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BERGBAUTECHNOLOGE/

BERGBAUTECHNOLOGIN
AUSBILDUNG GESTALTEN

Bergbautechnologe /Bergbautechnologin
Umsetzungshilfen aus der Reihe „AUSBILDUNG GESTALTEN“ unterstützen Ausbilder
und Ausbilderinnen, Berufsschullehrer und Berufsschullehrerinnen, Prüfer und

Bergbautechnologe/
Prüferinnen sowie Auszubildende bei einer effizienten und praxisorientierten
Planung und Durchführung der Berufsausbildung und der Prüfungen. Die Reihe
wird vom Bundesinstitut für Berufsbildung herausgegeben. Die Inhalte werden
gemeinsam mit Experten und Expertinnen aus der Ausbildungspraxis erarbeitet.
Bergbautechnologin

Diese Veröffentlichung entstand in Zusammenarbeit mit:


AUSBILDUNG
US U G GESTALTEN
G S
Bergbautechnologe /
Bergbautechnologin
Praxishilfen zur Ausbildungsordnung von 2009 für
Q Ausbilder und Ausbilderinnen
Q Berufsschullehrer und Berufsschullehrerinnen
Q Mitglieder von Prüfungsausschüssen
Q Auszubildende
Herausgeber: Verlag:
Bundesinstitut für Berufsbildung W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG
Robert-Schuman-Platz 3 Auf dem Esch 4
53175 Bonn 33619 Bielefeld
www.bibb.de
Vertrieb:
Konzeption und Redaktion:
W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG
Marlies Dorsch-Schweizer Postfach 100633
Tel.: 02 28 | 1 07-22 28 33506 Bielefeld
E-Mail: dorsch-schweizer@bibb.de Tel.: 05 21 | 9 11 01-11
Fax: 05 21 | 9 11 01-19
Arne Schambeck
E-Mail: service@wbv.de
Tel.: 02 28 | 1 07-26 31
Internet: wbv.de
E-Mail: schambeck@bibb.de

Koordination:
In Zusammenarbeit mit:
Nicole Berenbrinker
Thomas Haag
K+S KALI GmbH
Layout und Satz:
Eberhard Hoppe Christiane Zay, Bielefeld
Erdöl-Erdgas Workover GmbH
Druck:
Andreas Köpke Druckerei Lokay e.K., Reinheim
Berufsbildende Schulen Haldensleben des Landkreises Börde
Programmierung CD-ROM:
Karl Nathaus
Peter Guth (BIBB)
RAG Deutsche Steinkohle

Klaus-Peter Pietzko
K+S KALI GmbH

Klaus-Peter Steinke
Berufskolleg Mitte der RAG BILDUNG Berufskolleg GmbH

Alle Rechte vorbehalten, Nachdruck –


Norbert Zielniewicz
auch auszugsweise – nicht gestattet.
RAG Deutsche Steinkohle
© W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG
Bielefeld
1. Auflage 2010

ISBN 978-3-7639-4394-4
Bestell-Nr. E163
Wir bedanken uns für die Fotos bei:
RAG Deutsche Steinkohle AG,
K+S Aktiengesellschaft,
Volker Straub Kassel,
PLATTFORM Werbeagentur
3

Vorwort

Aufgabe von Ausbildern und Ausbilderinnen, Berufs-


schullehrern und Berufsschullehrerinnen sowie Mitglie-
dern von Prüfungsausschüssen ist es, die neue Ausbil-
dungsverordnung Bergbautechnologe / Bergbautechnolo-
gin in die Praxis umzusetzen. Die Reihe „AUSBILDUNG
GESTALTEN“ des Bundesinstituts für Berufsbildung un-
terstützt sie dabei. Die Ergebnisse der Neuordnung und
die damit verbundenen Ziele und Hintergründe werden
dargestellt und kommentiert. Empfehlungen für die Ge-
staltung sowie praktische Handlungshilfen zur Planung
und Umsetzung der Ausbildung und der Prüfungen die-
nen allen an der Ausbildung Beteiligten. Die Reihe „AUS-
BILDUNG GESTALTEN“ soll zur Modernisierung und
Qualitätssicherung der Berufsausbildung beitragen.

Die neue Ausbildungsverordnung Bergbautechnolo-


ge / Bergbautechnologin wurde vom Bundesinstitut für
Berufsbildung in enger Zusammenarbeit mit Sachver-
ständigen aus der Berufsbildungspraxis entwickelt.
Auch die Umsetzungshilfen sind mit Unterstützung von
Experten und Expertinnen aus der Berufsbildungspraxis
erstellt worden.

Ich wünsche mir, dass diese Umsetzungshilfe von mög-


lichst vielen betrieblichen Ausbildern und Ausbilderin-
nen, Auszubildenden, Berufsschullehrern und Berufs-
schullehrerinnen sowie Prüfern und Prüferinnen als
Basis für eine hochwertige Berufsausbildung genutzt
wird.

Glück auf!

Manfred Kremer
Präsident
Bundesinstitut für Berufsbildung
4 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Inhalt

Einleitung.................................................................................................................................................... 7
1. Warum eine neue Ausbildungsverordnung? ............................................................................................... 8
2. Was ist neu?................................................................................................................................................ 9
3. Inhaltliche und strukturelle Ausgestaltung im Überblick .......................................................................... 11
4. Darstellung der Arbeitsgebiete von Bergbautechnologen / Bergbautechnologinnen ................................. 12

Betriebliche Umsetzung der Ausbildung............................................................................... 15


1. Der Ausbildungsrahmenplan....................................................................................................................... 16
2. Die Zeitrahmen ........................................................................................................................................... 18
3. Erläuterungen und Hinweise zum Ausbildungsrahmenplan ....................................................................... 19
4. Planung der Ausbildung – betrieblicher Ausbildungsplan .......................................................................... 71
5. Handlungsorientierte Ausbildungsaufgaben .............................................................................................. 75
6. Schriftlicher Ausbildungsnachweis ............................................................................................................. 85

Schulische Umsetzung der Ausbildung .................................................................................. 89


1. Organisation und Struktur der berufsschulischen Ausbildung ................................................................... 90
2. Das Lernfeldkonzept des Rahmenlehrplans................................................................................................ 92
3. Berufsbezogene Vorbemerkungen des Rahmenlehrplans .......................................................................... 93
4. Lernfeldübersicht mit zeitlichen Richtwerten ............................................................................................ 95
5. Lernfelder des Rahmenlehrplans ................................................................................................................ 96
6. Aufbau des Lernfeldrasters ........................................................................................................................ 104
7. Beispielhafte Umsetzung von Lernfeldern.................................................................................................. 105

Prüfungen ................................................................................................................................................... 111


1. Anforderungen an Prüfungen neuer Ausbildungsberufe ............................................................................ 112
2. Die gestreckte Abschlussprüfung ............................................................................................................... 113
3. Teil 1 der Abschlussprüfung........................................................................................................................ 115
4. Teil 2 der Abschlussprüfung in der Fachrichtung Tiefbautechnik ............................................................... 116
5. Teil 2 der Abschlussprüfung in der Fachrichtung Tiefbohrtechnik .............................................................. 118
6. Beispiele zur Prüfungsdurchführung .......................................................................................................... 121
Inhalt 5

Infos ............................................................................................................................................................ 139


1. Die Paragrafen der Ausbildungsverordnung............................................................................................... 140
2. Grundlagen der betrieblichen und schulischen Ausbildung ....................................................................... 148
3. Glossar ....................................................................................................................................................... 149
3.1 Ausbildungsverordnung ........................................................................................................................... 149
3.2 Dauer der Berufsausbildung, Abkürzung, Verlängerung ................................................................................ 149
3.3 Berufliche Handlungsfähigkeit .................................................................................................................. 150
3.4 Musterprüfungsordnung für die Durchführung von Abschlussprüfungen ......................................................... 150
3.5 Zeugnisse .............................................................................................................................................. 151
3.6 Ausbildereignung ................................................................................................................................... 152
3.7 Kosten und Nutzen der Ausbildung ........................................................................................................... 152
3.8 Überbetriebliche Ausbildung und Ausbildungsverbünde................................................................................ 152
3.9 Mobilität von Auszubildenden in Europa – Teilausbildung im Ausland ............................................................ 155
4. Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten ...................................................................................................... 156
5. Sicherheit und Gesundheitsschutz – Besonderheiten im Bergbau ............................................................. 158
6. Ausbildungsmaterialien – Fachliteratur – Fachzeitschriften ...................................................................... 159
7. Adressen ..................................................................................................................................................... 161

Dieses Symbol verweist auf Inhalte der CD-ROM CD


6 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

CD-ROM
1. Planung und Durchführung der Ausbildung
1.1 Checkliste: Was ist vor Ausbildungsbeginn zu tun?
1.2 Checkliste: Pflichten des ausbildenden Betriebes
1.3 Checkliste: Pflichten der Auszubildenden
1.4 Checkliste: Die ersten Tage der Ausbildung
1.5 Checkliste: Prüfungsanmeldung
1.6 Ausbildungsplan PDF-Datei
1.7 Ausbildungsplan WORD-Formular zum Ausfüllen
1.8 Beispiel ausführlicher betrieblicher Ausbildungsplan
1.9 Lernortkooperation:Zuordnung der Zeitrahmen und Lernfelder
1.10 Tabellarische Übersicht über die Zeitrahmen
1.11 Vorlage schriftlicher Ausbildungsnachweis (Berichtsheft)

2. Berufsbezogene Verordnungen und Dokumente


2.1 Verordnung über die Berufsausbildung zum Bergbautechnologen / zur Bergbautechnologin vom 04. Juni 2009
2.2 Rahmenlehrplan der Berufsschulen
2.3 Liste der Entsprechungen
2.4 Zeugniserläuterungen (Ausbildungsprofil) deutsch, englisch, französisch
2.5 Algemeine Bundesbergverordnung (ABBergV)

3. Allgemeine Dokumente und Gesetze


3.1 Berufsbildungsgesetz (BBiG) – Auszug
3.2 Musterprüfungsordnung Abschlussprüfung
3.3 Ausbildungsvertragsmuster mit Merkblatt
3.4 Ausbildereignungsverordnung (AEVO)

4. Broschüren
4.1 Broschüre: Ausbildung und Beruf (BMBF)
4.2 Broschüre: Ratgeber Ausbildung (BA)

5. Internetadressen – Links
Einleitung
8 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

1. Warum eine neue Ausbildungsverordnung?

Der Bergbau in Deutschland umfasst ein breites Spekt- Den erforderlichen fachlichen Differenzierungen wurde
rum von Rohstoffgewinnungsprozessen: dazu zählen tra- durch die Berufsstruktur eines Fachrichtungsmodells
ditionell der Steinkohlenbergbau, der Braunkohlenberg- Rechnung getragen. In den Fachrichtungen Tiefbautech-
bau, der Kali- und Steinsalzbergbau und der Bergbau auf nik und Tiefbohrtechnik besteht somit die Möglichkeit,
Industrieminerale sowie Steine und Erden. Aktuell nun im dritten Ausbildungsjahr fachrichtungsspezifische In-
wieder bedeutsamer ist die Erdgas- und Erdölgewinnung, halte zu vermitteln, die Bergbautechnologen und Berg-
die Errichtung und der Betrieb unterirdischer Speicher bautechnologinnen gezielt für die speziellen Bereiche
wie auch die Nutzung von Erdwärme. Zusätzlich ist der auszubilden und damit den zunehmenden Bedarf an
Deponie- und Sanierungsbergbau ein wesentlicher Be- Fachkräften in diesen Betrieben zu decken.
standteil dieser Branche. Dabei verlangen der hohe Me-
chanisierungsgrad bzw. teilautomatisierte Arbeitsabläufe
in den Bergbaubetrieben heute in hohem Maße spezielle
Qualifikationen für die bergtechnischen Arbeiten. Zu die-
ser qualifizierten bergtechnischen Facharbeit – sowohl
im Unter- als auch im Übertagebetrieb – gehört die Be-
herrschung modernster und komplexer Bergbautechnik.

Konkret bedeutet dies, unter Einhaltung hoher Sicher-


heitsstandards und dem gewissenhaften Umgang mit
den geologischen Gegebenheiten
Q den fachgerechten Einsatz der bergbautechnischen
Maschinen, Systeme und Anlagen,
Q die Erstellung und Anpassung der bergmännischen
Hohlräume sowie
Q die Rohstoffgewinnungsprozesse
zu gewährleisten.

Diesen aktuellen Anforderungen im Bergbau wurde die


Berufsausbildung zum Bergmechaniker nach der Aus-
bildungsverordnung von 1989 nicht mehr gerecht. In
dem neuen Berufsprofil des Bergbautechnologen / der
Bergbautechnologin werden vor allem die umfassenden
Grundlagen der Metallbearbeitung nicht mehr benötigt.
Vielmehr bilden sich die oben beschriebenen Qualifika-
tionsanforderungen als Ausdruck veränderter techno-
logischer und arbeitsorganisatorischer Bedingungen in
den Bergbaubetrieben als inhaltlicher Schwerpunkt des
modernisierten Ausbildungsprofils deutlicher ab.

Außerdem erforderte die aktuelle Einbeziehung der


Erdöl- und Erdgasindustrie sowie der Geothermie in die
Berufsausbildung eine inhaltliche und strukturelle Neu-
ausrichtung des ehemaligen Monoberufes. Durch diese
Beschäftigungsfelder wurde es erforderlich, zusätzliche
Fachinhalte der Tiefbohrtechnik in das „neue“ Berufs-
bild aufzunehmen.
Einleitung 9

2. Was ist neu?

Den aktuellen Anforderungen an eine zukunftsweisende da Struktur und Inhalte den modernen Anforderungen
Ausbildung im Bergbau wird mit der Verordnung über einer Berufsausbildung angepasst werden mussten. Eine
die Berufsausbildung zum Bergbautechnologen / zur Reihe neuer Gestaltungselemente kennzeichnen den
Bergbautechnologin Rechnung getragen. Die alte Ver- neuen Beruf.
ordnung zum Bergmechaniker von 1989 wurde ersetzt,

Berufsbezeichnung
Der neue Name Bergbautechnologe / Bergbautechnologin bringt die inhaltliche Neuausrichtung des Berufes auf den Umgang mit
modernster Bergbautechnologie und die Beherrschung bergbautechnologischer Abläufe besser zum Ausdruck.

Ausbildungsdauer
Die deutliche Reduzierung der Vermittlung von Inhalten der Metallbearbeitung machte eine kürzere Ausbildungsdauer von drei
Jahren möglich.

Fachrichtungen

Q Differenzierung der Ausbildung nach den Fachrichtungen Tiefbautechnik und Tiefbohrtechnik

Fachrichtung Fachrichtung
1 / 3 der Ausbildungszeit
Tiefbautechnik Tiefbohrtechnik

gemeinsame Qualifikationen 2 / 3 der Ausbildungszeit

Q Mit
dieser Differenzierung war es möglich, den Bereich der Tiefbohrtechnik in die Ausbildung zu integrieren und damit als Ausbil-
dungsbereich für den Bergbau neu zu gewinnen.
Q DieAusbildung in Fachrichtungen verdeutlicht, dass in dem Beruf neben einer breiten Basis gemeinsamer Qualifikationen auch
trennende Qualifikationen so bedeutungsvoll sind, dass eine fachspezifische Vermittlung von Qualifikationen erforderlich ist.
Q Diese fachspezifischen Inhalte werden daher zum Ende der Ausbildung getrennt vermittelt und auch die Abschlussprüfung bezieht
sich auf die Inhalte der jeweiligen Fachrichtung. So kann mit einem breit angelegten Berufsbild dennoch den unterschiedlichen
Tätigkeitsbereichen in der betrieblichen Praxis Rechnung getragen werden.
Q Die
Vermittlung der Qualifikationen in den Fachrichtungen liegt in der zweiten Hälfte der Ausbildung und bezieht sich auf das
gesamte letzte Ausbildungsjahr.
10 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Weibliche Auszubildende
Bisher gab es laut Bundesberggesetz ein Beschäftigungsverbot für Frauen unter Tage. Diese Regelung wurde 2009 aufgehoben,
sodass für die Ausbildung im Bergbau jetzt auch weibliche Auszubildende zugelassen sind. Daher wurde der neue Beruf auch für
beide Geschlechter mit dem Titel Bergbautechnologe / Bergbautechnologin verordnet.

Zeitliche Gliederung der Ausbildung


In der neuen Verordnung wird den zu vermittelnden Qualifikationen nicht mehr ein konkreter Zeitrichtwert zugeordnet, der als
Mindestzeit für die Vermittlung bestimmter Lernziele angesehen wird, sondern die notwendige Zeit für die Qualifikationsvermittlung
wird in einem Zeitrahmen zusammengefasst.

Die jeweiligen Zeitrahmen beinhalten ein Qualifikationsbündel mehrerer Lernziele, die in Handlungszusammenhängen stehen und
daher integriert vermittelt werden.

Die Zeitrahmen umfassen Monatsangaben der Ausbildungszeit und geben den Betrieben eine zusätzliche Gestaltungsoption von
zwei Monaten, das heißt: je nach betrieblicher Bedeutung können Inhalte eines Zeitrahmens um ein bis zwei Monate länger oder
kürzer in die betriebliche Ausbildung einfließen.

Gestreckte Abschlussprüfung
Die grundsätzliche Prüfungsgestaltung wurde durch die gestreckte Abschlussprüfung verändert. Die bisherige Zwischenprüfung als
Lernstandskontrolle entfällt. Dafür wird die Abschlussprüfung in zwei zeitlich auseinanderfallenden Teilen durchgeführt, deren Ergeb-
nisse beide für die Gesamtbewertung relevant sind.

Lernfelder
Q Vollständig neu strukturierter Rahmenlehrplan nach dem Lernfeldkonzept für den Unterricht an den Berufsschulen.
Q Die Struktur der Lernfelder orientiert sich dabei an konkreten beruflichen Aufgabenstellungen und Handlungsabläufen.
Q Vorteile von Lernfeldern sind u. a. die Steigerung der Flexibilität im Hinblick auf die Sicherung der fachlichen Aktualität sowie die
Förderung eines handlungsorientierten Unterrichts und entsprechender Prüfungsformen.
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 11

3. Inhaltliche und strukturelle Ausgestaltung im Überblick

Die Differenzierung der Ausbildung nach Fachrichtun- dendem unter Einbeziehung der zuständigen Stelle (zu-
gen hat den Charakter einer Spezialisierung, ohne die ständige Kammer) erfolgen. Ein Wechsel kann beispiels-
für alle Richtungen geltenden Grundlagen auszublenden. weise erforderlich werden, wenn sich in einem Betrieb
der Arbeitsschwerpunkt so entwickelt, dass eine Ver-
Die Entscheidung für eine der zwei Fachrichtungen tref- mittlung der Qualifikationen in der ursprünglich gewähl-
fen die Vertragspartner (Ausbildender und Auszubilden- ten Fachrichtung nicht mehr vollständig möglich ist.
der) vor Beginn der Ausbildung. Die gewählte Fachrich-
tung wird in den Ausbildungsvertrag eingetragen. Teil 1 der Abschlussprüfung erstreckt sich auf die Qua-
lifikationen, die im Zeitraum vom 1. bis 18. Monat der
In begründeten Ausnahmefällen ist ein Wechsel der Ausbildung vermittelt werden müssen; er ist für alle
Fachrichtung bis zum Ablegen des Teils 1 der Abschluss- Prüflinge identisch.
prüfung möglich, also bevor die Vermittlung fachrich-
tungsspezifischer Qualifikationen nach dem Ausbil- Im Teil 2 der Abschlussprüfung haben die jeweiligen
dungsrahmenplan begonnen hat. Ein Wechsel muss im Fachrichtungen eigene Anforderungen.
Einvernehmen zwischen Auszubildendem und Ausbil-

Teil 2 der Abschlussprüfung Teil 2 der Abschlussprüfung


Tiefbautechnik Tiefbohrtechnik

Fachrichtung Fachrichtung
Tiefbautechnik Tiefbohrtechnik

25.– 36. Monat 25.– 36. Monat

gemeinsame Ausbildungsinhalte
Ausbildungsdauer 3 Jahre

19.–24. Monat

Teil 1 der Abschlussprüfung / Gesellenprüfung

am Ende des zweiten Ausbildungsjahres

gemeinsame Ausbildungsinhalte

1.–18. Monat
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4. Darstellung der Arbeitsgebiete von


Bergbautechnologen / Bergbautechnologinnen
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 13

Tiefbautechnik
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Tiefbohrtechnik
Betriebliche Umsetzung
der Ausbildung
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1. Der Ausbildungsrahmenplan

Der Ausbildungsrahmenplan bildet die Grundlage für die Damit auch betriebsbedingte Besonderheiten bei der
betriebliche Ausbildung. Er listet die Ausbildungsinhalte Ausbildung berücksichtigt werden können, wurde in
auf, die in den Ausbildungsbetrieben zu vermitteln sind. die Ausbildungsverordnung eine sogenannte Flexibili-
Die Ausbildungsinhalte sind in Form von zu vermittelnden tätsklausel aufgenommen, um deutlich zu machen, dass
Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten beschrieben. zwar die zu vermittelnden Fertigkeiten, Kenntnisse und
Fähigkeiten obligatorisch sind, aber von der Reihenfolge
Die Beschreibung der zu vermittelnden Fertigkeiten, und insoweit auch von dem im Ausbildungsrahmenplan
Kenntnisse und Fähigkeiten orientiert sich an berufli- vorgegebenen sachlichen und zeitlichen Zusammenhang
chen Aufgabenstellungen und den damit verbundenen abgewichen werden kann: „Eine von dem Ausbildungs-
Tätigkeiten. Die Lernziele weisen somit einen deutlich rahmenplan (Anlage 2, Zeitliche Gliederung) abwei-
erkennbaren Bezug zu den im Betrieb vorkommenden chende Organisation der Ausbildung ist insbesondere
beruflichen Handlungen auf. Auf diese Weise erhalten die zulässig, soweit betriebspraktische Besonderheiten die
Ausbilder und Ausbilderinnen eine Übersicht darüber, Abweichung erfordern“ (§ 3 Abs. 1).
was sie vermitteln und wozu die Auszubildenden befähigt
werden sollen. Die zu vermittelnden Fertigkeiten, Kennt- Der Ausbildungsrahmenplan für die betriebliche Ausbil-
nisse und Fähigkeiten beschreiben die Facharbeiterqua- dung und der Rahmenlehrplan für den Berufsschulunter-
lifikation von Bergbautechnologen und Bergbautechnolo- richt sind inhaltlich und zeitlich aufeinander abgestimmt.
ginnen, die Wege und Methoden, die dazu führen, blei- Es empfiehlt sich, dass Ausbilder und Ausbilderinnen
ben den Ausbildern und Ausbilderinnen überlassen. sowie Berufsschullehrer und Berufsschullehrerinnen im
Rahmen der Lernortkooperation regelmäßig zusammen-
Die Reihenfolge der zu vermittelnden Fertigkeiten, treffen und sich beraten.
Kenntnisse und Fähigkeiten innerhalb einer Berufsbild-
position richtet sich in der Regel nach dem Arbeitsab- Auf der Grundlage des Ausbildungsrahmenplans werden
lauf. Das erleichtert Ausbildern und Ausbilderinnen die betrieblichen Ausbildungspläne erarbeitet, welche
sowie den Auszubildenden den Überblick über die zu die organisatorische und fachliche Durchführung der
erwerbenden Qualifikationen. Ausbildung betriebsspezifisch regeln.

Die Ausbildungsinhalte im Ausbildungsrahmenplan Methodisches Vorgehen zum Erreichen des Ausbil-


beschreiben Mindestanforderungen. Die Vermittlung dungsziels
ist von allen Ausbildungsbetrieben sicherzustellen. Die Im Ausbildungsrahmenplan sind die Ausbildungsziele
Ausbildungsbetriebe können hinsichtlich Vermittlungs- durch die Ausbildungsinhalte fachdidaktisch beschrie-
tiefe und Vermittlungsbreite des Ausbildungsinhaltes ben und mit Absicht nicht die Wege (Ausbildungsmetho-
über die Mindestanforderungen hinaus ausbilden, wenn den) genannt, die zu diesen Zielen führen. Damit ist den
die individuellen Lernfortschritte der Auszubildenden es Ausbildern und Ausbilderinnen die Wahl der Methoden
erlauben und die betriebsspezifischen Gegebenheiten freigestellt, mit denen sie ihre Ausbildungskonzepte für
es zulassen oder gar erfordern. Die Vermittlung zusätz- den gesamten Ausbildungsgang zusammenstellen kön-
licher Ausbildungsinhalte, deren Einbeziehung sich als nen. Das heißt: für die einzelnen Ausbildungsabschnitte
notwendig herausstellen kann, ist auch möglich, wenn sind – bezogen auf die jeweilige Ausbildungssituation
sich aufgrund der technischen oder arbeitsorganisatori- – die geeigneten Ausbildungsmethoden anzuwenden.
schen Entwicklung weitere Anforderungen an Bergbau- Diese Offenheit in der Methodenfrage sollte der Ausbil-
technologen und Bergbautechnologinnen ergeben, die in der als eine Chance verstehen, die es ihm ermöglicht, bei
diesem Ausbildungsrahmenplan nicht genannt sind. unterschiedlichen Ausbildungssituationen methodisch
flexibel vorzugehen. In § 4 Abs. 1 der Ausbildungsver-
Können Ausbildungsbetriebe nicht sämtliche Qualifi- ordnung wird aber ein wichtiger methodischer Akzent
kationen vermitteln, kann dies z. B. im Wege der Ver- mit der Forderung gesetzt, die genannten Ausbildungs-
bundausbildung ausgeglichen werden, beispielsweise im inhalte so zu vermitteln, „dass die Auszubildenden zur
Rahmen von Kooperationen zwischen Betrieben. Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 17

Sinne des § 1 Abs. 3 des Berufsbildungsgesetzes befä-


higt werden, die insbesondere selbstständiges Planen,
Durchführen und Kontrollieren einschließt“.

In der betrieblichen Ausbildungspraxis sollte das Aus-


bildungsziel „selbstständiges Handeln“ durchgehendes
Prinzip der Ausbildung sein und systematisch vermittelt
werden.
18 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

2. Die Zeitrahmen

Der Ausbildungsrahmenplan wird erstmals in seiner mittelt“ werden. Sie können in einer anderen Kombi-
sachlichen und zeitlichen Gliederung in zwei getrennten nation zu einem späteren Zeitpunkt auch erweitert und
Dokumenten dargestellt, wobei die zeitliche Gliederung somit „fortgeführt“ werden.
des Ausbildungsrahmenplans in einer neuen Aufteilung
der Zeitrahmenmethode dokumentiert wird. Die Zeitrahmen, die über Monatsangaben festgelegt wer-
den, geben den Betrieben eine zusätzliche Gestaltungs-
Diese zeitliche Gliederung schafft die Möglichkeit, einen option. Je nach betrieblicher Bedeutung können Inhalte
integrativen Vermittlungsansatz zu realisieren, in dem eines Zeitrahmens um ein bis zwei Monate länger oder
eine Verzahnung von Qualifikationen aus unterschied- kürzer in die betriebliche Ausbildung einfließen. Dabei
lichen Berufsbildpositionen ermöglicht und zum Aus- bringt der Zeitrahmen durch seine formulierten Zeitan-
druck gebracht wird. Dazu werden Ausbildungsblöcke teile zwar eine Gewichtung zum Ausdruck, er sagt aber
als Zeitrahmen gebildet, die in sich geschlossene, meist nichts über die zeitliche Reihenfolge der zu vermitteln-
aufeinander aufbauende berufliche Arbeitshandlungen den Ausbildungsinhalte.
(z. B. Inbetriebnehmen; Anlagen, Maschinen und Syste-
me bedienen und warten; Rohstoffe gewinnen) darstel- Die zeitliche Gliederung des Ausbildungsrahmenplans
len. Innerhalb des angegebenen Zeitrahmens sollen die und eine detaillierte tabellarische Übersicht über die
zugeordneten Qualifikationen schwerpunktmäßig „ver- Zeitrahmen befinden sich auf der CD-ROM.

CD

Übersicht über die Zeitrahmen

Zeitrahmen Zeitrahmen in Monaten in Monaten

1.– 3. Ausbildungshalbjahr (1.–18. Monat der Ausbildung)

Zeitrahmen 1 Fertigen von Baugruppen 2–4

Zeitrahmen 2 Inbetriebnehmen 2–4

Zeitrahmen 3 Hohlräume erstellen und erschließen 4–6

Zeitrahmen 4 Montieren, Demontieren und Transportieren 3–5

Zeitrahmen 5 Anlagen, Maschinen und Systeme bedienen und warten 2–4

4.– 6. Ausbildungshalbjahr (19.–36. Monat der Ausbildung)

Zeitrahmen 6 Rohstoffe gewinnen 5–7

Fachrichtung Tiefbautechnik:

Zeitrahmen 7 Grubenbaue herstellen, unterhalten und verwahren 6–8

Zeitrahmen 8 Rohstoffe gewinnen und fördern 4–6

Fachrichtung Tiefbohrtechnik:

Zeitrahmen 9 Bohrlöcher herstellen, unterhalten und verwahren 11–13


Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 19

3. Erläuterungen und Hinweise zum Ausbildungsrahmenplan

Ausbildungsrahmenplan
Bergbautechnologe / Bergbautechnologin

Abschnitt A: Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Werkstoffbearbeitung
1
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 1)

a) Werkstoffeigenschaften und deren Verände- Q Form, Stoff, Bearbeitbarkeit von Werkstücken


rungen beurteilen und Werkstoffe nach ihrer Q Metalle und Nichtmetalle
Verwendung auswählen und handhaben Q Verbundwerkstoffe
Q Kunststoffe
Q Normbezeichnungen
Zeitrahmen 1 Q physikalische Eigenschaften, z. B.
Lernfeldzuordnung: 1 Q Festigkeit
Q Härte
Q Elastizität und Plastizität
Q Wärmeausdehnung
Q technologische Eigenschaften, z. B.
Q Umformbarkeit
Q Gießbarkeit
Q chemische Eigenschaften, z. B.
Q Korrosionsbeständigkeit
Q betriebliche Einsatzmöglichkeiten
Q Kennzeichnung und Lagerung
Q Materialverträglichkeit

b) Hilfsstoffe ihrer Verwendung nach zuordnen, Q Hilfsstoffe, z. B.


einsetzen und entsorgen Q Kühlschmierstoffe
Q Hydraulikflüssigkeiten
Q Ölsorten, Fettsorten
Zeitrahmen 1 Q Reinigungsmittel
Lernfeldzuordnung: 1 Q Kennzeichnung und Lagerung
Q betriebliche Einsatzmöglichkeiten
Q Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz (GSU), z. B.
Q Gefahrstoffverordnung
Q Entsorgungsvorschriften
Q Betriebsanweisungen
20 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

c) Betriebsbereitschaft von Werkzeugmaschinen Q Sichtkontrollen, z. B. beschädigte Kabel, abgebrochene Bauteile, scharfe Kanten
einschließlich der Werkzeuge sicherstellen Q technische Sicherheitsdatenblätter der Maschinenhersteller, Betriebs- und
Bedienungsanleitungen
Zeitrahmen 1 Q Berufsgenossenschaftliche Vorschriften und Regeln (BGVR), z. B. vorge-
Lernfeldzuordnung: 1 schriebene Schutzeinrichtungen
Q Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
Q Probelauf, z. B. Testen des Not- Aus Schalters

d) Werkzeuge und Spannzeuge auswählen, Q Werkzeugarten


Werkstücke ausrichten und spannen Q Einsatzbereiche und Einsatzbedingungen
Q Spannzeuge unter Berücksichtigung von z. B.
Zeitrahmen 1 Q Werkstückfestigkeit, -härte
Lernfeldzuordnung: 1 Q Oberflächenschutz
Q Berufsgenossenschaftliche Vorschriften und Regeln (BGVR)

e) Werkstücke durch manuelle Fertigungsver- Q technische Zeichnungen


fahren herstellen Q Messen, Prüfen, Toleranzen
Q Normung
Zeitrahmen 1 Q Anreißen und Körnen
Lernfeldzuordnung: 1 Q Feilen, Biegen, Sägen, Schleifen, Gewindeschneiden, Meißeln, Schneiden
Q Berechnungen, z. B. Verschnitt, Flächen, Volumen, Massen
Q technische Sicherheitsdatenblätter der Maschinenhersteller, Betriebs- und
Bedienungsanleitungen
Q Berufsgenossenschaftliche Vorschriften und Regeln (BGVR), z. B.
Q vorgeschriebene Schutzeinrichtungen
Q PSA (persönliche Schutzausrüstung)

f) Werkstücke durch maschinelle Fertigungs- Q Werkzeug- und Maschinenauswahl


verfahren, insbesondere Bohren und Sägen, Q handgeführte und ortsfeste Maschinen, z. B.
herstellen Q Hand-, Ständerbohrmaschine
Q Band-, Stich-, Kreissäge
Zeitrahmen 1 Q Trennschleifer
Lernfeldzuordnung: 1 Q Vorschub und Schnittbewegungen
Q Geschwindigkeiten
Q Drehzahlen
Q Einstellbereiche, Anzeigebereiche
Q technische Zeichnungen
Q Messen, Prüfen, Toleranzen
Q Normung
Q Anreißen und Körnen
Q Berufsgenossenschaftliche Vorschriften und Regeln (BGVR), z. B.
Q PSA (persönliche Schutzausrüstung)
Q technische Sicherheitsdatenblätter der Maschinenhersteller
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 21

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

g) Bauteile durch Trennen und Umformen her- Q von Hand biegen, meißeln und schneiden
stellen Q Werkstoffverhalten beim Biegen
Zeitrahmen 1
Q Berechnungen zur gestreckten Länge
Lernfeldzuordnung: 1

h) Bauteile, auch aus unterschiedlichen Werk- Q Schraub-, Stift- und Bolzenverbindungen


stoffen, zu Baugruppen fügen Q Schraubenarten, Mutternarten
Q Unterlegscheiben, Sicherungselemente
Q Festigkeitsklassen (Güteklassen)
Zeitrahmen 1 Q Gelenkverbindungen
Lernfeldzuordnung: 1 Q Dichtungen
Q technische Unterlagen, z. B.
Q Montagepläne
Q Stücklisten
Q Oberflächenbeschaffenheit von Fügeflächen
Q Einfluss unterschiedlicher Werkstoffpaarungen, z. B.
Q Festigkeit
Q Korrosionsverhalten
Q Ergebniskontrolle, z. B.
Q Maßhaltigkeit
Q Ebenheit
Q Winkeligkeit
Q Dichtigkeit
Q Gängigkeit
Q Werkzeugauswahl, z. B.
Q Schlagschrauber
Q Drehmomentschlüssel

Steuerungstechnik
2
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 2)

a) steuerungstechnische Unterlagen erstellen Q Grundlagen der Hydraulik, Pneumatik und Elektrotechnik


und auswerten Q Druck, Kraft, Volumenstrom, Ohm’sches Gesetz
Q Eigenschaften, Verwendungen und Kennzeichnungen von
Zeitrahmen 2 Q Hydraulikflüssigkeiten und Leitungen

Lernfeldzuordnung: 2 Q Druckluft und Leitungen


Q elektrischen Leitungen
Q Schalt- und Funktionspläne
Q Hydraulik
Q Pneumatik
Q Symbole
Q Ansteuerungsarten
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Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

b) Steuerungstechnik der Pneumatik und Q Aufbau und Funktion pneumatischer und hydraulischer Betriebsmittel
Hydraulik anwenden Q Aufbau von Schaltungen am Modell
Q Hydraulik
Q Pneumatik
Zeitrahmen 2, 4 und 5 Q Steuerungsarten
Vertiefung in Zeitrahmen Q direkte und indirekte Steuerungen
6, 7 und 9 Q weg- und zeitabhängige Steuerungen
Lernfeldzuordnung: 2/6 Q Weg-, Zeit-Diagramme
Q Planung und Aufbau von Weg-Zeit-Steuerungen
Q Aufbau und Funktion pneumatischer und hydraulischer Betriebsmittel
Q Druckmessgeräte, Bauarten
Q Druckregel-, Druckeinstellungs-, Druckbegrenzungsventile
Q Steuerblöcke
Q Arbeiten an hydraulischen und pneumatischen Betriebsmitteln
Q Funktionskontrolle
Q Fehlersuche
Q Auswechseln von Schläuchen, Zylindern, Ventilen, Steuerblöcken, Dich-
tungen
Q Berufsgenossenschaftliche Vorschriften und Regeln (BGVR)

c) programmierbare Automatisierungssysteme Q Einsatzbereiche


auf Funktionsfähigkeit überprüfen Q Kommunikation
Q Steuerung von Betriebsmitteln
Q SPS (speicherprogrammierbare Steuerungen)
Zeitrahmen 1, 2 und 5 Q Schalt- und Funktionspläne
Vertiefung in Zeitrahmen Q Signalglied, Steuergerät, Stellglied, Ausgangsgröße
6, 7 und 9 Q Bildzeichen
Lernfeldzuordnung: 2/6 Q Wirkungsweise der Mikroprozessor-Steuerung
Q Anwendung und Bedeutung in der Datenverarbeitung und Steuerungstechnik
Q Betriebszustände an Betriebsmitteln
Q Steuerwarten
Q Sicherheitseinrichtungen
Q Berufsgenossenschaftliche Vorschriften und Regeln (BGVR)
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 23

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Heben und Bewegen von Lasten


3
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 3)

a) Lastaufnahme- und Lastanschlagmittel Q Anschlagmittel, z. B.


hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten unter- Q Ketten, Seile, Hebebänder
scheiden und auswählen Q Anschlaggeschirre
Q Widerlager, Anschlagpunkte
Q Berechnungen, z. B.
Zeitrahmen 2 und 4
Q Zugfestigkeiten
Vertiefung in
Q zulässige Lasten einschließlich Sicherheitsfaktor
Zeitrahmen 9
Q Gewichtskräfte
Lernfeldzuordnung: 7
Q Spreizwinkel
Q Lastaufnahmemittel, z. B.
Q Greifer, Klemmen, Klauen, Haken, Zangen
Q Elevatoren, Elevatorbügel
Q Tragehilfen
Q Transportmittel, z. B.
Q Behälter, Paletten, Bündel
Q Berufsgenossenschaftliche Vorschriften und Regeln (BGVR), z. B.
Q Zulassung, Gültigkeit
Q Zuordnung von Anschlagmitteln und Lasten
Q Tragfähigkeit und Fassungsvermögen der Lastenaufnahmemittel
Q Lastensicherung, z. B. Keile, Gurte, Ketten
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Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
b) Hub- und Transporteinrichtungen auf Funk- Q Hand-Hebezeuge
tionsfähigkeit kontrollieren und einsetzen Q Hubzüge
Q Winden
Q Flaschenzüge, Kettenzüge
Zeitrahmen 2 und 3 Q Druckluft-Hebezeuge
Vertiefung in Q Hubzüge
Zeitrahmen 9 Q Flaschenzüge, Kettenzüge
Lernfeldzuordnung: 7/9 Tiefbau Q Hydraulik-Hebezeuge
Q Winden
Q Hubwagen
Q Elektrische Hebezeuge
Q Werkstattkran
Q Schwenkkran
Q Transporteinrichtungen
Q Wagen, Teckel, Schubkarre
Q handgeführte Tragekatze
Q EHB-Laufkatze
Q Lkw, Anhänger, Satteltruck, Stapler
Q Transportwege absichern
Q Betriebszustände der Hub- und Transporteinrichtung
Q Zulassung, Gültigkeit
Q Probelauf
Q Anweisungen, Signale
Q Sicherheitsabstände
Q Schrägzug – Auswirkungen
Q Sicherheit und Gesundheitsschutz
Q PSA, z. B. Helm, Handschuhe, Sicherheitsschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz
Q Betriebsanweisungen
Q gesetzliche Bestimmungen, z. B. Betriebssicherheitsverordnung

c) Unregelmäßigkeiten am dynamischen Fahr- Q Rotationseinrichtungen und Lastaufnahme


verhalten erkennen und geeignete Maßnahmen Q Vertikalbewegung und Kontermoment
einleiten Q Drehtisch
Q Unterbau, Körper, Hauptlager, Sperre, Einsatz, Kellymitnehmer
Q lotrecht hängender Flaschenzughaken, Exzentrizitäten, Schwingungen
Zeitrahmen 5
am Kelly
Vertiefung in
Q Topdrive
Zeitrahmen 9
Q Kellyspinner, Traveling Block, Führungssystem, Rückstellmoment, Pipe-
Lernfeldzuordnung: 7/9 Tiefbau
handler, Gegengewicht, Kühlsystem, Kontrollsystem, Betriebsstörungen
Q Fehlertabelle, Störungsliste
Q persönliche Störungsbeseitigung
Q Meldewesen (was, wo, wann, wie viel)
Q Ersatzbeschaffung
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 25

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

d) beim manuellen Transport Einrichtungen und Q Transportvorgang


Hilfsmittel ergonomisch einsetzen und einen Q welche Last? (Gewicht, Form, Handhabbarkeit)
gesundheitsbewussten Bewegungsablauf be- Q welcher Weg an welchen Ort?
achten Q alleine oder mit mehreren Personen
Q Hilfsmittel
Q Tragehilfen
Zeitrahmen 2 und 3 Q Körperschutzeinrichtungen
Vertiefung in Q Transporteinrichtungen und -mittel
Zeitrahmen 7 Q Rückentragegestelle, Rucksack
Lernfeldzuordnung: 7/9 Tiefbau Q Ergonomie
Q körpergerechte, körperschonende Haltung
Q Absprachen, Kommandos
Q einzelne Einheiten, kleine Lasten
Q Trainingsmaßnahmen für Haltung und Bewegung
Q Rückenschulung

Montieren, Demontieren, Inbetriebnehmen,


Bedienen und Warten von Maschinen, Sys-
4
temen und Anlagen
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 4)

a) Montage- und Demontagepläne erstellen Q Auswertung technischer Zeichnungen


und anwenden Q Betriebsanleitung, Bedienungsanleitung
Q Bedeutung technischer Unterlagen als Informationsmittel für die Arbeits-
planung
Zeitrahmen 2 und 4 Q betriebliche Umbau- und Umsetzungstechnologien
Lernfeldzuordnung: 3/6 Q Arbeitsablaufplan
Q Arbeitsschritte in fachgerechter Reihenfolge
Q Betriebsmittel, Werkzeuge, Hilfsstoffe
Q Zeit- und Personalaufwand
Q Wirtschaftlichkeit
Q Absprachen mit anderen Abteilungen
Q Transportfolgeplan, Umbauplan
Q Zusammenhänge von Baugruppe, Hebezeug, Transportmittel
Q Berufsgenossenschaftliche Vorschriften und Regeln (BGVR)
Q technische Sicherheitsdatenblätter der Maschinenhersteller
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Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

b) Baugruppen und Bauteile funktionsgerecht Q Montage von z. B.


montieren Q Transport- und Fördereinrichtungen
Q hydraulischen Ausbaueinheiten
Q Versorgungsleitungen, Entsorgungsleitungen
Q Arbeitsbühnen
Zeitrahmen 1, 3 und 4
Vertiefung in Zeitrahmen Q Montageanweisungen
6, 7, 8 und 9 Q Gewinnungs- und Vortriebsmaschinen, z. B.
Q Bohrkopf-, Walzen-, Hobelmeißel
Lernfeldzuordnung: 3/6
Q Bohrkronen
Q Bohrgestänge
Q Funktionskontrolle
Q Berufsgenossenschaftliche Vorschriften und Regeln (BGVR)
Q technische Sicherheitsdatenblätter der Maschinenhersteller

c) Baugruppen, Systeme oder Anlagen demon- Q Demontage von z. B.


tieren und kennzeichnen Q Transport- und Fördereinrichtungen
Q hydraulischen Ausbaueinheiten
Q Versorgungsleitungen, Entsorgungsleitungen
Zeitrahmen 4 Q Arbeitsbühnen
Vertiefung in Q Gewinnungs- und Vortriebsmaschinen, z. B.
Zeitrahmen 7 und 8 Q Bohrkopf-, Walzen-, Hobelmeißel
Lernfeldzuordnung: 3/6 Q Bohrkronen
Q Bohrgestänge
Q Beschriftung und Lagerung
Q Berufsgenossenschaftliche Vorschriften und Regeln (BGVR)
Q technische Sicherheitsdatenblätter der Maschinerhersteller

d) Baugruppen und Bauteile reinigen, pflegen Q mechanische, thermische und chemische Einflüsse auf die jeweiligen Werk-
und lagern stoffe, insbesondere korrosive Einwirkung durch Feuchtigkeit, Gase und
Chemikalien
Q Arten von Korrosionsschutz
Q Schmier-, Reinigungs- und Pflegemittel
Zeitrahmen 4 und 5
Q Kennzeichnung
Lernfeldzuordnung: 3/6
Q Verwendungszweck
Q Eigenschaften
Q Lagerungssysteme
Q Lagerungsstandorte
Q Dokumentation
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 27

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

e) Maschinen, Systeme und Anlagen unter Q Betriebszustand


Beachtung der betrieblichen Vorschriften in Be- Q Sichtkontrolle
trieb nehmen und bedienen Q Sicherheitseinrichtungen
Q Betriebsbereitschaft
Q Funktionskontrolle
Q Probelauf
Zeitrahmen 2, 3, 4 und 5
Q Betriebsmittel
Vertiefung in Zeitrahmen
Q Gewinnungsanlagen
6, 7, 8 und 9
Q hydraulischer Ausbau
Lernfeldzuordnung: 3/6
Q Pumpen
Q Transport- und Fördereinrichtungen
Q Lademaschinen
Q Bohrgeräte
Q verfahrbare Arbeitsbühnen
Q Baustoffversorgungsanlagen
Q Klebestationen
Q vorgegebene Reihenfolge der Bedienungsschritte nach Betriebs- und Bedie-
nungsanleitungen
Q Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
Q Berufsgenossenschaftliche Vorschriften und Regeln (BGVR)
Q technische Sicherheitsdatenblätter der Maschinenhersteller

f) Wartung zur Sicherung des Betriebsablaufes Q Unterschied zwischen Wartungsmaßnahmen und Instandsetzungsarbeiten
durchführen Q Wartungspläne
Q Wartungsvorschriften, Wartungsintervalle
Q Warten von Werkzeugen, Maschinen und Anlagen im Rahmen der vor-
Zeitrahmen 3, 4 und 5 beugenden Instandhaltung
Vertiefung in Zeitrahmen Q Schmierstoffe, Hilfsstoffe
6, 7, 8 und 9 Q Verschleiß
Lernfeldzuordnung: 3/6 Q Auswechseln von Verschleißteilen
Q Dokumentation
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Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Geologie und Gebirgsmechanik, Lagerstät-


5 tenerschließung, Bergmännische Hohlräume
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 5)

a) geologischen Aufbau von Lagerstätten be- Q erdgeschichtliche Zeit- und Formationstabelle


schreiben Q Entstehung, Lagerstättenbildung
Q Entstehungsarten, Speichergesteine, Abdichtung, Lagerstättenparameter
Q z. B. Kohle, Kali, Salz, flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffe, Tie-
Zeitrahmen 3
fenwässer
Vertiefung in Q gangartige, massige, flözartige Lagerstätten
Zeitrahmen 6 Q Lagerung
Lernfeldzuordnung: 4 Q Faltung
Q Einfallen, Streichen, Falldreieck
Q Lagerungsbereiche
Q Nebengestein
Q Gesteinsarten, Bezeichnung
Q Struktur, Lagerung
Q Erkennungsmerkmale
Q Tektonik
Q Sprung, Wechsel, Blatt, Horst, Graben, Staffelsprung
Q Lösen, Klüfte, Risse, Schlechten
Q Störungsdreieck
Q Deckgebirge
Q geologische Formationen
Q Gesteinsausbildungen
Q Mächtigkeiten

b) geologische Gegebenheiten durch Bohrun- Q Exploration


gen erkunden Q Kernbohrungen
Q Tiefbohrungen über / unter Tage
Q Vorfelderkundigungen
Zeitrahmen 3
Q Vorbohrungen
Vertiefung in
Q Bohrlochablenkungen
Zeitrahmen 6
Q Dokumentation, Nachweisführung
Lernfeldzuordnung: 4/9 Tiefbohr
Q Eigenschaften des Gebirges
Q Eigenschaften der Gesteine
Q Bohrproben, Bohrkern, Bohrklein
Q Gesteinsgrenzen, Streichen / Einfallen, Trennflächen
Q Hohlräume
Q Durchlässigkeiten
Q Festigkeit, Verformbarkeit
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 29

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

c) Druckverhältnisse im Gebirge beschreiben Q Gebirgsdruck und Gebirgsmechanik, z. B.


Q Druckspannungen
Q Anforderungen an den Ausbau
Zeitrahmen 3
Q voreilender und nacheilender Druck
Vertiefung in
Q Zusatzdruck (Kämpferdruck)
Zeitrahmen 6
Q Überlagerungsdruck
Lernfeldzuordnung: 4/10 Tiefbau
Q zusätzliche Gebirgsdrücke, z. B. Setzdruck, Periodendruck, Gebirgsschlag,
Unter-Tage-Blowout, Formationsdruck, Porendruck
Q Hohlraumkonvergenzen
Q Hohlraumkonturen
Q Deformationsmessung
Q mechanisches Gesteinsverhalten, z. B. Verformung, Bruch

d) Arten von Lagerstätten unterscheiden und Q Lagerstättenform, z. B.


den Aufschluss erklären Q Flöz
Q Gang
Q Lager
Zeitrahmen 3
Q Fallen
Vertiefung in
Q Aufwölbungen
Zeitrahmen 6
Q Lagerstättenaufschluss und -zuschnitt, z. B.
Lernfeldzuordnung: 4/5/8
Q Grubenfeld
Q Grubengebäude
Q Ausrichtung
Q Vorrichtung
Q Bohrungen
Q Abbauverfahren
Q Abbauführung und -richtung
Q bergmännisches Risswerk
Q Längs-, Quer- und Grundriss
Q Grubenbild, Raumbild
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Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

e) bei der Erstellung, Sicherung und Unterhal- Q Verfahren zur Erstellung von Hohlräumen, z. B.
tung von Hohlräumen unter Berücksichtigung Q Bohr- und Sprengarbeit
der geologischen Gegebenheiten mitwirken Q maschinelle Verfahren
Q Ausbau
Q Ausbauformen
Zeitrahmen 3
Q Ausbauarten
Vertiefung im
Zeitrahmen 7 und 9 Q Ausbaustoffe

Lernfeldzuordnung: 5/8 Q Bohrarbeit


Q Bohrverfahren
Q Bohrgeräte und Zubehör
Q Sprengarbeit
Q Sprengstoffarten
Q Verhalten bei der Sprengarbeit
Q Sicherung des Arbeitsplatzes
Q Laden und Abfördern
Q Maßnahmen zur Unterhaltung der Funktionssicherheit, z. B.
Q Ausbauteile wechseln, Ausbauverlängerung
Q Unterstützungsausbau, Ausbauverstärkung
Q technische Zeichnungen
Q gesetzliche Vorschriften und Betriebsanweisungen

f) die Vorschriften des vorbeugenden Explo- Q Bedingungen für die Entstehung einer Explosion
sionsschutzes anwenden Q Inhaltsstoffe
Q Zusammensetzung
Q Zündquellen
Zeitrahmen 3
Q Explosionsarten, z. B.
Vertiefung im
Q Schlagwetterexplosionen
Zeitrahmen 7 und 9
Q Staubexplosionen
Lernfeldzuordnung: 3/5/8
Q Gasexplosionen
Q vorbeugender Explosionsschutz, z. B.
Q Gefahrenerkennung, z. B. CH4 Überwachung, Grenzwerte
Q Wetterführung
Q Gasabsaugung
Q Staubbekämpfung, Staubbindungen
Q Vermeidung von Zündquellen
Q Schutzmaßnahmen an elektrischen Betriebsmitteln
Q Explosionssperren
Q Brandtüren
Q gesetzliche Vorschriften und Betriebsanweisungen
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 31

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Gewinnung und Deponierung


6
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 6)

a) Rohstoffe unter Berücksichtigung der Abbau- Q Betriebsanweisungen, Betriebspläne


und Gewinnungsverfahren lösen, laden und Q Sicherheits- und Signaleinrichtungen
abfördern Q Abbaukenndaten, z. B.
Q Rohstoffvorrat
Q Mächtigkeit
Zeitrahmen 6
Q Einfallen
Vertiefung im
Zeitrahmen 8 und 9 Q unterschiedliche Gewinnungsverfahren
Q schneidende Gewinnung
Lernfeldzuordnung: 8
Q schälende Gewinnung
Q Bohr- und Sprengarbeit
Q hydraulische und hydromechanische Gewinnung
Q Lade- und Abfördereinrichtungen, z. B.
Q Lademaschinen
Q Brech- und Siebeinrichtungen
Q Pumpen
Q Förderer, z. B. Bandanlage, Kettenkratzerförderer
Q Rampen

b) Maßnahmen zur Sicherung des Arbeitsplat- Q Bergverordnungen, Landesverordnungen


zes im Gewinnungsbereich durchführen Q Betriebsanweisungen
Q Gebirgsdruckausgleich durch Ausbau, z. B. hydraulisch oder mechanisch
Zeitrahmen 6
Vertiefung im
Zeitrahmen 8 und 9
Lernfeldzuordnung: 8

c) im Abbau eingesetzte Fördereinrichtungen Q Bergverordnungen, Landesverordnungen


und Gewinnungsmaschinen anwenden und ver- Q Betriebsanweisungen
änderten Betriebssituationen anpassen Q Wartungspläne
Q Förder- und Gewinnungseinrichtungen, z. B.
Zeitrahmen 6 Q Lade- und Beraubemaschinen
Vertiefung im Q Bohr- und Sprengfahrzeuge
Zeitrahmen 8 und 9 Q Pumpen, Leitungen und Hydrozyklone
Lernfeldzuordnung: 8 Q Hobel und Walzenlader
Q Anpassen von Betriebsmitteln an veränderte Situation, z. B.
Q Bereitstellung zusätzlicher Tankkapazitäten und Zusatzeinrichtungen
Q Verlängern und Verkürzen von Fördermitteln
Q Anpassung der Gewinnungsmaschinen an die geologischen Gegeben-
heiten
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Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

d) Deponiestoffe beschreiben, Hohlräume für Q physikalische und chemische Eigenschaften von Deponiestoffen
das Einbringen von Deponiematerial vorberei- Q Vermessung von Hohlräumen
ten Q Berücksichtigung der Deponieart
Q Schutz des Hohlraumes, z. B.
Q Kontaktflächen
Zeitrahmen 6 Q Impulsbelastung
Lernfeldzuordnung: 12 Tiefbau Q wechselnde Medien
Q Berauben und Ankern
Q Fahrbahnbau
Q Gefahrstoffverordnung
Q Deponieverordnung
Q Versatzverordnung

e) Deponiematerial kontrollieren Q Annahmebedingungen


Q Mengen- und Sichtkontrolle
Q Dichtigkeitskontrolle
Zeitrahmen 6
Q Prüfintervalle
Lernfeldzuordnung: 12 Tiefbau
Q Probenahme
Q Deklaration
Q Identitätsprüfung, Annahmekontrolle
Q Dokumentation

f) Betriebsmittel für das Transportieren und Ein- Q Hub- und Transporteinrichtungen, z. B. Gabelstapler, Lkw, Tieflader
bringen von Deponiematerial anwenden Q Bänder, Leitungen, Pumpen, Behälter

Zeitrahmen 6
Lernfeldzuordnung: 12 Tiefbau
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 33

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Förderung
7
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 7)

a) Fördersysteme unterscheiden Q Fördersysteme für z. B.


Q Rohstoffe
Q Baustoffe
Zeitrahmen 2 und 5 Q Versatz
Lernfeldzuordnung: 7 Q Wässer
Q Spülung
Q Pendelförderung
Q Schachtfördergefäße und -gestelle
Q gleisgebundene Förderung
Q Gleislosförderung
Q Stetigförderung
Q Wendelrutschen
Q Gurtbandanlagen
Q Kettenkratzerförderer
Q hydraulische Förderung
Q Rolllöcher
Q Bunkeranlagen
Q Tank- und Lagersysteme
Q hydraulische Abscheidung

b) Betriebsbereitschaft mechanischer, elektri- Q Bergverordnungen, Landesverordnungen


scher, pneumatischer und hydraulischer Förder- Q Betriebsanweisungen
systeme überprüfen, Sicherheitseinrichtungen Q Bedienungsanleitungen
kontrollieren Q Pumpen
Q Leitungen
Q Sicherheitseinrichtungen
Zeitrahmen 5 Q Not-Aus-Einrichtungen
Vertiefung in Q Gegensprechanlagen
Zeitrahmen 7 und 9 Q optische und akustische Signale
Lernfeldzuordnung: 7/9 Tiefbau Q Sicherheitszeichen
Q Überfahrsicherung
Q Kontrolle auf z. B.
Q Dichtigkeit
Q Verankerung
Q Belastungsgrenzen
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Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

c) Fördersysteme unter Beachtung der betrieb- Q Inbetriebnahme


lichen Vorschriften in- und außerbetriebnehmen Q äußerer Zustand
Q Meldung Grubenwarte / Leitstand
Q Energiezufuhr
Zeitrahmen 5
Q Anlaufverhalten
Vertiefung in
Zeitrahmen 7, 8 und 9 Q Außerbetriebnahme
Q Unterbrechung der Energiezufuhr
Lernfeldzuordnung: 7/9 Tiefbau
Q gegen Wiedereinschalten sichern
Q Gefahrenbereich absichern
Q Meldung Grubenwarte / Leitstand
Q beteiligte Mitarbeiter informieren
Q Betriebsanweisungen
Q Herstellervorgaben

d) Fördersysteme im Einsatz überprüfen und Q Betriebsanweisungen


bei Unregelmäßigkeiten geeignete Maßnahmen Q Sichtkontrolle
einleiten Q bei Gurtbandanlagen, z. B.
Q Sicherheitseinrichtungen
Q Rollen
Zeitrahmen 5 Q Rollenböcke
Vertiefung in Q Gurtbandverbindungen
Zeitrahmen 7, 8 und 9
Q Übergaben
Lernfeldzuordnung: 7/9 Tiefbau
Q bei Kettenkratzerförderern, z. B.
Q Ketten
Q Kettenstern
Q Rinnen
Q Mitnehmer
Q bei Rohrleitungen, z. B.
Q Dichtigkeit
Q Aufhängungen
Q Befestigungen
Q vorbeugende Instandhaltung, Wartungsintervalle
Q Instandsetzungen veranlassen
Q Meldesysteme
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 35

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Logistik und Transport


8
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 8)

a) Betriebliche Ver- und Entsorgungseinrichtun- Q Bergverordnungen, Landesverordnungen


gen handhaben Q Betriebsanweisungen
Q Versorgungsanlagen für z. B.
Q Hydraulik, Pneumatik
Zeitrahmen 2 und 5 Q Frisch- und Kühlwasser
Vertiefung in Q Baustoffe, Klebstoffe, Laugen
Zeitrahmen 7 und 8 Q elektrische Energie
Lernfeldzuordnung: 7 Q Kraftstoffe
Q Staubbindemittel
Q Entsorgungsanlagen für z. B.
Q Abwasser
Q Altöl und Hydraulikflüssigkeiten
Q Rücklaufmaterial
Q Abfälle
Q Gefahrstoffverordnung
Q Gefahrenhinweise und Sicherheitsvorschriften beim Umgang mit unter-
schiedlichen Gefahrstoffen

b) Transportmittel unterscheiden Q gleisgebundene Fahrzeuge, z. B.


Q Einschienenhängebahnen
Q Schienenflurbahnen

Zeitrahmen 3 und 4 Q Materialzüge

Lernfeldzuordnung: 7 Q Gleislosfahrzeuge, z. B.
Q Fahrlader
Q Lkw
Q Gabelstapler

c) Betriebsbereitschaft mechanischer, elek- Q Bergverordnungen, Landesverordnungen


trischer, pneumatischer und hydraulischer Q Betriebsanweisungen
Transportsysteme überprüfen, Sicherheits- Q Bedienungsanleitungen
einrichtungen kontrollieren Q Sicht- und Funktionskontrolle
Q Probelauf
Q Dokumentation
Zeitrahmen 4 Q Sicherheitseinrichtungen
Lernfeldzuordnung: 7 Q Not-Aus-Einrichtungen
Q Gegensprechanlagen
Q optische und akustische Signale
Q Sicherheitszeichen
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Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

d) Transportmittel unter Beachtung der be- Q Auswahlfaktoren, z. B.


trieblichen Vorschriften in und außer Betrieb Q Beladungskapazität
nehmen Q Transporteinheiten
Q Inbetriebnahme
Q Sicht- und Funktionskontrolle
Zeitrahmen 4 Q Meldung Grubenwarte / Leitstand
Vertiefung in Q Energiezufuhr einschalten
Zeitrahmen 7
Q Anlaufverhalten
Lernfeldzuordnung: 7/9 Tiefbau
Q Außerbetriebnahme
Q Abstellen, Parken
Q Energiezufuhr unterbrechen
Q gegen Einschalten sichern
Q Gefahrenbereich absichern
Q Meldung Grubenwarte / Leitstand
Q beteiligte Mitarbeiter informieren
Q Betriebs- und Bedienungsanleitungen

e) Transportwege herrichten und sichern Q Bergverordnungen, Landesverordnungen und Betriebsanweisungen


Q Profilfreiheit, Engstellen, Transportmaße
Zeitrahmen 4 Q Untergrundbelastung, Mengen, Lasten
Vertiefung in Q Fahrbahnbau
Zeitrahmen 7 Q First- und Stoßsicherheit
Lernfeldzuordnung: 7/9 Tiefbau Q Widerlager, Abspannung
Q Transporttrum abgrenzen
Q Sicherheitszeichen

f) Transport ausführen, Material unter Beach- Q Betriebsanweisungen


tung der Sicherheitsvorschriften lagern Q Einsatzplan, Transportauftrag
Q optische und akustische Signale
Zeitrahmen 3 und 4 Q Be- und Entladen
Vertiefung in Q Lagerstandorte, Lagerungssysteme
Zeitrahmen 7
Lernfeldzuordnung: 7/9/12 Tiefbau

g) Betriebsmittel für Sondertransporte unter- Q Schwerlasttransporte


scheiden und auswählen Q Gefahrstofftransporte
Q Betriebsmittel, z. B. hydraulische Schwerlasthubzüge, Schwerlastgehänge,
Zeitrahmen 4 Sonderbehälter
Vertiefung in Q Bergverordnungen, Landesverordnungen
Zeitrahmen 7
Q Betriebsanweisungen
Lernfeldzuordnung: 7/9 Tiefbau
Q Streckenführung
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 37

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

h) Betriebsmittel für Sondertransporte be- und Q Bergverordnungen, Landesverordnungen, Betriebsanweisungen


entladen, Sondertransport durchführen, Trans- Q Antragsverfahren, Sonderregelungen
portgut sichern Q Transporttrum abgrenzen
Q Bereiche absperren
Zeitrahmen 4 Q Sicherheitszeichen
Vertiefung in Q Einsatzplan, Transportauftrag
Zeitrahmen 7 Q optische und akustische Signale
Lernfeldzuordnung: 7/9 Tiefbau Q Lagerstandorte, Lagerungssysteme
Q beteiligte Mitarbeiter informieren
38 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Abschnitt B:

Weitere berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Fachrichtung


Tiefbautechnik

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Bewetterungs- und Klimatechnik


1
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 1)

a) Wetterarten und Wirkungsweise der Gruben- Q Aufgaben der Bewetterung


bewetterung erläutern Q Wetterarten und ihre Zusammensetzung
Q frische Wetter
Q matte Wetter
Zeitrahmen 7 und 8 Q giftige Wetter
Lernfeldzuordnung: 11 Q schlagende Wetter
Q Abwetter
Q Auswirkungen der Wetterarten
Q auf Menschen
Q auf Betriebsmittel
Q auf die Grubensicherheit
Q Verhaltensmaßnahmen
Q Vermeidung
Q Beseitigung
Q Warn- und Meldesystem
Q Fluchtwege, Schwadenzelte, Sauerstoffstationen
Q Fluchtgeräte
Q Erste Hilfe
Q Abschaltung elektrischer Anlagen
Q Wirkungsweise
Q natürliche, saugende und blasende Bewetterung
Q Grenzwerte
Q Wetterbelastung, z. B. durch partikelförmige Schadstoffe
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 39

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

b) Einrichtungen und Betriebsmittel der Q Hauptbewetterungseinrichtungen, z. B.


Grubenbewetterung unterscheiden und auf Q Dämme

Funktionsfähigkeit überprüfen Q Türen, Schleusen, Drosseln


Q Hauptlüfter
Q Wetterbohrlöcher

Zeitrahmen 7 Q Sonderbewetterung
Q Luttenlüfter
Lernfeldzuordnung: 11
Q Luttentour
Q Luttenarten, z. B. Wirbellutte
Q Wettermessstellen
Q Handmessgeräte
Q ortsfeste Messgeräte
Q Fernübertragung
Q Überprüfen von Sicherheitseinrichtungen, z. B.:
Q Wetterwächter
Q Schutzgitter
Q Steuerung und Überwachung der Wetterführung über Prozessleitsysteme
Q selbsttätiges Schließen der Türen
Q automatisch betätigte Wettertüren
Q bergbehördliche Vorschriften und Betriebsanweisungen

c) Bewetterungssysteme unterscheiden, Bau- Q Hauptbewetterung


werke zur Regelung und Führung von Wetter- Q Aufgaben und Wirkungsweisen

strömen ein- und ausbauen und instand halten Q Einziehschacht und Wetterschacht
Q rückläufige, grenzläufige und mittelläufige Wetterführung
Q Auf- und Abwärtsbewetterung

Zeitrahmen 7 Q Gleichstrom- und Gegenstrombewetterung

Lernfeldzuordnung: 11 Q Formen der Wetterführung im Abbau


Q Wetterabteilungen
Q Regelung der Wetterströme und der Wettermengen
Q Sonderbewetterung
Q Aufgaben und Wirkungsweisen
Q blasende und saugende Bewetterung
Q Teilschnittmaschinenvortrieb
Q Bauarten von Wetterschleusen, -türen und -klappen
Q Ein- und Ausbau, Instandhaltung
Q Wettertüren, Wetterschleusen
Q Lüfteraufhängungen und Befestigungen
Q Schalldämmung und Energiezufuhr
Q Luttenverlegungen und Befestigungen
Q Luttenverbindungen und -abdichtungen
Q Reparatur und Auswechseln schadhafter Lutten
Q Höchstabstand zur Ortsbrust
Q bergbehördliche Vorschriften und Betriebsanweisungen
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Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

d) Wetterdaten bewerten Q Wetterdaten, z. B.


Q Geschwindigkeit
Q Wettermenge
Zeitrahmen 7 und 8 Q Temperatur
Lernfeldzuordnung: 11 Q Luftfeuchtigkeit
Q Gasgehalte
Q Grenzwerte
Q Überwachung, z. B.
Q Wetterführungsplan
Q zentrale Überwachung durch Grubenwarte / Leitstand
Q Datenübertragungseinrichtungen
Q Wettertafeln
Q Fluchtwegpläne
Q bergbehördliche Vorschriften und Betriebsanweisungen
Q Bewertung und Berechnungen, z. B.
Q Wettergeschwindigkeiten
Q Wetterstrom
Q Wetterquerschnitte
Q Gasgehalte
Q Grenzwerte
Q Folgen und Maßnahmen bei Grenzwertüberschreitungen
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 41

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

e) Aufbau und Wirkungsweise von Klima- Q Klimadaten, z. B.


anlagen beschreiben, Betriebswerte bewerten Q Trockentemperatur
Q Feuchttemperatur
Q Wettergeschwindigkeit
Zeitrahmen 7 und 8 Q Luftfeuchtigkeit
Lernfeldzuordnung: 11 Q Grubenklima, z. B.
Q natürliche und betriebsbedingte Ursachen
Q Wirkungen auf den Menschen
Q Klimaanlagen
Q zentrale und dezentrale Klimaanlagen
Q Einkreis- und Zweikreissystem
Q Übertage- und Untertagekälteerzeugungen
Q Kaltwasser- und Direktverdampferanlagen
Q Schachtheizung
Q Klimamessungen
Q Kenndaten
Q Nomogramm
Q Thermometer
Q Aspirationspsychrometer
Q Flügelradanemometer
Q Fernübertragung und -überwachung
Q Bewertung, z. B.
Q Beschäftigungszeiten
Q Klimastufen
Q Beschäftigungsverbote
Q bergbehördliche Vorschriften
Q tarifvertragliche Vereinbarungen

f) Klimaanlagen einbauen und warten Q Eigenschaften der Kältemittel


Q Einbau und Wartung
Q Streckenkühler
Zeitrahmen 7 und 8 Q Strebteilkühler
Lernfeldzuordnung: 11 Q Leitungsverlegung
Q Instandhaltung des Leitungssystems
Q Reinigung
Q Funktionsprüfung
Q Vor- und Rücklauftemperatur
Q bergbehördliche Vorschriften und Betriebsanweisungen
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Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Versatz
2
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 2)

a) Versatzverfahren beschreiben, Grubenbaue Q bergbehördliche Vorschriften und Betriebsanweisungen


für das Einbringen von Versatz vorbereiten Q Versatzarten
Q Selbstversatz
Q Fremdversatz
Zeitrahmen 8
Q Versatzverfahren, z. B.
Lernfeldzuordnung: 12
Q Blasversatz
Q Spülversatz
Q Schleuderversatz
Q maschinelles Einbringen von Versatz
Q Versatzverfahren zuordnen
Q Vorbereiten der Grubenbaue
Q Dämme, Wälle, Wände
Q Ausbau im Versatzfeld
Q Verschläge
Q Auswirkungen auf die Tagesoberfläche

b) Betriebsmittel für das Fördern, Transportieren Q Betriebs- und Bedienungsanleitungen


und Einbringen von Versatz anwenden Q Betriebsmittel, z. B.
Q Blasversatzmaschinen
Q Schleuderversatzmaschinen
Zeitrahmen 8
Q Blasversatzleitungen, Segmentkrümmer, lösbare Kupplungen
Lernfeldzuordnung: 12
Q rückbare Blasversatzleitungen, Versatzschilde, Seitenausträge
Q Baustoffmaschinen
Q Bandanlagen
Q Baustoffleitungen
Q Lademaschine

c) Versatz einbringen und kontrollieren Q Betriebsanweisungen, Gefahrstoffverordnung


Q Fördern und Schütten / Einblasen
Q Versatzbergemengen
Zeitrahmen 8
Q Korngrößen
Lernfeldzuordnung: 12
Q Dichtigkeit
Q Füllungsgrad
Q Verbrauch
Q Berechnungen
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 43

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Vortriebs- und Gewinnungstechnik


3
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 3)

a) Grubenbaue unter Berücksichtigung der Q Verfahren zur Erstellung von Hohlräumen, z. B.


geologischen Gegebenheiten herstellen und Q Teil- und Vollschnittverfahren
beherrschen Q konventioneller Streckenvortrieb
Q Sicherung des Arbeitsplatzes, z. B.
Q Ortsbrustsicherungen, Stoßsicherungen
Q Bereißen / Berauben
Zeitrahmen 7
Q Vorpfänden, Konsolidieren
Lernfeldzuordnung: 10
Q Arbeitsbühnen
Q Betriebsmittel für das Herstellen von Grubenbauen, z. B.
Q Teilschnittmaschinen
Q Bohrgeräte / -maschinen
Q Lademaschinen
Q Ankerbohrwagen
Q Sprengfahrzeug
Q Streckenförderer und Brecher
Q verfahrbare Arbeitsbühnen
Q Bohrarbeit
Q Auf- und Abrüstarbeiten
Q Bohrarbeit anhand von Leitsprengbildern
Q Sprengarbeit
Q Einbrucharten
Q Zünder, Zeitstufen, Besatz
Q Leitsprengbilder
Q Ausbauarbeit
Q Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Grubenbauen
Q nach Richtung und Höhe auffahren
Q Hinterfülltechnik
Q Ankertechnik
Q Richtungs- und Höhenangaben, Messpunkte
Q Ausbautafel
Q Schwellenstapel
Q Ladearbeit
Q Laden von Hand
Q Seitenkipplader
Q Seitengrifflader
Q Fahrlader
Q nachgeschalteter Bereich
Q Transport, z. B. mit Rangierkatze
Q Abförderung, z. B. mit Bandstraße
Q Versorgungsleitungen
Q Sonderbewetterung
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Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Q Beherrschen, z. B.
Q Unterzüge
Q Streckenbegleitdämme
Q Gebirgsverfestigung
Q Test- und Entspannungsbohrungen
Q Kontrolle der First- und Stoßsicherheit
Q Pfeilerdimensionierung
Q Bedienungsanleitungen, Wartungspläne
Q bergbehördliche Vorschriften und Betriebsanweisungen

b) Grubenbaue durch Ausbau sichern Q Ausbaukenndaten, Ankersetzdichte


Q Ausbauarbeit im Grubenbau
Q Arbeitsteilvorgänge
Zeitrahmen 7 und 8 Q Ausbauteile
Lernfeldzuordnung: 10 Q Verbolzung / Verspannung
Q Verzug
Q Hinterfüllung, Baustoffversorgung
Q Sicherungsarbeiten
Q Ausbaumanipulator
Q Ankerbohrmaschine, Ankertechnik
Q Bedienungsanleitungen, Wartungspläne
Q bergbehördliche Vorschriften und Betriebsanweisungen
Q Einzelstempel
Q Hydraulikstempel
Q Stempelsetzdichte
Q Stahl-, Holzkappen
Q Schildausbau
Q Bedienungsanleitungen
Q Ankerausbau, z. B.
Q Klebeanker
Q Spreizhülsenanker
Q Absicherungsbereiche
Q Abbaufront
Q Firste und Stöße
Q Reparaturstellen im Gewinnungsbereich
Q Ausbruchbereiche
Q Übergangsbereich Gewinnung / Strecke
Q bergbehördliche Vorschriften und Betriebsanweisungen
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 45

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

c) Grubenbaue funktional unterhalten Q Beurteilung des Streckenzustands


Q Firstradar
Q Sichtkontrolle
Zeitrahmen 7 Q Sohlenbehandlung
Lernfeldzuordnung: 10 Q Senkarbeiten, z. B. Senklader, Senken von Hand
Q Sprengarbeit
Q Gleisbau, Fahrbahnbau
Q Durchbauen
Q Stoß- und Firstenerweiterung
Q Erweiterungsausbau
Q Sicherungsarbeiten, Ausbauverstärkungen, Ankern
Q Ausbesserungsarbeiten
Q Baustellenaufbau und -absicherung
Q Berauben
Q Nachschneiden
Q Gebirgsverfestigung
Q Initiierung
Q Torkretierung
Q Kleben
Q bergbehördliche Vorschriften und Betriebsanweisungen

d) Grubenbaue verwahren Q Standsicherheit


Q Zusatzankerung
Q Zementierung
Zeitrahmen 7 Q Ausbauverstärkung
Lernfeldzuordnung: 10 Q Einbringen von Versatz
Q Dammbau
Q Dammbauarten
Q Wasserhaltung
Q Ausgasung
Q Befahrungsmöglichkeiten
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Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

e) betriebliche Abbau- und Gewinnungsverfah- Q Abbaukenndaten, z. B.


ren anwenden Q Bauweise
Q Abbaurichtung
Q Verhiebrichtungen
Zeitrahmen 8 Q Hangendbehandlung
Lernfeldzuordnung: 10 Q Dachbehandlung
Q Pfeilerdimensionierung
Q Betriebsmittel im Abbau
Q Teilschnittmaschinen
Q Bohrgeräte / -maschinen
Q Lademaschinen
Q Ankerbohrwagen
Q Sprengfahrzeuge
Q Streckenförderer und Brecher
Q verfahrbare Arbeitsbühnen
Q Ausrüstungsplan, Betriebsmittelkenndaten
Q Einzelstempelausbau
Q Schildausbau
Q Auslegersteuerung, Wippsteuerung, Rückeinrichtungen
Q Abspanneinrichtungen
Q Strebförderer, Laderampe, Kreuzrahmen
Q Walzenlader, Triebstock, Energietrosse
Q Räumschild
Q Hobelanlage
Q Steuerungseinrichtungen, Automatikbetrieb
Q Verständigungs- und Signaleinrichtungen
Q Betriebsanleitungen, Wartungspläne
Q „kleine Wartung“
Q Kleinreparaturen
Q Anpassung an veränderte geologische Situationen
Q bergbehördliche Vorschriften und Betriebsanweisungen
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 47

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
Q Arbeiten im Abbaubetrieb
Q Streb – Strecke – Übergänge
Q Saumsicherung, Streckenbegleitdamm
Q Voraussicherung
Q Bohr- und Sprengarbeiten
Q Ladearbeiten
Q Berauben
Q Ankern
Q Tränken
Q Versorgungsleitungen
Q Vorkohlen
Q Hangendausbrüche
Q Kohlenstoßsicherungen
Q Strebstellungen
Q geologische Störungen
Q Anpassen von Betriebsmitteln an veränderte Situation, z. B.
Q Verlängern und Verkürzen von Fördermitteln
Q Schnitttiefenveränderungen am Hobelkörper
Q Bodenmeißeleinstellungen
Q Firstmeißeleinstellungen
Q Ankerdichte

Fahrung
4
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt B Nr. 4)

a) Fahrungssysteme unterscheiden Q Fahrung in Schächten


Q Seilfahrtanlagen
Q Fahrung mit Anschläger
Zeitrahmen 7 Q Selbstfahrer, Automatikbetrieb
Lernfeldzuordnung: 9 Q Fahrten
Q Seilfahrtsordnung
Q Bergverordnung für Schacht- und Schrägfördereranlagen
Q Fahrung in Strecken
Q zu Fuß
Q Personenzüge
Q EHB, SFB
Q Gurtbandförderer, Fahrungsbandanlagen
Q Gleislosfahrzeuge
Q Fahrhilfen
Q Sessellifte
Q Fahrungsrichtlinien, Grenzbereiche
48 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

b) Betriebsbereitschaft von Fahrungssystemen Q Fahrung zu Fuß


überprüfen, Sicherheitseinrichtungen kontrol- Q Fahrweganordnungen
lieren Q Fahrwegabmessungen, Abgrenzungen
Q Fahrwegkennzeichnungen
Q Fahrwegübergänge, Unterführungen, Wettertüren
Zeitrahmen 7
Q Fahrhilfen, Laufroste
Lernfeldzuordnung: 9
Q Personenzüge und Gleislosfahrzeuge
Q Fahrpläne
Q Bahnhöfe
Q Kennzeichnungen, Signale
Q Not- Aus- und Gegensprechanlagen, Alarmknopf
Q Sicherheitsgurte
Q Auf- und Abstiegshilfen
Q Höhen- und Kippbegrenzungsbügel
Q EHB, SFB, Sessellifte
Q Kabinen, Sitzbalken
Q Auf- und Absteigestellen
Q Hinweistafeln, Beleuchtung, Signale
Q Not-Aus- und Gegensprechanlagen
Q Gurtbandförderer
Q Ober- und Untertrum
Q Auf- und Absteigestellen
Q Aufstiegseinrichtungen
Q Abmessungen, Grenzbereiche
Q Hinweisschilder
Q Not-Aus-Zugseil, Not-Aus-Schalter
Q Überfahrschalter, Personenkennbausteine, Menschenabstreifer
Q Signalgebung, Beleuchtung, Anlaufwarnung
Q bergbehördliche Vorschriften und Betriebsanweisungen
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 49

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

c) Fahrungssysteme unter Beachtung der Q in und außer Betrieb nehmen bei Selbstfahrten
betrieblichen Vorschriften in Betrieb nehmen, Q Ein- und Ausschalten
benutzen und außer Betrieb nehmen Q Stundung, Freigabe
Q Meldesysteme, Signale
Q Not-Aus-Anlagen
Zeitrahmen 7 Q Verhalten bei der Fahrung
Lernfeldzuordnung: 9 Q persönliche Schutzausrüstung
Q beladene Gurtbandförderer, Bandnähte
Q Sitz-, Steh- und Liegeanordnungen, Körperhaltung
Q Materialmitnahme
Q Fahraufseher
Q Fahrgeschwindigkeiten
Q Ein- und Aussteigen, sicherer Halt
Q Abstellen von Fahrzeugen
Q bergbehördliche Vorschriften und Betriebsanweisungen

d) Fahrungssysteme im Einsatz überprüfen und Q Betriebsstörungen


bei Unregelmäßigkeiten geeignete Maßnahmen Q Störungsliste, Fehlertabelle
einleiten Q persönliche Störungsbearbeitung
Q Fahrungseinrichtung stillsetzen und absichern

Zeitrahmen 7 Q Meldewesen

Lernfeldzuordnung: 9 Q Ersatzmaßnahmen
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Abschnitt C:

Weitere berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Fachrichtung


Tiefbohrtechnik

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes
Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Bohrtechnische Ausrüstung
1
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt C Nr. 1)

a) Bohrgerüste nach Verwendungsart unter- Q Bohrtürme


scheiden Q Turmelemente
Q Bohrmasten
Q Mastarten
Zeitrahmen 9
Q Bohrböcke
Lernfeldzuordnung: 9
Q Sonderkonstruktionen
Q Auswahlkriterien
Q Hakenlast
Q Abstelllast
Q Abstelllängen
Q Montageart
Q API-Standard 4 A

b) Antriebsaggregate bedienen und warten Q Antriebsmotoren


Q Wirkungsweise
Q Kraftübertragungssystem
Zeitrahmen 9
Q Rotationseinrichtungen
Lernfeldzuordnung: 9
Q Antriebstypen
Q Bedienungs- und Wartungsvorschriften
Q Hebewerk
Q Hauptbestandteile, z. B. Trommel, Bremsen, Kupplungen, Lager, Seilspul-
system, Seiler
Q Bedienung, Wartung, Kontrolle

c) Pumpen bedienen und warten Q Spülpumpen


Q Aufbau und Wirkungsweise
Q Förderverhalten, Duplex, Triplex, Ganglinie
Zeitrahmen 9 Q Drucksystem, Saugsystem
Lernfeldzuordnung: 9 Q Wirkungsgrad
Q Pumpendrücke
Q Zirkulationsraten
Q installierte Leistung
Q Hilfspumpen
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 51

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

d) Behältersysteme und Tankanlagen bedienen Q Umlauf- und Reinigungssysteme


und warten Q Tankanlagen, Tankkapazität
Q Trennsysteme
Q Feststofftrennung
Zeitrahmen 9 Q Gastrennung
Lernfeldzuordnung: 9 Q Flüssigkeitstrennung
Q Kontrolle der Trennsysteme
Q Dichtigkeitskontrolle
Q Reinigung
Q Kontrollparameter
Q Volumenkontrolle, Kontrolltanks

e) Anlagen der Mess-, Regel- und Sicherheits- Q Last- und Kraftanzeige


technik bedienen Q Hakenlast, Seillast, Totseilanker, Druckmessdose
Q Drehmoment, Drehzahl
Q Pumpendruck und Umlaufmenge
Zeitrahmen 9
Q Pumpenhubzähler
Lernfeldzuordnung: 9
Q Steigraumdruck
Q Rückflussmenge
Q Tankstandsmessung
Q Differenzflussmessung
Q Bohrlochkontrolleinrichtungen
Q Kick-Früherkennung
Q Tankanzeigen
Q Bohrdatenschreiber, Drillometer
Q Mehrkanalschreiber
Q DATA-Akquisitionssysteme

Bohrlochkonstruktion
2
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt C Nr. 2)

a) Hohlräume unter Berücksichtigung der Q Auswahl der Gesteinsschnittverfahren


geologischen Gegebenheiten herstellen und Q Abtransport von gelöstem Material
beherrschen Q Gebirgsdruck
Q Kontrolle

Zeitrahmen 9 Q Beherrschung

Lernfeldzuordnung: 9
52 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

b) Hohlräume durch Ausbau sichern Q Kolonnenkopf


Q Flansche

Zeitrahmen 9 Q Hänger

Lernfeldzuordnung: 10 Q Schieber
Q Dichtungen
Q Futterrohre
Q Auswahl
Q Dimensionierung
Q Berechnungsgrundlagen
Q Gewindetypen
Q Anwendungsbereiche
Q Hinterrohr- und Gebirgszementation

c) Elemente der Bohrlochkonstruktion für den Q Kontrolle von


Verbau vorbereiten Q Dimension
Q Druckstufe
Q Dichtflächen
Zeitrahmen 9
Lernfeldzuordnung: 10
Q Reinigung
Q visuelle Kontrolle
Q technische Prüfverfahren, z. B. Ultraschall, Röntgen
Q Schutz vor Montageschäden

d) Druckstufen und Materialgüteanforderungen Q Kontrolle von z. B.


mittels vorgegebener Maße kontrollieren Q Zertifikaten
Q Kalibern
Zeitrahmen 9 Q Gewindekamm
Lernfeldzuordnung: 10

e) Bauteile auf Vollständigkeit, Maßhaltigkeit Q Kontrolle von z. B.


und Beschaffenheit der Kontakt- und Dichtflä- Q Stücklisten
chen überprüfen Q Lieferpapieren
Q visuelle Schadenskontrolle
Zeitrahmen 9
Lernfeldzuordnung: 10

f) Elemente der Bohrlochkonstruktion nach Q Arbeiten nach


technologischen Vorgaben montieren Q Typenprojekten
Q Montagetechnologien
Q speziellen Anweisungen, z. B. Supervising
Zeitrahmen 9
Lernfeldzuordnung: 10
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 53

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

g) verbaute Elemente auf Funktionsfähigkeit Q Endkontrolle, z. B.


kontrollieren Q Belastungsgrenzen
Q Kontrollzeiten

Zeitrahmen 9 Q Dokumentation
Lernfeldzuordnung: 11

h) Fehler der Bohrlochkonstruktion erkennen Q Aufzeichnung und Auswertung der Kontrollmaßnahmen


und geeignete Maßnahmen zu deren Behebung Q Fehlerbehebung
einleiten Q Kontrolle nach Fehlerbehebung
Q Dokumentation
Zeitrahmen 9
Lernfeldzuordnung: 11

i) Hohlräume funktionsfähig erhalten Q vorübergehender und ständiger Ausbau


Q Spülungssäule, Filterkuchen
Zeitrahmen 9 Q Casingverbau
Lernfeldzuordnung: 12 Q UT-Elemente, z. B. Packer, Retainer, Plugs

j) Hohlräume verwahren Q Rückbau


Q Ausbau von UT-Elementen
Q Zementation des Hohlraumes
Zeitrahmen 9
Lernfeldzuordnung: 12
Q bergmännische Verwahrung
Q Sicherheitstests

Bohrlochmessung
3
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt C Nr. 3)

a) Messverfahren nach Anwendungsarten un- Q Zielstellung der Messung


terscheiden Q physikalische Wirkprinzipien, z. B. Temperatur, Schall, Radioaktivität
Q Auswertung
Q weiterführende Zielstellung der Messung
Zeitrahmen 9
Q Informationen über den Bohrlochzustand
Lernfeldzuordnung: 9
54 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

b) Durchführung der Messung unterstützen Q Voraussetzungen im Bohrloch


Q Spülungsparameter, volumetrische Verhältnisse, Besonderheiten
Q vorbereitende Arbeiten, z. B. Kalibrieren, Montage von Einfahrhilfen
Zeitrahmen 9
Q Grundkomponenten der Ausrüstung, z. B. Fahrzeug, Winden, Kabel, Sonden
Lernfeldzuordnung: 9
Q Aufbau der Messausrüstung am Bohrloch
Q Einflussfaktoren
Q zeitliche Abläufe, Vor- und Nachbereitung, Datenübertragung, Informations-
übergabe
Q Schutzausrüstung, Strahlenschutz

Zementierung
4
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt C Nr. 4)

a) Zementeigenschaften und die Verwendung Q Zementherstellung


von Zementen in der Bohrtechnik nach Anwen- Q Zementsorten
dungsarten unterscheiden Q Zuschlagstoffe, z. B.
Q Entschäumer
Q Verzögerer
Zeitrahmen 9
Q Beschleuniger
Lernfeldzuordnung: 10
Q Wasserabgabesenker
Q Leichtzuschlagstoffe
Q Zementeigenschaften und deren Einfluss auf die Zementationsdurchführung

b) Zementationsverfahren beschreiben Q Stopfenzementation


Q Stingerzementation
Q Druckzementation
Zeitrahmen 9
Lernfeldzuordnung: 10
Q Brückenzementation
Q Stufenzementation
Q UT-Elemente beschreiben und der Verwendung nach zuordnen

c) Durchführung der Zementation unterstützen Q Aufbau der Gerätetechnik


Q Platzverhältnisse, Layout, Baumaße
Q Funktionstests
Zeitrahmen 9
Q HD-Elemente, Sicherheit, Sicherheitsabstände
Lernfeldzuordnung: 10
Q Anmischen der Zementschlämme
Q Qualität des Anmischwassers, Mischtechnologie
Q Verpumpen von Vorpuffer, Zementschlämme, Nachpuffer
Q Reinigung und Abbau
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 55

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Spülungstechnik
5
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt C Nr. 5)

a) Aufgaben der Spülung beschreiben Q Transport des Bohrkleins


Q Bohrloch säubern
Q Formationshalten des Bohrloches
Zeitrahmen 9
Q hydrostatischer Druck, Spülungsdichte
Lernfeldzuordnung: 9
Q Krustenbildung
Q Information über Gebirgsformationen
Q Bohrklein, Bohrkern
Q Korrosionsprophylaxe
Q Schmieren und Kühlen des Werkzeugs

b) Spülungsarten den Aufgaben zuordnen Q Spülung auf Wasserbasis


Q TWS (Tonwasserspülung)
Q selbstlaufende Spülung
Zeitrahmen 9
Q Polymerspülung
Lernfeldzuordnung: 9
Q Salzspülung (Spülung mit Elektrolytgehalt)
Q ölbasische Spülung
Q reine Ölspülung
Q Ölinvertspülung
Q Luftspülung
Q Schaumspülung

c) Spülung nach Vorgaben bearbeiten Q Veränderung der Dichte


Q Beschwerungsmittel, z. B. Schwerspat, Kreide, Gips
Q Verringerung der Dichte durch z. B. Gase, Beschäumer
Zeitrahmen 9
Q Verändern der Fließeigenschaften, z. B.
Lernfeldzuordnung: 9/11
Q Viskosität
Q Tragfähigkeit
Q Additive
Q Spülungsreinigung
Q Shaker, Zentrifugen
Q Geräte zur Feststoffkontrolle
Q Konstruktionsmerkmale
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Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

d) Spülung entsorgen Q Weiterverwendung


Q vollständige Entsorgung, Verwerfen der Spülung
Zeitrahmen 9 Q Transport
Lernfeldzuordnung: 9 Q Umweltschutz

e) Spülungsparameter messen und dokumen- Q Parameter, z. B.


tieren Q Dichte
Q Viskosität

Zeitrahmen 9 Q Wasserabgabe

Lernfeldzuordnung: 9 Q Messmethoden, z. B.
Q Trichterauslaufzeit
Q Dichtespindel
Q Lackmustest

Bohrregime
6
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt C Nr. 6)

a) das Zusammenwirken von Gesteinseigen- Q Gesteinseigenschaften, z. B.


schaften und Gesteinszerstörung beschreiben Q Elastizität
Q Plastizität
Q Härte
Zeitrahmen 9
Q Festigkeit
Lernfeldzuordnung: 9
Q Abrasivität
Q Abtragseigenschaften, z. B.
Q Bruchspannung
Q Zähigkeit
Q Struktur
Q Textur
Q Meißelauswahl

b) Zusammenwirken der Bohrparameter be- Q Bohrparameter, z. B.


schreiben, Bohrparameter nach Vorgaben um- Q Meißelbelastung
setzen und dokumentieren Q Drehzahl
Q Spülungsdruck
Q Schüttungsmenge
Zeitrahmen 9
Lernfeldzuordnung: 9
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 57

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

c) Bohr-, Fräs- und Fangwerkzeuge unterschei- Q Rollenmeißel, z. B.


den Q Zahnmeißel
Q Insertmeißel
Q Kompaktmeißel, z. B.
Zeitrahmen 9 Q PDC
Lernfeldzuordnung: 9 Q Diamantmeißel
Q Bohrkronen, z. B.
Q Dia-Krone
Q Kernbohrkronen
Q Fräswerkzeuge, z. B.
Q Stirnfräser
Q Pilotfräser
Q Fangwerkzeuge, z. B.
Q Rohrkrebse
Q Spitzfänger
Q Magnetfänger
Q Overshot

d) Bohrgarnituren und Bohrstrangelemente Q Bohrstrangelemente, z. B.


nach Vorgaben zusammenstellen und ein- und Q Bohrwerkzeug
ausbauen Q Schwerstangen
Q Stabilisatoren
Q Bohrgestänge
Zeitrahmen 9
Q Übergänge
Lernfeldzuordnung: 9
Q Ausmessung der Bohrstrangelemente
Q Garnitur in den Turm nehmen
Q Reihenfolge
Q Sicherheit
Q Verschrauben und Kontern
Q Gewindeenden schützen

e) Durchführung bohrtechnischer Sonderaufga- Q Havariebekämpfung, z. B. Bohrgarnitur bergen, fangen


ben unterstützen Q Richtbohren
Q Workover
Zeitrahmen 9
Q Komplettierung, Instandhaltung, Instandsetzung
Lernfeldzuordnung: 9
Q Leistungstests
Q Bohrlochstimulation, z. B.
Q Bestimmung und Verbesserung von Zuflüssen
Q Beseitigung von Ablagerungen
Q Frac- und Isolationsarbeiten
Q Perforation, Cutten
Q Wireline-Technik, Slickline-Technik
Q Coiled Tubing, Snabbing
58 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Lfd. Nr. Teil des Ausbildungsberufsbildes


Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Bohrlochkontrolle
7
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt C Nr. 7)

a) Ausrüstungen zur Kontrolle von Bohrlöchern Q Aufbau und Funktionsweise, Verwendungsarten, Montage, Dichtheits- und
unterscheiden und bedienen Funktionstests
Q Bohrlochverflanschung
Q Absperreinrichtungen
Zeitrahmen 9 Q Preventer, z. B. Backenpreventer, Ringpreventer, Innenpreventer
Lernfeldzuordnung: 11 Q Kellyhahn, Rückschlagventil
Q Manifolds
Q Messgeräte und Kontrolleinrichtungen
Q Schließanlage
Q Preventeranordnungen

b) Anomalien im Bohrprozess, insbesondere Zu- Q Änderung der Drucksituation, z. B. durch


flüsse und Verluste, erkennen und beherrschen Q Spülungsdichte
Q Bohrlochfüllung
Q Spülungsverluste
Zeitrahmen 9 Q Zuflüsse zum Bohrloch
Lernfeldzuordnung: 9/11 Q Warnzeichen
Q im Bohrprozess
Q beim Round Trip
Q offenes Loch
Q Flowcheck
Q primäre und sekundäre Bohrlochbeherrschung
Q Einschließ- und Totpumpverfahren
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 59

Abschnitt D: Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Lfd.
Teil des Ausbildungsberufsbildes
Nr.
Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht


1
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt D Nr. 1)

a) Bedeutung des Ausbildungsvertrages, ins- Q §§ 10 und 11 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG)


besondere Abschluss, Dauer und Beendigung, Q Inhalte des Ausbildungsvertrages:
erklären Rechtsform, und Aufbau des Ausbil- Q Art und Ziel der Berufsausbildung
dungsbetriebes erläutern Q Beginn und Dauer der Ausbildung
Q Probezeit
Q Vergütung
Alle Zeitrahmen
Q Urlaub
Q Kündigungsbedingungen

b) gegenseitige Rechte und Pflichten aus dem Q Grundlagen der Rechte und Pflichten, u. a.
Ausbildungsvertrag nennen Q Berufsbildungsgesetz (BBiG)
Q Ausbildungsordnung
Q Jugendarbeitsschutzgesetz
Alle Zeitrahmen Q Arbeitszeitgesetz
Q Arbeits- und Tarifrecht
Q Berufsschulbesuch
Q betriebliche Regelungen, z. B. betrieblicher Ausbildungsplan, Aufgabenre-
gelung, Arbeits- und Pausenzeiten, Beschwerderecht, Arbeitsanweisungen,
Betriebsanweisungen

c) Möglichkeiten der beruflichen Fortbildung Q betriebliche und externe Fortbildungsmaßnahmen


nennen Q Anpassungsfortbildung, z. B.
Q zur Einführung neuer Techniken, Maschinen und Anlagen
Q zur Arbeitssicherheit
Alle Zeitrahmen Q Spezialisierungsfortbildung, z. B. Sprengberechtigter, Sicherheitsfachkraft
Q Weiterbildung zum beruflichen Aufstieg, z. B. Meisterprüfung, Technikerab-
schluss
Q Studium, z. B. Bergbauingenieur
Q finanzielle Förderungsmöglichkeiten, z. B. (Meister-)BAföG, betriebliche
Förderung
60 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Lfd.
Teil des Ausbildungsberufsbildes
Nr.
Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

d) wesentliche Teile des Arbeitsvertrages nen- Q Inhalte des Arbeitsvertrages:


nen Q Tätigkeitsbeschreibung
Q Arbeitszeit
Q Beginn und Dauer des Beschäftigungsverhältnisses
Alle Zeitrahmen
Q Probezeit
Q Kündigung
Q Vergütung
Q Urlaub
Q Krankheit
Q Verschwiegenheitspflicht
Q Nebentätigkeit
Q Datenschutz
Q Arbeitsunfähigkeit
Q Arbeitsschutz
Q Arbeitssicherheit
Q zusätzliche Vereinbarungen
Q Vertragsänderungen

e) wesentliche Bestimmungen der für den Q Tarifvertragsparteien


ausbildenden Betrieb geltenden Tarifverträge Q Tarifverhandlungen
nennen Q räumlicher, fachlicher, persönlicher Geltungsbereich der Tarifverträge für Ar-
beitnehmer / -innen der entsprechenden Branche sowie deren Anwendung
auf Auszubildende
Alle Zeitrahmen Q Vereinbarungen über:
Q Geltungsbereich
Q allgemeine Arbeitsbedingungen
Q Eingruppierung
Q Erschwerniszuschläge
Q Lohn, Gehalt, Ausbildungsvergütung
Q Urlaubsdauer, Urlaubsgeld
Q Entgelt im Krankheitsfalle
Q betriebliche Altersversorgung
Q Freistellungen
Q Arbeitszeit, Arbeitszeitregelung
Q Zulagen
Q Zeugnis
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 61

Lfd.
Teil des Ausbildungsberufsbildes
Nr.
Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Aufbau und Organisation des Ausbildungs-


2 betriebes
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt D Nr. 2)

a) Aufbau und Aufgaben des ausbildenden Q Zielsetzung


Betriebes erläutern Q Struktur, Organisation und Angebotspalette des ausbildenden Betriebes
Q Aufgabenteilung
Q Aufgabenübertragung
Alle Zeitrahmen Q Arbeitsabläufe
Q Branchenzugehörigkeit
Q Rechtsform

b) Grundfunktionen des ausbildenden Betrie- Q personelle, technische und materielle Ausstattung


bes wie Beschaffung, Fertigung, Absatz und Q Zusammenwirken der unterschiedlichen Bereiche, z. B. Produktion und
Verwaltung erklären Verwaltung
Q Kosten und Betriebsergebnisse, Arbeitssicherheit

Alle Zeitrahmen

c) Beziehungen des ausbildenden Betriebes Q Organisationsstrukturen und Aufgaben von


und seiner Beschäftigten zu Wirtschaftsorga- Q Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften
nisationen, Berufsvertretungen und Gewerk- Q Wirtschaftsorganisationen
schaften nennen Q Berufsverbänden und Kammern
Q Tarifgebundenheit

Alle Zeitrahmen

d) Grundlagen, Aufgaben und Arbeitsweisen Q Grundsatz der vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber-
der betriebsverfassungs- und personalvertre- und Arbeitnehmervertretern
tungsrechtlichen Organe des ausbildenden Q Betriebsrat, Jugend- und Auszubildendenvertretung und deren Informa-
Betriebes beschreiben tions-, Beratungs- und Mitbestimmungsrechte
Q Betriebsvereinbarungen
Q Betriebs-, Jugend- und Auszubildendenversammlungen
Alle Zeitrahmen
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Lfd.
Teil des Ausbildungsberufsbildes
Nr.
Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der


3 Arbeit
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt D Nr. 3)

a) Gefährdung von Sicherheit und Gesundheit Q besondere Fürsorgepflicht des Arbeitgebers


am Arbeitsplatz feststellen und Maßnahmen zu Q Gesundheits- und Arbeitsschutzvorschriften, insbesondere
ihrer Vermeidung ergreifen Q Arbeitsschutzgesetz
Q Arbeitszeitgesetz
Q Arbeitsstättenverordnung

Alle Zeitrahmen Q Arbeitssicherheitsgesetz


Q Jugendarbeitsschutzgesetz
Q Geräte- und Produktsicherheitsgesetz
Q Gefahrstoffverordnung
Q Sicherheitsdatenblätter
Q technische Regeln für Gefahrstoffe
Q allgemeine Vorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz
Q Gefährdungen und Belastungen, die durch Vernachlässigung ergonomi-
scher Grundsätze entstehen können
Q psychische Belastungen, z. B. Mobbing
Q mechanische, elektrische, thermische und toxische Gefährdungen
Q Gefährdungen durch z. B.
Q Lärm
Q Dämpfe
Q Stäube
Q Gefahrstoffe
Q Vibrationen
Q Beachten von Gefahren- und Sicherheitshinweisen aus der Gefahrstoffver-
ordnung sowie von vorgeschriebenen Gefahrsymbolen und Sicherheits-
kennzeichen
Q Beratung und Überwachung der Betriebe durch außerbetriebliche Orga-
nisationen, z. B. durch Bergämter, betriebsärztliche Dienste, arbeitssicher-
heitstechnischer Dienst und Berufsgenossenschaften
Q Gefährdungsanalysen
Q Betriebsanweisungen Gefahrstoffe
Q regelmäßige Unterweisung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 63

Lfd.
Teil des Ausbildungsberufsbildes
Nr.
Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

b) berufsbezogene Arbeitsschutz- und Unfall- Q BBergG (Bundesberggesetz), z. B.


verhütungsvorschriften anwenden Q Betriebspläne
Q ABBergV (Allgemeine Bundesbergverordnung), z. B.
Q Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokumente (SGD)

Alle Zeitrahmen Q GesBergV (Gesundheitsschutzbergverordnung), z. B.


Q arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen,
Q Arbeitseinsatzlenkungen (APZ und AEZ)
Q Bergverordnungen
Q BGRCI (Berufsgenossenschaft Rohstoffe und Chemische Industrie) z. B.
Q Vorbeugung, Versicherung, Überwachung
Q Registrierung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten
Q Gefährdungsbeurteilung und vorbeugende Maßnahmen
Q SOS am Arbeitsplatz
(Sauberkeit – Ordnung – Sicherheit)
Q Arbeitshygiene, z. B. Aufbewahrung von Speisen und Getränken, Zustand
und Aufbewahrung von Arbeitskleidung
Q Merkblätter und Richtlinien zur Verhütung von Unfällen am Arbeitsplatz
beim Umgang mit Werk- und Hilfsstoffen sowie mit Werkzeugen, Geräten
und Maschinen
Q Umgang mit gesundheitsgefährdenden Stoffen
Q gesundheitserhaltende Verhaltensregeln
Q rückengerechtes Heben und Tragen
Q auch gemeinsam mit Kollegen
Q sowie unter Nutzung von Hebe- und Tragehilfen
Q vorbeugende gesundheitliche Maßnahmen, z. B. Rückenschule, Ausgleichs-
übungen
Q persönliche Schutzausrüstung (PSA), z. B.
Q Sicherheitsschuhe
Q Atemschutz
Q Gehörschutz
Q Schutzbrille, Vollgesichtsschutz
Q Schutzhandschuhe, Schutzkleidung, Helm
Q Sicherheitsgeschirr
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Lfd.
Teil des Ausbildungsberufsbildes
Nr.
Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

c) Verhaltensweisen bei Unfällen beschreiben Q Erste-Hilfe-Maßnahmen


sowie erste Maßnahmen einleiten Q Erste-Hilfe-Einrichtungen
Q Not-Aus-Schalter
Q Ersthelfer benachrichtigen
Alle Zeitrahmen Q Notrufe, Rettungskette
Q Fluchtwege, Transport von Verletzten
Q Unfallmeldung (Meldepflicht), Verbandbuch
Q Absicherung, Absperrung von Unfallstellen
Q keine Veränderungen des Unfallortes
Q Dokumentation
Q Sicherheitsdatenblatt vorhalten

d) Vorschriften des vorbeugenden Brandschut- Q Brandschutzordnung, Betriebspläne, Brandschutzpläne


zes anwenden; Verhaltensweisen bei Bränden Q Feuerschutzmerkblatt
beschreiben und Maßnahmen zur Brandbe- Q Bestimmungen für den Brand- und Explosionsschutz
kämpfung ergreifen Q Verbot von offenem Feuer
Q Rauchverbot
Q Vermeidung von bzw. Schutzmaßnahmen bei Funkenflug

Alle Zeitrahmen Q Staubvermeidung und Staubbekämpfung, z. B. Bedüsung, Absaugung,


Tränken, Staubbindemittel
Q Verhaltensregeln im Brandfall und Maßnahmen zur Brandbekämpfung, z. B.
Q Warn- und Meldesystem
Q Fluchtrichtung und Fluchtwege
Q Selbstretter
Q Zündquellen und leicht entflammbare Stoffe, Selbstentzündung
Q Wirkungsweise und Einsatzbereiche von Löscheinrichtungen und -hilfsmit-
teln
Q Handfeuerlöscher, Löschdecken, Feuerlöschtaschen, Sprinkleranlagen
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 65

Lfd.
Teil des Ausbildungsberufsbildes
Nr.
Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Umweltschutz
4
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt D Nr. 4)

Zur Vermeidung betriebsbedingter Umweltbe- Q z. B. Belastungen


lastungen im beruflichen Einwirkungsbereich Q Bergschäden
beitragen, insbesondere Q Bergehalden
a) mögliche Umweltbelastungen durch den Q Lärm
Ausbildungsbetrieb und seinen Beitrag zum Q Abluft
Umweltschutz an Beispielen erklären Q Abwasserbelastungen, Grubenwässer
Q z. B. Abhilfe
Q Schallschutz
Alle Zeitrahmen Q Filter
Q Klärbecken
Q Entsorgung
Q Rückgabe
Q Maßnahmen bei Leckagen bzw. Austritten von umweltgefährdenden
Stoffen

b) für den Ausbildungsbetrieb geltende Rege- Q betriebliche Regelungen, z. B.


lungen des Umweltschutzes anwenden Q Arbeitsanweisungen
Q Betriebsanweisungen
Q Kennzeichnungen, Symbole
Alle Zeitrahmen Q gesetzliche Regelungen, z. B.
Q Gesetze
Q Verordnungen
Q technische Merkblätter, Sicherheitsdatenblätter
Q Richtlinien
Q Erfassung, Verwendung und Lagerung von umweltgefährdenden Stoffen
Q Umgang mit umweltgefährdenden Stoffen, z. B. Öle, Hydraulikflüssigkeiten,
Kleber, Harze, Fette

c) Möglichkeiten der wirtschaftlichen und Q wirtschaftlicher und umweltschonender Einsatz unterschiedlicher Energie-
umweltschonenden Energie- und Materialver- träger, z. B. Strom, Gas, Luft, Wasser
wendung nutzen Q Möglichkeiten der sparsamen Energienutzung, z. B. Abschaltung von nicht
benötigten Maschinen, Geräten und Leuchtmitteln
Q Beseitigung von Undichtigkeiten, z. B. Druckluft, Wasser
Alle Zeitrahmen Q Reststoffverwertung, Rücklaufmaterial
66 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Lfd.
Teil des Ausbildungsberufsbildes
Nr.
Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

d) Abfälle vermeiden; Stoffe und Materialien Q betriebliche und gesetzliche Regelungen, z. B.


einer umweltschonenden Entsorgung zuführen Q Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz
Q Kommunalabgabengesetze
Q kommunale Abfallsatzungen
Alle Zeitrahmen
Q sparsamer Umgang mit Werk- und Hilfsstoffen
Q Reststoffe und Abfallstoffe kennzeichnen, getrennt lagern und entsorgen

Betriebliche und technische Kommunikation


5
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt D Nr. 5)

a) Informationsquellen, insbesondere Doku- Q betriebliche Informationen


mentationen, Handbücher, Fachberichte und Q technische Informationen
Firmenunterlagen, recherchieren, Informatio- Q auftragsbezogene Informationen
nen auswerten Q Intranet, Internet
Q Fachliteratur
Zeitrahmen 1,2,4 Q Fachzeitschriften
Zeitrahmen 1, 2, 4
und
und 55 Q Fachmessen
Q Berücksichtigung betrieblicher Regelungen zur Weitergabe von Informatio-
nen, z. B. Geheimhaltungspflicht

b) betriebliche Kommunikationsmittel nutzen Q Betriebsfunk


Q Verständigungseinrichtungen, z. B. akustische und optische

Zeitrahmen 1, 2 und 4
Vertiefung in Zeitrahmen
7 und 8

c) IT-gestützte Kommunikationssysteme nutzen Q Signale, Sprechanlagen, Telefone, Signaltafeln


Q Gruben- und Sicherheitswarte, Steuerstände
Zeitrahmen 1, 4 und 6
Q Revier-Infostand
Vertiefung in Zeitrahmen Q E-Mail, Intranet, Internet, Telefon
7 und 8 Q Berücksichtigung betrieblicher Regelungen zur Weitergabe von Informatio-
nen, z. B. Geheimhaltungspflicht

d) Betriebs- und Gebrauchsanleitungen, Mon- Q Herstellerunterlagen


tage- und Wartungspläne, Zeichnungen, Fließ- Q Zeichnungen, z. B. Raumbilder, Grubenrisse
bilder und Schaltpläne anwenden Q Maschineneinsatzpläne
Q Fließbilder, z. B. Bandanlagen, Bandstraßen, Baustoffversorgung, Leitungs-
Zeitrahmen 1, 2, 3, 4 netze
und 5 Q Schaltpläne, z. B. Hydraulik, Pneumatik
Vertiefung in Zeitrahmen 9 Q Diagramme, Tabellen, Kennlinien, Einstellwerte
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 67

Lfd.
Teil des Ausbildungsberufsbildes
Nr.
Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

e) fremdsprachliche Fachbegriffe anwenden Q branchenspezifische Fachbegriffe


Q fachgerechte Ausdrücke
Zeitrahmen 3 Q Übersetzungen
Vertiefung in Q Berücksichtigung landesspezifischer Besonderheiten
Zeitrahmen 8 und 9

Planen, Organisieren und Durchführen


der Arbeit, Bewerten der Arbeitsergebnis-
6
se
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt D Nr. 6)

a) Arbeitsplatz unter Berücksichtigung betrieb- Q Sauberkeit und Ordnung


licher Vorgaben einrichten Q Arbeitshaltung, ergonomische Hilfsmittel
Q Arbeitsplatzeinrichtung, z. B.
Q Beleuchtung
Zeitrahmen 1, 2, 3, 4
Q Arbeitshöhe
und 6
Q Belüftung, Entlüftung
Vertiefung in
Zeitrahmen 7, 8 und 9 Q Schutzeinrichtungen
Q Energieversorgung
Q Absperrungen
Q Arbeitsumfeld optimieren, z. B.
Q Werkzeugplatzierung
Q Materialien erreichbar bereitlegen
Q Betriebs- und Hilfsstoffe bereitlegen
Q zusätzliche Wege vermeiden
Q Arbeitsflächenbedarf
Q Arbeitsstättenverordnung
Q Berufsgenossenschaftliche Vorschriften und Regeln (BGVR)

b) Werkzeuge und Materialien auswählen, Q fachgerechte Zuordnung


termingerecht anfordern, überprüfen, transpor- Q rechtzeitige Bestellung
tieren und bereitstellen Q Anlieferungen mit Bestellungen vergleichen
Q Betriebsabläufe sicherstellen
Q Materialfluss gewährleisten
Alle Zeitrahmen
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Lfd.
Teil des Ausbildungsberufsbildes
Nr.
Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

c) Arbeitsabläufe und Teilaufgaben unter Q Arbeitsplanungsbogen, z. B. Arbeitsschritte


Beachtung wirtschaftlicher und terminlicher Q Arbeitssicherheit, Betriebsmittel, Material
Vorgaben planen und durchführen Q Werkzeuge, Hilfsmittel
Q zeitlicher Arbeitsablaufplan
Q Arbeitsablauffolgeplan
Alle Zeitrahmen Q Personen-Zeit-Diagramme
Q Schnittstellen und Verantwortlichkeiten
Q Kostenaufstellungen
Q wirtschaftliches Denken und Handeln, z. B. Materialbedarf, Energiever-
brauch, Arbeitszeit, Personaleinsatz

d) Aufgaben im Team planen und durchführen, Q Zuständigkeiten, Absprachen


Gespräche situationsgerecht und zielorientiert Q Gruppenarbeit, Arbeitsteilung, Personalbedarf
führen, kulturelle Identitäten berücksichtigen Q gemeinsame Koordination von Arbeitsabläufen
Q Schichtübergabe
Q methodische Vorgehensweise, z. B. Leitfaden, Ablaufstruktur
Alle Zeitrahmen Q Gesprächsführungsregeln, Feedback, Vereinbarungen
Q Problemlösetechniken
Q Zusammenarbeit, Wir-Gefühl
Q methodische Gesprächsführung

e) betriebswirtschaftlich relevante Daten erfas- Q Produktionskosten, z. B.


sen und bewerten Q Personalkosten, Materialkosten, Energiekosten
Q Erlöse
Q Wertschöpfungen
Zeitrahmen 4, 5 und 6
Vertiefung in
Zeitrahmen 7 und 9

f) Lösungsvarianten prüfen, darstellen und Q technische und organisatorische Schwierigkeiten innerhalb der Planschritte
deren Wirtschaftlichkeit vergleichen und im Gesamtablauf
Q Soll-Ist-Beschreibungen
Q Ursachenanalyse
Zeitrahmen 4
Vertiefung in Q Maßnahmenwahl unter Berücksichtigung von Aufwand und Kosten
Zeitrahmen 9
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 69

Lfd.
Teil des Ausbildungsberufsbildes
Nr.
Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

g) im Arbeitsbereich zur kontinuierlichen Ver- Q Betriebsstudien


besserung von Arbeitsvorgängen beitragen Q Stillstandzeitenauflistungen
Q Optimierung von Arbeitsabläufen
Q kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)
Zeitrahmen 3, 4, 5
Q Korrekturmaßnahmen
und 6
Vertiefung in Q Dokumentation
Zeitrahmen 7, 8 und 9 Q Verbesserungsvorschläge, betriebliches Vorschlagwesen

h) Qualifikationsdefizite feststellen, Qualifizie- Q persönlicher Qualifikationsbedarf, z. B. Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten,


rungsmöglichkeiten nutzen Verhalten
Q neue Techniken, Maschinen, Anlagen und Systeme
Q veränderte Arbeitsbedingungen und Anforderungen
Zeitrahmen 4 Q Arbeitsplatzwechsel
Q Anlernen, Training vor Ort, Fortbildungsmaßnahmen
Q Beratung, Anmeldung, Genehmigung

i) unterschiedliche Lerntechniken anwenden Q Lernen durch Beobachtungen


Q Lernen durch Erfahrungen
Q Lernen durch logisches Nachdenken
Zeitrahmen 1, 2, 4
Q Umgang mit Texten
und 5
Q gegenseitiges Abfragen
Vertiefung in Zeitrahmen 9
Q Lernkartei
Q Lernprogramme
Q Lernen in Gruppen
Q systematische Vorgehensweise, Lernorganisation
Q Nachbereiten des Lernstoffes
Q Übungen und Wiederholungen, Training
Q Konzentrationsübungen
Q selbstständiges Erarbeiten

j) Arbeitsergebnisse kontrollieren, beurteilen Q Messwerte


und dokumentieren Q Leistungswerte
Q Ergebnisprotokolle
Q Checklisten
Alle Zeitrahmen Q Qualität der Arbeit
Q Berichte, Rapporte, Revierakten
Q Meldebücher
70 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Lfd.
Teil des Ausbildungsberufsbildes
Nr.
Erläuterungen und Hinweise
Zu vermittelnde
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten

Qualitätssicherung
7
(§ 3 Abs. 2 Abschnitt D Nr. 7)

a) betriebliches Qualitätsmanagementsystem Q QM-Handbuch


anwenden Q Verfahrensanweisungen
Q Arbeitsanweisungen
Q Ausbildung zur Qualitätsfachkraft
Zeitrahmen 2, 4 und 5
Vertiefung in
Zeitrahmen 9

b) Ziele, Aufgaben und Bedeutung qualitäts- Q QM-System


sichernder Maßnahmen beachten Q Qualitätsstandards
Q Produktqualität
Q Zertifizierungen
Zeitrahmen 4 und 5 Q interne und externe Anforderungen
Vertiefung in Q Optimierung von Arbeitsabläufen
Zeitrahmen 9
Q Kostenreduzierung
Q Kundenzufriedenheit

c) qualitätssichernde Maßnahmen im eigenen Q Berücksichtigung von QM-Vorgaben


Arbeitsbereich anwenden, insbesondere Q Nachvollziehbarkeit, Dokumentation
Zwischen- und Endergebnisse prüfen und Q Überwachung der Prozessparameter
beurteilen Q Kunden- und Lieferantenorientierung
Q Arbeitsübergabe

Alle Zeitrahmen

d) Betriebsstörungen systematisch bearbeiten Q Erkennen und Bezeichnen von Betriebsstörungen


Q Beschreibung des Problems und der Abgrenzung
Q besondere Merkmale und Veränderungen
Zeitrahmen 5 Q mögliche Ursachen
Vertiefung in Q wahrscheinliche Ursache
Zeitrahmen 7, 8 und 9 Q Beweis
Q abstellende Maßnahme
Q Weiterdenken
Q Störungsmeldungen
Q Planabsicherungen
Q vorbeugende Maßnahmen
Q Eventualmaßnahmen
Q Risikobetrachtung
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 71

4. Planung der Ausbildung – betrieblicher Ausbildungsplan

Für den individuellen Ausbildungsablauf erstellt der Ausbildungsbetriebe erleichtern sich die Erstellung in-
Ausbildungsbetrieb auf der Grundlage des Ausbildungs- dividueller betrieblicher Ausbildungspläne, wenn detail-
rahmenplans den betrieblichen Ausbildungsplan für die lierte Listen erstellt werden, welche die zu vermitteln-
Auszubildenden. Dieser wird jedem Auszubildenden den Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten aufzeigen.
zu Beginn der Ausbildung ausgehändigt und erläutert; Hierzu können mithilfe der Erläuterungen zum Ausbil-
ebenso soll die Ausbildungsverordnung zur Verfügung dungsrahmenplan die Qualifikationen aufgeschlüsselt
stehen. werden.

Der Ausbildungsrahmenplan gibt durch seine offenen


Formulierungen und durch den Spielraum bei den Richt-
CD
zeiten den Betrieben genügend Freiraum für die Gestal-
tung des Ausbildungsablaufs.
Auf der CD-ROM steht ein neutraler Ausbildungsplan
zur Verfügung, in dem die Lernziele des Ausbildungs-
„Eine von dem Ausbildungsrahmenplan (Anlage 2, rahmenplans chronologisch aufgelistet sind. Dieser
Zeitliche Gliederung) abweichende Organisation der Plan kann als betrieblicher Ausbildungsplan verwen-
Ausbildung ist insbesondere zulässig, soweit betriebs- det werden. Die Vorlage kann durch „betriebliche Er-
praktische Besonderheiten die Abweichung erfor- gänzungen“ mithilfe der Erläuterungen detailliert er-
dern.“ (Flexibilitätsklausel, § 3 Abs. 1 der Verordnung) weitert werden.
Diese Klausel ermöglicht eine praxisnahe Umsetzung
des Ausbildungsrahmenplans auf die verschiedenen Der Plan steht in zwei Fassungen zur Verfügung. Die
betrieblichen Strukturen. PDF-Datei kann nach dem Ausdrucken handschriftlich
ergänzt werden. Die WORD-Datei mit Formularfeldern
Zu beachten ist, dass Ausbildungsinhalte des Ausbil-
ermöglicht ein Ausfüllen am PC.
dungsrahmenplans nicht wegfallen. Auch müssen bis
zum Teil 1 der Abschlussprüfung die entsprechenden
im Ausbildungsrahmenplan aufgeführten Fertigkeiten,
Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt sein.

Im Ausbildungsrahmenplan sind die Mindestanforderun-


gen festgeschrieben. Darüber hinausgehende Fertigkei-
ten, Kenntnisse und Fähigkeiten können je nach Bedarf
zusätzlich vermittelt werden.

Bei der Aufstellung des Ausbildungsplans sind zu be-


rücksichtigen:
Q die persönlichen Voraussetzungen der Auszubilden-
den (z. B. unterschiedliche Vorbildung)
Q die Gegebenheiten des Ausbildungsbetriebes (z. B. Be-
triebsstrukturen, personelle und technische Einrich-
tungen, regionale Besonderheiten)
Q die Durchführung der Ausbildung (z. B. Ausbildungs-
maßnahmen außerhalb der Ausbildungsstätte, Be-
rufsschulunterricht in Blockform)
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Betrieblicher Ausbildungsplan – Beispiel

Bergbautechnologe Fachrichtung
Betrieblicher Ausbildungsplan „Beispiel“
Bergbautechnologin Tiefbautechnik
Dauer Lernziele im *)
Zeitrahmen Themen Lernort
(Monate) Ausbildungsrahmenplan
ZR 1 Fertigen von Bau- 3 Q Werkstoffbearbeitung A1 a) – h) Ausbildungswerkstatt
gruppen Q Montage von Baugruppen A4 b) über Tage
Q Grundlagen der Steuerung von A2 c)
Betriebsmitteln
Q Kommunikation D5 a) – d)
Q Arbeitsabläufe D6 a) – d), i), j)
Q Qualitätssicherung D7 c)
ZR 2 Inbetriebnehmen 3 Q Steuerungstechnik A2 a) – c) Ausbildungswerkstatt
Q Heben und Bewegen von Lasten A3 a), b), d) und bergtechnische
Q Fördersysteme A7 a) Ausbildung über Tage
Q Ver- und Entsorgungseinrichtungen A8 a)
Q Montage, Demontage, Bedienung A4 a), e)
von Betriebsmitteln
Q Kommunikation D5 a), b), d)
Q Arbeitsabläufe D6 a) – d), i), j)
Q Qualitätssicherung D7 a), c)
ZR 3 Hohlräume erstellen 5 Q Lagerstätte, bergmännische Hohlräu- A5 a) – f) bergtechnische Ausbil-
und erschließen me und Explosionsschutz dung über Tage
Q Montage, Bedienung und Wartung A4 b), e), f)
Q von Betriebsmitteln
Q Hub- und Transporteinrichtungen A3 b), d)
Q Transportmittel und Transportwege A8 b), f)
Q Kommunikation D5 d), e)
Q Arbeitsabläufe D6 a) – d), g), j)
Q Qualitätssicherung D7 c)
ZR 4 Montieren, Demon- 4 Q Montage, Demontage. Inbetriebnah- A4 a) – f) allgemeine Lernorte
tieren, Transportieren me, Bedienung und Wartung von und Transportreviere
Maschinen, Systeme und Anlagen unter Tage
Q Steuerungstechnik anwenden A2 b)
Q Lastaufnahme- und Anschlagmittel A3 a)
Q Transport einschl. Sondertransporte A8 b) – h)
Q Kommunikation D5 a) – d)
Q Arbeitsabläufe D6 a) – j)
Q Qualitätssicherung D7 a) – c)
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 73

Bergbautechnologe Fachrichtung
Betrieblicher Ausbildungsplan „Beispiel“
Bergbautechnologin Tiefbautechnik
Dauer Lernziele im *)
Zeitrahmen Themen Lernort
(Monate) Ausbildungsrahmenplan
ZR 5 Anlagen, Maschinen 3 Q Förderung A7 a) – d) Instandhaltungs- und
und Systeme bedienen Q Steuerungstechnik und Automatisie- A2 b), c) Förderreviere unter Tage
und warten rungssysteme
Q dynamisches Fahrverhalten von A3 c)
Transporteinrichtungen
Q Betriebsmittel bedienen, warten, rei-
nigen und lagern A4 d) – f)
Q Ver- und Entsorgungseinrichtungen A8 a)
Q Kommunikation D5 a), d)
Q Arbeitsabläufe D6 b) – e), g), i), j)
Q Qualitätssicherung D7 a) – d)
ZR 6 Rohstoffe gewinnen 6 Q Lagerstätte, Geologie und Gebirgs- A5 a) – d) Abbaureviere unter Tage
druckverhältnisse
Q Gewinnung und Ausbau A6 a) – f)
Q Montage, Bedienung und Wartung A4 b), e), f)
von Betriebsmitteln
Q Steuerungssysteme in der Gewin- A2 b), c)
nung
Q Kommunikation D5 c)
Q Arbeitsabläufe D6 a) – e), g), j)
Q Qualitätssicherung D7 c)
ZR 7 Grubenbaue 8 Q Vortriebsverfahren A5 e) Aus- und Vorrichtungs-
herstellen, unterhalten Q Streckenauffahrung B3 a) reviere unter Tage
und verwahren Q Streckenausbau B3 b)
Q Förderung im Streckenvortrieb A7 b) – d)
Q Ver- und Entsorgungseinrichtungen A8 a)
Q Montage, Demontage, Bedienung A4 b), c), e), f)
und Wartung von Betriebsmitteln
Q Steuerungssysteme im Streckenvor- A2 b), c)
trieb
Q Bewetterung B1 a) – d)
Q Klimatisierung B1 e), f)
Q Explosionsschutz A5 f)
Q Transport einschl. Sondertransporte A8 d) – h)
Q manueller Transport A3 c)
Q Fahrung B4 a) – d)
Q Streckenunterhaltung B3 c)
Q Abdämmung B3 d)
Q Kommunikation D5 b), c)
Q Arbeitsabläufe D6 a) – e), g), j)
Q Qualitätssicherung D7 c), d)
74 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Bergbautechnologe Fachrichtung
Betrieblicher Ausbildungsplan „Beispiel“
Bergbautechnologin Tiefbautechnik
Dauer Lernziele im *)
Zeitrahmen Themen Lernort
(Monate) Ausbildungsrahmenplan
ZR 8 Rohstoffe gewinnen 4 Q Gewinnung und Ausbau A6 a) – c) Abbaureviere
und fördern Q Strebausbau B3 b) unter Tage
Q Versatz B2 a) – c)
Q Förderung im Abbau A7 c), d)
Q Ver- und Entsorgungseinrichtungen A8 a)
Q Montage, Demontage, Bedienung A4 b), c), e), f)
und Wartung von Betriebsmitteln
Q Abbaubetrieb B3 e)
Q Bewetterung B1 a), d)
Q Klimatisierung B1 e), f)
Q Kommunikation D5 b), c), e)
Q Arbeitsabläufe D6 a) – d), g), j)
Q Qualitätssicherung D7 c), d)
Alle Zeitrahmen während Q Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht D1 a) – e) Alle Lernorte
der Q Aufbau und Organisation des Aus- D2 a) – d)
gesamten bildungsbetriebes
Ausbildung Q Sicherheit und Gesundheitsschutz bei D3 a) – d)
der Arbeit
Q Umweltschutz D4 a) – d)
*) betrieblicher Ausbildungsplan mit vollständigen Lernzieltexten siehe CD-ROM
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 75

5. Handlungsorientierte Ausbildungsaufgaben

Berufliche Handlungskompetenz 2. Methodenkompetenz: situationsübergreifend und


flexible einzusetzende kognitive Fähigkeiten bspw.
Der sich vollziehende Wandel in Technik und Arbeits- zur Problemstrukturierung der Entscheidungsfin-
organisation sowie in Handel und Dienstleistung bleibt dung.
nicht ohne Auswirkungen auf die Qualifikationsanforde- 3. Sozialkompetenz: kommunikativ und kooperativ
rungen an die Mitarbeiter / Mitarbeiterinnen und damit selbstorganisiert zum erfolgreichen Realisieren oder
auch auf die Ausbildung des Nachwuchses. Über die Entwickeln von Zielen und Plänen in sozialen Inter-
berufliche Fachkompetenz hinaus sollen Fähigkeiten aktionssituationen zu handeln.
trainiert werden, die die wesentliche Grundlage späterer 4. Selbstkompetenz: sich selbst einzuschätzen und Be-
beruflicher Handlungsfähigkeit bilden. dingungen zu schaffen, um sich im Rahmen der Ar-
beit zu entwickeln, die Offenheit für Veränderungen,
Berufliche Handlungsfähigkeit als Ziel soll Auszubilden- das Interesse, aktiv zu gestalten und mitzuwirken
de zum selbstständigen Planen, Durchführen und Kont- und die Eigeninitiative, sich Situationen und Möglich-
rollieren qualifizierter beruflicher Tätigkeiten befähigen. keiten dafür zu schaffen.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden in der Ausbildung
fachliche und fachübergreifende Qualifikationen (Fer- Der gleichberechtigte Anspruch an Methodenkompe-
tigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten) vermittelt und in tenz, sozialer Kompetenz und Selbstkompetenz neben
diesem Rahmen Kompetenzen gefördert, die in konkre- der Fachkompetenz bilden die Grundlage für berufliche
te Handlungen umgesetzt werden sollen. Handlungsfähigkeit, wie sie in einer sich wandelnden
Arbeitswelt notwendig ist.
Berufliche Handlungskompetenz: (Definition von Kauf-
feld & Grote 20021)
Alle Fähigkeiten, Fertigkeiten, Denkmethoden und Wis-
sensbestände des Menschen, die ihm bei der Bewälti-
gung konkreter sowohl vertrauter als auch neuartiger
Arbeitsaufgaben selbstorganisiert, aufgabengemäß, ziel-
gerichtet, situationsbedingt und verantwortungsbewusst
– oft in Kooperation mit anderen – handlungs- und reak-
tionsfähig machen und sich in der erfolgreichen Bewälti-
gung konkreter Arbeitsanforderungen zeigen.

Die berufliche Handlungskompetenz lässt sich in die fol-


genden vier Bereiche unterteilen:
1. Fachkompetenz: organisations-, prozess-, aufgaben-
und arbeitsplatzspezifische berufliche Fertigkeiten und
Kenntnisse sowie die Fähigkeit, organisationales Wis-
sen sinnorientiert einzuordnen und zu bewerten, Pro-
bleme zu identifizieren und Lösungen zu generieren.

1 Kauffeld, Simone, Grote, Sven (2002): „Kompetenz – ein strategischer


Wettbewerbsfaktor.“ In: Personal, 11, S. 30–32. Vgl. auch: Kauffeld, Si-
mone, Grote, Sven, Frieling, Ekkehart: Das Kasseler-Kompetenz-Raster
(KKR), in: Erpenbeck, John, von Rosenstiel, Lutz (Hrsg.) (2003): Hand-
buch der Kompetenzmessung, S. 261–282.
* Die KMK verwendet im Rahmen Ihrer berufsschulischen Zuständigkeit
eine andere Definition von „Handlungsfähigkeit“; siehe Rahmenlehrplan
der Länder.
76 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Handlungsorientierte Ausbildungsaufgaben geben die Q das Abstimmen und das Kooperieren mit anderen
Möglichkeit, diese Kompetenzen gezielt zu fördern. Beteiligten
Q das Planen von zielgerichteten Maßnahmen
Auszubildende sollen vornehmlich in der betrieblichen, Q die aktive Übernahme der Ausführung und ihre be-
ergänzt durch die überbetriebliche und schulische Aus- gleitende Kontrolle
bildung schrittweise an eine möglichst selbstständige, Q das Dokumentieren des Arbeitsprozesses
handlungsorientierte und eigenverantwortliche Arbeits- Q das kritische Hinterfragen der Arbeitsweisen und der
weise herangeführt werden. Arbeitsergebnisse

Beginnend mit einfachen Arbeitsaufträgen, eingebettet Die Vermittlung der aufgeführten Anforderungen ist in
in betriebliche Abläufe, können Auszubildende mehr erster Linie im betrieblichen Alltag vorzunehmen, kann
und mehr in die Lage versetzt werden, in abgeschlos- aber darüber hinaus durch betriebliche sowie überbe-
senen und vernetzten berufstypischen Situationen eine triebliche handlungsorientierte Ausbildungsaufgaben
aktive Rolle zu übernehmen. gefördert werden. Im Rahmen der Lernortkooperation
ist es sinnvoll, eine Verbindung mit den Lernsituationen,
Folgende Fähigkeiten müssen in diesem Zusammenhang die im Rahmen des Berufsschulunterrichts umgesetzt
vor einem fachlich fundierten Hintergrund gefördert und werden, vorzunehmen (siehe Schulische Umsetzung der
entwickelt werden: Ausbildung).
Q das Erfassen der Arbeitssituation
Q das Erkennen und die Abgrenzung des Problems Neben der Schulung einer selbstständigen, eigenverant-
Q das Setzen von Arbeitszielen wortlichen und handlungsorientierten Arbeitsweise der
Q das Erarbeiten und Abwägen von Möglichkeiten zur Auszubildenden dient dies auch der Sicherung der Aus-
Problembewältigung bildungsqualität.
Q die Entscheidung zu einer eigenverantwortlichen
Vorgehensweise treffen Das projektorientierte Lernen ist eine von verschiedenen
Lernmethoden, die in der Ausbildung angewendet wer-
den können.

1. Informieren

6. Bewerten 2. Planen

5. Kontrollieren 3. Entscheiden

4. Ausführen
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 77

Ausbildungsaufgabe: Erstellen eines


2. Planen
Großbohrloches mit einem Großloch-
bohrwagen (GLBW)
Zur Durchführung des Auftrags werden benötigt:
Q GLBW
1. Infomieren Q Bohrkronen
Q Kronenschlüssel
Zur Gewinnung von Kali und Steinsalz ist es notwendig, Q Kupferhammer
als Freiraum für die Sprengung ein Großbohrloch zu er- Q Sprühfarbe
stellen. Q Abstoßstange
Q Absperrschild
Dazu sind folgende Informationen erforderlich, die sich Q Kreide
aus dem Arbeitsauftrag ergeben:
Q Standort des GLBW
Q Bohrort Überprüfung der persönlichen Schutzausrüstung auf
Q geologische und markscheiderische Informationen Vollständigkeit:
Q Prognosebohrung Q Schutzhelm
Q Stromverteilung Q Selbstretter
Q Geleucht
Weitere Unterlagen: z. B. Bedienungsanleitungen, Be-
triebsanweisungen, Informationen über Schichtzeiten
78 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

3. Überprüfung aller Not-Aus-Schalter


3. Entscheiden

Die Durchführung kann beginnen, wenn


Q die Aufsichtsperson den Auftrag erteilt hat,
Q die Planung erfolgt ist,
Q die erforderlichen Materialien und Werkzeuge zur
Verfügung stehen,
Q der GLBW betriebsbereit zur Verfügung steht,
Q die Prognosebohrung durchgeführt wurde.

4. Ausführen

1. Betriebsbereitschaft des GLBW überprüfen, z. B.


Q Betriebsstoffe
Q Beleuchtung
Q Bremsen
Q Sicherheitseinrichtungen

2. GLBW zur Stromverteilung fahren und anschließen

4. Kontrolle der Wetterführung

5. Wiederfreigabe des Arbeitsortes durch Abklopfen der


Firste und Stöße
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 79

6. Kontrolle auf angebrannte Streckenstunde und Prog- 8. GLBW nach Lagerstätte und Bohrlochhöhe ausrichten
nosebohrungen

7. GLBW nach Streckenstunde aufstellen und ausrichten 9. Per Handbetrieb anbohren, bis alle Gestänge im Ein-
griff sind
10. Gestänge etwas zurückfahren
11. Auf Automatikbetrieb umschalten und auf „Bohren“
schalten
80 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

12. Bohrort verlassen und absperren.

5. Kontrollieren

Q Hat der Bohrwagen vollständig abgebohrt?


Q Entspricht der Verlauf des Bohrlochs dem Lagerver-
lauf?
Q Stimmt die Höhe des Bohrlochs zur unteren Lager-
grenze?

6. Bewerten

Q Bewertung des Ergebnisses, ggf. Nacharbeiten


Q Rückschlüsse und Fehlerbeurteilung, ggf. Korrektu-
ren veranlassen
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 81

Handlungsorientierter Lernauftrag des Entscheiden


Steinkohlenbergbaus in der bergtechni-
Vor der Durchführung wird der Arbeitsplan mit dem
schen Ausbildung über Tage
Ausbilder besprochen. Qualitätskriterien werden festge-
legt und eventuell erforderliche Änderungen und Ergän-
Zeitrahmen 2 zungen vereinbart. Die endgültige Freigabe zur Durch-
Steuerungstechnik ARP: A2 a), b) führung erfolgt durch den Ausbilder.
Montage und Inbetriebnahme ARP: A4 a), e)
Kommunikation ARP: D5 a), b) Durchführen
Arbeitsabläufe ARP: D6 a). b), j)
Die selbstständige Durchführung auf Basis der abge-
Qualitätssicherung ARP: D7 c)
stimmten Planung kann jetzt erfolgen.
(Zeichnung vom Verschlauchungsplan ist vor Ort)
An einem Schildausbau den Hydraulikplan lesen und
nach Plan verschlauchen. Kontrollieren
Aufgabe: Spaltabdichtung verschlauchen
Q Sind die HD-Schläuche in die vorgesehenen Schlauch-
Informieren kanäle verlegt worden?
Q Sind alle Steckverbindungen mit Klammern verse-
Auf dem Bergwerk AV ist unter anderen der Schildaus- hen?
bau DBT 80 / 210 Gruppe II im Einsatz. Q Wurde darauf geachtet, dass alle HD-Schläuche einen
Wenn der Schildausbau im Betriebseinsatz zwei Abbau- O-Ring und Stützring haben?
ketten durchlaufen hat, wird er neu verschlaucht. Q Wurden alle Armaturen eingebaut?
Q Wurde jede Steckverbindung mit Fett versehen?
Im folgenden Beispiel wird nun darauf eingegangen, wie Q Wurden die Spaltzylinder mit Hochdruck durchgefah-
die HD-Schläuche verlegt und an die Spaltzylinder ge- ren?
steckt werden: Q Sind die HD-Schläuche richtig auf das Hauptsteuer-
Q Verschlauchungsplan beschaffen und auswerten gerät gesteckt worden?
Q Infobuch über HD-Schläuche einbeziehen
Q bei der Durchführung der Arbeiten die jeweiligen Auswerten
Arbeitsschutz- und Unfallverhütungsvorschriften an-
wenden Nach Auftragsfertigstellung erfolgen eine Reflexion des
Q besondere Gefahrenbereiche stellen die Arbeiten am Arbeitsauftrages und ein fachliches Gespräch mit dem
Schildausbau und der Umgang mit Hochdruck (mind. Ausbilder. Ziel des Auswertens in Dokumentationsform
300 bar) dar ist, dass der Auszubildende durch die Beschreibung sei-
ner Vorgehensweise das Gelernte festigt. Positive und
Planen negative Erkenntnisse und Erfahrungen werden be-
wusst. Sie sichern nachhaltig den Lernerfolg.
Ein Arbeitsplan ist zu erstellen. Hierzu ist der Arbeits-
planungsbogen auszufüllen (Anlage 1). Für die Material- Im fachlichen Gespräch lernt der Auszubildende, seine
bedarfsplanung wird eine Stückliste erstellt. Selbsteinschätzung durch den Abgleich mit der Wahr-
nehmung des Ausbilders zu verbessern.
Als Quelle dienen:
Q Auftragsbeschreibung Anlage: Arbeitsplanungsbogen
Q Hauptzeichnung vom Verschlauchungsplan
Q HD-Handbuch
Q Intranet
82 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Arbeitsplanungsbogen
Verschlauchung Spaltzylinder
Verschlauchen Sie am DBT 80 / 210 Gruppe II nach Hydraulikplan mit Armaturen die Spaltzylinder.
Der Ausbauschild ist ausgefahren und steht unter Hochdruck.
Die alten Schläuche mit den Armaturen wurden ausgebaut.
Arbeitsplanung / Arbeitsstufen Arbeitssicherheit / Umweltschutz Bereitstellungsliste
1 Arbeits- und Betriebsmittel auf ordnungsgemäßen Q Gegensprechanlage
Zustand überprüfen Q Verbotsschild
2 Leitstand über die Montage informieren Q Gegenfrageprobe Q Kreide
Q eindeutige Meldung Q Handhammer
3 Energiezufuhr unterbrechen, Hochdruck entlasten Q Handschuhe und Schutzbrille tragen Q Kreuzmeißel
und gegen Inbetriebnahme sichern Q Hochdruckentlastung kontrollieren Q Wasserpumpenzange
Q Nachbarschaftssteuerung benutzen Q Fettpatrone
Q Drehprobe am HD-Schlauch Q HD-Schläuche
4 Armaturen an die Spaltzylinder stecken und sichern Q Handschuhe und Schutzbrille tragen Q Armaturen
Q auf richtigen Sitz der O-Ringe und Stützringe Q Kupplungsklammern
achten Q Putzlappen
Q Steckverbindungen mit Fett versehen Q Augenspülflasche
5 HD-Schläuche mit Armaturen zuerst auf die Spalt- Q Handschuhe und Schutzbrille tragen Q 1 DBV
zylinder KF stecken und sichern Q auf richtigen Sitz der O-Ringe und Stützringe Q Auffangbehälter
achten Q Ölbindemittel
Q Steckverbindungen mit Fett versehen
Q Schlauchführung beachten
6 HD-Schläuche mit Armaturen danach auf die Spalt- Q Handschuhe und Schutzbrille tragen
zylinder RF stecken und sichern Q auf richtigen Sitz der O-Ringe und Stützringe
achten
Q Steckverbindungen mit Fett versehen
Q Schlauchführung beachten
7 am Hauptsteuerblock die Blindstopfen entfernen Q Handschuhe und Schutzbrille tragen
Q Restdruck möglich, Hydraulikflüssigkeit auf-
fangen und umweltgerecht entsorgen
Q nicht aufgefangene HD-Flüssigkeit mit Ölbin-
demittel abstreuen
8 KF- und RF-HD-Schläuche am Hauptsteuerblock auf Q Handschuhe und Schutzbrille tragen
die vorgesehenen Positionen stecken und sichern Q auf richtigen Sitz der O-Ringe und Stützringe
achten
Q Steckverbindungen mit Fett versehen
Q Schlauchführung beachten
9 alle HD-Schläuche, die gesteckt wurden, kontrol- Q Handschuhe und Schutzbrille tragen
lieren Q Kontrolle auf feste Verbindungen und richtigen
Sitz der Kupplungsklammern
10 Energiezufuhr langsam öffnen und Funktionskon- Q Handschuhe und Schutzbrille tragen
trolle durchführen Q Nachbarschaftssteuerungen benutzen
11 Verbotsschild entfernen und Leitstand über die Q Gegenfrageprobe
Beendigung der Montage informieren Q Werkzeuge säubern und sicher aufbewahren
Q fetthaltiges Putztuch entsorgen
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 83

Ausbildungsaufgabe: Wechseln eines


defekten HD-Schiebers
1. Lesen des Maschinenpasses E-Manifold, Feststellen
der Baumaße
2. Kontrolle der Lieferpapiere des Ersatzschiebers
3. augenscheinliche Kontrolle des Ersatzschiebers
4. Festlegen der benötigten Werkzeuge, Hilfsmittel, not-
wendige Hilfskräfte
5. Planung der Montagefolge
a) Bestimmen des Demontageumfanges
b) Lösen der bestehenden Verbindungen
c) Demontage der Einzelelemente
d) Zwischenlagern
e) Montage der Einzelelemente
f) Kontrolle
6. Vorbereitung des Arbeitsplatzes und Demontage
a) Ausbinden. Lagern, Konservieren
7. Vorbereitung der Montage
a) Kontrolle der Verbindungen und Dichtflächen des
neuen Schiebers, Transportschäden
b) Entkonservieren
8. Montage und Nachbereitung
a) Fließrichtung beachten
b) Herstellen einer kraftschlüssigen und dichten Ver-
bindung, Einsatz des Dichtringes
c) Zentrieren der Bolzen
d) Aufräumen des Arbeitsplatzes
9. Dokumentation
a) Materialverbrauch, Rückführung
b) Arbeitszeitkarte
84 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Beispiele für handlungsorientierte Lernsituationen

Zeitrahmen Beispielhafte Lern- und Arbeitsaufträge


ZR 1 Q Kupplungshaube fertigen und montieren
Fertigen von Baugruppen Q Schutzblech für Lademaschine fertigen und montieren
ZR 2 Q an einem Schildausbau den Hydraulikschaltplan auswerten und nach Plan verschlauchen
Inbetriebnehmen (siehe Beispiel)
Q Großlochbohrwagen (siehe Beispiel)
ZR 3 Q in einem konventionellen Streckenvortrieb einen vierteiligen Gleitbogenausbau einbringen
Hohlräume herstellen und erschließen Q Großbohrloch erstellen
ZR 4 Q eine Transport-Schublaufkatze aufbauen und mit dieser einen Transport durchführen
Montieren, Demontieren und Transpor-
tieren
ZR 5 Q eine Vorortpumpe warten und einsetzen
Anlagen, Maschinen und Systeme bedie- Q „kleine Wartung“ am Großlochbohrwagen
nen und warten
ZR 6 Q Sprengung in der Strecke vorbereiten, bei der Sprengarbeit mitwirken
Rohstoffe gewinnen Q Hobelanlage im Streb nach Signal fahren
Fachrichtung Tiefbautechnik:
ZR 7 Q Strecke berauben und ankern
Grubenbaue herstellen, unterhalten und Q in einer Flözstrecke den Ausbau für einen Abschlag stellen und mit Baustoff hinterfüllen
verwahren Q Senken mit einem Senkschaufellader und nach Checkliste warten.
ZR 8 Q Lademaschine im Abbau einsetzen
Rohstoffe gewinnen und fördern Q Walzenlader im Streb fahren
Fachrichtung Tiefbohrtechnik
ZR 9 Q Bohrgarnitur zusammenstellen
Bohrlöcher herstellen, unterhalten und Q Produktionsrohrtour reinigen und kalibrieren
verwahren Q Packerinstallation einbauen
Q Bodenzementation durchführen
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 85

6. Schriftlicher Ausbildungsnachweis

Der schriftliche Ausbildungsnachweis (ehemals Be- Die schriftlichen Ausbildungsnachweise sollen den zeit-
richtsheft) stellt ein wichtiges Instrument zur Informa- lichen und inhaltlichen Ablauf der Ausbildung für alle
tion über das gesamte Ausbildungsgeschehen in Betrieb Beteiligten – Auszubildende, Ausbilder und Ausbilderin-
und Berufsschule dar. Nach den Empfehlungen des Bun- nen, Berufsschullehrer und -lehrerinnen, Mitglieder des
desausschusses für Berufsbildung ist der schriftliche Prüfungsausschusses und ggf. gesetzliche Vertreter der
Ausbildungsnachweis von Auszubildenden mindestens Auszubildenden – nachweisen. Die schriftlichen Ausbil-
wöchentlich zu führen. Ausbilder und Ausbilderinnen dungsnachweise sollten einen deutlichen Bezug der Aus-
sollen die Auszubildenden zum Führen des schriftli- bildung zum Ausbildungsrahmenplan aufweisen.
chen Ausbildungsnachweises anhalten. Der Ausbil-
dende muss den Auszubildenden die Zeit zum Führen Grundsätzlich ist der schriftliche Ausbildungsnachweis
des schriftlichen Ausbildungsnachweises innerhalb der eine Dokumentation der während der gesamten Aus-
betrieblichen Ausbildungszeit gewähren. In der Ausbil- bildungszeit vermittelten Fertigkeiten, Kenntnisse und
dungspraxis hat sich bewährt, dass die Ausbilder und Fähigkeiten. Er kann bei evtl. Streitfällen als Beweismit-
Ausbilderinnen den schriftlichen Ausbildungsnachweis tel dienen. In Verbindung mit dem betrieblichen Ausbil-
mindestens einmal im Monat prüfen, mit den Auszubil- dungsplan bietet der schriftliche Ausbildungsnachweis
denden besprechen und den Nachweis abzeichnen. eine optimale Möglichkeit, die Vollständigkeit der Aus-
bildung zu planen und zu überwachen.
Das Führen der schriftlichen Ausbildungsnachweise
ist Voraussetzung für die Zulassung zu den Prüfun- Auf der nächsten Seite wird beispielhaft gezeigt, wie ein
gen, also auch schon für Teil 1 der Abschlussprüfung! schriftlicher Ausbildungsnachweis von Auszubildenden
geführt werden sollte.
Eine Bewertung der schriftlichen Ausbildungsnachwei-
se nach Form und Inhalt ist im Rahmen der Prüfungen
nicht vorgesehen.
86 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Ausbildungsbetrieb: ;<= Name: +DQV0XVWHUJOWLJ Pers.-Nr.: 

Ausbildungsnachweis – Nr.  Ausbildungswoche vom  bis  Ausbildungsjahr: 

Ausbildungsort/Ausbildungsabteilung: %:$9%HUJWHFKQLVFKH$XVELOGXQJEHU7DJH

Vermittelte Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, ausgeführte Arbeiten, Unterricht, Einzel- Gesamt-
Tag
Unterweisungen usw. stunden stunden
8QWHUULFKWXQJGXUFK6LFKHUKHLWVLQJHQLHXU0HUNPDOHHLQHU%UDQGVFKXW]NRQWUROOH 
Montag

$EODXIHLQHV/|VFKYRUJDQJV(UOlXWHUXQJGHUYHUVFK%UDQGNODVVHQYRUEHXJHQGHU

%UDQGVFKXW]9HUKDOWHQLP%UDQGIDOO
,P$QVFKOXVVDQGLH8QWHUULFKWXQJ'XUFKIKUHQYRQ/|VFKXQJHQ 
%HUXIVVFKXOH
Dienstag

/HUQIHOG*HRORJLVFKH9HUKlOWQLVVH7KHPD/DJHUVWlWWHQDUWHQ 

:L6R7DULIUHFKW 
'HXWVFK/FNHQWH[W$XIVDW] 
7KHPD0RQWDJH%HGLHQHQXQG:DUWHQYRQ%HWULHEVPLWWHOQ
Mittwoch

8QWHUZHLVXQJ$XIEDXXQG)XQNWLRQHLQHV.HWWHQNUDW]HUI|UGHUHUV 

6HLWHQEOHFKHDQHLQHP'0.)LP/HKUVWUHEDQJHEUDFKW 

7KHPD0RQWDJH%HGLHQHQXQG:DUWHQYRQ%HWULHEVPLWWHOQ
Donnerstag

8QWHUZHLVXQJ:LUNXQJVZHLVHGHU%DXWHLOHGHV.HWWHQNUDW]HUI|UGHUHUV 

$P.HWWHQNUDW]HUI|UGHUHUV.HWWHQVWHUQXQG.HWWHQDEZHLVHUJHZHFKVHOW 

7KHPD0RQWDJH%HGLHQHQXQG:DUWHQYRQ%HWULHEVPLWWHOQ
8QWHUZHLVXQJ.HWWHQNUDW]HUI|UGHUHUYHUOlQJHUQXQGYHUNU]HQ 
Freitag


.HWWHQNUDW]HUI|UGHUHUXPHLQH5LQQHYHUOlQJHUWXQGLQ%HWULHEJHQRPPHQ 
Samstag

Wochenstunden 
Besondere Bemerkungen

  


+DQV0XVWHUJOWLJ 3HWHU6FKPLW] +HLQHU0OOHU
Auszubildende / r Gesetzliche / r Vertreter / in Ausbilder / in Berufsschullehrer / in
Datum und Unterschrift Datum und Unterschrift Datum und Unterschrift Datum und Unterschrift
Betriebliche Umsetzung der Ausbildung 87

Lernortkooperation
Zuordnung der Zeitrahmen und Lernfelder
Bergbautechnologe / Bergbautechnologin Fachrichtung Tiefbautechnik

Dauer Dauer
AJ Zeitrahmen Lernfelder PR
(Mon.) (Std.)
ZR 1 Fertigen von Baugruppen 2–4 LF 1 Herstellen und Bearbeiten von Bauelementen 80
ZR 2 Inbetriebnehmen 2–4 LF 2 Inbetriebnehmen und Überprüfen steuerungstechnischer 80
1. Ausbildungsjahr

Systeme 80
LF 3 Inbetriebnehmen, Bedienen und Warten von technischen

Prüfungsinhalte Teil 1
Systemen

ZR 3 Hohlräume erstellen und erschließen 4–6 LF 4 Erkennen und Einschätzen der geologischen Verhältnisse 40
LF 5 Erschließen der Lagerstätte und Erstellen bergmännischer 80
Hohlräume

ZR 4 Montieren, Demontieren und Transportieren 3–5 LF 6 Einrichten, Inbetriebnehmen und Instandhalten von 80
Maschinen und Anlagen
2. Ausbildungsjahr

ZR 5 Anlagen, Maschinen, Systeme bedienen und 2–4 LF 7 Bedienen von Förder- und Transportsystemen 80
warten

ZR 6 Rohstoffe gewinnen 5–7 LF 8 Gewinnen von Rohstoffen 40

Prüfungsinhalte Teil 2
ZR 7 Grubenbaue herstellen, unterhalten und 6–8 LF 9 Planen und Durchführen von Fahrung und 60
verwahren Materialtransport
LF 10 Sichern und Betreiben von Grubenbauen 100
3. Ausbildungsjahr

LF 11 Betreiben von Einrichtungen zur Klimatisierung 60

ZR 8 Rohstoffe gewinnen und fördern 4–6 LF 12 Nutzen der Grubenbaue für den Versatz und zur Lagerung 60
von Stoffen
88 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Bergbautechnologe / Bergbautechnologin Fachrichtung Tiefbohrtechnik

Dauer Dauer
AJ Zeitrahmen Lernfelder PR
(Mon.) (Std.)
ZR 1 Fertigen von Baugruppen 2–4 LF 1 Herstellen und Bearbeiten von Bauelementen 80
ZR 2 Inbetriebnehmen 2–4 LF 2 Inbetriebnehmen und Überprüfen steuerungstechnischer 80
1. Ausbildungsjahr

Systeme 80
LF 3 Inbetriebnehmen, Bedienen und Warten von technischen

Prüfungsinhalte Teil 1
Systemen

ZR 3 Hohlräume erstellen und erschließen 4–6 LF 4 Erkennen und Einschätzen der geologischen Verhältnisse 40
LF 5 Erschließen der Lagerstätte und Erstellen bergmännischer 80
Hohlräume

ZR 4 Montieren, Demontieren und Transportieren 3–5 LF 6 Einrichten, Inbetriebnehmen und Instandhalten von 80
Maschinen und Anlagen
2. Ausbildungsjahr

ZR 5 Anlagen, Maschinen, Systeme bedienen und 2–4 LF 7 Bedienen von Förder- und Transportsystemen 80
warten
ZR 6 Rohstoffe gewinnen 5–7 LF 8 Gewinnen von Rohstoffen 40

Prüfungsinhalte Teil 2
ZR 9 Bohrlöcher herstellen, unterhalten und ver- 11–13 LF 9 Herstellen von Bohrlöchern 100
wahren LF 10 Sichern von Hohlräumen durch Ausbau 60
3. Ausbildungsjahr

LF 11 Sichern der Funktions- und Betriebsfähigkeit von Bohr- 80


löchern
LF 12 Verwahren von Bohrlöchern 40
Schulische Umsetzung
der Ausbildung
90 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

1. Organisation und Struktur der berufsschulischen Ausbildung

Die Berufsschulen bzw. Berufskollegs werden als dualer den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln, um ihnen
Partner zum Ausbildungsbetrieb bezeichnet. Sie haben damit zusätzliche Fähigkeiten für ihr weiteres berufli-
die Aufgabe, (überwiegend theoretische) allgemeine und ches Leben mitgeben zu können.
berufsbezogene Lehrinhalte unter Berücksichtigung der
betrieblichen Anforderungen zu vermitteln. Die Jugend- Die Schüler erhalten während ihrer Berufsschulzeit Zeug-
lichen, die eine betriebliche Ausbildung durchlaufen, un- nisse, die ihren jeweiligen Leistungsstand ausweisen.
terliegen der Berufsschulpflicht.
Der Berufsschulabschluss wird unabhängig vom Berufs-
Der Unterricht wird in Teilzeitform, ein bis zwei Tage abschluss zuerkannt, wenn die Leistungen am Ende des
pro Woche, angeboten. Selbstverständlich sind auch Mo- Bildungsgangs den Anforderungen entsprechen. Neben
delle im Blockunterricht möglich, wenn auf diese Weise dem Berufsabschluss, z. B. als Bergbautechnologe / Berg-
eine bessere Koordination schulischer und betrieblicher bautechnologin durch die Industrie- und Handelskam-
Ausbildungsphasen möglich wird oder günstigere Vor- mern, erhalten die Schüler und Schülerinnen von der
aussetzungen für die Organisation innerbetrieblicher Berufsschule bzw. vom Berufskolleg beim Erreichen
und überbetrieblicher Ausbildungsveranstaltungen ge- bestimmter schulischer Leistungen den Berufsschulab-
schaffen werden können. Beim Blockunterricht wird der schluss, das Abschlusszeugnis der Berufsschule.
Berufsschulunterricht zu Wochenblöcken zusammenge-
fasst, die z. B. jeweils zwei, vier oder sechs Wochen dau- Der Berufsschulabschluss ist mit dem Sekundarab-
ern können. schluss I – Hauptschulabschluss nach Klasse 10 – gleich-
wertig. Zusätzlich kann die Fachoberschulreife in Ver-
Die wesentlichen Lerninhalte an Berufsschulen sind in bindung mit dem Berufsschulabschluss erreicht werden,
zwei Bereiche aufzugliedern: wenn
Q berufstheoretischer Unterricht
(berufsbezogene Lernfelder, Wirtschaft, fremdsprach- Q eine Berufsschulabschlussnote von mindestens 3,0
liche Kommunikation) erreicht wird,
Q berufsübergreifender Unterricht Q die Berufsabschlussprüfung (IHK-Prüfung) bestanden
(Sport, Deutsch, Politik, Religion …) wird und
Q die für die Fachoberschulreife notwendigen Englisch-
Welchen Anteil die einzelnen Punkte am Gesamtcurricu- kenntnisse (oder eine andere Fremdsprache) nachge-
lum einnehmen, wird in den Stundentafeln festgeschrie- wiesen werden.
ben, die in der Verantwortung der einzelnen Landeskul-
tusministerien liegen, wobei die Vorgaben der Kultusmi-
nisterkonferenz des Bundes zu berücksichtigen sind.

So werden in Nordrhein-Westfalen z. B. die berufsbezo-


genen Lernfelder zu sogenannten Bündelungsfächern
zusammengefasst. Bei der Beschulung zum Bergbau-
technologen / zur Bergbautechnologin sind dies die Fä-
cher Bergtechnische Prozesse, Maschinen- und steue-
rungstechnische Prozesse sowie Montage- und Instand-
haltungsprozesse.

Die Berufsschulen sind darüber hinaus bestrebt, auch


Kenntnisse und Kompetenzen zu vermitteln, die über
die eigentlichen berufsspezifischen Anforderungen hi-
nausgehen. Ziel ist es, neben der Fachkompetenz auch
gewisse Kernkompetenzen (z. B. Sozialkompetenz) bei
Schulische Umsetzung der Ausbildung 91

Schulstandorte, an denen Auszubildende zum Bergbau-


technologen / zur Bergbautechnologin beschult werden,
sind z. B.
Q die Berufsbildenden Schulen Haldensleben des
Landkreises Börde
Neuhaldensleber Str. 46f
39340 Haldensleben
www.bbs-haldensleben.de

Q RAG BILDUNG Berufskolleg GmbH


Berufskolleg Mitte
Kölner Straße 18
45661 Recklinghausen
www.berufskolleg-mitte.de

Q RAG BILDUNG Berufskolleg GmbH


Berufskolleg Ost / Berufskolleg Fachschule
Kleiweg 10
59192 Bergkamen
www.bko-bkf.de

Q RAG BILDUNG Berufskolleg GmbH


Berufskolleg West
August-Thyssen-Str. 48
47166 Duisburg
www.berufskolleg-online.de

Q Berufliche Schulen Bad Hersfeld


Am Obersberg
36251 Bad Hersfeld
www.bso-hef.de
92 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

2. Das Lernfeldkonzept des Rahmenlehrplans

Dieser Rahmenlehrplan der KMK für den berufsbezoge- Lernfelder …


nen Unterricht in der Berufsschule wurde nach einem Q fördern einen ganzheitlichen und handlungsorien-
festgelegten Verfahren erarbeitet und mit dem Ausbil- tierten Unterricht und entsprechende Prüfungsfor-
dungsrahmenplan abgestimmt. Dieser Rahmenlehrplan men,
wird von den Bundesländern entweder unmittelbar Q verbessern die Fachkompetenz, Humankompetenz,
übernommen oder in einen eigenen Lehrplan umgesetzt. Sozialkompetenz, Methodenkompetenz, kommunika-
Der Unterricht in den allgemeinbildenden Fächern folgt tive Kompetenz und Lernkompetenz,
den jeweiligen landesrechtlichen Vorschriften. Der Rah- Q steigern die Flexibilität im Hinblick auf die Sicherung
menlehrplan für den berufsbezogenen Unterricht wird in der fachlichen Aktualität.
Lernfelder unterteilt.

Lernfelder sind thematische Einheiten, die durch Ziele


und Inhalte beschrieben werden. Sie sollen sich an kon-
kreten beruflichen Tätigkeiten orientieren. Das Lehrer-
team vor Ort gliedert jedes Lernfeld in eine Anzahl von
Lernsituationen.

Im Vom Lehrerteam
Rahmenlehrplan aus dem Lernfeld
Berufspraxis
festgelegt abgeleitet

berufliche
Tätigkeit
Lernsituation
Lernfeld
Lernsituation
berufliche
Tätigkeit
Lernsituation
Lernfeld
Lernsituation
berufliche
Tätigkeit
Lernsituation
Lernfeld
Lernsituation
berufliche
Tätigkeit


Schulische Umsetzung der Ausbildung 93

3. Berufsbezogene Vorbemerkungen des Rahmenlehrplans

Beim folgenden Text handelt sich um Teil IV der einlei- Im Rahmenlehrplan orientieren sich die Lernfelder und
tenden Bemerkungen zum Rahmenlehrplan. Der allge- die dazugehörigen Zielformulierungen an exemplari-
meine Vorspann – der für alle Rahmenlehrpläne iden- schen Handlungsfeldern. Die Zielformulierungen und
tisch ist – findet sich auf der CD-ROM. Inhalte der Lernfelder des Rahmenplans sind so umzu-
setzen, dass sie zur beruflichen Handlungskompetenz
Der vorliegende Rahmenlehrplan für die Berufsausbil- führen. Die Zielformulierungen beschreiben den Zustand
dung zum Bergbautechnologen / zur Bergbautechnolo- am Ende des Lernprozesses. Die aufgeführten Inhalte
gin ist mit der Verordnung über die Berufsausbildung verstehen sich als Mindestumfang zum Erreichen der
zum Bergbautechnologen / zur Bergbautechnologin vom formulierten Ziele. Im Rahmenlehrplan wird im dritten
04.06.2009 (BGBl. I S. 1240) abgestimmt. Ausbildungsjahr nach den beiden Fachrichtungen Tief-
bautechnik und Tiefbohrtechnik differenziert.
Der Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Bergme-
chaniker (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom Der Rahmenlehrplan geht von folgenden Zielen aus:
09.02.1990) wird durch den vorliegenden Rahmenlehr- Q Die Schülerinnen und Schüler wirken bei bergtech-
plan aufgehoben. nischen Prozessen mit. Sie erstellen, sichern und
nutzen bergmännische Hohlräume unter den beson-
Für den Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde deren geologischen Gegebenheiten eines Bergbaube-
wesentlicher Lehrstoff der Berufsschule wird auf der triebes.
Grundlage der „Elemente für den Unterricht der Berufs- Im ersten Ausbildungsjahr nutzen sie erworbene
schule im Bereich Wirtschafts- und Sozialkunde gewerb- Kenntnisse über erdgeschichtliche und geologische
lich-technischer Ausbildungsberufe“ (Beschluss der Kul- Prozesse, um die Lagerstätten sowie einzelne Be-
tusministerkonferenz vom 07.05.2008) vermittelt. triebspunkte nach geologischen sowie gebirgs- und
bodenmechanischen Verhältnissen beurteilen zu
Bergbautechnologe und Bergbautechnologinnen sind im können, und ordnen die Lagerstätten im Hinblick auf
operativen Bereich eines Bergbaubetriebes der Tiefbau- die Bedeutung des Bergbaus für die Volkswirtschaft
technik bzw. Tiefbohrtechnik beschäftigt. Sie sind tätig ein. Auf der Basis dieser erworbenen Kompetenzen
Q beim Inbetriebnehmen, Bedienen und Warten von und der Kenntnis unterschiedlicher Abbau- und Ge-
technischen Systemen, winnungsverfahren erstellen die Schülerinnen und
Q bei der Erschließung von Lagerstätten, Schüler im zweiten Ausbildungsjahr bergmännische
Q beim Erstellen, Sichern und Betreiben von bergmän- Hohlräume unter Beachtung der besonderen Sicher-
nisch erstellten Hohlräumen, heitsbestimmungen im Bergbau. Im dritten Ausbil-
Q bei der Ver- und Entsorgung, dungsjahr sichern und betreiben die Schülerinnen
Q bei der Gewinnung von Rohstoffen, und Schüler bergmännisch erstellte Hohlräume. Sie
Q bei der Deponierung und Lagerung von Stoffen. beachten die wirtschaftlichen und ökologischen An-
forderungen bei der Nutzung von Grubenbauen als
Sie arbeiten an wechselnden Einsatzorten, die gekenn- Lager und Deponie (Fachrichtung Tiefbautechnik)
zeichnet sind durch besondere geologische, klimatische sowie beim Verwahren von Bohrlöchern (Fachrich-
und sicherheitliche Bedingungen, welche sich ändern tung Tiefbohrtechnik).
und ein ständiges Anpassen von Betriebsmitteln und Ar-
beitsvorgängen notwendig machen. Q Die Schülerinnen und Schüler wirken bei maschinen-
und steuerungstechnischen Prozessen mit. Sie bedie-
Eine besondere Prägung erhält der Beruf dadurch, dass nen maschinen- und steuerungstechnische Systeme
er von den Bergbautechnologinnen / Bergbautechnolo- unter Berücksichtigung der besonderen Sicherheits-
gen ein hohes Maß an Verantwortungsbereitschaft für bestimmungen im Bergbau.
Mensch und Umwelt verlangt. Im ersten Ausbildungsjahr nutzen die Schülerinnen
und Schüler erworbene Grundkenntnisse über steue-
rungstechnische Grundschaltungen der Elektrotech-
94 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

nik, Pneumatik und Hydraulik, um Funktionsabläufe Die fremdsprachlichen Ziele und Inhalte sind mit 40
unter Anwendung von Software zu simulieren und Stunden in die Lernfelder integriert. Mathematische und
einfache steuerungstechnische Systeme in Betrieb zu naturwissenschaftliche Inhalte, ökonomische Aspekte
nehmen. Im zweiten Ausbildungsjahr bedienen die und der Umgang mit Informations- und Kommunika-
Schülerinnen und Schüler Förder- und Transportsys- tionstechnologien werden in den Lernfeldern ebenfalls
teme, kontrollieren dabei Steuer- und Regelungsein- integrativ vermittelt.
richtungen und diagnostizieren Fehler und Störun-
gen. Beim Planen und Durchführen von Personen-
und Materialtransport (Fachrichtung Tiefbautechnik)
und der Herstellung von Bohrlöchern (Fachrichtung
Tiefbohrtechnik) analysieren die Schülerinnen und
Schüler im dritten Ausbildungsjahr Transport-, För-
der- und Bohrsysteme, bedienen diese und treffen ge-
eignete Maßnahmen bei Betriebsstörungen.
Die Schülerinnen und Schüler wirken bei Monta-
ge- und Instandhaltungsprozessen mit. Im Einzel-
nen handelt es sich um Prozesse der Analyse, Pla-
nung, Durchführung und Bewertung der Montage
und Instandhaltung von technischen Systemen.
Im ersten Ausbildungsjahr wählen die Schülerinnen
und Schüler geeignete Fertigungsverfahren zur Her-
stellung und Bearbeitung einfacher Bauelemente aus
und wenden sie fachgerecht unter Berücksichtigung
ökologischer und ökonomischer Aspekte an. Sie un-
terscheiden Funktionseinheiten von technischen Sys-
temen, nehmen einfache technische Systeme in Be-
trieb, bedienen und warten diese. Darauf aufbauend
richten die Schülerinnen und Schüler im zweiten Aus-
bildungsjahr Maschinen und Anlagen ein, nehmen
diese in Betrieb und halten sie in Stand. Im dritten
Ausbildungsjahr betreiben und warten die Schülerin-
nen und Schüler in der Fachrichtung Tiefbautechnik
Maschinen und Einrichtungen zur Klimatisierung
und Wasserhaltung im Bergbau. In der Fachrichtung
Tiefbohrtechnik stellen die Schülerinnen und Schüler
die Funktions- und Betriebsfähigkeit von Bohrlöchern
sicher. Sie überwachen die Bohrlöcher, erkennen Be-
triebsstörungen und gleichen diese durch geeignete
Maßnahmen aus.

Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Fragen des Um-


weltschutzes werden als durchgängiges Prinzip in der
Umsetzung der Lernfelder immer wieder thematisiert.
Arbeiten werden im Team organisiert, kulturelle Iden-
titäten berücksichtigt und bei der Kommunikation berg-
männische Fachbegriffe auch in einer fremden Sprache
angewendet.
Schulische Umsetzung der Ausbildung 95

4. Lernfeldübersicht mit zeitlichen Richtwerten

Zeitrichtwerte

Lfd. Nr. Lernfelder in Unterrichtsstunden

1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr

1 Herstellen und Bearbeiten von Bauelementen 80

2 Inbetriebnehmen und Überprüfen steuerungstechnischer Systeme 80

3 Inbetriebnehmen, Bedienen und Warten von technischen Systemen 80

4 Erkennen und Einschätzen der geologischen Verhältnisse 40

5 Erschließen der Lagerstätte und Erstellen bergmännischer Hohlräume 80

6 Einrichten, Inbetriebnehmen und Instandhalten von Maschinen und Anlagen 80

7 Bedienen von Förder- und Transportsystemen 80

8 Gewinnen von Rohstoffen 40

Fachrichtung Tiefbautechnik

9 Planen und Durchführen von Fahrung und Materialtransport 60

10 Sichern und Betreiben von Grubenbauen 100

11 Betreiben von Einrichtungen zur Klimatisierung und Wassehaltung 60

12 Nutzen der Grubenbaue für den Versatz und zur Lagerung von Stoffen 60

Fachrichtung Tiefbohrtechnik

9 Herstellen von Bohrlöchern 100

10 Sichern von Hohlräumen durch Ausbau 60

11 Sichern der Funktions- und Betriebsfähigkeit von Bohrlöchern 80

12 Verwahren von Bohrlöchern 40

Summen: insgesamt 840 Stunden 280 280 280


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5. Lernfelder des Rahmenlehrplans

Lernfeld 1: Herstellen und Bearbeiten von Bauelementen


1. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 80 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler fertigen und bearbeiten berufstypische nungen durch. Bei der Herstellung und Bearbeitung der Bauelemente
Bauelemente mit handgeführten und maschinellen Werkzeugen. wenden sie Verfahren des Umformens, Trennens und Fügens an. Sie
Die Schülerinnen und Schüler werten technische Zeichnungen aus, wählen geeignete Prüfmittel aus, wenden diese fachgerecht an und
erstellen und ändern technische Unterlagen und nutzen Tabellen- bewerten, dokumentieren und präsentieren die Arbeitsergebnisse.
bücher und andere Informationsquellen. Sie planen die erforderlichen Die Schülerinnen und Schüler handeln nach den Bestimmungen des
Arbeitsschritte zur Herstellung und Bearbeitung berufstypischer Arbeits- und Gesundheitsschutzes. Sie ermitteln und beurteilen die
Bauelemente mit den dazu notwendigen Werkzeugen, Werkstoffen, Arbeits- und Materialkosten und handeln nach ökologischen und
Halbzeugen und Hilfsmitteln und erstellen Arbeitsablaufpläne. Sie ökonomischen Aspekten.
bestimmen die technologischen Daten und führen technische Berech-

Inhalte
Q Teilzeichnungen, Stücklisten Q Längen- und Winkelprüftechnik
Q Eigenschaften ausgewählter Werkstoffe Q Präsentationstechniken
Q Volumen- und Massenberechnungen Q persönliche Schutzausrüstung
Q Meißeln, Sägen, Bohren, Senken, Biegen

Lernfeld 2: Inbetriebnehmen und Überprüfen steuerungstechnischer Systeme


1. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 80 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler nehmen steuerungstechnische Sys- Die Schülerinnen und Schüler nehmen steuerungstechnische Sys-
teme in Betrieb und überprüfen ihre Funktion. teme unter Berücksichtigung des Arbeits- und Umweltschutzes in
Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden steuerungstechnische Betrieb. Sie entwickeln Strategien zur Fehlersuche und Fehlerbehe-
Grundschaltungen der Elektrotechnik, Pneumatik und Hydraulik. Sie bung im steuerungstechnischen System, dokumentieren Fehler und
werten Dokumentationen steuerungstechnischer Systeme, auch in arbeiten team- und prozessbezogen.
einer fremden Sprache, aus. Sie entwickeln und ändern Schaltpläne
und simulieren die Funktionsabläufe unter Nutzung von Software.

Inhalte
Q Steuerungs- und Regelungsabläufe Q Berechnungen zu Kenngrößen der Steuerungstechnik
Q Funktions- und Stromlaufpläne Q Anlagensicherheit
Schulische Umsetzung der Ausbildung 97

Lernfeld 3: Inbetriebnehmen, Bedienen und Warten von technischen Systemen


1. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 80 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler nehmen unter Beachtung der einschlä- unter Berücksichtigung der allgemeinen und bergbauspezifischen Si-
gigen Bestimmungen technische Systeme in Betrieb, bedienen und cherheitsvorschriften die technischen Systeme in Betrieb. Sie prüfen
warten diese. ihre Funktion und führen unter Beachtung der Wartungspläne die
Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden die Funktionseinheiten notwendigen Arbeiten durch, um die Funktionsfähigkeit der tech-
von technischen Systemen und führen Berechnungen zu deren nischen Systeme zu erhalten. Die Schülerinnen und Schüler handeln
Kenngrößen durch. Sie setzen die Vorgaben von Betriebsanleitungen im Bewusstsein ihrer Mitverantwortung für die Sicherheit und Ge-
und Betriebsanweisungen um, erkennen die Gefahren, die beim sundheit der Belegschaft.
Umgang mit technischen Systemen auftreten können, und nehmen

Inhalte
Q Antriebs- und Energieübertragungseinheiten Q Brand- und Explosionsschutz, Schlagwetterschutz, Umwelt-
Q Stütz- und Trageinheiten, Arbeitseinheiten schutz
Q Berechnungen zu Arbeit, Leistung, Wirkungsgrad Q Arbeitsschutz- und Gesundheitsschutzbestimmungen,
Q Belastungsfälle und Belastungsarten bergrechtliche Bestimmungen
Q Schmierstoffe und Schmierungsarten

Lernfeld 4: Erkennen und Einschätzen der geologischen Verhältnisse


1. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 40 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Auswirkungen der geo- hang zwischen Gebirgsdruck und Konvergenz und unterscheiden
logischen Gegebenheiten auf das Betriebsgeschehen und ergreifen Maßnahmen und Verfahren zur Gebirgsbeherrschung. Die Schüle-
ggf. Maßnahmen zur Gewährleistung des Betriebsablaufs. rinnen und Schüler kommunizieren mit geologischen Fachbegriffen.
Die Schülerinnen und Schüler nutzen ihre Kenntnisse über erdge- Sie führen Massen- und Druckberechnungen durch. Die Schülerinnen
schichtliche und geologische Prozesse zur Beurteilung der Lagerstät- und Schüler sind sich der Bedeutung des Bergbaus für die Volkswirt-
ten und Betriebspunkte nach den geologischen sowie gebirgs- und schaft bewusst.
bodenmechanischen Gegebenheiten. Sie erkennen den Zusammen-

Inhalte
Q Gesteine, Mineralien Q chemische Zusammensetzung der Lagerstätte
Q Falten- und Bruchtektonik Q Böschungsstabilität und Bodendruck
Q Lagerstättenarten und -formen Q Ausbau
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Lernfeld 5: Erschließen der Lagerstätte und Erstellen bergmännischer Hohlräume


2. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 80 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden Verfahren zur Erschlie- Hilfsmittel. Sie organisieren die Arbeiten im Team und kommunizie-
ßung der Lagerstätte und erstellen bergmännische Hohlräume unter ren unter Verwendung deutscher oder fremdsprachlicher bergmän-
Beachtung der besonderen Sicherheitsvorschriften im Bergbau. nischer Fachbegriffe. Die Schülerinnen und Schüler beachten die Vor-
Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Gefahren, schriften des Bergrechts und des Arbeits- und Gesundheitsschutzes,
die bei den Arbeiten zur Erstellung bergmännischer Hohlräume treffen geeignete Maßnahmen zum Lärmschutz und verwenden
auftreten können, und berücksichtigen dies bei der Arbeitsvorbe- persönliche Schutzausrüstungen. Sie wenden die Vorschriften des
reitung und -durchführung. Sie vergleichen Verfahren zur Erstel- vorbeugenden Brand- und Explosionsschutzes an und sind sich ihrer
lung bergmännischer Hohlräume und wenden sie an. Dazu erstel- Verantwortung für die Sicherheit aller bewusst.
len sie ein Konzept über den Einsatz der erforderlichen Arbeits- und

Inhalte
Q Bohr- und Abteufverfahren Q Querschnitts- und Haufwerksberechnungen
Q konventionelle und maschinelle Auffahrung Q Arbeitszeitberechnungen
Q Deponierung

Lernfeld 6: Einrichten, Inbetriebnehmen und Instandhalten von Maschinen und Anlagen


2. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 80 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler montieren Maschinen und Anlagen, Funktion von Maschinen und Anlagen, nehmen diese in Betrieb und
richten diese ein, nehmen sie in Betrieb und sorgen für deren Funk- führen Wartungs-, Instandhaltungs- und ggf. Demontagearbeiten
tionsfähigkeit durch Wartung und Instandhaltung. durch. Die Schülerinnen und Schüler bewerten die Bedeutung der In-
Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich fundierte Kenntnisse standhaltungsmaßnahmen unter den Gesichtspunkten Verfügbarkeit
über elektrische, pneumatische und hydraulische Energie, erkennen der Maschinen und Anlagen sowie Sicherheit und Wirtschaftlichkeit.
die Gefahren, die sich durch den Einsatz dieser Energieformen für Sie setzen die Vorschriften des Umweltschutzes um. Die Schülerinnen
Mensch und Technik ergeben, und berücksichtigen dies bei ihren Ar- und Schüler verstehen fremdsprachige Produktbeschreibungen und
beiten. Zur Installation von Maschinen und Anlagen nutzen sie Anlei- wenden fremdsprachliche Fachausdrücke an.
tungen, Montage- und Energieverteilungspläne. Sie überprüfen die

Inhalte
Q Versorgungseinheiten der Elektrotechnik, Q Hydraulikflüssigkeiten
Pneumatik und Hydraulik Q Wartungspläne
Q Kraft- und Arbeitsmaschinen Q Entsorgung und Recycling
Q pneumatische und hydraulische Größen und
deren Zusammenhänge
Schulische Umsetzung der Ausbildung 99

Lernfeld 7: Bedienen von Förder- und Transportsystemen


2. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 80 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler analysieren Förder- und Transportsys- Sie wählen die geeigneten Transport- und Hilfsmittel aus, handha-
teme, bedienen diese und führen Wartungs- und Instandsetzungs- ben diese und lagern das Material fachgerecht. Die Schülerinnen
arbeiten aus. und Schüler diagnostizieren Fehler und Störungen, auch durch
Die Schülerinnen und Schüler nehmen Förder- und Transporteinrich- Ferndiagnose. Dabei und bei der Behebung der Mängel gehen sie
tungen unter Beachtung der betrieblichen Vorschriften in und außer planvoll und zielgerichtet vor. Sie beachten die einschlägigen ver-
Betrieb. Sie überprüfen die Förder- und Transportsysteme hinsicht- fahrens- und sicherheitstechnischen Vorschriften sowie Maßgaben
lich mechanischer und thermischer Schäden, kontrollieren alle Steu- des Umweltschutzes. Sie führen Berechnungen zu Förderleistung,
er- und Regelungseinrichtungen, beheben aufgetretene Mängel und Volumenstrom und Energieverbrauch durch. Die Schülerinnen und
leiten Instandsetzungsarbeiten ein. Die Schülerinnen und Schüler Schüler dokumentieren im Sinne des Qualitätsmanagements War-
entwerfen Konzepte zum Transport und zur Lagerung von Material. tungs- und Instandsetzungsarbeiten.

Inhalte
Q Stetig- und Pendelfördermittel, Fluidförderung Q Sondertransporte
Q Hub- und Transporteinrichtungen Q Sicherheitseinrichtungen
Q Lastaufnahme- und Lastanschlagmittel Q Brandschutz
Q Zwischenförderung, Schachtförderung

Lernfeld 8: Gewinnen von Rohstoffen


2. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 40 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden Verfahren und Maschi- Die Schülerinnen und Schüler führen die erforderlichen Maßnahmen
nen zur Gewinnung von Rohstoffen und wenden diese an bzw. be- zur Sicherung des Arbeitsplatzes im Gewinnungsbereich durch und
dienen sie. handeln entsprechend den besonderen Sicherheitsvorschriften im
Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich Informationen über Bergbau. Sie arbeiten prozess- und teamorientiert und stellen die
die verschiedenen Abbau- und Gewinnungsverfahren und beurteilen technologischen Abläufe sicher. Sie nutzen die Möglichkeiten der
die Anwendung des Abbau- und Gewinnungsverfahrens in Abhän- Informations- und Kommunikationstechnologien zur Qualitätssiche-
gigkeit von den Lagerstättenbedingungen. Unter Berücksichtigung rung.
des gewählten Abbau -und Gewinnungsverfahrens lösen sie den
Rohstoff, laden und fördern ihn ab. Dabei bedienen sie die eingesetz-
ten Gewinnungs- und Fördereinrichtungen, passen sie veränderten
Betriebssituationen an und treffen geeignete Maßnahmen bei Be-
triebsstörungen.

Inhalte
Q maschinelle und konventionelle Gewinnung Q Gas- und Explosionsschutz
Q Grubenwarte Q Berechnungen zur Gewinnung und Abförderung
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Lernfeld 9: Planen und Durchführen von Fahrung und Materialtransport


Fachrichtung Tiefbautechnik – 3. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 60 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler planen im Team die Durchführung von und beachten die Vorschriften des Arbeits-, Gesundheits- und Um-
Fahrung und Materialtransport sowie die Lagerung des Materials weltschutzes. Sie berücksichtigen die besonderen Sicherheitsvor-
und berücksichtigen die grubenspezifischen Gegebenheiten. schriften bei der Fahrung und setzen diese um. Die Schülerinnen
Die Schülerinnen und Schüler definieren Ziele der Fahrung und des und Schüler bewältigen auftretende Konfliktsituationen sachkom-
Materialtransports. Sie analysieren und strukturieren die für die petent und verantwortungsbewusst. Sie erstellen und modifizieren
Durchführung notwendigen Aufgaben und berücksichtigen die re- Dokumentationen zum Materialfluss, nutzen auch fremdsprachige
levanten Rahmenbedingungen. Sie kontrollieren die Sicherheitsein- Unterlagen und verwenden dabei Informations- und Kommunika-
richtungen, überprüfen die Betriebsbereitschaft von Fahrungs- und tionsmedien. Die Schülerinnen und Schüler beurteilen Fahrung und
Transportsystemen und nehmen diese in und außer Betrieb. Die Materialtransport unter arbeitsorganisatorischen, technischen und
Schülerinnen und Schüler übernehmen gemeinsam Verantwortung ergonomischen Aspekten.
für die Organisation sowie die Abstimmung der Arbeitsprozesse

Inhalte
Q Transportwege Q Ausbaumaterialien, Baustoffe, Flüssigkeiten
Q Lagerfähigkeit Q Gefahrstoffe

Lernfeld 10: Sichern und Betreiben von Grubenbauen


Fachrichtung Tiefbautechnik – 3. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 100 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler wenden die Verfahren zur Gewinnung Ausbauplänen vertraut und setzen diese beim fachgerechten Ein-
von Rohstoffen und zur Sicherung und Unterhaltung von Gruben- bringen des Ausbaus um. Dabei wenden sie die notwendigen tech-
bauen an. nischen Mittel an. Sie kontrollieren ihr Arbeitsergebnis und entschei-
Die Schülerinnen und Schüler wenden fundierte Kenntnisse über Ge- den über erforderliche zusätzliche Sicherungsmaßnahmen. Bei der
birgsdruck und Gebirgsmechanik an, um Anforderungen an die Ge- Unterhaltung bergmännisch erstellter Grubenbaue führen sie die
winnungsverfahren und an den Ausbau zur Sicherung der erstellten notwendigen Maßnahmen durch. Die Schülerinnen und Schüler rich-
Grubenbaue abzuleiten. Sie beschaffen sich betriebliche Informa- ten ihren Arbeitsplatz unter Berücksichtigung betrieblicher und ergo-
tionen über Gewinnungs- und Ausbauprozesse. Sie machen sich mit nomischer Vorgaben ein und kommunizieren und arbeiten im Team.

Inhalte
Q Gewinnungsmaschinen Q Sonderbewetterung
Q Ausbauformen und -arten Q Staubbekämpfung
Q Gebirgsverfestigung Q Beleuchtung
Schulische Umsetzung der Ausbildung 101

Lernfeld 11: Betreiben von Einrichtungen zur Klimatisierung und Wasserhaltung


Fachrichtung Tiefbautechnik – 3. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 60 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler betreiben Einrichtungen zur Ver- und überprüfen ihre Funktion und überwachen die Einrichtungen.
Entsorgung von Bergbaubetrieben mit Wettern und Wässern. Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über Aufbau und
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Notwendigkeit der Versor- Wirkungsweise von Pumpen und unterscheiden ihre Einsatzmög-
gung eines Bergbaubetriebes mit Frischwettern, der Wetterkühlung lichkeiten. Sie handhaben Maschinen und Einrichtungen zur Was-
und der Abführung von schädlichen Gasen. Sie verschaffen sich serhaltung, kontrollieren diese und sorgen für die Wartung und
Informationen über die Wirkungen des Klimas auf den Menschen, Instandhaltung der Maschinen und Einrichtungen. Sie entwickeln
bewerten Wetterdaten unter Anwendung von Dia- und Nomogram- Strategien zur Fehlersuche, erfassen auftretende Fehler, analysieren
men, schätzen Gefährdungspotenziale ein und leiten notfalls Hilfs- und dokumentieren diese und veranlassen Maßnahmen zur Wieder-
maßnahmen ein. Sie machen sich vertraut mit den Grundlagen der herstellung der Betriebsbereitschaft. Die Schülerinnen und Schüler
Wetter- und Klimatechnik, nehmen die Einrichtungen der Wetter- und führen Berechnungen zur Lüfter- und Pumpenleistung durch.
Klimatechnik unter Nutzung von betrieblichen Unterlagen in Betrieb,

Inhalte
Q Wetterarten Q Wetterführungs- und Wasserleitungspläne
Q Bewetterungssysteme Q gesetzliche Bestimmungen
Q Lüfter Q Vorortwasserhaltung
Q Aggregate und Geräte zur Klimatisierung Q Kläranlagen

Lernfeld 12: Nutzen der Grubenbaue für den Versatz und zur Lagerung von Stoffen
Fachrichtung Tiefbautechnik – 3. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 60 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler lagern und deponieren Stoffe in Gru- Sie wenden die notwendigen Maßnahmen zur Überwachung des
benbauen und wenden hierzu geeignete Betriebsmittel an. Grubenbaues und der eingelagerten Stoffe an. Die Schülerinnen und
Die Schülerinnen und Schüler beurteilen einen Grubenbau nach Schüler nutzen Gefahrstoffdatenbanken, ermitteln Pflichten und Rech-
geologischen und gebirgsmechanischen Gesichtspunkten hinsicht- te beteiligter Personen nach gesetzlichen Vorgaben und gehen mit
lich seiner Nutzbarkeit als Lager und Deponie und treffen Vorberei- gefährlichen Stoffen besonders verantwortungsbewusst um. Sie wen-
tungen für das Einbringen von Stoffen. Sie informieren sich über Art, den das betriebliche Qualitätsmanagementsystem an und verwenden
Beschaffenheit, Volumen und Masse der einzulagernden Stoffe und Branchen- und Standardsoftware bei der Dokumentation der einzu-
bereiten diese auf die Einlagerung vor. Sie planen und realisieren den lagernden Stoffe. Sie erkennen die wirtschaftliche und ökologische
Transport, die Lagerung der Stoffe und das Einbringen von Versatz. Bedeutung der Nutzung von Grubenbauen als Lager und Deponie.

Inhalte
Q Kavernen, Sinkwerke Q Kapazitätsberechnungen
Q Hohlraumüberwachung Q Bergschäden
Q Probenahme
102 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Lernfeld 9: Herstellen vom Bohrlöchern


Fachrichtung Tiefbohrtechnik – 3. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 100 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler stellen unter Berücksichtigung der Einhaltung der Bedienungs- und Sicherheitsvorschriften. Sie infor-
geologischen Gegebenheiten Bohrlöcher her und beherrschen diese. mieren sich über die Aufgaben der Bohrspülung, erkennen die Wech-
Die Schülerinnen und Schüler machen sich mit dem Aufbau und der selwirkung von Bohrlochbedingungen und Spülung, bearbeiten die
Verwendung von Bohranlagen vertraut. Sie unterscheiden Bohrwerk- Spülung nach den technologischen Vorgaben und messen und doku-
zeuge nach dem Verwendungszweck und stellen Bohrgarnituren und mentieren die Spülungsparameter. Die Schülerinnen und Schüler ma-
Bohrstrangelemente nach Montageplänen zusammen. Dabei nutzen chen sich mit Bohrlochmessverfahren und deren unterschiedlichen
sie ihre Kenntnisse über das Zusammenwirken von Gesteinseigen- Wirkungsweisen vertraut und unterstützen die Durchführung der
schaften und Gesteinszerstörung durch Bohren. Die Schülerinnen Bohrlochmessungen. Sie bedienen unter Nutzung von Betriebs- und
und Schüler machen sich mit dem Zusammenwirken der Bohrpara- Gebrauchsanleitungen die Maschinen und Einrichtungen zur Her-
meter vertraut und setzen diese nach technologischen Notwendig- stellung des Bohrloches, arbeiten dabei im Team, kommunizieren
keiten um. Bei Anomalien im Bohrprozess treffen sie Maßnahmen zu auch mit fremdsprachlichen Fachbegriffen und sind sich ihrer Ver-
ihrer Beherrschung. Sie betreiben Behälter- und Tankanlagen unter antwortung für die Sicherheit aller bewusst.

Inhalte
Q Gerüstkonstruktionen, Bohrstrang Q Havariemanagement, Wireline-Technik
Q Antriebsaggregate, Mess-, Steuer-, Regelungseinrichtungen Q Kernbohrung
Q Spülungschemie Q Richtbohrung
Q Pumpen Q bohrtechnische Berechnungen

Lernfeld 10: Sichern von Hohlräumen durch Ausbau


Fachrichtung Tiefbohrtechnik – 3. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 60 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler sichern Hohlräume durch Ausbau nach Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Aufgaben
technologischen und geologischen Vorgaben. und Arten der Verrohrung und deren jeweiliger Anwendung. Sie
Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Sicherungs- unterscheiden Zemente nach ihren spezifischen Eigenschaften und
verfahren von Hohlräumen, insbesondere durch Futterrohre und Anwendungsarten und wirken bei Zementationsverfahren zur Si-
Bohrlochkopfverflanschung und ordnen sie ihrer Verwendung zu. Sie cherung des Bohrloches mit. Die Schülerinnen und Schüler richten
bereiten Elemente der Bohrlochkonstruktion für den Verbau vor und ihren Arbeitsplatz unter Berücksichtigung betrieblicher und ergo-
montieren diese. Dabei beachten sie besonders die Vorschriften des nomischer Vorgaben ein und kommunizieren und arbeiten im Team.
Gesundheits-, Arbeits- und Umweltschutzes und wenden qualitäts-
sichernde Maßnahmen im eigenen Arbeitsbereich an.

Inhalte
Q Rohrgewinde, Kennzeichnung, Maße, Toleranzen Q Bohrlochkontrolle
Q Verschraubmomente Q Bohrlochabschluss
Q Zementationsausrüstungen
Schulische Umsetzung der Ausbildung 103

Lernfeld 11: Sichern der Funktions- und Betriebsfähigkeit von Bohrlöchern


Fachrichtung Tiefbohrtechnik – 3. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 80 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler überwachen und erhalten die Funk- Die Schülerinnen und Schüler entwickeln Strategien zur Fehlersuche,
tions- und Betriebsfähigkeit von Bohrlöchern. erfassen auftretende Fehler, analysieren und dokumentieren diese
Die Schülerinnen und Schüler kontrollieren die Funktionsfähigkeit und veranlassen Maßnahmen zur Wiederherstellung der Betriebs-
verbauter Elemente, erkennen Fehler der Bohrlochkonstruktion und bereitschaft. Sie berücksichtigen bei ihren Arbeiten wirtschaftliche
leiten Maßnahmen zu deren Behebung ein. Sie erkennen die Not- und terminliche Vorgaben und reagieren bei Betriebsstörungen nach
wendigkeit der kontinuierlichen Bohrlochkontrolle und bedienen den Handlungsanweisungen, um Havariefälle und Umweltschäden
die entsprechenden Ausrüstungen. Sie nutzen die Bohrspülung als zu vermeiden.
Element des hydrostatischen Gleichgewichts im Bohrloch. Sie lesen
Messwerte ab und dokumentieren und beurteilen diese.

Inhalte
Q Sicherheitseinrichtungen Q Totpumpen
Q Zuflussbehandlung Q Berechnungen zu Druck, Volumenstrom, Förderleistung
Q Stimulierung, Fracbehandlung, Perforation, Säurebehandlung

Lernfeld 12: Verwahren von Bohrlöchern


Fachrichtung Tiefbohrtechnik – 3. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 40 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler verwahren stillgelegte Bohrlöcher unterscheiden die Verfahren der Bohrlochabdichtung, stellen Ab-
unter Beachtung bergrechtlicher Vorschriften. dichtsysteme nach Vorgaben zusammen und bauen sie fachgerecht
Die Schülerinnen und Schüler machen sich mit den rechtlichen ein. Sie unterstützen die Arbeiten bei Bohrlochmessungen und Ze-
Grundlagen bergmännischen Handelns bei der Verwahrung von mentationsverfahren zur Verwahrung von Bohrlöchern. Sie führen
Bohrlöchern vertraut und analysieren Bohrlochdokumentationen. Sie Mess- und Kontrollarbeiten zur bergschadenkundlichen Analyse
setzen ihre Kenntnisse bei der Verwahrung von Bohrlöchern ein. Sie durch und dokumentieren sie zur weiteren Auswertung.

Inhalte
Q Stilllegung Q Dichtheitsprüfung
Q Bohrlochabschluss
104 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

6. Aufbau des Lernfeldrasters

Die Lernfelder sind fortlaufend nummeriert.


Der Titel drückt in knappen Worten die Handlungskompetenz
aus.
„Der Rahmenlehrplan“ und somit jedes Lernfeld „baut
grundsätzlich auf dem Hauptschulabschluss auf und beschreibt
Mindestanforderungen“ (Teil I des Rahmenlehrplans „Vorbe-
merkungen“).
Jedes Lernfeld ist eindeutig einem Ausbildungs-
Die Lernfelder beschreiben folglich die Mindestanforderungen,
jahr zugeordnet.
die an alle Schülerinnen und Schüler unabhängig vom Schwer-
punkt zu stellen sind. Der Zeitrichtwert beträgt 40, 60, 80 oder
100 Unterrichtsstunden je Lernfeld.

Lernfeld 1, 2, 3 …, 12: Handlungskompetenz


1. / 2. / 3. Ausbildungsjahr – Zeitrichtwert: 40 / 60 / 80 Stunden

Ziel
Die Schülerinnen und Schüler …

Inhalte
Q … Q …
Q … Q …

Inhalte: Ziel:
Die zu vermittelnden Inhalte müssen aus der Der erste Absatz fasst die im Titel beschriebene Handlungskom-
Formulierung des Ziels herausgelesen werden. petenz am Ende des Unterrichts in dem betreffenden Lernfeld
Die unter „Inhalte“ aufgeführten Stichpunkte zusammen.
stellen lediglich eine Ergänzung oder Verdeut- Die Formulierung des Ziels beinhaltet eine vollständige
lichung der Formulierung des Ziels dar. Handlung. Diese orientiert sich an dem Regelkreis aus „selbst-
ständigem Planen, Durchführen und Beurteilen“ (Teil III des
Rahmenlehrplans „Didaktische Grundsätze“).
Die Struktur der Lernfelder spiegelt einen sich stufenweise
aufbauenden Kompetenzerwerb in den Bereichen Technologie,
Gestaltung und Kommunikation wider (Teil IV des Rahmenlehr-
plans „Berufsbezogene Vorbemerkungen“).
Schulische Umsetzung der Ausbildung 105

7. Beispielhafte Umsetzung von Lernfeldern

Vorschläge zu Lernsituationen in den Lernfeldern für das erste Ausbildungsjahr

Lernfeld: Nr. 1: Herstellen und Bearbeiten von Bauelementen (80 UStd.)

Nr. Abfolge der Lernsituationen Zeitrichtwert

1.1 Planung der Fertigung eines Haltebleches mit Bohrungen 40 UStd.

1.2 Modifikation einer vorgegebenen Bohrvorrichtung 40 UStd.

Lernfeld: Nr. 2: Inbetriebnehmen und Überprüfen steuerungstechnischer Systeme (80 UStd.)

Nr. Abfolge der Lernsituationen Zeitrichtwert

2.1 Analyse und Durchführung der pneumatischen / hydraulischen Steuerung einer Spannvorrichtung 40 UStd.

2.2 Umbau und Erweiterung einer pneumatischen Steuerung auf Elektropneumatik 40 UStd.

Lernfeld: Nr. 3: Inbetriebnehmen, Bedienen und Warten von technischen Systemen (80 UStd.)

Nr. Abfolge der Lernsituationen Zeitrichtwert

3.1 Analysieren, Inbetriebnehmen und Bedienen eines Hebezeuges 30 UStd.

3.2 Analysieren, Bedienen und Warten einer Ständerbohrmaschine 50 UStd.

Lernfeld: Nr. 4: Erkennen und Einschätzen der geologischen Verhältnisse (40 UStd.)

Nr. Abfolge der Lernsituationen Zeitrichtwert

4.1 Unterscheidung von Mineralien und Gesteinen zur Beschreibung von erdgeschichtlichen und geologischen Prozessen 10 UStd.

4.2 Verstehen der Erdkruste als dynamisches System, das durch Druckeinflüsse Faltungen und Störungen hervorbringt 10 UStd.

4.3 Ursachenanalyse eines Streckenbruchs und Ableitung von Maßnahmen zur Gebirgsbeherrschung 20 UStd.
106 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Beispiel einer Lernsituation für das Lernfeld 1 Q unterscheiden Fertigungsverfahren des Trennens
(80 UStd.): Herstellen und Bearbeiten von Bau- nach technischen und wirtschaftlichen Aspekten,
elementen wählen Verfahren aus und führen zugehörige Be-
rechnungen durch,
Lernsituation 1.1 (48 UStd.): Planung der Fertigung Q informieren sich über einzuhaltende Unfallverhü-
eines Haltebleches mit Bohrungen tungsvorschriften bei den eingesetzten Fertigungs-
verfahren und beachten die Bestimmungen des Ar-
Beschreibung der Lernsituation: beits-, Gesundheits- und Umweltschutzes,
Q erstellen einen Arbeitsablaufplan unter Beachtung
Szenario: der Fertigungsparameter für das Sägen, Biegen und
In der Ausbildungswerkstatt fehlen zwei Haltebleche, in Bohren auf der Basis von Fach- und Tabellenbüchern,
denen Stromleitungen geführt werden. Die Schülerin- Q wenden geeignete Prüfverfahren aus, setzen Prüf-
nen und Schüler bekommen den Auftrag, anhand einer mittel sach- und fachgerecht ein und beurteilen Prüf-
Handskizze Ersatzhaltebleche herzustellen. ergebnisse für die Verwendung und Nacharbeit des
Bauteils,
Die Haltebleche besitzen Bohrungen, um sie mit Schrau- Q führen Berechnungen zu Masse und Verschnitt durch
ben befestigen zu können. Die Fertigung der Haltebleche Q bestimmen bzw. schätzen die Fertigungskosten,
ist zu planen und durchzuführen (siehe Handskizze Hal- Q bewerten ihre Ergebnisse unter technischen und
teblech). wirtschaftlichen Gesichtspunkten,
Q erkennen Probleme und tragen zu ihrer Lösung bei,
Handlungsprodukte: Q tauschen Informationen aus, entwickeln gemeinsam
Lösungen und wenden Methoden der Teamarbeit an,
Q normgerechte Fertigungszeichnung Q dokumentieren und präsentieren sachgerecht die
Q Arbeitsablaufplan Arbeits- und Ablaufprozesse und nutzen zielgerecht
Q Material- und Arbeitskostenplanung informationstechnische Systeme.
Q Dokumentation und Präsentation der Arbeits- und
Ablaufprozesse
Q Haltebleche

Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler
Q wenden den Ablaufalgorithmus einer vollständigen
Handlung an,
Q analysieren das gegebene Raumbild des Haltebleches,
Q fertigen eine Handskizze des Haltebleches an,
Q erstellen unter Beachtung der geforderten Maßtole-
ranzen eine normgerechte Fertigungszeichnung,
Q beschreiben Einteilung, Aufbau und Eigenschaften
von Werkstoffen und wählen sie nach ihrer Verwen-
dung aus,
Q unterscheiden Fertigungsverfahren des Umformens
nach technischen und wirtschaftlichen Aspekten und
wählen Verfahren aus,
Q setzen Formeln zur Berechnung der gestreckten
Länge zielgerichtet ein,
Schulische Umsetzung der Ausbildung 107

Inhalte: Bezug zu anderen Unterrichtsfächern:

Q Normung in der technischen Kommunikation, Blatt- Q Wirtschafts- und Betriebslehre:


größen, Schriftfeld, Bemaßung, Zeichnungen, Einzel- Q Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz
teilzeichnung, Nichtmetalle, Eisen- und Nichteisen- Q Arbeitsablaufplan, Kalkulation
metalle und ihre Eigenschaften, Kurzbezeichnung Q Deutsch / Kommunikation:
von Eisenwerkstoffen Q Dokumentation erstellen und Arbeitsabläufe be-
Q Übersicht über Fertigungsverfahren nach DIN 8580, schreiben
manuelle und maschinelle Verfahren des Umformens Q Politik / Gesellschaftslehre:
Q Biegen: neutrale Faser, Biegeradius, Verhalten des Q Veränderungen von technologischen Innovationen
Werkstoffes beim Biegen im beruflichen und privaten Bereich erkennen
Q Trennen: zerteilen, spanen, Winkel und Kräfte am Q Sport / Gesundheitsförderung:
Keil Q gesundheitsbewusstes Verhalten am Arbeitsplatz
Q Sägen: Zahnform, Zahnteilung, freischneiden realisieren
Q Bohren: Auswahl der Bohrmaschine und des Bohrers,
Bestimmen von Arbeitswerten, Drehzahlberechnung
Q Mensch und Arbeit, Arbeits- und Gesundheitsschutz,
Berufsgenossenschaften, Sozialversicherungen,
Sozialgerichtsbarkeit
Q Materialverbrauch, Arbeitszeit, einfache Berechnun-
gen zu Material- und Arbeitskosten
Q Grundbegriffe des Prüfens, Basisgrößen und Basis-
einheiten, Lehren / Messen, Prüf- und Messmittel,
Höchst- / Mindestmaß, Toleranz, Messfehler
Q Grundlagen des Qualitätsmanagements
Q Anwendung von Textverarbeitung
Q Präsentationstechniken

Handskizze zur Fertigung


eines Haltebleches
108 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Beispiel einer Lernsituation für das Lernfeld 6 Q teilen die Arbeitsschritte im Team auf,
(80 UStd.) Einrichten, Inbetriebnehmen und Q berechnen den Zeitaufwand für das Auspumpen nach
Instandhalten von Maschinen und Anlagen den vorhandenen Pumpenleistungen,
Q legen die geeigneten Arbeitsmaterialien nach ökono-
Lernsituation 6.4 (10 UStd.): Entleeren eines Spülungs- mischen und ökologischen Forderungen fest,
tanks Q führen die Pump- und Reinigungsarbeiten unter Ein-
haltung der Sicherheitsvorschriften durch,
Beschreibung der Lernsituation: Q kontrollieren die ordnungsgemäße Entleerung und
vollständige Reinigung des Tanks,
Szenario: Q bewerten ihre Arbeit nach wirtschaftlichen Gesichts-
An einem Bohrplatz soll ein Spülungstank umgesetzt punkten,
werden. Dieser muss zuvor ausgepumpt und gereinigt Q entwickeln Lösungen zur effizienteren Durchführung
werden. solcher Aufträge,
Q dokumentieren ihre Auftragsdurchführung und prä-
Die Schülerinnen und Schüler bekommen den Auftrag die sentieren Lösungen zur Rationalisierung.
Spülung in andere Tanks umzupumpen. Die Hauptpum-
pen sind außer Betrieb, sodass mit Tauchpumpen gear- Inhalte:
beitet werden muss.
Q Orientierung im Grundriss des Bohrplatzes
Handlungsprodukte: Q Aufbau eines offenen Hydraulikkreislaufes
Q Berechnung des Volumenstromes, Leitungsdruckes
Q Auftragsanalyse und der Förderzeit
Q Arbeitsablaufplanung Q Zusammenstellung der Komponenten nach Lagerbe-
Q Material und Zeitplanung stand
Q Arbeitsprozess Q Verhalten der Spülung
Q Dokumentation des Arbeitsaufwandes Q Wirkung der Spülung auf die Umwelt
Q Arbeits- und Gesundheitsschutz
Q Anwendung Textverarbeitung und Präsentationstech-
Kompetenzen:
niken
Die Schülerinnen und Schüler
Q legen den Arbeitsablaufplan fest,
Schulische Umsetzung der Ausbildung 109

Beispiel einer Lernsituation für das Lernfeld 7 Inhalte:


(80 UStd.) Bedienen von Förder- und Transport-
systemen Q Orientierung im Grundriss des Bohrplatzes
Q Anschlagmittel, Seile, Kauschen
Lernsituation 7.4 (20 UStd.) Umsetzen eines Spülungs- Q Berechnung der Nutzlast, der Zugfestigkeit
tanks Q Bestimmen des Sicherheitsfaktors
Q Kontrolle der Komponenten auf Sicherheitsmängel,
Beschreibung der Lernsituation: z. B. gebrochene Drähte, lose Kauschen, Bolzensiche-
rungen
Szenario: Q Verhalten unter schwebenden Lasten
An einem Bohrplatz soll ein Spülungstank umgesetzt Q Arbeits- und Gesundheitsschutz
werden. Dieser wird zuvor ausgepumpt und gereinigt. Q Anwendung Textverarbeitung und Präsentationstech-
Die Schülerinnen und Schüler bekommen den Auftrag, niken
die geeigneten Anschlagmittel auszuwählen und bereit-
zustellen.

Handlungsprodukte:
Q Auftragsanalyse
Q Arbeitsablaufplanung
Q Arbeitssicherheit
Q Material und Zeitplanung
Q Arbeitsprozess
Q Dokumentation des Arbeitsaufwandes

Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler
Q legen den Arbeitsablaufplan fest,
Q teilen die Arbeitsschritte im Team auf,
Q berechnen die zu bewegenden Lasten,
Q legen die geeigneten Anschlagmittel fest und kontrol-
lieren sie auf ihre Sicherheit und Einsatzbereitschaft,
Q führen die Anschlagarbeiten durch,
Q kontrollieren und sichern die Umsetzbewegungen
des Tanks,
Q bewerten ihre Arbeit nach wirtschaftlichen Gesichts-
punkten,
Q entwickeln Lösungen zur effizienteren Durchführung
solcher Aufträge,
Q dokumentieren ihre Auftragsdurchführung und prä-
sentieren Lösungen zur Rationalisierung.
Prüfungen
112 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

1. Anforderungen an Prüfungen neuer Ausbildungsberufe

Ideen selbstständig zu bewältigen, die gefundenen Lö-


„Die in dieser Verordnung genannten Fertigkeiten, sungen zu bewerten und die eigene Handlungsfähigkeit
Kenntnisse und Fähigkeiten sollen so vermittelt wer- weiterzuentwickeln.
den, dass die Auszubildenden zur Ausübung einer qua-
lifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne von § 1 Ab- Vorbereitung auf die Prüfung
satz 3 des Berufsbildungsgesetzes befähigt werden, die
insbesondere selbstständiges Planen, Durchführen und Ein didaktisch und methodisch sinnvoller Weg, die Aus-
Kontrollieren einschließt. Diese Befähigung ist auch in zubildenden auf die Prüfung vorzubereiten, ist, sie von
Prüfungen nach den §§ 6, 7 und 9 nachzuweisen.“ Beginn ihrer Ausbildung an mit dem gesamten Spekt-
rum der Anforderungen und Problemstellungen, die der
§ 4 Abs. 1 der VO über die Berufsausbildung zum Berg- Beruf des Bergbautechnologen / der Bergbautechnologin
bautechnologen / zur Bergbautechnologin mit sich bringt, vertraut zu machen und die Auszubil-
denden in vollständige berufliche Handlungen einzu-
Handlungsorientierung in der Ausbildung bedeutet, beziehen. Diese Handlungen setzen sich aus folgenden
sich an praxisgerechten Aufgaben und berufstypischen Elementen zusammen:
Arbeitsprozessen zu orientieren. Die Auszubildenden Q die Ausgangssituation erkennen
erhalten damit eine aktive Rolle für ihr eigenes Lernen. Q Ziel setzen / Zielsetzung erkennen
Die zu erwerbenden Handlungsmuster werden den Q Arbeitsschritte bestimmen (Handlungsplan erstellen)
Auszubildenden nicht mehr wie früher „mundgerecht“ Q Handlungsplan ausführen
präsentiert; vielmehr sollen die Auszubildenden dazu Q Ergebnisse kontrollieren und bewerten
angeleitet werden, sich diese in der aktiven Auseinan-
dersetzung mit der beruflichen Umwelt eigenverant- Damit wird den Auszubildenden auch ihre eigene Ver-
wortlich zu erschließen. antwortung für ihr Lernen in Ausbildungsbetrieb und
Berufsschule, für ihren Ausbildungserfolg und berufli-
Wenn die Auszubildenden im Verlauf ihrer Ausbildung chen Werdegang deutlich gemacht. Eigenes Engagement
zum selbstständigen Planen, Durchführen und Kont- in der Ausbildung fördert die Handlungskompetenz der
rollieren komplexer Arbeitsaufgaben befähigt werden, Auszubildenden enorm.
liegt es nahe, auch den Nachweis dieser Qualifikationen
an realitätsnahen Aufgabenstellungen in Prüfungen zu
entwickeln. Das nach alten Ausbildungsverordnungen
praktizierte Abfragen von isoliertem Faktenwissen in
Bezug auf Fertigkeiten und Kenntnisse, welches le-
diglich in Prüfungen zum Tragen kam, wird durch die
neuen, handlungsorientierten Prüfungsanforderungen
abgelöst.

Die Ergebnisse moderner beruflicher Prüfungen nach


Maßgabe neu gestalteter Ausbildungsverordnungen
sollen die individuelle Berufseingangsqualifizierung
dokumentieren und zugleich Auskunft darüber geben,
welche berufliche Handlungskompetenz die Prüfungs-
teilnehmer derzeit aufweisen und auf welche Entwick-
lungen diese aktuellen Leistungen zukünftig schließen
lassen. Die Entwicklung und Förderung von Handlungs-
kompetenz in der Berufsausbildung bedeutet die Fähig-
keit und Bereitschaft, berufliche Anforderungen auf der
Basis von Wissen und Erfahrung sowie durch eigene
Prüfungen 113

2. Die gestreckte Abschlussprüfung

Mit der Verordnung zum Bergbautechnologen / zur Berg-


bautechnologin wurde für diesen Beruf eine neue Struk-
tur der Prüfung eingeführt – die gestreckte Abschluss-
prüfung.

Das bedeutet:

Anstelle des „klassischen“ Modells von Zwischen- und


Abschlussprüfung findet bei dieser Prüfungsart nur noch
die Abschlussprüfung statt.
Q Diese setzt sich dann allerdings aus zwei Teilen zu-
sammen, die zeitlich voneinander getrennt abgeprüft
werden.
Q Qualifikationen, die bereits in Teil 1 der Abschluss-
prüfung Gegenstand waren, dürfen in Teil 2 nur ge-
prüft werden, wenn sie zur Feststellung der Berufs-
befähigung notwendig sind.
Q Beide Prüfungsteile fließen dabei in einem in der Ver-
ordnung festgelegten Verhältnis in die Bewertung ein
und bilden das Gesamtergebnis der Prüfung.
Q Teil 1 der Prüfung kann nicht eigenständig wieder-
holt werden. Ein schlechtes Ergebnis in Teil 1 muss
durch ein entsprechend gutes Ergebnis in Teil 2 aus-
geglichen werden, um die Prüfung zu bestehen. Ein
schlechtes Ergebnis in Teil 1 gefährdet somit das Be-
stehen der gesamten Prüfung.

Für die Bergbautechnologen und Bergbau-


technologinnen heißt das konkret:

Teil 1 der Abschlussprüfung soll zum Ende des zweiten


Ausbildungsjahres stattfinden. Prüfungsgegenstand sind
dabei die Ausbildungsinhalte der ersten 18 Monate.

Teil 2 der Abschlussprüfung erfolgt zum Ende der Aus-


bildungszeit und umfasst die Ausbildungsinhalte der ge-
samten Ausbildung, sofern sie nicht schon Prüfungsge-
genstand in Teil 1 waren.

In das Gesamtergebnis fließt Teil 1 der Abschlussprüfung


mit 30 Prozent ein; Teil 2 wird mit 70 Prozent gewichtet.
114 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Im Einzelnen sind folgende Prüfungsleistungen nachzuweisen:

Abschlussprüfung Bergbautechnologe / Bergbautechnologin – Fachrichtung Tiefbautechnik

Teil 1 Teil 2

Gewichtung 40 %

20 % 20 %
10 % 10 %

Prüfungsbereich Montagetechnik Lagerstätte Bergbaulogistik Bergbautechnik Wiso

bis zu zwei Arbeits- eine Arbeitsprobe zwei Arbeitsproben


Aufgabenstellung proben mit situativem schriftliche Aufgaben mit situativem mit situativem Fach- schriftliche Aufgaben
Fachgespräch Fachgespräch gespräch

plus schriftliche plus schriftliche plus schriftliche


Aufgaben Aufgaben Aufgaben

Dauer 4 Stunden 2 Stunden 4 Stunden 5 ½ Stunden 1 Stunde

Abschlussprüfung Bergbautechnologe / Bergbautechnologin – Fachrichtung Tiefbohrtechnik

Teil 1 Teil 2

Gewichtung 40 %

20 % 20 %
10 % 10 %

Prüfungsbereich Montagetechnik Lagerstätte Bergbaulogistik Bohrtechnik Wiso

bis zu zwei Arbeits- eine Arbeitsprobe betrieblicher Auftrag


proben mit situativem schriftliche Aufgaben mit situativem und auftragsbezo- schriftliche Aufgaben
Aufgabenstellung Fachgespräch Fachgespräch genes Fachgespräch

plus schriftliche plus schriftliche


Aufgaben Aufgaben

Dauer 4 Stunden 2 Stunden 4 Stunden 16 ½ Stunden 1 Stunde


Prüfungen 115

3. Teil 1 der Abschlussprüfung

Prüfungsbereich Prüfungsbereich
Montagetechnik Lagerstätte

Der Prüfling soll nachweisen, dass er Der Prüfling soll nachweisen, dass er

a) technische Unterlagen anwenden, a) geologische und gebirgsmechanische


b) Arbeitsabläufe planen und abstimmen, Gegebenheiten beschreiben,
c) Betriebsmittel und Werkzeuge auswählen und einsetzen, b) Verfahren zur Lagerstättenerschließung
d) Montageaufträge unter Beachtung von Arbeits-, Gesundheits- und unterscheiden,
Umweltschutz ausführen, c) Betriebsmittel zur Hohlraumerstellung aus-
e) montierte Baugruppen auf Funktionsfähigkeit überprüfen, wählen und deren Auswahl begründen,
f) Prüfverfahren anwenden, d) Unterlagen für die Infrastruktur auswerten
und
g) Ergebnisse dokumentieren und
e) Massen-, Druck-, Flächen- und Volumen-
h) Kommunikationsformen und -regeln anwenden kann.
berechnungen durchführen kann.

insgesamt 4 Stunden

bis zu zwei Arbeitsproben durch- eine ganzheitliche Aufgabe schriftlich bear-


führen und hierüber ein situatives schriftliche Aufgaben bearbeiten beiten und Ergebnisse in praxisüblicher Form
Fachgespräch führen dokumentieren

3 Stunden einschließlich
60 Minuten 120 Minuten
10 Minuten situatives Fachgespräch
116 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

4. Teil 2 der Abschlussprüfung in der Fachrichtung


Tiefbautechnik

Prüfungsbereich
Prüfungsbereich Prüfungsbereich
Wirtschafts- und
Bergbaulogistik Bergbautechnik
Sozialkunde

Der Prüfling soll nachweisen, dass er

a) bergbaulogistische Aufträge planen und durchführen,


b) technische und organisatorische Schnittstellen festlegen,
c) technische Unterlagen anwenden,
d) Transport- und Fördermittel auswählen und einsetzen,
e) Fahrung unter Berücksichtigung der Arbeitssicherheit gestalten und durchführen und
f) bei bergbaulogistischen Prozessen Gefährdungen analysieren, dokumentieren und Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum Umwelt- und
Gesundheitsschutz ergreifen kann.

insgesamt 4 Stunden

eine Arbeitsprobe durchführen und hierüber


schriftliche Aufgaben bearbeiten
ein situatives Fachgespräch führen

3 Stunden einschließlich
60 Minuten
höchstens 10 Minuten situatives Fachgespräch
Prüfungen 117

Prüfungsbereich
Prüfungsbereich Prüfungsbereich
Wirtschafts- und
Bergbaulogistik Bergbautechnik
Sozialkunde

Der Prüfling soll nachweisen, dass er

a) Aufträge planen und abstimmen,


b) technische und organisatorische Schnittstellen festlegen,
c) technische Unterlagen anwenden,
d) Grubenbaue unter Berücksichtigung sicherheitlicher Anforderungen herstellen, unterhalten und verwahren,
e) Rohstoffe gewinnen,
f) Grubenbaue bewettern und klimatisieren sowie
g) Arbeitsergebnisse kontrollieren und bewerten kann.

insgesamt 5½ Stunden

zwei Arbeitsproben durchführen und hierüber


schriftliche Aufgaben bearbeiten
je ein situatives Fachgespräch führen

4 Stunden einschließlich
90 Minuten
höchstens je 10 Minuten situative Fachgespräche

Prüfungsbereich
Prüfungsbereich Prüfungsbereich
Wirtschafts- und
Bergbaulogistik Bergbautechnik
Sozialkunde

Der Prüfling soll nachweisen, dass er allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt darstellen
und beurteilen kann.

Lösen von fallorientierten schriftlichen Aufgaben

60 Minuten
118 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

5. Teil 2 der Abschlussprüfung in der Fachrichtung


Tiefbohrtechnik

Prüfungsbereich
Prüfungsbereich Prüfungsbereich
Wirtschafts- und
Bergbaulogistik Bohrtechnik
Sozialkunde

Der Prüfling soll nachweisen, dass er

a) Transportaufträge planen und durchführen,


b) technische und organisatorische Schnittstellen festlegen,
c) technische Unterlagen auswerten und anwenden,
d) zu transportierende Bauteile unterscheiden, deren technischen Zustand, Transportmaße und Gewichte bestimmen,
e) Anschlagmittel auswählen sowie
f) bei logistischen Prozessen Gefährdungen analysieren, dokumentieren und Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz
ergreifen kann.

insgesamt 4 Stunden

eine Arbeitsprobe durchführen und hierüber


schriftliche Aufgaben bearbeiten
ein situatives Fachgespräch führen

3 Stunden einschließlich
60 Minuten
höchstens 10 Minuten situatives Fachgespräch
Prüfungen 119

Prüfungsbereich
Prüfungsbereich Prüfungsbereich
Wirtschafts- und
Bergbaulogistik Bohrtechnik
Sozialkunde

Der Prüfling soll nachweisen, dass er

a) bohrtechnische Prozesse analysieren, bewerten und unter Berücksichtigung geologischer, technischer, wirtschaftlicher, rechtlicher
und ökologischer Bedingungen durchführen,
b) bohrtechnische Prozesse dokumentieren,
c) Störungen im Bohrprozess analysieren und Maßnahmen zur Störungsbeseitigung einleiten kann.

Einen betrieblichen Auftrag durchführen und mit praxisbezogenen Unterlagen dokumentieren


sowie darüber ein auftragsbezogenes Fachgespräch führen.

Vor Durchführung des Auftrags ist dem Prüfungsausschuss die Aufgabenstellung einschließlich
des geplanten Bearbeitungszeitraums zur Genehmigung vorzulegen.

Durchführung des betrieblichen Auftrags auftragsbezogenes Fachgespräch:


einschließlich Dokumentation: 16 Stunden 30 Minuten

Prüfungsbereich
Prüfungsbereich Prüfungsbereich
Wirtschafts- und
Bergbaulogistik Bohrtechnik
Sozialkunde

Der Prüfling soll nachweisen, dass er allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt darstellen
und beurteilen kann.

Lösen von fallorientierten schriftlichen Aufgaben

60 Minuten
120 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Definition der Prüfungsinstrumente

Arbeitsprobe
Der Prüfling erhält die Aufgabe, eine berufstypische Ar-
beit durchzuführen. Der Prüfungsausschuss bewertet die
Arbeits- / Vorgehensweise und das Arbeitsergebnis. Die
Durchführung der Arbeitsprobe erfolgt in Anwesenheit
des Prüfungsausschusses.

Situatives Fachgespräch
Das situative Fachgespräch hat keine gesonderten eige-
nen Prüfungsanforderungen, sondern bezieht sich auf
dieselben Prüfungsanforderungen wie die Arbeitsprobe.

Es findet während der Aufgabendurchführung statt.

Betrieblicher Auftrag
Der betriebliche Auftrag besteht aus einer im Ausbil-
dungsbetrieb anfallenden berufstypischen Arbeit. Er
wird vom Betrieb vorgeschlagen und muss vom Prü-
fungsausschuss genehmigt werden. Durchgeführt wird
der betriebliche Auftrag im Betrieb.

Bewertet werden die prozessrelevanten Kompetenzen


und Arbeits- und Vorgehensweisen. Grundlage der Be-
wertung in der Prüfung Bergbautechnologe / Bergbau-
technologin ist das auftragsbezogene Fachgespräch auf
der Grundlage der Dokumentation.

Auftragsbezogenes Fachgespräch
Das auftragsbezogene Fachgespräch hat keine geson-
derten eigenen Prüfungsanforderungen, sondern bezieht
sich auf dieselben Prüfungsanforderungen wie der be-
triebliche Auftrag.

Es erfolgt nach der Durchführung des betrieblichen Auf-


trags.

Schriftliche Aufgaben
Der Prüfling bearbeitet schriftlich berufstypische Aufga-
ben. Dabei entstehen Ergebnisse wie z. B. Lösungen zu
einzelnen Fragen, Stücklisten oder Bedienungsanleitun-
gen. Bewertet werden die fachliche Richtigkeit der Lö-
sungen sowie das Verständnis für fachliche Zusammen-
hänge. Zusätzlich kann auch die Beachtung formaler As-
pekte wie Gliederung, Aufbau und Stil bewertet werden.
Prüfungen 121

6. Beispiele zur Prüfungsdurchführung

Beispiel Abschlussprüfung Teil 2 – Bergbautechnik


(nicht für den Prüfling)
Handlungs-
Aufgabenstellung Unterlagen Zeit
schritte Erläuterungen und Hinweise
(min)
Vorbereitung Aufgabe: Aufgabenblatt Q Prüfungsprotokoll ausfüllen
1. Arbeitsprobe Bohren (Anlage 1) Q Prüfungsablauf erklären
2. Arbeitsprobe Ausbauen Q Aufgabenstellung lesen lassen
Q Fragen beantworten
Schriftlicher Teil
1. Analyse a) Betriebsablauf konventioneller Arbeitsblatt (Anlage 2) a) Reihenfolge der Arbeitsvorgänge zuordnen 15
Streckenvortrieb
b) Anordnung und Wirkung einer Arbeitsblatt (Anlage 3) b) Wirkung einer Sprengladung beschreiben
Sprengladung
c) Funktionselemente des Bohr- Arbeitsblatt (Anlage 4) c) das abgebildete Bohrgezähe benennen
gezähes
2. Information Ermitteln Sie anhand der Unterla- Q Leitsprengbild a) Bohren z. B.: 15
gen die für die Durchführung der Q Ausbautafel Q Abschlaglänge feststellen
Arbeiten notwendigen Kenndaten. Q Zeichnung der Ar- Q Schwenkmaß berechnen
beitsbühne Q Bohrlochansatzpunkte und -anzahl ermitteln
Q Betriebsmittel- Q Grundriss des Keileinbruches skizzieren
einsatzplan b) Ausbauen z. B.:
Q lichten Streckenquerschnitt berechnen
Q Bühnenmaße ermitteln
Q Streckenneigung, Überlappungsmaß,
Q Bauabstand und Drehmoment ermitteln
3. Planung Füllen Sie die beiliegenden Pla- Q Anweisung Musterbeispiel Planungsbogen: 60
nungsbogen aus für die Arbeits- Planungsbogen einen Bogenausbau stellen (Anlage 6)
vorgänge: (Anlage 5)
Q Einbruch bohren (Steckwand) Q 4 Planungsbogen-
Q Bohrgezähe aufrüsten und ein vordrucke
Bohrloch im Gestein erstellen
Q Arbeitsbühne errichten
Q einen Bogenausbau stellen

Praktischer Teil
1. Entscheidung Absprache mit dem Prüfer über Q Prüfer legt die Reihenfolge der Arbeiten fest
die Reihenfolge der Arbeiten und Q Prüfer bestimmt die Anzahl der Helfer für
die Anzahl der Helfer bestimmte Arbeitsteilvorgänge
2. Durchführung Arbeiten Sie selbstständig / eigen- Q Leitsprengbild Q gesamten Einbruch bohren (Steckwand) 45*
ständig. Q Ausbautafel Q Bohrgezähe aufrüsten und ein Bohrloch im 30*
Arbeiten Sie mit den Helfern im Q Zeichnung der Ar- Gestein erstellen 60*
Team und übernehmen Sie die beitsbühne Q eine Arbeitsbühne errichten 105*
Verantwortung für die Arbeitsaus- Q einen Bogenausbau stellen
führungen.
122 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Beispiel Abschlussprüfung Teil 2 – Bergbautechnik

(nicht für den Prüfling)


Handlungs-
Aufgabenstellung Unterlagen Zeit
schritte Erläuterungen und Hinweise
(min)

3. Kontrolle und Nach Fertigstellung der jeweiligen Protokollvordruck Musterbeispiel Ergebnisprotokoll:


Dokumentation Arbeitsprobe kontrollieren Sie Ihre Q Bohren 2. Arbeitsprobe Ausbauarbeit (Anlage 7)
Arbeitsergebnisse und füllen das Q Ausbauen
Ergebnisprotokoll aus.

4. Situatives Bei jeder Arbeitsprobe wird ein Prüfer stellen Fragen, z. B.


Fachgespräch Prüfer Ihre Arbeit unterbrechen Q zum Stand der Arbeiten
und mit Ihnen ein Fachgespräch Q zur weiteren Vorgehensweise
in Bezug zur Durchführung der Q nach der fachlichen Begründung zu den
praktischen Arbeiten führen. qualitativen Ausführungen
Q zum Material- und Betriebsmitteleinsatz

Bewertung

z. B.: schriftlicher Teil 20 % Musterbeispiel Bewertungskriterien:


Durchführungen 60 % Bogenausbau stellen (Anlage 8)
Dokumentationen 5%
Fachgespräche 15 %

* Zeiten gelten für den gesamten praktischen Teil

Anlage 1 – Aufgabenblatt

Gesamtzeit 5½ Stunden davon 1½ Stunden schriftliche Aufgaben und 4 Stunden für 2 Arbeitsproben einschließlich je 10 Minuten situa-
tives Fachgespräch

Aufgabe: In einem konventionellen Flözstreckenvortrieb sind Bohr- und Ausbauarbeiten zu planen, durchzuführen, zu kontrollieren und die
Arbeitsergebnisse zu dokumentieren.

1. Arbeitsprobe Bohren
Bohren Sie nach vorliegendem Leitsprengbild den Einbruch ab (mit Ladestöcken an der Steckwand) und bohren Sie mit einem Nassbohrham-
mer ein Sprengbohrloch in Schulterhöhe im Gestein.

2. Arbeitsprobe Ausbauen
Errichten Sie vor Ort eine Arbeitsbühne (Trägerbühne mit Kettenaufhängungen) und stellen Sie entsprechend der Ausbautafel einen viertei-
ligen Bogenausbau.
Prüfungen 123

Anlage 2

1 a) Aufgabenanalyse Betriebsablauf konventioneller Streckenvortrieb

Für den Betriebsablauf in einem Flözstreckenvortrieb sind die erforderlichen


Arbeitsvorgänge in den Positionen 1–15 ungeordnet angegeben.
Ordnen Sie in der Tabelle durch Ankreuzen die Arbeitsvorgänge den Arbeitsschritten zu.
Das Ort ist für die Sprengarbeit hergerichtet. Der Sprengbeauftragte ist vor Ort.

Arbeitsschritte
Position Arbeitsvorgänge
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15

1 Arbeitsbühne vorfahren

2 Bereißen

3 Bohren im Nebengestein

4 Einbruch bohren

5 Fahrung

6 Firstsegmente auflegen

7 Firstsegmente ausrichten

8 Hinterfüllung einbringen

9 Laden des Haufwerkes

10 Ortsbrustsicherung einbringen

11 Sprengarbeit

12 Stoßsegmente stellen

13 Stoßsicherungen einbringen

14 Verzugmatten auflegen

15 Vorpfändschienen vorbauen

Datum Name, Vorname Betrieb Prüfungsnummer


124 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Anlage 3

1 b) Aufgabenanalyse Anordnung und Wirkung einer Sprengladung

Beschreiben Sie die Abbildung anhand der Nummern


mit Begriffen oder Erklärungen.

Position Arbeitsvorgänge Position Arbeitsvorgänge

1 5

2 6

3 7

4 8

Datum Name, Vorname Betrieb Prüfungsnummer


Prüfungen 125

Anlage 4

1 c) Aufgabenanalyse Funktionselemente des Bohrgezähes

Bohrgezähe
Benennen Sie die Funktionselemente des Bohrgezähes

Position Funktionselement

Datum Name, Vorname Betrieb Prüfungsnummer


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Anlage 5

Anweisungen für den Planungsbogen

Spalte Bezeichnung Inhalte / Anweisungen

1 Arbeitsschritte Tragen Sie die Arbeitsschritte in der Reihenfolge ein, wie Sie in der Praxis vorgehen würden.

2 Arbeitsschutz Für die Kriterien Arbeitsschutz und Umweltschutz tragen Sie für die entsprechenden Arbeitsschritte
Umweltschutz die Gefährdungen, die auftreten können, und die vorbeugenden Maßnahmen, die Sie dafür ein-
setzen wollen, ein.

3 Material Tragen Sie die Materialien, die Sie bei den einzelnen Arbeitsschritten benötigen, ein.

4 Werkzeuge Tragen Sie die Werkzeuge und Hilfsmittel, die Sie bei den einzelnen Arbeitsschritten benötigen, ein.
Hilfsmittel

5 Helfer Geben Sie für die einzelnen Arbeitsschritte, bei denen Sie Unterstützung benötigen, die not-
wendige Anzahl der Helfer an.

Zum Schluss schätzen Sie Ihre Ausführungszeit.


Prüfungen 127

Anlage 6
Muster – Arbeitsplanungsbogen Arbeitsprobe 2 Arbeitsvorgang: Einen vierteiligen Bogenausbau stellen

Arbeitsschutz und Umweltschutz


Werkzeuge und
Nr. Arbeitsschritte vorbeugende Material Helfer
mögliche Gefährdungen Hilfsmittel
Maßnahmen
1 Ausbautafel lesen und die Ausbautafel
Richtungspunkte kontrollieren
2 Einbauteile, Werkzeuge und Hilfsmittel Herunterfallen des Deckels Deckel arretieren Gezähekiste
zusammenstellen und überprüfen der Gezähekiste
3 Bereißen Steinfall Abstand halten, Bereißstange
auf sicheren Stand achten,
Handschuhe tragen
Staubentwicklung Schutzbrille tragen
4 Vorpfändschienen vorbauen, Quetschgefahr Handschuhe tragen, Hartholzplatten, Handhammer, 2
einrichten und verkeilen auf Kommando arbeiten Holzkeile Ringschlüssel
5 Ortsbrustsicherung einbringen Quetschgefahr Handschuhe tragen Ortsbrustsicherungs- 2
Staubflug Schutzbrille tragen gestell
6 Überlappung an den Firstsegmenten 2 Firstsegmente Kreide, Gliedermaß-
anzeichnen stab
7 Schlagschrauber in Betrieb nehmen Schlauchhaltung auf andere Mitarbeiter Schlagschrauber, Öl
beim Ausblasen achten Druckluftschlauch,
Öl verschütten Einfüllstutzen benutzen Handhammer
falsche Drehrichtung Probelauf
8 Firstsegmente auflegen und mit Quetschgefahr Handschuhe tragen 2 Ausbauschlösser Schlagschrauber 3
Ausbauschlössern verschrauben Staubentwicklung Schutzbrille tragen
Lärm durch Schlagschrauber Gehörschutz tragen
9 Firstsegmente nach Auffahrungs- Abrutschen der Sicherungsklauen anbringen 2 Sicherungsklauen Ringschlüssel 2
richtung ausrichten Firstsegmente Helfer einweisen
10 Firstsegmente in Waage und Abrutschen der Helfer einweisen Wasserwaage, 2
nach Winkel ausrichten Firstsegmente Schnur,
Gliedermaßstab
11 Abstandeisen anbringen, ausrichten Staubflug Schutzbrille tragen 4 Abstandeisen Ringschlüssel, 1
und fest verschrauben Finger klemmen Handschuhe tragen Handhammer
12 Verzugmatten im Firstbereich auflegen Schnittverletzungen Handschuhe tragen 8 Verzugmatten
Staubflug Schutzbrille tragen
13 Überlappungen an Stoßsegmenten 2 Stoßsegmente Kreide, Gliedermaß-
anzeichnen stab
14 Stoßsicherungen einbauen Stein- und Kohlenfall Verzugmatten einhängen 12 Verzugmatten, Ringschlüssel, 1
Handschuhe tragen 2 Stoßsicherungs- Handhammer
Staubflug Schutzbrille tragen nägel
15 Stoßsegmente stellen und mit Aus- Quetschgefahr Handschuhe tragen 4 Ausbauschlösser Schlagschrauber 2
bauschlössern an den Firstsegmenten Staubentwicklung Schutzbrille tragen
verschrauben Lärm durch Schlagschrauber Gehörschutz tragen
16 Abstandeisen anbringen, ausrichten Staubflug Schutzbrille tragen 4 Abstandeisen Ringschlüssel, 1
und fest verschrauben Finger klemmen Handschuhe tragen Handhammer
17 Ausbauschlösser mit Drehmoment- Abrutschen des Nuss ganz aufsetzen, Drehmoment-
schlüssel nachziehen Drehmomentschlüssels sicheren Stand wählen schlüssel mit Nuß
18 Arbeitsplatz aufräumen Stolpergefahr Werkzeuge und Hilfsmittel Gezähekiste
einräumen
Geschätzte Ausführungszeit: 90 Minuten
Datum Name, Vorname Betrieb Prüfungsnummer
128 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Anlage 7
Praktischer Teil Ergebnisprotokoll 2. Arbeitsprobe: Ausbauen
Datum, Name und Vorname Betriebspunkt Prüfungsnummer
Ergebnis Arbeitsergebnisse
Nr. Kontrollpunkte
i. O. nicht i. O. Bemerkungen
Arbeitsbühne errichtet
1 Betriebs- und Arbeitsmittel
2 Anschlagpunkte der Trägerklauen
3 Höhe der Bühne
4 Aufhängeketten verspannt
5 Träger in Waage
6 Absturzsicherung
7 Bühnenbelag (Bohlen) vollständig
und unbeschädigt
8 Bühnenfahrte gesichert und zusätzliche
Fahrte vorhanden
9 Bühnenträgerenden entschärft
10 Arbeitsplatzbeleuchtung
Bogenausbau gestellt
1 Betriebs- und Arbeitsmittel
2 Firste, Ortsbrust und Stöße berissen
3 Vorpfändschienen befestigt und verkeilt
4 Ortsbrust- und Stoßsicherung eingebracht
5 Verzugmatten im Firstbereich aufgelegt
6 Firstsegmente in Waage und Winkel
ausgerichtet
7 Ausbau in Richtung gestellt
8 Überlappungslänge der Ausbausegmente
9 Ausbauschlösser gleichmäßig angezogen
10 Ausbau druck- und zugfest verbolzt
11 Abstandeisen ausgerichtet
12 Ausbauschlösser mit erforderlichem
Drehmoment nachgezogen

Hinweise für die Revierakte:


Stand der Arbeiten
Was muß nachgearbeitet werden?

Besonderheiten
(z. B. Materialbestellungen, Probleme,
Störungen, Verbesserungsvorschläge)

Datum, Unterschrift Kenntnis genommen Schichtsteiger Rev.Steiger


Prüfungen 129

Anlage 8

Muster – Bewertungsbogen

Arbeitsprobe 2 Arbeitsvorgang: Einen vierteiligen Bogenausbau stellen

Kontrolle der Arbeits- / Vorgehensweise und der Arbeitsergebnisse bei der Durchführung

Punkte
Nr. Bewertungskriterien
10–9–7–5–3–0

1 Ausbautafel lesen

Einbauteile, Hilfsmittel und Werkzeuge zusammenstellen und auf ordnungsgemäßen Zustand


2
überprüfen

3 Firste, Ortsbrust und Stöße vollständig bereißen

4 Vorpfändschienen vorbauen, befestigen und verkeilen

5 Ortsbrustsicherung einbringen und befestigen

6 Alle Überlappungen nach Ausbautafel anzeichnen und Maße einhalten

7 Firstsegmente fachgerecht auflegen

8 Firste mit ausreichenden Verzugmatten sichern

9 Richtung kontrollieren und den Ausbau in Richtung bringen

10 Ausbau in Waage und Winkel einrichten

11 Stoßsegmente fachgerecht stellen

12 Ausbauschlösser gleichmäßig diagonal anziehen

13 Abstandeisen ausrichten und zug- und druckfest befestigen

14 Alle Ausbauschlösser mit dem erforderlichen Drehmoment nachziehen

15 Kriterien des Arbeitsschutzes und des Umweltschutzes einhalten

16 Nach eindeutigen und verständlichen Kommandos arbeiten

17 Mit den Helfern teamgerecht zusammenarbeiten

18 Allgemeiner Eindruck (Arbeitstechnik, Arbeitsablauf, Selbstständigkeit)

Summe:
Ergebnis =
Summe der Punkte: 1,8
130 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Beispielhafte Aufgaben zum Prüfungsbereich Lagerstätte

Eine vom Querschlag SO 24 ausgehende Grundstrecke soll verlängert werden.


Anhand der Abbildungen sollen Aufgaben zu den geologischen und gebirgsmechanischen Gegebenheiten sowie zur Auswahl der Betriebs-
mittel zur Hohlraumerstellung gelöst und Berechnungen durchgeführt werden.

Abb. 1

Abb. 2
Prüfungen 131

Abb. 3
Die Abbildung 1 zeigt den vereinfachten Querschnittriss einer Falte. Ermitteln Sie folgende Größen des Flözes C:
A1
Einfallen des nördlichen Muldenflügels:
Einfallen des südlichen Muldenflügels:
Einfallen des nördlichen Sattelflügels:
Einfallen des südlichen Muldenflügels:
Niveau des Muldentiefsten:
Niveau des Sattelhöchsten:
Zeichnen Sie den Sohlenriss durch den Querschlag SO 24 (-1025 m) im Maßstab 1:2000, wobei die Flöze und Grundstrecken rechtwinklig zum
A2 Querschlag streichen sollen. Tragen Sie das Einfallen der Flöze ein.

In der Darstellung sind Grundstrecken und Querschläge abgebildet.


A3 Beschreiben Sie anhand dieser Strecken den Unterschied zwischen Ausrichtung und Vorrichtung.

In der Abbildung 2 ist eine Störung des Flözes C dargestellt.


A4 Geben Sie an, um was für eine Störung es sich handelt, und beschreiben Sie die Entstehung dieser Störung.

Zeichnen Sie in die Abbildung 2 das Störungsdreieck ein, kennzeichnen Sie die Seiten mit s, w und t und ermitteln Sie mithilfe des angegebenen
A5 Maßstabes die Werte.

Beschreiben Sie die in der Abildung 3 mit A bis E gekennzeichneten Betriebsmittel und benennen Sie das Verfahren, welches zum Auffahren der
A6 Strecke angewendet wird.

Geben Sie für den abgebildeten Streckenausbau die Ausbauform, die Ausbauart und den Ausbauwerkstoff an.
A7
Beschreiben Sie die Hauptarbeitsvorgänge beim Auffahren dieser Strecke.
A8
Benennen Sie ein anderes Verfahren zum Auffahren einer Strecke und geben Sie Gründe für die Wahl dieses Verfahrens an.
A9
Berechnen Sie für die dargestellte Strecke den Wetterquerschnitt (in m2), wenn die Streckeneinbauten rund 35 % des Ausbruchsquerschnitts betra-
A10 gen. Die Sohlenbreite beträgt 6,0 m und die Streckenhöhe 4,5 m.

Berechnen Sie für eine mittlere Abschlaglänge von 2,8 m und einer Dichte von 1,3 t / m3 die Masse, die bei einem Abschlag anfällt.
A11
Berechnen Sie den Bodendruck (in MPa), den das Betriebsmittel E bei einer Masse von 1,5 t ausübt, wenn die Auflagefläche des Raupenfahrwerkes
A12 1,4 m2 beträgt.
132 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Fachrichtung Tiefbohrtechnik – Prüfungs- Anschluss bewertet, dem Prüfling wird das vorläufige
bereich Bohrtechnik Prüfungsergebnis mitgeteilt.

Durchführung des betrieblichen Auftrags


Da der betriebliche Auftrag im Ausbildungsbetrieb oder
Der betriebliche Auftrag ist eine unmittelbar aus dem beim Kunden durchgeführt wird und die prozessrele-
betrieblichen Arbeitsgeschehen gewählte Aufgabenstel- vanten Kompetenzen, Arbeitsergebnisse und/oder Ar-
lung. In den folgenden Schritten werden Vorgehensweise beits- / Vorgehensweisen bewertet werden, ist der Prü-
und Abläufe beschrieben: fungsausschuss während der Durchführung nicht dabei
1. Der Betrieb meldet den Prüfling zur Prüfung an. und sieht in der Regel auch kein hergestelltes Produkt.
2. Die zuständige Kammer informiert den Betrieb über
die zeitlichen Vorgaben zur Durchführung des be- Beantragen des betrieblichen Auftrags
trieblichen Auftrags.
3. Ausbildungsbetrieb und der oder die Auszubildende Zur Auswahl eines geeigneten betrieblichen Auftrags
wählen einen betrieblichen Auftrag aus. Der Auftrag kann die folgende Beurteilungsmatrix helfen. Gleichzei-
muss den Anforderungen entsprechen, die in der tig ist sie für den Prüfungsausschuss ein Hilfsmittel zur
Ausbildungsverordnung festgelegt wurden. Der be- Genehmigung des Antrags.
triebliche Auftrag muss eine Aufgabe sein, die dem
originären Betriebszweck dient und auch zu erledi- Nachfolgend findet sich ein Beispiel, wie so ein Antrag
gen wäre, wenn keine Abschlussprüfung ansteht. Bei aufgebaut ist. Die zuständigen Kammern stellen diese
der Auswahl und Festlegung einer geeigneten Aufga- Anträge bei Bedarf zur Verfügung.
be kommt dem Ausbildungspersonal eine entschei-
dende Bedeutung zu. Nach der Durchführung des Auftrags reicht der Prüf-
4. Ausbildungsbetrieb und Auszubildende / r legen die- ling / Betrieb die praxisbezogenen Unterlagen bei der
sen Auftrag dem Prüfungsausschuss zur Genehmi- zuständigen Kammer ein. Der Prüfungsausschuss be-
gung vor. reitet sich auf der Grundlage dieser Dokumentation, der
5. Der Prüfungsausschuss prüft den betrieblichen Auf- Beurteilungsmatrix und des Protokollierbogens auf das
trag und gibt ihn zur Durchführung im Betrieb frei. auftragsbezogene Fachgespräch vor. Er definiert geeig-
Wenn der Auftrag nicht genehmigungsfähig ist, gibt nete Themen für das auftragsbezogene Fachgespräch
der Prüfungsausschuss Hinweise auf die entspre- zur Feststellung der prozessrelevanten Qualifikationen
chenden Mängel und dem Prüfling die Gelegenheit, und trägt sie in den Protokollierbogen ein (siehe Muster
den Antrag zu ändern. auf Seite 135). Auf einem Bewertungsbogen werden die
6. Nach der Genehmigung muss der betriebliche Auf- Punktergebnisse der einzelnen Phasen zusammengefasst
trag innerhalb des beantragten Zeitraums im Betrieb und gemäß dem Bewertungsschlüssel gewichtet.
durchgeführt und dokumentiert werden. Die Auf-
sicht übernimmt der / die Ausbilder / in oder eine von
ihm / ihr beauftragte Person.
7. Der Prüfungsausschuss bereitet sich auf der Grund-
lage der Dokumentation auf das auftragsbezogene
Fachgespräch vor. Die Dokumentation selbst wird
nicht bewertet, sie ist aber die Grundlage für das auf-
tragsbezogene Fachgespräch.
8. Der Prüfungsausschuss führt mit dem Prüfling das
auftragsbezogene Fachgespräch. Beurteilt werden
die in der Prüfungsanforderung der Ausbildungsver-
ordnung genannten Qualifikationen, die über Doku-
mentation und Fachgespräch erschlossen werden.
Das auftragsbezogene Fachgespräch wird sofort im
Prüfungen 133

Antrag auf Genehmigung des betrieblichen Auftrages

Berufsbezeichnung Abschlussprüfung Teil 2

Bergbautechnologe / Bergbautechnologin Sommer Winter 2012 / 2013

Antragsteller / -in (Prüfungsteilnehmer) Ausbildungsbetrieb

Name  Firma 
Vorname  
Anschrift  Anschrift 
PLZ  Ort  PLZ  Ort 
Tel-Nr. --- Fax-Nr. --- Tel-Nr. --- Fax-Nr. ---

E-Mail  E-Mail 

Bezeichnung des betrieblichen Auftrages:

Montage einer Bohrlochkopfsicherung einschließlich der Montageendprüfung


Beschreibung des betrieblichen Auftrages

Beschreiben Sie kurz und in verständlicher Form Ihren betrieblichen Auftrag. Beschreiben Sie dabei den Ausgangszustand, das Ziel der Arbeit, die Rahmen-
bedingungen (Arbeitsumfeld), die Aspekte der einzelnen Phasen und die wesentlichen Tätigkeiten, z. B. Errichtung, Instandhaltung, Änderung. Geben Sie die
voraussichtlich zu benötigende Zeit und die praxisbezogenen Unterlagen an, die voraussichtlich bei der Durchführung des Auftrages entstehen werden.

Rahmenbedingungen, Ausgangszustand, Ziel:

Nachdem die Standrohrtour eingebaut, im Kolonnenkopf abgefangen und zementiert wurde, ist eine BL-Kopfsicherung zu montieren. Die entspre-
chenden Elemente wurden angeliefert und sind zum Verbau vorzubereiten. Die komplette Kopfsicherung ist nach Typenprojekt zu montieren und auf
Funktionsfähigkeit zu überprüfen. Das Überprüfungsergebnis ist zu dokumentieren.

Planung: ca. 1½ Stunden

Der Arbeitsauftrag ist nach dem Ausführungsprojekt durchzuführen. Dazu sind die erforderlichen Arbeitsschritte, die benötigte Zeit, die Anzahl der
beteiligten Personen und die benötigten Hilfsmittel festzulegen und u. a. Montagehilfen, Lastanschlagmittel und Hebezeuge zu bestellen.
134 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Durchführung: ca. 12 Stunden

Q Prüfen der bereitgestellten Elemente der BL-Sicherung auf Verwendbarkeit


Q Vorbereitung der Elemente für den Verbau, Entkonservierung usw.
Q Herrichten des Montageplatzes
Q spezielle Einweisung in den Arbeitsschutz
Q Einweisung in die Montagefolge, Zuordnung der einzelnen Aufgaben
Q Ausführung der Montage
Q Dokumentation

Kontrolle: ca. 1½ Stunden

Zwischen- und Endkontrollen durchführen, betriebliche Qualitätsvorgaben einhalten, Dokumentation erstellen (Auftragsunterlagen, Begleitpapiere,
Mess- und Prüfergebnisse, Arbeitsergebnis …)

Antragsteller:

Ort Datum  Unterschrift

Einverständniserklärung des Ausbildungsbetriebes zur Durchführung des betrieblichen Auftrages:

Ort Datum 
Firmenstempel und rechtswirksame Unterschrift

Geplanter Durchführungszeitraum nach Ausbildungsverantwortlicher im

Genehmigung: Ausbildungsbetrieb:

von: Name  Vorname 


bis: Telefon 
E-Mail 
Datum 
*Wichtiger Hinweis! Unterschrift

Nur vom Prüfungsausschuss auszufüllen:

Der betriebliche Auftrag ist genehmigt genehmigt unter Vorbehalt abgelehnt


(Auflagen siehe Rückseite)

Ort Datum 
Unterschrift PA

Die praxisbezogenen betrieblichen Unterlagen einschließlich einer kurzen inhaltlichen Beschreibung (max. 3 Seiten) müssen bis 2 Tage
nach dem Durchführungszeitraum geheftet und in dreifacher Ausführung bei der zuständigen Kammer vorliegen.
Prüfungen 135

Beurteilungsmatrix für die Auswahl / Genehmigungdes „betrieblichen Auftrags“

Name des Prüflings: Firma: Prüflings-Nr. Datum:


Max Mustermann Hersteller XYZ

Teilaufgaben Auswahl Zeitplanung


Phase Aufgabe
Fortlaufende Nummer Teilaufgaben in Stunden
1. Arbeitsumfang und Auftragsziel analysieren
2. Informationen beschaffen (z. B. technische Unterlagen)
3. Informationen auswerten
4. spez. Anforderungen klären
Planung

Auftragsklärung und 5. Arbeitsschritte planen ca. 1½ Stunden


Auftragsplanung 6. Zeitplanung erstellen
7. Personalplanung erstellen Auswahl
mindestens
8. Hilfs- und Prüfmittel auswählen und beschaffen
7 von 10
9. Teilaufträge veranlassen
10. Werk-, Betriebs- und Hilfsstoffe auswählen und beschaffen
11. Dokumente zum angelieferten Material kontrollieren
12. angeliefertes Material augenscheinlich kontrollieren und für den Verbau
vorbereiten
13. Prüfplan nach Technologie erstellen, fachliche und zeitliche Folge festlegen,
Personen zuordnen
Vorbereitung und
14. Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen festlegen
Durchführung
eines Rohreinbaus 15. Prozessabläufe, Kenndaten und Sicherheitsvorschriften festlegen
oder 16. Baugruppen oder Komponenten vorbereiten
Planung des
17. Baugruppen oder Komponenten installieren und prüfen
Umbaus auf
18. Prozessdaten einstellen, Maschinen und Anlagen unter Berücksichtigung der
Durchführung

dem Platz
Sicherheitsbestimmungen in Betrieb nehmen
oder
Montage einer BL- 19. Maschinen und Anlagen überwachen, Arbeitsergebnisse überprüfen und ca. 13 Stunden
Kopfsicherung ein- dokumentieren
schließlich 20. Vorschriften und Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Ar- Auswahl
der Endprüfung beit sowie Unfallverhütungsvorschriften und Umweltschutzbestimmungen mindestens 10
oder einhalten
Montage / 21. Maschinenelemente verbinden und zu Baugruppen zusammenfügen
Teilmontage einer 22. Zusatzeinrichtungen montieren und Verschleißteile austauschen
Spülungseinheit
23. Störungen feststellen, Störungen beseitigen oder Beseitigung veranlassen,
Fehlerursachen analysieren
24. weitere auftragsspezifische Teilaufgaben:
__________________________________________________
__________________________________________________
25. betriebliche Qualitätsstandards einhalten
Qualitätssicherung
26. Pläne, Skizzen, Zeichnungen erstellen ca. 1½ Stunden
Kontrolle

und
Erstellen von 27. Arbeitszeit / Materialverbrauch dokumentieren
Auswahl
Dokumenten und Pro- 28. Prüfprotokolle ausfüllen und bewerten mindestens 4
duktionsdaten
29. Übergabebericht / Abnahmeprotokoll erstellen
Gesamtzeit: 16 Std.
136 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Grundsätze zur Durchführung des auftragsbezogenen Fachgesprächs


Unter Berücksichtigung der praxisbezogenen Unterlagen sollen durch das auftragsbezogene Fachgespräch die pro-
zessrelevanten Qualifikationen im Bezug zur Auftragsdurchführung bewertet werden.

Der Prüfling soll die fachbezogenen Probleme und deren Lösungen bei der Durchführung der Arbeitsaufgabe aufzei-
gen, seine Vorgehensweise bei der Durchführung begründen und die für die Arbeitsaufgabe wesentlichen fachlichen
Hintergründe erläutern.

Es empfiehlt sich die Erstellung eines Protokollier- und Bewertungsbogen nach dem Muster „Protokollier- und Bewer-
tungsbogen für den betrieblichen Auftrag“.

Vorbereitung und Durchführung des auftragsbezogenen Fachgesprächs durch den Prüfungsausschuss:

Q In den Zeitvorgaben für den betrieblichen Auftrag und für das Prüfungsprodukt ist die Zeit für das Fachgespräch nicht enthalten. Es wird
nach der Fertigstellung geführt.
Q Das auftragsbezogene Fachgespräch ist keine mündliche Prüfung im herkömmlichen Sinn. Es bezieht sich thematisch allein auf die
Arbeitsaufgabe.
Q Fragen, die in keinem Zusammenhang mit der Arbeitsaufgabe stehen, sind unzulässig.
Q Das Fachgespräch ist keine einseitige Wissensabfrage. Es stellt kein von der Praxis losgelöstes Fachbuchwissen in den Vordergrund,
sondern wird als Gespräch unter Fachleuten geführt. Dabei sind die individuellen Arbeitsleistungen des Prüflings zu berücksichtigen.
Q Der Prüfungsausschuss sollte zu Beginn den groben Ablauf des auftragsbezogenen Fachgesprächs bekannt geben.
Q Er bittet den Prüfling zunächst, seine Ausführung der Arbeitsaufgabe zu erläutern, und unterlässt in der Anfangsphase jegliche Kritik an
den Ausführungen.
Q Darauf aufbauend schließt sich die Fragestellung des Prüfungsausschusses an.
Q Der Prüfungsausschuss ermöglicht dem Prüfling, evtl. fehlerhafte Ausführungen zu überdenken und Alternativen vorzuschlagen.
Q Die Beurteilung des auftragsbezogenen Fachgesprächs erfolgt anhand objektiv nachvollziehbarer und im Vorfeld festgelegter Bewer-
tungskriterien.

Prüferrolle

Prüfer und Prüferinnen

Q stellen die Leistungsstärken des Prüflings und nicht seine Leistungsschwächen in den Vordergrund
Q berücksichtigen die Besonderheiten einer Prüfungssituation
Q überprüfen die Richtigkeit und Plausibilität der Argumentation des Prüflings
Q nutzen die Erläuterungen des Prüflings zur vertiefenden Auseinandersetzung
Q setzen fachliche Aspekte der Arbeitsaufgabe des Prüflings in Beziehung zu „überfachlichen“ Gesichtspunkten, z. B. Qualitätssicherung
Q geben Impulse beim „Blackout“ des Prüflings.
Prüfungen 137

Teil 2 der Abschlussprüfung Bergbautechnologe / Bergbautechnologin


Fachrichtung Tiefbohrtechnik
Prüfungsbereich Bohrtechnik
Protokollierbogen für das auftragsbezogene Fachgespräch

Name des Prüflings:

Ausbildungsbetrieb: Datum:

Gesprächsbeginn: Gesprächsende:

Das auftragsbezogene Fachgespräch bezieht sich auf den betrieblichen Auftrag:

Planung
(prozessrelevante Themen sind z. B. Analyse und Bewertung bohrtechnischer Prozesse, Informationsbeschaffung, Planungsunterlagen)

Bewertungskriterien: Begründung der Punktevergabe Punkte


Kann der Prüfling … (Stichworte) (0 bis 10)

$UEHLWVXPIDQJHUNDQQWXQG$XIWUDJV]LHONODU
… Arbeitsumfang und Auftragsziel analysieren? 9
KHUDXVJHVWHOOW

$OOH,QIRUPDWLRQVTXHOOHQDXVJHVFK|SIWDEHU
… Informationen beschaffen und auswerten? $XVZHUWXQJXQG6FKOXVVIROJHUXQJIUGDV$XI 5
WUDJV]LHOQLFKWDXVUHLFKHQG

… Bohrverfahren sinnvoll auswählen? )HUWLJXQJVYHUIDKUHQULFKWLJDXVJHZlKOW 9

… die Reihenfolge der einzelnen Arbeitsschritte und der $UEHLWVVFKULWWHZHLVHQNHLQHFKURQRORJLVFKH


4
Zeitplanung begründen? $EIROJHDXI=HLWSODQXQJGDKHUQLFKWVWLPPLJ

… usw.

Summe der Punkte:

Gesamtergebnis Planung:
(= Summe x 10 / Anzahl der Kriterien)
Infos
140 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

1. Die Paragrafen der Ausbildungsverordnung

CD

Q in Kraft getreten am 1. August 2009


Q am 17. Juni 2009 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht
(BGBl I Nr. 30)
Q Bekanntmachung nebst Rahmenlehrplan im Bundesanzeiger

Bundesgesetzblatt Jahrgang 2009 Teil I Nr. 30, ausgegeben zu Bonn am 4. Juni 2009

Verordnung über die Berufsausbildung zum Bergbautechnologen / zur Bergbautechnologin

Vom 4 Juni 2009

Aufgrund des § 4 Absatz 1 in Verbindung mit § 5 des Berufsbildungsgesetzes vom 23. März 2005 (BGBI. I S. 931), von denen § 4 Absatz 1
durch Artikel 232 Nummer 1 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407) geändert worden ist, verordnet das Bundesministerium
für Wirtschaft und Technologie im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung:

§ 1 Staatliche Anerkennung des Ausbildungsberufes

Der Ausbildungsberuf Bergbautechnologe / Bergbautechnologin wird nach § 4 Absatz 1 des Berufsbildungsgesetzes staatlich anerkannt.

§ 2 Dauer und Struktur der Berufsausbildung

(1) Die Ausbildung dauert drei Jahre.

(2) Die Berufsausbildung gliedert sich in gemeinsame Ausbildungsinhalte und die Ausbildung in einer der Fachrichtungen Tiefbautechnik
oder Tiefbohrtechnik.
Infos 141

§ 3 Ausbildungsrahmenplan, Ausbildungsberufsbild

(1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die im Ausbildungsrahmenplan (Anlage 1, Sachliche Gliederung) aufgeführten Fertig-
keiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit). Eine von dem Ausbildungsrahmenplan (Anlage 2, Zeitliche Gliederung)
abweichende Organisation der Ausbildung ist insbesondere zulässig, soweit betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern.

(2) Die Berufsausbildung zum Bergbautechnologen / zur Bergbautechnologin gliedert sich wie folgt (Ausbildungsberufsbild):

Abschnitt A
Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten:
1. Werkstoffbearbeitung,
2. Steuerungstechnik,
3. Heben und Bewegen von Lasten,
4. Montieren, Demontieren, Inbetriebnehmen, Bedienen und Warten von Maschinen, Systemen und Anlagen,
5. Geologie und Gebirgsmechanik, Lagerstättenerschließung, Bergmännische Hohlräume,
6. Gewinnung und Deponierung,
7. Förderung,
8. Logistik und Transport;

Abschnitt B
Weitere berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Fachrichtung Tiefbautechnik:
1. Bewetterungs- und Klimatechnik,
2. Versatz,
3. Vortriebs- und Gewinnungstechnik,
4. Fahrung;

Abschnitt C
Weitere berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Fachrichtung Tiefbohrtechnik
1. Bohrtechnische Ausrüstung,
2. Bohrlochkonstruktion,
3. Bohrlochmessung,
4. Zementierung,
5. Spülungstechnik,
6. Bohrregime,
7. Bohrlochkontrolle;

Abschnitt D
Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten:
1. Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht,
2. Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes,
3. Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit,
4. Umweltschutz,
5. Betriebliche und technische Kommunikation,
6. Planen, Organisieren und Durchführen der Arbeit, Bewerten der Arbeitsergebnisse,
7. Qualitätssicherung.
142 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

§ 4 Durchführung der Berufsausbildung

(1) Die in dieser Verordnung genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sollen so vermittelt werden, dass die Auszubildenden zur
Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne von § 1 Absatz 3 des Berufsbildungsgesetzes befähigt werden, die insbeson-
dere selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren einschließt. Diese Befähigung ist auch in Prüfungen nach den §§ 6, 7 und 9
nachzuweisen.

(2) Die Ausbildenden haben unter Zugrundelegung des Ausbildungsrahmenplans für die Auszubildenden einen Ausbildungsplan zu erstel-
len.

(3) Die Auszubildenden haben einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu führen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben, den schriftlichen Aus-
bildungsnachweis während der Ausbildungszeit zu führen. Die Ausbildenden haben den schriftlichen Ausbildungsnachweis regelmäßig
durchzusehen.

§ 5 Abschlussprüfung

(1) Die Abschlussprüfung besteht aus den beiden zeitlich auseinanderfallenden Teilen 1 und 2. Durch die Abschlussprüfung ist festzustellen,
ob der Prüfling die berufliche Handlungsfähigkeit erworben hat. In der Abschlussprüfung soll der Prüfling nachweisen, dass er die dafür
erforderlichen beruflichen Fertigkeiten beherrscht, die notwendigen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und mit dem im Be-
rufsschulunterricht zu vermittelnden, für die Berufsausbildung wesentlichen Lehrstoff vertraut ist. Die Ausbildungsordnung ist zugrunde zu
legen. Dabei sollen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, die bereits Gegenstand von Teil 1 der Abschlussprüfung waren, in Teil 2 der
Abschlussprüfung nur insoweit einbezogen werden, als es für die Feststellung der Berufsbefähigung erforderlich ist.

(2) Bei der Ermittlung des Gesamtergebnisses wird Teil 1 der Abschlussprüfung mit 30 Prozent, Teil 2 der Abschlussprüfung mit 70 Prozent
gewichtet.
Infos 143

§ 6 Teil 1 der Abschlussprüfung

(1) Teil 1 der Abschlussprüfung soll zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden.

(2) Teil 1 der Abschlussprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage 2 für das erste bis dritte Ausbildungshalbjahr aufgeführten Fertigkeiten,
Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesent-
lich ist.

(3) Teil 1 der Abschlussprüfung besteht aus den Prüfungsbereichen

1. Montagetechnik,
2. Lagerstätte

(4) Für den Prüfungsbereich Montagetechnik bestehen folgende Vorgaben:

1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er


a) technische Unterlagen anwenden,
b) Arbeitsabläufe planen und abstimmen,
c) Betriebsmittel und Werkzeuge auswählen und einsetzen,
d) Montageaufträge unter Beachtung von Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz ausführen,
e) montierte Baugruppen auf Funktionsfähigkeit überprüfen,
f) Prüfverfahren anwenden,
g) Ergebnisse dokumentieren und
h) Kommunikationsformen und -regeln anwenden
kann;

2. der Prüfling soll bis zu zwei Arbeitsproben durchführen, hierüber ein situatives Fachgespräch führen und schriftliche Aufgaben bear-
beiten;

3. die Prüfungszeit beträgt insgesamt vier Stunden, davon für die bis zu zwei Arbeitsproben drei Stunden einschließlich einem situativen
Fachgespräch von höchstens zehn Minuten und für die schriftlichen Aufgaben 60 Minuten.

(5) Für den Prüfungsbereich Lagerstätte bestehen folgende Vorgaben:

1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er


a) geologische und gebirgsmechanische Gegebenheiten beschreiben,
b) Verfahren zur Lagerstättenerschließung unterscheiden,
c) Betriebsmittel zur Hohlraumerstellung auswählen und deren Auswahl begründen,
d) Unterlagen für die Infrastruktur auswerten und
e) Massen-, Druck-, Flächen- und Volumenberechnungen durchführen
kann;

2. der Prüfling soll eine ganzheitliche Aufgabe schriftlich bearbeiten und die Ergebnisse in praxisüblicher Form dokumentieren;

3. die Prüfungszeit beträgt 120 Minuten.


144 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

§ 7 Teil 2 der Abschlussprüfung in der Fachrichtung Tiefbautechnik


(1) Teil 2 der Abschlussprüfung erstreckt sich auf die in den Anlagen 1 und 2 aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie
auf den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist.

(2) Teil 2 der Abschlussprüfung besteht aus den Prüfungsbereichen:


1. Bergbaulogistik,
2. Bergbautechnik,
3. Wirtschafts- und Sozialkunde.

(3) Für den Prüfungsbereich Bergbaulogistik bestehen folgende Vorgaben:


1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er
a) bergbaulogistische Aufträge planen und durchführen,
b) technische und organisatorische Schnittstellen festlegen,
c) technische Unterlagen anwenden,
d) Transport- und Fördermittel auswählen und einsetzen,
e) Fahrung unter Berücksichtigung der Arbeitssicherheit gestalten und durchführen und
f) bei bergbaulogistischen Prozessen Gefährdungen analysieren, dokumentieren und Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum Um-
welt- und Gesundheitsschutz ergreifen
kann;
2. der Prüfling soll eine Arbeitsprobe durchführen, hierüber ein situatives Fachgespräch führen und schriftliche Aufgaben bearbeiten;
3. die Prüfungszeit beträgt insgesamt vier Stunden, davon für die Arbeitsprobe einschließlich einem situativen Fachgespräch von höchs-
tens zehn Minuten drei Stunden und für die schriftlichen Aufgaben 60 Minuten.

(4) Für den Prüfungsbereich Bergbautechnik bestehen folgende Vorgaben:


1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er
a) Arbeitsabläufe planen und abstimmen,
b) technische und organisatorische Schnittstellen festlegen,
c) technische Unterlagen anwenden,
d) Grubenbaue unter Berücksichtigung sicherheitlicher Anforderungen herstellen, unterhalten und verwahren,
e) Rohstoffe gewinnen,
f) Grubenbaue bewettern und klimatisieren sowie
g) Arbeitsergebnisse kontrollieren und bewerten
kann;
2. der Prüfling soll zwei Arbeitsproben durchführen, hierüber je ein situatives Fachgespräch führen und schriftliche Aufgaben bearbeiten;
3. die Prüfungszeit beträgt insgesamt fünf Stunden und 30 Minuten, davon für die Arbeitsproben vier Stunden einschließlich situativer
Fachgespräche von höchstens je zehn Minuten und für die schriftlichen Aufgaben 90 Minuten.

(5) Für den Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde bestehen folgende Vorgaben:
1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt
darstellen und beurteilen kann;
2. der Prüfling soll fallorientierte Aufgaben schriftlich lösen;
3. die Prüfungszeit beträgt 60 Minuten.
Infos 145

§ 8 Gewichtungs- und Bestehensregelungen

(1) Die Prüfungsbereiche sind wie folgt zu gewichten:

1. Prüfungsbereich Montagetechnik 10 Prozent,


2. Prüfungsbereich Lagerstätte 20 Prozent,
3. Prüfungsbereich Bergbaulogistik 20 Prozent,
4. Prüfungsbereich Bergbautechnik 40 Prozent,
5. Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde 10 Prozent.

(2) Die Abschlussprüfung ist bestanden, wenn die Leistungen

1. im Gesamtergebnis von Teil 1 und Teil 2 der Abschlussprüfung mit mindestens „ausreichend“,
2. im Ergebnis von Teil 2 der Abschlussprüfung mit mindestens „ausreichend“,
3. in mindestens zwei Prüfungsbereichen von Teil 2 der Abschlussprüfung mit mindestens „ausreichend“ und
4. in keinem Prüfungsbereich von Teil 2 der Abschlussprüfung mit „ungenügend“

bewertet worden sind.

(3) Auf Antrag des Prüflings ist die Prüfung in einem der in Teil 2 der Abschlussprüfung mit schlechter als ausreichend bewerteten Prü-
fungsbereiche, in denen Prüfungsleistungen mit eigener Anforderung und Gewichtung schriftlich zu erbringen sind, durch eine mündliche
Prüfung von etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn dies für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermittlung des
Ergebnisses für diesen Prüfungsbereich sind das bisherige Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis
von 2 : 1 zu gewichten.
146 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

§ 9 Teil 2 der Abschlussprüfung in der Fachrichtung Tiefbohrtechnik

(1) Teil 2 der Abschlussprüfung erstreckt sich auf die in den Anlagen 1 und 2 aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie
auf den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist.

(2) Teil 2 der Abschlussprüfung besteht aus den Prüfungsbereichen:

1. Bergbaulogistik,
2. Bohrtechnik,
3. Wirtschafts- und Sozialkunde.

(3) Für den Prüfungsbereich Bergbaulogistik bestehen folgende Vorgaben:

1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er

a) Transportaufträge planen und durchführen,


b) technische und organisatorische Schnittstellen festlegen,
c) technische Unterlagen auswerten und anwenden,
d) die zu transportierenden Bauteile unterscheiden, deren technischen Zustand, Transportmaße und Gewichte bestimmen,
e) Anschlagmittel auswählen sowie
f) bei logistischen Prozessen Gefährdungen analysieren, dokumentieren und Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheits-
schutz ergreifen
kann;
2. der Prüfling soll eine Arbeitsprobe durchführen, hierüber ein situatives Fachgespräch führen und schriftliche Aufgaben bearbeiten;
3. die Prüfungszeit beträgt insgesamt vier Stunden, davon für die Arbeitsprobe einschließlich einem situativen Fachgespräch von höchs-
tens zehn Minuten drei Stunden, und für die schriftlichen Aufgaben 60 Minuten.

(4) Für den Prüfungsbereich Bohrtechnik bestehen folgende Vorgaben:

1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er

a) bohrtechnische Prozesse analysieren, bewerten und unter Berücksichtigung geologischer, technischer, wirtschaftlicher, rechtlicher
und ökologischer Bedingungen durchführen,
b) bohrtechnische Prozesse dokumentieren,
c) Störungen im Bohrprozess analysieren und Maßnahmen zur Störungsbeseitigung einleiten
kann;
2. der Prüfling soll einen betrieblichen Auftrag durchführen und mit praxisbezogenen Unterlagen dokumentieren sowie darüber ein auf-
tragsbezogenes Fachgespräch führen; das Fachgespräch wird auf der Grundlage der praxisbezogenen Unterlagen des bearbeiteten be-
trieblichen Auftrags geführt; unter Berücksichtigung der praxisbezogenen Unterlagen sollen durch das Fachgespräch die Anforderungen
nach Nummer 1 im Bezug zur Auftragsdurchführung bewertet werden; dem Prüfungsausschuss ist vor der Durchführung des Auftrags
die Aufgabenstellung einschließlich des geplanten Bearbeitungszeitraums zur Genehmigung vorzulegen;
3. die Prüfungszeit für die Durchführung des betrieblichen Auftrags einschließlich Dokumentation beträgt 16 Stunden; für das auftrags-
bezogene Fachgespräch höchstens 30 Minuten.

(5) Für den Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde bestehen folgende Vorgaben:

1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt
darstellen und beurteilen kann;
2. der Prüfling soll fallorientierte Aufgaben schriftlich lösen;
3. die Prüfungszeit beträgt 60 Minuten.
Infos 147

§ 10 Gewichtungs- und Bestehensregelungen

(1) Die Prüfungsbereiche sind wie folgt zu gewichten:

1. Prüfungsbereich Montagetechnik 10 Prozent,


2. Prüfungsbereich Lagerstätte 20 Prozent,
3. Prüfungsbereich Bergbaulogistik 20 Prozent,
4. Prüfungsbereich Bohrtechnik 40 Prozent,
5. Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde 10 Prozent.

(2) Die Abschlussprüfung ist bestanden, wenn die Leistungen

1. im Gesamtergebnis von Teil 1 und Teil 2 der Abschlussprüfung mit mindestens „ausreichend“,
2. im Ergebnis von Teil 2 der Abschlussprüfung mit mindestens „ausreichend“,
3. in mindestens zwei Prüfungsbereichen von Teil 2 der Abschlussprüfung mit mindestens „ausreichend“ und
4. in keinem Prüfungsbereich von Teil 2 der Abschlussprüfung mit „ungenügend“
bewertet worden sind.

(3) Auf Antrag des Prüflings ist die Prüfung in einem der in Teil 2 der Abschlussprüfung mit schlechter als „ausreichend“ bewerteten Prü-
fungsbereiche, in denen Prüfungsleistungen mit eigener Anforderung und Gewichtung schriftlich zu erbringen sind, durch eine mündliche
Prüfung von etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn dies für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermittlung des
Ergebnisses für diesen Prüfungsbereich sind das bisherige Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis von
2 : 1 zu gewichten.

§ 11 Bestehende Berufsausbildungsverhältnisse

Berufsausbildungsverhältnisse, die bei Inkrafttreten dieser Verordnung im Ausbildungsberuf Bergmechaniker bestehen, können unter
Anrechnung der bisher zurückgelegten Ausbildungszeit nach den Vorschriften dieser Verordnung fortgesetzt werden, wenn die Vertrags-
parteien dies vereinbaren und noch keine Zwischenprüfung abgelegt wurde.

§ 12 Inkrafttreten, Außerkrafttreten

Diese Verordnung tritt am 1. August 2009 in Kraft. Gleichzeitig tritt die Bergmechaniker-Ausbildungsverordnung vom 19. Dezember 1989
(BGBI. I S. 2502) außer Kraft.
148 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

2. Grundlagen der betrieblichen und schulischen Ausbildung

Betrieb Berufsschule

Ausbildungsordnung
Bestandteile der AO sind nach § 5 BBiG:

Q Berufsbezeichnung
Q Ausbildungsdauer
Q Ausbildungsberufsbild
Q Ausbildungsrahmenplan
Q Prüfungsanforderungen

Ausbildungsrahmenplan Rahmenlehrplan

Der Ausbildungsrahmenplan ist Anlage zu § 4 der Ausbildungs- Der Rahmenlehrplan ist Grundlage für den berufsbezogenen
ordnung. Er beinhaltet die sachliche und zeitliche Gliederung Unterricht in der Berufsschule und zeitlich sowie inhaltlich mit
der Berufsausbildung und konkretisiert nach Breite und Tiefe dem Ausbildungsrahmenplan abgestimmt. Der Unterricht in
die im Ausbildungsberufsbild festgelegten Ausbildungsberufs- den allgemeinbildenden Fächern folgt den jeweiligen landes-
bildpositionen (Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten). rechtlichen Vorschriften. Der Rahmenlehrplan für den berufsbe-
zogenen Unterricht wird in Lernfelder unterteilt.

betrieblicher Ausbildungsplan Lehrpläne

Der Ausbildungsrahmenplan wird in einen betrieblichen Aus- Der Rahmenlehrplan wird von den Bundesländern über-
bildungsplan umgesetzt, der die Grundlage für die individuelle nommen oder in Anlehnung daran auf Länderebene über-
Ausbildung im Betrieb bildet. arbeitet.
Infos 149

3. Glossar

3.1 Ausbildungsverordnung 3.2 Dauer der Berufsausbildung,


Abkürzung, Verlängerung
Ausbildungsverordnungen sind als Rechtsverordnungen
allgemein verbindlich und regeln bundeseinheitlich den Die Berufsausbildung hat die für die Ausübung einer
betrieblichen Teil der dualen Berufsausbildung sowie qualifizierten beruflichen Tätigkeit in einer sich wan-
die Prüfungsanforderungen für die Zwischen- und Ab- delnden Arbeitswelt notwendigen beruflichen Fertig-
schlussprüfung in anerkannten Ausbildungsberufen. Sie keiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Hand-
richten sich an alle an der Berufsausbildung im dualen lungsfähigkeit) in einem geordneten Ausbildungsgang zu
System Beteiligten, insbesondere an Ausbildungsbetrie- vermitteln. Sie hat ferner den Erwerb der erforderlichen
be, Auszubildende, Ausbilder und Ausbilderinnen, Prü- Berufserfahrungen zu ermöglichen (§ 1 Abs. 3 BBiG).
fer und Prüferinnen und an die zuständigen Stellen, in
der Regel die Industrie- und Handelskammern. Beginn und Dauer der Berufsausbildung werden im Be-
rufsausbildungsvertrag angegeben (§ 11 Abs. 1 BBiG).
Das heißt, die Berufsausbildung zum Bergbautech- Das Berufsausbildungsverhältnis endet mit dem Ablauf
nologen / zur Bergbautechnologin darf nur nach den der Ausbildungszeit oder bei Bestehen der Abschluss-
Vorschriften dieser Ausbildungsverordnung erfolgen prüfung mit der Bekanntgabe des Ergebnisses durch den
(§ 4 Abs. 2 BBiG). Prüfungsausschuss (§ 21 Abs. 1 und 2 BBiG).

Die Aufsicht darüber führen die zuständigen Stellen, die


Industrie- und Handelskammern (§ 71 Abs. 1 BBiG). Ausnahmeregelungen:

Die zuständige Stelle hat insbesondere die Durchführung Q Anrechnung beruflicher Vorbildung auf die Ausbil-
der Berufsausbildung zu überwachen und sie durch Be- dungszeit
ratung der Auszubildenden und der Ausbilder und Aus- Eine Verkürzung der Ausbildungszeit ist möglich, so-
bilderinnen zu fördern. Sie hat zu diesem Zweck Berater fern auf der Grundlage einer Rechtsverordnung ein
und Beraterinnen zu bestellen (§ 76 Abs. 1 BBiG). vollzeitschulischer Bildungsgang oder eine vergleich-
bare Berufsausbildung ganz oder teilweise auf die
Duale Partner der Ausbildungsbetriebe sind die Be- Ausbildungszeit anzurechnen ist (§ 7 Abs. 1 BBiG).
rufsschulen. Der Berufsschulunterricht erfolgt auf der Die Anrechnung bedarf des gemeinsamen Antrags
Grundlage des abgestimmten Rahmenlehrplans. Da der der Auszubildenden und Ausbildenden (§ 7 Abs. 2
Unterricht in den Berufsschulen generell der Zuständig- BBiG).
keit der Länder unterliegt, können diese den Rahmen- Q Abkürzung der Ausbildungszeit, Teilzeitberufs-
lehrplan der Kultusministerkonferenz, erarbeitet von Be- ausbildung
rufsschullehrern der Länder, in eigene Rahmenlehrpläne Auf gemeinsamen Antrag der Auszubildenden und
umsetzen oder direkt anwenden. Ausbildungsverord- Ausbildenden hat die zuständige Stelle die Ausbil-
nungen und Rahmenlehrpläne sind im Hinblick auf die dungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das
Ausbildungsinhalte und den Zeitpunkt ihrer Vermittlung Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird.
in Betrieb und Berufsschule aufeinander abgestimmt. Es müssen alle Inhalte des Ausbildungsrahmenplans
in der kürzeren Ausbildungszeit vermittelt werden.
Die vorliegende Verordnung über die Berufsausbildung Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch
zum Bergbautechnologen / zur Bergbautechnologin auf die Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen
wurde im Bundesinstitut für Berufsbildung in Zusam- Ausbildungszeit richten (Teilzeitberufsausbildung,
menarbeit mit Experten der Arbeitgeber- und Arbeitneh- § 8 Abs. 1 BBIG).
mervertretungen erarbeitet.
150 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Q vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung in be- Q mögliche Gefährdungen des Arbeits- und des Um-
sonderen Fällen weltschutzes erkennen und vorbeugende Maßnah-
Durch die Prüfungsordnungen der Industrie- und men planen
Handelskammern wird die vorzeitige Zulassung auf- Q Ausführungszeit einschätzen
grund besonderer Leistungen in Ausbildungsbetrieb
und Berufsschule geregelt (§ 45 Abs. 1 BBiG). Mit Be- Selbstständiges Durchführen:
stehen der Prüfung endet das Ausbildungsverhältnis. Q die Arbeit ohne Anleitung und im Team durchführen
Q Verlängerung der Ausbildungszeit
In Ausnahmefällen kann die Ausbildungszeit auch Selbstständiges Kontrollieren:
verlängert werden, wenn die Verlängerung notwen- Q das Arbeitsergebnis mit den Anforderungen und Vor-
dig erscheint, um das Ausbildungsziel zu erreichen. gaben vergleichen
Ausnahmefälle sind z. B. längere Abwesenheit infolge Q feststellen, ob die Vorgaben erreicht wurden oder
einer Krankheit oder andere Ausfallzeiten. Vor dieser welche Nacharbeiten ggf. notwendig sind
Entscheidung sind die Ausbildenden zu hören (§ 8
Abs. 2 BBiG). Diese Auffassung über die Berufsbefähigung soll vor
allem zum Ausdruck bringen, dass ausgebildete Fach-
Die Ausbildungszeit muss auf Verlangen der Auszu- kräfte im Rahmen ihrer Arbeit eigenständige Entschei-
bildenden verlängert werden (bis zur zweiten Wie- dungen beispielsweise zum Ablauf ihrer Arbeit, zur Qua-
derholungsprüfung2, aber insgesamt höchstens um litätssicherung der durchgeführten Arbeiten oder zur
ein Jahr), wenn diese die Abschlussprüfung nicht be- Arbeitssicherheit sowie zum Gesundheits- und Umwelt-
stehen (§ 21 Abs. 3 BBiG). schutz treffen können. Auch darin unterscheiden sich
ausgebildete Bergbautechnologen und Bergbautechnolo-
ginnen von ungelernten oder angelernten Mitarbeitern
3.3 Berufliche Handlungsfähigkeit
und Mitarbeiterinnen.
Ziel der Ausbildung ist die berufliche Handlungsfähigkeit.
Darunter versteht man die Einheit von beispielsweise 3.4 Musterprüfungsordnung für die
Fachkompetenz, Sozialkompetenz und Selbstkompetenz.
Durchführung von Abschlussprüfungen
Um dieses Ziel zu erreichen, werden in der Ausbildung Kammern und andere zuständige Stellen erlassen nach
fachbezogene und fachübergreifende Qualifikationen (Fer- den §§ 47 und 62 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) ent-
tigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten) vermittelt und in sprechende Prüfungsordnungen vor Ort. Die Musterprü-
diesem Rahmen Kompetenzen gefördert, die sich in kon- fungsordnungen sind als Richtschnur gedacht, dass sich
kreten Handlungen verwirklichen können. Daher soll in diese Prüfungsordnungen in wichtigen Fragen nicht un-
allen Phasen und Abschnitten der Ausbildung durch geeig- terscheiden und es dadurch bei gleichen Sachverhalten
nete praxisbezogene Methoden sichergestellt werden, dass nicht zu unterschiedlichen Entscheidungen kommt. Eine
die Auszubildenden die für die Ausübung des Berufes not- Verpflichtung zur Übernahme besteht nicht.
wendigen Qualifikationen erwerben. Dies soll an realen,
betriebsbezogenen Produktionsprozessen erfolgen und Die Musterprüfungsordnungen finden Sie als PDF-Datei-
nicht nur durch die reine Abwicklung von Teilaufgaben. en auf der CD-ROM.

Selbstständiges Planen:
Q Arbeitsschritte festlegen CD
Q personelle Unterstützung abschätzen
Q Materialien, Werkzeuge, Geräte und Hilfsmittel fest-
legen

2 Urteil BAG vom 15.03.2000, Az. 5 AZR 74 / 99


Infos 151

3.5 Zeugnisse 3.5.3 Ausbildungszeugnis

3.5.1 Prüfungszeugnis Ein Ausbildungszeugnis enthält alle Angaben, die für die
Beurteilung eines Auszubildenden von Bedeutung sind.
Die Y Musterprüfungsordnung schreibt in § 27 zum Im § 16 des Berufsbildungsgesetzes heißt es dazu, dass
Prüfungszeugnis: Über die Prüfung erhält der Prüfling ein solches Ausbildungszeugnis bei Beendigung des Be-
von der für die Prüfungsabnahme zuständigen Stelle ein rufsausbildungsverhältnisses, sei es am Ende der regu-
Zeugnis (§ 37 Abs. 2 BBiG). Der von der Industrie- und lären Ausbildung, durch Kündigung oder aus sonstigen
Handelskammer vorgeschriebene Vordruck ist zu ver- Gründen, in schriftlicher Form ausgestellt werden muss.
wenden. Darüber hinaus sind Angaben über Art, Dauer und Ziel
der Berufsausbildung sowie über die erworbenen beruf-
Das Prüfungszeugnis enthält lichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten der Aus-
Q die Bezeichnung „Prüfungszeugnis nach § 37 Abs. 2 zubildenden darin enthalten. Auf Verlangen Auszubil-
BBiG“ oder „Prüfungszeugnis nach § 62 Abs. 3 BBiG dender sind zudem auch Angaben über deren Verhalten
in Verbindung mit § 37 Abs. 2 BBiG“, und Leistung aufzunehmen. Diese sind vollständig und
Q die Personalien des Prüflings (Name, Vorname, Ge- wahr zu formulieren. Da ein Ausbildungszeugnis Aus-
burtsdatum), zubildende auf ihrem weiteren beruflichen Lebensweg
Q die Bezeichnung des Ausbildungsberufs mit Fach- begleiten wird, sind sie darüber hinaus auch wohlwol-
richtung oder prüfungsrelevantem Schwerpunkt; lend zu formulieren. Es soll zukünftigen Arbeitgebern
weitere in der Ausbildungsverordnung ausgewiesene ein klares Bild über die Person vermitteln.
prüfungsrelevante Differenzierungen können aufge-
führt werden, Unterschieden wird zwischen einem einfachen und
Q die Ergebnisse (Punkte) der Prüfungsbereiche und einem qualifizierten Zeugnis.
das Gesamtergebnis (Note), soweit ein solches in der
Ausbildungsverordnung vorgesehen ist, Q Einfaches Zeugnis
Q das Datum des Bestehens der Prüfung, Das einfache Zeugnis enthält Angaben über Art,
Q die Namenswiedergaben (Faksimile) oder Unter- Dauer und Ziel der Berufsausbildung. Mit der Art der
schriften des Vorsitzes des Prüfungsausschusses und Ausbildung ist im vorliegenden Fall eine Ausbildung
der beauftragten Person der für die Prüfungsabnah- im dualen System gemeint. Bezogen auf die Dauer der
me zuständigen Körperschaft mit Siegel. Ausbildung sind Beginn und Ende der Ausbildungs-
zeit, ggf. auch Verkürzungen zu nennen. Als Ausbil-
Dem Zeugnis ist auf Antrag des Auszubildenden eine dungsziel sind die Berufsbezeichnung entsprechend
englischsprachige und eine französischsprachige Über- der Ausbildungsverordnung, der Schwerpunkt, in
setzung beizufügen. Auf Antrag des Auszubildenden dem ausgebildet wurde, sowie die erworbenen Fer-
kann das Ergebnis berufsschulischer Leistungsfest- tigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten anzugeben.
stellungen auf dem Zeugnis ausgewiesen werden (§ 37 Bei vorzeitiger Beendigung einer Ausbildung darf der
Abs. 3 BBiG). Grund dafür nur mit Zustimmung des Auszubilden-
den aufgeführt werden.
3.5.2 Zeugnis der Berufsschule
Q Qualifiziertes Zeugnis
In diesem Zeugnis sind die Leistungen, die der Auszubil- Das qualifizierte Zeugnis ist auf Verlangen des Auszu-
dende in der Berufsschule erbracht hat, dokumentiert. bildenden auszustellen und enthält über die Angaben
Wenn der Prüfling dies wünscht, kann er auf Antrag des einfachen Zeugnisses hinausgehend weitere An-
diese Leistungen in das Prüfungszeugnis eintragen las- gaben zu Verhalten, wie Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit
sen (siehe unter Prüfungszeugnis). oder Pünktlichkeit, zu Leistung, wie Ausdauer, Fleiß
oder soziales Verhalten, und besonderen fachlichen
Fähigkeiten.
152 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

3.6 Ausbildereignung 3.7 Kosten und Nutzen der Ausbildung

Der Nachweis der berufs- und arbeitspädagogischen Die betriebliche Berufsausbildung lohnt sich in der
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten kann geson- Regel für die ausbildenden Betriebe, obwohl sie zu-
dert geregelt werden (§ 30 Abs. 5 BBiG). nächst Kosten verursacht. Dies ist in erster Linie dem
Nutzen zu verdanken, der durch die Übernahme von
Diese Konkretisierung erfolgt seit August 2009 in der Auszubildenden entsteht: Personalgewinnungskosten
novellierten Ausbilder-Eignungsverordnung (AEVO) vom werden eingespart und selbst Ausgebildete leisten,
21. Januar 2009. zumindest vorübergehend, mehr als vom externen Ar-
beitsmarkt eingestellte Fachkräfte. Auch der Nutzen in
Zum August 2009 wird die Ausbildereignungsprüfung Form von Imagegewinn und Attraktivität des Betriebs
nach knapp sechsjähriger Aussetzung wieder eingeführt. für leistungsfähige Mitarbeiter spielt eine wichtige
Die Wiedereinsetzung der Ausbildereignungsprüfung ist Rolle. Darüber hinaus werden in vielen Betrieben die
Teil des Novellierungsprozesses der Ausbildereignungs- Ausbildungskosten bereits durch den Arbeitseinsatz
verordnung. Hierbei wurde auch das Eignungsprofil der der Auszubildenden gedeckt. Dies sind einige zentrale
Ausbilder / Ausbilderinnen überarbeitet. Es ist in vier Befunde einer Betriebsbefragung des Bundesinstituts
Handlungsfelder unterteilt. Sie spiegeln den gesamten für Berufsbildung (BIBB) zu Kosten und Nutzen der be-
Prozess der Ausbildung wider – von der ersten Planung trieblichen Berufsausbildung. Weitergehende Informa-
über die praktische Durchführung bis zur abschließen- tionen erhalten Sie im Internet unter http: / / www.bibb.
den Prüfung. de / de / 51130.htm (Zugriff 04 / 2009).

Es bleibt Aufgabe der zuständigen Stelle, darüber zu 3.8 Überbetriebliche Ausbildung und
wachen, dass die persönliche und fachliche Eignung der
Ausbilder / Ausbilderinnen und der Ausbildenden vorliegt
Ausbildungsverbünde
(§ 32 BBiG). Sind Ausbildungsbetriebe zu spezialisiert, um alle Teile
der Ausbildung abdecken zu können, bzw. Betriebe zu
Wer bereits vor dem 01. August 2009 als Ausbilder / Aus- klein, um alle sachlichen und personellen Ausbildungs-
bilderin im Sinne des § 28 Absatz 1 Satz 2 des BBiG tätig voraussetzungen sicherzustellen, gibt es Möglichkeiten,
war, ist unter den Voraussetzungen des § 7 AEVO vom solche Defizite durch Ausbildungsmaßnahmen außer-
Nachweis der Eignung befreit. halb des Ausbildungsbetriebes auszugleichen.

Unter der Verantwortung des Ausbilders oder der Ausbil- Hierzu gehören Ausbildungsmaßnahmen in
derin kann bei der Berufsbildung mitwirken, wer selbst Q überbetrieblichen Ausbildungsstätten (§ 27 Abs. 2
nicht Ausbilder oder Ausbilderin ist, aber abweichend BBiG)
von den besonderen Voraussetzungen des § 30 BBiG die
für die Vermittlung von Ausbildungsinhalten erforderli- und im
chen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkei-
ten besitzt und persönlich geeignet ist (§ 28 BBiG). Q Ausbildungsverbund.
Infos 153

Q Der Ausbildungsbetrieb, in dessen Verantwortung die


Überbetriebliche Ausbildungsstätten: Ausbildung durchgeführt wird, muss den überwie-
Die überbetrieblichen Ausbildungszeiten sind Teile der be- genden Teil des Ausbildungsberufsbildes abdecken.
trieblichen Ausbildungszeit. Q Der Ausbildende kann Bestimmungen zur Übernah-
me von Teilen der Ausbildung nur dann abschließen,
Welche Aufgabe haben die überbetrieblichen Aus- wenn er gewährleistet, dass die Qualität der Ausbil-
bildungsstätten? dung in der anderen Ausbildungsstätte ebenfalls ge-
sichert ist.
Die Ausbildung in überbetrieblichen Ausbildungsstätten über-
nimmt vor allem zwei Funktionen. Sie soll Q Der ausbildende Betrieb muss auf die Bestellung des
Ausbilders / der Ausbilderin Einfluss nehmen können.
1. Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten grundlegend Q Der Ausbildende muss über den Verlauf der Ausbil-
in einer planmäßig und systematisch aufgebauten Art und dung informiert werden und gegenüber dem Ausbil-
Weise vermitteln und vertiefen; der / der Ausbilderin eine Weisungsbefugnis haben.
Q Der Berufsausbildungsvertrag darf keine Beschrän-
2. Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die kungen der gesetzlichen Rechte und Pflichten des
vom Ausbildungsbetrieb nicht oder nicht im erforderlichen Ausbildenden und des Auszubildenden enthalten. Die
Umfang abgedeckt werden können. Vereinbarungen der Partnerbetriebe betreffen nur
deren Verhältnis untereinander.
Q Im betrieblichen Ausbildungsplan muss grundsätz-
Ausbildungsverbund: lich angegeben werden, welche Ausbildungsinhalte
zu welchem Zeitpunkt in welcher Ausbildungsstätte
In § 10 Abs. 5 BBiG steht: „Zur Erfüllung der vertragli- (Verbundbetrieb) vermittelt werden.
chen Verpflichtungen der Ausbildenden können mehre-
re natürliche oder juristische Personen in einem Ausbil- Ausbildungsverbund Facharbeiter Tiefbohrtechnik
dungsverbund zusammenwirken, soweit die Verantwort- (Kooperationsverbund)
lichkeit für die einzelnen Ausbildungsabschnitte sowie
für die Ausbildungszeit insgesamt sichergestellt ist (Ver- Ein Kooperationsverbund ist der Zusammenschluss
bundausbildung).“ gleichwertiger Partner mit dem gemeinsamen Ziel, Fach-
arbeiter auszubilden. Jeder einzelne Partner ist nicht in
Ein Ausbildungsverbund liegt vor, wenn verschiedene Be- der Lage, einzeln auszubilden, oder kann in den Jahres-
triebe sich zusammenschließen, um die Berufsausbildung scheiben nicht genügend Ausbildungsplätze bereitstel-
gemeinsam zu planen und arbeitsteilig durchzuführen. len, um die Ausbildung ordentlich und kosteneffizient
Die Auszubildenden absolvieren dann bestimmte Teile durchführen zu können. Die inhaltlichen und organisa-
ihrer Ausbildung nicht im Ausbildungsbetrieb, sondern torischen Bedingungen werden in einem Kooperations-
in einem oder mehreren Partnerbetrieben. vertrag festgeschrieben, dieser kann durch Anhänge die
Besonderheiten einzelner Anforderungen regeln. Der
In der Praxis haben sich vier Varianten von Ausbildungs- Kooperationsvertrag kann zwischen zwei oder mehreren
verbünden, auch in Mischformen, herausgebildet: Partnern geschlossen werden.
Q Leitbetrieb mit Partnerbetrieben
Q Konsortium von Ausbildungsbetrieben Vorteile eines Ausbildungsverbundes
Q betrieblicher Ausbildungsverein
Q betriebliche Auftragsausbildung für die Ausbildenden:
Q Die Ausbildung wird möglich.
Folgende rechtlichen Bedingungen sind bei einem Ausbil- Q Betriebe, die für sich genommen keine Ausbildung
dungsverbund zu beachten: durchführen könn(t)en, sichern sich „ihren Nach-
wuchs“, erhalten den Status eines Ausbildungsbe-
triebes.
154 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Q Die Ausbildung wird kostengünstiger. Q Sie erhalten die zu dieser Zeit technologisch beste
Q Der Ausbildungsverbund spart Kosten (Investitionen Ausbildung.
und laufende Kosten) und ermöglicht die bessere Q Sie profitieren von einem motivierenden Umfeld und
Auslastung bestehender Investitionen in die Ausbil- einem hohesn Kompetenzbewusstsein.
dung. Q Eine hochwertige Ausbildung führt zu einem realistisch
Q Es erfolgt eine optimale Auslastung vorhandener Ka- hohen Bewusstsein über erworbene Kompetenzen.
pazitäten.
Q Die Ausbildung ist hochwertig und spezialisiert. Zusätzliche Informationen:
Q Die Ausbildung garantiert die Anwendung neuester Q Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände
Technologien und das Training hoch spezialisierter (www.bda-online.de)
Tätigkeiten. Q IHK Frankfurt am Main
Q Die Inhalte werden original und praxisnah vermittelt, (www.frankfurt-main.ihk.de / berufsbildung / ausbil-
die Probleme bei der Arbeitsaufnahme in der Firma dung / ausbildungsverbund)
(Anpassung an den täglichen Arbeitsprozess) sind Q Ausbildungsverbund Lüneburg
entschieden geringer. (www.ausbildungsverbund-lueneburg.de)
Q Die Azubis werden im zukünftigen Umfeld, von zu-
künftigen Kollegen direkt auf die Tätigkeiten vorbe- Struktur des Ausbildungsverbundes Bergbautechnolo-
reitet. gen Tiefbohrtechnik (AVBT)
Q Es erfolgt eine kooperative Pflege des Fachkräf-
tenachwuchses. Jedes Unternehmen ist „Ausbildender“, besitzt die fach-
Q Es stehen in Zukunft Fachkräfte mit passgenauen liche und persönliche Eignung, stellt eigenständig Aus-
Qualifikationen zu Verfügung. zubildende ein und ist in allen Konsequenzen für die
Q das Image des Unternehmens steigt. Ausbildung verantwortlich.

für den Auszubildenden: Die Abstimmung der betrieblichen Ausbildungspläne er-


Q Die Ausbildungschancen steigen. folgt durch die Betriebe im Ausbildungsverbund, deren
Q Zusätzliche, sonst nicht vorhandene, Ausbildungska- für die Ausbildung Verantwortliche ständige Partner bei
pazitäten werden geschaffen. der Klärung von Fragen zur Verbundausbildung sind.
Q Vollständige Ausbildung. Sind diese Personen gleichzeitig „arbeitspädagogisch ge-
Q Das volle Umfeld an beruflichen Kenntnissen, Fähig- eignet“, ist dem BBiG Rechnung getragen. Ist das nicht
keiten und Fertigkeiten wird vermittelt. gegeben, besteht die Möglichkeit, wenigstens eine Person
Q Durch die Ausbildung in mehreren Betrieben wird mit AEVO-Nachweis als Ausbilder/Ausbilderin zu etablie-
das Praxisfeld erweitert. ren und betriebliche Ausbildungsbeauftragte einzusetzen.
Q Unterschiedliche Arbeitstechniken und andere Ar-
beitsorganisation der Betriebe, erweitern das Blick- Die Ausbildung wird nach Ausbildungsrahmenplan,
feld auf die Berufsausübung bzw. die berufliche Zu- betrieblichem Ausbildungsplan und persönlichem Aus-
kunft. bildungsplan mit Zuordnung der „Lernorte“ in zeitli-
Q Sie haben gute Übernahmechancen. cher Gliederung und dem dazugehörenden Lernauftrag
Q Ein entstehendes „Naheverhältnis“ mit mehreren Be- durchgeführt.
trieben ist Anreiz zur besonderen Leistung mit der
Möglichkeit, sich besonders zu empfehlen. Jedes Unternehmen beantragt bei den zuständigen Stel-
Q Flexibilität, kommunikativer und sozialer Kompetenz len (i.d.R. IHK) die Ausbildungsberechtigung unter Vor-
werden gefördert. lage des Kooperationsvertrages.
Q Wechselndes soziales Umfeld, Zusammenarbeit mit
Y www.avbt.de
einem erweiterten Personenkreis fördern die Kom-
petenzen.
Infos 155

3.9 Mobilität von Auszubildenden in land ist die Nationale Agentur Bildung für Europa beim
Europa – Teilausbildung im Ausland Bundesinstitut für Berufsbildung (NA beim BIBB) die ko-
ordinierende Stelle.

Eine Chance, den Prozess der internationalen Vernet- Mobilitätsprojekte sind organisierte Lernaufenthalte im
zung von Branchen und beruflichen Aktivitäten selbst europäischen Ausland, deren Gestaltung flexibel ist und
aktiv mitzugestalten, liegt im Berufsbildungsgesetz (BBiG deren Inhalte dem Bedarf der Organisatoren entspre-
§ 2 Abs. 3): „Teile der Berufsausbildung können im Aus- chend gestaltet werden können. Im Rahmen der Aus-
land durchgeführt werden, wenn dies dem Ausbildungs- bildung sollen anerkannte Bestandteile der Ausbildung
ziel dient. Ihre Gesamtdauer soll ein Viertel der in der oder sogar gesamte Ausbildungsabschnitte am ausländi-
Ausbildungsordnung festgelegten Ausbildungsdauer schen Lernort absolviert werden.
nicht überschreiten.“
In einem Mobilitätsprojekt können mehrere Gruppen
In immer mehr Berufen bekommt der Erwerb von in- von Teilnehmern mit unterschiedlicher Dauer und Ziel-
ternationalen Kompetenzen und Auslandserfahrung ländern entsandt werden, der geförderte Zeitraum liegt
eine zunehmend große Bedeutung. Im weltweiten Wett- zwischen drei und 39 Wochen. Die Fördermittel können
bewerb benötigt die Wirtschaft qualifizierte Fachkräfte, mindestens einmal pro Jahr von juristischen Personen,
die über internationale Erfahrungen, Fremdsprachen- wie z. B. einem Ausbildungsbetrieb oder auch einer be-
kenntnisse und Schlüsselqualifikationen wie z. B. Team- rufsbildenden Schule, beantragt werden. Dieser Termin
fähigkeit, interkulturelles Verständnis und Belastbarkeit und weitere erforderliche Informationen werden auf der
verfügen. Und auch die Auszubildenden haben durch Website der NA http: / / www.na-bibb.de / mobilitaet_
Auslandserfahrung und internationale Kompetenzen 194.html bekannt gegeben.
bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Neben diesem europäischen Programm bestehen meh-
Auslandsaufenthalte in der beruflichen Bildung stellen rere vom Bundesministerium für Bildung und Wissen-
eine hervorragende Möglichkeit dar, solche internatio- schaft geförderte bilaterale Programme, die den inter-
nalen Kompetenzen zu erwerben. Sie sind als Bestand- nationalen Austausch von Auszubildenden fördern.
teil der Ausbildung nach dem BBiG anerkannt, das Aus- Partnerländer sind z. B. Frankreich, Großbritannien, die
bildungsverhältnis mit all seinen Rechten und Pflichten Niederlande, Norwegen, Polen und Tschechien. Informa-
(Ausbildungsvergütung, Versicherungsschutz, Führen tionen dazu sind zu finden auf der Website des BMBF:
des Ausbildungsnachweises usw.) besteht weiter. Der http: / / www.bmbf.de / de / 894.php.
Lernort liegt für diese Zeit im Ausland, was entweder
bereits bei Abschluss des Ausbildungsvertrages berück- Besonders für Ausbildungsbetriebe, die Mobilitätsprojek-
sichtigt und gemäß § 11 Abs. 1 Nr. 3 BBiG in die Ver- te organisieren möchten, sind in mehreren Industrie- und
tragsniederschrift aufgenommen wird oder im Verlauf Handelskammern und Handwerkskammern regionale
der Ausbildung vereinbart und dann im Vertrag entspre- Mobilitätsberater / -innen benannt worden. Mindestens
chend verändert wird. Wichtig ist, dass in der Partner- bis Ende 2012 beraten und unterstützen sie Interes-
einrichtung im Ausland die Inhalte vermittelt werden, senten mit ihren Angeboten auf http: / / www.teil4.de /
die die verantwortliche Person aufgrund der deutschen mobilitaet / .
Ausbildungsordnung für den Auslandsaufenthalt vorher
festgelegt und mit der Partnereinrichtung vereinbart hat.

Solche Auslandsaufenthalte werden europaweit finan-


ziell und organisatorisch in Form von Mobilitätsprojek-
ten im europäischen Programm LEONARDO DA VINCI
unterstützt. Es trägt dazu bei, einen europäischen Bil-
dungsraum und Arbeitsmarkt zu gestalten. In Deutsch-
156 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

4. Berufliche Entwicklungsmöglichkeiten

Ausgebildeten Bergbautechnologen und Bergbautechno- Auszubildende können anschließend ein Studium an


loginnen bietet sich als eine berufliche Weiterbildungs- einer Fachhochschule bzw. Hochschule beginnen. Alter-
möglichkeit der Besuch einer Fachschule an. Mit dem nativ zur Doppelqualifikation kann die Fachhochschul-
erfolgreichen Abschluss der Fachschule erhalten die reife auch an einer Fachoberschule in Vollzeit (1-jährig)
Absolventinnen und Absolventen einen staatlichen Ab- oder Teilzeit (2-jährig) erlangt werden.
schluss, beispielsweise als staatlich geprüfte Technike-
rin / staatlich geprüfter Techniker. Weiterhin werden auch duale Studiengänge angeboten.
Diese zeichnen sich durch den Wechsel zwischen Theorie
Die Fachschule ermöglicht unter bestimmten Bedingun- und Praxis aus. Meist findet eine Kooperation zwischen
gen zusätzlich den Erwerb der Fachhochschulreife. Fachhochschulen mit Unternehmen aus der Wirtschaft
statt. Studierende / Auszubildende schließen mit dem Un-
Einige Berufskollegs bieten mit der sogenannten Doppel- ternehmen einen Praktikums- bzw. Ausbildungsvertrag
qualifikation den Auszubildenden mit Fachoberschulrei- ab. In stetigen Perioden besuchen die Studierenden Vor-
fe die Möglichkeit, schon während der Ausbildung die lesungen der Hochschule und dazu im Wechsel durch-
berufliche Qualifizierung mit dem Erwerb der Fachhoch- laufen sie als Auszubildende verschiedene Abteilungen
schulreife oder sogar der allgemeinen Hochschulreife zu des Kooperationsunternehmens. Als Abschluss kann ein
verbinden. Diplom bzw. der Bachelor erreicht werden.

technische Fachhochschule duales Studium in Kooperation


(bzw. Hochschule) mit Unternehmen

Fachoberschule für Technik


(Voll- oder Teilzeit)

Fachschule für Technik

Möglichkeit
Berufsschule als Teil
der Doppelqualifikation
der dualen Ausbildung
(bei FOS-Reife)
Infos 157

Standorte von Fachschulen, Fachhochschulen und Hoch- Weitere Informationen zum Thema Weiterbildung
schulen mit bergtechnischem Zweig: gibt es unter
Q Bohrmeisterschule Celle
staatlich anerkannte Fachschule für Bohr-, Förder- Q Ausbildung plus: Ausbildungsangebote mit Zusatz-
und Rohrleitungstechnik qualifikationen
Breite Straße 1C Y www.ausbildungplus.de
D-29221 Celle
Y www.bohrmeisterschule.de Q Das Portal für berufliche Aus- und Weiterbildung
Y www.kursnet.arbeitsagentur.de
Q RAG BILDUNG Berufskolleg GmbH
Berufskolleg Ost / Berufskolleg Fachschule
Kleiweg 10
59192 Bergkamen
Y www.bko-bkf.de

Q Technische Fachhochschule Georg Agricola zu


Bochum
staatlich anerkannte Fachhochschule der DMT
Herner Straße 45
44787 Bochum
Y www.tfh-bochum.de

Q RWTH Aachen
Templergraben 55
52056 Aachen
Y www.rwth-aachen.de

Q Technische Universität Clausthal


Adolph-Roemer-Straße 2a
38678 Clausthal-Zellerfeld
Y www.tu-clausthal.de

Q FWT Fachschule für Wirtschaft und Technik


Paul-Ernst-Straße 2
38678 Clausthal-Zellerfeld
Y www.fwt-clz.de

Q Technische Universität Bergakademie Freiberg


Akademiestraße 6
09596 Freiberg (Sachsen)
Y tu-freiberg.de

Q Berufliches Schulzentrum für Technik und Wirt-


schaft (BSZ Freiberg)
Julius Weisbach
Schachtweg 1
09599 Freiberg (Sachsen)
Y www.bsz-freiberg.de
158 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

5. Sicherheit und Gesundheitsschutz – Besonderheiten


im Bergbau
Im Bergbau unter Tage herrschen besondere Gefährdun-
gen und Beschwernisse.

Beispielsweise sind hier Dunkelheit, räumliche Enge und


besondere klimatische Verhältnisse zu nennen. Zu den
besonderen klimatischen Verhältnissen zählen z. B. Tro-
ckenheit, Feuchtigkeit, brennbare, explosive und giftige
Gase.

Diesen Gefährdungen und Beschwernissen wird vorgrei-


fend durch Bergverordnungen begegnet. Sie dienen der
Gewährleistung der Sicherheit und dem Schutz der Ge-
sundheit der Beschäftigten.

Die grundlegende Bergverordnung ist die Allgemei-


ne Bundesbergverordnung (ABBergV). In ihr werden
neben vielen bergbaulichen Regelungen und Vorschrif-
ten auch die Rechte und Pflichten der Beschäftigten ge-
regelt.

Neben der ABBergV (Y CD-ROM) gibt es verschiedene


weitere Bundesbergverordnungen, welche bestimmte
Themenbereiche regeln, z. B. die Gesundheitsschutz-
bergverordnung und die Klimabergverordnung.

In der Rangfolge unterhalb der Bundesbergverordnung


gibt es Bergverordnungen und Tiefbohrverordnungen in
den einzelnen Ländern. Für das Land Hessen gibt es bei-
spielsweise die Allgemeine Bergverordnung für das Land
Hessen (ABV Hessen); in Nordrhein-Westfalen gibt es die
Bergverordnung für die Steinkohlenbergwerke (BVOSt).

Informationen zur Sicherheit und zum Gesundheits-


schutz sind bei der zuständigen Berufsgenossenschaft
erhältlich:

Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische In-


dustrie (BG RCI) Y www.bgrci.de

(hervorgegangen aus der Fusion von u. a. Bergbau-Be-


rufsgenossenschaft und Steinbruchs-Berufsgenossen-
schaft)
Infos 159

6. Ausbildungsmaterialien – Fachliteratur – Fachzeitschriften

Diese Zusammenstellung ist beispielhaft und erhebt nicht


den Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere Bücher und Ma-
terialien sind erhältlich. Antiquarische Bücher kann man
über das zentrale Verzeichnis antiquarischer Bücher –
www.zvab.com – oder bei Online-Antiquariaten finden.

Fachrichtung Tiefbautechnik
Titel Verlag ISBN
Kompendium der Tunnelbautechnologie –
VGE Verlag GmbH 978-3-86797-048-8
Planungshilfe für den Tunnelbau
rororo Techniklexikon
Rowohlt Verlag antiquarisch
Bd. 44–46, Bergbau

Fachrichtung Tiefbohrtechnik

Titel Verlag ISBN


Auf Jagd im Untergrund add-books, Bad Salzdetfurth 978-3-00-028049-8
Bohrgeräte-Handbuch BMS Celle 3-921744-29-6
Bohrloch-Kontrollhandbuch 1 BMS Celle 3-00-002704-1
Bohrloch-Kontrollhandbuch 2 BMS Celle 3-00-003204-x
Bohrtechnisches Handbuch AKER-Wirth, Erkelenz
Tiefbohrgeräte Springer-Verlag Wien antiquarisch
Tiefbohrtechnik Springer-Verlag Wien antiquarisch
Tiefbohrtechnik Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig antiquarisch
Das moderne Rotarybohren Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig antiquarisch
Geologische Bohrungen I und II Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig antiquarisch
Wörterbuch der Bohr-, Förder- und Offshore-Technik Ströher Verlag 978-3-921744-27-7
Drilling Data Handbook Editions Technip Paris 2-7108-07564
BOLEX – Ein bohrtechnechnisches Lexikon Wissenschaftliche Scripten, Auerbach / V 978-3-928921-25-1
Bohrspülung – Ein Leitfaden Wissenschaftliche Scripten, Auerbach / V 978-3-928921-29-9
Bohrtechnisches Zeichnen Wissenschaftliche Scripten, Auerbach / V 978-3-928921-34-3
Bohrtechnische Planung Wissenschaftliche Scripten, Auerbach / V 978-3-937524-16-0
Formeln + Tabellen Wissenschaftliche Scripten, Auerbach / V 978-3-928921-48-0
Zementationsarbeiten in Bohrungen Wissenschaftliche Scripten, Auerbach / V 978-3-937524-58-0

Fachzeitschriften
Titel Verlag / Herausgeber ISSN
Glückauf VGE Verlag, Essen 0340-7896
Kali und Steinsalz VKS e.V. Berlin 1614-1210
ERDÖL ERDGAS KOHLE Urban-Verlag Hamburg / Wien 0179-3187
OIL GAS European Magazine Urban-Verlag Hamburg / Wien 0342-5622
International Edition of ERDÖL ERDGAS KOHLE
Geothermische Energie Geothermische Vereinigung e.V., GtV 0948-6615
Bergbau Makossa Druck und Medien, Gelsenkirchen 0342-5681
Geotechnik VGE Verlag, Essen 0172-6145
160 A U S B I L D U N G G E S TA LT E N | Berufsausbildung zum Bergbautechnologen/zur Bergbautechnologin |

Ausbildungsmaterialien – Internetadressen

Q foraus.de ist die Internetplattform des BIBB zur För-


derung des Berufsbildungspersonals. Sie finden hier
aktuelle Informationen, Online-Seminare und Lern-
bausteine z. B. zu den Handlungsfeldern der AEVO
und weiteren zentralen Themen der Ausbildungspra-
xis, Diskussionen in unseren Foren sowie Links und
Hinweise zu wichtigen Materialien und Quellen für
Ausbilderinnen und Ausbilder.
Y www.foraus.de

Q Das Prüferportal, die Informations- und Kommu-


nikationsplattform für aktive und zukünftige Prü-
ferinnen und Prüfer
Hier gibt es Informationen rund um das Prüfungs-
wesen, das Prüfungsrecht, Veranstaltungshinweise
und Materialien. Auch besteht die Möglichkeit, sich
mit anderen Prüferinnen und Prüfern auszutauschen
sowie Expertenanfragen zu stellen.
Y www.prueferportal.org

Q AusbildungPlus bietet einen bundesweiten Überblick


über mehr als 41.000 Ausbildungsangebote mit Zu-
satzqualifikation und duale Studiengänge sowie In-
formationen rund um die Berufsausbildung.
Y www.ausbildungplus.de

Q KURS – Die Datenbank für Aus- und Weiterbildung


der Bundesagentur für Arbeit:
Y www.arbeitsagentur.de

Q BERUFEnet – Die Datenbank für Ausbildungs- und


Tätigkeitsbeschreibungen der Bundesagentur für Ar-
beit
Y http: / / berufenet.arbeitsamt.de

Q Ausbildung und Beruf


Rechte und Pflichten während der Berufsausbildung
u. a. Bundesministerium für Bildung und Forschung
Y www.bmbf.de
Infos 161

7. Adressen

Q VKS – Verband der Kali- und Salzindustrie e.V. Q Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Reinhardtstraße 18A Heinemannstr. 2
10117 Berlin 53175 Bonn
Postfach 080651 Postanschrift:
10006 Berlin 53170 Bonn
Tel.: 030 847 1069-0 Tel.: 01888 57-0
Fax: 030 847 1069-21 Fax: 01888 57-3601
Internet: www.vks-kalisalz.de Internet: www.bmbf.de
E-Mail: info.berlin@vks-kalisalz.de E-Mail: information@bmbf.bund.de

Q Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung e.V. Q Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
Brühlstr. 9 (BMWi)
30169 Hannover Scharnhorststr. 34–37
Tel.: 0511 1 21 72-0 10115 Berlin
Fax: 0511 1 21 72-10 Villemombler Str. 76
Internet: www.erdoel-erdgas.de 53123 Bonn
E-Mail: info@erdoel-erdgas.de Tel.: 01888 615 0
Internet: www.bmwi.de
Q Gesamtverband Steinkohle e.V. E-Mail: info@bmwi.bund.de
Postfach 101829
44608 Herne Q Sekretariat der Ständigen Konferenz der Kultusminister
Tel.: 02323 15-10 der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK)
Fax: 02323 15-4291 Lennéstr. 6
Internet: www.gvst.de 53113 Bonn
E-Mail: gvst@gvst.de Postfach 2240
53012 Bonn
Q IGBCE – Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Tel.: 0228 501-0
Energie Fax: 0228 501-777
Königsworther Platz 6 Internet: www.kmk.org
30167 Hannover
Tel.: 0511 7631-0
Fax: 0511 7631-713
Internet: www.igbce.de
E-Mail: info@igbce.de

Q Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)


Robert-Schuman-Platz 3
53175 Bonn
Postanschrift:
Postfach 201264
53142 Bonn
Tel.: 0228 107-0
Fax: 0228 107-2977
Internet: www.bibb.de
E-Mail: zentrale@bibb.de

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