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Inhaltsverzeichnis
Ausgangssituation
Azteken
Spanier
Erste Kontakte
Die Eroberung Mexikos
Aufbruch von Kuba
Der Marsch auf Tenochtitlán
Moctezuma II. als Marionette der Spanier
La Noche Triste (30. Juni 1520)
Die politische Isolierung der Azteken
Der Fall Tenochtitláns
Konsolidierung der Herrschaft
Literatur
Quellen
Sekundärliteratur
Weblinks
Einzelnachweise
Ausgangssituation
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8.11.2019 Spanische Eroberung Mexikos – Wikipedia
Azteken
Das Becken von Mexiko war zu Beginn des 16. Jahrhunderts die Heimat
zahlreicher Stadtstaaten. In den beiden Jahrhunderten vor der Ankunft der
Europäer hatte sich der Aztekische Dreibund, ein lockeres Bündnis aus den
drei Städten Tenochtitlán, Texcoco und Tlacopán, zur vorherrschenden
Macht im Tal von Mexiko entwickelt. Dieser Städtebund hatte im Laufe der
Zeit zahlreiche konkurrierende Staaten besiegt, die jedoch nicht direkt in
den Bund eingegliedert, sondern einem ausgeklügelten Tributsystem
unterworfen wurden. Von den Städten des Dreibundes war das auf Die Symbole der drei Mitglieder des
mehreren Inseln im Texcoco-See errichtete Tenochtitlán die mit Abstand aztekischen Dreibundes Texcoco,
mächtigste, weshalb ihr Herrscher auch militärische Befehlsgewalt über Tenochtitlán und Tlacopán (von
links) auf Seite 34 des Kodexes
Tlacopán und Texcoco verfügte, die sich ansonsten vollkommen
Osuna
eigenständig regierten.
Spanier
Nach der Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 durch Christoph Kolumbus besetzten die Spanier in der Karibik
mehrere Inseln. Die erste dauerhafte Siedlung war La Isabela auf der Insel Hispaniola, das 1493 gegründet wurde.
Nach anfänglich freundschaftlichen Beziehungen kam es zu offenen Kämpfen mit den einheimischen Taíno, da die
Spanier immer häufiger deren Frauen raubten und nach Gold verlangten. Die Taíno wurden nach ihrer schnellen
Niederlage und der Tötung ihrer Häuptlinge von den Spaniern zur Zwangsarbeit herangezogen, was viele von ihnen
nicht überlebten, da die Feldarbeit wegen des Arbeitskräftemangels vernachlässigt wurde.[1] In den ersten beiden
Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts erlangten die Spanier zusätzlich noch die Kontrolle über die Inseln Puerto Rico
(1508), Jamaika (1509) und Kuba (1511), deren indigene Bevölkerung ähnlich wie die Taíno auf Hispaniola
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Die Krone schenkte den Kolonien nur wenig Beachtung.[2] Folglich hatten
die spanischen Konquistadoren weitestgehend freie Hand bei ihren
Vorhaben. Viele von ihnen waren jüngere Söhne von Hidalgos, die an den
Die Demarkationslinien nach der
Kämpfen der Reconquista beteiligt gewesen waren. Da nur der
päpstlichen Bulle Inter caetera von
erstgeborene Sohn den Besitz des Vaters erben konnte, waren die jüngeren 1493 (gestrichelt violett), dem
Söhne gezwungen, anderweitig für ihren Lebensunterhalt zu sorgen. Die zu Vertrag von Tordesillas von 1494
Beginn des 16. Jahrhunderts in Spanien herrschende Wirtschaftskrise (durchgehend violett) sowie dem
verstärkte den Druck zur Auswanderung weiter, nachdem auch noch erste ergänzenden Vertrag von
Saragossa von 1529 (grün), mit
Nachrichten von Goldfunden in Spanien eingetroffen waren. Eine andere
denen die römischen Päpste die
Motivation stellte der christliche Glaube dar. 1493 wurde die päpstliche
Welt zwischen Spanien und
Bulle Inter caetera erlassen, die auf einer früheren mit Portugal Portugal aufteilten
beschlossenen Bulle beruhte und mit der alles neu entdeckte Land westlich
einer Demarkationslinie, die knapp fünfhundert Kilometer westlich der
Kanarischen Inseln verlief, Spanien zu übereignen sei. Die Kirche war in Spanien ohnehin vergleichsweise
kämpferisch eingestellt,[2] was aus der Reconquista resultierte. Da die Überfahrten nach Amerika aber kaum von der
spanischen Krone gefördert wurden, befanden sich um 1520 vermutlich lediglich rund 27.000 Spanier in den
Kolonien, davon der Großteil auf Hispaniola.[3]
Erste Kontakte
Bereits um 1502 verbreiteten sich in Zentralmexiko Gerüchte über bärtige, hellhäutige Männer, denen große
Grausamkeit zugeschrieben wurde. In den folgenden Jahren kamen diese Gerüchte einige Male erneut auf. Woher sie
stammten, ist unsicher. Als mögliche Quellen kommen die Expedition des Kolumbus, die 1502 die Küste des
mittelamerikanischen Festlandes von Honduras bis nach Panama erkundet hatte, die Erfahrungen der indigenen
Bevölkerung mit Spaniern in Darién sowie ein Kanu, das 1512 mit einheimischen Insassen von Jamaika nach Yucatán
abgetrieben wurde, in Frage.[4] Zudem existiert ein auf April 1514 datierter Brief von Diego Velázquez de Cuéllar, dem
Eroberer und zu diesem Zeitpunkt amtierenden Gouverneur Kubas, in dem von gelegentlich in Kanus ankommenden
Indios die Rede ist, die „eine Reise von fünf oder sechs Tagen“ hinter sich hätten, was der Distanz zwischen der
Halbinsel Yucatán und Kuba entspräche.[5]
Die ersten Spanier, die die heutige mexikanische Küste erreichten, waren Angehörige der unter dem Kommando von
Francisco Hernández de Córdoba stehenden Expedition, die am 8. Februar 1517 von Santiago de Cuba aus aufbrach.
Diego Velázquez de Cuéllar hatte Hernández de Córdoba den Auftrag gegeben, neue Länder zu entdecken und Sklaven
zu fangen. Die Expedition stieß schon bald auf die Halbinsel Yucatán und somit – freilich ohne es zu wissen – auf das
mittelamerikanische Festland, wo Hernández de Córdoba auf einen Stamm der Maya traf und seine Männer nur
knapp vor deren Angriffen retten konnte. Die Expedition segelte in Richtung Westen bis zur heutigen Stadt
Champotón (südlich von Campeche), wo die Spanier in einen Hinterhalt gerieten und die Hälfte ihrer Männer
verloren. Hernández de Córdoba, selbst schwer verwundet, befahl daraufhin die Rückkehr nach Kuba, wo er den
Folgen der Verwundungen erlag.
Aufgrund der Berichte der Überlebenden über ein sehr reiches Volk auf dem Festland rüstete Velázquez de Cuéllar
eine weitere Expedition aus. Zum Kommandanten ernannte er seinen Neffen Juan de Grijalva. Sein genauer Auftrag
ist nicht überliefert.[6] Grijalvas Schiffe brachen Ende Januar 1518 von Santiago de Cuba auf und erreichten nach
mehreren Zwischenstopps Ende Mai die Insel Cozumel vor der Küste Yucatáns. Nach einigen Scharmützeln mit den
Einheimischen segelte Grijalva weiter nach Süden bis zu einer Bucht, der er den Namen Bahia de la Ascensión („Bucht
der Himmelfahrt“) gab, um wieder nach Cozumel zurückzukehren und von dort aus der Route der vorhergegangenen
Expedition bis zu einem Ort in der Nähe von Champotón. Dort brachen erneut Kämpfe aus, nachdem die Spanier von
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den Einheimischen Gold gefordert hatten, doch konnten Grijalvas Männer ihre Stellung halten und an der Mündung
des nach dem Expeditionskommandanten neu benannten Río Grijalva vorbei zu einer Insel in der Nähe des heutigen
Veracruz fahren, die sie am 17. Juni erreichten. Der Ort der Landung wurde von ihnen San Juan de Ulúa genannt.
Dort stießen die Spanier auf das Volk der Totonaken, das den Azteken tributpflichtig war. Dadurch kamen sie erstmals
mit einheimischen Kulturelementen in Kontakt, einschließlich der Opferung von Menschen. Nachdem die Spanier von
den Totonaken freundlich aufgenommen worden waren und Tauschhandel mit ihnen getrieben hatten, nahm auch der
örtliche Gesandte des Moctezuma Kontakt zu den Spaniern auf, der diesem später darüber Bericht erstattete. Später
schickte Grijalva seinen Untergebenen Pedro de Alvarado mit einigen Männern und den bislang erhandelten
Wertgegenständen zurück nach Kuba, bevor er selbst nach Norden weitersegelte. Jedoch zwangen ihn schlechte
Windverhältnisse und Schäden an seinen Schiffen bald ebenso zur Rückkehr. Anfang Oktober kehrte er mit seinen
Männern nach Kuba zurück; Alvarado war zuvor bereits angekommen.
Die Spanier landeten zunächst am 18. Februar – so die Angabe des Chronisten Francisco López de Gómara[9] – auf
der vor der Küste von Yucatán gelegenen Insel Cozumel, wo ihnen die Einheimischen von zwei Christen berichteten,
die seit einigen Jahren bei den Maya lebten. Einer von beiden, Gerónimo de Aguilar, konnte nach kurzer Suche
gefunden werden und schloss sich ihnen begeistert an, doch der andere, Gonzalo Guerrero, hatte es bei den Maya zu
hohen Ehren gebracht und weigerte sich standhaft, seine neue Heimat zu verlassen. Aguilar war für Cortés von großer
Wichtigkeit, da er sich mit den Maya in ihrer Muttersprache verständigen konnte.
Am 12. März 1519[10] fand in der Nähe von Potonchán am Río Grijalva eine zweite Landung statt, wo die Spanier nach
einem Kampf mit den dort ansässigen Chontal-Maya als Zeichen der Ehrerbietung von Tabscoob dem Halach Huinik
von Potonchán zwanzig Sklavinnen als Geschenk erhielten. Unter ihnen befand sich eine junge Frau, die von den
Spaniern Doña Marina oder auch Malinche genannt wurde. Malinche beherrschte nicht nur die Sprache der Maya,
sondern auch die der Azteken (Nahuatl). Dadurch wurde sie zur wichtigsten Dolmetscherin von Cortés und leistete
einen großen Beitrag zum Gelingen der Eroberung.[11] Neben Malinche, die später Cortés’ Geliebte wurde, waren für
die Spanier auch die Sprachkenntnisse von Gerónimo de Aguilar nützlich: Dieser verstand die Maya-Sprache, in die
Malinche übersetzte, was die Nahuatl-sprachigen Indigenenen ihr sagten, und er übersetzte es dann ins Spanische.
Bald lernte Malinche selber genug Spanisch, sodass auf Aguilars Übersetzungen verzichtet werden konnte.[12]
nach Kuba und gründete stattdessen die Siedlung Villa Rica de la Vera Cruz, nur einige Kilometer von der heutigen
Stadt Veracruz entfernt. Sogleich setzte er selbst einen Stadtrat ein, der ihn zum Kapitängeneral ernannte, als solchen
direkt der Krone unterstellte und ihn somit von den Pflichten Velázquez gegenüber entband. Um die Krone für seine
Sache zu gewinnen, schickte er ein Schiff mit allem Gold, das die Neuankömmlinge auftreiben konnten, nach Spanien;
alle anderen Schiffe ließ er aus Furcht vor Desertionen seeuntüchtig machen. Dann marschierte er mit etwa 300
Soldaten und einer weitaus größeren Anzahl Totonaken ins Landesinnere.
Bald darauf gelangten die Spanier in die Nähe von Tlaxcala, einer mit den Azteken verfeindeten mächtigen Stadt. Die
Bewohner der Stadt griffen die Eindringlinge mehrmals an, wobei die Spanier nur durch ihre überlegenen Waffen vor
einer Niederlage bewahrt wurden. Da sie und ihre Verbündeten schwere Verluste erlitten und ihnen langsam aber
sicher die Vorräte ausgingen, machte Cortés den Tlaxcalteken mehrfach Friedensangebote, die trotz Forderungen auf
tlaxcaltekischer Seite nach einer Fortsetzung des Kampfes schließlich auf Betreiben des Kaziken Xicoténcatls des
Älteren angenommen wurden.[13] Beide Parteien erkannten schon bald darauf den Wert der jeweils anderen Seite für
den Kampf gegen die Azteken. Die Stadt Tlaxcala verfügte rein zahlenmäßig über zu wenige Soldaten, um die Azteken
entscheidend zu schlagen. Die Feuerkraft der spanischen Truppe verschaffte ihnen hingegen einen entscheidenden
taktischen Vorteil. Die Spanier ihrerseits erkannten, dass ihre Unternehmung ohne die Unterstützung der
Tlaxcalteken zum Scheitern verurteilt war. Somit schlossen die beiden Parteien ein Bündnis gegen die Azteken.
Nach einem Aufenthalt von sechzehn Tagen in Tlaxcala zogen die Spanier weiter nach Cholula. Nachdem sie einen
Großteil der dortigen Führungsschicht der Stadt am Tempel des Quetzalcoatl beseitigt hatten – vermutlich auf
Betreiben der Tlaxcalteken[14] – töteten sie den König, der den Tlaxcalteken gerade das Bündnis aufgekündigt hatte.
Es wurde danach ein loyaler Marionettenkönig eingesetzt, der sich ebenfalls mit den Spaniern verbündete. Somit
wusste Hernán Cortés eine große Armee von Soldaten einheimischer Völker hinter sich, als er nach zweiwöchigem
Marsch am 8. November 1519 die aztekische Hauptstadt Tenochtitlán erreichte. Die Spanier waren überwältigt vom
Anblick der riesigen Stadt, deren König Moctezuma II. sie mit reichen Geschenken überhäufte.[15] Dass Moctezuma in
Cortés den Gott Quetzalcoatl erblickt habe, dessen Wiederkehr in einer aztekischen Prophezeiung angekündigt werde,
und ihm in einer Rede formell die Herrschaft übergeben habe, wird in der neueren Forschung als von den Spaniern
konstruierter Geschichtsmythos angesehen, mit dem sie ihr Vorgehen gegenüber König Karl I. zu rechtfertigen
versuchten.[16]
Im Mai 1520 erreichte Cortés die Nachricht, dass Diego Velázquez mehr als tausend Soldaten unter Pánfilo de Narváez
nach Veracruz geschickt hatte, um ihn für seine Machenschaften zur Verantwortung zu ziehen. Cortés ernannte Pedro
de Alvarado zu seinem Stellvertreter in Tenochtitlán und marschierte mit etwa 250 Soldaten an die Küste, wo er
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Narváez durch einen Überraschungsangriff besiegte und ihn gefangen nahm. Anschließend übernahm er Narváez’
Soldaten und auch dessen Tross. Auf dem Weg nach Tenochtitlan wurde der Tross von Kriegern aus Texcoco
überfallen. Die etwa 550 Gefangenen wurden nach Zultepec gebracht und dort den Göttern geopfert.
Unterdessen wurden die circa 80 Spanier, die in Tenochtitlán zurückgeblieben waren, immer unruhiger. Pedro de
Alvarado war auch bei den Spaniern als grausamer Mann bekannt; in Tenochtitlán ließ er während Cortés’
Abwesenheit zwei örtliche Häuptlinge töten. Dies steigerte die Unruhe in der aztekischen Bevölkerung, was sich in
einer erhöhten Militärpräsenz der Azteken an den Stadttoren niederschlug. Am Tag des aztekischen Frühlingsfestes
versammelte sich dann eine große Zahl Adeliger und Priester – verschiedenen Quellen zufolge mindestens
sechshundert,[18] möglicherweise jedoch sogar acht- bis zehntausend Menschen[19] – im Hof des Großen Tempels von
Tenochtitlán. Noch während der Prozession postierten sich die Spanier an den vier Eingängen des Tempels und
töteten alle anwesenden Azteken, vermutlich aufgrund einer Panikreaktion von Pedro de Alvarado, die durch die
Nachricht von dieser Versammlung ausgelöst wurde. Was dieser später als Prävention für einen Angriffsplan der
Azteken angeben würde, war der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ein aufgebrachter
Mob tötete sieben Spanier, trieb die übrigen in ihre Quartiere und belagerte sie dort. Cortés eilte so schnell wie
möglich zurück in die Stadt. Dort zog er mit seinen Männern am 24. Juni ein, doch als die Azteken kurz nach seiner
Ankunft die Zugbrücken ihrer Dämme hochzogen, saß auch er in der Falle.
Mit der anschließenden Schlacht von Otumba am 14. Juli 1520 versuchten die Azteken Cortés samt den verbündeten
Tlaxcalteken nach der Flucht von Tenochtitláns auf dem Weg zur Küste aufzuhalten, erlitten jedoch eine Niederlage.
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Texcoco war eine der drei Städte im aztekischen Dreibund, dem neben Tenochtitlán außerdem noch das Volk von
Tlacopán angehörte. Seit 1515 hatte es in Texcoco Streitereien um die Thronfolge gegeben. Der zu dieser Zeit
herrschende König Cacama hatte nur dank der Unterstützung der Azteken König werden können. Daneben gab es
noch einen anderen Mann, Ixtlilxochitl, der ebenfalls Anspruch auf den Thron von Texcoco erhob und zur Zeit der
Invasion der Spanier ein Gebiet nördlich der Stadt kontrollierte. Als die Spanier in der Nähe von Texcoco erschienen,
nutzte Ixtlilxochitl die Gelegenheit, um sich mit den europäischen Eindringlingen zu verbünden und Cacama zu
vertreiben. Dadurch verschafften sich die Spanier eine gute Ausgangsstellung für einen erneuten Angriff auf
Tenochtitlán. Bis jedoch das Holz für die Schiffe, die für die Kontrolle des Texcoco-Sees nötig waren, von Tlaxcala
nach Texcoco geschafft war – was Anfang Februar 1521 geschah – und mit dem Bau der Brigantinen begonnen werden
konnte, eroberte Cortés einige den Azteken tributpflichtige Städte.
Am 28. April 1521 war es dann soweit: Die dreizehn Brigantinen waren fertiggestellt. Von nun an riegelten sie
Tenochtitlán durch eine Seeblockade von der Außenwelt ab[18] und unterbrachen auf diese Weise die
Lebensmittelversorgung der Stadt. Ab Mitte Mai unterwarfen dann Pedro de Alvarado, Cristóbal de Olid und Gonzalo
de Sandoval die Städte am Ufer des Texcoco-Sees, darunter auch Tlacopán, und vollendeten so die Isolation der
aztekischen Hauptstadt. Schließlich begannen die Spanier mit der stückweise erfolgenden Eroberung von
Tenochtitlán.
Trotz der erbitterten aztekischen Verteidigung war der Fall von Tenochtitlán nur eine Frage der Zeit. Am 13. August
1521 durchbrachen die Spanier und ihre tlaxcaltekischen Verbündeten im Stadtteil Tlatelolco, der Jahrzehnte zuvor
noch eine eigenständige Stadt gewesen war, die letzten Verteidigungslinien der Azteken. Die Stadt Tenochtitlán wurde
danach vier Tage lang geplündert und ihre Einwohner zu Tausenden getötet.
Auf den Trümmern Tenochtitláns entstand bald darauf eine neue Siedlung. Die Spanier ließen die alten
Wasserleitungen, die in die Stadt führten, reparieren und Aufräumarbeiten durchführen. Nach zwei Monaten wurde
den Einheimischen die Rückkehr in einige Stadtviertel erlaubt; das alte Zentrum wurde jedoch weiter von den
Eroberern bewohnt, die sich aus den Überresten der alten aztekischen Gebäude neue, eigene Gebäude errichteten. So
entstand der spätere Palast des Vizekönigs am Ort des aztekischen Königspalastes und auf den Trümmern der Tempel
wurden christliche Kirchen errichtet. Den Texcoco-See legten die Spanier im Lauf der Jahrzehnte schrittweise trocken.
1535 wurde Tenochtitlán in Mexiko-Stadt umbenannt und zum Verwaltungssitz des neugegründeten Vizekönigreichs
Neuspanien.
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Schätzungen zufolge sank die Einwohnerzahl der mexikanischen Urbevölkerung zwischen 1519 und 1565 von 25
Millionen auf 2,5 Millionen[23], vor allem aufgrund der von den Spaniern eingeschleppten Krankheiten,[24] deren
Auswirkungen durch die Zwangsarbeit auf den nach dem Encomienda-System arbeitenden spanischen Latifundien
oder in den mexikanischen Minen noch verstärkt wurden.[25] Die einheimische Kultur wurde dennoch nicht völlig von
der spanischen Kultur verdrängt. So ist zum Beispiel die Sprache der Azteken, Nahuatl, noch sehr lebendig.
Heutzutage wird das aztekische Vermächtnis in der mexikanischen Bevölkerung allgemein hochgehalten.
Literatur
Quellen
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Thienemanns Verlag, Stuttgart u. a. 1991, ISBN 3-522-60750-3 (Originalausgabe: America, Oder wie mans zu
Teutsch nennet Die Neuwe Welt/ oder West India. Von Herrn Josepho De Acosta in Sieben Büchern/ eins theils in
Lateinischer/ und eins theils in Hispanischer Sprach/ Beschrieben. Sutorius, Ursel 1605. Nach dem Exemplar der
Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin).[26]
Sekundärliteratur
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8.11.2019 Spanische Eroberung Mexikos – Wikipedia
Maurice Collis: Cortés and Montezuma. New Directions, New York NY 1999, ISBN 0-8112-1423-0 (New
Directions Paperbook 884 A New Directions Classic)
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ISBN 0-8061-3793-2.
Felix Hinz: „Hispanisierung“ in Neu-Spanien 1519–1568. Transformation kollektiver Identitäten von Mexica,
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Hugh Thomas: World Without End. Spain, Philip II, and the First Global Empire. New York 2014, ISBN 978-0-
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Tzvetan Todorov: Die Eroberung Amerikas. Das Problem des Anderen. Aus dem Französischen übersetzt von
Wilfried Böhringer. 8. Druck. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-518-11213-9 (Edition Suhrkamp 1213 =
NF 213)
Weblinks
Die Eroberung Mexikos (http://www.laconquista.de/conquista/mexiko.htm) Website von Peter Bigorajski, mit
detaillierter Chronologie
Artikel zur Eroberung Mexikos (http://www.motecuhzoma.de/artikel-deu.html) Website von Felix Hinz und Xavier
López Medellín
Daniela Wakonigg: 08.11.1519 - Spanier erreichen Azteken-Hauptstadt (https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendung
en/zeitzeichen/cortez-100.html) WDR ZeitZeichen vom 8. November 2019 (Podcast)
Einzelnachweise
1. Hugh Thomas: Die Eroberung Mexikos. Cortés und Montezuma, S. 106
2. Hugh Thomas: Die Eroberung Mexikos. Cortés und Montezuma, S. 127
3. Ross Hassig: Mexico and the Spanish Conquest, S. 16
4. Hugh Thomas: Die Eroberung Mexikos. Cortés und Montezuma, S. 72ff.
5. Hugh Thomas: Die Eroberung Mexikos. Cortés und Montezuma, S. 131
6. Hugh Thomas: Die Eroberung Mexikos. Cortés und Montezuma, S. 151
7. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte, Verlag Orac, Wien 1995, S. 270.
8. Hernán Cortés: Die Eroberung Mexikos. Eigenhändige Berichte an Kaiser Karl V., 1520–1524. Neu
herausgegeben und bearbeitet von Hermann Homann. Edition Erdmann, Wiesbaden 2012, ISBN 978-3-86539-
831-4, S. 22.
9. Eberhard Straub: Das Bellum iustum des Hernán Cortés in Mexico. Böhlau, Köln 1976, ISBN 3-412-05975-7, S.
186.
10. Bernal Díaz del Castillo: Geschichte der Eroberung von Mexiko (herausgegeben und bearbeitet von Georg A.
Narziß). Insel-Verlag, Frankfurt am Main 1988, S. 69
https://de.wikipedia.org/wiki/Spanische_Eroberung_Mexikos 9/10
8.11.2019 Spanische Eroberung Mexikos – Wikipedia
11. Carmen Wurm: Doña Marina, la Malinche. Eine historische Figur und ihre literarische Rezeption. Vervuert.
Frankfurt am Main 1996, ISBN 978-3-96456-698-0, S. 19 und 22 (abgerufen über De Gruyter Online).
12. Carmen Wurm: Doña Marina, la Malinche. Eine historische Figur und ihre literarische Rezeption. Vervuert.
Frankfurt am Main 1996, ISBN 978-3-96456-698-0, S. 23. (abgerufen über De Gruyter Online).
13. Robert Cowley (Hrsg.): Was wäre gewesen, wenn? Wendepunkte der Weltgeschichte. Knaur Verlag, München
2000, S. 150ff.
14. Michael Wood: Auf den Spuren der Konquistadoren, Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart 2003, S. 51f.
15. Michael Wood: Auf den Spuren der Konquistadoren. Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart 2003, S. 56ff.
16. Matthew Restall: Seven Myths of the Spanish Conquest. Oxford University Press, Oxford 2003, S. 7 ff. u.ö.;
Daniel Grana-Behrens: Der Zerfall des aztekischen Staates in Zentralmexiko 1516–1521. In: John Emeka Akude
et al. (Hrsg.): Politische Herrschaft jenseits des Staates. Zur Transformation von Legitimität in Geschichte und
Gegenwart. Springer VS, Wiesbaden 2011, S. 83ff., Roland Bernhard: Geschichtsmythen über Hispanoamerika.
Entdeckung, Eroberung und Kolonisierung in deutschen und österreichischen Schulbüchern des 21.
Jahrhunderts. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2013, S. 120 ff.
17. C. W. Ceram: Götter, Gräber und Gelehrte – Roman der Archäologie. Rowohlt-Verlag, Hamburg 1972, S. 317
18. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte, Verlag Orac, Wien 1995, S. 271.
19. Robert Cowley (Hrsg.): Was wäre gewesen, wenn? Wendepunkte der Weltgeschichte. Knaur Verlag, München
2000, S. 153.
20. M. León-Portilla (1989): Como escribe don Fernando de Alva Ixtlilxóchitl, a punto fijo no se supo cómo murió
Motecuhzoma: „Dicen que uno de los indios le tiró una pedrada de lo cual murió; aunque dicen los vasallos que
los mismos españoles lo mataron y por las partes bajas le metieron la espada.“
http://biblioweb.dgsca.unam.mx/libros/vencidos/cap10.html (https://web.archive.org/web/20101021034145/http://b
iblioweb.dgsca.unam.mx/libros/vencidos/cap10.html) (Memento vom 21. Oktober 2010 im Internet Archive),
aufgerufen am 10. August 2014
21. Robert Cowley (Hrsg.): Was wäre gewesen, wenn? Wendepunkte der Weltgeschichte. Knaur Verlag, München
2000, S. 148.
22. Felix Hinz : Bernardino de Sahagún im Kontext der frühen Geschichtsschreibung über die Conquista Mexikos (htt
p://www.motecuhzoma.de/sahagun.htm)
23. Geoffrey Parker (Hrsg.): The Times – Große Illustrierte Weltgeschichte, Verlag Orac, Wien 1995, S. 302
24. Europäer – Boten des Siechtums, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (Natur und Wissenschaft), 17. März 1993,
Nr. 64, S. N4
25. Heinrich Pleticha (Hrsg.): Weltgeschichte in 12 Bänden (Band 7), Bertelsmann Lexikon Verlag GmbH, Gütersloh
1996, S. 51
26. VD17 39:133228S (http://www.gbv.de/vd17-cms/vd17_image_full_view?zuid=71928e3c-26b0-4170-b7e4-b84449
cc5734)
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