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Pendelebenenverfahren
Das Pendelebenenverfahren ist eine Methode der
Darstellenden Geometrie, Punkte der Schnittkurve
zweier Kegel oder eines Kegels mit einem Zylinder
zeichnerisch in Grund- und Aufriss zu bestimmen.
Dabei werden Schnitte der Zylinder/Kegel mit
Ebenen betrachtet, die aus diesen Flächen Geraden
ausschneiden. Dies ist bei einem Kegel nur der Fall,
wenn eine Ebene durch die Kegelspitze geht. Im Falle
eines Zylinders muss die Ebene parallel zur
Zylinderachse sein.
Das gewöhnliche Hilfsebenenverfahren verwendet ebene Schnitte mit parallelen Ebenen. Es lässt allerdings
als ebene Schnitte auch Kreise zu. Damit ist es auch bei anderen Flächen (Kugel, Torus) einsetzbar. Wenn es
möglich ist, verwendet man das gewöhnliche Hilfsebenenverfahren. Allerdings gibt es Fälle, die mit dem
Hilfsebenenverfahren nicht aber mit dem Pendelebenenverfahren behandelt werden können.
Bemerkung:
1. Für den Schnitt zweier Zylinder lässt sich immer das einfachere Hilfsebenenverfahren verwenden.
2. Eine weitere Methode Schnittkurven zeichnerisch zu bestimmen, ist das Hilfskugelverfahren. Es
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deren Rotationsachsen sich schneiden.
3. Rechnerische Verfahren zur Bestimmung von Punkten auf einer Schnittkurve werden im Artikel
Schnittkurve erläutert.
4. Das Pendelebenenverfahren gibt es auch für den Schnitt zweier Pyramiden bzw. einer Pyramide mit
einem Prisma (s. Fucke, Kirch, Nickel: S. 84).
Idee des Verfahrens: Damit Ebenen aus beiden Flächen Geraden ausschneiden, müssen die Ebenen durch die
1. Die Parallele zur Zylinderachse durch die Kegelspitze wird in Grund- und Aufriss gezeichnet. Der
Grundriss ist parallel zur Risskante, der Aufriss trifft im Punkt (Spurpunkt) die Grundrisstafel.
2. ist die Ebene durch den (rechten) Basiskreis des Zylinders. Da zweitprojizierend (d.h. senkrecht auf
der Aufrisstafel steht) ist, erscheint ihr Aufriss als Gerade. Der Schnitt von mit der Grundrisstafel
(Ebene, die den Basiskreis des Kegels enthält) ist die Gerade .
3. Nun wird eine Pendelebene durch eine (geeignete) Wahl ihrer Grundrissspur festgelegt. Geeignet
bedeutet, dass die Ebene möglichst beide Flächen schneiden wird. Eine Mindestanforderung ist, dass
den Basiskreis des Kegels schneiden muss (im Bild in den Punkten ). Die Geraden sind
die Schnittgeraden der Pendelebene mit dem Kegel.
4. Die Pendelebene schneidet die Ebene in den Punkten und . Also ist deren Verbindungsgerade
der Schnitt der Pendelebene mit der Basiskreis-Ebene des Zylinders und der Schnitt von mit dem
Zylinderkreis liefert Schnittpunkte . Parallelen zur Zylinderachse durch sind die
Schnittgeraden der Pendelebene mit dem Zylinder.
5. Die (nicht leeren) Schnitte liefern zunächst Punkte der Schnittkurve
zwischen Kegel und Zylinder im Grundriss, die dann über Ordner in den Aufriss übertragen werden..
6. Werden genügend viele Punkte auf diese Weise konstruiert, lassen sich mit einem Kurven-Lineal (in
diesem Fall zwei) Schnittkurven zeichnen.
Literatur
Fucke, Kirch, Nickel: Darstellende Geometrie. Fachbuch-Verlag, Leipzig 1998, ISBN 3-446-00778-4.S. 90
Graf, Barner: Darstellende Geometrie. Quelle & Meyer, Heidelberg 1961, ISBN 3-494-00488-9. S. 239
Leopold,C.: Geometrische Grundlagen der Architekturdarstellung. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2005,
ISBN 3-17-018489-X. S. 154
Diese Seite wurde zuletzt am 18. November 2015 um 16:34 Uhr bearbeitet.
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