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Handlaminate

Bearbeiter: Georg Ladurner; Guowei WU


Verbundwerkstoffe / Composites

- Ein oder mehrere Werkstoffe


- Matrix / Bewehrung

Matrix

- bindend, bettend
- Harz / Kunststoff
- umgibt und unterstützt die Bewehrung
- Beibehaltung der relativen Position

Holz

- Natürlicher Verbund
- Bewehrung: Cellulose Fasern
- Matrix: Lignin
Verbundwerkstoffe / Composites

Eigenschaften

- mechanische/physikalische Eigenschaften der beiden Systeme


- Wechselwirkung
- hochwertige Eigenschaften
- kein einzelner Werkstoff mit diesen Eigenschaften

Technische Verbundwerkstoffe

- Festlegung der Form


- Verschmelzendes Ereignis
- Z.B. Polymerisation, Erstarrung

- Natur der Matrix/Bewehrung


- Kosten: Mengenabhängig

- Geringe Stückzahl
- Große Abmessungen
- Schwierige Geometrie

- Handlaminieren
Handlaminieren

- Keramischer Faserverbund - Verbundlaminate (Hybrid-laminates)

- Holzlaminate - Faserverstärkter Kunststoff


Keramischer Faserverbund

Matrix

- Matrix aus keramischer Rohmasse


- Dehnbarkeit etwa 0,05 bis 0,10%
- Bornitrid, Siliciumcarbid, Aluminiumoxid

- Sehr gute thermische Beständigkeit


- Hohe mechanische Festigkeit
- Hoher Verschleißwiederstand
- Katastrophales Bruchverhalten

Fasern

- Hochtemperaturstabil/keramisch
- Kristallines Aluminiumoxid, Siliciumcarbid, Zirkonoxid

Eigenschaften der Fasern

- Hohe Dehnbarkeit bis zu über 2%


- Deutlich höhere Risswiderstand
- Extreme Thermoschockbeständigkeit
- Bessere dynamische Belastbarkeit
- Anisotrope, in Faserausrichtung orientierte Eigenschaften
Keramischer Faserverbund

Herstellung

1. Einbringen der Fasern


(Fasergewebe, Flechten, Stricken…)
2. Einbringen des Matrixmaterials
3. Endbearbeitung und Beschichtung

Matrix

- Einbringen bei >1000 Grad


- Begasung, Elektrophorese
Keramischer Faserverbund

Eigenschaften

- Bruchverhalten verbessert
- Risse werden aufgehalten/umgelenkt
- Fasern bilden eine Brücke
- Fast kein Festigkeitsverlust
- Deutliche Steigerung der Bruchdehnung

- Schwach mechanische Verbindung


- Kohlenstoff, Bornitrid als Schmiermittel
Keramischer Faserverbund

Anwendungsgebiete

- Sehr heiße Temperaturen


- Schockbeständigkeit
- Abrasive Belastugen

- Hitzeschutz bei Wiedereintritt in der Raumfahrt


- Brennkammern von Triebwerken in Luft-/Raumfahrt
- Thermische Isolatoren in Reaktortechnik
- Hoch belastete Scheibenbremsen
Holzlaminate

- Furnier-/Vollholzstreifen
- Matrix: Harz/Holzkleber
- Eiche, Buche, Birke, Esche, Walnuss
- Holzfeuchte von 20-30%

Herstellung

- Feuchtigkeit: Steam-Box
- Temperatur: 100 Grad
- Materialstärke < 25mm

- Schalung z.B aus MDF

- Nachbearbeiten/Beschichten
Holzlaminate

Eigenschaften

- Zugkräfte: rissfreie Biegung durch Zellulose


- Druckkräfte: Lignin zeigt thermoplastisches Verhalten

- Rückfederung des Laminates hängt von Stärke ab

- Matrix erhärtet und verhindert Verschiebung


- Kanten parallel zur Faser

- Materialverschnitt
- Holz muss fehlerfrei sein
- Vor-/Nachbehandlung ist zeitaufwendig
- Farbveränderung
- Je mm = 1-2 min Dampfzeit
- Trocknungsprozess 1-2 Tage

Preise

- Birke 0.9 mm 4,90 Euro


- Buche 0,9 mm 3,90 Euro
- Buche 2,5 mm 9,70 Euro
- Eiche 0,9 mm 5,95 Euro
- Eiche 1,6 mm 5,80 Euro
- Esche 1,5 mm 7,10 Euro
- Walnuss 0,9 mm 9,10 Euro
Verbundlaminate

- Verschiedene Werkstoffe
- Hybrid-laminate

Technische Eigenschaften

- Biegesteifigkeit
- Schlagfestigkeit
- Gewicht
- Thermischer Ausdehnungskoeffizient
- …

Ästhetische Eigenschaften

- Visuelle Effekte
- Lichttransmission
- Selbstreinigung
- Wärmereaktion
- …
Verbundlaminate

IMAGO

- Pergamentartiges, textiles Gewebe


- Harz
- Glas

- Hohe Biegesteifigkeit
- Halbes Gewicht von Glas
- Kratzfest
- Fingerabdrücke werden nicht sichtbar

- Die Farbgebung reagiert auf Menge/Einfall von Licht


- Zugleich verändert sich die Wahrnehmung im hinteren Raum
- Erzeugt visuelle Tiefe
- Das erzeugte Bild ändert sich bei anderem Blickwinkel
Verbundlaminate

Krystal weave laminates

- Klare Textilien auf Garnbasis


- Zwischen Polymerplatten gepresst

- Mit Holzbearbeitungsgeräten bearbeitbar

- Verkleidungen
- Welleneffekt
Verbundlaminate

Faserverstärktes Verbundsystem

- Glasfasern
- Aramidfasern
- Kohlefaser oder Kohlehybridfaser
- Tyfo S Epoxidharz

- Leicht
- Biegbar
- Flexibel
- Aufprall-, Explosions-, Erdbeben-, Korrosions-, Wasser-, Insektenschutz
- Vergleichbare Härte mit Beton/Stahl bis zu 20 cm
- Sehr geringe Materialausdehnung

- Brücken, Straßen, Verstärkung, Reparatur, Schutz von Gebäudeteile


Faserverstärkter Kunststoff
Anwendungen

Halbzeuge

frei geformte Konstruktionen


Funktionsprinzip

Symbolhafte Darstellung von Verstärkungsfasern einer Kunststoffmatrix

Die Fasern

- Tragfähig- sowie Materialsteifigkeit des Verbundbauteils erhöhen

Die Kunststoffmatrix

- Fasern stabilisieren
- Fasern schützen (z.B. Schutz vor UV-Strahlung und aggressiven Medien wie Feuchtigkeit
oder Chemikalien)
- Oberfläche bilden und damit Transparenz, Farbe und Haptik des Faserverbundwerkstoffs
bestimmen
- Materialeigenschaften mit verschiedenen Additiven und Füllstoffen steuern
Verarbeitungsform von Fasern

Langfasern (Rovings)

- eine lineare Verstärkung mit hohem Fasergehalt


- gute mechanische Eigenschaften für den Verbund
- zu aufwendig für manuelle Verfahren

Kurzfasern (Vliese und Wirrfasermatten)

- ungerichtet im Kunststoffgute liegen


- sich einfach an die Bauteilform anpassen können

Textilien (Gewebe, Gelege)

- eine flächige Verstärkung


- einfachere Handhabung für manuelle Produktionsverfahren
Fasern im Bauwesen
Glasfasern (gebräuchlich)

- hohe Festigkeit
- relativ günstig

Kohlenstofffasern (seltenere Anwendung)

- bessere mechanische Eigenschaft


- teuer

Aramidfasern (weniger gebräuchlich)

- schwierige Bearbeitung wegen hoher Zähigkeit


- das Verbinden mit einem hohen Werkzeugverschleiß

Naturfasern (weniger gebräuchlich)

- keine zufriedenstellende Feuchtigkeitsresistenz


Preise von Fasern

Glasflamentgewebe 163g/m2, Breite 100cm

- Hochwertiges Gewebe mit Finish


- Verarbeitung mit Epoxid- und Polyesterharz
- Harzverbrauch bei Handlaminat ca. 160 bis 240 g/qm
- Dicke einer Lage im Laminat ca. 0,16 mm

Staffelpreise nach Bestellmenge:


- ab 1 m Bestellmenge = 4,90 € pro m
- ab 10 m Bestellmenge = 4,40 € pro m
- ab 100 m Bestellmenge = 3,90 € pro m

Kohlenfasergewebe 160g/m2, 100cm

- Verarbeitung mit Epoxidharz


- Harzverbrauch bei Handlaminat ca. 160 bis 240 g/qm
- Dicke einer Lage im Laminat ca. 0,26 mm

Staffelpreise nach Bestellmenge:


- ab 1 m Bestellmenge = 29,90 € pro m
- ab 5 m Bestellmenge = 26,90 € pro m
- ab 20 m Bestellmenge = 23,90 € pro m
Gebräuchliche Harzsysteme
Für Faserverbundbauteile werden fast ausschließlich duroplastische Kunststoffe verwendet.

Ungesättigtes Polyesterharz (UP)

für alle Standardanwendungen und insbesondere für glasfaserverstärkten Kunststoff

Epoxidharz (EP)

- für hochfeste Bauteile


- für kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen

Vinylesterharz(VE)

- bei hohen chemischen Schutzanforderungen

Phenolharz (PF)
-
bei besonderen Brandschutzanforderungen
Polyester-Laminerharz

- Verarbeitungstemperatur ab 18 Grad.
- Härterzugabe 1 bis 3 % Härter.
- Verarbeitungszeit mit 1 % Härter bei 20 Grad ca. 50 - 70 Minuten.
- Verarbeitungszeit mit 2 % Härter bei 20 Grad ca. 25 - 30 Minuten.
1kg = 6,90 € (6,90 € pro kg)
5kg = 26,90 € (5,38 € pro kg)
20kg= 89,90 € (4,50 € pro kg)

Polyester Härter

20g = 1,90 € ( 95 € pro kg)


100g = 2,90 € ( 29 € pro kg)

Epoxidharz

- Verarbeitungstemperatur ab 10 Grad.
- Härterzugabe etwa 55% Härter.
- Verarbeitungszeit bei 20 Grad ca. 40 - 50 Minuten.
- Aushärtezeit bei 20 Grad ca. 24 - 36 Stunden.
1kg = 11,90 € (11,90 € pro kg)
5kg = 49,90 € (9,98 € pro kg)
25kg= 199,90 € (8,00 € pro kg)

Härter

275g = 5,90 € ( 21,45 € pro kg)


2,75kg = 32,90 € ( 11,96 € pro kg)

110kg = 999,90 € ( 9,09 € pro kg)
Eigenschaften von faserverstärkten Kunststoffen

Faseranordnung

Die Fasern werden im Verbundbauteil meist in mehreren Lagen mit unterschiedlicher


Faserorientierung übereinandergeschichtet.

B.S.:
die zentralen Rovings > die hauptsächlichen Lastabtragung

die außen liegenden Textilien > die Querkrafttragfähigkeit


die Lochlaibungsfestigkeit bei Schraubenverbindungen

die feine Vliesschicht > eine glatte Oberfläche

Oberfläche

Reinharzschicht > Schutz des tragenden Laminats

Fasern nicht an der Oberfläche ( Wasseraufnahme > Korrosion)


Eigenschaften von faserverstärkten Kunststoffen

Verarbeitung

Die Verarbeitung von GFK- und CFK-Halbzeugen mit Maschinen des Holzbaus
gehärtete Sägeblätter und Bohrer; am besten Wasserstrahlschneiden
der Schleifstaub > Hautreizungen

Einflussfaktoren

ein Überschreiten der maximalen Dehnung im Kunststoff > Risse in der Matrix > ein Bruch
im Laminat (z.B. ein Anprall oder eine zu hohe Belastung des Bauteils)

Fehlstellen > Haftfestigkeit


Schubspannung / Querzug > Abschälen

Recycling

im Allgemeinen kaum recyclbar


Einsatz duroplastischer Kunststoffe > keine Möglichkeit der Schmelzungen > keine
Trennung der Bestandteile
Handlaminieren von Glasfaserverstärkten Kunststoff

Für die Formgebung ist eine Die Oberfläche werden geschliffen und
Schalung erforderlich. mit einem Trennmittel überzogen.
Handlaminieren von Glasfaserverstärkten Kunststoff

Zunächst wird eine weniger als 1mm dicke Danach werden Textilien in die Form eingebracht.
Harzschicht auf die Form aufgetragen.
Handlaminieren von Glasfaserverstärkten Kunststoff

Die Gewebe wird mit flüssigem Harz getränkt. Die Gewebe wird durch Rollen angepresst bzw.
entlüftet.
Handlaminieren von Glasfaserverstärkten Kunststoff

Dieser Prozess wird mehrfach bis zum


Erreichen der gewünschten Laminatstärke
wiederholt.
Handlaminieren von Glasfaserverstärkten Kunststoff
Vakuumverfahren
Press- und Injektionsverfahren
Pultrusion
Faserwickeln
Faserspritzen
Automated Fiber Placement
Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Keramischer_Faserverbundwerkstoff
http://www.tu-clausthal.de/presse/tucontact/2004/Mai/tuc1/31.pdf
http://www.dgm.de/download/tg/706/706_90.pdf
http://www.fz-juelich.de/ief/ief-1/index.php?index=8

http://de.wikipedia.org/wiki/Laminat
http://www.valuecreatedreview.com/bentwood.htm
http://www.allwoodwork.com/article/woodwork/methods_of_bending_wood.htm
http://www.ultimatehandyman.co.uk/WOODWORKINGBENDING_WOOD.htm
http://www.valuecreatedreview.com/bentwood.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Verbundwerkstoff

http://de.wikipedia.org/wiki/Faserverbundwerkstoff
http://www.akaflieg.uni-karlsruhe.de/pdfs/harzlehrgang.html

http://www.hahlbrock.de/fvk/de/projekte/architektur-messebau/wand-tuer-element.php
http://www.pluessag.ch/gfkrosteabdeckungen.php
http://www.stylepark.com/de/muehlmeier/glasfaser-vlies
http://www.hw-ar-glasfaser.de/
http://www.bootsservice-behnke.de/contents/de/d3.html
http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/430394

Books:
Transmaterial: A Catalog of Materials That Define Our Physical Environment by Blaine
Brownell
Material World 2: Innovative Materials for Architecture and Design
Atlas Kunststoffe+Membranen
WS 10/11 Performative Morphologie - Holz: Plattenmaterialien Alexander Paul 2519612
ICD Prof. A. Menges, S. Reichert, K. Dierichs, M. Irlwek Oliver David Krieg 2346416
ITKE Prof. J. Knippers, M. Gabler

Performative Morphologie
Holz-Plattenmaterialien: Sorten, Herstellung und Verbindung
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Vom Stab zur Platte


Die Geschichte des Holzbaus ist geken-
nzeichnet durch die einfache und
komplexe Konstruktion von Hütten und
Häusern aus stabförmigen Elementen,
allen voran der einfache Baumstamm.
Die Platte ist ein künstliches Element,
das erst durch die industrielle Fertigung
und die Verfügbarkeit günstigen Plat- Rundholz
tenmaterials möglich wurde. Vor allem
durch die Verbreitung des Holz-Rahmen-
Baus in der Mitte des 20. Jhd. wurde die
Platte als Konstruktionselement verstärkt
eingesetzt.
Schnittholz
Die aus dem Rundholz geschnittenen
Blanken können miteinander verleimt Schnittholz Furniere Holzspäne Holzfasern
werden und so Platten ausbilden. Dazu
werden entweder Blanken kreuzverleimt,
oder aneinander liegende Blanken mit
Deckfurnieren stabilisiert. Dreischichtplatte Bau-Furniersperrholz OSB Gipsfaserplatte
Furniere Brettsperrholz Furnierschichtholz Zementg. Spanplatte Poröse Holzfaserplatte
Furniere können kreuzweise oder parallel Stabsperrholz Spanplatte MDF
aufeinander und nebeneinander verleimt
werden und so große Platten ausbilden,
deren durchnschnittliche Qualität wesen-
tlich besser ist als die des einzelnen
Furniers.
Holzspäne
Holspäne unterschiedlicher Größe können
in einem Pressverfahren zu großen,
isotropen Platten verleimt werden.
Holzfasern
Für eine durchgängige Isotropie und
homogene Platte werden auch Fasern in
einem Pressverfahren verleimt.
Quelle: Arch+ 193: Holz Quelle: Hans Christian Hein, Stefan Göthert, pixelio.de; massivdiele.info; menova.be; binderholz-bausysteme.com; spahn-platten.de; ib-rauch.de; supplierlist.com; micromedia.li; holzland-franken.de; detailx.de; boulter-plywood.com
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Herstellung: Schnittholz Def. Schnittholz: Bestehen aus durchgehenden oder keilgezinkten Lamellen und werden ein- oder mehrschichtig hergestellt (3 oder 5 miteinander verklebte
Lagen). Auch Stabsperrholzplatten zählen zu Schnittholz.
Einschichtige Massivholzplatten
finden Verwendung im Innenausbau,
Treppenbau, Regalbau, in der Möbel-
herstellung und im Brettsperrholzbau.
Mehrschichtig verwendet für erhöhte
statische Anforderungen wie Decken-,
Wand- und Fußbodenkonstruktionen.
Mehrschichtige Platten werden vor allem
aus Nadelholz hergestellt (Fichte, Lärche)
• Stabsperrholz (ST) Mittellage aus
7-30 mm breiten Vollholzstäbchen

1: Rohware 2: Trocknung 3: Keilzinkung

4: Legen und Verkleben 5: Pressen 6: Abbund

Quelle: Finnforest Merk


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Herstellung: Lagenhölzer Def. Sperrholz: Besteht aus mindestens 3 Furnieren, die 90 Grad gegeneinander versetzt sind. Die Decklagen haben stets den gleichen Faserverlauf
Zur Herstellung werden 100 verschiedene
Holzarten verwendet, 85% Laubholz, in
Europa vor allem Birke, Buche und Pappel.
In Nordamerika vor allem Douglasie und
Kiefer.
Unterschieden wird zwischen 4 Arten von
Sperrholz:
• Furniersperrholz (FU) aus Schälfurni-
eren. d > 12 mm mit mind. 5 Lagen
(Multiplexplatten)
Rundschälen
• Stabsperrholz (ST) Mittellage aus
7-30 mm breiten Vollholzstäbchen Schältechnik: Block an Mittelachse in Schälmaschine eingespannt, spiralför
geschält.
• Stäbchensperrholz (STAE) aus max.
7 mm breiten hochkant angeord- Furnierbild: wild, unregelmäßig gefladerte Zeichnung. Je nach Holzart ent
neten Furnierstreifen (Nussbaummaser) oder Augen (Vogelaugenahorn).

• Verbundsperrholz Mittellage aus


anderen Materialien (Span-u. MDF-
Platten, Kork, PU- Kern u.a.)
Exzentrisch und Stay-Log-Schälen
Bau-Furniersperrholz besteht aus
mindestens drei kreutzweise verklebten
Bei diesen Produktionstechniken entstehen ähnliche Furnierbilder wie beim M
Furnieren bis zu 7 mm Dicke.
Schältechnik: Beim Stay-Log-Schälen Halbblock exzentrisch auf Drehbalke
Die maximale Tragfähigkeit wird durch
sehr flach durch Jahresringe geschält.
Einbau der Platten quer zu Sparren bzw.
Trägern erreicht. Als mittragende Elemente Furnierbild: An der Seite streifig, innen blumige Textur.
bei Rahmenkonstruktionen werden Sper-
rholzplatten mit der Hauptrichtung parallel
zum Ständerwerk eingebaut.
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Herstellung: Holzspanplatten Def. Holzspanplatten: Holzspanplatten werden aus mehrlagig gepressten Holzspänen hergestellt.
Die Späne für Spanwerkstoffe werden aus
Schwachholz, Industrierestholz, Altholz
und verholzten Teilen von Einjahrpflanzen
(Hanf, Flachs, Bagase u.a.) gewonnen.
Kunstharzverleimte Platten sind
3-schichtig aufgebaut.

Langspanholz
(Laminated Strand Lumber LSL, Span-
streifenholz, Intrallam, Timberstrand)
Wird aus Pappel-Spanstreifen mit Abmes-
sungen von ca. 0.8 × 25 × 300 mm
hergestellt und zeichnet sich durch eine
sehr hohe Biegefestigkeit aus.(43 N/mm2)

Furnierstreifenholz Herstellungsprinzip 1: Trocknung

(Parallam)
Zeichnet sich durch ähnlich hohe Biegef-
estigkeit wie Langspanholz aus.

OSB-Platten
(Oriented Strand Board)
Sind mehrschichtige Grobspanplatten
aus Spänen von 60-150 mm Länge und
0.5-1mm Dicke.
Zur Herstellung werden Nadel- als auch
Laubhölzer verwendet, in Europa überwie-
gend Nadelhölzer wie Fichte, Tanne und
Douglasie.Unterschieden wird zwischen
4 Plattentypen; OSB/ 1-4

2: Streubunker und Windwurfmaschine 3: Sterntrockner Quelle: academic.ru/pictures/dewiki


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Herstellung: Holzfaserplatten Def. Holzfaserplatten: Bestehen aus Holzfasern, die im Nass- oder Trockenverfahren zu Platten verpresst werden.
Holzfaserplatten können im ökologischen
Nassverfahren hergestellt werden. Bei der
Produktion im Nassverfahren werden die Herstellungsverfahren
holzeigenen Bindekräfte (hauptsächlich
Lignin) für den Zusammenhalt des fertigen 

Werkstoffes genutzt. Dies erfolgt indem
das Holz durch thermomechanische Nassverfahren Trockenverfahren
Verfahren zu Fasern aufgeschlossen und Harte Platten (HB) > 900 kg/m3 MDF-Platten
anschliessend der dabei entstehende 
 Mittelharte Platten (MB) >400 < HDF > 800 kg/m3
„Faserkuchen“ unter Hitze zum Abbinden 900 kg/m3 Leicht-MDF < 650 kg/m3
gebracht wird. Bei einem solchen
Poröse Platten (SB) < 400 kg/m3 Ultraleicht < 550 kg/m3
Verfahren werden keine zusätzlichen
chemischen Bindemittel benötigt. 

Bei der Herstellung nach dem Trockenver- Holzplatz Hackerei Silos Defibrator / défibreur / defibrator
Parc à bois hâcherie
fahren (Faserfeuchte < 20%) werden die Wood yard clipping section
Sortieren und Bevorraten der Hackschnitzel
triage et stockage des plaquettes

Fasern unter Zusatz eines synthetischen sorting and storage of chips

Bindemittels hergestellt. (Polymere Diphe-


nylmethan-Diisocyanate (PMDI)) Metalldetektor
détecteur métallique
metal detector

Schwarten/Spreissel Hackschnitzel
chutes de scierie plaquettes
slabs chips Aufweichen und Zerfasern der Schnitzel
ramollissement et défibrage des plaquettes
Elektromagnet maceration and defibration of chips
électro-almant
electromagnet

Faserbrei
pâte
pulp
Trockner / séchoir / drier Formmaschine
machine à former
forming machine Maschinen- Mischbütte Defibütte
bütte cuvier 2 cuvier 1
cuve tank 2 tank 1
tank 3

Vliesbildung und Entwässerung


tapis d’assemplage et de drainage
fleece-making and drainage

Schleifmaschine Stapelanlage Zuschnitt Profilierung Kanten Abstapelung Verpackung Lager


ponceuse empilage découpe usinage des bords empilage emballage dépôt
wide-belt sander stacking unit saw profiler stacking unit packing stock

Quelle: Pavatex
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Eigenschaften: Schnitthölzer Bsp. Bau-Sxperrholz aus Buche „Delignit“,


Blomberger Holzindustrie B. Hausmann GmbH & Co., Blomberg, D
Standarddicken: 10 - 80 mm
Schnitthölzer

Rohdichte 750 kg/m 3

0 250 500 750 1000

Schnitthölzer

Wärmeleitfähigkeit 0,16 W/m*K


0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5

Schnitthölzer Schnitthölzer

Biegefestigkeit (senkrecht zur Plattenebene) 18-9 N/mm2


0 10 20 30 40 50

Druckfestigkeit (parallel zur Plattenebene) 9-5 N/mm2

Zugfestigkeit (parallel zur Plattenebene) 8-3.3 N/mm2

Schnitthölzer Schnitthölzer Schnitthölzer

Preis Birke ~3000 €/m3


500 1000 1500 2000 2500 3000
Buche ~2200 €/m3
Fichte ~1100 €/m3
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Eigenschaften: Furniere

Furniere Schnitthölzer

Rohdichte 500 kg/m 3

0 250 500 750 1000

Schnitthölzer Schnitthölzer
Furniere

Biegefestigkeit (senkrecht zur Plattenebene) 20 N/mm2


0 10 20 30 40 50

Druckfestigkeit (parallel zur Plattenebene) 16 N/mm2

Zugfestigkeit (parallel zur Plattenebene) 16 N/mm2

Furniere
Schnitthölzer Furniere Schnitthölzer Schnitthölzer

Preis Multiplex Birke 900 - 1500 €/m3


500 1000 1500 2000 2500 3000
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Eigenschaften: Holzspanplatten

Holzspanplatten
Furniere Schnitthölzer

Rohdichte 500-700 kg/m 3

0 250 500 750 1000 1250

Holzspanplatten
Schnitthölzer

Wärmeleitfähigkeit 0.13 W/m*K


0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5

SchnitthölzerHolzspanplatten
Schnitthölzer
Furniere

Biegefestigkeit (senkrecht zur Plattenebene) 15 N/mm2


0 10 20 30 40 50

Holzspanplatten Furniere
Schnitthölzer Furniere Schnitthölzer Schnitthölzer

OSB 2 ~420 €/m3


Preis
500 1000 1500 2000 2500 3000

OSB 3 ~580 €/m3

OSB 4 ~600 €/m3
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Eigenschaften: Holzfaserplatten HB (d>5.5)

Holzspanplatten
Furniere Schnitthölzer Holzfaserplatten

Rohdichte >900 kg/m 3

0 250 500 750 1000 1250

Holzspanplatten
Schnitthölzer
Holzfaserplatten

Wärmeleitfähigkeit 0.17 W/m*K


0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5

SchnitthölzerHolzspanplatten
Schnitthölzer
Furniere Holzfaserplatten

Biegefestigkeit (senkrecht zur Plattenebene) 25-38 N/mm2


0 10 20 30 40 50

Querzugfestigkeit (parallel zur Plattenebene) 0.5-0.65 N/mm2

Holzspanplatten
HolzfaserplattenFurniere
Schnitthölzer Furniere Schnitthölzer Schnitthölzer

MDF 350 - 700 €/m3


Preis
500 1000 1500 2000 2500 3000
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ICD Prof. A. Menges, S. Reichert, K. Dierichs, M. Irlwek Oliver David Krieg 2346416
ITKE Prof. J. Knippers, M. Gabler

Plattenförmige Verbindungen
Grundsätzlich kann zwischen Verbind-
ungen mit und ohne Verbindungsmittel
unterschieden werden. Seit den neuen
Möglichkeiten der industriellen Fertigung
ist die Herstellung von Verbindungsmitteln
einfach und kostengünstig geworden.
Verbindungsmittel anderer Materialien Plattenförmige Holzwerkstoffe
bergen allerdings immer Probleme, vor
allem durch Rost und Fäulnisprozesse.
Eine form- und kraftschlüssige
Verbindungen
Verbindung hingegen umgeht diese
Probleme und kann gleichzeitig mit Leim
noch zusätzlich verstärkt werden. Die
Potentiale einer solchen Verbindung
liegen in ihrer Geometrie und den Mit Verbindungsmittel Ohne Verbindungsmittel
Herstellungsprozessen.

Dübel Zinkung

Nagel Nut und Feder

Schraube

Klebstoff
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Verbindungen:
Mit Verbindungsmittel
Bei Dübeln, Nägeln und Schrauben
werden Platten stets mit einem flächigen
Stoß verbunden, der nur über das
Verbindungsmittel Kräfte übertragen kann.
Entsprechend schwach ist deshalb eine
flächige Klebeverbindung, wenn diese
nicht in Kombination mit einer formschlüs-
sigen Verbindung benutzt wird.
Schrauben können entlang des Schafts
unterschiedliche Gewindesteigungen
haben und so den Druck zweier Platten
aufeinander erhöhen. Allerdings haben
stabförmige Verbindungsmittel bei
Verbindungen verschiedener Winkel
Schwierigkeiten, genügend Platz im
Material zu finden.

90° Verbindung, geklebt 90° Verbindung, geschraubt 60° Verbindung, geklebt

Holzdübel (E. Häbich, pixelio.de) Nägel (A. Dreher, pixelio.de) Schrauben (C. Hautumm, pixelio.de)
WS 10/11 Performative Morphologie - Holz: Plattenmaterialien Alexander Paul 2519612
ICD Prof. A. Menges, S. Reichert, K. Dierichs, M. Irlwek Oliver David Krieg 2346416
ITKE Prof. J. Knippers, M. Gabler

Verbindungen:
Ohne Verbindungsmittel
Nut-Feder-Verbindung
Platten können über eine eingefräste
Nut in verschiedenen Winkel verbunden
werden. Dabei kann die Nut auch eine
Schwalbenschwanzform annehmen, um
ein Lösen der Verbindung zu verhinden.
Eine rechtwinklige Nut hat den Vorteil,
sowohl von oben eingeschoben, als auch
von vorne eingedrückt werden zu können.
Bei entsprechender Passgenauigkeit ist
ein Verleimen fast nicht mehr notwendig.
Bei verschiedenen Winkeln stellt sich
die Frage, ob die Nut mit einer Gehrung
verbunden werden kann und ob dafür
genug Platz im Bauteil ist. Generell kann
eine Nut nur bei größeren Plattendicken
verwendet werden. Ihre Stabilität ist stark
abhängig von der Faserrichtung.
90° Verbindung, rechtwinklig genutet 60° Verbindung, rechtwinklig genutet 60° Verbindung, auf Gehrung genutet

90° Verbindung, rechtwinklig genutet 60° Verbindung, rechtwinklig genutet 60° Verbindung, auf Gehrung genutet
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Verbindungen:
Ohne Verbindungsmittel
Zinkung
Das Zinken ist seit der Spätgotik (1400
- 1500) eine traditionelle Eckverbindung
ohne zusätzliche Teile wie Nägel, Dübel
oder Schrauben. In einigen Quellen wird
jedoch schon auf Zinkungen aus der Zeit
der Ägyptern (3000 v. Chr.) verwiesen.
Hauptsächlich dient sie zum Verbinden
von Korpusecken, als Fingerzapfen
(T-Verbindung) aber auch zum Einbau
von Böden oder Mittelwänden. Die
Ausführungen unterscheiden sich je nach
mechanischer Anforderung.

Die Bauteile werden durch eine mehrfache


Verzahnung keilförmiger oder gerader
Zapfen, die man Zinken oder Schwal-
benschwänze nennt, kraftschlüssig
und formschlüssig verbunden. Durch
die Keilform der Schwalbenschwänze
60° Verbindung, 60mm Zinkung 60° Verbindung, 20mm Zinkung 60° Verbindung, verschiedene Plattenstärken
wird der Verbindung eine hohe Stabilität
verliehen und die Hölzer können ungehin-
dert schwinden ohne sich zu werfen.

Verzinkungen haben der Vorteil, dass sie


sowohl auf Zug-, als auch auf Druck- und
Biegekräfte belastbar sind.
Bei Fingerzinkungen und Keilzinkungen
übernimmt der Holzleim die Zugkräfte.
Andere Verzinkungen bilden durch
die Keilform bereits eine form- und
kraftschlüssige Verbindung, die nicht voll-
ständig vom Holzleim abhängig ist.
Wie bei anderen Holzverbindungen wird
auch bei den Verzinkungen ein Holzleim
verwendet, der einer höheren Kraftein- 60° Verbindung, 60mm Zinkung 60° Verbindung, 20mm Zinkung 60° Verbindung, verschiedene Plattenstärken
wirkung standthält als die eigentlichen
Holzfasern. Dadurch ist die Belastbarkeit
der Verbindung gesichert.
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Herstellung eigener Platten und


Verbindungen
Platten, die durch Verleimen und
Verpressen hergestellt werden, können im
kleineren Maßstab auch selbst produziert
werden. Dabei kann auf die Morphologie
des Systems eingegangen und die Faser-
richtungen der einzelnen Lagen angepasst
werden.
Produktionstechnische Beschränkungen
sind vor allem beim Herstellen der
Verbindungen zu beachten. Die
robotische Fertigungsanlage arbetiet
mit Fräs- und Sägewerkzeugen, die
rechte Winkel erzeugen. Schwalben-
schwanzfräser hingegen können einen
vordefinierten Winkel erzeugen, der
zumindest für 90° Verbindungen eine
Schwalbenschwanzzinkung zulässt. 5-schichtiges Furniersperrholz Dreichschichtplatte Brettsperrholz
Modulare Formen

CNC-Verfahren"
Benjamin Busch und!
Viktoriya Nikolova!

PERFORMATIVE MORPHOLOGIE !ENTWURF WS 2010 !!


ICD Professor Achim Menges, Steffen Reichert, Karola Dierichs !ITKE Professor Jan Knippers, Markus Gabler!
Modulare Formen: Begriff"
•  Das Modul: ein gleiches Teil, standardisiert (nach Form
und Fügung)!
•  Mödularität: Aufteilung des Ganzen in Module!
•  Modulares System: zusammengesetzt aus Module;
unterliegt geometrischen Regeln, vom Modul vorbedingt!

http://de.wikipedia.org/wiki/Modularisierung !
19. Jh. Industrielle Revolution"

Geschichte"
•  Bedarf und Bestreben in der Architektur und
Ingenieurwesen nach möglichst einfachen, universellen
Gleichteilen (an den spezifischen Anforderungen des
Gebäudes entsprechend)!
•  Lösung: Serienfertigung, maschinelle Produktion!
Neue Vorteile"
•  billige Herstellung durch Baugleiche Serien!
•  niedrige Entwicklungskosten und Produktionszyklen!
•  einfache Montageprozesse und Reparatur durch
Austausch der Fehlerhaften Komponente!
•  Variationen durch Kombination mehrerer Komponenten
verschiedener Gruppen aus einer Produktionsklasse !
•  Entstehung von neuen Bauteilen (genauere), die
Toleranzen beim Bauen und Fügen werden reduziert,
Standardisierung!

http://de.wikipedia.org/wiki/Modularit%C3%A4t !
Erwin Hauer (1950er Jahre)"
•  ein Gesammtsystem, Ordnungsraster, theoretisch
unendlich!
•  regelmässiges modulares system, mit rechtwinkligem
Raster, sowohl in 2D als auch in 3D!
•  Herstellung: vier Elemente werden in einer Gussform aus
Hydrostone Hergestellt und bilden danach ein Modul, der
sich fugenlos mit den anderen Modulen zusammenfügen
lässt!
•  Ergebnisse: gleichförmige Flächenartikulation; homogene
Lichtsituation des dahinterliegenden Raumes; einheiliche
Lichttransmission !
•  Aber: Raster - immer noch im 2D! http://www.erwinhauer.com !
Mathematischer Hintergrund"
•  Modulare Formen in der Mathematik - Aperiodische und
Periodische Pflasterung (aperiodic und periodic tilings)!
•  Aperiodische Pflasterung - enthält eine Reihe von
aperiodischen Fliessen; die Elemente lassen sich ohne
Wiederholung bis ins Unendliche fügen!
•  Begriffsbezug in der Praxis (aperiodic tiling):
Flugzeugsbau - Abdeckung durch aperiodischen Module
(auch mehrere möglich)!
•  Zusammenfassung (aperiodic tiling):!
–  Bestandteile: ein Modul oder eine endliche Anzahl an
Modulen!
–  Mögliche Kombinationen: unendlich! http://en.wikipedia.org/wiki/Aperiodic_tiling!
Penrose tiles"
aperiodisch!
Robinson tiles"
aperiodisch!
Periodische Pflasterung"
enthält ein Abstand/ Interval, nach dem sich der
Elementablauf wiederholt. Dazu gehören alle regelmässige
Rasterarten: Rechteckraster, Dreieckraster. Die entstandene
Struktur lässt sich im 3D leicht weiterführen, da die dabei
immer noch regelmässig bleibt und sich in mehrere
Symetrieebenen unterteilen lässt.!
Buckminster Fuller (Expo Dome, Montreal)"
•  Geometrische Form: Kugel, zweimal in Dreiecke unterteilt
(gleiche), wobei nur die Anschlussstücke sich
unterscheiden!
•  Theorie: Bildung von Modulen aus Modulen
(unterschiedliche Winkel beim Fügen)!
•  Leistung: Erzeugung einer räumlichen Figur aus 2D Module!
CNC"
Begriff: Computerized
Numerical Control
(CNC), übersetzt
„computerisierte
numerische Steuerung“,
ist eine elektronische
Methode zur Steuerung
und Regelung von
Werkzeugmaschinen
(CNC-Maschinen), bzw.
die dafür eingesetzten
Geräte (Controller,
Computer)!
Entstehung"
•  1950er Jahre!
•  aus der NC, Numerical Control, bei der die Informationen
nicht als Komplettprogramm in der Steuerung einer
Maschine gehalten, sondern satzweise von einem
Lochstreifen eingelesen werden!
•  Ermöglichung einer Rationalisierung in der
Serienfertigung und Einzelfertigung durch die erheblich
schnellere und dabei trotzdem sehr genaue Bewegung
der Achsen und Werkzeuge!
•  Bereits zu Beginn der 1980er Jahre - Bedarf die
Programmierung der CNC zu vereinfachen und die DIN/
ISO-Programmierung zu verlassen!
•  Entwicklung der so genannten werkstattorientierten
Programmierung (WOP), die über eine benutzerführende,
vereinfacht CAD-ähnliche Programmieroberfläche verfügt!
•  Holz- und Kunststoffbearbeitung - Formenbau!
Markt und Weiterentwickling"
•  Bereits zu Beginn der 1980er Jahre - Bedarf die
Programmierung der CNC zu vereinfachen und die DIN/
ISO-Programmierung zu verlassen!
•  Entwicklung der so genannten werkstattorientierten
Programmierung (WOP), die über eine benutzerführende,
vereinfacht CAD-ähnliche Programmieroberfläche verfügt!
•  Holz- und Kunststoffbearbeitung - Formenbau!
Zerspanen: Fräsen"
•  Wie das Drehen und Sägen gehört das Fräsen zur Gruppe
der klassischen Bearbeitungsverfahren!
•  Fräsen bezeichnet das spanabhebende Bearbeiten von
Metallen, Holz oder Kunststoffen mittels eines
Fräswerkzeuges!
•  Es erfolgt auf speziellen Werkzeugmaschinen, in der Regel
auf einer Fräsmaschine oder einem Bearbeitungszentrum!
Zerspanen: Fräsen"
•  Im Gegensatz zum Drehen wird die zur Spanabhebung
notwendige Schnittbewegung durch Rotation des
Schneidewerkzeuges gegenüber dem fest im
Maschinentisch eingespannten Werkstück erzeugt!
•  Die hingegen zur Formgebung notwendige
Vorschubbewegung wird je nach Bauart entweder durch
Verschiebung des Maschinentisches oder durch
Bewegung des Fräswerkzeuges um das Werkstück
herum erreicht!
•  Vorschubbewegungen können je nach Bauweise – auch
kombiniert – in der X- ,Y- und Z-Achse oder entlang der
jeweiligen Rotationsachsen erfolgen!
•  In der Einteilung der Fertigungsverfahren nach DIN 8580
zählt das Fräsen als Trennverfahren!
Fräsverfahren: Merkmale"
•  Beim Fräsen wird das Werkzeug in einer Drehbewegung
versetzt!
•  Materialabtrag - nicht auf die Fertigung
rotationssystematischer Bauteile beschränkt!
•  Vielfalt an zur Verfügung stehenden Werkzeugen, je nach
Anwendungsfall, Zerspanvolumen, Bauteilgeometrie!
•  Allgemein lassen sich Fräsewerkzeuge in drei Gruppen
unterteilen:!
–  Schaftfräser!
–  Austesckfräser!
–  Fräser mit Wendeschneidplatten!
Planfräsen"
•  Erzeugt werden ebene
Flächen durch
geradlinige
Vorschubbewegungen
senkrecht zur
Drehachse!
•  Erzeugung ähnlicher
Flächen sind auch bei
Stirnplanfräsern und
Walzenstirnfräsern
möglich!

Kalweit, A. (2006). Handbuch für Technisches Produktdesign.!


Schraub- und
Wälzfräsen "
•  Erzeugt werden
rotationssymetrische,
kreiszylindrische
Flächen!
•  Bei geringer
thermischer
Belastung des
Werkstücks kann das
Verfahren als
Alternative zum
Drehen eingestzt
werden!
Rundfräsen"
•  Erzeugt werden
rotationssymetrische,
kreiszylindrische
Flächen!
•  Bei geringer
thermischer Belastung
des Werkstücks kann
das Verfahren als
Alternative zum
Drehen eingestzt
werden!
Profilfräsen"
•  Die Form des
Werkzeuges wird im
Werkstück abgebildet!
•  Eignet sich zur
Erzeugung von Nuten,
besondere Führungen,
Radien oder
Verzahnungen in
Bauteilen!
Formfräsen"
•  Flexibler Materialabtrag zur
Herstellung von beliebigen Formen!
•  Das Formfräsen findet deswegen
bei Formenbau eine breite
Anwendung, sowie bei
formgebende Prozesse und
Prototypenentwurf!
Fräsverfahren
Anwendung"
•  in fast allen
industriellen Bereichen
(Fertigung und
Formgebende
Verfahren
(Spritzgiessen,
Druckgiessen))!
Rhino! Hypermill! G-Code! KUKA!

Machine-Code"
CAD! CAM! Roboter!

CAD, CAM, CNC-Verfahren"


„In biology material is expensive but form is cheap. As of
today the opposite was true in case of technology.“

- Julian Vincent!
Das Bauwerk ist nicht mehr nur eine Summe der Einzelteile,
sondern besteht aus zusammenwirkenden funktional
optimierten Elementen!
Der Spielraum der jetzigen modularen Fertigung liegt bei den
Verbindungen!
Reiser, J. (2006). Atlas!
Of Novel Tectonics.!
Prinzip der Programmierten Mauer"
•  (vom Roboter gerfertigte Mauerinstalation )!
•  Der mauerbauende Roboter - herkömmlicher Industrieroboter. Für die
Anwendungen in der digitalen Fabrikation von Bauteilen wurde er jedoch
mit einem speziellen Greifer ausgestattet. Seine Bewegungsfreiheit erhält
er durch seinen beweglichen Greifarm und die Laufschienen, auf denen
er hin und her fährt!
http://ethlife.ethz.ch/archive_articles/081215_!
http://www.glform.com/Blobwall.html!
Blobwall Pavillion"
•  Ein leichtes, freistehendes Wandsystem, das aus einem
weichen, recyclebaren, stoßfesten Polymer gebaut wird !
•  Das Blob Modul ist eine maschinell geschnittene, in Serien
hergestellte, hohle, dreilappige Form, die durch
Rotationsformen ausgebildet wird !
•  Ein Roboter schneidet die Gelenke und Verbindungen mit
Präzision. Blobwall verwendet keine Leim, sondern die
Steine sind miteinander verschweißt!
Hundegger Abbundmaschine K2i / K3i"
•  Durchlaufquerschnitten von 20 x 50 mm bis 300 x 450 mm
und bei beliebigen Längen!
•  Eigenschaften: Flexibilität, Vielfalt an
Bearbeitungsmöglichkeiten und Präzision!
•  Die Abbundanlage wird ganz individuell abgestimmt durch
einen modularen Aufbau im Baukastensystem!
Sägeschnitt 1250" Rundholz"

Blockbohle" Stack-TJI-2"
http://www.hundegger.de/de/maschinenbau/produkte/abbundmaschinen.html!
Performative Morphologie
Schaumstoffe | Formenbau

Schaumstoffe

Künstlich hergestellte Stoffe mit zelliger


Struktur und niedriger Dichte

Prinzipiell lassen sich aus allen


Kunststoffen Schaumstoffe herstellen

Nach Art des Herstellungsverfahrens


und Wahl des Kunstoffes lassen sich
verschiedene Qualitäten und
Eigenschaften des Schaumstoffes
herstellen

Man unterscheidet meist nur die Art des


Schäumens bei der Herstellung

Werden in sehr vielen verschiedenen


Gebieten zum Einsatz gebracht

ICD Professor Achim Menges | Steffen Reichert | Karola Dierichs


ITKE Professor Jan Knippers | Markus Gabler Markus Wehrle | Tobias Pietzsch
Performative Morphologie
Schaumstoffe | Formenbau

Schaumstoffarten

Die herkömlichsten Schaumstoffe sind :

EPS | XPS
Polysterolhartschaum
Styropor ® | Styrodur ®
Expandiert | Extrudiert

PUR
Polyurethanschaum

EPE
Polyethylenschaum EPS (Styropor ®) XPS (Styrodur ®)

Grobkörniger und druckempfindlicher Feinkörniger und


EPP Schaumstoff druckunempfindlicher Schaumstoff
Polypropylenschaum
Ist ein gemischtzelliger Schaumstoff Ist ein geschlossenzelliger Schaumstoff
und ist somit wasserempfindlich und ist somit wasserunempfindlicher
PVC-E
Polyvinylchlorid-Hartschaum
Preis pro m³ : ~ 200 € Preis pro m³ : ~ 3000 €

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ITKE Professor Jan Knippers | Markus Gabler Markus Wehrle | Tobias Pietzsch
Performative Morphologie
Schaumstoffe | Formenbau

Schaumstoffarten

Die herkömlichsten Schaumstoffe sind :

EPS | XPS
Polysterolhartschaum
Styropor ® | Styrodur ®
Expandiert | Extrudiert

PUR
Polyurethanschaum

EPE
Polyethylenschaum PUR EPE

Polyurethan ist auch ein feinkörniger Polythylen ist ein sehr zäher und steifer
EPP Schaumstoff jedoch sehr porös Werkstoff
Polypropylenschaum
Als Hart- und Weichschaum verfügbar Sehr beständig gegenüber Laugen
und Säuren
PVC-E Wird häufig als Wärmedämmung oder
Polyvinylchlorid-Hartschaum Schwämme verwendet Nimmt sehr wenig Feuchtigkeit auf

Preis pro m³ : ~ 350 € Preis pro m³ : ~ 3500 €

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ITKE Professor Jan Knippers | Markus Gabler Markus Wehrle | Tobias Pietzsch
Performative Morphologie
Schaumstoffe | Formenbau

Schaumstoffarten

Die herkömlichsten Schaumstoffe sind :

EPS | XPS
Polysterolhartschaum
Styropor ® | Styrodur ®
Expandiert | Extrudiert

PUR
Polyurethanschaum

EPE
Polyethylenschaum EPP PVC-E

Extrem leichter und robuster Polyvinylchloridschaum ist sehr


EPP Schaumstoff der Alterungs- und Witterungsbeständig
Polypropylenschaum farblich je nach Bedarf anpassbar ist
Extrem feinporig wodurch er kein
Wird zunehmend in der Wasser aufnimmt
PVC-E Automobilindustrie verwendet
Polyvinylchlorid-Hartschaum Wir häufig als Abdichtung verwendet

Preis pro m³ : ~ 1200 € Preis pro m³ : ~ 1500 €

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Performative Morphologie
Schaumstoffe | Formenbau

Die Formen

Hauptsächlich 2 Formentypen:

- Positivformen ( Stempelformen ) Bauteil

└ glatte Innenfläche

- Negativformen ( Hohlformen )

└ glatte Außenfläche

Positivform

Bauteil

Negativform
Die zur Form gewandte Steite ist meist

die spätere Sichtfläche

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Performative Morphologie
Schaumstoffe | Formenbau

Das Urmodell

Um ein Formteil herzustellen, wird ein


Urmodell benötigt

Kann aus verschiedenen Materialien


bestehen

Holz
Gips
Modelliermasse
Ton
Urmodell Holz Urmodell Polystyrol

Verlorene Form - Dauerform

Verlorene Formen müssen zerstört


werden, um das Formteil freizulegen.
Sie können also nur einmal verwendet
werden

Dauerformen bestehen z.B. aus Metall


und sind für hohe Stückzahlen gedacht
Verlorene Form Dauerform

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Performative Morphologie
Schaumstoffe | Formenbau

Oberflächen

Um glatte Oberflächen zu erhalten,


muss das Urmodell z.B. mit einem
Deckschichtharz beschichtet werden.

Epoxi und PVC Deckschichtharze wer-


den oft verwendet

Je nach Größe der Form muss auf die


Topfzeit( Zeit bis zum Trocknen )
geachtet werden

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Performative Morphologie
Schaumstoffe | Formenbau

Trennschicht

Auf die glatte Oberfläche wird eine


mehrschichige Trennschicht
aufgetragen, damit sich das Formteil
nach dem Aushärten von der Vorlage
lösen kann

1. Schicht: Grundierwachs wird dünn


mit einem Baumwolltuch aufgetragen.
Es muss ca. 15 min trocknen

2.Schicht: Ein wässriges Folientrennmit-


tel auf Basis von Polyvenylalkohol wird
aufgetragen, welches nach dem
Aushärten eine Folie bildet, die mit
Wasser abgewaschen werden kann

Das Formteil

Formteile können aus unterscheidlichen


Materialien bestehen. Oft werden
Faserverbundwekstoffe wie GFK, NFK,
oder Kunsttoffe mit Carbonfasern
verwendet

ICD Professor Achim Menges | Steffen Reichert | Karola Dierichs


ITKE Professor Jan Knippers | Markus Gabler Markus Wehrle | Tobias Pietzsch
Performative Morphologie
Schaumstoffe | Formenbau

Quellen

Schaumstoffe

www.prosol-farben.de
www.xps-waermedaemmung.de
www.plasticsportal.net
www.achfoam.com
www.inandoutshop.de
www.isp-schaum.de
www.contitech.de

Formenbau

www.fair-square.de/default/91/4/0/0/mall/1/img/ig91head_lego_steine.jpg
www.streetart.berlinpiraten.de/wp-content/uploads/2009/06/lego-dispatchwork-jan-vormann.jpg
www.dcs-modellbau.de/bilder/produkte/gross/26804_1.jpg
www.sculpt.com/seminars/Pictures/RR_Images/2partmold.gif
www.carbonfibergear.com/wp-content/uploads/2010/01/7-carbon-fiber-coffee-table.jpg
www.rapidcastings.com/short_de/assets/images/fp_10.jpg
www.fraunhofer.de/Images/md11_fo3g_tcm7-31329.jpg
www.bumerang-muenchen.de/Bild%2011g.jpg
www.hp-textiles.com

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PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

ICD ITKE YI YU RICHARD BARTH


PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

Definition: Umformverfahren

Mit Umformverfahren oder Umformen werden die


Fertigungsverfahren bezeichnet, in denen
Werkstücke aus festen Rohlingen durch bildsame
plastische Formänderung erzeugt werden. Das
Volumen des Rohteils entspricht dem Volumen des
Fertigteils, die Masse und der Zusammenhalt des
Werkstoffs werden bei der Umformung beibehalten.
In der Einteilung der Fertigungsverfahren nach DIN
8580 steht das Umformen an zweiter Stelle. Nach
dem Urformen wird der größte Teil der Werkstoffe
durch Umformen zu Blechen, Drähten und anderen
Profilen weiter verarbeitet. Man nennt diese
Produkte Halbzeuge. Für die Fertigung von
Massenprodukten ist die weitere Umformung der
Halbzeuge meist das wirtschaftlichste Verfahren.

www.tu-dortmund.de

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PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

Umformverfahren (DIN 8582)

Druckumformen (DIN 8583)

- Walzen von Blech /Platten


- Freiformen
- Gesenkformen (Schmieden)
- Einprägen z.B. Prägen von Münzen
- Durchdrücken z.B. Fließpressen von Hülsen

Zugdruckumformen (DIN8584)

- Durchziehen z.B. Ziehen von Draht


- Tiefziehen von Töpfen
- Kragenziehen
- Drücken
- Knickbauchen
- Innenhochdruckumformen
- Hochenergieumformung

www.tu-dortmund.de

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PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

Umformverfahren (DIN 8582)

Zugumformen (DIN 8585)

- Längen
- Weiten
- Tiefen von KFZ-Schildern (Blasen von Flanschen)
- Werkzeugloses Drahtziehen

Biegeumformen (mit geradliniger und drehender


Werkzeugbewegung) (DIN 8586)

- Biegen von Dachrinnen


- Biegen von Rohren
- Rundwalzen von Blechen
- Abkanten

Schubumformen (DIN8587)

- Verdrehen von Geländerstäben


- Verschieben

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PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

Tiefziehen

1. Allgemeine Informationen zum Tiefziehen

Tiefziehen dient zur Umformung von Blechen zu


einem Hohlkörper. Die Blechdicke verringert sich
nur wenig.

Abb. 1: Tiefziehen
(Quelle: www.tu-dortmund.de)

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PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

2. Verfahrensprinzip

• Das klassische Verfahren


− Die Warmverformung
− Die Kaltverformung
Abb. 2: Das klassische Verfahren
(Quelle: Handbuch für Technisches Produktdesign)
• Das hydromechanische Verfahren

Abb. 3: Sonnenbank mit großflächigen Tiefziehteilen


(Quelle: Handbuch für Technisches Produktdesign)

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PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

3. Geeignete Materialien

Kunststoff, Metall, Edelstahl, Aluminium, usw.

Abb. 4: Ablauf des Modellbaus

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PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

4. Praktische Beispiele

Abb. 5: Dachfenster
(Quelle: www.google.de)

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PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

Biegen

Biegen ist ein umformendes


Fertigungsverfahren

1. Verfahrensprinzip
• Das freie Biegen
• Das Schwenkbiegen
• Das Gesenkbiegen

Abb. 6: Biegen
(Quelle: Handbuch für Technisches Produktdesign)

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PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

2. Praktische Beispiele

Abb. 7: Schilfrohrhütten im Ma,dan Abb. 8: Bitterfeld Bogen


(Quelle: Archi Plus ) (Quelle: www.google.de )

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PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

Prototypisches Kunststoff-Faltwerk

Entwurfskonzept

- hochleistungsfähiges Tragwerkskonzept
- komplexe Geometrie
- innovativer und hochwertiger Werkstoff
- neu entwickelte Fügetechnologie

Stahlbau 2009, Heft 4 Stahlbau 2009, Heft 4

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PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

Prototypisches Kunststoff-Faltwerk

Grundriss und Querschnitt

- Pavillon mit Durchmesser von knapp 4 m


- Hüllfläche insgesamt ca. 22 m²
- 8 identische Teilsegmente
- rotationssymmetrisch um vertikale Achse durch
Mittelpunkt des Pavillons
- Faltwerk folgt Prinzip der radialen Rautenfaltung
- maximale Plattengrösse produktionstechnisch auf
1 x 3 m begrenzt
- Plattengeometrie aus Optimierungsprozess in
Hinsicht auf Minimierung des Verschnitts
- mittige Öffnung für Belichtung
- Erschließung über drehbar angeschlossenes
Sonderelement

Stahlbau 2009, Heft 4

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PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

Prototypisches Kunststoff-Faltwerk

Tragwerkskonzept

- Struktur aus dünnwandigen Plattenelementen


- Stabilisierung durch Geometrie und kraftschlüssige
Verbindung der Kanten
- Kraftabtragung überwiegend über Normalspannung
- konstruktive Ausführung der Fußpunkte
entsprechend Beanspruchung
Quellennachweis

Stahlbau 2009, Heft 4 Stahlbau 2009, Heft 4

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PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

Prototypisches Kunststoff-Faltwerk

Fügetechnologie und Herstellung

- Einzelplattenzuschnitt mittels 3D-Datenmodell


- transluzente Kunststoff-Leichtbau-Elemente
- Sandwichelemente aus auf Kernziehanlage
gefertigtem Wabenkern
- Deckschichten auf Flachbettlaminieranlage
hergestellt
- Plattendicke 19 mm
- Flächengewicht 8,5 kg/m²
- Fügetechnologie durch Klebeverbindungen und
Haftverschlüsse (Toleranzenaufnahme)
- kraftschlüssige und lösbare Verbindungen ohne
materialfremde Teile
- Übertragung von Beanspruchungen (Schubkräfte)
in den Kanten
- Verbindung der Plattenelemente über 3mm dicke
gekantete PMMA-Leiste
- Toleranzenausgleich von +/- 2 mm in der Fuge
- Montage aufgrund des geringen Eigengewichts
(max. 24 kg / Platte) ohne Hebezeuge möglich
Stahlbau 2009, Heft 4

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PERFORMATIVE MORPHOLOGIE VERFORMUNGSMETHODEN

Danke für Ihre Aufmerksamkeit

ICD ITKE YI YU RICHARD BARTH


Holz als Vollmaterial

boyan mihaylov / silvia funieru


performative morphologie ws 10/11
icd / prof. achim menges
itke / prof. jan knippers
material-
eigenschaften
materialbearbeitung

material-
eigenschaften
materialbearbeitung

material-
eigenschaften

baukonstruktion
1. materialeigenschaften

struktur eigenschaften
1. materialeigenschaften

struktur eigenschaften

[form] [performance]
1. materialeigenschaften

struktur eigenschaften

Patrick Perré and Ian W. Turner, “A mesoscopic drying model applied to the growth rings of softwood: mesh generation and simulation results”, www.scielo.com
1. materialeigenschaften

struktur eigenschaften

_molekular _chemisch
_submikroskopisch _physikalisch
_mikroskopisch _mechanisch
_makroskopisch
1.1. struktur

molekular

_cellulose
35−50% des holzgefüges
polysaccharid der d−glykose
kristalliner bau
bildet die mikrofibrillen der zellwand

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
www.paukr.de/uploads/user/15/cellulose.gif
http://www.biologie.uni-erlangen.de/mpp/LEHRE/images/Cellulose-01.jpg
1.1. struktur

molekular

_lignin
20−30% des holzgefüges
hochpolymer, amorph, reich verästelt;
dreidimensionale vernetzung zu einem
makromolekül
verstärkung der zellwand durch
hineinwachsen in den interfibrillären
räumen

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://www.research.uky.edu/odyssey/images/lignin.jpg
1.1. struktur

molekular

_pektin
kittsubstanz zwischen den holzzellen
in enger beziehung mit araban und
galactan

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/ce/Pektin3.svg/784px-Pektin3.svg.png
1.1. struktur

submikroskopisch

_mittellamelle
interzellulare kittsubstanz
homogene struktur
dicke: 0,5−1,5 mikrometer

zellschichten nach zellschichten nach


kerr und baily liese

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
1.1. struktur

submikroskopisch

_primärwand
netzwerk von mehreren lagen
miteinander verflochtener cellulose−
mikrofibrillen, zwischen denen
hemicellulose, pektin und lignin
eingelagert sind
oft hinüberwechseln der
mikrofibrillen durch die mittellamelle
hindurch zur benachbarten
primärwand ˘ besondere festigkeit

zellschichten nach zellschichten nach


kerr und baily liese

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
1.1. struktur

submikroskopisch

_äußere sekundärwand
übergangslamelle
schwache paralleltextur
lamellarer aufbau
hohe packungsdichte,
packungsdichte engere
interfibrillare zischenräume, höhere
kristallinität der cellulose als in
der primärwand
dicke ˘ 0,1−0,35 mikrometer

zellschichten nach zellschichten nach


kerr und baily liese

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
1.1. struktur

submikroskopisch

_zentrale sekundärwand
hauptteil der zellwand
parallele schraubentextur (spirale
auf zug beansprucht)
dicke ˘ 11−10
10 mikrometer

zellschichten nach zellschichten nach


kerr und baily liese

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
1.1. struktur

submikroskopisch

_tertiärwand
auskristallisierte kohlenhydrate aus
den zum zelllumen abgeschobenen
cellulosefibrillen
dicke ˘ 0,5−1,0
, , mikrometer

zellschichten nach zellschichten nach


kerr und baily liese

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
1.1. struktur

mikroskopisch (nadelholz)

_längstracheiden
urform der holzzelle
axiale ausrichtung
stoffaustausch untereinander durch
hoftüpfel
frühholztracheiden ˘
wasserleitungsfunktion
spätholztracheiden ˘
festigungsfunktion frühholz > spätholz
> funktionsdifferenzierung innerhalb
des jahrrings

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/97/Tracheiden-spiralverstaerkung-douglasie-5.jpg/220px-Tracheiden-spiralverstaerkung-douglasie-5.jpg
http://www.scielo.cl/fbpe/img/maderas/v7n1/Fig3_ar01.jpg
1.1. struktur

mikroskopisch (nadelholz)

_quertracheiden
bilden die holzstrahlen
radiale ausrichtung
gezähnte oder spiralige
wandverdickungen zum schutz gegen
druck

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://www.museum-albersdorf.de/BERNSTEN/holzstrl.jpg
http://www.museum-albersdorf.de/BERNSTEN/KREUZFD1.jpg
1.1. struktur

mikroskopisch (nadelholz)

_tüpfel
öffnunen in der zellwand, dienen der
stoffbewegung von zelle zu zelle
tüpfelmembran ˘ regelung der
stofftransport,, bei nadelhölzern ˘
torus (verdickung der membran in der
mitte)
tüpfelhohlraum − gesamter raum
innerhalb eines tüpfels von der
tüpfelmembran bis zum zelllumen;
porus ˘ tüpfelmündung

porus torus

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/97/Tracheiden-spiralverstaerkung-douglasie-5.jpg/220px-Tracheiden-spiralverstaerkung-douglasie-5.jpg
http://www.scielo.cl/fbpe/img/maderas/v7n1/Fig3_ar01.jpg
1.1. struktur

mikroskopisch (nadelholz)

_parenchymzellen
axiale oder radiale ausrichtung
leitung von nähr− und wuchsstoffen,
speicherung von reservestoffen

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://www.biologie.uni-hamburg.de/b-online/wood/images/palos_r.jpg
http://www.quagga-illustrations.de/Media/Shop/Thumbnails/h0009067x200x200.jpg
1.1. struktur

mikroskopisch (nadelholz)

_epithelzellen
parenchymatische exkretzellen
harzbildung und −ausscheidung
infolge von verletzungen

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://www.forst.tu-muenchen.de/EXT/LERN/MODULE/BOTAN/MOD_1/IMG/mikros_quersc_1.jpg
1.1. struktur

mikroskopisch (laubholz)

_interzellulargänge
vorwiegend in den ecken
aneinanderstoßender zellen
dienen der durchlüftung, aufnahme von
harzen,, gummösen stoffen,, ätherischen
ölen usw.

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://www.sbs.utexas.edu/mauseth/weblab/webchap15wood/web15.2-2b.jpg
1.1. struktur

mikroskopisch (laubholz)

_gefäße (tracheen)
wasserleitung ung ˘speicherung
öffnungen an den enden ˘
einfach/leiterförmig/netzförmig/foraminat
schraubartig verdickte innenwände

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://www.biologie.uni-hamburg.de/b-online/fo06/05b4.jpg
1.1. struktur

mikroskopisch (laubholz)

_tracheiden
gefäßtracheiden ˘ übergang von
tracheide zu trachee
wasserleitungsfunktion
vasizentrische tracheiden

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
1.1. struktur

mikroskopisch (laubholz)

_fasertracheiden
übergang von tracheide zu
libriformfaser
langgestreckt, mehr oder weniger
dickwändig,, englumig,, zugespitzt

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://www.scielo.org.ar/img/revistas/bsab/v43n1-2/a04f1.jpg
1.1. struktur

mikroskopisch (laubholz)

_libriformfasern
überwiegend tote zellen, dienen der
wasser− und luftleitung
verzahnung oder überlappung an den
enden
faserenden mit gabel− oder
dornbildungen, gekrümmt
festigungsgewebe

tracheiden/fasertracheiden/libriformfasern
im vergleiich
Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://www.uri.edu/cels/bio/plant_anatomy/images/47.gif
1.1. struktur

mikroskopisch (laubholz)

_parenchymzellen
längs− und radialparenchym
reichlicher als bei nadelhölzern
längsparenchym − apotracheal (nicht
ständig in verbindung mit den gefäßen)
oder paratracheal (in enger
verbindung mit den gefäßen)

paratracheale parenchymzellen bei apotracheal paratracheal


amburana cearensis

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://delta-intkey.com/wood/images/ambur_x2.jpg
1.1. struktur

makroskopisch

_holzgeweben
leitgewebe (lg) ˘ wasserleitung
speichergewebe (sg) ˘ stoffspeicherung
festigungsgewebe (fg) ˘ festigung
sondergewebe (so) ˘ reaktions−
reaktions und
wundholz

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
1.1. struktur

makroskopisch

_mark (lg)
abgestorbenes parenchymatisches
gewebe
dient im ersten jahr der wasserleitung

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://chestofbooks.com/gardening-horticulture/Commercial-Gardening-1/images/Section-of-Dicotyledonous-Stem-showing-central-pith-three.jpg
1.1. struktur

makroskopisch

_holzstrahlen (lg/fg)
radiale stoffleitung und ˘speicherung
markstrahlen ˘ reichen von der rinde
bis zum mark
holzstrahlen ˘ enden blind im holz

holzstrahlen einer platane


Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://www.payer.de/tropenarchitektur/trarch040074.jpg
1.1. struktur

makroskopisch

_jahrringe
resultieren aus jährlichen
klimaschwankungen

frühholz ˘ zu beginn der


vegetationszeit gebildet, sichert das
rasche transport von wassergelösten
nährstoffen
leitungsfunktion (lg)

spätholz
ä ˘ gegen ende der
vegetationszeit gebildet
höhere dichte und festigkeit als
frühholz, quillt und schwindet stärker
festigungsfunktion (fg)
1.1. struktur

makroskopisch

_längsparenchym (sg)
leitung und speicherung von
reservestoffen

paratracheale parenchymzellen bei


amburana cearensis

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://delta-intkey.com/wood/images/ambur_x2.jpg
1.1. struktur

makroskopisch

_harzkanäle (lg)
vereinzelt oder bandartig, von
parenchym umgeben

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://www.zmirr.info/var/ezflow_site/storage/images/galerie-fotografii/budowa-wtorna-lodygi/przekroj-poprzeczny-przez-kanaly-zywiczne-w-drewnie-
wtornym-swierka-picea/1053-4-pol-PL/Przekroj-poprzeczny-przez-kanaly-zywiczne-w-drewnie-wtornym-swierka-Picea_imagelarge.jpg
1.1. struktur

makroskopisch

_kernholz
innere zone des holzes
enthält keine lebendigen zellen
reservestoffen werden abgebaut oder
in kernholzsubstanzen umgebaut
trockener, schwerer, härter und
dauerhafter, schwieriger zu
imprägnieren, geringerer
raumschwindmaß

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://www.teak-und-moebel.de/teakmoebel-onlineshop/images/Kernholz.jpg
1.1. struktur

makroskopisch

_splintholz
äußere zone des holzes
enthält lebende zellen und
reservestoffe
dient der wasserleitung
hellere farbe

Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://www.teak-und-moebel.de/teakmoebel-onlineshop/images/Kernholz.jpg
1.1. struktur

makroskopisch

_sondergewebe
reaktionsholz
− axiom der konstanten spannung

zugholz bei laubbäumen:


erhöhter
cellulosegehalt

reaktionsholztracheiden und normaltracheiden im vergleich exzentrischer baumwuchs druckholz bei


nadelbäumen:
erhöhter ligningehalt
Wagenführ, Anatomie des Holzes: unter besonderer Berücksichtigung der Holztechnik, 1988
http://lh6.ggpht.com/_EcAk5BcxEIw/SMT0865CBuI/AAAAAAAAA0w/XL8aQzGCuMY/s128/baubotanik_reaktionsholz_166x124.jpg
http://www.forestry.gov.uk/images/CEMARE_CW_Cells.jpg/$FILE/CEMARE_CW_Cells.jpg
http://de.academic.ru/pictures/dewiki/69/ExzenterBaumwuchs.JPG
1.1. struktur

bioimetische konstruktion?

_hauptmerkmale der
holzstruktur, die auf
eine makroebene
übertragen werden
können:
hierarchie
anisometrie
periodik
konzentrizität
porösität

?
1.2. eigenschaften

chemisch

_biologisch abbaubar
anfällig gegen pilze und bakterien (ab
einer holzfeuchte von etwa 20%)

_holz als energieträger


thermische zersetzung ab 105 grad
celsius
pyrolyse ˘ thermochemische spaltung
der makromoleküle unter entstehung
von bio−öl und holzkohle/holzteer

http://www.farbe-und-technik.info/werkstoffe/holzschaedling-pilze/pilzbefall-brett-2.jpg
1.2. eigenschaften

physikalisch

gute statische eigenschaften in


_anisotropie faserrichtung

_kapilar−poröse hygroskopie
struktur rohdichte ˘ je höher, desto
dauerhafter und härter ist das holz

_konzentrische quellen und schwinden


− radial ˘ 2−4%
struktur − tangential ˘ 1,5−2%
− axial ˘ vernachlässigbar

Kalweit, Paul, Peters, Wallbaum: Handbuch für technisches Produktdesign


1.2. eigenschaften

mechanisch

_holzart
_faserverlauf _biegefestigkeit
_schlagfestigkeit
_feuchtigkeit _spaltfestigkeit
_zug−/druckfestigkeit
_ästigkeit
_torsionsfestigkeit
_querschnittsform _knickfestigkeit

_abriebfestigkeit
in axialer ebene hoch
in radialer ebene gering
in tangentialer ebene geringer
_schnitt−/scherfestigkeit
quer zur faser hoch
längs zur faser klein

Kalweit, Paul, Peters, Wallbaum: Handbuch für technisches Produktdesign


http://www.proholz.at/holzistgenial/2007/holz-arten-1.htm; http://www.tischler-ole-welzel.de/
http://www.proholz.at/holzistgenial/2007/holz-arten-1.htm; http://www.tischler-ole-welzel.de/
http://www.proholz.at/holzistgenial/2007/holz-arten-1.htm; http://www.tischler-ole-welzel.de/
2. materialbearbeitung

stammuntersuchung

schneiden

trocknung

weiterbearbeitung
_oberflächenbehandlung
_verleimen
verleimen
_biegen
_beschichtungen
2. materialbearbeitung

stammuntersuchung

schneiden
materialgerechte
bearbeitung?
trocknung

weiterbearbeitung
_oberflächenbehandlung
_verleimen
verleimen
_biegen
_beschichtungen
2.1. stammuntersuchung

_ultraschallmethode zur ermitlung des e−moduls

j.l. sandoz, ultrasonic solid wood evaluation


in industrial applications, http://www.ndt.net/article/sandoz/sandoz.htm

_diagnose von farbverkernung und


holzveränderungen durch elektrische
Widerstandstomographie

philipp h.
h westebbe,
westebbe
zerstörungsfreie diagnose an stehenden laubbäumen,

_scannen von gefällten stämmen zur optimierung


des schnittes

http://www.tree−d.com/ http://www.kinghornsystems.com/
2.2. schneiden

werkzeuge

gattersäge bandsäge profilspaner vielblattkreissäge dickenhobelmaschine

http://de.academic.ru/pictures/dewiki/80/Puchberg_Gattersage_in_Sonnleiten.jpg
http://www.schaller-maschinen-ag.ch/bilder_maschinen/Bandsaege_001.jpg
http://www.weinig.com/C1256FAF0043EEBF/vwContentByKey/W26E3BWF474ALPADE/$FILE/09412%20WE_0706-164x125.jpg
http://www.sichere-schule.de/technik/_incl/img/fotos/risu-nrw/maschinenbezogene_hinweise/abricht_dickenhobelmaschine/01.jpg
2.2. schneiden

querschnitte

_einstieliger einschnitt _scharfschnitt _radialschnitt


nutzung für einen homogenen bretter verwerfen sich beim wenig risse und verwerfungen, aber
querschnitt aus der stammitte. trocknen nach außen. mittleres großer materialverlust
randstücke werden zu brettern brett durch den kern sehr
verarbeitet inhomogen

_radialschnitte nach der _kreuzschnitt _cantibay−schnitt


drehmetode sehr homogene stücke. kleine größere anzahl breiter bretter,
formstabile bretter mit bretter zeigen die radiale maserung wenig verschnitt, aber starke
unterschiedlicher breite verwerfung. anwendung bei stark
angegriffenem kern

_spiegelschnitt _riftschnitt _viertelschnitt


bretter verwerfen sich nicht so bretter mit stehenden jahresringen formstabile bretter ohne
stark, da die jahresringe nahezu verwerfung. gute qualität
senkrecht auf der brettoberfläche
stehen

Kalweit, Paul, Peters: Wallbaum, Handbuch für technisches Produktdesign


2.2. schneiden

lieferformen

_rundholz
mind. 14 cm durchmesser; höhere
tragfähigkeit als schnittholz (bei
gleicher querschnittsfläche)

_schnittholz
latte: d < 40 mm,
latte mm b < 80 mm
brett: d < 40 mm, b > 80 mm
bohle: d > 40 mm, b > 3d
kantholz: b < h < 3b, b > 40 mm

Backe, Hiese: Baustoffkunde für Ausbildung und Praxis


http://www.rundholz-ramskogler.at/images/rundholz.jpg
http://www.regnerholz.at/fileadmin/data/content/produktfotos/schnittholz_3.jpg
2.3. trocknung

methoden

_konvektionstrocknung _holzvakuumtrocknung
frischluft−abluft−trocknung beschleunigung der dampfströmung in
aufwärmphase ˘ höhere rel. richtung oberfläche durch senkung des
luftfeuchte zur besseren drucks
wärmeübertragung
trocknungsphase
konditionierungsphase ˘
feuchteausgleich innerhalb des holzes

_freilufttrocknung
freilufttrocknung
verdunstung + konvektion
energiesparend
vorwiegend für brennholztrocknung,
weniger für schnittholztrocknung

Thomas Trübswetter (2006): Holztrocknung
http://www.energie.ch/themen/industrie/infel/holztrocknung1.gif
2.4. leimbinder

vorteile

kompromiss zwischen der möglichst


vollständigen erhaltung der
holzstruktur und der
kontrollierbarkeit der
holzeigenschaften

leno brettsperrholz

http://www.finnforest.de/produkte/leno/Pages/Default.aspx
http://www.apawood.org/paBlog/images/Image/GlulamSampleCropped.jpg
2.5. biegen

_plastifizierung durch
erhöhung der temperatur und
der holzfeuchte

http://www.ghebavaria.de/biegeholz.jpg
3. baukonstruktion

bauteildimensionierung

˜moderne˜
verbindungsmittel

˜traditionelle˜ holz−holz−
verbindungen
3.1. bauteildimensionierung

beispiel: nadelholz c24,


biegebeanspruchung

din 1052 − 2004


• fm,k = 2,4 kN/cm2
• kmod ~ 0,8 (faktor für holzfeuchte
und lasteinwirkungsdauer)
• γm = 1,3
• σR,m,d = 1,5 kN/cm2

krauss, führer, jürges, tabellen zur tragwerkslehre


3.2. “moderne” verbindungsmittel

Natterer, Herzog, Volz, Holzbauatlas 2
3.3. “traditionelle” verbindungen
Zwerger, Das Holz und seine Verbindungen
Zwerger, Das Holz und seine Verbindungen
Zwerger, Das Holz und seine Verbindungen
Zwerger, Das Holz und seine Verbindungen
Zwerger, Das Holz und seine Verbindungen
selfsupportingframework"
•  Mandala-Dach (reciprocal frame) Konstruktion!
•  Ein Programm berechnet die Länge aller Strahlen und die
detaillierte Lage und Geometrie der Schnitte und
Schlupflöcher!
•  Die Geometrie wird in ein Kalkulationsprogramm
exportiert, um die strukturelle Leistung zu überprüfen!
•  Die 180 Trägern (100 x 100 mm) wurden von einer
numerisch gesteuerten Schneidemaschine (Hundegger)
gefertigt!
http://rhinoscript.org/gallery/31!

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