Entdecken Sie eBooks
Kategorien
Entdecken Sie Hörbücher
Kategorien
Entdecken Sie Zeitschriften
Kategorien
Entdecken Sie Dokumente
Kategorien
Ein Hirntumor ist eine sehr seltene Erkrankung, für die meistens keine Ursache gefunden wird.
Menschen erkranken vorwiegend im Kindesalter oder um das 70. Lebensjahr daran.
Ihre Behandlung und Prognose variiert stark. Generell kann ein Hirntumor operiert, bestrahlt oder
mit Chemotherapeutika behandelt werden.
Hirntumor: Beschreibung
Der Begriff Hirntumor bezeichnet jede gut- und bösartige Geschwulst innerhalb des Schädels.
.Bei beiden Geschlechtern wurden die meisten Erkrankungen zwischen dem 70. und 75.
Lebensjahr verzeichnet.
Im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen ist ein Gehirntumor bei Kindern relativ häufig.
Laut Kinderkrebsregister sind etwa ein Viertel der Krebserkrankungen bei Kindern auf Tumoren
des zentralen Nervensystems zurückzuführen.
Hirntumor ist nicht gleich Hirntumor. Zum einen gibt es wie erwähnt sowohl gutartige als
auch bösartige Hirntumor-Formen („Gehirnkrebs“).
Primäre Hirntumore
Als primär bezeichnet man einen Hirntumor, der sich direkt aus Zellen der Gehirnsubstanz oder
der Hirnhaut entwickelt. Solche Tumoren werden auch als hirneigene Tumoren bezeichnet.
Diese Unterscheidung beeinflusst sowohl die Hirntumor-Behandlung als auch die Prognose.
Interessanterweise stammt nur ein kleiner Teil der Gehirntumore von den Nervenzellen
(Neuronen) ab.
Mehr als jeder zweite primäre Hirntumor entwickelt sich aus dem Stützgewebe des Gehirns und
gehört damit der Gruppe der Gliome an.
Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Hirntumore:
Ependyom Dieser Hirntumor bildet sich aus Zellen, die die inneren Hirnkammern auskleiden.
Medulloblastom Das Medulloblastom bildet sich im Kleinhirn. Es ist der wichtigste Hirntumor bei Kindern.
Neurinom Dieser Tumor geht von Hirnnerven aus. Er wird auch als Schwannom bezeichnet.
ZNS-Lymphom Das ZNS-Lymphom bildet sich aus einer Zellgruppe der weißen Blutzellen.
Gehirntumor der Diese Geschwülste sind an einer bestimmten Stelle im Gehirn zu finden, der Sella turcica. Hier befindet s
Sellaregion
normalerweise die Hypophyse. Zu ihnen zählen das Hypophysenadenom und das Kraniopharyngeom.
Sehr viel häufiger als ein primärer Hirntumor sind sekundäre Hirntumoren.
Sie entstehen, wenn Zellen aus anderen Organtumoren (beispielsweise Lungenkrebs, Hautkrebs,
Brustkrebs) Es handelt sich hierbei also um Hirnmetastasen.
Sie werden von einigen Fachleuten gar nicht als „echter“ Hirntumor angesehen.
Hirntumor: Symptome
Hirntumor-Symptome sind sehr vielfältig.
Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Krampfanfälle sind häufig die ersten Anzeichen.
Gehirntumor-Patienten leiden anfangs also meist unter sehr unspezifischen Symptomen.
Wächst der Hirntumor sehr schnell, können sich die bestehenden Symptome verstärken und je nach Lage
des Tumors neue Beschwerden hinzukommen.
Hier lesen Sie alles Wichtige über Hirntumor-Symptome
Kopfschmerzen
Sehstörungen
Krampfanfall
Hormonelle Störungen
Bisher ist weitestgehend unbekannt, warum sich ein primärer Hirntumor bildet.
Bei den meisten Betroffenen kann kein auslösender Faktor gefunden werden.
Sind keine Hirntumor-Ursachen bekannt, sprechen Fachleute auch von einem sporadischen
Hirntumor.
Im Gegensatz dazu gibt es auch einen erblichen Hirntumor. Er kann bei bestimmten
Erbkrankheiten entstehen wie Neurofibromatose,
ZNS-Lymphome entwickeln sich häufiger bei Patienten mit einem stark geschwächten
Immunsystem, etwa aufgrund von HIV oder der Gabe von Immunsuppressiva zur Verhinderung
von Abstoßungsreaktionen nach einer Organtransplantation.
Ansonsten ist der einzige bisher bekannte Risikofaktor für einen Hirntumor die Bestrahlung des
Nervensystems.
Sekundäre Hirntumoren, also Hirnmetastasen, bilden sich, wenn eine Krebserkrankung im Körper
vorliegt. Liegen Risikofaktoren für eine bestimmte Krebserkrankung vor, erhöht sich daher auch
das Risiko für Hirnmetastasen. Allerdings streut nicht jeder bösartige Tumor in das Gehirn.
(Anamnese). Dazu fragt er nach Ihren genauen Beschwerden, eventuellen Vorerkrankungen und
medizinischen Behandlungen. Mögliche Fragen sind also zum Beispiel:
• Leiden Sie unter neuartigen Kopfschmerzen (vor allem nachts und in den Morgenstunden)?
• Nehmen die Kopfschmerzen im Liegen zu?
• Helfen Ihnen herkömmliche Kopfschmerzmittel?
• Leiden Sie (besonders morgens) unter Übelkeit und Erbrechen?
• Haben Sie Sehstörungen?
• Kam bei Ihnen ein Krampfanfall vor? Hat eine Körperhälfte unwillkürlich gezuckt?
• Hatten oder haben Sie Probleme, ein Körperteil zu bewegen oder zu koordinieren?
• Hatten oder haben Sie Probleme, zu sprechen?
• Bemerken Sie Einschränkungen, wenn Sie sich konzentrieren,
• Sind neue hormonelle Störungen aufgetreten?
• Sind Ihre Angehörigen oder Freunde der Meinung, dass sich Ihre Persönlichkeit verändert
hätte?
Danach führt der Arzt eine neurologische Untersuchung durch.
Hirnnerven
Pupillenreflex zu testen.
Computertomografie (CT),
Elektroenzephalografie (EEG)
und Nervenwasseruntersuchung.
kann die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) zur genaueren Abklärung notwendig sein.
Hirntumor: Behandlung
Hirntumor: Operation
In anderen Fällen kann der Tumor in einer Operation nur verkleinert werden.
Das kann aber manchmal die Symptome lindern und die Prognose verbesser,
Ein operativer Eingriff bei Hirntumor-Patienten kann auch das Ziel haben, eine tumorbedingte
Abflussstörung des Nervenwassers auszugleichen. Denn kann der Liquor nicht ungestört
abfließen, erhöht sich der Druck im Gehirn, kann dann beispielsweise ein Shunt implantiert
Hirntumor: Bestrahlung
Beispielsweise kann sich die Haut über dem bestrahlten Areal röten.
Hirntumor: Chemotherapie
Wird die Chemotherapie vor der Operation durchgeführt (um den Tumor zu verkleiner), spricht
man von einer neoadjuvanten Chemotherapie.
Als Anhaltspunkt für Ärzte und Patienten hat die WHO eine Schweregrad-Einteilung für Tumoren
entwickelt.
• Grad I: Gutartiger Hirntumor mit langsamem Wachstum und sehr guter Prognose
• Grad II: Gutartiger Hirntumor, der aber in einen bösartigen übergehen kann
• Grad III: Bösartiger Hirntumor
• Grad IV: Sehr bösartiger Hirntumor mit schnellem Wachstum und schlechter Prognose
-So kann ein Hirntumor ersten Grades in der Regel durch eine Hirntumor-Operation geheilt
werden.
-Bei WHO-Grad III oder IV sind die Hirntumor-Heilungschancen so schlecht, dass nach einer
Operation in jedem Fall eine Strahlen- und/oder Chemotherapie empfohlen wird.
Einteilung gemäß WHO-Klassifikation
Aus Übersichtsgründen wird hier nur eine Auswahl der häufigsten Entitäten dargestellt.
• Astrozytäre Tumoren
• Astrozytom Grad I–III
• Glioblastom (Astrozytom Grad IV: Häufigster maligner hirneigener Tumor)
•
• Oligodendrogliale Tumoren
• Oligodendrogliom
• Anaplastisches Oligodendrogliom
•
• Ependymale Tumoren
2-Embryonale Tumoren
- Medulloblastom
5-Hypophysenadenom
6-Kraniopharyngeom
7-Hirnmetastase
Differentialdiagnose Hirntumor
• Medulloblastom Ependymom Kraniopharyngeom Hirnmetastase
• Wächst vom •
Lokalis ⅔ im 4. Ventrikel • Intra- oder suprasellär • Primärtumor
ation Dach des 4. 1. Lungenkarzinom
2. Mammakarzinom
• Medulloblastom Ependymom Kraniopharyngeom Hirnmetastase
• Hirndruckzeich
Sympto • Dauerkopfschmerz • Häufig Kopfschmerzen • Kurze Anamnese(wenig
me en •
(Verschlusshydrozephal Frühzeitig: Gesichtsfeldau e Tage) durch
• Beidseitige Sta us) sfälle(typisch ist rasches Tumor-
uungspapille eine bitemporale Wachstum
• Morgendliches Hemianopsie) • Kopfschmerzen
Erbrechen • Wachstumsverzögerung (• Paresen
• Rumpfataxie Hypophysenvorderlappeni
nsuffizienz)
• Diabetes
insipidus centralis (Hypop
hysenhinterlappeninsuffizi
enz)
• MRT: In T1- •
MRT/C CT des gesamten • Zystische Kammerung • Variables Aussehen!
T Wichtunghypoi • Krümelige Verkalkungen•
Liquorraumes: Hyperde Bei kleinen Metastasen:
ntens, nser Tumor nach KM- Homogenes Enhanceme
inhomogene Gabe (alt. MRT) nt
KM- • Bei
Anreicherung, i großen Metastasen: Rin
n 70–80% gförmiges Enhancement
Zystenbildung aufgrund
(hyperintens in zentraler Nekrose
T2-Wichtung) • Perifokales Ödem
•
Additiv MRT des • Lumbalpunktion: • Histologie: Feste Kapsel,• Abklärung Primärtumor
e gesamten Abtropfmetastasen mehrfach zystisch
Diagno Spinalkanals, • Histologie: gekammert
stik postoperativ Lu Echte ependymale Roset
mbalpunktion: ten und perivaskuläre
Abtropfmetasta Pseudorosetten
sen
• Histologie: Ros
ettenförmige
Anordnung
kleiner
Tumorzellen
(Homer-
Wright-
Rosetten)
• Primäre
Therap • Resektion • Resektion • Resektion
ie Resektion • Radiatio • Ggf. Hormonsubstitution (solitäre Metastase)
• + Kinder >4 • Radiatio
Jahre : • Glucocorticoide(Dexam
Anschließende ethason4–8 mg,
kraniospinale R i.v./p.o., täglich)
adiatio
• Medulloblastom Ependymom Kraniopharyngeom Hirnmetastase
• + Erhaltungsch
emotherapie
• IV
WHO- • I–III • I •
Grad
• Häufig ZNS- • Je nach WHO-Grad
Progno • Häufig Rezidive
se Metastasen,
selten
extraneurale
Fernmetastasen
• 10-Jahres-
Überlebensrate
unter adäquater
Therapie: 40–
60%
Ghiath.Z 27.06.2019