) = altind. -bhjâm und darauß -bja, die
häufigste form, auch -wé findet sich, welches auß *-bja durch
erweichung von bh zu w (§. 135, 3) und regelrechter Wandlung
von ja zu « (§. 29, 2) entstanden ist. Die o-stämme mascul.
neutr. haben hier die stamvermerung durch » und umlaut durch
das folgende j, wie im dat. plur.
2. manè-bja; 3. açma-bja; 4. baran-bja, baren-bja; 5.
brâtare-bja (mit hilfsvocal e) ; 8. paçu-bja, bâzu-wê, zu stamm
bâzu (brachium); 9. paiti-bja; 10. açpaêi-bja , gaos'ai-wê, zu
stamm gaos'a (auris); fem. dâtâ-bja.
Griechisch. Das suffix lautete in einer älteren sprach
epoche wol *-y*v, eine Verkürzung und Veränderung einer äl
teren form, die etwa *-<ptcav gelautet hat. An consonantische
trat es mit dem hilfsvocal о an (vgl. 10 und xotvli¡oov-ó-(piv,
§. 260, pag. 473). Im vor ligenden stände' der spräche ist <p
überall auß gefallen und zusammenziehung ein getreten. Diser
analogie folgen auch die u- und t-stämme. 1. *ôn-o-(piv, onoïv;
2. * yevstí-o-<piv , yevéotv, ysvolv; 3. * nOi[isv-o-<piv , noi/tévoiv;
4. * (ptQOVT-o-(fip , (psQÓVTOtv; 5. * nartQ-o-tpiv , naréçoiv; 8.
* ví*v-o-(fiv , vsxvotv, mit Steigerung * ylvxsj-o-<ptv , yXvxsotv;
9. * noh-o-(fiv , ion. noXíoiv, mit Steiger. * noXsj-o-yw , nokéoiv;
10. * înno-<f>iv , ïnnotv; * %a>Qa-(fiv %wqoiiv.
Italisch felt.
Altirisch. Die pluralform gilt für den dual.
Altbulgarisch. Suffix -ma; im о = â ist das â von
31*
480 Dat. ablat. instr. dual. Altbulg., Lit; Vocat. Urspr., Altiud.
\
Pronominale déclin. Nomin. sing. 483
altind. msc. ntr. tê's'âm, stamm durch t vermert, fem. tâ'sâm; g. 264.
ebenso altb akt г. *jaês' am, fem. jáoñhám, d.i. jâsâm; griech. u.
ital. wie beim nomen; altbulg. tc-chu, d. i. tai-sâm, dise
form gilt auch fürs femiu. ; lit. wie beim nomen; got mase,
neutr. thi-zt , femin. thi-zô , d. i. *ti-sâm.
Locat sing. Urspr. und altind. mase, neutr. td-sm-in
(vgl. §. 254, pg. 458), mit der vermerung durch am auß эта;
altbaktr. at-ta-hm-i, dem entsprechend; griech., ital. feit;
altbulg. to-m-г = ta*min: lit. tame, nach der analogie der
a-stämme, z. b. vilkè zu vMka-s, von dem durch sma vermer-
teu stamme. Die ältere form auf -mi, *-min = altind. -smin,
ist im altlitauischen und vor der postposition -pi (ad, apud) er
halten, z. b. ta-mi, je-mim-pi (von stamm ja is), eben so bei
adjeetiven, z. b. szventa-mim-p (szvèn-ta-s sanetus; Smith in
Beitr. I, pg. 50fi, flg.). Got. felt.
Femin. a 1 1 i n d. jd-sj-âm , nach Bopp=altbaktr. ja-hmj-a
(das er als locat. instrum. faßt), also beider grundf. -smi-âm;
sma ist hier im femininum zu smi geschwächt worden (smî ist
nicht vorauß zu setzen , diß wäre = smjäj und dann die en-
dung âm an getreten.
Litauisch, to-fi, altbulg. to-j müßen wir wol als kür-
zungen diser grundform *tasmjâm betrachten.
Dat. sing. Msc. ntr. urspr. u. altind. td-smâi, von st.
tasma (vgl. §. 255, pg. 463), fem. td-sjâi, also auß -smi-âi.
Altbaktr. aê-tahmâi, femin. avaiihâi, d. i. ava-s-ûi, nach
Bopp also auß ava-smj-ûi, stamm ava. Griechisch nach
nominaler art.
Latein. Í8tí u. s. f., oui = altl. guoiei für alle genera.
quo-i-ei ergibt sich als dativ eines, wie oft, mit t vermerten
Stammes; is-n — -tei, läßt sich leicht als locativ deuten.
Umbr. e-smei, pu-sme entsprechen genau dem altindischen
und ursprünglichen ka-smûi und legen bedeutsames Zeugnis ab
für das Vorhandensein jener Stammerweiterung durch sma auch
im südl. europäischen indogermanisch.
Altbulg. Mase, neutr. tomu, ta mit sma erweitert und
nach analogie der u-stämme gebildet, wie beim nomen, also
488 Pron. decl. Loc.pl. Gen. loc. dual., Instr. sg. n. pi. Dat. pi. u. dual.
II. urspr. tit-am, woferne dise form nicht auß dem äl- §. 265.
teren tu erst nach den frühesten Sprachtrennungen im arischen
sprachaste entstanden ist.
Altind. I. ahdm II. tvdm (= tu-am, wie in der älteren
spräche oft zu lesen ist).
Altbaktr. I. azem, II. tum (nach §.29, 4 = tvam), tu.
G riech. I. ¿уш, äol. ¿yév (v warscheinlich nur zu gesezt),
mit dunkler denung des vocales der lezten silbe, II. ei, mit
erweichung von % zu ff vor v (§. 148, 1, c), älter dor. tí;
dise erweichung bleibt auch dann, wenn и oder vilmer v spä
ter verflüchtigt ist (z. b. <Sê = *tffe, *тре, urspr. tua-m); dor.
to-vt¡, lakon. xov-vtj (ov hier nicht steigerungslaut, sondern
graphische bezeichnung von u), böot. zoi-v, mit einer hervor
hebenden an gehängten partikel (vgl. das selbständige ví¡), die
villeicht auch in syd-v vorhanden ist.
Ital. latein. I. egô = iyá, IL tu (mit unursprünglicher
denung).
A 1 1 b u 1 g. I. azu = urspr. agam oder agham , II. ty = äl
terem tu (§. 88, 7).
Lit. I. az (wegen des außlautes geschriben àsz , §. 193)
= slaw, azu; IL tu.
Gotisch I. ik = agam (§. 197, 1. 113, 1; 203, 3, a);
IL thu.
Accusativ sing. Hier, wie in allen übrigen casus des
singular, zeigen sich die eigentlichen wurzeln diser pronomina
I. ma, IL tva, reflex sva.
Urspr. warscheinl. I. ma-m, IL tva-m, reflex, eva-m.
Altind. behandelt in disem casus, wie in andern, die wur
zeln ma, tva als «-stamme (die gewönl. feminina sind) also I
mâ-m, IL toâ-m (enclitisch verkürzt ma, tvâ).
Altbaktr. wie altind. I. mâm, ma; IL thwâm, thwâ.
G riech, mit verlorenem casuszeichen I. i-fié, (is; IL ai,
dor. té für *Tf«; reflex, f, äol. fé = *<#в, Нот. sé, war
scheinlich = *tf6f« (vgl. §. 145, 2, b, pg. 182).
Ital. Latein. I me, die vocallänge ist warscheinlich nur
folge der einsilbigkeit, grundform also ma-m; IL tê für *tve(m);
492 Persönl. pron. Асе. u. loe. sg.
tonlose form diser casus, ursprünglich aber ist es ein locativ §. 265.
vgl. d. griech. ; IL tvd-j-i , wie mdj-i; vêd. noch tvê, welches,
zu tê ab geschwächt, in der classischeu spräche als enklitische
form in der function des dativs und genitivs erscheint.
Altbaktr. I. die dativformen me, min = urspr. ma-i sind
locative; eben so II. thwôi, toi, tê == urspr. tva-i. Ferner
thwa-hmi, grundform *tva-smin, also nach art der pronomina
len declination (§. 264, pag. 487).
Griech. I. i-[io-í, fio-l, II. tfo» = *<Sfoi auß *tj:o-t; reflex.
ol, eot, gnindform *sava-i.
Ital. feit.
Slaw. Außer im nom. асе. sg. zeigt das slawische die
stamme I. типа, mena, II. teba oder toba, reflex, seba oder
soba. Zu I. vgl. den accus, sing, des litauischen; das Ь in den
stammen der II. pers. und des reflexivs ist dagegen schwer zu
erklären, da eine Verhärtung von v zu b im slaw. unerhört ist.
Die anname, daß das b durch die alte casusendung urspr. bhi,
bhi-am bedingt sei, ist schon deshalb unhaltbar, da diß suffix
im slawogermanischen sein bh stäts in m wandelt. Eine form
mag zuerst entstanden sein und sodann die analogie für die
übrigen ab gegeben haben, villeicht stamm taba, auß *tvatva
(tv = b, wie im latein. oft dv = b). Der locativ, der zu
gleich auch als dativ gilt, wird nach art der weibl. a-stämme
gebildet, I. типе, II. tebè, reflex, sebè (wie rqcè von rqka ma-
nus). Alt sind die enklitischen formen I. mi, II. ti, reflex, si,
deren i = è zu setzen ist (§. 88, 8), also = *me, *te, *se,
grundform ma-i, tva-i, sva-i und dem griech. und altind. völlig
entsprechend.
Litauisch I. mamj-jè , many , IL tavy-je , tavy'f reflex. savyjè
saiij, wie von weiblichen г'-stämmen , in der älteren spräche auch
mit Steigerung des i tarëje, savëje (geschriben tawieje, sawieie;
Smith in Beitr. II, 339).
Gotisch. Obwol man nicht entscheiden kann ob die als
dative fungierenden formen des gotischen Personalpronomen
urspr. dative oder locative gewesen seien, so spricht doch der
fast außschließliche gebrauch des locativs als dativ in der no-
s ( li 1 !■ и li s r , vergl. grnuuu. ü. indog. spr. 32
494 Persönl. pron. Dat. sing.
265. initialen declination und die dativform auf mma der pronomi
nalen declination des gotischen dafür, (faß die formen I. mis,
II. thu-s, reflex, si-s reste von ursprünglichen locativen ma-smin,
tu-smin, sva-smin sind (auß dativen wie ma-smâi, tu-smâi würde
ein * mamma, * thumma geworden sein).
Dativ sing. Urspr. I. ma-bhiam, II. tu-bhiam , reflex.
sva-bhiam. Über das dativsuffix -bkiam, -hhjam, eine Weiterbil
dung von bhi, das im singular sich nur bei disen pronominibus
erhalten hat, wärend es im plural -bhiam-s algemeine anwen-
dung fand, s. §. 269. 261.
Altind. I. md-hjam, durch dissimilation für *ma-b/ijam,
IL tû-bhjam, vêdisch auch td-bhja.
Altbaktr. I. maibjâ (auß lautendes d in dem dialecte des
zweiten teiles des Jacna = a) und maibjô (Spiegel, Beitr. II,
230), 6 = a (§. 27, 5) = urspr. mabhjam, II. taibjâ, tai-bjô
nach diser analogie auß tva-bhjam; vgl. das vêdische tu-bhja,
dem ebenfals das m felt. Spiegel fürt (Beitr. II, 32) mâvôja
oder mâvaja an, welches er auß *mâ-bja, *mâ-vja (mit er-
weichung von b zu v) erklärt, mit einschiebung von a zwischen
v und j (vô = va §. 27 , 5).
G rie с h. I. dor. i/tiv, II. Нош. tbív, dor. xív (refl. tv ist
unsicher) mit langem » sind sicher durch den bei dem casus-
elementc ursprüngl. -bhi häufigen verlust des aulautes (§. 2G0.
261. 202.) zunächst auß *¿fis-(ptv, *T«-f/)*v hervor gegangen.
Die länge des * in xsiv zeugt gegen die gleichstellung mit
dem Ый des instrumentais, es ligt vilmer hier ein echtes dativ
suftix vor und -ïv = *-<plv ist auß *-(ptev = ¿>Лгш» entstanden.
Ltal. Latein. I. mi-hei, umbr. me-h?, durch dissimilation
für *mibei, *me-ß: IL ti-bei, umbr. te-fê; reflex, ai-bei (umbr.
seso ist dunkel und seltsam). Die stamme mi, ti für tri, et
für svi siud auß ma, ha, ¡sva geschwächt; das casussuffix -bei,
-bi (später auch b't) findet sich auch noch in u-bi (= quo-bei),
i-bi; ei ist hier auß ie oder io geworden (vgl. o. s. 475); zunächst
hätte man für urspr. *bhjavi im lateinischen *biom oder villeicht
*biem erwartet. Derabfall d. vi ¡st nicht auffallend; vgl. altind. -bhja.
Slawisch feit; der dativ wird durch den locativ ersezt.
Person], pron. Ablat. sing. Genit. sing, 495
Litauisch I. man, zemait. manei, II. tdv , älter tavi wol §. 265.
= *tavei, reflex, sdv, älter savi. Die vollen formen, wie manei,
sind den dativen der »'-stamme gleich, welche selbst wider der
analogie der ja-stäminc folgen (§. 255 , pag. 465).
Gotisch feit (s. locat.).
Ablativ singul. Urspr. I. ma-l, mama-t; II. tva-t,
reflex, sva-t.
Altind. I. ma-t, vêdisch auch mit verdoppelter pronomi-
nalwurzel mama-t; II. tva-t, häufig mit der casusartigen abla-
tivendung tas. mdt-tas , tvdt-tas (vgl. i-tas , d-tas inde U. a.).
Anm. -&ev in ¿pi-&tv, <Jí-&tv, t-itsv, vgl. oïxo-iïtv u. a. , ist
discm -tas nicht gleich zu setzen, sondern es entspricht einem
altindischen -dhas, z. b. in d-dhas.
Altbaktr. I. ma-t, II. thwa-t, auch mit ama, nach der
pronominalen declination, thwa-hmâ-t. •
Latein. I. mê-d, mí, II. tt-d für *tve-d, le; reflex «ê-d,
sé für * sved. Die länge des ê scheint spätere denung von e = a,
woferne man nicht mi, ti, si als г-stämme zu gründe legen und
nach der nominalen declination ein *mei-d, *tei-d, *sei-d vor-
auß setzen will, was jedoch wenig für sich hat.
Slaw. Lit. Gotisch feit.
Genitiv sing. Diser casus scheint schon frühe von der
reduplicierten wurzel gebildet worden zu sein; man mag, nach
der analogie des ablativs, als formen der Ursprache an nemen
I. ma-s, mama-s; II. tva-s , tvatva-s.
Altind. mit verlust der casusendung I. mdma (die enklit.
form me ist locativ), II. tdva, also'warscheinlich für *tvatva,
durch dissimilation (das enklitische té ist locativ).
. Altbaktr. I. mana, durch dissimilation für altind. mama;
II. tava, thwa-hya, leztcres nach der nominalen und pronomi
nalen declination (те, тог, thwoî, tôt, té sind locative).
G riech. I. ¿-[ttlo — ma-sja, mit dem gewönlichen casus-
suffixe sj'a, darauß ¿pío mit Verlust des j und fernerhin durch
contraction ¿peí) [lev, ¿pov pov; II. rsoïo (II. 8 , 37) = tava-sja,
mit tava, griech. rspo = latein. tovo, tuo für urspr. tua, tva;
asïo = *ffft»o, *tj:sw, grundf. *tva-sja, darauß ffso, atv, cov;
32*
496 Persönl. pron. Genit. sing. Instr. sing.
§. 265. elo, grunclf. sva-sja, darauß to, ev, ov. Dorische formen wie
i/iéoç, ¿fievç, i/wvç, tcoç u. в. f., fügen nochmals das geuitiv-s
an die alten genitive.
Italisch. Latein, feit und wird durch die genitive der
pronominaladjectiva (pronomina possessiva) mei, tut, sai er-
sezt; die stamme sind wol *me-io, *tovo, *sovo, grundf. maja,
tav-a, sava , vgl. lit. tàva-s = lat. *tovo-s, tuas für *fevo-s,
griech. TSfo-ç, lit. shva-s = lateiii. *sovo-s, suu-s für *sevo-s
= fyô-Ç-
Slawisch I. mené, wol, wie altbaktr. mana, = ursprüngl.
mamas; II. tebe, wol auß *tvatva-s; reflex sebe, nach diser
analogie einer grundform *sva-sva-s entsprechend.
Litauisch I. manç's, niderlitauisch mhnfs f/ verkürzt durch
vortritt des accents), II. tavç's, älter tavens, niderlit. tèvjs (wie
I.); reflex, saves, niderlit. sévis. Von den stammen war schon
die rede. Die litauischen grandformen scheinen *mani-n-as,
*tavi-n-as, *savi-n-as zu sein, d. h. genitive der stamme mani,
tavi, savi mit der Stammerweiterung n (so Smith, Beitr.
II, 338).
Die genitive der adjective mano, tdvo, edvo gehören nicht
hierher, sie ersetzen den genitiv des pionomens dann, wenn
er in possessiver function zu stehen hat, vgl. das latein. met,
tut , SUl.
Gotisch. I. meina, kann wegen des auß lautenden о =
â nicht = mana, älter mama, mit übertritt des a in die г^
reihe (§. 109) sein, sonst würde die form *mein lauten müßen.
Eben so sind II. theina, reflex, seina junge, nach einer und
derselben analogie gebildete und kaum mit Sicherheit erklär
liehe formen ; warscheinlich sind es adjeetivische stamme (vgl.
den plural) in einem kaum sicher zu ermittelnden casus; ich
halte sie für genitive pluralis und -a = â für regelrechten Ver
treter von urspr. -am (vgl. latein. тег, lui).
Instr. sing. Urspr. ?
Altind. I. md-j-â, II. tvd-j-û, nach art der weiblichen
a-stämme.
Altbaktr. ?
Pcrsönl. pron. Instr. smg. Pluralis. Altind. 497
§. 266. schwunden; als accusative z. b. wären also I. nas , II. vas als auß
I. ma-sma-ms, II. tva-sma-ms entstanden zu faßen, von welchen
formen nur der erstere teil *mas, *tvas in nas , ras erhalten ist.
Nomin. vêd. I. äsme, ll.jus'me, welche für fast alle casus
des plurals fungieren können, worin uns ein beweis dafür zu
ligen scheint, daß das i nur stammerweiterung, nicht casusen-
dung ist, die demnach hier überall geschwunden ist (als nomi
native = * ma-sma-j-as , * tva-sma-jas , als dat. = *ma-sma-i-
bhjam u. S. f.); die gewönlichen formen sind I. vajdm, II. jvjdm,
in welchen die endung am (§. 264, pg. 483) wol nicht zu ver
kennen ist; man pflegt va = ma, und jû = tva, tu zu faßen,
j wäre dann die bekante stammerweiterung.
Accus. I. asmâ'n, W.jus'mâ'n, vêd. im fem. auch ja« ma'«:
gewönliche accus, plur. der stamme asma, jus'ma.
Locat. I. asma-su, II. jus'ma -su, gewönliche locative des
plurals mit denung des stammaußlautes.
Dat. I. asmd-bhjam, II. jus' md-bkjam, mit dem selben dativ
suffixe wie tû-bhjam, md-(b)hjam (s. d.) one pluralzeichen.
Abi at. I. asmd-t, II. jus'md-t, mit dem ablativsuffixe des
Singulars.
Genit. I. asmâ'-ha-m, vêdisch asma -ka, II. jus'ma'-ka-m,
vêdisch jus'ma -ka ; adjectivbildungen auf ka im neutr. sing., also
eigentl. 'nostrum, vestrum1. Die vêdischen formen scheinen m
ein gebüßt zu haben, für dessen hohes alter das altbaktrische
zeugt und demnach nicht etwa reste eines andern casus zu sein.
Instr. I. asmâ'-bhi-s,ll.jus'mâ'-bhi-s, mit denung des stamm
außlautes und dem suffixe des instr. plur.
Altbaktriseh. Fast durchauß wie im altiudischen. Die
enklitische form für d. acc. dat. gen. I. nô (ne ist nebenform
von nô), IL vô ist = altind. 1. nas, II. vas; nomin. I. vaêm
= altind. vajam (s. o. das altind.); Il.jûz'em,jûs; jûz'em scheint
auf den ersten blick genau = altind. jûjdm mit Wandlung von
j in z (für die es jedoch an weiteren beispilen feit); berück
sichtigt man jedoch jus, welches sich als eine abkürzung einer
dem vêdischen jus'mâ entsprechenden form ergibt, so bietet
sich die Vermutung dar, daß juz'em für *jûsem stehe und auch
Persönl. pron. Pluralis. Griechisch. 499
disc form, me jus, auf jenes jusmê zurück zu füren sei; jus §. 266.
wäre dann zunächst eben die kürzere form von *jûsem. Das
als genitiv fungierende I. ahmâkem, II. jus'mâlcem = altind. I.
asma kam, II. jus'mâ'kam. Dat. II. jus'maêibhja entspricht in
dischem jus 'mdlhjam. Abi at. II. jus'mat — altind. jus'mât.
Die andern casus sind nicht belegt.
G rie eh. Hier erscheint auch ein plural des reflexivstam-
mes sva. Sämtliche stamme werden als t-stämme behandelt.
Die stamme sind I. asma, dann grundf. *авщ, darauß durch
assimilation äolisch âfipe, t<¡i¡u und die gewönl. form тци für
âhftt, wobei die analogie von II. nicht zu übersehen ist, durch
denung des a und vortreten des Spiritus; IL, grundform ju-sma,
dann jusmi, darauß äol. ццре, v/i¡it und das gewönliche 'f/tf
durch außfall des g vor ¡i und ersazdenung (wie si/ti = *iö(i,i)
und wandel von; zu h (§. 145. 1, d); das reflexiv hat ungewönlicher
weise v nach s in <p gewandelt (vgl. altbaktr sp = urspr. sv
§. 136, 3) und zeigt also den stamm <stpi = urspr. sva.
Nomin. äol. I. äfipe-c, ll..vf»(ts-ç, dor. I. ¿pê-g, II. 'vfie-g.
Die endung sç möchte ich hier als kürzung von -sjeg, -ssç d. i.
-e»ç faßen (Ahrens, de dial. dor. §. 21, 3), obschon im äoli-
schen dise fürs dorische erwisene kürzung außerdem nicht vor
komt; pronomina erleiden aber leicht stärkere abschwächung
als andere worte. Als eine form von a-stämmen läßt sich we
nigstens die endung -s-ç unmöglich faßen. I. г/регд, II. 'vfisTg,
III. tí(psXg sind regelmäßige formen von t-stäinmen, wie die
neuionischen f¡(*ésg, v/iísg, grundform *asmaj-as, *jusmaj-a&.
Acc. altiou., äol. I. «[¿¡is, IL v/ifte, III. <t<pé, nach art des
singulars gebildet wie ifié, <té, S; vgl. ablat. dat. plur. im alt
indischen. I. fjfiéag, IL vfisag, Ш. tí<f¡eag, neutr. atpia sind re
gelrechte formen von г-stämmen (grundf. *as?naj-ans etc.), dar
auß contractione I. урад, IL f/iäg, III. dtpäg.
Dat. altion. und äol. I. äppifv), 11. vp(ii,(v), III. 0<f>í(v),
wie der sing. I. ¿/mV, IL zstv anß *á(i[ii-<ptv etc., grundform
*asmi-bhjam, vgl. den dat. sing., eben so ist das gewönliche
I. yfttv, IL v(iîv zu erklären (III. e<pí-<fi(v) ist natürl. der ge
wönliche dativische locativ).
500 Person, pron. Pluralis. Latein., Altbulg.
§. 266. G en it. äol. I. àfi/u-tûv. IL vp/tí-av: alt ер. I. f,f№i-av,
Ч/ii-ttv: II. vpti-av, rpi-tov; III. Gtfti-un . Cíft-шг. darauß
coutraetione I. /],«uJi\ II. vfnüv, III. aqxSv, sämtlich regelrechte
waudluugeu der gruiidforuieu I. asmaj-âm, II. jusmaj-âm, III.
stxy'-tfw (Y ist vor dem -Am des gen. plur. gesteigert).
An in. Äolisehe formen wie arc. pl. ä<tq>t, dat. plur. ао~ф< ha
ben den beliebten vocalvorschlag vor consonantisehem anlaute
(s. §. 43).
Ital. Latein, nomin. асе. I. nos, II. rôs. Die lange des
t> fait auf uud scheint durch aualogie der häutigen accusative
plur. auf 6s (e^uôs etc.), so wie durch die lauge des о in
nobis, гоШ hervor gerufen. Wir setzen demnach ein älteres
n&s, vos vorauf}, das dem altind. мая, ras genau entspricht
und wie diß zu erklären ist.
Dat. abl. I. nobis, U. c6f>is; -Ы-s ist der plural zu -Ai, -bei
in ti-bei, = urspr. bhjam-s, ro und n£ für *пь* , *-»ô* reste
von *по-лию, *ro-smo, so daß also нб-f'i-s, гб-bi-s für älteres
*nü*-¿eb», *го*-&>4-$ (vgl. Hivt-ter, ros-ier, wo ebenfals nos, cos
als stamme erscheinen) stehen; s vor b fiel anß und ward
durch denung ersezt; die grundformen wären "mamia-bhjamts,
Им im hijetm-s.
Der genitiv au*-*«»-», mxt-tri, r-^-fru-m, cos-tri ist nen-
trum uud genitiv des pronomineladjectivs auf ter (grundf. tare.
sonst comparative bildend, nostrum also eiuer grundf. *masinm-
tara-m, cvjtnti* einer grundf. *tcasw»a-tara-m entsprechend).
Altbulg. nom. Lmy. Ц. ry. acc. L »y, IL ry mit y wegen
der einsilbigkeit für das zu erwartende * (.§. эб, 3, pg. 106): »y
et = altind. mw. ey = altind. cus: bedeutsam ist «у, da es
auf ein mos hin weist, dessen ankut also nnveniudert gebii-
bea ist. I. иу und IL vy gelten auch ab enklitische formen für
den dativ.
Loe. und gen. läuten L до-де. IL го-л».
Dat. L ныти. II. ca-mti.
Instr. L na-mi% LL ea-nL Deutlich erscheinen hier iui
und eu als stamme idie пил weiblichen a-stänunen gleichem.
an welche die sudue der casus an treten: «uriv »ui und iustr.
Persönl. pron. Pluralis. Lit., Got. 50t
§. 2G7. Dualis. Noch weniger als für den plural laßen sich für
den dual die formen der indogermanischen Ursprache ermitteln.
Altindisch I. stamm âvâ , II. stamm jucâ, als wären es
feminine; dise stamme sind vermutlich starke entstellungen
etwa von *ma-dca, *tra-dca: in dem â und ju scheint wenig
stens der rest des pronomens, in cd der des zalwortes dva er-
kant weiden zu maßen (vgl. litauisch I. mù-du. II. jù-du, go
tisch I. vi-t).
Von den tonlosen formen I. паи, II. vâm. асе. dat. genit.,
scheint die erstere nach analogie des nom. dualis der mänlichen
я-stäinme von ещет stamme na gebildet zu sein, wärend vâm
wol eine Verflüchtigung von jucâm ist.
Nora. ace. l.âcâ'-m, U.juvâ'm, vêd. auch juedm , mit der
endung -am, wie in ahdm, tvdm u. a.
Loc. I âcdj-ôs, II juudj-ós , vêdisch auch juros . mit der
gewönlichen endung ós und der Stammerweiterung j, wie im
femin. der a-stämme.
Dat. ablat instrum. I. âvâ'-bhjâm, IL juvâ'-bhjâm , mit
dem gewönlichen casussufnxe.
Altbaktr. ist bloß II. cao, das einem altindischen *câu.
vgl. паи, entsprechen würde, belegbar.
Griech. I. nom. ace. vu. gewüuliche bildimg des nomin.
acc. dualis von einem stamme vo: diß r» gilt nun aber als
stamm für den dual, vm scheint nach der analogie des dativs
gebildet zu sein; eben so verhalt es sich mit II. aqw. das eine
Veränderung vou *vjta. nach analogie von III. zu sein scheint
und cifwi: III. Gtfüii besteht auß ааш als stamm mit einer
neuen dualendung c, wie bei den nominibus.
Dat. genit. I. vu-w. väv. II. aqu-w, a<f<âv; III. aqo»-U\
mit der schon bekanten endung -iv := çiv. entsprechend dem
altindischen -bhjdm: wenigstens ligt hier sicher eine bilduug
vor, deren hauptelement bhi ist.
Italisch feit.
Altbulg. nom I. ce, nom. dual, femin. oder neutr. von
einem stamme ca, wol = *ma; II. va nom. dual. mase, von
einem stamme va, wol = *tva.
Pcrsönl. pron. Dual. Lit., Got 503
Асе. I. па, асе. dual. mase, von einem stamme na, wol §. 267.
= *ma, IL va, wie der nominativ dual., na und va gelten nun
für die andern casus als die stamme, an welche die bekanten
casussuffixe an treten.
Loc. gen. I. na-j-u II, va-j-u, mit der Stammerweiterung
j, wie im gleichen casus der pronominalen a-stämme (to-j-u).
Dat. in strum. I. na-ma, II. va-tna.
Litauisch nom. асе. I. alt mase, ve-du, fem. ve-dvi, in
der jetzigen spräche mase. mh-du, femin. тй-dvi; also eine
Zusammensetzung der stamme ve, mu mit dem zalworte; zu
ve vgl. got. plur. vei-s , zu mu, den lit. plur. acc. mh-s ; II.
mase, jh-du, femin. jh-dvi; zu ju vgl. den plur. nom. jus,
aecusativ jus.
Dat. instr. I.mh-m, mù-m-dvëm, mù-dvëm; тй-т ist mu
mit dem gewönlichen suffixe des dat. dual. ; II. jù-m , jk-m-dvëm,
ju-dvëm.
Genit. I. тй-та; 11. juma, dunkel; I. mh-dvëju, II. jù-
dvëju ist deutlich; mîi-dvès, jh-dvès sind Zusammensetzungen
mit einem locativ plur. des zalwortes du, femin. dvi (duo).
Got. nom. I. vi-i; vi ist der pronominalstamm, vgl. nom.
plur. vei-s und das litauische ve, also wol für *mi; l ist rest
des zalwortes toa, vi-t also = litauisch ve-du; IL nicht belegt,
nach nord, it, -nhd. diall. ё-ß wol als *i-t an zu setzen und
zu erklaren wie L; i muß lezter rest des pronomens sein,
zunächst auß ju entstanden (vgl. litauisch ju-du, gotisch nomin.
plur. jus).
Dat. acc. I. ugki-s, Ц. igqi-s, -s ist die selbe endung wie
im dat. sing, und plur. Die entstehung der stamme ugki, igqi
ist dunkel; es sind offenbar höchst unursprüngliche neubil-
dungen.
Gen. I. ugha-ra, IL igqa-ra in der endung wie plur. I.
unsa-ra, II. izva-ra. •
*
504 Verba. Activum, medium.
2. Verba (Conjugation).
^
Verba. I. pers. sing. 507
*) Vgl. für dae griechische und lateinische Georg Curtius, die Bil
dung der Tempora u. Modi im Griechischen und Lateinischen sprachver
gleichend dargestellt. Berlin 184(3.
508 Verba. I. pers. sing.
I. person pluralis.
§.270. Indog. urspr. Die älteste vor ligende form, auß welcher
alle andern entstanden sind , lautet -masi. Da die mediale form
der personalendung d. 1. pl. in ältester gcstalt -madhai lautet,
auß welcher sich eine activform *-madhi ergibt (s. u.), -et und
Verba. I. pers. plur. 511
dhi aber beide die 2te singul. bezeichnen (s. §. 272), so kann §. 27'0.
die endung -ma-si nur auß den prononiinalwurzeln der ersten und
zweiten person bestehen und muß also 'ego tu, ego et tu' be
deuten. Da 'wir* auch 'ich und ir, ich und er, ich und sie'
sein kann, so müßen wir an nemen, daß im indogermanischen
von den villeicht in urzeiten der spräche vorhandenen verschi-
denen arten des 'wir' nur eine einzige zu außschließlicher an-
wendung kam, die nun für die übrigen mit fungiert. Wir ne
men also diß -masi für die form der indogerm. Ursprache; als
secundare form ergibt sich -mas; -mi: -m = -masi: -mas, z. b.
praes. as-masi, würz, as; vaghâ-masi, würz, vagh; asjâ-mas
opt. praes. u. s. f.
Altind. primär, védisch -masi, sanskr. -mas, z. b. i-mdsi,
i-más (imus) , vdhâ-masi, vdhâ-mas (vehimus) ; secundar., imperat.
und perfect, -ma, auß -mas verkürzt, wie -mos auß -masi,
/.. b. vdhê-ma opt. praes. , dvahâ-ma imperfect. , vdhâ-ma im
perat., babhr-md perfect, von würz, bhar (ferre).
Altbaktr. primär, -mahi (-mahî) = altind; und urspr.
-masi, z. b. vazâ-mahi = urspr. vaghâ-masi, altind. vdhâ-masi;
h-mahi — urspr. as-masi, altind. s-mdsi; secundar u. imperat.
ma, •£. b. vazaê-ma = urspr. vaghai-via, altind. vdhê-ma, opt.
praes.; barâ-ma imperat. praes., wie altind. bhdrâ-ma u. s. f.
Alt griechisch. Überall -f*ev, d. i. -fis mit urspriingl.
ephelkystischem, dann verwachsenem v (§. 149, pg. 193) auß
dor. erhaltenem -psg = urspr. prim, -masi, secuud. -mas; dem
nach also ï-fiev = urspr. i-masi, wie è<pêqo-(t,ev = ursprüngl.
a-bharâ-mas U. S. f.
Lateinisch. Überall -mus (wie im griechischen -¡teç)
auß -mos = -masi, -mos. Osk. u. umbr. komt kein beispil vor.
Altirisch überall -m, z. b. bera-m, cara-m; nur in den
temporibus secundaras -mis, z. b. no-char-mis.
Altbulgar. überall -тй = -mas, z. b. jes-mu = urspr.
as-masi; певс-тй aor. simpl. , grundf. пака-mas u. B. f.
Litauisch überall -me = -mas, -masi, z. b. és-me =
urspr. as-masi, véèa-me = ur&pr. vaghâ-masi u. s. f.
Gotisch. Primär -m, rest von -mas auß -masi, z. b.
33*
512 Verba. I. pers. dual.
I. person dualis.
271. Indogerm. urspr. Der dualis unterscheidet sich vom
plural durch Wandlung von m in v (vgl. d. pron. person. I.
plur. dual., z. b. altind. vajám, gotisch veis. dual, vi-t §. 266,
pg. 267); demnach primär -va-si, das im altbaktrischen vor
ligt, secundar -vas.
Altind. prim, -vas, z. b. praes. vdhâ-vas für *-vasi; secund.,
imperat, perf. -va, z. b. avahâ-va imperf., babkr-vd perfect.
u. s. f. für *-vas.
Altbaktr. primär, -vahi = ursprüngl. -vast, ser selten
vor kommend, z. b. praes. uç-vahi zu praesensstamm u. würz.
uç, vag (velle); secundar, meines wißens nicht belegt, war-
scheinlich *-va.
Griech. Die pluralform fungiert auch für den dualis.
Italisch und altirisch feit.
Altbulgar. überall -vi, z. Ъ. jes-vè, d. i. as-vasi. Diß vè
entstund durch einfluß des selbständigen pronomens vè (vá);
man hätte neben plural -mu ein *-vu erwartet. In der spätereu
spräche wird nach analogie der declination -va fürs masculinum
gebildet, -vè fürs femiu. und neutr.
Lit. -va, z. b. ês-va = urspr. as-vasi, véia-va = urspr
vaghâ-vasi u. 8. f.
Gotisch. Das primäre -vas für urspr. -vasi verliert das
an lautende v; so entsteht z. b. vigôs auß *viga-vas, grundf.
vaghâ-vasi. Das perfectum hat die endung verloren und lautet
auf den hilfsvocal auß, z. b. bêru, wol zunächst &\xQ>*béruv und
diß auß *babâr-vas; die secundare endnng -va ist gerade so
gebildet wie -ma im plural, z. b. vigai-va opt. praes. für
*vigai-v auß vaghai-vas.
Verba. П. pers. sing. 513
П. person singularis. §, 272.
Indogerm. urspr. Stamm des pron. pers. d. 2ten pers
ist tva (vgl. z. b. altind. tvâm , tvê u. s. f., s. §. 265). Diß
tva muß ursprünglich nach dem verbalstamme gestanden haben ;
als es mit demselben verschmolzen war, entwickelten sich je
doch schon in der Ursprache auß im verschidene formen. Das
perfect, hat die volste form bewart, nämlich -ta; vergl. griech.
-9a für *-та nach ff, z. b. ola-öa, wol auß *fotd-Tct, grundf.
vivûid-ta; altind. -tha, altbaktr. -tha und -ta (in vaês-ta für
*vaid-ta = o'o-&a) , vgl. lat. -e-ti. Dise formen laßen kaum einen
zweifei, daß -ta die eigentliche personalbezeichnung ist. Im
gotischen -t wäre dann die Verschiebung unterbliben (vgl. das
über tha-t-a gesagte, pag. 281). Disem -ta zunächst steht das
-dhi des imperative; im dh mag man eine nachwirkung des
einst vorhandenen v erkennen , z. b. hru-dhi imperat. aoristi,
würz, und aoriststamm kru (audire); as-dhi imper. praes.,
bhara-dhi dass. Auß vêd. -tat und latein. -tô(d) ist schwer
lich auf eine grundform zu schließen, da hier wol die analogie
der 3ten person ein gewirkt hat. Die gewönliche primäre form
ist -ei für -ti (vgl. suffix -vans, nebenform von -vant, §. 216,
u. a.), lezteres wol auß -ta, -tva; die Veränderung von -ti in
-si mag in dem streben die zweite person, -ti auß -tva, von
der dritten, ti auß -ta, zu unterscheiden iren grund haben;
also as-si (êaai), bhara-si (fers) u. s. f. Die secundare form
ist -s ; mi : -m = -et : -s ; z. b. a-bhara-s imperf. ; bharai-s
optat. praes. u. s. f.
Altind. Das perfectum hat -tha (villeicht auß -sta, vgl.
§. 123, 2, da sich nicht selten vor dem suffix der 2. sing, ein
s ein Stelt), z. b. k'ahdr-tha, würz, kar (faceré); v&t-tha für
*vaid-tha, würz, vid (scire); imperat. -dhi, das jedoch im ge-
wönlichen sanskrit nur nach consonanten bleibt, z. b. ad-dM,
praesensstamm und würz, ad (edere), nach vocalen aber zu At
wird (§. 125, 2), z. b. âjmu-M, praesensstamm âpnu, Wurzel
up (adipisci), vedisch aber noch çru-dht (xXv&i.), oder auch,
und zwar stäts nach praesensstammaußlaut a, weg fält, z. b.
tanií, praesensstamm tanu, würz, ta, tan (extendere); bhdra,
514 Verba. II. pers. sing.
§. 272. praesensstamm bhdra, würz, bhar (faceré). Nur vêdisch sind die
formen auf -tat, die aber merfacher function sind, z. b. vdha-tât,
mit deutlich verdoppelter personalbezeichnung; -ei ist die ge-
wönliche primäre form, z. b. bhdra-si; *dssi, darauß dsi; dtsi
auß *adsi (ad edere); die secundare form ist -s, z. b. imperf.
dbharas, optât, bhdrê-s u. s. f.
Altbaktr. Perfect -tha, in dadâ-tha (Bopp, vgl. gramm.
IIa, §. 453) zu perfectstamm dada, würz, da (dare), die as
piration des -ta erklärt sich (nach §. 139, 2) durch die Stellung
zwischen vocalen; -ta in vaês-ta, vôis-ta, würz, vid (scire);
imperat. -dhi, z. b. kerenûi-dhi zu praesensstamm kerenu, würz.
kor, kere (faceré), und, wie im indischen, one endung, z. b.
bara; primäre endung ist'-Ä», d. i. -si, z. b. praes. indicat.
bara-hi, conj. barû-hi = urspr. bhara-si, bharâsi; secundar -s,
z. b. barôi-s opt. praes., kerentô, d.i. *kerentas imperf., prae
sensstamm kerenta, würz, keret (couper, séparer, mit fra pro
duire, faire).
Altgriech. Die griechische endung -#a in oîa-&a, це-
&a, deren & wol durch die aspirierende kraft des vorhergehen
den s entstanden ist (§. 142 extr., pg. 175), gibt uns die äl
teste form des suffixes, nämlich -ta; ol<s-&a = altind. vê't-tha,
altbaktr. vaês-ta, got. vais-t, grundf. vivâid-ta. Im griechischen
findet sich aber auch außerdem nicht selten eine endung -<sd-a,
z. b. im homer, ßaty-ад-а, еХлу-а&а, coujunctiv; ¡iá/.oi-irt)«,
7TQO<pvyoi-<f&cc, optativ; т»#^-<т#а, (fij-aihcc, äol. ¿xsi-a&a, tpiksb-
tf#a, indicativ. Da wir etwas änliches in keiner andern spräche
finden, so kann diß nur eine speciell griechische neubildung
sein, die jedoch wol auß der zeit stamt, als das perfectum
überall noch seine ursprüngliche endung auf -ta, hatte, die sich
nur in oi<t-&a, ^tf-^a^erhalten hat, lezteres ist ebenfals urspr.
eine perfectform, vgl. altind. â'sitha für *âstha, 2. sg. perfecti
(§. 15, e). Nach der analogie diser formen scheint das <s$a
so gebildet zu sein, daß an die gewönliche form (z. b. e%stç)
nochmals jenes ta, nach ç zu d-a werdend, an trat.
Die endung des imperative -#» = altind. -dhi ist auch
hier in der älteren spräche häufiger als in der späteren, z. b.
Verba. П. pers. sing. 515
§. 272. latein. vel, sive); ai-r = latein. sis auß siê-s. Der imperar,
hat die endung -tu (wol -tû) = lateinisch to, vêd. -tat, z. b.
piha-tu = latein. piato , fu-tu (esto).
Ira alt i rischen ist das * der zweiten person, das hier
wol zulezt noch allein vorhanden war, auch in den primären
formen verloren, z. b. praes. bir, grundf. hhara-si, auß welchem
zunächst ein *beri-si, * bin's (vgl. latein. vehi-s), *biri gewor
den sein mag; der formen der verwanten sprachen wegen und
da auß lautende kurze vocale ser frühe zu schwinden pflegen,
mögen wir nicht bir auß *birî und diß, mit außfall des s, auß
biri-si (§. 170, 2) erklären, da das lautgesetz, nach welchem
s zwischen vocalen schwindet, höchst warscheinlich jünger ist,
als das, nach welchem das auß lautende i sich verflüchtigte;
conjunetiv bera, der imperativ entbert der endung wie in den
andern sprachen; in den temporibus seeundariis -tha (d. i. ta),
z. b. no-char-tka; nach dem kymrischen zu schließen ligt hier
jedoch ein suffigiertes pronomen vor.
Alt bul gar is eh. Es findet sich noch mit archaistisch er
haltenem i (§. 88, 3) die volle primäre endung ai, z. b. jest
für *jessi, grundf. as-si, ja-si für *jad-si; grundf. ad-si u. a.;
nach dem praesensstammaußlaute urspr. a ist diß -si in -cht
gewandelt, für welches si ein treten muß (§. 182, A. 6), also
z. b. vezesi = urspr. vaghasi.
s der secundaren form fält im slawischen nach dem auß-
lautsgesetze ab, z. b. aorist. simpl. by, d. i. *bus, altindisch
d-bhû-s, griech. sq>v-ç; veze, grundf. avaghas. Im imperativ,
d. i. im optativ, stehen formen wie vezi für *vezè auß *veze-s
d i. vaghai-s (§. 88, 8).
. Litauisch, st ist ser selten und völlig veraltet bei so
genanten bindevocallosen praesensformen , z. b. eis) zu würz.
i (ire); gelbst, würz, gelb (auxilium ferre; jezt lauten dise bei-
spile ein\, gélbi); die zweite pers. sing, endigt sich nunnier
überall auf i , älter ë , z. b. vezes (veheris), ë ist aber Vertre
ter eines früheren ai, so daß also auß der grundf. vagha-si
durch außfall des « zunächst *vaghai ward, welches nun re
gelrecht (§. 101, 1) in *veze, veil über gieng; auß der häufi
Verba. П. pers. sing. П. pers. plur. 517
gen endung -ajan wird also -ai für *-aji, z. b. tdikai auß §. 272.
*tdilcaji, *tdiltajë, *tdikajai für tâika-jasi (aptas; causal-
stamm tdikaja zu würz, tik aptum esse).
Gotisch. Das perfectum hat die endung -t d. i. -to
(§. 113, 1), z. b. vais-t, grundf. vivâid-ta, nam-t, grundform
nanâm-ta (würz, nam, capere), worin wir eine unregelmäßige
Vertretung eines urspr. -to erkennen; primäre endung ist -s =
-si (§.113, 1), z. b. vigi-s, urspr. vagha-si ; is für *is-s, grundf.
as-si; secundar -s = urspr. -s, das im gotischen bleiben konte
(§. 203, 3), z. b. vigai-s = urspr. vaghai-s. Der imperat. hat
keine endung, z. b. vig, bir, d. i. *vigi, *biri auß vagha, bhara.
H. person pluralis.
Indog. urspr. Nach den erhaltenen formen, latein. -На, §• 273.
altind. dualis -thas und der analogie der 1. pluralis -man so
wie der 3. plur. -anti zu schließen, lautete die II. plur. in
primärer form in der indogerra. Ursprache -tosí, secundar -tos
(vgl. masi mit -mas, -anti mit -ant); also z. b. primär as-tasi,
vagha-tasi indic. praesentis; secundar asjâ-tas optât, praes.,
avagha-tas imperfect. In disem -ta-si können wir nichts an
deres sehen, als die zwei mal gesezte pronominalwurzel der 2.
person 'du und du', d. h. 'ir*.
Altind. primär, -tha, eine starke Verkürzung mit schwer
zu erklärender unursprünglicher aspiration; secundar -ta, nur
durch nichtaspiratiou von der primären form geschiden, z. b.
bhdra-tha praes. indic; dhhara-ta imperf., bhdrê-ta opt. praes.
Der imperativ hat die selbe endung ta, z. b. bhdra-ta; vêdisch
lautet er aber auch auf -tat, d. h. zwei mal geseztes und mit
gedentem vocale versehenes pronomen. Das perfectum hat die
consouanten der endung völlig verloren, z. b. babhrd auß
babhar-d für *babhar-ta und diß auß *babhar-tasi. Zu disem
ba1>hr-d, k'akar-d (würz, kar eirundere), tutud-d (würz, tud
tundere) vgl. die völlig analog gebildete 1. 3. pers. sing., z. b.
1. tuttfda für *tutôd-ma, 3. tuto da für *tutôd-ta.
Altbaktrisch. Wie im altindischen; prim, -tha, z. b.
indic. praes. vaza-tha, ç-tJta, würz. n. praesensstamm as (esse);
518 Verba. II. pers. plur.
§. 273. secundar -ta, z. b. opt. praes. vazaê-ta, qhjâ-ta (würz, as, vgl.
§. 136, 2, pg. 165); imperat. çtao-la, praesensstamm çtao, würz.
çtu (laudare).
G riech, überall -те, rest von -tost und -tas, z. b. (péçs-ze,
¿a-re, ï-xe ; tpêçot-rs, sfy-xs u. s. f.
I tal. Latein, primar und secundar -tu auß *-tisi, z. b.
es-tis, era-tis, tutudis-tis ; das -tote des imperative ist noch
voller als das vêdische -tat und enthält offenbar den stamm des
pronomens zwei mal mit unverändertem t; die nicht empha
tische endung des imperative -te ist, wie griechisch -xs, altind.
-ta, verkürzt.
Oskisch kein beispil.
Umbrisch ist nur die 2. person pluralis imperativi nach
weisbar auf -tuta, -tutu, -tuto, z. b. fu-tuto , vgl. latein. es-tote
(meist bezeichnet jedoch dise endung die 3. person plural.).
Es entspricht diß -tuto volkommen dem lateinischen -tote. Die
genauere crklärung diser form ist schwing; umbr. -tuto, -tuta,
-tutu weist zunächt auf -tûtâ, d. i. tâtâ zurück, worin wir das
zwei mal gesezte emphatisch gedente pronomen der 2. pers.
sing, wol nicht verkennen können; wir faßen daher tâtâ =
tvâtvâ.
Altirisch -d oder -th, mit » vor sich, d. i. regelrechte
Wandlung eines älteren *-/i'auß *-tis, also wie im lateinischen;
z. b. beruh, d. i. *beri-tis, grundf. bharatasi praes.; cair-fid,
d. i. *car-bi-tis futurum; ro-gensi-d , d. i. *gensi-tis perfectum;
eben so im conjunctiv , z. b. berad = latein. fera-tis ; die tém
pora secundaria haben -the z. b. no-char-the*
Altbulgarisch. Überall -te, z. b. indicativ veze-te, optativ
vezc-te u. s. f.
Litauisch überall -te, z. b. vêéa-te, és-te u. s. f.
Gotisch überall -th, rest eines älteren *-tha, *-ta z. b.
praes. indicativ vigi-th, optat. vigai-th; perf. ind. vêguth auß
*vûg-tha, grundf. vavâgh-tasi, optat. vêgeith d. i. vâgjâ-tha,
grundf. vavâghjâ tas.
Verba. II. pers. dualis. Ш. pers. sing. 519
§. 275. wie mi auß ma, si auß sa, urspr. tva; ais secundare -t, wie
mi secuud. m, si secund. s, masi secund. тал u. s. f.; z. b.
vagha-ti (vehit), as-ti (est), praes. indic; vaghai-t, asjâ-t, praes.
optât, u. s. f. Der imperativ zeigt in den arischen und süd
europäischen sprachen eine vocativisch gedente personalbezeich-
nung und es mag eine derartige form bereits in der Ursprache
vorhanden gewesen sein, etwa ein *vagha-tâta (vgl. vêd. -tat,
latein. -tô(d), osk. -tûd, griech. -%a(%).
Al tin dis eh. Perfectum -a auß *-ta, z. b. lalhâ'ra auß
*babhâr-ta; primäre form ist -ti, z. b. bhdra-ti, ds-ti; secund.
-t, z. Ъ. hhdré-t, sjâ-t opt. praes.; dbhara-t imperfectum (im
perfecta wie djunak, zu praeseusstamm junag' , würz, jug'
iungere und änl. haben nach dem außlautsgesetze t verloren
und können also auch 2. sg. sein, wo s eben so abfallen muste).
Der imperat. hat vêdisch -tat, mit des nachdruckes wegen zwei
mal geseztem personalelemente der 3. pers. (vgl. übrigens die
selbe form als 2. sg. und 2. plur. ; offenbar hat die Überein
stimmung diser formen erst durch analogie statt gefunden) ; die
gewönliche endung des imperativs ist tu, z. b. bhdra-tu, ds-tu,
warscheinlich eine Veränderung eines älteren *-tam, nach ana
logie merercr seeundärer formen gebildet, oder es ist -tu ge
radezu Schwächung von *-ta.
Altbaktr. Wie im altindischen. 3. sg. perf. -a, z. b.
vaêda = altind. vê'da, griech. j-oïâa , got. vait, grundf. vivâida
auß *vivaid-ta; primär -ti, ¿. b. bara-ti, aç-ti; secundar -t (§.
133, 2), z. b. barôi-t, qhjâ-t, optât, praesentis; imperat. -tu,
z. b. bara-tu.
Griechisch. Perfectum wie ira arischen, z. b. kêloms,
grundf. n'râika für * rirâik-ta.; primäre endung ist -т», erhalten
in ¿a-ri, dor. TÍ&i¡-Tt; nach der regel (§. 148, 1, с) wird je
doch -и zu -tf», daher ní&i¡-ai; so auch in homerischen con-
junetiven wie s%t¡-ai, kaßtj-öi u. a. Die so genanten binde-
vocalischeu formen stoßen <s auß, (pêqei auß *<psQs-di, conj,
уесу auß *(psct¡^(Si. Das r der secundaren form muß nach
dem außlautsgesetze (§. 149) hinweg fallen, daher <piçot-(r),
opt. praes., grundf. bharai-t; 1<çsqs-(t), imperf. , grundf. a-bhara-t.
Verba. Ш. pers. sing. 521
Das -гш des imperativs, z. b. ï-гсо, sd-rw, <реое-гш, für *-тшт, g. 275.
entspricht dem vêdischen -tat.
Ital. Latein. Überall -t auß -ti, also die primäre form
für die secundare, wie oft in den sprachen, auch im perfec-
tum, z. b. es-t, vehi-t, erat, sie-t, dedi-t; in der älteren und
der Volkssprache (spätere inschr.) war diß t wol schwach hör
bar und daher bisweilen als d erscheinend , z. b. feci-d, exea-d,
häufiger noch völlig geschwunden, z. b. dede. Das -to des im
perativs steht für älteres *-tôd, vgl. osk. -tûd, giiech. -ъш(%),
vêdisch -tat, z. b. vehi-to = altind. vdha-tât.
Oskisch. Wie lateinisch; z. b. ist = latein. es-t; staï-t
= latein. ste-t: fefacus-t, latein. feceri-t; nach vocalen, beson
ders im altoskischen, meist zu d erweicht, wie bisweilen im
latein., z. b. fefaci-d, opt. perfecti; dede-d, indic. perf.; im-
perat. -tud, d. i. -tûd — lat. *-tô(d), vêd. -tat, z. b. es-tûd
es-tûd = latein. es-tô(d), gnindf. as-tât; lîcï-tud, lici-lûd =
latein. lice-tô(d) u. a.
Umbrisch wie latein. und osk., nur ist das t mer als im
latein. dein Schwund unterworfen (§. 1G0 extr.). Beispile: es-t
es-t = latein. es-t; t í ci- 1 = latein. dece-t; si = latein. siê-t;
fus-t neben fus(t), latein. fueril; ter a dersa dirsa = latein.
*dida-t, 3. sg. conj. praes. (det) u. a. Imperat -tu = osk.
-tûd, latein. -tô(d), z. b. purta-tu i>orta'tu = ^ porta-to.
Im iimbrischen findet nach Schwund des auß lautenden vocales
des verbalstammes vor disem -tu des imperativs assimilation des
nun vor -tu tretenden consonanten statt, z. b. sub-ah-tu für
*-ag-tu, *-agitu = latein. sub-igi-to; ter-tu, darauß tetu,
titu, diretu darauß ditu durch volständige assimilation von r
an t, *dir-tu auß *did-tu und diß auß *didi-tu = latein.
*didi-to (dato); sestu, sistu für *sist-tu auß *sùti-tu = lat.
eisti-to ; ku-vertu co-vertu auß * coverti-tu — lat. con-verti-to ;
doppelconsonanten werden bekantlich im umbrischen nicht gra
phisch bezeichnet (§. 160). Dergleichen formen dürften dem
vulgären latein villeicht nicht fremd gewesen sein, da sie wol
nur durch flüchtige außsprache auß den vollcreu hervor ge
gangen sind.
Verba. III. pers. sing. Ш. pers. plur.
mÀ
524 Verba. Ш. pers. plur.
276. tiv imperfecti bare-n, grundform bhara-nt; imperativ -ntu z. b.
bara-ntu.
Anm. Spiegel (Beitr. II, 36) fürt 3. pl. pcrfecti activi auf -are an,
z. b. bawr-are (tulerunt) für *babhr-are (§. 135, 3), *babhar-are,
würz, bhar; iririth-are (mortui sunt), würz, irith. Es unter-
ligt keinem zweifei, daß z. b. von lawrare die grundf. *babhar-
as-anti und daß also -are ein rest der 3. pl. praes. indie, der
würz, as ist. Auch die von Spiegel (Beitr. II, 34) mit geteilten
3. pl. optât, auf -res, -ris, -re z. b. hjâ-re, würz, as (esse),
optativstamm des praesens hjâ, urspr. as-jâ; daithjâ-ris , opta
tivstamm daithjâ , grundf. dadh-jâ, würz, dha (poneré, creare)
u. s. f., sind als Zusammensetzungen zu faßen. Diß -ris, -res,
-re kann nichts anderes sein als rest von -s-ant, 3. pluf. der
würz, as, vgl. -re als 3. plur. act. perfecti und -re als 3. plur.
medii perfecti, obgleich außer disen fallen die wandlung von s
zu r dem altbaktrischen fremd ist. Vgl. die unliebe bildung der
3. plur. medii des perfects im altindischen; ferner die verein
zelte wandlung von « zu r im italokeltischen mediopassivura
und , was die anwendung der 3. plur. des hilfsverbum as betrift,
den häufigen gebrauch von -aav im griechischen.
Griech. Primär -avr*, -vr», z. b. »-ätf*, d. i. i-anti, prae-
sensstamm u. wurzel t (ire); yécovat, d. i. ipéçowt, dor. er
halten, praesensstamm urspr. bhara; perfect, z. b. IsXoin-äat,
grundf. rirâik-anti, mit erhaltener primärer endung wie im alt
baktrischen. Secundar -ev, -v = urspr. -ant , -nt, z. b. opt.
praes. shv, d. i. *èa-je-vt, urspr. as-jâ-nt, (pégot-ev; imperf.
£(ftqo-v u. s. f. Imperat. -vxw-v, dorisch auch -viro», z. b.
ipsQÓ-vtiav, dor. <p£QÓ-vTb> ; das v ist zusatz, wie oft im auß-
laute, -Wim aber = -ntât.
Die endung -tw-aav ist neubildung, Horn, kent sie noch
nicht; sie ist auß dem singular gebildet, durch anhäugung von
-aap für -sant, rest von *as-ant, 3. plur. der würz, as (esse).
Das selbe -aav wird bekantlich häufig an gewant zur bildung
der 3. plur. optat , wie íaraíi¡-aav, drfoít¡-aav u. s. f., ja so
gar ety-aav für das ältere ¡oraïev, ôtôoïev, shv.
I tal. Lateiu. -nt für -nti, z. b. ve-hu-nt, älter veho-nti,
grundf. vagha-nti; urspr. -anti findet sich nur in s-unt, d. i.
Verba. III. pera. phir. 525
III. person du al i s.
§. 277. Pa in den vor ligeuden sprachen die 2. und 3. dualis stark
auf einander ein gewirkt haben, so ist eine urform für eine
jede diser personen fast nicht zu erschließen. Beide scheinen
auf eine primäre grundform -ta-si hin zu weisen, der sich also
ein secundares -tus zur seite stellen würde.
Alt ind. Primär -tas (vgl. d. 2. pers. pl. -thas) ; das per-
fectum zeigt -atus (vgl. d. 2. pers. pl. -athus); secundar und
im imperativ -tum (vgl. d. 2. pers. plur. tam) , z. b. praesens
bhdra-tas , s tas; pcif. babhrátus; imperf. dbhara-tâm , aorist
Verba. III. pers. dual. Medium. 527
r
Medium. ГО. pers. plur.
Partikel und anlaut des verbum, z. b. parsivezu 'ich fare mir §. 287.
nach hause1; seltner findet beides zugleich statt, also z. b.:
sing. 1. vezii veho aber vezus auß veiu'si vehor
2. vezl vehis vei.es auß veiesi veheris
3. veza vchit vezas auß veza-si vehitur
dual. 1. vézava vezaros auß *vézavasi
2. vézala vézalos auß * vézatasi
plur. 1. vézame vehimus vézamés auß * vézamesi vehimur
2. t)¿i«/e vehitis vézales auß * vézalesi vchimini.
Die grundf. sind auß dem bisherigen leicht ersichtlich , z. b.
1. sing, vezus, grundf. vaghâmi svam (im slawischen ligt der
aecusativ deutlich vor) ; 2. singul. vezes, grundform vaghasi
svam h. s. f.
Dasselbe verfaren fand in den italokeltischen sprachen
statt, nur war hier der anschluß des pronomens ans verbum
fester und wandelte sich das s, der rest des an geschmolzenen
casus von sva, fast durchauß in r (mit einer einzigen auß-
namc). Diß fand auch in den sprachen statt, welchen sonst
der lautübergang von *■ zu r fremd ist.
Praes. indic. sing. Latein. Hier ward auß 1 . * amóse, amo-r.
2. *amas-ise, amaris , mit hilfs vocal i am außlaute des
verbum , der einzige fall mit (durch dissimilation) erhaltenem s
von sva.
3. *amat-use, amatur mit hilfsvocal u.
Plur. 1. * amamus-use , amamur , eines der beiden gleich lau
tenden elemente verlor Sich (2. amamini, eine participialform,
s. §. 220, pg. 336, mit auß gelaßenem estis, die nun für alle
genera steht, wie z. b. die adjeetiva mit consonantisch auß
lautenden stammen im nominat. sing. Der singular dises par
ticipe hat sich im imperativ archaisch erhalten, in fällen wie
praefa-mino , progredi-mino, indem sich die imperativendung -o
mit dem stammaußlaute -o(s) mischt). 3. *amant-ase, amantur
mit hilfsvocal u.
Eben so ward z. b. im imperfectum 1. sing, amabamse zu
amabar ; im optativ 1. sing. *amemse zu amer; im imperativ
* amase zu amare, *amatose'¿u amalor , *amantose zu amanlor ;
538 Altital. u. Altirisches medium. Modus.
§. 287. amaminor ist nach diser analogie gebildet, vgl. den singular
des imperative auf -mino. Ritschi (Rhein. Mus. für Philol.
N. F. XVI. pg. 305), erklärt die form auf -minor für 'traditio
nelle fiction*, anstatt des allein richtigen -mino.
Daß О s к i seh und Umbrisch die selbe bildungsweise be
saßen, beweisen formen wie osk. sa karat er, d. i: lat. sacratur;
vineter = latein. vincitur ; umbrisch emantur = lat. emantur;
herter, 3. sing, praes. zu wurzel her (velle).
Eigentümlich ist im umbrischen die 2. 3. sing, imperativi
medii auf -mu, -mu und die 2. 3. plur. imperativi medii auf
-mumo (also wol altumbr. mumu); z. b. persni-mu (geschriben
persnimu, *persnihmu, persnihimu), plur. persni-mumo
(geschriben persnimumo, persnihimumo) vom stamme persni
(precari; z. b. im partie, persni-s für *permi-to-s precatus),
welche ich nicht zu erklären weiß. Es erinnert diß -mu, -mumo
an das lateinische -mino und dürfte daher wol von einer par-
ticipialform auß gegangen sein.
Zu dem italischen stimt das altirische, z. b. 1. pers.
sing, -u-r = lat. -o-r ; 2. -*-r, -e-r, vgl. d. activ; 3. -thar =
latein. -tur , •/.. b. berthar = latein. fertur , scribthar = latein.
scribitur , fut. îcefidir (salvabitur) -fidir = latein. -bitur; l.plur.
-mar (-mir, -mer), z. b. berammar = latein. ferimur (2. plur.
scheint ein partieipium auf -ta im nomin. plur. mase, zu sein;
die endung ist -id, d. i. *-idi, *-ithi auß *-iti, älter wol ati ;
jedes falles ist auch im keltischen dise person, wie im itali
schen, auf eine von den übrigen verschidene weise gebildet);
3. plur. -atar, -etar, iter, -itir, d. i. * -antar u. S. f. (§. 173,
1), z. b. scrlbatar = lateinisch scribuntur; bertar = lateinisch
feruntur u. s. f.
Moduselemente.
§. 288. Der sitz der moduselemente, d. h. der lautlichen außdrücke
für die beziehungen des conjunetivs und optativs, ist im indo
germanischen zwischen dem außlaute des verbalstammes und
dem anlaute des Personalpronomens. Der imperativ und der
imperativisch gebrauchte conjunetiv im arischen haben teilweise
Modus. Conjunctiv. 539
besondere, gedente formen der personalend ungen. Diß ist be- §. 288.
dingt durch die in disem falle vocativische natur der lezteren
und nicht als wares moduseleinent zu betrachten.
Der indicativ hat kein moduselement, die Verbindung
des verbalstarames mit der personalendung ist zunächst eben in
dicativ, z. b. indog. urspr. praes. as-ti, bhara-ti, tanau-ti;
perfect, babhâr-ta; aorist a-vida-t u. s. f.
Eben so wenig hat der imperativ ein moduselement, da
er nur durch die vocativische function der personalendungen
sich vom indicativ unterscheidet und überhaupt kaum unter die
modus gerechnet werden kann (streng genommen ist eigent
lich auch der indicativ kein modus, da er kein moduselement
hat), z. b. as-dhi, praesensstamm und wurzel as; kru-dhi,
aoriststamm und würz. kru.
Der conjunctiv, welcher der nordischen abteilung un- §. 289.
seres sprachstammes felt, hat a als dement; a ist ein in der
stambildung ser häufig gebrauchtes element (s. о. §. 225), ale
pronominalwurzel ist a demonstrativ. Mit dem stainniaußlaute
a verbindet sich das о des conjunctivs zu d. Die personalen
dungen des conjunctivs sind die primären; z. b. indog. urspr.
praesensstamm bhata praesensstamm as
sing. 1. bharâ-mi asa-mi, warscheinlicher aber asá-mi
2. bharâ-si asa-si
3. bharâ-ti asa-ti
plur. 1. bharâ-masi asa-masi, warscheinlicher asâ-ma-si
2. bharâ-tasi asa-thasi
3. bharâ-nti asa-ntî.
Wir halten die ersten personen sing, und plur. as-dmi,
as-â-masi für warscheinlicher als as-a-mi, as-amasi, weil vor
den personalendungen der ersten personen sing., plur., dual, a,
mag es conjunctivelement oder außlaut des tempusstammes
sein, in den vor ligenden sprachen in der regel gedent (oder
gesteigert) erscheint. Deshalb können tempusstämme auf a in
disen personen den conjunctiv nicht vom indicativ unterschei
den nachdem dise denung des a zu â und die zusammenzie
hung des conjunctivelementes mit dem stammaußlaute a ein
540 Modus. Coiijunctiv.
^
Modus. Conj. ; Osk., Umbr., Altir. Optat.; Ind. iirspr. 543
optativ, der doch villeicht größeres recht auf dise formen hat; §• 289.
*portâ-jâ-t auß partajajâ-t).
Im lateinischen scheiden sich also auch die 1. personen des
conjunctive von denen des indicative.
Vereinzelte formen eines conjunctiv aoristi scheinen fuam,
fuas, fuat, fuant zu sein, wurzel und aoriststamm fu; vergl.
perduam , creduam.
Oskisch 3. plur. praes. deicans — latein. dîcant und
um bris с h 3. sg. façia = latein. faciat; tera, dersa, dirsa
= latein. *didat (wofür det gilt); habia = latein. habeat;
3. plur. dtrsans , dirsas = *didant; arhabas = lat. adhibeant;
3. sing. pass, emantur = lat. emantur, also in beiden sprachen
wie im lateinischen.
Altirisch (vgl. Stokes in Beitr. Ill, 51 flg.). Imaltiri-
scheu erscheint a (ursprünglich â) nicht nur vor den personal-
endungen, wie im italischen, sondern der a-laut beherscht durch
vorwärts wirkende assimilation (§. 74, 2) auch die personal-
endungen selbst, z. b.:
Sing. 1. he ram (feram)
2. bera (feras)
3. bera (ferat); conro-chra (amet, von einem ab ge
leiteten verbalstamrae) ; als imperativ
berad , carad;
plur. 1. beram (feramus, seltner -em, z. b. naseichem,
ne sequamur)
2. barid (feratis) manhätteeeraderwart.; vgl. bad (sitis)
3. barat, berat (ferant).
Medium (der function nach passivum) z. b. 3. sing, barthar,
berar (auß *berthar, älter *berathar, berâthar, §.173,3), dise
form dient auch als imperativ.
Optativ.
Indogerm. urspr. Das element des optativs ist jâ, an §. 290.
tempusstämmen aber, welche auf a außlauten, l. Beides, jâ
und i, ist offenbar seinem Ursprünge nach identisch und scheint
ersteres eine Steigerung, lezteres eine Schwächung von ja zu
35*
544 Modus. Optativ; Ind. Urspr., Altind.
290. sein ; ja ist ciu iu der stambildung außerordentlich häufig ver-
wantes element (§. 222. 223) und als wurzel des pronomen
relativum in unseren sprachen zur bildung des optativs be
sonders nahe ligend. Der optativ hat die secundaren personal-
endungen. Demnach lautete z. b. der optativ praes. activi von
praesensstamm as praesensstamm bhara
sing. 1. as-jâ-m bhara-i-m
2. as-jâ-s bhara-i-s
3. as-jA-t bhara-i-t
plur. 1. as-ja-mas bhara-i-mas
2. as-jd-tas bhara-i-tas
3. as-jâ-nt bhara-i-nt.
Das medium lautete z. b. 1. sing, as-jd-ma , bharai-ma; 2.
sing, asjd-sa , bharai-sa, 3. sing, asjd-ta, bharai-ta u. s. f.;
der optativ perfecti activi z. b. 1. sing, bha-bhdr-jd-m u. s. f.
Altindisch. Nach dem stammaußlaute a steht i, außer
dem jd als optativelement ; vor den endungen des medium wird
jd in î zusammen gezogen (§. 15, c, pag. 28) und diß î vor
vocalen hier in ij gespalten (§. 14, c; §. 15, a).
Praesensstamm as praesensstamm bibhar
act. sing. 1. s-jd-m med. bibhr-ij-a
für *as-jd-m (act. bibhr jd'-m)
2. s-jd-s bibhr-î-thâs
3. s-jd-l bibhr-i-ta
dual. 1. s-jd'-va bibhr-i-vahi
2. s-jd'-tam b(bh r-îj-âth dm
3. S'jd'-tdm bibhr-îj-dtâm
plur. 1. s-jd'-ma bibhr-i-mahi
2. s-jä -ta b(bhr-i-dhvam
3. s-j-us(i\4 *sjdr,•'; bibr-i-ran
Praesensstamm bhara
act. sing. 1. bhdrêjam, d. i. med. bhdrêj-a
*bhara-ij-am für *bhara-ij-a (s. U.)
(s. u.) '
2. bhdrê-s , d. i. bháré-thás
* bhara-i-s
>
Modus. Optativ, Altindisch (precativ). 545
§. 290. Als medium gilt eine form des aoristus. compositum, welche
das s nur vor t, th der personalendung der 2. 3. sing, dualis
zeigt, z. b. von aoriststamm das, wurzel da (dare)
Sing. Plur. Dual.
1. dâs-îj-a dâs-î-mdhi dâs-î-vdhi
2. dâs-î-s't'hâ's dâ-s-î-dhvdm dâs-îj-â' sthâm
3. dâs-î-s'td dâs-î-ràn dâsîj-a stâm.
Die dritte person plur. findet sich vêdisch mit noch vol
lerer form des an gcsezten hilfsverbum, z. b. man-strata , wo
-rata rest von -santa ist; mans ist aoriststamm zu würz, man
(cogitare).
Die altindische spräche des vêda hat aber noch regel
mäßige optative der versclüdenen aoristbildungen, gebil
det vom aoriststarame wie der optativ praesentis vom prae-
sensstamme, so daß sich die sanskritischen precativformen deut
lich .als secundare bildungen, durch überhandnemeu einer be
stirnten analogie entstanden, erweisen.
Aoriststamm vôk'a auß *vavak'a (§. 6, pag. 17).
Act. sing. 1. vôk'êjam auß *vavak a-ij-am , urspr. *vavaka-i-m
(vgl. den optativ praes.).
2. vôk'ê-s auß * cavak'a-i-s , eben so die folgenden.
3. vok'ê-t
plur. 1. vôk'ê-ma
2. vôk'ê-ta
3. vôk'ê-jus auß *vavak'a-ij-ant, urspr. * vavaka-i-itt.
Medium vôk'êja, vôk't'-t/iâs, vôk'ê-mahi u. S. f. wie das
praesens der stamfornien auf o; eben so gamejam, games vom
aoriststamme дата (3. sing, dgamat), wurzel gam (ire). Eben
so gebildet ist sthèjam. von wurzel stha (stare), deren wurzel-
außlaut überhaupt als stammaußlaut behandelt zu werden ptlegt.
Die auf deu wurzelaußlaut auß lautenden aoiiststämme wer
den ebenfals wie im praesens behandelt, sie nenien demnach
das optativelement jâ an, z. b. bhûjâ-ma, bhû-jâ-s, bhû-jâ-t
u. s. f.; aoriststanim bhû (3. sing, indic. d-bhû-t), wurzel bhu
(fieri, esse).
Eben so ward der optativ perfecti gebildet, z. b. act.
>
*
Modus. Optativ; Altbaktr., Griech. 547
1. sing, çuçru-jâ-m, 2. sing, çuçru-jâ-s, 3. sing, çuçru-jâ-t U. S. {.; §. 290.
3. plur. çuçru-jus, pcrfectstamm çuçru (3. sing. act. çuçrâ'va),
wurzel cru (audire). Medium, z. b. 2. sing, vawt-î-thâs , 3. sing.
vavrt-î-ta, 1. plur. vavrtî-mahi u. s. -f., wie im praesens mit г
für jâ, perfectstamm vavart (3. sing. act. vavdria) , wurzel
vart (verteré).
Altbaktr. Die optativeleraente sind die selben wie im
altindischen (die 3. plur. aber endigt auf -en für -ent, d. i.
•ant, nicht auf -us; lezteres ist etwas speciell altindisches).
Praesensstamm as praesensstamm bara
activum activum medium
Sg. 1. qh-je-m f baraj-a
daidh-jâ-m zu prae-
senst. dad, würz, da
2. qh-jâo, d. i. s-jâ-s barCi-s baraê-s'a
3. qh-jâ-t, med. daith-î-ta*) barôi-t baraê-ta
1. qh-jâ-ma baraê-ma barôi-maidhP
2. qh-jâ-ta baraê-ta !
3. qh-jè-n, daith-jâ-n*) baraj-en 9
Eben so bildet sich der optativ des aorists, z. b. 2.
sing. act. bu-jâoj d. i. bu-jû-s; 3. sing, bu-jâ-t, 1. plur. bu-jâ-ma,
2. plur. bv-jâta, 3. plur. bu-jä-n , wurzel und aoriststamm bu
(esse); 2. sing, g'am-jâo, 3. sing, g'am-jâ-t, wurzel und aorist
stamm g'am (ire) U. a.
Griech. Dem arischen und ursprünglichen jâ entspricht
im griechischen n¡, im medium ist auch hier nur * gebliben;
nach dem ursprünglichen a der tempusstämme steht überall *
als optativelement, z. b. optat. praes.:
activum activum medium
praesensst. ig praesensstamm ôtôo
sing. 1. sïqv, d.i. *¿a-jtj-(t otoo-ít¡-v oido-í-[it¡v
2. eXijç, d. i. *èa-ji]-ç dtôo-îi]-ç ôiôo-ï-o, auíi
ôtôo-i-do
3. etc, di- i. *ía-ji¡-t diôoît/ ôtâo-î-го
Tempusstämme.
§. 291. Perfectstamm. Als die indogermanische spräche noch
auf der ältesten stufe morphologischer form stund , war natür
lich die wurzel zugleich wort, also auch tempusstamm. Auf
diser stufe besizt die spräche, um die beziehung der Steige
rung auß zu drücken, kein anderes mittel als die widerholung,
zunächst die Verdoppelung der wurzel. So existierte demnach
z. b. neben einem vid auch ein vid vid. Die function der Ver
doppelung ist stäts im algemeinen die der Steigerung, welche
aber ser verschidene, später gesonderte beziehungen umfaßt,
so z. b. die intensive und iterative beziehung, welche sich
später in den verbis intensivis entwickelte; dise beziehung ist
in den reduplicierten aoristen noch deutlich warnembar. Die
beziehung der dauer bezeichnet die Wurzelverdoppelung in den
reduplicierten praesensstämmen ; die der vollendeten handlung
im perfectum. Wir nemen also an auf grund der wirklich vor
ligenden formen des indogermanischen perfects , der gesetze des
sprachlebens überhaupt und der analogie der sprachen, die auf
älteren formstufen stehen gebliben sind, daß die älteste form
des perfectstammes auß der doppelt gesezten wurzel bestund,
Perfectstamm; Ind. urspr. 553
a haben , auf einen einfachen consonanten auß lauten und mit §. 291.
einem einfachen, in der reduplicationssilbe nicht veränderten
consonanten an lauten, schwächten in den formen, welche die
Steigerung nicht haben, das a der Wurzelsilbe zu *', stießen
aber sodann den wurzelanlaut auß (wie ja überhaupt die spräche
zwei gleichen elementen, die sich folgen, abhold ist) und zo
gen dann das a der reduplicationssilbe mit dem г der Wur
zelsilbe zusammen, z. b. wurzel tan (extendere), perfectstamm
latan oder tatan, plural, und medium * tatin, darauß *tain, •
d. Í. Ich.
Wurzeln auf a (gewönl. als â an genommen) haben in der
1. 3. person sing, anstatt des zu erwartenden â, das in vêdi-
schen formen oft noch erscheint, au (wie im nomin. acc dua-
lis vêd. â, sanskrit au) worin wir nur eine secundare trübuug
des â erkennen können, z. b. wurzel da (dare), 1. 3. sing,
perf. védisch dada, auß *dadâ(m)a, dadâ(t)a , im sanskrit
aber dadâu. Der außlaut a diser wurzeln fält vor allen voca-
len, sogar vor dein secundaren hilfsvocale i hinweg. Die 2.
sing. act. med., 1. plur. dual. act. medii und 2. 3. plur. medii
haben nämlich stäts oder meist im sanskrit, weniger aber im
altindischen des veda, einen demnach spät erst entwickelten
hilfsvocal i zwischen perfectstamm und personalendung. Beispil:
Activum Medium
sing. 1. tutod-a tulud-e
2. *tutot-tka, sanskrit tutôd-i-tha tulut-s'ê', sanskr. tutud-
(mit beliebiger betonung, i-j'ê'
woran das secundare der
form leicht zu erkennen)
3. tutod-a tutud-ê'
plur. 1. *tutud-md, skr. (utud-i-md; dual. * tutud-mdhê , sankrit
tutud-i-vd tulud-i-mdhê ; dualis
tutud-i-vdhê
2. tutud-d; dual, tutuddthus * tutud-dhve , sanskrit
tutud-i-dhve ; dualis
tutud-athê
3. tullid ús ■ dual, tutud-dlus tutud-i-re ; du. tutud-â'tê.
556 Perfectstamm ; Altind., Altbaktr.
durch s; eine analogie, die wol von den häufigen wurzeln und §. 291
stammen auf dentale, wie z. b. nineta-fiat , Wurzel ni&, iren
außgang genommen hat; z. b. nê-nfave-xm, wurzel nXv.
Alles einzelne überlaßen wir der speciellen grammatik des
griechischen.
Lateinisch. Das perfectum im lateinischen teilt die re
duplication und die endung ti, urspr. ta d. 2. sing, mit den
perfeetformen der übrigen sprachen; den außlaut des perfect-
stammes hat es jedoch nur in wenigen veralteten formen un
verändert bewart, z. b. in den mit dem perfectstamm zusam
men gesezten formen , wie (fe-)fac-so , (fe-)fac-sim, (fe-)fac-sem,
vgl. osk. fefac-ust. Außerdem tritt ein * au den außlaut des
perfectstammes, z. b. in *fefaci-siêm, darauß *fefici-siêm , *fêci-
siêm , fece-rim ; *fefaci-sam , d. i. *fêci-sam, fêce-ram , welche
form aber ebenfals nur in Zusammensetzungen erhalten ist ; im
indicat. perfecti ligen nur formen des perfectstammes auf ù vor,
z. b. 2. sing, fêcis-ti auß *fefacis-ti, *feficis-ti, vgl. tutudis-ti
(die vereinzelte Schreibung -eisti ist unrichtige Verwechslung
der positionslänge mit г = ei ; vgl. kürzungen wie ecripati für
scripsisti, duxti für duxisti und dergl., welche deutlich für die
kürze des i zeugen); 2. plur. fêcis-tis, der 2. sing, völlig ana
log; 3. plur. fêcer-unt (fecêrunt ist spätere denung, vgl. altlat.
dedro = dederunt) , d. i. *fêcis-onti auß *fefacis-onti. Die
3. sing, hat in der älteren spräche die endung -U, et, z. b.
dedet, dedê, fuel, fuît; für die länge des г und « zeugt,
außer der meßung der dichter, auch die Schreibung -eit, z. b.
redieit, dedeit u. a. Diß -eit, -et, -it dürfte doch nur auß ei
ner allerdings ungewönlichen Wandlung von -ts-t zu erklären
sein. Das -г, -ei der ersten person sing, faßen wir für älteres
-eim, auß lautendes m ist bekantlich im alten latein ser flüch
tig, übrigens ist ja auch fero = *ferômi; dises -eim muß für
*-is-m stehen, so daß also für den verlust des s ersazsteigerung
ein getreten wäre. Die 1. plur. -imus hat entweder das s
nicht an genommen, oder es steht, trotz des i, -imus für
-tsmiie, wie cämena (neben carmen) für casmena, Wurzel cae,
altind. cas, cams (narrare, dicere). Die älteren formen des
36*
560 Perfectstamm. Latein.
§. 291. teilen rcduplicierten stamme dersic , d.i. ¿lidie, wurzel die (di-
cere), pepurk, pepersc, laßen, wie die oskischen formen, dar
auf schließen, daß das futurum exaetum und andere auf dem
perfectstamme beruhende formen wirklich vom perfectstamme,
nicht aber von der wurzel gebildet wurden; so ergeben sich
noch auß dergl. ab geleiteten formen vert (verteré), fac und an
dere als perfectstamme mit verlorener reduplication.
Altirisch. Von einem nicht mittels Zusammensetzung ge
bildeten, reduplicierteii perfectum haben sich im altirischen nur
spuren erhalten, z. b. tair-chechuin (praedixit), d. i. *cecuni
(vgl. latein. formen wie cecini); tair-chechn-alar (praedixerunt),
d. i. * cecan-antar (medium) zu wurzel can (dicerc, docere),
praes. tair-clian-im (tair = do air, zwei praepositionen), vgl.
die ältere praesensform in for-скип (doceo), chun = *cunu
auß *canu; cachain, d. i. *cacani in form und function =
latein. cecinit auß *cacanit; ce-chaing (ivit), vgl. das ahd. giang
auß *gei-gang; gallisch dede (inschr.) = latein. dedei-t , war-
scbeinlicli von einer wurzel da, die, wie im latein., da (dare)
und dka (poneré) zugleich vertritt u. a. , die aber noch zu
vereinzelt sind um die form des perfects mit einiger Sicher
heit erschließen zu können. Nur für das auß lautende t des
perfectstammes scheinen dise formen zu zeugen, welches dem
lateinischen bisher außschließlich eigen zu sein sebin, nunmer
aber, wie so viles andere, sich als italokeltisch erweist. Ganz
den lateinischen perfecten auf i mit verlorener reduplication
entsprechend sind formen wie die medialen cluinethar (audivi%
cluinetar (audiverunt), welche auf einen perfectstamm cluni für
' ceduni von wurzel dun , Weiterbildung von cht, hin weisen.
Im Slawischen und Litauischen ist das perfectum spur
los verschwunden.
Gotisch. Nur die stamverba bilden ein einfaches perfec
tum , die ab geleiteten setzen das perfectum zusammen (s. u.).
In der regel ist entweder die reduplication oder die Steigerung
des wurzelvocales gebliben, ersteres bei nicht steigerbaren ver-
balstämmen (a -\- 2 consonanten oder höchst gesteigerter wur-
zelvocal). Selten ist reduplication neben Steigerung des wur
Perfectstamm. Got. 565
L 1
Einfacher aorist. Altind. 569
die ältere spräche kent SQlche bildung auch von consonantischen §. 292.
wurzeln. Es werden alle modus gebildet. Beispile. 1. Aorist
stämme auf den wurzelaußlaut.
Activum Medium
Sing. 1. S~ihp>, grdf. a-dhâ-m; ê-&é-/*ip>; hj-fiyv, würz. lv '
e-(pv-v;virz.&e,\\rz.<pv
2. e-d-r¡-c *ë-&e-<So, darauß ë&ov
3. s-&i¡ ê-д-в-хо; lv-го; Xéx-ro, würz.
fay; i'-fiix-то, würz, (му ; <oç-ro,
wurz. ôç; nál-го, Würz, пак
Plur. 1. ê-&t-i*ev, grundform ¿-iH-[ie&a
a-dha-vias
2. ê-Эе-те ê-os-a-frs
3. ¿-ßa-v, s-q>v-v iî-&e-vto
Л nui. e-&s-0av u. a. sind zusammen gesezt.
Conjunctiv &ш auß * У-е-ы-((м) ; Щс auß *#е-е-«н u. s. f.;
opt. &t-ít¡-v u.s. f.; imper. {ïê-ç auß *#«-#»; xlv-^t, 2. plur.
xfal-ve u. s. f.
Redupliciert ist z. b. 2. sing, imper, xéxiv-it-t, 2. plur.
х«хЯи-те.
2. Aoriststämme auf ursprüngl. a, z. b.
Activum Medium
Sing. 1. Ü-fano-v, grundf. a-lipa-m, s-Xinó-(*i¡v u. s. f.
wrz. fan; ê-<pvyo-v, wrz.
tpvy; s-faxßo-v, wurz. laß
2. £-Я*7г«-с *¿-fant-ao darauß s-fanov
3. s-fan-s u. s. f. i-fans-To u. s. f.
Plur. 3. ê-fano-v i-fano-VTO.
Die modus werden gebildet wie im praesens.
Reduplicierte aoriste dieser bildung sind z. b. Üemov, in
der regel one augment slnov für * ê-ps-fsno-v , ftjsno-v = ult-
indisch d-vôk'a-m auß * a-vavalc a-m , Wurzel fen, urspr. vak ;
s-ne-q>vo-v, mit verflüchtigtem wurzelvocale, wurz. <psv ; è-nè-
ipçaôo-v, wurzel (pçaô u. s. f. (nach G. Curtius gibt es 32 re
duplicierte aoriste im griechischen, darunter 11 mit intensiver,
7 mit causativer beziehung).
572 Einfacher aorist. Latein., Altbulg.
§. 292. Anm. In folge der bildung des praesensstammes auß der wurzel
mit oder one außlaut о (one anderweitige znsätze) fallen в-щ-v,
s-ltyo-v, e-yoa<po-v u. a. zu praes. fl-pi, Хеуш, yquifm mit
dem imperfectum zusammen.
Lateinisch. G. Curtius (vor dem Kieler lectionscata-
log 1857-58), weist mit höchster warscheinlichkeit nach, daß
einfache aoriste in formen der älteren latinität vor ligen, z. b.
indicativ (ago, tagit, conjunctly at-tigas, tagam, von würz, lag
(das praesens tango hat nasalierte wurzel); eben so pagunt
(vgl. d. praes. pango) , wurzel рад; med. genitur, wurzel gen
(praesens redupliciert gigno auß *gigeno); attulat, von dem
im praes. nicht bräuchlichen stamme tul; eben so fu-a-m, fu-a-s,
fu-a-t, fu-a-nt, grundf. bhuv-â-m u. s. f., wurzel fu, die im
lateinischen im praesens nicht bräuchlich ist. Vgl. auch die par-
ticipien, praes. pariens (praesensstamm mit j gebildet s. u.)
ri lixioran , aber parens , parentes aorist, one j, í¡ tsxovGcc,
oi tsxóvrsc.
Da dem lateinischen das augment und die secundaren endun-
gen, von den primären geschiden , mangeln, so kontcn aoristfor-
men nur da gebildet werden, wo entweder das praesens einen
von der wurzelform ab weichenden stamm hat, oder wo ein
verbalstamm im praesens nicht gebraucht wird.
Al tir. nicht nachweisbar.
Anm. Formen, wie cluinethar (audi vit), cluinetar (audiverunt) von
der secundaren wurzel clun, als aoriste zu faßen, erscheint we
gen der späten entstehung diser wurzel untunlich, vilmer dürfte
hier die reduplication geschwunden und die form als perfectum
zu faßen sein s. o. pg. 564.
Altbulg. Nur aoriststämme auf a finden sich, auch ist dise
bildung nur der ältesten spräche eigen; in der 2. 3. singul.
muß jedoch den lautgesetzen zu folge der zusammen gesezte
aorist, der hier auf -s-s, -s-t auß lauten solte, dise consonan-
ten verlieren, und fält so in der form meist mit dem einfachen
aorist zusammen, der in disen personen nur die personalendung
-s, -t, zu verlieren hatte. Das augment felt im slawischen,
V wie in den nordischen sprachen überhaupt. Durch die seeun
Praesensstamm. 573
dären endungen ist auch bei solchen verben, welche das prae- §. 292.
sens one besondere zusätze bilden, der aorist vom praesens
unterscheidbar, z. b.
Sing. 1. nesü, grundf. naka-m (a-naka-m) , würz, nee (portare);
dviyu, grundf dviga-m, Wurzel dvig (movere)
2. nese, grundf. naka-s; dvize, grundform dviga-s
3. nese, grundform naka-t
Dual. 1. neso-ve
2. 3. nese-ta
Plur. 1. neso-mu, grundform nakâ-mas
2. nese-te, grundform naka-tas
3. nesq, grundform naka-n(t).
Formen der 2. 3. sing., die man, nach dem oben bemerk
ten, auch als zusammen gesezte aoriste auf faßen könte, sind
z. b. by = e-(pv-ç, ë-tpv-r, altind. d-bhû-s, d-bhû-t , würz, by
(esse); dagegen sind formen wie mre, grundf. mra-s, mra-t für
*mara-s , mara-t, würz, urspr. mar (infinit, mre-ti mori); trit
für *turu, grundf. taras, tara-t, würz, urspr. tar (infinit, tre-ti
tereré) wol entschiden nur als einfacher aorist zu faßen.
A n m. idu , wurzel i (ire) , braucht den praesensstamm als wurzel,
wie dergl. oft vor komt.
Lit. und Got. felt.
Praesensstamm.
Das praesens wird im indogermanischen auf verschidene §• 293.
weise gebildet (vgl. d. einf. aorist); ursprünglich hatte jede di
ser bildungen eine ir eigene beziehung (z. b. inchoative, in
transitive, durative, passive) auß zu drücken. Von der selben
wurzel können merere praesensstämme gebildet werden. Das
praesens hat im indicat. und conjunctiv die primären personal-
endungen.
Anm. Nach dem vorbilde der indischen grammatiker pflegt man
die verba nach der art der bildung ires praesensstammes ein zu
teilen , wobei allerdings nicht zu vermeiden ist , daß eine und die
selbe wurzel in mer als einer verbalclasse auf zu füren ist. Den
noch ist dise einteilung der verba die einzig wißenschaftliche ;
6ehleicher, vergl. цгашт. d. iudog. *pr. 37
574 Praesensstamm ; indog. urepr.
§. 293. beßer dürfte es jedoch sein, gar nicht von verbalclassen, conjuga-
tionen u. s. f. zu reden, sondern nur von praesensstämmen oder
arten der praesensstambildung. Nur dise lezteren bezeichnungs
weisen halten sich objectiv an die sache.
Die indogermanische Ursprache besaß folgende for
men des praesensstammes :
I, a. Die reine, einfache wurzel kann, wie als aorist,
so auch als praesensstamm erscheinen (wurzeln mit dem wur-
zelvocale a); z. b. 1. sing, as-mi, 2. sing, as-si, 3. sing, as-ti,
1. plur. as-masi, 2. plur. as-tasi , 3. plur. as-anti, praesens
stamm und wurzel as (esse); conj. 1. sing, asâ-mi, 2. sing.
as-a-si u. s. f., 3. plur. as-ânti; optat. 1. sing, as-jâ-m, 2. sing.
as-jâ-s u. s. f., imperat. 2. sing, as-dhi; ad-mi, wurzel und
praesensstamm ad (edere) u. a.
I, b. Der reinen, einfachen wurzel tritt das stambildungs-
suffix -a an (warscheinlich ursprünglich auch hier nur wurzeln
mit dem vocale a) welches a in den ersten personen gestei
gert wird; z. b. wurzel bhar (ferre), praesensstamm bhara,
1. sing, bharâ-mi, 2. bhara-si, 3. bhara-ti, 1. plur. bharâ-masi,
2. bhara-tasi , Z.bhara-nti; conj. 1. bhara-â-mi , darauß bharâ-mi,
2. bhara-a-si, darauß bharâ-si u. S. f.; optativ 1. bhara-i-m, 2.
bhara-i-s u. s. f., imperat. 2. bhara-dhi (später bhara). Med.
3. sing, bhara-tai u. s. f.; praesensstamm pata, würz, pat (vo
lare , cadere) ; praesensstamm varta, wurzel vart (verteré); prae
sensstamm vama, würz, vam (vomere) u. S. f.*).
II, a. Der vocal der einfachen wurzel wird ge
steigert mittels 1. Steigerung. Disc Steigerung bleibt indes
nur vor den personalendungen des indic. (u. conjunctivs?) sing,
act.; z. b. wurzel t (ire), 1. sing, ai-mi, 2. ai-si, 3.ai-ti, plur.
1. i-masi, 2. i-tasi, 3. ij-anti; conj. 3. sing, i-a-ti oder ai-a-ti,
für das erstere spricht das griechische, für lezteres sanskrit-
*) ЛУспп auch nicht alle formen dises Stammes belegt sind, so stehen
die an gefürten doch durch andere beispile fest.
Praesensstamm ; Griech. 585
ft
590 Praesensstamm ; Griech., Latein.
293. In der regel steht nach consonantischem wurzelaußlaute
der hilfsvocal * vor suffix -axe, z. b. ál-í-axo-ptu , evQ-í-вхш.
An m. Dise form findet sich auch bei ab geleiteten verbalstammen,
z. b. ¡is&v-cixw u. s. f.
Das griechische kent noch: VII. der praesensstamm wird
mittels des suff. -те, -то, grundf. ta, gebildet, dessen außlaut auf
die gewönliche weise behandelt wird. Diß praesensstamsuflix
ts findet sich fast nur nach labialen, z. b. rvn-ro-fiev, %vn-
те-ге , wrz. xvn (e-vvn-ov) : xqv7i-to-¡isv , wrz. xyvß (s-xcvß-ov) ;
(¡ап-то-pev, würz. §a<p (e^-qátp-^v) u. s. w. Doch finden sich
auch zwei fälle mit gutturalem wurzelaußlaute, nämlich rix-
го-fiev, würz, rtx auß rsx geschwächt (е-тех-ov, те-тох-а) ;
néx-To-(isv (selten; episch ntixa, anßnamsweise nach V, at
tisch níxca I, b.), wurzel nsx und àov-тоо, ¿vv-tco, attisehe
nebenformen von ¿qv-ш, ävv-a.
Anm. 1. Praesensbildendes -#e ist wol als rest einer Zusammen
setzung mit wurzel #e, urspr. dha (poneré, faceré), zu laßen;
wie im slaw i-dq (eo). Diß -#e findet sich z. b. in nQÍ¡-it<o,
würz, nqa (nifi-ncy-fii) ; лЦ-&а>, würz. nXa (л^р-лХу-щ) ;
«r-#o>, Horn, für *id-&(o (§. 148, 2; das praesens nach I, b,
Идо-реи, gilt als futur dazu); von disem ia-irs wird nun weiter
mit suff. «, grundform ja nach V., ein stamm ¿ö-irie, 1. plur.
ea-Üío-nev , gebildet, würz, iô (èd-yô-oxa) , urspr. ad; grund
form von ¿tí-irs für ed-&e ist also ad-dha, von ic-frio-ftev
also ad-dhjâ-masi auß * ad-dha-jâ-masi.
Anm. 2. Nichtpraesensformen haben nicht selten die form ab ge
leiteter verba auf urspr. aja, z. b. neooo-fiev, wurzel neqó,
ursprüngl. fard, vergl. nénoçâ-a, aber naçôtj-aoficci; néto-
[lat, wurzel nsr, urspr. pat, aber легу-аоцси,, пгу-вораь ;
ßovlo-fxat, ßo> /.ít-<io¡uci u. a.
Bisweilen behalten solche formen den praesenszusatz bei,
z. b. oÇœ, d. i. *ôô-j(û, wurzel ¿d, davon ofc-ff», «Sf^-tfa.
Dise formen sind sämtlich junge neubildungen.
Italisch. Lateinisch. I, a. praesensstamm und würz.
es, sing. 3. es-t, 2. es für *es-s(i), 1. ем»» für *es-um auß
*es-m(i) (§. 57), pl. 2. es-tts, b.'(e)s-unt, 1. sumus für *esumus
auß *es-mus; stamm und wurzel ed, 3. sing, es-t u. s. f. auß
Praesensstamm; Latein. 591
*ed-t(i) (§. 157, 2. pag. 213; aber edo, edimus nach I, b); §. 293.
vol-t, stamm und wurzel vol, vel, urspr. var , vol-u-mus, grund-
form var-masi; fer-t (gehörte urspr. zu I, b), würz, fer; da-e,
sta-t, wurzel da, ata, gehören jezt hierher, ursprüugl. aber
zu III.
I, b. z. b. praesensstamm veh-i, urspr. vagh-a, würz, veh,
urspr. vagh, sing. 1. veho, d. i. *vehô-mi, urspr. vagkâ-mi,
2. vehi-s, urspr. vagha-si, 3. vehi-t, urspr. vagha-ti; ab wei
chend von den andern sprachen fiudet in folge der analogie
der meisten andern personen in der 1. plur. keine Steigerung
des außlautes urspr. a des praesensstammes statt, es wird ge
bildet vehi-mus , als wäre die grundform *vagha-masi, nicht
vaghä-masi, welche leztere wol im latein. * veho-mus lauten
würde; plur. 2. vehi-tis, ursprüngl. vagha-tasi , 3. vehu-nt , alt
veho-nti, urspr. vagha-nti. Diser bildnng gehören u. a. an:
legi-t , würz, leg; edi-t (urspr. nach I, a), würz, ed; vomi-t für
*vemi-t (§. 47, 2), wurzel vom, *vem; agi-t, wurzel ag;
cadi-t, wurzel cad; trahi-t, wurzel trah; coqui-t, Wurzel coqu,
coc u. S. f.
A um. Alle ab geleiteten auf î, ê, â haben den bloßen verbal
stamm im praesens.
II, a. Hierher gehört nur stamm ei, wurzel i, sing.
3. ei-t, 2. eis (1. sing, aber eo, d. i. ajA-mi, nach II, b.
nicht *ei-m), plur. mit bleibender Steigerung 1. ei-mus, 2. ei-tis,
3. e-unl, wol für *ei-unt, grundform aj-anti. Die reine wurzel
г erscheint z. b. in г-tum.
II, b. z. b. stamm douci, grundf. dauk-a, 3. sing, douci-t,
grundf. dauka-ti , würz, duc (duc-em) ; deici-t, wurzel die (in-
dic-are , catisi-dïc-us) ; feidi-t , wurzel fid ' (per-fïd-us) ; finit
für fluvit, flovit (flovont ist erhalten) auß *flevi-t, würz, flu;
eben so plui-t auß *pluvit, *plevi-t, grundform plava-ti, würz.
plu u. a.
III. komt nur vereinzelt und mit stammaußlaut a vor;
gigni-t für *gigeni-t, grundform ga-gana-ti (vgl. у1у(е)уо-ра1,),
wurzel gen; sXdi-t, d. i. * sisdit (§. 157, 1, a, pag. 210) auß
*siaedi-t, grundf. sisadati (vgl. ï£<a und altind. sîda-ti).
592 Praesenertamm ; Latein.
293. Wurzeln auf vocale behandeln dise wie praesensstammauß-
laute, so si-sti-t, gmndf. si-sta-ti, wurzel sta (stä-tum); se-ri-t,
d. i. *si-si-t, grundform sisa-ti (i vor r in e, §.52, pg. 75),
wurzel sa (sä-ium); bi-bi-t auß *pi-pi-t, wurzel bi, Ursprung!.
pi, pa.
IV. Nur zwei formen kommen vor; 1. die neuere form
von IV, b, in welcher das « des suffixes -na als gewönlicher
praesensstammaußlaut behandelt wird; dise bildung findet sich
meist nach vocalen und r, nie nach momentanen wurzelauß-
lauten, z. b. Unit, wurzel li (le-vi, R-tum); si-ni-t, wurzel
si (si-vi, si-turn); cer-ni-t, wurzel cer, cre (cre-tum, cre-vi) ;
ster-nit (vgl. 0TÓQ-WIM, altind. str-n'o-rui), wurzel ster, stra
(stra-tum) ; sper-nit , würz, sper , spre fspre-tum) ; pô-ni-t, d. i.
*pos-ni-t (§. 157, 1, pg. 209), würz, pos (pos-ui) ; con-tem-ni-t,
Wurzel tem (con-tem-p-tutn, , tem-p-si).
2. findet sich im lateinischen mit Vorliebe bei consonan-
tischem wurzelschluße die praesensstamform IV, c, z. b.
ta-n-gi-t, wurzel tag (te-tig-i, tac-tum) ; pa-n-gi-t, wurzel рад
(pepigi, pac-tum); fra-n-gi-t, Wurzel frag (fregi, frac-tum) ;
fingi-t, würz, fig (fic-tus); linqui-t , würz, liqu, lie (re-lic-tus) ;
scindit, wurzel seid (scieid-i, scissus auß *scid-tus); fundil,
Wurzel fud (fudi); tundit, würz, tud (tu-tud-i); rumpit, würz.
rup U. s. f.
A n m. Der nasal wächst oft in die wurzel fest ein , z. b. jungo,
würz, jug, aber junclus, junxi für *juctus, *juxi, erhalten ist
die reine wurzel one das praesensstammelement in jug-um.
V. Das j des suffixes urspr. ja, das latein. ji lauten solte,
fält vor i hinweg, z. b. 1. sing, cap-io, l.plur. capí-mus, nicht
*capji-mus, wurzel cap (cep-i, cap-tus); jacio, würz, jac (jac-
tus) ; desgleichen fugio, fodio, lacio, quatio, pario, mêjo auß
*migjo (§. 52, pag. 75), würz, tnig; âjo auß *agjo, würz, ag
(§. 157, 1, pag. 208); morior stamm mar-ja, wie altindisch
mr-ijd-te für *mar-jd-tê, Wurzel mar; gradior u. s. f.
In ero von wurzel es für *esio, plur. erunt für *esiunt
(vgl. laopat für *X¿a-jo fiaij, ist auch vor ou.« (о) das j hin
weg gefallen. Dise praesensform hat, wie in anderen indog.
.
Praesensstamm ; Latein. 593
sprachen die praesensform viler verba, futurbeziehung \ eben §. 293.
so das praesens -bo auß *bio (vgl. d. dat. piar, -bus für *bius)
und diß aus *bu-io (= äol. (fv-i<a) von würz, bu, fu, urspr.
bhu (fieri esse).
Villeicht gehören hierher auch petto für *pel-jo (pe-pul-%) ;
tollo (tetuli) und auch die, welche in den nichtpraesensfor-
men die doppelconsonanten bewaren, wie fallo (fefetti), curro
(eucurri). Vergleicht man jedoch alius, griech. âU.oç und die
häufige lautverbindung rio, riu, so wird die annaine einer assimila
tion von Ij, rj zu II, rr bedenklich. Villeicht steht petto für
*pel-no, oder solte das lateinische die Verdoppelung selbst als
eine im eigentümliche neue art der praesensverstärkung ge
braucht haben ?
A n m. Höchst warscheinlieh gehören hierher , nicht zu I. (wor-
nach §. 211, pag. 308 zu berichtigen), ab geleitete verba, wie
statuo , metuo , tribuo , minuo, die also für *statuio, grumlt'.
statujâmi stehen, wie griech. (te&vm für ■(le&tim, grundform
madhujâmi. Der Schwund des j ist lautgesczlic.h , wie in moneo,
grundform mânajâmi, vgl. §. 154, 1.
VI. Das suffix urspr. ska ist im latein. von häufiger An
wendung, z. b. gnasco-r , würz, gna (gna-tus): mit hilfsvocal i,
ap-i-scor , würz, ap (ap-tus) : pac-i-scor , würz, ^nc; re-viv-i-sco
(re-vic-si , §. 152, 1), wurzel viv , *vigv u. s. f.; dagegen
disco auß * die-sco (vgl. didici); escit für * es-seil', wurzel es
(dise praesensform hat futurbeziehung wie er-it, V.); das
suffix ist fest gewachsen in poseo auß *porc-sco (vergleiche
prec-or , proc-ax).
nanc-i-scor, wurzel пас (пас-tus) , hat zugleich nasalinfix
(IV, c); con-qui-ni-sco (con-quec-si) , steht wol für * con-quic
ni-sco, hat also nasalsuffix (IV, b) und -sco, wie fruni-scor
(frunî-tus wird dazu an gefürt; diß ist nach art ab geleiteter
verba gebildet).
Oft werden von ab geleiteten Verbalstämmen solche prae-
sensstämme auf urspr. sha gebildet, z. b. in-vetera-sco , stamm
refera (inreterâ-vi , in reterâ-tum); mature-sco , stamm mature;
ob-dormi-всо , stimuli dormí u. s. f.
594 Praesensstamm ; Osk., Umbr.
ь
Praesensstamm ; Altir. 595
§. 293. *vèd-ai, 3. vèa-ti, d. i. *vèd-ti (den dualis, als auß den formen
des plurals sich stäts mit leichtigkeit ergebend, laßen wir hier
weg); plur. 1. ve-mv , d. i. *vèd-mu; 2. vèa-te, 3. vèd-ей (zwei
ter stamm vM-e, also z. b. aorist compos, vèdè-c/m, d. i. vaidai-
sam u. S. f.).
II. b. Auch hier bleibt die Steigerung in der regel im
zweiten stamme. Am deutlichsten tritt dise form auf bei wur
zeln auf vocale, z. b. praesensstamm plove, wurzel plu, was
slawisch plu gäbe, gesteigert plau, d. i. slaw. plu (navigare);
sing. 1. plovq, grundf. plavâ-mi , 3. plove-ñ, grundf. plava-ti
u. s. f. (infinit, plu-ti, d.i. plau-fi); praesensstamm poje, würz.
pi (canere), l.sing. pojq, 3. pojen, d. i. pajâ-mi, paja-ti U.S. f.
(inf. pe-ti, d. i. pai-ti).
Anm. Der zweite stamm sezt bei gewissen wurzeln о an und
dann fölt die praesenssteigerung hinweg; so wurzel zu (= altind.
hu, urspr. also ghu) , 1. sing, zovq, 3. zove-ü, d. i. ghavâ-mi,
ghava-ti u. s. f.; infin. zxiv-ati, zv-ati (vocare).
III. Wenige reste. Die würz, da (dare) verliert im prae
sens durchauß den wurzelvocal (vgl. den plural im altindischen)
und bildet von einem praesensstamme da-d sing. 1. dann, d. i.
*dammî auß *dad-mi; 2. dasi, 3. das-ñ u. s. f. (wie oben I, a.
jamï, zu würz, jad; infinit, da-ti).
Die wurzel de (faceré), urspr. dha, redupliciert zwar noch
im praesens, sezt aber, bei Verlust des wurzelaußlautes, zu
gleich das characteristische element von V. an. Praesensstamm
ist hier also *dedje, d. i. delde (§. 182, A, 4); sg. 1. dezdq,
d. i. *dedjq, grundf. dadhjâ-mi; 3. dezde-tï , grundf. dadh-ja-Ü
(infin. de-ti, d. i. dhâti).
IV. IV, a. felt; IV, b. ist jedoch erhalten und zur häu
figen bildung intransitiver verba vérwant. Im praesens wird na
an gesezt, dessen a wie der gewönlichc praesensaußlaut be
handelt wird (also ganz entsprechend einem latein. cerno u. s. f).
Diß na fiel ursprünglich im zweiten stamme hinweg (so stäts
in den alten formen des aoristus simplex) ; gewönlich aber bleibt
es in vilen formen, namentlich in der jüngeren spräche, und
es wird dann der nnsal verdoppelt, d. h. *nan, d. i. slaw. nq,
Praesensstamm ; Altbulg. 599
tritt an die wurzel an; im partie, praet. pass, zeigt sich auch §. 293.
das alte nu von V , a. als nov (dise form beweist , daß ur
sprünglichst dise praesensstämme die form V, a. hatten, denn
nur aus diser kann sie her rüren). Mit vocalischen wurzeln
verwächst das n völlig, mit außname der wurzel sta. Prae
sensstämme sta-ne , dvig-ne, zu wurzel sta (stare), dvig (mo
vere); 1. sing, sta-nq, dvig-nq, d. i. sta-nâ-mi, dvig-nâ-mi,
3. sing, sta-ne-tï , dvig-ne-tï, d. i. sta-na-ti , dvig-nati u. S. f.
An m. Der infin. lautet dvig-nq-ti, nicht mer *dvisti, d. i. * dvig-ti;
nur zu praes. mz-nq (oder nízq) findet sich infin. nh-ti (defi-
gere); zu stanq ist der inf. sta-ti; aor. simpl. dvigu, partieip.
praeter, pass, dvig-novenü , ser selten dvig-ne-пй und erst in
jüngeren sprachen dvig-nq-tu.
IV, с Nur im praesensstamm lele, d. i. Iqge, wurzel
leg (decumbere, infin. latí, d. i. leg-ti), 1. sing. Iqgq, grundf.
lengû-mi, und , zugleich mit ja am außlaute (V) , im praesensst.
rqste, d. i. rentje, 1. sing, rqstq, 3. sing, rqstett (infin. mit Stei
gerung ohrh-ti, für -ret-ti invenire; eben so das identische
sïi-rqkq, infin. su-rh-ti obviam fieri), slawische grundf. der
3. praes. ist also ri-n-t-ja-ti.
V. Ser häufig im slawischen; der zweite stamm hat ver-
schidene formen.
1. Der selbe verbalstamm in allen formen, vocalische wur
zeln; z. b. praesensstamm zna-je, wurzel zna (nosse) = gna
auß gan; 1. sing, zna-jq, d. i. gna-jâ-mi, 3. zna-je-ft, d. i.
gna-ja-ti u. S. f. 3. plural, zna-jq-tï, d. i. gna-ja-nti (infinit.
zna-ti) ; so würz. Ы (percutere), 3. praes. bi-je-й, auch bï-je-й
(infin. bi-ti); würz, ту (lavare), 3. praes. my-je-tï, infin. myti.
2. Der zweite stamm sezt è an, z. b. praesensst. melje,
wurzel mel (moleré), sing. 1. mel-jq, d. i. mal-jâ-mi , 3. mel-
je-tï, d. i. mal-ja-ti, infin. mlè-tt; so noch 3. sing, do-vl-je-fi,
infin. do-vl-e-ti (sufficere).
3. Der zweite stamm sezt a an; wurzeln auf r und l ver
lieren auch hier (vgl. I, b. anm.) zugleich iren wurzelvocal,
z. b. praesensstamm stelje, 1. sing, stel-jq, 3. stel-je-ñ, d. i.
stal-jâ-mi, stal-ja-ti, infin. »tla H (sternere) ; 3. sg. bor-je-tl, infin.
600 Praesensstamm ; AJtbulg., Lit.
§. 293. Irra-ti (pugnare); 3. sing, pisen, d. i. *pù-jeti, infin. pts-a-ti
(scribere); 3. sing. Icazeti, d. i. *kaz-je-tt, infin. kaz-a-ti (mon-
strare); 3. sing, sypljetl, d. i. *syp-je-ñ (§. 187, A, 7, a. pg.
251), infin. sypa-ti (spargere); 3. sing, placen, d. i. plak-je-ti,
infin. plak-a-ti (fiere); so bilden noch wurzel lüg (raentiri),
praesensstamm * lugje, Me; wurzel dych (spirare), praesensst.
*dychje, dyse; würz, ish (quaerere), 3. sing, praes. isteu, d. i.
*jhk-jeñ (§. 182, A, 4, pg. 249); wurzel glod (rodere), 3. sg.
glozdett; wurzel zvizd (sibilare), 3. sing, zvüdeñ u. 8. f.
Anm. Dise praesensbildung haben die meisten ab geleiteten ver-
balstämme, so die auf è, z. b. stamm bógate (infin. bogatè-ti
flivitem esse) von bogatu (dives), praes. 1. sing, bogatè-jq, 3.
bogatè-je-й u. s. f. ; die auf a , z. b. stamm delà (infin. dèla-ti
faceré) von délo (opus), 1. sing, praes. dela-jq, 3. dUa-je-ñ;
die auf ov, dem vor j и entspricht (§. 82) , im zweiten stamme
setzen dise noch a an ; z. b. stamm vulovov (infin. vldovov-a-ti
viduam esse), von vldova (vidua), 1. sing, praes. vulovu-jq, 3.
vïdovu-je-tt ; stamm kraljev (infin. hraljeva-ti regem esse) mit
e für о nach j (§. 87, 1) von Icrall, d. i. kralju (§. 87, 2;
rex), 1. sing, praes. kralju-jq, 3. kralju-je-tt.
VI. und VII. feit.
Anm. Mittels da (vgl. d. griechische &s) , urspr. dha (würz, dha
faceré), werden einige praesentia gebildet, s. b. 1. sing, г'-dq,
3. i-de-ñ, grundf. idhâ-mi, г-dhati, wurzel г (infin. i-ti, ire;
das d verwächst teilweise mit der wurzel, z. b. aorist simpl.
idxi u. a.).
Auf dise art bildet die wurzel by ir praesens (mit futur-
beziehung, wie oft), aber zugleich mit nasalierung des wurzel-
außlautes; also 1. sing, bqdq, 3. bqdetl n. s. f., grundf. 1. bhu-n-
dâ-mi; 3. bhu-n-dati u. s. f. (infin. by-ti esse). Villeicht ist
*bhundâmi auß einem * bhu-nâmi entstanden, oder ward etwa
ein bhu-dh, von * bhu-dhû-mi , später als wurzel behandelt und
nasaliert (IV, c)? Ferner wurzel ja, 3. sing, praes. ja-de-ti
(1. sing, po-ja-dq equito); aorist ebenfals jadü, infin. ja-cha-ti,
mit einem "anderen zusatze.
Litauisch. In der jetzigen Umgangssprache sind sämt
liche praesensstam formen auf den wurzelaußlaut geschwunden,
Praesensstamm ; LH. 601
dio altere spräche und die Schriftsprache hat deren jedoch noch §. 293.
verhältnismäßig vile auf zu weisen. Die bildung des praesens-
stammes sowol als die des zweiten Stammes und teilweise des
Stammes des dem litauischen eigentümlichen praeteritum ist
vilfach, wodurch eine reiche fülle von verbalen stambildungen
entsteht.
I, a. 1. Der selbe stamm in allen formen; stamm und Wur
zel es, praes. sing. 1. es-nii (jezt esv , d. i. as-âmi nach I, b),
2. eil für es-si, 3. És-ti, dual. 1. es va, 2. és-ta, plur. 1. és-me,
2. és-te (die übrigen formen von der wurzel bu) ; stamm und
wurzel èd (vorare) auß ed (ad) gedent, praesensst. sing. 1.
ed-mi (jezte du I, b. od. edzu V), 3. ¿et für *èd-t (§. 191, В);
dual. 1. ed-va, 2. esta; plur. 1. ed-me, 2. es-te (infin. es-ti);
stamm ü. wrz. sed, 1. sg. sed-mi (se du, I, b. auch ses- tu VII),
infin. sè's-ti (Considere). Dise art des praesensstamm es komt,
wenn auch meist nur in einzelnen personen, nicht gerade seK
ten vor.
I , a. 2. Der zweite stamm sezt è au , z. b. praesensstamm
gelb, 2. stamm gélbè (auxiliuin ferre); sing. 1. gélb-mi (jezt
gêlbu , I, b); 2. gê'b-si, infin. gélbè-ti; sed-mi (sè'dzu V), infin.
sède -ti (sedere). Auch disc bildung ist nicht selten.
1, b. 1. z. b. praesensstamm veza, wurzel vez (infin. vez-ti
vehere), sing. 1. vezii, urspr. vaghâ-mi; 2. vez\ für *vezr auß
*vezai, *veza-si, urspr. vaghasi; 3. véza, urspr. vagha-ti ;
plur. 1. vézame, urspr. vaghâ-masi (dual, véza-va) , vézate,
urspr. vaghatasi fdual. véza-ta). Der praesensstammaußlaut a
ist also überall, außer in 1. 2. sing., als a erhalten, die de-
nung des selben vor den 1. personen ist geschwunden. So stamm
dega, wurzel deg, 1. sing, degv, (infin. dèg-li arderé); stamm
pûva, würz, pu, 1. sing, pûvk (infin. pû-ti putrescere); stamm
ryja, wurzel ri (infin. ry'-ti deglutiré), mit denung des wur-
zelvocals.
I, b, 2. Die zweiten stamme mit é kommen hier natür
lich eben so vor,, wie in I, a., s. d.
Anm. Von ab geleiteten verbalstämmen gehören hierher die auf
fi
a (§. 209, pg. 302), z. b. tdika (aptare), zu wurzel tik (infin.
r
602 Praesensstamm ; Lit.
§. 293. tïk-ti aptum esse), 1. sing, tdika-u, d. i. taikajâ-mi, 2. sing.
tdika-i , d. i. taikajasi, 3. sing, tdiko, d. i. *tdikaa auß
taikaja-ti, 1. plur. tdikome, d. i. taika-ame u. s. f., infin.
tdiky-ti mit Wandlung des « in i; eben so 1. sing, zinaú (scio),
aber infin. zinó-ti mit beibehaltung des a als ó; ferner die ser
häufigen stamme auf -ina (§. 213), z. b. praesensstamm tdikina,
1. sing, tdikinu zu wurzel <«'&; infin. tdikin-ti, tdik{-ti (coap-
tare) und die auf -епа, z. b. 1. sing, gyvenù (von gy'va-s vi-
vus), infin. gyvén-ti (vivum esse, habitare; gaivin-ù ist dagegen
vivum facio).
II, a. ist selten; hierhergehört praesensstamm ¿e'Ä-, urspr.
raik , 1. sing. ¿¿'Ä;-»wi (jezt ¿¿'¿-и II, b), wurzel lik, urspr.
rft (infin. ít&-íí relinquere).
II, b. ist ebenfals selten, z. b. praesensstamm lïka (s. d.
vor.), 1. sing, lëkù, wurzel йк; 1. sing, pu 1-й, infin. pid-ti
(cadere). Die Steigerung bleibt nunmer fast überall durchs
ganze verbum , z. b. in stamm ei, wurzel i (ire) , sing. 1.
1. ei-m\, urspr. ai-mi, 2. ei-si, 3. ei-ti; plur. 1. et-me (infin.
ei-ti, praet. ej-aú).
Häufiger hat das praesens denung anstatt der Steigerung,
z. b. 1. sing. kyl-U, infin. k\l-ti (tolli), wurzel ist kal vergl.
kélti tollere, kdl-nas mons); yr-h, infin. Ir-ti (separare), grundf.
der würz, ar; praes. bäl-u, praet. bäl-au, infin. ebenfals, wie
das praesens, mit â, bdl-ti (albescere) u. a.
Auch hier sezt der zweite stamm bisweilen ô an, z. b.
1. sing, mëg-ml' (jezt тёдй) , 2.mëg-sï, Ъ.тед-t, zweiter stamm
mêgô, würz, mig , infin. mïgo-ti (dormiré); 1. sing, ge d-mi, infin.
g'cdóti (canere), würz, gid; 1. sdug-mi, 2. sdug-si (jezt saugóju,
als ab geleiteter stamm), infin. saugóti (custodire), würz, sug;
raúd-mi (jezt raudoju), infin. raudó-ti (ejulare), wurzel rud.
Anm. Häufig hat bei wurzelhaftem a das praesens den wurzelvo-
cal e, die nichtpraesensformen aber i, г. b. 1. sing. renk-U,
infin. rlnk-ti (colligere; vgl. rank-h manus).
III. Wie im slaw. nur erhalten bei würz..urspr. da (dare),
die im litauischen dav, du lautet (§. 97), auch hier mit Ver
lust des wurzelaußlautes, aber mit voller wurzelform der redu
Praesensstamm ; Lit. 603
297. hier iren anlaut verliert, tritt an die verbalwurzel; das aug
ment wird vor gesezt. Erhalten ist dise form im altindischeu,
altbaktrischen, griechischen, slawischen.
Wie beim einfachen aorist überhaupt (§. 292), so haben
wir wol auch bei dem einfachen aorist von as für die ind. Ur
sprache bereits zwei formen an zu nemen, eine ältere, in wel
cher die personalendungen noch unmittelbar an die wurzel as
an treten (erhalten in den meisten personen im altindischen
und im slawischen, auch im altbaktrischen) und eine jüngere
mit stammaußlaut-a, erhalten im altindischen, altbaktrischen
und griechischen. Nur leztere konte sich in der form vom
imperfectum unterscheiden. Als selbständige wo'rte lauteten
also dise aoriste
I. act. sing 1. as-m und II. asa-m,
2. ass und asas u. S. f.;
med. sing. 1. as-ma und asa-ma
2. as-sa und asa-sa u. s. f.
Aorist, compos, zu würz, dik (monstrare):
I. sing. 1. a-diks-m , conj. diks-â-mi
2. a-dik-s-s dik-s-a-si
3. a-dik-8-t diks-a-ti
plur. 1. a-dik-s-mas dik-s-â-masi
2. a-dik-s-tas dik-s-a-tasi
3. a-dik-s-ant dik-s-a-nti.
Optat. sing. 1. dik-8-jâ-m u. s. f. ; med. indic. Sg. a-diks-ma,
2. a-dik-s-sa u. S. f.
II. sing. 1. a-dik-sa-m, conj. dik-sâ-mi, 2. a-dik-sa-s , dik-
säst, 3. a-diksa-t , dik-sâ-ti u. S. f.
Opt. 1. dik-sa-i-m , 2. dik-sa-i-s u. S. f.
Imperat. diksa-dhi.
Med. ind. Sg. 1. a-diksa-ma , 2. a-dik-sa-sa , 3. a-dik-sa-ta
U. S. f. Conj. 1. dtk-sâ-mai, 2. dik-sâ-sai u. S. f.
Altindisch. Außer den beiden ursprünglichen formen
des aoristus compositus hat das altindische noch eine abart der
ersten form, nämlich einen mittels reduplicierter wurzel as ge
bildeten aorist.
Zusammen ges. aorist; Altiml. 613
*) Spiegel fürt Beitr. II, Ж. dise form als die einzige an, die er zum
.aorisl I. (unserem zusammen gesezten aorist) zu reebnen wüste.
Zusammen ges. aorist; Qriech., Altbulg. 615
§. 297. des hilfsverbum, alle übrigen die I. Die 2., 3. sing., die auf
-ss, -s-t auß zu lauten hat, verliert, da kein consonant im
slaw. auß lauten kann, personalendung und hilfsverbum; bei
stamverben tritt hier der einfache aorist ein.
Consonantisch auß lautende verbalstämme setzen in der
späteren spräche das hilfsverbum mittels о an.
1. Stamverba auf consonanten, ältere formen one о. Der
wurzelaußlaut assimiliert sich dem * und es tritt meist ersaz-
denuug des wurzelvocals ein (§. 86), z. b. 1. sing, jasü, auch
jachu (§. 182, 6), d. i. *jad-sa-m, wurzel jad (edere; 2. 3. sg.
jade §. 292); 3. plur. jase, d. i. *jasint auß *jad-sant; 1. sg.
rèchu, d. i. *rêsn auß rak-sa-m, würz, rek (dicere); 3. plur.
resq, d. i. rêsint, grundf. rak-sa-nt; nese, d. i. nêsint, grundf.
nak-s-ant, wurzel nes auß *nak (ferre); 1. sing, bam , grundf.
*bod-ea-m, würz, bod (pungere); 3. plur. base; grese für *greb-
sapt, würz, greb (po-greb sepeliré), one ersazdenung.
2. jüngere form, z. b. sing. 1. nee-o-chu, grundf. nas-a-sa-m
(2. 3. не.че ist einfacher aorist; vom zusammen gesezten hätte
man * пезо erwartet); 1. plur. neso-cho-тй, grundf. nak-a-sâ-
mas, 2. nes-o-s-te, grundf. nak-a-s-tas, 3. nes-o-s-e, grundform
nak-a-s-ant.
3. stamme auf vocale, ab geleitete wie nicht ab geleitete,
setzen die endung unmittelbar an den wurzelaußlaut, z.b. 1. sg.
dachu, grundf. da-sa-m; 2. 3. (da, vom aor. simplex) da-s-ñ,
meist da-stu (s. o. pg. 522) würz, da (dare); 1. sing, bi-chü,
wurzel Ы (percutere); eben so werden die wurzeln auf nasale
behandelt, z. b. ре-chu, grundf. pin-sa-m; 2. 3. pe für *pç-s-s,
*pç-s-t (der einfache aorist würde pïne lauten); ab geleitete
stamme sind z. b. 1. sing, dèla-chu (dèla-ti faceré), sèdè-chu
(sedè-ti sedere), budi-chù (budi-ti expergefacere) ; 2. 3. delà,
sede, budi; 1. plur. dèla-cha-mu, 2. dèla-s-te, 3. dèla-h-ç.
2. Futurum.
§. 298. Ind. urspr. Eine praesensform der wurzel as mit ja
(V. form) gebildet (also as-jû-mi, as ja-si, as-ja-ti u. s. f.),
welche, wie so manche praesensstämme im indogermanischen,
Futurum; Altind., Altbaktr., Griech. 617
futurbeziehung hat (vgl. latein. ero, eris u. s. f., für *esjo, §. 298.
*esjis; hier hat sich also dises praesens von as mit futurbe
ziehung erhalten; ferner fälle wie latein. escit = *es-scit, VI;
griech. elfu II, a; die verba perfecta des slawischen und alt
deutschen, welche sämtlich in der praesensform futurbeziehung
haben), tritt mit verlust des an lautenden a an den wurzelauß-
laut an. Der wurzelvocal wird bei stamverben teils gesteigert,
teils nicht. Das futurum ist erhalten im altindischen, altbak-
trischen, griechischen, lateinischen (reste), slawischen (reste)
und litauischen. Z. b. von wurzel da (dare), futurum 1. sing.
dâ-sjâ-mi, 2. dâ-sja-si u. s. f.; wurzel vak (loqui), fut. vak-
sjâ-mi u. s. f., völlig wie die praesentia. Eben so bilden sich
die modus, soferne sie etwa schon in der Ursprache gebraucht
wurden.
Altindisch. Wie in der urspr., z. b. 1. sing, dâ-sjâ'-mi
(wurzel da dare); 3. sing, dâ-sjd-ti u. s. f.; nê-s'jd-ti, wurzel
ni (ducere); vak-a'jd-ti; würz, vak' (loqui) u. s. f. Vile verba
nemen einen hilfsvocal i zwischen wurzelaußlaut und hilfsver-
bum, z. b. vas-i-s'jd-tê , wurzel vas (sibi induere). Der wur,-
zelaußlaut s dissimiliert sich unmittelbar vor disem sja zu t,
z. b. vat-sjd-ti, wurzel vas (habitare). Medium wie beim prae
sens, eben so die nur vereinzelt vor kommenden modus (opta-
tiv und imperativ).
Altbaktrisch. Das futurum ist nach Spiegel (Beitr.
II, 36) auß dem gebrauche geschwunden, sicher gestelt ist es
vor allem durch die merfach vor kommenden participia des fu
turs, z. b. stamm bus'jant, part. fut. act. würz, bu (fieri, esse);
jês'janl, das selbe zu wurzel ja (ire) u. а., auß welchen sich
mit Sicherheit das futurum ergibt, das also z.b. 1. sg. *M-s'jêmi,
3. bûs'jêùi (§. 27, 3) u. в. f., gelautet hat.
Griechisch. Durch die verschidenen Wandlungen des
j und teilweise auch durch den außfall des s treten hier mer-
fache Veränderungen der ursprünglich einen form ein.
1. j bleibt als i (§. 145, 1, a); dorische futura, z. b.
nçuÇiofitç für * щау-б]о-цес u. s. f.
2. j wird in 6 gewandelt (§. 145, 1, b), attische futura,
618 Futurum; Griech., Latein., Oek.
§. 298. z. b. (pevÇovpcu , d. i. *(psvy-eso-pa* für *(fsvy-ojo-pat, grundf.
bhaug-sja-mai; nlsv-oov-[tai; èa-Get-гы (wo also «ff mit sich
selbst zusammen gesezt ist) u. a.
3. j fält auß (§. 145, 1, e), die gewönliche form, z. b.
fft^-ffw für *<STi¡-aj<u, grundf. stâ-sjâ-mi, Wurzel tfra; dw-tfw,
grundf. dâ-sjâ-mi, Wurzel So, urspr. da; Am'i/'m, d.i. *lem-aa,
wurzel Я*7г (dise mit Steigerung des wurzelvocals) ; rvifjto, d. i.
*Ttm-eto (one Steigerung) u. s. f.
A n in. Auß tfífío/ica: , ¡¡a(ferai ward i-'fío/iat, евегси, stírat. War-
scheinlich sind dise formen jedoch nicht zusammen gesezt, son
dern, wie im lateinischen ero für *esjo , grundform asjâmi steht,
so steht auch «tftfo/*«* nicht für as-sjâ-mai, sondern für as-
jâ-mai (tits = äff §. 148, 1, b; vgl. mi<S<S<a für *nna-j(a),
also ist es praesens der form V mit futurbeziehung. Die erhal-
tung diser form *es-jô im griechischen und lateinischen ist be
deutsam für das Verhältnis diser beiden sprachen.
4. An wurzeln, die auf nasale oder auf q, X auß lauten,
tritt nicht *ff/w sondern *eff/w an; das e ist entweder hilfs-
yocal (da die Verbindungen fia, va, oa, Äff im griechischen
nicht beliebt sind) oder das e der würz, iff in *eaja>, *¿tf/o/t«*.
Seltner findet diß bei andern wurzeln statt. Den lautgesetzen
zu folge schwindet nun ff zwischen den zwei vocalen (§. 145,
2, c); so ward auß *rev-éaju>, *rev-éaao, revé-a, revdä, würz.
rev; auß *<pav-éaa>, <pavtS; auß *èâ-tao -[tat èôov/iat, wrz. id;
auß * цах-éao-fiai , ¡myov^«i u. s. f.
Sämtliche futura werden natürlich auch im griechischen
völlig wie das praesens ab gewandelt, da ja der lezte bestand-
teil des futurs ein praesens ist.
Italisch. Lateinisch. Futurformen wie capso, faxo
u. s. f., sehen zwar den griechischen völlig gleich, da sie aber
die function des futurum exaetum haben, so sind sie wol für
*eecap-so, *fefac-so zu faßen (s. u. die neubildungen). Sicher
lich beweisen sie aber, daß das latein. ursprünglich die selbe
futurform besaß, wie das griechische, altindische u. s. w.
Oskrsch. 3. sing, didest (dabit), hercsl (volet), deiva-st
(jurabit), "-""я-zet (censebunt) u. a. sind deutlich mittels
4
Futurum; Osk. Umbr. 619
der wurzel as gebildet. Eine spur des j von as-jâ-mi findet §. 298.
sich hier nicht. 3. plur. zet ist = set *sent (z = s §. 165),
scheint also der 3. plur. praesentis set (sunt) volkommen gleich
zu sein ; -st ergibt sich eben so als rest von est (est). Ob in
didest, herest das e anlaut des hilfsverbum oder stammaußlaut
des verbum und zwar des praesensstammes ist, dürfte auf
grundlage des oskischen materiales kaum zu entscheiden sein.
Das umbrische spricht jedoch dafür, daß dise futurform eine
neubildung ist, bestehend auß dem praesensstamme und dem
praesens (I, a) der wurzel ее mit futurbeziehung, wie ja auch
die lateinischen formen auf -bo neubilduiigen sind, welche das
keltische teilt, wärend sie im unibrischen und oskischen feien.
Vgl. d. futur, exaetum.
Das Umbrische zeigt deutlicher als das oskische den
praesensstamm als den ersten teil der fiiturform und gibt so
mit die selbe als neubildung zu erkennen. Beispile: 2. sing,
benes (venies) für *beness, keries (voles); 3. sing, ferest
(feret), eest (ibit), seste (sistet), heriest heries (volet), habiest
(habebit) u. a.; 3. plur. s ta her en, d i. *staesent (stabunt).
Die formen seste(st), heriest zeigen sicher die praesensstamme
*sista, * herja, deshalb zerlegen wir auch fere-st , ee-st (ее nach
I, b; die 1. sg. hätte dann *ehu *eu = lat. eo gelautet), stahe-ren
zu praes. staku; habie-st sezt ein *habiu — habeo vorauß;
fuiest läßt daher auf ein praesens *fuiu nach V schließen,
eine bildungsweise des praesens, die bei wurzeln auf vocale
vorzüglich häufig ist; vgl. latein. -bo des futurs, das wir auß
bhujâmi erklären und äol. (pvíu>.
Da jedoch die griechischen futura auf *etf;w neben den
andern bildungsweisen als weiterentwickelung der alten futur
form, nicht als neubildungen zu betrachten sind, und da man
das e der umbr. und oskischen formen ebenfals als anlaut des
hilfsverbum faßen kann (osk.-umbr. -est = asjati, umbr. -eren(t)
== asjanti) und der praesensstamm (umbr. heriest, * sestest)
leicht für den verbalstamm ein getreten sein kann, so wagten
wir nicht das osk. -umbrische futurum unter die neubildungen
zu stellen, obschon es, wenn auch nicht völlig neu gebildet,
620 Futurum ; Altbulg., Lit.
\
Zusammen gee. neubildungen ; A kind., Griech. 621
Gotisch felt (das futurum wird durch die praesensformen §. 298.
der verba perfecta ersezt).
S
Zusammen ges. nenbildungen ; Griech. 623
wird; vor die Wurzel tritt das augment, z. b. würz. <pav, pass. §. 300.
aoriststamm ê-(pav-e: davon lautet nun regelrecht ind. 1. sg.
i(páv-t¡-v, 2. ¿-(páv-i¡-c, 1. pl. s-<páv-}¡-fisv, 3. pi. i-<páv-i¡-aav ;
conj. 1. sing. <f>av-é-tt>, darauß <pav<5 , 2. * <pavé-t¡-at , darauß
(favfjç u. s. f.; Optativ 1. sing. <páv-e-íi¡-v и. s. f., imperativ
ipáv-q-Üi. Man siht daher in disem s, щ die wurzel è = ja
(ire), welche in fy/м, grundform ji-jâ-mi vor lige, von welcher
wurzel « diß -i¡v, grundform *jâ-m ein aorist sei. Dise an-
uame empfihlt sich um so mer, als das passiv auch in anderen
indog. sprachen mittels 'gehen1 umschriben wird; i-(páv-t¡-v bedeu
tet also 'in zeigen gieng ich', d. h. 'ich ward gezeigt, erschin.'
5. Der aoristus passivi IL form unterscheidet sich von
dem erster form nur durch ein # vor dem e, r¡; also z. b.
¿-7iQá%-&-f¡-v , wurzel tiQay Hier ligt also nicht der reine
verbalstamm, sondern der mit # vermerte zu gründe; diß &
ist offenbar rest der wurzel #e, urspr. dha (poneré, faceré),
welche ja nicht selten im griechischen und in anderen sprachen
an andere verbalwurzeln und verbalstämme an tritt, vgl. die
praesensbildung mittels diser wurzel, z. b. griechisch ncy-ito*,
ferner aoriste wie sdxí-^op u.a., so daß also tyçaip-ov: í-yQÚ(f-j¡-v
= tti%íit-ov: ie%é#-i¡-v , oder, mit etwas anderer auffaßung,
-&-r¡-v ist der auf die erste art gebildete aoristus passivi der
wurzel #é, urspr. dha.
6. Das futurum passivi I. form sezt die gewönliche
futurendung in medialer form an den stamm des aoristus pas
sivi I, also <pav-y-ao(iai. u. s. f. oder, wie man es ebenfalls
faßen kann, ein futurum von wurzel ja, grundf. jâ-sjâ-mai,
d. i. *î-oo-fiat, tritt an den verbalstamm.
7. Das futurum passivi II. form sezt die selbe en-
dung an den stamm des aor. pass, zweiter form , also z. b.
Xv-üy-oofiat : d. h. ein futurum passivi der wurzel &e tritt an
dep verbalstamm.
Anra. 1. -&-q-ao-/Mxi besteht also eigentlich auß drei auß ver-
balwurzeln hervor gegangenen dementen, au(3 &, ij und ff/o, Xv-
^f/fíofiat ist demnach 'ich werde (*<fjo) gehn (t¡) ins lösen tun
(&).* Dergleichen findet sich nur in jungen formen.
40*
624 Zusammen pes. neubildungen; Latein.
§. 300. A n m. 2. Die hier gegebene erkläruug der passivischen formen des
aoristus und des futurum ist von G. Curtius (Kuhns Zeitschr.
I, pag. 25).
§. 301. Ital. Latein. 1. Das perfectum auf ■*»; 2. Das perfec-
tum auf -ui; 3. Das futurum exactum; 4. Der optativ perfecti;
5. Das plusquamperfectum ; 6. Der optativ plusquaraperfecti ;
7. Das imperfectum; 8. Der optativ imperfecti; 9. Das fu
turum.
1. Das perfectum auf si. Formen wie -lexi , d. i.
-leg-si, neben älterem legi (*leligi); panxi, d. i. *pang-si, ne
ben älterem pepigi; punxi , d. i. *pung-si, neben pupugi, be
weisen die späte entstehung diser Zusammensetzung, -si, -si-sti
u. s. f. ist rest eines perfectum (§. 291 , pag. 559) der würz,
urspr. as, in voller form etwa *esi gelautet habend; es tritt
außschließlich an den consonantischen wurzelaußlaut von stam-
verben; nach l nur in vul-si; selten nach n: man-si; nach m
wird p ein geschoben (§. 157, 1, f. pg. 213), z. b. sum-p-si.
Nach gutturalen, dentalen, labialen ist -et regel, z. b. duc si,
vec-si auß *veh-si (§. 157, 1, c), mi(t)-si, lu(d)-si, clau(d)-si,
ar(d)-si (§. 157, 1, a), scrip-si für *scribsi; zwischen r, l und
s fallen die gutturalen auß (§. 157, 1, a, pag. 210): mer(g)si,
tor(q)-si) über fluxi, vixi auß *flug-si, *vig-si neben fluo,
wi;ogibt§. 152, 1 außkunft ; jus-si, près -si für *jub-si, *prem-si
sind ungewönliche assimilationen ; us-si, würz, us (vgl. ur-o, d. i.
us-o); haesi, hausi stehen für *haes-si, *haus-si, sonst wäre s
in r über gegangen.
2. Das perfectum auf ui, nach vocalen vi. Diß
ui, vi ist rest des perfects fui (vgl. §. 291, pg. 562); vergl.
umbrisch piha-fei, wo / von *fvei = latein. fui erhalten ist,
und v auß gefallen; ferner pot-est neben pot-(f)ui. Ab gelei
tete verbalstämme haben nur dise form; z. b. ama-vi, audi vi,
mon-ui für das zu erwartende *monê-vi. Es könte scheinen,
daß die stamme auf ê diß perfectum von der wurzel bilden,
nach analogie der stamverba, wie denn auch das gotische ai
und das slawische e der entsprechenden verbalstämme nicht in
allen formen haftet (vgl. §. 209); dagegen sprechen jedoch
Zusammen ges. neubildungen ; Latein. 625
formen des futurum exactum und des optativ perfecti wie §. 301.
habessit, prohibessit, welche auf *habêv-sit, *habêvi-sit hin wei
sen. Bei den stammen auf a findet in formen wie nec-ui, ne
ben neca-vi, son-иг zu sona-re u. s. f. änlicher Vorgang statt.
Nicht selten findet sich dise bildung des perfects auch bei stam-
verben, so bei wurzeln auf vocale, z. b. cre-vi, gno-vi, ferner
bei wurzeln auf r , l, m, n wie aper-ui, ser-ui, vol-ui, col-ui,
con-8ul-ui} frem-ui , trem-ui, vom-ui , gen-ui, ten-ui (vgl. tetini;
teneo ist also stamverbum). Vereinzelt nach andern consonan-
ten, wie rap-ui, strep-ui; besonders nach zwei consonanten,
wie in frend-ui, stert-ui, tex-ui.
Seltsame und offenbar junge bildungen sind messui, vgl.
messvm auß *met-tum (met-o); nexui, vgl. nexum; pexui.
3. Futurum exactum. Es ligt, wie der optativ per
fecti und plusquamperfecti , in zweierlei bildung vor:
a. älteste bildung. An den alten, auf den wurzelaußlaut
endenden, in der Wurzelsilbe noch ungeschwächten, aber der
reduplication verlustigen perfectstamm tritt -so, -sis u. s. f.,
die praesensform V in futurbeziehung von würz, es, also auß
*esio, * esis = ero, eris u. s. f. verkürzt; z. b. capso auß
*cecap-so (vgl. * лепсау-вш , osk. fefac-ust) , ac-cep-so ; ferner
rapsit , axo , faxo (effexis , effexit) , noxit , incensit, occisit u a.
für *cend-sü, *caed-sit u. 8. f., nach der regel; s in *caesit
u. änl. für ds, ts , weshalb es nicht in r über geht.
b. jüngere bildung; -so, -sis tritt an den perfectstamm auf
i, z. b. dede-ro , d. i. *dedi-so (§. 52), stete-ro, scripse-ro,
amave-ro ; dixis wol für * dicsi-sis (wie dixsti für dixisti);
jussit für *jussi-sit; amasso für *amavi-so , *amav-so; pecassit
für *pecavi-sit, *pecav-sit; habessit für * habevi-sit , *habev-sit;
ss ist hier also durch assimilation entstanden.
4. Optativ perfecti, sim auß siem, *esiem (§. 290, pg.
549) tritt an den perfectstamm (vgl. das passiv amatus sim),
z. b. *feci-siem, darauß fece-rim nach der regel. Wie im fu
turum exactum so gibt es auch hier ältere formen, die den
außlaut г des perfectstammes noch nicht haben, wie (fe)fac-sim,
ob-jec-sim, au(d)-sim, welche den beweis dafür liefern, daß
626 Zusammen ges. neubildungen ; Latein.
form *erio, ero futurbeziehung hat, so ist auch eine solche §. 301.
praesensform V. von fu mit gleicher function vorauß zu
setzen, also ein bhu-jâ-mi, lhu-ja-si, bhu-ja-ti u. s. f.; latein.
*fuio, *fuis, *fuit u. s. f., auß welchem durch Verkürzung
*fo, *fi», *fö u. s. f., in Zusammensetzung also (§. 153, 3,
pag. 202) -bo, -bis, -bit u. s. f. wart!. Dise praescnsbildung
der wurzel urspr. bhu ist griechisch-lateinisches gemeingut, denn
sie ligt auch in äol. <pv-ia und dem entsprechenden (pv-w für
*ifv-ju vor (s. o. pag. 589), ferner im umbrischen *fuiu (er
halten im futurum, s. o. pg. 619) und altirischen (s. u.).
Mittels dises bo, -bis u. s. f. wird das futurum bei ab ge
leiteten auf â, ê gebildet, z. b. amâ-bo, monê-bo; die ältere
Sprache bildet eben so das futurum der stamme auf %, z. b.
audî-bo.
Selten ist diß futurum bei stamverben wie i-bo, dabo,
stâ-bo, die offenbar nach analogie der ab geleiteten gebildet
sind; eben so sind wol beispile wie dice-bo, exsuge-bo, vive-bo
zu erklären.
Oskisch. Das oskische weicht in seinen neubildungen der §. 302.
conjugation (vgl. das futurum, im lateinischen mittels fu, osk.
mittels es gebildet) merfach vom lateinischen ab.
1. Die formen fu-sîd *fu-sins (auß umbr. sins erschloßen)
3. sing. u. plur. opt. perfecti; fu-st, *fu-set (auß trîbarakattu-
sèt und urabrisch furent sich ergebend), 3 sing. u. plur. futuri
exaeti (vgl. d. umbrische) sind, wie im lateinischen, durch an
treten des optativ. praesentis der wurzel as und der praesens
form mit futurbeziehung der selben wurzel (-sît, -sine auß
*-ait, *-8îns, grundf. sjât, sjânt verkürzt; -st etwa auß *sît,
*siet = sjati, -set auß * sient = sjanti) gebildet.
Das oskische scheidet demnach optat. perf. und futurum
exaetum, was im lateinischen nur in 1. sing, geschult Dise
bildungsweise findet sich nur bei der wurzel fu; die so gebil
deten formen tüeten an den perfectstamm anderer verba an,
um das futurum exaetum (und wol auch andere formen) zu bil
den, s. u. 4. 3.
2. Die formen der 3. sing, perfecti aamanaffed (stamm
628 Zusammen ges. neubildungen ; Oek., Umbr.
W
Zusammen ges. , neubildungen ; Umbr., Altir. 629
305. element, welches den zusammen gesezten aorist bildet (s. d.);
zwischen beiden finden sich laute, welche nicht genügend klar
sind; z. b.
Sing. 1. dad-èa-chtt,
2. dad-la-se; -se, d. i. * -che (§. 182, 6) für -se, grundf.
-sa-s (im aorist wird die form one a gebraucht, da
her muste dort -s-s völlig schwinden),
3. dad-èa-se; -se für che auß -se, grundf. sa-t (im aorist
-s-t, das weg fiel),
Dual. 1. dad-èa-cho-vè,
2. 3. dad'èa-8-ta,
Plur. 1. dad-èa-cho-тй,
2. dad-ea-s-te,
3. dad-èa-chq; -chq, d. i. -san, grundform -sant (one
Schwächung; im aorist gilt -se, -se, d. i. -sint mit
Schwächung von a zu i).
2. reste eines futurum auf -snq, -ysnq; Miklosich (vgl.
graium. d. slaw. sprachen, III. §. 107 fürt u. a. als futurfor
men auf 1. sing, plasnq (ardebo) zu stamm pla; nach con-
sonantischem wurzelaußlaute steht -ysnq, z. b. tük-ysiiq (tan-
gam) , grundform also j>lâ-snâ-nri, tak-ûsnâ-mi. Ich wage keinen
erklärungsversuch.
306. Litauisch. 1. das imperfectum; 2. der optativ; 3. der
imperativ.
1. das imperfectum ('pflegen' bezeichnend). An den
zweiten stamm des verbum tritt das praeteritum (§. 296) der
zu du erweiterten wurzel urspr. dha (als selbständiges wort
litauisch de-ti, praes. dedh nach III); also z. b. zu wurzel suk
(torquere):
Sing. 1. shk-dav-au
2. sùk-davai
3. sùk-dav-ô
Plur. 1. sbk dav-ôme , dual, -ôva
: .' . 2. sitk-dav-ôte , dual, -ôta; vès-davau für ved-davau,
wurzel ved (ducere) und dergl. nach den laut-
gesetzen (§. 191, B).
Zusammen ges. netibildnngen; LH. 633
.
ANHANG.
PARADIGMEN ZUR LERE VON DER DECLINATION
UND CONJUGATION.
Paradigmen zur declination
I. Consonan-
i.. Unwandelbare stamme.
IniloR. Urspr. Altindisch. Altbaktrisch.
Stamm vâk f. vâk' f. vâk' f.
Singular.
Nomin. vâk-8 vâk vâkhs
Accus. vâk-am vâ'k'-am vâk'-em
Ablat. vâk-at vdk'-at
Genit. vâk-ав vâk'-ds vâk'-ô, -aç-lc'a
Locativ vâk-г vâk'-i vâk'-i
Dativ vâk-ai vâk'-ê' vâk'-ê
Instr. I. . vâk-â vâk'-â' vâk'-a, -â-k'a
Instr. II. vâk-bhi
Vocativ. vâk vâk ?
Dual.
Nom. Асе. vâk-(s)âs vâ'k'-â, -au vâk'-a, -â-k'a
Gen- Loe. vnk-aus f vâk'-os vâk'-âo
Dat. Abi. Instr. vâk-bhjâms vâk'bhjâ'm
Plural.
Nomin. vâk-(s)as vâ'k'-as vâk'-ô, -aç-k'a
Accus. vâk-ams va/cas vâk' ô, -aç-k[a
Genit. vâk(s)âm-(s) vâk'-â'm vâk'-âm
Locat. vâk-sva-(s) vâk-в'й vâkhsvaf
Dat. Abi. vâk-bhjam s vâg-bhjds (vâghz -bjô , -bjaç-k'a)
Instrum. vûk-bhi-8 vâg-bhu (vâ;/hz'-bi8 f)
*) Ler gelaßener räum bedeutet daß die casusform feit. Casusformen, in denen
eine Stammform durch eine andere ersezt wird, sind, soweit sie hier überhaupt an
gefürt werden, in klammern ein geschloßen. Nicht mit sicherlich zu erschließendes
ist durch ? bezeichnet.
der nomina*). Zu §. 245—263.
tische stamme.
Griechisch. Lateinisch. Allirisch. Litauisch. Gotisch.
on f. vor, ft OClJ I. rig m. szun ■ man, mann
(szuni) m. (mannan) m
07T-Ç vôcs ri szu (manna)
ün-a (vor em) **) rig-(n) (szuni) (mannan)
(vôcê-d)
on-oç vôc-is rig SZiin-S mans
itn-i (vori) (Ну, Hi) (szuny-je; als dat. mann
gilt szbniu-i)
(onó-(ft ?) (szuni-ml)
ri (szuni, szune)
**) Obschon sich meines wißens keine form auf -im von consonantischen Stäm
men gefunden hat, so bin ich doch überzeugt, daß -cm für -im steht und wir also
auch in disem casus die consonantischen der analogie der «'-stamme folgen sehen.
Die consonantische form würde *róc-om, * vue -um lauten. Den beweis lifern die os-
kischen und umbrisrhen formen s. pg. 43'J.
640 Declinations-Paradigmen.
Sing.
Nomin. dus-manas-s m. f. dur-manâs m. f. dus'-manâo m. f.
Dual.
Nom. Асе. dusmanas-( s)ás mdnas-г п. manah-i n.
m. f. neutr. ? dur-manas-â dus'-manaiih-a
-au m. f.
Gen. Loe. manas-aus? mdnas-ô manahh-âo
Dat. Abi. Instr. manas-bhjâms mdnô-bhjâm manè-bja
Plural.
Nomin. dus-manas-(s)a-s dur-rnanas-as dus'-mananhô,
m. f. m. f. -aç-k'a m. f.
Accus. manas-â п. mdnâms-i n. ma7iañh-a n.
dvjt-manas-am-s dur-manas-as dus'-mananh-ô,
m. f. m. f. -aç-k'a
Genit. manas-(s)âm-(s) mdnas-âm manahh-âm
Locat. manassva-(s) mdnas-su , mdna : manô-hva
-su
Dat. Abi. manas-hhjam-s mdnô-bhjas manè-bjû,
-bjaç-k'a
Instrum. manas-bhi-s mdnô-bhis manè-bis
Nomina. I. Consonant. Stamme. 641
und im gotischen, wo inen a zu gesezt wird.
3. n- st ¡im m е.
¡пгщтг um.
—
1W УРГ •iqV *
Nomina. I. Consonant. Stamme. 643
(катет-ma) (akmenï-m)
4a. ant-stämme.
(berqke-mi) (duganezu)
(berqke-ma) (duganté'-m)f)
Plural.
Nomin. vividvant-(s)a-s vidvû ms- as vîdhvâohh ô, -aç-k'a siâor-sç
Accus. vividvant-am-s in.f. vidus -asm. vidus'- ô, -aç-k'a ? m. eiâôr-aç
vividvant-â a. vidvû'ins- in. vîdvûorJi-a '!■ n. msc.
ei'dór-ttii.
Genit. vividvant-fsjâm-(s) vidus'-âm vîdus'-âm sîÔÔt-mv
Locat. vividvant-sva(s) vidvdt-su ï eidó-Oi
*) Häufig erscheint die form vithus-, die wir aber, als entschiden weniger ur
sprünglich, ira paradigma nicht beiüksichtigt haben.
**) Hier sind bei den nördlichen europäischen sprachen die grundformen, zu
Nomina. I. Consonant, stamme. « 647
(pekvhi) (pekansjaus)
(pekme-ma) (pekansja- (képusë-m) (kepansjai-
bkjâmsj bhjâms)***)
nächst der endung, an gegeben, da es der räum gestattete. Dise grundform en ken
nen auch zur erläuterung des paradigma I, ■ dienea.
***) Nach der pronominalen declination.
648 Declinationsparadigmën.
Singular.
Nomin. mayhjans-s mdhîjân mazjfio
Accus. maghjans- amm.i. mdhîjâms-amm. mazjahh-em m.
maghjans n. manijas n. lazjô, -aç-k'a n.
Dual.
Nomin. Ace. mag'ijans-(s)âs mdhîjûms-â,âum.mazjahh-a m.
m. f. п.? mdhîjas-î n. mazjah-i n.
Gen. Loe. maghjans-aus ? mdhijas-ôs mazjahh-âo
Dat. Abi. maghjans -bhjâms mdhîjô-bhjâm mazjè-bja
Plural.
Nomin. maghjans-(s)a-s mdhîjâms-as mazjanh-ô, -aç-k'a
*) Die meisten casusformen sind nicht belegt nnd nach der analogie der -as-
stämme erschießen, mit welchen die comparative nach verlast des n des suffixes
urspr. -jans zusammen fallen.
Nomina. I. Consonant Stämme. 649
(mïnïse-mt) (minjansja-bhi)
Dual.
Nom. Ace. mâtar-fsjâs mâtdr-d, -âи brâtar-a (HjxéQ-S
Gen. Loc. mâtar-aus f mâtr-ô's brâthr-âo
Dat. Abi. Insti '. mâtar-bhjâms mâtr'-bhjâm brâtare-bja ((xt¡xeQO-i.v)
Plural.
Nomin. mâtar-(sja-s mâtar- as brâtar-ô , -aç-k'a ;ir¡iía-tc
Accus. mâtar-am-s mâtr'-s f. brâthr-ô, -aç-k'a]? utiriga-ç
pitr-n m. brâtJirèu-s?
ait pitdr-as
Genit. mâtar-(n)âm-fs) mâtr-n'-âm brâthr-âm ¡lljTéQ-tûV
ait mâtr-â'm
^
Nomina. I. Consonant, stumme. 651
tisch.
(materijq) (môteri-m\)
mater (athir) (mati)*) (môte)*)
(matei-î-mi) (môteri-mls)
**) nach der analogie der ja-stämme , also von einem stamme * nwterjä.
Declinationsparadigmen.
Dual.
Nom. Ace. dâtâ'r-â, -au m. dâtâr-a
dâtr'-ri-î n.
Gen. Loe. dâtr-os m. dâthr-âo
Plural.
Noniin. dâtâ'r-ae m. dâtâr-ô, -aç-ka f
Accus. dâtr'-n m. dâtr -n -in. dâthrèus ?
Genit. dâtr'n'-âm m. n. dâthr-âm
ait *dâtr-â'm
Locat. dâtr'-s'u m. n. dâtare-s'va
Dat. Abi. dâtr -bhjas m. П. dâtare-bjô,
-bjaç-k a
Instrum. dâtr'-lhis m. n. dâtare-bis
Nomina. I. Consonant, stamme. 653
(doxijQo-w)
âoTt/Q-eç (datôrê-s)
оотуд-ас (datares)
ôoxtjQ-av datôr-um
догro-at
(datôri-bus)
II. Vocalische
•. Diphtongische stamme. Nur arisch und sücleuropaisch.
7. Stämme auf wurzelhaftes i, û. Desgleichen. Sie unterschei-
paradigma
Indog. urspr. Alliüdisfh.
Stamm паи f. паи f.
дай in. f.
Sing.
Nomin. nâu-s nâu-s, gâu-s
Accus. nâv-am nâ'v-om, gâ-m
Ablat. nâv-at
Genit. nâv-as nâv-ds , gô-s
Locativ nâv-i nâv-i, gdv-i
Dativ nâv ai nâv-ô'', gdv-ê
Instr. I. nâv â nâv-â', gdv-â
Instr. IL nâu-bhi
Vocativ nâu (d. nomin. gilt als
vocat.)
Dual.
Nom. Асе. nâu-(s)âs nâ'v-â, -au; gâ'v-â,
-au
Geu. Loe. nâv-aus ? nâv-ô's, gdv-ôs
Dat. Abi. Instr. nâu-bhjâms nâu-bhjâ'm, gô'bhjâm
Plural.
Nomin. nâu-(s)a-s, nâ'v-as, gâ'v-as
nâv-ая
Accus. nâv-am-s nâ'v-as; gâ-s, gâ'v-as
Stämme.
den sich so wenig von den vorigen, daß wir inen hier kein besonderes
widmen.
Altbaktr. Griechisch. Lateinisch.
gau in. f. vav f. bou (bovi)
ßov m. f.
gav-âo
gao-bja (vqfo-îv, ßojo-lv)
betha synu
(synoma) sunh-m
Dual.
Nom. Асе avi-fsjâfs) dvî m. f. ¡laitî 1 TíÓkl-S
va ri-n'-î n.
Gen. Loe. avjaus ? dvj-ôs m. f. TTÓXt-S
paithj-âo
r> * » ., T vlfri-n'-ds n.
Uat.Abl.Instr. avi-bhjâms dvi-bhjâm
paiti-bja (nokío-iv
noXso-iv)
Plural.
Nomin. avi-(s)as ? dvajas palaj-ô, -aç-k'a nóXt-sg
avaj-as
Accus. avi-m-s nóist-c
dvínm.dvi-sf. paMj-ô,pata-j-ô nTlt-aç
vâ'rz-n -г п. âfrîti-s nOXet-ç
Genit. avi-(s)âm-(s) dvl-n-äm paiti.n.am ^Г^
Locat. avi-sva-fsj dvi-s'u paitUva ¿fif
Dat. Abi. аи!-Щат-э dvi-bhjas paùi^ .bjaç.¥a "^
lustrum. avLbht-s dvi-bhis pain-bis ™
Nomina. II. Tocalische stamme. 6Ö9
(dkei nach
10, b)
fdith kosti a kl
kostí-ma akl-m
koste-chii aki-sù,-sè
Singular.
Nomin. akva-8 dçva s açpô, -aç-k'a
Accus. akva-m, juga-m dçva m, jugd-tn açpe-m , date m
Dual.
Nom. Accus. akvâ-fsjâe m. dçvâ, dçvâu m. açpa m.
u. ? jugé' n. daté n.
Gen. Loc. ? dçva-jôs açpa-j-âo
Dat.Abl. Instr. akva-bhjâms dçvâ bhjâm açpaêi-bja, -tea
Plural.
Nomin. akvâ-sa-s ait dçvâ-sas; açpâo-nhô,
dçvâ-s -nhaç-k'a
*) folgt öfter der analogie der u-stiinime ; seltenrr ist diß im lit.
Nomina. II. Vocalische stamme. 661
fer vluku
Ï7I7lO-tV vluko-ma vilkd-m
angular.
Nomin. akvâ-8 dçvâ data, -â-k'a %ща
Accus. àkvâ-m dçvâ-m datâ-m %(áqa-v
Ablat. àkvâ-t dâta-j-ât
Genit. akvâ-8 dçvâ-j-âs dâta-j-âo %u>qci-ç
Dual.
Nom. Ace. akva-i t dçvê daté X^Qa
Gen. Locat. ? dçva-j-ôs dâta-j-âo
Dat.Abl.Instr. akvâ-bhjâm8 dçvâ-bhjâm dâtâ-bja %u>oa-w
Plural.
Nomin. akvâ-sa s dçvâ-8, a\t dçvâ- dâtâo, %шссн
■sas âoç-k'a
rqka-chu rànkôsu,se
equa-bus, equis ranna-ib rqka-mü rhukô-ms gibô-m
osk. -ah
rqka-mi rànkS-tnù
664 Declinationsparadigmen .
Singular.
Norain. filius, alt *filis, cele für -jas
fili; umbr. -i-s,
osk. -iî-s •
Accus. *) filiu-m alt *fili-m, céle(-n) für -ja-m
umbr. -im
Ablat. filiô-d
Genit. filî, filiî céli für cêlji
Lo cat.
Dual.
Nora. Acc. cèle
Gen. Locat. cèle
Dat.Abl.Instr.
Plur.
Nomin. filiî, alt wol *filî céli für celji
Accus. filiôs céliu
*) Dem accus, des masculins ist асе. nom. neutrius da gleich , -wo das neutrum
nicht besonders auf gef'ürt ist; in disem casus hat auch das altbaktrischc zusainmeu-
ziehung, z. b. tûirim für *iûirja-m oder -je-m.
Nomina. II. Vocalische stamme. 665
koni für konju auß -jas dàlgi-s für harji-s für -jas;
dalgjas hairdeis für
hairdja-s
koni für konju auß -jam m. dblgi für dalgja-n hari für hari-n
polje für poljo auß -jam n. auß harja-n
•
konja dalgiù
konju
konje-ma für konjo-ma dàlgiû-m
Dual.
Nomin. Ace. bhdrantj-âu
Gen. Loc. bhdrantj-ôs
Dat.Abl.Instr. bhdrantî-bhjâm
Plural.
Nomin. bhdrantj-as aciê-8
Accus. bhdrantî-s ocies
caite auß caljâ dusa für duchja zôlè' für zôljâ bandi für
bandja ;
sunja
caili(-n) auß caljâm duiq für duchjq ¿ó'le für zôljq bandja
caile auß caljâ-s duse (s. pg. 454) ¿ale -s für zôljô-s bandjô-s
dusi für duchjr zôlè-jè für zôljô-je
caile auß caljâi dusi für duchjc zô'lei für ¿ó/jai bandjai
dusejq für duchjo-jq zôlè für ¿ó(/a
caili für cafy'a auß caljâs s. (I. ace. zô'lè-s für zôljô-s bandjô-s
caili für ca//a auß rfws? auß duchjâ-ns zôlè-s für zôlja-s bandjô-s
caljâs
caile(-n) auß caljâm dusi für duchja auß zó/m bandjô
duchjâm
dusa-chu iôlè-sè
caili-b dusa-тй zôlè'-ms bandjô-m
dusa-mi zôlè-m\s
Declination der
I. Declination der geschlechtigen pronominal
Singular.
Nomin. ka-s , sa; neutr. ka-s , sa; neutr. ко, кос-, hô;
ka-t, ta-t ka-t(spát.ki-m) ntr. ka-t, tat
tat
Accus. ta-m: neutr. wie ta-m; neutr. wie te-m; ntr.
nomin. nomin. wie nomin.
Ablat. ta-smâ-t ? td-smâ-t *ta-hmâ-t
Geuit. ta-sja td-sja *ta-hê
Dual. •
Nom. Accus. las; ntr. tai tâu; ntr. té *tâ;. neutr. tê
Gen. Loc. taj-aus ? td-j-ôs *ta-jâo
Dat. Abi. Instr. ta-bhjâms tâ'-bhjâm *taêi-bja
Plural.
Nomin. la- i tê tê
Accus. ta-m-s; neutr. ta tân; ntr. tâ-n-i *tâ; neutr. ta
*) Das altirische ist hinweg gelaßen, vgl. s. 483 fl. Die von der nominalen
declination verschidenen formen sind gespert gedrukt.
Г
Pronomina. Geschlecht, pron. 6Ç9
pronomina,
stamme. Zu §. 264. Mascul. Nentr.*)
6, ô-ç; is-te;ntr.is-tu-d /u; ntr. to tàs; neutr. ta-í hva-s, ea; ntr.
ntr. *ó, ô quo-d tha-t-a, h va
tóv; ntr. is-tu-m; ntr. wie гй; ntr. wie tq tha-n-a; neutr.
wie nom. nomin. nomin. wie nomin.
гсо-д, (û-ç is-tô-d
го-То, tov is-tius; quo- to-go tô this
-lUS, CU-ÍU8
is-tî _ to-mi
alt ta-mi,
ta -mim; jezt
ta-mè
xiS quo-i-ei, cu-i to-mu alt td-mu-i; tha-mma
jezt td-tn
Geschlechtiges pro-
Indog. nrspr. Altindisch. Âitbaktr. (¡riech.
Stamm ta, sa; ka ta, sa; ka ю, о
Singular.
Nomin. sa, kâ sa, kâ hâ, kâ П
Accus. tâ-m tâ-m *tâ-m %i¡-v
Ablat. ? *ta-nh-ât
Genit. ? tdsj-âs *ta-nhâo tt¡-i
Instrum. II. 9.
Dual.
Nom. Ace. ta-i té *tê та
Plural.
Nomin. tasas tâ-s *tâo tai, at
no m с п. Femininum.
Lateinisch. Altbalg. Litauisch. Gotisch.
ia-to, quo tu ta tha, thi, sa; hva
is-tâ-d
tô-j-q ta
te te-dvi
to-ju (tu-dvëju)
tè-ma to-m-dvëm
tè-chu tosè
te-mi to-mte
672 Declinationsparadigmen. Pronominale decl. Adjective.
Plural.
Nomin. gôda-i goda gôdô-s
Accus. gôda-ns goda gôdô s
Genit. gôda-izê gôda-izô
Dativ. gôda-i-m
Bestirnt.
Stamm godan, gedent gôdôn, geschwächt gôdin
Singul.
Nomin. goda gôdô gôdô
Accus. gôdan godo gôdôn
Genit. gôdin-s gôdôns
Dat. gôdin gôdôn
Plural.
Nomin. gôdan-s gôdôn-a gôdôns
Accus. gôdan-s gôdôn-a gôdôns
Genit. gôdan-ê gôdôn-ô
Dat. gôda-rn gôdô-m
Declinationsparadigmen. Pronominale decl. Adjectiva. 673
Dual.
Nom. Ace. dobraja „ dobra-ja „ „ „ -tf-já; neutr. dobrei für
dobre-i auß dobre-je, grundf. d. endg. -ai-jai
Gen. Loc. dobruju für dobru-jeju grdf. d. endg. -aus-jajaus
Dat. Instr. dobryima ,. dobrüma-ima „ „ „ -abhjâm-jaibhjâm
Plural.
Nomin. dobrii iurdobrii, grdf.d.endg. -ai-jai i ntr.doira/o
> grdf.d.endg.
Accus. dobry-jq „ dobry-jq „ „ „ -апз-jans \ -â-jâ
Genit. dobryichu „ dobru-ichu „ „ n -ûm-jaisâm
Locat. dobryichü „ dobruchu-ichu „ „ „ -asu-jaisu
Dat. dobryimu „ dobrumu-imu „ „ „ -abhjasjaibhjas
Instr. dobryimi „ dobry-imi „ „ „ -ais-jaibhis
*) komt vor.
674 Declmationsparadigmen. Pronominale decl. Adjectiva.
Femininum.
Singular.
Dual.
Dat. Instr. dobrytma nach analogie des mascul. und neutr. gebildet,
nicht auß dobrama-ima.
Plural.
Genit.
Locat.
Nach der analogie des mascul. neutr. und disem
Dat. gleich lautend.
Instr.
Declinationsparadigmen. Pronominale dec]. Adjectiva. 675
Paradigma eines litauischen bestirnten adjectivs.
Zu pag. 483.
Singul.
Nomin. gerbsis für géras jis (didy's-is, graihs-is für dïdis jis,
graihs jis)
Dual.
Plural.
Femininum.
Singular.
Dual.
Nora. Ace. gerêjë für gerï auß ger'è (grundf. d. endung ai) je
(jê'-dvi)
Plural.
Dat. geromsiôms, ait gero mvsiôms für geróms , alt gerômus , jôms
Den leren räum diser seite benütze ich zu einer bemerkung über
den locativ pluralis der o-stämme des Altbulgarischen.
Auf s. 673 ward die form dobryichu erklärt auß dobruchu-ichu,
grundform der endung -asu-jaisu. Die locativform dobruchu scheint nun
in Widerspruch zu stehen mit der s. 467 an gegebenen form vlùcèchu
grundf. varka-i-su mit der häufigen vermerung des Stammes durch i,
nach welcher man dobrechu erwartet. Es hätte aber an der an gefürten
stelle bemerkt, werden sollen, daß die formen vlucèchu, dobrechu, die
gewönlich vor kommen, warscheinlich jünger sind als die außnams-
weise erscheinenden formen vlükochu, dobrochü , die auf ein älteres
vlukuchu, dobruchu, belegt durch domüchñ (Miklos. vergl. giaram. der
slaw. sprachen III, s. 13), hin weisen; grundf. von vlukü-chü ist varka-su
one vermerung des Stammes durch i. In dobryichu, das zunächst auß
*dobrüichu (vgl. §. 88, 3 anm., s. 1Ö6) entstund, ligt nun dise leztere
form des locat. pluralis zu gründe.
(i>o).y(t¡ia(f(i¡a<füOf
¡¡¡/он
Accus. âvâ'm, nâujuvam, vâm ? vâo
Geuit. âvd-jôs, nâu juvd-jôs, ? vâo
vâm
Locat. âvd-jôs juvd-jôs ?
Dat.Abl.Iustr. âvâ -bhjâm, juv'â'- '! vâo (dat.) vmv fítfo'm1 Oífwiv
nâu *) bhjâm, vâm *) viûv ßtfwv
riural.
Nomin. vajdm, &]t asmé' jûjdm vaêm jâz'em, ¿ццес v/ifieç
ait jus mê' jv,i ¡¡fitiç vpelç 0<fs%ç
Accus. asmâ'-n, ?ias jus'mâ'-n, nô, ne vô, vè ct/t/ts iftfis G<fé
vas qfiiaç vuèaç atpêaç
ijinç Vfiâç u(fÛQ
Genit. (asmâ'kam) nas (jus'- (ahmâkem) (jus'- aftftéeov ¿féftitev
ma'kam) vas mâkem) vô {¡fitiwv ¿fieiwv
(Sipsiav
ijfiêcav vfiéwv Ctpèmv
>];ioii' i'fiôiv Gif on'
Locat. asmâ'-su jus'mâ'-su ? f ö<pi-Ot(v)
Dativ asmd-bhjam, jus'md- ?nô, jus'maêibja äfifit(v) v(i,(u(v)
nos bhjam, vas ne vô, vè Cffi(v)
^(itv ifiïv
Ablat. asmd-t jus'md-t ? jus'ma-t
lustrum. asmâ'-bhis jus ma'-bh is ? ?
*) als dativ.
Ungeschlecht. persönl. pronomen. 679
mûsy-ft, jûsy-jè
па-тй va-m"i mv-ms jù-ms ait. uruù izvis
mu-mus ju-mus uns
nô-bîs vô-Ms
Paradigmen zur
Übersicht der personal-
Acti-
Indog. urspr. Altindisch. Altbaktr. Griech.
Singular.
I. person
perfectum ma («) a a и
primär mi mi mi fit,—
secundar m m m V
imperativ ni ni
II. person
perfectum ta ¿ha ta tha »a (ç)
secundar s s s Ç
III. person
perfectum ta H a a e
secundar t t t —
Conjugation.
endungen*). Zu §. 269—277.
vu m.
Lateinisch. Altirisch. Altbalg. Litauisch. Gotisch.
—,m mi mi,
m m
ti
s Sî, Si et, г
-tô
dfth ñ th
III. person
primär апЫ, nti anti (ati) nti enti, nti avit(äOt),vit(a*)
perfect, auf i. nti us enti avtt (ä(St)
secundar ant, ni an, us, n en, n sv, v
imperat ? antu (atuj ntu ntu vimv
Dual.
I. person
primar vast vas vahi
perfect, vasi va
secund. vas va
imperat. va
II. person
primar thas ! iov
athus t
perfect, IOV
III. person
primär tas (6 10V
*) mit (n) bezeichnen wir hier den am vorher gehenden vocale haftenden nasal.
Personalendui igen. 683
Lateinisch. Altirisch. Altbulg. Litauisch. Gotisch.
mus m mu me m
mus m m
mus m (mis) mît me m-a
tis d, th te te th
tis d, th eh
tis d, th (the) te te th
te, tôle d, th th
vè va (v)as
vè va v-a
te (ta, tè) ta ts
ts
te (ta, te) ta ts
/s
te (ta, tè)
te (ta, tè)
684 ConjugatioDsparadignien.
Medium. Zu §. 278—286.
Indicativus praesentis.
Litauisch. Lateinisch. Altirisch.
Singular.
1. vezu -s veho-r *biru-r*)
2. veze-s veher-is *biri-r*)
■¿.
vezas vehit-ur ber-tkar, beri-r
Dual.
1. vezavo-s
2. vézalos
Plural.
Mo-
I. Indicativ.
Acti-
Indog. urspr. Altindisch. Altbaktrisch. Criechisch.
Stamm as ' as as
Singular
1. as-mi ds-mi ahmt si-fii für * etí-pi
2. as-si dsii.*as-si ahii.* as-si ití-tíi, el
3. as-ti ás-ti aç-ti ití-xí(v)
Dual.
1. as-vasi s-vas h-vahi
2. v s-thas ? ítí-tóv
3. s-tas v ití-róv
Plural.
1. as-masi s-mas h-mahi ití-fiév
2. as-tasi s-tha ç-tha ití-те
3. as-anti s-anti h-enti s-átít(v), e-ltíí(v)
^
Modus. Indicativus activi. 687
dus*).
Zu §. 288.
vum.
Lateinisch. Altirisch. Altbulgarisch. Litauisch. Gotisch.
es as jes ее ú
Me-
ludog. urspr. Alliiiilisili.
Stamm dada, dad
Singular. Plural. Dual. Singul. Plur. Dual.
1. dada-mai dada-viadhai dada-vadhai ddd-ê dad-mdhé dad-vdhê
II. Imperativ**).
Indog. nrspr. Allin (lisch. Altbaktrisca.
Stamm as vagha as vaha as vaza'
Sing. 2. as-dhi vagha-(dhi) ê-dhî für vdha, mrâ-idhi vaza
* as-dhi vdliatât
3. ? ds-tu vdha-tu, aç-tu vaza-tu
vdha-tât
Dual. 2. ? s-tam vdha-tam V ?
3. y s-tâm vdha-tâm ? ?
Plur. 2. as-tat? vagha-tat ? 8-ta vdha-ta, ç-tha vaza -ta
vdha-tât
3. ? s-dnlu vdha-ntu h-antu vaza-ntu
Me-
Stamm dada vagha dad vaha vaza
Sing. 2. dada-sva vaghasva? dat-svd vdha-sva- vaza-ituha
3. ? dat-td'm vdha-tâm vaza-tâm
Dual. 2. ? dddâthâm vdkêthâm ?
3. ? ddd-âtain vdhHâm ?
Plur. 2. У daddhvdm vdhadlivam У vaza-dhwem
3. dada-ntâm vaha-nlâml ddd-atâm vdkanlâm ? vaze-ntâm
diu m.
Zu §. 288.
Griechisch. Lateinisch. Altirisch ***) Gotisch.
ia iXs es vehi beri viga
ïa-à-t «x* es, es-to vehe, *bir v%g
vehi-to
id-rto sxé-TCû es-to vehi-to
-
ktí-XOV ï%s-xov viga-ts
íff-TWV ixê-TMv
iff- Tí ьхе-ге es-te, vehi-fe, *beri ,1 vigi-th
es-tôte vehi-tvte
íff-TÍW, ixó-VTUiv s-unto vehu-nto
âiôo-vtoov
d i u m.
âtôo ¿xs
âiôo-<Jo а/он auß *tx«-ffo
dtdó-a&cu íxí-tf-íh» vigu-dau
ôiâo-<f&ov é'xí-ff^o»'
ôiôo-<ï&(ov ¿xé-aiïw
díao-aü-f txs-aít'e
didó-a&av t/á-ff^-íav viga-n dau
III. Conjnnctiv.
Acti
ludog . urspr. Altindisch *).
Stamm an vagha as vaia
Singul.
1. as-û-mi vaghâ-mi ds-â-ni vdhâ-ni
Dual ■
1. as-â-vasi vaghâ-vasi ds-â-va vdhâ-va
2. ? ds-a-thas vdhâ-thas
3. V ds-a-tas vdhâ-tas
Plur.
1. as-â-masi vaghâ-masi ds-â-ma vdhâ-ma
Me-
Stamm tanu vagha tanu vaha
Singul.
1. tanu-â-mai vaghâ-mai tandv-âi vdhâi
Zu §. 289.
vum.
Allbaktrîselr ). Griechisch. Lateinisch. Altirisch.
as vaza ¿ç êXs veha bera
vazâi, ïyfiù-цси
vazâ-nê
vazâo-hhî
vazâi-tê ¡¡Хц-гы
vazâ-vaidê sxá-pe&ov
? è'xij-a&ov
? exq-d&ov
vazâ-maidê ехш-ре&а
¿x^-oirs
vazâo-ntê sx<o-VTtxi
ß92 Conj ugationsparadigmen.
IV. Optativ*).
Acti-
Dual.
1. as-jâ-vaa vagha-i-vas s-jâ'-va vdhê-va qh-jâ-va vazaé-va
2. ? s-jâ'-tam vdkê-tam ? ?
*) Fürs altirische kann zur zeit noch kein paradigma gegeben werden.
**) Der optat. fungiert als futurum; die 1. sing, ist archaisch.
***) Der optativ fungiert als imperativ.
Modus. Optativ.
Zu §. 290.
vu m.
Griechisch. Lateinisch**). Altbnlgarisch***). Litauisch. Gotisch.
id èxo s veha dad veze veza vég*f) viga
? dtdo-i-(te-itov ixo-i-ptitov
У ôtdo-ï-dfïov i"xo-i-<S&ov
У dído-t-tf'óhyv exo-í-d&r¡v
t) alter imperativ,
t*) permissiv.
*+*) perfectstamm.
Schleicher, ■..-r.i цгашш. d. indog. ipr. 48
Conjugationsparadigmen.
Perfectnm*).
Acti-
Indog. orspr. Alliniliscli. Altbaklrisch.
** i
Stamm vivid vid tutud vid
Singul.
1. vivâid-(m)a veda tuto d-a *vac la didvaês'-a
2. vivâid-ta vê't-tha tutod-i-thd vaés ta * dadhâ-tha
3. vivâid-ft)a veda tuto d-a vaca ■a dâdareç-a
•m
Dual.
1. vivid-vasi vid-vd tutud-i-vá У
2. ? viddthus tutud-dthus ?
3. ? • vid-átus tutud-átus - У
Plural.
1. vivid-masi vid-md lutud-i-md У
2. vivid-tasi vid-á lutud-d У
3. vivid-anti vid-ús tutud-ús âohh-enti
Ме-
Imlog. urspr. Allindigch.
Stamm vivid tutud
Singul. Dual. Plural. Singul. Dual. Plural.
1. vivid-maivivid-vadhaivivid-madhai tutud-c tutud-i-vdliê lutud-t-
mdhê
2. vivid-sai ? vivid sdhvai ? tutud- i-s e tutud-â'thê tutud-
i-dhve
3. vivid-tai У vivid-antai tutud e tutud-â'té. (tutud i-rû)
*) Hier und im folgenden beschränken wir uns auf den indicativ. Vom altiri
schen perfectum kann auü mangel an belegten formen kein paradigma gegeben
werden.
">■
Perfcctum. 6У5
Zu §. 291. ■
vu m.
Griechisch. Lateinisch. Gotisch.
fia XtXoina cecinis vit faifait
vit-u faifah n
iß-гоу XiXoma-tov vit-u-ts faifah-n-tx
ïa-zov XtXoina-toy
**) Auß mangel an formen kann kein paradigma durch gcfilrt werden ; pag. 556
ist teilweise zu berichtigen.
696 Conjugationsparadigmen.
Einfacher aorist.
Acti-
Indog. urspr. Allill (lisch.
Stamui a-dha a-vavaka a-dhâ*) d-vôk'a für
* a-vavak'a
Sing.
I. a-dhd-m a-vavaka-m d-dhâ-m d-rôk'a-m
2. u-dhâ я avavaka-s d-dhd-8 d-vôk'as
:¡. a-dltâ t a-vavaka t d-dhâ-t dvôk'a-t
Dual.
1. a-dha- vas a-vavakâ-vas d-dliâ-va d-vôk'â-va
2. ? d-dhâ-tam d-vôk'a-tam
3. ? d-dhâ tâm d-vôk 'a-tâm
Plural.
1. a-dlia-mas a-vavakâ-mas d-dhâ-ma d-vôk'û-ma
2. a-dha-tas a vavakalas d-dhâ-ta d-vôk'a-ta
a-diia nt a-vavoku-nt d dJi-us d-vôk'a-n
Me-
Stamm a-dha a-varal ■a âr auß a-vô-k'a
a-ar
Sing.
1. a-dha-ma a-va val ■a-ma d-vôk'ê
u. s. w.
■1. a-dha-sa â'r-thâs d-vôk'a-thâs
:j. a-dha-ta â'r-ta d-vôk'a-ta
Dual.
1. a-dhu-vadha d-vôk'â-vahi
•J. ? d-vôk'êthâm
3. ? dvok'êtâm
Plural.
1. a-dha-madha d-vôk'â-mahi
■l. a-dha-sdhva ? d-vôk'a -dhvam
3. a-dha-nta ar-anla d-vôk'a-nta
Zu §. 292.
v u m.
Althaktrisch**). Griechisch. Altbulg.
a-da a-vaôk'a für ¿-»s eine für *i-fefë7i£ nese
* a-vavak'a
diu m.
rud vaok'a ê-»e è-Xtne
? i-iri-peirov è-hnô-(iti>ov
r e-d-e-tí&ov ¿-Xins-ff&ov
? i-iré-(J&i¡v ¿-Xtne-a»t¡v
**) Fast stäts felt das augment ; nur wenige formón finden sich , daher mnste
das meiste nacli analogie des imperfects reconstrniert werden. '
698 ' Conjugationsparadigmen.
Praesens *).
linios;, urgpr. Altindisch. Allhaktrisrii. Griechisch.
I, a. ad-ti , ad-masi dt-ti, ad-mdsi aç-ti, h-mahi sg-tî, sG-uiv
as-ti, as-masi ds-ti, s-mdsi
*) Da oben s. <!8(J —603 paradigmen für das praesens gegeben sind, so genügte
es hier die 3. sing, und 1. plur. activi an zu füren.
Praesens. 699
Zu §. 293.
Lateinisch. Altirisch. Altbulgarisch. Litauisch. Gotisch.
es-t für *ed-t as, is, jas-tï , ja-mïi für est f. éd-ti, ts-t
es-t,s-u-mus ammi *jad-tï, jad-тй ed-me;és-ti,
jes-ti, jes-тй ês-me
veh-i-t,veh- her i-d, vez-e-ñ, vez-e-тй véz-a, véz-a- vig-i-th , vig-a-m
-i-mus ber-a-m -me
2. gign-i-t, (sesa-im)
gign-i-mus
(g)na-sci-
-tur
plec-ti-t virs-ta für
plec-ti-mus ' virt- ta, virs- ta-me
Zu §. 294**).
**) Da die abwandlung des imperfectum mit der des aorists im wesentlichen
überein stimt, auch im texte B. 608 flg. paradigmen gegeben sind, so haben wir hier
nur die 1. sing, activi eines praesensstammes an gefürt, um die Übereinstimmung
der bildung zu zeigen.
700 Conjugationsparadigmen.
Znsammen gesezter
Acti-
Indog. urspr. Altin (lisch.
I. II. IL
Stamm a-dilc-8 a-dilc-sa a-taut-s d-dtk-s'a
Singul.
1. a-dik-s-m *) a-dik-sa-m (d-tâut-sa-m) d-dik-s'a-m,
oue augm. dik-s'd-m
2. a-dik-s-s*) a-dik-sa-s d-tâut-s-î-s d-dik-s'a-s
one augm. tâut-s-î'-s о. a. diks'-d-s
u. s. f. u. s. f.
a-dik-s-t a-dik-sa-t d-tâut-s-î-t d-dík-s'a-t
Dual.
1. a-dik-s-vas a-dik-sâ-vas d-tâut-s-va d-dik-s'â-va,
one augm. dik-s'â'-va u. s. f.
2. d-tâut-(s)-tam **) ddik-s 'a-tam
3. d-tâut-(s)-tâm**) d-dik-s a-tâm
Plural.
1. a-dik-s-mas a-dïk-sâ-mas d-tâut-s-ma d-dik-s'â-ma
2. a-dik-s-tas a-dik-sa-tas d-tâut-(s)-ta **) d-dik-s'a-ta
3. a-dik-s-ant a-dik-sa-nt d-tâut-s-us d-dik-s'a-n
Me-
Singul.
1. a-dik-s-ma a-dik-sa-ma d-tut-s-i one (d-dik-s -i)
•J.
augm.¿tó¿-«-£u.s.f.
a-dtk-s-sa a-dik-sa-sa d-tut-(s)-thâs **) d-dik-s a-th as
3. a-dik-s-ta a-dik-sa-ta d-tut-(s)-ta**) d-dik-s'a-ta
Dual.
1. a-dik-8-vadha a-dik-sâ- d-tut-s-mahi d-dik-s'â-vahi o. a.
-vadha dik-s'â'-vahi u. S. f.
2. d-tut-s-âthâm (d-dik-s'-âthâm)
3. d-tut-s-âtâm (d-dik-s -âtâm)
Plural.
1.. a-dik-s-madha a-dik-sâ- d-tud-s-mahi d-dik-s'â-mahi
madha
a-dik-s-sdhva? a-dik-sa- d-tuddhvam für d-dik-s'a-dhvam
sdhva ? * a-tut-s-dhvam **)
a-dik-s-anta adik saiita d-tut-s-ata d-dik-s a-nta
*) Villeicht nur bei gewissen stammaußlauten gebräuchlich.
**) s fait nach den lautgesetzen auß.
Zusammen ges. aorist. 701
aorist. Zu §. 297.
vum.
Althaktriscli. Griech. Altbalgarisch.
I. II. II. I. Neue bildung.
pars taf-sa s-âetx-aa jas für *jads; pes nes-o-8, nes-
für *ptn-8 oso
t- *taf-se-m s-êttx-aa (jasu, jacku grundf. neso-chü
*jad-sa-m)
? *taf-s6 s-astx-aa-c (jastufüx*jad-s-tic\*) feit
pç für *ptn-s-8
t taf-sa-t ê-ôeix-as jastu für *jad-s-tä,
*jad-slï, pe für
*ptn-s-t
? *taf-sâ'Va neso-cho-vè
f ? i-ôfix-Oa-тор (*jasovèi.*jad-80-vè)
*par-s-tem *taf-sa-tem e-deix-aá-vi¡v jasta für *jad-s-ta neso-s-ta
jasta für *jad-s-ta neso-s-ta
? e-detx-tíá-neü-ov
f i-osix-Ca-aü-ov
î i-óeix-o'á-tíüyv
? i-detx-aá-pe&a
t e-deíx-ea-tíüs
? *taf-sa-nta s-âsix-aa-vro
t*) Die form der 3. person (s. о. s. 522) ist auf die 2. übertragen.
Schleicher, vergl. grauiiu. ü. iudog. луг. 49
702 Conjugationsparadigmen.
Fatn-
Acti -
Indog. urspr. Altindisch. Altbaktrisch.
Me-
Sing. 1. dâ-sjâ-mai dd-sjê'
3. dâ-sja-tai dâ-sjd-tê
Plur. 1. dâ-sjâ-madhai dâ-sjâ'-mahê
3. dâ-sja-ntai dâ-sjd-ntê
*) Abwandlung wie das praesens; wir füren daher nur einige formen an.
v
Futurum. 703
rnm*). Zu §. 298.
vu m.
Griechisch. Lateinisch. Altbulgarisch. Litauisch.
(futur, exact.)
аш-as für cap-si für by-se für dû-si für
* дш-tíje * cap-sja * by-sje dû-sia
ош-воа cap-so *bysq diï-siu
dtó-tíe-t cap-si-t * by-se-ñ du-s
oió-tío-f*ev cap-si-mus * by-se-mu du-si-me
дш-40-vtíi cap-si-nt *by-sqtt
(ungebräuchlich)
di um.
ôm-ao-fiai
ош-tít-tai
дш-tío-vtat
Zusätze und berichtigungen
zum ersten bande.
Die paragraphenzalen sind hier leider noch nicht auf jeder seite an gegeben,
was das nachschlagen wesentlich erschwert.
Seite 15. zeile 5. v. u. feit am rande §. 6.
s. 18. z. 12. v. u. füge bei: stamm pi-tdr für pa-tar (vgl. па-тес,
lat. pa-ter) würz, pa (tueri).
s. 19. z. 4. v. o. streiche §. 8.
8. 24. lezte zeile lis: das altindische duldet den hiatus nur noch
in den ältesten Sprachdenkmalen (im vêda); hier kommen sogar zwei
gleiche zusammen treffende vocale vor. In der classischen spräche (im
sanskrit) wird der hiatus vermiden u. s. f. Dise und eine reihe an
derer berichtigungen verdanke ich einer anzeige des ersten bandes
meines werkes von A. Kuhn, Zeitschr. XI, s. 300 flg.
s. 43. z. 13. v. o. füge bei: Ferner ist âo = â vor nt in fällen
wie barâonti grundf. bharânti, vazâonlê grundf. vaghântai 3. plur. con-
junctivi act. med. (stamm bara, vaza, würz, bar (ferre), voz (vehere).
ib. z. 16. v. u. lis: Zusatz und Schwund von vocalen.
i. 44. nach der anm. füge bei: 3. Schwund von t und и vor j
und v. Für j, v tritt im altbaktrischen nie ij (if), uv ein wie im
altindischen, vilmer sind dise lautverbindungen so unbeliebt, daß da,
wo sie durch Zusammensetzung oder antritt von Suffixen entstehen, der
vorher gehende vocal schwindet z. b. stamm bjâre für *bi-jâre auß
*dvi-jâr (biennium); astvant für *aetuvant (doué d'existence, mit kör-
per begabt Spieg.) auß astu oder açtu (l'être, existence von würz, as
esse) mit suffix -vaut (praeditus) u. s. f.
Zusätze und berichtigungen zum I. bande. 8. 44—50. 705
Í7iec, xvv u. äiil.; ferner vor der endung des futurum nach den auß-
lauten Я, /*, v, q des verbalst., z. b. ßaXoä auß * ßaleto *ßal-e-a<o;
геуш auß *Rfiw, Tev-i-ffw u. s. f.
2. Dem anlaute u. s. w. Disem absatze füge ein z. 8. v. u:
ev-veßa mit Verdoppelung des an lautenden consonanten, vergl. latein.
novem, altind. návan u. s. f.; 6-vo(iu, vgl. latein. (gjnômen, altind.
па-man, got. па-man, hier trat im griechischen das о erst vor, nach
dem das g des ursprünglichen anlautes gn bereits geschwunden war,
also ser spät; è-pé, s-poí neben /¿s, (toi, stamm urspr. та; ¿-/«/-гю,
o-(ií%-ki¡ würz, urspr. migh, latein. mig (mingo), altind. mi, migh;
ferner z. 7. v. it.: e-Qeßog, vgl. altind. rag'as (pulvis), got. riqis (tene-
brae); e-osvy-saüai, vergl. latein. rue-tare für * rug-tare, altbulg. ryg-
nqti (eructare); i-i.a%v-ç, altind. lughús, latein. levis auß *¿egu-is,
urepr. raghu-s ; ferner z. 4. v. u. : ¿-jeqystv neben féoystv (includere) ;
èjêçtsi} neben jÍQ(St¡.
s. 61. nach der anin. füge bei: 3. In änlicher weise wie im oski-
schen und althochdeutschen, doch minder regelmäßig, findet auch im
griechischen (wie mein schüler Walter mir brieflich bemerkte) vocal-
einschub statt, z. b. ôoh%6ç für *ôok%oç, grundf. dargha-s u. änl.
(die außfürung dises puñetes gebürt dem, der in zuerst gefunden).
Übrigens hat Pott, etym. forsch. 1. außg. II, 225 bereits auf dise er-
scheiuung aufmerksam gemacht.
s. «S. z. 7. v. u. lis: §. 46.
ibid. z. 4. v. u. füge ein: gi-gno auß *gigen-o, würz, gen, vgl.
gen-ui, gen-us;
». 64. z. 13. v. o. füge bei: ferner in stamm- und wortbildungs-
elementen, z. b. vehis, vehit für * vehisi,\*vehiti urspr. vagha-si, vaghati;
nô-min-is, urspr. gnâ-man-as u. s. f.
ibid. z. 13. v. u. füge bei: Anm. Die denuug des auß urspr. a
geschwächten i ist schwer nachweisbar. In scrîbo neben yoáyxo ist,
wenn beide worte überhaupt verwant sind, wol übertritt der a-reihe
in die i'-reihe an zu nemen, wie er in den nördlichen europäischen
sprachen vor koint; in fällen wie virî-tim zu stamm viro ist die ana
logie anderer formen maßgebend gewesen (vgl. tribûrtim u. a.).
s. 65. z. 13. v. o. lis: op-os, altind. u. urspr. dp-as; genus auß äl
terem genos = yivoç, altindisch g'anas, urspr. ganas; suffix des dat.
Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 66—75. 709
ablativ pluralis -bus, älter -bos für *bjos, altindisch -bhjas; fer-unt
u. s. f.
s. 66. z. 14. v. u. füge ein: po-tis, po-tens, potiri, vergl. griech.
no-Hic, altind. u. urspr. pd-ti-8, lit ph-ts.
8. 67. z. 4. v. o. füge ein: sed-eo, würz, sed, urspr. u. altind. sad;
ferner lis ebendas. yév-oç (für yé-voç).
ibid. z. 15. füge bei: stamm pa-ter , urspr. patar ; mater, urspr.
iwá-tar.
s. 68. z. 3. v. о. füge bei: proc-us neben prec-ari;
ibid. z. 5. v. o. füge bei: pond-us neben penderé;
ibid. z. 7. v. o. füge das später als Anm. folgende vor portio ein.
ibid. z. 16. v. o. füge ein: plê-nu-s, grundf. prâ-na-s , wurzel pra
auß par (implere).
ibid. z. 13. v. u. füge ein: amb-âg-es zu würz, ag , griech. «¿y, alt-
indisch ag' , urspr. ag in ag-o, vgl. amb-tg-o ; con-tâgio zu würz, tag
in tango, vgl. con-ting-o.
s 69. z. 8. v. o. füge bei : (vgl. nu-fia , ni-nw-xa).
ibid. z. 9. v. o. füge nach gnôtus bei: gnô-sco (vgl. yvw-тос, y*-
yvá-ахш).
s. 70. z. 1. v. o. füge ein: würz, mig, griech. /*»x, urspr. mi'gh in
mingo, mic-tus für *mig-to-s; wurzel lig , griech. k%, urspr. righ in
lingo. *
ibid. z. 10. v. o. füge bei: Auch mare steht für *mari, vgl. maria
(in iinl. fällen schwindet das auß lautende i).
ibid. z. 3. v. u. füge ein: ae-vu-m, älter ai-vo-m, bis aufs genus
= altindisch ê'-va-e (itio). vergl. griech. ai-jwv, würz. ¿ (ire), suffix
urspr. va.
s. 7i. z. 12. v. u. füge ein: cliens zu würz. c¿«, griech. xkv, urspr.
&гы (audire);
8. 74. z. 4. v. o. lis: equae und e^wá (dat. sing.) auß equ&i; die,
fidê (dat. sing.) auß diêi, fidêi u. s. f. Andere etc.
ibid. z. 5. v. о. lis: (-titos), senatû auß senatui; eijuô auß *equôi;
côgo etc.
s. 75. z. 15. v. o. füge bei: r scheint auch о für w vor sich zu lie
ben, z. b. fore, fo-rem zu würz, fu (vgl. fu-am); corpor-is neben
corpus; ancora auß ayxip«.
Schleicher, vergl. цглшш. d. indog. »pr. 50
710 Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 77—125.
s. 77. z. 12. v. о. füge bei: Vor secundaren suffixen und als erstes
glid von Zusammensetzungen schwächen die stamme auf о , -и vor con-
sonanten iren stammaußlaut zu », z. b. duri-taa, durities , stamm
duro (durus); corni-culum, corni-cen, corni-ger , stamm cornu.
Vor vocalen bleibt u, z. b. fructu-arius , fructu-osus, stamm fructu;
auch vor labialen erhält es sich, wie in monu mentum , tegumentum
neben moni-mentum, tegi-mentum (hier ist jedoch warscheinlich u, i
nicht stammaußlaut, sondern hilfsvocal, vergl. teg-mentum) , locu-ples,
quadru-pes, quadru-plex.
ibid. z. 13. v. u. lis: iyo» und füge bei: in disen fällen mag der
nasal (vgl. altind. uhdm für *agham ego) die trübung von tí zu ó be
dingt haben.
ibid. z. 7. v. u. füge bei: (vgl. Corssen, über Aussprache, Vokalis
mus u. s. f. I, 329 flg.; Leo Meyer, vgl. gramni. d. griech. u. latein.
Spr. I, 162 flg.).
g. 79. z. 2. v. o. füge bei: Anm. Daß inschriften bisweilen auß-
laßungen von vocalen in der Schrift zeigen , die in der spräche selbst
nicht statt gefunden haben können (z. b. dcumius , fect, vixt u. a.
für Decumius , fecit, vixit) weist Ritschi nach im Rhein. Mus. N. F. XVI,
8. 601 flg.; XVII, s. 144 flg.
ibid. z. 9. v. o. füge bei: Fälle wie teg-u mentum, teg-i-mentum für
teg-mentum gehören warscheinlich ebenfals hierher. *
Auch e wird als hilfsvocal ein geschoben, z. b. (h)ume-ru-s für
* um-ro-s , vgl. altind. dm-sa-s ; rub-e-r für *rubr auß *rubrs * rub-ro-s,
vgl. Í-QV&-QÓ-C und das ebenfals mit hilfsvocal versehene altindische
rudh-i-rd-s u. änl.
s. 89. z. 2. v. u. füge bei: Eine erschepfende darlegung der alt
keltischen inschriften gibt J. Becker in den Beiträgen III, 162 — 215;
eine grammatische analyse der altgallischen inschriften Stokes, ebendas.
II, 100—112.
s. 125. z. 18. v. u. lis: Dem gotischen laßen sich die anfange
einer u. s. f.
ibid. z. 10 v. u. füge bei: Die außsprache des et muß der eines t nahe gestan
den haben , docli kann et schwerlich völlig wie t gelautet haben (für die geltung
als î spricht sich auß Leo Meyer, über zwei geleugnete Vocale des Gothischen in den
Nachrichten von der G. A. Universität und der Kgl. Geselsch. der Wiß. zu Getting.,
März 12. 18(32, Gott. gel. anz. s. 115. flg.). Dietrich, über die Aussprache des Go-
Zusätze und berichtigungcn zum I. bande. S. 129—154. 711
thischen, Marburg 1862 geht mir so eben erst zu. Den s. 11. auß gesprochenen
satz 'daß Ulfilas seine spräche durchauß und stätig schrieb wie er sie sprach* müßen
wir volkommen bei pflichten. Die quantität bezeichnet die Vulfilanische Schreibung
nicht; áu und aú, rit und ai werden in der schrift nicht gcschiden, eben so wenig
и und û.
s. 129. z. 3. v. o. füge ein: ferner brûkjan (uti), 3. sing. hrûkeith;
wäre das и kurz, so würde dise form *hrukjith lauten (nach §. 113,4);
das selbe gilt von hrukjan (canere, krähen). Vgl. Leo Meyer а. а. o.
». III. z. 10— IG. v. o. würde beßer einen §. für sich gebildet ha:
ben: Zusammenziehung von ja, jâ zu ei; vgl. die zusammenzie
hung von jâ zu Î im altindischen (§. 15, c, s. 28), altbaktrischen (nach-
trag zu s. 45), litauischen (§. 100, 4, s. 121).
8. 137. z. 1. v. u. füge ein würz, pru (fluere), 3. sing, praesent.
pravati ; würz, spak (videre , aspicere) ;
8. 145 , z. 12. v. u. füge bei : Im particip. praeteriti passivi bleibt jedoch kt,
z. b. uk-td-s (dictus) zu würz, vak', urspr. vak (loqui) u. 8. f.
ibid. z. 7. v. u. füge ein: würz, spag (videre, aspicere) in spaça-s
(explorator, speculator) , vi-spas't'a-s (perspicuus) für * vt-spaç-ta-s , partie,
praet. passiv.
». Hl. z. 2. v. u. füge bei: Würz, rak frah-itd-s privatus, relic-
tus; rdh-as ntr. secretum, oecultum) für radh, vgl. griech. würz. XaS
ßa&-elv, Xáir-ya); würz, guh (abscondere) für gudh, vgl. gr. würz.
xvir (xev&-o>, vgl. §. 143).
8. 152. z. 12. v. u. füge bei: indes ist auch hier eine wurzel pru
(ire) im altindischen vorhanden, die ursprünglich wol mit plu identisch
und nur als ältere form des lezteren zu betrachten ist.
s. 154 z. 5. v. o. füge bei: Die gruppe st wird zu s't'h durch die
§§. 122 flg. erwähnte aspirierende Wirkung des s und durch die quali
tative assimilation des so entstandenen ih an das vorher gehende s',
das nach anderen vocalen als a, û für « ein tritt (§. 120, 2), z. b.
superlativsuffix is't'ha für teta (auß dem comparativsuffix »'* für jane
und dem Superlativsuffixe ta bestehend), vergl. griech. kíto, altbakfr.
isla; z. b. altind. stamm âç-is't'ha = altbaktr. ûç-ista, griech. (Sx-usto,
grundf. âk-ista (zu ûçu grundf. âku velox).
Die gruppe çt wild zu s't' z. b. stamm drs't'd für *drçla, partie,
praet. pass, zu würz, darç, urspr. dark (videre): stamm as't'a, as'fan
(octoj für *ag-ta, gruudf. ak-ta. 4
712 Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 156—184.
ibid. z. 15. v. u. füge bei: Qéju, würz. £i>, altind. u. urspr. srdv-
âmi, Wurzel sru, vgl. far-pa.
s. 185. z. 11. v. 0. füge bei: Ganz ab weichend vertritt eq> urspr. sv im prono
minalstamme a<ft, oif/o (atfttç, oifi-itçoç, ецо-ç) urspr. u. altind. sva; diß aqi stellt
wol für an und es ist hier außnamsweise der selbe lautweehsel ein getreten, der
im altbaktrischen nach p regelmäßig ist (§. 136, 3. s. 167); ц für n ist folge der
aspirierenden kraft des в (§. 142, 3. s. 175).
ibid. z. 12. v. u. füge ein: würz, psv in piv-oc u. s. f., urspr.
man (cogitare).
s. 187. z. 11. v. 0. füge bei: усарра für *yçcrçp-/*a.
ibid. am ende füge bei: Hierher gehören ferner mer vereinzelte
fälle, in denen die angleichung mit dem außfalle des ersten consonan-
ten zusammen fält, wie z. b. dtdáoxío für *ôt-ôax-axa, vgl. ôtôax-q':
Мохш für *1ах-ахю, vgl. l-iax-ov u. a.; stptvxa für *è-\f)svô-xu zu
xfjtvô-ca u. änl.
s. 188. z. 10 v. 0. füge ein: ïnnoç auß *ixj:oç, urspr. ahvas.
ibid. z. 16 v. u. füge bei: tr für tj, &j, x/ (scheinbar auch für
y/, s. u. e, ß) , x/ ist auf die selbe weise entstanden, indem xj erst
zu «7 ward und die aspiration vor j verloren gieng. So z. b. êqixxw
auß *iosT-jw, vgl. tQtc-fiôç: '/¡пых auß *f¡T-jwv für *i¡x-¡wv, vergl.
ijx-iotoç: ikúriu>v für * еХаг-jwv und diß für * ikaîï-jav , *èiM%-jœv,
vgl. ¿Xax-vg u. s. f. Dise formen stehen also denen mit aa zur seite
und sind nicht auß disen hervor gegangen (durch eine beispillose Wand
lung von fftf zu гг) sondern durch diabetisch veischidene behandlung
der selben grund formen entstanden. Da z. b. ntiaaa für *птю-]ш
steht, hier ein t- oder ¿-laut nicht vorhanden war, so kann auch kein
*7гтмт<а im zur seite stehen.
ibid. z. 10. v. u. füge ein: xhv > gen. xqv-ôç auß *xevff, *x«'o'-oç,
vgl. lateiu. (h)ans-er, altind. hams-as , alid. stamm gansi; [tijv, /*i¡v-óc,
ion. äol. fieiç auß *pevç, vgl lat. mens-is, altind. más, urspr. ma-nt,
partie, praes. der wurzel urspr. ma (metiri).
ibid. z. 10. v. u. füge bei: 6Ш[и steht für *o¿-w/t».
s. 189. z. 6. v. 0. füge ein: xexoqvd-pêvoç.
ibid. z. 12. v. 0. füge bei: Bisweilen scheinen die nasale vorher
gehende momentane laute in aspirât en zu wandeln, z. b. Xv%-voç zu
würz, kvx (Xsvx-oç), urspr. ruh (lucere); àx-ax-pévoç, von der redu-
plicierteu wurzel «x (acutum esse), vgl. ax-wx-í¡ u. a.
714 Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 189—195.
würde; grundf. von gloria wäre also * hravas-jâ , würz, urspr. kru (au-
dire); das к ist erhalten in in-clu-tus.
s 194. z. 11. v. u. füge ein: würz, spec in spec-io, spic-io, nrspr.
врак.
s. 197. z. 9. v. o. füge bei (nach "erhalten'): auch nach r findet
sich gv in urgueo neben urgeo.
s. 200. z. 7. v. o. füge bei: nemo auß *ne-hemo u. a.
ibid. z. 13. v. o. Umerus ist auch durch die handschriften verbürgt (vgl. Fleck
eisen, Fünfzig Artikel aus einem Hülfbüchlein für latein. Rechtschreibung, Frank
furt 1861).
Schwing zu erklären ist wurzel Лай (habere) , osk. hip (hip-ust habuerit), haf
(haf-iest habebit) und würz, hi, ho (hi-c, ho-c, hu-jt-c u. s. f.), welche man als nc-
benformen von cap (capere) und von ci, qui (ci-tra, qui-»), quo (quo-d, cu-ius) zu
faßen pflegt (vgl. Lottner in Zeitschr. XI, 203), welchen Iezteren got. wurzel hob
(haban) und wurzel hi (hi-mma), hva (hca-s, hva), slaw. si, кй, lit. ft», ка и. s. f.,
urspr. hi, ка entspricht. Eine Wandlung von urspr. к in latein. h ist außerdem one
beispil. Latein, hob, hi, ho weist regelrecht auf urspr. ghal> und ghi gha hin, auß
welchen Iezteren auch die altindischen Partikeln hi , ha entstanden sind , vgl. Leo
Meyer, vgl. gramm. d. griech. u. latein. s. 327. Demnach stehen wir nicht an lat.
At, ho nur — urspr. ghi, gha altind. hi, ha (nicht aber — ki, ка) zu setzen und
würz, hob vor der hand noch als eine italische besonderheit zu betrachten.
s. 201. z. 11. v. o. füge bei: Für das zusammenfließen von urspr.
da und dha im lateinischen (lezteres lautet jedoch auch /a; s. и. bei
f == dh) zeugt ven-di-l neben vênum dat = altindisch und ursprüngl.
vasnam dadhâti, ùvov r№i¡tít; dal steht hier villeicht in der function
von urspr. dadkâti, nicht in der von daddti.
ibid. z. 11. v. n. füge bei: fêmina, vgl. &t/-Xvg, altind. dhê-nu-s
(vacca lactaria), altind. würz, dha (bibere, lactere), die, nach dhémís
zu schließen, auch in einer nebenform dhi vorhanden war; fio, älter
fió = feiô , grundf. dha-jâ-mi, praesens mittels ja zu würz, dha (po
neré, faceré), von der auch die secundare wurzel latein. fa-c (faceré)
gebildet ist.
ibid. z. 5. v. u. füge bei: über, griech. ov&ao , altind. ûdhan, ûdhan,
ahd. ûtar, mhd. ûter, iuter, nhd. enter , grundf. also audkas; über (adj.)
vgl. altind. é'dh-atê (3. sing, praes. med.; bene provenit, crescit), grundf.
der wurzel urspr. idh (vgl. Walter, Zeitschr. X, 77).
8- WÎ. z. 3. v. o. lis : In rut-ilus fait rut für urspr. rudh auf, vgl. indes pat-i
neben 7ia9-tlv, lat-ére neben каЭ-tïv, altind. würz, rah, urspr. radh; pût-ire neben
7i¿9-f6»ai; put-are neben dein allerdings auch in der function verschidenen nv9
716 Zusätze nnd berichtigungen zum I. bände. S. 202—209.
iolha , altind. würz, budh; femer sap-iem neben ащ-ôç (vgl. Leo Meyer, vergl.
Gramm, d. griecb. u. lutein. Spr. s. 51). Der ware Sachverhalt diser entsprechungen,
die schwerlich nur scheinbar sein können, hart noch der aufklärung.
ibid. z. 5. v. o. füge bei: Anm. 2. Die würz, urspr. rudh erscheint
demnach im latein. als rub (ruber), ruf (rufus), rud (raudus), rut
(rutilus). Lottuer in zeitschr. XI, 178.
g. 203. z. 4. v. o. füge nach 'inlautend' bei: jedoch nicht häufig.
ibid. z. 10. v. o. füge ein nach Wilson: fleischbrühe, im Rigveda
nach Kuhn.
ibid. z. 15. v. u. füge bei: capto für *cap-jô, praesensstamm auf
urspr. ja u. a.
ibid. z. 9. v. u. nach * ia-jo-ftat füge ein : fast regelmäßig tritt der
Schwund von j ein vor » und dem das » ersetzenden e (§. 49; §. 52,
S. 75), z. b. capto aber capis, capit u. s. f. für *cap-ji-s, *cap-ji-t;
obex obicù für objex auß *ob-jics, * ob-jic-is , würz, jac, vgl. ob-jic-io,
obi-cio. (§. 34, s. 77).
ibid. z. 7. v. u. füge bei: sêdô auß *sêdaô, * sêdajâ altind. und
urspr. sâddjâmi, causativum zu wurzel sad (sedere).
s. 205. feit in dem columnentitel : Lateinisch.
ibid. z. 11. v. o. füge ein (vor. te): für urspr. an lautendes sva
tritt in der regel latein. so ein (s. o. §. 47, s. 66).
s. 200. z. 10. v. u. füge bei: Latein, n scheint bisweilen Vertreter
eines ursprünglichen m zu sein, z. b. ten-ebrae, wurzel tarn (obscurum
esse), vgl. altind. tamas (tenebrae), ahd. dem-ar (cupusculum) u. s. f.
In disem beispile ist n jedoch wol durch dissimilation entstanden (-neb-
auß -meb-); gen-er ziehen wir zu würz. gan.
s. 268. z. 12 v. o. füge ein nach sup-remus : flamma auß *flag-ma
vgl. flag-rare; serra wol auß * sec-ra , vgl. secare; ferner z. 14. v. o.
nach * aeinu-lus : esse auß *ed-se, penna auß pes-па und diß auß *pet-na
zu wurzele, ursprüngl. pat (volare); jussi auß *jub-si, pressi auß
prem-si.
ibid. z. 16. v. u. füge ein nach z. b. : suâsi auß *suâd-siz\x suâd-eo
und dergl.;
s. 209. z. 15. v. o. füge ein nach 'ersazdenung': ; warscheinlich ward
с vor den nasalen, ehe es schwand, in g erweicht (s. n. c).
ibid. z. 6. v. u. füge bei: semestris für * sex-mestris. Vor с schwand
Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 209—216. 717
d, älter t, in hoc für *hod-c, *hod-ce, vgl. quod; ac für *at-c, vgl.
at-que.
ibid. z. 2. v. u. füge bei: pénis auß *pes-nis, vgl. л^ос auß *nê<Soç,
altind. pasas.
s. 210. z. 12. v. о. füge bei: Doch bleibt s vor d in trans-duco,
tra па-do neben tra-duco , tra-do , ferner in fällen wie eiusdem, cuius-
dam. Auch vor r schwindet leicht s , z. b. in susum, alt neben sursum,
retrosum u. änl.
ibid. z. 10. v. u. füge ein nach torqv-eo: ultor für *ulc-tor zu ulc-
isci; indidtus für *in-dulc-(us auß *in-dulg-tus zu in-dulg-eo.
ibid. am ende füge bei : das selbe gilt von au-tor für auc-tor u. änl.
s. 21 i. z. 13. v. u. füge bei: j ist villeicht dem vorher gehenden
consonanten gleich geworden in praesensbildungen mit verdoppeltem
wurzelaußlaute, wie mitto, pello, curro u. a., obschon die lautverbin-
dungen -tio, -lio, -rio gewönlich sind.
ibid. z. 5. v. u. füge ein nach gradior: fossa auß fos-ta, *fod-ta,
wurzel fod in fod-io.
s. 212. z. ti. v. u. füge ein: noxa für *noc-ta (noc-eo).
s. 213. am ende füge bei: potês-tâti (potestas) für *jwtens-táti auß
*potent- tati (potens , potent-ii) u. a.
s. 214. nach z. 4. füge bei: Auch läßt sich die in verschidenen
sprachen hervor tretende zusainuienzichung zweier durch einen vocal
gefreuter gleicher oder änlicher consonanten (vgl. d. altbaktrische und
griechische, ferner das mittelhochdeutsche; über lezteres s. Kuhns
zeitschr. X, 160) in einen nach schwand des dazwischen stehenden vo
cals hierher rechnen, wie z. b. consuétûdo auß * consuéti-tûdo (consuêtu-s),
aestâti auß * aesti-tâti (aestits), nûtrîc auß * nûtrî-tric (nvtrî-re), Stipendium
auß * stipipendium (stips, stipis) u. a. (Leo Meyer, vgl. Gr. d. griech.
u. latein. Spr. I. S.J281).
ibid. z. 15. v. u. füge ein nach dach: tundo, wrz. tud, neben got.
stauta , würz, stut, aber altind. tud;
s. 216. z. 7. v. o. füge ein nach ars: (für *arts und so in allen
änlichen fällen, aber vir, quatuor u.a. für *virs auß *viro-s, * quatuors
auß * quatuorев). Temer z. 8. nach puls: (für *pults, aber vu für
*vi¿-s, sal für sal-emit Verlust des s). Ferner nach ferens: (für *ferents
und soin allen änlichen fällen, aber novôs , notas für *novons, *novans).
Schleicher, vergl. graiuu. d. iudog. spr. 51
718 Zusätze und berichtigungen zum I. bande. S. 223—272.
Erster Band.
Einleitung.
Seite
I. Von der Sprachwissenschaft oder glottik ... 1
Grammatik 1
Descriptive glottik (die sprachen nach irer form in
isolierende , zusammen fügende , flectierende geordnet) 2
II. Vom leben der spräche (entwickelung , verfall der
spräche) 3
Sprachsippen 4
III. Von den indogermanischen sprachen .... 4
1. asiatische abteilung 4
2. südwestliche europäische abteilung 5
3. nördliche europäische abteilung ..... 5
Von den frühesten teilungen des indogermanischen . . 6
Schema der urteilungen 7
Grammatik.
I. Phonologie.
A. Vocale.
§. i. Indogermanische Ursprache.
Übersicht der laute 8
§. 2. Vocale 9
Beispile; 1. a-reihe 10
2. «-reihe 11
3. u-reihe 11
§. 3. Vocalische lautgesetze 11
§. 4. Altindisch (Sanskrit).
Übersicht der laute . 12
Ausspräche der selben 13
Inhaltsverz. z. I. bde. Vocale. 723
Seite
§. 5. Vocale 15
§. 6. Beispile; 1. a-reihe 15
Schwächung; Schwund (г = ar , I z=l al, r = raj . 16
Schwund des a vor anderen consonanten; и = va,
i = ja 17
§. 7. Schwächung von a 1. zu « und « 17
и = an, am 18
Schwächung von а 2. zu г und û (îr, ûr = ar) . . 19
§. 8. Grundvocal о ..." 19
§. 9. Steigerung des о zu а 20
Anm. über die auf « lautenden wurzeln , welche man
gewönl. mit â an sezt , . 20
§. 10. 2. /-reihe; grundvocal t 21
§. 11. Erste Steigerung des i zu ê 22
Zweite Steigerung des i zu ai 23
§. 12. 3. и -reihe. Grundvocal и 23
Denung von и zu Û 23
§. 13. Erste Steigerung des и zu ô 23
Zweite Steigerung des и zu au 24
§. 14. Vocalische lautgesetze 24
1. Gesetze beim zusammentreffen von vocalen ... 24
a. Zusammenziehung 25
b. Schwund des а 25
c. Spaltung von » (i) und и (û) zu ij, uv . . 25
d. Wandlung in den entsprechenden halbvocal 26
§. 15. 2. Vocalische Veränderungen durch die benachbarten con
sonanten bedingt 27
a. denung der vocale vor j 27
b. ij , ij = j . • 27
с Zusammenziehung von ja zu г (i als product
auch anderer alter zusammenziehung) ... 28
d. Ersazdenung 28
e. Hilfsvocal i, г 29
§. 16. Altbaktrisch (Zend).
Übersicht der laute 30
Ausspräche 31
§. 17. Vocale 32
§. 18. Beispile; 1. a-reihe 33
Schwächung; Schwund 33
Schwächung von а zu i '• 34
§. 19. Grundvocal а 34
e = а 34
ê und è = а 35
§. 20. Steigerung des о zu а 35
724 Inhaltsverz. zum I. bande.
Seite
i. 20. ê, è, âo, a = â 35
i. 21. 2. t- reihe; grundvocal » 35
Denung von t zu í 35
§. 22. Erste Steigerung des i zu aê (vor vocalen aj), ôi . 36
Zweite Steigerung des t zu ai 36
5. 2:!. 3. m -reihe, grundvocal и 37
Denung von и zu ö " . 37
§. 21. Erste Steigerung des и zu ao, eu . . . . 37
Zweite Steigerung des и zu au (âv) .... 37
§.30. Griechisch.
Übersicht der laute Außsprache der selben 46
§. 31. Vocale 47
§. 32. Beispile; 1. o-reihe. Schwund ■18
Schwächung von a zu г 48
Denting dises i zu г, s. nachtrag zu s. 49.
Schwächung von a zu v (vgl. d. nachtr. zu d. s.) 40
§. 33. Grundvocal ; г = urspr. а 49
> о = urspr. а 50
о neben a dialectisch, s. d. nachtr. zu diser s.
a — urspr. о (vgl. d. nachtr.) 50
a neben s (vgl. d. nachtr. s. 706) . 50
es = a -\- nasal . . . .' 50
§. 34. Steigerungen des a. Erste Steigerung, « gesteigert zu о 50
a gesteigert zu й, i¡ 51
Zweite Steigerung ш 52
§. 35. 2. г- reih e. Grundvocal i . . . . 52
Denung von г zu г 53
§. 36. Erste Steigerung von * zu «t, ai (vgl. nachtr.) 53
Zweite Steigerung von * zu o* . 54
§.37. 3. и -reihe. Grundvocal v . 54
Denung von v zu 9 54
§. 38. Erste Steigerung des v zn sv, av . 55
Zweite Steigerung des v zu ov 55
av, cav 56
ov, et) im anlaute = urspr. va s. nachtrage s. 707.
§. 44. Lateinisch.
Übersicht der laute 61
<§. 45. Vocale 62
§. 46. Beispile. 1. a-reihe. Schwund 63
Schwächung von a zu i 64
Schwächung von a zu u; Übergang von a zu о , и, ü, i 64
м für о der älteren spräche; о erhalten nach v, и . 65
§. 47. Grundvocal; а = urspr. а 65
2. о = urspr. о 65
о nach v, so = urspr. sva, о vor v; о in an
deren Verbindungen; o, später u, in auß lautenden
stamm- und wortbildungselementen .... 66
3. e = urspr. о 66
§. 48. Steigerungen des urspr. a. 1. e gesteigert zu о . . 67
2. с = urspr. â 68
3. â = urspr. â 68
4. о = urspr. â , 68
5. û = urspr. â 69
§. 49. 2. ¿-reihe 69
Grundvocal г 69
Trübung von г zu e 70
Erste Steigerung des г zu ei, î, ê; ferner zu ai, ae 70
Zweite Steigerung des i zu oi, oe, û . . . . 71
§. 50. 3. M-reihe 71
\ Grundvocal и 71
Schwächung von м zu ü, i 71
û als denung von и Jl
Erste Steigerung von и zn eu, wofür ou, û ein trat . 72
Steigerung von и zu au 72
Zweite Steigerung von и zu ou, û (mit der ersten Stei
gerung zusammen fallend) 73
§. 51. Vocalische lautgesetze. Zusammenzichung, w u. i, e
bleiben vor vocalen , hiatus. ..... 73
§. 52. Assimilation. Verwantschaft von vocalen mit consonanten 74
о bei v, и (s. о. s. 66), и bei labialen, m, I 74
e in endsilben vor nasalen u. merercn consonanten . 75
о vor £ s. nachtr. s. 709; i bei n u. dentalen . . 75
Dissimilation 75
§. 53. Ersazdenung u. zusammenziehung nach consonantenwegfall 76
§. 54. Vocaischwächung 76
" ZU f, 1 Zll !' 76
Vocale. 727
Seite
§. 54. a zu i, â zu ê, ae zu г, au zu ô, Û; Schwächung u
kttrzung lauger vocale und diphthonge zu i . '. 77
Schwächung von о, и zu г vor secundaren Suffixen und
in Zusammensetzung, s. nachtr. s. 710.
f. 55. Kürzung der vocale in unbetonten endsilben 77
§• 56. Abfall auß lautender vocale 77
Außfall von vocalen (vgl. nachtr. s. 710) 78
§. 57. Hilfsvocal (vgl. nachtr. s. 710) 79
§• 64. Oskisch.
Vocale 84
Vocalreihen 85
í. 05. Beispile; 1. a-reihe . 85
Î, » = urspr. a 85
e = urspr. a . 85
й, о = urspr. a 86
a = urspr. a . , 86
â = urspr. â . 86
н, ô = urspr. â 86
û = urspr. â . 87
5. 66. 2. г-reihe; grundvocal "i, i . 87
Steigerung von i zu et, ei; ai 87
Steigerung von i zu in, oi 87
§. «7. 3. м- reihe; grundvocal и 88
Steigerung von i zu ùv, ov 88
§. 68. Vocalische lautgesetze . 88
1. Unterbleiben der Schwächung 88
2. Außstoßung von vocalen 88
3. Vocaleinschiebung 88
}. 69. Altirisch.
89
$. 70. 90
728 Inhaltsvcrz. zum I. bande.
Sehe
§. 71. o-vocale; e, i, и, о, а = urspr. a; â = urspr. â 91
§. 72. »- vocale; grundvocal i(e); erste Steigerung von t zu
г, ê; zweite Steigerung von г zu oi, oe 91
§. 73. u- vocale; grundvocal u; Steigerung von и zu û, ûa 92
§. 74. Vocalische lautgesetze 92
Assimilation ; 1 . rükwärts wirkende assimilation 93
2. vorwärts wirkende assimilation 93
§. 75. Vocalschwächung 1. Verkürzung der langen vocale und
diphthonge 94
2. Schwund urspr. kurzer vocale 94
§. 76. Altbulgarisch.
Übersicht der laute 94
Aussprache 95
§. 77. Vocale 95
§. 78. Beispile; 1. o-reihe .... 97
Schwächung й = urspr. а 97
§. 79. Grundvocal; e = urspr. а 97
о = urspr. а . . . • . 97
а = urspr. а 97
§. 80. Steigerung von e zu о (= urspr. â) 97
Steigerung von о zu а; а = urspr. â 98
§. 81. 2. ¿-reihe \)Ъ
Schwächung von t zu ¿ . 98
Grundvocal i . .... 98
Erste Steigerung von i zu e, oj 99
Zweite Steigerung von i zu aj (vor voce 99
§. 82. 3. «-reihe 99
Schwächung von и zu й . 91)
Grundvocal у = urspr. и 99
Erste Steigerung von й, у zu u, ov 100
Zweite Steigerung von й, у zu av (vor 100
§. 83. Mischung der a- und г-reihe 100
ï = urspr. а 100
e, = urspr. « 100
Steigerungsreihe i, e, o, i, h 102
§. 84. Vocalische lautgesetze.
Nasalvocale ç, q 102
Schwächung von q zu и, у , й 103
§. 85. Hiatus 103
Zusammenziehung, außstoßung von vocalen 104
Spaltung von г und у zu ij , uv ; Wandlung von ju
zu iv . 104
Vocale. 729
Seite
§. 86. Ersazdenung - 104
§. 87. Einfluß von j auf vocale; 1. jo wird je ... 104
2. ju wird г 104
3. je wird г 104
4. Nach j steht meist e, seltner q, nie у . ■ 105
5. Für ji tritt * (in der Schreibung) ein ... 105
§. 88. Außlautsgesetz 105
urspr. a u. и wird й , i wird г; a wird o, a wird e;
» ist erhalten in gewissen fällen; Û wird a, jâ
wird ji, г wird » . . ....". . . 106
û wird y; ai, ai wird è, auch ï; aw wird м . 107
89. Anlautsgesetz; vorsehlag von j , v vor gewissen vocalen 107
§. 90. Litauisch.
Übersicht der laute . 109
Außsprache der selben 109
91. Vocale 113
92. Beispile. 1. a-reihe .... 114
Schwächung von urspr. о zu г, gedent у 114
Schwächung von a zu и . 114
§. 93. Grundvocal; e (ê, è) = urspr. a . 115
a = urspr. a 115
f. 94. Erste Steigerung von e zu a = urspr. 115
Zweite Steigerung ô = urspr. û 116
§. 95. 2. г'-reihe; grundvocal i(y) . 116
Erste Steigerung ë, ei, ej 116
Zweite Steigerung ai, aj . 117
§. 96. 3. M-reihe. Grundvocal и (û) . 117
Erste Steigerung û , au , av 117
Zweite Steigerung du, ov . 118
§. 97. Mischung der a- und -г.-reihe . 118
§. 98. Vocaldenung 118
§. 99. Vocalische lautgesetze. Hiatus u. verwautes 119
1. Spaltung von и (û) , i(y) zu uv, ij . 119
2. Zusammenziehung von a mit folgenden vocalen 119
§. 100. Wirkung von consonanten auf vocale. Wirkung vo
j auf folgende vocale 120
1. jai, jô und ja, jq wird ei, è, q (ei für ai nach
dz, cz) 120
2. ei für ai nach j 121
3. i-8 und y'-s (nach vocalen ji-s) , j (nach vocalen ji)
für ja-s , ja-n 121
4. -» für -jâ in bestirnten fällen 121
730 Inhaltsverz. zum I. bande.
Seite
§. 100.* Wirkung von nasalen auf vorher gehende vocale fus
für urspr. ans) 121
§.101. Außlautsgesetz 122
1. Verkürzung; 2. Schwund auß lautender vocale,- 3. Û
für auß lautendes am 122
4. и, и für älteres о -f- nasal; 5. wegfall von о und
t vor auß lautendem в 123
Vorschlag von j im anlaute 123
§. 102. Gotisch.
Übersicht der laute 124
§. 103. Vocale 125
Über die außsprache der gotischen diphthonge vgl auch
die nachtr. s. 710.
§. 104. Beispile. 1. «-reihe . 126
Schwächung von a zu » . 126
Schwächung von a zu и . 126
§. 105. Grundvocal а = urspr. о 126
§. 106. Erste Steigerung 1. von i, и = urspr. a zu a =
urspr. â 127
Zweite Steigerung ô = urspr. â 127
§. 107. 2. t-reihe. Grundvocal * . 127
Erste Steigerung ei . 128
Zweite Steigerung ai 128
§. 108. tí -reihe. Grundvocal и 128
Erste Steigerung iu . 128
Û für iu (vgl. nachtr. s. 711) . 129
Zweite Steigerung au 129
§. 109. Mischung der a- und î'-reihe 129
§. 110. Vocalische lautgesetze. Hiatus u. verwantes 130
1. Hiatus geduldet; 2. Wechsel von и und i mit und
j , von ju und vi mit iv und uj; von et mit V
von auï mit ôj; 3. außstoß von vocalen 130
§. 111. Einfluß von consonanten auf vocale; 1. ad und ai =
и, г vor r, h 130
2. et (auch inlautend) für urspr. ja , jâ 131
§. 112. Hilfsvocal и 131
§. 113. Außlautsgesetz 131
1. Schwund von a: i (и bleibt); 2. â wird a; ai
ai wird a 132
4. ja, jâ wird i, ei, ji 133
§. 114. Tabellarische Übersicht der vocale . 134
Consonanten. 731
Seite
В. Consonanten.
115. Consonanten der indogermanischen
Ursprache. 136
116. Momentane stumme nicht aspirierte conso
nanten; 1. k, 2. t, 3. p 137
117. Momentane tönende nicht aspirierte conso
nanten; 1. g, 2. d, 3. b 138
118. Momentane tönende aspirierte consonanten;
1. gh, 2. dh 138
3. bh 139
119. Spiranten; 1. j, 2. s, 3. v ■ 139
120. Nasale; 1. я 139
2. m 140
121. »• . 140
Seite
§. 126. altind. «' — nrspr. s; die lautgesezlichen Veränderun
gen des urspr. s zu s, h, r , ç . . . . 149
Wandlung von as zu ô ; Wandlung von s' in к vor в,
Wandlung von s' in t', d" 150
3. altind- v = urspr. v 150
§. 127. Nasale; 1. altind. n = urspr. n; Iautgesezl. Wechsel
des n mit n , n, A, m, m 150
Schwund von n vor casusendungen . . . . 151
2. altind. m = urspr. m; Wandlungen des m vor an
deren lauten 151
§, 128. r- und ¿-laute 151
Altind. r = urspr. r 152
Altind- l = urspr. r . . . . . . 152
§. 129. Lautgesetze 152
§. 130. Inlaut. 1. Assimilation; vor tönenden stehen tönende,
vor stummen stumme consonantcn . . . . 153
st ward zu s't'h, çt zu s'( , s. naehtr. s. 711.
Dissimilation; s vor s zu t 154
2. Aspiraten: tönende aspirate -f- t wird zu tönen
dem nicht aspiriertem consonanten -\- dh ; ht, hth,
hdh auch zu d'h 154
Versetzung der aspiration vom wurzelaußlaute auf den
wurzelanlaut 155
§. 131. Außlaut. 1. Nur ein consonant wird im außlaute gedul
det (häufigste außname ms). 2. Nur stumme con
sonanten stehen im außlaute 155
Seite
§. 134. 2. d ; altbaktr. d, dh zwischen vocalen und vor den as
pirierenden consonanten (th variante von dh) =
urspr. d 161
3. b; Altb. b = altind. b 161
§. 135. Ursprüngl. momentane tonende aspirierte
со ii sonante n. 1. gh. Altbaktr. g, gh, z =
urspr. gh 161
Altbaktr. г = urspr. gh 162
2. dh. Altbaktr. d, dh , th (variante von dh) .=
urspr. dh 162
3. bh. Altbaktr. b, w = urspr. bh 162
§. 136. Spiranten. 1. altbaktr. j = urspr. j; 2. в; altbaktr.
s, ç = urspr. s 163
Altbaktr. s' = urspr. a; altbaktr. s' = urspr. ks, sie;
altbaktr. h = urspr. * 164
Schwund des h = s; qh = urspr. *; nh = urspr. « 165
Altbaktr. qh = urspr. sv; altbaktr. nuh = urspr. av 166
3. v; altbaktr. v, w, b, p = urspr. » ... 167
§. 137. Nasale; altbaktr. n = urspr. n; altbaktr. 5 = urspr.
а -j- nasal 168
Altbaktr. m = urspr. m 168
§. 138. r; altbaktr. r = urspr. r 168
Altbaktr. hr = urspr. r 169
§. 139. Lautgesetze. Inlaut. 1. Assimilation. Verbindung
stummer und tönender consonanten; stumme conso-
nanten vor s , Wechsel von z mit s , ç ; von s , s'
mit z', von ç mit z in Zusammensetzungen . . 169
2. Aspiration. Aspiration vor consonantischen dauer
lauten und zwischen vocalen 170
3. Dissimilation. Dentale gehen vor t in *, vor d
in z, z' 170
4. Einschaltung von consonanten . . . 171
5. Vorschlag von consonanten im anlaute . . 171
§. 140. Außlaut. 1. Zwei consonanten im außlaute werden in
gewissen filllen geduldet; n für nt . . . . 171
2. Nur bei der Verbindung zweier worte zu einem wird
der außlaut des ersteren durch den anlaut des
zweiten bedingt; s vor к'а, к'it zu ç . . . 171
Seite
nachtr. , wo auch тт = tj, #/, x/, у/ erörtert
ist) 188
§. 148. с Anänlichung des vorher gehenden lautes an den fol
genden; vor r, o* stehen nur stumme consonanten;
vor v gehen labiale in iren nasal über; v vor la
bialen in Ц 188
г, а, -Э- oft vor ¡i in tí; x, x vor /* 'n Y (über aspi
ration vor nasalen s. nachtr.); % vor » in tí, bis
weilen auch vor v 189
d. Anänlichung des folgenden lautes an den vorher ge
henden; dj zu f 189
e. Gegenseitige anänlichung und angleichung der laute
an einander; yj zu f (Ç nicht — ßj) ; rj, &j, xj,
X/ zu tfo* (títí scheinbar = yj) • • ■ • 190
títí nicht = nj 191
f. Lauteinschiebung zwischen die zusammen treffenden
consonanten; vq , fjtç, ¡il (nachtr.) zu vöq, (ißc,
(ißl wofür auch ß(>, ßk (nachtr.) ein tritt (nx im
anlaute für n) 191
g. Ausstoßung von tí zwischen consonanten (über schwund
von tf, r, v zwischen vocalen s. d. nachtr.) . . 191
h. Umstellung • 191
2. Dissimilation; dentale vor т, -Э- in tí; Vermeidung
zweier aspiraten nach einander (über Vermeidung
zweier änlicher oder gleicher consonanten , die durch
vocale von einander getrent sind, s. d. nachtr.) . 191
3. Aspiraten. Vorrücken der aspiration auf den wur-
zelanlaut г 192
4. Reduplicationsgesetz 192
§. 149. Außlaut; nur ç und q lauten auß; т ab geworfen oder
in ç gewandelt 192
& in ç gewandelt; â fait ab (auch andere consonanten,
s. d. nachtr.); m wird v; abwurf der lezten con
sonanten auß lautender consonantengruppen ; v
¡(pslxvtíTtxóv u. änl 193
Seite
§. 152. Momentane tönende nicht aspirierte conso
nan ten; 1. y; latein. g = urspr. о . 196
Lat. gv, v = urspr. g (über flug neben flu; bos entlent
falsche außsprache von gn wie hn) • 197
2. d; latein. <¿ = urspr. ¿; latein. I = urspr. d 198
3. i = i der anderen sprachen .... 198
§. 153. Momentane tönende aspirierte consonante*
(f, im inl. ¿<, vertritt alle aspiraten; cA, th, ph nicht la
teinisch) 198
1. gh; latein. g , gv , v, h = nrspr. gh 199
Schwund des /t (falschlich geschribenes h) ; ./= urspr. gh 200
2. dh; lateinisch d = ursprünglich dh (vgl. nachtr.)
r = urspr. dh; f = urspr. dh (vgl. nachtr.); b =
urspr. ¿Ä (vgl. nachtr.) 201
< = urspr. dh (vgl. nachtr.) . 202
3. bh; lat. ¿» = urspr. bh; h = urspr. bh ; f = urspr. bh 202
§. 154. Spiranten. 1. j. Latein. / = urspr. j; i = urspr.
j; schwuud des / (vgl. nachtr.) 203
2. s. Latein, a (r) = urspr. s 203
3. v. Latein. ?' = urspr. v; и = urspr о 204
suus, tuus = *set'0», * tevos 205
Schwund des urspr. v . . 205
§. 155. Nasale, и; vor gutturalen wird der nasal guttural vor
labialen labial .... 205
»i 206
}. 156. r- und /-laute; latein. r = urspr. r 206
Latein. I = urspr. r 207
Seite
тШ. für tj, lj s. nachtr.); / nach na; se, a für st
auß dt, tt (vgl. nachtr.) 211
§. 157. с Anänlichung des vorher gehenden lautes an den
folgenden; tönende vor stummen werden stumm;
labiale vor n werden m; in der älteren spräche
wird t vor nasalen zu e 212
d. Anänlichung des folgenden lautes an den vorher gehen
den; t nach nasalen und liquiden und nach с oft
in s 212
e. Wandlung von a zu r zwischen vocalen oder zwi
schen vocalen und tönenden consonanten und nach
vocalen im außlaute 213
1. Lauteinschiebung (mpa, mptj 213
2. Dissimilation; t, d vor t zu s . . . . 213
Wechsel von -alia und -aria 214
Über Vermeidung zweier durch vocale getrenter gleicher
oder änlicher consonanten s. d. nachtr. z. d. seite.
§. 158. Anlaut. Consonantenschwund im anlaute; m, я für am,
an; anderweitige minder durch greifende und sichere
Vereinfachungen des anlautes; n fur gn . . . 214
v für dv; j für dj; v für qv, и für cu . . . 215
§. 159. Außlaut. Consonantengruppen im außlaute (vgl. nachtr.) ;
keine Verdoppelung im außlaute . . . . 216
Spätere festsetzung des außlautes in der Schriftsprache,
wärend früher die meisten consonanten im außlaute
bald geschriben wurden, bald nicht . . . 216
Behandlung des auß lautenden s, m . . . . 217
Behandlung des auß lautenden t, nt . . . . 218
Seite
b = latein. gv, v; t bleibt nach ns; U bleibt; nt
wird ns oder t; d bleibt zwischen vocalen: f wird
inlautend nicht zu b 223
ht = et, außerdem osk. h = latein. A . . . 224
§. 165. Ursprüngl. consonantische dauerlaute; í = j;
s bleibt auch inlautend zwischen vocalen , nur im
passiv wird « zu r ; im inlaute geht es in bestirn
ten fällen in z über; oskisch z gilt auch = ts
und da: v zwischen vocalen, schwindet im neuos-
kischen; ùv auch vor consonanten, neuosk. ou . 224
Assimilation von nd zu пи; im accus, plur. wird ns zu
ее assimiliert 225
Seite
§. 182. an den folgenden; Verdoppelung wird nicht geschri-
ben ; -v auß ks; m auß sm 243
Assimilation von t, d an flg. n, l, s; von d лат, v;
sn für skn; von p, b, v an folgendes n, t; assi
milation des consonantischen wurzeläußlautes an
das s des aoristus compositus älterer bildung, meist
mit ersazdenung 244
2. Volkommene angleichung des folgenden consonanten
an den vorher gehenden; nur in Zusammensetzung 245
3. Anänlichung des vorher gehenden consonanten an den
folgenden laut ; a. tönende vor stummen werden stumm
und vice versa; besonders bei z, s zeigt sich diß
gesetz (z. b. z vor l wird s) ; b. die gutturalen
wandeln sich vor i, ç, e, e in linguale und den
tale; h wird zu c, c; g zu l, z; ch zu s, s . 245
ca für re, la für zè u. änl 247
kt , gt, st vor i und г zu к 247
Wandlung von к in с, с vor l, r, v . . . 247
Wandlung von g in z vor diseu lauten .... 248
с Wandlung von t und d vor l und m in * . . 248
4. Anänlichung des folgenden lautes an den vorher gehen
den; j wird nach t zu i, nach d zu ~, daran ß
durch Umstellung st, Ы 248
stj, zdj = st, zd 248
5. Gegenseitige anänlichung und angleichung der laute
an einander; kj wird c, c; gj wird z, z; chj
wird s 248
skj wird st; sj wird s; cj wird c; rj, Ij, nj verbinden
sich zu einem laute 249
6. Wandlung von s zu ch zwischen vocalen, seltner im
anlaute 249
7. Lauteinschiebung a. str für sr , zdr für zr . . 250
pst für pt, ht; plj , blj , vlj, tnlj für pj, bj, vi, mj 251
b. Unursprüngl. s in stambildungselementen vor k, t, я 251
c. nj im anlaute für j '251
B. Dissimilation von t und d vor t zu s . . 252
§. 183. Außlaut 252
1. Abfall von « 252
Abfall von t, n (mj 253
2. Xasalvocale 253
// anstatt des nasalvocales 254
Seite
§. 185 consonan'ten. 1. к; lit. к = urspr. к; lit.
sz = urspr. к . 255
Lit. sz neben lit. k; lit. p urspr. к 256
2. t; lit. t = urspr. t 256
3. lit. p = urspr. p 257
186. Urspr. momentane tönende nicht aspirierte con
s о n a n t e п. 1 . g ; lit. g , z = urspr. g 257
2. d; lit. d = urspr. d 257
3. lit. b = b der übr. sprachen .... 258
§. 187. Urspr. momentane tönende aspirierte con
sonante п. 1. gh; lit. g , z ■==. urspr. gh . 258
2. dh; lit. d = urspr. dh 259
3. bh; lit. b = urspr. bh; lit. m = urspr. bh im ca
sussuffixe urspr. bhi 259
§. 188. Spiranten. 1. j, lit. j = urspr. j . 259
2. s; lit. в = urspr. s 259
3. v; lit. v = urspr. v 260
189. Nasale. 1. n; lit. n = urspr. n; lit. d = urspr. n 260
2. m ; lit. m = urspr. даг ; lit. я — urspr. »t 261
190. r- und /-laute; lit. r = urspr. r 261
Lit. ¿ = urspr. r 262
191. Lautgesetze. Inlaut. A. Assimilation. ,1. Volstän
dige angleichung des vorher gehenden consonanten
an den folgenden ; in der schritt, keine verdoppe
lung, t, d vor s wird s; sz, z assimiliert sich
folgendem s, z folgendem sz, sz folgendem ¿ in
der außsprachc 262
2. Wegfall (assimilation) von я vor « und z mit ersaz-
denung (lauge nasalvocale) 262
Schwund von n vor t und vor dem d des imperfects und
dem /.■ des imperative 263
3. Volständige angleichung des folgenden lautes an den
vorher gehenden ; sz -f- s = sz im futurum 263
4. Gegenseitige angleichung der beiden zusammen treffen
den consonanten; z -\- s = sz im futurum . 263
5. Anänlichung des vorher gehenden consonanten an den
folgenden. Vor stummen werden nur stumme, vor
tönenden nur tönende gesprochen (bisweilen auch
geschriben); z vor l gilt als sz; t und d vor/ wer
den s ; eben so vor m und dem к des imperative;
s wird z vor d und y, es wird sz vor k; consonan
ten vor j 264
6. Anänlichung des folgenden consonanten an den vorher
gehenden; s wird sz nach г, g, к 264
Schleicher, vergl. grutum. d. iudog. эрг. 54
742 Inhaltsverz. zum I. bande.
Seite
§. 191. tj wird tez, geschr. cz, dj wird dz ... . 265
B. Dissimilation. Dentale -j- dentale = s -f- dental 265
§. 192. Zusatz von consonanten. 1. Consonanteneinschie-
bung, str für sr, sztr für szr 265
2. Consonantenvorschlag; s vor d, z vor d, s vorn, от;
sz vor к 265
3. Wandelbares sz, z (s) bei k, g als wurzelaußlauten 266
§. 193. Außlaut. Tönende werden stumm, n schwindet (nasalvo-
cal); t schwindet, « bleibt 266
Schwund von s, г- auß lautende consonanten nach ab-
fall von vocalen 267
§. 194. Anlaut, je für e, dialectischer Vorschlag von j auch
vor anderen vocalen 267
Seite
§. 200. Der gutturale nasal, gesehriben g 276
Got. и = urspr. m im auftaute 276
§. 201. r- und ¿-laute; got. r = urspr. r,- got. ¿=urspr. r 276
§. 202. Lautgesetze. Inlaut. 1. Wandlung von gutturalen -(-den
talen in ht, dentalen -f- dentalen in st, labialen
-f- dentalen in /i 276
2. ss mß st 277
3. z auß s • . . . 277
4. th, f = d, b im auftaute und vor auß lautendem s 278
g neben h 279
§. 203. Außlaut. Consonantenhäufung nacb vocalschwund; Weg
fall von e nach s, r 279
Das gotische auftautsgesetz einer früheren sprachperiode.
1 . auß lautende consonantengruppen ; 2. auß lau
i
tendes s und r: 3. abfall von t . . 280
Abfall von m (gotisch n) ; t, n, vi, v werden durch
zusatz von a gestüzt 281
204. Übersicht der consonanten des indogermanischen in irer
regelmäßigen entsprechung (tabelle) .... 283
Zweiter Band.
II. Morphologie.
A. Wurzeln und Stämme.
Seite
§. 207. Primäre suffixe, secundare suffixe 289
Zusammensetzung .' 290
1. Die bildung ab geleiteter verbalstämme.
§. 208. Von den ab geleiteten verbalstiirnmcn im algemeinen;
unterschid von stamverben und ab geleiteten verben 292
§. 209. Verbalstämme auf ursprüngl. ja (a-ja).
Indogerm. -urspr 295
Altindisch 295
Bildung des perfects und des aorists der causativverba;
bildung der deuominativen verbalstämme . . 296
Denominativa auf »ja; verbalstämme auf paja . . 297
Altbaktrisch 298
Altgriechisch; verba auf t«, о», аса . . 298
■ Italisch. Lateinisch 298
Verba I. auf â, 2. auf ê, 3. auf г . . . . 299
Mischung der formen ab geleiteter verba und der der
stamverba 300
Altirisch 300
Altbulgarisch 300
1. verba auf a 300
2. verba auf e, doppelter form .... 301
3. verba auf t 301
Litauisch. I. Verba auf o, im zweiten stamme teils
t, teils ô; verba mit ô 302
2. Verba auf в 302
3. Verba auf y (î) 303
Gotisch. I. Verba auf ô 303
2. Verba auf ai 304
3. Verba auf ji , ei 304
§. 210. Verbalstämme, gebildet durch verdo|pelaqg der würzet und
an tretendes sa, außer dem praesens* (desTderativa) 305
Altindisch 306
Altbaktrisch 306
§. 211. Nominalstämme, unverändert als Terbalstämme gebraucht . 306
Altindisch 307
Altbaktrisch 307
Griechisch (vgl. nachtr. pg. 719); praesens mittels Ja
gebildet (verba auf f<o, tftfe», atvat u. s. f., verba
auf va, svoa, ею u. а 307
Lateinisch (verba uuf uo) ...... 308
Altbulgarisch; verba auf nq . ' . . . . 308
Litauisch; verba mit nasal in der wurzel . . . 308
Gotisch 309
Stämme. 745
Seite
§. 212. Mitteig v ab geleitete verbalstämme des leUoskiwiscIien 309
Altbulgarisch; verba auf -ovati , praes. -ujq . 309
Litauisch. Verba auf uju, -au-ju .... 310
§. 213. Verbalstämme auf -ina, -in und -епа, -ей des Li
tauischen; verba auf -dina, -din 310
§. 214. Verbalstämme auf -na, -nâ (-no; intransitiva , pas-
siva) des gotischen 311
Seite
§. 217. Italisch.
1. Lateinisch, suffix -tu auß -to . . . . . 323
2. Umbrisch, suffix -to 323
3. Oskisch, suffix -to 324
Altirisch, particip. auf -d , -th.; auf -the . . 324
Altbulgarisch, suff. -tu ... . . 324
Litauisch, suff. -ta 325
Gotisch, suff. -da 325
§. 218. Participium praeterili passm auf -na 325
Sonstiger gebrauch des suffixes wo als primäres und se
cundares suffix 326
Indogerm. Ursprache 327
Altindisch, suffix -na, nur bei bestirnten wurzeln ge
bräuchlich 327
Altbaktrisch, suffix -na; nicht als regelmäßige par-
ticipialbildung 327
Griechisch, suffix -vo; nicht als regelmäßige partici-
pialbildung 327
Lateinisch, suffix -nu; nicht als regelmäßige partici-
pialbildung 327
Altbulgarisch, suffix -пй , -епй; häufige und regel
mäßige participialbildung 328
Litauisch, suffix na; nicht als regelmäßige partici
pialbildung 328
Gotisch, suffix ana, regelmäßige participialbildung
bei stamverben ; nur vereinzelt suffix -na . . 328
Seite
§, 222. Indog. Ursprache 345
Altindisch; participium necessitatis 345
Altbaktrisch .... 346
Griechisch, suffix -*o, -ta . 346
Lateinisch, suffix -to, -ia , -te . 346
Altbulgarisch, suffix -ju f-ï), ntr. -je, fem. -ja 347
Litauisch. Suffix -ja (-i, -y'), femin. -jâ (-è) 347
Gotisch, suff. -ja (nomin. sing. mase, -ji-e, -eis, ntr
-г; femin. -ja, nomin. sing, i) 348
Weiterbildung mittels n; suif, jan (nomin. sing, mase
-ja) femin. jan (nomin. sing, -jô) 348
§. 223. ja als secundares suffix 348
A It indisch, suif, -ja 3J8
Participium necessitatis auf -tav ja , älter auch -tvja
darauß -tva , -tja 349
Participium necessitatis auf -an-ija (suffix -ya = -ja) 350
Vêdischcs suffix -ênja 350
Altbaktrisch. Suffix -ja 350
Griechisch. Suff. -*o, femin. -ta 351
Participium auf -tio = -tavja 351
Lateinisch, suff. -io , -ia 351
Participium auf -endo, -undo . 351
Um bris с h. Participium auf -eno 352
Litauisch. Suff, -ja ; suff. -in-ja 352
Participium auf -tina .... 352
Altbulgarisch. Suff. mase, -jñ d. i. -у« 352
Neutra auf -¿je, femin. ja, -tja 353
Gotisch. Suff, -ja; -jan (femin. ein = -jan) 353
§. 221. Suffix urspr. ra; im slawischen ein participium praeteriti
activi auf -In bildend 353
Stämme auf -ra, -la in den verschidenen indogerm
sprachen 354
Slawisches participium praeteriti activi auf -lu (nom. sing,
msc. -lu, ntr. -Io , femin. -la) . 354
П. Substantiva. Infinitive, supina, gerundia und ver
wante formen .... 355
Verbalstämme als iiuniinalslämme fungierend one ein wei
teres hinzu tretendes suffix und disen änliche bil
düngen 355
§. 225. Indogerm. Ursprache. Wurzeln als nominalstämme
stamme auf -a 355
Stämme auf -им 356
Altindisch. Wurzeln als nominalstämme; infinitive
Stämme. 749
Seite
§. 225. diser bildung; dergl. nominalstämme als leztes glid
von Zusammensetzungen 356
Vêdis с he in finitivstämme welche tempusstämmen
gleich sind; praesensstämme. futurstämme, aorist-
stänime (infinitive auf -se, -s'êj 356
Nomina actionis auf -a; dativ der selben als infiniti 357
Nomina agcntis auf -a 357
Stumme auf -a mit su-, dus- als part, пес essitatis
fungierend 357
Feminina auf -â 358
Gebrauch der selben zur Umschreibung des per
f e et s 358
Nominalstämme auf -nu .... 358
AI tb а к trise h. Wurzeln als nominalstämme 358
Suffix -a (vgl. nachtr.) .... 359
Feminina diser bildung .... 359
Griechisch. Wurzeln als nominalstämme; nomina auf
suff. -o, femin. -a, -t¡ 359
Gebrauch der selben in Zusammensetzungen 360
Infinitive des aorists auf -aai 360
Lateinisch. Wurzeln als nominalstämme 360
Suffix -o; dergl. stamme als zweites glid von zusammen
Setzungen 360
Suffix -a (urspr. â) nom. agentis masculini generis bil
dend 360
U m b r i s с h e und 0 s к i s o h е infinitive auf u-m , -o-m 361
AI t bulgarisch. Stämme auf urspr. a 361
Litauisch. Stämme auf a . 362
Gotisch. Stämme auf a 362
Seite
§. 226. Lateinisch. Suff, ti, -t nomina aotionis und nomina
agentis bildend 365
Weiterbildung des selben, latein. -tum, umbriscb -tin,
altirisch -(in, -sin: Weiterbildung latein. -tio, -lia 366
Secundares suff. -tâ-ti , -tû-ti 366
Altbulgarisch. Nomina auf -ñ, infinitiv auf -ti 366
Nomina agentis auf -ti 367
Secundares suff. -stï 367
Litauische Infinitiv auf -ti, älter -te; nomina ас
tionis und nomina agentis auf -ti 367
Weiterbildung -tj-a; secundares suff. -efe 367
Gotisch, abstracta auf -di, -thi• . 367
Nomina agentis auf -di 368
Secundares suff. -du thi 368
§. 227. Suffix -ni, in der function dem ti gleich . 368
Altindisch. Suff, ni, 1. nomina actionis bildend, die
im dativ als infinitive fungieren; 2. nomina
agentis bildend 368
Altbaktrisch. Suffix -ni 369
Griechisch. Suffix -vt (selten) .... 369
Lateinisch, suffix -ni (masculinum) 369
Altbulgarisch. Suffix -nl (häutig) 369
Litauisch. Suffix -ni 369
Gotisch. Suffix -ni (häufig, besonders von ab geleite
ten verbalstämmen, -ein i , -ont, -aini) . 369
§. 228. Suffix -tu u. verwanle 37П
Indog. ursprache . . . . . 370
Altindisch. Suff, -tu nomina actionis bildend, deren
accusativ im sanskrit als infinitiv fungiert; vê-
disch im dativ und genitiv erscheinend ; nomina agen
tis auf tu 370
Suffix -tva; gerundium auf -tvâ, vêdisch -tvi , -tvâja 371
Secundares suftix -Iva ....... 371
Védische Weiterbildung -tva-nd 371
Altbaktrisch. Suffix -tu, abstracta und nomina agen
tis bildend; suffix -thv'a; suffix -thwa-na 372
Griechisch. Suff, -tw, nomina actionis bildend. Se
cundare Weiterbildung -av-vtj 372
Lateinisch. Suff, -tu, nomina actionis bildend. Su-
pinum. Gerundium . . . . " . 372
Secundare suflixa -tû-ti, -tû-do 372
Altbulgarisch. Supinnm auf -tu . . . . 373
Secundares suff. -stvo 373
Litauisch. Supinum auf -tu; nomina auf -ím 373
Stämme. 751
Seite
§. 228. Gotisch. Abstracta und nomina agentis auf -tliu, iln
-du als secundares suffix 373
Suffix -nassti 373
§. 229. Suffix -as. In do g. Ursprache 374
AI tindisch. Substantiva auf -as. Infinitive auf -asé 374
AI tbaktrisch. Nomina auf -as .... 375
Griechisch. Nomina auf -sç (oç), -sç (nomin. sing
mase, femin. -r¡c, ntr. -sç) : Weiterbildung auf -swe 375
Lateinisch. Nomina auf -us, -er, -ur; auf -or 375
Infinitiv auf -те, -se praesentis und perfecti 376
Infinitiv des mediopassiv s 377
Altbulgarisch. Suffix -es 378
Litauisch. Reste des suffixes in der Weiterbildung
-esja . 378
Gotisch. Reste im suffix -isa .... 378
§. 230. Suffix urspr. -ana. Indog. Ursprache . 378
Altindisch. Suffix -ana. Infinitive auf -anê, -anûja
Nomina agentis , adjeetiva auf -ana 379
Altbaktriseh. Suffix -ana 379
Griechisch. Suffix -avo, -ovt¡, -avi¡; adjeetiva auf
-avo 380
Infinitiv auf -vat, -svai 380
Altbulgarisch. Suffix -enü, -evo 380
Litauisch. Suffix -ana 381
Gotisch. I n fi n i t i v auf -an .... 381
231. Suffix -dhi. Alt in dise h с (vêdische) infinitive auf
■dhjâi, -adhjái 3S2
Altbaktrische infinitive mí -dhjâi 382
«• Griechisch. Infinitive auf -ffd-at . 382
Seite
§. 232. Litauisch. Comparativsuffix -fan ja; adverbia des
comparative auf -jaus; Superlativ auf -jaus ja . 387
Gotisch. Suffix -is, -izan; -ôs , -ôzan ; femin. -izein,
-ôzein 388
Adverbia des comparative auf -is , -s 388
Seite
§. 236. Altindisch. Suffix -ta-ma, regelmäßige snperlativhil-
dung 396
Altbaktrisch. Suffix -tema (ô-tema) regelmäßige su-
peTlativbildung 396
Lateinisch. Suffix -ti-mo (-si-mo, -rrimo, -Uimo;
-is-simo für -is-timo) 396
Gotisch. Suffix -du-ma-n (-dumisla) außnamsweise . 397
4. Zalwort.
Stämme der grundzalen.
§. 237. Die einfachen zalen 1 — 10 397
§. 238. Die zalen 11—19 401
§. 239. Die zalen 20—90 402
§. 240. Die zalen 100 — 1000 405
Stämme der ordnungszalen.
§. 241. Die zalen von 1 — 10 407
Die zalen von 11 — 19 409
Die zalen von 20—90 410
Die zalen von 100—1000 411
B. Worte.
Wortbildung.
Seite
§. 245. II. Vorauseile stamme
6. diphthongische Stämme 423
7. stamme auf â 423
8. м-stämme . 423
9. t-stämme . 423
10. a-stämme; ja Stämme 424
§. 246. Nominativus sing 11 I U H h 425
Indogerm. Ursprache 425
Altindisch . 426
Althaktrisch 426
Griechisch . 427
Italisch (Lateinisch , Osk., Umbr.) 427
Altirisch 428
Altbulgarisch 429
Litauisch 429
Gotisch 429
§. 247. Nominativus plu alis 430
Indogerm. Ursprache 430
Altindisch . 430
Altbaktrisch 431
Griechisch . 431
Italisch ■ . 432
Altirisch 433
Altbulgarisch 433
Litauisch . 434
Gotisch 434
§. 248. Nominativus dua 1 s 434
Indog. Ursprache 434
Altindisch . 434
Altbaktrisch 435
Griechisch . 435
Italisch, Altirisch*, Altbulgarisch, Litauisch 436
§. 249. Accusativ singularis 437
Indogerm. Ursprache . 437
Altindisch , Altbaktrisch , Griechisch 438
Lateinisch , Oskisch , Umbrisch , Altirisch 439
Altbulgarisch , Litauisch (vgl. nachtr 720) 440
Gotisch 441
§. 250. Accusativus pluralis 441
Indogerm. Ursprache, Altindisch 441
Altbaktrisch .... 442
Griechisch , Lateinisch 443
Oskisch, Umbrisch. Altirisch . 444
Altbulgarisch, Litauisch, Gotisch 445
§. 251. Ablativus singularis . 446
Indogerm. Ursprache . 446
Dficlination. 755
Seite
§. 251. Altindisch (-tas, adverbialendiing), Altbaktrisch, Griechisch
(adverbia auf -wç ; -&ev, -&t) .... 447
Lateinisch (adverbia auf ¿) , Oskisch .... 448
Umbrisch, Altbulgarisch (adverbia auf -tu) . . . 449
§. 252. Genitivos singularis 449
Indogerm. Ursprache, Altindisch 449
Altbaktrisch 450
Griechisch, Lateinisch 451
Oskisch , Umbrisch , Altirisch 453
Altbulgarisch, Litauisch, Gotisch 454
§. 253. Genitivus pluralis 455
Indogerm. Ursprache, Altindisch . . . ». , . 455
Altbaktrisch, Griechisch, Lateinisch .... 456
Oskisch, Umbrisch. Altirisch, Altbulgarisch . . . 457
Litauisch, Gotisch 458
§. 254. Locativus singularis 458
Indogerm. Ursprache, Altindisch, Altbaktrisch . . 459
Griechisch (dativ), Lateinisch (dativ) .... 460
Oskisch, Umbrisch, Altirisch (dativ) .... 461
Litauisch (locativ, dativ), Altbulgarisch (locat- dat.) . 462
Gotisch (dativ) 463
§. 255. Dativus singularis 463
Indogerm. Ursprache, Altindisch 463
Altbaktrisch, Griechisch (nur bei a-stämmen), Latein.
(desgl.), Oskisch (desgleichen), Umbrisch (= d. lo
cativus), Altirisch (nur bei a-stämmen) . . . 464
Altbulgarisch (nur bei weibl. a-stämmen) , Litauisch (des
gleichen), Gotisch (nur bei a-stämmen) . . . 465
§. 256. Locativus pluralis 465
Indogerm. urspr. 465
.Altindisch, Altbaktrisch, Griechisch (dativ) . . . 466
Altbulgarisch (vgl. s. 677), Litauisch .... 467
§. 257. Genitivus, locativus dualis 467
Altindisch .. 467
Altbaktrisch, Altirisch, Altbulgarisch .... 468
§. 258. Instrumentalis singularis I. (auf -â) . . . 468
Indogerm. Ursprache, Altindisch, Altbaktrisch . . 469
Griechisch (Adverbia?), Litauisch (nur bei weiblichen
a-stämmen), Slawisch (einst vorhanden), Althoch
deutsch (nur bei weibl. a-stämmen) .... 470
§. 459. Instrumentalis singularis II. (auf -bhi) . . 470
Indogerm. Ursprache, Griechisch (-?>*, -(pw) , Altbul
garisch (-mí) 471
Litauisch (-mi), Althochdeutsch (auf -u), Gotisch (auf
S bei a-stämmen) . . . . . . . 272
§. 260. Instrumentalis pluralis 473
756 Inhaltsverz. zum II. bande.
Seite
§. 260. Indogerm. Ursprache, Altindisch, Altbaktrisch, Griechisch
f-(f)t, -ifiV) 473
Altbulgarisch , Litauisch 474
§. 261. Dativus Ablativus pluralis .... 474
Indogerm. Ursprache, Altiudiseh, Altbaktrisch 475
Lateinisch 476
Oskisch , Umbrisch , Altirisch .... 477
Litauisch , Altbulgarisch , Gotisch 478
§. 262. Dativus, Ablativus, Instrument, dualis 478
Indogerm. Ursprache, Altindisch, Altbaktrisch, Griech
(~*vt gut zugleich als genitiv), Altbulgarisch 479
Litauisch 480
§. 263. Vосati v 480
Indogerm. Ursprache, Altindisch 480
Altbaktrisch, Griechisch, Latein., Altirisch 481
Altbulgarisch, Litauisch, Gotisch 482
§. 264. Declination der geschlechtigen pronominalstämme 482
Nominativus singularis 483
Accusativus singularis 484
Nominativus pluralis . 485
Nominativus accusativus dualis 485
Accusativus pluralis . 485
Ablativus singularis . 486
Genitivns singularis . 486
Genitivus. pluralis 486
Locativus singularis . 487
Dativus singularis 487
Loa plur. und dual. . 488
Instrum. singularis I, II. . 488
Instrum. pluralis, Dat. ablat. pluralis, Dat. ablat. instr
dualis .... 488
2. Verba (Conjugation).
§. 268. Von der conjugation des Indogermanischen im algemeinen 504
Personalendungen 504
Modus' 504
Tempus (einfache, zusammen gcsezte tempusstämme) 506
§. 269. Fersonalendungen.
Personalcndungen des aclivs.
I. person singularis.
Indogerm. Ursprache 507
Altindisch , Altbaktrisch , Griechisch 508
Lateinisch , Oskisch , Umbrisch, Altirisch 509
Altbulgarisch , Litauisch , Gotisch 510
§. 270. I. person pluralis. Indogerm. Ursprache 511
Altindisch, Altbaktrisch, Griechisch, Lateinisch, Alt-
irisch , Altbulgarisch , Litauisch , Gotisch 511
271. I. person dualie. Indogerm. Ursprache u. s. f. 512
272. II. person singularis. Indog. Ursprache, Altindisch 513
Altbaktrisch, Altgriechisch 514
Lateinisch, Umbrisch . 515
Altirisch, Altbulgarisch, Litauisch . 516
Gotisch 517
§. 273. II. person pluralis. Indogerm. Ursprache , Altindisch
Altbaktrisch 517
Griechisch u. s. f. 518
274. II. person dualis. Indogerm. Ursprache u. s. f. 519
275. III. person singularis. Indogerm. Ursprache . 519
Altindisch, Altbaktrisch, Griechisch 520
Lateinisch , Oskisch , Umbrisch .... 521
Altirisch, Altbulgarisch, Litauisch. Gotisch . 522
§. 276. III. person pluralis. Indogerm. Ursprache 522
Altindisch, Altbaktrisch 523
Griechisch, Lateinisch 524
Oskisch, Umbrisch, Altirisch 525
Altbulgarisch, Litauisch, Gotisch .... 526
Schleicher, vergl. graioni. d. indog. эрг. 56
758 Inhaltsverz. z. П. bde.
Seite
1. 277. III. person dualis; Altind. u. s. f. . 527
§. 278. Personalendungen des medium . . . . 527
8. 279. I. pers. singularis medii . . 528
§. 280. И. pers. singularis medii . 529
§. 281. III. pers. singularis medii . 530
S. 282. III. pers. pluralis medii . . 532
I 283. I. pers. pluralis medii • • . • . 533
§. 284. II. pers. pluralis medii .... 534
§. 285. I. pers. dualis medii 535
S. 286. II. und III. pers. dualis medii • 535
§. 287. Anhang. Das medium im Slawolettischen und
Italokeltischen . 536
§. 2S8. Modaselemenle 538
Indicativ, imperativ (keine modus) . . . . 539
§. 289. Conjunct .... 539
Indogerm. ursprache . 539
Altindisch .... 540
Altbaktrisch 541
Griechisch .... 541
Lateinisch . 542
Oskisch , Umbrisch 543
Altirisch .... 543
§. 290. Optativ.
Indogerm. Ursprache . 543
Altindisch. Potcntialis 544
Precativ .... 545
Optativus aoristi u. perfecti 546
Altbaktrisch 547
Griechisch .... 547
Lateinisch .... 548
Oskisch .... 549
Umbrisch .... 550
Altirisch .... 550
Altbulgarisch (imperativ) . 550
Litauisch 1 . permissiv , 2. imp«>rativ 551
Gotisch .... 551
TempuBstämme.
§. 291. Perfectstamm .... 552
Indogerm. ursprache . 553
Altindisch .... 554
Altbaktrisch 556
Griechisch 557
Conjugation. 759
Seite
§. 291. Lateinisch 539
1. Perfectstämmc mit erhaltener reduplication . 360
2. Perfectstiirame mit ab gefallener reduplication . 562
3. Zusammen gezogene perfectstämme . . . 562
Oskisch, Umbrisch 563
Altirisch 564
Gotisch 564
1. Reduplication mit Steigerung, 2. reduplication one
Steigerung, 3. Steigerung one reduplication . . 565
§. 292. Stamm des einfachen aoriste. Indogerm. Ursprache . 567
Altindisch 568
Altbaktrisch 570
Griechisch 570
Lateinisch 572
Altbulgarisch 572
§. 293. Praesensstamm 573
Indogermanische Ursprache.
I, a. Die reine, einfache wurzel als praesensstamm 574
I, b. Die selbe mit suffix -a (dise form haben die
meisten ab geleiteten verba) .... 574
II, a. Der vocal der einfachen wurzel wird gestei
gert - 574
II, b. Der gesteigerten wurzel tritt suffix -a an 575
III, Die wurzel wird redupliciert .... 575
IV , a. An den wnrzelaußlaut tritt -им . . . 575
IV, b. An den wurzelaußlaut tritt -na . . . 576
IV. с Der nasal tritt in die wurzel . . . 576
V. -ja tritt an 577
VI. -ska tritt an 577
Altindisch. I, a; I, b (auch bei ab geleiteten verben) 577
II, a; II, b 578
III, (verba intensiva) 578
IV, a . . . 579
IV, b; IV, с, 1 (cl. VII der ind. gramm.); IV,
с, 2 (classe VI der graram. mit nasalierung
der wurzel) 580
V. (das altind. passivnm diser form) . . . 581
VI 582
Altbaktrisch. I, a; I, b; II, a; II, b; III . . 582
IV, a 583
IV, b; IV, c, 1. und 2. V, VI ... . 584
Griechisch. I, a; I, b; II, a; II, b . . . 585
III; IV, a 586
IV, b; V ........ 587
760 Inhaltsverz. z. П. bande.
Seite
§. 293. 1. j bleibt als г ..... 587
2. j wird s; 3. j wird als » vor geschlagen; 4. J
wird mit dem vorher gehenden wurzelaußlaute
zu f , ffff, ЯЯ 588
5. _/ schwindet zwischen vocalen (dise form findet
sich auch bei ab geleiteten verben) . . 589
VI. (auch bei ab geleiteten; я«<г/а>, íp/o/í«» u. a.) . 589
VII. Der praesensstamm wird mittels те, то gebildet 590
-*f als praesens bildendes element .... 590
Stamverba folgen bisweilen der analogie ab geleiteter
verba 590
Lateinisch. I, a 590
1. b; II, a; II, b; III 591
IV, b; IV, c; V (abgeleitete auf но) . . . 592
VI. (auch bei ab geleiteten) 593
Stamverba nenien bisweilen formen ab geleiteter verba an 594
Oskisch 594
limbrisch 594
Altirisch 595
Altbulgarisch. I, a; I, b 596
e im niebtpraesensstamme 597
Ab geleitete verbalstämme ...... 597
II, a 597
II, b; III; IV, b (intransitiva) .... 598
IV, с 599
V. 1 . Der selbe stamm in allen formen , vocalische
wurzeln 599
2. der zweite stamm sezt e an . . . . 599
3. der zweite stamm sezt а an . . . . 599
Ab geleitete verba diser form auf Z, a, ov . . . 600
Praesensbildung mittels da 600
Litauisch 600
I, a. 1. der selbe stamm in allen formen . . 601
2. der zweite stamm sezt è an . . . 601
I, b; 1. und 2. wie bei voriger form . . . 601
Ab geleitete verba diser form auf o, ô; a, y; ina, ena 601
II, a; II, b (auch mit denung anstatt der Stei
gerung; zweiter stamm mit 6) 602
III 602
IV, b; IV, с (die inchoativa, intransitiva) . . 603
V 603
Der zweite stamm hat è 604
Die meisten ab geleiteten , die auf с , ô, av, y 604
VII. (inchoativa, intransitiva) auf ta, sta . 604
Praesens mittels da 605
Conjugation. 761
Seite
§. 293. Gotisch. I, a; I, b. (besonders mit Schwächung des
wurzelvocales a zu * im praesens und mit höchst
gesteigerten vocalen) 605
Ab geleitete auf Ja, <5, ai . • • 606
II, b (bei wurzeln mit den vocalen i, u) 606
III, Reste . . . . . 607'
IV, b. (ein beispil) 607
Ab geleitete auf na , no passiver function . 607
IV, с (reste) 607
V 608
VII. (eine spur im ahd.) 608
§. 294. Imperfectiim.
Indogerm. Ursprache 608
Altindisch, Altbaktrisch , Griechisch . 609
Lateinisch 610
Neubildungen einfacher tempusstämmc.
§. 295. 1. Das einfache plusquamperfectum des grie
chischen 610
§. 296. 2. Das litauische praeteritum . 611
Zusammen gesezte tempusstämme.
§. 297. i. Zusammen gesezter aorist.
Indogerm. Ursprache 611
Zwei formen , one und mit stammaußlaut a an der
wurzel as 612
Altindisch. I. a. Die endungen treten unmittelbar an
den wurzelaußlaut des hilfsverbum . 613
I, b. Eben so, das hilfsverbum ist aber redupli
eiert 613
IL Das hilfsverbum hat den aoriststamm auf a 614
Altbaktrisch. I, II 614
Griechisch. Nur IL Archaische formen . 614
Die gewönliche form; die lautgesczlichen wandlun
gen des s des hilfsverbum 615
Altbulgarisch 615
1. stamverba auf consonanten, ältere bildungen 616
2. jüngere bildungen mit zwisehenvocal о 616
3. stamme auf vocale 616
§. 298. 2. Futurum. Indogerm. Ursprache .... 616
Altindisch, Altbaktrisch, Griechisch (die verschidenen
Wandlungen des j u. s. f.) 617
iaaojAtu, ieoiitn ....... 61S
Futurum der verba auf Q, Я, /л, v 618
Lateinisch , Oskisch 619
762 Inhaltsverz. z. П. bde. Conjugation.
Seite
§. 298. Umbrisch 619
Altbulgarisch (reste), Litauisch 620
Neubildungen zusammen gesezter tempusstämme.
§. 299. Altindisch. Conditionalis 621
§. 300. Griechisch. 1. Die perfectstärame auf k und die aoriste
diser bildung 621
2. Das futurum exactum 622
3. Das zusammen gesezte plusquamperfectum des
activs 622
4. Der aoristus passivi auf -t¡v 622
5. Der aoristus passivi auf -3-qv . . . . 623
6. Das futurum passivi auf -tjöopcti. . . . 623
7. Das futurum passivi auf -дуворы . . . 623
§. 301. Lateinisch. 1. Das perfectum auf -et . . . 624
2. Das perfectum auf -ui, -vi 624
3. Das futurum exactum a, älterer, b, jüngerer bil
dung 625
4. Der optativ perfecti 625
5. Das plusquamperfectum indicativi . . . 626
6. Der optativ plusquamperfecti а , älterer, b, neuerer
bildung 626
7. Das imperfectum 626
8. Der optativ imperfecti 626
9. Das futurum 626
§. 302. Oskisch. 1. Optat. perfecti und futurum exactum der
wurzel fu 627
2. Perfectum auf 3. sing, -/fed, -fed und änl. . 627
3. Perfectum mit U (profatted u. s. f.) . . . 628
4. Futurum exactum 628
§. 303. Umbrisch. 1. Futurum exactum von wurzel fu . 628
2. Perfectum auf -fei, -fi und änl. . . . 629
3. Futurum exactum 629
§. 304. Altirisch. 1. Perfectum mit s . . . . . 629
2. Perfectum mit t 630
3. Futurum 631
§. 305. Altbulgarisch. 1. Imperfectum .... 631
2. Iteste eines futurum auf -snq, -ysnq . . . 632
§. 306. Litauisch. 1. Imperfectum 632
2. Optativ 633
3. Imperativ 633
§. 307. Gotisch. Das zusammen gesezte perfectum (auf -da) 634
Reste eines mittels s gebildeten perfectum im ahd. und
nordischen ........ 63o
Anhang.
Paradigmen zur 1ère von der declination und conjugation.
Seite
Femininum . .' 676
Bemerkung über den locativ pluralis der a-stämme des
Altbulgarischen 677
IL Declination des ungeschlechtigen persönlichen
pronomens I. II. person und III. des reflexiv-
stammes sva 678
Conjugation.
Übersicht der personalendungen.
Activum 682
Medium 684
Mediopassiv des litauischen und italokeltische . 685
Modus.
I. Indicativ.
Activum 686
Medium 688
II. Imperativ ' 688
III. Conjunctiv 690
IV. Optativ . 692
Ferfectum 694
Einfacher aorist 696
Praesens . . . ._ 698
Impcrfectum . 698
Zusammen geseztcr aorist 700
Futurum 702
Zusätze und berichtigungcn zum I. bande .... 704
Zusätze und berichtigungcn zum II. bande . . . . 719
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