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eva müller
Das Reden über Dinge, die man nicht sehen Mögliche Lösung:
kann ….
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5
Aufgabe:
Was geschieht anschließend? – Streit darüber, wer Recht hat?
Ergänze, was jeder der Blinden sagt:
Wer hat Recht????
Ein Elefant ist wie …
1. ………………………..
2. ………………………..
3. ………………………..
4. ………………………..
5. ………………………..
… ist nicht leicht !
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Ethik 9/10 Sokrates
eva müller
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Ethik 9/10 Sokrates
eva müller
Gespräch zwischen Sokrates und Kriton im Kerker ze Stadt, zerstören?' Was könnten wir dann auf solche
Worte antworten? Werden wir dann antworten, dass
»Warum bist du so früh gekommen, mein guter Kri- uns vor der Flucht eine ungerechte Strafe auferlegt
ton?« worden ist?«
»Ich bin hier, o Sokrates, um dir eine traurige Bot- »Gewiss, so werden wir antworten.«
schaft zu bringen«, antwortet Kriton mit gramerfüllter
Stimme. »Einige Freunde haben mir berichtet, dass »Und wenn die Gesetze mir dann sagten: Wisse, o Wie lautet Sokrates*
Sokrates, dass man alle Urteile annehmen muss, ge- Argument 2 ?
das Schiff von Delos schon Kap Sunion umrundet hat.
Heute oder spätestens morgen wird es in Athen lan- rechte wie ungerechte, da die ganze Existenz des
den.« Menschen durch die Gesetze geregelt ist. Verdankst
du dein Leben vielleicht nicht uns? Hat dein Vater dei-
»Was soll daran merkwürdig sein? Früher oder später Welche Bedeutung ne Mutter vielleicht nicht kraft Gesetzes geheiratet und
musste es doch ankommen«, erwidert Sokrates. »Das haben die Götter für
dich gezeugt? Und haben nicht wir dich stets gelehrt,
bedeutet, den Göttern hat es so gefallen.« Sokrates?
das Vaterland zu ehren und vor dem Feind nicht zu-
»Sprich nicht so, und lass dich überreden, dein Leben rückzuweichen?' Wenn sie solche Fragen stellen wür-
zu retten. Ich habe mich mit den Gefängniswärtern den, was könnten wir dann antworten: dass sie die
schon abgesprochen, sie verlangen nicht einmal so Wahrheit sagen oder die Unwahrheit?«
viel Geld von mir, um dir die Flucht zu ermöglichen. »dass sie die Wahrheit sagen.«
Außerdem haben sich auch Simmias von Theben, Ke-
bes und viele andere angeboten, dir mit Geld zur »Und dennoch möchtest du, dass ich mich mit einem
Flucht zu verhelfen. Niemand soll mir einst vorwerfen komischen Umhang, womöglich sogar mit Frauensa-
können: 'Kriton hat Sokrates nicht zur Flucht verholfen, chen, verkleide und aus Athen fliehe, um vielleicht
weil er sein Geld nicht ausgeben wollte.'« nach Thessalien zu gehen, wo die Menschen gemein-
hin in Unordnung und Ausschweifungen leben, nur um
»Ich bin bereit zur Flucht. Vorher aber sollten wir ge- Nach welchem Krite- ein Leben, das sich ohnehin dem Ende zuneigt, um
meinsam überlegen, ob es wirklich richtig ist, dass ich rium entscheidet Sok- ein paar Jährchen zu verlängern! Wie könnte ich,
gegen den Willen der Athener versuche, aus dem Ge- rates, ob er Kritons
nachdem ich damit gegen die Gesetze verstoßen ha-
fängnis zu fliehen. Wenn es richtig ist, werden wir es Angebot annehmen
wird? be, noch über Tugend und Gerechtigkeit reden!«
tun, wenn es aber nicht richtig ist, werden wir es nicht Wonach richtet er sich
tun.« »Das könntest du, ehrlich gesagt, nicht.«
bei seiner Entschei- Wie lautet Sokrates*
»Wohl gesprochen, o Sokrates.« dung nicht? »Wie du siehst, guter Freund, kann ich wirklich nicht Fazit
flüchten; wenn du aber glaubst, mich noch überzeu-
»Glaubst du nicht, o Kriton, dass man im Leben nie- GANG DER ARGU- gen zu können, so rede, und ich werde dir mit größter s.o. Frage 2
mals, aus welchem Grund auch immer, eine Unge- MENTATION
Wie lautet Sokrates* Aufmerksamkeit zuhören.«
rechtigkeit begehen darf?«
These? »O mein Sokrates, ich habe nichts zu sagen!«
»Aus keinem Grund.«
»Dann finde dich damit ab, o Kriton, dass dies der s.o. Frage 1
»Auch nicht, wenn vorher eine Ungerechtigkeit be- Weg ist, den die Götter für uns bestimmt haben.«
gangen worden ist?«
»Auch dann nicht.«
Luciano De Crescenzo, Geschichte der griechischen Philosophie
»Und wenn wir nun annehmen, dass genau in dem Wie lautet Sokrates*
Augenblick, in dem ich mich davonmachen will, die Argument 1? Band 2: Von Sokrates bis Plotin, S. 35 f.
Gesetze kämen und uns fragen würden: 'Sag mal, o
Sokrates, was hast du denn vor? Du willst doch wohl
nicht uns, die wir die Gesetze sind und damit die gan-
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Nach welchem Kriterium entscheidet Sokrates, ob er Kritons Man darf unter keinen Umständen ungerecht handeln, auch
Angebot annehmen wird? dann nicht, wenn man selbst ungerecht behandelt worden ist.
Das Kriterium für eine Flucht ist, ob sich diese Handlung in ei- ò
ner vernünftigen Überlegung als die richtige erweist.
Anwendung
ò auf den konkreten Fall
1. Sokrates glaubt, dass man das Richtige mit Hilfe der Vernunft o Würde S. fliehen, würde er die Gesetze missach-
erkennen kann. ten, die Grundlage für den Staat sind. adurch
würde er den Staat schädigen, auch wenn dieser
sich im konkreten Fall ungerecht verhalten hat.
Wonach richtet er sich bei seiner Entscheidung nicht?
o S. hat bislang von den Gesetzen profitiert und
Er versucht nicht, die für ihn angenehmste Lösung zu finden. kann deswegen nicht jetzt, wo sie ihm schaden,
Er richtet sich nicht danach, was die andren sagen. die Gesetze missachten.
Nicht vom Gefühl oder Interessen leiten lassen, sondern von
vernünftigen Argumenten.
ò
Fazit
ò keine Flucht
2. Das Richtige ist also nicht das, was "die Leute" (Freunde, die
Mehrheit der Gesellschaft, die Tradition, irgendeine Autorität,
etc.) sagen, sondern nur das, was man selbst in einer der Ver- 4. In einer Entscheidungssituation tut man also dann das Richti-
nunft gehorchenden Überlegung herausgefunden hat. ge, wenn man auf den speziellen Einzelfall die allgemeine ver-
nünftige Erkenntnis anwendet.
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Tafel
z.B.
Richtig !!!!
Falsch !!!!
Anleitung: s.o.
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Das Gespräch zwischen Sokrates und Menon zum Beweis, dass die
MENON: »Viele, gewiss, und jede Art unterscheidet sich von der
Wurzel aus 2 existiert.:
anderen durch Größe, Schönheit und Farbe.«
http://mathematik.ph-weingarten.de/~ludwig/Vorlesungen/ss2006/didalgebra/Sokrates_Menon.pdf
SOKRATES: »Und bei all dieser Verschiedenheit gibt es aber etwas,
das dich veranlasst zu sagen: Oh, hier eine Biene?«
MENON: »Ja, die Tatsache, dass sie eine Biene ist und sich
darin von den anderen Bienen nicht sehr unterschei-
det.«
SOKRATES: »Also bist du fähig, eine Biene, egal welcher Art, als
eine solche zu erkennen. Und wenn ich dich nun frag-
te, was Güte ist?«
MENON: »Dann würde ich dir antworten, Güte ist, wenn man
seinem Nächsten hilft und einem Freund Geld gibt,
wenn er keines hat.«
SOKRATES: »Ach, aber wenn du einem hilfst, der nicht dein Freund
ist, bist du nicht gut?«
MENON: »Doch, doch, auch wenn ich einem helfe, der nicht
mein Freund ist, vollbringe ich eine gute Tat.«
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