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Journalismusforschung

Kernkurs im Vorlesungsformat
Wintersemester 2014/15

WS 14/15 - VL Journalismusforschung
Christiane Eilders
1. Sitzung
• Vorbesprechung und Einführung
• Verortung im Fach
• Kontext und zentrale Konzepte

WS 14/15 - VL Journalismusforschung
Christiane Eilders
1. Vorbesprechung und Einführung
Organisatorisches

• Teilnahme: alle, sofern zugelassen (wg. Folien, Literatur und


Testanmeldung)
• Inhaltliche Anforderungen: Veranstaltung ab 3. Fachsemester BA
- Sowi. Grundbegriffe werden vorausgesetzt -
• Voraussetzung für BN: regelmäßige Anwesenheit und aktive
Mitarbeit (dokumentiert über BN-Test)
• Achtung: 2 CP implizieren workload von 50-60 Std. (davon 20-30
Std. Präsenz, bleiben noch 30-40 Std. für Vor- und Nachbereitung)
• BN-Test am 03. Februar 2015 (AP kann NICHT erworben werden)
• Anforderungen zum Bestehen: Kenntnis und Verstehen von Folien
und Grundliteratur
• Informationen auch auf Seminarmerkblatt zum download in Ilias

WS 14/15 - VL Journalismusforschung
Christiane Eilders
1. Vorbesprechung und Einführung
Organisatorisches

• Fragen?! (bzgl. Vorlesung, Literatur, BN-Test...)

Maximilian Beer
Sprechstunde: dienstags, 16-17 Uhr
Gebäude 23.31, Ebene 04, Raum 33
E-Mail: maximilian.beer@uni-duesseldorf.de

• Allgemeine Fragen werden zusätzlich entweder in der


Vorlesung oder in einem Dokument bei ilias anonymisiert
für alle beantwortet

WS 14/15 - VL Journalismusforschung
Christiane Eilders
1. Vorbesprechung und Einführung
Ablauf der Vorlesung

14.10. 1. Vorbesprechung und Einführung, Verortung im Fach, Kontext und zentrale


Konzepte
21.10. 2. Geschichte des Journalismus und Öffentlichkeitstheorie
28.10. 3. Rahmenbedingungen
04.11. 4. Journalistenstudien im Überblick
11.11. 5. Journalistisches Rollenverständnis und journalistische Ethik
18.11. 6. Journalismus-Kulturen im internationalen Vergleich
25.11. 7. Journalismuskonzepte und Journalismustypen
02.12. 8. Lokaljournalismus

WS 14/15 - VL Journalismusforschung
Christiane Eilders
1. Vorbesprechung und Einführung
Ablauf der Vorlesung

09.12. 9. Nachrichtenauswahl
16.12. 10. Qualität, Objektivität, Bias
23.12. Fällt aus
06.01. 11. Bürgerjournalismus und Online-Journalismus
13.01. 12. Trends und die Zukunft des Journalismus
20.01. 13. Journalismus und PR (Gast: Hans-Joachim Blißenbach)
27.01. 14. Rückblick und Fragen
03.02. 15. BN-Test

WS 14/15 - VL Journalismusforschung
Christiane Eilders
1. Vorbesprechung und Einführung
Literatur zum Einstieg
• Donsbach, Wolfgang (2009): Journalist. In: Noelle-Neumann, Elisabeth/Schulz,
Winfried/Wilke, Jürgen (Hg.): Fischerlexikon Publizistik/Massenkommunikation,
Frankfurt a.M.: Fischer, S. 81-129, 731-741.

• Neverla, Irene/Grittmann, Elke/Pater, Monika (Hg.) (2002): Grundlagentexte zur


Journalistik, Konstanz: UVK.

• Jarren, Otfried/Weßler, Hartmut (Hg.) (2002): Journalismus – Medien –


Öffentlichkeit. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.

• Neuberger, Christoph. (2008): Internet und Journalismusforschung. Theoretische


Neujustierung und Forschungsagenda. In: Quandt, Thorsten/Schweiger, Wolfgang
(Hrsg.): Journalismus online: Partizipation oder Profession? Wiesbaden: Verlag für
Sozialwissenschaften, 17-42.

• Weischenberg, Siegfried /Maja Malik/Armin Scholl (2009): Die Souffleure der


Mediengesellschaft. Report über die Journalisten in Deutschland, Konstanz: UVK.

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Christiane Eilders
1. Vorbesprechung und Einführung
Neuere Literatur

• Altmeppen, Klaus-Dieter/Arnold, Klaus (2012): Journalistik. Grundlagen


eines organisationalen Handlungsfeldes, München: Oldenbourg Verlag.

• Neuberger, Christoph/Kapern, Peter (2013): Grundlagen des Journalismus,


Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.

• Meier, Klaus/Neuberger, Christoph (2012): Journalismusforschung. Stand


und Perspektiven, Baden-Baden: Nomos Verlag.

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2. Verortung im Fach
Die „Lasswell-Formel“

Harold D. Lasswell (1948):

„Who says Kommunikator


what Medieninhalt
in which channel Medium
to whom Rezipient, Publikum
with what effect?“ Wirkung

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Christiane Eilders
2. Verortung im Fach
Gegenstandsbereiche der KW

WS 14/15 - VL Journalismusforschung
Christiane Eilders
3. Kontext und zentrale Konzepte
Journalistische Akteure im Kontext
Kommunikatoren umfassen alle Personen, Gruppen oder
Institutionen, die an der Produktion von öffentlichen Aussagen
beteiligt sind.

Journalisten als...
... Ö̈ffentlichkeitssprecher mit unterschiedlichen Anliegen (Advokaten,
Vertreter gesellschaftlicher Interessen, Experten, Kommentatoren).
... Vermittlungsakteure in der öffentlichen Kommunikation (sammeln und
verarbeiten von Sprecherbeiträgen).
... Öffentlichkeitssprecher im öffentlichen Diskurs mit eigenen Standpunkten
und spezifischen Interessen im Kommentar.
... Gatekeeper für Kommunikationssystem Öffentlichkeit
(Aufmerksamkeitsverteilung nach journalistischen Kriterien).

 Meist Fokussierung auf Journalisten in Kommunikatorforschung.

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3. Kontext und zentrale Konzepte
Journalismus vs. Journalisten

Journalismus ist...

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3. Kontext und zentrale Konzepte
Journalismus vs. Journalisten

Journalismus ist...
...das, was Journalisten machen.

Die Journalismusforschung befasst sich mit Fragen nach:


 Akteuren und institutionellen Rahmen
 Inhalten
 Systemen mit Funktionen und Leistungen

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3. Kontext und zentrale Konzepte
Gesellschaftliche Funktionen von Journalismus

• Information
• Artikulation
• Herstellung von Öffentlichkeit
• Kontrolle von Politik
• Bildung
• Sozialisation
• Unterhaltung

WS 14/15 - VL Journalismusforschung
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3. Kontext und zentrale Konzepte
Journalistische Rolle im gesellschaftlichen Kontext

 Information, Mitwirkung an der Meinungsbildung, Kritik und


Kontrolle als politische Primärfunktionen von Medien.

Berücksichtigung aller relevanten Akteure, Themen und


Meinungen:

Die pluralistische Struktur der Massenmedien soll die


Repräsentation aller Interessen gewährleisten. Dabei
konkurrieren Sprecher und Medien (mit unterschiedlichen
Zugangschancen zur Medienöffentlichkeit) um öffentliche
Aufmerksamkeit und Zustimmung des Publikums. In
anspruchsvollen Öffentlichkeitsmodellen wird die Inklusion der
Zivilgesellschaft hervorgehoben, der rationale Diskurs und die
Verständigungsorientierung.
WS 14/15 - VL Journalismusforschung
Christiane Eilders
Ist das Journalismus?!

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Ist das Journalismus?!

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Ist das Journalismus?!

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Ist das Journalismus?!

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...ist das Journalismus?!

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3. Kontext und zentrale Konzepte
Definition von Journalismus - normativ
„Journalistinnen und Journalisten haben die Aufgabe,
Sachverhalte und Vorgänge öffentlich zu machen, deren
Kenntnis für die Gesellschaft von allgemeiner, politischer,
wirtschaftlicher oder kultureller Bedeutung ist.
Durch ein umfassendes Informationsangebot in allen
publizistischen Medien schaffen Journalistinnen und
Journalisten die Grundlage dafür, dass jede Bürgerin und
jeder Bürger die in der Gesellschaft wirkenden Kräfte
erkennen und am Prozess der politischen Meinungs- und
Willensbildung teilnehmen kann.“
(DJV 1999)

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Christiane Eilders
3. Kontext und zentrale Konzepte
Definition von Journalismus - systemtheoretisch

„Wir können [...] Journalismus die Primärfunktion


zuschreiben, aktuelle Themen aus den diversen Systemen
(der Umwelt) zu sammeln, auszuwählen, zu bearbeiten und
dann diesen sozialen Systemen (der Umwelt) als
Medienangebote zur Verfügung zu stellen. [...] Die
Betonung der Aktualität impliziert, dass die Themen
Neuigkeitswert (zeitlicher Aspekt) haben müssen sowie
Faktizität (sachlicher Aspekt) und durch Relevanz (sozialer
Aspekt) gekennzeichnet sein müssen.“
(Scholl / Weischenberg 1998, S. 78)

WS 14/15 - VL Journalismusforschung
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3. Kontext und zentrale Konzepte
Definitionen - pragmatisch
Journalist: Jemand, der hauptberuflich an der Verbreitung von
Informationen, Meinungen und Unterhaltung durch Massenmedien
beteiligt ist (Deutscher Journalisten-Verband).

1. Medienorganisation: Presse, Rundfunk, Nachrichtenagenturen,


Pressedienste, Öffentlichkeitsarbeit, innerbetriebliche Information
2. Arbeitsverhältnis: freie Mitarbeiter, Selbständige, Angestellte,
Beamte
3. Art der Tätigkeit: produktive oder dispositive Leistung, die
unmittelbar der Herstellung journalistischer Produkte dient
(durch Sammeln, Prüfen, Auswählen, Bearbeiten, Berichten,
Analysieren)
4. Darstellungsmittel: Wort, Bild, Ton – technisch vermittelt;
Massenkommunikation als technisch vermittelte, indirekte, öffentliche
Kommunikation, die sich an ein disperses Publikum richtet.

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Christiane Eilders
3. Kontext und zentrale Konzepte
Definitionsprobleme des Journalismus

• Die Berufsbezeichnung JournalistIn ist in Deutschland nicht


geschützt. Grund: Meinungs- und Informationsfreiheit (Art.
5 GG) ist nur wirksam, wenn jeder an der öffentlichen
Kommunikation teilnehmen kann.
• Die Vielfalt theoretischer Herangehensweisen in der
Kommunikatorforschung: Untersuchungsgegenstand wird
aus verschiedenen Richtungen bearbeitet, die nicht direkt
aufeinander bezogen sind.
• Das Verständnis von Journalismus ist wegen der
technologischen und ökonomischen Entwicklungen der
Medien einem permanenten Wandel unterworfen.
Veränderungen des Tätigkeitsprofils

WS 14/15 - VL Journalismusforschung
Christiane Eilders
3. Kontext und zentrale Konzepte
Das wissenschaftliche Verständnis von Journalismus

• die Selbstbeobachtung der Gesellschaft als die Funktion des


Journalismus (Frühwarnsystem, Taktgeber, Agenda-Setter,
Moderator)
• sowohl Aktualität als auch Universalität geben Orientierung bei
Themenauswahl
• Kommunikation durch Publizität (Öffentlichmachen) und Kontinuität
(fortlaufende Berichterstattung)
• weitestgehende Objektivität als Anspruch des Journalismus (soll
Realitätsbezug herstellen)
• bestmögliche Autonomie des Journalismus

(Neuberger / Kapern 2013, S. 28)

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