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Corporate Responsibility
in der akademischen Lehre
ata
2
Inhalt
Management Summary 6
Vorbemerkung 9
4. Schlussbemerkungen 50
Anhang 52
Anhang 1: Überblick über CR-Lehrangebot an deutschen Universitäten 52
Anhang 2: Überblick über CR-Lehrangebot an deutschen Fachhochschulen 76
Anhang 3: Überblick über CR-Lehrangebot an ausländischen Universitäten 103
Literaturverzeichnis 126
4
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 6: Vergleich der Universitäten und Fachhochschulen in Bezug auf die inhaltlichen 34
Schwerpunkte der CR-Veranstaltungen
Abbildung 10: Anzahl der CR-Veranstaltungen der 12 Top-Universitäten nach dem CHE-Ranking 38
Abbildung 11: Anzahl der CR-Veranstaltungen der 12 Top-Fachhochschulen nach dem CHE-Ranking 38
Abbildung 12: Herkunftsland der Top-30 Universitäten des Rankings von Beyond Grey Pinstripes 39
Abbildung 13: Anzahl der CR-Veranstaltungen ausländischer Top-Hochschulen nach dem Ranking 40
von Beyond Grey Pinstripes (Platz 1-10)
Abbildung 14: Anzahl der CR-Veranstaltungen ausländischer Top-Hochschulen nach dem Ranking 40
von Beyond Grey Pinstripes (Platz 11-20)
Abbildung 15: Anzahl der CR-Veranstaltungen ausländischer Top-Hochschulen nach dem Ranking 40
von Beyond Grey Pinstripes (Platz 21-30)
Abbildung 16: Thematische Schwerpunkte der ausländischen 30 Top-Hochschulen nach dem Ran- 41
king von Beyond Grey Pinstripes
Abbildung 17: Phasen der Einbettung von Corporate Responsibility in das wirtschaftswissenschaftliche 46
Studium
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Schwerpunkte und Forschungsfragen 10
6
Management Summary
Kürzlich äußerte Georg Kell, der Executive Director des Unter Einbeziehung der Ergebnisse der Stakeholder-Dialo-
United Nations Global Compact: „Die Managementaus- ge und der empirischen Erhebung geben die Autoren fol-
bildung bereitet den Führungsnachwuchs heute unzurei- gende Empfehlungen für eine stärkere Integration von CR
chend auf die ethischen Herausforderungen des in das Lehrangebot:
Geschäftslebens vor.“ Vor dem Hintergrund der seit eini-
gen Jahren auch in Deutschland herrschenden Debatte 1. Das Thema Corporate Responsibility (CR) sollte in wirt-
um das gesellschaftliche Engagement bzw. die Verant- schaftswissenschaftlichen Studiengängen verstärkt
wortung von Unternehmen (Corporate Responsibility - CR berücksichtigt werden.
oder auch Corporate Citizenship - CC) ist die zentrale
Frage der vorliegenden Studie, inwieweit das Thema an 2. Zur Umsetzung werden sowohl eine größere Anzahl an
wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulen in Deutsch- Veranstaltungen mit spezifischer CR-Thematik als auch
land bereits Berücksichtigung findet. Gegenstand der Stu- eine stärkere Einbettung in bereits vorhandene Veran-
die „Corporate Responsibility (CR) in der akademischen staltungen der Teildisziplinen der BWL und VWL benötigt.
Lehre“ war daher zunächst ein Stakeholder-Dialog mit der
Wirtschaft, den Studierenden und Professoren, in dem 3. Ein nur auf CR spezialisierter Studiengang bzw. ein eigen-
über mögliche inhaltlichen Schwerpunkte und die organi- ständiges Curriculum wird im Erststudium nicht empfoh-
satorische Ausgestaltung einer stärkeren Integration des len. Ein berufsbegleitender Aufbaustudiengang wird
Themas CR in das Curriculum diskutiert wurde. dagegen als sinnvoll erachtet. Hier sollten u. a. Universi-
täten die Marktlücke für Executive-Schulungen füllen.
Es folgte eine Bestandsaufnahme des akademischen
Lehrangebots zu CR an wirtschaftswissenschaftlichen 4. Inhaltlich sollten CR-Veranstaltungen eine große Inter-
Fakultäten in Deutschland. Im Anschluss daran wurden disziplinarität und Praxisnähe aufweisen. Eine Zusam-
die Ergebnisse um die Auswertung von internationalen menarbeit mit Lehrstühlen anderer Fakultäten und der
Best-Practice-Beispielen ergänzt. Unternehmenspraxis wird daher empfohlen.
Die Ergebnisse der Analyse von 287 deutschen Hoch- 5. Um das interdisziplinäre Lernen zu fördern, sollte das
schulen (118 Universitäten und 169 Fachhochschulen) Angebot an CR-Veranstaltungen/Modulen Studenten
lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Knapp verschiedener Fachrichtungen zugänglich sein.
50% der Fachhochschulen und mehr als 60% der Univer-
sitäten mit wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereichen 6. Auf CR bzw. Nachhaltigkeit spezialisierte Lehrstühle die-
oder Studiengängen bieten Lehrveranstaltungen zum nen dazu, das Thema an wirtschaftswissenschaftlichen
Thema CR an. Wirtschafts- bzw. Unternehmensethik und Fakultäten stärker zu verankern. Neben der Stärkung
Umweltmanagement bilden dabei den thematischen der Forschung auf dem Gebiet der CR sollten diese
Schwerpunkt. CR-Veranstaltungen sind an deutschen Uni- Lehrstühle Koordinierungsverantwortung für eine stärke-
versitäten vorrangig in die Teildisziplinen Allgemeine BWL re Integration des Themas in die Teildisziplinen der
und Umweltmanagement bzw. Umweltökonomie einge- BWL/VWL übernehmen. Gleichzeitig sollten sie die inter-
bettet. CR-Veranstaltungen werden an deutschen Hoch- disziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fakultäten
schulen sowohl in Bachelor- als auch in Masterstudien- in Forschung und Lehre vorantreiben und koordinieren.
gängen angeboten. Spezialisierte CR-Studiengänge spie-
len eine untergeordnete Rolle. 7. Unternehmenspraktika und die Partizipation der Unter-
nehmen, z. B. als Gastredner oder Dozenten, sollten
Die Ergebnisse wurden mit der Analyse 45 ausländischer ein wichtiger Bestandteil des CR-Angebots sein. Das
Universitäten, die als Best-Practice-Beispiele fungierten, Career-Center der Universität sollte bei der Vermittlung
abgeglichen. von Praktikumsplätzen unterstützend wirken.
7
8. Für die Vermittlung von CR-Kompetenzen sind neue 10. Das Angebot von frei wählbaren CR-Veranstaltungen
Lehr- und Lernmethoden sowie neues Lehrmaterial, z. sollte im Bachelor- und Masterstudiengang jeweils ein
B. in Form von Fallstudien, die sich auch mit der Rolle Minimum von 20 Semesterwochenstunden umfassen.
und Verantwortung von Unternehmen im deutschen
und europäischen Umfeld beziehen, erforderlich.
Die Studie ist das Ergebnis eines Kooperationsprojektes
9. CR-Veranstaltungen sollten mit entsprechenden inhalt- der Robert Bosch Stiftung, des CCCD - Centrum für Cor-
lichen Schwerpunkten sowohl Bestandteil des Bache- porate Citizenship Deutschland und des Instituts für
lor- als auch des Masterprogramms bilden. Management der Humboldt-Universität zu Berlin.
8
„Solange nicht stichhaltig begründet worden ist, warum eine bestimmte Art eigenverantwortlichen Ein-
kommenserwerbs ethisch bedenklich ist, lässt sich auch nichts gegen angeblich 500 Lehrveranstaltun-
gen über Unternehmensethik an amerikanischen Hochschulen einwenden, durch die Philosophen und
einige Moraltheologen eine vielleicht dringend benötigte Erwerbsquelle finden …“
(Dieter Schneider (1990) Professor emeritus für Unternehmensbesteuerung und Unternehmensprüfung an der
Universität Bochum)
„Es gibt Bestrebungen, die Ethik stärker im betriebswirtschaftlichen Studium zu verankern … . Die dafür
vorgebrachten Begründungen sind jedoch zum Teil wenig überzeugend.“
(Herbert Hax (1992, S.777) Professor emeritus für Finanzierungslehre an der Universität Köln und von 1992 bis
2000 Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung)
Es „ … wird die These vertreten, dass die Beschäftigung mit Unternehmensethik überflüssig ist. Die
Betriebswirtschaftslehre ist Unternehmensethik.“
(Horst Albach (2005, S.809) Professor emeritus der Betriebswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität zu Berlin
und Honorarprofessor an der Otto-Beisheim-School for Corporate Management in Vallendar)
„Das Thema Nachhaltigkeit wird sich in Zukunft noch stärker etablieren und der Bedarf an entsprechend
geschulten Mitarbeitern wird steigen.“
(Julia Gocke (2005), Arbeitgeberverband BDA)
„Dass Manager auf diese Aufgabe in ihrer Ausbildung … nicht vorbereitet werden, ist zwar richtig, aber
kein Argument, diese Aufgabe zurückzuweisen; es ist vielmehr ein starkes Argument dafür, die Ausbil-
dung entsprechend zu reformieren, indem „institution building“ und die Beschäftigung mit normativen
Fragen ins Curriculum der Betriebswirtschaftslehre integriert werden. An den normativen Fragen kom-
men die Manager jedenfalls nicht mehr länger vorbei.“
(Karl Homann (2006) Professor für Wirtschaftsethik an der Ludwigs-Maximilians-Universität in München zu gesell-
schaftlicher Verantwortung und Ordnungsverantwortung von Unternehmen.)
„Die Managementausbildung bereitet den Führungsnachwuchs heute unzureichend auf die ethischen
Herausforderungen des Geschäftslebens vor.“
(Georg Kell (2007), Executive Director des United Nations Global Compact)
9
Vorbemerkung
Corporate Responsibility (CR) hat sich zu einer entschei- Corporate Responsibility/Corporate Citizenship für wirt-
denden Managementaufgabe entwickelt. Für einen schaftswissenschaftliche Studiengänge in Deutschland.
langfristigen Unternehmenserfolg müssen sich Manager Grundlage der Curriculumsentwicklung bildet neben der
zunehmend der Verantwortung gegenüber Umwelt und systematischen Bestandsaufnahme des akademischen
Gesellschaft stellen. Wie diese Herausforderung auch Lehrangebots in Deutschland auch der Dialog mit der
bezeichnet werden mag: CR, Corporate Social Responsi- Wirtschaft, den Studierenden und Professoren sowie mit
bility (CSR), Corporate Citizenship (CC), Nachhaltigkeit, anderen akademischen Institutionen und Netzwerken im
Wirtschafts- oder Unternehmensethik – zur Debatte stehen In- und Ausland.
die gesellschaftliche Rolle und Verantwortung von Unter-
nehmen sowie die Konsequenzen für die Unternehmens- Das erste Kapitel der Studie gibt zunächst einen Überblick
praxis. Dass sich viele Unternehmen mit ihrer Rolle und Ver- über den theoretischen Hintergrund der CR-Debatte,
antwortung in der Gesellschaft auseinandersetzen, lässt bevor die Triebkräfte für eine Integration von CR in die
sich durch eine Reihe von Indikatoren bestätigen: CSR- Unternehmenspraxis und damit in das universitäre Lehran-
oder Nachhaltigkeitsabteilungen werden eingerichtet, gebot untersucht werden. Daran anknüpfend folgt eine
Berichte veröffentlicht, Nachhaltigkeitsmanagementsyste- Auswertung der Ergebnisse des Dialogs mit Vertretern der
me installiert, Verhaltenskodizes eingeführt, Netzwerke und Nachfrageseite der universitären Ausbildung – Unterneh-
sog. Think Tanks gegründet, Stakeholder-Dialoge geführt u. mensvertreter und Studierende – sowie der Angebotsseite
v. m. Im Zuge dieser Entwicklung sind Mitarbeiter gefragt, – Professoren.
die nachhaltigkeitsrelevante Entwicklungen erkennen, Im zweiten Kapitel wird die Lehre zu CR an wirtschaftswis-
komplexe gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge er- senschaftlichen Hochschulen in Deutschland analysiert
fassen und den Herausforderungen mit angemessenen und eine Bestandsaufnahme vorgenommen. Abschlie-
Methoden und Instrumenten begegnen können. ßend werden die möglichen Konsequenzen des Stake-
Die wirtschaftswissenschaftliche Debatte reflektiert und holderdialogs und der Bestandsaufnahme für die prakti-
begleitet diese Entwicklung. In der akademischen Lehre sche Ausgestaltung von Lehrstruktur und -inhalten in der
indes hinterlässt sie erst allmählich sichtbare Spuren. wirtschaftswissenschaftlichen akademischen Ausbildung
Unterdessen rankt sich um die Frage der Integration von diskutiert und zu handlungsleitenden Empfehlungen für
Corporate Responsibility und verwandter Begriffe in For- die Curriculumentwicklung ausgearbeitet.
schung und Lehre bereits seit vielen Jahren eine kontro-
verse Diskussion – wie die Zitate zu Beginn dieses Beitrags
zeigen. In Deutschland konzentriert sich die Debatte
dabei häufig auf den Begriff der Unternehmensethik.
In den angelsächsischen Ländern sind Fächerangebote
wie Business Ethics, CR oder Sustainability Management
seit langem Bestandteil der Managementausbildung an
den Universitäten und Business Schools. Wie sieht es
jedoch in der deutschen Hochschullandschaft aus?
Die folgende Studie unternimmt eine systematische
Bestandsaufnahme des akademischen Lehrangebots an
wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland.
Sie stellt einen ersten Baustein eines Kooperationsprojekts
der Robert Bosch Stiftung, des CCCD - Centrum für Cor-
porate Citizenship Deutschland und des Instituts für
Management der Humboldt-Universität dar. Gegenstand
und Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Curriculums
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1. Kapitel
Theoretischer Kontext • Hintergrund und Überblick über die • Welche Einflussfaktoren rechtfertigen
empirische Triebkräfte Debatte zur Integration von CR-Aspek- eine stärkere Integration von CR-Aspek-
Begriffspräzisierung ten in das wirtschaftswissenschaftliche ten in das wirtschaftswissenschaftliche
Erwartungen verschiedener Stakeholder Lehrprogramm Curriculum?
• Abgrenzung des Untersuchungsgegen- • Was wird unter gesellschaftlicher Ver-
stands und Präzisierung von Begrifflich- antwortung verstanden?
keiten • Welche Anforderungen bestehen in der
• Ergebnisse von insgesamt 10 Interviews Unternehmenspraxis hinsichtlich der
mit CR-Experten aus Unternehmen Qualifikation von Absolventen in Bezug
• Ergebnisse eines Workshops mit Studie- auf CR-Kenntnisse? (Wie ist das Grund-
renden verständnis von CR? Welche fachlichen
• Ergebnisse eines Fachgesprächs mit und sozialen Kompetenzen sollten
Professoren Bewerber haben?)
• Welche Erfahrungen und Bedürfnisse
haben Studierende in Bezug auf die
CR-Thematik?
• Welche Erfahrungen haben Professoren
mit der Integration von CR-Lehrveran-
staltungen in das wirtschaftswissen-
schaftliche Curriculum gesammelt?
2. Kapitel
Empirische Bestandsaufnahme der CR • Beschreibung der Untersuchungsme- • Wie verbreitet sind CR-Lehrveranstaltun-
Lehrangebote an deutschen Hoch- thodik gen an deutschen Hochschulen?
schulen • Ergebnisse der Totalerhebung aller wirt- • Welche inhaltlichen Schwerpunkte wer-
schaftswissenschaftlichen Fakultäten den gesetzt?
(Universitäten und Fachhochschulen) • Wie sind die Veranstaltungen strukturell
in das Studium integriert?
• Werden interdisziplinäre Veranstaltun-
gen angeboten?
3. Kapitel
Implikationen für die Curriculums- • Interpretation der Ergebnisse • Wie sollte CR in die wirtschaftswissen-
entwicklung • Analyse von ausgewählten internatio- schaftliche Lehre integriert werden?
nalen Best-Practice-Beispielen • Sind eigenständige CR-Lehrstühle sinn-
• Schlussfolgerungen für die Entwicklung voll?
eines CR-Curriculums • Wie kann ein höheres Maß an Interdiszi-
plinarität erreicht werden?
1 Für den Stakeholder-Dialog siehe https://unprbe.pbwiki.com/. Die Principles finden sich unter http://www.efmd.org/attachments//tmpl_1art_051012qnis
_att_070718dbuf.pdf. Abrufdatum: 15.09.07.
2 EABIS arbeitet zusammen mit der London Business School zur Zeit an einem Curriculum Development Project, dessen Hauptziel es ist, Lehrmaterial zu
entwickeln, um CR-Themen in alle Managementdisziplinen zu integrieren (siehe http://www.eabis.org/education/curriculum/).
3 Ähnlich sieht es Giacalone (2007), der das fehlende ethische Bewusstsein von Absolventen amerikanischer Business Schools beklagt.
12
lich integrierten Perspektive, die ökologische, soziale und An deutschsprachigen Hochschulen ist die Integration von
ökonomische Aspekte berücksichtigt (vgl. Waddock, CR in das wirtschaftswissenschaftliche Lehrprogramm
2007, S.543). In den meisten Curricula der Business noch keine Selbstverständlichkeit. Fragen zur gesellschaft-
Schools werden viele dieser Herausforderungen ignoriert lichen Rolle und Verantwortung von Unternehmen werden
(vgl. Waddock 2007, S.549). Waddock schlägt daher ein seit mindestens zwei Jahrzehnten von der kontrovers
Curriculum vor, in das der historische, politische, ökologi- geführten Diskussion um Ansatz und Berechtigung der
sche und kulturelle Kontext, in dem Unternehmen operie- Unternehmensethik begleitet und zuweilen belastet. Die
ren, stärker integriert wird. aktuelle öffentliche Diskussion um Verantwortung von
Unternehmen im Zeitalter der Globalisierung hat die theo-
Nicht nur in den angelsächsischen Ländern wird die Forde- retische Debatte in den letzten Jahren neu belebt. Vor die-
rung nach einem Wandel in der Managementausbildung sem Hintergrund scheint es sinnvoll, im Folgenden einen
laut. Stellvertretend seien Prinsloo, Beukes und de Jongh Überblick über die unterschiedlichen Positionen in den
(2006) von der University of South Africa genannt, die kri- Wirtschaftswissenschaften zu geben, um die Barrieren und
tisch fragen, wie ein Curriculum gestaltet werden kann, Konfliktlinien in Bezug auf ein allgemein akzeptiertes Lehr-
das zu mehr „globally responsible leadership“ beiträgt. angebot zu verdeutlichen.
Auch Studierende haben bereits die Initiative ergriffen. Bei- Im Anschluss wird auf Faktoren eingegangen, die nach Mei-
spiele auf internationaler Ebene sind das OIKOS International nung der Autoren dieses Beitrages eine stärkere Integration
und Net Impact. In Deutschland ist das Studentische Netz- von CR in die wirtschaftswissenschaftliche Lehre erfordern.
werk für Wirtschaftsethik SNEEP aktiv. Die Studierenden haben Die Einführung schließt mit einer Präzisierung des Begriffs
es sich zum Ziel gesetzt, CR sowohl an den Hochschulen als Corporate Responsibility und den daraus abgeleiteten Vor-
auch in der unternehmerischen Praxis voranzubringen.4 überlegungen zu möglichen Inhalten eines CR-Curriculums.
5 Unstrategisch bedeutet, dass die Maßnahmen meist unsystematisch ausgewählt und kurzfristig ausgerichtet sowie nicht langfristig geplant sind. Interde-
pendenzen zwischen dem Nutzen für das Unternehmen und für die Gesellschaft werden nicht berücksichtigt.
6 Eine Reihe anderer angelsächsischer Wissenschaftler und Praktiker betonen den strategischen Aspekt von CR, z. B. Mirvis und Googins (2006) und
Zadek (2004).
7 Albach (2005, S.809) ist der Meinung, dass die Beschäftigung mit Unternehmensethik überflüssig ist, da die Betriebswirtschaftslehre auf einem ethischen
Fundament beruht und daher eine gute Betriebswirtschaftslehre mit Unternehmensethik gleichzusetzen ist.
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Es lassen sich typologisch drei Argumentationspfade lich. Dagegen tun sich beide Ansätze gleichsam schwer,
unterscheiden.8 Die erste Denkrichtung kann im Sinne ihres die theoretischen Erkenntnisse in Handlungsstrategien für
Vordenkers Karl Homann als Ökonomische Theorie der die Unternehmenspraxis umzusetzen. Diese Fähigkeit
Moral bezeichnet werden.9 Vertreter dieses Ansatzes haben amerikanische Vertreter des strategischen Manage-
gehen davon aus, dass Gewinnstreben und moralische ments wie z. B. Carroll und Buchholz (2006), Porter und Kra-
Anliegen (bzw. Interessen von Shareholdern und anderen mer (2006), Mirvis und Googins (2006) sowie Prahalad und
Stakeholdern) nicht im Gegensatz zueinander stehen. Hart (2002) der häufig als theorielastig bezeichneten und
Vielmehr wird das Sowohl-als-auch statt das Entweder- für die Unternehmenspraxis nur schwer zugänglichen deut-
oder betont. CR wird aus der Perspektive einer Win-Win- schen Wirtschaftswissenschaft voraus. Daraus folgt keine
Situation betrachtet, ist also für das Unternehmensergeb- Überlegenheit der angelsächsischen Managementfor-
nis langfristig von Vorteil (business case) und sollte daher schung, wohl aber die Ergänzungsbedürftigkeit der deut-
einen integrativen Bestandteil des strategischen Manage- schen Diskussion um Aspekte der Unternehmenspraxis.
ments darstellen. Die ökonomische Anreizanalyse bleibt
dabei weiterhin die zentrale Methode zur Lösung sog. Ein dritter Typus von Ansätzen vermeidet bewusst die Para-
Interaktionsprobleme zwischen Unternehmen und Teilen digmendiskussion und geht das Thema in einer eher inter-
der (Zivil-) Gesellschaft.10 disziplinären, weder moralphilosophischen noch genuin
ökonomischen Perspektive an. Verwendet werden Argu-
Im zweiten Ansatz gilt CR als ethische Verpflichtung der mentationspfade aus den Politikwissenschaften oder der
Unternehmen, fundiert in philosophischen Normen oder in Soziologie. Beispiele sind die Arbeiten von Habisch (2003)
moralischen Wertfindungsprozessen. Das Spektrum von und Matten und Crane (2005).
Positionen reicht von der sogenannten Korrektiven Wirt-
schaftsethik, in der Unternehmensethik die Rolle eines Die interdisziplinäre Herangehensweise, die durch die
situativen Korrektivs des Gewinnprinzips in Konfliktsituatio- unterschiedlichen Denkrichtungen deutlich wird, ist in
nen einnimmt,11 bis zur Behauptung des Primats der Ethik Bezug auf das vielschichtige Forschungsgebiet der gesell-
vor der Ökonomie durch eine Kritik der ökonomischen schaftlichen Verantwortung zu begrüßen. Auch der oben
Rationalität (Ulrich 2000, 2001). dargestellte Theoriepluralismus muss kein Hemmschuh für
die Integration des Forschungsgebiets in die akademi-
Beide Schulen verfolgen die gleiche Zielsetzung: die sche Ausbildung sein. Im Gegenteil: theoretische Kontro-
Schaffung von gesellschaftlichem Mehrwert. Die Annah- versen können auch in der Lehre fruchtbare Orientierun-
men und die Wege dorthin sind jedoch sehr unterschied- gen schaffen, wenn sie als solche aufbereitet werden.
8 Scherer (2003, S.359) spricht in diesem Zusammenhang von theoretischen Ansätzen mit einer entweder ethischen oder ökonomischen Begründung
von Unternehmensverantwortung. Kreikebaum et al. (2001) geben einen Überblick über den philosophischen Hintergrund der Forschung zur Unterneh-
mensethik. Eine Beschäftigung mit CSR aus rein ökonomischer Perspektive entspringt danach eher einer teleologischen bzw. utilitaristischen Begründung
(der moralische Wert einer Handlung wird durch seine Konsequenzen bestimmt, womit das nutzenmaximierende Kalkül im Vordergrund steht), während
die stärker normen- und wertorientierten Ansätze der deontologischen Perspektive zu zuordnen sind (der moralische Wert an sich steht im Vordergrund,
losgelöst von seinen Konsequenzen). Das bekannteste Beispiel, auf das sich Vertreter der deontologischen Perspektive häufig berufen, ist Kants Kategori-
scher Imperativ.
9 Homanns bzw. Homann/Blome-Drees’ Theorie wurde von seinen Schülern weiterentwickelt, z. B. von Ingo Pies und Andreas Suchanek.
10 Theorien, die entgegen der klassischen Ökonomie sozial interdependente Probleme verschiedener Akteure in den Mittelpunkt stellen und Lösungs-
möglichkeiten anbieten, sind die Institutionenökonomik, Theorie der Verfügungsrechte, Prinzipal-Agenten-Theorie, Transaktionskostentheorie und vor allem
die Spieltheorie (vgl. Homann 2006).
11 Vgl. z. B. Steinmann/Oppenrieder (1985), Steinmann/Löhr (1995) und Steinmann/Scherer (2000), Scherer (2003).
12 Natürlich gibt es auch in der deutschsprachigen Forschungslandschaft Ausnahmen, z. B. beschäftigt sich das Centre for Sustainability Management
(CSM) unter der Leitung von Stefan Schaltegger intensiv mit Managementtools zum Nachhaltigkeitsmanagement (vgl. z. B. Schaltegger et al. 2007).
15
Wenn Lufthansa mit der NGO Pro Wildlife eine freiwillige Schlagzeilen zum Thema Gammelfleisch, ist dieser
Vereinbarung abschließt und u. a. freiwillig darauf verzich- Befund nicht verwunderlich.
tet, bedrohte Tierarten zu transportieren, sollte das Unter-
nehmen für weltweite Vereinbarungen zum Verbot des Greenpeace hat durch eine geschickte Öffentlichkeits-
Transportes plädieren. strategie mit Unterstützung der Medien 1995 dafür
gesorgt, dass der Shell-Konzern wegen der geplanten Ver-
Fragenkomplex (2): Werden in der Lehre Trends, Forde- senkung der Ölplattform Brent Spar in der Nordsee erheb-
rungen, Interessen, Regeln und Institutionen thematisiert, lich unter Druck geriet. Später hat sogar Greenpeace ein-
die sich auf den ersten Blick nicht unmittelbar auf das geräumt, dass die Versenkung der Plattform unter ökologi-
Marktgeschehen beziehen, dieses jedoch auf den zwei- schen Aspekten das kleinere Übel gewesen wäre. Der
ten Blick direkt oder indirekt beeinflussen können? Wer- Konzern war jedoch nicht in der Lage, diese Position über-
den Manager auf ihre mögliche Rolle als öffentlicher zeugend und glaubhaft in der Öffentlichkeit darzustellen.
Akteur bereits im Studium angemessen vorbereitet?
Fragenkomplex (3): Wird die Rolle der Unternehmen in
(c) Gestiegene Erwartungen an Unternehmen bei der Gesellschaft aus unterschiedlichen Perspektiven im
gleichzeitigem Vertrauens- und Akzeptanzverlust Studium diskutiert? Werden Manager darauf vorbereitet,
Eine Studie des Institute for Policy Studies zum Vertrauen Erwartungen unterschiedlicher Stakeholder auch seman-
der Bevölkerung in unterschiedliche Typen von Organisa- tisch zu begegnen? Werden sie auf den Dialog mit ver-
tionen hat gezeigt, dass in Europa - im Gegensatz zu den schiedenen Stakeholdern vorbereitet? Werden in der
USA - NGOs das höchste Vertrauen genießen, gefolgt von Lehre Strategien zum Aufbau von Vertrauen thematisiert?
staatlichen Institutionen (vgl. Wootliff/Deri 2001). Unterneh- Werden Kommunikations- und Kooperationskompetenz
men hingegen wird zwar in den USA das höchste Vertrau- gefördert?
en entgegen gebracht, in Europa dagegen gelten sie als
wenig vertrauenswürdig. NGOs wie der WWF, Amnesty (d) Entstehung von neuen Institutionen der sog.
International oder Greenpeace schneiden weitaus besser (Global) Governance
ab als Unternehmen wie Microsoft oder Nike. Eine jüngere In den letzten zehn Jahren ist eine Reihe von neuen Insti-
Studie von GlobeScan (2007a) zeigt, dass sich der Trend tutionen entstanden, die entweder von mehreren Unter-
bis heute fortsetzt: Die Mehrheit der deutschen Befragten nehmen als kooperatives Netzwerk oder unternehmens-
haben kaum oder gar kein Vertrauen darauf, dass multi- übergreifend als Multistakeholder-Netzwerk gegründet
nationale Konzerne im besten Interesse der Gesellschaft wurden. Beispiele sind der United Nations Global Com-
handeln. Pies et al. (2007, S.8) diagnostizieren in diesem pact (UNGC)15, die Global Reporting Initiative (GRI)16, World
Zusammenhang sogar eine „ … umfassende Akzeptanz- Business Council for Sustainable Development (WBCD),
krise der Marktwirtschaft, der Unternehmen, der Manager Transparency International und v. a. Diese Netzwerke indi-
und des Gewinnprinzips … “14 zieren Strukturveränderungen auf der Ebene des interna-
tionalen Systems: die einstige Domäne souveräner Natio-
Vor dem Hintergrund der Diskussion über überhöhte nalstaaten wird inzwischen von mehr und anderen Akteu-
Managergehälter und diverse Unternehmensskandale wie ren bevölkert als noch vor wenigen Jahrzehnten. Und sie
z. B. die wiederholten Korruptionsfälle bei einst so hoch entwickeln Mechanismen der Selbststeuerung, die auch
geachteten Unternehmen wie Siemens oder VW oder die die Rahmenbedingungen für Unternehmen verändern.
14 In ihrem Arbeitspapier zitieren Pies et al. (2007) eine Reihe von Studien, die diese Annahme stützen.
15 Der UNGC wurde 1999 von Kofi Annan gegründet. Er umfasst zehn Prinzipien zu den Themen Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Umweltschutz
und Korruption und bezeichnet sich selbst als freiwilliges Lernforum für seine Mitglieder (siehe: http://www.unglobalcompact.org/)
16 Die GRI wurde 1998 von CERES (Investors and Environmentalists for Sustainable Prosperity) in Kooperation mit dem UN-Umweltprogramm UNEP gegrün-
det. Die GRI geben Richtlinien zur nach-haltigen Berichterstattung von Unternehmen und anderen Institutionen wie NGOs und Regierungen heraus (siehe
http://www.globalreporting.org/Home)
17
Fragenkomplex (4): Werden derartige Netzwerke im men sprechen in ihren Nachhaltigkeits- oder CSR-Berich-
Rahmen des Studiums thematisiert? Werden Vor und ten von einer entsprechenden Strategie. Beim Blick hinter
Nachteile bzw. die Funktionsfähigkeit und Lösungskom- die Kulissen wird jedoch schnell deutlich, dass in erster
petenz von Netzwerken als institutionelle Arrangements Linie die Kommunikationsabteilungen der Unternehmen
thematisiert? Entwickeln die Studierenden ein Verständnis erkannt haben, dass eine CR-Strategie in der heutigen Zeit
für die Veränderungen in den Rollen von Staat, Wirtschaft eine notwendige Bedingung für ein dauerhaft erfolgrei-
und Gesellschaft im Zeichen von Global Governance? ches Unternehmen darstellt. Es ist jedoch Aufgabe der
(Sind Universitäten, Professoren und Mitarbeiter in diese Unternehmensleitung, eine CR-Strategie zu formulieren
Netzwerke integriert?) und zu implementieren.
(e) Einfluss des Kapitalmarktes Eine derartige Strategie muss auf den Kernkompetenzen
Auch wenn es sich gegenwärtig noch um ein geringes des Unternehmens aufbauen, denn nur so kann ein nach-
Volumen handelt, nimmt der Umfang des sog. Socially haltiger Beitrag für die Gesellschaft geschaffen und
Responsible Investment (SRI) auf den weltweiten Kapital- gleichzeitig ein nachhaltiger Wettbewerbsvorteil für das
märkten zu (vgl. Social Responsible Investment Forum Unternehmen generiert werden. Auch wenn ein sog. Sta-
2005; vgl. imug 2003). Im Zuge der wachsenden Bedeu- keholder-Dialog eines der wichtigsten Elemente der CR-
tung von SRI spezialisieren sich immer mehr Ratingagen- Strategie darstellt, ist es damit noch nicht getan. Zusätzlich
turen neben der ökonomischen Bewertung auf die sozia- sollte das Unternehmen selbst beurteilen, welche Hebel
le und ökologische Bewertung von Unternehmen.17 Bewer- es mit seinen Ressourcen und Kernkompetenzen in Gang
tungsprozess und Methodik der Ratingagenturen werden setzten kann, um einen signifikanten Beitrag für die Gesell-
aufgrund ihrer Uneinheitlichkeit und Intransparenz häufig schaft zu leisten.
kritisiert (vgl. z. B. Porter/Kramer 2006). Trotzdem haben die
Veröffentlichung von CR-Rankings oder die Aufnahme in Damit bezieht sich eine CR-Strategie sowohl auf alle inter-
einen Nachhaltigkeitsindex wie den Dow Jones Sustaina- nen Abläufe bzw. die gesamte Wertschöpfungskette des
bility Index, den KLD Domini 400 oder den FTS4Good eine Unternehmens als auch auf alle externen Interaktionen
hohe Öffentlichkeitswirkung. Diese Tatsache stellt wieder- mit der Gesellschaft. Zur Formulierung einer CR-Strategie
um neue Anforderungen an die Unternehmen hinsichtlich gehört demnach die Übernahme von Verantwortung für
Transparenz, Berichterstattung und Messung ihrer CR-Akti- die gesamten Handlungen des Unternehmens inklusive
vitäten. der negativen Auswirkungen (sog. negative externe Ef-
fekte), die Schaffung von stabilen sozialen und wirtschaft-
Fragenkomplex (5): Wird die Bedeutung des SRI für den lichen Rahmenbedingungen und die Entwicklung innova-
Kapitalmarkt und für die Unternehmen thematisiert? Wer- tiver Produkte und Prozesse. Schließlich müssen Anreize im
den in der Ausbildung Ranking- und/oder Ratingmetho- Unternehmen geschaffen werden und Auswirkungen auf
den thematisiert? Werden Studierende in die Lage ver- gesellschaftlicher und Unternehmensebene gemessen
setzt, die Qualität von Nachhaltigkeitsindizes wie den DJSI werden. Die kulturelle und organisationale Einbettung und
oder den FTSE4Good zu beurteilen? Sind Analysetools für Abstimmung innerhalb des Unternehmens sind dabei
Unternehmen zur Bewertung von CR-Maßnahmen eine der größten Herausforderungen.
Gegenstand der Ausbildung?
Fragenkomplex (6): Werden in der Ausbildung alternative
CR-Strategien sowie Managementtools zu deren Umset-
(f) Defizite bei der strategischen Ausrichtung und zung analysiert? Wird der Fähigkeit zum Schnittstellenma-
unternehmensweiten Implementierung nagement, Prozess- und Changemanagement unter
Ein wichtiger Einflussfaktor sind schließlich die Unterneh- Berücksichtigung der Wechselwirkung mit dem externen
men selbst. In Theorie und Praxis wird wiederholt die Forde- wettbewerblichen und gesellschaftlichen Umfeld genü-
rung nach einer CR-Strategie laut. Die meisten Unterneh- gend Rechnung getragen?
17 Für einen Überblick über Ratings und Rankings vgl. Schäfer et al. (2004).
18
Vermittelt ein wirtschaftswissenschaftliches Studium derzeit keiten hinsichtlich gesellschaftsrelevanter Probleme nicht
Orientierungswissen und Handwerkszeug, um die gestell- ausgeschöpft wird.
ten Fragen positiv zu beantworten? Grundsätzlich ließen
sich viele Fragen mit dem Argument bejahen, dass ein Ein Grund für dieses Defizit dürfte der interdisziplinäre Charak-
wirtschaftswissenschaftliches Studium das ökonomische ter und die Komplexität des Forschungsgegenstandes sein.
Handwerkszeug liefert, soziale Dilemmasituationen zu Um den Herausforderungen zu begegnen, ist sowohl das
lösen. Die Diskussion der neuen Rolle und Verantwortung Fachwissen aus den einzelnen Teildisziplinen als auch der
von Unternehmen in der Gesellschaft vor dem Hinter- Blick für die Zusammenhänge wichtig. Es ist daher anzuneh-
grund der angedeuteten gesellschaftlichen Veränderun- men, dass die Berücksichtigung von CR im wirtschaftswissen-
gen sowie die damit verbundenen Herausforderungen für schaftlichen Curriculum Auswirkungen auf jede der Teildiszipli-
zukünftige Manager werden jedoch im wirtschaftswissen- nen hat. Bei der Bestimmung der Bereiche und Zusammen-
schaftlichen Studium vernachlässigt. Häufig werden Pro- hänge, mit denen sich ein um CR-Aspekte ergänztes Curri-
blemsituationen zu isoliert vom gesellschaftlichen Kontext culum auseinander setzen muss, ist eine Betrachtung von
betrachtet, wodurch das Potenzial von Lösungsmöglich- Definitionsangeboten für CR und verwandte Begriffe hilfreich.
19
„… the social responsibility of business encompasses the Aus den Definitionen lassen sich verschiedene Merkma-
economic, legal, ethic, and discretionary expectations le von CR ableiten:
that society has of organizations at a given point of time.“
(Carroll 1979, S.500). Das Konzept der CR geht davon aus, dass ein interde-
pendentes Verhältnis zwischen (langfristigem) Unterneh-
„Wirtschaftsethik befasst sich mit der Frage, welche menswert und dem Nutzen für die Gesellschaft herrscht
moralischen Normen und Ideale unter den Bedingungen (Anreizkompatibilität).
der modernen Wirtschaft und Gesellschaft (von den
Unternehmen) zur Geltung gebracht werden können.“ Es muss eine CR-Strategie entwickelt werden, die in
(Homann/Blome-Drees 1992, S.14). die Unternehmensprozesse integriert wird und überwie-
gend auf den Kernkompetenzen des Unternehmens auf-
„Als unternehmerisches Bürgerengagement (Corporate baut. CR geht damit deutlich über rein philanthropische
Citizenship) bezeichnet man die Aktivitäten, mit deren Maßnahmen hinaus.
Hilfe Unternehmen selbst in ihr gesellschaftliches Umfeld
investieren und Mitverantwortung übernehmen. Sie hel- CR bezieht sich sowohl auf die internen Abläufe bzw.
fen mit Strukturen, bereichsübergreifende Zusammenar- die gesamte Wertschöpfungskette des Unternehmens als
beit und Soziales Kapital aufzubauen, um zusammen mit auch auf die externen Beziehungen zwischen Unterneh-
20
men und gesellschaftlichem, wirtschaftlichem und/oder CR geht deutlich über die Vermeidung negativer
politischem Umfeld. externer Effekte bzw. Risikominimierung hinaus. Es geht viel-
mehr um die Schaffung und Nutzung von Chancen (Cor-
Liegen Defizite in der gesetzlichen und wirtschaftli- porate Opportunities) zum langfristigen wechselseitigen
chen Rahmenordnung am Standort vor, müssen Unter- Vorteil für Gesellschaft und Unternehmen.
nehmen Ordnungsverantwortung (erweiterte Corporate
Governance) übernehmen bzw. durch Investitionen das Die folgende Abbildung 1 verdeutlicht die komplexen
Umfeld entwickeln und nach neuen Marktchancen Zusammenhänge und zeigt beispielhaft einige CR-
suchen. Dimensionen auf:
18 Die World Commission on Environment and Development (Brundtland-Kommission) definierte 1987 den Begriff Nachhaltigkeit folgendermaßen:
“Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own
needs”.
21
Die drei Verantwortungsbereiche Ökonomie, Gesellschaft Die Übernahme von CR und die damit verbundene Stra-
und Ökologie lassen sich einerseits über die Erwartungen tegie stellen besondere Anforderungen an das Manage-
und Bedürfnisse verschiedener Stakeholder bestimmen ment eines Unternehmens und erfordern neue Kompe-
(vgl. Carroll 1979), andererseits hängen sie von den Res- tenzen. Diese Veränderungen lassen sich exemplarisch
sourcen und Kompetenzen des Unternehmens ab. an der Funktion der Corporate Governance verdeutlich-
ten: Die Corporate Governance bezieht sich traditionell
Die soziale Verantwortung liegt in der Reduzierung der auf das Verhältnis zwischen Managern und Eigentümern
durch das Unternehmen verursachten sozialen Probleme und die Gestaltung von anreizkompatiblen Verträgen.
sowie in der Schaffung eines stabilen sozialen Umfeldes Durch die neuen Herausforderungen, die an die Unter-
(am Standort). Die ökologische Verantwortung manife- nehmen gestellt werden, erweitert sich die Corporate
stiert sich einerseits in der Minimierung der Umweltbela- Governance auf die Beziehungen des Unternehmens zu
stung durch die Wertschöpfungsaktivitäten und Produkte anderen Stakeholdern. Unternehmen müssen folgerichtig
des Unternehmens (Vermeidung von negativen externen auch andere (soziale) Dilemmastrukturen erkennen und
Effekte), andererseits in der Suche nach Innovationen zur entsprechende anreizkompatible institutionelle Arrange-
Unterstützung der Bekämpfung von Umweltproblemen ments schaffen (z. B. in Form von Kooperationen mit
am Standort oder gegebenenfalls auch darüber hinaus anderen Stakeholdern).
(Schaffung von positiven externen Effekten). Die ökonomi- Auf Basis der bisherigen Ausführungen lassen sich zwei vor-
sche Verantwortung liegt schließlich in der effizienten läufige Thesen in Hinblick auf die CR-Curriculumsentwick-
Umsetzung der ökologischen und sozialen Verantwortung lung formulieren:
und der parallelen Unternehmenswertsteigerung. Die
besondere Herausforderung bei der Formulierung einer 1. These
CR-Strategie liegt in der Integration der drei Verantwor- Die geschilderten Herausforderungen stellen große Anfor-
tungsbereiche. derungen an die Ausbildung zukünftiger Manager. Da
eine CR-Strategie alle Unternehmensbereiche tangiert,
Der Begriff Nachhaltigkeit beschreibt schließlich das lang- erscheint eine Integration von CR-Aspekten in alle Teildiszi-
fristige Fortbestehen eines Systems unter Berücksichtigung plinen der Wirtschaftswissenschaften sinnvoll.
der Bereiche Ökonomie, Soziales/Gesellschaft und Ökolo-
gie (vgl. Crane/Matten 2005, S.24).18 Gesellschaftliche 2. These
Verantwortung von Unternehmen trägt zur nachhaltigen Neben dem traditionellen fachlichen Handwerkszeug
Entwicklung des Unternehmens und damit des gesamt- müssen Kompetenzen in Bezug auf eine neuartige Gover-
wirtschaftlichen Systems bei. nance, neue Kommunikations- und Dialogformen, die
Gestaltung von neuen Arten und Konstellationen von Part-
Unternehmen treten im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit nerschaften, neue Bewertungssysteme sowie Schnittstel-
und Verantwortungsübernahme mit verschiedenen Stake- lenmanagement und change management in Unterneh-
holdern in Interaktion (grau unterlegte Felder). Die Interak- men vermittelt werden. Daher kann nur eine interdiszipli-
tion zwischen Unternehmen und Stakeholdern findet unter näre Ausrichtung des Lehrangebots eine Abdeckung der
bestimmten personen-, organisations-, länder- und indu- verschiedenen Kompetenzbereiche gewährleisten.
striespezifischen Rahmenbedingungen statt. Die Rahmen-
bedingungen beeinflussen die CR-Strategie, die Ausprä- Im folgenden Unterpunkt werden die Ergebnisse aus dem
gung und situative Anpassung der CR-Maßnahmen des Dialog mit Unternehmensvertretern, Studierenden und
Unternehmens und die Lösungsstrategie möglicher Dilem- Professoren wiedergegeben. Es wird zu prüfen sein, ob die
mata zwischen verschiedenen Verantwortungsbereichen formulierten Thesen den Ansprüchen der Stakeholder ent-
oder Erwartungen verschiedener Stakeholder. sprechen.
22
Vorüberlegungen zu einem CR-Curriculum sollten dem- a) Ergebnisse aus den Interviews mit CR-Verant-
entsprechend nicht ohne die Einbeziehung der eigentli- wortlichen in Unternehmen
chen Adressaten bzw. Stakeholder vollzogen werden. In
Ergänzung zur Erhebung des Lehrangebots an den wirt- „Studenten sollten verstehen, dass es sich bei Corporate
schaftswissenschaftlichen Fakultäten in Deutschland Responsibility nicht um eine Option handelt, sondern dass
umfasst das vorliegende Projekt einer Curriculumsentwick- es zur Unternehmensführung dazu gehört.“
lung für CC/CR daher den Dialog mit diesen drei Ziel- und Jens Drews, Director Government Relations EMEA, AMD
Anspruchsgruppen. Es wurde beim Dialog unterschiedlich
verfahren:
Für die Kompetenz- und Qualifikationsanforderungen an
a) Dialog mit Unternehmensvertretern: in leitfadenge- Hochschulabsolventen sind sowohl die organisatorische
stützten Interviews wurden insgesamt zehn ausgewähl- Einbettung und Praxis von CR in Unternehmen – Organisa-
te CR-Executives zu Interessen, Lernerfahrungen und tionsstruktur, Zuständigkeiten und Verantwortungsbereiche
Anforderungen von Unternehmen an das Qualifikati- – als auch die spezifischen Anforderungen an Bewerber
onsprofil von (zukünftigen) CR-Verantwortlichen von Belang. Um ein konkretes Verständnis für das sich erst
befragt.19 entwickelnde Berufsbild und Kompetenzprofil von CR-Prak-
tikern/-Experten zu gewinnen, wurden die Interviewpartner
b) Dialog mit Studierenden: in einem ganztägigen Work- außerdem nach ihren eigenen Lernerfahrungen (meist
shop mit insgesamt zwölf fortgeschrittenen Studieren- on-the-job) befragt.
19 Es muss kaum betont werden, dass diese Auswertung der Erwartungen und Anforderungen der Nachfrageseite an das akademische Lehrangebot
keinen Anspruch auf Repräsentativität erheben will. Beabsichtigt sind vielmehr best-practice Impressionen von ausgewählten CR-Verantwortlichen und
verwandten Funktionsträgern in Unternehmen, die eigene CR-Programme und –Verantwortliche haben, darunter ein Mittelständler, die übrigen Großun-
ternehmen. Schon das Vorhandensein solcher Ansprechpartner indiziert den Bias der Erhebung: ausgewählt wurden Gesprächspartner, die die jeweils
bearbeiteten Themen im Feld der CR in klarer organisatorischer Zuständigkeit und mit ebenso professionellem wie spezialisiertem Anspruch betreiben.
23
Begrifflichkeiten und Bedeutungsvielfalt: CSR Steering Group, ein Corporate Citizenship Commit-
Lost in translation20 tee, ein Global Community Affairs Council oder ein Sustai-
C(S)R, Nachhaltigkeit, Corporate Citizenship – Engage- nability Council. Die fachliche Verantwortung für Themen
ment und Verantwortung von Unternehmen für Gesell- wie Umweltschutz, Zulieferkette oder Mitarbeiter verbleibt
schaft und Umwelt haben auch in der betrieblichen Praxis unterdessen in den spezialisierten Funktionsbereichen wie
viele Namen. Diese Namensvielfalt geht einher mit unter- Produktion, Einkauf oder Personalwesen.
schiedlichen Schwerpunkten: während die einen eher die
Entwicklung ökologisch nachhaltiger Produktionsprozesse
und/oder Produkte in den Vordergrund stellen, betonen Prioritäten und Herausforderungen
andere das gesellschaftliche Engagement. Wieder ande- Zu den zentralen Prioritäten und Herausforderungen für
re betonen vor dem Hintergrund der jüngsten Korruptions- Unternehmen zählen:21
skandale vor allem die Bedeutung von Corporate Gover-
nance (die Nennungen sind im Sample fast symmetrisch die Integration von CR ins Kerngeschäft und die Ent-
verteilt). wicklung nachhaltiger Produkte,
Diese Bedeutungsvielfalt in der betrieblichen Praxis ist ein
Spiegel für die Unentschiedenheit der theoretischen saubere Geschäfte/Durchsetzung von Anti-Korrupti-
Debatte – es hat sich hier wie dort (noch) keine einheitli- onsstandards sowie die Durchsetzung von Good Corpora-
che Definition herausgebildet. te Governance in allen Geschäftsbereichen,
21 Wir verzichten auf eine Hierarchisierung, die aufgrund der Größe des Sample wenig aussagekräftig wäre, sowie auf eine systematische Unterschei-
dung von Prioritäten und Herausforderungen. Beide verhalten sich gewissermaßen spiegelbildlich zueinander – bei den Interviews wurde deutlich, dass
die Antworten sich jeweils daraus ergeben, was ein Gesprächspartner als die Stärke(n) seines Unternehmens ansieht. Die meisten Aspekte sind also, je
nach Unternehmung, sowohl Priorität als auch Herausforderung. Dass sie außerdem nach Branche variieren, bedarf kaum der Erwähnung.
24
derungen wie den demographischen Wandel, Erwartun- Veränderung des eigenen Führungsstils zu einem stärker
gen der Kunden und Geschäftspartner, Wettbewerb zwi- partizipativen Ansatz bestimmen das Arbeiten an der
schen den Unternehmen über CR sowie ein Trend zu sek- Schnittstelle zwischen der For-Profit- und der Non-Profit-
torenübergreifenden Partnerschaften bei der Bearbeitung Welt.
gesellschaftlicher Probleme. Diese genannten Herausfor-
derungen spiegeln die im Kapitel 1.2. beschriebenen Erwartungen an Kompetenzen und Fertigkeiten
Triebkräfte wider. der Hochschulabsolventen
Passend zu der Varianz im beruflichen Werdegang der
Qualifikationsprofil der CR-Verantwortlichen CR-Verantwortlichen, ist auch bei den Bewerbern das Stu-
Es gibt weder ein typisches Studium noch eine typische dienfach nicht allein entscheidend. Neben Ökonomen
Zusatzqualifikation für den erfolgreichen CR-Manager. In sind insbesondere auch Juristen, Sozial- und Kommunika-
den Unternehmen finden sich ebenso Techniker, Inge- tionswissenschaftler willkommen. Techniker und Naturwis-
nieure, Biologen und Physiker wie Ökonomen, Juristen und senschaftler sind – je nach Branche und Unternehmens-
Geisteswissenschaftler. Die Berufsbiographien wiesen eine typ – ausdrücklich erwünscht. Aber auch eher „exotische“
hohe Varianz auf: Die Befragten waren vorher im Non-Pro- Fächer wie Philosophie oder Theologie haben unter dem
fit-Sektor, in Kommunikation, Marketing oder Public Affairs großen Dach der CR eine Chance. Angesichts der Unter-
ebenso tätig wie als Vorstandsassistent, Berater oder Wis- stellung der Praktiker, die entscheidenden fachlichen
senschaftler. Ein betriebswirtschaftliches Grundverständnis Qualifikationen erwerbe man ohnedies on-the-job, über-
ist, so die Befragten, als Basisqualifikation unbedingt not- rascht die disziplinäre Vielfalt nicht.
wendig. Im Übrigen aber sei der disziplinäre und berufs-
biographische Hintergrund weniger entscheidend als ein Betont wird die fundierte akademische Ausbildung, die
Persönlichkeitsprofil, das auf Dialog- und Kooperationsfä- auch betriebswirtschaftliche Grundlagen enthalten muss,
higkeit basiert und die Vertrautheit mit Unternehmen und ergänzt durch Praktika in Unternehmen, aber auch durch
Kerngeschäft sowie Partnering Skills vereint. Erfahrungen mit bürgergesellschaftlichen Organisationen
(z. B. durch Praktika oder eigenes bürgerschaftliches
Auffallend war, dass alle Befragten angaben, die wesent- Engagement). Grundkenntnisse über die Funktionsweisen
lichen Qualifikationen für ihren jetzigen Beruf durch lear- der verschiedenen Sektoren (Staat, Bürgergesellschaft,
ning-by-doing bzw. learning-on-the-job erworben zu Wirtschaft) und der dazugehörigen Typen von Institutionen
haben. Die Kompetenz sei, meist zusammen mit dem (Behörden, NGOs, Unternehmen) sowie das Bewusstsein
Verantwortungsbereich, kontinuierlich gewachsen; die um die Unterschiede in Funktion und Handlungslogik gel-
Aneignung von neuem Know-how auch gegenwärtig ein ten überall dort als hilfreich, wo Schnittstellen zwischen CR-
kontinuierlicher Prozess. Eine wichtige Rolle spielt dabei Management und Staat und/oder Bürgergesellschaft
zusätzlich das peer-to-peer-learning und die Vernetzung bestehen. Eigenes bürgerschaftliches Engagement ver-
mit anderen CR-Verantwortlichen. bürgt für Unternehmensvertreter übrigens nicht nur Kennt-
nis der Non-Profit-Welt, sondern gilt darüber hinaus als Indi-
Besonders diejenigen CR-Verantwortlichen, die mit dem kator für eine Persönlichkeit, die sich „für Themen außer-
Non-Profit-Bereich arbeiten, machten in ihrer Position wich- halb ihrer selbst interessiert“. Ebenfalls wünschenswert,
tige Entschleunigungs-Erfahrungen. An der Schnittstelle wenngleich nicht zwingend, sind die Kenntnis von
zwischen den beiden Sektoren treffen unterschiedliche Management-Tools, Branchenkenntnis einschließlich der
Rhythmen und Handlungslogiken aufeinander, und gera- Sensibilität für branchenspezifische CR-Herausforderun-
de der gemeinnützige Sektor wird von Unternehmensver- gen sowie die Fähigkeit, sowohl den business case in CR-
tretern häufig als langsam und weniger zielgerichtet Aktivitäten als auch, vice versa, CR-Aspekte im Geschäfts-
erfahren als die Unternehmenswelt. Das Verlernen von prozess identifizieren zu können.
Ungeduld, die Relativierung von Effizienzerwartungen, die
Fähigkeit und Bereitschaft zur Einlassung auf eine andere Wiederholt genannt wurden soft skills insbesondere im
Welt, Umstellung auf langfristiges Denken (sowohl bei Fol- Bereich der Kommunikations- und Überzeugungsfähigkeit:
genabschätzung als auch bei Erfolgserwartungen) bis zur ein Bewerber solle andere begeistern und Menschen ver-
25
binden können; in der Lage sein, sich in andere hineinzu- wichtige Aufgaben. Die tatsächliche Umsetzung von Pro-
versetzen; Leidenschaft mitbringen – „a passion for jekten aber verbleibt in den Fachabteilungen wie z. B. Ein-
making things happen“ –; Glaubwürdigkeit und Integrität kauf, Vertrieb, Personalmanagement, Marketing oder
verkörpern sowie Grenzgänger sein können und wollen. Controlling. So muss ein CR-Manager als change agent
Diese Angaben umschreiben ein psychologisch mit den Aufgaben, Funktionen und Managementtools
anspruchsvolles Persönlichkeitsprofil, das hohe Fähigkei- der spezialisierten Arbeitsbereiche vertraut sein. Je stärker
ten im Umgang mit Menschen und im Brückenbauen von CR die verschiedenen Geschäftsbereiche erfasst, umso
zwischen Menschen, Organisationen und „Welten“ voraus- mehr brauchen jedoch auch die zukünftigen Personal-,
setzt. Einkaufs- oder Marketingmanager ein Grundverständnis
Für ein Curriculum CR, das zukünftige Praktiker auf ihre sowie grundlegende operative Fähigkeiten der CR. Kurz:
beruflichen Aufgaben und Herausforderungen vorberei- die Facetten der CR bedürfen der Behandlung in den Teil-
ten will, ist damit gegebenenfalls eine psychologische disziplinen der Wirtschaftswissenschaften. Ein Curriculum,
bzw. kommunikationswissenschaftliche Zusatzqualifikation das lediglich spezialisierte CR-Manager ausbildet, würde
von Relevanz. der Bedeutung des Themas für den gesamten Unterneh-
mensprozess und dem integrativen Gedanken der prakti-
schen Implementierung nicht gerecht werden. Vielmehr
Interpretation der Ergebnisse sollte ein CR-Curriculum vorausschauend nicht nur die
Einer der auffallendsten Befunde, der von allen Befragten spezialisierten CR-Manager auf ihre zukünftigen Aufgaben
hervorgehoben wurde, ist die Betonung der Praxis und des vorbereiten, sondern auch die notwendigen Fähigkeiten
learning-on-the-job. Wenn es richtig ist, dass wesentliche und Kompetenzen in anderen Funktionsbereichen des
Qualifikationen für den Beruf in der betrieblichen Anwen- Unternehmens behandeln.
dung gewonnen werden, sollte auch ein akademisches
Curriculum der CR starke Praxisanteile enthalten, z. B. ver- Andererseits sind vermutlich auch die CR-Manager bzw.
pflichtende Praktika sowie die Zusammenarbeit mit Unter- CR-Abteilungen, die Veränderungsprozesse im Unterneh-
nehmen etwa durch Einbindung von CR-Executives in die men anstoßen und begleiten, mehr als nur eine Über-
Lehrveranstaltungen. gangserscheinung. Praktiker sehen den Zweck ihrer Tätig-
keit zwar gerne darin, sich mittelfristig überflüssig zu
Interessant ist dieser Befund auch im Hinblick auf den machen; erfolgreich sind sie dann, wenn sie die weitge-
state of the profession. Die befragten CR-Verantwortlichen hende Integration von CR in die anderen Arbeitseinheiten
zeichnen sich durch einen hohen Professionalitätsgrad erreichen. Gleichwohl spricht vieles dafür, dass sie zur
und –anspruch aus. In der Beschreibung ihrer Tätigkeit(en) festen Einrichtung im Unternehmen werden, etwa als Spe-
und Qualifikation(en) gewinnt ein Berufsbild allmählich zialisten für die Aufgabe des Schnittstellenmanagements
Konturen: die CR-Manager sind Koordinatoren, Vermittler zwischen Unternehmen und Gesellschaft mit vertieftem
und Brückenbauer, sowohl zwischen den einzelnen Fach- Verständnis für Semantik und Prozesse in anderen Sekto-
abteilungen als auch zwischen Unternehmen und ren. Die Aneignung der hierzu erforderlichen soft skills soll-
Umwelt. Sie sind „Schnittstellenprofis“ und Übersetzer sowie te daher genauso Bestandteil eines (wirtschaftswissen-
change agents, die sowohl ein Gespür für Trends als auch schaftlichen) Studiums sein wie die Vermittlung von
genaue Kenntnis der Unternehmenswirklichkeit(en) in all Managementtools.
ihrem Facettenreichtum brauchen.
Grundsätzlich sind die Erkenntnisse der Praktiker noch zu
Die befragten CR-Manager sehen ihre Aufgabe im früh- wenig systematisiert, als dass sie die alleinige Basis für die
zeitigen Erkennen von Trends und Herausforderungen, die Formulierung der Inhalte eines CR-Curriculums bilden
sie an die jeweiligen Fachabteilungen im Unternehmen könnten. Deshalb sollte die Entwicklung durch einen wei-
herantragen. Projekte und Veränderungen werden ange- teren Dialog zwischen CR-Experten in Wissenschaft und
stoßen. Dabei sind das Schnittstellenmanagement und Praxis begleitet werden.
der Abbau von Barrieren, die der notwendigen Integration
von CR-Aspekten in das Unternehmen entgegenstehen,
26
b) Erkenntnisse aus dem Workshop mit Studieren- Hilfestellung und Konzepte zum Umgang mit CR-Fragen in
den Wissenschaft und Praxis.
Die Studierenden haben sich in den letzten Jahren als Es bestand der einhellige Wunsch nach mehr Praxisbezug
Akteure im CR-Diskurs zu Wort gemeldet. Organisationen – Fallstudien zu konkreten Dilemmatasituationen in der
wie z. B. SNEEP oder das Humboldt Forum Wirtschaft23 Unternehmenspraxis, Seminarangebote auch von Exper-
organisieren Podiumsdiskussionen und Konferenzen. Die ten aus der Praxis und Einbeziehung von CR-Praktikern in
Nachfrage nach Diplomarbeiten zu diesem Thema Lehrveranstaltungen. Theorie habe dabei eine wichtige
nimmt zu. Vor allem aber sind die Lernenden von heute Orientierungsfunktion, solle allerdings nicht in einen uner-
die Entscheidungsträger von morgen, mit eigenen Vorstel- giebigen Streit um Begriffe und disziplinäre Zuständigkei-
lungen von ihrer zukünftigen Rolle in Wirtschaft und Gesell- ten ausarten. Gefordert ist Orientierungswissen und eige-
schaft, mit Interessen, Wissensbedürfnissen und konkreten nes kritisches Denkvermögen, das an theoretischen Fra-
Anforderungen an das akademische Lehrangebot im gen ebenso wie an praktischen Fällen geschult wird.
Bereich CR. Studierende sollten also nicht nur als Objekt Auch Studierende, die sich für das Thema CR interessie-
der Erwartungen von Unternehmen einerseits und Lehren- ren, verstehen sich als Grenzgänger und Schnittstellenma-
den andererseits wahrgenommen werden, sondern als nager. Einerseits sei das Thema nicht nur für Wirtschaftswis-
aktive Stakeholder in der Entwicklung des wirtschaftswis- senschaftler, sondern auch für Studierende aus anderen
senschaftlichen Curriculums. In diesem Sinne wurden aus- Bereichen wie Philosophie, Psychologie, Soziologie, Politik-
gewählte Studierende in das Projekt einbezogen und dis- wissenschaft, Kulturwissenschaft, Kommunikationswissen-
kutierten in einem Stakeholder-Workshop mit den Projekt- schaften, Jura und technischen Studiengängen bedeut-
verantwortlichen ihre Lernerfahrungen mit CR, ihre Anfor- sam. Andererseits erfordere die CR-Praxis im Betrieb
derungen an sowie Empfehlungen für die Behandlung sowohl theoretische Kompetenzen aus anderen Diszipli-
von CR an wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten in nen als auch praktisches Verständnis für die Funktionswei-
Deutschland.24 sen und Handlungslogiken in Politik, Verwaltung und zivil-
gesellschaftlichen Organisationen. Mithin sollten – so die
Interdisziplinarität, Einsicht in die Funktionsweisen anderer curriculare Konsequenz – interdisziplinäre Lehrveranstal-
Sektoren und Praxisbezug sind nach Meinung der Studie- tungen angeboten und praktische partnering skills vermit-
renden die Eckpfeiler für die universitäre Lehre zu CR. telt werden.
Nicht zuletzt die Entwicklung von Berufsperspektiven und
die Frage, ob und wie mit CR Geld zu verdienen ist, sollte Erste konkrete Hinweise gab es schließlich auch zu Lehran-
als Berufsorientierung auch von der Universität aufgegrif- gebot und Ausbildungsziel: die Studierenden wollen in der
fen werden. Mehrheit keinen spezialisierten Studiengang CR – sie
befürchteten vielmehr, dass Spezialisierung eher Margina-
Prägende Lernerfahrungen mit CR sammelten die Studie- lisierung von CR sowohl in den Wirtschaftswissenschaften
renden durchweg nicht an ihrer Universität, sondern wäh- als auch in der betrieblichen Praxis zur Folge hätte. Man
rend eines Auslandssemesters (in Ländern wie Dänemark, wünscht sich eher die Integration in die Teildisziplinen der
Norwegen oder Frankreich) oder während eines Unterneh- Wirtschaftswissenschaften sowie die Möglichkeit zur Spe-
menspraktikums. An deutschen Universitäten hingegen zialisierung durch Schwerpunktsetzung. Idealerweise gibt
fühlten sie sich mit diesem Interessenschwerpunkt eher als es etwa einen verpflichtenden Einführungskurs im Grund-
Fremdkörper. Im Lehrangebot sei es selten bis gar nicht studium sowie vertiefende, problemorientierte Module im
vertreten, die Professoren kennen es häufig nicht und Hauptstudium. Ob didaktische Innovationen nötig sind,
machen sich mitunter auch lustig darüber. Sie vermissten blieb unentschieden – einerseits hatten alle das Interesse
23 Siehe http://www.hufw.de/.
24 Die Grundlage der folgenden Auswertung bildete ein eintägiger Workshop mit zwölf fortgeschrittenen Studierenden (jeweils sechs männliche und
weibliche Teilnehmer) von fünf verschiedenen Universitäten. Auch dieses Sample erhebt keinerlei Anspruch auf Repräsentativität, vielmehr sollten selektive
Meinungen und Empfehlungen von fortgeschrittenen und in CR engagierten Studierenden ermittelt werden..
27
an und einige auch Erfahrung in der Anwendung von staltungen zu Wirtschafts- und Unternehmensethik an
Methoden wie World Café, Rollenspielen und anderen deutschen Hochschulen als Erfolg interpretiert. Anderer-
aktivierenden Lernmethoden. Andererseits brachten alle seits wurde jedoch konstatiert, dass dem Thema CR in sei-
Studierenden auch Erfahrung in der Selbstorganisation ner ganzen Breite derzeit im Curriculum der Hochschulen
von Lernprozessen ein: Gruppenarbeit, selbstorganisierte nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt würde. Es gäbe
Seminare, eigene Veranstaltungen etc. So ist nicht ent- zwar viele Veranstaltungen zum Thema Wirtschafts- und
schieden, ob es besser wäre, diese Aktivitäten in ein uni- Unternehmensethik, diese deckten jedoch nur einen Teil
versitäres Curriculum zu integrieren, oder ob es sich nicht des weiten Feldes der CR ab und würden von vielen wirt-
eher anbietet, Freiräume zu schaffen, die für selbstorgani- schaftswissenschaftlichen Professorenkollegen lediglich
sierte Lernprozesse genutzt werden können. Im Zeichen als Parallelveranstaltung empfunden.
der aktuellen Neugestaltung von Studienformen und -plä- Häufig wurde daher betont, dass die Akzeptanz des The-
nen zu Bachelor und Master ist die Erhaltung von Freiräu- mas CR im Mainstream der Wirtschaftswissenschaften
men im Semesterpensum, die für selbstorganisiertes Ler- noch zu gering sei. Vermehrt wurde außerdem das For-
nen zur Verfügung stehen, ein wichtiger Merkposten. schungsdefizit auf dem Gebiet hervorgehoben.
(c) Erkenntnisse aus dem Fachgespräch mit Pro- Ein Unternehmensvertreter provozierte mit der These, dass
fessoren und Dozenten die Leistungsstärke von Studierenden mit dem Schwer-
punkt CR nicht so hoch sei wie die von Bewerbern ohne
CR-Hintergrund. Dieser These wurde widersprochen bzw.
Die Agenda des Fachgesprächs beinhaltete die zwei
es wurden genau gegenteilige Befunde hervorgehoben.
übergeordneten Diskussionsfragen:
Vielleicht gebe es Studierende, die „ideologisch verklärt“
seien, aber gerade die besten Studierenden würden sich
Wie können Fragen der gesellschaftlichen Rolle von
mit diesem Thema beschäftigen.
Unternehmen, der Unternehmensverantwortung, des
gesellschaftlichen Engagements und/oder der sektoren-
übergreifenden Partnerschaften zwischen Wirtschaft, Staat Strukturelle Einbettung in das (wirtschaftswissen-
und Zivilgesellschaft in die akademische Lehre integriert schaftliche) Studium
werden? Bei der Diskussion der strukturellen Einbettung in das wirt-
schaftswissenschaftliche Curriculum wurde allgemein
Welche inhaltlichen und institutionellen Anforderun- dafür plädiert, Veranstaltungen zum Thema CR sowohl im
gen müssen an die konkrete Ausgestaltung eines CR-Curri- Bachelor- als auch im Masterstudiengang vorzusehen.
culum gestellt werden? Viele Aspekte von CR seien elementar und müssten daher
als Grundlage im Bachelorstudium behandelt werden. Im
Aus diesen zwei übergeordneten Fragestellungen leitete Masterstudium bestehe dann die Möglichkeit zu einer
sich eine Reihe von spezifischen Diskussionspunkten ab, stärkeren Spezialisierung (z. B. auf Umweltaspekte).
die im Folgenden zusammenfassend wiedergegeben Auch die Bedeutung des Angebots von Executive-Schu-
werden sollen. lungen und berufsbegleitenden Studiengängen wurde
von einigen Professoren betont.
Notwendigkeit der Behandlung von CR im Curri-
culum Bei der Frage, ob es sich um Wahl- oder Pflichtmodule
In der Diskussionsrunde herrschte ein breiter Konsens dar- handeln sollte und welcher zeitliche Umfang bzw. wie
über, dass eine Integration von CR in das wirtschaftswis- viele Semesterwochenstunden das Angebot umfassen
senschaftliche Curriculum eine Notwendigkeit darstellt. sollte, waren die Meinungen geteilt und nicht eindeutig.
Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass derartige Ein Professor wies darauf hin, dass bei der Einführung von
Versuche kein neues Phänomen darstellen. Die Erfolge Pflichtmodulen mit großem Widerstand gerechnet wer-
der langjährigen Bemühungen wurden unterschiedlich den müsste, da dies auf Kosten von anderen Veranstal-
beurteilt. Einerseits wurde der gestiegene Anteil von Veran- tungen gehen würde.
28
Einig waren sich jedoch alle Anwesenden darüber, dass chen. So wurde bemerkt, dass gegenwärtig noch viele
die entsprechenden Veranstaltungen nicht nur den Stu- CR-Impulse und Managementtools in den Unternehmen
dierenden der Wirtschaftswissenschaften offen stehen soll- entwickelt werden. Unternehmen, die Antworten zu dem
ten. Auch interessierte Studierende anderer Fachbereiche Thema suchen, erhalten diese häufig nicht von der Wis-
sollten die Möglichkeit haben, die Veranstaltungen zu senschaft und greifen daher auf Unternehmensberatun-
besuchen und Studienpunkte zu erlangen. Als Argument gen oder Agenturen zurück.
für eine Durchmischung der Studierenden wurde u. a. die
Pluralität der Perspektiven als wichtige Erfahrung für alle Ein weiteres Argument für die Schaffung von spezifischen
Teilnehmer genannt. Es wurde jedoch auch betont, dass Lehrstühlen wurde in der Anreizfunktion für Nachwuchswis-
gegebenenfalls Einführungsveranstaltungen zu den senschaftler gesehen. Wenn exzellente Forschung geför-
Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften für Studierende dert werden soll, müssen entsprechende Anreize
anderer Fachbereiche angeboten werden müssen. geschaffen werden. Dazu gehört die Aussicht auf einen
entsprechenden Lehrstuhl und die Vermeidung des
Institutionelle Voraussetzungen an den Hochschu- Gefühls, als Exot im Wettbewerb um einen Professorentitel
len nicht ernst genommen zu werden.
Besonders intensiv wurde über die institutionellen Voraus-
setzungen zur Beförderung des Themas CR an den Hoch- Die Notwendigkeit eines spezialisierten Lehrstuhls wurde
schulen diskutiert. Die Diskussion wurde dabei sehr schnell zusätzlich mit der zu leistenden Koordinierungsarbeit
auf die Vor- und Nachteile von spezialisierten CR-Lehrstüh- begründet. Auch wenn ein besonderer Schwerpunkt auf
len gelenkt. Einige Statements geben das Meinungsbild der Integration von CR-Aspekten in die Teildisziplinen der
wieder: Betriebs- und Volkswirtschaft liegen soll, muss diese Inte-
gration mit dem notwendigen Nachdruck gefördert wer-
„Deutschland hat institutionelle Rückständigkeit und muss den. Hierzu bedarf es Ressourcen und Kompetenz. Denn
auch durch Lehrstühle und Institute aufholen.“ es sei nicht zu erwarten, dass bei sinkender personeller
und materieller Ausstattung der Lehrstühle die entspre-
„CR braucht eine personelle Verankerung.“ chenden Kompetenzen entwickelt und der Koordinie-
rungsaufwand freiwillig geleistet werden würde. Besonders
„Spezialisierung ist auch eine Frage von Gewicht - fach- für die interdisziplinäre Koordination mit anderen Fachbe-
lich wie institutionell.“ reichen müssten ausreichend Kapazitäten vorhanden
sein, um sich dem Thema mit entsprechendem Nach-
„Ohne Spezialisten bewegt sich nichts; die BWLer können druck zu widmen. Ob es sich bei dieser institutionellen
nicht ‚nebenbei’ Umweltexperten sein.“ Spezialisierung um ein Übergangsphänomen handelt,
wurde teilweise kontrovers diskutiert. Die Befürworter einer
„Man braucht spezialisierte Lehrstühle als change dauerhaften Spezialisierung zogen z. B. Parallelen zur Teil-
agents.“ disziplin Marketing, das ebenfalls nicht einfach innerhalb
anderer Teildisziplinen abgehandelt werden konnte.
Es wird deutlich, dass die institutionelle Einbettung in Form Besonders für das erfolgreiche Nachhaltigkeitsmanage-
von spezialisierten Lehrstühlen aus der Sicht der Professo- ment werden in den Unternehmen Spezialisten
ren eine wichtige Voraussetzung für die Beförderung des gebraucht: „Umweltexperte ist man nicht eben neben-
Themas zu sein scheint. Dabei wird jedoch relativierend bei.“
betont, dass es vor allem Personen braucht, die als Pro-
motor und sog. change agents für das Thema agieren. Die von einigen Seiten geäußerten Zweifel an einer institu-
Diese Personen oder Lehrstühle sind u. a. notwendig, um tionellen Spezialisierung resultierten in erste Linie aus den
die (empirische) Forschung zu dem Thema voranzutrei- Bedenken, das Thema könnte dadurch weiterhin ein Par-
ben und das bislang noch bestehende Forschungsdefizit alleldasein neben den etablierten Disziplinen fristen. Es
vor dem Hintergrund der veränderten gesellschaftlichen wurde die Gefahr gesehen, dass unter Verweis auf den
Rahmenbedingungen und Herausforderungen auszuglei- CR-Lehrstuhl keine weitere Integration stattfindet; wie sich
29
bspw. bei den seit einigen Jahren bestehenden Lehrstüh- Selbstorganisation und Eigenverantwortung,
len zu Wirtschafts- bzw. Unternehmensethik gezeigt hätte. Risikomanagement,
Darstellung des Anwendungszusammenhangs, spe-
Inhaltliche Ausgestaltung ziell durch Fallstudien,
In Bezug auf die Inhalte eines ergänzenden Curriculums
Problemlösungsfähigkeiten und Konfliktlösungstechni-
gab es sehr unterschiedliche Meinungen. Grundsätzlich
ken sowie Verhandlungsstrategien,
waren sich die Professoren einig, dass zwischen den Uni-
versitäten ein gesunder Wettbewerb herrschen müsste. Ein Entwicklung von Kommunikationsstrategien für CR,
standardisiertes CR-Curriculum, das für alle Hochschulen Reflektion der eigenen Werte und Wertemanagement,
anwendbar ist, wäre weder sinnvoll noch praktikabel. Als strategisches Hinterfragen von Markteintrittsentschei-
sinnvoll wurde es jedoch erachtet, Lehrmaterial und – dungen vor dem Hintergrund der CR-Thematik,
methoden auszutauschen. Jede Universität würde jedoch
Zulieferkettenmanagement.
eine eigene Gewichtung vornehmen, welche CR-Aspekte
verstärkt in welcher Form behandelt werden sollen.
Grundsätzlich wurde außerdem dafür plädiert, nach
deutschen Stärken insbesondere im Bereich des Umwelt-
Als entscheidende Erfolgsfaktoren wurden der Bezug bzw.
management zu suchen und nicht die Inhalte aus dem
die Zusammenarbeit und die Schnittstelle zur Praxis
angelsächsischen Raum zu kopieren. Außerdem wurden
betont. Dieser Bezug wurde in dreifacher Hinsicht konkreti-
neue Lehrmethoden und Didaktikformen z. B. in Form von
siert: Der Einsatz von Gastrednern oder Honorarkräften aus
Rollenspielen gefordert.
der Unternehmenspraxis, das Angebot von Praktika im
Rahmen des Curriculums und die Arbeit mit Unterneh-
mensfallstudien. Ein Professor warnte in diesem Zusam- Interpretation der Ergebnisse
menhang jedoch vor der überwiegenden Arbeit mit Fall- Das Fachgespräch hat gezeigt, dass alle anwesenden
studien. Das theoretische Fundament dürfe nicht ver- Professoren das Thema CR bzw. Nachhaltigkeit keinesfalls
nachlässigt werden. als Modeerscheinung ansehen. Die verstärkte Beschäfti-
gung in Forschung und Praxis wird vehement gefordert.
Außerdem wurde dafür plädiert, nicht nur Lehrkräfte aus Dabei wird sowohl eine Integration in die Teildisziplinen der
den wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen einzusetzen. Wirtschaftswissenschaften als notwendig erachtet, als
Nur so könne dem interdisziplinären Charakter und der auch die Ausbildung spezifischer Kompetenzen entweder
ganzheitlichen Sichtweise Rechnung getragen werden. in Form eines weiterbildenden Aufbaustudiengangs oder
Die Forderung nach einer ganzheitlichen Sichtweise und berufsbegleitend. Bezüglich der Integration wurde die
eines stärkeren Systemdenkens wurde wiederholt betont. interdisziplinäre inhaltliche Verknüpfung mit anderen
Zur Festlegung auf bestimmte inhaltliche Schwerpunkte Fachdisziplinen bei gleichzeitiger Öffnung für Studenten
wurde jedoch einschränkend hinzugefügt, dass sich das verschiedener Fachrichtungen betont. Außerdem wurde
Angebot klar danach richten müsste, wer ausgebildet eine enge Anbindung an praktische Probleme sowie
werden soll: ein konventioneller Manager müsse für das neue Didaktikformen bzw. Lehr- und Lernmethoden gefor-
gesamte Thema sensibilisiert werden, Manager im dert. Die inhaltlichen Schwerpunkte wurden nur oberfläch-
Umweltbereich bräuchten dagegen spezifisches Wissen lich konkretisiert. Grundsätzlich sollten sowohl sog. hard als
zum Umweltmanagement. auch soft skills vermittelt werden. Die konkrete Ausgestal-
tung ist von der jeweiligen Universität abhängig. Es ist
Die folgende Aufzählung gibt die in der Diskussion jedoch wünschenswert, dass sich die Vertreter der Univer-
genannten Stichworte zur inhaltlichen Ausgestaltung wie- sitäten regelmäßig über Lehrmaterial und –methoden
der: austauschen. Zur Umsetzung werden spezialisierte Lehr-
stühle empfohlen, die als change agents für den Wissens-
Umgang mit Dilemmasituationen bzw. Optimierung transfer in die wirtschaftswissenschaftlichen Teildisziplinen
von Spielzügen und Beeinflussung von Spielregeln, und andere Fachrichtungen agieren und außerdem die
Übersetzungsfähigkeit zwischen Sektoren, Koordination des Angebots vornehmen.
30
Bevor detaillierte Vorschläge zur Erweiterung eines Curricu- tiven Erkenntnissen aus der Befragung sichert die Berück-
lums durch CR erarbeitet werden, soll die folgende sichtigung der in der Lehrpraxis als wichtig herauskristalli-
Bestandsaufnahme Auskunft über den Status Quo der CR- sierten Themen, bietet aber gleichzeitig die Möglichkeit,
Lehre an deutschen Hochschulen geben. Da eine derar- die Gefahr des more of the same zu vermeiden, die
tige Bestandsaufnahme bisher noch nie durchgeführt besteht, wenn rein benchmarkorientiert die Angebote im
wurde, ist bislang unklar, inwieweit sich das Thema an Hochschulbereich aufgenommen werden.
deutschen Hochschulen bereits etabliert hat und wo die Zusätzlich ermöglicht die Bestandsaufnahme den Ver-
thematischen Schwerpunkte liegen.25 Das Zusammenfüh- gleich der CR-Lehre an deutschen Hochschulen mit
ren der deduktiven Curriculumsentwicklung mit den induk- anderen internationalen Hochschulen.
Für die Ermittlung der ausländischen Universitäten wurden Bei der Webpageanalyse wurde folgendermaßen verfah-
nur sog. best practice Beispiele ausgewählt. Dazu wurden ren. Zunächst wurde die Hauptseite der Universität aufge-
folgende Quellen ausgewertet: rufen. Da ausschließlich Wirtschaftswissenschaftliche
Fakultäten (Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre)
untersucht werden sollten, wurde im Anschluss die ent-
Liste der akademischen Institutionen auf der Seite der
sprechende Fakultät ausgewählt. Dabei wurden sowohl
European Academy of Business in Society (EABIS)
betriebswirtschaftliche als auch volkswirtschaftliche Fakul-
(http://www.eabis.org)
täten berücksichtigt. Auf den Fakultätsseiten wurde einer-
seits nach Lehrstühlen oder Fachbereichen gesucht, die
Rankingliste der Initiative Beyond Grey Pinstripes von
sich auf CR spezialisiert haben. Andererseits wurden alle
2006, die alle zwei Jahre Business Schools beurteilt, die
Lehrstühle, die Studienordnungen und die Vorlesungsver-
“issues of social and environmental stewardship into
zeichnisse von möglichst drei aufeinanderfolgenden
business school curricula and research” integrieren.
Semestern (Sommersemester 2006 bis Sommersemester
(http://www.beyondgreypinstripes.org/rankings/top30.cfm)
2007) nach CSR-Lehrveranstaltungen und externen Wei-
terbildungsangeboten durchsucht.27
Mit Hilfe dieser Quellen wurden zusätzlich weitere 45 Uni-
versitäten im Ausland analysiert. Bei der Recherche wurde zunächst nach Schlagwörtern
25 Eine Ausnahme bildet die Studie von Rheinländer und Kramer, die das Ausmaß umweltorientierter Curricula an deutschen Bildungsinstitutionen unter-
sucht haben (vgl. ebenda 2003). Auch das kürzlich erschienene Vierteljahresheft „Forum Wirtschaftsethik“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Auswahl
des wirtschaftsethischen Lehrangebots an deutschsprachigen Hochschulen vorzustellen (vgl. Forum Wirtschaftsethik (2008), 16(1)).
26 Basis war die Seite des Hochschulkompasses (www.hochschulkompass.de) der Hochschulrektorenkonferenz, die eine Übersicht über alle staatlichen
und staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland bietet.
wie Wirtschafts- oder Unternehmensethik, Unternehmens- Einige deutsche Universitäten haben passwortgeschützte
verantwortung bzw. CSR, CR und CC, Wirtschaft und Bereiche für detaillierte Veranstaltungsinhalte eingerichtet
Gesellschaft bzw. Business & Society, Nachhaltigkeit bzw. oder stellen Vorlesungsverzeichnisse nur für das aktuelle
sustainability, nachhaltiges Management, Umweltmana- Semester zur Verfügung. Um Lehrveranstaltungen zu fin-
gement, Umweltökonomie, Wirtschaftskriminalität, Stake- den, die über das Internet nicht ermittelt werden konnten,
holdermanagement sowie nach weiteren angelehnten wurde zusätzlich eine Telefonrecherche aller Universitäten
Begriffen gesucht. Bei Unklarheit darüber, ob die gefunde- durchgeführt. Hierzu wurde der Studiendekan telefonisch
nen Studiengänge, Lehrstühle oder Veranstaltungen tat- kontaktiert und nach an der Fakultät angebotenen CR-
sächlich den Untersuchungsgegenstand abbilden, wur- Lehrveranstaltungen befragt. Konnte kein Studiendekan
den - soweit verfügbar - detaillierte Beschreibungen der über das Internet ermittelt werden, wurde die Studienbe-
Veranstaltungsinhalte geprüft28. ratung bzw. die Verwaltung kontaktiert.
Von den 118 Universitäten hatten 84 (71,2%) einen wirt- Wie viele der Hochschulen bieten Veranstaltungen zum
schaftswissenschaftlichen Fachbereich. Bei den 169 breiten Spektrum der CR-Thematik an? Das Ergebnis mag
Fachhochschulen waren es 120 (71,6%) mit entsprechen- auf den ersten Blick überraschen: An knapp 50% der
dem Fachbereich und/oder entsprechenden Studien- Fachhochschulen werden Fächer mit den Bezeichnun-
gängen. Die hohe Prozentzahl zeigt die Bedeutung der gen Wirtschafts- und/oder Unternehmensethik, Unterneh-
wirtschaftswissenschaftlichen Ausbildung an den Hoch- mensverantwortung bzw. CSR, CR und CC, Wirtschaft und
schulen. Gesellschaft bzw. Business & Society, Nachhaltigkeit,
28 Veranstaltungen zu Umweltmanagement und -ökonomie wurden nur berücksichtigt, wenn sie inhaltlich Tends der aktuell geführten Nachhaltigkeitsde-
batte widerspiegelten.
32
nachhaltiges Management, Umweltmanagement, Mehr Aufschluss über das Angebot liefert ein Blick auf die
Umweltökonomie zu Unternehmensethik angeboten inhaltlichen Schwerpunkte der CR-Veranstaltungen (siehe
(siehe Abb. 3). Bei den Universitäten macht der Anteil Abb. 4 und 5). Es wird deutlich, dass an deutschen Hoch-
sogar 60% aus. schulen überwiegend Veranstaltungen mit den Titeln
Unternehmensethik und Umweltökonomie/-management
Das Ergebnis lässt mehrere Interpretationen zu: Einerseits angeboten werden.29
kann daraus geschlossen werden, dass immerhin 50%
der Hochschulen die Bedeutung des Themas CR bereits Dieses Angebot spiegelt einerseits den Fokus der deut-
erkannt und reagiert haben. Diese Interpretation wäre schen Forschungslandschaft wieder: Die Rolle und Verant-
jedoch irreführend, solange nicht klar ist, welche Inhalte wortung von Unternehmen und Gesellschaft wird an deut-
sich hinter den angebotenen Veranstaltungen verbergen. schen Hochschulen vorrangig unter dem Begriff Wirt-
Andererseits könnte auch angenommen werden, dass schafts- und Unternehmensethik behandelt. Andererseits
Universitäten das Thema CR bereits in ihr Curriculum inte- wird die starke Orientierung zum Thema Umweltmanage-
griert haben, es aber namentlich nicht ausweisen, da es ment und –ökonomie deutlich. Diese Tatsache stellt wie-
bereits innerhalb der einzelnen Teildisziplinen der BWL/VWL derum eine typisch deutsche Erscheinung dar, da diese
wie Finanzierung, Marketing, Personal oder Internationales Thematik nicht zuletzt seit der Umweltbewegung zu Beginn
Management behandelt wird. Zum Beispiel ist es vorstell- der achtziger Jahren und der in der Folge im Vergleich zu
bar, dass im Rahmen einer Veranstaltung zum Internatio- anderen europäischen Staaten restriktiven Umweltgesetz-
nalen Management die Verantwortung von Unternehmen gebung in Deutschland einen besonderen Stellenwert
in Bezug auf die Arbeitsbedingungen in unterschiedlichen hat.
Ländern und das entsprechende Zulieferkettenmanage-
ment thematisiert werden. Diese Veranstaltungen wurden Vor dem Hintergrund der in Kapitel 1.1. vorgestellten unter-
durch die Erhebungsmethodik nicht erfasst. schiedlichen theoretischen Perspektiven der Wirtschafts-
29 Wie bei einem Vergleich von Abb. 4 und 5 deutlich wird, ist es dabei relativ unerheblich, ob mehrere Veranstaltungen zu dem gleichen Schwerpunkt
pro Hochschule nur einmal gezählt werden oder das absolute Angebot berücksichtigt wird (vgl. Abb. 4 und 5).
33
und Unternehmensethik in der BWL kann vermutet werden, Internationale Unternehmensethik - Aufzeigen der
dass die inhaltlichen Schwerpunkte der Veranstaltungen moralischen Dimension der internationalen Betätigung
zur Wirtschafts- und Unternehmensethik an den Hochschu- von Unternehmen (Vorlesung an der Otto-Friedrich-Uni-
len variieren. Am häufigsten fanden sich einführende Ver- versität Bamberg),
anstaltungen zur Wirtschafts- und Unternehmensethik. Es Business Ethics - Reflektion der Auswirkungen wirtschaft-
gab jedoch auch viele spezifischere Vorlesungen und licher Handlungen auf Gesellschaft und Umwelt aus
Seminare. Um einen Eindruck der Veranstaltungsinhalte zu normativer Perspektive; Ethik in der Wirtschaft wird
geben, werden im Folgenden einige Veranstaltungen durch Praxisbeispiele und Philosophie analysiert (Vorle-
beispielhaft aufgeführt: sung an der Universität Flensburg),
Interessenkonflikte in der Unternehmensberatung und
Unternehmensethik - Verhältnis von Wirtschaftswissen- Ethik und Klimaschutz (Seminare an der Universität Bay-
schaften und Ethik bzw. Moral und Gewinn (z. B. Vorle- reuth im Studiengang Philosophy & Economics).
sung an der Universität Witten-Herdecke), Diese Beispiele sind sehr selektiv gewählt und daher nicht
Grundpositionen der Wirtschafts- und Unternehmens- repräsentativ. Es wird jedoch tendenziell deutlich, dass
ethik - normative Grundlagen einer öko-sozialen Markt- häufig Fragen der normativen moralischen Grundlagen
wirtschaft (Vorlesung am Internationales Hochschulin- und damit die Verbindung zur Philosophie einen großen
stitut Zittau), Stellenwert einnehmen.
Ein Vergleich der inhaltlichen Schwerpunkte der CR-Veran- dagegen seltener angeboten wird. Vor dem Hintergrund
staltungen in Abhängigkeit des Hochschultyps (siehe Abb. der anzunehmenden größeren Praxisnähe der Fachhoch-
6) erstaunt in der Hinsicht, dass an Fachhochschulen schulen wäre eher mit einem umgekehrten Befund zu
Unternehmensethik etwas häufiger, Umweltmanagement rechnen gewesen.
Abbildung 6: Vergleich der Universitäten und Fachhochschulen in Bezug auf die inhaltlichen Schwerpunkte der CR-Ver-
anstaltungen30
30 Die obere Zahl gibt die Gesamtsumme der Veranstaltungen eines Schwerpunktes an.
35
Neben dem Veranstaltungstitel ist die Einbettung der Umweltmanagement angeboten wird, ist die Einbettung
angebotenen Veranstaltungen in die Teildisziplinen der in die entsprechenden Lehrstühle nicht verwunderlich.
BWL bzw. VWL von Interesse (siehe Abb. 7). Diese Erhe-
bung konnte jedoch nur für die Universitäten durchgeführt Werden CR-Veranstaltungen in Diplomstudiengängen ver-
werden. Die Fachhochschulen weisen eine andere Struk- stärkt im Grund- oder Hauptstudium bzw. in den neuen
tur auf. Sie sind vorrangig nach Fakultäten (Wirtschaft) und Bachelor- oder Masterstudiengängen angeboten? Diese
Studiengängen gegliedert. Die anbietenden Lehrstühle Frage ist vor dem Hintergrund der Curriculumsentwicklung
werden daher so gut wie nie angegeben. interessant, da entschieden werden muss, ob sich Studie-
rende bereits zu Beginn des Studiums mit der Rolle und
Es wird deutlich, dass vor allem Lehrstühle der Allgemei- Verantwortung von Unternehmen in der Gesellschaft
nen BWL und des Umweltmanagement bzw. der Umwelt- beschäftigen sollten oder ob dieser Themenbereich erst in
ökonomie CR-Veranstaltungen anbieten. Da eine hohe einem späteren Studiumsabschnitt berührt werden sollte.
Anzahl an Veranstaltungen mit dem Schwerpunkt Umwelt/
36
Die Bachelor- und Masterstudiengänge sind schwer inter- unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Schaltegger im Rah-
pretierbar, da das Angebot an Studiengängen nicht men eines Fernstudiums den MBA-Studiengang „Sustaina-
gleich verteilt ist (bspw. werden mehr Bachelor- als Master- bility Management“ an. Voraussetzung sind zwei Jahre
studiengänge angeboten). Abb. 8 zeigt jedoch, dass in Berufserfahrung. An der Ludwig-Maximilians-Universität
den nun aussterbenden Diplomstudiengängen eine grö- München können Manager seit kurzem ein Master in "Phi-
ßere Anzahl von Veranstaltungen im Hauptstudium (34) losophie, Politik, Wirtschaft" unter der Leitung von Prof. Dr.
(häufig als Wahlmöglichkeit oder nicht verpflichtendes Karl Homann erwerben. Einen im weiteren Sinne auf CR
Ergänzungsfach) im Vergleich zum Grundstudium (12) spezialisierten Studiengang als Erststudium gibt es dage-
angeboten wird. Bei den an vielen Universitäten erst kürz- gen nur an der Universität Bayreuth. Dort können Studen-
lich eingeführten Bachelor- und Masterstudiengängen, ten einen Bachelor- und auch Masterabschluss im Studi-
zeigt sich, dass mit 45 Veranstaltungen im Bachelor und engang „Philosophy and Economics“ erlangen. Verant-
49 im Master das Angebot fast gleich verteilt ist. Auch wortet wird das Programm allerdings von der Kulturwissen-
wenn diese Ergebnisse nur sehr vorsichtig interpretiert wer- schaftlichen Fakultät. Auf das Angebot wird jedoch expli-
den können, ist eine Tendenz dahingehend zu vermuten, zit auf den Internetseiten der Rechts- und Wirtschaftswis-
dass das Thema durch die Berücksichtigung sowohl im senschaftlichen Fakultät hingewiesen.31
Bachelor als auch im Master insgesamt einen höheren
Stellenwert im Studium erlangt. An den Fachhochschulen finden sich vier separate Studi-
An insgesamt drei Universitäten wird ein separater Studien- engänge mit CR-Bezug und interdisziplinärer Ausrichtung.
gang zum Thema CR angeboten. Allerdings sind zwei der Die Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin bietet in
drei Studiengänge berufsbegleitend als Aufbaustudien- Kooperation mit der Technischen Fachhochschule Berlin
gang konzipiert: Das Centre for Sustainability Manage- z. B. den interdisziplinären Bachelor-Studiengang „Wirt-
ment (CSM) der Leuphana Universität Lüneburg bietet schaftsingenieur Umwelt und Nachhaltigkeit“ an. Der
31 Die Fakultät für Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit an der Universität Eichstätt-Ingolstadt (FH) bietet einen kostenpflichtigen Aufbaustudi-
engang „Master of Ethical Management“ an. Da es sich um einen berufsbegleitenden Sudiengang handelt und von der Wirtschaftswissenschaftlichen
Fakultät kein Verweis zu diesem Studiengang zu finden ist, wurde er bei der Zählung separater Studiengänge nicht berücksichtigt.
37
Master-Studiengang „Nachhaltiger Tourismus“ ist ein tisch bewertet werden, sind sie doch ein Indikator für
gemeinsames Angebot der Fachbereiche Wirtschaft und besondere Forschungsleistungen und/oder ein zukunfts-
Landschaftsnutzung/Naturschutz an der Fachhochschule weisendes Lehrprogramm. Grundlage für die Auswahl der
Eberswalde. An der Fachhochschule Trier wird der Bache- Top-Hochschulen bildeten zwei Rankings: Das Ranking der
lor-Studiengang „Umwelt- und Betriebswirtschaft“ angebo- Access AG in Kooperation mit der Wirtschaftswoche
ten. Und schließlich ist an der University of Management (WiWo), das auf der Basis von Aussagen von Personalma-
and Communication in Potsdam ein Master für „Nachhal- nagern von Unternehmen gebildet wurde, und das Ran-
tigkeitsmanagement“ geplant. king des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in
Kooperation mit DIE ZEIT, was die Möglichkeit bietet,
Welchen Stellenwert hat CR an den deutschen Top-Hoch- anhand einer Rangfolge eigens gewählter Kriterien die
schulen? Auch wenn die Ergebnisse von Rankings zur Hochschulen zu beurteilen.32 Es ergibt sich bezüglich des
Qualität der Hochschulen aufgrund ihrer unterschiedli- Angebots von CR-Veranstaltungen an den Top-Hochschu-
chen Kriterienwahl und Erhebungsmethodik durchaus kri- len folgendes Bild (siehe Abb. 9 und 10):
Abbildung 9: Anzahl der CR-Veranstaltungen der 10 Top-Hochschulen (Universitäten und Fachhochschulen) nach dem
Ranking der Wirtschaftswoche
Von den zehn Universitäten des WiWo-Rankings bieten ten CR-Veranstaltungen an (siehe Abb. 10). Neben Köln
immerhin sieben Universitäten CR-Veranstaltungen an und Münster bieten die Technische Universität Chemnitz,
(siehe Abb. 9). Die Universitäten Hohenheim und Frank- die Universität des Saarlandes und die Universität Duisburg-
furt/M. sogar jeweils elf bzw. acht Veranstaltungen. An den Essen keine CR-Veranstaltungen an.
Universitäten Köln, Münster und Erlangen-Nürnberg gibt es
dagegen keine CR-Veranstaltungen. An den Top-Fachhochschulen spielt CR eine noch gerin-
gere Rolle. Hier bieten nur vier der zwölf besten Fachhoch-
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den zwölf Top-Universitäten schulen CR-Veranstaltungen an (siehe Abb. 11). Hervorzu-
des CHE-Rankings, hier bieten sieben von zwölf Universitä- heben sind die Hochschule Pforzheim Gestaltung, Technik,
Abbildung 10: Anzahl der CR-Veranstaltungen der 12 Top-Universitäten nach dem CHE-Ranking
Wirtschaft und Recht mit sieben, die Munich Business len damit in etwa das Gesamtangebot von CR-Veranstal-
School mit vier und die Hochschule Technik und Wirtschaft tungen an Hochschulen in Deutschland wieder. An den
Reutlingen mit drei Veranstaltungen. Top-Universitäten liegt das CR-Angebot leicht über dem
Durchschnitt aller Universitäten, an den Fachhochschulen
Die thematischen Schwerpunkte der angebotenen CR- dagegen leicht unter dem Durchschnitt. Auch die Inhalte
Veranstaltungen an den Top-Hochschulen entsprechen der angebotenen Veranstaltungen entsprechen dem
dem Gesamtbild: Wirtschafts- bzw. Unternehmensethik gesamtdeutschen Angebot. Unternehmensethik und
und Umweltmanagement bilden die Schwerpunkte. Umweltmanagement sind auch bei den Top-Hochschu-
Insgesamt spiegelt das Angebot an den Top-Hochschu- len am häufigsten vertreten.
Abbildung 11: Anzahl der CR-Veranstaltungen der 12 Top-Fachhochschulen nach dem CHE-Ranking
39
Abbildung 12: Herkunftsland der Top-30 Universitäten des Rankings von Beyond Grey Pinstripes
33 Die Erhebung der Rankingergebnisse durch feiwillig zu beantwortende Fragebogen weist außerdem darauf hin, dass vorrangig Universitäten antwor-
ten, die auf dem Gebiet der CR-Lehre bereits besonders aktiv sind. Details zur Methodik des Rankings von Beyond Gray Pinstripes finden sich unter:
http://www.beyondgreypinstripes.org/rankings/methodology.cfm.
34 Im Ranking von Beyond Gray Pinstripes wurden auch Veranstaltungen zum Non-Profit-Management und zu Corporate Governance berücksichtigt. Da
Veranstaltungen mit diesen Inhalten bei der Erhebung deutscher Universitäten jedoch nicht berücksichtigt wurden, wurden diese auch im ausländischen
Sample abgezogen.
40
Abbildung 13: Anzahl der CR-Veranstaltungen ausländischer Top-Hochschulen nach dem Ranking von Beyond Grey Pin-
stripes (Platz 1-10)
Abbildung 14: Anzahl der CR-Veranstaltungen ausländischer Top-Hochschulen nach dem Ranking von Beyond Grey Pin-
stripes (Platz 11-20)
Abbildung 15: Anzahl der CR-Veranstaltungen ausländischer Top-Hochschulen nach dem Ranking von Beyond Grey Pin-
stripes (Platz 21-30)
41
Interessant ist ein Vergleich der thematischen Schwer- Anteil an Veranstaltungen zu anderen als den an deut-
punkte der Veranstaltungen deutscher und ausländischer schen Universitäten besonders häufig auftretenden CR-
Universitäten. Unternehmensethik bzw. business ethic wird Themen. 20% der Veranstaltungen an ausländischen Uni-
an den ausländischen Hochschulen zwar am häufigsten versitäten fallen daher unter die Kategorie Sonstiges. Sie
angeboten, liegt jedoch mit 22% deutlich unter dem sind z. B. folgendermaßen betitelt:
Anteil von rund 50% deutscher Hochschulen. Dagegen
werden im Ausland weniger Veranstaltungen zum Thema Leveraging your Corporate-Community Partnerships,
Umweltmanagement angeboten. Der Anteil von Veran- Evaluation and Measurement (of CR),
staltungen mit dem Titel CR, CSR oder CC ist wiederum Enhancing and Improving your Employee Volunteer
höher als in Deutschland. Die Kategorie Social Responsi- Program,
ble Investment (SRI) wurde bei den ausländischen Univer-
Management of Workplace Diversity,
sitäten hinzugefügt, da im Vergleich zu deutschen Univer-
Management of Community Based Development,
sitäten relativ häufig Veranstaltungen zum Zusammen-
hang zwischen CR, Investitionsverhalten und Kapitalmarkt Catholic Social Thought in Business oder
angeboten wurden. Auffällig ist außerdem der hohe Managing Operations and the Value Chain.
Abbildung 16: Thematische Schwerpunkte der ausländischen 30 Top-Hochschulen nach dem Ranking von Beyond Grey
Pinstripes
42
Engagierte Studierende bekunden ein großes Interes- 3. Sind auf CR-Aspekte spezialisierte Lehrstühle für die Ent-
se an Fragen zur Rolle und Verantwortung von Unter- wicklung eines entsprechenden Curriculums zu emp-
nehmen in der Gesellschaft. Sie beklagen das Fehlen fehlen?
von und die Auseinandersetzung mit CR-Themen inklu- 4. In welche Fachdisziplin sollen die Veranstaltungen
sive der Diskussion von kulturspezifischen Werten im strukturell integriert werden bzw. soll eine Fachdiszi-
Rahmen ihres (wirtschaftswissenschaftlichen) Studiums. plin/ein Lehrstuhl die Koordinierungsfunktion überneh-
Die Interdisziplinarität wurde wiederholt als Vorausset- men? Soll es eine übergeordnete interdisziplinäre
zung für eine zielgerichtete Auseinandersetzung mit Koordinierungskommission oder ein interdisziplinäres
der Rolle und Verantwortung von Unternehmen Zentrum für das CR-Curriculum geben?
genannt. Als Fachrichtungen, die das wirtschaftswis-
senschaftliche Studium in dieser Hinsicht bereichern 5. Sollen spezifische Veranstaltungen zum CR-Manage-
könnten, wurden Philosophie, Psychologie, Soziologie, ment angeboten werden und/oder sollen CR-Aspekte
Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft, Ge- in die Teildisziplinen der Wirtschaftswissenschaften inte-
schichte, Kulturwissenschaften, Theologie, Jura und griert werden?
44
6. Sollen die Veranstaltungen im Rahmen des Bachelor- (3) und (4) Eigenständige auf CR spezialisierte Lehrstüh-
und/oder Masterstudiengangs angeboten werden? le sind für die Aufwertung und Verankerung des Themas
CR an einer Fakultät sinnvoll. Es sind Personen notwendig,
7. Welchen Umfang (Semesterwochenstunden) soll das
die als Promotor und sog. change agents für das Thema
Angebot von CR-basierten Veranstaltungen haben?
agieren. Nur so kann die (empirische) Forschung zum
Sind die CR-Veranstaltungen für bestimmte Fachrich-
Thema vorangetrieben und das bislang noch bestehen-
tungen verpflichtend oder im Rahmen eines Studium
de Forschungsdefizit ausgeglichen werden. Dabei sollte
generale bzw. eines Ergänzungsfaches frei wählbar?
die Rolle und Verantwortung von Unternehmen aus ganz-
8. Sollen Unternehmenspraktika ein Teilelement des Cur- heitlicher Perspektive betrachtet werden. Folglich müssen
riculums darstellen und entsprechend anrechenbar alle Teilgebiete der Betriebs- und Volkswirtschaft einbezo-
sein? gen werden. Die Einbettung und Koordinierungsverant-
9. Welche Fachrichtungen gewährleisten ein angemes- wortung für das Angebot an CR-Veranstaltungen sollte
senes Maß an Interdisziplinarität? Wie können Lehrkräf- daher in den Wirtschaftswissenschaften verbleiben. Die
te aus unterschiedlichen Fachdisziplinen für das Curri- Integration in die Teildisziplinen der BWL und VWL und die
culum gewonnen und koordiniert werden? Interdisziplinarität erfordern ein hohes Maß an Koordinie-
rungsarbeit. Hierzu bedarf es Ressourcen und Kompetenz.
10. Welche inhaltlichen Schwerpunkte sollen in einem CR- Gegebenenfalls könnte ein entsprechend ausgestatteter
Curriculum gesetzt werden? Wie sollen soft skills vermit- Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre oder für
telt werden? Sind neue Lehrmethoden und –materia- Management diese Koordinierungsfunktion übernehmen.
lien notwendig? Allerdings ist bei der heutigen personellen und materiellen
Ausstattung der Lehrstühle nicht damit zu rechnen, dass
das Thema dann mit dem nötigen Nachdruck befördert
Auf der Basis der gestellten Fragen werden folgende wird. Ein neu geschaffener Lehrstuhl sorgt dagegen für die
Implikationen bzw. Empfehlungen für die Curriculumsent- notwendige institutionelle Legitimation und Verankerung
wicklung gegeben: und gewährleistet ein ausreichendes Maß an Ressourcen.
Ein weiteres Argument für die Schaffung von spezifischen
(1) Da Absolventen aller Fachrichtungen für eine Tätigkeit Lehrstühlen liegt in der Anreizfunktion für Nachwuchswis-
in Unternehmen in Frage kommen, sollte ein CR-Curricu- senschaftler.
lum für Studierende verschiedener Fachrichtungen
zugänglich sein. Durch diese Durchmischung entsteht Es ist jedoch darauf zu achten, dass die Integration per-
der positive Zusatzeffekt des gegenseitigen Austauschs manent vorangetrieben wird und die institutionelle Spezia-
und Lernens. lisierung nicht zu einem Paralleldasein neben den eta-
blierten Disziplinen führt:
(2) Ein ausschließlich auf CR spezialisierter Studiengang „The chief danger, critics maintain, is their potential to
wird im Erststudium abgelehnt. Wie dargestellt, ist die Aus- ‚ghettoise‘ social and environmental issues rather than
einandersetzung mit der Rolle und Verantwortung von integrating them into mainstream management educa-
Unternehmen eine funktionsübergreifende Aufgabe. Auch tion. Business ethics provides the classic example. A
wenn es CR-Experten im Unternehmen und entsprechen- recognised discipline in its own right for at least three
de Abteilungen gibt, würde eine derartige Spezialisierung decades, business ethicists now boast an impressive
den Blickwinkel zu sehr verengen und könnte zusätzlich die range of research centres and academic journals. Yet
nötige Fachkompetenz nicht erbringen. Grundsätzlich the subject continues to operate on the margins of most
wird dafür plädiert, CR bereits in das Erststudium zu inte- MBA courses“ (Balch 2007, S.22)
grieren. Spezialisierte berufsbegleitende Aufbaustudien-
gänge wie das MBA-Fernstudium „Sustainability Manage- Eine interdisziplinär besetzte Kommission, die Lehrinhalte
ment“ an der Universität Lüneburg können insbesondere diskutiert und die notwendige Unterstützung der am Lehr-
für Führungskräfte eine sinnvolle Ergänzung sein. programm partizipierenden Einrichtungen gewährleistet,
könnte hilfreich sein. In dieser Kommission sollten idealty-
45
pisch auch Unternehmenspraktiker vertreten sein, da die (8) Unternehmenspraktika und die Partizipation der Unter-
Unternehmenspraxis, gegebenenfalls durch Lehraufträge, nehmenspraxis z. B. in Form von Gastvorträgen oder Lehr-
Vorträge und Praktika, ebenfalls eingebunden werden soll- aufträgen stellen einen wichtigen Bestandteil des CR-Cur-
te. riculum dar. Die Universität sollte z. B. mithilfe ihres Career-
Centers Unterstützung bei der Vermittlung von Praktikaplät-
(5) Eine Integration von CR in die Teildisziplinen bzw. Kern- zen und der Kontaktaufnahme mit Unternehmen gewäh-
fächer der Wirtschaftswissenschaften ist, wie bereits ren. Erfolgreich absolvierte Praktika sollten als Studienleis–
gesagt, unbedingt erforderlich. So können z. B. Fragen tung anrechenbar sein.
des verantwortlichen Zulieferkettenmanagements im Rah-
men von Veranstaltungen zu Einkauf und Produktion, (9) Grundsätzlich sollte das CR-Curriculum in den Wirt-
Cause-Related-Marketing sowie Stakeholder-Kommunika- schaftswissenschaften verankert sein, denn ein wesentli-
tion im Rahmen von Marketing, nachhaltige Investitions- cher Teil der zu berücksichtigenden Aspekte soll in die Teil-
strategien in Finanzierung, Messung von CR-Aktivitäten im disziplinen der Betriebs- und Volkswirtschaftslehre integriert
Controlling, strukturelle Einbettung und Anreiz- und Sankti- werden. Trotzdem stellt die Interdisziplinarität eine wichtige
onsmechanismen sowie Korruptionsbekämpfung in Unter- Voraussetzung für eine Integration von CR in das wirt-
nehmensführung sowie „social entrepreneurship“ im Entre- schaftswissenschaftliche Curriculum dar. Die Interdiszipli-
preneurship behandelt werden. Neben der Integration in narität lässt sich mit der Komplexität begründen, die z. B.
die betriebswirtschaftlichen Teildisziplinen sollten beson- bei der Analyse der Rolle der Unternehmung in der Gesell-
ders zur Vermittlung der soft skills spezialisierte Veranstal- schaft, bei der Abschätzung der langfristigen Effekte von
tungen (wie z. B. Kommunikationsfähigkeit, kulturelles Ver- Unternehmensentscheidungen auf die Gesellschaft oder
ständnis, Teamfähigkeit und Gestaltung von Verände- beim Dialog mit unterschiedlichen gesellschaftlichen
rungsprozessen) aus anderen Fachdisziplinen angeboten Akteuren zum Tragen kommt. Hier ist die Vermittlung von
werden. Kompetenzen (inklusive sog. „soft skills“) notwendig, die
die Wirtschaftswissenschaft nicht allein leisten kann. Daher
(6) CR-Veranstaltungen sollten mit entsprechenden inhalt- ist ein breites Spektrum von beteiligten Fachrichtungen
lichen Schwerpunkten sowohl Bestandteil des Bachelor- denkbar. Das Angebot muss jedoch bedarfsgerecht
als auch des Masterprogramms bilden. Die inhaltlichen zugeschnitten werden. Welche Fachrichtungen sich
Schwerpunkte können dabei jedoch variieren. Spezialisie- beteiligen, hängt schließlich von den jeweils angebote-
rungen mit thematischen Schwerpunkten wie z. B. Bewer- nen inhaltlichen Schwerpunkten, dem Lehrpersonal und
tung und Messung von CR oder Implementierung von den vorhandenen Kapazitäten ab. Vor dem Hintergrund
nachhaltigen Managementsystemen im Unternehmen der geschilderten Einflussfaktoren und der Erfahrungen
sollten verstärkt im Master-Studiengang angeboten wer- der CR-Praktiker erscheinen Veranstaltungen der folgen-
den. den Fachrichtungen besonders geeignet: Recht, Kom-
munikationswissenschaften, Philosophie, Theologie,
(7) Um den verschiedenen Kompetenzen, die ergänzend Geschichte, Politikwissenschaften, Psychologie, Kulturwis-
zum Kernfach auf dem Gebiet der soft skills vermittelt wer- senschaften, Umweltökonomie/technologie, Soziologie
den sollen, gerecht zu werden und zusätzlich die notwen- und technische Disziplinen.
digen CR-Themengebiete ergänzend zu den Kernfächern
anzubieten, ist ein Minimum von 20 Semesterwochen- (10) Die inhaltlichen Schwerpunkte können an dieser Stel-
stunden bzw. 30 Kreditpunkten angebracht. Für bestimm- le nur angedeutet werden, da es hierzu einer tieferen –
te Fachgebiete, z. B. der Betriebswirtschaftslehre, sollten auch theoretischen – Auseinandersetzung mit dem
Basiskurse, die einen Überblick über die Rolle und Verant- Gegenstandsbereich bedarf. Neben der Integration von
wortung und die damit verbundenen Teilgebiete und Kon- CR-Aspekten in Teilgebiete der Betriebs- und Volkswirt-
sequenzen bieten, zumindest im Bachelor-Studiengang schaft (z. B. die Rolle des Unternehmers in der Gesell-
verpflichtend sein. Im Übrigen sollte eine freie Wahlmög- schaft, Eigentum und Kontrolle, Anreizmechanismen für
lichkeit von CR-Modulen als Vertiefungsgebiet oder Wahl- verantwortungsvolles Verhalten, Persönlichkeitsstrukturen
fach bestehen. verantwortlich agierender Personen in Unternehmen,
46
Investitionen in Humankapital aus nachhaltiger Perspekti- Schwerk 2008, S.13): (1) Zunächst werden optionale Kurse
ve, nachhaltige Finanzierung, Corporate Volunteering als oder Module im Bachelorstudiengang angeboten. (2) In
Organisations- und Personalentwicklungsmaßnahme, der zweiten Phase nimmt das Angebot an CR-Kursen ste-
Partnerschaften und Community Involvement in unter- tig zu, inhaltlich werden zunehmend spezifische Fragen
schiedlichen Kulturen, nachhaltiges Zulieferkettenmana- der Teilsdisziplinen der BWL/VWL behandelt, gleichzeitig
gement etc.) sollten grundsätzlich die bereits wiederholt steigt die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf dem
für notwendig befundenen soft skills wie z. B. Kommunika- Gebiet. (3) Es folgt eine Ausweitung des Angebots auf die
tionsfähigkeit, kulturelles Verständnis, Teamfähigkeit und Masterstudiengänge. (4) In der vierten Phase hat eine Ein-
Gestaltung von Veränderungsprozessen (change bettung von Themen der CR in die Kerndisziplinen stattge-
management) angeboten werden. Dabei ist in diesen funden; gleichzeitig sind Kurse zu spezifischen Teilproble-
Veranstaltungen der Bezug zur Rolle und Verantwortung men zu einem Pflichtbestandteil des Kerncurriculums
von Unternehmen und der Unternehmenspraxis herzustel- geworden. (5) Durch die Schaffung eines spezialisierten
len. Besonders für die Vermittlung der soft skills sind neue CR-Lehrstuhls findet die Institutionalisierung und damit Ver-
Lehr- und Lernmethoden erforderlich. Zusätzlich muss ankerung des Themas statt.
neues Lehrmaterial, z. B. in Form von Fallstudien, die sich Je nach Hochschulen ist es jedoch auch vorstellbar, dass
u. a. auch mit der Rolle und Verantwortung von Unterneh- die fünfte Phase den anderen Phasen vorausgeht und
men im deutschen und europäischen Umfeld befassen, damit ein neu geschaffener Lehrstuhl die Entwicklung zur
entwickelt werden.35 verstärkten Integration überhaupt erst anstößt oder fördert.
Da die Schaffung von neuen Lehrstühlen in der Hoch-
Es wäre optimistisch zu glauben, dass eine Integration in schulpraxis aufgrund der finanziellen Engpässe eher sel-
kurzer Zeit erreicht werden könnte. Vielmehr ist mit einer ten ist, kann diese Promotorfunktion auch durch einen
sich in Phasen vollziehenden Integration zu rechnen (vgl. bereits vorhandenen Lehrstuhl eingenommen werden.
Abbildung 17: Phasen der Einbettung von Corporate Responsibility in das wirtschaftswissenschaftliche Studium
35 Erste Entwicklungen gibt es bereits in Deutschland: so arbeiten die Universität Mannheim, Passau und die Hertie-School of Governance in Berlin mit
Unterstützung der Bertelsmann-Stiftung an der Erstellung von Fallstudien in diesem Bereich.
47
Eine erste Konzeption zum Aufbau eines CR-Curriculum Hauptfaches sowie in Vertiefung hierzu ergänzende
wird im Folgenden kurz vorgestellt: Lehre, die über Lehraufträge für Praktiker organisiert
werden soll.
CR-Veranstaltungen werden im Bachelor- und Master-Stu-
Schlüsselqualifikationen wie Sozialkompetenz (Kom-
diengang für Studierende aller Fachbereiche angeboten.
munikations-, Kooperations- und Konfliktfähigkeit),
Die Verankerung findet in den Wirtschaftswissenschaften
Methodenkompetenz (Entscheidungsvermögen,
statt. Idealtypisch wird ein neuer Lehrstuhl oder ein ent-
abstraktes und vernetztes Denken, Analyse- und Pro-
sprechend ausgerichtetes Institut geschaffen. Das Institut
blemlösungsfähigkeit), Selbstkompetenz (allgemeine
ist für die Koordination und Organisation verantwortlich
Persönlichkeitseigenschaften wie Ausdauer, Leistungs-
und übernimmt die Funktion des Querschnittmanage-
bereitschaft, Zuverlässigkeit und Engagement) und
ments. Es wirkt unterstützend bei der Zusammenstellung
Sprachkompetenz.
der Inhalte der Veranstaltung und der Wahl der Dozenten.
Dabei sind externe Dozenten mit Erfahrungen aus der Praktika, die Orientierung für künftige berufliche Tätig-
Unternehmenspraxis ausdrücklich erwünscht. Gegebe- keitsfelder bieten sollen.
nenfalls muss das Institut als Koordinierungsstelle über ein Die BZQ umfasst 30 Studienpunkte bzw. Credits was in der
entsprechendes Budget für Lehrende auf Honorarbasis Regel 20 Semesterwochenstunden entspricht. Eine Vertei-
oder bestimmte im Curriculum einzubindende Veranstal- lung auf die drei genannten Komponenten sollte ange-
tungen verfügen. Gelehrt wird von Dozenten verschiede- strebt werden, ist jedoch nicht verpflichtend. Bei der Ver-
ner Fachbereiche. Im Hauptstudium bzw. Masterstudium mittlung von Praktika werden die Studierenden vom
sollten Kurse zu speziellen Managementtools überwie- Career Center der Humboldt-Universität unterstützt. Die
gend von Dozenten der Wirtschaftswissenschaften ange- BZQ kann sowohl im Mono- als auch im Kombinationsba-
boten werden. Hinzu kommen spezielle interdisziplinäre chelor gewählt werden. Sie wird als Modul konzipiert. Ent-
Angebote fachfremder Dozenten zu gesellschaftsrelevan- scheidet sich ein Student für die BZQ, sind die Angebote
ten Themen wie Klimawandel, demographischer Wandel, verpflichtend.
gesamtgesellschaftlicher Wandel, Umwelttechnologie
etc. Variante 2: CR als Beifach im Monobachelor
Beratungen über Inhalte und Abstimmungen finden in Studierende eines Monobachelors wählen in der Regel
einer interdisziplinär besetzten Kommission statt, die eben- neben ihrem Studienfach ein Beifach. Ein Beifach umfasst
falls durch das Institut koordiniert wird. 20 Studienpunkte. Im Rahmen des Monobachelor-Studi-
engangs Betriebswirtschaftslehre kann als Beifach z. B.
Die strukturelle Einbindung von CR-Veranstaltungen Volkswirtschaftslehre oder auf Antrag ein weiteres Beifach
zunächst in das Bachelor-Studium kann am Beispiel der wie Philosophie, Psychologie, Kultur- oder Sozialwissen-
Humboldt-Universität zu Berlin aufgezeigt werden. Ver- schaft frei gewählt werden.
schiedene Varianten sind denkbar:
Variante 3: CR im Studium Generale
Variante 1: Berufs(feld)bezogene Zusatzqualifikation in Das Studium Generale dient der Ergänzung einzelner Stu-
Bachelor-Studiengängen diengänge mit fächerübergreifendem Fachwissen. Es soll
Im Rahmen der Studienreform wurde 2001 an der Hum- eine Brücke insbesondere zwischen Natur- und Geisteswis-
boldt-Universität die sog. berufs(feld)bezogene Zusatz- senschaften bauen und so den Charakter der universitas
qualifikation (BZQ) in Bachelor-Studiengängen eingeführt.36 literarum für das Studium nutzbar machen. Die Anzahl der
Die zu erwerbende Zusatzqualifikation unterteilt sich in drei Semesterwochenstunden wird in den einzelnen Studien
Komponenten: und Prüfungsordnungen geregelt, darf jedoch grundsätz-
lich höchstens 16 Semesterwochenstunden betragen. Ein
Praxisbezogenes ergänzendes fachfremdes Grund- Besuch der Kurse muss häufig lediglich nachgewiesen
und Anwendungswissen außerhalb des Kern- bzw. werden.
36 Die Besonderheit der Bachelor-Studiengänge im Vergleich zu Diplom- oder Magisterstudiengängen ist der obligatorische Berufsfeldbezug und die Ein-
bindung von Praktika.
48
Die Variante 3 des Angebots von CR-Veranstaltungen im zuziehen, da die Aneignung von soft skills und der Besuch
Rahmen des Studium Generale ist aus zwei Gründen von Unternehmenspraktika integriert sind. Im Winterseme-
ungeeignet: Der Umfang des Angebots ist mit maximal ster 2007/2008 werden im Kompetenzbereich Sozial- und
16 Semesterwochenstunden stark begrenzt. Außerdem ist Medienkompetenz z. B. Veranstaltungen zur Teamentwick-
das Studium Generale für die neuen Bachelor- und lung, Rhetorik und Kommunikation, interkulturelle Kompe-
Master-Studiengänge weitgehend abgeschafft worden. tenz, Konfliktmanagement und Verhandlungstraining
Es bestehen jedoch auch in den Bachelor- und Master- angeboten.
Studiengängen Bestrebungen, den Gedanken des Studi-
um Generale wieder aufzugreifen und das wirtschaftswis- Ein entsprechendes inhaltliches Angebot im Rahmen der
senschaftliche Studium offener zu gestalten bzw. die inter- Berufs(feld)bezogene Zusatzqualifikation und ergänzt
disziplinären Wahlmöglichkeiten für die Studierenden zu durch Wahlfächer, die für Studierende der BWL und VWL
erhöhen. im Umfang von 15 (10 SWS) Studienpunkte aus dem
Bereich der WiWi-Fakultät und 18 (12SWS) Studienpunkte
Die Varianten 1 und 2 eignen sich für ein CR-Lehrangebot aus anderen Fakultäten frei wählbar sind, könnte folgen-
dagegen sehr gut. Der BZQ ist der Beifach-Variante l vor- dermaßen auf Vorlesungen und Seminaren verteilt werden:
4. Schlussbemerkungen
Die vorliegende Studie beschäftigte sich mit drei überge- dardisiertes CR-Curriculum zu etablieren. Dieser Ansatz
ordneten Fragestellungen: Haben sich die Rolle und würde vor dem Hintergund der entsprechenden histo-
damit die Verantwortungsbereiche sowie Management- risch-kulturell gewachsenen Besonderheiten der einzelnen
anforderungen von Unternehmen verändert? Werden CR- Hochschulen und dem Wettbewerb auf dem „Bildungs-
Aspekte in den wirtschaftswissenschaftlichen Curricula markt“ scheitern. Vielmehr muss jede Hochschule ihren
deutscher Hochschulen berücksichtigt? Wie könnten CR- eigenen Weg – sowohl organisatorisch als auch inhaltlich
Curricula organisatorisch und inhaltlich gestaltet werden? – finden, um das Thema stärker in das Curriculum zu inte-
grieren und zu verankern. Die Umsetzung hängt wesent-
Um diese Fragen zu beantworten wurden zunächst die lich davon ab, welche Bedeutung die Hochschulleitung,
Veränderungen der Umfeldbedingungen analysiert und die einzelnen Fakultäten und die verantwortlichen Lehr-
damit einhergehende Änderungen für die Rolle und Ver- kräfte dem Thema beimessen. Es ist daher viel Aufklä-
antwortung von Unternehmen aufgezeigt. Anschließend rungs- und Überzeugungsarbeit notwendig.
wurden die übergeordneten Fragestellungen in Form von
Interviews oder im Rahmen von Workshops mit den ent- Unternehmen und deren Think Tanks, wie Stiftungen oder
sprechenden Interessengruppen - Studierende, Unterneh- Verbände, können z. B. durch die Förderung von CR-
mensvertreter und Lehrende – diskutiert und Lösungsvor- Lehrstühlen, spezifische Forschungsförderung von CR-Pro-
schläge erarbeitet. Desweiteren wurde eine empirische jekten oder Zentren, Vorträgen in Vorlesungen oder Semi-
Bestandsaufnahme der Integration von CR/CC in wirt- naren und die Vergabe von Praktikumsplätzen und Job-
schaftswissenschaftlichen Studiengängen deutscher angeboten im CR-Bereich einen Beitrag zur stärkeren
Hochschulen durchgeführt. Die Analyse wurde durch eine Berücksichtigung und Verankerung des Themas an den
Darstellung ausgewählter CR-Angebote an ausländischen Hochschulen leisten.
Hochschulen ergänzt.
Auch Studierende selbst können durch eine verstärkte
Die Auswertung der Analysen und Gespräche machte Nachfrage nach CR-spezifischen Themenbereichen in
deutlich, dass eine verstärkte Berücksichtigung von CR- den einzelnen Fachdisziplinen oder der Behandlung von
Fragestellungen im wirtschaftswissenschaftlichen Studium CR-Fragestellungen in Seminaren und bei Abschlussarbei-
und darüber hinaus von zentraler Bedeutung ist. Schließ- ten Einfluss nehmen. Studentische Initiativen wie sneep
lich wurden konkrete Vorschläge zu Inhalt und Aufbau oder OIKOS gehen hier mit gutem Beispiel voran.
eines CR-Curriculum ausgearbeitet.
Schließlich liegt es auch an den Professoren bzw. Dozen-
Besonders die Gespräche mit den verschiedenen Interes- ten, ihre Studierenden und auch ihre gegebenenfalls
sengruppen – insbesondere den Lehrenden – haben skeptischen Kollegen, davon zu überzeugen, dass es sinn-
jedoch gezeigt, dass es nicht sinnvoll sein kann, ein stan- voll ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
51
52
Anhang
Anhang 1: Überblick über CR-Lehrangebot an deutschen Universitäten
• Applied Ethics
• Ethical and Value Analysis
• Environmental Economics
• Ressourcenökonomie
(http://www.vwl.unifreiburg.de/fakultaet/sopo/teaching/06ss/resourcen/preliminary_syllabus.pdf)
Lehrstuhl: n.a.
Verantwortlich: n.a.
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Lehrstuhl: n.a.
Verantwortlich: n.a.
• Umweltwirtschaft
• Einführung in die Umweltökonomik
Lehrstuhl: n.a.
Verantwortlich: Prof. Dr. Hans Diefenbacher
• Umweltökonomische Gesamtrechnungen und Nachhaltigkeitsberichte
Lehrstuhl: n.a.
Verantwortlich: Dr. Reiner Manstetten
• Rationalität, Wirtschaft und Ethik
Lehrstuhl: n.a.
Verantwortlich: n.a.
Universität Mannheim
Universität Stuttgart
• Umweltmanagement
55
Universität Hohenheim
• Unternehmensethik
• Wirtschaftsethik der Weltkulturen (Wirtschaftssoziologie)
• Wirtschafts- und Technikethik
• Konzepte der Wirtschafts- und Unternehmensethik
• Wirtschaft und Gerechtigkeit
• Unternehmensverantwortung in der Weltwirtschaft
Universität Mannheim
Universität Augsburg
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Universität Bayreuth
• keine CR-Veranstaltungen
• keine CR-Veranstaltungen
Ludwig-Maximilians-Universität München
(Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft)
Ludwig-Maximilians-Universität München
(Fakultät für Philosophie, Wissenschaftstheorie und Religionswissenschaft)
Lehrstuhl: Professur für Wirtschaftspolitik unter besonderer Berücksichtigung der politischen Ökonomie
Verantwortlich: Prof. Dr. rer. pol. habil. Eva Lang
http://www.unibw.de/bw/Fakultat/we3/lang
• Umweltschutzmaßnahmen
• Ökonomische Ökologie
60
Universität Passau
ESCP-EAP Berlin
• Umweltmanagement
Humboldt-Universität Berlin
Universität Potsdam
• Nachhaltige Unternehmensführung
Universität Bremen
Universität Hamburg
• Tutorium zu Wirtschaftsethik
• Ethik in den Wirtschaftswissenschaften
Lehrstuhl: n.a.
Verantwortlich: Dr. Yvonne Thorhauer
>>
64
Lehrstuhl: n.a.
Verantwortlich: Dr. Walter Schmidt
Universität Kassel
• Business Ethics
• Economic Ethics
Georg-August-Universität Göttingen
Georg-August-Universität Göttingen
Universität Hannover
Universität Lüneburg
Universität Lüneburg
>>
68
Universität Lüneburg
Das CSM bietet außerdem einen kostenpflichtigen Weiterbildungsstudiengang „MBA Sustainability Management“
für Manager der mittleren und oberen Ebene an.
(http://www.uni-lueneburg.de/umanagement/csm/index.php?go=&area=mba)
Universität Osnabrück
Universität Dortmund
Universität Dortmund
Universität Paderborn
Lehrstuhl: n.a.
Verantwortlich: Prof. Kazmierski (externer Dozent)
Universität Siegen
• Umweltcontrolling
• Umweltschutz aus Sicht Betrieblicher Funktionen
• Einführung in die betriebliche Umweltökonomie
• Umwelt- und Technologiemanagement
71
Universität Witten/Herdecke
• Wirtschaftsethik
Universität Trier
- Unternehmensethik I
- Unternehmensethik II
72
Lehrstuhl: n.a.
Verantwortlich: Martin Lehmann
Lehrstuhl: n.a.
Verantwortlich: Bischof Hüber
Lehrstuhl: n.a.
Verantwortlich: n.a.
• Unternehmensethik (http://www.wiwi.tu-freiberg.de/innov/index.php?option=com_content&task=view&id=12&Ite-
mid=14)
Handelshochschule Leipzig
• Sustainability Management
(http://www.hhl.de/fileadmin/LS/Sustain/pdfs/Kursbeschreibung_Sustainability%20Management.pdf)
• Unternehmensethik (http://www.hhl.de/fileadmin/LS/Sustain/pdfs/Kursbeschreibung_Unternehmensethik.pdf)
• Business Ethics (http://www.hhl.de/fileadmin/LS/Sustain/pdfs/Kursbeschreibung_Business%20Ethics.pdf)
• Ethics (http://www.hhl.de/fileadmin/LS/Sustain/pdfs/Kursbeschreibung_Ethics.pdf)
74
Lehrstuhl: Sozialwissenschaften
Verantwortlich: Prof. Dr. Albert Löhr
http://www.ihi-zittau.de/index.php?whl=16000000&lg=de
Lehrstuhl: n.a.
Verantwortlich: n.a.
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Universität Flensburg
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
• Umweltpolitik (Seminar)
• Umweltökonomie (Seminar)
• Umweltökonomie (Vorlesung)
Universität zu Lübeck
• Nachhaltige Entwicklung
• Ökonomie der Nachhaltigkeit
Anhang 2:
Überblick über CR-Lehrangebot an deutschen Fachhochschulen
Verantwortlich: n.a.
• Ethik im Management (Master)
• Wirtschaftsethik (http://www.hs-karlsruhe.de/servlet/PB/menu/1015146/index.html )
78
• Umweltökonomie (https://lsf.htwg-konstanz.de/qisserver/rds?state=wsearchv&search=2&veranstaltung.veran-
stid=107262
Verantwortlich: n. a.
• Qualitäts- und Ökomanagement (Bachelor)
http://fh-offenburg.de/fhoportal/files/bw/3_BA_B.pdf
Verantwortlich: n. a.
• Qualitäts- und Ökomanagement (Bachelor)
http://fh-offenburg.de/fhoportal/files/bw/3_BA_B.pdf
Studiengang: Pforzheim Graduate School (Master)/ Master in Human Resources Management and Consulting
http://www.pforzheim-graduate-school.de/de/master/consulting/program/HRMC_LV-Beschreibungen90605.pdf
• Unternehmensethik (Master)
Verantwortlich: n.a.
• Wirtschaftsethik (Master) (http://www.sib.reutlingen-university.de/index.php?eID=tx_nawsecuredl&u=0&file=filead-
min/downloads/MBA_Course_list.pdf&t=1188659103&hash=de5b0c19133cda40250254343c7d3944
Fachbereich Wirtschaft
Studiengang: Executive Master
Verantwortlich: n.a.
http://www.akad.de/startseite/hochschulabschluesse/master_of_arts_betriebswirtschaft/master_of_arts_speziell_fuer
_oekonomen.13387.8476,8600,13386,13387.htm#anchor13364
• Wertemanagement (Executive)
http://www.akad.de/startseite/hochschulabschluesse/master_of_arts_betriebswirtschaft/master_of_arts_speziell_
fuer_oekonomen.13387.8476,8600,13386,13387.htm#anchor13364
83
Fakultät 1: Betriebswirtschaft
Studiengang: Betriebswirtschaft (Bachelor)
http://193.174.126.223/fileadmin/dokumente/fbwr/studienplaene/ws-bw-B-SPO1.pdf
Fakultät 1: Betriebswirtschaft
Studiengang: BWL (Diplom)
http://www5.fh-hof.de/Betriebswirtschaft.490.0.html
Fakultät 1: Betriebswirtschaft
Studiengang: Betriebswirtschaft (Diplom)
http://www.fh-landshut.de/fb/bw
• Wirtschaft und Ethik (Diplom). (Nur im auslaufenden Diplomstudiengang angeboten. In den aktuellen Bachelorstu-
diengängen keine vergleichbaren Angebote mehr)
84
Fakultät 1: Betriebswirtschaft
Studiengang: Betriebswirtschaft (Master)
http://www.bw.fh-muenchen.de/?site=studieninfo_master.html
Fachbereich: Betriebswirtschaft
Studiengang: Betriebswirtschaft (Diplom)
http://www.fh-nuernberg.de/seitenbaum/home/fachbereiche/betriebswirtschaft/page.htmll
Fakultät 1: Betriebswirtschaft
Studiengang: Betriebswirtschaft (Diplom)
http://www.fh-amberg-weiden.de/hp58/Betriebswirtschaft-_Bachelor_.htm
Verantwortlich: n.a.
http://www.fh-amberg-weiden.de/upload/C7a1a2c74X10f291589ddXY5871/1116698982_Studienplan_SS_07.pdf
• Ethik und Management: Erfolg und Integrität im Umgang mit Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern
86
Fakultät 1: Betriebswirtschaft
Studiengang: Betriebswirtschaft (Diplom)
http://rzwwwneu.fh-wuerzburg.de/fh/fb/all/awpf/awpfverz.htm
Lehrstuhl: Wirtschafts- und Unternehmensethik
Fachbereich: Wirtschaftswissenschaften I
Studiengang: Betriebswirtschaft (Bachelor)
http://www.fhtw-berlin.de/Studium/Studiengaenge/Studiengang.html?courseID=511
Studiengang: International Economics (Master) und Labour Policies and Globalisation (Master)
Lehrstuhl: Facheinheit Volkswirtschaftslehre
Verantwortlich: Dr. Friederike Maier
• Wirtschaftsethik (Bachelor)
• Jüdische Wirtschaftsethik (Bachelor)
88
• Accounting und Corporate Governance 2: Sozialberichterstattung und Corporate Social Reporting (Master)
Fachbereich: Wirtschaft
Studiengang: Nachhaltiger Tourismus (Master)
http://www.fh-eberswalde.de/de/Studium/Master-Studiengaenge/Nachhaltiger_Tourismus/Studium/K460.htm
• Umweltmanagement (Bachelor)
(http://www.bwl.hs-bremerhaven.de/internet/curriculum_course_details.php?c_id=48)
Business School
Studiengang: Europäische Betriebswirtschaftslehre (Bachelor)
http://www.euro-fh.de/index.php?action=auswahl&fuid=a39e9820d557f50e5948f2baeac1189a
Verantwortlich: n.a.
• Wirtschaftsethik und Wertemanagement (Bachelor)
Graduate School
Studiengang: Master of Business Administration (Master)
http://www.euro-fh.de/index.php?action=auswahl&fuid=fe78b9545bee0a57f54cd8dc077bdf8a
Verantwortlich: n.a.
• Wirtschaftsethik (Master)
90
• Umweltmanagement (Bachelor)
• Umweltmanagement (Master)
• Wirtschaftsethik (http://internetpool.wi.fh-osnabrueck.de/www-neu/lapis/html/lapis-stg-ma-bm.shtml)
94
Fachbereich: Wirtschaft
Studiengang: Bachelor Betriebswirtschaftslehre
Verantwortlich: n.a.
• Wirtschaftsethik (Wahlpflichtfach)
http://www.fh-bielefeld.de/fb5/bwl
Studiengänge: International Management (BA); Business Communication (BA), Corporate Finance (BA);
Strategic Marketing Management (MA); Accounting, Taxation and Law (MA), Finance (MA);
Business Administration (MA)
http://www.ism.de/de2/sg_intro.php
Verantwortlich: n. a.
• Business Ethics
95
Verantwortlich: n. a.
• Führung und Ethik
http://www.f04.fh-koeln.de/imperia/md/content/hp-f04/studium/studiengaenge/betriebswirtschaftslehre/
betriebswirtschaftslehre_bachelor/2007_06_03_broschuere_bwl_ba.pdf
• Unternehmensethikethik
http://www.f04.fh-koeln.de/imperia/md/content/hp-f04/studium/vorlesungsverzeichnisse/ kommvor_bwl_
03_vers_feb_2007.pdf
• Umweltschutz
http://www.fh-luh.de/fb7/studium/bwl/studienvor-mb2.html
96
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Studiengang: Business Administration (Bachelor)
http://www.hs-niederrhein.de/12472.html
• Wirtschaftsethik
http://www.hs-niederrhein.de/fileadmin/gruppen/FB08/studium/Studienpl_ne/BBS.pdf
97
Fachbereich Betriebswirtschaft
Studiengang: Finanzdienstleistungen (BA)
Verantwortlich: Prof. Dr. Lothar Auchter/Prof. Dr. Jürgen Bott
• Wirtschafts- / Unternehmensethik
http://fhinfo.informatik.fh-kl.de/personal/sv/ects.php?fach=3600&lang=de
Fachbereich Betriebswirtschaft
Studiengang: International Finance & Entrepreneurship (Master)
Verantwortlich: Prof. Dr. Lothar Auchter
Fachbereich Betriebswirtschaft
Studiengang: Mittelstandsökonomie (BA)
Verantwortlich: Prof. Dr. Lothar Auchter / Prof. Dr. Manfred Bardmann
• Wirtschafts- / Unternehmensethik
http://fhinfo.informatik.fh-kl.de/personal/sv/ects.php?fach=3607&lang=de
Fachbereich Betriebswirtschaft
http://www.fh-koblenz.de/Der_Fachbereich_BW.134.0.html
Studiengang: Business Administration (BA)
Verantwortlich: n.a.
• Umweltökonomie
http://www.fh-koblenz.de/fileadmin/medien/Koblenz/Betriebswirtschaft/Vorlesungsplaene/Semesterplanung-
Bachelor-SS2007.pdf
98
Studiengang: Finanzdienstleistungen und Corporate Finance (BA) und Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung (BA)
und Logistik (BA)
http://www.fh-ludwigshafen.de/fb3/index.php?nav=stuga&show=stuga_finance.html
http://www.fh-ludwigshafen.de/fb3/index.php?nav=stuga&show=stuga_tax.html&l=de
http://www.fh-ludwigshafen.de/fb3/index.php?nav=stuga&show=stuga_logistik.html&l=de
Verantwortlich: n. a.
• Ethik
http://www.fh-ludwigshafen.de/fb3/download/stuga/Stundentafel_F.pdf
Verantwortlich: n. a.
• Business Ethics
http://web.fh-ludwigshafen.de/infomac/infomac.nsf/de/studienaufbau
• Wirtschaftsethik http://www.fh-lu.de/fb2/indexMA.htm ;
http://web.fh-ludwigshafen.de/fb2/ihrm.nsf/Files/AF8EBC5FC2BAB22DC12572A70043A3DA/$FILE/MA%20
Studienplan%20IHRM.pdf
99
Verantwortlich: n. a.
• Umweltmanagement
http://www.fh-mainz.de/fileadmin/externals/Modulhandbuchbwl0807.pdf
• Nachhaltige Unternehmensführung
http://www.fh-mainz.de/fileadmin/upload_fb3/optionen_umweltwirtschaft_ba_bwl.pdf
Fachbereich Umweltwirtschaft/Umweltrecht
http://www.umwelt-campus.de/ucb/index.php?id=studium&no_cache=1
Studiengang: Umwelt und Betriebswirtschaft (BA)
http://www.umwelt-campus.de/ucb/fileadmin/user_upload/campus/FB_UWR/Curricula/Curriculum_BA_UBW.pdf
Verantwortlich n. a.
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
http://www.htw-dresden.de/wiwi/
Studiengang: BWL (Diplom)
Verantwortlich: n. a.
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
http://www.htwk-leipzig.de/stud/index_angebot.html
Studiengang: General Management (Master)
Verantwortlich: Prof. Dr. Rüdiger Wink
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Studiengang: BWL (BA)
http://www.htwm.de/ww/
Verantwortlich: n. a.
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Studiengang: BWL (Diplom, Grundstudium)
http://www.hs-zigr.de/wirtschaft/index.htm?index_home.htm&2
Verantwortlich: n. a.
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
Studiengang: BWL (Bachelor) (auch im Fernstudium möglich) und Studiengang Projektmanagement (Master)
Verantwortlich: Prof. Dr. Justus Engelfried
Studiengang: Studiengang BWL für Juristen (Master) und BWL für Nicht-Betriebswirte, non-konsekutiver
Master-Studiengang
http://www.wirtschaft.fh-kiel.de/Angebot/LehrinhalteBWL-MAII-WS0607.pdf
Fachbereich Wirtschaft
Studiengang: Diplom
Verantwortlich: Prof. Dr. Hans-Rüdiger Wilkening
http://www.fh-schmalkalden.de/Prof__Dr__H__R__Wilkening-highlight-wilkening.html
• Wirtschaftsethik (Diplom)
http://www.fh-schmalkalden.de/Wirtschaftsethik-page-3179.html
103
Anhang 3:
Überblick über CR-Lehrangebot an ausländischen Universitäten
University of Calgary
MBA
• Managing Individuals within Corporations and Society
• Leading a Culturally Diverse Workforce
HBA
• Managing for Sustainable Development
• Business Ethics
• Managing Diversity
• Strategic Leadership
• Global Environment of Business
McGill University
• Ethics in Business
• Strategies for Sustainable Development
105
University of Toronto
• Foundational Principles
• Experience CSR
• Ethics
• Human Rights
• Community Investment
• Environment
• Employee Relations
• Media Relations
• Integrating Theory and Practice
• Leadership
• Governance
• Affective Learning
University of Jyväskylä
INSEAD
ITESM (EGADE)
Lehrstuhl: EGADE
Verantwortlich: David Eaton, Karen Paul, Bryan Husted, Eduardo Soto
http://cmportal.itesm.mx/wps/portal/egade
Lehrstuhl: n. a.
Verantwortlich: Robert Rubinstein
http://www.netimpact.org/associations/4342/files/Curriculum_Change_MBA_Elective_2005.pdf
MBA courses
• Emerging Issues in the Workplace
• Management Ethics
• Stakeholder Management
• Operations Management for Environmental Improvement
• Social Marketing
109
Executive Program:
• Integration of CSR into company strategy
• Corporate Volunteers
• Institutional philanthropy
University of Navarra
Universitaet Zuerich
Lehrstuhl: Lehrstuhl für Grundlagen der BWL und Theorien der Unternehmung
Verantwortlich: Prof. Dr. Andres Scherer
http://www.iou.unizh.ch/bwl/index.php
University of Bath
8 Workshops
• Globalization & the New Context of Business
http://www.bath.ac.uk/carpp/msc_responsibility/workshops/workshop_1.html
• New Economics
http://www.bath.ac.uk/carpp/msc_responsibility/workshops/workshop_2.html
• Ecology & Sustainable Development
http://www.bath.ac.uk/carpp/msc_responsibility/workshops/workshop_3.html
• Sustainable Corporate Management
http://www.bath.ac.uk/carpp/msc_responsibility/workshops/workshop_4.html
• Humanity and Enterprise
http://www.bath.ac.uk/carpp/msc_responsibility/workshops/workshop_5.html
• Corporate Citizenship
http://www.bath.ac.uk/carpp/msc_responsibility/workshops/workshop_6.html
• Diversity and Difference
http://www.bath.ac.uk/carpp/msc_responsibility/workshops/workshop_7.html
• Self and World Futures
http://www.bath.ac.uk/carpp/msc_responsibility/workshops/workshop_8.html
Aston University
Verantwortlich: n. a.
• Marketing Ethics
Executive-Programm
Lehrstuhl: Birmingham Business School, Professor of Corporate Governance and Finance at Birmingham
Verantwortlich: Prof. Christine Mallin http://www.bham.ac.uk/page.asp?section=0001000100090010001200010005
University of Cambridge
Two programs
• The Prince of Wales's Business & the Environment Programme
http://www.cpi.cam.ac.uk/bep/
• Postgraduate Certificate in Sustainable Business
http://www3.cpi.cam.ac.uk/index.php?option=com_content&task=view&id=55&Itemid=109
113
University of London
University of Nottingham
• Business Ethics
• Corporate Governance and Social Accountability
• Corporate Social Responsibility
• Economic Crime
• Corporate Social Responsibility in Global Context
• Social and Environmental Accounting
• Managing Stakeholder Relations
• Strategies for Corporate Social Responsibility
• Business Ethics and Social Responsibility
115
University of Michigan
University of Georgia
• Business Ethics
• Business, Society and Stakeholder Management
116
Lehrstuhl: The Center for Responsible Business at the Haas School of Business
Verantwortlich: Kellie McElhaney, Center Executive Director, Adjunct Assistant Professor & John C. Whitehead
Faculty Fellow in Corporate Responsibility
http://www.haas.berkeley.edu/responsiblebusiness/index.html
MBA Courses:
• Business Strategies for Emerging Markets
• Corporate Social Responsibility Speaker Series
• Governance of Global Production
• Social Entrepreneurship
• Strategic Corporate Social Responsibility & Projects
• Strategic Corporate Social Responsibility
Undergraduate Courses:
• Business Ethics for the 21st Century
• Social Entrepreneurship
• Strategic Corporate Social Responsibility & Projects
Boston College
Lehrstuhl: n. a.
Verantwortlich: Prof. Dr. Sandra Waddock
http://www.netimpact.org/displaycommon.cfm?an=1&subarticlenbr=814
• Sustainable Venturing
http://mbaep.colorado.edu/fullTime/insideTheClassroom/sustainability/courses.html
• Business Ethics and Corporate Responsibility
http://mbaep.colorado.edu/fullTime/insideTheClassroom/management/courses.html
118
• Ethics Course
University of Virginia
• Ethics
• Leadership, Ethics and Theatre
• Leadership, Values and Ethics
• Advanced Topics in Business Ethics
• Business Ethics through Literature
• Business Ethics
• Tuck Global Consultancy
• Leadership and Social Responsibility
• Social Leadership: Microfinance
• Ethics in Action
University of Wisconsin-Madison
University of Minnesota
Verantwortlich: Prof. David Miller (Yale Center for Faith & Culture at Yale Divinity School)
http://www.yale.edu/faith/center/miller.htm
• Business Ethics: Succeeding without Selling Your Soul
http://www.sba.pdx.edu/programs/graduate/mba-plus-curriculum.html
http://www.mim.pdx.edu/fulltime/schedule.html
• Ethics
• Ethical Issues in the Biotech Industry
• Corporate Social Responsibility
• Ethics and Global Business
• The Business World: Moral and Spiritual Inquiry Through Literature
Literaturverzeichnis
Albach, Horst (2005): Betriebswirtschaftslehre ohne Unterneh- Friedman, M. (1962): Capitalism and Freedom. Chicago.
mensethik! in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft (ZfB), Vol.
75 (9), S. 809-829. Friedman, M. (1970): The Social Responsibility of Business is to
Increase Its Profits, in: McCoy, C. S. (1970): Manage-
Anderson, Sarah/Cavanagh, John (2000): The Rise of Corporate ment of Values. Boston, London, Melbourne, Toronto, S.
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Das CCCD – Centrum für Corporate Citizenship Deutschland ist eine gemeinnützige
Organisation an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. In Koopera-
tion mit führenden Unternehmen, wissenschaftlichen Instituten und zivilgesellschaftlichen
Organisationen im In- und Ausland arbeitet das CCCD als Think Tank und Kompetenzzen-
trum sowie als Dialogplattform, Impuls- und Gastgeber. So organisiert das CCCD Foren
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Forschung, ermöglicht Lernprozesse durch Diskussions- und Fortbildungsangebote und
unterstützt die Zusammenarbeit von Unternehmen mit Partnern aus Bürgergesellschaft,
Wissenschaft und/oder Politik. Mit Workshops, Publikationen und öffentlichen Veranstaltun-
gen gibt das CCCD darüber hinaus gezielte Impulse für den Diskurs zu Corporate Citizen-
ship in Deutschland sowie für die Praxis gesellschaftlich engagierter Unternehmen.
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