Heinbernd Oppenberg
Prüfungswissen
Spedition und
Logistikdienstleistungen
Zwischen- und Abschlussprüfung
1. Auflage
Bestellnummer 01490
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www.bildungsverlag1.de
ISBN 978-3-427-01490-4
Inhalt
1 Speditionsrecht
1.1 Rechtsgrundlagen und Begriffe
HGB-Speditionss-
recht, Überblick
Spediteurarten
ADSp, Inhalte
Einzelvertrag,
ADSp, HGB ADSp HGB-Speditionsrecht
Allgemeine
Ö
Ö
Einzelvertrag- Deutsche Spedi- HGB-Frachtrecht (§ 459-460 HGB)
liche Regelung im teurbedingungen Fixkostenspediteur, Sammelgut, Selbsteintritt)
Speditionsvertrag
HGB-Frachtrecht/-Speditionsrecht
(zwingende Vorschriften, durch ADSp nicht abänderbar)
Geltung der ADSp für Verkehrs- Die ADSp gelten für Verkehrsverträge, die ein Spediteur als
verträge (Zf. 2.1) Auftragnehmer abschließt. Das sind Speditionsgeschäfte,
Frachtgeschäfte, Lagergeschäfte und sonstige, zum Spediti-
onsgewerbe gehörende Geschäfte.
Geltung der ADSp für bestimm- Die ADSp gelten (automatisch) für Verträge mit Auftragge-
te Auftraggeber (Zf. 2.1) bern (natürliche oder juristische Personen), die Kaufleute, Ge-
werbetreibende oder Selbständige sind und diese Verträge im
Rahmen ihrer betrieblichen Tätigkeit abschließen. Die ADSp
gilt nicht für Verkehrsverträge mit Verbrauchern (HGB § 414).
Sie kann aber auch mit Verbrauchern ausdrücklich vereinbart
werden.
Geltungsausschlüsse der ADSp Die ADSp gelten nicht für Geschäfte, die ausschließlich
(Zf. 2.3) - Verpackungsarbeiten,
- Beförderung von Umzugsgut oder dessen Lagerung,
- Kran- oder Montagearbeiten sowie Schwer- oder Groß-
raumtransporte mit Ausnahme der Umschlagstätigkeit des
Spediteurs,
- Beförderung und Lagerung von abzuschleppenden oder zu
bergenden Gütern.
zum Gegenstand haben.
Speditionsauftrag,
Funktionen und
Inhalte
Æ
Speditionsvertrages - Lebende Tiere und
z Eigenschaften des Gutes im Pflanzen
z Übernahme- und Abliefer- Sinne von Ziffer 3.3
quittung - Leicht verderbliche
z und alle sonstigen erkennbar Güter
z Begleitpapier für die ordnungsgemäße - Besonders wertvolle und
z Abrechnungsgrundlage Ausführung des Auftrags diebstahlsgefährdete
erheblichen Umstände Güter
Packstücke sind mit den für ihre Alte Kennzeichen müssen ent-
Packstücke sind deutlich und auftragsgemäße Behandlung fernt oder unkenntlich gemacht
haltbar zu kennzeichnen. erforderlichen Kennzeichen zu sein
versehen, wie
Mehrere zu einer Sendung ge-
- Adressen,
hörende Packstücke müssen
- Zeichen, Nummern,
als zusammengehörig gekenn-
- Symbolen für Handhabung
zeichnet werden.
und Eigenschaften
Kennzeichnung mit
Barcodelabel (NVE) NVE
Vgl.: Zufall Logistic Die NVE (Nummer der Versandeinheit)
Group (Göttingen): nach dem EAN 128-Konzept
www.zufall.de/down-
load/Barcode_Flyer.
pdf (10.10.2010)
00340123451234567895
Prüfziffer
9-stellige Nummer, vom Versender zu
vergeben. Keine Wiederholung innerhalb
12 Monaten
Internationale Lokationsnummer (ILN) des Versenders
Undefinierte Versandeinheit = 3
Datenbezeichner = 00
Zahl 34012345123456789
Ziffer 3 4 0 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 6 7 8 9
Gewichtung 3 1 3 1 3 1 3 1 3 1 3 1 3 1 3 1 3
Hilfszahl 9 4 0 1 6 3 12 5 3 2 9 4 15 6 21 8 27 135
Prüfziffer 5
a) Die Ziffern der NVE (ohne Prüfziffer) werden nebeneinander geschrieben.
b) Darunter werden von rechts nach links (wichtig) abwechselnd die Multiplikatoren 3 und 1 geschrieben (beginnend mit
3).
c) Die Ziffern aus a) mit b) werden multipliziert, die Hilfszahlen sind die einzelnen Produkte.
d) Die Hilfszahlen (Ergebnisse von c) werden addiert. Man erhält die Produktsumme.
e) Die Differenz (Aufrundung) dieser Summe auf den nächsten vollen „Zehner“ ergibt die Prüfziffer. Ist die Differenz Null,
ist auch die Prüfziffer Null.
(Vgl. www.gs1-germany.de/internet/content/produkte/ean/identsysteme/pruefziffernlogik/index_ger.html)
Sendungsverfolgung
(tracking & tracing) Sendungsverfolgung (tracking & tracing) Schnittstellenkontrolllen
(Status wird
im Computer erfasst.)
RFID
Radio Frequency Bauformen und Einsatzgebiete der RFID-Systeme
Identification
125kHz -135 kHz 13,56 MHz 860 MHz -960 MHz 2,45 GHz
www.rfid-journal.de
Pulkfähig- Technisch möglich, Möglich Möglich Möglich
www.rfid-support-
keit selten realisiert
center.de
Bauformen Disc, Glasröhrchen, Label, Coin, Karte, Label, Kunststoff- Label, Kunststoff-
Stick, Nagelform, Disc Gehäuse Gehäuse
Coin, Karte
Einsatzge- Abfallentsorgung, Produktetiketten, Textilin- Wechselbrückendispo- Wechselbrückendispo-
biete Textilindustrie dustrie, Mehrwegsysteme sition, Mauterfassung, sition, Mauterfassung,
Lagerplatzidentifikation, Lagerplatzidentifikation,
Mehrweggebindelogistik, Mehrweggebindelogistik,
Textilindustrie Textilindustrie
1.6.1 Grundlagen
01 Erläutern Sie die Begriffe (1) Die Fa. MAG in Rüsselsheim beauftragt LogSped mit
a) Selbsteintritt, der Versendung von 23 t Ersatzteilen von Rüsselsheim
nach München. LogSped erteilt dem LKW-Unterneh-
b) Fixkostenspediteur, mer Franz Meyer in Frankfurt/Main einen Transportauf-
c) Sammelgutspediteur. trag.
Meyer holt die Sendung bei der MAG ab und stellt
02 Welche Folgen für die Rechte und Pflichten des Spediteurs sie direkt dem Empfänger zu. Die Frachtpapiere erhält
aus dem Speditionsvertrag hat das Vorliegen von Selbstein- Meyer vom Spediteur. LogSped stellt die Transportkos-
tritt, Fixkostenspedition oder Sammelgutspedition? ten mit einem Gewinnaufschlag der Fa. MAG in Rech-
nung.
03 Welche Regelungen zum Speditionsvertrag sind (2) Die Fa. KERA GmbH liefert bei LogSped 42 t kera-
misch e Bauteile an. Diese Teile werden von LogSped
a) nur im HGB,
auf 2 LKW eines Frachtführers verladen, den LogSped
b) im HGB und in der ADSp, mit dem Transport der Sendungen beauftragt hat. Die
c) nur in der ADSp enthalten? KERA GmbH bezahlt sowohl die Frachtkosten, die Um-
schlagskosten und ein Speditionsentgelt.
04 Sie sind Mitarbeiter/-in der Spedition Transsped GmbH in Kai- (3) 15 t dieser keramischen Bauteile werden von LogSped
serslautern und in der Abteilung „National-Kraftverkehr-Sam- mit einem eigenen Fahrzeug zu einem Empfänger in
melgut-Ausgang“ beschäftigt. Sie werden von der Elektro- Stuttgart befördert.
motorenfabrik EMOT GmbH in Pirmasens um Abgabe eines (4) Der Lebensmittelgroßhändler Gustav Schmitt aus
Angebotes für eine Sendung im Spediteursammelgutverkehr Darmstadt erteilt LogSped den Auftrag, 2 Paletten
aufgefordert. Nach Abgabe Ihres Angebotes erhalten Sie von Konserven mit zusammen 870 kg nach Hamburg zu
der EMOT GmbH den Auftrag. versenden. LogSped lässt die Sendung durch einen
Welche gesetzliche Grundlage regelt das Vertragsverhältnis Nahverkehrsunternehmer abholen. Er versendet die
zwischen der Elektromotorenfabrik EMOT GmbH und der 2 Paletten zusammen mit anderen Sendungen über
Spedition Transsped GmbH? einen Fernverkehrsunternehmer zu einem Empfangs-
[1] Übereinkommen über den Beförderungsvertrag im
spediteur in Hamburg, der die Sendungen am nächs-
internationalen Straßengüterverkehr CMR) ten Tag im Nahverkehr ausrollt.
[2] Straßenverkehrsgesetz (StVG)
(5) Eine Sendung mit besonders eiligen elektronischen
[3] Handelsgesetzbuch (HGB)
Bauteilen wird von LogSped durch eine Sonderfahrt
mit einem LKW-Unternehmer zum Empfänger in Düs-
[4] Güterkraftverkehrsgesetz (GüKG)
seldorf versendet. LogSped vereinbart für diese Ver-
[5] Fahrpersonalgesetz (FPersG) ;1
sendung ein Entgelt von insgesamt 340 EUR.
In diesen Geschäften nimmt LogSped unterschiedliche Po-
05 Der Speditionsvertrag ist sowohl im Handelsgesetzbuch
sitionen ein.
(HGB) als auch in den Allgemeinen Deutschen Spediteur-
bedingungen geregelt. Beschreiben Sie, welche Regelungen a) Welche Art von Speditionsgeschäft schließt LogSped
für den jeweiligen Speditionsvertrag Vorrang haben. in den Fällen (1) bis (5) jeweils ab?
b) Welche Rechtsgrundlagen (HGB Speditions- oder
Frachtrecht, ADSp) gelten in den einzelnen Fällen für
06 Welche HGB-Regelungen können durch einzelvertragliche
welche Tätigkeiten des Spediteurs?
Absprachen und welche Regelungen können durch Allge-
meine Geschäftsbedingungen abgeändert werden? Welche c) In welchen Fällen ist LogSped Obhutspediteur?
Grenzen werden für die Änderungen in Allgemeinen Ge-
schäftsbedingungen gesetzt (vgl. § 466 HGB)? 11 Die Fa. LogSped schließt folgende Geschäfte ab, ohne die
ADSp gesondert zu vereinbaren. Entscheiden Sie, ob für die-
07 Die ADSp gilt für Speditions-, Fracht- und Lagergeschäfte se Geschäfte die ADSp automatisch gilt. Begründen Sie Ihre
des Spediteurs. Beschreiben Sie die Pflichten, die ein Spedi- Entscheidungen.
teur bei diesen Geschäften jeweils übernimmt. Nennen Sie (1) Die HSK Maschinenfabrik in Hanau erteilt den Auftrag,
Beispiele für „sonstige, zum Speditionsgewerbe gehörende 4 Paletten Maschinen im Sammelgut nach Flensburg
Geschäfte“. zu versenden.
(2) Der Steuerberater Fiege versendet 2 Kisten mit Akten
08 Definieren Sie den Begriff „Verbraucher“. über die LogSped an einen Kollegen in Mannheim.
(3) Die Spedition KraftTrans erteilt LogSped den Auftrag,
09 Für welche Geschäfte des Spediteurs ist die Geltung der Güter von einem Binnenschiff mit der Krananlage von
ADSp ausgeschlossen? LogSped auf von KraftTrans gestellte LKW umzuladen.
(4) LogSped übernimmt den Transport von 24 Paletten im
10 Die Spedition LogSped in Frankfurt/Main unterhält eine Fernverkehr nach Hannover.
komplette Speditionsanlage in Autobahnnähe. Sie hat ein (5) Franz Müller beauftragt die Fa. LogSped, 5 Kisten an-
Umschlagslager, eigene Fahrzeuge im Nah- und Fernverkehr. tiquarischer Bücher von Frankfurt nach Berlin zu trans-
Es werden alle üblichen Speditions- und Lagertätigkeiten portieren. Herr Müller hat diese Bücher in Frankfurt
einschließlich eines bundesweiten Sammelgutverkehrs an- für seinen privaten Gebrauch erworben.
geboten. LogSped schließt folgende Verträge ab:
1 Das Zeichen ; bedeutet, dass die Aufgabe einer früheren Prüfungs-
aufgabe nachgebildet wurde.
12 Viele Handels- und Industrieunternehmen schließen über a) Welche Funktionen hat der Speditionsauftragssatz?
den Versand ihrer Güter mit Speditionsfirmen einen Spedi- b) Nennen Sie 6 Eintragungen in den Speditionsauftrags-
tionsvertrag nach dem HGB ab. Beschreiben Sie für diese satz (gemäß Ziff. 3.4 ADSp).
Verträge
a) die Vertragsbeteiligten (nach HGB), 18 Nach Ziff. 3.3 / 3.5 ADSp muss der Versender dem Spediteur
b) die Pflichten der Auftraggeber und bei Auftragserteilung bei der Versendung von bestimmten,
c) die Pflichten des Spediteurs. Gehen Sie dabei auf besonderen Gütern eine Mitteilung zukommen lassen.
Haupt- und Nebenpflichten der Beteiligten ein. a) Bei welchen Gütern hat der Versender diese Pflicht?
b) Was ist der Sinn dieser Mitteilungspflicht bei Vertrags-
13 Erläutern Sie die verschiedenen Formen des Speditionsver- abschluss?
tragsabschlusses (schriftlich, mündlich, kombiniert) in der
Praxis. 19 Der Versender muss den Spediteur nach ADSp schriftlich da-
rüber informieren, wenn es sich bei dem Gut um besonders
14 Bei der Abholung einer Stückgut-Sendung (kein Gefahrgut im wertvoll oder diebstahlsgefährdete Güter handelt.
Sinne der ADR-Bestimmung) besteht der Versender darauf,
Geben Sie Beispiele für
dass Ihr Fahrer eine zusätzlich zum Versand bereitstehende,
aber nicht angemeldete Gefahrgut-Sendung mit zu Ihrem a) Kostbarkeiten
Lager nimmt. Ihr Fahrer weigert sich die Sendung zu über- b) sonstige wertvolle Güter
nehmen. Verhält sich Ihr Fahrer richtig?
c) diebstahlsgefährdete Güter
[1] Nein, da keine Unterschiede zwischen den Gütern
getroffen werden.
20 Der Versender hat die Pflicht, das Gut zu kennzeichnen.
[2] Nein, da eine erneute Anfahrt zur Übernahme der
Sendung erforderlich wird. a) Erläutern Sie die Kennzeichnungspflichten des Versen-
ders.
[3] Ja, gefährliches Gut ist schriftlich zur Abholung an-
zumelden, um alle entsprechenden Vorsichtsmaß- b) Warum schreibt die ADSp diese Kennzeichnungspflicht
nahmen treffen zu können. vor? Müssen alle Sendungen gekennzeichnet werden?
[4] Nein, da es sich um Termingut handelt.
[5] Ja, da noch einige Sendungen auszurollen sind. ;
1.6.3 Inhalt von Speditionsverträgen
15 Nennen Sie die Beteiligten am Speditionsvertrag und deren 21 Der Spediteur Berger erhält von einem Kunden den Auftrag,
vertragsrechtliche Position nach dem HGB bei folgenden 14 Karton Maschinenteile im Sammelgut nach Berlin zu
Verträgen: versenden.
a) Die Fa. ABK GmbH in Köln beauftragt den Spediteur a) Nennen Sie die Angaben, die der Speditionsauftrag
Transsped mit der Versendung von 3 Paletten Maschi- nach den ADSp enthalten muss.
nenteilen nach Berlin. b) Erläutern Sie die Kennzeichnungspflichten, die der
b) Die P. Müller Stahlhandels-KG in Neunkirchen/Saar Auftraggeber nach den ADSp hat.
beauftragt den Spediteur Kayser in Saarbrücken, den
Versand von 18 t Stahlprofile von der Fa. Klöckner,
Saarlouis zu seinem Kunden, der Fa. Kogel, Fahrzeug-
22 Nach den ADSp und dem HGB ist der Versender verpflichtet,
bau in Erlangen zu organisieren.
das Gut zu verpacken. Die Verpackung hat eine Schutzfunk-
c) Die Fa. Friedberg in Berlin beauftragt den Spediteur tion. Welchen Schutz muss sie bieten?
Berlsped, Berlin, mit der Organisation der Abho-
lung von 12,7 t Reinigungsmitteln beim Her-
23 Viele Speditionen verwenden zur Kennzeichnung der Pack-
steller, der Rheinchem AG in Düsseldorf.
stücke ein Barcodelabel mit einer NVE (Nummer der Ver-
sandeinheit).
16 In welcher der folgenden Situationen ist ein Speditionsvertrag
mit dem Kunden abgeschlossen worden? a) Welche Informationen enthält die NVE?
[1] Ein Kunde fragt bei uns telefonisch an und wir er-
b) Welche Kennzeichnungspflichten werden mit den Bar-
teilen ihm schriftlich Auskunft. codelabel erfüllt?
[2] Ein Kunde erteilt uns einen schriftlichen Auftrag
c) Warum werden Barcodelabel anstatt herkömmlicher
und wir besorgen den Transport. Etiketten verwendet?
[3] Wir unterbreiten einem Kunden ein ausführliches
Angebot. 24 Die Ziff. 6.2.1 bis 6.2.5 ADSp enthalten besondere Vorschrif-
[4] Aufgrund eines Werberundschreibens erhalten wir
ten über die Verpackung. Geben Sie zu jeder Vorschrift eine
den Auftrag eines Kunden, mit dem wir bisher keine Begründung an.
Geschäftsbeziehung hatten.
[5] Wir erfragen bei unserem Kunden wichtige Infor-
25 Die NVE enthält als letzte Ziffer eine „Prüfziffer“.
mationen zur Kalkulation unseres Angebotes und
a) Wozu dient diese Prüfziffer?
übermitteln umgehend unser Angebot. ;
b) Ermitteln Sie die Prüfziffer für folgende NVEs:
17 Bei der Abwicklung von Speditionsverträgen werden häufig - 003 4078512 000 208 345 - X
Speditionsauftragssätze vom Versender verwendet. Die For- - 003 4048324 090 117 710 - X
mulare werden normalerweise vom Spediteur zur Verfügung
- 003 4022978 012 598 118 - X
gestellt und sind nach einem BSL-Muster gestaltet.
Ô Lösungen
Speditionelle und logistische Geschäftsprozesse
1 a) Aufgabe des Spediteurs nach §§ 453-454 HGB ist die 6 a) Die Haftungsregelungen dürfen in Verträgen mit Ver-
Organisation der Güterversendung. Dafür beauftragt brauchern nicht zum Nachteil des Verbrauchers abge-
der Spediteur Frachtführer, die die Beförderung ausfüh- ändert werden.
ren. Führt der Spediteur zusätzlich auch die Beförde- b) Mit individuell ausgehandelten Vertragsregelungen
rung selbst durch, wird dieser Vorgang als „Selbstein- kann von den HGB-Haftungsregeln abgewichen wer-
tritt“ bezeichnet. den.
b) Fixkostenspedition liegt vor, wenn der Spediteur mit c) In der ADSp dürfen nur die Haftungshöchstgrenzen und
dem Versender einen pauschalen Preis vereinbart, der auch nur im Rahmen eines Korridors zwischen 2 und
sowohl das Entgelt für die Speditionsleistung als auch 40 SZR je kg abgeändert werden. Haftungsprinzip und
für die Beförderung umfasst. Haftungsausschlüsse sind nach dem HGB zwingend.
c) Sammelgutspedition ist die Zusammenfassung mehre- d) Alle Regelungen des HGB, die nicht die Haftung betref-
rer Sendungen zu einer Sammelsendung, die mit einem fen, können individuell oder in der ADSp abweichend
einheitlichen Frachtvertrag versendet wird. Nach dem geregelt werden.
HGB genügt die Zusammenfassung von zwei Sendun-
gen, um die Bedingungen für Sammelladung zu erfül-
len. In der Praxis werden Sammelladungen aus vielen 7 a) Speditionsgeschäfte
Kleinsendungen gebildet, die von Versandspediteuren „Besorgen“ der Güterversendung (Organisation) durch
über Empfangsspediteure zu den Empfängern versen- Beauftragung von Frachtführern in eigenem Namen auf
det werden. fremde Rechnung
Frachtgeschäfte
2 Das HGB ordnet dem Spediteur in alle drei Fällen „die Durchführung des Gütertransportes (im Selbsteintritt)
Rechte und Pflichten eines Frachtführers oder Verfrachters“
Lagergeschäfte
zu. Das gilt im Selbsteintritt für die Beförderungsstrecke, im
Sammelgutverkehr für den Hauptlauf und bei der Fixkos- Lagerung und Aufbewahrung von Gütern im Auftrag
tenspedition für die Strecke, die von der Fixkostenabrede des Einlagerers (verfügte Lagerung)
erfasst wird (i. d. R. von Haus zu Haus). Die Übernahme der b) Versicherungsgeschäfte (Gütertransportversicherung),
Frachtführereigenschaften schließt jedoch eine Geltung der Verzollung, logistische Dienstleistung im Zusammen-
ADSp nicht aus. hang mit der Organisation der Güterversendung
11 (1) automatische Geltung (Versender Kaufmann, Sammel- 18 a) Gefahrgut, lebende Tiere, verderbliche Güter, dieb-
gut) stahlsgefährdete Güter
(2) automatische Geltung (Versender Freiberufler, Spediti- b) Der Spediteur soll informiert werden. Danach kann er
onsgeschäft) entweder die Sendung ablehnen oder entsprechende
(3) keine Geltung, Ausnahme ausschließlich Kranarbeiten Vorkehrungen für den Versand dieser Güter treffen.
(4) automatische Geltung (Frachtgeschäfte des Spediteurs)
(5) keine Geltung, Versender ist Verbraucher
19 a) z. B. Edelmetalle, Schmuck, Uhren, Edelsteine
1.2 Abschluss von Speditionsverträgen b) Güter mit einem tatsächlichen Wert von 50 Euro/kg
und mehr
12 a) Beteiligt sind der Versender (als Auftraggeber) und c) z. B. Spirituosen, Tabakwaren, Unterhaltungselek- tro-
der Spediteur (als Auftragnehmer (§ 453 HGB). nik, Telekommunikationsgeräte, EDV-Geräte und -Zu-
b) Auftrag- Zahlung Speditionsentgelt (§ 453) behör
geber Verpacken, kennzeichnen, Mitteilungen
und Auskünfte, Begleitpapiere, Gefahr- 1.3 Inhalt von Speditionsverträgen
guthinweise (§ 455)
20 a) Kennzeichen: Adressen, Zeichen, Nummern, Symbole
Haftung für Pflichtverletzung (§ 455) für Handhabung und Eigenschaften. Kennzeichnung der
c) Spediteur Hauptpflichten: Besorgen der Güter- Zusammengehörigkeit der Packstücke. Kennzeichnung
versendung (Organisation), Bestimmung deutlich und haltbar, alte Kennzeichen entfernen oder
Beförderungsmittel/Beförderungswege, unkenntlich machen.
Auswahl Unternehmer, Abschluss von b) Kennzeichnung notwendig, wenn Sendungen zusam-
Fracht-, Lager- und Speditionsverträgen, men geladen werden müssen. So sollen die Sendungen
Erteilung von Informationen und Wei- wieder den einzelnen Empfängern zugeordnet werden
sungen an die Unternehmer (§ 453-454), können. Kennzeichnung Grundlage für Kontrolle an
Haftung (§ 461), Sicherung von Scha- Schnittstellen.
densersatzansprüchen des Versenders (§
454).
Nebenpflichten: weitere vereinbarte 21 a) Adressen, Zeichen, Nummern, Anzahl, Art und Inhalt
Leistungen wie Versicherung, Verpa- der Packstücke, Eigenschaften des Gutes Gefahrgut,
ckung, Kennzeichnung, Verzollung etc. lebende Tiere, verderbliche Güter, diebstahlsgefährdete
Güter, den Warenwert, sonstige ordnungsgemäße Aus-
führung des Auftrags erheblichen Umstände.
13 z mündlich (mündlich, telefonisch) b) Kennzeichen: Adressen, Zeichen, Nummern, Symbolen
z schriftlich (Brief, Telefax, Email) für Handhabung und Eigenschaften. Kennzeichnung der
z häufig telefonische Beauftragung mit Bestätigung per Zusammengehörigkeit der Packstücke. Kennzeichnung
Fax. Rahmenverträge, regelmäßige Abholung ohne vor- deutlich und haltbar, alte Kennzeichen entfernen oder
herige Einzelbeauftragung etc. unkenntlich machen.