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Rahmentrainingskonzeption

&
Nachwuchskonzept
des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber e.V.
Rahmentrainingskonzeption
&
Nachwuchskonzept

Bundesverband Deutscher Gewichtheber e.V.


Badener Platz 6
69181 Leimen

leistungssport@bvdg-online.de
www.german-weightifting.de

Leimen, Juli 2019


In dieser Rahmentrainingskonzeption wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das
generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten
werden dabei ausdrücklich mitgemeint.
Inhalt
1 Einleitung 11
1.1 Ziele der Rahmentrainingskonzeption 12

2 Der Bundesverband Deutscher Gewichtheber 17


2.1 Leistungssport gGmbH 19
2.2 Deutsche Gewichtheberjugend 21
2.3 German Weightlifting GmbH 22
2.4 Stützpunktstruktur 22

3 Theoretischer Hintergrund 27
3.1 Krafttraining im Kindes- und Jugendalter 27
3.2 Krafttraining bei Kindern und Jugendlichen aus historischer Perspektive 28
3.3 Biologische Grundlagen der Muskelkraft 29
3.4 Ontogenese und motorische Entwicklung 31
3.5 Entwicklungmodell für das Kinder- und Jugendtraining 34
3.6 Wirkungen von Krafttraining im Entwicklungsverlauf 36
3.7 Krafttrainingsempfehlungen im Entwicklungsverlauf 41

4 Leistungs- und Trainingsstruktur 49


4.1 Leistungsbestimmende Faktoren 49
4.1.1 Körperliche Begabungen 50
4.1.2 Leistungsfaktor - Kraftfähigkeit 50
4.1.3 Leistungsfaktor - Sportliche Technik 52
4.1.4 Leistungsfaktor - Beweglichkeit 53
4.1.5 Leistungsfaktor - Psyche 53
4.2 Trainingsmittelkatalog 54
4.3 Grundlagen der Trainingsplanung 57
4.4 Bewegungsstruktur der Wettkampfübungen 59
4.4.1 Sportliche Technik der WKÜ Reißen 59
4.4.2 Sportliche Technik der WKÜ Stoßen 65

5 Merkmale und Struktur des langfristigen Leistungsaufbaus 73


5.1 Bedeutung und Begriff des langfristigen Leistungsaufbaus 73
5.2 Überblick zu Modellen des langfristigen Leistungsaufbaus 73
5.3 Strukturmodell des langfristigen Leistungsaufbaus 75
5.4 Ausbildungsetappen 76
5.5 Langfristigkeit des Leistungsaufbaus 79
5.6 Bedeutung der Vielseitigkeit im Nachwuchstraining 80
6 Talent 87
6.1 Entwicklung der Talentforschung und des Talentbegriffs 87
6.2 Die Athletikschule des BVDG 89
6.2.1 Der Athletikschule Test - Ausgangssituation  91
6.2.2 Theoretische Grundlagen 92
6.2.3 Das Konzept des Athletikschule Tests 95
6.3 Komplexe Leistungsdiagnostik im Gewichtheben 99
6.3.1 Sportmotorische Tests und anthropometrische Messungen 100
6.3.2 Biomechanische Technikanalyse 104

7 Technikerwerbstraining 111
7.1 Die Lernschritte des Reißens 111
7.2 Die Lernschritte des Umsetzens 120
7.3 Die Lernschritte des Ausstoßes 127

8 Belastung und Beanspruchung 137


8.1 Physische und psychische Belastbarkeitssicherung 138
8.1.1 Trainingsinhalte 138
8.1.2 Trainingssteuerung und Monitoring 139
8.1.3 Regeneration 140
8.1.4 Wettkampfeinstieg 141
8.1.5 Das sportpsychologische Betreuungsangebot 142

9 Entwicklungsetappen im Gewichtheben 145

9.1 Grundausbildung allgemein 147


9.1.1 Zielstellung der Grundausbildung allgemein 147
9.1.2 Training - Begeisterung für Sport 149
9.1.3 Karriere - Talentgewinnung 151
9.1.4 Persönlichkeit - Teamentwicklung 152
9.1.5 Kenntnisse - Regeln im Sport 158

9.2 Grundausbildung speziell 163


9.2.1 Zielstellung der Grundausbildung speziell 163
9.2.2 Training - Technikerwerb 164
9.2.3 Karriere - Talentsichtung 168
9.2.4 Persönlichkeit - Konzentration 169
9.2.5 Kenntnisse - Ernährung im Sport 172

9.3 Grundlagentraining 177


9.3.1 Zielstellung des Grundlagentrainings 177
9.3.2 Training - Techniktraining 177
9.3.3 Karriere - Talententwicklung 182
9.3.4 Persönlichkeit - Mentales Training 183
9.3.5 Kenntnisse - Regeneration 187
9.4 Aufbautraining 193
9.4.1 Zielstellung des Aufbautrainings 193
9.4.2 Training - Perfektion 193
9.4.3 Karriere - Talentförderung 196
9.4.4 Persönlichkeit - Copingstrategien 197
9.4.5 Kenntnisse - Anti-Doping 201

9.5 Leistungstraining 207


9.5.1 Training - Anschluss 207
9.5.2 Karriere 207
9.5.3 Persönlichkeit - Monitoring von Belastung und Erholung 208
9.5.4 Kenntnisse - Nahrungsergänzungsmittel 212

9.6 Hochleistungstraining  214


9.6.1 Training - Weltspitze 214
9.6.2 Karriere  215
9.6.3 Persönlichkeit - Reiss-Motivation-Profile 215
9.6.4 Kenntnisse 216

10 Schüler- und Jugendwettkampfprogramm 221


10.1 Schülerbereich 222
10.2 Jugendbereich 223
10.3 Der athletische Mehrkampf 224
10.4 Technikbewertung  229

11 Die Rolle des Trainers 233


11.1 Verhalten des Trainers 234
11.2 Prävention Sexualisierte, psychische und physische Gewalt 236

12 Literaturverzeichnis 241

13 Anhang I - Abbildungen 269

14 Anhang II - Tabellen 285

15 Anhang III - Mustertrainingspläne und Rahmenorientierungen 289


15.1 Grundausbildung speziell 289
15.2 Grundlagentraining 300
15.3 Aufbautraining 331
15.4 Leistungstraining 362
1 Einleitung

U m im Sport erfolgreich zu sein bedarf


es außergewöhnlicher physischer
und psychischer Talenteigenschaften.
und Förderstrukturen im Bundesverband
Deutscher Gewichtheber aber auch in
der gesamten deutschen Sportförderung
Diese bilden die Grundlage für alle weite- die Analyse dabei eher, anstatt zu klären.
ren Ausbildungsprozesse, die den Sportle- Für eine erfolgreiche Spitzensportförde-
rinnen und Sportler in die Lage versetzen, rung sind die Strukturen und Prinzipien
ihre vorhandenen Fähigkeiten zielgerich- einfach und bekannt. Außergewöhnliche
tet zu entwickeln. Um diesen Prozess rea- Talente müssen von gut ausgebildeten
lisieren zu können werden besonders im Trainern gesucht und gefunden werden.
Nachwuchsleistungssport gut ausgebilde- Diese müssen in trainingsstarken Grup-
te Trainer und Übungsleiter benötigt. Für pen auf Weltniveau ausgebildet werden.
eine herausragende sportliche Leistung Neben der sportlichen Laufbahn müssen
bedarf es einer umfassenden, langfristigen die jungen Athleten und Athletinnen für
und vielseitigen Vorbereitung und Ausbil- ihren beruflichen Lebensweg vorbereitet
dung. Ohne Einhaltung dieser Prinzipien werden. Die derzeit laufende Leistungs-
im langfristigen Leistungsaufbau ein- sportstrukturreform ist erforderlich, da
schließlich einer vielseitigen athletischen sie einerseits dem enorm an Tempo aufge-
Ausbildung wird es nur schwer gelingen, nommenen Veränderungsprozess in unse-
junge Menschen mit Spaß, Freude und rer Gesellschaft Rechnung trägt und ande-
Kontinuität an ihre Leistungsgrenzen zu rerseits Potenziale in den Verbänden sehr
führen. Im Zuge der Globalisierung haben zielgerichtet fördert und noch wirksamer
sich die Trainingssysteme weltweit ange- unterstützen kann (Mantek et al., 2019).
passt und inhaltlich optimiert. Durch die-
se Entwicklungen ist das Leistungsniveau Die Grundlage leistungssportlichen Er-
der olympischen Sportarten weltweit an- folgs in Form von Olympischen Medaillen
gestiegen und steigt stetig weiter. Um sich liegt in einer erfolgreichen Nachwuchs-
selbst und der Welt die Leistungsfähigkeit arbeit. Das Training im Nachwuchsleis-
ihrer Gesellschaften auch im Sport zu be- tungssport unterscheidet sich grund-
weisen, setzten immer mehr Nationen er- legend vom Hochleistungstraining. In
hebliche öffentliche und private Ressour- vielen Sportarten zeichnet sich ein Trend
cen ein. Auch so ist zu erklären, dass es zu einer immer früheren Spezialisierung
sowohl für Deutschland als auch für den bzw. einer fehlenden Differenzierung ein-
Bundesverband Deutscher Gewichtheber zelner Trainingsetappen ab. In einigen
keine Automatismen gibt, immer zu den Sportarten wie beispielsweise im Turnen
führenden Nationen bei Olympischen mag dies sinnvoll und notwendig sein.
Spielen zu gehören. Der optimale Einsatz In einer spät spezialisierten Sportart, wie
von vorhandenen Ressourcen, der eigene dem Gewichtheben, mit einem Höchst-
Anspruch, die Wirklichkeit und Sportför- leistungsalter von 25 bis 30 Jahren ist dies
derung sollten in einer notwendigen Art jedoch nicht der Fall. Umstritten sind eine
und Weise übereinstimmen bzw. entspre- frühe Sichtung und Bindung von Talenten
chend weiterentwickelt werden. Oft ver- an die Sportart Gewichtheben. Geschieht
schleiern die Debatten um Organisations- dies nicht, sind die talentierten Kinder be-
11
reits mit dem Eintritt in die Grundschule naus aktiv geblieben sind, ist lang und
unter den Sportarten verteilt. Daher ist es von den angesprochenen Überlastungs-
wichtig, die Kinder frühzeitig an das Ge- schäden und Leistungsstagnationen ge-
wichtheben heranzuführen und diese an prägt. Um in Zukunft Spitzenleistungen
die Sportvereine zu binden. Neben einem im Hochleistungsalter zu erreichen muss
hantelorientierten Training ist eine um- das Ausgangsniveau der Kinder erhöht
fassende und vielseitige Grundausbildung werden. Der Bundesverband Deutscher
im Nachwuchsleistungssport essenziell. Gewichtheber bietet mit dem Handbuch
Diese stellt eine wichtige Säule für den „Athletikschule 1“ eine Möglichkeit Kin-
späteren Hochleistungsbereich dar. In der frühzeitig an den Sport heranzufüh-
Zeiten des Bewegungsmangels haben die ren. Der Athletikschule Test des BVDG
Vereine eine hohe soziale Verantwortung. bietet bereits ab dem Grundschulalter die
Bewegungsfertigkeiten welche einst noch Möglichkeit, Kinder zu sichten und diese
durch das alltägliche Spielen im Freien an die Vereine zu binden. Jeder Landes-
entwickelt wurden, müssen im Verein er- verband hat die Möglichkeit diesen Sich-
lernt werden. Untersuchungen belegen, tungsparcours im eigenen Bundesland
dass Kinder die heutzutage den Weg in anzuwenden. Für eine erfolgreiche Nach-
die Vereine finden, ein deutlich geringe- wuchsentwicklung und -förderung wurde
res Eingangsniveau an körperlichen Fä- das Wettkampfprogramm der Schüler und
hig- und Fertigkeiten besitzen, als jene Jugend angepasst. Bei allen bundesweiten
vor 20 oder 30 Jahren (Schienkiewitz et Meisterschaften im Schüler- und Jugend-
al., 2018). Aktuell besteht ein erheblicher bereich kommen neben dem Reißen und
Rückgang zur Weltspitze, aufgrund des Stoßen auch athletische Übungen zur
gesunkenen Eingangsniveaus der Kinder Anwendung. Ziel des veränderten Wett-
und Jugendlichen sowie einer verfrühten kampfprogramms ist die Erhöhung der
Spezialisierung im Nachwuchsbereich. Leistungsfähigkeit der Kinder und Jugend-
Durch eine zu frühe Spezialisierung wer- lichen durch eine intensivierte vielseitige
den die allgemeinen Leistungsvorausset- athletische Ausbildung im Kinder- und
zungen nicht optimal ausgeschöpft. Die Jugendbereich. In Zeiten abnehmender
Folge einer Frühspezialisierung ist ein Bewegung im Alltag wird diese zuneh-
früher Dropout aufgrund von Überlas- mend wichtiger. Nur wenn grundlegende
tungsschäden, Burnout und Stagnationen Bewegungsfertigkeiten, ein Körpergefühl
der Leistungsentwicklung, noch vor dem und koordinative Fähigkeiten ausgeprägt
Eintritt in das eigentliche Hochleistungs- werden, besteht die Chance hierauf auf-
alter. In der Vergangenheit wurde dieser bauend Spitzenleistungen zu entwickeln.
Entwicklung zu wenig Beachtung ge-
schenkt. Einerseits standen ausreichend
talentierte Sportler im Seniorenalter im 1.1 Ziele der Rahmentrainingskonzep-
Dienst des Leistungssports und ander- tion
seits wurden frühe internationale Erfolge
im Schülerbereich stets als vermeintlicher
„Beweis“ einer frühen Spezialisierung an-
geführt. Die Liste der Talente, die trotz
W as zeichnet erfolgreiche Spitzen-
athleten, neben der nahezu über-
menschlichen Leistungsfähigkeit aus? Sie
dieser frühen internationalen Erfolge sind selbstbewusst, diszipliniert, fokus-
jedoch nicht über den Jugendbereich hi- siert, zielstrebig und beharrlich. Wille und
12
Leidenschaft sind die Triebfedern ihres Hervorgehoben wird außerdem die Rol-
Strebens nach sportlichem Erfolg. Jahre- le des Trainers. Grade im Leistungssport
langes hartes Training an und über die umfasst diese bei weitem mehr, als das
Grenzen der Belastbarkeit hinaus berei- bloße Anbieten und Überwachen von
ten körperlich auf die Anforderungen des Trainingseinheiten. Die Verantwortung
internationalen Wettkampfs vor. Ebenso für junge Menschen, die einen Groß-
bedarf es einer Förderung der Persön- teil ihrer Zeit der Leistungsentwicklung
lichkeit, um auch auf dieser Ebene den widmen ist größer als sich viele bewusst
Anforderungen gewachsen zu sein. Kon- sein mögen. Es ist Aufgabe des Trainers,
zentrationstechniken und Emotionsregu- Entwicklungsfelder zur Förderung psy-
lationsstrategien sind grundlegende Fer- chosozialer Ressourcen zu gestalten, die
tigkeiten, um auch unter hohem Druck das positiven Wirkungen der Sportausübung
Leistungspotenzial entfalten zu können. zu garantieren, und einen entscheiden-
den pädagogischen Beitrag zur Selbst-
Mit dieser Rahmentrainingskonzep- ständigkeit, Aufrichtigkeit und Eigen-
tion sollen alle Trainer des BVDG verantwortung des Athleten zu leisten.
grundlegend befähigt werden: Zentrale Voraussetzung ist dabei die phy-
sische und psychische Unversehrtheit der
• Talente zu sichten und an die Sportart Sportler. Diese bedingt bestimmte Ver-
Gewichtheben zu binden. haltensweise im Training und Wettkampf,
• Den biologischen Reifegrad zu die Form der Ansprache sowie grund-
berücksichtigen sowie die Ziele der legende Regeln zur Prävention sexuel-
entsprechenden Entwicklungsetappen ler, physischer und psychischer Gewalt.
zu erfüllen. Auch über diese Themen finden sich in die-
• Sportler langfristig vom Talent über sem Werk grundlegende Informationen.
den Nachwuchs-, Perspektiv- bis hin
zum Olympiakader zu entwickeln. Diese Rahmentrainingskonzeption soll
• Die Persönlichkeitsentwicklung zu Trainer fachlich, methodisch und so-
fördern, Kenntnisse zu vermitteln und zial-kommunikativ befähigen, Talente zu
den Athleten zur Selbstständigkeit und sichten, zu binden sowie physisch und psy-
Eigenverantwortung zu befähigen. chisch über die Etappen des langfristigen
Leistungsaufbaus unter Berücksichtigung
Darüber hinaus dient diese Rahmen- biologischer und individueller Gegeben-
trainingskonzeption der grundlegen- heiten verantwortungsvoll zum Spitzen-
den Wissensvermittlung die motorische athleten zu entwickeln. Auch wenn die
Entwicklung sowie die Entwicklung der Inhalte sowohl auf jahrzehntelanger Er-
Kraft im Kindes- und Jugendalter be- fahrung als auch aktuellen wissenschaftli-
treffend. Es wird die Bedeutung einer chen Erkenntnissen beruhen und ihre An-
vielseitigen Grundausbildung für späte wendung erfolgversprechend ist, sind sie
leistungssportliche Erfolge im Kontrast kein Garant für den Erfolg. Es obliegt der
zu den verheerenden Folgen einer frü- Gewissenhaftigkeit mit der die Inhalte an-
hen Spezialisierung hervorgehoben, da gewendet und umgesetzt werden, der Lei-
dies leider immer noch nicht Konsens in denschaft und Hingabe von Sportler und
den Kreisen der Gewichthebertrainer ist. Trainer, um die Vorbereitungen zu treffen.

13
14
16
2 Der Bundesverband Deutscher Gewichtheber

A m 23. Oktober 1949 wurde in der


Bundesrepublik der Deutsche Athle-
ten-Bund gegründet. In der DDR erfolg-
Deutsche Athletenbund war Mitglied im
Deutschen Olympischen Sportbund. Auf
Beschluss des Bundestages vom 20. No-
te am 27. April 1958 die Gründung des vember 2008 wurde der Deutsche Ath-
Deutschen Gewichtheber-Verbandes e.V. letenbund zum 31.Dezember 2008 auf-
mit den Sportarten Gewichtheben, Kraft- gelöst. Der Bundesverband Deutscher
sport und Bodybuilding. Die Gewicht- Gewichtheber e.V. sowie der Bundesver-
heber der Bundesrepublik organisierten band Deutscher Kraftdreikämpfer e.V. ge-
sich 1969 in einem eigenen Verband, dem hörten als selbstständige Verbände dem
Bundesverband Deutscher Gewichthe- Deutschen Athletenbund als Mitglieder
ber e.V. (BVDG). Die Sportart Kraftdrei- an. Sowohl der BVDG als auch der BVDK
kampf wurde 1982 in den BVDG einge- sind seitdem eigenständige Spitzenver-
gliedert. In der DDR trennten sich 1990 bände und Mitglied im Deutschen Olym-
die Kraftsportler und Bodybuilder vom pischen Sportbund. Der BVDG ist den
Deutschen Gewichtheber-Verband und olympischen Spitzenverbänden und der
bildeten den Deutschen Kraftsport- und BVDK den nichtolympischen Spitzen-
Bodybuilding Verband e.V. (DKBV). Der verbänden zugeordnet (Sandau, Jentsch
Deutsche Gewichtheber-Verband bil- & Lippmann, 2010). Der Bundesverband
dete sich in den Deutschen Verband für Deutscher Gewichtheber e.V. ist die Spit-
Gewichtheben und Fitness e.V. um und zenorganisation von Gewichthebersport
löste sich später auf. Am 30. September und Fitness in Deutschland. Er ist ein Zu-
1990 traten die Landesverbände der spä- sammenschluss aus den Vereinen der 16
teren Bundesländer dem BVDG bei. Der Landesverbände, die Gewichtheben sowie
Bundesverband Deutscher Gewichtheber Fitness- und Breitensport betreiben. Ak-
e.V. und der Bundesverband Deutscher tuell zählt der BVDG 20.876 Mitglieder
Kraftdreikämpfer e.V. schlossen sich im in 208 Vereinen (Biebl, 2018). In Tabelle 1
Jahr 2000 unter dem Dachverband Deut- sind die Mitgliederzahlen im BVDG nach
scher Athletenbund e.V. zusammen. Der Altersgruppen und Geschlecht sortiert.

Tab.: 1. Mitgliederzahlen Bundesverband Deutscher Gewichtheber e.V. (Biebel, 2018)

17
Der Sitz des BVDG ist in Leimen, er ist in der Satzung des BVDG folgende Kern-
das Vereinsregister des Amtsgerichts Hei- aufgaben des Verbandes festgehalten: Der
delberg eingetragen und Mitglied in der Bundesverband Deutscher Gewichtheber
European Weightlifting Federation (EWF) veranstaltet Deutsche Meisterschaften
sowie der International Weightlifting Fe- und andere sportliche Wettbewerbe. Er
deration (IWF). Außerdem ist er Mitglied führt nationale und internationale sport-
im Deutschen Olympischen Sportbund. liche Wettkämpfe durch und nimmt an
Der Bundesverband Deutscher Gewicht- solchen teil. Außerdem organisiert der
heber e.V. hat die Aufgaben, den Gewicht- BVDG Schulungen und Lehrgänge für
hebersport, ähnliche Kraftdisziplinen, Aktive, Trainer, Kampfrichter, Funktio-
den Breitenkraftsport, das Grundlagen- näre sowie für Fitness- und Breitensport-
training im Kraft- und Fitnessbereich für ler. Der BVDG informiert Presse, Rund-
andere Sportarten sowie Prävention und funk, Fernsehen und andere Verbände
Rehabilitation zu fördern, zu pflegen und über wichtige Ereignisse im Verband. Um
zu verbreiten. Als eingetragener Verein diese übergeordneten Aufgaben zu er-
verfolgt der BVDG nicht wirtschaftliche füllen und damit das Ziel der Förderung,
Zwecke und verpflichtet sich dem Ge- Pflege und Verbreitung des Gewichthe-
meinwohl. Unter dieser Prämisse sind in bens zu erreichen, setzt sich der BVDG

Abb.: 1. Struktur des BVDG e.V.

18
aus drei unterschiedlichen Abteilungen Entscheidungs- und Koordinationsper-
zusammen: Leistungssport gGmbH, son im Hochleistungssport und vertritt
Deutsche Gewichtheberjugend und Ger- die Interessen dieses Aufgabengebietes in
man-Weightlifting GmbH. In Abbildung den Verbandsgremien. Er ist der sport-
1 sind die Abteilungen des Bundesver- fachliche Dienstvorgesetzte aller haupt-
band Deutscher Gewichtheber dargestellt. amtlichen Mitarbeiter im Leistungssport.
In der Gesamtstruktur des BVDG wird In Gesprächen zu regionalen Zielverein-
einerseits der ehrenamtliche Vorstand barungen sorgt der Sportdirektor zudem
mit dem Präsidenten an der Spitze und dafür, dass die Struktur der Landesver-
andererseits der Bereich Leistungssport bände mit der Leistungssport gGmbH
unterschieden. Dieser wurde rückwir- abgestimmt ist. Nur so kann sichergestellt
kend zum 01.01.2019 in eine eigenständi- werden, dass die den Landessportbün-
ge gGmbH überführt. Das bedeutet, dass den unterstehenden Landesverbände, in
dieser Bereich eigenverantwortlich über ihrer Arbeit die Ziele der Leistungssport
den Sportdirektor, der gleichzeitig Ge- gGmbH unterstützen. Die Hauptaufga-
schäftsführer dieser gGmbH ist geführt be der Leistungssportreferentin besteht
wird. Als Kontrollorgan dient ein drei- in der Unterstützung des Sportdirektor.
köpfiges Aufsichtsrats-Gremium. In die-
ser Leistungssport gGmbH werden aus- Das Bundestrainerteam des Sportdi-
schließlich Bundesmittel verwandt. Der rektors ist zuständig für die inhaltli-
Haushalt ist vom BVDG e.V. unabhängig che Umsetzung des Strukturplans. Auf
zu betrachten. Die Bundesmittel für den Grundlage der Rahmen- und Nachwuchs-
Leistungssport fließen direkt zur gGmbH, trainingskonzeption legen die Bundes-
müssen zweckgebunden verwendet bzw. trainer gemeinsam mit dem Sportdirek-
rückgeführt werden. Die Leistungssport tor die Schwerpunkte in den jeweiligen
gGmbH ist mit der Erreichung der leis- Etappen im Sinne des langfristigen Leis-
tungssportlichen Ziele des BVDG beauf- tungsaufbaus fest (z.B. Trainingsmittel,
tragt. Diese Ziele werden mit dem Deut- Methoden zur Persönlichkeitsentwick-
schen Olympischen Sportbund (DOSB) lung). Jeder Bundestrainer hat seine eige-
sowie dem Bundesministerium des In- nen Aufgabenbereiche und trägt dafür
nern (BMI) für den jeweils folgenden Verantwortung. Die Hauptaufgabe der
Olympiazyklus vereinbart. Um diese Zie- Sichtungstrainerin besteht im bundes-
le zu erreichen erhält die Leistungssport weiten Scouting von Athleten mit außer-
gGmbH zweckgebundene Mittel des BMI. gewöhnlichen gewichtheberspezifischen
Fähigkeiten. Dies können Quereinsteiger
anderer Sportarten ebenso sein, wie dem
2.1 Leistungssport gGmbH Sport noch ferne Kinder und Jugendliche.
Die Talente gilt es im ersten Schritt zu fin-

H auptverantwortlicher der Leistungs-


sport gGmbH ist der Sportdirek-
tor. Er leitet den Hochleistungssport im
den und über Begeisterung und Freude an
die Sportart Gewichtheben zu binden. Die
Sichtungstrainerin führt, entwickelt und
BVDG. Ihm obliegt die Organisation, koordiniert die Sichtungsaktivitäten aller
Planung, Steuerung, Administration und Bundesländer. Sie konzipiert ein gewicht-
Kontrolle dieses Aufgabengebietes. Er ist heberspezifisches Talenteignungssystem
auf hauptamtlicher Ebene die zentrale einschließlich eines adäquaten Wett-
19
kampf- und Trainingssystem, welches die wendung trainingsmethodischer Inhalte
Kriterien des langfristigen Leistungsauf- der Spitzentrainingskonzeption. Weiter-
baus der Sportart beachtet. Ihre Ansprech- hin spielt die gezielte Persönlichkeitsent-
partner sind neben dem Sportdirektor, wicklung eine entscheidende Rolle auf
dem hauptamtlichen Bundestrainer dem Weg zum selbstbestimmenden und
„Nachwuchs“ und den Bundeshonorar- erfolgreichen Spitzensportler. Über die
trainern „Sichtung“, die hauptamtlichen Vermittlung von Kenntnissen hinsichtlich
bzw. ehrenamtlichen Landestrainer. Die regenerativer Maßnahmen, dem Einsatz
Sichtungstrainerin ist für den Alters- von Nahrungsergänzungsmitteln sowie
bereich U13 zuständig. Sind die Talente des Monitorings seines Belastungs-Er-
gesichtet, nimmt der Bundestrainer U17 holungszustandes soll der Sportler befä-
die Arbeit der Sichtungstrainerin auf. In higt werden, zunehmenden Einfluss auf
Abstimmung mit den anderen Bundes- seine Entwicklung zu nehmen. Gemein-
trainern sowie dem Sportdirektor plant er sam mit dem Bundestrainer U20 beginnt
die Trainingsinhalte für die Entwicklungs- der Bundestrainer-Senioren damit, die
etappen im Nachwuchsleistungssport. Sportler der Nationalmannschaft auf die
Darüber hinaus unterstützt er den Bun- Olympischen Spiele vorzubereiten. Unter
destrainer U20 in der Schnittstelle zu sei- Berücksichtigung des derzeitigen Kader-
nem Verantwortungsbereich und fungiert potenzials ist es das vorrangige Ziel, die
ebenfalls als Bindeglied sowie Führungs- Leistungsfähigkeit der einzelnen Kader-
und Leitfigur in den Nachwuchs-Bun- athleten unter Beachtung der Zielverein-
desstützpunkten, Landesverbänden und barung mit dem DOSB zu entwickeln.
Vereine des BVDG. Außerdem sorgt der Durch die Teilnahme an sogenannten
Bundestrainer U17 in Zusammenarbeit „Goldwettkämpfen“ wie Europa- und
mit den Landesverbänden und Vereins- Weltmeisterschaften sowie den „Bronze-
trainern für die zielorientierte Umsetzung und Silberwettkämpfen“ bietet der Bun-
der Trainingsinhalte. Die Entwicklungs- destrainer-Senioren, den Sportlern die
etappe des Leistungstrainings liegt im Möglichkeit, sich für eine Teilnahme an
Verantwortungsbereich des Bundestrai- den olympischen Spielen zu qualifizieren.
ners U20. Er führt die Arbeit des Bundes- Die Hauptaufgabe des Bundestrainer-Se-
trainers U17 fort und bereitet die Sport- nioren besteht in der Leistungsoptimie-
ler auf die jährlichen Junioren Welt- und rung der Kaderathleten, durch die Opti-
Europameisterschaften vor. Seine Aufga- mierung der Regenerationsmaßnahmen
be besteht in der Entwicklung der talen- sowie durch die Planung eines trainings-
tierten Junioren und Juniorinnen. Die methodisch individuellen Trainings. Nur
Bundesaufgaben beziehen sich neben gemeinsam können der Sportler, der Trai-
der Betreuung der Nationalmannschaft ner sowie das Betreuungsteam (z.B. Phy-
auch auf eine enge Zusammenarbeit mit siotherapeut, Mediziner) die notwendigen
den Trainern und Kadersportlern in den Bedingungen schaffen, um das sportliche
Nachwuchs-Bundesstützpunkten, Lan- Ziel der Höchstleistung bei Olympischen
desverbänden und Vereinen des BVDG. Spielen zu erreichen. Die Bundeshono-
In enger Zusammenarbeit mit den Bun- rartrainer werden beim BVDG für die
destützpunkttrainern gewährleistet der Suche, Findung und Förderung von sehr
Bundestrainer U20 die weitere Leistungs- talentierten jungen Sportlern und Sport-
entwicklung der Athleten, durch die An- lerinnen für den Nachwuchsbereich des
20
BVDG eingesetzt. Dazu gehören die Ent- 2.2 Deutsche Gewichtheberjugend
wicklung von kreativen, modernen Kon-
zepten im Sichtungsbereich, die Weiter-
entwicklung der Wettkampfsysteme, die
Umsetzung der Athletikschule des BVDG
D ie Deutsche Gewichtheberjugend
ist die Interessenvertretung aller
Kinder und Jugendlichen im BVDG und
im eigenen regionalen Arbeitsbereich, die kümmert sich um die Anliegen der Nach-
aktive Mitarbeit in der Sichtungskom- wuchsathleten. Dabei setzt sich die DGJ
mission des BVDG und der Aufbau einer sowohl für einen dopingfreien Sport als
gut vernetzten Infrastruktur zu anderen auch für die Gleichstellung von Mädchen
Sportarten. Diese Betreuung erfolgt nach und Jungen ein. Weiterhin engagiert sich
den Prinzipien des langfristigen Leis- die Deutsche Gewichtheberjugend für
tungsaufbaus und den Konzepten zur die Integration junger Menschen, unge-
Persönlichkeits- und Teamentwicklung achtet ihrer Weltanschauung, Behinde-
des BVDG. Weitere Aufgaben können die rung, Herkunft und sozialem Stand. Die
Mitarbeiter in der Betreuung von Lehr- Aufgabenfelder der DGJ sind sehr viel-
gangs- und Wettkampfmaßnahmen im fältig und umfassen folgende Bereiche:
Nachwuchsbereich sowie im Aus- und
Weiterbildungsprozess des BVDG sein. 1. Förderung der Jugendarbeit im Ge-
Die Hauptaufgabe des Bundesstützpunkt- wichtheben und Kraftsport (freizeit-,
leiters besteht in der Koordination aller breiten- und leistungssportliche Ausprä-
relevanter Abläufe am Bundesstützpunkt, gung),
welche zur Entwicklung leistungsstarker 2. Entwicklung neuer und zeitgemäßer
Athleten für die Nationalmannschaft der Formen von Bewegung und Sport,
einzelnen Ausbildungsebenen benötigt 3. Zusammenarbeit mit anderen Jugend-
werden. Dazu gehören organisatorische, und Erziehungsorganisationen,
pädagogische und methodische Führungs- 4. Unterstützung der Jugendarbeit in den
aufgaben. Er koordiniert die Zusammen- Landesorganisationen,
arbeit mit sämtlichen relevanten neben-, 5. Ausbau internationaler Jugendbegeg-
unter- und übergeordneten Institutionen. nungen.
Er ist für die sportartspezifische Entwick-
lung und Steuerung des Nachwuchsleis- In erster Linie ist die Deutsche Gewicht-
tungssports in der Region verantwortlich heberjugend in der sportlichen Kinder-
und koordiniert den Umsetzungsprozess und Jugendarbeit tätig. Weiterhin organi-
der Regionalen Zielvereinbarung. Die siert die DGJ Nachwuchswettkämpfe und
mischfinanzierten OSP-Trainer (Bund/ -meisterschaften im Sinne des Jugend-
Land) und die BSP-Trainer werden vom sportprogramms. Im Mittelpunkt der DGJ
BVDG für die Entwicklung von Kader- steht die Förderung der Persönlichkeits-
athleten in den Bundesstützpunkten entwicklung von Kindern und Jugendli-
eingesetzt (Übergang NK2-Kader zum chen sowie deren Bildung im und durch
NK1- bzw. Perspektiv-Kader). Sie arbei- Sport. Sie organisiert daher Maßnahmen
ten in enger Kooperation mit den ent- und Veranstaltungen zu den Themen Teil-
sprechenden Olympiastützpunkten, den habe und Vielfalt, Prävention und junges
Landesverbänden und den Bundestrai- Engagement im Gewichtheben. Neben der
nern zusammen (Mantek et al., 2019. Nachwuchsgewinnung engagiert sich die
Deutsche Gewichtheberjugend ebenfalls
21
im interkulturellen Austausch und führt 2.3 German Weightlifting GmbH
internationale Jugendbegegnungen durch.

Die Deutsche Gewichtheberjugend setzt


sich aus der Jugendvollversammlung,
D ie German-Weightlifting GmbH ist
mit der breitensportlichen Ausprä-
gung des Gewichthebens, seiner Verbrei-
dem Jugendausschuss sowie aus den tung und Wahrung beauftragt. Haupt-
Arbeitskreisen zusammen. Das höchste aufgabe hierbei ist die Vermarktung des
Gremium der DGJ ist die Jugendvollver- Gesamtverbandes sowie der Vertrieb
sammlung. Sie besteht aus den Landesju- von Gewichtheberutensilien und -klei-
gendleitern und den Delegierten der Lan- dung über den German-Weightlifting
desorganisation sowie aus den gewählten Shop. Zudem vergibt sie als Veranstalter,
Mitgliedern des Jugendausschusses. Die die Ausrichtung der Deutschen Meister-
wichtigsten Aufgaben der Jugendvollver- schaften an Vereine. Breitensportliche
sammlung sind die Festlegung der Richt- Wettkämpfe, die die öffentliche Wahrneh-
linien für die Verbandsjugendarbeit, die mung des Gewichthebens fördern, wer-
Verabschiedung des Haushaltes für die ge- den ebenfalls von der German-Weightlift-
planten Jugendmaßnahmen, die Beratung ing GmbH veranstaltet und ausgerichtet.
über alle Jugendveranstaltungen sowie
die Festlegung des Lehrgangs- und Wett-
kampfprogramms. Einmal im Jahr lädt 2.4 Stützpunktstruktur
der Bundesjugendleiter bzw. das Jugend-
sekretariat die Jugendvollversammlung
ein. Der Jugendausschuss besteht aus dem
Bundesjugendleiter, dem Referenten für
D er Bundesverband Deutscher Ge-
wichtheber möchte mit seiner
Leistungssport gGmbH am Zentralisie-
Sport, dem Referenten für Schulbildung rungsmodell der vergangenen drei Olym-
und Bildung, dem Referenten für Freizeit piazyklen festhalten. Dazu gehören das
und Öffentlichkeitsarbeit, dem Jugend- Deutsche Gewichtheberzentrum/BSP
sprecher, dem Bundestrainer der Jugend Leimen sowie die drei weiteren Bundes-
sowie dem Ehrenbundesjugendleiter. Die stützpunkte Chemnitz, Frankfurt/Oder
Hauptaufgaben des Jugendausschusses und Berlin. Ziel ist es, dass der Bundes-
sind die Aufstellung einer Jahresplanung verband Deutscher Gewichtheber nach
und des Haushaltplanes, die Zusammen- seinen Möglichkeiten auch sogenann-
arbeit mit anderen Jugendorganisatio- te Mikro-Stützpunkte fördert. Diese
nen und -verbänden sowie die Planung, Kleinst-Zentren erhalten dann eine Aner-
Durchführung und Durchsetzung der kennung, wenn der vor Ort tätige Trainer
beschlossenen Vorhaben (Vertretung der eine entsprechende Qualifikation besitzt
Verbandsinteressen nach innen und au- und über längere Zeiträume nachgewie-
ßen). Auf Einladung des Bundesjugendlei- sen hat, dass er Sportler und Sportlerin-
ters tritt der Jugendausschuss mindestens nen erfolgreich entwickeln kann. Neben
zweimal im Jahr zusammen. Der Jugend- dem bisherigen Vereinssystem spielen
ausschuss kann zur Erfüllung besonderer auch die mittlerweile über 200 bundes-
Aufgabenstellungen zeitweise oder bei weiten Crossfit-Boxen eine wichtige Rolle.
Bedarf ständige Arbeitskreise installieren Seit dem 01.01.2005 praktiziert der Bun-
(Deutsche Gewichtheberjugend, 2012). desverband Deutscher Gewichtheber ein
Zentralisierungsmodell seiner National-
22
mannschaft am Leistungszentrum Lei- sich durch eine sehr stabile Kaderpyra-
men. Der Bundesstützpunkt Leimen ist mide bzw. Infrastruktur aus. Im 2. Halb-
damit die zentrale Ausbildungsstätte des jahr 2019 erhält der BSP-Chemnitz einen
BVDG. Gleichzeitig dient der Bundes- BSP-Trainer, der das Trainerteam vor Ort
stützpunkt Leimen als ganzjährige zentrale unterstützt und aufgrund der hohen Ka-
Lehrgangsstätte des Bundesverband Deut- deranzahl erforderlich ist. Der Bundesver-
scher Gewichtheber mit Übernachtungs-, band Deutscher Gewichtheber hat beim
Verpflegungs- und Trainingsmöglich- Deutschen Olympischen Sportbund für
keiten einschließlich eines umfassenden die Zukunft eine hauptamtliche BSP-Lei-
funktionierenden trainingsbegleitenden ter-Stelle beantragt. Der Stützpunkt be-
Betreuungssystem aller Sportler. Leimen steht aus zwei räumlich getrennten Trai-
ist gleichzeitig der Dienstort des haupt- ningsstätten. Der Hauptstandort ist am
beruflichen Leistungssportpersonals des Stadtrand von Chemnitz stationiert. Die
Verbandes und Standort der Geschäfts- zweite Trainingsstätte ist in den Standort
stelle sowie des Lehrwesens. Neben den der Eliteschulen des Sports integriert. Für
Nationalmannschaftsathleten trainieren den Zeitraum 2018-2024 hat der Bundes-
am BSP Leimen auch die Kaderathleten verband Deutscher Gewichtheber die An-
und Nachwuchskaderathleten (NK2) des erkennung für den Bundesstützpunkt in
Bundesstützpunktes. Weiterhin ist Lei- Chemnitz erhalten. Der Landesportbund
men an die Sportfördergruppe der Bun- Sachsen führt die Sportart Gewichthe-
deswehr in Bruchsal gebunden, an der ben in seinem Förderkonzept als Schwer-
alle Sportsoldaten und -soldatinnen des punkt-Sportart. Der Bundesstützpunkt
Verbandes stationiert sind. Zwischen in Frankfurt/Oder ist neben Chemnitz
dem OSP Rhein-Neckar und dem BSP und Leimen ein weiteres wichtiges Zent-
Leimen besteht eine sehr intensive Zu- rum des BVDG, welches sich durch eine
sammenarbeit. Die Aufgabe des Olym- enorme finanzielle, organisatorische und
piastützpunktes besteht in der Betreuung strukturelle Unterstützung des Landes
der Athleten und Athletinnen der Natio- Brandenburg auszeichnet. Der Stützpunkt
nalmannschaften und des Bundesstütz- in Frankfurt/Oder bietet mit der integ-
punktes mit seinen Serviceeinrichtungen rierten Eliteschule des Sports optimale
Laufbahnberatung, Internat, Medizin/ Trainings- und Schulbedingungen. Das
Physiotherapie und Regenerationsbetreu- Schulsystem ist sportartübergreifend und
ung. Für den Bundesstützpunkt Leimen besteht aus reinen Schulklassen. Am Stütz-
hat der BVDG die Anerkennung für den punkt in Frankfurt/Oder werden Schüler
Zeitraum 2018-2024 erhalten. Der Lan- der 7. bis 13. Klasse ausgebildet. Aktuell
dessportbund Baden-Württemberg führt werden die jährlichen Einschulquoten für
die Sportart Gewichtheben in seinem die Sportart Gewichtheben schrittweise
Förderkonzept als Schwerpunkt-Sportart. reduziert, so dass sich die Qualität des
Der Bundesstützpunkt in Chemnitz ist ein Kaderpotenzials deutlich verbessert hat.
sehr stabiles Zentrum innerhalb der Schu- Zur personellen Unterstützung, wird der
lungsorganisation des Bundesverband Bundesverband Deutscher Gewichtheber
Deutscher Gewichtheber und nimmt eine eine zusätzliche BSP-Trainer-Planstelle
Führungsrolle im Nachwuchsbereich des für den Olympiazyklus 2021-2024 bean-
BVDG ein. Der BSP hat eine große Tradi- tragen. Für den Zeitraum 2018-2020 hat
tion in allen Altersbereichen und zeichnet der BVDG die Anerkennung für den Bun-
23
destützpunkt in Frankfurt/Oder erhalten. Thüringen, Rheinland-Pfalz und Bayern
Der Landesportbund Brandenburg führt die Sportart Gewichtheben als Schwer-
die Sportart Gewichtheben in seinem punkt-Sportart anerkennen zu lassen. Die
Förderkonzept als Schwerpunkt-Sportart. Begründung hierfür liegt in der Anzahl
Der Bundesstützpunkt in Berlin wird vom der vorhandenen Gewichthebervereine
Landesportbund unterstützt. Der Bundes- sowie in der Tradition dieser Landesver-
verband Deutscher Gewichtheber glaubt bände. Besonders in diesen Landesver-
nach wie vor an das enorme Gesamtpo- bänden besteht eine positive Entwicklung
tenzial für die Sportart Gewichtheben im und es können einzelne Mikro-Zellen
Großeinzugsgebiet Berlin. In den letzten entstehen, die in Vorbereitung der Olym-
Jahren sind die Crossfit-Boxen, in denen pischen Spiele 2020 und 2024 besonders
das Langhanteltraining eine zentrale Rolle gefördert werden. Für eine bessere Ver-
spielt sehr stark angewachsen. Diese sind zahnung zwischen Bundes- und Landes-
potenzielle Partner des Bundesstützpunk- aufgaben soll die inhaltliche Führung der
tes in Berlin. Für den Zeitraum 2017-2010 Landestützpunkte noch enger an die Bun-
hat der BVDG eine Verlängerung für den desstützpunkte und den Bundestrainer
Bundesstützpunkt Berlin erhalten. Ziel „Nachwuchs“ bzw. der Sichtungstrainerin
des Bundesverband Deutscher Gewicht- gekoppelt werden (Mantek et al., 2019).
heber ist es in den Landesverbänden

24
26
3 Theoretischer Hintergrund
3.1 Krafttraining im Kindes- und spezifischen und physiologischen Leis-
Jugendalter tungsfähigkeit der Heranwachsenden. Im
Vordergrund stehen die Trainierbarkeit

I m Allgemeinen versteht man unter


Krafttraining im Kindes- und Jugend-
alter „die Verwendung von freien Hanteln
der Kraft sowie die Vermeidung der Schä-
digung des passiven Bewegungsapparates.
Zum Einsatz kommen Kräftigungsübun-
und Maschinen, ebenso wie die Verwen- gen die je nach Alter mit dem eigenen
dung des eigenen Körpergewichts oder Körpergewicht oder mit Zusatzgewich-
von Gummibändern zur Erzeugung eines ten durchgeführt werden. Kontinuierlich
zu überwindenden Widerstands“ (Ame- können die Anzahl der Wiederholungen
rican Academy of Pediatrics, 2001). Nach bzw. die Höhe des Widerstandes erhöht
Menzi, Zahner und Kriemler (2007) nutzt werden, um den Krafttrainingseffekt zu
das Krafttraining bei Kindern und Jugend- steigern. Das Ziel liegt dabei in der Er-
lichen dabei alle erdenklichen Formen höhung der Kraftausdauer bzw. der Ma-
eines Widerstandstrainings, abhängig von ximalkraft. Nach Menzi et al., 2007 liegt
der Zielstellung (Leistungssport vs. Ge- der Trainingsschwerpunkt bei Kindern
sundheitssport) und der Adressatengrup- und Jugendlichen vielmehr auf der Er-
pe (Schüler vs. Nachwuchsleistungssport- höhung des Umfangs (Reizdauer) als auf
ler). Je nach Zielstellung ist es wichtig, der Steigerung des Widerstands (Reiz-
dass ein differenziertes und spezifisches höhe). Mit zunehmendem Alter werden
Krafttraining zur Anwendung kommt. die Trainingsübungen gezielter und die
Krafttraining dient außerdem als Sammel- Trainingsformen der Erwachsenen kön-
begriff für eine übergeordnete Trainings- nen übernommen werden, wo die Kraft-
art, die auf eine Verbesserung der Kraft- steigerung vor allem über die Erhöhung
fähigkeiten zielt. Das Krafttraining mit des Widerstands erreicht wird (Menzi,
freien Hanteln und an Maschinen kann Zahner & Kriemler, 2007). Aus den Ergeb-
individuell dosiert und durch verschiede- nissen der KINGS-Studie lassen sich zwei
ne Gewichtsabstufungen eingestellt wer- grundlegende Zielstellungen des Kraft-
den. Diese Art des Krafttrainings kann trainings im Nachwuchsleistungssport
somit weit weniger belastend wirken als ableiten. Erstens, die Leistungssteigerung
Übungen mit dem eigenen Körpergewicht durch ein Maximalkrafttraining und
(Ebada & Krüger, 2004). Oftmals stellen zweitens, die Prävention von Verletzun-
Trainingsübungen mit dem eigenen Kör- gen des Muskel-Sehnen-Apparats durch
pergewicht eine nicht zu überwindende ein spezifisches Sehnentraining (Gabri-
Herausforderung dar (Liegestütze, Hand- el, Puta, Arampatzis & Granacher, 2016).
stand, Klimmzug etc.). Das Problem bzw. Die grundlegenden Erscheinungsfor-
die Schwachstelle liegt nicht vorrangig men der Kraft sind die Maximalkraft, die
in der Muskulatur, sondern eher in der Schnellkraft, die Kraftausdauer und die
Rumpfstabilisation durch eine entspre- Reaktivkraft. In der trainingswissenschaft-
chende Körperspannung (Fröhlich et al., lichen Literatur finden sich häufig die Be-
2009). Das Krafttraining mit Kindern und griffe wie Wurf-, Sprint- und Sprungkraft.
Jugendlichen orientiert sich an der alters- Dabei handelt es sich jedoch nicht um
27
unabhängige Erscheinungsformen der körperlichen Aktivität für Kinder und Ju-
Kraft, sondern um eine Klassifizierung gendliche. In der Vergangenheit wurden
von Bewegungsfertigkeiten, bei denen die Kräftigungsübungen bei Heranwachsen-
Entwicklung der Kraft eine entscheiden- den von vielen Experten als nicht empfeh-
de Rolle spielt. Die von Nett (1967) vor- lenswert erachtet (American Academy of
genommene Unterteilung der Kraft in die Pediatrics, 1983). Begründet wurde dies
Subkategorien Maximalkraft, Schnellkraft lange Zeit durch den mangelnden Hor-
und Kraftausdauer haben sich prinzipiell monstatus, wie dem Testosteron, vor Voll-
bewährt. Durch diese Einteilung lassen endung der Geschlechtsreife. Eine weitere
sich klare Ziele für den Trainingsprozess Begründung lag in der unzureichenden
ableiten. Die Abhängigkeit zwischen den Entwicklung des Stütz- und Bewegungs-
Erscheinungsformen wird jedoch in die- apparates von Kindern sowie der redu-
ser Einteilung nicht berücksichtigt. Die zierten Belastbarkeit im Jugendalter. Dem
Maximalkraft bildet dabei die Basisfähig- Krafttraining wurde einerseits ein negati-
keit und hat einen direkten Einfluss auf ver Einfluss auf das Längenwachstum und
die Schnellkraft und Kraftausdauer. Das anderseits eine erhöhte Verletzungsanfäl-
bedeutet, dass der Ausprägungsgrad von ligkeit der Epiphysenfugen, der Knochen
Schnellkraft und Kraftausdauer u.a. von und des Bindegewebes zugeschrieben
der Maximalkraft abhängt (Wirth et al., (Mellerowicz et al., 2000). In der Früh-
2013). Zur inhaltlichen Unterscheidung phase erster empirischer Studien zum
der Kraftfähigkeiten sei auf Bührle (1985; Thema Krafttraining bei Kindern und Ju-
1989), Güllich und Schmidtbleicher gendlichen zeigten sich keine signifikan-
(1999) sowie Schmidtbleicher (1980; 1987; ten Effekte bezüglich der Steigerung der
2003) verwiesen. Die Dauer und Größe Kraft und der Leistungsfähigkeit (Kirsten,
der Adaptationen durch Krafttrainingsbe- 1963; Vrijens, 1978). Aus diesen Erkennt-
lastungen hängen dabei vom Belastungs- nissen wurde 1983 ein Positionspapier
widerstand, -umfang und -intensität ab. von der American Academy of Pediatrics
Weiterhin beeinflussen die Serienpause, herausgegeben, welches Krafttraining
die Übungsauswahl und -technik, der bei Kindern und Jugendlichen als wenig
aktuelle Trainingszustand und die Trai- zielführend und unangebracht ansah.
ningsmethode die Anpassungen infolge Betont wurde die erhöhte Verletzungs-
eines Krafttrainings (Fröhlich et al., 2009). gefahr und die ungesicherte Wirkungs-
weise eines Krafttrainings bei Heran-
wachsenden (Gießing & Fröhlich, 2008).
3.2 Krafttraining bei Kindern und Ab 1990 änderten sich die Krafttrainings-
Jugendlichen aus historischer empfehlungen aufgrund der Zunahme
Perspektive an empirischer Evidenz (Malina, 2006).
Die revidierten Positionspapiere u.a. der

S portwissenschaftler und Sportprakti-


ker beschäftigen sich seit mehr als 50
Jahren mit der Frage, ob und wie ein Kraft-
American Academy of Pediatrics sowie
des American College of Sports Medicine
empfehlen seitdem ein altersabhängiges
training im Kindes- und Jugendalter sinn- Krafttraining im Sinne der Verletzungs-
voll eingesetzt werden kann. Laut Welt- prophylaxe, der Leistungssteigerung, der
gesundheitsorganisation gilt Krafttraining allgemeinen Fitness sowie des psychi-
heute als eine essenzielle Maßnahme zur schen Wohlbefindens (American Aca-
28
demy of Pediatrics, 2001; Malina, 2006). Für die jungen Sportlerinnen und Sportler
Nach aktuellen Erkenntnissen dienen soll mithilfe des Krafttrainings die Grund-
„Kräftigungsübungen als essenzielle lage für die spätere Gesunderhaltung und
Maßnahme zur Bewegungsförderung von Leistungsfähigkeit geschaffen werden.
Kindern und Jugendlichen“ (Behm et al., Im Jahr 2013 hat der „Strategieausschuss
2008; Rütten & Pfeifer, 2016). Die aktuel- des Wissenschaftlichen Verbundsystems
len Empfehlungen, zu Krafttrainingspro- im Leistungssport“ ein Ausschreibungs-
grammen mit Kindern und Jugendlichen, verfahren zum Thema Krafttraining
basieren auf vermehrten Forschungstätig- im Nachwuchsleistungssport eröffnet.
keiten (Behringer et al., 2010; 2011; Fai- Ziel der Studie war es, wesentliche For-
genbaum & Myer, 2010). In allen Etappen schungsgrundlagen bezüglich alters-,
des langfristigen Leistungsaufbaus hat die geschlechts- und sportartspezifischer Be-
Entwicklung der Muskelkraft eine große lastungsnormative zu erarbeiten. Mithilfe
Bedeutung (Lloyd & Oliver, 2012; Faigen- eines wissenschaftlichen Projektteams in
baum et al., 2016). Mittlerweile belegen Kooperation mit leistungssportrelevan-
eine Vielzahl an internationalen Studien ten außeruniversitären Projektpartnern
die positiven Effekte eines altersgerechten wurde das Forschungsdefizit aufgearbeitet
und professionell angeleiteten Krafttrai- und die Übertragung der wissenschaftli-
nings. Positive Auswirkungen sind u.a. chen Erkenntnisse in die Praxis vorantrie-
die Steigerung der verschiedenen Kom- ben. Praxisorientierte und wissenschaft-
ponenten der Muskelkraft (Maximalkraft, liche Untersuchungen mit Kindern und
Schnellkraft, Kraftausdauer), die Verbes- jugendlichen Nachwuchsathleten bildeten
serung von sportartspezifischen Fertigkei- hierfür die Basis. Die Projektleitung für
ten (Laufen und Springen) sowie positive die Krafttrainingsstudie im Nachwuchs-
Effekte bezüglich der Knochendichte, der leistungssport (KINGS-Studie) lag bei
Körperzusammensetzung, der kardio- Professor Granacher (Granacher, 2015).
vaskulären und der psychosozialen Fak-
toren (Faigenbaum, 2000; Mühlbauer et
al., 2013). Ein betreutes und altersgerecht 3.3 Biologische Grundlagen der Mus-
durchgeführtes Krafttraining mit Kindern kelkraft
und Jugendlichen kann somit als unge-
fährlich eingestuft werden und es sind kei-
ne negativen Effekte auf die biologischen
Reifungsprozesse zu erwarten (Behringer
D as Wachstum sowie die Reife beein-
flussen die Entwicklung der Muskel-
kraft bei Kindern und Jugendlichen. Ein
et al., 2010; Faigenbaum & Myer, 2010). zusätzliches Krafttraining kann dabei die
Die Relevanz des Krafttrainings ist inzwi- Muskelkraftentwicklung positiv beein-
schen auch im Nachwuchsleistungssport flussen. Basierend auf dem biologischen
unbestritten. Ziel im Nachwuchsleis- Reifestatus erfolgt die Beurteilung der
tungssport ist die systematische Vorberei- Kraftfähigkeiten und deren Trainierbar-
tung auf internationale sportliche Erfolge keit. Das biologische Alter kann anhand
im Hochleistungsalter, um „die Spitzen- vom Skelettalter, Zahnalter oder durch
position Deutschlands im internationalen sexuelle Geschlechtsmerkmale bestimmt
Vergleich zu erhalten und den Stellenwert werden. Bei Kindern ist das Wachstum ein
des Leistungssports in der Gesellschaft zu „diskontinuierlicher und fortschreiten-
erhöhen“ (Deutscher Sportbund, 2016). der Prozess“. Die höchste Wachstumsge-
29
schwindigkeit erreichen Mädchen mit ca. bis zu 32-36 Prozent an (Siewers, 2008;
12 und Jungen ca. mit 14 Jahren. Durch Horn et al., 2012). In Abbildung 2 ist der
das endokrine System wird die entwick- Zusammenhang vom Testosteronniveau
lungsbedingte Veränderung der Muskel- und der Oberkörperkraft bei Mädchen
masse sowie die morphologisch-zellularen und Jungen dargestellt. Physiologisch ge-
Anpassungen an sportliche Belastungen sehen ist die Kraftsteigerung von der Mus-
initiiert und gesteuert. Bereits vor der kelfaserzusammensetzung, vom physiolo-
Pubertät sind die Wachstumshormone, gischen Muskelquerschnitt sowie von der
die Hormone der Nebennierenrinde, das inter- und intramuskulären Koordination
Insulin, die Geschlechtshormone sowie abhängig (Menzi et al., 2007). Es werden
das IGF-1 vorhanden. Mit Beginn der „Slow-Twitch“ Fasern (Typ 1) und „Fast-
Pubertät steigt die Testosteronausschüt- Twitch“ Fasern (Typ 2) unterschieden.
tung bei Mädchen und Jungen. Dabei sind Nach der Geburt ändert sich die Muskel-
die durchschnittlich erreichten Werte der faserzusammensetzung, welche genetisch
Mädchen um das 15-fache niedriger als bedingt ist nicht mehr grundlegend (Sta-
bei den Jungen. Zwischen dem 5. und dem ron et al., 2000). Aus Untersuchungen von
10. Lebensjahr ist die fettfreie Körpermas- Perusse et al. (1987) und Zhai et al. (2005)
se bei Jungen gegenüber, Mädchen um sind die Muskelgröße sowie die Muskel-
1-3 Kilogramm erhöht und nimmt beim kraft zu 70 Prozent genetisch und zu 30
Übergang in die Pubertät um etwa zehn Prozent durch Umwelteinflüsse bestimmt.
Kilogramm zu. Ausgehend von etwa 25- Bei Jungen führt hauptsächlich eine Ver-
29 Prozent Muskelmasse am Gesamtkör- größerung der Typ 2 Muskelfasern zu ei-
pervolumen in der vorpubertären Phase nem Kraftzuwachs während der Pubertät
steigt diese in der Pubertät bei Jungen auf (Glenmark et al., 1992). Die isokinetische
bis zu 35-42 Prozent und bei Mädchen auf Kraft ist sowohl von der Summe der Quer-

Abb.: 2. Zusammenhang von Testosteronniveau und der Oberkörperkraft (in Anlehnung an Goebel & Ste-
phan, 2007, S. 2)
30
schnitte der Muskelfasern als auch von gesteuert. In der Pubertät kann es häufig
der Muskelfaserlänge und von ihrem An- zu einem schnellen Längenwachstum
satzwinkel abhängig. Sowohl bei Kindern kommen. Um Instabilitäten und Dys-
als auch bei Erwachsenen ist der Muskel- balancen zu vermeiden, müssen im Trai-
querschnitt proportional zur isometri- ning Gleichgewichtsübungen durchge-
schen Kraft. Das bedeutet, dass die Kraft führt werden (Horn et al., 2012). Neben
im Kindesalter mit zunehmendem Mus- der Muskelfaserzusammensetzung sowie
kelvolumen steigt. In der präpubertären dem physiologischen Muskelquerschnitt
Etappe sind die Unterschiede zwischen ist die Kraft bzw. die Kraftsteigerung von
den Geschlechtern hinsichtlich der Kraft- der intramuskulären (verbesserten Rek-
ausprägung noch gering. Während dieser rutierung, Frequenzierung und Synchro-
Zeit steigt der Kraftzuwachs proportional nisation) und intermuskulären (optimales
zum Längenwachstum. Mit Beginn der Zusammenspiel von Agonisten und Ant-
Pubertät verändern sich die Kraftverhält- agonist) Koordination abhängig. Durch
nisse insbesondere durch hormonelle Ein- Krafttrainingsinterventionen können
flüsse und es treten vermehrt geschlechts- sowohl die inter- als auch die intramus-
spezifische Unterschiede auf. Bei den kuläre Koordination verbessert werden
Mädchen erhöht sich die Muskelmasse (Menzi et al., 2007; Horn et al., 2012).
vorwiegend in den unteren Extremitä-
ten, aufgrund der Zunahme des Körper-
gewichts. Mit dem Einsetzen der Pubertät 3.4 Ontogenese und motorische Ent-
beginnt bei den Jungen ein starker Mus- wicklung
kelzuwachs, welcher bis zu ca. drei Jahre
nach dem pubertären Wachstumsschub
bestehen bleibt. In dieser Wachstums-
phase ist ein Krafttraining durch den Zu-
A ktuelle Studien belegen, im Gegen-
satz zu älteren Publikationen, in
denen die Trainierbarkeit der Kraft vor
stand der Knochen nicht uneingeschränkt der Pubertät angezweifelt wurde, dass der
möglich. Bei Heranwachsenden ist die Organismus über die gesamte Lebens-
Ossifikation der Knochen noch nicht ab- spanne trainierbar ist (Schmidtbleicher,
geschlossen und aufgrund geringer Kalk- 1994; Conzelmann, 1997; Lloyd & Oli-
einlagerungen in den Knochen weisen ver, 2012; Faigenbaum et al., 2016). Zu
diese eine höhere Biegsamkeit bei gleich- Beginn dieses Abschnittes werden die
zeitig verminderter Zug- und Druckfes- einzelnen Entwicklungsabschnitte be-
tigkeit auf. Besonders zu beachten sind schrieben und deren entwicklungsspe-
die noch nicht verknöcherten Wachs- zifische Besonderheiten herausgestellt.
tumszonen der Knochen aufgrund ihrer Im „Handbuch Kinder und Jugendtrai-
erhöhten wachstumsbedingten Teilungs- ning“ von Martin et al. (1999) umfasst
rate (Siewers, 2008). Die Epiphysenfuge die Kindheit den Lebensabschnitt von der
ist für das Längenwachstum der Knochen Geburt bis zum 14. Lebensjahr. Winter
verantwortlich und sorgt im Alter von ca. (1998) differenziert die Kindheit in die
20 Jahren durch Verknöcherung für einen Phase des Vorschulalters (4 bis 7 Jahre)
Abschluss des Längenwachstums. Durch sowie in das frühe (7 bis 10 Jahre) und das
das Wachstumshormon STH (Somatotro- späte Schulkindalter (Mädchen: 10 bis 12
pes Hormon) sowie durch das Schilddrü- Jahre; Jungen: 10 bis 13 Jahre). Die Puber-
senhormon Thyroxin, wird das Wachstum tät wird in zwei weitere Reifungsphasen,
31
der Pubeszenz (frühes Jugendalter) und Die Kinder können durch ein regelmä-
Adoleszenz (spätes Jugendalter), unter- ßiges Training motorische Fähigkeiten
teilt. Nach Mellerowicz et al. (2000) sind erwerben und diese führen zu einer steti-
besonders in der Pubertät die geschlechts- gen Zunahme der Kraft und Schnelligkeit
spezifischen Unterschiede zu beachten. (Schmidtbleicher, 1994; Weineck, 2010).
Spätestens ab dem Kindesalter verliert Unterschiede zwischen den Geschlechtern
das kalendarische Alter an Erklärungs- sind noch relativ gering, wobei Jungen ge-
wert und das biologische Alter gewinnt ringfügig höhere Werte erzielen als Mäd-
an Bedeutung (Wollny, 2002). Dabei kann chen. Die Kraftfähigkeiten sind in den
das biologische Alter mehrere Jahre vom oberen Extremitäten in der Regel niedri-
chronologischen Alter abweichen. Des- ger bzw. geringer als in den unteren Extre-
halb ist es wichtig, den Reifegrad (Früh-, mitäten, da diese im Alltag häufiger bean-
Normal- und Spätentwickler) der Kinder sprucht werden (Schmidtbleicher, 1994).
zu erfassen. Besonders große Entwick- Bei Grundschulkindern steht die Festi-
lungsunterschiede zeigen sich zu Beginn gung der motorischen Grundfertigkeiten
des späten Schulkindalters bis zum Ende im Mittelpunkt. Die koordinativen Fähig-
des späten Jugendalters (Winter, 1998; keiten können durch Spiele und Turn-
Wollny, 2007). Kinder und Jugendliche übungen verbessert werden (Mellerowicz
welche sich im selben Lebensalter befin- et al., 2000). Nach Winter (1998) beginnt
den, zeigen nicht zwangsläufig dieselben mit etwa zehn Jahren die Phase des späten
Merkmalsausprägungen. In den Ent- Schulkindalters bzw. die Phase der späten
wicklungsverläufen müssen individuelle Kindheit. Der Übergang von früher zu
Unterschiede hinsichtlich des Eintritts- später Kindheit ist dabei fließend (Mar-
zeitpunktes, des Ausgangsniveaus und tin et al., 1999). Im späten Schulkindal-
der Lerngeschwindigkeit berücksichtigt ter ist die motorische Entwicklung durch
werden (Wollny, 2002). Im folgenden die Verbesserung des Bewegungsflusses
Abschnitt werden die trainingsprak- und durch die Beherrschung schwieriger
tisch relevanten Grundlagen der biolo- Aufgaben gekennzeichnet. Dabei erfolgt
gischen Entwicklung näher beschrieben. die Ausprägung koordinativer Fähigkei-
ten vor der Ausprägung konditioneller
Die Phase des frühen Schulkindalters ist Fähigkeiten. Durch das steigende Kör-
sowohl gekennzeichnet durch wachs- perwachstum optimieren sich die Kör-
tumsbedingte Veränderungen der Kör- perproportionen und ein verbessertes
performen und -proportionen als auch Last-Kraft-Verhältnis wird erkennbar
durch somatische, psychische und kog- (Winter, 1998; Weineck, 2010). Aus den
nitive Veränderungen (Scheid, 1994). Im Ergebnissen aktueller Studien bildet die
frühen Schulkindalter (7 bis 10 Jahre) be- Kindheit eine essenzielle Phase in der mo-
sitzen Kinder eine hohe motorische Lern- torischen Entwicklung. Im Kindesalter
fähigkeit (Mellerowicz et al., 2000) und liegt der Schwerpunkt auf der Entwick-
ihr Bewegungsverhalten ist durch eine lung der neuromuskulären Koordination
„ausgeprägte Lebendigkeit und Mobili- (neuromuskuläre Plastizität). Das Funda-
tät“ gekennzeichnet (Winter, 1998). Nach ment für die späteren Entwicklungsetap-
Scheid (1994) sind die Bewegungen im pen wird in der Kindheit geschaffen. Das
frühen Schulkindalter weniger flüssig und Training umfasst dabei eine Vielzahl an
erscheinen vielmehr unrund und eckig. Bewegungsfertigkeiten sowie Übungen
32
zur Entwicklung der Kraft und Schnell- kraft bei den Jungen und kurzfristig auch
kraft. Kinder welche eine größere Bewe- bei den Mädchen an (Ehlenz et al., 1998).
gungsqualität aufweisen, erzielen höhere In dieser Entwicklungsphase fallen un-
Kraftleistungen und haben ein reduzier- harmonische Bewegungen auf, da das
tes Verletzungsrisiko (Faigenbaum et al., Wachstum der Muskeln hinter dem des
2016; Lloyd, 2018). Mit zunehmendem Skeletts zurückbleibt. In der Phase der Pu-
Alter steigt die Maximalkraftfähigkeit von beszenz sind zwischen den Geschlechtern
Jungen und Mädchen. Nach Menzi et al. Unterschiede bzgl. der Kraftfähigkeiten
(2007), erreichen die Jungen jedoch eine festzustellen. Das Kraft-Last-Verhältnis
größere Maximalkraftfähigkeit. Aufgrund entwickelt sich in der Pubertät weniger
der Freisetzung androgener Hormone günstig und bei Mädchen sind sogar sta-
steigt die Trainierbarkeit der männlichen gnierende Relativkraftverhältnisse vorzu-
Jugendlichen im Rahmen der Pubertät finden (Menzi et al., 2007). In der Ado-
stark an. Hervorzuheben sind die Mus- leszenz erreichen Mädchen nur noch ca.
kelmasseanstiege aufgrund der gesteiger- zwei Drittel der Kraft- und Schnellkraft-
ten Proteinsynthese (Schmidtbleicher, leistungen von Jungen (Winter, 1998).
1994). Mit Beginn der ersten puberalen In der motorischen Entwicklung der
Phase steigen die Schnell- und Maximal- Kinder und Jugendlichen kann ein ziel-

Tab.: 2. Die Entwicklungsstufen und ihre spezifischen Besonderheiten (in Anlehnung an Fröhlich et al., 2009,
S. 5)
33
gerichtetes Krafttraining dazu beitragen, Das „Youth Physical Development-Mo-
die sportliche Leistung zu erhöhen und dell“ von Lloyd und Oliver (2012) vereinigt
die Gesundheit zu fördern (Gabriel et al., wissenschaftliche Erkenntnisse mit dem
2016). Dabei sind in allen Entwicklungs- aktuellen Verständnis von Trainingswirk-
phasen alle Komponenten der körperli- samkeit bei Kindern und Jugendlichen.
chen Fitness (Schnelligkeit, Kraftausdauer, Das Modell beinhaltet, verglichen mit
Maximalkraft, Gewandtheit) trainierbar. früheren Entwicklungsmodellen (Balyi &
Die Trainerbarkeit muss sich jedoch am Hamilton, 2004), alle Komponenten der
biologischen Alter der Kinder und Jugend- körperlichen Fitness (z.B. Kraft, elementa-
lichen orientieren (Lüder et al., 2018). In re Bewegungsfertigkeiten, Beweglichkeit).
Tabelle 2 sind die Entwicklungsstufen und Die Komponenten der körperlichen Fit-
die spezifischen Besonderheiten des jewei- ness sind mit unterschiedlichen Schwer-
ligen Entwicklungsabschnittes in Anleh- punkten in allen Phasen der biologischen
nung an Fröhlich et al. (2009) dargestellt. Reife trainierbar und entwickelbar. Kin-
Im folgenden Abschnitt wird das ganz- der und Jugendliche sind nach aktuellen
heitliche motorische Entwicklungsmodell Studien in der Lage ihre körperliche Leis-
von Lloyd et al. (2015) näher beschrieben. tungsfähigkeit zu entwickeln. Dies betrifft
unter anderem die Laufgeschwindigkeit
(Rumpf et al., 2012; Moran et al., 2016),
3.5 Entwicklungmodell für das Kin- die Ausdauer (Armstrong & Barker, 2011),
der- und Jugendtraining die Schnellkraft (Behm et al., 2017) sowie
die motorischen Fertigkeiten (Behringer

A usgehend von der Regierung und


den professionellen Sportvereinen
besteht aktuell ein hohes Interesse an
et al., 2011). Ausgehend vom YPD-Modell
soll das Kraft- und konditionelle Training
im frühen Kindesalter begonnen werden
der Entwicklung von Nachwuchsleis- und die Belastung erfolgt auf der Grundla-
tungssportlern. Hierbei ist vor allem die ge der biologischen Reife. Im frühen Kin-
athletische Entwicklung, die Maximie- desalter können die Kraft sowie die Fer-
rung der körperlichen Fitness sowie die tigkeiten durch erkundende Aktivitäten
Reduzierung des Verletzungsrisikos im sowie durch grundlegende gymnastische
Kindes- und Jugendalter von großer Be- Bewegungen entwickelt bzw. gefördert
deutung. Das Ziel besteht darin, athleti- werden. Ziel des frühen Trainingsbeginns
sche und robuste Nachwuchsleistungs- ist die Nutzung der neuronalen Plastizität
sportler zu entwickeln. Das Krafttraining in den frühen Kindheitsjahren (Gogtay
im Nachwuchsleistungssport wurde in et al., 2004). In der Kindheit wird somit
der Vergangenheit aus Angst vor Ver- das Fundament für das spätere Athle-
letzungen und reduzierter Anpassungs- tiktraining geschaffen. Dabei stehen die
fähigkeit hinterfragt. Nach aktuellen evi- Entwicklungen der Kraft und elemen-
denzbasierten Erkenntnissen erreichen tarer Bewegungsfertigkeiten im Mittel-
Kinder und Jugendliche durch ein ange- punkt (Lloyd, 2018). In Abbildung 3 ist
messenes Entwicklungstraining wichtige das ganzheitliche motorische Entwick-
Adaptationen ungeachtet der Reifestufe lungsmodell von Lloyd et al. dargestellt.
(Lloyd & Oliver, 2012). Ein Krafttrai-
ning steigert die körperliche Fitness und Ziel des Modells ist eine altersgemä-
das Verletzungsrisiko wird reduziert. ße Zuordnung und Periodisierung von
34
Abb.: 3. Motorisches Entwicklungsmodell im Kindes- und Jugendalter (Büsch et al., 2017, S. 36) [EBF =
elementare Bewegungsfertigkeiten, SSF = sportspezifische Fertigkeiten, PHV = Peak-Height-Velocity,
* = Kraftausdauer und Maximalkraft]

psychosozialen und körperlichen Ent- rung (Peak-Height-Velocity) zu rechnen.


wicklungsinhalten. Die Einteilung in die Daraus resultieren trainingspraktische
Altersstufen (frühes Kindesalter, mitt- Konsequenzen wie beispielsweise die
leres und spätes Kindesalter, Jugend- Übungsauswahl und Belastungshöhe.
alter, Erwachsenenalter) dient als grobe Mithilfe des Regressionsmodells von Mir-
Orientierung und erfolgt anhand des ka- wald et al. (2012) kann durch die Anga-
lendarischen Alters. Für eine langfristige ben zum Geschlecht, zum Geburts- und
Entwicklung der Kinder und Jugendli- Testdatum, zur Körperhöhe stehend und
chen, sollten sich die Trainingsinhalte am sitzend sowie der Körpermasse das biolo-
biologischen Reifegrad orientieren. Im gische Alter bzw. der Beginn des Wachs-
motorischen Entwicklungsmodell werden tumsschubs abgeschätzt werden (Mirwald
die präpubertäre, pubertäre und postpu- et al., 2002; Sherar, 2005). Eine kosten-
bertäre Phase unterschieden. Die unter- freie Software zur Berechnung der PHV
schiedliche Schriftgröße der Begriffe im kann auf der Homepage des Instituts für
Entwicklungsmodell, verdeutlicht die Ge- Angewandte Trainingswissenschaft he-
wichtung im langfristigen Entwicklungs- runtergeladen werden (http://www.iat.
verlauf. Eine größere Schriftgröße zeigt uni-leipzig.de/service/downloads/fach-be-
eine entsprechend höhere Gewichtung reiche/-technik-taktik/biofinal/-view).
an. Die Schattierungen kennzeichnen eine
unterschiedliche Gewichtung in den dif- Mit dem Entwicklungsmodell von Lloyd
ferenzierten Reifungsphasen (präpuber- et al. (2015) sollen Kinder und Jugend-
tär, PHV, postpubertär). Die Einteilung liche für ein lebenslanges Sporttreiben
orientiert sich am Beginn des sogenann- motiviert werden. Dies soll durch eine in-
ten Wachstumsschub. In dieser Phase ist dividualisierte motorische Entwicklungs-
mit der größten Körperhöhenverände- förderung anhand des biologischen Alters
35
erfolgen. Alle Komponenten der körperli- 3.6 Wirkungen von Krafttraining im
chen Fitness sind nach Lloyd et al. (2015) Entwicklungsverlauf
zu jedem Zeitpunkt der Entwicklung trai-
nierbar. In Abhängigkeit des biologischen
Reifegrades unterscheidet sich die Trai-
nierbarkeit der einzelnen Komponenten.
S eit den 1970er-Jahren ist das For-
schungsinteresse zum Thema Kraft
und Krafttraining mit Kindern und Ju-
gendlichen deutlich gestiegen. Büsch et al.
Die elementaren Bewegungsfertigkeiten (2017) führten eine systematische Litera-
(z.B. Springen, Werfen, Laufen) sollten turrecherche in der Datenbank PupMed,
in den präpubertären Entwicklungspha- zur Thematik Krafttraining mit Kindern
sen bis zur mittleren Kindheit entwickelt und Jugendlichen durch. Im Zeitraum
und durch ein systematisches Training ge- zwischen 1970 bis 2017 fanden sie 68.649
fördert werden. In diesem Altersbereich Publikationen. Dabei wurden Experten-
spielt der Spaßfaktor im Training eine meinungen sowie systematische Über-
entscheidende Rolle. Die Entwicklung sichtartikel und Metaanalysen betrachtet.
und Förderung von sportartspezifischen In Abbildung 4 ist das Ergebnis der syste-
Fertigkeiten (z.B. Weitsprung, Speerwurf) matischen Literaturrecherche abgebildet.
gewinnt ab dem späten Kindesalter und Das Krafttraining im Kindes- und Jugend-
insbesondere mit Beginn der Pubeszenz bereich umfasst drei übergeordnete Ziel-
an Bedeutung. Ab dem mittleren Kin- stellungen. Diese sind die Entwicklung der
desalter werden die Fitnesskomponenten sportlichen und alltagsmotorischen Leis-
Gewandtheit, Schnelligkeit sowie Maxi- tung sowie die Förderung der Gesundheit
mal- und Schnellkraft besonders geför- und des psychosozialen Wohlbefindens.
dert. Bereits ab der frühen Kindheit kann Aus aktuellen Studien geht hervor, dass ein
die Kraftausdauer entwickelt werden und Krafttraining mit Kindern und Jugend-
bleibt bis ins junge Erwachsenenalter ein lichen, die Kraft sowie die körperliche
fester Bestandteil über alle Entwicklungs- Leistungsfähigkeit über die reifebedingten
phasen hinweg. Das zentrale Element im Veränderungen steigern kann (Behringer
Modell von Lloyd et al. (2015) stellt die et al., 2011; Granacher et al., 2011; Lloyd
Förderung der Muskelkraft dar. Sie bil- et al., 2014). Aus Metaanalysen geht her-
det für weitere athletische Komponenten vor, dass ein altersgerechtes Krafttraining
(z.B. Plyometrie, Laufgeschwindigkeit) sowohl im präpubertären (Mädchen: 11-
die Grundlage. Das Training sollte ab- 12 Jahre, Jungen: 13-14 Jahre) als auch im
wechslungsreich gestaltet werden und pubertären Alter (Mädchen: 12-18 Jahre,
die Priorität liegt auf der Entwicklung Jungen: 14-18 Jahre) zu Kraftsteigerungen
der Schnellkraft, Muskelkraft und Bewe- führt. Die Studien belegen eine Steigerung
gungskompetenz. Kinder und Jugendliche der Kraft um 10 bis 40 Prozent (Falk &
welche eine größere Bewegungsqualität Tenenbaum, 1996; Payne et al., 1997; Beh-
aufweisen, erreichen höhere Kraft- und ringer et al., 2010; Lazaridis, 2013). Aus
Athletikwerte, haben ein reduziertes Ver- der metaanalytischen Untersuchung von
letzungsrisiko und haben die Chance Behringer et al. (2010) wurde herausge-
auf eine langfristige Teilnahme am Leis- funden, dass ein Krafttraining mit Heran-
tungs- und Freizeitsport (Faigenbaum et wachsenden große Effekte bezüglich der
al., 2016; Lloyd, 2018; Lüder et al., 2018). Verbesserung des Kraftniveaus bewirkt.
Einfluss auf die entsprechenden Zuwachs-
36
Abb.: 4. Ergebnis der systematischen Literaturrecherche in der Datenbank PubMed im Zeitraum zwischen
1970 bis 2017 (Büsch et al., 2017, S. 35)
raten haben das Geschlecht, die Belas- = großer Effekt). Ein Krafttraining zeigt
tungsgestaltung, das biologische Alter so- unabhängig von Geschlecht, Trainings-
wie die Trainingsmethode. Diese Faktoren form und Alter mittlere Effekte auf die
müssen bei der Bewertung beachtet wer- Maximal- (EG = 1,09) und Schnellkraft
den. In den Entwicklungsphasen unter- (EG = 0,80) sowie kleine Effekte auf die
scheiden sich die relativen Kraftzuwachs- sportartspezifische Leistung (z.B. Wurf-
raten nicht bedeutsam. In Bezug auf die geschwindigkeit ; EG = 0,75) und auf die
absoluten Verbesserungen erreichen post- Kraftausdauer (EG = 0,57). In Abbildung
pubertäre Jungen größere Krafttrainings- 5 sind die generellen Effekte eines Kraft-
effekte als präpubertäre Jungen (Lloyd & trainings bei Nachwuchssportlern auf die
Oliver, 2014). Anhand einer Metaanaly- Maximalkraft, Schnellkraft, Kraftausdau-
se von Lesinski, Prieske und Granacher er sowie auf sportartspezifische Leistun-
(2016) sowie eines Literaturüberblicks gen nach Lesinski et al. (2016) abgebildet.
von Granacher et al. (2016) konnte ge-
zeigt werden, dass ein Krafttraining auch Unter der Berücksichtigung des kalenda-
im Nachwuchsleistungssport, unabhängig rischen Alters ergaben sich für die Maxi-
von Geschlecht, Trainingsform und Alter malkraft mittlere Effekte im Kindes- (EG
zu bedeutsamen Kraftzuwächsen führt. In = 1,35) und Jugendalter (EG = 0,91). Für
Anlehnung an Rhea (2004), kann mithilfe die Schnellkraft konnten kleine Effekte
von standardisierten Effektgrößen (EG) (Kindern: EG = 0,78) sowie mittlere Ef-
die Bedeutsamkeit der Kraftzuwächse be- fekte (Jugendliche: EG = 0,85) ermittelt
rechnet werden (EG < 0,35 = trivialer Ef- werden. Bezüglich der Kraftausdauer
fekt, 0,35 ≤ EG < 0,80 = kleiner Effekt, 0,80 könnten für Kinder keine Angaben ge-
≤ EG < 1,50 = mittlerer Effekt, EG ≥ 1,50 macht werden, aufgrund der fehlenden
37
Abb.: 5. Generelle Effekte von Krafttraining bei Nachwuchsathleten (Lesinski et al, 2016, S. 12)

bzw. nicht ausreichenden Studienergeb- zeigten sich in Bezug auf die sportart-
nisse. Im Jugendalter könnten bzgl. der spezifische Leistung. Die Mädchen (EG
Kraftausdauer triviale Effekte (EG = 0,19) = 1,81) erreichten hierbei größere Ef-
festgestellt werden. Die Wirkung eines fekte als die Jungen (EG = 0,72). In Ab-
Krafttrainings auf die sportartspezifi- bildung 7 sind nach Lesinski et al. (2016)
sche Leistung steigt mit zunehmendem die Effekte eines Krafttrainings in Ab-
Alter (Kinder: EG = 0,50; Jugendliche: hängigkeit vom Geschlecht dargestellt.
EG = 1,03). In Abbildung 6 sind die Ef- Ein uneinheitliches Bild zeigte sich bei
fekte eines Krafttrainings in Abhängig- der Wirkung eines Krafttrainings auf die
keit vom kalendarischen Alter abgebildet. Maximal- und Schnellkraft, die Kraft-
ausdauer sowie auf sportartspezifische
Unter der Berücksichtigung des Ge- Leistungen in Abhängigkeit von der Trai-
schlechts könnten für die Maximalkraft ningsform. Um die Maximalkraft zu ver-
mittlere Effekte (Mädchen: k. A.; Jun- bessern zeigten sich signifikant höherer
gen: EG = 1,21) ermittelt werden. Für die Wirkungen (p < 0,001) zugunsten eines
Schnellkraft ergaben sich kleine (Mäd- Freihanteltrainings (EG = 2,97) gegen-
chen: EG = 0,61) bis mittlere (Jungen: EG über einem Krafttraining an Maschinen
= 0,85) Effekte. Für die Wirkung eines in Kombination mit Freihanteln (EG =
Krafttrainings bezogen auf die Verbesse- 1,16), einem funktionellen Training (EG =
rung der Kraftausdauer könnten kleine 0,62), einem plyometrischen Training (EG
Effekte (Mädchen: k. A.; Jungen: EG = = 0,39) und einem Krafttraining an Ma-
0,77) berechnet werden. Signifikant (p = schinen (EG = 0,36). In Abbildung 8 sind
0,04) geschlechtsspezifische Wirkungen die Effekte eines Krafttrainings bei Nach-
38
Abb.: 6. Effekte von Krafttraining bei Nachwuchsathleten in Abhängigkeitvom kalendarischen Alter (Lesinski
et al, 2016, S. 12)

Abb.: 7. Effekte von Krafttraining bei Nachwuchsathleten in Abhängigkeit vom Geschlecht (Lesinski et al.,
2016, S. 12)

39
Abb.: 8. Effekte von Krafttraining bei Nachwuchsathleten in Abhängigkeit von der Trainingsform (Lesinski et
al., 2016, S. 13)

wuchsathleten in Abhängigkeit von der Weiterhin hat ein Krafttraining einen po-
Trainingsform dargestellt (Lesinski et al., sitiven Einfluss auf die Körperzusammen-
2016).Die Funktionen und Zielstellungen setzung, hinsichtlich der Zunahme der
eines Krafttrainings im Nachwuchsleis- fettfreien Körpermasse und der Abnahme
tungssport sind sehr vielfältig und umfas- des Körperfettanteils (Treuth et al., 1998;
sen die Belastbarkeitssicherung, die Ver- Watts et al., 2004; Yu et al., 2005; Shaibi
letzungs- und Fehlbelastungsprophylaxe, et al., 2006). Im Sinne der Belastbarkeits-
die Verbesserung der Muskelkraft und sicherung können sportlich engagierte
der sportmotorischen Leistungen sowie Mädchen und Jungen auch aus verlet-
die Entwicklung von Voraussetzungen für zungspräventiver Sicht von einem regel-
Lernprozesse im Techniktraining. Bezüg- mäßigen Krafttraining profitieren (Fai-
lich akuter und chronischer Schädigungen genbaum & Myer, 2010; Faigenbaum et al.,
des Bewegungsapparates und typischer 2016). Das Krafttraining im Nachwuchs-
bewegungsbedingter Erkrankungen hat leistungssport gilt als wichtigste Maß-
Krafttraining einen primärpräventiven nahme um die Belastungsverträglichkeit
Charakter. Untersuchungen von Hagberg nachhaltig zu sichern (Lloyd et al., 2015).
et al. (1984) und Watts et al. (2004) bestä- Studien belegen, eine Reduktion des Ver-
tigen die positiven Effekte auf das kardio- letzungsrisikos in Spielsportarten durch
vaskuläre System (Blutlipide, Blutdruck) Kräftigungsübungen (Rumpfstabilisation,
sowie auf psychologische Merkmale u.a. Haltungsschulung) welche mittelfristig in
der Verbesserung der Selbsteinschätzung, der Vorbereitungsperiode bzw. langfristig
des Selbstvertrauens, des Selbstwertge- im Rahmen der Aufwärmprogramme in-
fühls und der Aufmerksamkeitsleistungen tegriert wurden (Hewett et al., 1999; Heidt
(Rians et al.,1987; Holloway et al.,1988; et al., 2000; Soligard et al., 2008). Der Er-
Annesi et al., 2005). Im Sinne der Verlet- folg der verletzungspräventiven Maßnah-
zungs- und Osteoporoseprophylaxe wirkt men hängt dabei von der Trainingsbereit-
sich ein Krafttraining positiv auf die Kno- schaft der Sportler ab (Steffen et al., 2008).
chenmineralisation (Knochenmineralge- Im Vergleich zu anderen Sportarten (Fuß-
halt, Knochendichte) aus (Morris et al., ball: 6,2; Badminton: 0,05 Verletzungen
1997; Nichols et al., 2001; Yu et al., 2005). pro 100 Stunden Training) zeichnet sich
40
Abb.: 9. Auswirkungen von Krafttraining mit Kindern und Jugendlichen (in Anlehnung an Büsch et al., 2017,
S. 36) [+ = positive, signifikante Wirkung, = keine signifikante Wirkung, ? = fehlender Wirkungs-
nachweis]

ein angeleitetes Krafttraining durch ein lich der sportlichen Technik (Horn et
extrem geringes Verletzungsrisiko (0,003 al., 2012). In Abbildung 9 ist der aktu-
Verletzungen pro 100 Stunden Krafttrai- elle empirische Kenntnisstand zu Aus-
ning mit Adoleszenten) aus (Hamill, 1994; wirkungen eines Krafttrainings im Kin-
Malina, 2006; Faigenbaum & McFarland, des- und Jugendalter zusammengefasst.
2008; Myer et al., 2009; Faigenbaum et
al., 2011). In vielen Sportarten wie zum 3.7 Krafttrainingsempfehlungen im
Beispiel im Schwimmen, Eisschnelllauf, Entwicklungsverlauf
Ringen, Geräteturnen sowie im Gewicht-
heben bildet das Krafttraining einen un-
verzichtbaren Bestandteil des Trainings.
Für eine hochwertige Technikausführung
werden muskuläre Voraussetzungen be-
S eit den 1980er Jahren ist Krafttraining
in vielen nationalen Vereinigungen
(National Strength and Conditioning As-
nötigt, welche durch ein altersgerechtes sociation, Australian Strength an Condi-
Krafttraining entwickelt werden können. tioning Association, American College
In diesem Sinne erfüllt das Krafttraining of Sports Medicine) und in vielen Re-
eine „Eintrittskartenfunktion“ für die views anerkannt und gilt als sicher, ge-
Sportarten. Neben der Verbesserung der sund, kraft- und schnellkraftoptimierend
Ausführungsqualität erhöht ein Krafttrai- (Behm et al., 2008; Behm et al., 2017).
ning in verschiedenen Sportarten (tech- Nach aktuellen Studien bildet das Kraft-
nisch-akrobatische Sportarten, Sportspie- training eine wichtige Maßnahme zur
le, Radsport) auch den Wirkungsgrad der Bewegungsförderung und sollte in allen
Technik. Damit erfüllt das Krafttraining Etappen des langfristigen Leistungsauf-
eine „Optimierungsfunktion“ hinsicht- baus Anwendung finden (Lloyd & Oliver,
41
2012; Faigenbaum et al., 2016). Bei der konzeptionellen Modell von Granacher et
Erstellung eines Krafttrainings im Nach- al. (2016) geht hervor, dass in allen Etap-
wuchsbereich müssen sowohl das Alter, pen des langfristigen Leistungsaufbaus
das Geschlecht und die Trainingsform (allgemeine Grundausbildung, Grundla-
berücksichtigt werden (Lesinski, Pries- gen-, Aufbau-, Anschluss- und Hochleis-
ke & Granacher, 2016). In Anlehnung tungstraining) ein Krafttraining in seinen
an das „Modell zur ganzheitlichen Ent- unterschiedlichen Ausprägungsformen
wicklung im Kindes- und Jugendalter“ (z.B. Reaktivkrafttraining, Rumpfkraft-
von Lloyd et al. (2015) entwickelte ein training, Hypertrophietraining, Komplex-
Expertenteam ein „konzeptionelles Mo- training) zur Steigerung der Muskelkraft
dell zur Implementierung verschiedener (Maximal- und Schnellkraft, Kraftaus-
Krafttrainingsformen im Entwicklungs- dauer) durchgeführt werden sollte. Das
verlauf “. In Abbildung 10 ist das Modell Modell orientiert sich primär am biolo-
in Anlehnung an Granacher et al. (2016) gischen Alter der Nachwuchssportler und
dargestellt. Im Fokus hierbei stehen ziel- unterscheidet zwischen Früh-, Normal-
gerichtete Krafttrainingsmaßnahmen zur und Spätentwickler (Zinke et al., 2018).
Gesundheitsförderung und zur Entwick-
lung der sportlichen Leistung (Gabriel et Einen hohen Stellenwert in allen Ent-
al., 2016).Nach Büsch et al. (2017) führt wicklungsetappen besitzt das Gleich-
ein gezieltes Krafttraining bei Kindern gewichtstraining, welches als kraft-
und Jugendlichen zur Steigerung der trainingsvorbereitende sowie als
Kraft (Maximalkraft, Schnellkraft, Kraft- krafttrainingsunterstützende Maßnahme
ausdauer), zur Verbesserung der sport- eingesetzt werden kann (Lesinski et al.,
lichen Leistungsfähigkeit, zur Sicherung 2015). Nach Gebel et al. (2018) bildet ein
der Belastbarkeitsverträglichkeit sowie Gleichgewichtstraining unabhängig vom
zur Prävention von Verletzungen (Heidt Geschlecht, Alter und Trainingsstatus,
et al., 2000; Faigenbaum, 2007). Aus dem eine effektive Methode zur Verbesserung

Abb.: 10. Konzeptionelles Modell zur Implementierung verschiedener Krafttrainingsformen im Entwicklungs-


verlauf (in Anlehnung an Granacher et al., 2016, aus Büsch et al., 2017, S. 39)

42
des statischen und dynamischen Gleich- Gleichgewichtstraining vor dem Krafttrai-
gewichts von Kindern und Jugendlichen. ning bei Nachwuchssportlern absolviert
Ein Gleichgewichtstraining (vierwöchiges werden. Die Sequenzierung spielt jedoch
Training) kann neben der Gleichgewichts- eine untergeordnete Rolle, wenn beide
leistung auch die Sprung- und Explosiv- Trainingsformen innerhalb einer Trai-
kraft signifikant verbessern (Granacher, ningseinheit angewendet werden (Ham-
2010). Somit können Transfereffekte auf mami et al., 2016; Chaouachi et al., 2017).
Kraftleistungen erzielt werden. Nach der
Vorbereitung des neuromuskulären Sys- Bedeutsam für den Nachwuchsleis-
tems durch ein Gleichgewichtstraining, tungssport ist die Sequenzierung von
können Kinder sicher mit einem Schnell- Krafttraining und sportartspezifischen
krafttraining (plyometischen Training) Trainingsinhalten. In einer Studie von
beginnen. Für Kinder sind hohe Ampli- Fernandez-Fernandez et al. (2018) wurde
tuden bei einem Schnellkrafttraining (z.B. die Wirkung eines kombinierten Reaktiv-
Sprünge von hohen Plattformen) nicht zu kraft- und Agilitätstraining (fünfwöchig)
empfehlen. In allen Altersbereichen kön- vor und nach einem spezifischen Tennis-
nen plyometrische Übungen mit geringer training auf die Sprint-, Sprung- und Agi-
Amplitude (z.B. Hooping, Skipping) in litätsleistung untersucht. Größere Leis-
das Training eingebaut werden (Behm, tungssteigerungen konnten festgestellt
2018). Bei einem Reaktivkrafttraining mit werden, wenn ein kombiniertes Reaktiv-
Kindern und Jugendlichen sollten nach kraft- und Agilitätstraining vor einem
Büsch et al. (2016) keine Zusatzlasten sportartspezifischen Training durchge-
verwendet werden, aufgrund der noch führt wird. Oftmals ist es in vielen Sport-
andauernden Wachstums- und Reifungs- arten nötig, innerhalb eines Mikrozyklus
prozesse der muskulären, tendinösen und bzw. eines Tageszyklus, die Kraft als auch
skelettalen Strukturen. Zudem besteht ein die Ausdauer zu trainieren. Aus der Un-
erhöhtes Verletzungsrisiko bei einem Re- tersuchung von Gäbler et al. (2018) führt
aktivkrafttraining mit Zusatzlasten. (Cai- ein „concurrent training“, bei dem inner-
ne, DiFiori & Maffulli, 2006). Das Kraft- halb eines Mikrozyklus sowohl Kraft- als
training bei Kindern und Jugendlichen auch Ausdauerinhalte kombiniert werden,
kann sowohl auf stabilen vs. instabilen zu größeren Steigerungen in der sport-
Untergründen erfolgen. Bezüglich der artspezifischen Ausdauerleistung bzw.
Verbesserung der Sprungleistung hat ein in der Schnellkraft (Gäbler et al., 2018).
Krafttraining auf instabilen Untergrund
keinen zusätzlichen Effekt (Knobloch Um eine adäquate Kraftgrundlage für das
et al., 2005; Granacher et al., 2015). Ein Schnellkrafttraining zu schaffen, sollte in
Krafttraining auf instabilen Untergrund einem Makrozyklus ein Krafttraining vor
kann jedoch zur Verletzungsprophylaxe dem Schnellkrafttraining durchgeführt
eingesetzt werden (Knobloch et al., 2005). werden (Behm et al., 2017). Zur Verbes-
Die Frage nach der optimalen Reihenfol- serung der Schnell- und Explosivkraft
ge von Kraft- und Gleichgewichtstraining kann das Olympische Gewichtheben bei
wurde in der Studie von Hammami et al. Kindern und Jugendlichen als effektive
(2016) untersucht. Um eine kontinuierli- Methode eingesetzt werden. Für Anpas-
che Leistungssteigerung zu gewährleisten, sungen im Schnellkrafttraining sind ex-
sollte bei einer Blockperiodisierung das plosivkräftige Kontraktionen, wie sie im
43
Gewichtheben vorkommen, nötig (Behm wegungstechnik einwandfrei beherrscht
& Sale, 1993a; Behm & Sale, 1993b). In werden. Für den Krafttrainingseinstieg
vielen Sportarten (z.B. Ringen, Volley- eignen sich besonders maschinengestütz-
ball, Fußball, Leichtathletik) kommen te Trainingsübungen, da die koordinati-
Übungen aus dem Gewichtheben zur An- ven Anforderungen an die Bewegungs-
wendung. Im Vergleich zu einem traditio- ausführung gering sind (Mühlbauer et al.,
nellen Krafttraining führt das olympische 2013). Bei den Krafttrainingsmaschinen
Gewichtheben zu besseren Leistungspara- ist darauf zu achten, dass diese an die
metern. Bei der Erlernung der adäqua- Körpermaße der Kinder und Jugendli-
ten Bewegungsausführung wird relativ chen angepasst werden können und eine
viel Zeit benötigt, weshalb im frühen Feinabstufung der Last möglich ist (Le-
Kindesalter die Techniken erlernt wer- sinski et al., 2016). Nach Mühlbauer et
den müssen (Channell & Barfield, 2008; al. (2013) sollten Kinder zu Beginn des
Ebada, 2011; Chaouachi et al., 2014). Krafttrainings mit leichten Widerständen
beginnen und diese schrittweise erhöhen.
Zur Gestaltung eines effektiven Kraft- Koordinativ herausfordernde Trainings-
trainings im Nachwuchsleistungssport, übungen sollten zu Beginn einer Trai-
wurden aus Metaanalysen konkrete Be- ningseinheit, im ermüdungsfreien Zu-
lastungsgrößen zur Dosis-Wirkungs-Be- stand durchgeführt werden. Zu beachten
ziehung abgeleitet (Lesinski et al., 2016). ist eine ausgeglichene Übungsverteilung
Die Modulation der einzelnen Belastungs- (Agonisten vs. Antagonisten) im Trai-
parameter ist vorrangig für die Entwick- ning um Dysbalancen vorzubeugen. Bei
lung der Maximalkraft entscheidend. Um der Durchführung eines Sehnentrainings
größtmögliche Zuwächse in der Maximal- (exzentrische Muskelaktion) ist auf eine
kraft zu erreichen, empfiehlt sich ein lang- langsame und kontrollierte Ausführung
fristiges Krafttraining über >23 Wochen. zu achten, um Belastungsspitzen in den
Dabei sollte eine Belastungsintensität Gelenken zu vermeiden. Das Training
von 80 bis 89 Prozent des Einer-Wieder- zur Steigerung der Widerstandsfähig-
holungs-Maximums verwendet werden. keit von Sehnen sollte 3-mal pro Woche
Fünf Sätze pro Übungen, sechs bis acht angewendet werden. Aus aktuellen Er-
Wiederholungen pro Satz und drei bis vier kenntnissen müssen Muskelkontraktio-
Minuten Satzpause sollten eingehalten nen mit hohen Intensitäten (≥ 85 Prozent
werden, um die Maximalkraft im Nach- der maximalen isometrischen Kraft) und
wuchsbereich optimal zu entwickeln. Ab- einer Anspannungsdauer von drei Sekun-
hängig vom Alter, Geschlecht, Leistungs- den (pro Wiederholung) für isometrische
und Trainingszustand müssen diese und sechs Sekunden für dynamische (ex-
Empfehlungen zur Belastungsdosierung zentrisch, konzentrisch) Kontraktionen
individuell angepasst werden (Lesinski et angewendet werden, um geeignete An-
al., 2016; Büsch et al., 2017). Zur Steue- passungsprozesse im Sehnengewebe aus-
rung des Krafttrainings sollten neben den zulösen. Das Training beinhaltet fünf
Belastungsgrößen auch Beanspruchungs- Sätze mit jeweils vier Wiederholungen
parameter (z.B. Anstrengungsskalen) er- und einer Pausendauer von ein bis zwei
hoben werden (Faigenbaum et al., 2004; Minuten (Mersmann, Bohm & Arampat-
Büsch et al., 2015; Scott et al., 2016). Vor zis, 2016). Neben der Erhöhung der sport-
der Intensitätserhöhung muss die Be- lichen Leistung in Schnellkraftdisziplinen
44
kann ein spezifisches Sehnentraining zur stände. Mit zunehmender Sicherheit kann
Verletzungsprophylaxe für Nachwuchs- das Krafttraining mit geringen Lasten und
leistungssport eingesetzt werden (Boj- unter instabilen Bedingungen begonnen
sen-Møller et al., 2005; Waugh et al., 2013). werden. Studien belegen, dass ein plyo-
metrisches Training, mit weniger Wieder-
Ein Krafttraining bei Kindern und Ju- holungen (≤ 10), zu bessern plyometri-
gendlichen hat sowohl positive Auswir- schen Leistungen führen (Chaouachi et
kungen auf die Gesundheit als auch auf die al., 2013). Übungen aus dem olympischen
sportliche Leistungsfähigkeit. Den Beginn Gewichtheben müssen zu Beginn der Trai-
des Krafttrainings bilden Gleichgewichts- ningseinheit durchgeführt werden und
und Koordinationsübungen ohne Wider- die Erlernung der Techniken erfolgt mich

Abb.: 11. Krafttrainingsempfehlungen im Nachwuchsleistungssport entsprechend der Wachstumsphasen


(Behm, 2018, S. 16)

45
relativ geringen Lasten. In der PHV-Stufe fe können höhere Gewichte für die Übun-
ist die motorische Koordination durch das gen im Gewichtheben verwendet werden
beschleunigte Wachstum beeinträchtigt. (Behm, 2018). In Abbildung 11 sind Kraft-
Kinder und Jugendliche sollten in der Prä- trainingsempfehlungen für Kinder und
PHV- und PHV-Stufe die Techniken des Jugendliche entsprechend der Wachs-
Gewichthebens mit leichten bis modera- tumsphasen dargestellt (Behm, 2018)
ten Lasten erlernen. In der Post-PHV-Stu-

46
48
4 Leistungs- und Trainingsstruktur
4.1 Leistungsbestimmende Faktoren Maximalgeschwindigkeit und die Höhe
der Hantel bestimmen. Weiterhin wird

U m im Hochleistungsalter eine inter-


nationale Spitzenleistung zu erbrin-
gen, ist eine entsprechende Leistungsstei-
die Leistung durch die sportliche Tech-
nik der Bewegungsfertigkeiten für das
aktive Körpersenken und Umgruppieren
gerung (Zweikampfleistung) über mehrere der Arme beeinflusst. Durch ein hohes
Jahre notwendig. Tulcholke (1987) sowie Konzentrations- und Koordinations-
Lippmann und Pagels (1993) benennen vermögen ist der Sportler in der Lage,
neben der Psyche und der Konstitution, die diese komplexen Faktoren zu steuern
sportliche Technik, die Maximalkraft und und umzusetzen (Baumeister, 1977).
die Schnellkraft als Hauptleistungsfakto-
ren in der Leistungsstruktur des Gewicht- Im Gewichtheben ist die sportliche Tech-
hebens. Neben den genannten leistungs- nik durch einen geschlossenen Bewe-
bestimmenden Hauptfaktoren müssen gungsablauf gekennzeichnet und unter-
besonders im Nachwuchsbereich weitere liegt keinen großen Störgrößen (Zawieja,
sportartgerichtete Leistungsfaktoren wie 2013). Es kommt zu keinem direkten
die Schnelligkeit, die Kraftausdauer, die Gegnerkontakt und Wettereinflüsse wie
koordinativen Fähig- und Fertigkeiten, Wind oder Sonne, haben keinen Einfluss
die Beweglichkeit sowie die Belastungs- auf die sportliche Technik. Um die Leis-
verträglichkeit entwickelt werden (Lipp- tungsstruktur im Gewichtheben zu ana-
mann & Pagels, 1993). In der langfristigen lysieren, ist es notwendig zu Beginn die
Trainingsgestaltung müssen diese Fak- sportliche Leistung zu definieren. „Die
toren optimal und mit perspektivischem sportliche Leistung ist die Einheit von
Charakter entwickelt werden, um die Er- Vollzug und Ergebnis einer sportlichen
höhung der Zweikampfleistung zu sichern Handlung bzw. einer komplexen Hand-
(Sandau & Kurch, 2019). Die sportliche lungsfolge, gemessen bzw. bewertet an
Höchstleistung wird durch psychische bestimmten sozial determinierten Nor-
und physische Fähig- und Fertigkeiten men“ (Schnabel, Harre & Krug, 2014, S.
des Sportlers bestimmt. Ziel ist es, diese zu 36). Um die sportliche Leistung zu voll-
einem bestimmten Zeitpunkt als Einheit ziehen bzw. eine sportliche Aufgabe wie
im Wettkampf zu entfalten. Die sportliche das Heben einer Hantel zu lösen, benötigt
Leistung ist allgemein durch leistungs- es eine Technik. Die sportliche Technik ist
bestimmende und leistungsbeeinflus- nach Schnabel, Harre und Krug (2014) ein
sende Faktoren abhängig. Sie wird durch „in der Praxis erprobtes, auf Grund der
den Ausprägungsgrad der schwächsten allgemeinen psychophysischen Voraus-
Glieder determiniert. Im Gewichtheben setzungen des Menschen realisierbares,
wird das Niveau der sportlichen Leistung charakteristisches Lösungsverfahren einer
hauptsächlich durch folgende Faktoren in sportlichen Handlungen erwachsenden
bestimmt: von den Maximalkraftfähig- Bewegungsaufgabe, das als Bewegungs-
keiten für das Beschleunigen, Abbrem- algorithmus der jeweiligen Bewegung
sen und Stabilisieren der Hantel und von immanent ist“ (S. 121). So benötigt es
den Schnellkraftfähigkeiten, welche die für Schnellkraftleistungen, wie sie im Ge-
49
wichtheben hauptsächlich auftreten, eine schaften können jedoch durch ein regel-
hoch effektive sportliche Technik, um den mäßiges Training verbessert werden. Die
benötigten Kraftstoß zu maximieren. Zu- bedeutendsten Begabungen für einen Ge-
dem stellt eine Bewegungsausführung, wichtheber sind die Schnell- und Explo-
die der sportlichen Technik folgt, eine sivkraft. Für sportliche Höchstleistungen
günstige Beanspruchung des Bewegungs- sind weiterhin der Hormonspiegel, der
apparates dar. Schädigungen durch Über- Skelettaufbau, das Verhältnis von schnell
und/ oder fehlerhafte Beanspruchungen und langsam arbeitenden Muskelfasern
werden vermieden und das Stütz- und Be- sowie die intra- und intermuskuläre Ko-
wegungssystem werden geschont (Schna- ordination entscheidend. Die Kraft und
bel, Harre & Krug, 2014). In den meisten die Beweglichkeit variieren von Sportler
Sportarten ist die „bestmögliche Lösung“ zu Sportler und sind von seiner Genetik
einer sportlichen Aufgabe durch Technik- abhängig. Weitgehend angeboren ist die
leitbilder festgehalten. Sie werden von bio- Fähigkeit, sich motorische Bewegungs-
mechanischen Untersuchungen gestützt abläufe einzuprägen und diese umzu-
und beschreiben somit den effektivsten setzen. Auch die Lerngeschwindigkeit
Bewegungsablauf, an dem sich der Sport- (Lernbegabung) variiert zwischen den
ler orientieren sollte. Die Biomechanik einzelnen Sportlern. Durch sportliche
spielt vor allem im Gewichtheben, mit Bewegungen kann diese im Kindesalter
seinen geschlossenen Bewegungsabfol- verbessert werden. Die Bewegungsradien
gen eine große Rolle (Neumaier, 1997). und die Endpositionen der Gelenke sind
Nach Schnabel, Harre und Krug (2014), von der Genetik des Sportlers abhängig.
muss das Leitbild bzw. die daraus abge- Der Bewegungsradius kann durch Be-
leitete Zieltechnik an den individuellen weglichkeitsübungen ausgebaut werden,
Voraussetzungen des Sportlers angepasst aber die Struktur der Gelenke verändert
werden. Ziel ist eine „individuelle opti- sich nicht (z.B. Ellenbogengelenk). Eini-
male Lösung“ der Bewegungsaufgabe. ge Defizite können durch ein regelmäßi-
Die sportlichen Techniken werden nach ges Beweglichkeitstraining ausgeglichen
Schnabel, Harre und Krug (2014) durch werden. Die erfolgreichsten Gewichthe-
eine Vielzahl an Leistungsvoraussetzun- ber sind jene, die die größte Leistungs-
gen beeinflusst: konditionelle, koordi- bereitschaft und den größten Arbeitsein-
native und kognitive Fähigkeiten, mo- satz zeigen sowie die größten natürlichen
torische Fertigkeiten, konstitutionelle Begabungen besitzen. Die Stärken des
und motivationale Eigenschaften, Hand- Sportlers werden durch ein kontinuierli-
lungskompetenzen sowie Erfahrungen. ches Training ausgebaut und seine Schwä-
chen werden minimiert (Everett, 2017).

4.1.1 Körperliche Begabungen


4.1.2 Leistungsfaktor - Kraftfähigkeit

D ie Leistung im Gewichtheben wird


neben den anatomischen Besonder-
heiten von den Begabungen der Sportler U nter Kraftfähigkeiten versteht man
allgemein die Voraussetzung des
beeinflusst. Die Begabungen können nicht Sportlers, eine bewusste, zielgerichtete,
durch Anstrengungen erworben werden, sportliche Handlung auszuführen. Dabei
sondern sind angeboren. Diese Eigen- wird die Bewegungsaufgabe durch die
50
Entfaltung der Muskelkraft bewältigt. Je entwickeln sich zwischen dem 15. und
nach Bewegungszielstellung äußert sich 19. Lebensjahr. Die Steigerungsrate ver-
die Kraft im Gewichtheben in der Maxi- ringert sich bis auf ein Zehntel des jähr-
malgeschwindigkeit, der Treibhöhe, der lichen Maximums mit dem Abschluss der
Bremsstrecke, der Wiederholungsanzahl biologischen Entwicklung (Baumeister,
oder der Leistung. Zawieja (2013) be- 1977; Richter, 1982; Lippmann, 1988).
schreibt die Maximal- und Schnellkraft
als die beiden konditionellen Fähigkei- Die Schnellkraftfähigkeit ist neben der
ten, die die Leistung im Gewichtheben Maximalkraft der leistungsbestimmende
hauptsächlich beeinflussen. Im Gewicht- Hauptfaktor (Zawieja, 2013). Im Gewicht-
heben geht es um das Bewältigen immer heben geht es jedoch nicht um eine ma-
höherer Lasten. Die Maximalkraft als die ximale Bewegungsgeschwindigkeit oder
Fähigkeit maximaler willentlicher Mus- darum, einem Sportgerät eine möglichst
kelkontraktionen, um Widerstände ent- hohe Endgeschwindigkeit zu verleihen,
gegenzuwirken oder maximale Lasten sondern um eine individuell optimale
bewegen zu können, hat im Vergleich zu Geschwindigkeit der Hantel (Tucholke,
den anderen konditionellen Fähigkeiten 1979). Abhängig von der jeweiligen Ge-
den mit Abstand größten Einfluss auf die wichtsklasse liegt die „individuelle Grenz-
sportliche Leistung (Hartmann, Minow & geschwindigkeit“, bei ca. 1,4 bis 2,0 m/s.
Senf, 2011). Die Wettkampfleistung ist so- Für eine gültige Hebung im Gewichtheben
mit Ausdruck der individuellen Maximal- muss auch bei steigender Last, die Hantel
kraft des Sportlers (Schnabel, Harre, Krug genau diese individuelle Geschwindigkeit
& Borde, 2005). Die Maximalkraft bildet erreichen. International wird die Entwick-
die Grundlage für alle anderen Kraftfä- lung der Leistung über die Verbesserung
higkeiten. Durch die Maximalkraft wird der Schnellkraftfähigkeiten realisiert.
das Abbremsen und Fixieren der Last so- Durch die Erhöhung der Maximalkraftfä-
wie das Aufstehen aus der Hocke beein- higkeit und durch Übungen mit ähnlichen
flusst. Weiterhin dient die Maximalkraft Bewegungsstrukturen, wie der einzelnen
als Voraussetzung für die Entwicklung der Bewegungsphasen der Wettkampfübun-
Schnellkraftfähigkeit in der Beschleuni- gen, verbessert sich die gewichtheberspe-
gungsphase. Deshalb spricht man in die- zifische Schnelligkeitsfähigkeit. Zur Ver-
sem Sinne von dem „Doppelcharakter“ besserung der Kraftfähigkeiten müssen die
der Maximalkraftfähigkeiten. Leistungs- Lasten der spezifischen Trainingsübungen
stärkere Gewichtheber besitzen im Ver- im Bereich der Wettkampfleistung liegen.
gleich zu leistungsschwächeren Sportlern Neben der Schnellkraftfähigkeit in der Be-
höhere Voraussetzungen bzgl. der Ma- schleunigungsphase sind die Schnelligkeit
ximalkraftfähigkeit. Trainingsübungen, des Körpersenkens sowie die Maximal-
welche eine ähnliche Belastungsstruktur kraftfähigkeit in der Bremsphase entschei-
wie die einzelnen Bewegungsphasen der dend, um eine maximale Wettkampfleis-
Wettkampfübungen aufweisen, können tung zu erreichen. Ziel der Bremsphase ist
im Training eingesetzt werden um die es, einen stabilen Endzustand herzustellen
Maximalkraftfähigkeiten zu trainieren. und diesen zu halten. Für eine sportliche
Um die Leistung langfristig zu steigern, Höchstleistung ist eine hohe Maximal-
müssen die Kraftfähigkeiten gesteigert kraft- bzw. Schnellkraftfähigkeit in den
werden. Die höchsten Kraftzuwachsraten verschiedenen Muskelgruppen und bei
51
unterschiedlichen Körperpositionen ent- zweckentsprechende Feinabstimmung
scheidend. Die Wettkampfleistung wird einzelner Bewegungsphasen möglich und
durch Schwächen des Sportlers bzgl. der lässt den Sportler zwischen unterschied-
dominierenden Kraftfähigkeiten ver- lichen Krafteinsätzen unterscheiden. Be-
ringert. Der Sportler kann seine sport- sonders im Übergangsbereich zwischen
liche Leistung nur im Wettkampf und dem ersten und zweiten Zug, wenn der
durch wettkampfnahe Übungen verbes- Sportler nach einer kontrollierten Parallel-
sern (Baumeister, 1977; Richter, 1982; verschiebung eine explosive schnellkräfti-
Richter & Gleß, 1985; Lippmann, 1988). ge Ganzkörperstreckung einleiten muss
ist diese Fähigkeit wichtig. Die Kopp-
lungsfähigkeit ermöglicht eine Verbin-
4.1.3 Leistungsfaktor - Sportliche dung einzelner Teilkörperbewegungen,
Technik um eine Gesamtbewegung auszuführen
und somit ein Handlungsziel zu erreichen.

D urch die Wettkampfübungen Reißen


und Stoßen ist die sportliche Tech-
nik im Gewichtheben charakterisiert. Da-
Die Ausführung der Wettkampftechniken
zwingt den Sportler dazu verschiedene
Bewegungsphasen zu folgen, diese flie-
bei werden die Techniken als Fertigkeiten ßend in eine Gesamtbewegung übergehen
verstanden. Diese sind spezifische koordi- zu lassen und zum Teil in entgegenge-
native Leistungsvoraussetzungen zur Rea- setzte Bewegungsrichtungen zu arbeiten.
lisierung einer Handlung. Koordinative In der Umgruppierungsphase muss der
Leistungsvoraussetzungen (Fähigkeiten) Sportler die Hantel nach oben-hinten zie-
dienen als Grundlage für den Erwerb der hen und gleichzeitig muss er seinen Kör-
Fertigkeiten. Durch konditionelle Fak- per so schnell und explosiv wie möglich
toren wird die Dauer des Lernprozesses absenken. Die Gleichgewichtsfähigkeit
zusätzlich bestimmt. Der Erwerb einer ermöglicht einem Sportler seinen gesam-
sportlichen Technik ist von den Voraus- ten Körper während und nach einer Be-
setzungen der koordinativen Fähigkeiten wegung im Gleichgewicht zu halten bzw.
abhängig. Diese werden im Kindesalter dieses schnellstmöglich wiederherzustel-
erlernt. Nach Hartmann, Minow und Senf len (Hartmann, Minow & Senf, 2011).
(2011) werden die Differenzierungs-, Unter Ausnutzung eines hohen Kraft-
Orientierungs-, Rhythmisierungs-, Kop- potenzials sollen die Grundstrukturen
plungs-, Reaktions-, Umstellungs- und der Technik effektiv ausgeführt werden.
Gleichgewichtsfähigkeit unterschieden. Gewichtheber in der Weltspitze zeichnen
Sie sind für die Steuerung der Glieder- sich durch eine ausgeprägte Wettkampf-
kette verantwortlich und beeinflussen die technik aus. Unter Berücksichtigung der
Ausführung der sportlichen Technik und individuellen Stärken und Schwächen,
somit die Leistungserbringung. In der Li- entsprechen die Bewegungsabläufe der
teratur gibt es keinen Hinweis, welche Fä- Sportler weitgehend dem Technikleitbild.
higkeiten eine besondere Bedeutung für Leistungsstärkerer Sportler zeichnen sich
das Gewichtheben haben. Vermuten lässt durch eine gut entwickelte Korrekturfä-
sich ein hoher Stellenwert für die Diffe- higkeit aus. Technikverbesserungen ha-
renzierungs-, Gleichgewichts- und Kopp- ben in der Weltspitze ca. ein Zehntel der
lungsfähigkeit. Die Differenzierungs- Bedeutung gegenüber dem Zuwachs der
fähigkeit macht eine ökonomische und Kraftfähigkeiten. Nach längerer Technik-
52
stabilisierung können Phasen mit einer auch im Stoßen ist eine tiefe Hocke leis-
beachtlichen Technikvervollkommnung tungsbestimmend. Diese Position wird
auftreten. Mit ca. 14 Jahren erreichen die von der Beweglichkeit im Sprung- und
Sportler etwa 80 Prozent ihrer späteren Hüftgelenk maßgeblich beeinflusst (Tu-
individuellen Technik. Die Bewegungs- cholke, 1984). Zudem beschreibt Tuchol-
technik befindet sich auf einem relativ ke (1984) die Beweglichkeit der Schul-
hohen Niveau mit einer ausbaufähigen, ter-, Ellenbogen- und Handgelenke als
zweckmäßigen Grundstruktur. In die- leistungsbeeinflussend. Vor allem die
sem Altersbereich wird die Basis für das Schultergelenke und der Schultergürtel
Niveau der späteren sportlichen Technik eines Sportlers bestimmen darüber ob
gelegt (Richter, 1982; Richter & Gleß, die Hantel in die korrekte „Überkopfposi-
1985; Lippmann, 1988). Eine individuell tion“ gebracht bzw. dort gehalten werden
gut ausgeprägte sportliche Technik er- kann. Bei Beweglichkeitsproblemen in
möglicht es dem Sportler, die antrainier- den Gelenken oder des Schultergürtels
ten Kraftfähigkeiten in optimaler Art und ist nicht nur schneller mit Verletzungen
Weise auf die Hantel zu übertragen und zu rechnen, sondern die korrekte Hantel-
somit bestmögliche Leistungen innerhalb position über dem Kopf ist nur schwer bis
des Systems Sportler-Hantel im Zwei- gar nicht zu halten. Dies kann dazu füh-
kampf zu erreichen. Die Erlernung und ren, dass der Sportler die Last nach vorne
Stabilisierung der sportlichen Technik oder hinten verliert und abwerfen muss.
der Trainings- und Wettkampfübungen
steht innerhalb des Nachwuchsbereiches
im Mittelpunkt des Trainingsprozes- 4.1.5 Leistungsfaktor - Psyche
ses. Nur durch eine sicher beherrschte
Technik kann ein verletzungsfreier und Die Leistung eines Sportlers wird nicht
sicherer Leistungsaufbau im Verlauf nur durch körperliche Faktoren beein-
der Entwicklungsetappen garantiert flusst. Auch die Psyche sorgt für eine mehr
werden (Lippmann & Pagels, 1993). oder weniger stabile Leistungserbringung
im Wettkampf. Leistungssport bedeutet
auch immer eine psychische Belastung.
4.1.4 Leistungsfaktor - Beweglichkeit Der Verzicht auf andere Freizeitaktivitä-
ten, das häufige Training, die Trainings-

N eben der Kraft und der sportlichen


Technik spielt die Beweglichkeit als
leistungsbestimmender Faktor eine Rolle.
und Wettkampfbelastungen und weitere
Faktoren haben einen Einfluss auf die
Psyche des Sportlers. Um erfolgreich ein
Sie ist nicht klar in die Einteilung kondi- regelmäßiges Training zu beschreiten und
tioneller oder koordinativer Fähigkeiten damit Bestleistungen bei Wettkämpfen
einzuordnen, da sie sowohl von diesen aufzustellen, ist eine gewisse Trainings-
beiden Fähigkeiten als auch von anato- härte sowie psychische Eigenschaften, wie
misch-morphologischen Eigenschaften beispielsweise ein Mindestgrad an Selbst-
des Sportlers beeinflusst wird (Hartmann, sicherheit über die eigene Leistungsfähig-
Minow & Senf, 2011). Ihr Einfluss auf keit notwendig (Tucholke, 1984; Zawieja,
die Leistung im Gewichtheben wird im 2013). Hinzu kommen taktische Fähigkei-
Bewegungsablauf der Wettkampfbewe- ten sowie die Kenntnisse und Erfahrun-
gungen deutlich. Sowohl im Reißen als gen des Athleten, die sein Handeln und
53
seine Nervosität auf Wettkämpfen und liefert nun Empfehlungen zur Trainings-
somit seine Leistung beeinflussen (Tu- gestaltung in den einzelnen Entwick-
cholke, 1984). Nach Lippmann und Pagels lungsetappen. Diese gliedern sich in die
(1993) bildet die Psyche einen leistungs- Grundausbildung, das Grundlagentrai-
bestimmenden Hauptfaktor. Dieser um- ning, das Aufbautraining, das Leistungs-
fasst alle „psychischen Eigenschaften des training und das Hochleistungstraining.
Sportlers die notwendig sind, um die An- Aus wissenschaftlichen und sportprakti-
forderungen im Wettkampf und Training schen Befunden sind die Empfehlungen
erfolgreich zu bewältigen“. Aufgrund der im Trainingsmittelkatalog für die Ge-
zunehmenden Leistungsdichte und dem staltung des langfristigen Leistungsauf-
erreichten Leistungsniveau hat die Psy- baus im Gewichtheben abgeleitet. Somit
che in den letzten Jahren deutlich an Be- ergänzt der erweiterte Trainingsmittel-
deutung gewonnen. Nach Lippmann und katalog den bestehenden, für die Anwen-
Pagels (1993) zeichnen sich Spitzensport- dung im langfristigen Leistungsaufbau.
ler durch Eigenschaften, wie Siegeswille, Der Trainingsmittelkatalog umfasst
Kampfgeist, Überzeugtheit von der eige- insgesamt 59 Trainingsübungen. Für das
nen Leistungsfähigkeit, Risikobereitschaft spezielle Training kommen die Übungen
und psychischer Mobilisierungsfähigkeit 1 bis 29 zur Anwendung. Diese Trainings-
aus. Zur Bewältigung der hohen Trai- übungen die eine relativ hohe bzw. abge-
nings- und Wettkampfanforderungen sind stufte Übereinstimmung mit den Wett-
Eigenschaften wie Trainingshärte, Ziel- kampfübungen aufweisen, sind in den
strebigkeit und Beharrlichkeit unbedingt Komplexen K1 bis K7 zusammengefasst.
erforderlich (Lippmann & Pagels, 1993). Die speziellen Trainingsübungen im Ge-
wichtheben sind in Wettkampf-, Teilwett-
4.2 Trainingsmittelkatalog kampf- und Spezialübungen unterteilt.
Im Trainingsmittelkatalog sind alle Wett-

G rundlage für eine erfolgreiche Trai-


ningsplanung im Gewichtheben bil-
det die Systematisierung der Trainings-
kampfübungen im Komplex K1, alle Teil-
wettkampfübungen im Komplex K2 und
alle Spezialübungen in den Komplexen
übungen. Mit der Zusammenführung der K3 bis K7 eingeordnet. Für das allgemei-
beiden deutschen Gewichtheberverbände ne Training kommen die Übungen 30 bis
im Jahr 1991, erstellten Mitarbeiter des 59 zur Anwendung. Diese Übungen be-
Forschungsinstitutes in Leipzig (Ableitung finden sich in den Komplexen K8 bis K10.
Gewichtheben) einen neuen Trainingsmit- In den Komplexen K8 und K9 erfolgt eine
telkatalog. Dieser basierte auf bewährten Auflistung der Übungen des allgemeinen
Übungen der beiden bisher bestehenden Muskelkrafttrainings. Übungsvorschläge
Systeme. Für Trainer und Übungsleiter für das vielseitige Athletik-, Koordinati-
war dieser Katalog ein Hilfsmittel für eine ons- und Beweglichkeitstraining erfolgen
effektive Trainingsgestaltung hinsichtlich im Komplex K10. Die Übungen aus den
der Übungsauswahl und Intensitätsge- Komplexen K8, K9 und K10 haben keinen
staltung für den Erwachsenenbereich. Be- unmittelbaren Bezug zu den Wettkampf-
rücksichtigt wurde somit nicht die lang- übungen. Diese Übungen wirken sich
fristige Trainingsgestaltung. Aus diesem durch die Entwicklung von Fähig- und
Grund wurde der Trainingsmittelkatalog Fertigkeiten auf die Verbesserung der
aus dem Jahr 1991 neu überarbeitet. Er Wettkampfleistung aus. In Tabelle 3 sind
54
die Komplexe des Trainingsmittelkatalo- gungsphase, der Phase des Abbremsens,
ges aufgelistet (Lippmann & Keine, 1991; Fixierens und Aufstehens und der Phase
Lippmann 6 Pagels, 1993; Lippmann & des Umgruppierens und Körpersenkens.
Jentsch, 1996; Sandau & Kurch, 2019). Im Bezug zur Bewegungsstruktur der
Die 59 Trainingsübungen wurden in Ab- Wettkampfübung, der Hauptphasen der
hängigkeit von der Leistungs- und Be- Bewegung und der dominierenden Fähig-
wegungsstruktur der Wettkampfübungen keiten sind die speziellen Trainingsübun-
systematisiert und eingeordnet. Diese gen in den einzelnen Trainingskomplexen
Einteilung erfolgte unter zwei wesentli- zugeordnet (Lippmann & Keine, 1991).
chen Aspekten: Erstens, nach den Haupt- Entsprechend den Entwicklungsetappen
phasen der Bewegung und zweitens, nach im Gewichtheben wird der Trainings-
den dominant zu entwickelnden kondi- mittelkatalog in die Grundausbildung der
tionellen Fähigkeiten. Innerhalb der Wett- Kinder, das Grundlagentraining der Schü-
kampfübungen Reißen und Stoßen wer- ler, das Aufbautraining der Jugend, das
den die drei Bewegungskomplexe Reißen, Leistungstraining der Junioren und das
Umsetzen und Ausstoßen unterschieden. Hochleistungstraining der U23 und der
Die Trainingsübungen sind in dieser Rei- Senioren unterteilt. Die Stufen orientieren
henfolge in die einzelnen Trainingskom- sich am biologischen Alter der Athleten.
plexe (K) eingeordnet und nach Num- Um ein altersgerechtes Training in den
mern sortiert. Jeder Bewegungskomplex einzelnen Entwicklungsetappen des lang-
untergliedert sich in die gleichen Bewe- fristigen Leistungsaufbaus zu gewährleis-
gungsphasen: Phase der Beschleunigung, ten, wird in jeder Etappe das Verhältnis
Phase des Umgruppierens und Körper- von allgemeinen zu speziellen Trainings-
senkens, Phase des Abbremsens, Fixierens übungen angegeben. Abhängig von der
und Aufstehens. Entsprechend dieser Sys- jeweiligen Entwicklungsetappe erfolgt die
tematisierung ergibt sich die Differenzie- Angabe der zu absolvierenden Trainings-
rung in den Komplexen K4, K5 und K6, einheiten pro Woche. Darüber hinaus
unter dem Aspekt der Maximalkraftfä- sind Obergrenzen zu den Gesamtumfän-
higkeitsentwicklung in der Beschleuni- gen pro Woche (WH/Wo), für das spe-

Tab.: 3. Komplexbeschreibung (in Anlehnung an Lippmann & Keine, 1991, S. 18-21), Anmerkung. TÜ =
Trainingsübung.

55
Abb.: 12. Trainingsmittelkatalog des LLA im Gewichtheben (Sandau & Kurch, 2019)[PHV = Peak Height
Velocity, WH/Wo = Wochenwiederholungen, BW = Bestwert,SG = Satzgröße GA = Grundausbil-
dung, GT = Grundlagentraining, AT = Aufbautraining, LT = Leistungstraining, HT = Hochleistungs-
training]

zielle Training, der Komplexe K1 bis K7 Trainingsübung erfolgt, abhängig von der
festgelegt. Neben der Angabe der Gesamt- Entwicklungsetappe, die Vorgabe zu den
wiederholungen pro Woche erfolgt die Belastungsintensitäten (relativer Bestwert,
Verteilung der Wiederholungen auf die Satzgröße). Diese unterscheiden sich von
einzelnen Komplexe (K1 bis K7). Für jede der Grundausbildung bis zum Hochleis-
56
tungstraining. Die relative Intensität ist im und Wissenschaftler werden im Ergeb-
Gewichtheben die prozentuale Last einer nis zentral durchgeführter Trainingsana-
Trainingsübung in Bezug zum Zielwert lysen, Rahmenorientierungen erarbeitet.
der anzustrebenden Wettkampfleistung im Diese beinhalten den organisatorischen
Reißen und Stoßen (jeweils 100 Prozent). und methodischen Aufbau eines Makro-
Alle Trainingsübungen mit einem breiten zyklus, mit den geplanten Wettkämpfen
Griff beziehen sich auf 100 Prozent der und Lehrgängen. Anhand der Rahmen-
Zielleistung im Reißen und alle Trainings- orientierung werden Umfangskennzif-
übungen mit einem engen Griff sowie die fern für die einzelnen Komplexe (K1 bis
Kniebeuge beziehen sich auf 100 Prozent K7) vorgeschlagen. Zusätzlich erfolgt eine
der Zielleistung im Stoßen. Im Trainings- Aussage zu der jeweiligen Belastungsge-
mittelkatalog sind die relativen Bestwerte staltung der Wochen (Belastung: hoch,
mit dem Wiederholungsmaximum ange- mittel, gesenkt). Rahmenorientierungen
geben. In den Komplexen K8 und K9 sind beinhalten Trainingsübungen des speziel-
Empfehlungen zu Gesamtwiederholun- len Trainings aus den Komplexen K1 bis
gen pro Woche sowie zur Satzgröße für K7. Spezielle TÜ, welche nicht in der RO
die einzelnen Trainingsübungen gegeben. vertreten sind, sollten in dieser Entwick-
Im Komplex K10 wird die Gewichtung lungsetappe nicht zur Anwendung kom-
der Trainingsübungen lediglich durch ein men. Damit soll ein Vorgreifen von Trai-
„x“ angegeben (hohe Gewichtung = xxx, ningsübungen und Trainingsmethoden
mittlere Gewichtung = xx, niedrige Ge- im langfristigen Leistungsaufbau vermie-
wichtung = x). Trainingsübungen, welche den werden. Rahmenorientierungen be-
nicht in der entsprechenden Entwick- inhalten keine Planungsempfehlungen für
lungsetappe zur Anwendung kommen, das allgemeine Training im LLA, aufgrund
sind im Trainingsmittelkatlog für die ent- der verschiedenen Voraussetzungen der
sprechende Etappe geschwärzt (Kurch et Vereine. Daher ist es sehr problematisch,
al., 2018). In Abbildung 12 ist der erwei- allgemeingültige Trainingsempfehlungen
terte Trainingsmittelkatalog abgebildet. für die Komplexe K8 bis K10 zu geben.
Empfehlungen für das allgemeine Trai-
ning werden im Trainingsmittelkatalog,
4.3 Grundlagen der Trainingsplanung im Handbuch „Athletikschule 1“ vom
Bundesverband Deutscher Gewichtheber,

D ie Planung des Trainingspro-


zesses erfolgt im Gewichthe-
ben in drei Stufen (Jentsch, 1995):
sowie in der Handreichung „Persönlich-
keits- & Teamentwicklung“ der Deutschen
Gewichtheber Jugend vorgeschlagen.

1. Erstellung einer Rahmenorientierung Mithilfe der Rahmenorientierung erar-


2. Erarbeitung eines individuellen beitet der Heimtrainer einen individuel-
MAZ-Planes len MAZ-Plan. Für alle anzuwendenden
3. Wochenplanung Trainingsübungen beinhaltet dieser Plan
detaillierte Angaben zu den angestreb-
Grundlage der Trainingsplanung bildet ten Wochenkennziffern (Wiederholun-
die Rahmenorientierung der jeweiligen gen, mittleres Hantelgewicht, Bestwert).
Altersklasse (U13, U15, U17, U20, U23). In Tabelle 4 ist ein individueller MAZ-
In Zusammenarbeit der Bundestrainer Plan für die Wettkampfübungen Reißen
57
Tab.: 4. individueller MAZ-Plan (eigene Darstellung). Anmerkung. h = hohe Belastungswoche, m = mittlere
Belastungswoche, g = gesenkte Belastungswoche, Bel. = Belastung, WH. = Wiederholung, 1
= Reißen, 2 = Stoßen, HWK = Hauptwettkampf, blaue Zahlen = Wochenwiederholungsanzahl der
Übung, grüne Zahlen = mittleres Hantelgewicht, rote Zahlen = Bestwert/ Wiederholung.

(TÜ 1) und Stoßen (TÜ 3) dargestellt. erfolgt die Festlegung der Trainingsübun-
Die blau markierten Zahlen stellen die gen und deren Reihenfolge sowie die
jeweiligen Wochenwiederholungszahlen Laststufengestaltung. Für jede Trainings-
der Trainingsübungen dar. Das mittlere übung wird die Last, die Seriengröße und
Hantelgewicht wird durch die grün mar- die Satzanzahl vorgegeben. Gleichzeitig
kierten Zahlen in Prozent zur jeweiligen erfolgt mit dieser detaillierten Planung
Zielleistung angeben. Die rot hinterleg- die Auswahl der Belastungsmethoden
ten Zahlen beschreiben den Bestwert der für jede Trainingsübung. Die im ITP do-
Übung und die dazugehörige Wieder- kumentierten trainingsmethodischen
holungsanzahl. Dabei wird der Bestwert Kennziffern (Wiederholungen, mittleres
auch prozentual von der Zielleistung Hantelgewicht, Bestwert) sollten bei der
des Reißens oder Stoßens angegeben. Wochenplanung berücksichtigt werden.
Nicht alle Trainingsübungen welche in der Die vom Bundesverband Deutscher Ge-
Rahmenorientierung vermerkt sind, müs- wichtheber erarbeiteten Mustertrainings-
sen für den individuellen Trainingsplan pläne enthalten Trainingsübungen, welche
(MAZ-Plan) übernommen bzw. geplant je nach individuellen Voraussetzungen
werden. Bei der Erstellung des ITP ist es der Sportler angepasst werden müssen.
wichtig, dass die individuellen Vorausset- Weitere Trainingsübungen welche in der
zungen und technischen Besonderheiten Rahmenorientierung verzeichnet sind,
des Sportlers Berücksichtigung finden. können ergänzt oder ausgetauscht wer-
den. Die Mustertrainingspläne enthalten
Eine detaillierte Aufschlüsselung des Trai- ausschließlich Übungen des speziellen
nings für die einzelnen Trainingseinhei- Trainings (K1 bis K7). Allgemeine Trai-
ten erfolgt im Wochenplan (MIZ-Plan). ningsübungen müssen vom Trainer selbst-
Der Trainer plant entsprechend des indi- ständig im Wochentrainingsplan ergänzt
viduellen Trainingsplanes und unter Be- werden (Jentsch, 1995; Kurch et al., 2018).
rücksichtigung des aktuellen Trainings-
zustandes des Sportlers die einzelnen
Trainingseinheiten, sowie die dazugehöri-
gen Trainingsübungen der jeweiligen Wo-
che. Mit der Erstellung des Wochenplanes
58
4.4 Bewegungsstruktur der Wett- keit, koordinative und psychische Fä-
kampfübungen higkeiten sowie Schnell- und Maximal-
kraftfähigkeiten (Worobjow, 1984). Bei
der Beschreibung der Reißtechnik hat es
4.4.1 Sportliche Technik der WKÜ sich bewährt, sie in Phasen einzuteilen.
Reißen In der Literatur gibt es diverse unter-
schiedliche Einteilungen (Borgmann,

D ie Wettkampfübung Reißen ist eine


Schnelligkeits-Kraft-Übung, bei der
die Hantel in einer Bewegung vom Boden
1980; Weide, 1989; Lippmann & Pagels,
1993; Mantek & Vater, 2014a). Die gene-
relle Technikstruktur des Reißens kann
mit gestreckten Armen über dem Kopf nach Knoll und Sandau (2018) in vier
gehoben werden muss. Der Sportler geht Bewegungsphasen untergliedert werden:
während des Hebevorgangs in die Ho- (1) Beschleunigung, (2) Umgruppie-
cke, um den Hebevorgang zu erleichtern. ren, (3) Abbremsen und (4) Aufstehen.
Ohne die Start- und Fixierungsphase dau-
ert ein Reißvorgang ca. 2,5 bis 3 Sekunden Die Beschleunigungsphase ist die wich-
und die Hantelstange wird dabei mit einer tigste Bewegungsphase im Reißen, da in
Geschwindigkeit von 1,7 bis 2,2 m/s be- ihr die benötigte Geschwindigkeit für eine
schleunigt. Das Reißen ist eine technisch Hebung erzeugt wird. Im Gewichtheben
anspruchsvolle Disziplin, in der man die gibt es zwei Analysevarianten, um die
Hantel über dem Kopf fixieren und das sportliche Technik zu beurteilen. Entweder
Gleichgewicht des Körpers während des dient das Sportgerät zur Analyse der Tech-
schnellen Bewegungsablaufes bewahren nik oder die Bewegung des Sportlers wird
muss. Die Technik erfordert Beweglich- analysiert, wobei die Analyse der Sportler-

Abb.: 13. Gesamtablauf - Reißen (in Anlehnung an BVDG, 2019, S. E-19)

59
bewegung die bessere darstellt (Worobjow, Hantelstange mit der „Daumenklemme“.
1984; Weide, 1989). Die Beschleunigungs- Die „Daumenklemme“ ist dadurch ge-
phase wird in drei weitere Teilbewe- kennzeichnet, dass der Daumen die Han-
gungsphasen gegliedert (Sandau, 2017): telstange umfasst und durch den Zeige-
und Mittelfinger fixiert wird. Aufgrund
1. Erste Zugphase (Bewegungsphase der Individualität eines jeden Sportlers
von Start bis Ende 1. Zugphase), muss die Körperhaltung am Start indivi-
2. Kniepassage (Ende 1. Zugphase bis duell angepasst werden. Veränderungen
Ende Kniepassage), der Startstellung können durch die Griff-
3. Zweite Zugphase (Ende Kniepassage breite und die Schultervorlage über der
bis Ende 2. Zugphase). Hantel reguliert werden. Eine weite Griff-
breite verlängert den Beschleunigungsweg
Die einzelnen Bewegungsphasen wer- und reduziert die maximale Zughöhe.
den durch die Kniewinkeländerung ab- Negative Einflüsse der weiten Griffbreite
gegrenzt. In Abbildung 13 ist der Ge- sind die geringere Griffkraft und die Er-
samtablauf der Wettkampfübung Reißen schwerung der Fixierung der Hantel über
dargestellt. Der Gesamtablauf orientiert dem Kopf in der Tiefhocke (Weide, 1989).
sich an dem Technikleitbild des Reißens Die Schultervorlage über der Hantel hat
(Mantek & Vater, 2014a). In den nächs- einen Einfluss auf die Gelenkstellungen
ten Abschnitten erfolgt die Beschrei- im Knie- und Hüftgelenk sowie auf mus-
bung der einzelnen Phasen im Reißen. kuläre Arbeitsbedingungen zu Beginn der
Hebung (Sandau, 2017). Ebenfalls Ein-
Startposition fluss auf die Startstellung haben die anth-
ropometrischen Verhältnisse eines Sport-
Die Körperhaltung während der Start- lers. In Abhängigkeit der Segmentlängen
position hat einen großen Einfluss auf die variieren die Winkelverhältnisse im Knie-
nachfolgende Teilbewegungsphase, der und Hüftgelenk, auch bei unveränderter
Beschleunigungsphase (Böttcher & Deut- Schultervorlage und Griffbreite (Sandau,
scher, 1999). Zu Beginn der Startphasen 2017). Auch die Größe der Sportler ent-
haben der Sportler und die Hantel keinen scheidet über die Startposition. Kleinere
gemeinsamen Schwerpunkt und unter- Athleten haben am Start einen größeren
schiedliche Stützflächen. Bringt der Sport- Kniewinkel als größere Sportler. Daraus
ler Kraft auf die Hantelstange, verschmel- resultieren veränderte muskuläre Arbeits-
zen der Körper- und Hantelschwerpunkt bedingungen der Hauptantriebsmuskula-
zu einem Systemschwerpunkt aus KSP tur. Böttcher und Deutscher geben 1999
und HSP, bis die Kraft des Sportlers der als Orientierung einen Kniewinkel von
Gewichtskraft der Hantel entspricht. 65-85°, bei einer seitlichen Schultervor-
Während des Abhebevorgangs haben der lage mit ca. 8 cm an. Aktuelle Empfeh-
Sportler und die Hantel nur noch die Füße lung für die Schultervorlage zum Start
als eine gemeinsame Stützfläche (Sandau, im Reißen liegt bei ca. 6 cm (Mantek &
2017). Der Sportler steht im hüftbreiten Vater, 2014a). Die Füße stehen während
Stand und seine Zehenspitzen sind leicht der Startphase schulterbreit und im Win-
vor der Hantel und geringfügig nach au- kel von 75-80°, der Hüftwinkel beträgt ca.
ßen gerichtet. Mit gestreckten Armen und 40-50° und der Rumpfwinkel ca. 150°. Der
im breiten Griff umfasst der Sportler die Sportler blickt geradeaus und sein Rücken
60
und seine Arme sind gestreckt (Sandau, Knie- und Hüftgelenke gleichzeitig, bei ei-
2017). Zusätzlich nutzen einige Sportler nem stabilen Rumpfwinkel von 150° und
eine Auftaktbewegung während der Start- es findet eine Parallelverschiebung des
phase. Es existieren verschiedene Varian- Oberkörpers statt. Bei einem Rumpfwin-
ten der Auftaktbewegung (statische/ dy- kel von 150° wird die Hantelgeschwindig-
namische Auftaktbewegung), welche dazu keit bei v1 optimiert und es tritt kein Ge-
dienen die Muskelvorspannung zu erhö- schwindigkeitsverlust in der Kniepassage
hen und gleichzeitig einen höheren Kraft- auf (Böttcher & Deutscher, 1999). Durch
anstieg zu Beginn der Hebung zu ermög- die Parallelverschiebung des Oberkörpers
lichen. Die dynamische Auftaktbewegung in der 1. Zugphase wird die Beschleuni-
hat zwar den Vorteil der Voraktivierung, gung in den nachfolgenden Phasen posi-
verschlechtert aber die optimale Startposi- tiv beeinflusst (Lippmann & Weide, 1986).
tion und fördert ein zu schnelles Abheben Nach Böttcher und Deutscher (1999) be-
der Hantel (Böttcher & Deutscher, 1999). steht eine Abhängigkeit zwischen dem
Um die Hantel zu bewegen, muss die Ge- Kniewinkel sowie der Schultervorlage am
wichtskraft der Hantel bei gleichzeitiger Start und der Hantelbeschleunigung, nach
Sicherung des Gleichgewichts überwun- dem Abheben der Hantel. Ist der Knie-
den werden. Die Belastungsmomente winkel während der Startphase über > 75°
am Start werden durch die Griffbreite, bei gleichzeitiger großer Schultervorlage
Körpergröße und Unterschenkelstellung (> 8 cm), führt dies zu einer zu großen Be-
beeinflusst (Weide, 1989). Sind die Belas- schleunigungswirkung in der 1. Zugphase
tungsmomente zu hoch für die Gelenk- (Sandau, 2017). Daraus resultiert am Ende
antriebe, kann keine Bewegung realisiert der ersten Zugphase eine hohe Hantelge-
werden. In Belastungssituationen kann schwindigkeit, welche sich negativ auf die
es vorkommen, dass in bestimmten Ge- Geschwindigkeit in der Kniepassage aus-
lenken Belastungsmomente entstehen, wirkt (Geschwindigkeitsverlust). Durch
die über den Möglichkeiten der entspre- einen kleineren Kniewinkel (< 75°) zu
chenden Gelenkantriebe liegen. Während Beginn der ersten Zugphase, wird die Be-
ein Gelenk überlastet ist, hat das andere schleunigung reduziert und führt zum so-
Gelenk noch Reserven (Sandau,2017). genannten Gesäßheben (Böttcher & Deut-
Die Startposition ist somit eine wichtige scher, 1999). Das Gesäßheben bezeichnet
Phase und hat einen großen Einfluss auf eine ungleichmäßige Gelenkwinkelöff-
die nachfolgenden Teilbewegungsphasen. nung des Knie- und Hüftwinkels in der 1.
Zugphase, wodurch sich der Rumpfwin-
Erste Zugphase kel vergrößert. Durch diesen technischen
Fehler überträgt sich die Kraft vom Sport-
Die Zugbewegung stellt die Hauptphase ler auf die Hantelstange ineffektiver. Wird
des Reißens dar. Die erste Zugphase be- die Hantel mit einem kleinen Kniewinkel
ginnt beim Abheben der Hantel und en- angehoben, ist die Beschleunigung so-
det kurz oberhalb des Knies. Ziel ist es, die wie Geschwindigkeit der Hantel geringer
Hantel auf die entsprechende Höhe mit (Sandau, 2017). Durch eine größere Ober-
einer entsprechenden Geschwindigkeit zu körpervorlage erhöht sich die Gesamt-
ziehen, um eine erfolgreiche Hebung zu kraft für die Beschleunigung des Sport-
absolvieren (Worobjow, 1984). Beim Ab- ler-Hantel-Systems. Die Beschleunigung
heben der Hantel öffnen sich Knöchel-, wird auf die Hantel übertragen und daraus
61
resultiert eine hohe Hantelgeschwindig- einnimmt, wird ca. 70-80 Prozent der fi-
keit am Ende der 1. Zugphase. Bei kleinen nalen Maximalgeschwindigkeit erreicht.
Gelenkwinkeln zu Beginn der 1. Zug- Am Ende der 1. Zugphase ist eine optima-
phase überträgt sich die Kraft schlechter le Hantelgeschwindigkeit und die Parallel-
vom Sportler auf die Hantel. Als Folge der verschiebung des Oberkörpers sehr wich-
Winkelverkleinerung reduziert sich die tig, um in der anschließenden Kniepassage
Gesamtkraft und die Beschleunigungs- keine Geschwindigkeit der Hantel zu ver-
wirkung an der Hantel. Grundsätzlich lieren (Worobjow, 1984; Sandau, 2017).
sind größere Gelenkwinkel für die Be-
schleunigung in der 1. Zugphase günsti- Kniepassage
ger. Zu hohe Beschleunigungen wirken
sich aber negativ auf die Geschwindigkei- Die Kniepassage stellt eine Schlüsselposi-
ten in der Kniepassage aus. Während der tion in der Beschleunigungsphase dar. Es
1. Zugphase vergrößern sich die Winkel kommt zu einer Gegenbewegung der 1.
der Gelenke der unteren Extremitäten auf Zugphase, da im Knie- und Fußgelenk
ca. 88° im Unterschenkel, ca. 135-150° im eine Flexion ausgeführt wird. Die Winkel
Kniegelenk und ca. 85-100° im Hüftge- in beiden Gelenken verkleinern sich um
lenk (Sandau, 2017). Der Verlauf der Han- ca. 10-20°. Der Hüftwinkel vergrößert sich
tel erfolgt in der 1. Zugphase nach hinten auf ca. 124-135° und der Oberkörper rich-
oben zum Sportler hin. Der gemeinsame tet sich auf. Der Rumpfwinkel des Sport-
Schwerpunkt des Körpers und der Hantel lers öffnet sich durch die Hüftstreckung.
befinden sich auf dem Vorderfuß. Wich- Durch die Fixierung der Kniegelenke
tig dabei ist das Gleichgewicht im System, verteilt sich der Druck und die Kraftüber-
Sportler-Hantel. Dieses Gleichgewicht ist tragung von der Hantel und dem Sportler
gegeben, wenn der gemeinsame Schwer- optimal auf dem ganzen Fuß. Der Sportler
punkt über der Mitte der Stützfläche liegt. steht während der Kniepassage auf dem
Durch die automatische Bewegungssteue- ganzen Fuß und die Arme sind weiter-
rung können in der 1. Zugphase Kor- hin lang gestreckt. Die Hantelstange be-
rekturen vorgenommen werden, da die rührt den oberen Drittel des Oberschen-
Geschwindigkeit noch nicht zu hoch ist kels und die Schulter befindet sich in der
(Worobjow, 1984). Während der 1. Zug- „Nullstellung“. Die Phase der Kniepassage
phase reduziert sich die Beschleunigung dauert ca. 0,115 bis 0,141 Sekunden. Auf-
der Hantel durch die Abnahme der Ge- grund der Vorwärtsbewegung des Kör-
lenkmomentbeträge in den Gelenken. pers, kommt es bei den meisten Sportlern
Am Ende der 1. Zugphase erreicht die zu einer Verminderung der Beschleuni-
Hantel eine Geschwindigkeit von 1,1-1,4 gungswirkung an der Hantel. Bei einem
m/s. Diese Geschwindigkeit ist aber von starken Einbruch der vertikalen Beschleu-
der Größe des Athleten, dem Geschlecht nigung, kommt es zu einer Reduktion der
und seiner Gewichtsklasse abhängig. Die Hantelgeschwindigkeit in der Kniepassage
Geschwindigkeit steigt mit zunehmen- (Sandau, 2017). Nach aktuellen Erkennt-
der Gewichtsklasse an und Frauen haben nissen ist die Winkelvergrößerung der
im Vergleich zu Männern eine geringe- Knie-, Fuß- und Hüftgelenke in der Knie-
re Hantelgeschwindigkeit am Ende der passage leistungsentscheidend (Mantek &
1. Zugphase. In dieser Phase, welche ca. Vater, 2014a) Durch die Gelenkwinkel-
40 Prozent der Gesamtzeit der Hebung vergrößerung entsteht kein Geschwindig-
62
keitsverlust der Langhantel. Die Ursachen dem Zehenstand. In dieser Phase findet
eines Geschwindigkeitsverlustes liegen die finale Beschleunigung der Hantel statt.
meist schon in der Startphase. Weiter- Die Gesamtkraft ist hierbei von den Be-
hin begünstigt eine überhöhte Hantelge- wegungsabläufen in den vorherigen Pha-
schwindigkeit bei v1 den Geschwindig- sen und von der Hantelgeschwindigkeit
keitsverlust in der Kniepassage, so dass die zu Beginn der 2. Zugphase abhängig. Bei
Beschleunigungswirkung nicht rechtzeitig kleinen Gelenkwinkeln und geringer Ge-
auf die Hantel aufgebracht werden kann. schwindigkeit der Hantel zu Beginn der 2.
Eine weitere Ursache für den Geschwin- Zugphase kann eine große Kraft erzeugt
digkeitsverlust in der Kniepassage, liegt werden. Wenn die Eingangsgeschwin-
an einem zu großen Kniewinkel als Re- digkeit der Hantel zu Beginn der 2. Zug-
sultat der 1. Zugphase (Böttcher & Deut- phase zu groß ist, kann der Sportler keine
scher, 1999). Je geringer der Beschleuni- große Kraft erzeugen. Um eine möglichst
gungsverlust ausfällt, desto höhere Lasten große Kraft zu erzeugen, sind die Hantel-
können bewältigt werden. Böttcher und geschwindigkeit und die Körperposition
Deutscher bestätigen diese Ergebnisse entscheidend. Die Arme müssen während
bereits 1999. „Bei kleinen Kniewinkeln der 2. Zugphase gestreckt bleiben, um
bei der Startposition kommt es zum Ge- möglichst hohe Kräfte zu erzeugen. Um
säßheben (Kniewinkelöffnung) und zu die Beschleunigung zu verstärken, wird
einer geringeren Beschleunigung in der 1. der Kopf leicht nach hinten geneigt. Der
Zugphase. Dadurch entsteht in der Knie- Sportler schaut nach vorn-oben. Der Kör-
passage ein Geschwindigkeitsverlust“. Bei perschwerpunkt liegt in dieser Phase auf
großen Kniewinkeln am Start ist die Ge- dem Vorderfuß. Böttcher und Deutscher
schwindigkeit am Ende der 1. Zugphase (1999) geben folgende Winkel zum Ende
hoch, aufgrund der hohen Beschleuni- der 2. Zugphase an: „Der Hüftwinkel be-
gung. Dadurch kann es in der Kniepas- trägt zwischen 185-200°, der Kniewinkel
sage auch zu einer Verringerung der Ge- ca. 165-175° und der Winkel im Knöchel
schwindigkeit kommen (Sandau, 2017). ca. 116-120°“. Die Geschwindigkeiten er-
reichen in dieser Teilbewegungsphase die
Zweite Zugphase größten Werte. Die maximalen Winkel-
geschwindigkeiten der Gelenke werden
Die zweite Zugphase beginnt im oberen jedoch nicht synchron, sondern nachein-
Drittel des Oberschenkels und endet in ander erreicht. Die Hüfte erreicht zuerst
der vmax Position (maximale Hüft-, Knie- die maximale Öffnungsgeschwindigkeit,
und Knöchelstreckung). In der 2. Zug- gefolgt vom Knie und Knöchel. Weide be-
phase kommt es zu einer gleich-zeitigen schreibt bereits 1989 den großen Einfluss
und explosiven Streckung der Knie- und der Knöchelgelenkstreckung, welcher
Hüftgelenke. Der Sportler beschleunigt zur maximalen Hantelgeschwindigkeit
die Hantel über die Belastung des gan- beiträgt. Etwa 20-30 Prozent der maxi-
zen Fußes mit gestreckten Armen. Der malen Hantelgeschwindigkeit können in
erste Kontakt der Hantel mit dem Köper, der 2. Zugphase dazu gewonnen werden.
erfolgt im mittleren bis oberen Drittel Im Reißen liegt die vmax abhängig von
des Oberschenkels unterhalb der Hüfte. der Gewichtsklasse zwischen 1,6 bis 2,0
Am Ende der 2. Zugphase ist der Körper m/s, um die Hebung gültig durchführen
völlig gestreckt und der Sportler steht im zu können. Der Unterschied zwischen 1.
63
und 2. Zugphase liegt in der Dauer der tiert stehen. Es ist darauf zu achten, nicht
Bewegung. Die 2. Zugphase ist ca. 30 bis nach vorn zu springen, wohingegen ein
50 Prozent kürzer. Am Ende der 2. Zug- leichtes Springen nach hinten zulässig ist.
phase sind alle Winkel geöffnet und die Die stützlose Phase des Umgruppierens,
Hantel erreicht ihre maximale Geschwin- welche 0,24 bis 0,28 Sekunden dauert, ist
digkeit (Worobjow, 1984; Sandau, 2017). damit beendet. Nach der Rotationsbewe-
gung der Schulter strecken sich die Arme.
Umgruppieren Durch die Bewegung der Schulter und der
Flexion im Handgelenk, wird die Han-
Im Anschluss an die Beschleunigungspha- telstange ca. 10 cm hinter die Ausgangs-
se folgt das Umgruppieren, in der sich der senkrechte in den KSP gezogen. Sind die
Körper und die Hantel durch auftretende Schultergelenke mit gestreckten Armen
Treibkräfte vertikal nach oben bewegt. unter der Hantelstange, bewegt sich der
Wichtig dabei ist es, den Körper so schnell Körper bremsend in die Hocke, was die
und explosiv wie möglich abzusenken, um Phase des Umgruppierens beendet. In die-
das Umgruppieren so schnell wie möglich ser Phase bewegt sich der Sportler mög-
auszuführen. Je größer die Kraft des Zu- lichst an der Stelle. Mit einer Erhöhung
sammenwirkens, desto schneller bewegt der Lasten verringert sich die Geschwin-
sich der Körper nach unten. Die Füße digkeit der Hantel und der Sportler muss
müssen sich schnellstmöglich vom Bo- die Senkgeschwindigkeit und die Tiefe
den lösen, damit sich die Muskulatur der der Hocke vergrößern (Worobjow, 1984).
Beinstrecker erholen kann und die Beine
sich durch Kontraktion beugen können. Abbremsen, Fixieren und Aufstehen
Die Trägheitskraft wird auf den Körper
übertragen und beschleunigt die Abwärts- Die letzte Phase beginnt mit dem Ab-
bewegung. Durch das Ziehen der Arme an bremsen der Hantel in der halben Hock-
der Hantel, erfolgt das aktive Beschleuni- position und endet mit dem Fixieren der
gen des Körpers unter die Hantelstange. Hantel über dem Kopf in der tiefen End-
Durch das aktive Einwirken auf die Han- position des Hockesitzes. Die letzte Phase
tel wird die Geschwindigkeit in die Hocke des Reißens, beinhaltet das kontrollierte
beschleunigt und die Treibstrecke sowie senkrechte Aufstehen mit der fixierten
Treibzeit der Hantel verlängert. Während Hantel aus der Hocke in den sicheren par-
des Umgruppierens muss die Hantel dicht allelen Stand. Der Sportler muss während
am Körper geführt werden. Der Körper- des senkrechten Aufstehens das Gleichge-
schwerpunkt verlagert sich leicht nach wicht halten. Dabei stehen die Füße wie-
vorn und der Hantelschwerpunkt nach der beckenbreit und in einer Linie. Erst
hinten. Zu Beginn werden die Arme ge- dann ist der Versuch gültig und der Sport-
beugt und die Schulter geht in eine Rota- ler kann die Hantel ablegen (Worobjow,
tionsbewegung über. Je stärker der Sport- 1984; Mantek & Vater, 2014a). Im Anhang
ler auf die Hantel einwirkt, desto höher I Abbildung A1 ist das Technikleitbild
treibt die Hantel und desto schneller kann der Wettkampfübung Reißen abgebildet.
die Hockposition eingenommen wer- Der Bewegungsablauf wird durch den
den. Wichtig ist es, dass die Füße schnell Sportler Matthias Steiner demonstriert.
wieder Bodenkontakt bekommen und
sie schulterbreit, leicht nach außen ro-
64
4.4.2 Sportliche Technik der WKÜ bewegungsphasen untergliedert werden:
Stoßen
1. Erste Zugphase (Bewegungsphase
von Start bis Ende 1. Zugphase),

D ie Wettkampfübung Stoßen besteht


aus 2 Phasen, dem Umgruppieren
der Hantelstange auf die Brust und dem
2. Kniepassage (Ende 1. Zugphase bis
Ende Kniepassage),
3. Zweite Zugphase (Ende Kniepassage
Ausstoßen der Hantel über dem Kopf. bis Ende 2. Zugphase).
Die Gewichte sind ca. 15 bis 25 Prozent
höher als im Reißen, abhängig von der Startposition
jeweiligen Gewichtsklasse. Etwa sechs bis
neun Sekunden dauert ein Stoßversuch, In der Startposition unterscheidet man
ohne die Zeit für die Startphase und der zwischen einer statischen Startstellung
Fixierung der Hantelstange. Für eine op- und einer dynamischen Auftaktbewe-
timale Wettkampfgestaltung sind hohe gung. Bei einem statischen Start bereitet
körperliche Fähigkeiten erforderlich. sich der Sportler nur auf die Ausführung
seiner Hebung vor. Bei der dynamischen
Umsetzen Auftaktbewegung werden die Beine et-
was gestreckt und der Sportler stellt das
Der Bewegungskomplex Umsetzen, kann Gleichgewicht zwischen sich und der
nach Knoll und Sandau (2018) in vier Hantel her. In dieser Position steht der
Bewegungsphasen untergliedert werden: Sportler schulter- bis hüftbreit und seine
(1) Beschleunigung, (2) Umgruppieren, Fußspitzen sind leicht nach außen rotiert.
(3) Abbremsen und (4) Aufstehen. Die Der Sportler umfasst die Hantel mit bei-
Beschleunigungsphase im Umsetzen den Händen mit einer „Daumenklemme“.
kann nach Sandau (2017) in drei Teil- Die Daumenklemme ist dadurch gekenn-

Abb.: 14. Gesamtablauf - Umsetzen (in Anlehnung an BVDG, 2019, S. E-29)

65
zeichnet, dass der Daumen die Hantel- der 1. Zugphase darf der Kniewinkel nicht
stange umfasst und durch den Zeige- und über 150° liegen, da zu große Kniewinkel
Mittelfinger fixiert wird. Durch den schul- die Ausgangstellung für die Kniepassage
terbreiten Griff „sitzt“ der Sportler höher verschlechtern. Durch die engere Griff-
als im Reißen und es können zu Beginn breite als im Reißen, können höhere Las-
der Hebung größere Kräfte erzeugt wer- ten gehoben werden. Die Gründe hierfür
den. Wichtig hierbei ist die Beweglichkeit liegen in der Körperschwerpunktlage so-
in den Schultergelenken. Je unbeweglicher wie in den unterschiedlichen Gelenkwin-
man ist, desto breiter muss der Griff wäh- keln während der Startposition im Reißen
rend der Ausstoßphase gewählt werden. und Umsetzen (Mantek & Vater, 2014b).
Dabei erschwert ein breiter Griff aber das
Umsetzen auf die Brust. Jeder Athlet muss Kniepassage
seine optimale Griffbreite herausfinden.
In der Startposition sind der Rücken und Auch die Kniepassage im Stoßen, stellt
die Arme gestreckt und die Schulter liegt wie im Reißen eine Schlüsselposition in
leicht vor der Hantel (bis ca. 4 cm). In dieser der Beschleunigungsphase dar. Um den
Phase werden die Voraussetzungen für die Beschleunigungsverlust zu verringern ist
Kraftübertragung auf die Hantel während es wichtig, dass der Sportler die Hantel
der Beschleunigungsphase gelegt (vgl. zum Körper bewegt und dabei den Ober-
Worobjow, 1984; Mantek & Vater, 2014b). schenkel im unteren Drittel berührt. Die
Arme sind weiterhin lang gestreckt und
Erste Zugphase die Schulter befindet sich in der „Null-
stellung“. In der Kniepassage öffnet sich
Die 1. Zugphase beginnt beim Abheben der Hüftwinkel des Sportlers bei kons-
der Hantel und endet kurz oberhalb des tantem Kniewinkel (ca. 135° bis 145°).
Knies. Die Gesamtbewegung hängt we- Durch die Fixierung der Kniegelenke
sentlich von der Beschleunigungsphase ab. verteilt sich der Druck und die Kraft-
Die Hantel muss beschleunigt und auf eine übertragung von Hantel und Sportler
bestimmte Höhe gebracht werden, damit optimal auf dem ganzen Fuß. Bei einer
der Sportler mit der Umgruppierungspha- stetigen Hüftgelenksöffnung verhindert
se beginnen kann. Die 1. Zugphase hat die der Sportler ein Absenken der Hüfte, ein
Aufgabe der Vorbeschleunigung der Han- nach vorn Schieben der Kniegelenke und
tel. Die Hantelstange wird mit steigender den daraus resultierenden Geschwindig-
Beschleunigung vom Boden abgehoben. keitsverlust (Mantek & Vater, 2014b).
Dabei öffnen sich die Knie- und Hüftge-
lenke gleichzeitig, der Rumpfwinkel bleibt Zweite Zugphase
stabil und die Schulter verharrt analog
dem Start über der Hantel (4 cm Schulter- Die zweite Zugphase beginnt am Ende
vorlage). Während der Parallelverschie- des unteren Drittels des Oberschenkels
bung des Rückens steht der Sportler auf (oberhalb des Kniegelenks) und endet in
dem ganzen Fuß, um keine Geschwindig- der vmax Position (maximale Hüft-, Knie-
keit zu verlieren. Bei gestreckten Rücken und Knöchelstreckung). In der 2. Zugpha-
und Armen entsteht das Problem des Ge- se ist die Muskulatur der Beine und des
säßhebens nicht und der Sportler kann die Oberkörpers stark aktiviert. Die Hantel-
Hantel optimal beschleunigen. Am Ende geschwindigkeit steigt von der 1. Zugpha-
66
se (1 bis 1,2 m/s) an und erreicht in der 2. tes Springen nach hinten zulässig ist. (vgl.
Zugphase eine Geschwindigkeit von ca. 1,5 Worobjow, 1984; Mantek & Vater, 2014b).
bis 1,7 m/s. Diese Geschwindigkeit ist sehr
wichtig, um die Hantel in die Hocke um- Abbremsen und dynamisches Aufstehen
gruppieren zu können. Der Sportler muss
auf die Hantel einwirken und seine eigene Mit dem Ablegen der Hantel auf den
Schwingungsfrequenz ausnutzen, um die Schultern beginnt das aktive Abbremsen
Elastizität der Hantel zu unterstützen. Bei der Hantelstange in der halben Hockpo-
einer zu kurzen Zugphase wirkt sich die sition und endet mit dem Umkehrpunkt
Elastizität der Hantel negativ auf die Be- in der tiefen Endposition des Hockesitzes.
wegung aus. In der 2. Zugphase erfolgt Nach dem Umgruppieren der Hantel auf
eine explosive Streckung in den Knöcheln, die Brust, muss der Sportler die Hantel-
Knien und in der Hüfte. Der Sportler zieht stange schnell und hart in der tiefen Ho-
die Hantel nah am Körper (Oberschenkel- cke auf einer kurzen Strecke (ca. 15 cm)
berührung) und überstreckt sich leicht abbremsen. Die Ellenbogen befinden sich
nach hinten-oben (gestreckte Arme). Zum dabei in einer fast waagerechten Position.
Zeitpunkt der optimalen Überstreckung In der Hocke muss der Schwung der Bei-
des Hüftgelenks erreicht der Sportler die ne genutzt werden, um das Aufstehen zu
maximale Hantelgeschwindigkeit (Wo- erleichtern (dynamisches Aufstehen). Das
robjow, 1984; Mantek & Vater, 2014b). Aufstehen beginnt mit dem Strecken der
Beine und ab einem Kniewinkel von 90°
Umgruppieren wird die Bewegung durch das Strecken des
Oberkörpers fortgesetzt. Nach dem kont-
Die sogenannte Umgruppierungsphase rollierten senkrechten dynamischen Auf-
beginnt mit der Position der maximalen stehen aus der Hocke, nimmt der Sportler
Hantelgeschwindigkeit. Hierbei erfolgt eine hüftbreite Fußstellung ein und berei-
nach der Überstreckung des Hüftgelenks tet sich auf den zweiten Teil des Stoßens
ein aktives Weiterziehen der Hantel mit vor. Liegt die Hantel nach dem Umgrup-
den Armen. Nach dem Erreichen der ma- pieren ungünstig auf der Brust, kann der
ximalen Hantelgeschwindigkeit löst der Sportler diese nach dem Aufstehen kurz
Sportler die Füße vom Boden. Bevor die anheben und neu positionieren. Erst nach
Hantel den oberen Umkehrpunkt erreicht, der Korrektur der Hantelstange kann die
müssen die Füße schnell, parallel und Ausgangsstellung für das Ausstoßen einge-
schulterbreit gesetzt werden. Die Dauer nommen werden (Worobjow, 1984; Man-
der stützfreien Phase beträgt ca. 0,1 bis 0,11 tek & Vater, 2014b). Das Technikleitbild
Sekunden und kann durch flaches Setzen für den Bewegungsablauf im Umsetzen
der Füße verkürzt werden. Während die- befindet sich im Anhang I Abbildung A2.
ser Phase senkt sich der Körper schnell
unter die Hantel bei gleichzeitigem Vor- Ausstoßen
bringen der Ellenbogen. Die Hantel wird
dabei auf den Schultern abgelegt. Wichtig Nachdem der Sportler die Hantel umge-
ist, dass der Sportler seine Standbreite ver- setzt hat und aus der Hocke aufgestanden
größert, um in eine gute Hockposition zu ist, beginnt der zweite Teil des Stoßens.
gelangen. Ein Springen nach vorn sollte Dieser wird als „Ausstoßen“ bezeich-
vermieden werden, wohingegen ein leich- net. Um die Technik des Ausstoßens zu
67
Abb.: 15. Gesamtablauf - Ausstoßen (in Anlehnung an BVDG, 2019, S. E-39)

beschreiben, hat es sich bewährt, sie in


Phasen einzuteilen. In der Literatur gibt Startposition
es diverse unterschiedliche Einteilungen
(vgl. Worobjow, 1984; Richter, 1982; Lipp- In der Startposition steht der Sportler pa-
mann, Sandau & Jentsch, 2011). Der Be- rallel hüftbreit und im aufrechten Stand.
wegungskomplex Ausstoßen, kann nach Die Zehenspitzen sind leicht nach außen
Knoll und Sandau (2018) in vier Bewe- gerichtet, der Oberkörper ist senkrecht
gungsphasen untergliedert werden: (1) und der Kopf leicht nach hinten geneigt,
Beschleunigung, (2) Umgruppieren, (3) um die Bewegung der Hantel nach oben
Abbremsen und (4) Aufstehen. Die Be- nicht zu beeinträchtigen. Um die Hantel
schleunigungsphase im Ausstoßen kann auf der Brust zu halten, sind die Ellen-
nach Knoll und Sandau (2018) in zwei Teil- bogen leicht nach außen-oben gerichtet
bewegungsphasen untergliedert werden: (Arm-Rumpf-Winkel ca. 45°). Der Delta-
muskel stabilisiert die Hantelstange zusätz-
1. Auftakt, lich auf der Brust. Die Hüft- und Sprung-
2. Anstoß. gelenke sind annähernd gestreckt und der
Schwerpunkt zwischen dem Sportler und
In Abbildung 15 ist der Gesamtablauf der Hantel liegt in einer senkrechten Ebe-
des Ausstoßens dargestellt. Der Gesamt- ne. Die senkrechte Projektion des Hantel-
ablauf orientiert sich am dem Technik- schwerpunktes geht durch den Mittelfuß
leitbild von Mantek und Vater (2014c). des Sportlers. Sind die Voraussetzungen
In den nächsten Abschnitten erfolgt die der Startstellung erfüllt, kann der Sport-
Beschreibung der einzelnen Phasen. ler mit der Auftaktbewegung beginnen
68
(Worobjow, 1984; Mantek & Vater, 2014c). genden Bewegungsphasen auswirken. Ein
Teil der kinetischen Energie wird wäh-
Auftakt rend des Abbremsens für die Streckung
der Beine im Kniegelenk verwendet. Je
Die Auftaktbewegung und der anschlie- schneller die Abwärtsbewegung ist, desto
ßende Anstoß der Hantelstange sind zwei größer ist der Bremsweg der Hantel. Die
miteinander verknüpfte Phasen. Die Auf- größte Kraft entwickelt der Sportler am
gabe besteht darin, die Hantel auf eine unteren Ende des Abbremsvorgangs. Bei
bestimmte Höhe mit einer bestimmten relativ großen Kniewinkeln (Auftaktbe-
Geschwindigkeit zu bringen. Die Kraft wegung zwischen 17-22 cm) kann eine
für den Anstoß, wird bereits während des maximale Kraft erzeugt werden. Auch die
Abbremsens der Bewegung des Körpers Schwingungsfrequenz der Hantel muss
und der Hantel nach unten erzeugt. Die ausgenutzt werden, um vmax zu maximie-
Auftaktbewegung schafft die nötigen Vo- ren. Dabei ist das richtige Timing bei der
raussetzungen für den effektiven Anstoß. Einleitung der Anstoßbewegung wichtig.
Zu Beginn des Auftaktes beugt der Sport- Die Dauer des Auftaktes beträgt ca. 0,45
ler seine Hüfte, Knie und Knöchel und bis 0,50 Sekunden (Worobjow, 1984;
verteilt sein Gewicht auf dem Mittelfuß. Mantek & Vater, 2014c; Sandau, 2016).
Während der Auftaktbewegung, welche
aus der Ruhe erfolgt, bleibt der Sportler Anstoß
auf dem ganzen Fuß stehen. Bei der kon-
trollierten Abwärtsbewegung (17-22 cm) Der Anstoß beginnt nach dem Abbrem-
verändern die Ellenbogen ihre Lage nicht, sen der Hantelstange im unteren Um-
sie verlagern sich lediglich nach unten. kehrpunkt mit einer Gegenbewegung.
Ca. 2/3 der Strecke bewegt sich die Hantel Die Anstoßbewegung erfolgt in sofortiger
zügig nach unten. Im unteren Drittel der Umkehrbewegung des Körpersenkens,
Abwärtsbewegung wirkt der Sportler der zur Körperstreckung auf dem ganzen Fuß.
Hantelbewegung entgegen und bremst Ein kraftvoller Anstoß ist gekennzeichnet
die Hantel am unteren Umkehrpunkt hart durch ein gleichzeitiges sehr dynamisches
ab. Je höher das zu hebende Gewicht ist, Öffnen der Fuß-, Knie- und Hüftgelenks-
desto größer ist der Bremsweg der Hantel. winkel bis zur Endstreckung. Der Winkel
Die Abwärtsbewegung der Hantel hängt im Kniegelenk vergrößert sich von 117°
von der Körpergröße des Sportlers und (Auftakt) auf 177° (Anstoß). Gleichzeitig
seiner Gewichtsklasse ab. Worobjow gibt vergrößern sich die Winkel der Knöchel
1984 eine Geschwindigkeit der Abwärts- (von 90° auf 120°) und der Winkel der
bewegung der Hantel von 0,8 bis 1,2 m/s Hüfte (von 145° auf 189°). Die Vergröße-
an. Der Kniewinkel ändert sich von ca. rung der Winkel hängt mit der Streckung
177° (Startposition) auf 117° (Auftakt). des Sportlers zusammen. Der Oberkörper
Die Hantelstange muss mit einer optima- muss dabei sehr stabil bleiben, da die Kraft
len Geschwindigkeit abgebremst werden, der Beine auf die Hantelstange über den
da die kinetische Energie der Hantel steigt Oberkörper übertragen wird. Der Schwer-
und ein Durchbiegen der Stange während punkt der Hantel und des Oberkörpers
des Abbremsens verursacht. Durch das verlagert sich senkrecht nach oben. Wäh-
Biegen der Hantelstange entstehen Elas- rend der Sportler seine Schultern und Fer-
tizitätskräfte, welche sich auf die nachfol- sen anhebt, bewegt sich die Hantelstange
69
vertikal nach oben. In der Endstreckposi- oben und hinten. Ziel ist es, den Kopf,
tion sind die Schultern und Fersen leicht die Schulter und die Hüfte aktiv unter
angehoben und die Hantel erreicht die den Schwerpunkt der Hantel zu bringen
maximale Geschwindigkeit. Je größer die (Worobjow, 1984; Mantek & Vater, 2014c).
Hantelgeschwindigkeit, desto geringer
ist die Kraft und die Beschleunigung der Abbremsen und Aufstehen
Hantel. Durch das Strecken der Beine und
das Anheben der Fersen sollte sich die Im Ausfallschritt wird das eine Bein im
Hantelgeschwindigkeit auf ca. 1,7 bis 1,9 stumpfen Winkel nach vorn und das an-
m/s vergrößern (abhängig von der Ge- dere nach hinten gesetzt, sodass das Lot
wichtsklasse des Sportlers). Die Dauer der der Hantel durch den Körperschwer-
Anstoßbewegung beträgt nach Worob- punkt verläuft. Im Ausfallschritt steht
jow ca. 0,25 Sekunden (Worobjow, 1984; der Sportler hüftbreit, wobei beide Fuß-
Mantek & Vater, 2014c; Sandau, 2016). spitzen leicht nach innen rotiert sind.
Die hüftbreite Fußstellung dient zur seit-
Umgruppieren lichen Stabilisierung. Der Kopf des Sport-
lers neigt leicht nach vorn. Die Hantel
Nachdem der Sportler die Endstreckung wird im höchsten Punkt fixiert und der
erreicht hat, erfolgt ein sofortiges Lösen Bremsweg der Hantelstange wird durch
des Bodenkontaktes der Füße. Die Dauer das sehr aktive Durchstrecken und Fi-
der stützlosen Phase beträgt ca. 0,1 Sekun- xieren der Arme so gering wie möglich
den. Im Anschluss kommt es zum gleich- gehalten. Nach dem Fixieren der Hantel
zeitigen flachen und schnellen Setzen der über dem Kopf, setzt der Sportler zuerst
Füße in den Ausfallschritt. Dabei muss das vordere und dann das hintere Bein
das vordere Bein im stumpfen Winkel ste- heran (2 Schritt Rhythmus). Diese Phase
hen und das hintere Bein darf nicht völlig des Ausstoßens bezeichnet man als kon-
gestreckt werden (ca. 137°). Das vordere trolliertes Aufstehen, mit der fixierten
Bein wird um anderthalb Fußlängen nach Hantel aus dem Ausfallschritt, in den si-
vorn gesetzt und steht auf der gesam- cheren parallelen Stand. Das Ausstoßen
ten Fußsohle des Sportlers. Der hintere ist beendet, wenn der Sportler sich nicht
Fuß ist auf dem Ballen fixiert und beide mehr bewegt und die Hantel über dem
Füße sind leicht nach innen rotiert. Bei Kopf fixiert hat (Worobjow, 1984; Man-
synchronem aktivem Durchstrecken der tek & Vater, 2014c). Das Technikleitbild
Arme, erfolgt der senkrechte Krafteinsatz für den Bewegungsablauf im Ausstoßen
der Schulter- und Armmuskulatur nach befindet sich im Anhang I Abbildung A3.

70
72
5 Merkmale und Struktur des langfristigen
Leistungsaufbaus
5.1 Bedeutung und Begriff des lang- gekennzeichnet. Der langfristige Leis-
fristigen Leistungsaufbaus tungsaufbau wird nach Schnabel, Har-
re und Borde (1994) wie folgt definiert:

A ufgrund der rasanten Leistungsent-


wicklung in der Weltspitze sowie
der zunehmenden Leistungsdichte im
„Der langfristige Leistungsaufbau ist
ein zielbestimmt gesteuerter Entwick-
internationalen Spitzensport, erfordern lungsprozess der sportlichen Leistungs-
Höchstleistungen das Überwinden von fähigkeit und der Leistungsbereitschaft
immer größeren Leistungsdifferenzen. vom Beginn des leistungssportlichen
Das Problem besteht in der Bewältigung Trainings bis zum Erreichen sportlicher
der zunehmenden Leistungsunterschie- Höchstleistungen. Er wird als einheitli-
de zwischen den Einstiegsleistungen cher Prozess in inhaltlich akzentuierten
beim Trainingsbeginn und den späte- und systematisch aufeinander aufbau-
ren Höchstleistungen im Spitzenbereich. enden Ausbildungsetappen sportartspe-
Aus Weltstandsanalysen des Instituts zifisch konzipiert und realisiert. (Schna-
für Angewandte Trainingswissenschaft bel, Harre & Borde, 1994, S. 404)“
liegt die Lösung des Problems in der Er-
höhung der Trainingswirksamkeit. Ne- Das nationale Leistungssportsystem mit
ben der Entwicklung neuer inhaltlicher adäquaten Förderbedingungen und Kri-
und methodischer Konzepte müssen terien der Förderentscheidungen, bil-
auch im Training die Leistungsanfor- det dabei die Grundvoraussetzung für
derungen steigen (Martin et al., 1999). einen systematischen Leistungsaufbau.
Der langfristige Leistungsaufbau kenn- Leistungsvoraussetzungen und Wett-
zeichnet den systematischen Aufbau der kampfleistungen bilden dafür im Nach-
sportlichen Leistung durch Training, wuchstraining die Kriterien. Sportliche
vom Anfänger bis zum Hochleistungs- Höchstleistungen können nach Martin
sportler. Zunächst kann der langfristige (1988) durch das systematische Errei-
Leistungsaufbau in das Nachwuchstrai- chen einer bestimmten Abfolge von Aus-
ning und Hochleistungstraining unterteilt bildungszielen erreicht werden. Der
werden (Schnabel, Harre & Krug, 2014). notwendige Rahmen wird durch die zeit-
Drei wesentliche Merkmale unterschei- liche Strukturierung und Gliederung des
den Martin, Rost, Krug und Reiß (1998): langfristigen Leistungsaufbaus in den
Ziel im Nachwuchstraining ist es, alters- Ausbildungsetappen gebildet. Jede Etap-
spezifische Aufgaben und Inhalte der pe besitzt nach Rost (1989) ihre eigenen
Ausbildungsetappe zu erfüllen. Dabei Zielstellungen, Aufgaben und Inhalte.
müssen keine sportlichen Höchstleistun-
gen erbracht werden. Außerdem sollen 5.2 Überblick zu Modellen des lang-
Leistungsvoraussetzungen für die spä- fristigen Leistungsaufbaus
teren Entwicklungsetappen geschaffen
werden. Somit ist das Nachwuchstraining Zu Beginn der 60er Jahre entstanden
durch einen perspektivischen Charakter erste Erwägungen, das Training in sei-
73
Tab.: 5. Trainingsaufbau im spitzensportorientierten Training (in Anlehnung an Martin, Carl & Lehnertz,
1991, S. 291 ff.)
nen zeitlichen Verlauf stärker zu gliedern tungstraining. Alle Modelle beinhalteten
und einzelne Teilbereiche festzulegen. einen mehrstufigen Entwicklungsprozess
Die einzelnen Bereiche sollten sich me- und eine vielseitige Grundlagenausbil-
thodisch und inhaltlich unterscheiden. dung zur Entwicklung motorischer Fä-
Grundlage hierfür bildeten etappenspezi- hig- und Fertigkeiten. Das Ziel des lang-
fische Zielstellungen. Um immer höhere fristigen Leistungsaufbaus bestand im
Leistungen im Sport zu erreichen, stiegen Erreichen der sportlichen Höchstleistung.
die Trainingsbelastungen sowohl im Er- Aufgrund von Untersuchungen stell-
wachsenenalter als auch im Kindes- und ten Schuster und Rost (1983) fest, dass
Jugendtraining. Durch die allmähliche nur vereinzelt Nachwuchssportler den
Vorverlagerung des Trainingsbeginns, in direkten Übergang vom Aufbautraining
ein immer jüngeres Trainingsalter, wur- zum Hochleistungstraining bewältigten.
den Spitzenleistungen im Sport in einigen Aufgrund der Ergebnisse fügten sie die
Sportarten schon von Jugendlichen oder Etappe des Anschlusstrainings zwischen
Kindern erzielt. Im Zuge der Entwicklun- Aufbau- und Hochleistungstraining ein.
gen waren die bis dahin gültigen Etappen Teile des Anschlusstrainings wurden so-
(Kinder-, Jugend- und Erwachsentrai- wohl dem Nachwuchstraining als auch
ning) nicht mehr ausreichen, aufgrund dem Hochleistungstraining zugeordnet.
der verstärkten inhaltlich-methodischen Aus trainingspraktischen Empfehlungen
Differenzierung der Ausbildungswege der (Hiersemann, 1989) stellten Martin, Carl
verschiedenen Sportarten (Thieß, 1964). und Lehnertz (1991) den langfristigen
Um das Nachwuchstraining besser zu Leistungsaufbau in drei Trainingsstu-
strukturieren und effektiver zu gestalten fen dar: Allgemeine Grundausbildung,
wurden zahlreiche Modelle entwickelt Nachwuchstraining und Hochleistungs-
(u.a. Harre, 1969; Höger, 1969; Fomin & training. Dabei untergliederten sie das
Filin, 1975; Bauersfeld & Schröter, 1979; Nachwuchstraining in die Trainingsetap-
Martin, 1980; Matwejew & Nowikow, pen Grundlagentraining, Aufbautraining
1982; Rost, 1983; Carl, 1984). Alle Modelle und Anschlusstraining. In Tabelle 5 ist
bauten auf der Etappenstruktur von Thieß der Trainingsaufbau im spitzensport-
(1964) auf. Den langfristigen Trainings- orientierten Training nach Martin,
prozess gliederte Thies in das Grundlagen- Carl und Lehnertz, 1991 dargestellt.
training, Aufbautraining und Hochleis-

74
5.3 Strukturmodell des langfristigen etappe ist gekennzeichnet durch spezi-
Leistungsaufbaus fische Ziele, Aufgaben und Inhalte. Zur
Sicherung eines hochwertigen Trainings

I n der modernen Trainingswissen-


schaft besteht weitgehend Einigkeit
über den theoretischen Erkenntnisstand
ist jede Ausbildungsetappe mit einer För-
derstufe verbunden (Fördereinrichtung).
Die einzelnen Kaderbereiche sind in glei-
und der Systematik des langfristigen cher Weise zu bestimmten Ausbildungs-
Leistungsaufbaus mit seiner Etappen- etappen zugeordnet. Auf der Grundlage
struktur. In Abbildung 16 ist das Struk- bundeseinheitlicher Kaderkriterien wer-
turmodell des langfristigen Leistungs- den talentierte Sportler und Sportlerin-
aufbaus nach Pechtl, Ostrowski und nen innerhalb einer Ausbildungsetappe
Klose, 1993 dargestellt. Charakteristisch in den jeweiligen Kader berufen. Jede
für dieses Modell ist das mehrheitliche Ausbildungsetappe ist an bestimmte Al-
Gliederungssystem (Ausbildungsetappen, tersbereiche gebunden, welche aufgrund
Kaderbereiche, Fördereinrichtungen). der Sportartspezifik recht unterschied-
Der langfristige Leistungsaufbau wird in lich sein können. Die notwendigen Trai-
der ersten Gliederungsebene in das Nach- ningsjahre zur Realisierung der einzelnen
wuchstraining und das Hochleistungstrai- Ausbildungsetappen innerhalb des lang-
ning unterteilt. Das Nachwuchstraining, fristigen Leistungsaufbaus sind in dem
welches in das Grundlagentraining, das Strukturmodell mit einem Zeitpfeil dar-
Aufbautraining und das Anschlusstrai- gestellt und sollten sich in der praktischen
ning gegliedert wird, bildet die zweite Umsetzung auf das biologische Alter der
Gliederungsebene. Jede Ausbildungs- Sportler beziehen (Martin et al., 1999).

Abb.: 16. Struktur des langfristigen Leistungsaufbaus im nationalen Trainingssystem (in Anlehnung an Pechtl,
Ostrowski & Klose, 1993, S. 7)
75
5.4 Ausbildungsetappen gekennzeichnet durch einen relativ hohen
Anteil des allgemeinen Trainings sowie

A nhand des Strukturmodells wird der


langfristige Leistungsaufbau in das
Nachwuchs- und Hochleistungstraining
einer verstärkten Ausbildung der koordi-
nativen Fähigkeiten, der sporttechnischen
Fertigkeiten und der Schnelligkeit. Borde
untergliedert. Das Grundlagen-, Aufbau- (1997) und Thieß et al. (1978) betonen die
und Anschlusstraining bilden die Ausbil- Vielseitigkeit der sportartgerichteten Aus-
dungsetappen des Nachwuchstrainings. bildung. Carl ergänzt 2003 die pädagogi-
sche Zielsetzung im Grundlagentraining.
Allgemeine Grundausbildung Ziel ist es, die sportartgerichtete Leis-
tungsmotivation im Training und Wett-
Vor Beginn des langfristigen Leistungs- kampf herauszubilden (Carl, 2003a). Die
aufbaus findet die allgemeine Grund- Wettkämpfe im Grundlagentraining ori-
ausbildung der Kinder statt. Sie dient entieren sich an den etappenspezifischen
als Vorbereitungsstufe für das Training Zielen und Aufgaben. Im Verlauf der
in einer Sportart. Im Vordergrund ste- Ausbildungsetappe erfolgt eine differen-
hen vielseitige Bewegungserfahrungen zierte Eignungsbestimmung der Sportler
und allgemeine sportartübergreifende für das weitere leistungssportliche Trai-
Trainingsinhalte (Martin et al., 1999). ning (Thieß et al., 1978). In den meisten
Sportarten erfolgt das Grundlagentrai-
Grundlagentraining ning vor der Pubertät und umfasst drei
Trainingsjahre (Borde, 1997). Das Durch-
Die erste Etappe des sportartspezifischen laufen der Etappe vor der Pubertät ist für
Nachwuchstrainings bildet das Grund- die Mehrheit der Sportarten zutreffend,
lagentraining, mit vielseitig sportart- jedoch nicht allgemeingültig (Schnabel,
gerichteten Trainingsinhalten. Ziel der Harre, Krug, 2014). Das Grundlagen-
Ausbildung ist es, unter anderem die training kann wie folgt definiert werden:
Persönlichkeit der Sportler, sowie kondi-
tionelle, koordinative, sporttechnische, Die erste Etappe des zielgerichteten
taktische und psychische Grundlagen und langfristigen Trainings- und Leistungs-
Voraussetzungen zu entwickeln (Thieß, aufbaus ist das Grundlagentraining.
Schnabel & Baumann, 1978). Nach Martin Es zielt darauf ab, grundlegende und
et al. (1999), gilt die Ausbildungsetappe sportartspezifische Leistungsvoraus-
als Lern- und Talenterkennungstraining. setzungen und eine hohe vielseitige Be-
Koordinative Fähigkeiten, technische Be- lastbarkeit für künftige Trainingsanfor-
wegungsabläufe und zyklische und azykli- derungen herauszubilden. Das geschieht
sche Schnellkraftleistungen lassen sich be- mit Übungs-, Trainings- und Spielformen
sonders gut ausprägen. Nach Borde (1997) der Spezialsportart und anderer Sport-
liegt die Hauptzielstellung in der Heraus- arten. (Deutscher Sportbund, 2006, S. 9)
bildung grundlegender und sportartspe-
zifischer Leistungsvoraussetzungen. Die Aufbautraining
systematische Entwicklung von grund-
legenden Leistungsvoraussetzungen ist Die zweite Etappe des sportartspezi-
besonders wichtig um sportliche Höchst- fischen Nachwuchstrainings bildet das
leistungen vorzubereiten. Das Training ist Aufbautraining. Nach Thieß et al., 1978
76
bildet eine vielseitige Ausbildung in einer in der Sportart (Thieß et al., 1978). Nach
Sportart die Grundlage des Aufbautrai- Borde (1997) beträgt die Ausbildungsdau-
nings. Neben der Persönlichkeitsentwick- er des Aufbautrainings ca. drei Jahre. Die
lung der Sportler sollen konditionelle, Ausbildungsetappe kann wie folgt defi-
koordinative, sporttechnische, taktische niert werden: „Das Aufbautraining ist die
und psychische Grundlagen erweitert und zweite Etappe des Nachwuchstrainings, in
gefestigt werden. Ziel der Etappe ist es, dem eine vielseitige, stärker sportartbe-
spezielle Grundlagen für den langfristigen zogene Ausbildung erfolgt. Ziele sind die
Leistungsaufbau vorzubereiten, eine viel- Steigerung des Niveaus allgemeiner und
seitige Leistungsfähigkeit herauszubilden spezieller Leistungsvoraussetzungen und
und die Spezialisierung der Sportler auf die fortgesetzte Absicherung der Belast-
eine Disziplin vorzubereiten. Martin et al. barkeit für künftige Trainingsanforderun-
(1999) sprechen in dieser Ausbildungs- gen“ (Deutscher Sportbund, 2006, S. 10).
etappe von einer Anfangsspezialisierung
der Sportler. Um die sportliche Leistung Anschlusstraining
zu erhöhen, muss der Anpassungsspiel-
raum des Organismus für höhere Trai- Die letzte Etappe des sportartspezifi-
ningsreize erhöht werden. Besonders gut schen Nachwuchstrainings bildet das An-
lassen sich energetisch-organisatorische schlusstraining. Nach Thieß et al. (1978)
Leistungsvoraussetzungen wie der physi- sind die Persönlichkeitsentwicklung, die
schen Beanspruchungsbereitschaft entwi- Erweiterung der allgemeinen und spe-
ckeln (Martin et al., 1999). Das Aufbau- ziellen Grundlagen sowie die Herausbil-
training ist gekennzeichnet durch einen dung der sportartspezifischen sportlichen
hohen Anteil des allgemeinen Trainings. Leistung, die relevanten Aufgabenstellun-
Im Laufe der Entwicklung nehmen spezi- gen im Anschlusstraining. Das spezielle
elle Trainingsinhalte sowie die koordinati- Training erhält einen hohen Stellenwert
ve Ausbildung der Fähig- und Fertigkeiten und nähert sich dem Hochleistungs-
zu. Im kontinuierlichen Ausbildungspro- training an. Dabei bleibt das Prinzip der
zess werden leistungsbestimmende Fähig- Vielseitigkeit bestehen. Ziel ist die Ver-
und Fertigkeiten erworben. Das Training vollkommnung und Ausprägung aller
ist abwechslungsreich und vielseitig zu leistungsbestimmenden Faktoren der
gestalten. Ein weiterer Trainingsschwer- Sportart. Die Trainingsgestaltung ist indi-
punkt liegt in der Entwicklung der Schnel- viduell zu planen und die Periodisierung
ligkeit (Thieß et al., 1978). Borde ergänzt des Trainings ähnelt dem Hochleistungs-
die Zielstellung des Aufbautrainings, um training. Die Sportler sollten am Ende
die Herausbildung der Feinkoordination des Anschlusstrainings steigerungsfähige
sportartspezifischer Bewegungshandlun- Anschlussleistungen an Welthöchstleis-
gen sowie der Entwicklung kognitiver, tungen erreichen (Thieß et al., 1978). Das
emotional-motivationaler und psychi- Anschlusstraining bildet die Etappe zum
scher Leistungsvoraussetzungen (Borde, Hochleistungstraining und ist durch eine
1997). Die Anforderungen im Wettkampf vertiefte Spezialisierung gekennzeichnet.
entsprechen den Ausbildungszielen und In der Mehrzahl der Sportarten stellt sich
Anforderungen des Aufbautrainings. In nach Rost (1996) das Anschlusstraining
dieser Ausbildungsetappe erfolgt die Eig- zweiphasig dar. Die erste Phase knüpft
nung der Sportler für die Spezialisierung an das in der Aufbauphase erworbene
77
Niveau vielseitiger und grundlegender leistungstraining ist individuell ausge-
Leistungsvoraussetzungen an. Die spezi- richtet und in einer Sportart spezialisiert.
fischen Trainingsanforderungen werden Ziel ist es, sportliche Höchstleistungen in
systematisch gesteigert und der Anschluss entscheidenden Wettkämpfen zu errei-
an das internationale Leistungsniveau der chen. Die Grundlagen hierfür, werden in
Junioren wird angestrebt. In der zwei- den ersten drei Etappen des langfristigen
ten Phase findet die Vorbereitung zum Leistungsaufbaus gelegt. Hierzu zählen
Anschluss an die international üblichen das erreichte Niveau in der Persönlich-
Leistungs- und Trainingsanforderungen keitsentwicklung sowie das sportliche
des Hochleistungsbereichs statt. Merk- Können des Sportlers (Thieß et al., 1978).
male des Nachwuchstrainings werden Auch Martin et al., 1999 bestätigen die in-
durch Prinzipien des Hochleistungstrai- dividuelle Trainingsgestaltung im Hoch-
nings abgelöst (Martin et al., 1999). Auch leistungstraining. Ziel ist es, die sportart-
Borde bezeichnet das Anschlusstraining spezifische Leistungsfähigkeit und deren
als „Übergangsetappe vom Nachwuchs- Leistungsvoraussetzungen höchstmög-
zum Hochleistungstraining“. Charakte- lich auszuprägen bzw. zu erhalten. Die
ristisch ist die Erhöhung des speziellen Inhalte und Struktur des Trainings sind
Trainings, die Steigerung des Umfangs auf das Erreichen sportlicher Höchst-
und der Intensität sowie das Erreichen leistungen ausgerichtet. Die Trainings-
von steigerungsfähigen Anschlussleis- planung erfolgt individuell und ist auf
tungen (Borde, 1997). Das Anschluss- den Wettkampfhöhepunkt des Sportlers
training kann wie folgt definiert werden: ausgerichtet. Von großer Bedeutung sind
hierfür die Zyklisierung des Trainings
Das Anschlusstraining ist die Über- sowie die kontinuierliche Trainingssteue-
gangsetappe vom Nachwuchs- zum rung (Borde, 1997). Hervorzuheben sind
Hochleistungstraining. Es gestaltet sich die hohe Individualisierung sowie die
sportartspezifisch sehr differenziert und lange Verweildauer in dieser Etappe. Die
gliedert sich in der Regel in zwei mehr- Belastungen steigen in den ersten Jahren
jährige Phasen. Ziel der ersten Phase ist der individuellen Leistungsausprägung
der Anschluss an das nationale und in- an (Schnabel et al., 2014). Das Hochleis-
ternationale Leistungsniveau bei gleich- tungstraining wird durch den Deutschen
zeitigem Aufbau der Grundlagen für Sportbund wie folgt definiert: „Mit dem
weitere Leistungssteigerungen. Ziel der Hochleistungstraining, dessen Ziel inter-
zweiten Phase ist der Anschluss an die nationale Spitzenleistungen sind, erreicht
Leistungs- und Trainingsanforderungen der langfristige Trainings- und Leistungs-
der nationalen und internationalen Spit- aufbau seinen Ziel- und Höhepunkt (DSB,
ze. (Deutscher Sportbund, 2006, S. 10) 2006, S. 10). Die wesentlichen Merkmale
sind die individuelle Trainingsplanung,
Hochleistungstraining die Zyklisierung des Trainings, eine kon-
tinuierliche Trainingssteuerung sowie die
Das Hochleistungstraining bildet im Sicherung der Einheit von Wettkampf-
Anschluss an das sportartspezifische und Trainingsanforderungen. Das Hoch-
Nachwuchstraining die letzte, meist leistungstraining kann in drei Phasen
mehrjährige Etappe im langfristigen Leis- untergliedert werden. Die erste Phase
tungsaufbau. Die Ausbildung im Hoch- beinhaltet das Erreichen der ersten gro-
78
ßen Erfolge. Die zweite Phase ist gekenn- Ländern soll der Einstieg in das Training
zeichnet durch die optimale Ausprägung der Zielsportart weit in das Jugendalter
der sportlichen Leistungsfähigkeit. In verschoben werden. Deutschland hat im
Phase drei wird die hohe Leistungsfähig- Ergebnis dieser „Verzögerungstaktik“ in
keit erhalten (Schnabel & Thieß, 1993). vielen Sportarten und Disziplinen den
Anschluss an die Weltspitze verloren.
5.5 Langfristigkeit des Leistungsauf- In einigen Sportarten (u.a. Gewichthe-
baus ben, Marathonlauf) können aufgrund
von biologischen Entwicklungsgesetzen

I m Nachwuchstraining ergibt sich der


Grundsatz der Langfristigkeit aus zwei
wesentlichen Gründen. Erstens, erfor-
erst im Erwachsenenalter die führenden
Leistungsvoraussetzungen (z.B. Maximal-
kraftfähigkeiten) entwickelt werden. Die
dern spitzensportliche Anforderungen Ausbildung von koordinativ-technischen
im Training und Wettkampf einen immer Grundlagen, psychologischen Merkma-
längeren Ausbildungsprozess zum Aufbau len und Einstellungen (z.B. Motivation,
von Leistungsvoraussetzungen. Zweitens, Bindung, Kontrollüberzeugung) und kör-
resultiert die lange leistungssportliche perlicher Belastbarkeit, kann dagegen
Ausbildungsdauer aus den biologischen bereits im Kindesalter erfolgen. Eine
Gesetzmäßigkeiten, die menschlichen perfekte Ausbildungsqualität erfordern
Höchstleistungen erst ab einer gewis- vor allem koordinativ-technische Leis-
sen Reife des menschlichen Organismus tungsvoraussetzungen im internationa-
erlauben. Sportliche Spitzenleistungen len Spitzensport. Hierfür sind eine lang-
kommen grundsätzlich durch ein kom- jährige Ausbildungsdauer sowie extrem
plexes Gefüge aus Einzelkomponenten hohe Wiederholungszahlen notwendig.
(Kondition, Technik, Taktik, Körperstatur
etc.) zustande. Die einzelnen Komponen- In den USA und Kanada vertritt man die
ten der Spitzenleistung benötigen unter- Meinung, dass der Trainingseinstieg in
schiedliche Zeitspannen zur vollständigen vielen Sportarten erst nach den „Sam-
Ausbildung. Nach Ericsson, 1996 benötigt meljahren“ erforderlich ist. Die damit
man zum Erreichen von Höchstleistun- verbundenen Technikdefizite können die
gen mindestens eine zehnjährige Aus- Sportler durch den hohen athletischen
bildungsdauer (10-Jahresregel). In vielen Trainingsanteil im Verlauf des späteren
Sportarten sind deutlich abweichende Hochschulbesuchs ausgleichen. Die Stra-
Trainingszeiträume erforderlich (Ford, tegie des späten Trainingseinstiegs, geht
Ward, Hodges & Williams, 2009). Neben jedoch nur in den technikarmen Sport-
der Notwendigkeit eines langfristigen arten auf. Empirische Studien welche
Leistungsaufbaus, ist der Zeitpunkt des den Zeitpunkt des Trainingseinstiegs in
leistungssportlichen Trainingseinstiegs die Sportart und die Trainingsgestaltung
sehr umstritten. In den osteuropäischen analysierten, haben übereinstimmend
und in den asiatischen Ländern bevorzugt festgestellt, dass neben einem vielseiti-
man in fast allen Sportarten einen frü- gen Grundlagentraining ein frühzeitiger
hestmöglichen Trainingseinstieg. In den Trainingseinstieg nötig ist, um spätere
angelsächsischen und westeuropäischen Erfolge im Leistungssport zu erzielen
Sportnationen wird hingegen ein späterer (Law, Coté & Ericsson, 2008; Zibung
Trainingseinstieg befürwortet. In diesen & Conzelmann, 2012; Forsman, Blom-
79
qvist, Davids, Konttinen & Liukkonen, den sich teilweise in der Belastungscha-
2016; Hohmann & Pietzonka, 2017). Die rakteristik. Das Training der Wettkampf-
Grundausbildung sollte daher frühzeitig übungen ist dem sportartspezifischen
beginnen und allgemeine sportartunspe- Training zugeordnet. Für die akzentuelle
zifische Trainingsinhalte berücksichtigen. Ausbildung einzelner Leistungsvoraus-
setzungen kann sich die Belastungsstruk-
Die großen Leistungsrückstände im Ju- tur im Training im Vergleich zum Wett-
gend- und Juniorenbereich sind neben kampf unterscheiden (erleichterte oder
den koordinativ-technischen Defizi- erschwerte Bedingungen). Das Prinzip
ten, Hauptursache für die hohen Drop- der Vielseitigkeit beinhaltet verschiede-
out-Quoten im Juniorenalter. In dieser ne Ausbildungsstrategien. Die allgemei-
Etappe verliert der Spitzensport die meis- ne Vielseitigkeit umfasst die Variation
ten Sportler und Sportlerinnen. Erfolgs- von unterschiedlichen Trainingsmitteln
aussichten auf internationale Erfolge im und -methoden, kleinen Spielen und all-
Erwachsenenalter sind ohne international gemeinathletischen Übungen. Das Trai-
führende oder zumindest anschlussfähige nieren in mehreren Sportarten wird mit
Juniorenleistungen eher unwahrschein- den englischen Begriffen „diversification“
lich. In Sportarten bei denen deutsche bzw. „sampling“ beschrieben. Bei Sport-
Sportler die Weltspitze mitbestimmen, arten mit einer hohen Anforderungsviel-
(z.B. Fußball, Handball, Tischtennis, falt (z.B. Kampf- und Spielsportarten)
Kanurenn- und Skirennsport, Kunst- kann die Vielseitigkeit auch innerhalb der
turnen, Wasserspringen etc.) liegt das Spezialsportart angewendet werden. Im
Trainingseinstiegsalter bei vier bis acht langfristigen Leistungsaufbau schließen
Jahren (Hohmann, Singh & Voigt, 2017). sich die Vielseitigkeit und die Spezialisie-
rung nicht aus (Fudel & Hamann, 2018).
5.6 Bedeutung der Vielseitigkeit im Für ein langfristig leistungsorientiertes
Nachwuchstraining und erfolgreiches Training reichen die
Einstiegsleistungen der Kinder und Ju-

Z u Beginn dieses Abschnittes werden


die Begriffe allgemeines, spezielles
und spezifisches Training sowie die Viel-
gendlichen beim Eintritt in den Sportver-
ein nicht mehr aus. Die Herausforderung
der Vereine besteht in der nachträglichen
seitigkeit definiert und voneinander abge- Ausbildung grundlegender Bewegungs-
grenzt. Trainingsübungen welche sich von formen durch ein allgemein-vielseitiges
der Belastungs- und Bewegungsstruktur Training, um Spitzenleistungen zu ent-
der Spezialsportart unterscheiden werden wickeln. Für das Erreichen von Höchst-
dem allgemeinen Training zugeordnet. leistungen sind hohe sportartspezifische
Diese dienen zur Sicherung der Belast- Trainingsumfänge ebenfalls nötig. Im
barkeit, zur Entwicklung von grundle- langfristigen Leistungsaufbau besteht die
genden Leistungsvoraussetzungen und Schwierigkeit in der Vereinbarung der
werden zur Regeneration eingesetzt. Das scheinbar gegensätzlichen Anforderun-
spezielle Training in einer Sportart dient gen. Im Nachwuchsbereich müssen zu-
der Entwicklung und Vervollkommnung sätzlich die Aspekte der Belastbarkeit,
spezieller Leistungsvoraussetzungen. Die Persönlichkeitsentwicklung und Moti-
Strukturen der Spezialübungen ähneln vation beachtet und in die Planung mit
den Wettkampfübungen aber unterschei- einbezogen werden (Fudel & Hamann,
80
Abb.: 17. Gegenüberstellung der Konzepte von frühzeitiger Spezialisierung und Vielseitigkeit (in Anlehnung an
Fudel & Hamann, 2018, S.86)

2018). Im Developmental Model of Sports Zusammenhang hergestellt werden. Be-


Participation stellen Côté, Baker und reits ab der Kindheit ist das systematische
Abernethy (2007) die Ausbildungswege und spezifische Üben wichtig, um das
zwischen Spezialisierung und Vielseitig- maximale Entwicklungspotenzial auszu-
keit gegenüber. In Abbildung 17 sind die schöpfen. Für Späteinsteiger sei ein früher
Konzepte von frühzeitiger Spezialisie- Leistungsvorsprung nicht mehr aufzu-
rung und Vielseitigkeit gegenübergestellt. holen (Ericsson, 2003). Die Argumente
Beide Ausbildungswege sind eng an die für eine Frühspezialisierung werden in
Aktivitätstypen „deliberate play“ (spie- erster Linie durch den Theorieansatz der
lerisches Sporttreiben) und „deliberate begrenzten Anpassungsreserven sowie
practice“ (leistungsorientierte Zielstel- durch die Restriktionen (z.B. Höchstleis-
lung) gebunden. Befürworter der „deli- tungsalter, Leistungsniveau) und koordi-
berate practice“ berufen sich auf den Zu- nativen Erfordernisse begründet. Folgen
sammenhang von Leistungsniveau und einer frühen Spezialisierung sind u.a. ein
Übungszeit. Im mathematischen und erhöhtes Dropout-Risiko, Essstörungen,
musischen Bereich konnte ein solcher mangelnde Selbstständigkeit sowie Burn-
81
out (Malina, 2010). Entgegengesetzter suchungen deuten darauf hin, dass eine
Auffassung sind Côté, Baker und Abernet- frühe Spezialisierung nicht notwendiger-
hy (2003). Sie sehen eine Frühspezialisie- weise eine unabdingbare Voraussetzung
rung nicht als Voraussetzung für spätere für spätere Höchstleistungen darstellt
Spitzenleistungen. Nach ihrer Auffassung (Leite, Baker & Sampaio, 2009; Hayman
reduziert ein sportartspezifisches, hoch- et al., 2011). Im Model Developmental of
intensives Training die Erfolgsaussichten, Sports Participation von Côté, Baker und
da die jungen Athleten „verheizt“ werden Abernethy (2007) wird ersichtlich, dass
und ein spezifisches Training schnell an erfolgreiche Sportler bereits Erfahrungen
Reizwirksamkeit verliert. Sie betonen, in weiteren Sportarten gesammelt haben
dass für Weltspitzenleistungen einseitiges (Sammeljahre), bevor sie sich auf eine
Üben in der Spezialsportart nicht alles Zielsportart spezialisieren. In den „Sam-
leisten und ausbilden kann. Im Nach- meljahren“ verbringen die Sportler über-
wuchsbereich kann ein ganzjährig ange- durchschnittlich viel Zeit mit sportlichen
wendetes allgemeines Krafttraining die Aktivitäten außerhalb von Organisationen
sportartspezifische Leistungsfähigkeit (z.B. Street Games, Straßenfußball). In ei-
sowie die Belastbarkeit steigern, ohne die nigen Sportarten besteht sogar ein nega-
Anwendung spezifischer Trainingsinhalte tiver Zusammenhang zwischen späteren
(Lloyd & Oliver, 2012). Vielseitig ausge- Leistungen und Frühspezialisierung. Zu
bildete Sportler sind im Anschluss- und beachten ist allerdings, dass erfolgreiche
Hochleistungstraining in der Lage bes- Sportler trotz eines geringeren Trainings-
sere Leistungssteigerungen zu erzielen. pensums innerhalb der Zielsportart, eine
Die Vielseitigkeit begründet sich vor al- deutlich größere Trainingsstundenan-
lem durch pädagogische, trainingsme- zahl in unterschiedlichen Sportarten ab-
thodische und entwicklungstheoretische solvieren (Güllich & Emrich, 2014). Vor
Argumente. Die Vorteile der Vielseitigkeit allem gilt dies für Kraft-, Ausdauer- und
aus pädagogischer Sicht sind die altersge- Spielsport. Durch die Anforderungen
mäße und unspezifische Vorbereitung der und Reize in den verschiedenen Sport-
Kinder und Jugendlichen auf die unter- arten erfolgt eine bessere Vernetzung
schiedlichen Anforderungen des Lebens. und Reifung des Gehirns (Schnabel, Har-
Aus entwicklungsmethodischer Sicht ist re & Krug, 2011). Nach Hoffmann und
die Vielseitigkeit im Nachwuchsbereich Pfützner (2013) liegt der Vorteil eines
wichtig, aufgrund der Plastizität von Rei- vielseitigen Trainings in der komplexen
fungsprozessen. Außerdem können Dys- Entwicklung sportartgerichteter Fähig-
balancen und Abnutzungserscheinungen und Fertigkeiten sowie der Nutzung von
durch die Vielseitigkeit des Trainings ver- Übertragungseffekten (physisch-kon-
mieden werden. Die Begründung einer ditionell, motorisch, taktisch-kon-
vielseitigen Ausbildung aus trainingsme- zeptionell und kognitiv-perzeptuell).
thodischer Sicht liegt in der Erhöhung der Die Frage bezüglich der Umsetzung des
Entwicklungsgeschwindigkeit sowie der Modells auf alle Sportarten bleibt jedoch
Steigerung der psychophysischen Belast- offen. Um im Spitzensport erfolgreich zu
barkeit (Hohmann, Singh & Voigt, 2007). sein, reicht ein vielseitiges Training alleine
Eine vielseitige und sportartübergreifende nicht aus. Auch hier ist die konkrete Umset-
Ausbildung im Kindesalter wird als „Di- zung der Vielseitigkeit von großer Bedeu-
versifizierung“ bezeichnet. Einige Unter- tung. In den frühen Trainingsjahren kann
82
Abb.: 18. Developmental Model of Sports Participation (in Anlehnung an Hoh-mann, Singh & Voigt, 2017, S.
68)

eine allgemein-vielseitige Ausbildung des sportartspezifischen Höchstleistungs-


durchaus als motorisches Fundament eine alters. Dabei verschiebt sich das Verhält-
wichtige Rolle spielen. Hierbei ist jedoch nis von allgemeinen und speziellen Trai-
die Transferierbarkeit der gewünschten ningsinhalten zugunsten der speziellen
Anpassungen zu beachten. In Abbildung Ausbildungsinhalte. Der Schwerpunkt
18 ist das pädagogische Developmental der sportwissenschaftlichen Forschung
Model of Sports Participation von Côté, muss zukünftig in der Optimierung des
Baker & Abernethy (2007) abgebildet. Verhältnisses zwischen allgemeinen und
Die trainingswissenschaftliche Theo- speziellen Inhalten im Kindes- und Ju-
rie bietet zum Thema Frühspezialisie- gendalter liegen. Ziel muss es sein, allge-
rung vs. Vielseitigkeit nur grundsätzliche meine Übungen in die Trainingskonzepte
Orientierungen zur Trainingsplanung zu integrieren, welche eine hohe Anpas-
an (Prinzip der zunehmenden Spezia- sungswirkung auf die Leistungsentwick-
lisierung). Im langfristigen Leistungs- lung der jeweiligen Zielsportart hervor-
aufbau kommt es zu einer sukzessiven rufen (Hohmann, Singh & Voigt, 2017).
Spezialisierung unter Berücksichtigung
83
86
6 Talent

6.1 Entwicklung der Talentforschung sich in der Zwischenzeit stark verändert.


und des Talentbegriffs Die Zahl der leistungssportlich orientier-
ten Vereine und Verbände ist deutlich ge-

Z iel der Beschäftigung mit der Talent-


problematik ist die rechtzeitige Fin-
dung und Förderung von Menschen mit
stiegen und wird durch Freizeitsportarten
sowie durch Funsportarten mit einem viel-
fältigen Angebot ergänzt. Die hohe Kon-
außergewöhnlichen Fähig- und Fertigkei- kurrenz zwischen den Sportarten wird au-
ten auf einem bestimmten Gebiet. Durch ßerdem durch die verringerte Anzahl an
eine optimale Förderung sollen sie zu sportinteressierten Kindern und Jugend-
Hoch- oder Höchstleistungen gelangen. lichen verstärkt. Die praxisorientierte
Nicht nur in der Spitzensportförderung ist Talentforschung hat aufgrund des Nach-
die Talentproblematik eines der wichtigs- wuchsmangels in den vergangenen Jah-
ten Themen. Sowohl in der Mathematik, ren zunehmend an Bedeutung gewonnen.
der Musik, als auch in den Naturwissen- Die Grundpfeiler der leistungssportorien-
schaften spielt die Talentproblematik in tierten Nachwuchsförderung stellen die
Bezug auf das Erkennen und die Förde- Instanzen Talentsuche, Talentauswahl
rung von hochbegabten Kindern und und Talentförderung dar. Die Talent-
Jugendlichen eine entscheidende Rolle. suche umfasst Maßnahmen die das Ziel
haben, eine große Anzahl an Talenten
Seit Beginn der 70er Jahre beschäftigt sich zu finden und diese an das spitzensport-
die sportwissenschaftliche Forschung mit orientierte Training heranzuführen. Das
dem Problem des sportlichen Talents. In Ziel der Talentauswahl sind Maßnahmen
dieser Zeit gab es verhältnismäßig viele zur Identifikation von Sportlern, welche
interessierte Kinder und Jugendliche und besonders für ein spitzensportorientier-
eine geringe Anzahl von leistungssport- tes Training auf der nächst höheren Stu-
lichen Disziplinen. Dieses Verhältnis hat fe geeignet sind. Bei der Talentauswahl

Abb.: 19. Talentbezogene Instanzen einer wissenschaftlich geförderten Nachwuchsförderung (in Anlehnung an
Hohmann & Carl, 2002, S. 4)
87
kommen sowohl die Talentdiagnostik als zwölf Jahre. Die Auswahl der Sporttalente
auch die Talentprognose zur Anwendung. muss deshalb frühzeitig begonnen wer-
Unter der Talentdiagnostik versteht man den, um die optimale Leistungsfähigkeit
die Durchführung von standardisierten zum richtigen Zeitpunkt zu erreichen. Je
Tests zur Festlegung des Ausprägungs- nach Sportart haben verschiedene leis-
grades von Merkmalen, welche in der tungsbestimmende Faktoren Einfluss auf
spezifischen Sportart als talentrelevant das sportliche Talent. Bei der Talentsuche
gelten. Bei der Talentprognose werden müssen u.a. die anthropometrischen Vo-
begründete Vorhersagen über individuell raussetzungen (z.B. Körpergröße, Kör-
erreichbare, höchstmögliche Erfolge in pergewicht, Körperproportionen), phy-
der Sportart oder Disziplin gestellt. Die sischen Merkmale (z.B. Beweglichkeit,
Talentförderung umfasst Trainings- und Kraft, Ausdauer), technomotorischen Vo-
Betreuungsmaßnahmen für eine opti- raussetzungen (z.B. Raum-, Distanz- und
male sportliche Leistungsentwicklung Tempogefühl, Gleichgewichtsfähigkeit,),
von jungen und talentierten Sportlern kognitive Fähigkeiten (z.B. Konzentra-
(Hohmann & Carl, 2002). In Abbildung tionsfähigkeit, taktisches Vermögen), in-
19 sind die talentbezogenen Instanzen dividuelle psychosoziale Faktoren (z.B.
einer wissenschaftlich begleiteten Nach- Rollenübernahme, Fähigkeit sich unter-
wuchsförderung im Sport abgebildet. ordnen zu können), affektive Faktoren
Aus ökonomischen Gründen besteht (z.B. psychische Stabilität, Stressbewälti-
das Ziel des Deutschen Sportbundes gungsvermögen), die Lernfähigkeit und
und seiner Unterorganisationen in einer Leistungsbereitschaft sowie das soziale
frühzeitigen Talentfindung sowie einer Umfeld (z.B. Familie, Freunde) beachtet
langjährigen Förderung der talentierten werden. Nach Weineck (2006) sind die
Sportler in den jeweiligen Sportarten und wichtigsten Faktoren auf dem Weg zum
Disziplinen. Für das Erreichen sportlicher Spitzensportler ein konsequentes und effi-
Höchstleistungen sind eine systematische zientes Training, eine gewisse Sturheit, der
und langfristige Vorbereitung notwendig. unbedingte Wille zu gewinnen, eine star-
Diese umfasst je nach Sportart sechs bis ke Zielorientierung sowie das vorhandene

Tab.: 6. Systematisierungsansatz für den Talentbegriff im Sport (in Anlehnung an Hohmann & Carl, 2002,
S. 5)

88
sportliche Talent (Weineck, 2010). Das ak- Bewegungsangebote für Kinder im Alter
tuelle Problem der Talentforschung besteht von sechs bis neun Jahren. Im Anschluss
in der Entwicklung von zuverlässigen und daran folgt die „Athletikschule 2“ für 10-
aussagekräftigen Verfahren, welche mo- bis 13-Jährige sowie die „Athletikschule
torisch und sportlich begabte Kinder und 3“ für 14- bis 15-Jährige. In Abbildung 20
Jugendliche mit einem entsprechenden ist die Athletikschule des Bundesverban-
Entwicklungspotenzial identifizieren. In des Deutscher Gewichtheber abgebildet.
der Literatur finden sich zahlreiche Defi- Der Einstieg in die Sportart Gewichthe-
nitionen von einem sportlichen Talent. In ben erfolgt durch die „Athletikschule 1“.
Anlehnung an Hohmann und Carl (2002) Hier sollen die Kinder im Alter zwischen
ist der Talentbegriff in Tabelle 6 hinsicht- sechs und neun Jahren durch lustige und
lich der Parameter „eng vs. weit“ und „sta- attraktive Angebote für sportliche Aktivi-
tisch vs. dynamisch“ zusammengefasst. täten begeistert werden. Ziel der „Athle-
tikschule 1“ ist die Gewinnung von sport-
begeisterten Kindern. Die ganzheitliche
6.2 Die Athletikschule des BVDG Entwicklung wird durch vielfältige Bewe-
gungsangebote gefördert. Entsprechend

D ie Athletikschule des Bundesver-


bands Deutscher Gewichtheber gibt
Orientierungen für Bewegungsangebote
des ganzheitlichen motorischen Entwick-
lungsmodell von Lloyd et al. (2015) sind
in der prä-adoleszenten Phase die Kraft,
für Kinder und Jugendliche und soll diese Schnellkraft, Gewandtheit, Beweglichkeit
langfristig zum Sporttreiben animieren. sowie die elementaren Bewegungsfertig-
Entsprechend des Alters der Schulkinder keiten besonders gut zu entwickeln. In
unterteilt man die Athletikschule in drei der „Athletikschule 1“ erfolgt die allge-
Bereiche. Die „Athletikschule 1“ bietet meine Grundausbildung der Kinder. Das

Abb.: 20. Athletikschule des Bundesverband Deutscher Gewichtheber(eigene Darstellung) [MKF = Maximal-
kraftfähigkeit, SKF = Schnellkraftfähigkeit]

89
Training ist dabei wenig strukturiert und und motorischen Fertigkeiten im Kin-
soll Spaß und Freude bereiten. Das Be- des- und Jugendalter. Im nächsten Kapitel
wegungsangebot sollte abwechslungsreich wird der Athletikschule Tests ausführlich
gestaltet werden und in jeder Trainings- beschrieben. Ausgehend vom Entwick-
stunde wird etwas Neues erlernt. Neben lungsmodell von Lloyd et al. (2015) sind
einem vielfältigen Angebot an Trainings- in diesem Altersbereich (10-13 Jahre)
übungen aus verschiedenen Sportarten die Kraft, Schnellkraft, Gewandtheit und
erfolgt der Trainingseinstieg ins Gewicht- sportartspezifische Fertigkeiten besonders
heben. Bereits im Kindesalter zwischen gut zu entwickeln. In Anlehnung an die
sieben und zehn Jahren (allgemeine Entwicklungsetappen im Gewichtheben,
Grundausbildung) muss die Bewegungs- erfolgt in der „Athletikschule 2“ die spezi-
technik im Gewichtheben erlernt werden. elle Grundausbildung der Kinder und Ju-
Dabei erfolgt in der „Athletikschule 1“ die gendlichen. Mit der Entwicklung und dem
Erlernung der Techniken im Reißen, Um- Lernfortschritt der Schüler ändert sich
setzen und Ausstoßen. Zunächst erfolgt das Trainingsmotto. Aus „Spiel, Spaß und
die Bewegungsausführung mit einem Vielseitigkeit“ wird ein spaßbetontes Trai-
Besenstiel oder einer Technikhantel (3- ning. Die Sportler vertiefen die Grundla-
kg). Ziel ist die sichere und korrekte Be- gen in den verschiedenen Sportarten und
wegungsausführung entsprechend der werden schrittweise an ein strukturiertes
Technikleitbilder. In diesem Altersbe- Training herangeführt. Im Vordergrund
reich ist ein lastorientiertes Training mit stehen weiterhin der Spaß und die Ab-
speziellen Trainings-mitteln nicht not- wechslung, jedoch mit anspruchsvolleren
wendig und führt zu keinen relevanten koordinativen und konditionellen Trai-
Leistungssteigerungen (Sandau & Kurch, ningsinhalten. Die Skills-Übungen wer-
2019). In der „Athletikschule 1“ werden den komplexer und im Gewichtheben
Fertigkeiten (Skills) aus verschiedenen steht die Erlernung der Trainings- und
Sportarten (z.B. Turnen, Leichtathletik, Wettkampfübungen im Vordergrund. In
Kampfsport, Tennis, Gewichtheben) er- der Grundausbildung im Gewichtheben
lernt und sorgen für ein abwechslungs- erfolgt der Beginn des Technikerwerbs-
reiches und vielseitiges Sportangebot. trainings. In der „Athletikschule 2“ kön-
In der „Athletikschule 2“ erfolgen Bewe- nen aufgrund der Zunahme der Fähigkeit
gungsangebote für Kinder und Jugendli- zur Selbstreflexion, Übungen zur Persön-
che im Altersbereich von 10 bis 13 Jahren. lichkeitsentwicklung angewendet werden.
Hier handelt es sich um einen trainings- Geeignet hierfür sind Bewegungsaufga-
günstigen Zeitraum, der bereits mit dem ben welche nur im Team zu lösen sind.
Eintritt in das frühe Schulkindalter be- In der Handreichung „Persönlichkeits- &
ginnt (Weineck, 2010). In der „Athletik- Teamentwicklung“ von der Deutschen
schule 2“ stehen der Spaß und die Be- Gewichtheber Jugend erfolgen Übungs-
geisterung für die Sportart Gewichtheben vorschläge zur Persönlichkeits- und
im Vordergrund. In dem Altersbereich Teamentwicklung. In der „Athletikschule“
zwischen 10 und 13 Jahren findet die Ta- sollen die Persönlichkeits- und Teament-
lentsichtung im Gewichtheben statt. Mit- wicklungsaufgaben zunächst spielerisch
hilfe des Athletikschule Tests des BVDG und kindgerecht eingeführt werden, um
erfolgt eine erste Sichtung bzgl. kondi- sie in der „Athletikschule 3“ zu vertiefen.
tioneller und koordinativer Fähigkeiten
90
In der „Athletikschule 3“ erfolgt eine Ver- lungsaufgaben welche mit zunehmendem
tiefung und Erweiterung der Übungs- Alter vertieft werden. Neben Spielformen
angebote aus der Athletikschule 1 und 2. kommen verstärkt spezifische Maxi-
Beweglichkeitsübungen, Schnelligkeits- mal- und Schnellkraftübungen zur An-
übungen sowie Mobilisierungs- und Ko- wendung. Im Gewichtheben liegt der
ordinationsübungen werden erweitert Schwerpunkt auf der Stabilisierung und
und gefestigt. Außerdem lernen die Ju- Festigung der Trainings- und Wettkampf-
gendlichen neue Sportarten kennen (Fun- übungen. Unter der Berücksichtigung der
und Trendsportarten) und erwerben neue sportlichen Technik können die Lasten
Sportkenntnisse (Sportregeln). Individu- erhöht werden. Im Vordergrund steht da-
elle Trainingsformen im Gewichtheben bei die Bewegungstechnik welche sich am
kommen hinzu. Im Altersbereich der Leitbild orientiert. Die Übungsauswahl
„Athletikschule 3“ (14-15 Jahre) befinden der speziellen Übungen zur Maximal-
sich die Jugendlichen in einem weniger und Schnellkraftsteigerung erfolgt anhand
günstigen Trainingszeitraum. Dies be- des biologischen Alters (BVDG, 2019).
deutet aber nicht, dass sie nicht belastet
werden dürfen. Die Belastungsgestaltung
sollte abwechslungsreich gestaltet werden 6.2.1 Der Athletikschule Test - Aus-
um Überbelastungen zu vermeiden. Das gangssituation
Training sollte dabei strukturiert geplant
und durchgeführt werden. Zu beachten
sind neben der Belastung auch die ausrei-
chenden Erholungszeiten. In der „Athle-
B ereits im Kindesalter finden sich in
unserer heutigen Gesellschaft weit
verbreitete Formen körperlicher Unter-
tikschule 3“ stehen die Begeisterung und forderung infolge eines Bewegungsman-
Motivation für die Sportart Gewichtheben gels. Die körperliche Aktivität der Kinder
im Vordergrund. In dem Altersbereich und Jugendlichen wird aufgrund der tech-
zwischen 14 und 15 Jahren findet die erste nischen Entwicklung und dem Moderni-
komplexe Leistungsdiagnostik auf Bun- sierungswandel der heutigen Gesellschaft
desebene statt. Ziel ist es, den Ist-Zustand immer mehr aus dem Alltag verdrängt.
des Leistungsniveaus der Sportlerinnen Durch den obligatorischen Nachmittags-
und Sportler zu analysieren. Damit trägt unterricht sowie durch das Angebot der
die KLD zur Talententwicklung im Ge- Gesamtschulen wird die Bewegungszeit
wichtheben bei. Ausgehend vom Entwick- der Schülerinnen und Schüler stark ein-
lungsmodell von Lloyd et al. (2015) sind in geschränkt. Folgen dieses bewegungs-
der Pubertät vor allem die Kraft, Schnell- armen Lebens sind Erkrankungen wie
kraft, Schnelligkeit und Gewandtheit be- Herz-Kreislauf Beschwerden, Haltungs-
sonders gut zu entwickeln. Aufgrund des schäden, Muskelatrophien und Adipo-
Wachstumsschubs (PHV) in der puber- sitas. Je nach Statistik gelten 50 bis 65
tären Phase müssen die Trainingsinhalte Prozent aller Schülerinnen und Schüler
individuell geplant und die Belastungs- als haltungsschwach (Steinmann, 1988;
gestaltung ggf. reduziert werden. Die Ju- Rotkopf, 2005). Diese Haltungsschwä-
gendlichen befinden sich in der „Athle- che führt zu mangelnden Kraftfähigkei-
tikschule 3“ im Grundlagentraining des ten und äußern sich darin, dass Kinder
Gewichthebens. Zur Anwendung kom- nicht mehr in der Lage sind, selbst ein-
men Persönlichkeits- und Teamentwick- fache Übungen im Sportunterricht bzw.
91
im Sportverein durchzuführen. Dieser Talentsichtung in den Hintergrund, da
Aspekt verdeutlicht die Notwendigkeit zunächst sportmotorische Grundeigen-
eines Krafttrainings im Kindes- und Ju- schaften, mit enormen Anstrengungen,
gendalter. Die Übergewichtigkeit der Kin- vermittelt werden müssen. Auch im Nach-
der stellt ein weiteres Problem in der heu- wuchsleistungssportkonzept 2020 wird
tigen Gesellschaft dar. Sowohl die Anzahl die Problematik der Talentgewinnung
der Übergewichtigen als auch die Anzahl und -sichtung aufgegriffen. Neben der
der Adipositas erkrankten Kinder und fehlenden Zeit im Sportunterricht können
Jugendlichen nahm seit Mitte der 1970er Kinder und Jugendliche nicht altersge-
Jahre zu. Die Ergebnisse stammen aus der recht ausgebildet werden, da es an inter-
Kinder- und Jugendgesundheitsumfrage essierten Trainern, Übungsleitern, Erzie-
(KIGGS), welche vom Robert-Koch Insti- hern und Lehrern fehlt. In den nächsten
tut zwischen 2003 bis 2006 (Welle 1) und Jahren müssen sportbegeisterte Lehrer,
zwischen 2014 bis 2017 (Welle 2) durchge- Übungsleiter und Trainer ausgebildet
führt wurden. Im Alter zwischen drei und werden, um geeignete Sportangebote in
siebzehn Jahren leiden 15,4 Prozent der der Schule bzw. im Verein anbieten zu
Kinder und Jugendlichen in Deutschland können. Die allgemein athletische Ausbil-
an Übergewicht. 6,3 Prozent sind nach dung der Kinder und Jugendlichen muss
den Ergebnissen der KIGGS-Studie sogar dabei im Vordergrund stehen, um den
adipös. Seit Beginn der 2000er Jahre zeigt Abwärtstrend der motorischen Leistungs-
sich in vielen Ländern mit einem hohen und Kraftfähigkeit aufzuhalten (Bundes-
Einkommensniveau u.a. in Deutschland, verband Deutscher Gewichtheber, 2016).
dass die Anzahl der übergewichtigen bzw.
Adipositas erkrankten Kinder und Ju-
gendlichen nicht weiter ansteigt bzw. der 6.2.2 Theoretische Grundlagen
Trend sich verlangsamt (Schienkiewitz et
al., 2018). Die aktuelle Situation wird zu-
sätzlich dadurch erschwert, dass geeignete
Spielräume, bei denen Kinder klettern,
Z u Beginn dieses Abschnittes wird
zunächst auf die Definition von mo-
torischen Fähigkeiten eingegangen. Bös
rennen, krabbeln und springen kön- (2001) beschreibt motorische Fähigkeiten
nen, nur noch minderheitlich existieren. als die „Gesamtheit aller Strukturen und
Durch Indoorspielplätze und künstliche Funktionen, die für den Erwerb und das
Welten (z.B. Kletterparks) werden Orte Zustandekommen von Bewegungshand-
geschaffen, wo die Kinder und Jugendli- lungen verantwortlich sind“. Sie können
chen, die genannten Fertigkeiten mit Spaß bewusst gesteuert, oder auch ohne eine
und Spiel und mit eigener Initiative und bewusste Steuerung ablaufen. Grundsätz-
Kreativität ausüben können. Aufgrund lich kann man motorische Fähigkeiten in
von gesellschaftlichen Unterschieden zwei Bereiche unterteilen. Zum einen in
können nicht alle Familien diese Angebo- die konditionellen Fähigkeiten, die nach
te wahrnehmen. Auch im Gewichtheben Weineck (2002) energetisch bedingt sind
sind die Sportvereine der Problematik des und die Eigenschaften der Ausdauer,
Bewegungsmangels von Kindern und Ju- Kraft, Schnelligkeit und der Beweglich-
gendlichen enorm ausgesetzt. Neben dem keit beinhalten und zum anderen in die
Rückgang der Mitgliederzahlen im Nach- koordinativen Fähigkeiten, welche nach
wuchsbereich rückt die Entwicklung der Meinel und Schnabel (1998) als „relativ
92
Abb.: 21. Differenzierung motorischer Fähigkeiten (Bös, 1987 nach Bös, 2006, S. 87)

verfestigte und generalisierende Beson- handelt es sich bei den Bewegungsfertig-


derheiten des Verlaufs der Steuer- und keiten um koordinative Leistungsvoraus-
Regelprozesse der Bewegungstätigkeit“ setzungen zur motorischen Realisierung
verstanden werden. Aufgrund von empi- einer Handlung ohne bewusste Steuerung
rischen Untersuchungen postuliert Blu- (Meinel & Schnabel, 2007). In Anleh-
me (1978) in Anlehnung an Meinel und nung an Bös und Mechling (1983) wird
Schnabel sieben koordinative Fähigkeiten. die Motorik wie folgt definiert: „Unter
Diese sind die Gleichgewichts-, Rhyth- Motorik wird die Gesamtheit aller laten-
misierungs-, Umstellungs-, Reaktions-, ten Steuerungs- und Funktionsprozesse
Kopplungs-, Orientierungs- und Diffe- verstanden, der Haltung und Bewegung
renzierungsfähigkeit. Die Bewegungstä- zugrunde liegen“. Ohne die Motorik wä-
tigkeiten und somit die motorische Leis- ren unerlässliche Grundlagen und Vor-
tungsfähigkeit bei sportlichen Aufgaben aussetzungen für eine vollwertige geisti-
wird demnach durch individuelle Vor- ge Entwicklung und Leistungsfähigkeit
aussetzungen in den konditionellen und nicht gegeben (Singer & Bös, 1994). In
koordinativen Fähigkeiten determiniert. Abbildung 21 erfolgt die Differenzierung
Der Begriff Fertigkeit grenzt sich sofern der motorischen Fähigkeiten nach Bös
von den Fähigkeiten ab, als dass die Fä- (2006). Im folgenden Abschnitt erfolgt
higkeiten Voraussetzung und Bedingung eine kurze Übersicht über die motorische
für die Realisierung von Fertigkeiten sind. Entwicklung von Grundschulkindern.
Besonders die motorischen Fertigkei- Im Alter von sieben bis elf Jahren ist es
ten müssen in einem längeren Lern- und schwierig über typische Entwicklungs-
Übungsprozess erworben werden. Dabei verläufe der Motorik zu sprechen, da be-
93
sonders hier die interindividuellen Unter- Fortschritt in der motorischen Leistungs-
schiede immer größer werden. Eine hohe fähigkeit. Dieser Abschnitt wird als Phase
physische Leistungsfähigkeit, ein hoher der besten motorischen Lernfähigkeit be-
Leistungszuwachs in den motorischen Fä- schrieben (Hartmann, 1997). Im frühen
higkeiten, die Steigerung der motorischen Schulkindalter ist das Bewegungshan-
Lernfähigkeit, eine deutliche Verbesse- deln durch eine ausgeprägte Lebendigkeit
rung in den motorischen Fähigkeiten und und Mobilität gekennzeichnet, wobei der
der Aufbau eines sportbezogenen Be- Drang nach Erkundung und Erprobung
wegungsrepertoires sind charakteristisch sowie nach Bewegung und Sport typisch
für das Grundschulalter. Die individuel- sind (Bös & Ulmer, 2003). Oftmals fehlt
len Entwicklungsverläufe in den einzel- es in diesem Altersbereich an der nötigen
nen Dimensionen sind keineswegs linear Aufmerksamkeit bzw. Konzentrations-
und stetig, sondern finden in Schüben fähigkeit zur Lösung einer bestimmten
statt (Wirszing, 2015). Die Variabilitäten Aufgabe (Meinel & Schnabel, 2006). Mit
der Entwicklung werden durch persona- zunehmendem Alter vollzieht sich jedoch
le, nicht-normative, gesellschaftliche und ein Wandel und die Kinder sprechen auf
kulturwandelbezogene Einflussfaktoren motorische Leistungsanforderungen an
bestimmt. Im Hinblick auf die physischen und sind im Leistungsstreben nachhal-
Voraussetzungen gibt es Unterschiede tiger und ausgeglichener (Berk, 2005e).
in der motorischen Entwicklung, die vor Bis zum 8. Lebensjahr haben sie gelernt,
allem das Alter und das Geschlecht be- Bewegungsaufgaben zielgerichtet aus-
treffen. Grundschulkinder befinden sich zuführen, was sie dazu befähigt, motori-
im Alter von sechs bis elf Jahren und so- sche Fertigkeiten zu erlernen. An diesem
mit im frühen und mittleren Kindesalter. Altersbereich, bis zum Eintreten in die
Charakteristisch für diesen Bereich der Pubertät spricht man von einem „trai-
motorischen Ontogenese ist der rasche ningsgünstigen Zeitraum“ (Willimczik,

Abb.: 22. Koordinatives Fähigkeitsniveau im Lebenslauf (nach Roth & Roth, 2009, S. 200) [I = Vorschulalter,
II = frühes Schulkindalter, III = spätes Schulkindalter, IV = Pubeszenz, V = Adoleszenz, VI = frühes
Erwachsenenalter, VII = mittleres Erwachsenenalter, VIII = spätes Erwachsenenalter]

94
2009). Sowohl die Bereitschaft zu Lernen, entwickelt. Ziel war es, einen sportmotori-
als auch die konditionellen und koordi- schen Test zu entwickeln, welcher die kon-
nativen Voraussetzungen für das Erler- ditionellen und koordinativen Fähigkeiten
nen sportmotorischer Fertigkeiten sind und die motorischen Fertigkeiten im Kin-
nun gegeben. Im Grundschulalter äußern des- und Jugendalter bezüglich der Kraft,
sich Geschlechtsunterschiede noch nicht Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordi-
gravierend, aber individuelle Leistungs- nation überprüft. Der Athletikschule Test
unterschiede sind im erheblichen Maße beinhaltet einen Parcours und dient zur
nachweisbar. Mit steigendem Alter neh- sportlichen Eignungserkennung im Ge-
men die Bewegungsstabilität sowie die wichtheben. Dabei dient der sportmotori-
zielgerichtete Bewegungssteuerung zu sche Test als Vorstufe für eine sportartspe-
(Scheid, 1994). Im Grundschulalter ver- zifische Eignung. Das Konzept ermöglicht
läuft die Entwicklung der Kraftfähigkeit auf kommunaler Ebene eine Sichtung ab
noch relativ langsam und geschlechtsun- dem Grundschulalter und darüber hinaus.
spezifisch (Bös, Opper & Woll, 2002a), Der Parcours beinhaltet acht unterschied-
während die Ausdauer- und Schnellig- liche Bewegungsaufgaben und es können
keitsfähigkeit etwa bis zum 10. Lebens- in relativ kurzer Zeit viele Kinder und
jahr stetig zunimmt. Alle motorischen Jugendliche ohne großen Aufwand ge-
Fähigkeiten sind im Schulkindalter bereits testet werden. Der Test ist sehr effektiv,
trainierbar. Im frühen Schulkindalter ist bezüglich des Aufbaus unkompliziert,
eine erhebliche Zuwachsrate der koordi- einfach strukturiert und standardisiert.
nativen Leistungsfähigkeit festzustellen Der Athletik-schule Tests ist in einer
(Ahnert & Schneider, 2007). Durch ein normalen Schulsportanlage und mit we-
zielgerichtetes koordinatives Training nigen Materialien (Stoppuhr, Maßband,
kann die Entwicklung der koordinativen Klebeband, 1 Weichbodenmatte, 5 kleine
Fähigkeiten wesentlich erhöht werden Matten, 1 Bank, 1 Barren, 2 Kastenteile,
(Meinel & Schnabel, 2006). Eine gut aus- 3 kleine Kästen, 12 Hütchen und 1 Seil/
geprägte Bewegungskoordination bildet Tau) durchführbar. Um den Aufbau zu
die Basis für eine hohe motorische Lern- erleichtern ist der Parcours an die Größe
fähigkeit. Diese gilt als zentraler Indikator eines Volleyballfeldes (18 Meter lang, 9
für motorische Begabungen und sportli- Meter breit) angepasst. Der Athletikpar-
ches Talent. Roth und Roth (2009) zeigen cours ist so angelegt, dass die Kinder und
in der Abbildung 22 die Koordinations- Jugendlichen unter zeitlicher Beobach-
entwicklung vom Vorschulalter bis zum tung, acht Bewegungsaufgaben mit unter-
späten Erwachsenenalter. Vom Vorschul- schiedlichen Informationsanforderungen
bis zum späten Kindesalter erfolgt die (taktil, kinästhetisch, vestibulär, optisch,
Phase des weitgehend linearen Anstiegs akustisch) und Druckbedingungen (Kom-
des koordinativen Fähigkeitsniveaus. plexitäts-, Situations-, Zeit-, Präzisions-
und Belastungsdruck) schnell und genau
6.2.3 Das Konzept des Athletikschule durchlaufen. Ziel ist es, den Parcours feh-
Tests lerfrei und so schnell wie möglich zu be-
wältigen. In Abbildung 23 ist der Athletik-

D er Athletikschule Test des Bundes-


verband Deutscher Gewichtheber
wurde im Jahr 2015 durch Jochen Stüber
parcours des Bundesverband Deutscher
Gewichtheber abgebildet (Stüber, 2015).

95
Abb.: 23. Athletikschule Parcours (Stüber, 2015, S. 5)

96
Während des Parcours muss der Sportler Sportler rennt um die Wendemarkierung
acht Bewegungsaufgaben schnellstmög- und springt über zwei kleine Kastenteile,
lich bewältigen. In der Startposition steht welche im Abstand von vier Metern aufge-
der Schüler oder die Schülerin beidbeinig stellt sind. Die Bewegungsaufgabe sieben,
auf der Weichbodenmatte und hält das Seil wird als Hürdenlauf bezeichnet. Die letzte
in beiden Händen. Dabei befindet sich die Parcoursaufgabe bilden „Froschsprünge“
obere Hand auf Augenhöhe. Sobald der über eine Distanz von vier Metern. Dabei
Sportler die erste Zugbewegung mit den ist die Anzahl der Sprünge nicht festge-
Armen ausübt, beginnt die Zeit. Verboten legt. Gesprungen wird aus einem beid-
ist es, von der Weichbodenmatte abzu- beinigen Stand und die Arme befinden
springen. Die erste Aufgabe besteht darin, sich gestreckt über dem Kopf. Die Lan-
das Seil so schnell wie möglich hochzu- dung erfolgt ebenfalls beidbeinig, in der
klettern (2,5 Meter; ab 14 Jahren 3,5 Me- tiefstmöglichen Position, mit den Fersen
ter) und anschließend wieder herunterzu- am Boden. Im Anschluss daran, sprintet
springen bzw. herunterzuklettern. Sollte der Sportler bis zur Ziellinie und die Zeit
ein Schüler die Aufgabe nicht bewältigen, wird angehalten. Im Anhang I Abbildung
werden auf die Endzeit eine Strafzeit von A4 ist ein Testprotokoll für den Athletik-
10 Sekunden addiert. Der Slalomlauf bil- schulen Test hinterlegt (Stüber, 2015).
det die zweite Aufgabe, bei der der Sport-
ler bis zur Wendemarkierung im Slalom Um den Parcours schnellstmöglich durch-
um die Hütchen laufen muss. Es folgt ein laufen zu können sind neben den moto-
Hindernislauf, bei dem der Sportler drei rischen Fähigkeiten, eine gute Wahr-
Kastenteile abwechselnd kriechend und nehmung der Kinder und Jugendlichen
springend überwindet. Die vierte Bewe- wichtig. Unter Wahrnehmung versteht
gungsaufgabe bildet das vorwärts „Ba- man im Allgemeinen die Aufnahme und
lancieren“ auf einer umgedrehten Bank. Verarbeitung von Reizen. Dieser aktive
Verliert der Sportler das Gleichgewicht Prozess begleitet sämtliche Handlungen,
und verlässt die Bank, muss diese Aufgabe die für die geplante Bewegung von Bedeu-
von vorn begonnen werden. Bei der Auf- tung sind. Reize können durch sieben un-
gabe fünf, dem „Roboter“, begibt sich der terschiedliche Analysatoren wahrgenom-
Schüler bzw. die Schülerin in den Barrens- men werden, wobei der Geschmacks- und
tütz. Mit beliebig vielen Armbewegungen Geruchssinn bei der Ausführung von mo-
muss sich der Sportler bis zum Ende des torischen Bewegungen keine Rolle spielen.
Barrens gestützt fortbewegen ohne den Die Analysatoren für wichtige informati-
Boden zu berühren. Vor bzw. nach dem onsaufnehmende Organe an Bewegungs-
Barrenstützfuß muss die erste und letzte ausführung lassen sich in die Außenwahr-
Stützposition erfolgen. Bewältigt ein Teil- nehmung und die Innenwahrnehmung
nehmer diese Aufgabe nicht, so werden aufteilen. Bei der Außenwahrnehmung
auf die Endzeit zehn Sekunden addiert. spielen der optische, der akustische und
Anschließend läuft der Schüler um die der taktile Analysator eine entscheidende
Wendemarkierung und gelangt zu Auf- Rolle. Der kinästhetische und der vestibu-
gabe Nummer sechs, welche als „Speedy läre Analysator sind für die Innenwahr-
Gonzales“ bezeichnet wird. Es erfolgt ein nehmung und somit für die Schaffung von
Sprint über 18 Meter, bei dem auf halber Bewegungsvorstellungen wichtig (Nagel
Strecke um ein Hütchen gelaufen wird. Der & Sprecksels, 2010). Die Kinder müssen in
97
der Lage sein, die Anforderungen, die der den Kindern auftretende Situationsdruck
Parcours an sie stellt aufzunehmen und entsteht durch variable und komplexe
daraufhin eine motorisch richtige Bewe- Umweltbedingungen. Der Belastungs-
gungslösung zu finden. Die koordinativen druck beschreibt den Druck, welchem der
Fähigkeiten im Athletikparcours werden Organismus ausgesetzt ist, wenn er Bewe-
unter verschiedenen Druckbedingun- gungen mit konditionellen Vorbelastun-
gen durchgeführt um die koordinativen gen, oder unter zusätzlichen psychischen
Leistungen testen zu können. Neumaier Anforderungen durchführen muss. In Ta-
und Mechling unterscheiden bereits seit belle 7 sind die Anforderungsbereiche des
1995 fünf Druckbedingungen, welche Athletikschule Tests zusammengefasst.
auch im Athletikschule Test aufzufinden Zur Bewältigung von komplexen sport-
sind. Diese sind der Präzisionsdruck, lichen Bewegungen benötigt man eine
der Zeitdruck, der Komplexitätsdruck, Vielzahl koordinativer und konditioneller
der Situationsdruck und der Belastungs- Fähigkeiten und man darf diese nicht los-
druck. Unter Komplexitätsdruck versteht gelöst voneinander betrachten. Die Fähig-
man hohe Anforderungen hinsichtlich keiten welche in der Tabelle aufgeführt
simultan und/ oder sukzessiver Bewe- sind, werden primär zur Aufgabenbewäl-
gungsteile, sowie des Umfangs und der tigung benötigt. Nach Nagel und Spreckels
einbeziehenden Muskelgruppe. Der bei (2010) zählt die Gleichgewichtsfähigkeit

Tab.: 7. Anforderungsbereiche im Athletikschule Test (eigene Darstellung)

98
zu einer Grundfähigkeit, da alle Bewegun- sung der Anpassung leistungsrelevanter
gen auf dieser Fähigkeit basieren. Durch Funktionssysteme und die Überprüfung
die Zeitdauer des Tests (zwischen 35 bis der Wirksamkeit des Trainings im lang-
95 Sekunden), kommt es bei den letzten 3 fristigen Leistungsaufbau. Die Leistungs-
Stationen zum Auftreten des Belastungs- diagnostik gibt Aufschluss über Talent-
drucks, da Aufgaben nun unter physischer eigenschaften und liefert sowohl dem
Erschöpfung durchgeführt werden müs- Sportler als auch dem Trainer, individu-
sen. Für die Durchführungen des Athle- elle Trainings- und Handlungsempfeh-
tikschule Tests wurden die Gütekriterien lungen zur Optimierung der Leistungs-
der Objektivität, Reliabilität und Validität fähigkeit. Die Trainingssteuerung stützt
berücksichtigt. Der Athletikschule Test sich wesentlich auf die komplexen sport-
welcher von Jochen Stüber entwickelt artspezifischen Leistungsprüfverfahren.
wurde, stützt sich auf Untersuchungen von Im Januar 2018 wurde die KLD des Bun-
Professor Klaus Roth und Professor Klaus desverband Deutscher Gewichtheber erst-
Bös sowie auf den Hamburger Parcours. malig für alle Nachwuchsbundeskader
durchgeführt. Diese Maßnahme dient als
Meilenstein auf dem Weg zur Erkennung
6.3 Komplexe Leistungsdiagnostik im von talentierten Gewichthebern und ist
Gewichtheben ein erster wichtiger Schritt um Sportlerin-
nen und Sportler noch wirksamer in ihrer

N eben dem Athletikschule Test findet


als weiteres Mittel der Talentsichtung
und -förderung seit 2018 eine einheit-
Leistungsentwicklung zu unterstützen.

Die Anreise der Sportler erfolgt am Sonn-


liche Bewertung der Kadersportler und tagabend bis spätestens 18 Uhr am Olym-
-sportlerinnen statt. Diese komplexe Leis- piastützpunkt Heidelberg. Nach dem
tungsdiagnostik (KLD) ermöglicht eine Abendessen erfolgt die offizielle Begrü-
objektive Talentsichtung im Gewichthe- ßung der Kadersportler durch die Trainer
ben. Ziel in den nächsten Jahren ist es, auf und der Ablauf der KLD wird besprochen.
regionaler Ebene die Talentförderung und Das Frühstück, das Mittag- und Abend-
-sichtung zu optimieren. Für den langfris- essen finden jeweils am Olympiastütz-
tigen Leistungsaufbau sowie für die Er- punkt in Heidelberg statt. Am Montag
folge bei internationalen Meisterschaften und Dienstag werden die anthropome-
und olympischen Spielen sind die gezielte trischen Messungen und die sportmo-
Talentsichtung und -förderung auf Bun- torischen Tests durchgeführt. Nach dem
desebene von großer Bedeutung (Bun- Abendessen erfolgt eine kurze Theorie-
desverband Deutscher Gewichtheber, einheit über sportrelevante Themen (z.B.
2016). Die komplexe sportart-spezifische Athletenvereinbarung, Anti-Doping-Be-
Leistungsdiagnostik im Gewichtheben lehrung). Am vierten Tag der komplexen
beinhaltet eine mehrdimensionale Bewer- Leistungsdiagnostik erfolgt ein gemeinsa-
tung der Leistungsvoraussetzungen des mer Ausflug (z.B. Ausflug zum Erlebnis-
Sportlers und integriert unterschiedliche bad). Am Abend haben die Sportlerinnen
Wissenschaftsdisziplinen (Biomechanik, und Sportler Freizeit. Am Donnerstag
Trainingswissenschaft, Sportmedizin). Vor- und Nachmittag findet im Bundes-
Ziele der KLD sind die Beurteilung des leistungszentrum in Leimen die Tech-
aktuellen Leistungszustands, die Erfas- nikanalyse im Gewichtheben statt. Am
99
Abb.: 24. Ablauf der komplexen Leistungsdiagnostik (in Anlehnung an Vater et al., 2018, S. 3)[KLD = komple-
xe Leistungsdiagnostik, OSP = Olympiastützpunkt; LZ = Leistungszentrum]
Abend haben die Sportler Freizeit und 6.3.1 Sportmotorische Tests und anth-
können die Sauna als Regenerationsmaß- ropometrische Messungen
nahme benutzen. Am sechsten Tag der
KLD finden am Vormittag individuel-
le Gespräche am Olympiastützpunkt in
Heidelberg statt. Nach dem Mittagessen
D ie sportmotorischen Tests werden
gemeinsam mit den anthropometri-
schen Messungen jeweils am Montag und
erfolgt die individuelle Abreise der Kader- Dienstag durchgeführt. Die Leistungs-
sportler (Vater et al., 2018). In Abbildung diagnostik findet am Olympiastützpunkt
24 ist der zeitliche Ablauf der komplexen in Heidelberg statt. Abhängig vom Alter
Leistungsdiagnostik zusammengefasst. werden die Kadersportler in 2 Gruppen
aufgeteilt (Gruppe 1: 14-16 Jahre; Grup-
100
Abb.: 25. Aufbauplan - sportmotorische Tests (Vater et al., 2018, S. 4)

pe 2: 17-21 Jahre). Insgesamt gibt es sechs dient zur Ermittlung der konzentrischen
Stationen, an denen die Kadersportler Kraftfähigkeit der Sprungmuskulatur. Im
unterschiedliche Aufgaben aus den Berei- Unterschied zum Squat-Jump ist bei die-
chen der Schnellkraftfähigkeiten, der all- ser Sprungform eine Ausholbewegung
gemeinen und speziellen Kraftfähigkeiten, nach unten erlaubt. Die Arme sind an der
der Koordination, der Beweglichkeit so- Hüfte angelegt und sollen nicht an der
wie der allgemeinen Athletik bewältigen Ausholbewegung beteiligt sein. Die Aus-
müssen. Aus den Ergebnissen ist es mög- holbewegung erlaubt es eine Vorspannung
lich, zusätzlich zur Kadernorm, weitere in der Muskulatur aufzubauen, die bereits
Aussagen über die Talenteigenschaften im unteren Umkehrpunkt der Bewegung
der Sportler und Sportlerinnen zu tref- eine positive Kraft erzeugt, die größer
fen. In Abbildung 25 ist der Aufbauplan als das eigene Körpergewicht ist (Prinzip
für die sportmotorischen Tests abgebildet. der Anfangskraft). Sowohl die Ausholge-
An der Station 1 werden die Sprungkraft- schwindigkeit als auch die Beugungstiefe
fähigkeiten der Kaderathleten durch den beeinflussen die Sprunghöhe. Der Drop-
Squat-Jump, Counter-Movement-Jump Jump testet die Kraftfähigkeit und die
und Drop-Jump ermittelt. Bei jedem reaktive Kraftfähigkeit der Sprungmus-
Sprungkrafttest hat der Sportler drei Ver- kulatur. Der Sprung erfolgt aus einer defi-
suche. Der Squat-Jump dient zur Erfassung nierten Fallhöhe (ca. 40 cm). Während des
der reinen konzentrischen Sprungkraftfä- Sprungs sind die Arme an der Hüfte ange-
higkeit. Er wird ohne Ausholbewegung aus legt und sind nicht aktiv an der Bewegung
der Ruhe ausgeführt und enthält nahezu beteiligt. Der Sportler versucht nach der
keine koordinativen Anforderungen. Die Landung die Bodenkontaktzeit möglichst
Ausführung erfolgt aus der Hockstellung gering zu halten und so hoch wie möglich
und die Arme werden an der Hüfte ange- zu springen. Dabei werden die Boden-
legt. Auch der Counter-Movement-Jump kontaktdauer sowie die Flughöhe und
101
-dauer bestimmt. An der Station 2 wird Die Sportler stehen auf einem Wackel-
mithilfe des 30-Meter-Sprints die lineare brett, welches mit einem Laptop verbun-
Schnelligkeit getestet. Der Sportler startet den ist und müssen versuchen das Gleich-
selbstständig aus der Hochstartposition gewicht zu halten. Im Koordinationstest
und durchläuft die Start-Ziel-Strecke von 1, dem Balancetest, erhalten die Sportler
30 Metern so schnell wie möglich. Beim eine visuelle Rückmeldung in Form eines
Überqueren der Startlinie beginnt die Punktes auf dem Bildschirm. Dieser Punkt
elektronische Zeitnahme und stoppt beim repräsentiert die Position des Brettes und
Überlaufen der Ziellinie. Während des gibt Auskunft darüber, wie die Athleten
Sprints werden nach 5, 10 und 20 Metern nach vorn, hinten, links oder rechts im
zusätzlich Zwischenzeiten gestoppt, um Gleichgewicht stehen. Steht der Sportler
eine Aussage über die Antrittsgeschwin- im Gleichgewicht befindet sich der Punkt
digkeit treffen zu können. Jeder Sport- in der Mitte des Bildschirmes. Bei einem
ler hat zwei Versuche und die schnellste Gleichgewichtsverlust erhalten die Sport-
Zeit wird gewertet. An der Station 3, dem ler in Echtzeit eine visuelle Rückmeldung,
Wurf, wird die Schnellkraftfähigkeit sowie indem sich der Punkt auf dem Bildschirm
die Oberkörperkraft getestet. Dafür kom- nach vorn, hinten, links oder rechts verla-
men das Schocken und der Druckwurf gert. Im Koordinationstest 2, dem Balance
zum Einsatz. Der Sportler hat jeweils drei Propriozeptionstest, stehen die Sportler
Versuche und die maximale Weite wird auch auf dem Wackelbrett und müssen
ermittelt. Beim Schocken muss der Sport- versuchen ihr Gleichgewicht zu halten. Im
ler einen 5-kg schweren Medizinball rück- Unterschied zum Koordinationstest 1 be-
wärts über den Kopf werfen. Dabei er- kommen sie keine visuelle Rückmeldung
folgt die Beschleunigung aus den Beinen über ihren Gleichgewichtszustand. Sie
und es erfolgt eine Ganzkörperstreckung müssen aufgrund ihrer Körperwahrneh-
mit gestreckten Armen. Der Druckwurf, mung (Propriozeption) das Gleichgewicht
welcher im Stehen durchgeführt wird, halten und versuchen so stabil und sicher
dient zur Feststellung der Oberkörper- wie möglich auf dem Brett zu stehen. An
kraft und zur Testung der Schnellkraft- der Station 6a erfolgt bei den Kadersport-
fähigkeit. Auch hierfür kommt ein 5-kg lern die Beweglichkeitsmessung. Unter
schwerer Medizinball zum Einsatz und Anleitung einer Physiotherapeutin wird
die maximale Weite wird gemessen. Die die aktive und passive Gelenkbeweglich-
Auswertung erfolgt nach dem Alter und keit mithilfe eines Winkelmessers (Gonio-
Geschlecht. Bei Station 4 wird die Ober- meter) bestimmt. Die Objektivierung der
körperkraft mithilfe von Klimmzügen Gelenkigkeit kann nach Neumaier (1983)
ermittelt. Dafür haben die Sportler nun durch die Messung des Bewegungswin-
einen Versuch und müssen in 30 Sekun- kels oder des Abstands zwischen einem
den so viele Klimmzüge absolvieren wie Körper- und einem Bezugspunkt in Zen-
möglich. An der Station 5 findet der Ko- timetern erfolgen. Im Vordergrund der
ordinationstest statt. Mithilfe des „Peda- Untersuchung steht die Überprüfung der
lo-Sensamove Balancetest “ werden die Beweglichkeit der Wirbelsäule, der Schul-
Körperbewegungen sensibel erfasst und ter-, Hüft- und Sprunggelenke. Außerdem
es können Aussagen über die Körperstabi- sollen mögliche muskuläre Dysbalancen
lität, die Reaktionsverarbeitungszeit und rechtzeitig erkannt werden. An den Sta-
mögliche Dysbalancen getroffen werden. tionen 6b und 6c erfolgt die Bestimmung
102
der anthropometrischen Daten. Hierbei tum, das Datum der Messung, die Körper-
werden von den Kadersportlern die Kör- masse sowie die Körperhöhe sitzend und
perhöhe stehend und sitzend (in cm), die stehend. Mithilfe der Software können für
Körpermasse (in kg), der Körperfettanteil Jungen im Alter von 8 bis 18 Jahren und
(in %), der Wasseranteil (in %), die Mus- für Mädchen im Alter von 6 bis 16 Jahren
kelmasse (in kg) sowie der BMI erfasst. das biologische Alter und die finale Kör-
Von großer Bedeutung für die Sportler perhöhe berechnet werden (Berechnungs-
und Trainer sind aus pädagogischer und fehler Mädchen ± 6,8 cm; Jungen ± 5,4
trainings-methodischer sowie aus eig- cm). Bei Sportlern die außerhalb dieses
nungsdiagnostischer Sicht, die Kenntnis Altersbereichs liegen, werden keine ver-
über den aktuellen biologischen Reifegrad wendbaren Ergebnisse erzielt (Vater et al.,
sowie über die zu erwartende Körperhö- 2018). Im Anhang I Abbildung A5 ist ein
he. Der biologische Reifegrad muss vor Beispielprotokoll für die Bestimmung des
allem zur Beurteilung und Einordnung biologischen Reifegrades sowie der fina-
der aktuellen sportlichen Leistungsfä- len Körperhöhe hinterlegt. Im Anschluss
higkeit mit einbezogen werden, um eine an die komplexe Leistungsdiagnostik wer-
Über- bzw. Unterforderung zu vermeiden. ten die verantwortlichen Bundestrainer
Mithilfe des Instituts für Angewandte sowie die Physiotherapeutin die erbrach-
Trainingswissenschaft wurde eine Soft- ten Leistungen aus. Das Ergebnisprotokoll
ware entwickelt, mit der sowohl der bio- mit den dazugehörigen Bewertungen wird
logische Reifegrad bestimmt, als auch die anschließend dem Sportler zugesandt.
finale Körperhöhe prognostiziert werden Eine beispielhafte Gesamtübersicht der
können (Bio-Final). Um das biologische sportmotorischen Tests ist in Abbildung
Alter sowie die finale Körperhöhe zu be- 26 dargestellt. Dabei stellt die Null-Linie
rechnen, benötigt man das Geburtsda- den Gruppendurchschnitt dar. Werte,

Abb.: 26. Abb. 26 Gesamtübersicht sportmotorische Tests (Vater et al., 2019, S. 2) [SJ = Squat-Jump, CMJ =
Counter-Movement-Jump, DJ = Drop-Jump]
103
welche sich unterhalb der Null-Linie be- als mobiler Messplatz (Sandau, 2016).
finden, liegen unter dem Durchschnitt der Mithilfe der Videometrie (Realanaly-
Gruppe. Werte oberhalb der Null-Linie zer) erfolgt die biomechanische Technik-
verdeutlichen über dem Durchschnitt lie- analyse der Kadersportler während der
gende Ergebnisse. Neben den genannten komplexen Leistungsdiagnostik. Durch
sportmotorischen Tests, erfolgt am Tag 5 kinematische Messungen können Ge-
der komplexen Leistungsdiagnostik die schwindigkeiten, Strecken und Beschleu-
biomechanische Technikanalyse im Rei- nigungen ermittelt werden (Zeit muss
ßen, Umsetzen und Ausstoßen. Im folgen- bekannt sein). Mithilfe einer Kamera und
den Abschnitt wird auf die biomechani- einer Software (Realanalyzer) erfolgt im
sche Technikanalyse näher eingegangen. Gewichtheben die Analyse der sportlichen
Technik und es werden 2D kinematografi-
sche daten generiert. Die Kinematografie
6.3.2 Biomechanische Technikanalyse wurde bereits zu Beginn der 70er Jahre
zur Analyse der Hantelbewegung entwi-

D en zweiten Teil der komplexen Leis-


tungsdiagnostik bildet die biome-
chanische Technikanalyse im Reißen,
ckelt (Richter, 1973). Damals erfolgte die
analoge Videoaufzeichnung mit einer 16
mm Spezialkamera (50 Hz) und einer an-
Umsetzen und Ausstoßen. Die Analyse schließenden manuellen Bildbearbeitung.
der sportlichen Technik der Kadersport- Die Beurteilung der technischen Ausfüh-
ler findet im Bundesleistungszentrum rung des Athleten erfolgt durch die Analy-
in Leimen statt. Ziel ist es die aktuelle se der Hantelbewegung. Dies resultiert aus
Technik des Sportlers zu analysieren, in- dem Zusammenhang zwischen dem Han-
dividuelle Schwachstellen zu lokalisieren telverlauf und der Technik. Das generelle
und Verbesserungsmöglichkeiten auf- Verfahren der Datengewinnung über die
zuzeigen. Mithilfe des Realanalyzers er- Kinematografie unterscheidet sich beim
folgt die Bewegungsanalyse im Gewicht- aktuellen MIS-Gewichtheben nicht von
heben. Sowohl im Training als auch bei damals. Seit 2010 wird in Deutschland die
Wettkämpfen ist eine computergestützte Technikanalyse mithilfe des Realanalyzer
Technikanalyse sinnvoll. Ein Vorteil des als Weiterentwicklung des Weightlifting
Realanalyzer ist es, dass nach einer He- Analyzer durchgeführt (Jentsch, 2008).
bung alle wichtigen Parameter (Kraft-, Die Grundidee der Kinematografie liegt
Weg-, Geschwindigkeits- und Leistungs- auf der Berechnung realer Wegverände-
parameter) als Sofortinformation zur rungen eines Sportgerätes oder Körpers
Verfügung stehen. Zusätzlich kann die über die Umrechnung der Wegverände-
Ortskurve der Hantel zur Trainings- rung im Videobild. Dazu muss das Video-
analyse und -steuerung eingesetzt wer- bild in Relation zur Umgebung kalibriert
den. Das Mess- und Informationssystem werden (Wegkalibrierfaktor > Ks = Ob-
(MIS) dient als Messplatz (komplexes jekt-größe). Die Hantelscheibe mit einem
Trainings- und Diagnosegerät), Bildver- Durchmesser von 45 cm dient als Kalib-
arbeitungssystem (Erfassung visueller rierkörper. Durch die Kalibrierung wird
Informationen) sowie als Informations- der Maßstab eines Bildpixels errechnet
system (Datenbank Gewichtheben IAT). (z.B. 1 Bildpixel = 1 cm). Je größer der Ka-
Zunehmend wird das MIS im Gewicht- librierkörper im Videobild, desto geringer
heben dezentral eingesetzt und dient ist der Wert des Pixels. Über die Frequenz
104
Abb.: 27. Aufbau des MIS-Systems (Sandau, 2016, S. 5)

der Kamera (50 Hz) kann zur räumlichen 50 Hz könnte es zu einem Informations-
Veränderung der zeitliche Bezug berech- verlust kommen. Besonders wichtig für
net werden. Die Hantelgeschwindigkeit die Genauigkeit der Werte ist die richtige
kann aus dem Wegverlauf über die Zeit Kalibrierung sowie die Belichtung. Das
berechnet werden. Aus der Geschwin- aktuelle MIS im Gewichtheben ist ein 2D
digkeitsveränderung über die Zeit kann Messverfahren. Für den Aufbau des Sys-
man die Hantelbeschleunigung ableiten. tems sind eine Kamera und ein Computer
Die Vorteile der Kinematografie sind ein mit der aktuellen Software (Realanaly-
schneller Auf- und Abbau der Geräte, eine zer) nötig. Für die optimale Videoanaly-
datensynchrone Videodarstellung (Daten se muss der Kamerawinkel zur Bohle ca.
werden über das Videobild gewonnen) 30 bis 40 Grad betragen und die Kamera
und ein berührungsloses Messverfahren. ca. ein Meter über der Wettkampfbohle
Durch die genannten Vorteile kann das stehen. Die Entfernung der Kamera be-
MIS sowohl bei Trainingslehrgängen als trägt mindestens fünf Meter (Sandau,
auch im Wettkampf eingesetzt werden. 2016). In Abbildung 27 ist der generel-
Durch die indirekte Messung können le Aufbau des MIS-Systems abgebildet.
bei der Geschwindigkeitsmessung eine Einen wichtigen Bestandteil der komple-
3-prozentige und bei der Beschleuni- xen Leistungsdiagnostik bildet die bio-
gungsmessung eine 10-prozentige Fehler- mechanische Technikanalyse. Nach einer
wahrscheinlichkeit auftreten. Durch die individuellen Erwärmung erfolgt die Ana-
derzeitige Aufzeichnungsfrequenz von lyse der Bewegungstechnik im Reißen und
105
Stoßen mithilfe der Videometrie. Wie auch die Orts-, Geschwindigkeits-, Kraft- und
im Wettkampf hat jeder Sportler drei Ver- Leistungskurve der Hantel grafisch dar-
suche pro Disziplin. Alle sechs Hebungen gestellt werden. Im Anhang I Abbildung
des Athleten werden aufgezeichnet und A6, A7 und A8 sind die biomechanische
im Anschluss daran analysiert. Zwischen Sollverläufe der Orts-, Geschwindigkeits-,
den einzelnen Hebungen hat der Sportler Kraft- und Leistungskurven im Reißen,
Zeit sich zu erholen. Um den Bewegungs- Umsetzen und Ausstoßen hinterlegt. In
ablauf auch bei erschwerten Bedingungen Abbildung 28 sind die Ortskurven im Rei-
zu analysieren, wird die Hantellast von ßen, Umsetzen und Ausstoßen abgebildet.
Versuch eins über zwei zu drei gestei- Mithilfe der Software werden neben den
gert. Mithilfe des Realanalyzers können Orts-, Geschwindigkeits-, Kraft- und Leis-

Abb.: 28. Ortskurven im Reißen, Umsetzen und Ausstoßen (in Anlehnung an Sandau, Jentsch & Lippmann,
2010)

106
Abb.: 29. Biomechanische Weg-, Geschwindigkeits- und Kraftparameter (Sandau, 2016, S. 5)

tungskurven der Hantel alle biomecha- Parameter zwischen der unteren, mittle-
nisch wichtigen Parameter einer Hebung ren und oberen Gewichtsklasse. Im Er-
automatisch errechnet. In Abbildung 29 gebnisprotokoll, welches die Sportler im
sind die wichtigsten Weg-, Geschwindig- Anschluss an die komplexe Leistungsdia-
keits- und Kraftparameter abgebildet. Im gnostik erhalten, werden sie aufgrund der
Anhang II Tabelle A1, A2 und A3 sind Ergebnisse der oben dargestellten sport-
die wichtigsten biomechanischen Orien- motorischen Tests sowie der Beobach-
tierungswerte im Reißen, Umsetzen und tungsschwerpunkte der gewichtheberspe-
Ausstoßen zusammengefasst. Gleichzeitig zifischen Leistungsdiagnostik durch den
erfolgt in jeder Tabelle ein Vergleich der Sichtungsverantwortlichen eingeschätzt.

107
110
7 Technikerwerbstraining

Z iel des Technikerwerbstrainings ist


die Aneignung der sportlichen Tech-
nik in den Wettkampf- und Trainings-
niken wird das Prinzip „vom Einfachen
zum Komplexen“ umgesetzt. Abhängig
vom jeweiligen Sportler sind Abweichun-
übungen. Der Sportler sollte im Ergeb- gen vom direkten und damit kürzesten
nis des Technikerwerbstrainings in der Weg zum Erlernen der Gesamtbewegung
Lage sein, alle Trainingsübungen aus dem möglich. Sportler mit einer guten koordi-
Trainingsmittelkatalog selbstständig und nativen Fähigkeit werden stets schneller
ohne fremde Hilfe in einer guten Bewe- und ohne wesentliche Umwege die sport-
gungsqualität auszuführen. Das Technik- liche Technik im Reißen und Stoßen er-
erwerbstraining ist in die präpubertären lernen. Bei Sportlern, die koordinative
Etappen der Grundausbildung (<13 Jahre) Defizite aufweisen, werden Umwege un-
mit Übergang zum Grundlagentraining umgänglich sein bzw. es muss ein höhe-
(AK 14-15) einzuordnen. Das Niveau rer Zeitaufwand zur Wiederholung der
der späteren sportlichen Technik wird in Teilschritte eingeplant werden. Neben der
diesem Trainingsabschnitt gelegt (Sandau konditionellen Ausbildung der Sportler
& Kurch, 2019). Für die Ausprägung der liegt der Trainingsschwerpunkt im Tech-
sportlichen Bewegungstechnik werden nikerwerbstraining in der Entwicklung
koordinative und konditionelle Fähigkei- der koordinativen Fähigkeiten. Die ange-
ten benötigt, welche durch eine vielseitige strebte Höchstleistung wird direkt durch
athletische Ausbildung entwickelt werden den Ausprägungsgrad der koordinativen
sollen. Vor der Erlernung der Techniken Fähigkeiten sowie durch die speziellen
müssen diese Fähigkeiten angeeignet wer- Bewegungsfertigkeiten beeinflusst. Auf-
den. Aufgrund des guten Lernvermögens grund der zunehmenden Leistungsdichte
in der Grundausbildung beginnt in dieser bildet das Niveau der koordinativen Fä-
Etappe die Erlernung der Technik im Ge- higkeiten ein bestimmendes Element wel-
wichtheben. Die Vervollkommnung der ches über Erfolg oder Misserfolg entschei-
grundlegenden koordinativen und kon- det. Der Schwerpunkt im Kinder- und
ditionellen Fähigkeiten darf jedoch nicht Jugendtraining liegt deshalb in der Erler-
vernachlässigt werden. Der methodische nung und Vervollkommnung der Tech-
Weg zur Erlernung der sportlichen Tech- nik. Ziel im langfristigen Leistungsaufbau
nik beinhaltet folgendes Grundprinzip: ist die Entwicklung der Leistung auf der
Grundlage eines hohen Niveaus der Wett-
1. Das Erlernen von Endpositionen, in kampftechnik (Lippmann & Pagels, 1993).
die sich der Sportler dann innerhalb
der dynamischen Gesamtbewegung 7.1 Die Lernschritte des Reißens
begeben muss,
2. Das Erlernen von Positionen, von
der Start- bis zur Endstellung.
3. Die Ausführung der Gesamtbewe-
B ei der Erlernung der Techniken im
Gewichtheben wird gewöhnlich mit
dem Reißen begonnen. Die Reißtechnik
gung. ist dabei etwas anspruchsvoller als die
Technik im Stoßen. Ist die Technik ein-
Bei der Erlernung der Bewegungstech- mal erlernt, erleichtert es jedoch auch
111
Abb.: 30. Lernschritte R0.1 bis R0.3 (eigene Darstellung)

das Lernen des Umsetzens, da sich die ten Armen über dem Kopf, welcher leicht
Bewegungsabläufe in einigen Phasen nach vorn geschoben ist. In Position 3
sehr ähneln. Die Aufgabe im Reißen be- ist die Ausgangssituation der Reißknie-
steht darin, die Hantel im breiten Griff in beuge dargestellt. Um ungehindert in die
einer Bewegung über den Kopf zu heben, Hocke zu gelangen, steht der Sportler im
zu fixieren und aufzustehen. Zur Erler- schulterbreiten Stand und seine Füße sind
nung der Technik im Reißen, wird der leicht nach außen rotiert. Das Gewicht
Sportler zu Beginn mit der Endposition des Sportlers ist dabei auf dem ganzen
in der Hocke vertraut gemacht (BVDG, Fuß verteilt, so dass keine Verlagerung
2019). Die Übungen R0.1 bis R0.3, wel- nach vorn oder hinten stattfindet. In die-
che in der Abbildung 30 aufgelistet ser Position bleibt der Rücken fest und
sind kommen hierfür zur Anwendung. gerade. In der Position 4 beginnt die Ab-
wärtsbewegung in die Hocke. Durch das
Lernschritt R0.1 - Reißkniebeuge Beugen der Knie wird diese Bewegung
eingeleitet. Dabei sollte der Oberkörper
Im Reißen umfasst der Lernschritt stets gerade und aufrecht wie möglich
R0.1 die Erlernung der Reißkniebeu- sein. Der Schwerpunkt des Körpers be-
ge. In Abbildung 31 ist der Bewegungs- findet sich weiterhin über dem Mittelfuß
ablauf der Reißkniebeuge dargestellt. und der Sportler muss das Gleichgewicht
Bei der Reißkniebeuge steht der Sportler halten. In der Abwärtsbewegung sollten
im aufrechten Stand, die Hantel liegt im die Knie leicht nach außen gedrückt wer-
Nacken und wird in Reißgriffbreite ge- den. In Position 5 steht der Sportler im
halten. Dabei stehen die Füße schulter- tiefsten Punkt der Hocke stabil und auf
breit und leicht nach außen rotiert. Der dem ganzen Fuß. Dabei dürfen sich die
Sportler schaut gerade aus und der Rumpf Fersen vom Boden nicht lösen. Abhängig
ist stabil und angespannt. Während der von der Beweglichkeit des Sportlers unter-
Position 1 befinden sich die Ellenbogen scheidet sich die Tiefe des Hockesitzes. Ist
unter der Hantel. In der Position 2 wird die Position von Körper und Hantel sicher
die Hantel durch das Strecken der Arme und die Hocke stabil, kann der Sport-
nach oben, über den Kopf gedrückt. Da- ler aus der Hocke aufstehen (Position 6).
bei muss die Hantel stabil und sicher ge- Um ein Vorkippen zu vermeiden, bleibt
halten werden können. Der Sportler steht der Oberkörper aufrecht. Der Sportler
aufrecht und hält die Hantel auf gestreck- hat durchgehend Bodenkontakt über
112
Abb.: 31. Lernschritt R0.1 - Reißkniebeuge (BVDG, 2019, S. E-10)

den ganzen Fuß und die Knie sind leicht sie von Hüft- auf Schulterbreite. Um die
nach außen gedrückt (BVDG, 2019). Hantel abzufangen, streckt der Sportler
gleichzeitig die Arme so schnell wie mög-
Lernschritt R0.2 - Unterhocken lich. Die Füße des Sportlers sollten wieder
Bodenkontakt haben, sobald die Arme ge-
Nachdem der Sportler in der Lage ist si- streckt sind. Je schneller der Sportler unter
cher mit der Hantel über dem Kopf in der der Hantel ist, desto früher kann er sie ab-
Hocke zu sitzen, kann mit der Erlernung fangen und auf den gestreckten Armen
des Unterhockens begonnen werden. Das stabilisieren. Beim Auseinandersetzen
Unterhocken eignet sich zur Vermittlung der Füße darf weder nach vorn noch zu-
des richtigen Timings beim Abbremsen rückgesprungen werden. Das Gewicht der
der Hantel. In Abbildung 32 ist der Bewe- Hantel verteilt sich auf dem ganzen Fuß
gungsablauf des Unterhockens dargestellt. (Position 3). Der Sportler begibt sich nach
Bei der Übung Unterhocken steht der dem Strecken der Arme und Setzen der
Sportler im aufrechten Stand, die Han- Füße in die tiefe Hocke (Position 4). Da-
tel befindet sich im Nacken und wird im bei wird die Abwärtsbewegung aktiv abge-
Reißgriff gehalten. Der Sportler steht hüft- bremst und kommt kontrolliert zum Still-
breit auseinander und die Füße sind leicht stand. Der Oberkörper ist aufrecht und
nach außen rotiert. Der Blick ist nach der Sportler fixiert die Hantel stabil über
vorn gerichtet, der Oberkörper aufrecht dem Kopf. Nach einer kurzen Stabilisie-
und der Rücken gerade (Position 1). In rung in der Hocke kann der Sportler senk-
der Position 2 wird die Abwärtsbewegung recht aufstehen (Position 5). Während der
des Körpers eingeleitet. Der Sportler hebt Aufstehbewegung bleibt der Sportler auf
dabei die Füße kurz vom Boden und setzt dem ganzen Fuß stehen. Nach jeder Wie-
113
Abb.: 32. Lernschritt R0.2 - Unterhocken (BVDG, 2019, S. E-11)

derholung kann die Hantel vorsichtig in (Position 2). Die Arme bleiben während
den Nacken abgelegt werden (Position 6). dieser Bewegung weiterhin gestreckt. Die
Der Sportler setzt die Füße wieder hüft- Hantel bewegt sich durch diesen Auftakt
breit zusammen, sodass die Ausgangs- nach oben (Position 3). In dieser Zeit hat
position erreicht ist (BVDG, 2019). der Sportler einen kurzen Augenblick, um
unter die Hantel in die Hocke zu gelangen.
Lernschritt R0.3 - Umgruppieren breit Dieser Vorgang geschieht durch ein akti-
ves „Abziehen“ an der Hantel. Gleichzei-
Hat der Sportler die vorherigen Übun- tig werden die Füße von Hüft- auf Schul-
gen erlernt, folgt der Lernschritt R0.3, terbreite gesetzt. Es ist darauf zu achten,
das Umgruppieren breit. In Abbil- dass die Hantel so nah wie möglich am
dung 33 ist der Bewegungsablauf des Körper geführt wird. Sobald sich der
„Umgruppierens breit“ dargestellt. Sportler unter der Hantelstange befindet,
In der Position 1 der Ausgangsstellung, streckt er die Arme aktiv um die Hantel
steht der Sportler im hüftbreiten Stand wie bereits im Unterhocken erlernt abzu-
und hält die Hantel im Reißgriff vor dem fangen und kontrolliert in die Hocke zu
Körper. Der Oberkörper ist aufrecht, der führen. Während dieser Bewegung sollte
Rücken gerade und der Blick ist gerade- der Sportler auf dem ganzen Fuß stehen
aus gerichtet. In dieser Position sind die und die Knie leicht nach außen drücken.
Arme des Sportlers gestreckt. Besonders Der Sportler fixiert in Position 4 die Han-
wichtig ist es bereits hier, dass der Schwer- tel stabil über dem Kopf. Nach dem kur-
punkt des Körpers über dem Mittelfuß zen Verharren des Sportlers in der Ho-
liegt. Die Auftaktbewegung beginnt mit cke kann er beginnen aufzustehen. Der
einem explosiven Hochziehen der Schul- Oberkörper bleibt gerade und aufrecht
tern und einem Strecken der Fußgelenke und die Knie sind leicht nach außen ge-
114
Abb.: 33. Lernschritt R0.3 - Umgruppieren breit (BVDG, 2019, S. E-12)

drückt. In der Position 5, steht der Sport- Sportler die Vorübungen R0.1 bis R0.3 si-
ler aufrecht und die Hantel ist über dem cher beherrscht, können die Lern-schrit-
Kopf fixiert. Im Abschluss daran, kann te R1 bis R6 erlernt werden. Diese sind
mit einer weiteren Wiederholung begon- in Abbildung 34 zusammengefasst.
nen werden (BVDG, 2019). Nachdem der

Abb.: 34. Lernschritte R1 bis R6


115
Abb.: 35. Lernschritt R1 - Startposition (BVDG, 2019, S. E-13)

Lernschritt R1 - Startposition zen Fuß verteilen. Die Startstellung ist für


den weiteren Bewegungsablauf entschei-
Im Reißen umfasst der Lernschritt R1 die dend und sollte daher gewissenhaft ver-
Erlernung der Startposition. In der Start- mittelt werden (BVDG, 2019). In Abbil-
position steht der Sportler im hüftbreiten dung 35 ist die Startposition R1 dargestellt.
Stand und greift die Hantel in Reißgriff-
breite mit einer Daumenklemme. Die Lernschritt R2 - Erste Zugphase
Daumen umfassen die Hantel und werden
durch den Zeige- und Mittelfinger fixiert. Im Reißen umfasst der Lernschritt R2 die
Die Füße sind leicht nach außen rotiert Erlernung der ersten Zugphase. Nach-
und die Zehenspitzen befinden sich leicht dem der Sportler die Startstellung einge-
vor der Hantelstange. Der Sportler blickt nommen hat, folgt die erste Zugphase bis
geradeaus und der Rücken ist fest und ge- oberhalb des Kniegelenks. Diese Position
rade. In der Startposition im Reißen sollte wird als R2 bezeichnet. Die Parallelver-
sich die Schulter ca. 6 cm vor der Hantel schiebung ist das entscheidende an der
befinden. Durch die Gesäßhöhe kann ersten Zugphase. Die gedachte Linie zwi-
der Sportler die Schultervorlage verän- schen Schulter und Hüfte wird dabei pa-
dern. Wenn der Sportler die Beine streckt, rallel nach oben verschoben, indem der
kommt er weiter nach oben und die Schul- Sportler die Beine streckt. Der Rumpf-
ter somit weiter vor die Hantel. Beim Sen- winkel bleibt konstant sowie die Schul-
ken des Gesäßes gelangt die Schulter wei- tervorlage von 6 cm. Die Hantel befindet
ter nach hinten. Der Sportler sollte sein sich dicht am Schienbein und wird gera-
Gewicht in der Startposition auf dem gan- de nach oben geführt. Dabei können die

Abb.: 36. Lernschritt R2 - Erste Zugphase (BVDG, 2019, S. E-14)

116
Abb.: 37. Lernschritt R3 - Kniepassage (BVDG, 2019, S. E-15)

Knie leicht nach außen gedrückt werden. Rücken ist gerade, die Arme sind gestreckt
In der ersten Zugphase sollte das gerade und der Kopf befindet sich in Verlänge-
gleichmäßige Wegheben der Hantel, in rung der Wirbelsäule. Die Kniepassage
der Linie Schulter-Gesäß, beachtet wer- bezeichnet den Weg der Hantel, von der
den. Dabei öffnen sich die Winkel im ersten Zugphase bis zur Oberschenkelbe-
Fuß-, Knie- und Hüftgelenk gleichzeitig. rührung im oberen Drittel (BVDG, 2019).
Die Parallelverschiebung muss lange ge- In Abbildung 37 befindet sich der Sportler
übt werden, um sie sicher zu beherrschen am Ende der Kniepassage, in Position R3.
(BVDG, 2019). In Abbildung 36 ist die
erste Zugphase mit der Parallelverschie- Lernschritt R4 - Zweite Zugphase
bung der Hantel dargestellt. Das Ende
der ersten Zugphase kurz oberhalb der Im Reißen umfasst der Lernschritt R4
Kniescheibe, stellt die Position R2 dar. die Erlernung der zweiten Zugphase. In
der zweiten Zugphase erfolgt die explo-
Lernschritt R3 - Kniepassage sive Beschleunigung der Hantel. Neben
der Belastung des ganzen Fußes erfolgt
Im Reißen umfasst der Lernschritt R3 die zeitgleich eine Streckung im Knie-, Hüft-
Erlernung der Kniepassage. Der Sportler und Sprunggelenk und die Schultern
führt in der Kniepassage die Hantel um werden nach oben gezogen. Die Kraft
die Knie herum. Durch das Strecken der aus der Körperstreckung wird über die
Hüfte öffnet sich der Rumpfwinkel bei ei- weiterhin gestreckten Arme auf die Han-
nem konstanten Kniewinkel. So wird ein tel übertragen. Am oberen Drittel des
Absenken der Hüfte und der daraus re- Oberschenkels erfolgt der erste Kontakt
sultierende Geschwindigkeitsverlust ver- der Hantel mit dem Körper. In der Posi-
mieden. Die Kniegelenke sind fixiert und tion R4 ist der Körper leicht überstreckt,
der Sportler steht auf dem gesamten Fuß. die Schultern sind hochgezogen und die
Die Schulter gelangt durch das Öffnen des Arme gestreckt. In dieser Position hat die
Rumpfwinkels nach hinten und befindet Hantel die maximale Geschwindigkeit
sich direkt über der Hantel, in der Null- erreicht. Es ist darauf zu achten, dass ein
stellung. Diese Position wird als R3 be- sehr harter Hantelkontakt während der
zeichnet. Von der Seite betrachtet führt Körperstreckung vermieden wird, um
eine gedachte Linie durch die Schulter, die ein nach vorn schlagen der Hantel zu ver-
Hantel am oberen Drittel des Oberschen- meiden (BVDG, 2019). In Abbildung 38
kels sowie den Mittelfuß des Sportlers. Der befindet sich der Sportler am Ende der
117
Abb.: 38. Lernschritt R4 - Zweite Zugphase (BVDG, 2019, S. E-16)

zweiten Zugphase, in der Position R4. erreicht ist. Durch das aktive Abziehen
von der Hantel kommt es zum schnellen
Lernschritt R5 - Umgruppieren mit Senken des Körpers unter die Hantel, bei
aktivem Körpersenken gleichzeitigem Durchstrecken der Arme.
Zu beachten ist, dass ein nach vorn sprin-
Im Reißen umfasst der Lernschritt R5 die gen nicht erlaubt ist, wohingegen ein
Erlernung des Umgruppierens mit akti- leichtes Springen nach hinten zulässig ist.
vem Körpersenken. Nach der maximalen Die Umgruppierungsphase ist beendet,
Hantelgeschwindigkeit durch die explosi- sobald der Sportler sich unter der Hantel
ve Körperstreckung, beginnt die Phase des befindet, diese auf den gestreckten Armen
Umgruppierens. Dabei muss der Sportler hält und damit beginnt in die Hocke ab-
schnellstmöglich unter die Hantel gelan- zubremsen (Position R5). Eine effektive
gen. Durch eine hohe Hantelgeschwin- Technik zeichnet sich durch ein schnelles
digkeit besteht die Möglichkeit für einen Umgruppieren des Sportlers aus (BVDG,
Bruchteil einer Sekunde, keine Kraft auf 2019). In Abbildung 39 befindet sich der
die Hantel ausüben zu müssen. In dieser Sportler beim Umgruppieren der Hantel.
Zeit kann der Sportler sich unter die Han-
tel begeben. Dies gelingt durch ein aktives
Abziehen der Hantel und ein Beugen der
Arme. Während des Körpersenkens lösen
sich die Füße vom Boden und werden flach
und schnell von Hüft- auf Schulterbreite
gesetzt, bevor der obere Umkehrpunkt

Abb.: 39. Lernschritt R5 - Umgruppieren (BVDG, 2019, S. E-17)

118
Abb.: 40. Lernschritt R6 - Abbremsen und Fixieren (BVDG, 2019, S. E-17)

Lernschritt R6 - Abbremsen, Fixieren per gerade und der Sportler steht auf
und Aufstehen dem ganzen Fuß. Die Knie befinden sich
über den Füßen und sind leicht nach au-
Im Reißen umfasst der Lernschritt R6 die ßen gedrückt. Nachdem der Sportler die
Erlernung des Abbremsens, Fixierens und Hantel auf den gestreckten Armen über
Aufstehens. Das Abbremsen der Han- dem Kopf fixiert hat, setzt er die Füße
tel beginnt in der halben Hockposition auf Hüftbreite zusammen. Der Sportler
und endet mit dem fixieren der Hantel in kann nach einem kurzen Moment der
der tiefen Hocke. Zur Stabilisierung der Hantelkontrolle diese ablegen (BVDG,
Hantel sollte der Sportler nach dem Um- 2019). In Abbildung 41 befindet sich der
gruppieren einen Moment in der Hocke Sportler in der Endposition, im siche-
verharren, damit die Hantel nicht durch ren parallelen Stand, in der Position R6.
ein voreiliges Aufstehen herunterfällt. In
Abbildung 40 befindet sich der Sportler Nachdem die einzelnen Positionen si-
in der tiefen Hocke, in der Position R6. cher beherrscht werden, folgt die Er-
lernung der Gesamtbewegung Reißen.
Ist die Hantel in der Hocke stabilisiert Hierfür werden die Lernschritte R1 bis
kann der Sportler aufstehen. Während R6 kombiniert. In Abbildung 42 sind
der Aufstehbewegung ist der Oberkör- die Positionen R1 bis R6 dargestellt.

Abb.: 41. Lernschritt R6 - Aufstehen (BVDG, 2019, S. E-18)

119
Abb.: 42. Positionen im Reißen R1 bis R6 (BVDG, 2019, S. E-3)

7.2 Die Lernschritte des Umsetzens Lernschritt U0.1 - Frontkniebeuge

D ie Bewegungsphasen im Umsetzen
ähneln denen im Reißen, unter-
scheiden sich aber in einigen Positio-
Im Umsetzen umfasst der Lernschritt
U0.1 die Erlernung der Frontkniebeu-
ge. In Abbildung 44 ist der Bewegungs-
nen grundlegend. Beim Umsetzen muss ablauf der Frontkniebeuge dargestellt.
der Sportler die Hantel vom Boden auf In der Position 1 steht der Sportler vor
die Brust heben und aus dem Hockesitz der Hantel und greift diese im Ristgriff
senkrecht aufstehen. Zur Erlernung der mit der Griffbreite des Umsetzens. Diese
Technik im Umsetzen, wird der Sport- Griffbreite ist etwas weiter, als die Breite
ler zu Beginn mit der Endposition in der Schulter des Sportlers. Abhängig von
der Hocke vertraut gemacht (BVDG, der Körpergröße sollte die Hantelabla-
2019). Die Übungen U0.1 und U0.2, ge eingestellt werden, so dass die Hantel
welche in der Abbildung 43 aufgelistet ungehindert heraus- und hereinbefördert
sind kommen hierfür zur Anwendung. werden kann. Der Kopf wird in Verlän-

Abb.: 43. Lernschritte U0.1 und U0.2

120
gerung der Wirbelsäule gehalten und der recht und die Ellenbogen weit oben. Der
Blick des Sportlers ist nach vorn gerichtet. Rumpf ist angespannt und der Rücken ist
Der Sportler gelangt mit einem Schritt fest und gerade. Der Sportler verteilt das
nach vorn unter die Hantel. Die Ellenbo- Gewicht gleichmäßig auf dem ganzen Fuß
gen müssen in Position 2 vor die Hantel und drückt die Knie leicht nach außen.
gebracht werden, um diese auf den vor- Nachdem der Sportler den tiefsten Punkt
deren Deltamuskeln der Schulter abzule- der Hocke erreicht hat, beginnt das sofor-
gen. Die Handflächen des Sportlers zeigen tige und dynamische Aufstehen (Position
nach oben und halten die Hantel fest um- 5). Um das Verletzungsrisiko zu minimie-
schlossen. Damit die Hantel sicher auf den ren, sollte dieser Richtungswechsel dyna-
Schultern aufliegt, befinden sich die Ellen- misch erfolgen. Es ist darauf zu achten,
bogen in einer fast waagerechten Position. dass der Sportler weder nach vorn noch
In der Position 3 streckt der Sportler die zurück kippt. Der Sportler muss beim Auf-
Beine und hebt die Hantel aus der Ablage stehen weiterhin die Spannung im Körper
und macht einen Schritt nach hinten. Der aufrecht halten (Position 6). Um die Han-
Sportler steht schulterbreit und die Zehen- tel zu fixieren, müssen die Ellenbogen
spitzen sind leicht nach außen rotiert. Der weiterhin möglichst weit oben gehalten
Rumpf ist angespannt, der Rücken gerade werden. Der gesamte Oberkörper wird
und der Blick ist geradeaus gerichtet. Die durch die angespannte Rumpfmuskulatur
Ellenbogen des Sportlers befinden sich stabilisiert und ermöglicht die Kraftüber-
weiterhin möglichst weit oben. Die Ab- tragung der Beine auf die Hantel. Sobald
wärtsbewegung der Kniebeuge leitet der der Sportler wieder aufrecht steht, kann
Sportler durch das Beugen der Knie ein er die Hantel durch einen Schritt nach
(Position 4). Um die Hantel sicher zu hal- vorn in die Ablage legen (BVDG, 2019)
ten, bleibt der Oberkörper möglichst auf-

Abb.: 44. Lernschritt U0.1 - Frontkniebeuge (BVDG, 2019, S. E-21)

121
Abb.: 45. Lernschritt U0.2 - Umgruppieren eng (BVDG, 2019, S. E-22)

Lernschritt U0.2 - Umgruppieren eng weiter unten am Oberschenkel als im Rei-


Nachdem der Sportler die Frontknie- ßen. Die Auftaktbewegung beginnt mit
beuge erlernt hat, folgt der Lernschritt einem explosiven Hochziehen der Schul-
U0.2, das Umgruppieren eng. In Ab- tern und Strecken der Fußgelenke (Posi-
bildung 45 ist der Bewegungsablauf tion 2). Aufgrund der Auftaktbewegung
des „Umgruppierens eng“ dargestellt. wird die Hantel minimal beschleunigt
In der Position 1 steht der Sportler im und der Sportler kann sich aktiv unter die
hüftbreiten Stand und hält die Hantel im Hantel ziehen. Am Ende der Position 2
schulterbreiten Griff vor dem Körper. Der sind die Schultern hochgezogen und der
Oberkörper ist aufrecht, der Rücken ge- Körper sowie die Arme vollständig ge-
rade und der Blick ist geradeaus gerich- streckt. In Position 3 versetzt der Sportler
tet. Die Arme des Sportlers sind in dieser die Füße von Hüft- auf Schulterbreite und
Position gestreckt und die Hantel befindet gelangt durch das aktive Abziehen an der
sich aufgrund des engeren Griffs, etwas Hantel in die Hocke. Zur Stabilisierung

Abb.: 46. Lernschritte U1 bis U6

122
sollte die Hantel so nah wie möglich am die Beine streckt, kommt er weiter nach
Körper gezogen werden. Ein schnelles oben und die Schulter somit weiter vor
nach vorn bringen der Ellenbogen ist die Hantel. Beim Senken des Gesäßes,
wichtig, um die Hantel auf den Schul- gelangt die Schulter weiter nach hinten.
tern frühzeitig abzufangen. Der Sportler Während der Startposition verteilt der
begibt sich in Position 4 kontrolliert in Sportler sein Gewicht auf dem ganzen
die Hocke. Die anschließende Aufwärts- Fuß. Im Unterschied zum Reißen unter-
bewegung wird durch das umgehende, scheidet sich die Startposition durch die
dynamische Aufstehen erleichtert. Die El- geringere Schultervorlage und dem en-
lenbogen sollten zur Stabilisierung weiter- geren Griff (BVDG, 2019). In Abbildung
hin hochgehalten werden (BVDG, 2019). 47 ist die Startposition U1 dargestellt.

Nachdem der Sportler die Vor- Lernschritt U2 - Erste Zugphase


übungen U0.1 und U0.2 sicher be-
herrscht, können die Lernschritte U1 Im Umsetzen umfasst der Lernschritt U2
bis U6 erlernt werden. Diese sind in die Erlernung der ersten Zugphase. Nach-
der Abbildung 46 zusammengefasst. dem der Sportler die Startstellung einge-
nommen hat, folgt die erste Zugphase bis
Lernschritt U1 - Startposition kurz oberhalb des Knies. Diese Position
wird als U2 bezeichnet. Das wichtigste an
Im Umsetzen umfasst der Lernschritt U1 der ersten Zugphase ist die sogenannte
die Erlernung der Startposition. In der Parallelverschiebung. Die gedachte Linie
Startposition steht der Sportler paral- zwischen Schulter und Hüfte wird dabei
lel im hüftbreiten Stand zur Hantel. Die parallel nach oben verschoben, indem der
Füße sind leicht nach außen rotiert und Sportler die Beine streckt. Der Knie- und
die Zehenspitzen befinden sich leicht Hüftwinkel öffnen sich gleichzeitig bei
vor der Hantelstange. Der Sportler um- konstanten Rumpfwinkel. Die Schulter-
fasst die Hantel im schulterbreiten Griff vorlage von 4 cm vor der Hantel bleibt ana-
mit einer Daumenklemme. Der Blick log zur Startposition. Durch das Strecken
des Sportlers ist geradeaus gerichtet und des Knies hebt der Sportler die Hantel ge-
sein Rücken ist fest. Im Umsetzen sollte rade nach oben an. Dabei befindet sich die
die Schultervorlage vor der Hantel etwa Hantel nah am Schienbein, berührt es je-
4 cm betragen. Durch die Höhe des Ge- doch nicht. Während der ersten Zugphase
säßes kann der Sportler die Schulter- können die Knie leicht nach außen ge-
vorlage verändern. Wenn der Sportler drückt werden. Der Sportler sollte darauf

Abb.: 47. Lernschritt U1 - Startposition (BVDG, 2019, S. E-23)

123
Abb.: 48. Lernschritt U2 - Erste Zugphase (BVDG, 2019, S. E-24)

achten, ein Vorkippen des Oberkörpers zu lung. Diese Position wird als U3 bezeich-
vermeiden. In Abbildung 48 ist die erste net. Von der Seite betrachtet führt eine ge-
Zugphase mit der Parallelverschiebung dachte Linie durch die Schulter, die Hantel
der Hantel dargestellt. Das Ende der ersten im unteren Drittel des Oberschenkels so-
Zugphase, kurz oberhalb der Kniescheibe, wie den Mittelfuß des Sportlers. Der Rü-
stellt die Position U2 dar (BVDG, 2019). cken ist gerade, die Arme sind gestreckt
und der Kopf befindet sich in Verlänge-
Lernschritt U3 - Kniepassage rung der Wirbelsäule. Die Kniepassage
bezeichnet den Weg der Hantel, von der
Im Umsetzen umfasst der Lernschritt U3 ersten Zugphase bis zur Oberschenkelbe-
die Erlernung der Kniepassage. Der Sport- rührung im unteren Drittel (BVDG, 2019).
ler führt in der Kniepassage die Hantel um In Abbildung 49 befindet sich der Sportler
die Knie herum und führt diese an den am Ende der Kniepassage, in Position U3.
Oberschenkel heran. Durch das Strecken
der Hüfte, öffnet sich der Rumpfwinkel Lernschritt U4 - Zweite Zugphase
bei konstantem Kniewinkel. So wird ein
Absenken der Hüfte und der daraus resul- Im Umsetzen umfasst der Lernschritt U4
tierende Geschwindigkeitsverlust vermie- die Erlernung der zweiten Zugphase. In
den. Während der Kniepassage steht der der zweiten Zugphase beschleunigt der
Sportler weiterhin auf dem ganzen Fuß Sportler die Hantel über die Belastung
bei fixiertem Kniegelenk. Die Schulter ge- des ganzen Fußes. Während der zwei-
langt durch das Öffnen des Rumpfwinkels ten Zugphase erfolgt eine Streckung im
nach hinten und befindet sich direkt über Knie-, Hüft- und Sprunggelenk und die
der Hantel, in der sogenannten Nullstel- Schultern werden nach oben gezogen. Da-

Abb.: 49. Lernschritt U3 - Kniepassage (BVDG, 2019, S. E-25)

124
Abb.: 50. Lernschritt U4 - Zweite Zugphase (BVDG, 2019, S. E-26)

bei muss der Sportler auf eine explosive Im Umsetzen umfasst der Lernschritt U5
Kniestreckung achten. Die Kraft aus der die Erlernung des Umgruppierens mit ak-
Körperstreckung wird über die weiterhin tivem Körpersenken. Die sogenannte Um-
gestreckten Arme auf die Hantel übertra- gruppierungsphase beginnt mit der Positi-
gen. Am unteren Drittel des Oberschen- on der maximalen Hantelgeschwindigkeit.
kels, oberhalb der Kniescheibe erfolgt Nach der Überstreckung des Hüftgelenks
der erste Kontakt der Hantel mit dem erfolgt ein aktives Weiterziehen der Han-
Körper. Aufgrund der engeren Griffbreite tel mit den Armen. Die Füße werden nach
im Vergleich zum Reißen, unterscheidet dem Erreichen der maximalen Hantel-
sich der Punkt des Köperkontakts. Die geschwindigkeit vom Boden gelöst und
maximale Geschwindigkeit erreicht die anschließend wieder schnell, parallel und
Hantel zum Zeitpunkt der Überstreckung schulterbreit gesetzt, bevor der obere Um-
des Hüftgelenks. In der Position U4 ist kehrpunkt erreicht ist. Durch das aktive
der Körper leicht überstreckt, die Schul- Abziehen von der Hantel kommt es zum
tern sind hochgezogen und die Arme ge- schnellen Senken des Körpers unter die
streckt (BVDG, 2019). In Abbildung 50 Hantel. Gleichzeitig erfolgt ein schnelles
befindet sich der Sportler am Ende der Vorbringen der Ellenbogen und das Ab-
zweiten Zugphase, in der Position U4. legen der Hanteln auf den Schultern. Zu
Lernschritt U5 - Umgruppieren mit beachten ist, dass ein nach vorn springen
aktivem Körpersenken nicht erlaubt ist, wohingegen ein leichtes
Springen nach hinten zulässig ist (BVDG,

Abb.: 51. Übergang Position U4 zu Position U5 (BVDG, 2019, S. E-22)


125
Abb.: 52. Lernschritt U6 - Abbremsen (BVDG, 2019, S. E-27)

2019). Die Umgruppierungsphase en- außen gedrückt und das Gewicht verteilt
det, sobald der Sportler Bremskräfte auf sich auf dem ganzen Fuß. Die Ellenbogen
die Hantel ausübt (Position U5). In Ab- befinden sich in einer fast waagerechten
bildung 51 befindet sich der Sportler im Position, um die Hantel zu stabilisieren.
Übergang von Position U4 zu Position U5. In Abbildung 52 befindet sich der Sportler
in der tiefen Hocke, in der Position U6.
Lernschritt U6 - Abbremsen und dyna-
misches Aufstehen Nachdem der Sportler die Hantel in der
tiefen Hocke abgebremst hat, folgt das
Im Umsetzen umfasst der Lernschritt U6 kontrollierte senkrechte dynamische
die Erlernung des Abbremsens, Fixierens Aufstehen mit der fixierten Hantel aus
und Auf-stehens. Das aktive Abbremsen der Hocke in den sicheren parallelen
der Hantel beginnt mit dem Ablegen der Stand. Während der Aufstehbewegung
Hantel auf den Schultern und endet mit ist der Oberkörper gerade und der Sport-
dem Umkehrpunkt in der tiefen Endposi- ler steht auf dem ganzen Fuß (BVDG,
tion des Hockesitzes. Aufgrund der Han- 2019). In Abbildung 53 befindet sich der
telposition auf den Schultern, ist es nicht Sportler in der Endposition, im siche-
notwendig in der Hocke zu verharren. Der ren parallelen Stand, in der Position U6.
Sportler kann die Abwärtsbewegung des Nachdem die einzelnen Positionen si-
Körpers und der Hantel in der tiefen Ho- cher beherrscht werden, folgt die Erler-
cke direkt umkehren und aufstehen. Dies nung der Gesamtbewegung Umsetzen.
erspart Kraft für den Ausstoß und erleich- Hierfür werden die Lernschritte U1 bis
tert die konzentrische Phase. In der Hocke U6 kombiniert. In Abbildung 54 sind
ist der Rücken gerade, die Knien leicht nach die Positionen U1 bis U6 dargestellt.

Abb.: 53. Lernschritt U6 - dynamisches Aufstehen (BVDG, 2019, S. E-28)

126
Abb.: 54. Positionen im Umsetzen U1 bis U6 (BVDG, 2019, S. E-5)

7.3 Die Lernschritte des Ausstoßes Lernschritt A0.1 - Schulterdrücken

N achdem der Sportler die Hantel auf


die Schultern umgesetzt hat und aus
der Hocke aufgestanden ist, beginnt der
Im Ausstoßen umfasst der Lernschritt
A0.1 die Erlernung des Schulterdrückens.
Bei dieser Übung bekommt der Sportler
zweite Teil des Stoßens: das Ausstoßen. ein Gefühlt für den Weg der Hantel, von
Beim Ausstoßen stößt der Sportler die den Schultern über den Kopf auf die ge-
Hantel nach einer Auftaktbewegung über streckten Arme. Früher war das Schulter-
den Kopf und steht in die Endposition auf. drücken Bestandteil des Wettkampfpro-
Zur Erlernung der Technik im Aussto- gramms. Um den Ausstoß vorzubereiten
ßen wird der Sportler zu Beginn mit der dient sie heutzutage als Trainingsübung.
Endposition vertraut gemacht (BVDG, In Abbildung 56 ist der Bewegungsab-
2019). Die Übungen A0.1 und A0.2, lauf des Schulterdrückens dargestellt.
welche in der Abbildung 55 aufgelistet In der Position 1 hält der Sportler die Han-
sind, kommen hierfür zur Anwendung. tel im aufrechten Stand in der Fronthalte.
Bevor die Hantel über den Kopf gedrückt
werden kann, müssen die Ellenbogen auf
einen Winkel von 45° zum Körper gesenkt

Abb.: 55. Lernschritte A0.1 und A0.2

127
Abb.: 56. Lernschritt A0.1 - Schulterdrücken (BVDG, 2019, E-31)

werden. Der Sportler steht auf dem gan- optimale Kraftübertragung auf die Hantel
zen Fuß, seine Beine sind gestreckt und zu gewährleisten, ist der Rumpf des Sport-
der Rumpf ist angespannt. Im Anschluss lers weiterhin fest und stabil. Der Sport-
daran drückt er die Hantel aus den Ar- ler drückt die Hantel weiter bis sich die-
men und Schultern nach oben (Position 2. se auf den gestreckten Armen über dem
Um ein Hohlkreuz zu verhindern sollten Kopf befindet (Position 4). Zu beachten
die Bauchmuskeln angespannt bleiben. ist während des gesamten Bewegungs-
Die Beine des Sportlers sind weiterhin ablaufes die Körperspannung des Sport-
gestreckt. Der Sportler schiebt den Kopf lers, welche aufrecht gehalten werden
nach vorn, sobald die Hantel am Kopf sollte. Nach dem Erreichen des höchsten
vorbei ist (Position 3). Das nach vorn Punktes kann die Hantel auf dem selben
bringen des Kopfes, stabilisiert die Kör- Weg wieder kontrolliert auf die Schul-
perhaltung und unterstützt das Drücken tern herabgeführt werden (BVDG, 2019).
der Hantel über den Kopf, durch die Ak-
tivierung der Nackenmuskulatur. Um die

Abb.: 57. Lernschritt A0.2 - Schwungdrücken (BVDG, 2019, S. E-32)

128
Lernschritt A0.2 - Schwungdrücken bleibt, sollte die Auftaktbewegung ruhig
erfolgen. Während der Auftaktbewegung
Im Ausstoßen umfasst der Lernschritt werden die Knie leicht nach außen ge-
A0.2 die Erlernung des Schwungdrü- drückt und der Schwerpunkt des Sportlers
ckens. Der Sportler nähert sich mit dem verteilt sich auf dem ganzen Fuß. In Posi-
Schwungdrücken dem Ausstoßen an. Es tion 3 erfolgt eine explosive und kraftvolle
kommt eine Auftaktbewegung hinzu, Umkehrbewegung. Der Sportler streckt
welche auch zu Beginn des Ausstoßens aus dem tiefsten Punkt des Auftaktes die
erfolgt. Durch die Auftaktbewegung kann Knie-, Hüfte- und Sprunggelenke und
die Kraft der unteren Extremitäten ge- schiebt die Hantel mit den Schultern nach
nutzt werden, um die Schultern und Arme oben. In dieser maximalen Körperstre-
beim Drücken der Hantel zu unterstüt- ckung erreicht die Hantel, ähnlich wie am
zen. In Abbildung 57 ist der Bewegungs- Ende der zweiten Zugphase ihre maxima-
ablauf des Schwungdrückens dargestellt. le Geschwindigkeit. Der Sportler drückt
die Hantel kraftvoll nach oben sobald die-
In der Position 1 nimmt der Sportler die se die Schultern verlässt (Position 4). In
gleiche Ausgangsposition wie beim Schul- dieser Position wird der Kopf kurz nach
terdrücken ein. Die Ellenbogen stehen hinten genommen und nach dem Passie-
in einem Winkel von 45° zum Körper, ren der Hantel sofort wieder vorgescho-
die Hantel liegt auf den Schultern und ben. Die resultierende hohe Geschwin-
wird im engen Griff gehalten. Der Kör- digkeit aus der Auftaktbewegung lässt die
perschwerpunkt ist über den gesamten Hantel nahezu fliegen. Um den Weg der
Mittelfuß ausbalanciert, die Beine sind Hantel zu kontrollieren ist es wichtig, dass
gestreckt und der Rumpf ist angespannt. der Sportler durchgehend aus den Armen
In der Position 2 beugt der Sportler kon- mit schiebt. Bis die Hantel sich auf den ge-
trolliert die Beine und führt die Hantel streckten Armen über dem Kopf befindet,
etwa 20 cm nach unten. Damit der Kon- drückt der Sportler die Hantel solange
takt der Schultern zur Hantel gewahrt weiter (Position 5). Um eine Hohlkreuz-

Abb.: 58. Lernschritte A1 bis A5

129
Abb.: 60. Lernschritt A1 - Startposition (BVDG, 2019, S. E-33)

haltung zu verhindern, bleibt der Körper zeigen ebenfalls leicht nach außen und
durchgehend unter Spannung und gera- sind auf einen Winkel von 45° zum Kör-
de (Anspannung der Bauchmuskulatur). per gesenkt. Die Beine sind gestreckt und
Nachdem die Hantel für einen Moment der Körper ist angespannt. Von der Seite
kontrolliert über den Kopf gehalten wur- aus betrachtet, sollte sich der Mittelpunkt
de, kann sie anschließend auf die Schul- der Hantel direkt über dem Mittelfuß
tern herabgelassen werden (BVDG, 2019). befinden (BVDG, 2019). In Abbildung
59 ist die Startposition A1 dargestellt.
Nachdem der Sportler die Vorübungen
A0.1 und A0.2 sicher beherrscht können die Lernschritt A2 - Auftakt
Lernschritte A1 bis A5 erlernt werden. Die-
se sind in Abbildung 58 zusammengefasst. Im Ausstoßen umfasst der Lernschritt
A2 die Erlernung des Auftaktes. Die Auf-
Lernschritt A1 - Startposition taktbewegung wurde bereits in der Vor-
übung A0.2 mit dem Schwungdrücken
Im Ausstoßen umfasst der Lernschritt A1 erlernt. Durch das Beugen der Kniege-
die Erlernung der Startposition. Dabei lenke wird der Körper kontrolliert ca. 17
befindet sich die Hantel wie in den Vor- bis 22 cm gesenkt. Dabei erfolgt die Auf-
übungen A0.1 und A0.2 in der Fronthalte. taktbewegung aus der Ruhe. Der Kontakt
Nach dem Umsetzen müssen die Füße in Hantel und Oberkörper wird dabei nicht
Position A1 von Schulter- auf Hüftbrei- gelöst. Um ein nach vorn Kippen zu ver-
te zusammengesetzt werden. Dabei sind meiden, können die Knie beim Beugen
die Zehenspitzen geringfügig nach außen leicht nach außen geschoben werden. Es
gerichtet. Die Ellenbogen des Sportlers ist darauf zu achten, dass der dynamische

Abb.: 59. Lernschritt A2 - Auftakt (BVDG, 2019, S. E-34)

130
Abb.: 61. Lernschritt A3 - Anstoß (BVDG, 2019, S. E-35)

senkrechte Auftaktweg auf dem ganzen Die Kraft wird über diese Körperstre-
Fuß erfolgt. Der Rumpf des Sportlers ist ckung, über die Schultern auf die Hantel
durchgehend angespannt und garantiert übertragen. In der Endstreckung sind die
die optimale Stabilität des Sportlers zur Schultern und Fersen leicht angehoben,
Kraftübertragung von den Beinen auf der Kopf leicht zurückgenommen und die
die Hantel. Im tiefsten Punkt der Auf- Hantel erreicht die maximale Geschwin-
taktbewegung ist die Position A2 er- digkeit. Diese Stellung bezeichnet man als
reicht (BVDG, 2019). In Abbildung 60 Position A3 (BVDG, 2019). In Abbildung
befindet sich der Sportler am Ende der 61 befindet sich der Sportler am Ende
Auftaktbewegung, in der Position A2. der Anstoßbewegung, in Position A3.

Lernschritt A3 - Anstoß Lernschritt A5 - Abbremsen und Auf-


stehen
Im Ausstoßen umfasst der Lernschritt A3
die Erlernung des Anstoßes. Die Anstoß- Im Ausstoßen umfasst der Lernschritt A5
bewegung wurde bereits durch die Vor- das Abbremsen und Aufstehen. Im Aus-
übung A0.2, dem Schwungdrücken vor- fallschritt steht das Kniegelenk des vor-
bereitet. In sofortiger Umkehrbewegung deren Beins im stumpfen Winkel und das
des Körpersenkens zur Körperstreckung hintere Bein ist leicht angewinkelt und
erfolgt die Anstoßbewegung auf dem auf den Ballen fixiert. Für eine ausrei-
ganzen Fuß. Der kraftvolle und explosi- chend seitliche Stabilität stehen die Füße
ve Anstoß ist gekennzeichnet durch ein im Ausfall hüftbreit und die Fußspitzen
gleichzeitiges öffnen der Fuß-, Knie- und sind leicht nach innen rotiert. Das vor-
Hüftgelenkswinkel bis zur Endstreckung. dere Bein steht dabei auf der gesamten

Abb.: 62. Lernschritt A4 - Umgruppieren (BVDG, 2019, S. E-36)

131
Abb.: 63. Lernschritt A5 - Abbremsen (BVDG, 2019, S. E-36)

Sohle. Der Kopf des Sportlers ist leicht Aufstehen bezeichnet und beinhaltet das
nach vorn geschoben, um die Hantel über kontrollierte senkrechte Aufstehen mit
den Kopf zu fixieren. Um die Hantel zu der fixierten Hantel aus dem Ausfallschritt
stabilisieren sollte der Sportler, bevor er in den sicheren parallelen Stand. Nach-
die Füße aus dem Ausfallschritt zurück- dem die Füße des Sportlers parallel zur
zieht einen Moment in dieser Position Hantel stehen und dieser in der Position
verharren (BVDG, 2019). In Abbildung kurz verharrt, kann er die Hantel vor dem
63 befindet sich der Sportler beim Ab- Körper herablassen (BVDG, 2019). In Ab-
bremsen der Hantel in Position A5. bildung 64 befindet sich der Sportler im
sicheren parallelen Stand, in Position A5.
Nachdem der Sportler die Hantel im höchs-
ten Punkt fixiert hat, kann er beginnen die Nachdem die einzelnen Positionen si-
Beine zusammenzusetzen. Hierfür wird cher beherrscht werden, erfolgt die Er-
zuerst das vordere und dann das hintere lernung der Gesamtbewegung Aussto-
Bein flach über den Boden herangesetzt. ßen. Hierfür werden die Lernschritte
Der Versuch ist beendet, wenn die Füße A1 bis A5 kombiniert. In Abbildung 65
nebeneinander parallel zur Hantel stehen. sind die Positionen A1 bis A5 dargestellt
Die letzte Phase des Ausstoßens wird als

Abb.: 64. Lernschritt A5 - Aufstehen (BVDG, 2019, E-37)

132
Abb.: 65. Positionen im Ausstoßen A1 bis A5 (BVDG, 2019, E-38)

133
136
8 Belastung und Beanspruchung

T raining zielt aus physiologischer Sicht


darauf ab, die Homöostase des Kör-
pers zu stören und damit Anpassungsre-
verursachen, da dem Sportler keine
Techniken zur Regulation seiner Aufre-
gung zur Verfügung stehen – seine Res-
aktionen zu provozieren, die sich in einer sourcen folglich nicht ausreichen, um
erhöhten Leistungsfähigkeit einstellen. die Anforderungen der Belastung zu be-
Um diese Störung zu erreichen, ist eine wältigen. Man spricht von der Beanspru-
entsprechende Belastung notwendig. Die- chung des Sportlers infolge der Belastung.
se kann je nach Sportart unterschiedlich
ausfallen und 100kg Reißen, 20km laufen Eine Belastung (psychisch oder physisch)
bei 3:30min/km und ähnliches bedeu- sind folglich alle Einflüsse, die auf das In-
ten. Belastungen beschränken sich dabei dividuum wirken (Trainingslasten, Wett-
nicht bloß auf die physische Dimension, kämpfe, Leistungsdruck etc.). Die Be-
sondern können ebenso psychisch-emo- anspruchung ist dabei die Auswirkung,
tional auftreten. Leistungsdruck, Versa- die diese Belastung in Anhängigkeit der
gensängste können sich hier als psychi- zur Verfügung stehenden Ressourcen
sche Belastungen einstellen, aber auch auf das Individuum hat. Die Beanspru-
eine vorrangig physische Belastung (10 chung setzt sich also aus dem Verhältnis
mal 10 Wiederholungen in der Kniebeuge zwischen der Anforderung der Belastung
beispielsweise) können ebenso psychisch und den zur Bewältigung zur Verfü-
belasten. Eine scharfe Trennung ist in der gung stehenden Ressourcen zusammen.
Regel nicht möglich. Ebenso beschränken
sie sich keinesfalls auf den sportlichen Die Beanspruchung des Sportlers ist
Kontext, sondern treten in allen Sphä- folglich der Faktor, den es zu steuern
ren des alltäglichen Lebens auf: NO-Ge- gilt und nach dem die kontrollierba-
halt der Luft aufgrund von Abgasen, Ab- ren Belastungen zu richten sind. Diese
schlussprüfungen, Familienstreit und kann auf zwei Arten gesteuert werden:
anderes stellen ebenfalls Belastungen dar.
1. Über die Belastungsgestaltung: Je
Jedes Individuum reagiert dabei anders nachdem ob der Sportler gering, ange-
auf Belastungen, da es über unterschied- messen, oder stark beansprucht werden
liche Voraussetzungen (Ressourcen) ver- soll, wird die Belastung verändert (z.B.
fügt. Am Beispiel des Reißens mit 100kg eine Erhöhung oder Verringerung der
lässt sich dies gut veranschaulichen: zu bewältigenden Lasten, oder des Trai-
Diese Belastung kann je nach Maximal- ningsumfangs – man denke hier an die
kraftniveau (der Ressource) des Sportlers Belastungsrhythmik zwischen hohen,
marginal ausfallen oder überwältigend mittleren und gesenkten Trainingswo-
sein. Psychische Belastungen beanspru- chen).
chen ebenfalls unterschiedlich stark. Je
nach psychosozialen Ressourcen des 2. Über die Erweiterung der Ressour-
Sportlers kann ein internationaler Wett- cen des Sportlers: Die Ressourcen,
kampf angemessen beanspruchend aus- über die der Sportler zur Bewältigung
fallen, oder eine Überbeanspruchung der Belastung verfügt, bestimmen
137
ebenfalls darüber, wie hoch die Bean- Um eine kontinuierliche Belastbarkeit
spruchung einer Belastung ausfällt (z.B. zu Gewährleisten und einer psychischen
eine Erhöhung der Maximalkraft durch und physischen Überbeanspruchung
Training). vorzubeugen, finden sich nachfolgend
Grundregeln, die es im Sinne dieser Ziel-
Hierbei gilt es zu beachten, dass neben stellung einzuhalten gilt. Sie haben sich in
dem sportlichen Training weitere Be- der Vergangenheit bewährt und sich vor
lastungen auf den Sportler wirken und allem durch die Folgen ihrer Nichtein-
somit bei der Trainingsbelastung des haltung in der Notwendigkeit bestätigt.
Sportlers zu berücksichtigen sind. Ein
Familienstreit, Beziehungsschwierigkei-
ten, Klausuren und Abschlussprüfun- 8.1 Physische und psychische Belast-
gen können dabei die psychischen Res- barkeitssicherung
sourcen erheblich beanspruchen. Diese
stehen somit nicht uneingeschränkt der
Bewältigung psychischer Belastungen bei-
spielsweise Wettkämpfen zur Verfügung
Z entrales Element der Gestaltung
von Belastungen ist die Trainings-
planung und -steuerung. Sie koordiniert
und kann unter Nichtbeachtung dieser nicht nur die Leistungsentwicklung,
Tatsache zu einer Überbelastung führen. sondern hilft einer Überbeanspruchung
Ziel des langfristigen Leistungsaufbaus und Verletzungen/Überlastungsschä-
ist eine kontinuierliche Erweiterung der den vorgebeugt. Eine verantwortungs-
Ressourcen des Sportlers bis dieser in der volle Trainings- und Wettkampfsteue-
Lage ist, die Belastungen internationale rung ist Grundvoraussetzung für den
Wettkämpfe zu bewältigen. Er muss über Schutz der Gesundheit des Sportlers.
einen entsprechenden körperlichen und
physischen Leistungsstand verfügen, den 8.1.1 Trainingsinhalte
er sich über mehrjähriges progressives
Training aneignet, bis seine Ressourcen
ausreichen, um den Belastungen inter-
nationaler Wettkämpfe standzuhalten.
G emäß den Vorgaben des Trainings-
mittelkataloges und auf Grundlage
des ermittelten biologischen Reifegrades
Dabei gilt es stets die sportliche Belastung erfolgt die Einordnung des Sportlers in
so zu gestalten und zu verändern, dass die zutreffende Entwicklungsetappe. Eine
der Sportler stets in der Lage ist, sich von Erläuterung der Ermittlung des biologi-
den Beanspruchungen des Trainings zu schen Reifegrades findet sich im Kapitel
erholen. Trainingsbelastungen sind not- „Sportmotorische Tests und Anthropo-
wendigerweise recht hoch und stark bean- metrische Messungen“ unter „Talent“.
spruchend. Das ist gut und richtig, jedoch Der Rechner mittels dem eine Auswer-
gilt es, die Beanspruchung des Sportlers tung der erhobenen Messwerte erfolgt
im Blick zu behalten und ausreichend Re- kann auf der Homepage des IAT-Leip-
generationsphasen einzuplanen. Dies ist zig kostenfrei heruntergeladen werden
zwingend erforderlich, zumal sich eine (http://www.iat.uni-leipzig.de/service/
Überbelastung passiver Strukturen des downloads/fachbereiche/technik-taktik).
Bewegungsapparates erst dann offenbart, Hieraus ergeben sich Vorgaben zur Trai-
wenn Überlastungsschäden auftreten. ningshäufigkeit, den Wochenumfängen,
den Spitzenwerten des mittleren Hantelge-
138
wichts sowie der anzustrebenden Zielwerte reichend Regenerationszeit von den stei-
und der zu verwendenden Trainingsmittel. genden Intensitäten zu gewähren und
Über die Entwicklungsetappen verändern Überlastungsschäden vorzubeugen.
sich diese Vorgaben progressiv und ge-
währleisten so die verantwortungsvolle Mikrozyklus:
Steigerung der Trainingsbelastung über
die Etappen des langfristigen Leistungs- Um einer Überbelastung vorzubeugen ist
aufbaus hin zum Hochleistungstraining. auch die Trainingswoche mit einer Belas-
Grundsätzlich sind diese Vorgaben ein- tungsrhythmik zu versehen. In Abhängig-
zuhalten, um einer Überbelastung vorzu- keit vom biologischen Reifegrad ergeben
beugen. Die Auswahl der Entwicklungs- sich unterschiedliche Trainingshäufigkei-
etappen auf Grundlage des biologischen ten. Bis einschließlich des Schülerbereichs
Reifegrades ist vor allem bei Nach- (auch hier ist der biologische Reifegrad
wuchssportlern äußerst wichtig, da die- das anzuwendende Maß) sollten maximal
ser entwicklungsbedingt drastisch vom zwei aufeinanderfolgende Trainingstage
kalendarischen Alter abweichen kann. geplant werden, bevor ein trainingsfreier
Tag folgt. Ab dem Jugendbereich können
dies auch drei Trainingstage in Folge sein,
Jahresplanung gefolgt von einem trainingsfreien Tag.
Ab dem Jugendbereich ist die klassische
Darüber hinaus ist das Training auf BVDG-Wochengestaltung anzuwenden,
Grundlage dieser Vorgaben zu rhyth- die die Trainingstage Montag, Dienstag,
misieren: In der Jahresplanung sind un- Mittwoch, Freitag und Samstag, sowie
bedingt trainingsfreie Wochen nach Ab- die trainingsfreien Tage Donnerstag und
schluss der Makrozyklen einzuplanen Sonntag vorsieht. Mit zunehmendem Alter
(ein bis zwei je Zyklus), um eine voll- können dann behutsam zwei Trainings-
ständige physische und psychische Re- einheiten am Tag eingeführt werden, diese
generation sowie die anschließende Be- sollten jedoch zunächst vor die trainings-
lastbarkeit im vor Beginn des nächsten freien Tage gelegt werden um ausreichend
Zyklus zu Gewährleisten. In Abhängig- Regenerationszeit zu gewähren. Dies soll-
keit vom Periodisierungsmodell erge- te grundsätzlich bis zu einer maximalen
ben sich so 6-10 trainingsfreie Wochen Trainingshäufigkeit von 7 Einheiten in
im Jahr, die unbedingt einzuplanen sind. der Woche im U23 Bereich gesteigert wer-
den, wobei stets Donnerstag und Sonntag
Makrozyklus als trainingsfreie Tage einzuhalten sind.

Innerhalb eines Makrozyklus hat eine


Rhythmisierung der Belastung zu erfol- 8.1.2 Trainingssteuerung und Moni-
gen. In der Grundlagen- sowie zu Beginn toring
der Aufbauphase kann eine Woche ge-
senkter Belastung auf zwei hohe Belas-
tungswochen folgen (2:1 Rhythmus). Ab
Mitte der Aufbauphase sollte zu einem
E ine Steuerung der Trainingsbelastung
im Wochenverlauf ist unabdingbar
und zentrale Aufgabe sowie Verantwor-
1:1 Rhythmus gewechselt werden, um tung des Trainers. Die Trainingsplanung
vor allem den passiven Strukturen aus- kann stets nur als Rahmen dienen, der
139
konkrete Belastungs- und Erholungstage chenen Kapitel. Grundsätzlich ist die
vorsieht. Da jedoch unterschiedlichste au- Trainingssteuerung das zentrale Element
ßersportliche Belastungen zusätzlich auf im Leistungssport, um einer übermäßi-
den Sportler wirken, die bei der Planung gen Beanspruchung des Sportlers vorzu-
nicht abzusehen sind, ist eine tägliche beugen. Nur wenn sie gewissenhaft und
Anpassung der Belastung vorzunehmen. verantwortungsvoll vorgenommen wird,
Einerseits geschieht dies über die intensive ist die stetige Belastbarkeit des Sportlers
Kommunikation, über die sich der aktuel- gegeben und kann Übertrainingserschei-
le Beanspruchungszustand des Sportlers nungen/Verletzungen vorgebeugt werden.
erfassen lässt. Fällt dieser unerwartet hoch
aus sollte eine Reduzierung oder Strei-
chung des Trainings erfolgen, um aus- 8.1.3 Regeneration
reichend Regenerationszeit zu gewähren.
Gleichzeitig ist das Auge des Trainers ent-
scheidend, da Sportler nicht selten dazu
neigen aufgrund von Ehrgeiz vermeintli-
E in weiterer zentraler Aspekt im Gefü-
ge von Belastung und Beanspruchung
ist die Regeneration. Die bloße Erhö-
che Schwäche nicht offenbaren zu wollen. hung der Trainingsquantität zur Forcie-
Erscheint der Sportler ungewöhnlich trä- rung der Leistungsentwicklung birgt die
ge und langsam im Verlauf der Trainings- Gefahr einer Überbelastung, die sich in
einheit, sollte auch hier reagiert werden. Leistungseinschränkungen, emotionalen
Eine weitere Möglichkeit den Beanspru- Einbrüchen und Verletzungen äußern
chungszustand des Sportlers zu erfassen kann. Training ist Belastung und Be-
sind Monitoring-Verfahren. Diese fin- lastung beansprucht den Sportler. Mehr
den sich im Kapitel „Monitoring von Be- Training bedeutet mehr Belastung und
anspruchung und Erholung“. Einfache somit auch eine höhere Beanspruchung.
sportmotorische Tests, wie die Messung Dieser Tatsache ist durch Regenerations-
der Sprunghöhe können dabei zusätz- maßnahmen Rechnung zu tragen. Das
lichen Aufschluss über den Grad des Er- Kapitel „Regeneration“ gibt hinreichen-
holungsbedarfs geben und zusammen mit de Auskünfte über gängige Maßnahmen
den Informationen aus Gesprächen Ein- und Methoden, wobei ihre Wirksamkeit
zug in die Überlegungen zur Trainings- aktuellen Erkenntnissen zufolge leider
steuerung halten. Ebenso verhält es sich anzuzweifeln ist. Ungeachtet dessen be-
mit Fragebögen, die speziell zu diesem darf es ausreichender Maßnahmen, die
Zweck entwickelt wurden. Das „Akut- im Empfinden des Sportlers eine Reduk-
maß Belastung & Erholung“, sowie die tion seines Beanspruchungszustandes be-
„Kurzskala Belastung & Beanspruchung“ wirken. Dies sowohl auf den physischen
wurden eigens zu diesem Zweck entwi- als auch auf den psychischen Bereich.
ckelt und evaluiert. Sie haben den Vor- Struktur, Training, enge Zeitabläufe und
teil, dass ein ganzheitliches Bild aller, auf ein hoher Druck sind alltäglich im Leben
den Sportler wirkenden Belastungsfakto- eines Leistungssportlers. Dieser Belastung
ren abgegeben wird. Somit ist es möglich sollte durch angemessene Freizeitaktivi-
auch die psychisch-emotionale Beanspru- täten Ausgleich verschafft werden um vor
chung des Sportlers zu berücksichtigen. allem der übermäßigen psychisch-emo-
Weitere Informationen zu diesen Frage- tionalen Beanspruchung vorzubeugen.
bögen finden sich ebenfalls im angespro- Der Trainer sowie der Sportler müs-
140
sen im Laufe ihrer Zusammenarbeit wachsende Belastung dar, denen er sich
ein Gefühl für den Beanspruchungs- zunehmend weniger gewachsen sieht und
zustand entwickeln. Eine Aufklärung es entwickelt sich ein ausgeprägte Wett-
des Sportlers über die Notwendigkeit kampfangst. Dieser Entwicklung kann
stetiger Erholung im Prozess der Leis- jedoch vorgebeugt werden: Der Einstieg
tungsentwicklung sowie die Wichtigkeit in Wettkämpfe sollte so lange aufgescho-
von ausreichendem Freizeitausgleich ben werden, bis der Sportler aus eigenem
ist unabdingbar, um die leistungssport- Antrieb eine Teilnahme einfordert (eine
liche Karriere physische wie psychisch sportliche Eignung aus Sicht des Trai-
möglichst unbeschadet zu überstehen. ners vorausgesetzt). Zögert sich dies über
mehrere Trainingsjahre hinaus, sollte ein-
gehender nach den Ursachen geforscht
8.1.4 Wettkampfeinstieg werden. Kennzeichnen sich Ängste und
Unsicherheiten vor Aufregung und Ver-
„Um den psychischen Anforderun- sagen ab, fehlt es dem Sportler schlicht an
gen eines Wettkampfes gewachsen zu psychischen Ressourcen. Diese können
sein hilft nur Wettkampferfahrung!“ unter Zuhilfenahme der Informationen
aus den hier vorliegenden Kapiteln „Kon-

D iese Behauptung mag einer gewis-


sen Logik nicht entbehren, dennoch
ist sie mit Vorsicht zu genießen. So sehr
zentrationstechniken“ und „Coping-Stra-
tegien“ sowie der sportpsychologischen
Betreuung an den Olympiastützpunkten
Wettkämpfe den Sportler auch dazu be- vermittelt werden. Sind solche Tech-
fähigen mögen Selbstvertrauen durch Er- niken erworben und durch inszenierte
fahrung zu gewinnen, so sehr können sie Trainingssituationen mit wettkampf-
jedoch auch das Gegenteil bewirken. Ent- ähnlichem Charakter erprobt, sollte der
scheidend ist hier der Einstieg in die Wett- Sportler ermutigt werden, sich den Heraus-
kampfteilnahme und auch sie richtet sich forderungen erster Wettkämpfe zu stellen.
nach dem Verhältnis zwischen Belastung
und Beanspruchung bzw. den Ressour- Grundsätzlich verhält es sich mit Wett-
cen des Sportlers. Ein Sportler, der sich kämpfen wie mit allen Belastungen: Die
aus unterschiedlichsten Gründen nicht Anforderung/Belastung sollte angemes-
den psychischen Anforderungen eines sen ausfallen, damit der Sportler die-
Wettkampfs gewachsen sieht (etwa, weil se Herausforderungen mit den ihm zur
er noch nicht über die notwendige tech- Verfügung stehenden Mitteln realistisch
nische Sicherheit zu verfügen glaubt, oder bewältigen kann. Den ersten Wettkampf
schlicht nicht weiß, wie er mit der emo- mit dem Ziel einer Finalplatzierung oder
tionalen Erregung, die für ihn mit einem exorbitante Leistungen zu erfüllen stehen
Wettkampf einhergehen mag umgehen diesem Grundsatz dabei entgegen. Viel-
soll) sollte keinesfalls überredet oder gar mehr sollte zu Beginn die Freude an der
gezwungen werden teilzunehmen. Im Teilnahme im Vordergrund stehen ge-
schlimmsten Falle sieht dieser sich in sei- folgt von progressiven Zielen wie sechs
nen Befürchtungen bestätigt und trägt gültigen Versuche und neue persönliche
ein emotionales Trauma aufgrund einer Bestleistungen. Diese Ziele sollten sich
zu hohen Beanspruchung davon. Nach- dabei – vor allem bei jungen Sportlern –
folgende Wettkämpfe stellen in Folge eine auf Faktoren beziehen, die der Sportler
141
direkt beeinflussen kann. Erreicht er die- 8.1.5 Das sportpsychologische Betreu-
se, bekräftigt ihn dies in seinem Selbstver- ungsangebot
trauen und seiner Selbstwirksamkeit und
die Herausforderungen können gesteigert
werden. Gleichzeitig sollten Erfolge nicht
bloß hingenommen werden, sondern
G rundsätzlich kann und sollte bei al-
len Fragen, die die psychische Be-
anspruchung des Sportlers betreffen, die
in einer anschließenden Besprechung sportpsychologische Betreuung an den
reflektiert werden. Auf dieser Grundla- Olympiastützpunkten in Anspruch ge-
ge lassen sich Strategien entwickeln, die nommen werden. Selbstverständlich
die psychischen Ressourcen des Sport- stehen sie bei Kriseninterventionen zur
lers erweitern und ihm zur Bewältigung Verfügung. Damit es aber gar nicht erst
wachsender Anforderungen befähigen. dazu kommt, sollten die Sportler monat-
Ebenso verhält es sich mit Niederlagen: lich an der angebotenen Gruppensitzung
Negative Konsequenzen von Seiten des teilnehmen und bei Bedarf darüber hin-
Trainers verstärken die Tragik unnöti- aus Einzeltermine vereinbaren. Sportler,
gerweise. Eine objektive und vor allem Trainer und Sportpsychologe können im
Konstruktive Analyse gemeinsam mit Austausch gemeinsam den Erwerb be-
dem Sportler ermöglicht es hingegen, stimmter Techniken und Methoden ab-
die Bereiche zu ermitteln, in denen es stimmen, die die psychischen Ressourcen
dem Sportler an Ressourcen mangelt. des Sportlers erweitern. Diese, aus Sicht
Werden diese aufgearbeitet geht der des Verbandes notwendigen Techniken
Sportler gestärkt in den nächsten Wett- und Methoden finden sich in den jeweili-
kampf, mit dem Wissen jene Anfor- gen Entwicklungsetappen unter „Persön-
derungen nun bewältigen zu können. lichkeit“ wieder. Sie stellen die Grundla-
ge der sportpsychologischen Arbeit dar
Pädagogischen Feingefühl des Trainers und können bei Bedarf erweitert werden.
ist hier ebenso gefragt, wie die Zurück- Darüber hinaus erhält der Sportler durch
stellung falschen Ehrgeizes. Der Trai- den regelmäßigen Kontakt zum Sportpsy-
ner übt maßgeblichen Einfluss darauf chologen eine weitere wichtige Vertrau-
aus, über welche Ressourcen der Sport- ensperson, die ihn in allen Belangen – auch
ler verfügt und welchen Belastungen den Trainer betreffend - unterstützen kann.
er ausgesetzt ist. Auch im psychischen Nur wenn Sportler gleichermaßen phy-
Bereich. Die Entwicklung sportlicher sisch wie psychisch trainiert und somit
Leistung umfasst bei weitem mehr, als ihre Ressourcen erweitert werden, sind
die progressive Gestaltung des Hantel- sie in der Lage die wachsenden Anfor-
trainings. Langfristige Entwicklungsziele derungen des Leistungssports zu bewäl-
im psychosozialen Bereich sind ebenso tigen. Das Bewusstsein über den Unter-
fester Bestandteil und die Verantwor- schied zwischen Belastung und die aus
tung des Trainers. Mit diesem Bewusst- ihr hervorgehenden individuelle Bean-
sein über die psychische Beanspruchung spruchung stellt die Grundlage dar, auf
des Sportlers kann verantwortungsvoll derer die kontinuierliche Belastbarkeit
die Belastbarkeit sichergestellt werden. des Sportlers persönlichkeits-, situati-
ons- und anforderungsspezifisch ge-
währleistet und entwickelt werden kann.

142
144
9 Entwicklungsetappen im Gewichtheben

D er langfristige Leistungsaufbau im
Gewichtheben erfordert ein mehr-
jähriges, systematisches Training über 10
Etappen unterschieden: die Grundaus-
bildung allgemein, die Grundausbildung
speziell, das Grundlagentraining, das
bis 12 Jahre vom Kindes- bis ins Erwach- Aufbautraining, das Leistungstraining
senenalter (Sandau & Lippmann, 2015). sowie das Hochleistungstraining. In der
Für einen erfolgreichen, langfristigen sportlichen Praxis sind die Übergänge
Leistungsaufbau ist das Durchlaufen der zwischen den Ausbildungsetappen häu-
einzelnen Entwicklungsabschnitte mit fig fließend und somit ist eine strenge
den dazugehörigen Ausbildungsinhalten Trennung nur theoretischer Natur. Die
zwingend notwendig (Lippmann & Pa- Zuordnung des Sportlers in die jeweili-
gels, 1993; Sandau & Kurch, 2019). Die ge Etappe ist abhängig vom Trainings-
Inhalte in den einzelnen Etappen orientie- einstiegsalter ins Gewichtheben. Bei
ren sich an der biologischen Entwicklung einem späteren Beginn des Trainings,
der Sportler und dem Modell der „sensib- sollten die Inhalte der einzelnen Ausbil-
len Phasen“ (Martin et al., 1999). In dem dungsetappen zeitlich gestrafft absolviert
Model werden günstige Zeitfenster in der werden (Lippmann & Pagels, 1993). In
biologischen Reifung zur Ausbildung be- Abbildung 66 sind die Entwicklungs-
stimmter Leistungsfaktoren beschrieben etappen sowie die dazugehörigen Schwer-
(Ford et al., 2011). Ziel des systematischen punkte (Training, Karriere, Persönlich-
Leistungsaufbaus ist das Erreichen höchs- keit, Kenntnisse) grafisch dargestellt.
ter sportlicher Leistungen. Ca. 95 Pro-
zent der maximalen Wettkampfleistung Der langfristige Leistungsaufbau im Ge-
werden mit dem 23. Lebensjahr erreicht, wichtheben beginnt mit einer vielseitigen
weshalb ab diesem Zeitpunkt vom Hoch- sportartübergreifenden Grundausbildung
leistungsalter gesprochen wird (Sandau & und gliedert sich in einen allgemeinen
Grabsch, 2012). Nach Sandau (2017), wird und einen speziellen Ausbildungsteil. Die
mit ca. 28 Jahren die höchste Leistungsfä- allgemeine Grundausbildung, welche der
higkeit erreicht (Höchst-leistungsalter). sportartspezifischen Ausbildung voran-
Im LLA des Gewichthebens werden 6 gestellt ist, bildet die erste Entwicklungs-

Abb.: 66. Entwicklungsetappen im Gewichtheben

145
etappe und beginnt mit dem 7. Lebensjahr. zur Ausbildung der Kraftfähigkeiten
Diese Etappe stellt eine tragende Säule unterscheiden (Trainingsmethoden zur
einer perspektivisch ausgerichteten Leis- strukturellen Anpassung vs. Trainings-
tungsentwicklung der Kinder und Jugend- methoden zur neuronalen Anpassung).
lichen dar (Caruso, 2005). Im Alter von Im Übergang von der Grundausbildung
zehn bis zwölf Jahren erfolgt der Übergang zum Grundlagentraining lässt sich das
zur sportartspezifischen Ausbildung im Technikerwerbstraining einordnen. Das
Gewichtheben. Dabei umfasst die zweite Niveau der späteren sportlichen Leistung
Entwicklungsetappe, welche als „Grund- wird in diesem Trainingsabschnitt gelegt
ausbildung speziell“ bezeichnet wird, Kin- (Güntzel, 1976; Faigenbaum & Polakow-
der und Jugendliche im Alter von zehn bis ski, 1999). Das Grundlagen-training um-
dreizehn Jahren. Ziel der Grundausbil- fasst einen Zeitraum von drei Jahren und
dung ist die Entwicklung von koordina- beginnt mit dem 13. Lebensjahr und bildet
tiven Fähigkeiten sowie die Vermittlung die dritte Entwicklungsetappe im lang-
und Festigung der sportlichen Technik im fristigen Leistungsaufbau. Der fließende
Gewichtheben (Sandau & Kurch, 2019). Übergang vom Technikerwerbstraining
Das Training vor der Pubertät (prä- zum Technikanwendungstraining er-
pubertär) sollte sich aus physiologischer folgt, wenn der Sportler die speziellen
Sicht vorrangig auf die Entwicklung von Trainingsübungen des Gewichthebens
neuronalen Anpassungen konzentrie- zunehmend effektiver aufführen kann.
ren. Trainingsschwerpunkte liegen in der Mit dem Ende des Grundlagentrainings
Entwicklung der Schnelligkeit, der all- beginnt das Technikanwendungstraining
gemeinen und sportartspezifischen Be- und bleibt danach ein fester Bestandteil
wegungs-fertigkeiten sowie der Beweg- bis zum Ende der sportlichen Laufbahn.
lichkeit. Das Training nach der Pubertät Vor der Pubertät (Grundausbildung und
(postpubertär) sollte stärker auf struktu- Grundlagentraining) können die spezielle
relle Anpassungen im Muskel ausgerich- Schnell- und Maximalkraft durch Tech-
tet sein, um größere Entwicklungen im nik- und Schnellkrafttrainingsmethoden
Bereich der Kraft- und Ausdauerfähigkeit (geringe bis mittlere Lasten, schnelle und
zu erzielen (Lloyd & Oliver, 2012; Büsch genaue Bewegungs-ausführung) in Ver-
et al., 2017). Die einzelnen Leistungsfak- bindung mit speziellen TÜ gesteigert wer-
toren können jedoch nicht nur in einem den. Die vierte Entwicklungsetappe im
bestimmten biologischen Alter trainiert langfristigen Leistungsaufbau bildet das
werden, sondern sind über die gesamte Aufbautraining im Alter von 15 bis 17 Jah-
Lebensspanne mit einem unterschiedli- ren. Trainingsschwerpunkte liegen in der
chen Entwicklungspotential trainierbar. Vervollkommnung der Wettkampf- und
Zu beachten sind die Trainingsmetho- Trainingsübungen sowie in der Steigerung
den, welche in den jeweiligen Etappen der speziellen Schnell- und Maximalkraft.
verwendet werden. Kraftfähigkeiten sind Die sich anschließende dreijährige Etappe
aufgrund ihrer multifaktoriellen Grundla- des Leistungstrainings beginnt im Alter
ge (neuronale und strukturelle Faktoren) von 18 Jahren. Ab dem 21. Lebensjahr
in allen Ausbildungsstufen gut trainier- beginnt das Hochleistungstraining im
bar (Büsch et al., 2017). In Abhängigkeit Gewichtheben. Neben der technischen
des biologischen Entwicklungstandes Vervollkommnung der Wettkampf- und
müssen sich die Trainings-methoden Trainingsübungen erfolgt eine Steigerung
146
des speziellen Maximal- und Schnell- kommt der Teamentwicklung eine hohe
kraftvermögens mithilfe von Spezial- Bedeutung zu. Diese zielt insbesondere
übungen aus den Komplexen K3 bis K6. auf die Handlungs- und Leistungsfähig-
keit im Gewichtheben. Für die Etappe
9.1 Grundausbildung allgemein der allgemeinen Grundausbildung ist im
Bereich Kenntnisse, die Vermittlung von
Regeln im Sport vorgesehen. In der Ab-
9.1.1 Zielstellung der Grundausbil- bildung 67 sind die Inhalte der „Grund-
dung allgemein ausbildung allgemein“ zusammengefasst.

D ie „Grundausbildung allgemein“
umfasst Kinder im Altersbereich
zwischen sieben und zehn Jahren. Im
Die allgemeine Grundausbildung, welche
Joch (1992) als „motorisches Basistrai-
ning“ bezeichnet, beinhaltet vor allem
Rahmen des außerschulischen Schul- die Entwicklung der koordinativen Fä-
sports sollten die Kinder ein- bis zweimal higkeiten. Neben der Erlernung von ein-
in der Woche im Verein trainieren. Die fachen Bewegungsfertigkeiten und -kom-
erste Ausbildungsstufe ist durch den Be- binationen erfolgt die Vervollkommnung
griff „Talentgewinnung“ charakterisiert der koordinativen Fähigkeiten. Im Alter
und soll sportbegeisterte Kinder mit ei- zwischen sieben und zehn Jahren kön-
nem altersangemessenen, freudbetonten, nen die Gleichgewichtsfähigkeit, die
vielfältigen und sportartübergreifenden Rhythmusfähigkeit, die Reaktionsfähig-
Training an eine regelmäßige sportliche keit, die Differenzierungs-fähigkeit, die
Betätigung heranführen. Durch die Er- Orientierungsfähigkeit sowie die Schnel-
weiterung des Bewegungsschatzes und ligkeitsfähigkeit besonders gut trainiert
der Bewegungserfahrungen soll die allge- und entwickelt werden. Zu beachten ist
meine Leistungsfähigkeit gesteigert wer- bereits in dieser Trainingsstufe das Prin-
den. Die „Grundausbildung allgemein“ zip der progressiven Belastung. Durch
bildet einen Einstieg, um Kinder über Zunahme der Bewegungskomplexität,
spielerische Übungsformen für sport- der Steigerung der Bewegungs-schnellig-
liche Bewegungen zu begeistern. (Lipp- keit und Bewegungspräzision verbessern
mann & Pagels, 1993). In dem Altersbe- sich sowohl die koordinative Leistungs-
reich zwischen sieben und zehn Jahren fähigkeit als auch die motorische Lern-

Abb.: 67. Inhalte der Grundausbildung allgemein

147
fähigkeit der Kinder. Dies erfolgt durch kleine Spiele mit und ohne Ball, Turn-
die Ausbildung einer Vielzahl neuer übungen, Geschicklichkeits-aufgaben,
„Bewegungsschleifen“ (Weineck, 2010). Bewegungsfolgen mit akustisch-rhythmi-
sierender Bewegungsführung und interes-
Für das ausgeprägte Bewegungsbedürf- san-ten Lauf- und Sprungkombinationen
nis der Kinder sowie als Ausgleich für die können kindgemäße Übungsstunden ge-
langen Sitzzeiten in der Schule, muss ein staltet werden. Ab dem zweiten Schul-
bewegungsfreundliches Umfeld sowohl in jahr ist es zunehmend möglich, techni-
der Vereinsgruppe als auch im Elternhaus sche Grundelemente aus verschiedenen
geschaffen werden. Außerhalb des Ver- Sportarten (z.B. Turnen, Leichtathletik,
einssports können sportliche Aktivitäten Schwimmen, Skilaufen) in das Vereins-
in der Familie (z.B. Schwimmen, Skilaufen, training einzu-bauen. Dabei geht es um
Rollschuhlaufen, Radfahren, Ballspiele) die Erlernung vielseitiger, vereinfach-
dazu beitragen, die motorische Entwick- ter Grund- und Vorübungen sportlicher
lung der Kinder zu fördern. Besonders Techniken aus unterschiedlichen Sport-
wichtig ist, dass eigene Bewegungsent- arten. Diese Grundtechniken bilden eine
decken der Kinder und das Sammeln psychomotorische Erfahrungsbasis für
von psychomotorischen Erfahrungen die später einsetzende Technikschulung.
(Körpererfahrung, materiale Erfahrung, Durch vermehrte Kraft- und Gewandt-
soziale Erfahrung). Im frühen Schulkin- heitsanforderungen im Hindernisturnen,
dalter ist somit das tägliche Spielen an wird die Entwicklung von koordinativen
der frischen Luft besonders wichtig, wenn und konditionellen Fähigkeiten unter-
Kinder im Training Hallensportarten be- stützt. Durch vielseitige Übungsaufgaben
treiben. Das Training im Verein dient der werden sowohl die Schnelligkeits- als auch
Schaffung einer vielseitigen motorischen die Reaktionsfähigkeit geschult. Grund-
Lern- und Erfahrungssituation. Durch legende Spieltechniken können durch

Tab.: 8. 8 Schwerpunkte: Grundausbildung allgemein (in Anlehnung an Lippmann, 2005a, S. 1-2)

148
kleine Spiele vermittelt werden. In der schule ist die Entwicklung eines breitge-
allgemeinen Grundausbildung erfolgt so- fächerten Repertoires an Bewegungsfer-
mit die Vielseitigkeitsschulung der Kinder tigkeiten. Außerdem lernen die Kinder
(Martin, 1988). In Tabelle 8 sind in An- neue Sportarten und die wichtigsten Re-
lehnung an Lippmann (2005) die Schwer- geln kennen. Sie können neue Bewegun-
punkte der allgemeinen Grundausbildung gen leichter erlernen und verfügen für
im Gewichtheben zusammengefasst. ihr späteres Training eine umfangreiche
Bewegungserfahrung (Weineck, 2010).
9.1.2 Training - Begeisterung für Grundlage der Athletikschule bildet der
Sport „Stundenverlaufsplan - Basis“. Im Anhang
I Abbildung A9 und A10 ist der „Stun-

G rundlage für den langfristigen Leis-


tungsaufbau bildet eine vielseitige
motorische Grundausbildung. Aufgrund
denverlaufsplan - Basis“ abgebildet. Eine
Trainingseinheit umfasst 90 Minuten und
ist in vier Abschnitte (Erwärmung, Skill,
des veränderten Freizeitverhaltens und Workout, Abschluss) unterteilt. Der Trai-
dem sinkenden Bewegungsrepertoire der ningsinhalt des Stundenverlaufplans va-
Kinder, haben der Schulsport und die riiert je nach Gruppengröße, Zielgruppe
Sportvereine eine hohe Verantwortung in und Entwicklungsstufe der Kinder. Zu-
der motorischen Ausbildung von Heran- sammen mit den Trainingsübungen aus
wachsenden. Die „Athletikschule 1“ des dem Übungskatalog können auf Grundla-
Bundesverband Deutscher Gewichthe- ge der Stundenverlaufspläne immer neue
ber, gibt Orientierungen zu Bewegungs- Übungsstunden zusammengestellt wer-
angeboten für Kinder im Alter von sechs den. Im Anhang I Abbildung A11 ist ein
bis neun Jahren. Das Training sollte dabei Mustertrainingsplan für eine Kleingrup-
attraktiv und abwechslungsreich gestaltet pe dargestellt. Die Trainingsübungen im
sein und Herausforderungen beinhalten Übungskatalog orientieren sich an dem
(BVDG, 2019). Durch variierende sport- Modell der sensiblen Entwicklungsphasen
liche Aktivitäten können die Schnellig- und entwickeln koordinative und kondi-
keit, Beweglichkeit und Koordination, tionelle Fähigkeiten (Asmus, 1991; Martin
aber auch Kraft und Ausdauer sehr gut et al., 1999). Die motorische Lernfähigkeit
entwickelt werden (Philippaerts et al., im koordinativen Bereich ist im Alter zwi-
2006; Weineck, 2010). Die Grundlage der schen sechs und neun Jahren besonders
„Athletikschule 1“ bildet eine vielseitige hoch. In der „Athletikschule 1“ wurden
motorische Ausbildung. Dabei steht die deshalb Übungen zur Differenzierungs-,
Begeisterung für sportliche Bewegungen Gleichgewichts- und Reaktionsfähigkeit
im Fokus. Durch ein abwechslungsreich ausgewählt. Oberste Priorität hat die ko-
gestaltetes Training sollen Bewegungsher- ordinative Ausbildung von Kindern, da
ausforderungen an die Kinder gestellt wer- die Ausprägung dieser Fähigkeit im späte-
den. Durch spielerische Übungsformen ren Entwicklungsverlauf nur sehr schwer
sollen dadurch die motorischen Fertigkei- nachgeholt werden kann. Im Grundschul-
ten entwickelt werden. In jeder Trainings- alter können zudem konditionelle Fähig-
einheit soll etwas Neues vermittelt und er- keiten (Beweglichkeit, Schnelligkeit, aero-
lernt werden. Die Kinder entdecken ihre be Ausdauer) gut ausgeprägt werden. Die
Stärken und Schwächen und entwickeln Trainingsübungen der „Athletikschule
sich spielerisch weiter. Ziel der Athletik- 1“ beinhalten diesbezüglich konditionel-
149
le Aspekte. Der Übungskatalog umfasst einen bereits kennengelernten Skill weiter
sowohl Gruppen-, Partner- und Einzel- aus. Die Elemente aus den klassischen
übungen sowie Spiele. Eine selbststän- und modernen Sportarten (z.B. Turnen,
dige Erweiterung der Übungen durch Gewichtheben, Leichtathletik, Akroba-
Übungsleiter, Lehrer und Trainer ist mög- tik, Yoga, Balancieren auf einer Slackline)
lich. Die Übungen können individuell in sowie aus den Bewegungsschulen dienen
die verschiedenen Abschnitte des Stun- als Inspirationsquelle für die Inhalte des
den-verlaufsplan eingebaut werden. Je Skill-Teils. Ziel ist das Erleben und Erler-
nach Leistungsstand der Trainingsgruppe nen von neuen Bewegungen in Form einer
können Übungen mit unterschiedlichen vielseitig athletischen Grundausbildung.
Schwierigkeitsgraden ausgewählt werden. In jeder Trainingsstunde sollen die Inhalte
des Skill- Teils variiert werden, egal ob der
Zu Beginn jeder Trainingseinheit wird die Skill bereits vollständig erlernt wurde oder
Hausaufgabe aus der letzten Stunde be- nicht. Aus Sicht der Sportwissenschaft ist
sprochen. Jede Trainingseinheit beginnt das variable Bewegungslernen im Gegen-
mit einer spaßbetonten Erwärmung, satz zum geblocktem Techniktraining
einem kleinen Aufwärmspiel (Lauf-, erfolgsversprechend, abwechslungsreich
Fang- und Ballspiele) und einer Bewe- und macht Spaß. Die Kinder bereiten
gungsaufgabe zur Mobilisierung bzw. selbstständig in Kleingruppen neue Trai-
Koordination. Im Anhang I Abbildung ningsübungen vor und „coachen“ sich
A12 ist ein Beispiel für ein Aufwärmspiel gegenseitig. Die Dauer des Skill-Teils be-
abgebildet. Eine mit den Kindern gestal- trägt in der Regel 20 bis 30 Minuten. Die
tete Musik Playlist sorgt für eine lockere Trainingsübungen können ohne Hilfsmit-
Trainingsatmosphäre während des Auf- tel durchgeführt werden und der Schwie-
wärmspiels. Die Mobilisierungs- und rigkeitsgrad erhöht sich schrittweise. Der
Koordinationsübungen dienen der Ver- dritte Bestandteil des Stundenverlaufs-
besserung von Beweglichkeit und koordi- plans bildet das Workout, welches aus
nativen Fähigkeiten und bereiten den an- dem klassischen Zirkeltraining besteht.
schließenden Skill-Teil vor. Um Gelenke Je nach Gruppengröße wird die Anzahl
zu mobilisieren und Muskeln zu aktivie- der Stationen angepasst. Zu Beginn des
ren bieten sich drei Runden mit drei bis Workouts werden die Übungen der Sta-
fünf verschiedenen Übungen (10 bis 15 tionen erläutert und ggf. vorgeführt. Um
Wiederholungen) an. Im Rahmen der Er- einen reibungslosen Ablauf des Zirkels
wärmung sollten Kinder spielerisch Koor- zu gewährleisten, muss die Reihenfolge
dinationsübungen, die beispielsweise den der Stationen und die Intervallzeiten in-
Gleichgewichtssinn schulen, absolvieren. klusive der Pausen- bzw. Stationswechsel-
Durch spielerische Übungen sammeln zeiten erklärt werden. Je nach Leistungs-
die Kinder eigene Bewegungserfahrungen stand bieten sich als Standardintervalle
und entwickeln unbewusst die motori- 40 Sekunden Belastung und 20 Sekunden
schen Grundeigenschaften. Im darauffol- Pause sowie 60 Sekunden Belastung und
genden Skill-Teil besteht das Hauptziel in 30 Sekunden Pause an. Im Workout kom-
der Erschließung unterschiedlicher Bewe- men eine Vielzahl an Gruppen-, Partner-
gungsfelder. In jeder Trainingseinheit ler- und Einzelübungen vor. Während des ge-
nen die Kinder einen neuen Bewegungs- samten Zirkeltrainings sollte der Trainer
ablauf kennen und verbessern bzw. bauen kontinuierlich die Übungen verbessern,
150
die Kinder motivieren und ggf. Hilfestel- gebildet und können verschiedenste Be-
lungen leisten. Ziele des Workouts sind wegungserfahrungen sammeln. Fähigkei-
die Entwicklung konditioneller Fähig- ten, die notwendig für eine erfolgreiche
keiten und die Erlernung korrekter tech- Gewichtheberkarriere sind, können sich
nischer Bewegungsabläufe. Im Workout über die „Grundausbildung allgemein“
werden bereits erlernte oder sehr einfache ausprägen und ermöglichen eine Talent-
Übungen absolviert. Im Anhang I Abbil- identifikation in der nachfolgenden Ent-
dung A13, A14 und A15 sind Beispiele für wicklungsetappe. Zuvor sollte aufgrund
Einzel-, Partner und Gruppenübungen der geringen Aussagekraft noch keine
dargestellt. Den Abschluss der Trainings- gezielte Talentselektion stattfinden. Eine
einheit bildet die Festlegung einer Haus- Kaderklassifizierung ist in diesem Al-
aufgabe zur Schulung von Koordination ter ebenfalls nicht notwendig. Es soll-
und Beweglichkeit, welche täglich fünf ten weiterhin Spaß, Vielseitigkeit und
Minuten absolviert werden soll. Im An- Abwechslung im Vordergrund stehen.
schluss daran wird die Trainingseinheit Das klassische „Vereinstraining“ kann
mit einem Sportspiel oder einer kniffligen dies über qualifizierte Übungsleiter ge-
Teamaufgabe beendet. Im Anhang I Ab- währleisten. Die bereits erwähnte Hand-
bildung A16 und A17 sind Beispiele für reichung „Athletikschule 1“ ist hier ein
Aufwärm- und Abschlussspiele dargestellt adäquates Mittel für kindgerechtes Trai-
ning zur Bindung an das Gewichtheben.

9.1.3 Karriere - Talentgewinnung Während der „Grundausbildung allge-


mein“ befinden sich die Kinder in der

I m Bereich des Sports wird während der


„Grundausbildung allgemein“ zunächst
danach gestrebt, potenzielle Talente an die
Grundschule im Bereich 1. bis 4. Klasse.
Viele Themen und Inhalte werden be-
handelt, um die Kinder auf das Lernen
Sportart des Gewichthebens zu binden. im schulischen Alltag vorzubereitet. Zum
Vielseitige Inhalte und Techniktraining, Ende der Grundschulzeit entscheidet sich,
wie sie in der „Athletikschule 1“ vorge- auf welches Schulsystem sie in die Sekun-
sehen sind, sollen dazu beitragen, den darstufe 1 wechseln. Der Sport sollte vor
Kindern über abwechslungsreiche und allem während der ersten Schuljahre Spaß
spaßbetonte Inhalte eine gute motori- und Freude vermitteln und einen nicht
sche Grundlage im Sinne der vielseitigen zu großen Raum einfordern. Durch die
Grundausbildung zu vermitteln und sie späte Spezialisierung im Gewichtheben
über diese Vielfalt an den Sport zu bin- ist weder ein hoher Trainingsumfang von
den. Abhängig vom Ausmaß der Bewe- Nöten noch förderlich. Der Übungslei-
gungserfahrung können hier motorisch ter sollte dies stets im Blick behalten und
bereits sehr versierte Kinder auffallen. die Wichtigkeit von Schule, Hausaufga-
Gleichzeitig können noch Talente im Ver- ben und guter Mitarbeit hervorheben.
borgenen liegen, da sich durch mangelnde Sport ist gut und wichtig, doch sollten die
Bewegungserfahrung bestimmte Fähig- Kinder früh lernen, das gute schulische
keiten bisher nicht ausprägen konnten. Leistungen dies mindestens ebenso sind.
Bis zum Alter von zehn Jahren werden
alle Kinder über die vielseitigen Inhalte
der „Athletikschule 1“ grundlegend aus-
151
9.1.4 Persönlichkeit - Teamentwick- hohen Trainingsdichte ausreichend Zeit
lung eingeräumt werden (Muche et al., 2018).

In Individualsportarten, vor allem wenn

D er langfristige Leistungsaufbau um-


fasst einen großen Lebensabschnitt
des Sportlers. Mit dem Gewichtheben in
sie wie es im Gewichtheben nicht selten
der Fall ist, aus sehr kleinen Trainings-
gruppen bestehen muss der Persönlich-
Kontakt kommen Kinder im günstigsten keitsentwicklung besondere Aufmerk-
Falle bereits im Alter von sechs Jahren, samkeit zuteil kommen. Sport bietet
durch die Inhalte und Methoden der grundsätzlich vielfältige Möglichkeiten
„Athletikschule 1“. Aufgrund des im Ge- des Erwerbs psychosozialer Ressourcen,
wichtheben gängigen Höchstleistungs- doch erwiesenermaßen geschieht dies
alters zwischen 25 und 30 Jahren ergibt nicht automatisch durch die bloße Aus-
sich so ein Zeitraum von ca. 20 Jahren, übung (Schmidt et al., 2006; Muche et al.,
während dem sich der Lebensmittelpunkt 2018; Super et al., 2018). Es bedarf also
des Sportlers auf die Entwicklung der kör- auch hier eines gezielten Einsatzes von
perlichen Leistungsfähigkeit konzentriert. „Trainingsmethoden“. Das körperliche
Sind die ersten Erfahrungen mit dem orga- Training dient dazu, den Sportler auf die
nisierten Sport noch spielerisch, so ändert körperlichen Anforderungen des Wett-
sich dies mit steigenden leistungssport- kampfes vorzubereiten. Ebenso muss es
lichen Ambitionen. Der Sport beginnt sich mit dem Training der psychosozialen
eine zentrale Rolle im Leben des Sport- Ressourcen verhalten, denn auch auf die-
lers einzunehmen (Siegenthaler & Gon- ser Ebene stellt der Wettkampf spezifische
zalez, 1997; Barker-Ruchti et al., 2016). Anforderungen an den Sportler. Wird der
Die Gefahr der Instrumentalisierung von Sportler den Anforderungen nicht gerecht
Sportlern durch Trainer und Funktionäre, und gelingt es ihm nicht diese zu bewäl-
durch ihr Streben nach vorhersagbaren tigen, kann keine sportliche Leistung zu-
und messbaren Ergebnissen bewirkt die stande kommen. Es gilt also den Sport-
Entpersonalisierung der Sportler und er- ler umfassend durch adäquates Training
schwert die adäquate Persönlichkeitsent- psychisch und physisch vorzubereiten.
wicklung durch fehlende Lernmöglich- Doch auch über das Trainings- und Wett-
keiten zusätzlich (Barker-Ruchti et al., kampfgeschehen hinaus sind psychoso-
2016). Das System des Leistungssports ziale Ressourcen entscheidend. Auch der
stellt folglich eine Einschränkung für die Alltag stellt psychosoziale Anforderungen
Persönlichkeitsentwicklung der Sportler an den Sportler, die er bewältigen muss.
dar. Fehlende Lernmöglichkeiten, Inst- Sport stellt dabei eine Möglichkeit dar,
rumentalisierung sowie die geläufige au- spielerisch ihren Erwerb zu fördern und
toritäre Trainer-Athlet-Beziehung sind zu festigen (Muche et al., 2018; Super et
einige der Gründe hierfür. Jedoch können al., 2018). So kann der Sportler durch be-
sie durch den Trainer und sein Verhalten wegungsorientierte Methoden lernen,
aktiv beeinflusst werden. Vor allem der für sich und seine Interessen einzuste-
bewusste Einsatz von Methoden zur För- hen, Konflikte einzugehen und sie kons-
derung psychosozialer Ressourcen erweist truktiv zu lösen. Darüber hinaus lernt
sich als äußerst bereichernd. Diesen muss der Sportler Situationen und Sichtwei-
auch bei der im Leistungssport gängigen sen anderer einzunehmen, zu verstehen
152
und sie in seine Entscheidungsprozesse lich den physischen Voraussetzungen und
mit einzubeziehen (Muche et al., 2018). Anforderungen Beachtung geschenkt. Die
sportliche Leistung des Gewichthebens
Zusammengefasst betrachtet ergibt sich ist zu einem sehr hohen Grad von der
folgendes Bild: Der leistungssportliche Maximal- und Schnellkraftfähigkeit des
Alltag bietet zunächst wenig Raum und Sportlers abhängig (Sandau, 2017). Den
Gelegenheiten für den Sportler, damit psychischen und sozialen Leistungsan-
dieser sich adäquat in seiner Persönlich- forderungen wurde bisher kaum Beach-
keit entwickeln kann. Die Gefahr seiner tung geschenkt (Muche et al., 2018). Im
Instrumentalisierung durch Trainer und Streben nach Optimierung aller Faktoren
Funktionäre verstärkt diese Einschrän- zum Zweck weiterer Leistungssteigerung
kungen ebenso, wie die klassische und ist auch die Persönlichkeit des Sportlers
häufig anzutreffenden autoritär gekenn- in den Fokus gerückt. Metaanalysen er-
zeichneten Trainer-Athlet-Beziehungen. gaben, dass schon einzelne Interventio-
Gleichzeitig jedoch, bietet Sport viel- nen die Leistungsfähigkeit des Sportlers
fältige Möglichkeiten des Lernens. Der positiv zu beeinflussen vermögen. Den
Trainer vermag nicht nur durch die Aus- größten Effekt hatten jene Maßnahmen,
wahl seiner Methoden die Persönlich- die gleichermaßen psychische und sozia-
keitsentwicklung zu steuern, sondern le Aspekte betrafen, also die Sportler in
ebenso durch die Art und Weise seiner ihrem Handeln und Denken zu verändern
Identifikation mit der Trainerrolle (Nash ersuchten (Brown & Fletcher, 2016). Noch
et al., 2008; Lafrenière et al., 2011; Hod- mehr trägt die gezielte Anwendung per-
ge & Lonsdale, 2016). Durch bewusstes sönlichkeitsfördernder Aspekte zu einer
Schaffen von Lernsituationen in einer erfolgreichen Sportlerlaufbahn bei, wenn
Atmosphäre des sozialen Wohlbefindens diese schon in jungen Jahren auf spiele-
und das bewusste Verständnis seiner Vor- rische Art in das Training implementiert
bildrolle für die Sportler kann er Lern- werden und somit früh der Erwerb psy-
situationen inszenieren, aufgreifen und chosozialer Ressourcen gefördert wird
thematisieren, die eine Förderung der (Côté & Hancock, 2016; Schinke et al.,
psychosozialen Ressourcen bewirken 2018). Es wird ersichtlich, dass im Ge-
(Muche et al., 2018). Aufgrund der zuneh- wichtheben der Fokus neben den körper-
menden Sicherheit in der Trainingspraxis lichen Leistungsvoraussetzungen auch auf
erfahrener Trainer, sind sie in der Lage die Persönlichkeit des Sportlers und seine
den Fokus über die Trainingsmethodik psychosozialen Ressourcen gelegt werden
hinaus zu erweitern (Nash et al., 2008). muss. Erneut kommt dem Trainer hier
eine entscheidende Rolle zu, da erkannt
Der Leistungssport stellt sportartspezifi- wurde, dass Interventionen dieser Art
sche Anforderungen an den Sportler, die vor allem dann am erfolgreichsten sind,
es im Streben nach Erfolg zu bewältigen wenn sie von ihm angeleitet und durch-
gilt. Anforderungsprofile und Leistungs- geführt werden (Brown & Fletcher, 2016).
strukturmodelle dienen dabei einer de-
taillierten Aufschlüsselung jener Faktoren, Um spezifisch für das Gewichtheben kon-
die die sportartspezifische Leistung deter- krete psychische und soziale Ressourcen
minieren. Vor allem in vergangenen Zei- herauszuarbeiten, wurden im Jahr 2018
ten wurde im Gewichtheben hauptsäch- die Ergebnisse eines Kooperationsprojek-
153
tes zwischen der Deutschen Gewichthe- Grundlage des eigenen Handlungs-ver-
berjugend des BVDG und der Deutschen mögens in Bezug zu gestellten Aufgaben
Sportjugend, in Form einer Arbeitshilfe (Muche et al., 2018). Die Selbstwirksam-
zur Förderung der psychosozialen Res- keit kann über vier Wege erhöht werden:
sourcen im Gewichtheben veröffentlicht eigene Erfolgserlebnisse, stellvertreten-
(Muche et al., 2018). Diese zielt darauf ab, de Erfahrungen, verbale Ermutigung
Trainern ein grundlegendes Verständnis und Abbau emotionaler Erregung. Am
ihrer Verantwortung und der Notwendig- stärksten haben eigene Erfolgserfahrun-
keit einer gezielten Persönlichkeitsent- gen Einfluss auf die Selbstwirksamkeit.
wicklung junger Sportler zu vermitteln Weiterhin kann die Selbstwirksamkeit
und ihnen gleichzeitig konkrete Übungs- durch stellvertretende Erfahrungen und
und Handlungsempfehlungen anzubieten. verbaler Überzeugung positiv beeinflusst
Hierbei wurden zunächst in einer Analyse werden (Bandura, 1982). Nach Muche
die vier ausschlaggebenden psychoso- (2018) stellt die Selbstwirksamkeit eine
zialen Ressourcen herausgearbeitet. Diese Komponente des zu „erstrebenden sport-
sind nach Muche (2018) Selbstvertrauen, lichen Selbstbewusstseins“ dar (Muche et
Selbst-wirksamkeit, Kooperationsfähig- al., 2018). Die Selbstwirksamkeit fördert
keit, Aufgabenzusammenhalt sowie die somit das Selbstvertrauen (Hooi, 2008;
Konzentrations-fähigkeit (Muche et al., Besharat & Pourbohlool, 2011; Selmi et
2018). Letztere stellt als psychische Res- al., 2018). Wiederholte Erfolgserfahrun-
source einen entscheidenden Faktor im gen stärken das Selbstvertrauen und befä-
Gewichtheben dar und ist zwingend erfor- higen den Sportler dazu, auch steigenden
derlich um Spitzenleistungen erbringen Anforderungen weiterhin zuversichtlich
zu können (Muche et al., 2018; Phylactou, und voller Selbstvertrauen entgegenzu-
2019). Im Folgenden werden die genann- treten. Dieser Zuwachs an Selbstvertrauen
ten Ressourcen erläutert, um im Anschluss sieht sich unter anderem in Vergleichen
darauf aufbauend Methoden aufzuzeigen, zwischen jungen und erfahrenen Athle-
wie diese gezielt gefördert werden können. ten bestätigt, bei denen letztere über ein
signifikant höheres Niveau an Selbstver-
Selbstbewusstsein und Selbstwirksam- trauen verfügen (Hooi, 2008). Das Ziel
keit hinsichtlich der psychosozialen Ressource
Selbstbewusstsein besteht folglich darin,
Nach Bandura beschreibt die Selbstwirk- dieses progressiv über die Vermittlung
samkeit einer Person ihre Überzeugung wiederholter Erfolgserfahrungen zu för-
zu bestimmten Leistungen aufgrund der dern. Entscheidend sind dabei sowohl das
eigenen Fähigkeiten (Bandura, 1982). Selbstbild des Sportlers über das Niveau
Sportliche Selbstwirksamkeit bezieht sich seiner Fähigkeiten, als auch das Niveau
dabei auf die Überzeugung des Sportlers, der zu bewältigenden Herausforderungen.
durch die eigenen Fähigkeiten bestimmte Diese sollten stets so in Relation zueinan-
sportartspezifische Herausforderungen derstehen, dass sie weder zu leicht noch
bewältigen und bestimmte Leistungen er- zu schwierig sind. Somit ist gewährleistet,
bringen zu können (Besharat & Pourboh- dass der Sportler weder unterfördert noch
lool, 2011). Sportlich und außersportlich überfördert wird (Muche et al., 2018).
handelt es sich somit um die Überzeu-
gung der eigenen Leistungsfähigkeit, auf
154
Kooperationsfähigkeit et al., 2018). Nicht nur in Liga-Wett-
kämpfen besteht die Notwendigkeit der
Kooperation umschreibt alle Formen der Kooperation mit den Mannschaftskol-
Zusammenarbeit, die dem Erreichen eines legen um den Sieg zu erlangen, auch die
gemeinsamen Zieles dienen (Poggendorf Konstellation der Trainingsgruppe und
& Spieler, 2003). Die Kooperationsfähig- ihr Gefüge bedürfen der Kooperations-
keit stellt demnach die Fähigkeit des Ein- fähigkeit der Einzelnen (Muche et al.,
zelnen dar, sein Verhalten innerhalb der 2018). Die Kooperationsfähigkeit stellt
Gruppe so zu gestalten, dass es der ge- darüber hinaus auch positive Effekte für
meinsamen Zielerreichung dienlich ist. die Gruppenmitglieder selbst dar. Durch
Um sich mit anderen Gruppenmitglie- gemeinsame Kooperation entsteht der
dern auseinanderzusetzen und Konflikte nachfolgend erläuterte Aufgabenzusam-
lösen zu können, müssen nach Muche menhalt innerhalb der Gruppe, die sich in
(2018) ausreichend kommunikative und verstärktem sozialen Rückhalt des einzel-
empathische Fähigkeiten zur Verfügung nen äußert (Rees & Hardy, 2000; Muche
stehen (Batson et al., 1991; Muche et al., et al., 2018). Auch im außersportlichen
2018). Gleichzeitig besteht seine Aufgabe Kontext befähigt die Kooperationsfähig-
darin, seine Fähigkeiten so in die Gruppe keit den Einzelnen dazu, sich gemeinsam
einzubringen, dass sie dem gemeinsamen mit anderen erfolgreich einer Aufgabe zu
Ziel zuträglich sind (Muche et al., 2018). widmen und aus dem entstehenden Auf-
Die Offenheit gegenüber den Ideen und gabenzusammenhalt gesteigerten sozialen
Meinungen anderer, ein grundsätzlich Rückhalt für sich zu gewinnen. Unter-
kooperatives Verhalten und die Freude suchungen haben gezeigt, das gerade im
an gemeinsamer Zusammenarbeit sind Kontext des Leistungssports der soziale
Eigenschaften, die jene mit hoher Ko- Rückhalt einen entscheidenden Einfluss
operationsfähigkeit auszeichnen (Meier, auf die Leistungsfähigkeit des Sportlers
2006; Seelheim & Witte, 2007). Als erfolg- ausübt (Rees & Hardy, 2000; Rees et al.,
reich kann eine Kooperation dann ein- 2010, 2015). Sportler, die einen verstärk-
gestuft werden, wenn das Ziel durch die ten sozialen Rückhalt empfanden, zeigten
gemeinsame Arbeit erreicht und dabei deutlich weniger negative Reaktionen auf
eine positive soziale Beziehung aufrecht- Stressoren (z.B. Verletzungsbedingte Trai-
erhalten wird (Kunter & Stanat, 2002). Im nings-pausen, hohe Wettkampfanforde-
Sport zeichnen sich erfolgreiche Teams rungen, Trainingsrückschritte) und waren
durch ein hohes Maß an Kooperations- in der Lage ungeachtet dessen, ihr Leis-
fähigkeit aus und sind damit grundsätz- tungspotential zu entfalten bzw. schwieri-
lich erfolgreicher. Gleichzeitig bemängeln ge Phasen durchzustehen als Sportler, die
weniger erfolgreiche Teams eine nicht deutlich weniger sozialen Rückhalt emp-
ausreichende Kommunikation und unge- fanden (Rees & Hardy, 2000; Rees et al.,
löste Konflikte (Seelheim & Witte, 2007). 2010, 2015). Nicht zuletzt vermag verbale
Auch wenn es sich beim Gewichtheben und emotionale Unterstützung anderer,
um eine Individualsportart handelt, bei das Selbstbewusstsein durch eine Erhö-
der der Sportler im Wettkampf und Trai- hung der Selbstwirksamkeit zu steigern
ning seine Ziele allein erreichen muss, so und damit auch die Wahrscheinlichkeit
ist auch hier eine Kooperationsfähigkeit eine Anforderung erfolgreich zu bewälti-
von entscheidender Bedeutung (Muche gen (Rees & Hardy, 2000). Es zeigt sich,
155
dass die Kooperationsfähigkeit ebenso wie hoher Aufgabenzusammenhalt zeichnet
das Selbstvertrauen einen entscheidenden sich dadurch aus, dass sich die Mitglie-
Beitrag zur sportlichen und außersportli- der der Gruppe gegenseitig unterstützen
chen Leistungsfähigkeit leistet. Durch die und ergänzen und damit die Leistungs-
Kooperationsfähigkeit erlangt der Sport- fähigkeit des Einzelnen erweitern (Muche
ler die Möglichkeit sich durch die Ko- et al., 2018). Folglich sind Gruppen mit
operation mit anderen, sozialen Rückhalt hohem Aufgabenzusammenhalt grund-
zu verschaffen und mit dem Team unter sätzlich erfolgreicher, als jene mit gerin-
anderem über den Aufgabenzusammen- gem Aufgaben-zusammenhalt (Carron
halt zusammenzuwachsen. Die Koopera- et al., 2002; Eys et al., 2009; Muche et al.,
tionsfähigkeit ist somit eine vielschichtige 2018). Auch in Individualsportarten wie
Handlungskompetenz, die durch die Aus- dem Gewichtheben ist der Aufgabenzu-
prägung ihrer kognitiven, emotionalen, sammenhalt ein integraler Bestandteil.
sozialen und motivationalen Aspekte Zum einen spielt er konkret in den Mann-
maßgeblich das Erreichen des Zieles be- schaftswettkämpfen der Ligen eine Rolle,
einflusst. Die Kooperationsfähigkeit kann da die Mannschaft gemeinsam um den
vor allem durch Aufgabenstellungen und Sieg in Form von summierten Punkten
Übungen gefördert werden, in denen eine der Mannschaftsmitglieder ringt (Muche
gemeinsame Zusammenarbeit für den et al., 2018). Aber auch im Trainingsall-
Erfolg ausschlaggebend ist und wobei tag ist der Aufgabenzusammenhalt von
die Aspekte Kommunikation, Perspektiv- zentraler Bedeutung. Die Übernahme von
übernahme und soziale Verantwortung im Verantwortungen, gegenseitige Unterstüt-
Mittelpunkt stehen (Muche et al., 2018). zung sowie das Festlegen gemeinsamer
Regeln und Rituale binden den Einzelnen
Aufgabenzusammenhalt an die Gruppe und fördern das Gemein-
schaftsgefühl und den sozialen Rückhalt
Der Zusammenhalt einer Gruppe unter- (Muche et al., 2018). Nicht zuletzt zeigt
teilt sich in den sozialen sowie aufgaben- sich das Sportler, die ein hohes Maß an
bezogenen Zusammenhalt (McLaren et Aufgabenzusammenhalt innerhalb ihrer
al., 2017; Muche et al., 2018). Vor allem Gruppe empfinden, deutlich konstrukti-
der aufgabenbezogene Zusammenhalt hat ver mit Wettkampfangst und Nervosität
sich dabei für den Sport und die sportli- umgehen können (Eys et al., 2003). Aus
che Leistungsfähigkeit von Gruppen als verstärktem Aufgabenzusammenhalt wird
zuträglich erwiesen (Muche et al., 2018). dementsprechend auch die psychosoziale
Der Aufgabenzusammenhalt beschreibt Ressource Selbstvertrauen bekräftigt (Ju-
dabei die Einigkeit der Mitglieder einer lian et al., 1966). Trainer können auf den
Gruppe oder eines sportlichen Teams in Aufgabenzusammenhalt in ihrer Trai-
Bezug auf zu bewältigende Aufgaben und ningsgruppe oder Mannschaft maßgebli-
Ziele (Bosselut et al., 2012). Dies ist ein chen Einfluss nehmen und durch gezielte
dynamischer Prozess, der das Gefüge aus Interventionen diese Entwicklung fördern
der Geschlossenheit der Gruppe, ihren (Keegan et al., 2009; McLaren et al., 2015,
sozialen Bedürfnissen sowie den Anfor- 2017; Muche et al., 2018). Gleichzeitig
derungen der zu bewältigenden Aufgabe zeigt sich aber auch, dass das Verhalten
widerspiegelt und maßgeblich zum Erfolg der Sportler untereinander einen ent-
der Gruppe beiträgt (Eys et al., 2009). Ein scheidenden Einfluss ausübt, vor allem in
156
Bezug auf das Erfolgserleben (McLaren lung zu lenken. Man unterscheidet des
et al., 2017). Gemeinschaftliches Erfolgs- Weiteren zwischen dem externalen sowie
erleben und dem Zuschreiben des Erfolgs dem internalen Fokus, bei dem die Auf-
zur Gruppe und ihrem Zusammenhalt merksamkeit entweder auf äußere Fakto-
(McLaren et al., 2017) sind dabei ebenso ren wie der Hantel, oder auf innere, wie
wichtig, wie das Kommunikationsnetz- beispielsweise bestimmte Gelenkwinkel
werk des Einzelnen innerhalb der Gruppe in der Startposition gerichtet ist (Muche
(McLaren & Spink, 2018) sowie das klare et al., 2018). Grundsätzlich stellt die Kon-
Bewusstsein der Mitglieder, über ihre Rol- zentrationsfähigkeit im Leistungssport
len und Verantwortungen in Bezug auf die eine entscheidende psychische Ressource
Aufgabe (Eys & Carron, 2001). Kommuni- dar. Im Gewichtheben kommt ihr darüber
kationsfähigkeit und die Übernahme so- hinaus, aufgrund des Zeitraums von 60
zialer Verantwortung als Basiskompeten- Sekunden, der dem Sportler zur Absolvie-
zen der Kooperationsfähigkeit sind somit rung seines Versuchs bleibt, eine tragende
Grundvoraussetzung für das Entstehen Rolle zu. Eingehender betrachtet dauern
und Erleben von Aufgabenzusammenhalt die Konzentrationsphasen eines Gewicht-
in der Gruppe (Muche et al., 2018). Nicht hebers im Wettkampf durchschnittlich 10
zuletzt ist es der empfundene Aufgaben- Sekunden (Muraretu et al., 2018). Umso
zusammenhalt, der das sportliche Erleben entscheidender ist es, dass der Sportler in-
kennzeichnet und damit auch die emotio- nerhalb dieses Zeitraumes seine Konzen-
nale Bindung an Sport ausmacht (Bosselut tration auf die für die Aufgabe wichtigen
et al., 2012). Über die Förderung des Auf- Aspekte lenkt und auch unter störenden
gabenzusammenhalts wird somit bewirkt, Einflüssen aufrechterhalten kann (Singer,
dass die Zusammenarbeit der Gruppen- 2000; Weinberg & Gould, 2014; Phylactou,
mitglieder gestärkt wird, sie eine gegensei- 2019). Darüber hinaus hat sich gezeigt,
tige emotionale Unterstützung erfahren, dass die Art des Aufmerksamkeitsfokus
Verantwortungen wahrgenommen wer- ebenfalls einen entscheidenden Einfluss
den und dass sich der Einzelne über seine ausübt (Wulf, 2007; MacPherson et al.,
Rolle verstärkt mit der Gruppe und ihren 2008; Wulf & Dufek, 2009; Porter et al.,
Zielen identifiziert (Muche et al., 2018) 2010; Schutts et al., 2017). Ein interner Fo-
kus auf bestimmte Teilaspekte der Bewe-
gung hemmt demnach die Leistung. Rich-
Konzentrationsfähigkeit tet der Sportler seinen Fokus hingegen auf
den Bewegungsrhythmus, bzw. den Ge-
Konzentration und Aufmerksamkeit spie- samtbewegungsablauf, ist die Leistungs-
len eine entscheidende Rolle hinsichtlich abgabe deutlich größer (MacPherson et
der sportlichen Leistungsfähigkeit in Trai- al., 2008; Wulf & Dufek, 2009; Porter et al.,
ning und Wettkampf (Singer, 2000; Wein- 2010). Diese Erkenntnisse heben die Be-
berg & Gould, 2014; Muraretu et al., 2018; deutung der Konzentrationsfähigkeit im
Phylactou, 2019). Der Sportler muss in Sport und speziell im Gewichtheben her-
der Lage sein, seine Konzentration gezielt vor und bedingen, dass dieser psychischen
auf die für die Arbeit wichtigen Aspekte Ressource hinreichende Aufmerksamkeit
zu lenken (Muche et al., 2018). Konzent- geschenkt wird. Inszenierte Situationen,
ration meint also, den Aufmerksamkeits- in denen der Sportler seine Konzentration
fokus auf bestimmte Aspekte der Hand- herstellen und unter erschwerten Bedin-
157
gungen aufrecht erhalten muss, sind ein erreichenden psychosozialen Ressour-
geeignetes Mittel um die Konzentrations- cen vorleben. Seine Offenheit, Vertrauen
fähigkeit zu fördern (Muche et al., 2018). und Anerkennung jedem Sportler gegen-
Darüber hinaus kann der Trainer durch über sind dabei ebenso selbstverständlich,
die Art seiner Hinweise bewusst Einfluss wie Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit
auf den Aufmerksamkeitsfokus des Sport- und Authentizität. Nur durch das Vor-
lers nehmen (Wulf & Dufek, 2009; Porter leben von gemeinschaftlichen Werten
et al., 2010; Schutts et al., 2017). Konkret kann es gelingen, dass diese auch Einzug
sind dies Hinweise, die sich auf das Be- in die Trainingsgruppe halten und den
wegungsergebnis in Form eines harmoni- Umgang der Sportler miteinander kenn-
schen Bewegungsablaufs und des Bewe- zeichnen. Dabei ist der Trainer in seiner
gungsrhythmus beziehen (MacPherson et Rolle vor allem als Berater und Begleiter
al., 2008; Schutts et al., 2017). Ungeachtet zuständig und bietet den Sportler Ent-
dessen kann es notwendig sein, Teilaspek- wicklungsfelder an, innerhalb derer sie
te und technische Feinheiten des Gesamt- sich ausprobieren, reflektieren und wei-
bewegungsablaufs mit dem Ziel der Opti- terentwickeln können. Sie übernehmen
mierung in den Fokus zu nehmen. Diese Verantwortung, treffen Entscheidungen
können, wenn bewusst in den Mittelpunkt als Gruppe und unterstützen sich gegen-
der Aufmerksamkeit gesetzt, verbessert seitig. Nur so gelingt es, dass der Einzel-
werden. Zu berücksichtigen ist dabei je- ne aus der Gemeinschaft der Trainings-
doch, dass die anderen Aspekte des Bewe- gruppe profitiert, sich entwickelt und
gungsablaufs damit größeren Abweichun- für den Sport wertvolle psychosoziale
gen unterliegen können (MacPherson et Ressourcen erwirbt (Muche et al., 2018).
al., 2008). Es gilt folglich die Konzentra-
tionsfähigkeit der Sportler gezielt zu för-
dern. Dies beinhaltet das Herstellen und 9.1.5 Kenntnisse - Regeln im Sport
Aufrechterhalten ebenso, wie das bewuss-
te steuern des Fokus und das Ausblenden
von störenden Einflüssen. Darüber hinaus
können aus inszenierten Lernsituationen,
A ufgrund der hohen Bedeutung von
Regeln im Sport, müssen diese be-
reits im Kindesalter erlernet werden. Zu
die in einem geschützten Rahmen statt- Beginn dieses Abschnittes wird verdeut-
finden erfolgreiche Strategien entwickelt licht warum Regeln wichtig sind und wel-
werden, die es dem Sportler ermöglichen che Aufgaben sie erfüllen. Die Regeln im
gezielt und bewusst Konzentration herzu- Sport regulieren das sportliche Handeln,
stellen und zu lenken (Muche et al., 2018). organisieren den Sport und legen fest,
was erlaubt bzw. verboten ist. Die Regeln
Die Förderung psychosozialer Ressour- können ihre Funktion nur dann erfüllen,
cen wenn ein gewisses Vertrauen besteht. Ist
mit diesem Vertrauen nicht zu rechnen,
Wie bereits erläutert spielt der Trainer kommt es zu einer Gefährdung des Sport-
in der Entwicklung psychosozialer Res- systems. Das notwendige gegenseitige
sourcen eine entscheidende Rolle. Er ist Vertrauen wird in Frage gestellt, wenn
Vorbild für die Sportler und muss um z.B. Athleten gedopt am Wettkampf teil-
eine erfolgreiche Förderung bewirken zu nehmen, eine Mannschaft den Ball be-
können, selbst ein gewisses Maß der zu wusst mit der Hand spielt oder wenn man
158
verbotene Sportgeräte benutzt, welche wenn jeder einzelne Sportler die Normen
die sportliche Leistung positiv beeinflus- der Gesellschaft akzeptiert und seine eige-
sen. Für das Sportsystem sind Mitglied- nen Präferenzen zurückstellt. Dabei bildet
schafts-bedingungen wichtig, in denen das Gewinnen-Wollen eine Ausnahme.
die Athleten versprechen die Teilnahme- Damit die Regeln ihre Funktion erfüllen
regeln einzuhalten. Hierbei spricht man können, müssen die Regeln durchgesetzt
von einer Grundregel „der Teilnahme im und überprüft werden. Durch Sanktionen
System des Sports“. Dabei gilt die Ein- wird die Einhaltung der Sportregeln ge-
trittsregel gleichzeitig als Austrittsregel sichert. Diese Sanktionen sind notwendig
und der Bezugspunkt bildet die Grund- um die Durchsetzung der Regeln zu ga-
regel der Mitgliedschaft. Bei Nichtein- rantieren und können als harte oder mil-
haltung der Teilnahmebedingungen muss de Formen des sozialen Zwangs verstan-
der Sportler aus dem Sport austreten. Ne- den werden. Typische Sanktionsformen
ben den eigentlichen sportartspezifischen sind Verwarnungen, Verachtung seitens
Regeln gibt es übergeordnete Prinzipien der öffentlichen Meinung sowie finan-
für das Handeln im Sport. Diese sind für zielle, moralische und juristische Strafen.
das erfolgreiche Gelingen im Sport ver-
antwortlich. Grundsätzlich lassen sich Durch Regelveränderungen haben sich
drei unterschiedliche Prinzipien unter- auch die Sportarten gewandelt. Die Regeln
scheiden: Prinzip der Konkurrenz, Fair- sind vom Menschen gemacht und können
play-Prinzip, Prinzip der Unversehrtheit verändert bzw. abgeschafft werden. Sport-
der Athleten. Das Prinzip der Konkur- regeln sind also keineswegs unumstößlich
renz definiert das regelgeleitete Handeln gültig. Diese Offenheit der sozialen Regeln
im Wettkampf und geht davon aus, dass birgt sowohl Chancen als auch Gefahren.
jeder Sportler bemüht ist, gewinnen zu Bei einer schleichenden Veränderung im
wollen. Das Fairplay-Prinzip, welches Sport ist es gefährlich, wenn Regeln über
im Hintergrund aller sportlichen Hand- Regelverstöße außer Kraft gesetzt werden
lungen steht, bringt zum Ausdruck, dass und dabei die leitenden Prinzipien verlie-
die Sportler die Regeln einhalten und die ren, welche die Basis des Sportsystems bil-
Würde des Gegners beachten und achten. den. Um die Regeln zu ordnen, kann man
Das Prinzip der Unversehrtheit des Ath- diese in vier Gruppen unterteilen: morali-
leten bezieht sich sowohl auf den Sport- sche Regeln, Regeln zur Sportidee, konsti-
ler, als auch auf seinen Kontrahenten. Im tutive Regeln und strategische Regeln. Die
Vordergrund hierbei steht die physische moralischen Regeln stützen sich auf das
Unversehrtheit. Diese Prinzipien über- Prinzip des Fairplays sowie auf das Prinzip
schneiden sich in einigen Punkten. Bei der Unversehrtheit des Athleten. Diese ga-
der Einhaltung von Regeln kommt sowohl rantieren einen fairen sportlich Wettstreit
das Prinzip der Konkurrenz als auch das und besitzen einen universellen Charak-
Fairplay-Prinzip zum Tragen. Die Sport- ter. Diese Regeln ermöglichen einen wich-
regeln gleichen dem Charakter eines So- tigen Beitrag zum sozialen Leitbild in der
zialvertrages, mit den Begriffen Vertrauen Welt. Die Regeln zur Sportidee beziehen
und Aufrichtigkeit. Bei einem Verstoß ge- sich auf das Prinzip Konkurrenz und bil-
gen die Regeln, wird das Sozialsystem des den die Gruppe zwei und sind ungeschrie-
Sports in Frage gestellt. Die moralische bene Grundsätze welche sich auch in der
Basis des Sports bleibt nur dann bestehen, Satzung von Vereinen, in Präambeln der
159
Sportverbände sowie in Regelheften der kann. Bei Missachtung von strategischen
einzelnen Sportarten befinden. Beispiele Regeln riskiert man Misserfolge bzw. Nie-
hierfür sind besser zu sein als sein Gegner, derlagen. Strategische Regeln sind im Ver-
sich bemühen und möglichst viele Tore zu gleich zu konstitutiven Regeln selten im
schließen. Konstitutive Regeln bilden die Regelwerk festgelegt. Die strategischen
dritte Gruppe und ermöglichen bestimm- und konstitutiven Regeln können sich auf
te Handlungen im Sport, die eine Sportart die Handlungen, die Zeit, den Raum, das
ausmachen. Sie dienen als Ausführungs- Personal und auf das Inventar beziehen.
bestimmungen zu den Regeln der Sport- Hierbei kommt die sportliche Vielfalt der
idee. Ein Beispiel für eine konstitutive Sportarten zum Ausdruck. Die Regeln im
Regel ist die Tatsache, dass im Handball Sport definieren Handlungen und regulie-
der Ball nicht mit dem Fuß gespielt wer- ren diese zu gleich. Personen welche am
den darf. Verstößt ein Sportler gegen die- Sportwettkampf teilnehmen verpflichten
se Regel, liegt ein Regelverstoß vor. Die sich neben der Einhaltung der sportart-
vierte Gruppe bilden strategische Regeln. spezifischen Regeln auch den sportart-
Sportler oder Mannschaften welche er- unspezifischen Prinzipien, die die Idee
folgreich sein wollen, müssen strategische des sportlichen Wettkampfes festlegen.
Regeln beachten. Die konstitutiven Regeln Diese Prinzipien legen fest, ob jemand
bilden den Rahmen der Sportart und die „normgemäß“ Sport treibt. Die oberste
strategischen Regeln entscheiden die Art Norm im Sport kann wie folgt definiert
und Weise, wie das Ziel erreicht werden werden: „Jeder Sportler muss davon aus-

Abb.: 68. Regeltypologie des Sports (in Anlehnung an Digel, 2001, S. 154)

160
Tab.: 9. Wettkampfregularien (Bundesverband Deutscher Gewichtheber, 2017, S. 13 ff.)

gehen, dass sein Partner ebenso aufrichtig Aufstellung bei Sportspielen (z.B. Zweifel-
bemüht ist, die konstitutiven Regeln des derball, Krebs-fußball, Basketball). Diese
Sports einzuhalten wie er selbst“ (S.155). Regeln beziehen sich darauf, wie man die
In Abbildung 68 ist die Regeltypolo- konstitutiven Regeln nutzen kann, um er-
gie des Sports dargestellt (Digel, 2001). folgreich zu sein. Sie lernen innerhalb des
Das Ziel in der „Grundausbildung all- Teams taktische Verhaltensweisen kennen
gemein“ ist die Vermittlung von konsti- (Digel, 2001; Digel, 2013). Mit dem Er-
tutiven, strategischen und moralischen werb der sportlichen Techniken des Ge-
Regeln. Damit erfüllt der Sport bzw. die wichthebens wird dem Sportler auch das
Sportvereine eine wichtige soziale Auf- zugehörige Regelwerk vermittelt. Hierzu
gabe. Die moralischen Regeln werden gehören u.a. die grundlegenden techni-
stillschweigend vorausgesetzt und be- schen Merkmale der Wettkampfübun-
inhalten zum Beispiel, dass die Fairness gen, unkorrekte Bewegungen, Einteilun-
das oberste Gebot bildet, das Mitmachen gen der Alters- und Gewichtsklassen,
ist wichtiger als der Sieg ist, und der Aus- Kleidung des Athleten, Ausrüstung und
gang von Wettkämpfen und Spielen offen Wettkampfdokumente (Bundesverband
ist. Bei den strategischen Regeln erlernen Deutscher Gewichtheber, 2017). In der
die Kinder das Zusammenspiel sowie die Tabelle 9 sind einige Regularien bezogen
161
auf die Wettkampfausrüstung sowie die konstitutiven Regeln werden in den nach-
Kleidung des Athleten zusammengefasst. folgenden Entwicklungsetappen sukzessiv
erweitert und vertieft. Weitere, den Wett-
In der „Grundausbildung allgemein“ er- kampf auf nationaler und internationaler
folgt vorwiegend die Erlernung der Tech- Ebene betreffende Regularien finden sich
nik- und Wettkampfbestimmungen in den im Internet auf den Seiten des Europäi-
athletischen Übungen. Mit Beginn des schen Gewichtheberverbandes (www.
Technikerwerbstrainings folgen Regeln zu ewfed.com) sowie des Internationalen
Wettkampf- und Trainingsübungen. Die Gewichtheberverbandes (www.iwf.net).

162
9.2 Grundausbildung speziell bildung speziell“ zusammengefasst.

Das wachsende Sportinteresse in diesem


9.2.1 Zielstellung der Grundausbil- Altersbereich bietet Gelegenheit, Einstel-
dung speziell lungen und Werthaltungen für ein über-
dauerndes Sporttreiben zu entwickeln. In
der speziellen Grundausbildung beginnt

D ie „Grundausbildung speziell“ um-


fasst Kinder im Altersbereich zwi-
schen zehn und dreizehn Jahren. Außer-
das systematische Training der Kinder im
Gewichtheben. Die wichtigste erzieheri-
sche Aufgabe des Trainings ist die Schaf-
halb des Schulsports sollten die Kinder fung einer positiven Trainingseinstellung.
zwei- bis dreimal in der Woche im Verein In diesem Alter sind die Kinder besonders
trainieren. Die zweite Ausbildungsstu- begeisterungsfähig und leistungsbereit.
fe ist durch den Begriff „Talentsichtung“ Die grundlegende Zielstellung dieser Ent-
charakterisiert und soll interessierte und wicklungsstufe ist, eine umfassende Schu-
befähigte Kinder mit einem freudbeton- lung der sportlichen Technik der Wett-
ten und vielseitigen Training an die regel- kampf- und Trainingsübungen sowie die
mäßige sportliche Betätigung im Training Entwicklung der koordinativen Fähigkei-
und Wettkampf heranführen. Je nach ten. Die Basis für das Niveau der späteren
Talentfähigkeit und Interesse der Kinder, sportlichen Technik wird in diesem Alters-
soll die sportliche Betätigung in ein leis- bereich gelegt. Darüber hinaus soll eine
tungsorientiertes Training übergehen. In solide Belastungsverträglichkeit und eine
dem Altersbereich zwischen zehn und Verbesserung konditioneller Fähigkeiten
dreizehn Jahren kommt der Förderung im Kraft-, Ausdauer- und Schnelligkeits-
der Konzentrationsfähigkeit eine hohe bereich mit unspezifischen und spezifi-
Bedeutung zu. Diese stellt eine wichtige schen Trainingsmitteln erfolgen. Auch die
psychische Ressource im Gewichtheben Beweglichkeitsschulung bildet einen per-
dar. Für die Etappe der speziellen Grund- manenten Trainingsinhalt in dieser Aus-
ausbildung ist im Bereich Kenntnisse, bildungsetappe. Durch spezifische und
die Vermittlung einer sportgerechten unspezifische Trainingsübungen wird eine
Ernährung vorgesehen. In der Abbil- Trainingsmonotonie vermieden (Martin,
dung 69 sind die Inhalte der „Grundaus- 1988; Kurch et al., 2018). In Tabelle 10 sind

Abb.: 69. Inhalte der Grundausbildung speziell (eigene Darstellung)

163
die Trainingsschwerpunkte der „Grund- manenten Trainingsinhalt in dieser Aus-
ausbildung speziell“ zusammengefasst. bildungsetappe. Durch spezifische und
Das wachsende Sportinteresse in diesem unspezifische Trainingsübungen wird eine
Altersbereich bietet Gelegenheit, Einstel- Trainingsmonotonie vermieden (Martin,
lungen und Werthaltungen für ein über- 1988; Kurch et al., 2018). In Tabelle 10 sind
dauerndes Sporttreiben zu entwickeln. In die Trainingsschwerpunkte der „Grund-
der speziellen Grundausbildung beginnt ausbildung speziell“ zusammengefasst.
das systematische Training der Kinder im
Gewichtheben. Die wichtigste erzieheri- 9.2.2 Training - Technikerwerb
sche Aufgabe des Trainings ist die Schaf-
fung einer positiven Trainingseinstellung.
In diesem Alter sind die Kinder besonders
begeisterungsfähig und leistungsbereit.
G ewichtheben zählt zu den sogenann-
ten „Z-G-S-Sportarten“, deren Wett-
kampfleistung in Zentimeter (Z), Gramm
Die grundlegende Zielstellung dieser Ent- (G) oder Sekunden (S) gemessen wird. Die
wicklungsstufe ist, eine umfassende Schu- sportliche Technik muss bereits ab dem
lung der sportlichen Technik der Wett- Anfängerbereich mit ca. zehn bis zwölf
kampf- und Trainingsübungen sowie die Jahren erlernt werden. Im Gegensatz dazu
Entwicklung der koordinativen Fähigkei- ist es ausreichend, wenn die konditionel-
ten. Die Basis für das Niveau der späteren len Fähigkeiten erst später spezialisiert
sportlichen Technik wird in diesem Alters- werden (Moesch, Elbe, Hauge & Wikman,
bereich gelegt. Darüber hinaus soll eine 2011). Bei der Ausbildung der sporttech-
solide Belastungsverträglichkeit und eine nischen Fertigkeiten findet eine frühe Spe-
Verbesserung konditioneller Fähigkeiten zialisierung statt und die Lasten werden
im Kraft-, Ausdauer- und Schnelligkeits- allmählich erhöht. Ziel im präpubertären
bereich mit unspezifischen und spezifi- Alter ist die Festigung der sportlichen
schen Trainingsmitteln erfolgen. Auch die Technik der Wettkampf- und Trainings-
Beweglichkeitsschulung bildet einen per- übungen (Faigenbaum, Lloyd, MacDonald

Tab.: 10. Schwerpunkte: Grundausbildung speziell (in Anlehnung an Lippmann,2005a, S. 2)

164
& Myer, 2016). Das Stütz- und Bindege- dieser Zeitraum ca. zwei bis drei Jahre. Das
webe kann sich frühzeitig und langfristig Technikerwerbstraining lässt sich somit in
an die Anforderungen im Spitzenbereich die präpubertären Etappen der „speziellen
anpassen. Dies betrifft unter anderem die Grundausbildung“ (10 bis 13 Jahre) im
Erhöhung der Sehnensteifigkeit und die Übergang zum Grundlagentraining (13
Steigerung der Knochendichte (Legerlotz, bis 15 Jahre) einordnen. Die Basis für das
Marzilger, Bohm & Arampatzis, 2016). Niveau der späteren sportlichen Technik
wird in diesem Trainingsabschnitt gelegt
Für das Erzielen hoher sportlicher Leis- (Güntzel, 1976; Faigenbaum & Polakow-
tungen stellt die sportliche Technik einen ski, 1999). Im präpubertären Training
wesentlichen Bestandteil dar. Um die vor- liegt der Schwerpunkt in der Ausbildung
handenen Kraftfähigkeiten in der Hebung einer am Technikleitbild orientierten Ziel-
optimal auszunutzen und gleichzeitig un- technik. Aus sporttechnischer Sicht sollte
zweckmäßige Belastungen zu verringern, das Technikerwerbstraining auf Schlüssel-
ist eine gute Ausbildung der sportlichen stellen, welche im Hochleistungsbereich
Technik zwingend notwendig (Worobjow, limitierend wirken, ausgerichtet werden.
1984; Lippmann, 1991). Das Technik- Diese sind die Startposition, die Knie-
training im Gewichtheben wird in An- passage sowie die Umgruppierungs- und
lehnung an Martin, Carl und Lehnertz Abbremsphase (Lippmann & Jentsch,
(2001) in das Technikerwerbs- und Tech- 2009; Lippmann & Sandau, 2012). Für
nikanwendungstraining unterschieden. das Heben hoher Lasten sind die Körper-
Beim ersten Kontakt des Sportlers mit senkgeschwindigkeit sowie die Hocktiefe
den speziellen Trainingsübungen beginnt unverzichtbare Schlüsselstellen, die be-
das Technikerwerbstraining. Wenn die reits im Anfängerbereich korrekt erlernt
grundlegenden Bewegungsmuster effektiv werden müssen. Eine weitere Schlüssel-
beherrscht werden, erfolgt der Übergang stelle im langfristigen Leistungsaufbau
zum Technikanwendungstraining. Ziel des Gewichthebens bildet das vielseitige
des Technikerwerbstrainings ist die selbst- Training (Lippmann & Pagels, 1993). All-
ständige Ausführung aller Trainings- und gemeine Trainingsübungen dienen der
Wettkampfübungen, ohne fremde Hilfe Verbesserung elementarer Bewegungs-
und in einer guten Bewegungsqualität. In fertigkeiten und haben einen positiven
Abhängigkeit des Lernfortschritts umfasst Effekt für den Erwerb der speziellen

Tab.: 11. Allgemeine Trainingsübungen der Grundausbildung speziell (Sandau & Kurch, 2019)
165
Trainingsübungen (Clark & Metcalfe, ordination in das Training mit integriert.
2002; Fransen et al., 2012). Für zukünfti- Trainingsübungen aus den Komplexen
ge Spitzenleistungen bildet das vielseitige K3, K4 und K6 kommen nicht zur An-
Training somit eine Voraussetzung. Im wendung. Die Übungskombinationen
präpubertären Altersbereich sollte das all- im Komplex K7 können optional in das
gemeine Training ganzheitlich ausgerich- Training mit eingebaut werden. Die Rah-
tet sein und der Trainingsschwerpunkt menorientierung für den Altersbereich
auf der Entwicklung der Kraftfähigkeiten U13 umfasst folgende Trainingsübun-
für die oberen Extremitäten liegen (San- gen: Reißen, Stoßen, Umsetzen, Aussto-
dau & Kurch, 2019). In Tabelle 11 sind ßen, Reißen erhöht, Umgruppieren breit,
allgemeine Trainingsübungen für das Umsetzen erhöht, Umgruppieren eng,
Muskelkrafttraining sowie Inhalte zum Standstoßen, Kniebeuge vorn, Umsetzen
vielseitigen Athletik-, Koordinations- und + Kniebeuge vorn und Kniebeuge vorn
Beweglichkeitstraining zusammengefasst + Ausstoßen. Trainingsübungen welche
nicht in der Rahmenorientierung enthal-
Im Altersbereich zwischen 10 und 13 Jah- ten sind, sollen in diesem Altersbereich
ren erfolgt die Jahresplanung über eine nicht zur Anwendung kommen. Bei der
Mehrfachperiodisierung. Jeder MAZ in Erstellung eines individuellen Trainings-
der „Grundausbildung speziell“ umfasst plans, müssen nicht alle in der Rahmen-
sechs Wochen. Eine längerfristige Trai- orientierung vermerkten Trainingsübun-
ningsplanung ist durch eine stetige Leis- gen übernommen bzw. geplant werden.
tungsentwicklung der Kinder nur schwer Bei der Erstellung des ITP ist es wichtig,
zu gestalten. Die Rahmenorientierung dass individuelle Voraussetzungen und
im Bereich U13 beinhaltet Trainings- technische Besonderheiten des Sportlers
übungen aus den Komplexen K1, K2, K5 Berücksichtigung finden. Die Rahmenori-
und K7. Dabei dienen die Übungen aus entierung beinhaltet ausschließlich spe-
den Komplexen K1 und K2 zur Vermitt- zielle Trainingsübungen. Das allgemeine
lung der sportartspezifischen Technik. Training welches ca. 60 Prozent vom Ge-
Die Trainingsübung aus den Komplex samtumfang in der Woche umfasst, muss
K5 wird ausschließlich zur Schulung des individuell vom Trainer geplant werden.
Bewegungsablaufes und zur Verbesse- Dabei setzt sich das allgemeine Training,
rung der inter- und intramuskulären Ko- aus Inhalten der Komplexe K8 bis K10

Tab.: 12. Rahmenorientierung U13

166
und anderer Sportarten zusammen. In Ta- Aufbau- und Leistungsausprägungsphase
belle 12 ist die Rahmenorientierung über finden in dem Altersbereich aufgrund
sechs Wochen für die Übungen Reißen des kurzen Makrozyklus nicht statt.
(TÜ 1), Stoßen (TÜ 3), Ausstoßen (TÜ 5)
und Kniebeuge vorn (TÜ 19) abgebildet. Für den Altersbereich U13 ist im Anhang
I Abbildung A18 ein Mustertrainingsplan
Die Rahmenorientierung beinhaltet die für die erste Trainingswoche des sechs-
Belastungsgestaltung (hohe, mittlere, ge- wöchigen MAZ abgebildet. Dieser be-
senkte Belastung) über sechs Wochen und inhaltet drei Trainingseinheiten an den
gibt Auskunft über die Gesamtwieder- Tagen Montag, Mittwoch und Freitag.
holungen (WH/Wo) in den Komplexen Die 241 Gesamtwiederholungen vertei-
K1 bis K7 bzw. K1 bis K5. Die höchsten len sich auf die Komplexe K1 (105 WH/
Wochenwiederholungen werden in den Wo), K2 (90 WH/Wo) und K5 (46 WH/
Komplexen K1 (85 WH/Wo) und K2 (85 Wo). Die Gesamtbelastung in der Woche
WH/Wo) erreicht. Im Komplex K5 wer- beträgt 14,4 Tonnen und die Trainings-
den weitaus weniger Wiederholungen pro einheiten haben eine hohe Belastung.
Woche absolviert (30 WH/Wo). In den Am Montag stehen die Trainingsübungen
Spalten der jeweiligen Übung ist das mitt- Umgruppieren breit, Reißen erhöht und
lere Hantelgewicht, der Bestwert sowie Stoßen auf dem Trainingsplan. Am Mitt-
die dazugehörige Wiederholungsanzahl woch enthält der Mustertrainingsplan
dargestellt. Die Angaben zum mittleren vier spezielle Trainingsübungen (Reißen,
Hantelgewicht und zum Bestwert einer Umgruppieren eng, Umsetzen erhöht und
Trainingsübung erfolgen prozentual, in Standstoßen). Für den Freitag ist das Rei-
Bezug zum Zielwert der anzustrebenden ßen, das Umsetzen, das Ausstoßen und
Wettkampfleistung im Reißen und Stoßen die Kniebeuge vorn geplant. Der Muster-
(jeweils 100 Prozent). Die Empfehlung trainingsplan enthält für jede Trainings-
für die durchschnittliche Gesamtwieder- übung die Laststufengestaltung (Last,
holungsanzahl im Altersbereich U13 liegt Seriengröße, Satzanzahl). Allgemeine
bei 200 Wiederholungen pro Woche. Im Trainingsübungen müssen vom Trainer
Technikerwerbstraining erfolgen etwa 80 individuell geplant werden. Bei der Erstel-
Prozent der durchschnittlichen Wieder- lung des individuellen Wochenplans dient
holungen eines MAZ durch Übungen der Mustertrainingsplan als Orientierung.
aus den Komplexen K1 und K2. Die Be- Je nach individuellen Voraussetzungen
lastung im Training erfolgt vorrangig über der Sportler können Trainingsübungen,
eine höhere Satzgröße (keine Einzelver- welche in der Rahmenorientierung ver-
suche im Training). Trainingsübungen zeichnet sind, ergänzt oder ausgetauscht
mit einer halben Hockposition (Stand- werden. Zur Trainingssteuerung sind die
reißen, Standstoßen) oder mit einer über- Wiederholungen, das mittlere Hantelge-
mäßigen Betonung der Streckbewegung wicht und der Bestwert jeder Trainings-
in der Beschleunigungsphase (Zugübung übung im Wochenplan vermerkt (Kurch
eng und breit, Powerzug eng und breit), et al., 2018; Sandau & Kurch, 2019).
sollten im Altersbereich U13 keine An-
wendung finden, um negative Wirkun- Jede Trainingseinheit gliedert sich in ei-
gen auf das Umgruppieren auszuschlie- nen einleitenden Teil, einen Hauptteil und
ßen. Eine Einteilung in die Grundlagen-, einen Ausklang. Die Zielstellung des ein-
167
leitenden Teils liegt in der Aufwärmung Organismus beitragen. Hierzu können
des Bewegungsapparates, in der Schaf- verschiedene Dehnungsübungen (aktiv,
fung der Trainingsbereitschaft und in der passiv), das Auslaufen oder die Benutzung
physiologischen Vorbereitung der Haupt- der Blackroll eingesetzt werden. Auch ein
belastung, durch Vorbelastung der ent- gemeinsames Abschlussspiel (z.B. Zwei-
sprechenden Organsysteme. Der einlei- felderball) kann als Ausklang der Trai-
tende Teil gliedert sich in eine allgemeine ningseinheit geplant werden. Am Ende
und spezielle Erwärmung. Das allgemeine einer jeden Trainingseinheit erfolgt eine
Aufwärmen beinhaltet grundlegende und kurze Nachbereitung (Kurzauswertung)
sportartübergreifende Vorbereitungs- mit den Sportlern (Starischka, 1988).
übungen, die den ganzen Körper mit ein-
beziehen. Verschiedene Laufkombinatio-
nen (ABC-Lauf) bzw. Staffelspiele eignen 9.2.3 Karriere - Talentsichtung
sich im Altersbereich U13 besonders gut.
Im Anschluss daran, folgen Dehnungs-
und Mobilisierungsübungen. In der spe-
ziellen Erwärmung folgt eine „Hantel-
N ach Abschluss der „Grundausbil-
dung allgemein“ und der Talentbin-
dung beginnt die gezielte Sichtung von
gymnastik“ mit der Hantelstange. Jeder Talenten. Durch die Inhalte der „Athle-
Sportler bereitet sich individuell auf die tikschule 1“ sollten sich die Fähigkeiten
folgenden Trainingsübungen im Haupt- potenzieller Talente ausgeprägt haben
teil vor. Die Zielstellung des Hauptteils und diese nun identifizierbar sein. Unter
liegt in der Entwicklung und Stabilisie- der Berücksichtigung des biologischen
rung des individuellen sportlichen Leis- Alters wird in diesem Bereich über den
tungszustands. In der „Grundausbildung Landeskaderstatus eine Vorauswahl ge-
speziell“ liegt der Schwerpunkt des Trai- troffen und Talentgruppen können über
nings, in der Optimierung der sportlichen regionales Stützpunkttraining gefördert
Technik der Wettkampf- und Trainings- werden. Zur Identifikation der Talen-
übungen. Der Hauptteil des Trainings bil- te liefert die „Athletikschule 2“ mit dem
den spezielle (K1 bis K7) und allgemeine Athletik-schule Test Sichtungshilfen und
(K8 bis K10) Trainingsübungen aus dem gleichzeitig weitere Inhalte zur Vertiefung
Trainingsmittelkatalog. Allgemein gilt, des allgemeinen Trainings sowie der spe-
dass die koordinativ-technische Schulung ziellen Inhalte des Gewichthebens. Für
vor der konditionellen Schulung erfolgen das Kindertraining sind nach wie vor qua-
soll. Trainingsübungen zur Schnelligkeits- lifizierte Übungsleiter entscheidend. Regi-
entwicklung werden vor Kraft- und Aus- onale Stützpunkttrainer unterstützen die
dauerbelastungen trainiert. Zu beachten Übungsleiter und ehrenamtlichen Trainer
ist weiterhin der Wechsel der Belastung und trainieren regelmäßig Talente aus
der hauptsächlich beanspruchten Muskel- verschiedenen Vereinen in sogenannten
gruppen, um Dysbalancen vorzubeugen. Fördergruppen. Nach wie vor ist das viel-
Die Zielstellung des Ausklangs liegt nach seitige Training wichtig und sollte einen
Starischka (1988) „in der Rückführung großen Teil der Trainingszeit beanspru-
des beanspruchten Organismus auf den chen. Die Intensität und koordinativen
Vorbelastungsfunktionszustand“. Er soll Anforderungen der angewandten Inhalte
zur Entspannung, Beruhigung und zur sollte gegenüber der „Grundausbildung
beschleunigten Wiederherstellung des allgemein“ deutlich anspruchsvoller und
168
herausfordernder sein, um die allgemei- 9.2.4 Persönlichkeit - Konzentration
nen Leistungsvoraussetzungen weiter zu
erschließen. Die Durchlässigkeit des Lan-
deskaders ist hoch zu gestalten. Es besteht
die Möglichkeit zuvor nicht identifizierte
D ie körperliche Vorbereitung auf die
Anforderungen von Wettkämpfen
allein reicht in Zeiten zunehmender Leis-
Talente in die Förderguppen aufzuneh- tungsdichte durch die Optimierungen der
men. Wachstum, biologisches Alter und Trainingsprozesse nicht mehr aus, damit
Interessen unterliegen im Alter von 10 Sportler ihr volles Leistungspotenzial
bis 13 Jahren einen äußerst dynamischen entfalten können. Wie bereits im Kapitel
Wandel und sollten stets berücksichtigt „Persönlichkeitsentwicklung“ angespro-
werden. Die Kinder beginnen nun, an chen, stellt die Konzentrationsfähigkeit
Wettkämpfen bei Bezirksmeisterschaften im Gefüge der mentalen Stärke, bzw. der
teilzunehmen. Diese sind unter dem As- psychosozialen Ressourcen einen wich-
pekt der Freude zu betrachten und sollten tigen Aspekt der sportlichen Leistungs-
den Kindern nur dann ermöglicht wer- fähigkeit dar (Singer, 2000; Wulf, 2007;
den, wenn eine entsprechende Kompe- Weinberg & Gould, 2014; Mellalieu, 2014;
tenz vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, Muraretu et al., 2018; Phylactou, 2019).
droht eine Überforderungssituation, die Die Literatur bietet diverse Definitionen
bei häufigem Auftreten Wettkampfängste von Konzentration und Aufmerksamkeit
fördert. Die Wettkämpfe besitzen noch an. Im folgenden Kapitel beschreibt die
keine leistungssportliche Relevanz und Konzentration das Vermögen des Sport-
können daher aufgeschoben und als „Be- lers, seine Aufmerksamkeit bewusst unter
lohnungen“ für gewissenhaftes und kon- Ausblendung von Störfaktoren, auf die
tinuierliches Training angeboten werden. aufgabenrelevanten Informationen zu fo-
Die Kinder trainieren auch während der kussieren (Mellalieu, 2014; Muche et al.,
„Grundausbildung allgemein“ weiterhin 2018). Weiter unterschieden wird dabei
im Verein mit dem ergänzenden regio- zwischen einem externalen und interna-
nalen Stützpunkttraining. Die Trainings- len Aufmerksamkeitsfokus und ob dieser
häufigkeit ist weiterhin moderat bei ma- dabei weit oder eng gefasst ist (Wulf, 2007;
ximal drei Trainingseinheiten pro Woche Mellalieu, 2014; Muche et al., 2018). Leis-
tungssportliche Relevanz haben nicht nur
Mit dem Wechsel in die Sekundarstufe die Informationen, auf die die Aufmerk-
1 erhöht sich die schulische Belastung, samkeit gerichtet wird, sondern auch die
die Unterrichtsumfänge nehmen konti- Art und Weise des Fokus. Beispielsweise
nuierlich zu und mit ihr die Wichtigkeit hat sich gezeigt, dass ein externaler Fo-
von selbstständigem Lernen. Gleichzeitig kus in Bezug auf die Leistungsabgabe
verändert sich das soziale Umfeld durch und die Bewegungsqualität positiver ein-
Neubildung der Klassen aus unterschied- zuschätzen ist, als ein internaler Fokus
lichen Schulen. Hohe Trainingsumfän- (MacPherson et al., 2008; Wulf & Dufek,
ge sind weiterhin nicht nötig und soll- 2009; Porter et al., 2010). Diese Aussagen
ten genügend Kapazitäten bieten, dass bergen jedoch gewisse Kritik und sollten
die Kinder sich in der Freizeit ihr neues genauer betrachtet werden. Unterscheidet
soziales Umfeld erschließen können. man zwischen fortgeschrittenen Sportlern
mit hoher technischer Bewegungsquali-
tät und Anfängern zeigt sich, dass letzte-
169
re konträr zu diesen Aussagen vor allem adäquat auszurichten sowie störende Ein-
von einem internalen Fokus profitieren flüsse wie Publikumslärm, Emotionen und
(Mellalieu, 2014). Ebenso verhält es sich Sorgen auszublenden. Eine Untersuchung
mit technischen Korrekturen, bei denen an ägyptischen Gewichthebern bekräftigt
Teilaspekte der Bewegung gezielt verbes- die Relevanz der Konzentrationsfähig-
sert werden sollen. Ein internaler Fokus keit in Bezug auf die Leistungsfähigkeit
bewirkt die Verbesserung der Bewegungs- im Wettkampf. Jene gaben an, dass für sie
qualität dieser in den Fokus genomme- der „Focus“ zusammen mit Wettkampf-
nen Bewegungsphase (Macpherson et al., lust (männlich) und innerer Stärke (weib-
2008; Schutts et al., 2017). Hier gilt es der lich) eine der entscheidenden psychischen
Zielstellung entsprechend zu differenzie- Ressourcen ist (Aly & Elemiri, 2014).
ren. Sollen technische Korrekturen in Be- Um den psychischen Anforderungen des
wegungsphasen des Gesamtbewegungs- Wettkampfs gerecht zu werden, verwen-
ablaufs korrigiert werden ist ein internaler den Sportler nicht selten Techniken, die
und enger Fokus anzustreben. Geht es sie hierbei unterstützen (Phylactou, 2019).
hingegen um die Gesamtbewegungsqua- Die Konzentrationsfähigkeit beschränkt
lität und vor allem in Wettkampfsettings sich jedoch nicht auf Wettkämpfe. Auf-
um die Leistung, so ist ein externaler Fo- grund der hohen Bewegungskomplexität,
kus anzustreben (Wulf & Dufek, 2009). die mitunter von hohen bis maximalen
Krafteinsätzen einhergeht, erfordert auch
Die Spezifik des Gewichthebens mit sei- das Training ein hohes Maß an aufgaben-
nen Wettkampfanforderungen erfordert relevanter Konzentration (Muche et al.,
ein gesondertes Augenmerk auf die Kon- 2018).Es liegt nahe, die Konzentrations-
zentrationsfähigkeit als leistungslimitie- fähigkeit durch gezielte Inszenierung von
renden Faktor. Betrachtet man die zeit- Situationen, in denen der Sportler unter
lichen Anforderungen an den Sportler erschwerten Bedingungen die Konzent-
während des Wettkampfs, wird ersicht- ration aufrechterhalten muss, zu fördern
lich, dass hier ein enormer Zeitdruck vor- (Muche et al., 2018). Diese Simulationen
herrscht. Der Sportler hat ein Zeitfenster vermögen in der Tat die Konzentrations-
von 60 Sekunden, innerhalb dessen er sei- fähigkeit des Sportlers zu fördern, haben
nen Versuch zu beginnen hat (die Hantel jedoch ihre Grenzen. So durchdacht sie
muss innerhalb dieses Zeitraumes durch auch sein mögen, es gelingt ihnen nicht,
den Sportler angehoben werden). Es han- den Sportler in den emotionalen Zustand
delt sich beim Gewichtheben somit um eines Wettkampfes zu versetzen und ihn
eine Sportart, die sehr kurze und inten- somit auf diese Bedingungen vorzuberei-
sive Konzentrationsphasen erfordert. Die ten (Mellalieu, 2014). Ungeachtet dessen
durchschnittliche Dauer der Konzentra- eignen sich solch inszenierte Situationen,
tionsphase vom Sportler beläuft sich da- um die Sportler auf die psychischen An-
bei auf 10 Sekunden pro Versuch, wobei forderungen des Gewichthebens aufmerk-
höhere Lasten diese Konzentrationspha- sam zu machen und die Konzentrations-
sen verlängern (Muraretu et al., 2018). fähigkeit unter den mitunter störenden
Gewichtheber müssen also im Wettkampf Bedingungen der Trainingsgruppe grund-
die Fähigkeit besitzen innerhalb von 60 sätzlich zu fördern. Darüber hinaus kann
Sekunden die notwendige Konzentration der Sportler hier lernen, wie er seinen
willentlich herbeizuführen, den Fokus Aufmerksamkeitsfokus anforderungs-
170
spezifisch wählen und beeinflussen kann. vermochte, sind Wettkampfroutinen gän-
Hier übt auch der Trainer durch seine gige Praxis im Leistungssport (Cotterill,
Hinweise einen entscheidenden Ein- 2010; Mellalieu, 2014). Sie gründen auf
fluss aus (Wulf & Dufek, 2009; Porter et der Annahme, dass der Sportler durch
al., 2010; Schutts et al., 2017). Die bereits emotionale Erregung in Wettkampfsitu-
angesprochene Zielstellung, technische ationen Ablenkung erfährt. Sorgen und
Verbesserung einzelner Bewegungspha- Ängste veranschlagen nachfolgend ein
sen oder der harmonische Gesamtbewe- hohes Maß der kognitiven Ressourcen
gungsablauf, ist hierbei ausschlaggebend. die der aufgabenrelevanten Aufmerksam-
So erfährt der Sportler welchen Einfluss keit nicht mehr voll zur Verfügung stehen
die Richtung seiner Aufmerksamkeit (Lazarus, 2000; Anderson, 2005; Mem-
auf die Bewegungsqualität hat. Auf die- mert & Furley, 2007). Diese Unsicherheit
ser Grundlage kann in weiteren Schrit- resultiert in einer verstärkten Fokussie-
ten an Strategien gearbeitet werden, die rung auf die Bewegungsausführung, um
es dem Sportler auch unter den beson- ihre Qualität zu gewährleisten. Da es sich
deren Anforderungen des Wettkampfs hierbei jedoch um automatisierte Bewe-
ermöglichen, die Aufmerksamkeit auf gungsabläufe handelt, werden sie durch
die entscheidenden Faktoren zu lenken. die kognitive Einflussnahme in ihrer Qua-
Viele dieser Techniken richten sich nicht lität beeinträchtigt (Beilock & Gray, 2007;
ausschließlich auf die Aufmerksamkeit Mellalieu, 2014). Diesen, aus emotionaler
des Sportlers, sondern schließen weitere Erregung erwachsenden und die Leis-
emotionale und kognitive Prozesse mit tungsfähigkeit negativ beeinträchtigen
ein. Dies können sogenannte „Wettkampf- Prozessen, soll durch Wettkampfroutinen
routinen“, „Trigger-Words“ oder auch entgegengewirkt werden. Die bekannte
Mentales Training sein, wobei letzteres Abfolge von Handlungen und Gedanken
in seiner Eignung als Konzentrations- unterstützt den Sportler dabei, seine Auf-
technik bislang kaum Evidenz erfahren merksamkeit trotz der störenden äußeren
hat (Mellalieu, 2014). Vielmehr wird es und inneren Einflüsse auf die aufgaben-
im Bereich des motorischen Trainings relevanten Aspekte zu richten (Cotterill,
auf imaginärer Basis in Form von Vi- 2010). Wettkampfroutinen können und
sualisierung praktiziert und hier in der sollten frühzeitig mit den Sportlern erar-
nachfolgenden Entwicklungsetappe im beitet, angewendet und reflektiert werden.
gleichnamigen Kapitel behandelt. Wett- Die Sportler erfahren außerdem, dass sie
kampfroutinen bezeichnen eine Abfol- bewussten Einfluss und Kontrolle auf die
ge von aufgabenrelevanten Handlungen mitunter überwältigenden Emotionen ei-
und Gedanken, die ein Sportler vor der nes Wettkampfs haben können. Dadurch
Ausführung einer Handlung durchführt sehen sie sich in ihrer Selbstwirksamkeit
(Moran, 2016). So soll es gelingen, die gesteigert (Lidor & Mayan, 2005). Die Ent-
Aufmerksamkeit anhand einer bekann- wicklung einer Wettkampfroutine kann
ten Routine bewusst und ungeachtet von und soll in diesem Rahmen nicht weiter
störenden Einflüssen, auf die relevanten erörtert werden (Cotterill, 2010). Hier-
Aspekte der bevorstehenden Aufgabe zu für sollen die an Olympiastützpunkten zu
lenken. Auch wenn die Studienlage bis- Verfügung stehenden Sportpsychologen
her die Mechanismen von Wettkampf- hinzugezogen werden, um die Entwick-
routinen nicht eindeutig zu ergründen lung einer solchen Routine auf Grund-
171
lage ihrer Fachexpertise zu entwickeln. meinen verfügen. Vor allem in Sportarten,
in denen Einteilungen in unterschiedliche
Ungeachtet dessen ist die Konzentrations- Gewichtskategorien vorgenommen wer-
fähigkeit eine leistungsentscheidende den, stellt ein wissenschaftlich fundier-
psychische Ressource, deren Förderung tes Grundwissen über Ernährung eine
keinesfalls außer Acht gelassen werden wichtige Komponente für den Erfolg dar.
darf (Singer, 2000; Wulf, 2007; Weinberg Fehlvorstellungen, vor allem unter jungen
& Gould, 2014; Mellalieu 2014; Muraretu Sportler sind häufig in den Themengebie-
et al. 2018; Phylactou 2019). Die Broschü- ten Kalorien-, Protein- und Flüssigkeits-
re „Eine Frage der Qualität – Persönlich- zufuhr sowie Nahrungsergänzungsmittel
keits- und Teamentwicklung – Förderung zu finden (Shifflett, Timm, & Kahanov,
psychosozialer Ressourcen im Gewichthe- 2002). Unzureichendes oder sogar falsches
ben“ (Muche et al., 2018) beinhaltet auch Wissen kann einen immensen Einfluss auf
zur psychischen Ressource „Konzentrati- die Leistungsfähigkeit nehmen und damit
onsfähigkeit“ diverse Übungen und Anlei- die Chance auf eine Spitzenplatzierung
tungen, wie diese gefördert werden kann. gefährden. Insbesondere die Einnahme
von verunreinigten Nahrungsergänzungs-
mitteln birgt negative Folgen. An dieser
9.2.5 Kenntnisse - Ernährung im Sport Stelle soll noch einmal darauf verwiesen
werden, dass zu den Aufgaben von Trai-

E rnährung ist im Sport ein wichtiger


Baustein des Regenerationsmanage-
ments, um eine optimale Leistung im
nern nicht nur die Planung und Durch-
führung des Trainings gehören, sondern
auch die Wissensaneignung und -ver-
Training und Wettkampf zu erbringen. mittlung in den verschiedenen Bereichen.
Dementsprechend sollten Grundkennt-
nisse über eine dem Sport zuträgliche Kalorienzufuhr
Ernährung vorhanden sein. Hinreichen-
des Wissen über eine sportgerechte Er- Einer der wichtigsten Faktoren in einer
nährung ist jedoch bei vielen Sportlern sportgerechten Ernährung ist eine aus-
und Trainer nicht vorhanden, obwohl reichende Kalorienzufuhr. Dementspre-
ein großes Interesse an der Thematik be- chend muss durch eine Kalorienaufnahme,
steht. Fehlendes Wissen macht sich be- die im Verhältnis zum Kalorienverbrauch
reits im Schulkindalter bemerkbar und steht, eine ausgeglichene Energiebilanz
kann durch Informationsquellen, wie z.B. erzeugt werden. Eine ausgeglichene Ener-
Internet, Trainern und soziales Umfeld, giebilanz sorgt für den Erhalt der Musku-
verstärkt werden (Cotugna & Vickery, latur und des Immunsystems, somit kann
2005). Vor allem Trainer als Bezugsper- eine unzureichende Kalorienzufuhr nega-
sonen haben einen großen Einfluss auf tive Folgen auf die Leistungsfähigkeit und
ihre Schützlinge, was dazu führen kann, das Training haben. Damit verbunden
dass falsche oder unzulängliche Informa- sind ein Verlust von Muskelmasse, Kraft
tionen über das Thema Ernährung ver- und ein geschwächtes Immunsystem.
mittelt und verbreitet werden. Pritchett et Die Energiezufuhr ist abhängig von dem
al. (2012) stellen in ihrer Studie fest, dass Verbrauch und wird beeinflusst durch
Sportler und Trainer meist nur über unzu- Vererbung, Alter, Geschlecht, Körpergrö-
reichendes Wissen zum Thema im Allge- ße, Körpermasse und Trainingspensum.
172
Dementsprechend sollte das Training in bell et al., 2007). Die Verzehrempfehlung
Bezug auf Intensität, Volumen und Fre- ist dementsprechend nicht geeignet für
quenz analysiert und der Kalorienver- Sportler, um eine positive Wirkung auf
brauch im Training dem täglichen Ver- den Wiederaufbau von kollagenen und
brauch hinzugefügt werden (Manore & kontraktilen Strukturen zu bewirken
Thompson, 2000). Sportler, die ein mo- (Potgieter, 2013; Smith et al., 2015). Das
derates Trainingspensum von z.B. 30-40 American College of Sports Medicine
Minuten pro Tag mit drei Einheiten pro geht für Sportler von einer Verzehremp-
Woche absolvieren, können den Kalorien- fehlung von 1,2-2,0 g/kg aus (American
verbrauch von ca. 35 Kalorien pro Kilo- College of Sports Medicine, 2016). Auch
gramm des Körpergewichts am Tag (kcal/ Campbell et al. (2007) empfehlen 1,6-
kg/Tag) über ihre normale Ernährung 2,0 g/kg, insbesondere für Sportler in
abdecken (Pramuková, Szabadosová, & Kraft- und Schnellkraftsportarten. Des
Šoltésová, 2011). Bei intensivem Training Weiteren können Proteine auch während
von z.B. 2-3 Stunden pro Tag und 5-6 Ein- kurzer Perioden höherer Trainingsbelas-
heiten pro Woche bedarf es einer erhöhten tungen oder reduzierter Kalorienzufuhr
Kalorienzufuhr, die zwischen 44-50 kcal/ verzehrt werden. Hierbei sollte stets der
kg/Tag oder sogar mehr als 50 kcal/kg/ Kontext in Betracht gezogen werden, da
Tag betragen kann (Manore & Thompson, der Bedarf eines Trainierenden abhän-
1993; Potgieter, 2013). Smith, Holmes und gig vom Trainingsstand (fortgeschrittene
McAllister (2015) weisen darauf hin, dass Sportler*innen benötigen weniger), vom
der Energiebedarf eines heranwachsen- Training (eine hohe Frequenz, Einheiten
den Kindes oder Jugendlichen von der mit hoher Intensität oder ein neuer Trai-
oben genannten Formel abweichen kann, ningsstimulus erhöhen den Bedarf), der
da das Körperwachstum zusätzliche Ka- Kohlenhydratzufuhr und Kalorienzufuhr
lorien benötigt. Dabei kann der Einfluss ist (American College of Sports Medicine,
des Körperwachstums auf den Energie- 2016). Eine den Kalorienbedarf deckende
bedarf in der spätpubertären Phase ge- Ernährung mit einer ausreichenden Koh-
ringer sein als zum Beginn der Pubertät, lenhydratzufuhr kann die Notwendigkeit
da sich Jugendliche gegen Ende der Pu- eines hohen Proteinkonsums verringern,
bertät ihrer finalen Körpergröße nähern. da durch den proteinsparenden Effekt der
Kohlenhydrate Proteine primär für den
Kalorien können im Allgemeinen in Ma- Aufbau von Strukturen genutzt werden
kronährstoffe unterteilt werden, welche können (Rodriguez, 2009). Neben ihrem
wiederum in Proteine, Kohlenhydrate proteinsparenden Effekt haben Kohlen-
und Fette unterteilt werden können. Da- hydrate noch weitere leistungssteigern-
bei spielen Proteine im Sport eine zentrale de Effekte und spielen daher eine große
Rolle, da sie für den Wiederaufbau von Rolle in der Ernährung von Sportlern.
beschädigten Strukturen zuständig sind. Sie versorgen das Gehirn und das zent-
Eine allgemeine Empfehlung bezüglich rale Nervensystem sowie die Muskulatur
der Proteinzufuhr liegt bei 0,8 Gramm mit ausreichend Energie auf dem aeroben
pro Kilogramm des Körpergewichts (g/ oder anaeroben Weg. Dabei können sie
kg) und geht davon aus, dass diese ausrei- in geringen Mengen als Glykogen (Spei-
chend ist, um den Bedarf von nichtsport- cherform der Kohlenhydrate im Körper)
reibenden Menschen zu decken (Camp- im Muskel und in der Leber gespeichert
173
werden (McArdle, Katch & Katch, 2001). zufuhr unter 20 Prozent der Gesamtener-
Die Entleerung der Kohlenhydratspei- giezufuhr ist häufig mit einer fehlenden
cher kann Ermüdungszustände in Form Versorgung von fettlöslichen Vitaminen
von verringerter Leistung sowie einge- und essentiellen Fettsäuren verbunden
schränkter Koordination und Konzentra- und kann zudem den Hormonhaushalt
tion hervorrufen. Daher sollte vor einer negativ beeinträchtigen (American Col-
Trainingseinheit darauf geachtet werden, lege of Sports Medicine, 2016; Sallinen
dass der Körper mit genügend Kohlenhy- et al., 2004). Des Weiteren sollten Sport-
draten vor, während und nach dem Trai- ler und Trainer auch von einer radikalen
ning versorgt wird (American College of Senkung der Kohlenhydrate als Mittel zur
Sports Medicine, 2016). Nach Slater und Gewichtsreduktion absehen. Zwar scheint
Phillips (2011) können die Glykogenspei- eine Ernährung im Sinne „Low Carb -
cher durch ein Krafttraining um bis zu High Fat“ mit einer Kohlenhydratzufuhr
50 Prozent geleert werden. Das Maß der von 1/g/kg hinsichtlich Körperfettreduk-
Entleerung hängt wiederum von der Län- tion bei Kraftsportler effektiv zu sein,
ge, der Intensität und des Volumens in- jedoch wurde auch in dieser Studie eine
nerhalb einer Trainingseinheit ab. Daher Gewichtsreduktion primär durch eine
sollten bei Trainingseinheiten mit hohen Reduzierung der Kalorienzufuhr herbei-
Wiederholungszahlen und einer mittleren geführt. Der anfängliche Gewichtsverlust
Intensität, wie z.B. bei einem Hypertro- kann der Entleerung der Glykogenspei-
phietraining, dafür gesorgt werden, dass cher in Verbindung mit einem Wasserver-
die Glykogenspeicher nach dem Training lust zugeschrieben werden (Chatterton,
wieder aufgefüllt werden. Ausgehend von Zinn, Helms, & Storey, 2017). Glykogen,
der geringen aeroben Belastung und der welches im Muskel gespeichert wird ist
Trainingsphase kann eine tägliche Koh- notwendig, um Adenosintriphosphat
lenhydratzufuhr von 4-6 g/kg Körperge- (ATP) zu bilden und somit den Muskel
wicht für Kraftsportler empfohlen werden. mit genügend Energie zu beliefern. Vor
allem kurze und intensive Trainingsbelas-
Fett als dritter Makronährstoff ist ein tungen wie z.B. Sprinten oder Gewichthe-
wichtiger Bestandteil für den Aufbau von ben können die Glykogenspeicher relativ
Zellen im Körper, Bildung von Hormonen zügig leeren und dementsprechend die
und die Aufnahme von fettlöslichen Vit- Leistungsfähigkeit herabsenken (Murray
aminen wie z.B. Vitamin B, A, D, E und & Rosenbloom, 2018). Potgieter (2013)
K (American College of Sports Medicine, empfiehlt eine Fettzufuhr für Sportler von
2016; Smith et al., 2015). Fett als Makro- 20-35 Prozent der Gesamtenergiezufuhr.
nährstoff bietet pro Gramm die meisten
Kalorien und kann somit das Erreichen
einer hohen Kalorienzufuhr erleichtern. Flüssigkeitszufuhr im Sport
Aus diesem Grund wird jedoch auch häu-
fig versucht, eine Körpergewichtsreduk- Die Flüssigkeitszufuhr eines Trainieren-
tion über die Reduzierung des Fettanteils den spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da
in der Ernährung herbeizuführen. Sport- in der Regel ein geringer Körperfettanteil
ler sollten jedoch davon absehen, eine und gleichzeitig hoher Anteil an Muskel-
Gewichtsreduktion über die Fettzufuhr masse mit einem hohen Wasseranteil im
zu regulieren. Das Reduzieren der Fett- Körper verbunden ist. Demnach haben
174
Sportler einen höheren Flüssigkeitsbe- nach dem Aufstehen und dem Toiletten-
darf als Nicht-Sportler. Eine ausreichende gang geschätzt werden, da eine akute Ver-
Flüssigkeitszufuhr unterstützt daher die änderung des Körpergewichts mit einer
körperliche Leistungsfähigkeit im All- Veränderung der Flüssigkeitsmenge im
tag und bei sportlichen Anforderungen. Körper erklärt werden kann (Ameri-
Dazu muss der tägliche Flüssigkeitsver- can College of Sports Medicine, 2016).
lust durch die Atmung, den Schweißver-
lust und den Toilettengang ausgeglichen Gerade die Manipulation der Flüssigkeits-
werden. Vor allem der Ausgleich des zufuhr ist ein beliebtes Mittel, um das
Schweißverlusts spielt eine wichtige Rolle Körpergewicht zu senken und wird daher
im Sport. Schweiß ist ein Nebenprodukt in vielen Sportarten mit Körpergewichts-
der Muskelaktivität und dient der Ther- klassen genutzt. Das Körpergewicht der
moregulation, um den Körper vor einer Sportler kann in einer Woche um 5-10
Überhitzung zu schützen. Des Weiteren Prozent gesenkt werden. Dabei wird die
werden über das Schwitzen Elektrolyte Senkung der Flüssigkeitszufuhr mit der
(Mineralstoffe) wie z.B. Natrium, Kalium, Senkung der Nahrungsmittelzufuhr ver-
Calcium und Magnesium ausgeschieden, bunden und damit der Verlust von Mus-
die für alle wichtigen Körperfunktionen kelmasse in Kauf genommen. Häufig wird
notwendig sind. Diese müssen zeitnah, dazu die Kohlenhydratzufuhr reduziert,
also vor, während und nach dem Trai- um über die Entleerung der Glykogen-
ning, ausgeglichen werden, um eine De- speicher noch mehr Körpergewicht zu
hydration (Austrocknung) zu vermeiden verlieren. Die Reduktion der Körper-
und die optimale Funktion des Körpers, flüssigkeit wird z.B. durch Saunagänge
die Leistung und das Wohlbefinden der und körperliche Aktivitäten (Joggen oder
Sportler aufrecht zu erhalten. Hierbei Fahrradfahren) unterstützt. Diese Metho-
ist die Höhe der Flüssigkeitszufuhr ab- de wird häufig auch als „Gewicht machen“
hängig vom Individuum, der Art der Be- oder „abkochen“ bezeichnet. Die gewollte
lastung und der Umgebungstemperatur. Körpergewichtssenkung durch eine Ma-
Auf eine metrische Angabe in Bezug auf nipulation der Flüssigkeitszufuhr kann
das Körpergewicht wird daher verzich- dabei relativ schnell nach dem Abwiegen,
tet. Ein Flüssigkeitsdefizit von mehr als durch die Aufnahme von hohen Mengen
2 Prozent des Körpergewichts (während an Flüssigkeit ausgeglichen werden. Ob-
warmer Umgebungstemperaturen) kann wohl die Manipulation der Flüssigkeits-
bereits einen Einfluss auf die kognitiven zufuhr die sportliche Leistung beeinträch-
Funktionen und die Ausdauerleistungs- tigen kann, besteht keine klare Evidenz in
fähigkeit haben. Des Weiteren ist eine diesem Bereich, da die Effekte entweder
Reduzierung der anaeroben Leistungs- sehr gering oder die Studien aufgrund der
fähigkeit während hoch-intensiver Belas- Methodik nicht aussagekräftig sind (Kho-
tungen, bei einem Flüssigkeitsverlust von daee, Olewinski, Shadgan, & Kiningham,
3-5 Prozent des Körpergewichts (während 2015). Dabei scheint nach Lambert und
kalter Umgebungstemperaturen) festzu- Jones (2010) ein Verlust von 3-4 Prozent
stellen. Ausgehend davon, dass der Sport- der Körperflüssigkeit einen negativen Ein-
ler eine ausgeglichene Energiebilanz auf- fluss auf die Ausdauerleistungsfähigkeit,
weist, kann der Hydrationsstatus durch nicht aber auf die Maximal- und Schnell-
das Messen des Körpergewichts morgens kraftleistung zu haben. Trotz alledem wird
175
an dieser Stelle noch einmal darauf hinge- einen längeren Zeitraum empfohlen, wel-
wiesen, dass diese Art der Gewichtsreduk- che durch die professionelle Hilfe von Er-
tion für Sportler sowohl mental als auch nährungsberatern unterstützt wird, wenn
körperlich anstrengend sein und auf Dauer das Ziel darin besteht, auf Dauer in einer
Gesundheitsrisiken mit sich bringen kann. niedrigeren Gewichtsklasse anzutreten.
Daher wird eine Gewichtsreduktion über

176
9.3 Grundlagentraining sportlichen Technik. Dabei werden die
Trainings- und Wettkampfübungen sta-
bilisiert und gefestigt. Die hohe Qualität
der sportlichen Technik wird durch eine
9.3.1 Zielstellung des Grundlagen- vielfältige Übungsauswahl der Komplexe
trainings K1 und K2 erreicht. Der zweite Schwer-
punkt liegt in der Ausprägung der Maxi-

D as Grundlagentraining umfasst
Sportler im Altersbereich zwischen
13 und 15 Jahren. Im Schülerbereich sollte
malkraftvoraussetzungen in den unteren
Extremitäten. Hierfür kommen die Übun-
gen aus dem Komplex K5 (Kniebeuge
ein drei- bis fünfmaliges Training in der vorn und hinten) zur Anwendung. Die
Woche stattfinden. Der dritten Stufe im Kraftentwicklung in den oberen Extremi-
langfristigen Leistungsaufbau ist der Be- täten ist durch allgemeine Trainingsübun-
griff der „Talententwicklung“ zugeordnet. gen zu gestalten, da Übungen aus dem
Für die Etappe des Grundlagentrainings Komplex K6 noch nicht zur Anwendung
ist im Bereich Persönlichkeit die Einfüh- kommen. Ein weiterer Bestandteil des
rung des mentalen Trainings vorgesehen. Trainings zur Entwicklung der Schnellig-
Im Bereich der Kenntnisse erfolgt die keit bilden spielerische Inhalte wie Ball-
Vermittlung über Regenerationsmaß- spiele, Zirkeltraining sowie Sprint- und
nahmen im Sport und deren Wirkungen. Sprungvariationen. In Tabelle 13 sind
In der Abbildung 70 sind die Inhalte des die Trainingsschwerpunkte des Grund-
Grundlagentrainings zusammengefasst. lagentrainings zusammengefasst (Lipp-
Methodisch baut das Grundlagentraining mann & Pagels, 1993; Kurch et al., 2018).
auf der Grundausbildung auf. Der Anteil
des speziellen Trainings wird auf ca. 50 9.3.2 Training - Techniktraining
Prozent erhöht. Das allgemeine und viel-
seitige Training bildet einen festen Be-
standteil jeder Trainingseinheit. Durch
allgemeine Trainingsmittel ist vor allem
F ür die Erhöhung der Wettkampfleis-
tung ist die Steigerung der Schnell-
und Maximalkraft unabdingbare Voraus-
die Rumpf- und Stützkraft zu entwickeln. setzung (Richter, 1982; Stone et al., 2005;
Der Fokus im Altersbereich U15 liegt in Stone, Pierce, Sands & Stone, 2006). Um
der Ausprägung einer hohen Qualität der eine höhere Wettkampfleistung im Rei-

Abb.: 70. Inhalte des Grundlagentrainings

177
Tab.: 13. Schwerpunkte: Grundlagentraining (in Anlehnung an Lippmann, 2005a, S. 2)

ßen und Stoßen zu erzielen, müssen die sichtlich der Entwicklung der Kraftfähig-
Kraftfähigkeiten gesteigert werden. Das keiten besitzt in diesem Altersbereich auch
Training bei Kindern und Jugendlichen, ein allgemeines Training hohe Transfer-
zur Entwicklung der Schnell- und Ma- leistungen (Güntzel, 1976; Keine, 1986).
ximalkraft, ist jedoch nicht mit dem Er- Durch geringe Zusatzlasten im Technik-
wachsenentraining identisch. Sowohl in und Schnellkrafttraining sowie durch den
der Grundausbildung als auch im Grund- Verzicht auf spezielle Trainingsübungen
lagentraining erfolgt die Steigerung der in Kombination mit speziellen Trainings-
speziellen Schnell- und Maximalkraft methoden (Hypertrophie- und IK-Me-
durch Technik- und Schnellkrafttrai- thoden), bleibt die Reizwirksamkeit für
ningsmethoden (geringe bis mittlere Las- spätere Ausbildungsetappen erhalten. In
ten, schnelle und genaue Bewegungsaus- diesem Zusammenhang sprechen Wer-
führung) in Verbindung mit speziellen choschanski (1988) und Platonov (1999)
Trainingsübungen. Höhere Lasten wer- von der Adaptationsreserve. Eine weite-
den vorrangig durch die Ansteuerung der re Leistungsentwicklung wird limitiert,
Muskulatur verbessert (neuronale Anpas- wenn diese Reserve zu früh durch spezi-
sung). Um höhere Lasten im Training und fische Trainingsinhalte ausgeschöpft wird.
Wettkampf zu bewältigen, ist es im präpu- Mit steigendem Trainingsalter müssen
bertären Alter noch nicht notwendig klas- spezifischere Übungen und Methoden an-
sische Maximalkraftmethoden anzuwen- gewendet werden, um die Reizwirksam-
den. Zur Erhöhung der Schnellkraft leistet keit zu erhalten und die Zweikampfleis-
das Techniktraining auch bei geringeren tung zu steigern (Sandau & Kurch, 2019).
Lasten ausreichende Trainingsreize. Hin-
178
Der fließende Übergang vom Techniker- et al., 2006). Das Risiko von trainingsbe-
werbstraining zum Technikanwendungs- dingten Überlastungserscheinungen ist in
training beginnt, wenn der Sportler die diesem Altersbereich erhöht (van der Sluis
speziellen Trainingsübungen im Gewicht- et al., 2014). Bei der Trainingsplanung im
heben zunehmend effektiver ausführen Grundlagentraining muss sowohl das er-
kann. Es müssen keine neuen Bewegungs- höhte Körperlängenwachstum, als auch
muster erlernt werden und es erfolgt die individuelle Unterschiede bezüglich des
Perfektionierung und Automatisierung biologischen Alters, der physischen und
der zuvor erlernten Bewegungsausfüh- motorischen Entwicklung und Leistungs-
rungen. Das Technikanwendungstraining fähigkeit der Sportler berücksichtigt wer-
beginnt aus Sicht der Entwicklungsetap- den. Entsprechend des biologischen Alters
pen ungefähr mit Ende des Grundlagen- müssen die Trainingsanforderungen diffe-
trainings und bleibt ein fester Bestandteil renziert werden. In der Altersklasse AK14
des Trainings bis zum Ende der sportli- beschreibt Kämpfe (1981) die größten Ab-
chen Laufbahn. Grundlegende Parameter weichungen zwischen dem biologischen
der Hantelbewegung, als Ausdruck der und dem kalendarischen Alter. Für den
sportlichen Technik, verändern sich vom langfristigen Zuwachs der Zweikampfleis-
Grundlagentraining zum Leistungstrai- tung, ist ein individuell auf den Reifegrad
ning nur geringfügig (Sandau, 2018). Im abgestimmtes Training essenziell. Wird
Grundlagentraining weisen die meisten ein akzelerierter Sportler in die Etappe
Nachwuchssportler sehr stabile Bewe- des Grundlagentrainings eingestuft, dann
gungsmuster auf. Kurzweilige Störungen ist es zweckmäßig sich im Training bereits
im Bewegungsablauf können in der Pu- an den Inhalten des Aufbautrainings zu
bertät aufgrund des erhöhten Körper- orientieren. Für einen retardierten Sport-
längenwachstums auftreten (Philippaerts ler im Grundlagentraining ist es günstiger,

Tab.: 14. Allgemeine Trainingsübungen im Grundlagentraining (Sandau & Kurch, 2019) Anmerkung. WH/
Wo = Wiederholungen/Woche; k.A. = keine Angaben.

179
wenn die Ausrichtung des Trainings eher Stoßen, Umsetzen, Ausstoßen, Reißen
an der Etappe der „Grundausbildung spe- erhöht, Umgruppieren breit, Umsetzen
ziell“ angelehnt wird. Durch ein individu- erhöht, Umgruppieren eng, Standsto-
ell auf den Reifegrad abgestimmtes Trai- ßen, Zug breit, Zug eng, Reißkniebeuge,
ning ist sichergestellt, dass altersgerechte Kniebeuge vorn, Kniebeuge hinten, Um-
Trainingsreize gewählt werden. In Tabel- setzen + Kniebeuge vorn und Kniebeu-
le 14 sind allgemeine Trainingsübungen ge vorn + Ausstoßen. Trainingsübungen
aus den Komplexen K8 und K9 zusam- welche in der Rahmenorientierung nicht
mengefasst, welche im Grundlagentrai- enthalten sind, sollen in diesem Alters-
ning zur Anwendung kommen können. bereich nicht zur Anwendung kommen.
Die Rahmenorientierung beinhaltet aus-
Im Altersbereich zwischen 13 und 15 Jah- schließlich spezielle Trainingsübungen.
ren erfolgt die Jahresplanung über eine Dass allgemeine Training welches im
Mehrfachperiodisierung (Dreifach- und Grundlagentraining ca. 50 Prozent vom
Vierfachperiodisierung). Jeder MAZ im Gesamtumfang in der Woche umfasst,
Grundlagentraining umfasst 13 Wochen. muss individuell vom Trainer geplant
Durchschnittlich 280 Wochenwieder- werden. In Tabelle 15 ist die Rahmen-
holungen im speziellen Training werden orientierung für den Altersbereich U15,
im Schülerbereich (Grundlagentraining) über 13 Wochen für die Übungen Reißen
absolviert. Diese verteilen sich auf die (TÜ 1), Stoßen (TÜ 3), Zug breit (TÜ 13)
Komplexe K1, K2, K3 und K5. Die Trai- und Kniebeuge vorn (TÜ 19) abgebildet.
ningsübungen im Komplex K7 können
optional angewendet werden. Im Schüler- Die Rahmenorientierung für den Alters-
bereich liegt der Trainingsschwerpunkt bereich U15 beinhaltet die Belastungsge-
auf der Stabilisierung und Festigung der staltung (hohe, mittlere, gesenkte Belas-
Trainings- und Wettkampfübungen. Um tung) über 13 Wochen und gibt Auskunft
die Bedeutung der Wettkampfübungen über die Gesamtwiederholungen (WH/
hervorzuheben, ist der Umfang vom Wo) in den Komplexen K1 bis K7 bzw.
Komplex K2 im Vergleich zur Grundaus- K1 bis K5. Für ein zielgerichtetes Trai-
bildung leicht verringert. Die Trainings- ning unterteilt sich jeder Makrozyklus in
übungen im Komplex K3 (Zug eng und drei Phasen: die Grundlagenphase, Auf-
breit) kommen mit ca. 55 Wiederholun- bauphase, Leistungsausprägungsphase.
gen in der Woche zur Anwendung. Der Durch die Einteilung des Trainings in
Schwerpunkt hierbei liegt in der techni- unterschiedliche Trainingsphasen kön-
schen Ausführung der Zugbewegungen. nen Schwerpunkte gesetzt werden. Die
Die Übungen im Komplex K5 dienen Grundlagenphase umfasst im Alters-
zur Entwicklung der Maximalkraftfähig- bereich U15 sechs Wochen. Allgemeine
keit für die unteren Extremitäten. Damit Zielstellungen der Grundlagenphase kön-
bildet dieser Komplex, mit durchschnitt- nen beispielsweise die Vervollkommnung
lich 75 Wiederholungen pro Woche, den sportartspezifischer Fähig- und Fertigkei-
zweitstärksten Komplex in Bezug auf die ten, die Verbesserung koordinativer und
Verteilung der Gesamtwiederholungsan- konditioneller Fähigkeiten, die Erhöhung
zahl (Kurch et al., 2018). Die Rahmenori- des Funktionsniveaus des Herz-Kreis-
entierung für den Altersbereich U15 um- lauf-Systems, die Belastbarkeitserhöhung
fasst folgende Trainingsübungen: Reißen, sowie ein Reizwechsel im Training zu
180
Tab.: 15. Rahmenorientierung U15 (eigene Darstellung). Anmerkung. Kal.- Wo. = Kalenderwoche, LG =
Lehrgang, WK = Wettkampf, HWK = Hauptwettkampf, Bel. = Belastung, h = hohe Belastung, m =
mittlere Belastung, g = gesenkte Belastung, TÜ 1 = Reißen, TÜ 3 = Stoßen, TÜ 13 = Zug breit, TÜ
19 = Kniebeuge vorn.

vorangegangenen wettkampfspezifischen gewährleisten die technische Vielfalt und


Anforderungen sein. In der Grundla- dienen der Schulung des Bewegungsab-
genphase erfolgt der Einstieg über eine laufes. Bis zur sechsten Trainingswoche
mittlere, gefolgt von zwei hohe Belas- erhöhen sich die Umfänge, bei gleichzei-
tungswochen. Die Intensitäten sind dabei tigem moderatem Anstieg der Intensitä-
gering und orientieren sich an den zu er- ten. Die Lasten sollten hier einerseits gut
reichenden Zielwerten des Trainingsmit- zu bewältigen, andererseits aufgrund der
telkataloges. Die Aufbauphase beginnt in Satzgrößen fordernd sein. Nach der Er-
Woche sieben und endet in Woche zehn. holungswoche in Kalenderwoche sieben,
Zielstellung dieser Phase ist der Aufbau sinken die Gesamt- sowie Wochenumfän-
der speziellen Leistungsvoraussetzungen ge bei gleichzeitigem Anstieg der Intensi-
(Technikstabilisierung, Erhöhung der Ma- täten ausgerichtet auf die Zielwerte. Dies
ximalkraft, Belastbarkeitserhöhung). Um wird durch eine verringerte Satzgröße
die sportliche Technik zu stabilisieren und realisiert. Die Wochenwiederholungen
zu festigen sowie die Maximalkraft der im Komplex K1 bleiben jedoch auf einem
unteren Extremitäten zu erhöhen, werden hohen Niveau, um die sportliche Form
die höchsten Wiederholungszahlen in der aufrechtzuerhalten. Die Leistungsaus-
Woche im Komplex K1 (80 WH/Wo) und prägungsphase beginnt in der Woche elf
im Komplex K5 (75 WH/Wo) absolviert. und umfasst drei Wochen. Die Zielstel-
Ergänzend kommen Übungen aus dem lung der Leistungsausprägungsphase ist
Komplex K2 (70 WH/Wo) und Komplex die Ausprägung der sportlichen Form in
K3 (55 WH/Wo) zur Anwendung. Diese Vorbereitung auf den Hauptwettkampf.
181
Für den Altersbereich U15 sind im An- Grundlagenphase, sinken die Wochen-
hang I Abbildung A19, A20 und A21 wiederholungen in den Komplexen und
Mustertrainingspläne für die Grund- die Intensitäten der einzelnen Trainings-
lagenphase, die Aufbauphase sowie die übungen steigen. Die Gesamtbelastung
Leistungsausprägungsphase abgebildet. liegt bei 15,6 Tonnen und die Trainings-
Der Mustertrainingsplan enthält für jede einheiten haben eine geringe Belastung.
Trainingsübung die Laststufengestaltung Der Mustertrainingsplan für die Leis-
(Last, Seriengröße, Satzanzahl). Allge- tungsausprägungsphase ist im Anhang I
meine Trainingsübungen müssen vom Abbildung A21 abgebildet und beinhal-
Trainer individuell geplant werden. Bei tet drei Trainingseinheiten an den Tagen
der Erstellung des individuellen Wochen- Montag, Mittwoch und Donnerstag. Für
plans dient der Mustertrainingsplan als den Samstag ist der Hauptwettkampf des
Orientierung. Je nach individuellen Vor- MAZ geplant. Aufgrund der Wettkampf-
aussetzungen der Sportler können Trai- woche sind die Gesamtwiederholungen
ningsübungen welche in der Rahmen- in den Komplexen K1 bis K7 sehr gering
orientierung verzeichnet sind, ergänzt (77 WH/Wo). Diese verteilen sich auf die
oder ausgetauscht werden. Analog zur Komplexe K1 (31 WH/Wo), K3 (31 WH/
„Grundlagenphase speziell“ gliedert sich Wo) und K5 (15 WH/Wo). Die Trainings-
jede Trainingseinheit in einen einleiten- einheit am Montag enthält drei Trainings-
den Teil, einen Hauptteil und einen Aus- übungen (Stoßen, Zug eng, Kniebeuge
klang. Der Mustertrainingsplan für die vorn). Am Mittwoch erfolgen zwei Trai-
Grundlagenphase, welcher im Anhang ningsübungen (Reißen, Zug breit). Die
I Abbildung A19 hinterlegt ist, beinhal- Wiederholungen sind bei mittleren In-
tet drei Trainingseinheiten an den Tagen tensitäten sehr gering. In der Trainings-
Montag, Mittwoch und Freitag. Der Fokus einheit am Donnerstag, erfolgt eine kurze
liegt auf der Stabilisierung der sportlichen Hantelgymnastik mit der Hantelstange.
Technik und der Entwicklung der Maxi- Der Mustertrainingsplan enthält für den
malkraft in den unteren Extremitäten. Samstag (Wettkampftag) die Laststufen-
Die höchsten Wochenwiederholungen er- gestaltung für die Wettkampfübungen
folgen deshalb im Komplex K1 (95 WH/ Reißen und Stoßen (Kurch et al., 2018).
Wo) und im Komplex K5 (87 WH/Wo).
In der gesamten Trainingswoche werden
294 Wiederholungen im Komplex K1 bis 9.3.3 Karriere - Talententwicklung
K7 absolviert. Die Gesamtbelastung ent-
spricht 18,4 Tonnen und die Trainingsein-
heiten haben eine mittlere Belastung. Der
Mustertrainingsplan für die Aufbauphase
D ie bisherige Förderung von Talen-
ten auf regionaler Ebene durch das
Stützpunkttraining wird während des
ist im Anhang I Abbildung A20 abgebildet Grundlagentrainings ausgebaut. Der
und beinhaltet drei Trainingseinheiten in Landestrainer beginnt einzugreifen um
der Woche (Montag, Mittwoch, Freitag). die Sportler intensiver über Lehrgangs-
Für die Woche sind 213 Gesamtwieder- maßnahmen und Landeskadertraining
holungen geplant und diese verteilen zu fördern. Das Karriereziel während
sich auf die Komplexe K1 (73 WH/Wo), des Grundlagentrainings besteht darin,
K2 (28 WH/Wo), K3 (37 WH/Wo) und die Landeskader zum Nachwuchskader
K5 (75 WH/Wo). Im Vergleich zu der 2 (NK2) zu entwickeln. Da es sich hier
182
jedoch um einen Altersbereich handelt, außersportlichen Karriere zu entscheiden.
in dem häufig der Wachstumsschub ein- Perspektivisch sollte darauf hingearbeitet
setzt, sollte dieser stets berücksichtigt werden, dass der Sportler in die Sekun-
werden, um die Leistungsentwicklung darstufe 2 übergeht, um die allgemeine
nicht während des trainingsungünstigen Hochschulreife zu erlangen. Dies erhöht
Zeitraumes zu forcieren und den durch nicht nur die spätere Auswahl der Berufs-
Wachstum belasteten Körper nicht zu- felder, sondern bietet dem Sportler aus-
sätzlich über monostrukturelles Training reichend Zeit, seine leistungssportlichen
zu überfordern. Die „Athletikschule 3“ Ziele parallel zur schulischen Laufbahn zu
bietet hier entsprechende Inhalte an, die verfolgen. Sollten die schulischen Leistun-
den Besonderheiten der Phase des Wachs- gen andeuten, dass eine Berufsausbildung
tumsschubs Rechnung tragen und den- bevorsteht, sind Sportler, Übungsleiter,
noch ausreichend Intensität bieten, um Landestrainer und Eltern in der Verant-
konditionelle Verbesserungen zu erzielen. wortung, den weiteren Karriereverlauf
Nach Abschluss des Wachstumsschubes zu planen und Möglichkeiten der Verein-
kann das Training weiter intensiviert wer- barung von Leistungssport und zeitauf-
den und zunehmend spezieller ausfallen. wendiger Berufsausbildung aufzuzeigen.
Die Sportler und Sportlerinnen befinden
sich weiterhin in der Sekundarstufe 1. Die
Unterrichtsumfänge und -anforderungen 9.3.4 Persönlichkeit - Mentales Trai-
nehmen weiterhin zu und beanspruchen ning
einen Großteil der Tageszeit. Da auch die
Trainingshäufigkeit auf bis zu viermal in
der Woche ansteigt, ist der Übungsleiter
dafür verantwortlich, die Trainingszeiten
F ür die Etappe des Grundlagentrai-
nings ist im Bereich Persönlichkeit die
Einführung „Mentalen Trainings“ vorge-
und -häufigkeiten den schulischen Bedin- sehen. Bis dato herrscht in Bezug auf die
gungen anzupassen. Es wird bei sich kon- Begrifflichkeit des „Mentalen Trainings“
tinuierlich entwickelnden Sportlern pers- noch keine Einigkeit (Schuster et al.,
pektivisch auf eine Einschulung an einem 2011). Teilweise umfasst es die Gesamt-
Bundesstützpunkt mit Internat und ko- heit der psychologischen Methoden, die
operierender Eliteschule des Sports hin- im Leistungssport angewendet werden,
gearbeitet. In Einzelfällen kann diese Ein- wie beispielsweise die Selbstgesprächs-
schulung schon im Alter von 14-15 Jahren regulation oder Coping-Strategien. Im
erfolgen, sollte das Talent des Sportlers Sport liegt der Schwerpunkt des „Men-
groß sein und die Bedingungen im Hei- talen Trainings“ auf der Vorstellung von
matverein die weitere Leistungsentwick- Bewegungsabläufen. In der Sportwissen-
lung limitieren. In diesem Fall bietet der schaft kann man das „Mentale Training“
Bereich Leistungssport des BVDG mit nach Eberspächer (2007) wie folgt definie-
der komplexen Leistungsdiagnostik die ren: „Mentales Training ist das planmäßig
Möglichkeit zur Überprüfung der Talent- wiederholte, bewusste Sich-Vorstellen
eignung, um anschließend weitere Wege einer sportlichen Handlung ohne deren
des Karriereverlaufs aufzuzeigen. Die gleichzeitige praktische Ausführung“ (S.
schulischen Leistungen werden zum Ende 70). Aufgrund dieser Definition kann man
der Sekundarstufe 1 zunehmend wich- das „Mentale Training“ als Vorstellungs-
tiger, um über den weiteren Verlauf der training bezeichnen. Als Visualisierung
183
wird demnach die imaginäre Vorstellung nen realistischen Leistungen, unter allen
einer Handlung bezeichnet, ohne, dass denkbaren Bedingungen“ zu erbringen.
diese Bewegung motorisch realisiert wird. Das Vorstellungstraining kann eingesetzt
Diese sollte möglichst realitätsnah und werden um Bewegungen zu erlernen bzw.
lebhaft sein (Jose et al., 2018; Behnke et zu verbessern, die Motivation zu steigern,
al., 2019) ohne jedoch muskuläre Aktivität das Selbstvertrauen zu stärken sowie neue
zu beinhalten (Moran et al., 2012). Prin- Taktiken zu erlernen (Baumann, 2006;
zipiell lassen sich nach Baumann (2006) Eberspächer, 2007). Darüber hinaus kann
fünf Formen des Vorstellungstrainings das Vorstellungstraining die Konzentrati-
unterscheiden: Observatives Training, on sowie die Selbstwirksamkeit des Sport-
Verbales Training, Subvokales Training, lers fördern (Jose et al., 2018; Behnke et
Verdecktes Wahrnehmungstraining, Ideo- al., 2019). Nachweislich werden bei dieser
motorisches Training. Die Intensität so- Form des Trainings dieselben Bereiche
wie der Schwierigkeitsgrad nehmen vom des motorischen Kortex angesteuert wie
„Observativen Training“ bis zum „Ideo- bei der motorischen Bewegungsrealisati-
motorischen Training“ zu. Beim „Obser- on. Diese Techniken eignen sich demnach
vativen Training“ beobachtet der Sportler hervorragend dafür, die sportlichen Tech-
die Handlungsausführung bei einer ande- niken zu verfeinern oder während länge-
ren Person. Während des „Verbalen Trai- rer Pausen weiterhin „mental“ im Training
nings“ spricht man mit anderen Personen zu bleiben. Wichtig jedoch ist, dass die
über die Bewegung bzw. über den Bewe- Bewegungsvorstellung technisch korrekt
gungsablauf. Beim „Subvokalen Training“ ist. Andernfalls droht das Einschleifen fal-
spricht sich der Sportler den Bewegungs- scher Bewegungsvorstellungen, die infol-
ablauf, welcher erlernt werden soll, per gedessen auch motorisch falsch realisiert
Selbstgespräch vor. Sind diese Formen werden könnten. Voraussetzungen für das
des Vorstellungstrainings erlernt, kann Vorstellungstraining sind der Entspan-
mit dem „Verdeckten Wahrnehmungstrai- nungszustand des Sportlers, die Eigener-
ning“ begonnen werden. Dabei sieht sich fahrungen (Vorerfahrungen) sowie das
der Sportler „vor seinem geistigen Auge“ lebhafte Vergegenwärtigen der Bewegung
eine Bewegung ausführen. Der Sportler und die zeitliche Kongruenz von gedach-
befindet sich beim „Verdeckten Wahrneh- ter und tatsächlicher Ausführung. Weiter-
mungstraining“ in einer Beobachterrolle. hin ist ein hohes Maß an Konzentrations-
Beim „Ideomotorischen Training“ ver- fähigkeit wichtig bei der Durchführung
gegenwärtigt sich der Sportler die Innen- des Vorstellungstrainings. Die Konzentra-
perspektive der Bewegung. Man versetzt tionsfähigkeit sollte bereits in der vorheri-
sich in die Bewegung und versucht diese gen Entwicklungsetappe geschult worden
nachzuempfinden. Hierbei geht es darum, sein, sodass der Sportler in der Lage ist,
wie sich die Bewegung anfühlt. Athleten seine Aufmerksamkeit bewusst und ziel-
die noch wenig Erfahrung mit dem Vor- gerichtet zu steuern. Die besten Wirkun-
stellungstraining haben, sollten mit dem gen erzielt das Vorstellungstraining, wenn
„Subvokalen Training“ beginnen (Bau- es im Wechsel mit dem motorischen Trai-
mann, 2006). Nach Eberspächter (2007) ning eingesetzt wird. Werden die Voraus-
ist das Ziel des Vorstellungstrainings, setzungen nicht erfüllt können eine Reihe
„sich in einen psychischen Zustand zu von Störungen beim Vorstellungstraining
versetzten, der es ermöglicht, die eige- auftreten. Beispiele hierfür wären, dass der
184
Sportler in der Bewegung hängenbleibt chen (Schuster et al., 2011; Ridderinkhof
und der Bewegungsablauf nicht weiter- & Brass, 2015; Behnke et al., 2019). Die
geht. Weiterhin können Bewegungspha- bereits erwähnten Möglichkeiten für den
sen übersprungen werden oder es werden leistungssportlichen Alltag liegen somit
ständig dieselben Bewegungssequenzen auf der Hand. Sportler vermögen durch
wiederholt. Der Sportler muss sich kon- „Mentales Training“ die Bewegungsquali-
zentrieren um keine technischen Fehler tät ihrer sportlichen Technik ohne körper-
oder Gegenvorstellungen in den Bewe- lichen Einsatz und damit auch unter Aus-
gungsablauf einzubauen. Wenn der Sport- bleiben der zusätzlichen Beanspruchung
ler während des Übens an etwas anderes des Bewegungsapparats zu erhöhen. Mit
denkt, verliert er die Vorstellung und es dem Ausreizen der Belastbarkeitsgrenzen
kommt zu weiteren Störungen. Ursachen von Sportler im Hochleistungsbereich,
hierfür sind die fehlende Motivation oder aufgrund hoher Trainingsumfänge, bietet
ein übertriebener Ehrgeiz, Übungen er- sich somit die Möglichkeit, motorische
zwingen zu wollen. Sollte es zu Störungen Fertigkeiten zu trainieren, ohne zusätzli-
kommen, sollte der Sportler zum „Sub- che Überlastungsschäden zu riskieren. Bei
vokalem Training“ zurückkehren. Durch all den Möglichkeiten, die „Mentales Trai-
das Vorsagen des Bewegungsablaufes per ning“ bietet, sei jedoch angemerkt, dass
Selbstgespräch können Fehler im Bewe- hinsichtlich der Wirksamkeit mentalen
gungsablauf erkannt und korrigiert wer- Trainings zwar ausreichende Evidenz vor-
den. Weiterhin bietet sich bei Störungen liegt, jedoch bei weitem nicht alle Faktoren
im Vorstellungstraining an, mit dem Trai- hinreichend erforscht sind (Solodkin et
ning zu pausieren und später erneut an- al., 2004; Fourkas, Ionta, & Aglioti, 2006;
zusetzen (Eberspächer, 2007). Dass Vor- Schuster et al., 2011; Behnke et al., 2019).
stellungstraining sollte in verschiedenen Um eine praxistaugliche mentale Trai-
Situationen erfolgen, wie beispielsweise ningsroutine entwickeln zu können, be-
im Training, vor dem Wettkampf, in der darf es zunächst grundlegend einer recht
Umkleidekabine sowie im Bus. Zu Beginn gut ausgebildeten Konzentrationsfähig-
sollte das Visualisieren in einer ruhigen keit des Sportlers (Beckmann, 2011). Nach
Umgebung stattfinden. Der Sportler muss Eberspächer (2007) werden für das Vor-
vor Trainingsbeginn eine realistische stellungstraining fünf Schritte benötigt:
Zielstellung setzen sowie die Motivation
zum Training haben. Beim Vorstellungs- 1. Instruktion
training kann die Videokamera oder ein 2. Beschreibung durch den Athleten
Stimmaufzeichnungsgerät eingesetzt 3. Internalisieren
werden, um gelungene Bewegungsabläu- 4. Knotenpunkte bestimmen
fe des Athleten aufzuzeichnen. Das Vor- 5. Individuelle symbolische Markierung
stellungstraining bzw. die Visualisierung der Knotenpunkte
dient zusammen mit der Selbstgesprächs-
regulation zu den wichtigsten psychischen Damit der Sportler mental trainieren
Fertigkeiten im leistungssportlichen Kon- kann, benötigt er zu Beginn eine Hand-
text (Jose et al., 2018; Behnke et al., 2019). lungsanweisung (Instruktion) durch den
Dem „Mentalen Training“ wird somit Trainer oder aus einem Lehrbuch. Um
eine entscheidende Rolle in der Entwick- diese im Tainingsprozess verändern zu
lung erfolgreicher Athleten zugespro- können, bietet es sich an, die Instruktion
185
schriftlich festzuhalten. Oftmals erfolgen 1. Knotenpunkt: Startstellung
solche Handlungsanweisungen sprach- 2. Knotenpunkt: Erste Zugphase
lich und durch Bilder unterlegt. Im zwei- 3. Knotenpunkt: Kniepassage
ten Schritt sollte der zu trainierende Be- 4. Knotenpunkt: Zweite Zugphase
wegungsablauf vom Sportler beschrieben 5. Knotenpunkt: Umgruppieren mit
werden. Dabei sollen möglichst viele aktivem Körpersenken
Sinnesmodalitäten einbezogen werden. 6. Knotenpunkt: Abbremsen, Fixieren
Je präzisier diese Beschreibung ist, desto & Aufstehen
genauer kann der Trainer die Bewegungs-
vorstellung des Athleten kontrollieren. Nachdem die Knotenpunkte sorgfältig er-
Somit können frühzeitig Störquellen und arbeitet worden sind, erfolgt Schritt fünf,
Fehler erkannt, korrigiert und durch die symbolische Markierung der Knoten-
wichtige Punkte ergänzt werden. Die Be- punkte. Anschließend werden die Kno-
schreibung durch den Athleten kann ent- tenpunkte/ Handlungsschritte in kurze
weder schriftlich oder mündlich erfolgen. Formeln umgewandelt und in einen der
Besonders dieser Schritt ist äußerst wich- Gesamtbewegung ähnelnden Rhyth-
tig, um die zumeist unterbewusst vorlie- mus gebracht (Mayer & Hermann, 2015).
gende Bewegungsvorstellung in das Be- Durch diese Kurzformeln können die kon-
wusstsein zu rufen (Mayer & Hermann, kreten Bewegungsphasen schnell abge-
2015). Darüber hinaus kann so gewähr- rufen werden. Im Gewichtheben werden
leistet werden, dass der Sportler über die die Knotenpunkte eins bis sechs mit den
technisch korrekte Bewegungsvorstellung Positionen R1 bis R6 symbolisch markiert.
verfügt und sich keine Fehler in das Visu- Anhand dieser Kurzformeln (R1 bis R6)
alisieren einschleichen (Beckmann, 2011; kann der Athlet jederzeit den Bewegungs-
Engbert et al., 2011). Im dritten Schritt ablauf im Reißen abrufen. Um Fehlerkor-
erfolgt die Internalisierung. Dabei lernt rekturen vorzunehmen und neue Anwei-
der Sportler den „richtigen Bewegungs- sungen des Trainers aufzunehmen, kann
ablauf “ auswendig und spricht sich diesen der Sportler zu den vorherigen Stufen
per Selbstgespräch vor. Dabei stellt man zurückkehren (Eberspächer, 2007). Sind
sich die einzelnen Bewegungsphasen und die Knotenpunkte der Handlung symbo-
Merkmale vor und spricht diese Phasen lisch markiert, müssen diese in der Praxis
mit sich selbst durch. Dieser Schritt er- erprobt und hinsichtlich ihrer Deckungs-
fordert vom Sportler regelmäßiges Üben. gleichheit mit der tatsächlichen Bewegung
Nachdem der Sportler das „Subvoka- verglichen bzw. optimiert werden (Beck-
le Training“ sicher beherrscht, folgt die mann, 2011; Eberspächer, 2012; Mayer &
nächste Stufe. Die Stufe vier umfasst die Hermann, 2015). Zu Beginn des Trainings
Beschreibung der Knotenpunkte. Dies sollte das Vorstellungstraining an einem
sind nach Eberspächer (2007) die Bewe- ruhigen Ort erfolgen. Mit zunehmender
gungsphasen, die in der Vorstellung un- Sicherheit kann das „Mentale Training“
bedingt visualisiert werden müssen, bzw. auch an anderen Orten erfolgen, solan-
vor allem dem Sportler wichtig sind für ge der Sportler in der Lage ist, ein hohes
die richtige Bewegungsvorstellung. Im Konzentrationsniveau herzustellen und
Gewichtheben sind für die Erlernung des ungestört aufrechtzuerhalten. Das Vor-
Reißens folgende Knotenpunkte wichtig: stellungstraining bzw. das Visualisieren
einer sportlichen Handlung kann vor und
186
nach dem Training bzw. dem Wettkampf, standteil im langfristigen Leistungsaufbau
in Alltagssituationen, während der Reha- und kennzeichnet erfolgreiche Athleten
phase sowie der Saisonpause angewendet (Ridderinkhof & Brass, 2015; Behnke et
werden. Visualisierung wirkt umso effek- al., 2019). Somit sollten dem Sportler früh
tiver, je stärker sie in den täglichen Ablauf entsprechende Fertigkeiten vermittelt
integriert ist. Durch das Anwenden vom werden und über den langfristigen Leis-
„Mentalen Training“ in Verletzungspha- tungsaufbau ausprobiert, optimiert und
sen konnten Untersuchungen belegen, stabilisiert werden, sodass er in Zeiten zu-
dass die Kraftverluste deutlich geringer nehmenden Leistungsdrucks mit Selbst-
ausfielen als im Vergleich zu einer pas- vertrauen auf sie zurückgreifen kann.
siv verbrachten Trainingspause. Um die-
sen Effekt nutzen zu können, ist es von
entscheidendem Vorteil, wenn das Vor- 9.3.5 Kenntnisse - Regeneration
stellungstraining frühzeitig erlernt und
eingeübt wird. Durch die Kombination
vom mentalen und motorischen Training
wird die Lernphase erleichtert. Wird das
G ezieltes Training der körperlichen
Leistungsfähigkeit geht mit einem
hohen Maß an Ermüdung einher (Chiu,
„Mentale Training“ erst nach der Verlet- 2003; Ament & Verkerke, 2009; Calle-
zung eingeführt, fehlt diese Ergänzung ja-González et al., 2016; Welsh et al.,
aus der Praxis und erschwert den Lern- 2016). Diese Ermüdung liegt unter an-
prozess. Die Wirkungsmechanismen von derem in den durch die Beanspruchung
Visualisierung beruhen auf dem psycho- entleerten Energiespeichern, speziellen,
logischen Erklärungsansatz sowie der von der Muskulatur ausgeschütteten Si-
psychoneuromuskulären Theorie und der gnal- und Botenstoffen sowie einer zen-
symbolischen Lerntheorie. Anhand des tralnervösen Veränderung begründet
psychologischen Erklärungsansatzes führt (Ament & Verkerke, 2009). Die Entfal-
Visualisierung zur Kontrollüberzeugung, tung des genetischen Potentials in Form
welche wiederum positiv auf die Konzen- körperlicher Höchstleistung des Athleten,
tration, Selbstvertrauen und Motivation ist Ziel leistungssportlichen Strebens und
wirkt. Die symbolische Lerntheorie geht bedingt ein Höchstmaß an körperlichen
davon aus, dass die wiederholte kognitive und geistigen Training (DeWeese et al.,
Beschäftigung mit Bewegungsabläufen zu 2015; Meyer et al., 2016). In Zeiten zu-
einer besseren Aneignung der Bewegung nehmender Leistungsdichte und einem
führt. Die psychoneuromuskuläre Theorie sich zuspitzenden Maß tolerierbarer
besagt, dass beim Bewegungslernen durch Trainingsbeanspruchung der Athleten,
Vorstellungstraining die gleichen neuro- rückt die Regeneration in den Fokus der
muskulären Impulse, zur Innervierung Sport- und Trainingswissenschaft (Meyer
der Muskeln, wie bei der tatsächlichen et al., 2016). Die Adaption an Trainings-
Bewegungsausführung entstehen (Eber- reize können sich nur dann in einer wirk-
spächer, 2007; Weinberg & Gould, 2014). samen Leistungssteigerung des Athleten
entfalten, wenn die leistungsmindernden
Sportliche Höchstleistung bedarf einer Begleiterscheinungen schnellstmöglich
umfassenden Förderung des Athleten und effektiv aufgehoben werden (Chiu,
über den physischen Bereich hinaus. Das 2003; Meyer et al., 2016). Deshalb ist es
„Mentale Training“ ist ein wichtiger Be- wichtig den Jugendlichen sowie den Trai-
187
nern und Übungsleitern in den Vereinen, es wichtig, zwischen der Regeneration im
wissenschaftlich fundierte Empfehlun- Wettkampf und der Regeneration im Trai-
gen zur Regeneration im Sport zu ver- ning zu unterscheiden. Die Unterschiede
mitteln. Nach Grigereit (1996) handelt hierbei liegen vor allem in der Regenera-
es sich bei der Regeneration um einen tionsdauer. Nach einem Wettkampf muss
Prozess, bei dem psychische und/ oder meist länger und intensiver regeneriert
physische Folgen einer Belastung ausge- werden als nach dem Training. Der psy-
glichen werden. Ziel der Regeneration ist chische Stress im Wettkampf ist deutlich
es, die ursprüngliche Leistungsfähigkeit höher. Da sich die Sportarten aufgrund
des Organismus wiederherzustellen. Dies der konditionellen Fähigkeiten sowie der
bedeutet das die Regeneration sowohl beanspruchten Muskulatur unterschei-
den körperlichen als auch den psycho- den, muss die Regeneration sportartspe-
logischen Bereich umfasst. Zu beachten zifisch erfolgen. Für die Erstellung eines
ist, dass der Körper und der Geist immer Regenerationsplanes müssen die Art der
miteinander verbunden sind. Der körper- Belastung (aerob, anaerob-alaktazid, ana-
liche Stress kann sich auf die Psyche des erob-laktazid), die beanspruchten Mus-
Sportlers auswirken. Gleichzeitig kann kelgruppen und die Dauer der Belastung,
sich psychischer Stress auch körperlich der jeweiligen Sportart analysiert werden.
äußern. Zum Formverlust kann es kom- Vor allem im Sommer bei warmen Tem-
men, wenn der Regeneration zu wenig peraturen müssen der Flüssigkeitsverlust
Beachtung geschenkt wird. Durch eine und der damit verbundene Elektrolytver-
unzureichende Regeneration ist die Ver- lust berücksichtigt werden. Für die Qua-
letzungsgefahr des Sportlers erhöht. Denn lität und die Geschwindigkeit der Rege-
ein „müder Muskel ist verletzungsanfällig, neration ist die Ernährung des Sportlers
aber nicht trainierbar“ (Friedrich, 2014). ausschlaggebend. Abhängig von der je-
weiligen Spielklasse werden im Handball
In der Trainingsplanung bilden die Re- bzw. im Basketball bis zu 3000-5000 kcal
generation und die Belastung eine un- pro Spiel benötigt. Der Bereich der Psy-
zertrennliche Einheit. Bei einem Spit- che darf im Hinblick auf die Regeneration
zensportler verläuft die Regeneration, nicht vernachlässigt werden. Im Gewicht-
aufgrund der besseren konditionellen heben benötigen die Sportler vor allem
Fähigkeit (vor allem der Grundlagenaus- eine hohe Konzentrationsfähigkeit. Auf-
dauer) schneller als bei einem Freizeit- grund der zunehmenden Leistungsdichte
sportler. Die Regenerationsfähigkeit ist in den vergangenen Jahren, benötigen die
bei jedem Menschen individuell. Manche Sportler diese Fähigkeit sich konzentrie-
Sportler regenerieren ziemlich schnell, ren zu können verstärkt. Auch die Emoti-
andere hingegen langsamer. Vor der Sai- onen im Wettkampf fordern den Sportler
son regeneriert der Sportler langsamer als und benötigen Energie (Friedrich, 2014).
während der Saison. Die Ursache hierfür
liegt in der verbesserten konditionellen Die Ermüdung eines Sportlers ist die Fol-
Fähigkeit des Sportlers, während der Sai- ge intensiver Trainings- und Wettkampf-
sonzeit. Die Anforderungen im Training anforderungen. Dabei ist die Ermüdung
und Wettkampf unterscheiden sich so- häufig mit einem Leistungsverlust des
wohl von der psychischen als auch von Sportlers verbunden. Im Ausdauer- und
der körperlichen Belastung. Deshalb ist Kraftausdauerbereich ist die Ermüdung
188
jedoch Voraussetzung für Anpassungen mung der Bewegungsabläufe. Der Sport-
im Körper. Die Ermüdung entsteht durch ler beschreibt meist ein Schweregefühl
die Beanspruchung (physisch und psy- in der Muskulatur. Trainiert ein Sportler
chisch) des Organismus und ist reversibel. über mehrere Wochen im ermüdeten Zu-
Durch folgende Symptome ist die Ermü- stand, kann es zur Erschöpfung kommen.
dung zu erkennen: Koordinationsstörun- Die Erschöpfung ist der Extremfall einer
gen, Aufmerksamkeitsverschlechterung, Ermüdung und die Belastung kann nicht
reduzierte Muskelkraft, Augenflimmern, fortgesetzt werden. Nach ca. 24 Stunden
Muskelzittern, Abgeschlagenheit (Fried- sind die Symptome der Ermüdung über-
rich, 2014). Man unterscheidet zwischen standen. Bei einer Erschöpfung hingegen
einer zentralen Ermüdung und der peri- werden drei bis sieben Tage zur Erholung
pheren Muskelermüdung. Betreffen die benötigt. Trainiert ein Sportler mit Er-
Ermüdungssymptome vorwiegend das schöpfungssymptomen weiter, besteht die
Zentralnervensystem und die Augen, Gefahr des Übertrainings. Durch täglich,
spricht man von einer zentralen Ermü- hohe muskuläre Beanspruchungen ohne
dung. Auf die Ermüdung und den Rege- adäquate Regenerationsmaßnahmen
nerationsverlauf wirken sich auch Erfolgs- kommt es zu chronischen Ermüdungs-
und Misserfolgserlebnisse des Sportlers erscheinungen. Besonders aufmerksam
aus. Wenn Sportler mit einem negativen müssen Sportler und Trainer bei folgen-
Wettkampfergebnis nicht zur Ruhe kom- den Symptomen sein: Gewichtsverlust,
men, wirkt sich dies auf den Schlaf aus. Es Schlafstörungen, Leistungsabfall, gesun-
können Ein- und Durchschlafstörungen kene Trainingsmotivation, reduzierter
auftreten. In einer Untersuchung mit Bas- Appetit (Friedrich, 2014). Neben den
ketballern wirkte sich eine Verlängerung Trainingsbelastungen wirken sich nach
des Schlafes (ca. 1,5 Stunden) positiv auf Lehmann et al. (1999) folgende Faktoren
die Leistungsfähigkeit aus. Durch Schlaf- negativ auf die Leistungsfähigkeit aus:
störungen ist sowohl die körperliche falsches Zeitmanagement, mangelhaf-
als auch geistige Leistungsfähigkeit am te Basisernährung, familiäre Probleme,
nächsten Tag eingeschränkt. Sportpsycho- Prüfungssituationen, fehlende Regenera-
logen sprechen daher bei der Regenerati- tion bzw. zu hohe Belastungen bei unge-
on von einem psycho-physischen Prozess. nügender Regeneration. Diese Faktoren
Sportarten bei denen hohe technisch-ko- müssen bei der Planung des Trainings un-
ordinative Beanspruchungen benötigt bedingt berücksichtigt werden. Der beste
werden, spielt der psychologische Aspekt Indikator zur Diagnostik des Übertrai-
eine große Rolle. Bei einer zentralen Er- nings, ist die eingeschränkte Leistungs-
müdung können folgende Symptome auf- fähigkeit des Sportlers (Friedlich, 2014).
treten: verändertes Risikoverhalten, Kon-
zentrationsminderung, Beeinträchtigung Zur Steuerung der Regeneration sind die
der Wahrnehmung, verlangsamte Infor- Trainingsplanung, die Ernährung sowie
mationsübermittlung (Friedrich, 2014). die aktiven und passiven Maßnahmen
Bei Belastungen über einen längeren Zeit- zu beachten. Die Trainingsplanung dient
raum kommt es zu typischen peripheren zur optimalen Steuerung des Trainings
Muskelermüdungen. Zu diesen Symp- und der Regeneration. Bereits bei der
tomen zählen die Verschlechterung der Planung der einzelnen Trainingseinheit
Bewegungsqualität sowie die Verlangsa- muss der Trainer die Belastungen- und
189
Erholungszeiten steuern. In vielen Sport- und passiven Regenerationsmaßnahmen.
arten gehört ein tägliches Training zum Zu den aktiven Maßnahmen zählen das
Leistungssport dazu. Die Belastung sollte Auslaufen, -radeln, und -schwimmen,
dabei nicht gleichförmig, sondern wellen- Entspannungsmethoden und Dehnungs-
förmig verlaufen. Nach belastungsinten- übungen sowie die Ernährung. Massagen,
siven Tagen muss die Belastung gesenkt Saunagänge, Wärme- und Kältetherapie
werden. Durch eine wellenförmige Be- sowie der Schlaf zählen zu den passiven
lastung ist die Trainingsmotivation höher Maßnahmen (Friedrich, 2014). Da in der
und die Trainingsanpassung effektiver. Trainingspraxis vor allem im Bereich des
Durch die Variation des Trainings kann Leistungs- und Hochleistungstrainings,
die Belastung in den einzelnen Trainings- nicht selten mehrere Trainingseinheiten
einheiten besser gesteuert werden. Das an einem Tag ausgeführt werden, stellt
Training der Grundlagenausdauer spielt der Aspekt der Regeneration zunehmend
bei fünfmaligem Training eine entschei- eine zentrale Rolle in der Effektivität des
dende Rolle in Bezug auf die Regenera- Trainings dar. Training bewirkt einerseits
tion. Bei einer guten Grundlagenausdauer positive Effekte in Form einer gesteigerten
regenerieren die Sportler schneller. Das Fitness. Im Falle des Gewichthebens also
Prinzip der wellenförmigen Belastung eine erhöhte neuronale Aktivität, eine er-
kann durch die 3:1- und 2:1-Regel er- höhte Effektivität des neuromuskulären
gänzt werden. Diese besagt, dass auf zwei Systems sowie die langfristige Erhöhung
harte Trainingstage ein leichter Tag folgt des Muskelquerschnitts und einer ver-
bzw. auf drei harte Trainingstage ein leich- besserten neuronalen Ansteuerung. Die
ter Tag folgt. Diese Regel kann man auf jedoch durch das Training auftretenden
die Monate im Jahr bzw. auf die einzel- Ermüdungserscheinungen beeinträch-
nen Wochen übertragen. Das Training tigen die Leistungsfähigkeit jedoch ne-
muss dabei auf den Wettkampfkalender gativ. Um Ermüdungserscheinungen zu
abgestimmt werden. Bei einem zwei- bis reduzieren ist das Verhältnis von Be- und
dreimaligen Training in der Woche, rei- Entlastung besonders wichtig. Regenera-
chen die trainingsfreien Tage normaler- tionsmaßnahmen fördern die Wiederher-
weise aus um zu regenerieren. Sportler stellung der körperlichen Leistungsfähig-
welche am Samstag einen Wettkampf ha- keit. Eine schnellere Wiederherstellung
ben, sollten am Freitagabend nicht mehr der Leistungsfähigkeit bedeutet jedoch
maximal trainieren, da die Erholungszeit nicht, dass der Athlet ununterbrochen be-
zu kurz ist. Unter Umständen könnte die lastet werden kann. Die Gefahr von Über-
Leistung, aufgrund unzureichender Er- lastungsschäden ist auch durch schnellere
holung darunter leiden (Friedrich, 2014). Regeneration nicht gebannt, wenn nicht
gar erhöht, da andere leistungsmindern-
Regenerationsmaßnahmen zielen dar- de Faktoren schneller beseitigt werden. Es
auf ab, die Ermüdungserscheinungen der bedarf also weiterhin einer durchdachten
Trainingsbelastungen zu minimieren, Planung und Steuerung von Trainings-
bzw. die volle körperliche Leistungsfähig- belastung und Erholung um Verletzun-
keit des Athleten schnellstmöglich wie- gen zu vermeiden (Vetter & Symonds,
derherzustellen (Calleja-González et al., 2010). Unter Berücksichtigung dieser
2016; Meyer et al., 2016). In der Sportpra- Tatsache, stellt die Regeneration im Ziel
xis unterscheidet man zwischen aktiven der Entwicklung von Spitzenleistungen
190
einen entscheidenden Faktor dar. Ziel ist sind die positiven oder negativen Effekte
es, die dargestellten negativen Auswir- nicht mehr nachweisbar. Die Massage be-
kungen der Trainingsbelastung zügig auf- wirkt ein „gutes Körpergefühl“ des Athle-
zuheben und die Leistungsfähigkeit des ten nachdem Sport. Power-Naps könnten
Athleten schneller wiederherzustellen. sich zwischen zwei Trainingseinheiten am
Somit können Trainingseinheiten auf- selben Tag bzw. zwischen zwei Wettkämp-
grund verringerter Ermüdung quali- fen anbieten (hier jedoch nicht länger als
tativ hochwertiger absolviert werden. 30 Minuten). Die Kaltwasserimmersion
wird nicht empfohlen, da es aufgrund
Das Projekt „Regenerationsmanagement der Reduktion der Körpertemperatur zu
im Spitzensport“ des Bundesinstituts für einer akuten Beeinträchtigung der Leis-
Sportwissenschaft zielte darauf ab, Re- tungsfähigkeit kommen kann (Meyer et
generationsmaßnahmen wissenschaft- al., 2016). Die Regeneration durch ak-
lich hinsichtlich ihrer Wirksamkeit auf tive Maßnahmen sollte eine Dauer von
eine Beschleunigung der Regeneration 5-10 Minuten nicht überschreiten. Durch
zu untersuchen und auf dieser Grundla- die kurzfristige Anwendung bleibt die
ge konkrete Handlungsempfehlungen für Funktionsfähigkeit der Muskulatur er-
den Spitzensport zu erarbeiten. Berück- halten. Im Gewichtheben zeigten sich
sichtigt wurden dabei Formen der aktiven keine positiven Auswirkungen durch
Erholung, Schlaf, Kälte- und Wärmean- aktive Regenerationsmaßnahmen. Da-
wendungen, Kompressionskleidung sowie her ist im Kraftsportbereich von aktiven
sportpsychologische Erholungsstrategien Erholungsmaßnahmen eher abzusehen.
(Meyer et al., 2016). In der groß ange- Klassische Regenerationsmaßnahmen
legten Untersuchung unter Einbeziehung besitzen nur geringe nachhaltige Effekte
von Athleten des Spitzensports, konnten zur Wiederherstellung der körperlichen
nur äußerst geringe Effekte regenerativer Leistungsfähigkeit am Folgetag. Daneben
Maßnahmen auf die Geschwindigkeit der sind Sportmassagen, Wärme- und Kälte-
Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit applikationen sowie Kompressionsklei-
beobachtet werden. Die anzuwendende dung weitere Verfahren, welche jedoch
Regenerationsmaßnahme ist dabei von nicht zwingend zur Wiederherstellung der
der Trainings- und Wettkampfstruktur, sportlichen Leistungsfähigkeit am Folge-
von den klimatischen Bedingungen so- tag erforderlich sind (Meyer et al., 2016).
wie vom Zeitfenster des Wiederherstel-
lungsprozesses abhängig. Viele der in Auch wenn die Ergebnisse der Untersu-
der Sportpraxis gängigen Methoden wie chungen hinsichtlich der Wirksamkeit re-
Saunagänge oder aktive Erholung hatten generativer Maßnahmen keine positiven
keinen signifikanten Einfluss. Die indi- Methoden hervorheben konnten, so soll-
viduellen Bedürfnisse der Athleten sind ten sie keinesfalls unmittelbar unterlassen
bei der Anwendung der Regenerations- werden (Meyer et al., 2016). Vielmehr ist
maßnahmen zu berücksichtigen. Kurz- das individuelle Empfinden des Athleten
fristige Erholungseffekte zeigten sich bei der Wahl zu berücksichtigen. Maßnah-
vorwiegend durch die Sportmassage, die men die psychisch als entspannend emp-
aktive Erholung (Auslaufen, Ausradeln), funden werden, sollten ihre Anwendung
psychologische Erholungsstrategien sowie finden. Auch wenn sie keinen direkten
durch das Power-Napping. Am Folgetag Einfluss auf die Regeneration haben, so
191
können einige Methoden jedoch bewusst Empfehlungen richten sich dahingehend,
zur Herstellung eines psychischen und dass eine kombinierte Gabe von Koh-
emotionalen Entspannungszustandes ein- lenhydraten und Proteinen unmittelbar
gesetzt werden. Vor allem in Phasen stark nach dem Training erfolgen sollte. Diese
fordernder Trainingsbelastung vermag differieren je nach Untersuchung, pen-
dies die Lebensqualität des Athleten be- deln sich jedoch auf etwa 1g schnell ver-
deutend zu steigern. Des Weiteren heben dauliche Kohlenhydrate pro Kilogramm
die Autoren, die Wichtigkeit von Ernäh- Körpergewicht sowie eine Gesamtmenge
rung und Schlaf im Zusammenhang mit von 20g Protein ein. Die Art der Gabe,
dem Wiederherstellen der Leistungsfähig- ob flüssig oder fest spielte dabei weniger
keit ausdrücklich hervor (Calleja-Gon- eine Rolle, als der hohe glykämische Index
zález et al., 2016; Meyer et al., 2016). Das (Børsheim et al., 2015). Nach der Zufuhr
Ernährung einen entscheidenden Einfluss im Anschluss an das Training sollte der
auf die Regeneration haben kann, konnte Nährstoffbedarf über eine ausgewogene
in den letzten Jahren hinreichend belegt Ernährung gedeckt werden (Beck et al.,
werden (American Dietetic Association 2015). Im Fokus sollte hierbei zunächst in
et al., 2009; Beck et al., 2015; Børsheim Abhängigkeit zur Zielstellung (Gewichts-
et al., 2015; Hamilton et al., 2016). Die zunahme, -erhalt, -reduktion) die Kalori-
Untersuchungen richten sich vor allem enbilanz stehen, gefolgt vom spezifischen
auf die Nährstoffzufuhr unmittelbar nach Bedarf an Makro- und Mikronährstoffen.
dem Training, um die verursachten Er- Die Ernährung unmittelbar nach dem
müdungserscheinungen zumindest teil- Training und im Allgemeinen spielt im
weise aufzuheben. Für Kraftsportler, wie Leistungssport eine entscheidende Rolle.
Ausdauersportler ist die Wirksamkeit Unmittelbare Beseitigung der metaboli-
kohlenhydrathaltiger Getränke bzw. Nah- schen „Fatigue-Effekte“ durch Auffüllen
rungsmittel mit hohem glykämischen In- der Energiespeicher sowie der Beseitigung
dex äußerst effektiv. Die Gabe unmittelbar von Zellschäden in der Muskulatur sind
nach dem Beenden der Trainingseinheit, durch gezielte Ernährung ebenso mög-
bewirkt ein zügiges Wiederauffüllen der lich, wie leistungs-erhaltende Gewichts-
Glykogenspeicher in Leber und Muskel reduktion sowie die Sicherung der Leis-
(Welsh et al., 2016). Die Leistungsfähig- tungsfähigkeit über die Versorgung des
keit in der folgenden Trainingseinheit ist Körpers mit essentiellen Nährstoffen.
somit deutlich erhöht (Beelen et al., 2010). Wird die Ernährung vernachlässigt, bzw.
Erfolgt keine Nährstoffzufuhr nach dem der Athlet nicht hinreichend über die
Training, so ist die Bilanz der Protein- Wichtigkeit aufgeklärt, sind weiterführen-
synthese über mehrere Stunden negativ. de Regenerationsmaß-nahmen nicht in
Muskelaufbauende Prozesse werden ver- der Lage die körperliche Leistungsfähig-
zögert und Energiespeicher nicht mit keit zu erhöhen bzw. wiederherzustellen
optimaler Geschwindigkeit gefüllt. Die

192
9.4 Aufbautraining 350 Wiederholungen in der Woche. Die-
se Wochenwiederholungsanzahl gilt als
Obergrenze und ist in diesem Trainings-
9.4.1 Zielstellung des Aufbautrainings abschnitt am höchsten. Im Aufbautrai-
ning wird der Grundstein für die spätere

D as Aufbautraining umfasst Sportler


im Altersbereich zwischen 15 und
17 Jahren. Im Jugendbereich sollte ein
Belastbarkeitsverträglichkeit an der Lang-
hantel gelegt. In der Entwicklungsetappe
sollte es dem Sportler möglich sein, dass
fünf- bis siebenmaliges Training in der umfangsbetonte spezielle Training durch
Woche stattfinden. Der vierten Stufe im ein angemessenes allgemeines Training zu
langfristigen Leistungsaufbau ist der Be- ergänzen. Das Training in den Bereichen
griff der „Talentförderung“ zugeordnet. K8 bis K10 sollte auf die Entwicklung der
Für die Etappe des Aufbautrainings ist Kraftfähigkeiten (Rumpfstabilisation) so-
im Bereich Persönlichkeit die Erlernung wie auf den Erhalt der Koordination, der
von Copingstrategien vorgesehen. Im Schnelligkeit und der Beweglichkeit aus-
Bereich der Kenntnisse erfolgt die Ver- gerichtet sein (Kurch et al., 2018). In Ta-
mittlung über Anti-Doping Bestimmun- belle 16 sind die Trainingsschwerpunkte
gen. In der Abbildung 71 sind die Inhalte des Aufbautrainings zusammengefasst.
des Aufbautrainings zusammengefasst.

Die Aufbauphase ist dadurch gekenn- 9.4.2 Training - Perfektion


zeichnet, dass die unspezifischen Inhalte
des Trainings erstmalig den spezifischen
Inhalten unterliegen (40:60). In diesem
Altersbereich können die Trainingsme-
P ostpubertär spielen die klassischen
Krafttrainingsmethoden (Hypertro-
phie-Methoden und IK- Training) sowie
thoden aus dem Erwachsenenbereich die damit verbundene strukturelle Anpas-
(Hypertrophie, IK-Training) sukzessiv sung des Muskels eine zunehmende Rol-
zur Anwendung kommen. Lediglich die le. Durch die Anwendung von speziellen
Übungen aus dem Maximalkraftkomplex Trainingsübungen kann die Zweikampf-
K4 werden nicht angewendet. Die Ge- leistung hauptsächlich erhöht werden,
samtwiederholungen für das spezifische wobei allmählich die „Erwachsenenme-
Training steigen auf durchschnittlich thoden“ zur Anwendung kommen. Die

Abb.: 71. Inhalte des Aufbautrainings

193
Zunahme der spezifischen Schnell- und folgt eine Leistungssteigerung im Reißen
Maximalkraft im Gewichtheben kann und Stoßen. Die Umfangsschwerpunkte
nur durch spezielle Reize sichergestellt verschieben sich sukzessiv von den Kom-
werden. Nach Carl (1974) liegt das Ziel plexen K1 und K2 zu den Komplexen K3,
in der Maximierung der relativen und ab- K5 und K6. In den speziellen Trainings-
soluten Intensitäten (Bestwert, mittleres übungen nähert sich die absolute und
Hantelgewicht). Die Erhöhung der Belas- relative Intensität schrittweise den Emp-
tung über den Wiederholungsumfang ist fehlungen des Trainingsmittelkataloges
nur bis zu einem Optimum notwendig. für den Erwachsenenbereich an. In den
Im Aufbautraining empfehlen Sandau einzelnen Komplexen ist die Wiederho-
und Lippmann (2014) das Maximum im lungsgestaltung im Gegensatz zur Inten-
Wiederholungsumfang (Komplexe K1 bis sität keine zu maximierende Größe. Die
K7). Bei steigender Belastungsintensität Trainingseinheiten pro Woche steigen mit
(Last) muss eine hohe Bewegungsqualität zunehmendem Alter bei gleichzeitiger Re-
bewahrt werden. Mithilfe der speziellen duktion allgemeiner Trainingsinhalte. Die
Übungen aus den Komplexen K3, K5 und Transferwirkung allgemeiner Trainings-
K6 kann das Maximal- und Schnellkraft- übungen reduziert sich mit zunehmen-
vermögen gesteigert werden und somit er- dem Entwicklungs- und Trainingsalter,

Tab.: 16. Schwerpunkte: Aufbautraining (in Anlehnung an Lippmann, 2005a, S. 2)


194
weshalb die leistungswirksamen Effekte Wo), K3 (80 WH/Wo), K5 (90 WH/Wo)
auf die Zweikampfleistung stetig geringer und K6 (50 WH/Wo). Die Übungen aus
werden. In späteren Entwicklungsetap- dem Komplex K7 können optional in
pen sollte auf ein allgemeines Training je- das Training mit eingebaut werden. Der
doch nicht verzichtet werden. Nach Keine Schwerpunkt im Aufbautraining liegt in
(1986) wirken sich allgemeine Trainings- der Erhöhung der konditionellen Fähig-
übungen indirekt auf die Entwicklung der keiten. Die Übungen aus den Komplexen
spezifischen Leistungsfähigkeit aus (prä- K3 und K5 werden nicht mehr zur Opti-
ventiver Charakter) und haben mit der mierung der sportartspezifischen Technik
entsprechenden Trainingsmethode im ge- eingesetzt, sondern kommen hauptsäch-
samten langfristigen Leistungsaufbau ihre lich der Verbesserung der Schnell- und
Berechtigung (Sandau & Kurch, 2019). Maximalkraftfähigkeit zum Einsatz. Erst-
malig in dieser Ausbildungsetappe kom-
Im Altersbereich zwischen 15 und 17 Jah- men Übungen aus dem Komplex K6 zur
ren erfolgt die Jahresplanung über eine Anwendung um spezifische Kraftfähig-
Dreifachperiodisierung. Jeder MAZ im keiten zu verbessern. Bei der Planung
Aufbautraining umfasst 13 Wochen. Im des ITP, muss wie in den Etappen zuvor,
Jugendbereich erfolgen die höchsten Um- auf individuelle Voraussetzungen der
fänge im speziellen Training (350 WH/ Sportler eingegangen werden. Die Rah-
Wo im Komplex K1 bis K7). Die Gesamt- menorientierung berücksichtigt nicht die
wiederholungen verteilen sich auf die individuellen Stärken und Schwächen
Komplexe K1 (70 WH/Wo), K2 (60 WH/ der Athleten und muss entsprechend an-

Tab.: 17. Rahmenorientierung U17 - Anmerkung. Kal.- Wo. = Kalenderwoche, LG = Lehrgang, WK = Wett-
kampf, HWK = Hauptwettkampf, Bel. = Belastung, h = hohe Belastung, m = mittlere Belastung, g =
gesenkte Belastung, TÜ 1 = Reißen, TÜ 3 = Stoßen, TÜ 14 = Zug eng, TÜ 20 = Kniebeuge hinten.

195
gepasst werden. Für den Altersbereich bei der Erstellung des ITP, ergänzt bzw.
U17 umfasst die Rahmenorientierung ausgetauscht werden (Kurch et al., 2018).
folgende Trainingsübungen: Reißen, Rei-
ßen mit Bändern, Stoßen, Umsetzen,
Ausstoßen, Reißen erhöht, Standreißen, 9.4.3 Karriere - Talentförderung
Umgruppieren breit, Umsetzen erhöht,
Umgruppieren eng, Standstoßen, Zug
breit, Zug eng, Reißkniebeuge, Kniebeuge
vorn, Kniebeuge hinten, Powerzug breit,
D as Ziel des Aufbautrainings besteht
darin, die Sportler vom Nachwuchs-
kader 2 (NK2) zu dem Nachwuchskader
Powerzug eng, Kraftdrücken, Schwung- 1 (NK1) zu entwickeln. Der Sportler be-
drücken, Umsetzen + Kniebeuge vorn, findet sich jetzt in der Phase der Talent-
Kniebeuge vorn + Ausstoßen. In Tabelle entwicklung. Das Training wird nach Ab-
17 ist die Rahmenorientierung für den Al- schluss der Wachstumsphase schrittweise
tersbereich U17, über 13 Wochen für die spezialisiert, intensiviert und beginnt leis-
Übungen Reißen (TÜ 1), Stoßen (TÜ 3), tungssportlichen Charakter anzunehmen.
Zug eng (TÜ 14) und Kniebeuge hinten Die talentiertesten Sportler mit Perspek-
(TÜ 20) abgebildet (Kurch et al., 2018). tive auf eine internationale Karriere soll-
Die Rahmenorientierung für den Alters- ten nun an einem Bundesstützpunkt ein-
bereich U17 beinhaltet die Belastungsge- geschult werden, um dort über optimale
staltung (hohe, mittlere, gesenkte Belas- Entwicklungsmöglichkeiten im sport-
tung) über 13 Wochen und gibt Auskunft lichen sowie schulischen und persönli-
über die Gesamtwiederholungen (WH/ chen Bereich zu verfügen. Die gestiegenen
Wo) in den Komplexen K1 bis K7 bzw. Trainingsumfänge mit erhöhter Intensität
K1 bis K5. Für ein zielgerichtetes Training erfordern qualifizierte Betreuung sowie
wird jeder MAZ in drei Phasen gegliedert: Physiotherapie und ergänzende Regene-
die Grundlagenphase, Aufbauphase, Leis- rationsmaßnahmen. Sollte eine Einschu-
tungsausprägungsphase. Die Grundlagen- lung an einem Bundesstützpunkt nicht
phase umfasst im Altersbereich U17 sechs in Frage kommen, sind die heimatlichen
Wochen, die Aufbauphase vier Wochen Umfeldbedingungen des Sportlers durch
und die Leistungsausprägungsphase drei die Zusammenarbeit des Bundes-, Lan-
Wochen. Für den Altersbereich U17 sind des- und Vereinstrainers so zu gestalten,
im Anhang I Abbildung A22, A23 und dass er auch dort über optimale Entwick-
A24 Mustertrainingspläne für Grund- lungsmöglichkeiten verfügt. Dies beinhal-
lagenphase, die Aufbauphase sowie die tet eine enge Abstimmung von Training
Leistungsausprägungsphase abgebildet. und Schule/Berufsausbildung sowie aus-
Diese beinhalten Vorschläge für die Trai- reichend Regenerationszeiten, um eine
ningsgestaltung in den einzelnen Trai- Adaptation an die Gesamtbelastung zu
ningseinheiten. Die Mustertrainingspläne gewährleisten. Gleichfalls muss der vor
enthalten ausschließlich spezielle Trai- Ort am Sportler arbeitende Trainer qua-
ningsübungen (Komplex K1 bis K7). All- lifiziert werden, um die Anforderungen
gemeine Übungen müssen individuell aus des Aufbautrainings adäquat gestalten
den Komplexen K8 und K9 geplant wer- zu können. Die sportlichen Höhepunk-
den. Je nach individuellen Voraussetzun- te während des Aufbautrainings sind die
gen der Sportler müssen die Trainings- Deutschen Meisterschaften der Jugend
übungen aus dem Mustertrainingsplan, sowie die Teilnahme an der Jugendeuro-
196
pameisterschaft zum Abschluss der Ent- Sportler neben seiner sportlichen Lauf-
wicklungsetappe im Alter von 17 Jahren. bahn die berufliche Perspektive sichern.

Während der Etappe des Aufbautrainings


findet der Wechsel in die Sekundarstufe 9.4.4 Persönlichkeit - Copingstrate-
2 bzw. der Einstieg in die Berufsausbil- gien
dung statt. Mit der Einschulung an einen
Bundesstützpunkt wird die Koordination
des sportlichen Trainings mit den Unter-
richtszeiten deutlich erleichtert und es
W ettkämpfe mit dem Ziel das per-
sönliche Leistungspotential opti-
mal in Form einer sportartspezifischen
kann zunehmend auch am Morgen Trai- Leistung zu entfalten, stellen Sportler vor
ning stattfinden. Der angebotene Nach- individuelle Herausforderungen. Dieser
hilfeunterricht sowie die Hausaufgaben- kann dann seine optimale Leistung ent-
betreuung fördern eine gute schulische falten, wenn er sich auf die aufgabenre-
Entwicklung und erleichtern das Errei- levanten Informationen konzentriert und
chen der allgemeinen Hochschulreife, dabei alle für diese Handlung irrelevanten
trotz des umfangreichen leistungssport- Informationen ausblendet (Nideffer & Sa-
lichen Trainings. Sollte sich der Sportler gal, 1993). Nicht selten kommt es jedoch
für eine Berufsausbildung entschlossen vor das Sportler, obwohl sie rein physisch
haben, bedarf es deutlich größerer An- in der Lage dazu wären, unter ihren Mög-
strengungen, um Training und Arbeits- lichkeiten bleiben (Lewis & Linder, 1997).
zeiten miteinander zu vereinbaren. Hier In diesem Zusammenhang spricht man
müssen freie Kapazitäten optimal ausge- von „Choking“, einer verminderten Leis-
nutzt werden, um ausreichend Training tungsfähigkeit infolge erhöhter Druckbe-
und allem voran die Regenerationszei- dingungen (Baumeister & Showers, 1986)
ten zu gewährleisten. Nur über eine enge . Zwischen der Aktivierung (Erregung)
Kommunikation mit der Ausbildungs- und der sportlichen Leistung des Ath-
stätte besteht die Möglichkeit, dass Frei- leten besteht ein Zusammenhang. Die
stellungen für Trainingslager und Wett- bestmögliche Leistung setzt ein gewisses
kämpfe sowie eine eventuelle Streckung Maß an Erregung bzw. Anspannung vo-
der Ausbildungszeit verwirklicht werden raus. Yerkes und Dodson (1908) postu-
können. Dies sollte bereits vor Beginn lieren einen umgekehrt U-förmigen Zu-
der Ausbildung abgeklärt werden, um sammenhang zwischen der Leistung und
zielgerichtet Leistungsentwicklung und der Aktivierung. Nur bei einem mittleren
einen guten Ausbildungsabschluss ge- Aktivierungsgrad wird die individuelle
währleisten zu können. Die Vergangen- optimale Leistung erreicht. Ist ein Sportler
heit hat gezeigt, dass eine Einschulung zu wenig bzw. zu viel aktiviert, entstehen
an einem Bundesstützpunkt nicht zwin- suboptimale Leistungen (Brand, 2010).
gend notwendig für eine leistungssport- Seit einigen Jahren wird die Theorie des
liche Karriere ist. Es haben sich gleich- umgekehrt U-förmigen Zusammenhangs
falls Sportler, trotz des Absolvierens einer stark kritisiert. Das „Individual Zone of
umfangreichen Berufsausbildung adäquat Optimal Functioning-Modell“, welches
entwickelt und internationales Niveau er- von Hanin (2010) entwickelt wurde be-
reicht. Die enge Zusammenarbeit aller Be- sagt, dass die gleichen Emotionen bei
teiligten kann dies ermöglichen und dem verschiedenen Sportlern zu einer unter-
197
Abb.: 72. Zusammenhang zwischen Leistung und Aktivierung (Weidig, 2016, S. 22)

schiedlichen Leistungsfähigkeit führen. zepte. Sowohl die Stimulusmodelle (Stress


Befindet sich der Sportler nicht in dem = einwirkender Reiz von außen auf den
optimalen Aktivierungsbereich, kommt Organismus) als auch die Reaktionsmo-
es zu negativen Belastungswirkungen delle (Stress = Reaktion des Menschen
wie beispielsweise Angst oder Stress (Al- auf Anforderung) berücksichtigen jedoch
fermann & Stoll, 2012). Der allgemeine nicht, warum Menschen unterschiedlich
Zusammenhang zwischen Leistung und auf Stress reagieren (Fuchs & Klaperski,
Aktivierung, wird in Abbildung 72 in 2018). Die Interaktionsmodelle stehen
der Yerkes-Dodson-Kurve dargestellt. dazu im Gegensatz. Das transaktionale
Stressmodell von Lazarus (1966) gehört
Aufgrund von Sportbelastungen über auch zu diesen Modellen. Lazarus be-
einen langen Zeitraum, können negative schreibt Stress als eine „Transaktion“ zwi-
körperliche und psychische Folgen auf- schen der Umgebung und der Person. Im
treten (Kaluza, 2012). Sind die Belastun- transaktionalen Stressmodell erfolgt zu
gen höher als die verfügbaren Ressourcen Beginn die primäre Bewertung der Situ-
der Person, kommt es zur Stressreaktion ation. Die Person betrachtet das Ergeb-
des Körpers (Semmer & Zapf, 2018). nis in Bezug auf ihr Wohlbefinden. Das
Hans Selye definierte den Stressbegriff Ergebnis kann dabei irrelevant, günstig
als die allgemeine Reaktion des Körpers oder stressend eingestuft werden. Bewer-
auf Anforderungen. Grundsätzlich kann tet die Person die Situation als irrelevant,
man den Stress in den Eustress und Di- entstehen keine weiteren Auswirkungen.
stress unterteilen. Der Eustress wirkt mo- Wird die Situation als günstig und posi-
tivierend und bildet eine positive Art der tiv eingeschätzt, ist keine Bewältigung
Aufregung. Bei ansteigender Belastung notwendig. Wird das Wohlbefinden des
und nicht zu bewältigender Aufgaben- Sportlers durch eine Situation bedroht,
stellung, entsteht Distress. Es entsteht ein wird die „Situation als stressend“ bewer-
unangenehmes Empfinden aufgrund der tet. Hierbei lassen sich drei unterschied-
Überforderung der eigenen Ressourcen liche Kategorien unterteilen: Schädigung,
(Semmer & Zapf, 2018). In der Literatur Bedrohung, Herausforderung. Bei der se-
finden sich unterschiedliche Stresskon- kundären Bewertung prüft die Person ob
198
die ihre eigenen Ressourcen ausreichen, (Lazarus, 1966). Coping bezeichnet nach
um die Situation zu bewältigen (Krohne, Gerring und Zimbardo (2008, S. 730), den
1997). Nach Schnaper (2014) unterschei- „Prozess, mit inneren und äußeren An-
den sich diese Ressourcen zwischen den forderungen umzugehen, die als bedroh-
Personen, welche von den Kompetenzen lich oder die eigenen Kräfte übersteigend
und den Erfahrungen abhängig sind. Eine wahrgenommen werden“. Lazarus und
der wichtigsten Ressourcen dabei ist die Folkman (1984) unterscheiden problem-
Selbstwirksamkeit. Die Selbstwirksam- und emotionsorientierte Copingstrate-
keit ist die Überzeugung der Person, die gien. Ziel der problemorientierten Be-
Herausforderung bewältigen zu können. wältigungsstrategie ist die Reduzierung
Personen welche eine niedrige Selbst- sowie die Lösung des Problems. Die Per-
wirksamkeit haben, sind anfälliger für son versucht direkt den Stressor zu verän-
stressige Situationen (Schwarzer, 2004). dern. Strategien hierfür sind u.a. Planen,
Die primäre und sekundäre Bewertung Trainieren, Zeitmanagement, Selbstge-
beeinflusst sich gegenseitig und kann zeit- spräch, Zielsetzung und Konzentration.
lich parallel ablaufen (Lazarus & Launier, Bei der Bewältigung von kontrollierbaren
1981). Nach der Bewertung der Bewäl- Situationen führen problemorientierte
tigungsfähigkeiten und -möglichkeiten Copingstrategien zum Erfolgt (Gerring
schätzt die Person die Situation bei der & Zimbardo, 2008). Eine emotionsorien-
Neubewertung ein. Bei der Neubewer- tierte Bewältigungsstrategie bietet sich an,
tung der Situation wird überprüft, ob die wenn die Person den Stressor nicht ver-
Ressourcen der Person ausreichen oder ob ändern kann. Dabei reguliert die Person
die Situation weiterhin bedrohlich bleibt. ihre Emotionen, passt sich an die Situa-
Oftmals wiederholen sich diese Pro- tion an, ohne diese jedoch zu verändern.
zesse bei der Bewertung einer Situation Hierzu zählen Ablenkungs- und Entspan-
(Schaper, 2014). In Abbildung 73 ist das nungsmethoden (Gerring & Zimbardo,
transaktionale Stressmodell abgebildet. 2008). Beide Bewältigungsformen sind
hilfreich und deren Anwendung ist ab-
Nach Lazarus spielen im transaktionalen hängig von der jeweiligen Situation. Für
Stressmodell die Bewältigungsprozesse Sportler ist es nützlich, eine Reihe von
(Copingstrategien) eine wichtige Rolle Bewältigungsstrategien zu besitzen, wel-

Abb.: 73. Transaktionales Stressmodell (Zapf & Semmer, 2004, S. 1020)

199
che sie in unterschiedlichen Situationen sonenorientierten Techniken versucht
anwenden können. Mittel- und lang- der Sportler seine Belastungen selbst ak-
fristig gesehen sind problemorientierte tiv abzubauen. Dabei redet er sich selbst
Strategien wichtiger zur Lösung von Si- beruhigend zu. Die personenorientierten
tuationen (Gerring & Zimbardo, 2008). Bewältigungsstrategien lassen sich wei-
terhin in zwei Techniken unterscheiden:
Jeder Sportler im Leistungssport sollte motorische und kognitive Techniken. Die
Techniken zur Stressbewältigung beherr- motorischen Techniken haben das Ziel die
schen. Gemeinsam mit dem Sportpsycho- Spannungen durch Bewegungsaktivitäten
logen werden Techniken zur aktiven, be- zu mindern und kommen zum Beispiel
wussten Entspannung wie beispielsweise in kurzen Pausen bei Rückschlagspielen
der progressiven Muskelrelaxation oder zur Anwendung. Auch im Basketball er-
des autogenen Trainings erarbeitet. Zur folgt durch das Ausatmen vor einem Frei-
Erlernung dieser Techniken ist ein inten- wurf diese Technik. Zu den motorischen
sives Programm, ein sensibles Körper- Bewältigungsstrategien zählen „moto-
gefühl sowie ausreichend Zeit nötig. Die rische Abreaktionen“, wie beispielsweise
beschriebenen Techniken wirken sich auf das Wegwerfen des Tennisschlägers bzw.
die Senkung des Erregungsniveaus des die berühmte „Becker-Faust“. Oftmals
Sportlers aus und behandeln die Sympto- werden die meisten naiven personen-
me der Belastungswirkungen. Die Tech- orientierten und motorischen Techniken
niken des autogenen Trainings und der vom Schiedsrichter bestraft und haben
Muskelrelaxation sind ausschließlich vor in Teamsportarten nur eine untergeord-
bzw. nach dem Wettkampf durchführ- nete Rolle. Im Sport haben jedoch perso-
bar. Eine Alternative zu diesen Techni- nenorientierte, kognitive Strategien eine
ken bilden naive Bewältigungsstrategien. große Bedeutung. Hierzu zählen Moti-
Dabei handelt es sich um Techniken die vations-, Beruhigungs- und Ablenkungs-
wir Menschen im Laufe des Lebens er- strategien. Aussagen wie „Au, Mann siehst
lernt und durch spezifische Erfahrungen du heute aber schlecht aus!“ oder „Jetzt
angeeignet haben. Durch den täglichen erst mal ganz ruhig aufbauen“ zählen zu
Gebrauch sind uns diese Techniken kaum den kognitiven Strategien. Auch Selbst-
bewusst, da sie automatisiert angewendet darstellungstechniken (z.B. Kleidung,
werden. Es lassen sich personenorientier- Tattoos) gehören zu den Bewältigungs-
te und umweltorientierte Bewältigungs- strategien um den Konkurrenten zu be-
strategien unterscheiden. Bei der umwelt- eindrucken (Alfermann & Stoll, 2012).
orientierten Stressbewältigung schafft
der Sportler sich eine „beruhigende At- In Hinblick auf die Vermeidung von Ab-
mosphäre“, um sich von der Umwelt ab- lenkung haben sich vor allem die Wett-
grenzen. Vor dem eigentlichen Wettkampf kampfroutinen als hilfreiche Copings-
erreichen die Sportler diese Atmosphäre trategie erwiesen (Mesagno et al., 2008;
durch das Abspielen von Musik mit dem Mesagno & Mullane-Grant, 2010). Diese
Handy bzw. dem iPod. Dabei werden oft- finden bereits weitreichende Anwen-
mals die Augen geschlossen, um sich von dung im Leistungssport (Cotterill 2010;
dem aktuellen Ort abzugrenzen. Diese Mellalieu 2014). Eine Wettkampfrouti-
Art der Stressbewältigung wirkt befreiend ne setzt sich aus einer bestimmten Folge
und motivierend zu gleich. Bei den per- von Handlungen und Gedanken zusam-
200
men, die den Sportler dabei unterstützen Somit ist die Entwicklung von Copings-
soll, dass sich die Aufmerksamkeit nicht trategien ein essentieller Bestandteil in
störenden Einflüssen wie beispielsweise der langfristigen Entwicklung von Spit-
der emotionalen Erregung und Ängs- zenathleten und fördert die psychoso-
ten zuwendet, sondern auf die bevor- zialen Ressourcen der Selbstwirksamkeit
stehende Aufgabe und ihre wichtigen und des sportlichen Selbstbewusstseins.
Aspekte gerichtet bleibt (Cotterill, 2010).
Eine weitere Methode ist die sogenannte
Linke-Hand-Kontraktion (Gröpel & Me- 9.4.5 Kenntnisse - Anti-Doping
sagno, 2017). Diese begründet sich auf
der Annahme, dass durch Kontraktionen
der linken Hand jene Areale der rechten
Hirnhälfte aktiviert würden, die für die
D ie Geschichte des Dopings ist ver-
mutlich so alt wie die Geschichte des
Sports selbst. Quellen belegen, dass bereits
Bewegungsausführung notwendig sei- Athleten bei den Olympischen Spielen in
en. Gleichzeitig würden die analytischen der Antike versucht haben, ihre sportliche
Prozesse der linken Gehirnhälfte unter- Leistung durch die Einnahme von Pilzen,
drückt, die eine bewusste Bewegungs- Kräutern und bestimmten Getränken zu
kontrolle veranlassten (Beckmann et al., verbessern. Von Südamerika ist bekannt,
2013). So zeigte sich, dass Sportler die dass die Inkas unter Zuhilfenahme von
einen Ball in ihrer linken Hand für etwa Kokain, innerhalb von drei Tagen eine
30 Sekunden unmittelbar vor der Bewe- Strecke von 600 km bewältigten. Der Be-
gungsausführung drückten, deutlich bes- griff des Dopings stammt wortgeschicht-
sere Leistungen unter Druckbedingun- lich von einem südostafrikanischen
gen erbrachten als jene, die diesen Ball in „Kafferndialekt“ ab. Die Eingeborenen
ihrer rechten Hand drückten (Beckmann bezeichneten einen selbst gebrannten
et al., 2013; Gröpel & Mesagno, 2017). starken Schnaps, welcher berauschend
wirkte, als „dop“. 1889 tauchte der Begriff
Zusammengefasst betrachtet stellt das in einem englischen Wörterbuch auf und
Phänomen des Chokings, also einer Ver- wurde als Mischung von Narkotika und
schlechterung der sportlichen Leistung Opium für Pferde definiert. Der Begriff
unter Druckbedingungen aufgrund emo- „Doping“ wurde erst im 20. Jahrhundert
tionaler Erregung, einen ernstzuneh- auf Menschen übertragen und kommt
menden, leistungsmindernden Faktor im heute im allgemeinen Sprachgebrauch
Sport dar. Gleichzeitig wird ersichtlich, vor. In den 60er bis 80er-Jahren stieg auf-
welchen Stellenwert der Entwicklung er- grund der Kommerzialisierung des Sports
folgreicher Copingstrategien beigemes- die Bedeutung des Dopings an. 100 tote
sen werden muss. Die hier dargestellten Sportler gab es bereits zwischen 1960 und
Bewältigungsstrategien eigenen sich her- 1970 durch die Einnahme von Doping-
vorragend als Einstieg um dem „Choking mitteln. Die ersten Dopingkontrollen
under pressure“ entgegenzuwirken und bei internationalen Wettkämpfen gab es
dem Sportler zu vermitteln, dass dieser erst 1967, bei den Olympischen Spielen
keinesfalls hilflos den natürlichen Ängs- in Mexico. Die Rolle des Dopings spielt
ten und Sorgen von Drucksituationen nicht nur im Leistungssport eine gro-
ausgeliefert ist, sondern diese bewusst be- ße Rolle, sondern auch im Freizeit- und
einflussen kann (Lidor & Mayan, 2005). Fitnesssport. Dort erlebt der Handel mit
201
Dopingmitteln ein „blühendes Geschäft“. Sportlers. Gynäkomastie, Virilisierung
Das Doping im Breiten- und Freizeit- oder Impotenz sind die bekanntesten und
sport ähnelt, nach einer aktuellen Studie möglicherweise noch abschreckendsten
des Robert-Koch Instituts, dem illegalen Folgen. Weniger fällt es auf, dass viele,
Drogenhandel. Über das Internat kann einst „erfolgreiche“ Gewichtheber bereits
heutzutage fast jeder illegale Dopingmittel in ihren Vierzigern verfrüht starben. Ne-
bestellen. Ohne die gesundheitlichen Risi- ben diesen furchtbaren Folgen, die durch
ken zu beachten, eifern vor allem Body- Dopingmissbrauch entstehen, führt dieser
buildern ihren Idolen nach. Bei kleineren zur Aversion des Zuschauers gegenüber
Mengen ist der Besitz von Dopingmit- der Sportart und den sportlichen Leistun-
teln im Breiten- und Freizeitsport nicht gen der Athleten. Betrachtet man allein
strafbar. Der Handel mit entsprechenden die Nachkontrollen der vergangenen Jahre
Mitteln ist dagegen strafbar und verstößt und die Tatsache, dass derart viele Sport-
gegen das Arzneimittelgesetz. Bislang gibt ler nachträglich gesperrt wurden, so kann
es im Breiten- und Freizeitsport noch kei- der Abneigung nichts entgegengebracht
ne Dopingkontrollen (Friedrich, 2014). werden. Zu den gesundheitlichen Gefah-
ren für Anwender sowie dem Akzeptanz-
Ungeachtet der hohen technischen und verlust für die Sportart gesellt sich eine
damit koordinativen Anforderungen des weitere Folge des Dopings. Sie bedroht die
Gewichthebens an den Sportler ist die Institution des Olympischen Sports. Auch
entscheidende Leistungsvoraussetzung wenn es mittlerweile gesellschaftlich aner-
die Maximalkraft. Je höher diese ist, desto kannt sein mag, dass im Berufsalltag von
höhere Schnellkraftwerte können produ- Künstlern und Managern, der Leistungs-
ziert und damit höhere Lasten bewältigt fähigkeit über verschiedenste Substanzen
werden. Ein Sportler ohne die Veranla- nachgeholfen wird, so stellt dies im Leis-
gung wird auch bei technischer Perfektion tungssport ein absolutes Tabu dar. Leis-
nie die Weltspitze erreichen. Auch wenn tungssport steht für Fairplay, einen Ort,
nicht gänzlich die „rohe“ Kraft entschei- an dem Werte, Normen und Regeln ge-
dend ist, so ist sie die alles entscheidende wahrt bleiben und ihre Verletzung geahn-
Leistungsvoraussetzung für das Gewicht- det wird. Im Sport gehen die Teilnehmer
heben (Sandau & Kurch, 2019). Aufgrund durch die Anerkennung der Regeln der
dieser Tatsache stellt das Gewichtheben jeweiligen Sportart einen Wettstreit mit-
eine der risikoreichsten Sportarten für einander ein, der durch dieses Regelwerk
Dopingmissbrauch dar. Vor allem die einen besonderen Raum darstellt. Dieser
Anwendung von anabolen Steroiden, die Wettstreit kann sich über Schläger und
hauptsächlich der Steigerung der Maxi- Ball austragen, oder gar durch die Fäuste
malkraft dienen, hat sich weltweit „eta- und den Kontakt mit dem Gegner, was in
bliert“. Dass dies gegen die Regeln des der Gesellschaft als Körperverletzung gel-
fairen Wettstreits und des Sportsgeists ten würde. Im Sport werden durch die Re-
spricht, scheint dabei die wenigsten zu geln Räume geschaffen, in denen die Men-
stören. Diese Form des Betrugs schadet schen sich auf definierte Art und Weise
nicht nur den „sauberen“ Sportlern, die miteinander messen können. Das be-
sich ihre Leistungen durch hartes Trai- deutet am Beispiel Boxen, dass der durch
ning ehrlich erarbeitet haben, sondern vor einen gezielten Treffer K.O. gehende
allem auch der Gesundheit des gedopten Sportler sich vorher damit einverstanden
202
erklärt hat, solche Schläge und ihre Folgen einen Verstoß gegen die Regelwerke im
auszuteilen, aber auch einzustecken. Wird Sport dar. Bestraft wird also durch das
regelkonform gehandelt, kann diese Kör- Anti-Doping-Gesetz dieser Schritt in ein
perverletzung rechtlich nicht geahndet anderes Rechtssystem, mit dem Ziel die-
werden. Die Regeln des Sports bedingen ses zu verletzen. Das Anti-Doping-Gesetz
dabei, dass die Gegner in einen ehrlichen stellt eine wichtige Voraussetzung für das
und fairen Wettstreit miteinander treten Überleben des Leistungssports in unse-
und ihr Bestmöglichstes geben, um den rer Gesellschaft dar. Doch der abschre-
Sieg zu erringen. Doping verletzt diese ckende Charakter allein vermag dieser
Grundrechte des Leistungssports, denn es Entwicklung kaum Einhalt zu gebieten.
verschafft dem Anwender einen entschei- Wichtig und entscheidend dabei ist die
denden Vorteil gegenüber seinen Gegnern. Aufklärung der Athleten. Verantwortlich
Er betrügt den Gegner, den Zuschauer für die Vermittlung der Werte des sport-
und vor allem sich selbst (Blasius, 2017). lichen Fairplay ist dabei der Trainer. Die
Prinzipien des sportlichen Fairplays sind:
Der Sport stellt in unserer Gesellschaft Das Prinzip der Selbstbewegung und das
ein besonderes Bild des leistungsfähigen, Prinzip der Chancengleichheit. Die Sport-
stets nach den körperlichen Höchstleis- ler verpflichten sich die Leistungen mit
tungen strebenden Menschen dar, der ihren eigenen körperlichen und geistigen
bereit ist alles aus sich herauszuholen. Fähigkeiten zu erbringen, welche von
Die Prämisse dabei ist, dass dies unter der Natur angeboren sind. Das Prinzip
Beachtung des sportlichen Regelwerks der Chancengleichheit gewährleistet den
und der Werte des Fairplays geschieht. Schutz gleicher Wettkampfbedingungen.
Sportliche Höchstleistungen faszinieren Doping verletzt beide Prinzipien, indem
seit jeher. Die Sportler versuchen durch es nicht mehr die angeborenen Fähig-
eisernen Willen und hartes Training an keiten sind, die die erbrachte Leistung
ihre Leistungsgrenze zu gelangen. Der ermöglicht haben und dass die Wett-
Sportler nimmt damit eine Vorbildrolle kampfbedingungen zwischen den Ath-
in der Gesellschaft ein, die für Ehrlich- leten nicht mehr gleich sind. Neben der
keit, Disziplin, Hingabe, Leidenschaft und pädagogischen Beeinflussung der Sportler
Aufrichtigkeit steht. Doping ruiniert diese durch die Schulen bzw. die Sportvereine,
Faszination. Denn wir alle wissen, dass es kann das Doping nur bekämpft werden
medizinisch möglich ist, den Menschen durch konsequente Dopingkontrollen im
weit über seine Grenzen hinaus zu be- Wettkampf und Training. Vom Interna-
handeln. Es ist einzig die Frage der Mittel tionalen Olympischen Komitee sind welt-
und ihrer Anwendung, die darüber ent- weit 31 Dopinganalyse-Laboratorien an-
scheidet. Der weltweit ansteigende sport- erkannt. In diesen Einrichtungen werden
liche Betrug verändert diese Vorbildrolle im Jahr ca. 100000 Urinproben analysiert.
des nach Ruhm und Ehre strebenden Von der NADA werden in Deutschland
Sportlers. In Deutschland ist zum 18. De- ca. 4000 Trainingskontrollen bei Kader-
zember 2015 das Anti-Doping-Gesetz in athleten (NK2, NK1, PK, OK) durchge-
Kraft getreten. Mit der Einwilligung in führt. Etwa Ein-Prozent dieser Proben
die sportlichen Regelwerke erkennt der sind positiv (ca. 75 Prozent Anabolika,
Sportler diese an und verpflichtet sich 30 Prozent Stimulanzien). Das größte
dazu, diese zu befolgen. Doping stellt Problem stellen dabei die anabolen Wirk-
203
stoffe dar, welche von Sportlern haupt- die deutsche Staatsangehörigkeit besit-
sächlich aus dem Kraftbereich eingesetzt zen, aber mit deutscher Lizenz am Sport
werden. Nach einer gewissen Zeit können in Deutschland teilnehmen. Auch die
die Dopingmittel im Körper nicht mehr Athletenbetreuer unterliegen dem NA-
nachgewiesen werden. Deshalb setzten DA-Code. Für die weltweite Dopingbe-
viele Sportler die Substanzen rechtzeitig kämpfung ist die WADA verantwortlich.
vor dem Wettkampf ab (Treutlein, Sing- Die Anti-Doping-Bestimmungen regeln
ler & Hillringhaus, 2010; Fiedrich, 2014). folgende Verstöße im Artikel 2.1 bis 2.8
(Nationale Anti Doping Agentur, 2004).
Der Begriff des Dopings kann wie folgt
definiert werden: Zum Doping zählen die 1. Das Vorhandensein von verbotenen
Einnahme von verbotenen Substanzen Substanzen, seiner Metaboliten oder
sowie die Anwendung von verbotenen Marker in der Probe des Sportlers.
Methoden. Für alle nationalen Landes-
sportbünde und Sportfachverbände, wel- 2. Die Verwendung eines verbotenen
che eine Trainingskontrollvereinbarung Wirkstoffs oder einer verbotenen
mit der NADA abgeschlossen haben ist Methode.
das Anti-Doping-Regelwerk verbind-
lich. Der NADA-Code richtet sich an 3. Die Verweigerung, Umgehung oder
Athleten mit deutscher Staatsangehörig- Versäumnis der Probenahme.
keit, welche mindestens 14 Jahre alt und
Mitglied in einem nationalen Sportfach- 4. Die Verletzung der Angaben zum
verband sind. Außerdem richtet sich Aufenthaltsort bei Kontrollen außer-
der NADA-Code an Athleten die nicht halb der Wettkämpfe (Trainingskont-

Tab.: 18. Dopingliste (in Anlehnung an Nationale Anti Doping Agentur, 2019, S. 1-11)

204
rollen). Grundgedanken des Welt-Anti-Doping-
Code: Die Anti-Doping-Programme sind
5. Unzulässige Einflussnahme oder der auf den wahren Wert, welcher als Sport-
Versuch auf einen Teil der Dopingkon- geist bezeichnet wird, ausgerichtet. Dieser
trolle. Sportgeist macht den olympischen Ge-
6. Der Besitz und Handel von ver- danken des Sports aus. Ziel ist es, Spitzen-
botenen Wirkstoffen und verbotenen leistungen zu erbringen durch die Perfek-
Methoden. tionierung der natürlichen Begabungen
der Menschen. Der Sportgeist zeichnet
7. Die Verabreichung oder versuchte sich durch Mut, Ehrlichkeit, Fairness,
Verabreichung von verbotenen Wirk- Teamgeist, Respekt und Solidarität aus.
stoffen oder verbotenen Methoden an Im Widerspruch zum Sportgeist steht das
Athleten. Doping. Im Zuge der Dopingbekämpfung
müssen sowohl für die Sportler als auch
8. Die Teilnahme am Wettkampf für die Betreuer Präventions- und Aufklä-
während einer Suspendierung eines rungsprogramme entwickelt und angebo-
Sportfachverbandes. ten werden. Nur wenn im Sportler diese
Einsicht erzeugt werden kann, dass die
Die NADA-Liste der verbotenen Me- sportliche Höchstleistung nur dann eine
thoden und Substanzen wird fortlau- sportliche Höchstleistung ist, wenn sie
fend erweitert und ergänzt. Fortschritte unter Berücksichtigung dieser Grundsät-
in der medizinischen Forschung so- ze entwickelt wird, ist eine wichtige Vor-
wie der Nachweismethoden bedingen aussetzung für die Prävention von Doping
die Erneuerung der Liste. In Tabelle geschaffen. Denn nur wenn das Umfeld
18 sind die Methoden und Substan- des Sportlers eindeutig für einen sauberen
zen, welche zu allen Zeiten bzw. nur im Sport steht, dann ist die Versuchung für
Wettkampf verboten sind aufgelistet. die Athleten mit Hilfe von Doping zu be-
Die Nationale Anti-Doping Agentur ist trügen gering, lautet es in der „Sport ohne
für die Umsetzung und Einhaltung der Doping“ Broschüre der Deutschen Sport-
Anti-Doping-Bestimmungen in Deutsch- jugend. Der Trainer ist also verantwortlich
land zuständig und beauftragt das Kont- für die Aufklärung des Sportlers einer-
rollsystem mit der Überprüfung der Ein- seits und andererseits in der Pflicht, die
haltung dessen. Auf der Homepage der Werte des Sports authentisch vorzuleben
NADA (www.NADA.de) finden sich viele (Treutlein, Singler & Hillringhaus, 2010).
hilfreiche und weiterführende Informa- Mit zunehmendem Alter und ansteigen-
tionen und Hinweise zur Aufklärung zum dem Kaderstatus werden die Sportler im
Thema Doping. Da Gewichtheben eine Ri- Gewichtheben in einen der drei Testpools
sikosportart ist, was die Anwendung von der NADA aufgenommen: Allgemei-
Doping betrifft, wird besonders hier viel ner Testpool (ATP), Nationaler Testpool
und gewissenhaft kontrolliert. Dies ist gut (NTP), Registered Testing Pool (RTP).
und vor allem zum Schutz junger Sportler Der Team-Testpool (TTP) dient für Fuß-
äußerst wichtig. Sie sollten möglichst früh ballspieler der 1. und 2. Bundesliga und
über das Thema aufgeklärt werden, das für Eishockeyspieler, welche nicht im ATP,
beinhaltet grundlegend die Regeln und NTP oder RTP gemeldet sind. Gewichthe-
Werte des Fairplays im Sport sowie den ber welche im NK2-Kader sind, werden zu
205
Beginn im „Allgemeinen Testpool“ gemel- in den Apotheken frei verkäufliche Medi-
det. Hier sind die Sportler dazu verpflich- kamente teilweise verbotene Substanzen
tet, ein Meldeformular über den Wohnsitz enthalten. Außerdem ist nicht jeder Arzt
und sonstige Aufenthaltsorte wie bei- exakt über alle verbotenen Substanzen
spielsweise die Schule anzugeben. Zudem aufgeklärt bzw. wird die Liste der verbo-
müssen sie ihren Ort der Trainingsstätte tenen Wirkstoffe und Substanzen konti-
und ihre regelmäßigen Trainingszeiten nuierlich erweitert. Im Falle eines Arzt-
der NADA melden. Die Informationen besuches sollte der Sportler unbedingt
über Trainingslager und Wettkämpfe er- auf das Einhalten der Anti-Doping-Be-
hält die NADA über den Spitzenverband. stimmungen hinweisen und zusätzlich
Mit Übergang in den Bundeskader NK1 vor der Einnahme jeglicher Medikamente
und sobald eine Teilnahme an internatio- in der Datenbank der NADA, NADAmed
nalen Meisterschaften möglich ist, werden (www.nada.de/medizin/nadamed/) oder
sie im „Registered Testing Pool“ gelistet. in der zugehörigen App überprüfen, ob
Sind die Sportler im „Registered Testing das konkret vom Arzt empfohlene Medi-
Pool“, müssen sie vierteljährlich für jeden kament eingenommen werden darf. Soll-
Tag der Woche im Voraus die voraussicht- te dies nicht der Fall sein, kann um eine
lichen Aufenthaltsorte und -zeiten ange- Alternative gebeten werden, die ebenfalls
ben sowie ihre regelmäßigen Tätigkeiten. überprüft werden muss. Auch die Eltern
An jedem Tag müssen die Sportler eine müssen in diesem Prozess mit einbezo-
Stunde angeben, in der sie sicherstellen gen werden. Die Hausapotheke enthält
müssen, dass sie an dem angegebenen Ort nicht selten Medikamente, die ebenfalls
für eine Dopingkontrolle zur Verfügung im Wettkampf nicht eingenommen wer-
stehen. Diese Angaben werden grund- den dürfen, so beispielsweise Boxa Grip-
sätzlich online über das ADAMS-System pal, das den verbotenen Wirkstoff Pseu-
eingetragen und können dort im Falle doephedrin enthält. Es kann aufgrund
unvorhergesehener Änderungen des Ta- von Erkrankungen vorkommen, dass ein
gesablaufs und Aufenthaltsorts unkom- Medikament verabreicht werden muss,
pliziert angepasst werden. Dem Sportler das verbotene Wirkstoffe beinhaltet. In
sollte verdeutlicht werden, wie wichtig diesem Falle kann eine medizinische Aus-
das gewissenhafte Ausfüllen und Führen nahmegenehmigung beantragt werden
dieser Informationen ist. Vor allem spon- (Blasius, 2017). Hierfür ist der Anti-Do-
tane Änderung der Wochenendplanung, ping-Beauftragte des Bundesverbandes
wenn mit Freunden Ausflüge stattfinden Deutscher Gewichtheber zuständig, der
o.ä., sollte immer umgehend aktualisiert gleichzeitig für sämtliche Fragen und An-
werden, um einen Missed-Test (Kontroll- liegen zum Thema Anti-Doping zur Ver-
versäumnis) zu vermeiden (Blasius, 2017). fügung steht. Doping ist ein großer Risi-
kofaktor im Leistungssport. Nicht selten
Sportler mit Bundeskaderstatus werden sind Leistungsziele und Ehrgeiz größer
vom Verband jährlich über ihre Rechte als die moralische Urteilsfähigkeit junger
und Pflichten in Bezug auf die Anti-Do- Sportler. Der Trainer ist verpflichtet, die
ping-Bestimmungen sowie den Ablauf Sportler über dieses sensible Thema auf-
von Kontrollen aufgeklärt. Hier erhalten zuklären. Deshalb ist es wichtig, im Auf-
sie zudem weitere Informationen für den bautraining den Sportlern Kenntnisse über
Umgang im Falle von Krankheit, da auch das Doping zu vermitteln. Dieses Wissen
206
muss jährlich aktualisiert und in Aus- und weiterem Anstieg der Intensitäten. Die
Weiterbildungen thematisiert werden. Komplexe 1 und 2 werden ebenfalls an-
teilig in ihren Umfängen reduziert und
9.5 Leistungstraining die Leistungsvoraussetzungen über die
Schnell- sowie Maximalkraftkomplexe 3,
4, 5 und 6 realisiert. Sind die allgemei-
9.5.1 Training - Anschluss nem Leistungsvoraussetzungen realisiert,
erfolgt eine sportartspezifische Leistungs-

N ach Abschluss der Etappe des Auf-


bautrainings endet der sportartspe-
zifische Nachwuchsleistungssport und
ausprägung über steigenden Intensitä-
ten der Teil- und Wettkampfübungen.
In den durch die RO beschriebenen MAZ
es folgt der Einstieg in das Leistungstrai- werden die Grundlagenphase (GLP), die
ning. Ziel dieser und der nachfolgenden Aufbauphase (ABP) und die Leistungs-
Etappe des Hochleistungstrainings ist der ausprägungsphase (LAP) unterschieden.
Anschluss an internationales Niveau. In Der Schwerpunkt des Maximalkraft-
grundlegenden Werken zu den Etappen trainings sollte in der GLP und der ABP
des langfristigen Leistungsaufbaus fin- liegen. Die Anteile des allgemeinen Trai-
det sich die gängige Bezeichnung „An- nings spielen mit 20% Gesamtanteil eine
schlusstraining“, die diese Zielstellung eher untergeordnete Rolle. Allerdings
beschreibt. Im Gewichtheben hat sich sollte das allgemeine Training hier nicht
jedoch bisher der Begriff des Leistungs- unterschätzt werden und als Antagonis-
trainings bewährt und wird auch hier ten-Training sowie zur Verbesserung der
weiterhin verwendet. Ungeachtet der Rumpfkraft zum Einsatz kommen. Eine
Begrifflichkeiten ist dennoch die Ziel- zu starke Monotonie kann durch ein,
stellung gleich: Es wird damit begonnen, dem Abschnitt angepasstes, allgemeines
das Leistungsniveau der Sportler auf das Training ebenfalls vermieden werden.
der internationalen Spitze vorzubereiten.
Der individuelle Trainingsplan (ITP) kann
Alle sportartspezifischen Trainingsmit- mit dem Einstieg in das Leistungstraining
tel sollen nun zur Anwendung kommen: alle sportartspezifischen Trainingsübun-
Maximalkraftmethoden, Lastheben und gen umfassen, unter Beachtung der Vor-
weiteres sind nun dem Trainingsmittelka- gaben zu entsprechenden Zielintensitäten,
talog entsprechend verfügbar und können die sich im Trainingsmittelkatalog finden.
nun zur weiteren Leistungsentwicklung Die Planung erfolgt in diesem Alters-
herangezogen werden. Der Einstieg hat bereich stark individualisiert und sollte
behutsam und verantwortungsvoll zu er- in Zusammenarbeit mit dem zuständi-
folgen, um Überlastung und Verletzung gen Bundestrainer Anschluss erfolgen.
der Sportler zu vermeiden. Dies spiegelt
sich gleichfalls in den Zielintensitäten v.a.
von Komplex 4 wider, die noch nicht jenen 9.5.2 Karriere
des Hochleistungstrainings entsprechen.
Im Vergleich zum Aufbautraining wer-
den die Umfänge von durchschnittlichen
350 Wiederholungen pro Woche auf
W ährend der Entwicklungsetappe des
Leistungstrainings besteht das Ziel
auf sportlicher Ebene darin, die Sportler
nun 300 Wiederholungen gesenkt, bei vom Nachwuchskader 1 zum Perspektiv-
207
kader zu entwickeln und so den Anschluss stellung bzw. Berufsausbildung oder Stu-
an internationales Leistungsniveau anzu- dium, die sehr zeitaufwändig sind und
treten. Die sportliche Entwicklungspers- wenig Kapazitäten für leistungssportli-
pektive ist auf das Erreichen der Olympia- ches Training auf Spitzenniveau zulassen.
kadernorm und damit den Eintritt in die Möglichkeiten bieten sich jedoch auch
Sportfördergruppe der Bundeswehr aus- hier im Bereich einer gestreckten Berufs-
gerichtet. Das Training sollte vorrangig ausbildung bzw. eines gestreckten Hoch-
am Bundesstützpunkt unter der Leitung schulstudiums an, um neben der leistungs-
eines qualifizierten BSP-Trainers erfolgen, sportlichen Karriere eine abgeschlossene
der in enger Abstimmung mit dem zustän- Berufsausbildung zu erwerben. Dies er-
digen Bundestrainer Anschluss agiert. Die fordert jedoch höchste Disziplin und muss
Sportler nehmen an den Deutschen Meis- unter Berücksichtigung aller Faktoren ge-
terschaften der Junioren, den Junioreneu- plant werden, um eine Überforderung des
ropa- sowie Juniorenweltmeisterschaften Sportlers zu vermeiden. Dennoch bieten
teil. Das Ziel dieser Teilnahmen besteht sich hier gerade durch die Stiftung Deut-
darin, sie an internationale Konkurrenz sche Sporthilfe Optionen der Unterstüt-
heranzuführen und hierfür das not- zung und Förderung dualer Karrieren.
wendige Selbstvertrauen zu entwickeln. Um die Karriere- und Zukunftsplanung
Es sollte weiterhin das Erreichen der all- weiterhin optimal gestalten zu können,
gemeinen Hochschulreife verfolgt wer- ist die Laufbahnberatung der Olympia-
den. Während des letzten Schuljahres in stützpunkte zwingend mit einzubeziehen.
der Sekundarstufe 2 ist der Lernaufwand Nicht nur verfügen sie über umfangreiche
in Vorbereitung auf die Abschlussprüfun- Kenntnisse und Fachwissen, sondern kön-
gen deutlich erhöht und die Trainingsbe- nen auch weitere, bisher nicht bekannte
lastung entsprechend anzupassen. Sollte Förder- und Ausbildungsmöglichkeiten
sich der Sportler bereits in der Berufs- erschließen. Die Verantwortung für auf-
ausbildung befinden, neigt sich diese strebende Sportler ist hoch. Ihr Streben
ebenfalls dem Ende zu, was ein ähnliches richtet sich nach internationalem Erfolg,
Vorgehen bedingt. Zudem sollte nun an- dem sie einen Großteil ihrer Zeit widmen.
hand der Leistungsentwicklung und des Dies ist wünschens- und ehrenwert, damit
Leistungspotentials der nächsten Jahre ihnen hieraus jedoch kein Nachteil ent-
die weitere außersportliche Zukunfts- steht, muss der Verband gewährleisten,
planung konkretisiert werden. Hier bie- dass ihre berufliche Laufbahn gesichert ist
ten sich diverse Möglichkeiten. Neben und kontinuierlich im Blick behalten wird.
der bereits angesprochenen Sportförder-
gruppe der Bundeswehr existieren eben-
solche bei der Polizei. Zeichnet sich eine 9.5.3 Persönlichkeit - Monitoring von
internationale Perspektive ab, sollte stark Belastung und Erholung
auf eine Karriere als Behördensportler
hingewirkt werden, da andernfalls die
hohen Trainingsumfänge und -belastun-
gen sowie eine adäquate Regeneration
M it steigendem Leistungsniveau ge-
winnt die Trainingssteuerung zu-
nehmend an Bedeutung. Nur wenn ein
des bevorstehenden Hochleistungstrai- ausgewogenes Verhältnis zwischen Be-
nings nur schwerlich zu realisieren ist. anspruchung und Erholung des Sportlers
Die Alternativen dazu wären eine An- besteht, kann eine kontinuierliche Leis-
208
tungsentwicklung gewährleistet werden. 1. Motorische Tests
Dies kann und wird stets sicherlich durch 2. Laborwerte
die Erfahrung und Beobachtung durch 3. Fragebögen
den Trainer geschehen. Nach wie vor ist Auf Laborwerte soll in diesem Zusammen-
er die zentrale Figur in der Planung und hang nicht eingegangen werden, da sie mit
Steuerung des Trainings. Gleichzeitig erheblichen Ressourcen verbunden sind,
sollte auch der Sportler im Laufe seiner die in der Etappe des Leistungstrainings
Trainingsjahre angeleitet worden sein, ein nicht angemessen wären. Einfache moto-
Gefühl für sich und seinen physischen rische Tests sowie Fragebögen sind hinge-
und psychisch-emotionalen Belastungs- gen leicht durchführbar, erfordern wenige
zustand entwickelt zu haben. Über eine Ressourcen und können sich gut in den Ta-
enge Kommunikation können und sol- gesablauf der Sportler integrieren lassen.
len so ggf. Änderungen am Trainings-
plan vorgenommen werden, die sich nach Motorische Tests
dem Erholungsbedürfnis des Sportlers
richten. So werden zwei Zielstellungen Eine recht simple und dennoch grade
verfolgt: Einerseits wird die Belastbarkeit für das Gewichtheben hervorragend ge-
des Sportlers gewährleistet und Überlas- eignete Methode ist der Differenzsprung.
tungen oder gar Übertraining vorgebeugt. Basierend auf der Annahme, dass erhöhte
Andererseits kann nur über ein optimales Muskelbeanspruchung einen vorüber-
Verhältnis von Beanspruchung und Er- gehenden Verlust an Schnell- und Ma-
holung die weitere Leistungsentwicklung ximalkraft bewirkt, aufgrund derer es zu
erfolgen. Ein bloßes mehr an Umfang, In- einer Einschränkung der Rekrutierbarkeit
tensität und Frequenz des Trainings führt der Muskulatur kommt. Ist die Muskula-
in die Sackgassen des Übertrainings und tur der unteren Extremitäten davon be-
der Leistungsstagnation und Verletzung. troffen, kann dies über einer verringerte
Nur wenn dem Organismus gestattet ist Differenzsprungleistung gemessen wer-
die teilweise massiv durch Training gestör- den (Meyer, Ferrauti, Kellmann, Pfeiffer,
te Homöostase wiederherzustellen, kann 2016). Aufgrund der Tatsache, dass die
auch eine Anpassung an Trainingsreize Muskulatur der unteren Extremitäten
und somit die Leistungsentwicklung erfol- Hauptantrieb im Gewichtheben ist, kann
gen. In diesem Zusammenhang sei noch- dieser Test somit hervorragend zum Mo-
mals auf die Reduzierten Trainingsumfän- nitoring von Belastung und Erholung
ge des Leistungstrainings verwiesen sowie eingesetzt werden und ist von der zusätz-
die grundlegenden Theorien zur Bean- lichen Belastung die ein bis drei Sprünge
spruchung und Erholung in „Kenntnisse darstellen als unbedenklich einzustufen.
– Regeneration“ des Grundlagentrainings. Ob über eine Kontaktmatte, Lichtschran-
ke oder Kraftmessplatte spielt dabei keine
Im über das „Gefühl“ des Trainers für den Rolle, wichtig ist, dass der Test stets unter
Zustand des Sportlers und seines subjekti- den gleichen Bedingungen und mit dem
ven Empfindens objektiv das Erholungsbe- selben Messinstrument durchgeführt wer-
dürfnis zu messen, bieten sich nach Mey- den kann. Um einen möglichst standardi-
er, Ferrauti, Kellmann und Pfeiffer (2016) sierten Ablauf gewährleisten zu können,
unter anderem folgende Methoden an: sollte der Squat-Jump gewählt werden
und die Tiefe der Ausgangsstellung einer
209
Reproduzierbarkeit zugunsten markiert renzsprungs über stets gleiche Messins-
werden (hier bieten sich Slalomstangen trumente gewährleistet werden können.
mit Querstange an, die auf die entspre- Zu Beginn befolgt der Sportler seine ge-
chende Höhe eingestellt über Körper- wohnte Erwärmung und beginnt dann
kontakt Rückmeldung zur korrekten Tiefe mit der zu messenden Trainingsübung.
geben). Nach der Erwärmung sollten drei Über den RealAnalyzer werden nun ein-
Sprünge mit kurzen Erholungspausen zelne Wiederholungen gefilmt und ihre
gemessen werden. Der jeweils höchste Parameter (Vmax/PSK) dokumentiert.
Wert fließt in die Dokumentation ein und Ähnlich dem Differenzsprung sollte sich
kann zur Trainingssteuerung herangezo- auch hier eine reduzierte Schnellkraftleis-
gen werden (Meyer, Ferrauti, Kellmann, tung bzw. Hantelgeschwindigkeit als Folge
Pfeiffer, 2016). Zu Einführung des Verfah- nicht vollständig wiederhergestellter Leis-
rens sollte über eine Woche mit gesenk- tungsfähigkeit einstellen. Kontinuierlich
ter Trainingsbelastung ein Baseline-Level durchgeführt gibt dieses Verfahren eben-
erhoben werden, um Auskunft über die so Aufschluss über den Belastungs-Er-
Sprunghöhe des Sportlers in erholtem Zu- holungs-Zustand wie der Sprungtest, mit
stand zu erhalten. In Bezug auf dieses kön- dem Vorteil, dass hier die sportartspezifi-
nen dann nachfolgend erhobene Werte in- sche Leistung an der Hantel gemessen und
terpretiert werden. Sollte die Sprunghöhe zur Bewertung des Zustandes des Sport-
stark abweichen, könnte dies auf einen er- lers herangezogen werden kann. Gegen-
höhten Regenerationsbedarf des Sportlers über dem Sprungtest hat dieses Verfahren
hindeuten und sollte zusammen mit dem jedoch mehrere Nachteile. Zum einen
subjektiven Empfinden des Sportlers sowie muss stets das MIS verfügbar sein und
der Einschätzung des Trainers in der Trai- aufgebaut werden können. Da es mobil ist,
ningssteuerung Berücksichtigung finden. sollte dies keine allzu große Hürde darstel-
len. Weitaus bedenklicher ist hingegen die
Hantelgeschwindigkeit Tatsache, dass dieses Testverfahren durch
die notwendigen Zusatzlasten, ohne die
Eine weitere Möglichkeit, den aktuel- eine Messung wenig Aussagekraft hätte,
len Erholungszustand des Sportlers zu die Regeneration negativ beeinträchtigen
erheben, ist das Messen der Hantelge- könnte. Wird dies jedoch in der Planung
schwindigkeit zum Beginn des Trainings berücksichtigt, so bietet dieses Verfahren
bei festgelegten Intensitäten in der Trai- ebenfalls eine recht einfache Methode
ningsübung Zug breit. Dies kann über des Belastungs-Erholungs-Monitorings.
den bereits erläuterten RealAnalyzer oder
mittels anderer Tools wie dem Vmax-Pro Beide hier dargestellten Verfahren eignen
geschehen. Von der Erhebung der Hantel- sich sowohl zum Monitoring des Rege-
geschwindigkeit über Smartphone-Apps nerationsbedarfs des Sportlers. Darüber
wird abgeraten, da sie bisher aufgrund hinaus bieten sie gleichzeitig ein wert-
intransparenter Parameter (Bildrate, Ka- volles Mittel zur Überprüfung der Trai-
librierung, softwareseitige Auswertung, ningswirksamkeit. Ziel des Trainings im
Positionierung u.ä.) als nicht hinreichend Gewichtheben ist eine kontinuierliche
zuverlässig einzustufen sind. Kriterien wie Steigerung der Leistungsvoraussetzungen
die Reproduzierbarkeit des Messaufbaus Maximal- und Schnellkraft. Werden die
sollten wie bei der Erhebung des Diffe- Sprunghöhen bzw. die Hantelgeschwin-
210
digkeiten vom Beginn des Makrozyklus- beugt werden (Meyer, Ferrauti, Kellmann,
ses mit denen vom Ende bzw. nach dem Pfeiffer, 2016). Grundsätzlich sollte einem
Makrozyklusses verglichen, so lassen sich Sportler in diesem Stadium bereits ein Be-
Aussagen über die Trainingswirksamkeit wusstsein dafür vermittelt worden sein,
unabhängig von der tatsächlich realisier- welche Bedeutung Training und Regenera-
ten Wettkampfleistung (die mitunter von tion bei der Leistungsentwicklung spielen.
diversen Faktoren – emotionale Erregung,
Beschaffenheit des Materials/der Wett- Im Zuge des RegMan-Projekts wurden
kampfbohle u.ä. – beeinflusst wird) tref- zwei Fragebögen entwickelt, die eine Er-
fen. Grundsätzlich sollte die Sprunghö- fassung den Zustand des Sportlers er-
he/Hantelgeschwindigkeit zum Ende der möglichen. Diese sind das „Akutmaß
Vorbereitung höher ausfallen als zu Be- Erholung & Belastung“ sowie die „Kurz-
ginn. Ist dies nicht der Fall, kann dies auf skala Erholung & Beanspruchung“. Bei-
eine beeinträchtigte Trainingswirksamkeit de wurden wissenschaftlich evaluiert
hindeuten und sollte Anlass zur Überprü- und für aussagekräftig befunden. Da sie
fung des absolvierten Trainings geben. innerhalb weniger Minuten ausgefüllt
werden können eignen sie sich hervor-
ragend für die tägliche Anwendung.
Weitere Informationen sowie die Frage-
Befragung/Subjektives Empfinden bögen zur Vorlage liefert die Homepage
des RegMan-Projekts (www.regman.
Im Zuge der RegMan-Studie wurden di- org) Dort finden sich detaillierte Anwei-
verse Methoden zur Erhebung des Re- sungen sowie Hilfen zur Auswertung.
generationsbedarfs des Sportlers hin- Darüber hinaus finden sich dort Infor-
sichtlich ihrer Aussagekraft untersucht. mationen zum Projekt sowie zur App
Als das zuverlässigste Tool hat sich dabei „Immun-Source“, die sich derzeit (stand
die Befragung des Sportlers erwiesen. Juni 2019) jedoch noch in der Entwick-
Im Gegensatz zur Erhebung objektiver lung befindet. Sie bezieht neben dem
Parameter wie die o.g. Sprunghöhe oder subjektiven Befinden des Sportlers mög-
Hantelgeschwindigkeit, bietet ein Frage- liche Anzeichen von Infekten mit ein, die
bogen umfassenderen Einblick über den ein noch gezielteres Bild des Belastungs-
Beanspruchungszustand des Sportlers. Es zustandes des Sportlers geben. Nach der
können einerseits Aussagen über den kör- Eingabe durch den Sportler erscheint
perlichen, aber auch den psychisch-emo- unmittelbar eine Auswertung, die in die
tionalen Zustand des Sportlers getroffen Trainingssteuerung einbezogen werden
werden. Hieraus ergibt sich ein umfassen- kann. Dieses Tool scheint äußerst vielver-
des Bild, dass auch außersportliche Belas- sprechend, zumal es in Form einer Smart-
tungen berücksichtigt. Einziger Nachteil phone-App zeitgenössisch ist, was die
von Fragebögen sind die ihnen inhären- Anwendung maßgeblich vereinfacht und
ten Fehlerquellen wie beispielsweise die somit deutlich leichter Akzeptanz und
soziale Erwünschtheit, oder Angst vor Anwendung bei jungen Sportlern findet.
etwaigen Konsequenzen. Diesen kann
nur durch hinreichende Aufklärung sowie Training ist im Leistungs- und Hochleis-
dem Hervorheben der Bedeutung für den tungssport entscheidend und kann durch
Prozess der Leistungsentwicklung vorge- nichts ersetzt werden. Ebenso wichtig ist
211
jedoch auch die Erholung des Sportlers bzw. gesund zu bleiben (Kreider, 2010).
von Trainingsbelastung. Nur wenn sie ge- Die Problematik bei der Einnahme von
währleistet wird, kann eine Leistungsent- NEM besteht bezüglich der Wirksamkeit
wicklung erfolgen und einer möglichen der beworbenen Produkte, da diese in den
Überlastung des Sportlers vorgebeugt meisten Fällen nicht wissenschaftlich fun-
werden. Mit steigendem Leistungsniveau diert ist. Daher sollten sich Trainer/innen
sind alle Faktoren, um den Sportler zu und Sportler/innen vor der Einnahme
optimieren. Die Erfassung des Zustandes folgende Fragen stellen: Ergibt die Theo-
sollte dabei eine zentrale Rolle einneh- rie hinter dem Produkt Sinn? Existieren
men: Sie ist das Sicherungsseil auf dem wissenschaftlich fundierte Studien zu dem
schmalen Grat der körperlichen und emo- Produkt? Stimmen die Ergebnisse der Stu-
tionalen Höchstbeanspruchung des in die die mit dem propagierten Effekt des NEMs
internationale Spitze vorstrebenden Sport- überein? Konnten die Ergebnisse der Stu-
lers. Wachsamen Auges kann der Trainer die in anderen Studien mit genügend Pro-
so der Verantwortung Rechnung tragen, banden wiederholt werden? Können alle
dass sich dieser nicht durch schieres Ab- Fragen bejaht werden, besteht eine hohe
arbeiten von Wiederholungen, Kilos und Wahrscheinlichkeit für die Wirksamkeit
Tonnen Jahr um Jahr zugrunde richtet. des NEMs. Basierend auf den genannten
Kriterien stellt Kreider (2010) Kategorien
  wie z.B. „sehr wahrscheinlich wirksam“,
9.5.4 Kenntnisse - Nahrungsergän- „möglicherweise wirksam“, „zu früh, um
zungsmittel etwas zu sagen“ und „offensichtlich un-
wirksam“ auf. Hierbei fallen unter Kate-

N ahrungsergänzungsmittel im Sport
Das wohl umstrittenste Themenge-
biet der Sporternährung ist der Bereich
gorie 1 („sehr wahrscheinlich wirksam“)
NEM, die dem Trainierenden dabei helfen
den Kalorienbedarf zu decken und/oder
der Nahrungsergänzungsmittel (NEM). durch Studien an einer repräsentativen
NEM werden oral eingenommen und Stichprobe für effektiv und sicher befun-
sollen Nähr- bzw. Mikronährstoffe und den wurden, also z.B. Koffein, sogenannte
Wirkstoffe enthalten, die die Ernährung Masseaufbaupräparate, Proteinpulver und
des Sportlers sinnvoll ergänzen. Unter Kreatin. Vor allem Proteinpulver erfreut
Nähr- bzw. Mikronährstoffe und Wirk- sich großer Beliebtheit bei Sportler/innen.
stoffe fallen in diesem Sinne Proteine, Dabei besteht nach Nemet, Wolach, und
Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Minera- Eliakim (2005) keine Notwendigkeit zur
lien, Kräuterextrakte, Aminosäuren und Einnahme, wenn genügend Proteine und
Antioxidantien, welche in Form von Ta- Kohlenhydrate konsumiert werden. Krea-
bletten, Kapseln, Gels, Flüssigkeiten, Pul- tin ist das wohl effektivste NEM, welches
vern und Riegeln verkauft werden. Des frei verfügbar erworben werden und nach
Weiteren soll die Einnahme von NEM die Studienlage nachweislich die Leistungs-
Leistungsfähigkeit, die Adaptation an das fähigkeit erhöhen kann (Buford, 2007).
Training und die Regenerationsfähigkeit Kreatin wird vor allem für die Muskel-
verbessern. Dementsprechend sollen sie kontraktion benötigt und stellt die Phos-
Sportler/innen dabei helfen, das Training phorylgruppe zur Verfügung, welche dazu
besser zu tolerieren und während inten- genutzt wird, um Adenosindiphosphat
siver Trainingsphasen verletzungsfrei (ADP) in ATP umzuwandeln. Hierbei wird
212
Kreatin vorwiegend während anaeroben fettlösliche (A, D, E und K) und wasser-
und hoch-intensiven Belastungen benö- lösliche (B und C) klassifiziert (McArdle,
tigt, wie z.B. im Sprinten und Gewichthe- 2001). Im Sport können sie dabei helfen,
ben. Demnach kann Kreatin als NEM die aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung
Kreatinspeicher im Muskel erhöhen und hohe Trainingsintensitäten zu tolerieren
die ATP-Resynthese beschleunigen (Bu- und das Immunsystem zu kräftigen. Ob-
ford, 2007; Nemet et al., 2005). Damit ein- wohl Vitamine nachweislich einen Effekt
her geht eine verbesserte Trainingsadapta- auf die Gesundheit haben, besteht hin-
tion aufgrund erhöhter Trainingsqualität. sichtlich der Wirksamkeit von Vitamin-
Kategorie 2 („möglicherweise wirksam“) präparaten auf die Verbesserung der
beinhaltet jene NEM, die in der Theorie Leistungsfähigkeit keine klare Evidenz,
wirksam zu sein scheinen, aber nicht in wenn Sportler/innen eine den Bedarf
einer ausreichenden Anzahl an Studien deckende Ernährung aufweisen. Daher
getestet wurden. Darunter fallen essenti- sind nach Kreider (2010) niedrig dosier-
elle und verzweigtkettige Aminosäuren in te Multivitaminpräparate für Sportler/
Pulver- oder Kapselform, sowie Grüntee- innen zu empfehlen, die es nicht schaffen,
extrakt und HMB (3-Hydroxy-3-Methyl- ihren Kalorienbedarf mit einer breiten
buttersäure), um nur einige zu nennen. In Palette an Nahrungsmitteln abzudecken.
der Theorie sollen essentielle Aminosäu- Die große Auswahl an NEM und die wis-
ren anabole Prozesse im Körper stimulie- senschaftliche Inkonsistenz bezüglich der
ren, um mehr fettfreie Masse aufbauen zu Wirksamkeit machen es schwierig eine
können. Verzweigtkettige Aminosäuren klare Aussage für NEM im Allgemeinen zu
sollen hingegen den Proteinkatabolismus treffen. Die Vorteile von NEM bestehen in
minimieren und die Regeneration nach der Praktikabilität, der präventiven Wir-
dem Training beschleunigen (Nemet et kung in Bezug auf Nährstoffdefizite und
al., 2005). Sowohl essentielle als auch in manchen Fällen in einem Placebo-Ef-
verzweigtkettige Aminosäuren werden fekt. Jedoch macht eine sportgerechte Er-
als sehr wirksam propagiert, wobei die nährung den Großteil der NEM hinfällig.
Studienlage wenig Aufschluss über ihre Lediglich Vitaminpräparate, Proteinpul-
Wirksamkeit gibt. Auch hier wird ex- ver und Kreatin erweisen sich als sicher
plizit darauf hingewiesen, dass eine den und wissenschaftlich fundiert, wenn der
Kalorienbedarf deckende Ernährung mit Trainierende Probleme hat, genügend Ka-
ausreichend Proteinen und Mikronähr- lorien zu sich zu nehmen und/oder Pha-
stoffen die Einnahme von Aminosäuren sen intensiver Trainingsbelastung durch-
überflüssig macht. Weitere Informatio- läuft, was eine Nahrungsergänzung durch
nen zu den genannten Kategorien sowie die eben genannten Mittel notwendig
zu der Wirksamkeit von bestimmten macht (Buford, 2007; Nemet et al., 2005).
Produkten finden sich in der Literatur.
Eine eigene Kategorie, auf die in diesem An dieser Stelle soll explizit darauf hin-
Abschnitt eingegangen werden soll, bilden gewiesen werden, dass NEM im lang-
Vitaminpräparate. Vitamine dienen dem fristigen Leistungsaufbau als eine Leis-
Körper zur Regulierung des Stoffwechsels, tungsreserve betrachtet werden sollten.
neuraler und zellulärer Prozesse und sind Das bedeutet, dass NEM im Kinder- und
bei der Gewinnung von Energie im Kör- Jugendbereich sowie grundsätzlich keine
per beteiligt. Hierbei werden Vitamine in sportgerechte Ernährung ersetzen kön-
213
nen. Trainer/innen sollten ihre Sportler/ kreten Vorgaben in Form von Rahmen-
innen sachlich über die Vor- und Nach- orientierungen ausgegeben. Zudem fällt
teile aufklären, ohne Verbote zu erteilen. die Trainingsgestaltung bei Sportlern auf
Die Ernährung im Allgemeinen ist neben diesem Leistungsniveau derart indivi-
ausreichend Schlaf ein zentraler Faktor dualisiert aus, dass eine Rahmenorien-
im Sport und sollte dementsprechend tierung obsolet wäre. Die Planung und
angemessene Bedeutung erhalten, um Gestaltung des Trainings werden vom
die sportliche Leistung zu maximieren. Bundestrainer M/F übernommen, oder,
Trainer/innen sind aufgrund ihres Un- bei dezentral trainierenden Sportlern, in
wissens nicht von der Pflicht befreit, engster Zusammenarbeit zwischen ihm
Sportler/innen über die Vorteile einer und dem Heimtrainer vorgenommen.
sportgerechten Ernährung aufzuklären. Grundlage progressiver Leistungsent-
  wicklung in dieser Etappe ist das hoch-
individualisierte Training der speziellen
9.6 Hochleistungstraining Leistungsvoraussetzungen. Die Trainings-
planung leitet sich ab aus den individua-
lisierten Sportlerprofilen, welche aus dem
9.6.1 Training - Weltspitze langfristigen Leistungsaufbau der Athle-
ten hervorgehen und aus den kontinuier-

M it dem Eintritt in den U23-Bereich


beginnt die finale Etappe des Hoch-
leistungstrainings. Ihr Ziel besteht darin,
lich erfassten Trainingsdaten entnommen
wird. Die daraus hervorgehende individu-
elle Leistungsstruktur mit den notwendi-
einerseits den Anschluss an internatio- gen Leistungsvoraussetzungen bestimmen
nales Leistungsniveau zu vollenden und dabei Zielwerte von Zubringerübungen
auf diesem Niveau eine Qualifikation für im Maximal- und Schnellkraftbereich,
die Olympischen Spiele zu ermöglichen. sowie die verwendeten Teil- und Wett-
Im Verlauf des Höchstleistungsalters zwi- kampfübungen und weichen teilweise
schen 25 und 30 Jahren ist eine Medail- stark von den grundlegenden Empfeh-
lenplatzierung bei den olympischen das lungen des Trainingsmittelkataloges ab.
oberste Ziel. Dieses Ziel kann nur erreich Die in den vorangegangenen Entwick-
werden, wenn allen Etappen des langfris- lungsetappen gängige Doppel- oder Drei-
tigen Leistungsaufbaus mit ihren Zielen fachperiodisierung ist aufgrund der indi-
hinreichende Beachtung geschenkt wurde. viduellen Wettkampftermine nicht mehr
Die Grundlage bildet dabei die körperliche umzusetzen und mündet in individua-
und psychische Begabung des Athleten. lisierten Periodisierungslösungen. Der
Die Trainingsplanung im Hochleistungs- Trainingsumfang ist auf durchschnittlich
training richtet sich nun konkret nach 300 Wiederholungen pro Woche reduziert
den internationalen Meisterschaften, und die allgemeinen Trainingsinhalte ver-
Europa- und Weltmeisterschaft, sowie anschlagen nur noch 10% des Trainings.
den Olympischen Spielen. Vor allem die Die sehr hohen Intensitäten bedingen
Qualifikation für letztere steht im Fokus, eine optimale Steuerung des Trainings
anhand derer sich die Teilnahme an wei- mit der intensiven Nutzung regenerativer
teren Qualifikationswettkämpfen orien- Maßnahmen. Nur so kann gewährleistet
tiert. Aufgrund dieser Tatsache werden werden, dass diese Etappe überlastungs-
für diese Entwicklungsetappe keine kon- und verletzungsfrei durchlaufen wird.
214
9.6.2 Karriere durch die Sporthilfe und andere Partner.
Die berufliche Karriereplanung sollte sich

M it dem Eintritt in den U23- und


nachfolgenden Seniorenbereich
beschreitet der Sportler die Etappe des
darauf beschränken, dass nach Ende der
Karriere konkrete Schritte festliegen, die
eingeleitet werden, um den Sportler um-
Hochleistungstrainings. Durch Deut- gehend in das Berufsleben integrieren zu
sche Meisterschaften der Aktiven und können. Hier zahlt sich die bisher intensiv
internationale Wettkämpfe wie auch bei genutzte Laufbahnberatung der Olympia-
Europa- und Weltmeisterschaften wird stützpunkte aus. Die Wahl des Berufs-
die internationale Konkurrenzfähigkeit zweiges sowie eventuell schon in Frage
erlangt. Hat der Sportler über das Errei- kommende Arbeitgeber können ermit-
chen des Olympiakaderstatus den Schritt telt werden. Dies hat zudem den Vorteil,
in eine Sportfördergruppe (Bundeswehr dass der Sportler sich so erheblich gerin-
oder Landespolizei) absolviert, verfügt er gere Sorgen um seine berufliche Zukunft
nun über perfekte Umfeldbedingungen, machen muss und sich voll und ganz auf
um über Hochleistungstraining und in- die sportlichen Ziele fokussieren kann.
dividuelle Regenerationsmaßnahmen den
Alltag eines Profisportlers der Gewicht-
heber-Nationalmannschaft bestreiten zu 9.6.3 Persönlichkeit - Reiss-Motiva-
können. Die Trainingsziele richten sich tion-Profile
fortan nach einer individuellen Quali-
fikation für Olympische Spiele über die
Teilnahme an internationalen Bronze-,
Silber- und Goldstandard-Wettkämp-
M it dem Einstieg in den U23 und
nachfolgend Seniorenbereich ge-
winnen neben den Trainingsmitteln auch
fen. Perspektivisch sollten die Sportler die Methoden zur Persönlichkeitsent-
während des Hochleistungstrainings an wicklung zunehmend an Individualität.
zwei Olympischen Spielen teilnehmen. Für letzteres bietet sich die Erstellung und
Die ersten mit Mitte 20 Jahren, um sich Besprechung des Reiss-Motivation-Pro-
zu qualifizieren und eine Top-8 Platzie- file an. Dieses soll dem Sportler dabei
rung zu erreichen, die Zweiten mit der helfen sich selbst und seine Motive bes-
Chance auf eine olympische Medaille. ser kennenzulernen und die Grund-
Um diese Zielstellung zu erreichen, lage seines Handelns zu verstehen.
ist ein Status als Behördensportler Dies vermag obsolet erscheinen, lernt
in der Zentralisierung von entschei- man sich im Laufe seines Lebens doch
dendem Vorteil. Intensive Trainings- ausreichend kennen. Doch gesellschaft-
belastungen, Lehrgangsmaßnahmen liche Einflüsse, das enge und weite so-
sowie regelmäßige internationale Wett- ziale Umfeld und anderes tragen oft Zie-
kampfteilnahme sind zeitintensiv und le, Wünsche, Bedürfnisse an uns heran,
erschweren eine berufliche Tätigkeit. denen wir folgen, weil sie uns intellektuell
Sollte der Sportler sich bereits im Berufs- ansprechen. Abseits sozialer Erwünscht-
leben befinden, sind hier Absprachen über heit sind es nicht selten ganz andere Mo-
Sonderbeurlaubung, Arbeitszeitausgleich tive, die unser Handeln antreiben und
etc. mit dem Arbeitgeber zu treffen, um die lenken. Dies zu erkennen ist das Poten-
notwendigen Kapazitäten zu schaffen, ggf. tial, dass die Erstellung des Reiss-Profils
auch mit weiterführender Unterstützung ermöglicht. Es erstellt sich aus der Aus-
215
wertung eines validierten Fragenkata- des Hochleistungstrainings standhalten.
logs, der über 128 Items die persönliche
Aversion oder Motivation gegenüber Das Reiss-Profil kann Sportlern und
bestimmten Wertvorstellungen oder Le- Trainern dabei helfen ihre Zusammen-
benszielen erfasst. Die Auswertung gibt arbeit noch erfolgreicher zu gestalten.
Aufschluss über die unterschiedliche star- Sie können offenlegen, was dem Sportler
ke Ausprägung der 16 Lebensmotive, wie: guttut, ihn antreibt und diese Motive be-
dienen. Das gesteigerte Wohlbefinden
• Macht des Sportlers wirkt sich positiv auf die
• Unabhängigkeit gesamte Leistungsentwicklung aus. Ver-
• Neugier steckte Potentiale werden aufgedeckt
• Anerkennung und nutzbar gemacht. Gleichzeitig kön-
• Ordnung nen Lösungen und Wege für Motive,
• Sparen gegenüber denen eine starke Aversion
• Ehre besteht, erarbeitet werden. Der Sportler
• Idealismus kann sich mit diesem Wissen ein Um-
• Beziehungen feld schaffen, dass ihn fördert und seine
• Familie Motive bedient. Dies stellt einen weite-
• Status ren entscheidenden Schritt in der Ent-
• Rache faltung des Potentials des Sportlers dar.
• Eros Das Reiss-Profil mag bekanntes offenlegen
• Essen oder neue Erkenntnisse erschließen. In
• Körperliche Aktivität jedem Falle bietet es die Möglichkeit der
• Ruhe. bewussten Auseinandersetzung mit den
Motiven des Sportlers zum Zwecke der
Ob die Motive vom Sportler ausgelebt weiteren Leistungsentwicklung während
werden oder nicht hängt von der Stär- der Etappe des Hochleistungstrainings.
ke ihrer Ausprägung ab. Je höher die-
se ist, desto wahrscheinlicher ist es, 9.6.4 Kenntnisse
dass sie bedient werden. Doch oft ge-
nug findet dies nicht statt und es ent-
stehen Unzufriedenheit und Frust.
Während der Etappe des Hochleistungs-
D er Sportler befindet sich während der
Etappe des Hochleistungstrainings
auf einen Niveau höchster Leistungsfä-
trainings weitere Leistungsentwicklun- higkeit. Um diese weiter voranzutreiben
gen und ihre Entfaltung auf wichtigen bedarf es spezieller und hochindividua-
und unter hohen inneren und äußeren lisierter Trainingsmittel, Regenerations-
Druckbedingungen stattfindenden Wett- maßnahmen sowie Umfeldbedingungen.
kämpfen zu garantieren ist höchste Prä- Fortan gilt es herauszufinden, welches
zision gefragt. Dies beinhaltet neben der Wissen und welche Fertigkeiten dem
akkuraten Trainingssteuerung zuneh- Sportler zum Erreichen der vollständi-
mend die spezialisierte Persönlichkeits- gen Entfaltung seines Leistungspotentials
entwicklung des Sportlers. Nur wenn noch fehlen. Das kann noch eingehen-
dieser in einem Umfeld agiert, in dem der den Bereich der Ernährung betreffen
er sich wohlfühlt und seine Motive aus- oder auch weiterführende sportpsycho-
leben kann, kann er den Belastungen logische Techniken zur Selbstregulation.
216
Die bisherige Entwicklung des Sportlers lungsfelder kennen, sie einfordern und
hat ihn dazu befähigt, sich kontinuier- beschreiten. Der Bereich der Kenntnisse
lich und zielstrebig bis in die Etappe des im Hochleistungssport setzt den Einsatz
Hochleistungstrainings zu entwickeln. von Experten und Spezialisten voraus.
Ein grundlegendes Ziel war es dabei stets, Sie stehen an den Olympiastützpunkten
seine Eigenverantwortung und Selbststän- sowie im Bundesverband Deutscher Ge-
digkeit zu fördern, dass er nun an einem wichtheber zur Verfügung und können
Punkt in seiner Karriere angelangt ist, in allen Belangen die sportliche und per-
an dem er aktiv teilhaben und sich ein- sönliche Weiterentwicklung des Sport-
bringen kann. Er sollte mit der Hilfe des lers betreffend hinzugezogen werden.
Trainers die noch notwendigen Entwick-

217
220
10 Schüler- und Jugendwettkampfprogramm

I m „Jugendsportprogramm der Deut-


schen Gewichtheberjugend“ ist das
Schüler- und Jugendwettkampfprogramm
deshalb eine Jahresplanung mit den ge-
planten Wettkämpfen der Schüler bzw.
der Jugendlichen von großer Bedeutung
zusammengefasst. Es beinhaltet allgemei- (Lippmann & Pagels, 1993; Deutsche Ge-
ne Bestimmungen zu den Wett-kämp- wichtheberjugend, 2019). In Tabelle 19 ist
fen, zum Wettkampfablauf, zum Mehr- eine Jahresplanung für den Schüler- und
kampf sowie zu den Gewichtsklassen Jugendbereich dargestellt. Diese beinhal-
und Normen. Außerdem beinhaltet es tet ausschließlich die Wettkämpfe auf
die Durchführungsbestimmungen und Bundesebene. Diese Wettkämpfe bilden
Bewertungen der Wettkampfübungen. gleichzeitig die Hauptwettkämpfe der
Das Wettkampfprogramm der Schüler Schüler und Jugendlichen. Neben dem
und Jugendlichen ist auf die Sicherung Gewichtheben erfolgen jeweils drei bis
der Einheit von Training und Wettkampf vier athletische Mehrkampfübungen. Re-
ausgerichtet. In den Wettkämpfen erfolgt gionale Meisterschaften müssen von den
die Überprüfung der trainingsmethodi- einzelnen Landesverbänden zusätzlich ge-
schen Ziele und Inhalte des Trainings. plant werden. Jeder Landesverband erstellt
Im langfristigen Leistungsaufbau ist hierfür einen eigene Wettkampfkalender.

Tab.: 19. Jahresübersicht im Schüler- und Jugendbereich (in Anlehnung an Deutsche Gewicht-heberjugend,
2019, S. 4)
221
10.1 Schülerbereich Thüringen, Sachsen-Anhalt), Süddeutsche
Mehrkampfmeisterschaft (Bayern, Ba-

I m Schülerbereich erfolgen auf Bun-


desebene drei Wettkämpfe im Jahr.
Diese sind die „Deutsche Meisterschaft
den-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saar-
land). Die Mehrkampfmeisterschaften
werden im Reißen und Stoßen mit Tech-
für Länder- und Vereinsauswahlmann- nikbewertung und athletischem Vier-
schaften“ im März, die „Regionale Mehr- kampf (Schlussdreisprung, Schockwurf,
kampfmeisterschaft“ im Juni sowie die 30m-Sprint/ Pendellauf, Klimmziehen
„Deutsche Meisterschaft“ im November. oder Bankdrücken oder Liegestütze oder
Die Deutsche Meisterschaft für Länder- Zug im Liegen) durchgeführt. Den Höhe-
und Vereinsauswahlmannschaften wird punkt im Wettkampfjahr bildet die Deut-
im Reißen und Stoßen mit Technikbe- sche Meisterschaft, welche im Reißen und
wertung und athletischem Vierkampf Stoßen mit Technikbewertung sowie ath-
(Pendellauf, Kugelschocken, Schlussdrei- letischem Dreikampf (Schlussdreisprung,
sprung und Anristen) durchgeführt. Für Schockwurf, Pendellauf/ 30-Sprint)
die regionale Mehrkampfmeisterschaften durchgeführt wird. Die Teilnahmenor-
wurden folgende Ländereinteilungen vor- men für die Deutsche Meisterschaft der
genommen: Norddeutsche Mehrkampf- AK 13-15 bilden die Gesamttechnikpunk-
meisterschaft (Bremen, Hamburg, Meck- te im Reißen und Stoßen, welche vom
lenburg-Vorpommern, Niedersachsen, 01.01 des Jahres bis zum Meldeschluss im
Schleswig-Holstein), Ostdeutsche Mehr- Startbuch nachgewiesen werden müssen.
kampfmeisterschaft (Berlin, Brandenburg, Die Normen sind alters- und geschlechts-
Sachsen), Westdeutsche Mehrkampfmeis- spezifisch (AK 13: Jungen 180 Punkte,
terschaft (Hessen, Nordrhein-Westfalen, Mädchen 170 Punkte; AK 14: Jungen 200

Tab.: 20. Gewichtsklassen im Schülerbereich (Deutsche Gewichtheberjugend, 2019, S. 6)

222
Punkte, Mädchen 180 Punkte; AK 15: und dem Gewichtheben garantiert werden
Jungen 220 Punkte, Mädchen 190 Punk- kann. Im Reißen und Stoßen absolvieren
te). In Tabelle 20 sind die Gewichtsklassen die Sportler jeweils drei Versuche. Jeder
für Jungen und Mädchen in den Alters- ungültige 1. oder 2. Versuch muss mit der
klassen (AK 13-15) zusammengefasst. gleichen Last wiederholt werden. Um ei-
Bei Wettkämpfen auf Bundesebene benöti- nen höheren Technikpunktwert zu errei-
gen die Sportler ein gültiges BVDG-Start- chen, können gültige Versuche wiederholt
buch und einen Sporttauglichkeitsnach- werden. Die Standartsteigerung zwischen
weis. Pro Woche ist im Schüler- und den Versuchen beträgt ein Kilogramm.
Jugendbereich (bis AK 17) nur ein Wett- Der Sportler kann jedoch die Last beliebig
kampf erlaubt. Die Jungen heben bis zur (zwei Steigerungsmöglichkeiten) steigern
AK 14 mit einer 15-kg Hantel und ab der (Deutsche Gewichtheberjugend, 2019).
AK 15 mit einer 20 kg-Hantelstange. Die
Mädchen heben in allen Altersklassen mit
der 15-kg Hantel. Bei einem Wettkampf 10.2 Jugendbereich
werden die Mehrkampfübungen grund-
sätzlich im Anschluss an das Gewicht-
heben absolviert. Aus organisatorischen
Gründen können die Mehrkampfübungen
I m Jugendbereich erfolgen auf Bundes-
ebene drei Wettkämpfe im Jahr. Die-
se sind die „Deutsche Meisterschaft für
auch vor dem Gewichtheben erfolgen, falls Länderauswahlmannschaften“ im März,
eine ausreichende Pause (mehr als zwei die „Internationale Deutsche Jugend-
Stunden) zwischen den Athletikübungen mehrkampfmeisterschaft“ im Juni sowie

Tab.: 21. Gewichtsklassen der Jugend und Normen Deutsche Meisterschaft (Deutsche Gewichtheberjugend,
2019, S. 20)
223
die „Deutsche Meisterschaft“ im De- eine entscheidende Rolle. Neben dem
zember. Die Deutsche Meisterschaft für Reißen und dem Stoßen kommen je
Länderauswahlmannschaften wird im nach Art des Wettkampfes drei bzw.
Reißen und Stoßen sowie im athletischen vier athletische Übungen zur Anwen-
Dreikampf (Schlussdreisprung, Anristen, dung. Im folgenden Abschnitt erfolgt
Klimmziehen oder Zug im Liegen oder die Beschreibung der Athletikübun-
Beugestütze/Liegestütze) durchgeführt. gen im Schüler- und Jugendbereich.
Die Internationale Deutsche Jugend-
mehrkampfmeisterschaft wird im Reißen Differenzsprung
und Stoßen sowie im athletischen Drei-
kampf (Schlussdreisprung, Pendellauf, Beim Differenzsprung haben die Sport-
Schockwurf) durchgeführt. Den Jahres- ler im Wettkampf jeweils zwei Versuche,
höhepunkt bilden die Deutsche Meister- welche hinter-einander absolviert werden.
schaft (AK 16-17). Der Wettkampf wird Der beste Sprung geht dabei in die Wer-
im Olympischen Zweikampf durchge- tung [Punkte = Differenz in cm * 2,25].
führt Deutsche Gewichtheberjugend, Zu Beginn steht der Sportler mit beiden
2019). In Tabelle 21 sind die Gewicht- Füßen parallel zur Messvorrichtung und
klassen der Jugend und Normen für die die individuelle maximale Reichhöhe
Deutsche Meisterschaft zusammengefasst. wird bestimmt (kreidepräparierte Finger-
Bei Wettkämpfen auf Bundesebene benöti- kuppen). Beim Differenzsprung leitet der
gen die Sportler ein gültiges BVDG-Start- Sportler seinen Absprung durch eine hal-
buch und einen Sporttauglichkeitsnach- be Kniebeuge ein und springt senkrecht
weis. Ab der AK 15 heben alle Jungen mit in die Höhe ab. Der Sportler markiert
einer 20-kg Hantel und die Mädchen mit durch die kreidepräparierten Fingerkup-
einer 15-kg Hantelstange. Die Wertung pen an der Messvorrichtung einen sicht-
im Gewichtheben erfolgt wie im Schü- baren Abdruck. Das Ergebnis gestattet
lerbereich durch ein Drei-Mann-Kampf- Rückschlüsse auf die vertikale und hori-
gericht. Die Mehrkampfübungen werden zontale Sprungkraftleistungsfähigkeit der
grundsätzlich erst im Anschluss an das Sportler. Mit dem Differenzsprung wird
Gewichtheben absolviert. Sollte dies aus der Abstand zwischen der Greifhöhe im
organisatorischen Gründen nicht mög- Stand und der Greifhöhe beim Sprung
lich sein, muss eine ausreichende Pause ermittelt. Die Differenz wird auf einer
(2 Stunden) zwischen den Mehrkampf- Zentimeterskala abgelesen. Für den Diffe-
übungen und dem Gewichtheben erfol- renzsprung benötigt man eine Messwand,
gen. Die einzelnen Wettkampfbestim- ein Bandmaß und einen Turnkasten.
mungen im Schüler- und Jugendbereich Beim Vorhandensein einer elektrischen
sind im Jugendsportprogramm der Deut- Sprungmatte kann der Differenzsprung
schen Gewichtheberjugend hinterlegt auch als „Counter-Movement-Jump“
(Deutsche Gewichtheberjugend, 2019). durchgeführt werden. Auch hierbei hat
der Sportler im Wettkampf zwei Ver-
10.3 Der athletische Mehrkampf suche, welche hintereinander absolviert
werden. Der beste Sprung geht dabei in

B esonders im Nachwuchsbe-
reich spielt die sportartgerichte-
te Vielseitigkeit im Wettkampfsystem
die Wertung [Punkte = Differenz in cm
* 3,00]. Beim Counter-Movement-Jump
steht der Sportler mit beiden Füßen pa-
224
rallel und mittig auf der Sprungmatte. le mit der Hand berühren und die richtige
Während des gesamten Sprungs befinden Reihenfolge beachten. Ein nach innen rol-
sich die Hände an der Hüfte und nach len des Medizinballs ist nicht erlaubt und
dem Startkommando springt der Sportler führt zu einem Fehlversuch. Pro Lauf bzw.
selbstständig ab. Die Landung erfolgt mit Durchgang ist ein Fehlstart erlaubt. Ver-
gestreckten Beinen auf der Sprungmatte ursacht ein Sportler zwei Fehlversuche, so
(Deutsche Gewichtheberjugend, 2019). ist dieser für den Lauf disqualifiziert. Für
den Aufbau des Pendellaufs benötigt man
Pendellauf eine Fläche von ca. 15m x 6m, vier Medi-
zinbälle und 2 Stoppuhren (Deutsche Ge-
Beim Pendellauf haben die Sportler im wichtheber-jugend, 2019) In Abbildung 74
Wettkampf jeweils zwei Versuche. Der ist der Aufbau des Pendellaufs abgebildet.
schnellste Lauf geht dabei in die Wertung
[Punkte = (13 - gelaufene Zeit in sec.) * 30-Meter-Sprint
20 +100]. Im Wettkampf werden grund-
sätzlich zwei Laufstrecken nebeneinander Beim 30-Meter-Sprint haben die Sportler
aufgebaut, so dass sich immer zwei Sport- im Wettkampf jeweils zwei Versuche. Der
ler im Wettstreit befinden. Zu Beginn des schnellste Lauf geht dabei in die Wertung
Laufs befindet sich der Sportler hinter der [Punkte = (6 - gelaufene Zeit in sec.) * 40
Startlinie und läuft nach dem Startkom- +100]. Im Wettkampf werden jeweils zwei
mando die Medizinbälle in der Reihenfol- Läufe nebeneinander ausgetragen, so dass
ge Start- 1, 1- 2, 2- 3, 3- 4 und 4- Ziel an. sich immer zwei Sportler im Wettstreit
Dabei müssen die Sportler die Medizinbäl- befinden. Der Sprint wird aus dem Hoch-
start durchgeführt. Der Sportler sprintet
nach dem Startkommando („auf die Plät-
ze, fertig, los“) die 30 Meter und überquert
die Ziellinie. Pro Lauf bzw. Durchgang ist
ein Fehlversuch (Frühstart) erlaubt. Für
den 30-Meter-Sprint wird eine Fläche von
ca. 35m x 2m und 2 Stoppuhren benötigt
(Deutsche Gewichtheberjugend, 2019).

Schlussdreisprung

Beim Schlussdreisprung haben die Sport-


ler im Wettkampf jeweils drei Versuche.
Der weiteste Sprung geht dabei in die
Wertung [Punkte = gesprungene Weite in
cm * 0,2]. Zu Beginn stehen die Sportler
an einer ca. 5 cm breiten Startlinie, wel-
che beim Absprung nicht berührt wer-
den darf. Die Sportler springen aus dem
beidbeinigen Stand und absolvieren drei
Abb.: 74. Aufbau des Pendellaufs (Deutsche Ge- aufeinanderfolgende Sprünge (ohne Pau-
wichtheberjugend, 2019, S. 28) se). Wichtig dabei ist es, die Füße nach
225
dem 1. und 2. Sprung parallel zu ver- abhängig vom Alter und Geschlecht der
setzen. Während des Sprungvorgangs Sportler. In Tabelle 22 sind die Kugel-
dürfen die Hände den Boden nicht be- gewichte der Altersklassen aufgelistet.
rühren. Bei der Messung der Weite zählt
der letzte Abdruck (Füße, Hände, Gesäß) Anristen
des Sportlers. Verliert ein Sportler das
Gleichgewicht und fällt nach hinten um, Beim Anristen haben die Sportler im
zählt ebenfalls der hinterste Abdruck. Wettkampf nur einen Versuch. Je nach
Nach dem Dreisprung verlässt der Sport- Altersklasse unterscheidet sich die maxi-
ler die Sprunganlage seitlich nach vorn. male Wiederholungsanzahl. Zu Beginn
Die Messung erfolgt rechtwinklig zum hängt der Sportler im Ristgriff, im Streck-
Sprung. Für den Schlussdreisprung be- ruhehang (Arme, Beine sind gestreckt)
nötigt man einen Sprungsektor (ca. 13m am Reck bzw. am Einhängereck an der
lang und 2m breit) sowie ein Maßband Sprossenwand. Nachdem der Sportler die
(Deutsche Gewichtheberjugend, 2019). vorgeschriebene Ausgangsposition er-
reicht hat, erfolgt das Startkommando. Bei
Schockwurf der Übung Anristen muss der Sportler mit
beiden Füßen die Stange des Recks berüh-
Beim Schockwurf haben die Sportler im ren. Eine Beugung im Kniegelenk ist in der
Wettkampf jeweils drei Versuche. Der Phase des Anhebens der Beine gestattet.
weiteste Wurf geht dabei in die Wertung Der Körperschwerpunkt darf durch die
[Punkte = Wurfweite in cm * 7,5 : Kör- Beugung der Arme nicht angehoben wer-
pergewicht]. Zu Beginn steht der Sportler den. Weiterhin ist darauf zu achten, dass
mit dem Rücken zur Wurfrichtung und bei der Übungsausführung der Kopf nicht
seine Füße stehen an der Markierungs- unter die Rumpflängsachse gebracht wird.
linie (Markierungskreuz). Der Abwurf Nach jedem Versuch muss die Ausgangs-
der Kugel erfolgt über den Kopf, wobei position (Streckruhehang) eingenommen
der Sportler während des Abwurfes zu- werden. Dem Sportler ist ein Schwung-
rückspringen darf. Ein Versuch ist un- holen nicht gestattet und macht den Ver-
gültig, wenn der Abwurf nicht mit beiden such ungültig. Es ist darauf zu achten, dass
Händen über den Kopf erfolgt bzw. der die Pause zwischen zwei Versuchen nicht
Sportler die Markierungslinie berührt mehr als drei Sekunden beträgt. Berührt
oder überschreitet. Die Kugel muss in- der Sportler die Reckstange mit nur einem
nerhalb des Wurfkorridors (18m x 5m) Fuß, ist der Versuch ebenfalls ungültig.
landen. Für den Schockwurf wird eine Gültige Wiederholungen werden durch
Fläche von ca. 20m x 7m, ein Bandmaß den Kampfrichter laut mitgezählt. Der
und einige Medizinbälle bzw. Schock- Durchgang ist beendet, wenn der Sportler
kugeln benötigt (Deutsche Gewichthe- zwei ungültige Wiederholungen hinter-
berjugend, 2019). Das Kugelgewicht ist einander ausführt. Die bis dahin gültigen

Tab.: 22. Gewichte beim Schockwurf (Deutsche Gewichtheberjugend, 2019, S. 32)

226
Tab.: 23. Bewertung im Klimmziehen(Deutsche Gewichtheberjugend, 2019, S. 34)

Wiederholungen werden dem Sportler Sportler angerechnet. Wenn die maxi-


angerechnet. Ist die maximale Wieder- male Wiederholungsanzahl (15) erreicht
holungsanzahl erreicht, ist der Durch- wurde ist der Durchgang beendet. Eine
gang ebenfalls beendet. Für das Anristen Wiederholung beim Bankdrücken ist un-
wird ein Reck bzw. ein Einhängereck an gültig, wenn der Sportler die Hantel vor
der Sprossenwand sowie zwei Turnmatten dem Startkommando absenkt, die Hantel
benötigt (Deutsche Gewichtheberjugend, mit Hilfe eines Konterschwungs gedrückt
2019). In Tabelle 23 sind die altersspezi- wird, die Hantel die Brust nicht berührt,
fischen maximalen Wiederholungsanzah- der Sportler während des Drückens das
len im Anristen sowie die Punktzahl pro Gesäß oder die Fersen hebt und zwischen
Wiederholung (in Klammern) dargestellt. den Wiederholungen die Pausen länger
als drei Sekunden dauern. Beim Bankdrü-
Bankdrücken cken werden eine geeignete Bank sowie
eine 15-kg Hantel benötigt (Deutsche Ge-
Beim Bankdrücken haben die Sportler im wichtheberjugend, 2019). In Tabelle 25 ist
Wettkampf einen Durchgang, in dem ma- die Belastung im Bankdrücken (prozen-
ximal 15 gültige Wiederholungen möglich tual vom Körpergewicht) dargestellt. Die
sind [Wertung = max. Anzahl * 10]. Beim prozentuale Lastangabe ist dabei abhängig
Bankdrücken liegt der Sportler mit dem vom Geschlecht sowie der Altersklasse.
Rücken auf der Bank und die Beine wer-
den zur Stabilisierung angewinkelt. Dabei Liegestütze
befinden sich die Füße mit der ganzen
Fußsohle auf der Bank. Der Sportler er- Beim Liegestütz müssen die Sportler in
greift die zugereichte Hantel im schulter- 30 Sekunden möglichst viele Liegestüt-
breiten Griff und die Arme sind gestreckt. ze absolvieren. Dabei hat der Sportler im
Die Übung wird mit der 15-kg Hantel Wettkampf einen Versuch [Wertung =
durchgeführt. Nach dem Startkommando max. Anzahl in 30 sec. * 4,5]. Beim Lie-
durch den Kampfrichter senkt der Sport- gestütz liegt der Sportler auf dem Boden
ler die Hantel zur Brust. Dabei müssen und positioniert seine Hände parallel
beide Arme gleichzeitig und im zügigem etwa ein bis zwei Handbreiten seitlich
Tempo die Hantel bis zur Brust senken entfernt auf Brusthöhe. Die Füße stehen
und anschließend muss die Hantelstange maximal hüftbreit auseinander und die
bis zur völligen Streckung der Arme nach Beine sind komplett gestreckt. Um die
oben gedrückt werden. Der Kampfrichter Körperspannung während der komplet-
zählt die gültigen Versuche laut mit. Die ten Übungsdurchführung zu halten, ist
Übung muss abgebrochen werden, wenn die Bauch- und Gesäßmuskulatur fest
der Sportler zwei ungültige Versuche angespannt. In der Startposition sind die
hintereinander ausführt. Die bis dahin Arme des Sportlers gestreckt und auf das
gültigen Wiederholungen werden dem Kommando „Los“ beginnt der Durch-
227
gang. Beim Beugen der Arme muss der der Übung ist der Körper gestreckt. Eine
Armwinkel kleiner als 90° betragen und Griffänderung bzw. ein Nachfassen der
beim Strecken muss das Ellenbogengelenk Hände sind gestattet. Die gültigen Wieder-
wieder durchgedrückt sein. Der Körper holungen werden durch den Kampfrichter
bleibt während des gesamten Bewegungs- laut mitgezählt. Dem Sportler werden die
ablaufes gerade, muss sich beim Beugen gültigen Wiederholungen innerhalb 30
mit absenken und verliert keine Körper- Sekunden angerechnet. Für den Beuges-
spannung. Nach jeder Wiederholung tütz benötigt man einen Barren bzw. eine
muss der Sportler die Ausgangsposition Beugestützvorrichtung und eine Stoppuhr
einnehmen. Die gültigen Wiederholun- (Deutsche Gewichtheberjugend, 2019).
gen werden durch den Kampfrichter laut
mitgezählt. Dem Sportler werden die gül- Zug im Liegen
tigen Wiederholungen innerhalb 30 Se-
kunden angerechnet. Für den Liegestütz Beim Zug im Liegen haben die Sportler im
benötigt man lediglich eine Stoppuhr Wettkampf einen Durchgang. Je nach Al-
(Deutsche Gewichtheberjugend, 2019). tersklasse unterscheidet sich die maximale
Wiederholungsanzahl (siehe Tabelle). Zu
Beugestütze Beginn der Übung liegt der Sportler mit
dem Bauch auf der Bank, die Beine sind
Beim Beugestütz müssen die Sportler in 30 angewinkelt, das Kinn liegt fest auf der
Sekunden möglichst viele Beugestütze ab- Bank auf und die Arme sind gestreckt. Da-
solvieren. Dabei hat der Sportler im Wett- bei fasst der Sportler die Hantel in Schul-
kampf einen Versuch [Wertung = max. terbreite (Mädchen: 15-kg Hantel, Jun-
Anzahl in 30 sec. * 5,0]. Beim Beugestütz gen: 20-kg Hantel). Zu beachten ist, dass
positioniert sich der Sportler zwischen sich die Hantel im freien Hang befindet
den Holmen vom Barren und der gesamte und keinen Bodenkontakt hat. Nach dem
Körper ist dabei vollständig gestreckt. Die Startkommando des Kampfrichters kann
Holmenbreite darf jeder Sportler indivi- der Sportler mit dem Ziehen der Hantel
duell wählen. Während der Übungsaus- beginnen. Während des Ziehens müssen
führung dürfen die Füße den Boden nicht die Arme gleichzeitig und gleichmäßig
berühren. Nach dem Startkommando des im zügigem Tempo bis zur Berührung
Kampfrichters beginnt der Sportler mit der Bank herangezogen werden. Nach
dem Beugen der Arme bis zu einer paral- jedem Versuch, müssen die Arme wieder
lelen Stellung von Oberarm und Holmen vollständig gestreckt werden. Der Kampf-
(Armbeugewinkel kleiner als 90°). Im richter zählt die gültigen Wiederholungen
Anschluss daran erfolgt das Strecken der laut mit. Die Übung muss abgebrochen
Arme bis zur Ausgangsposition. Während werden, wenn ein Sportler zwei ungül-

Tab.: 24. Belastung und Bewertung der Übung „Zug im Liegen“ (Deutsche Gewichtheberjugend, 2019, S. 35)

228
Abb.: 75. Technikbewertungsvorlage (Deutsche Gewichtheberjugend, 2019, S. 26)

tige Versuche hintereinander ausführt. 10.4 Technikbewertung


Die bis dahin gültigen Wiederholungen
werden dem Sportler angerechnet. Wenn
die maximale Wiederholungsanzahl er-
reicht wurde ist der Durchgang ebenfalls
D ie Technikbewertung im Ge-
wichtheben erfolgt durch ein
Drei-Mann-Kampfgericht. Dabei sitzen
beendet. Eine Wiederholung beim Zug im die drei Technikkampfrichter in gleicher
Liegen ist ungültig, wenn die Hantel nicht Perspektive zum Athleten. Jeder Kampf-
bis zur Bank gezogen wird, während des richter beurteilt die Versuche im Reißen
Ziehens eine seitliche Pause bemerkt wird, und Stoßen selbstständig. Die Bewer-
zwischen den Wiederholungen die Pau- tungsskala umfasst 0 (ungültige Hebung)
sen länger als fünf Sekunden dauern und bis 10 Punkte und die Wertung erfolgt in
der Sportler während des Ziehens deut- 0,5 Punkteschritten. Die Technikpunkt-
lich sichtbar das Kinn, die Beine und den zahl ergibt sich aus dem Durchschnitt der
Oberkörper hebt sowie den Hüftwinkel drei Kampfrichterwertungen und wird
verkleinert. In Tabelle 26 sind die alters- am Ende einer Hebung bekannt gegeben.
spezifischen maximalen Wiederholungs- Die Punktezahl richtet sich nach der Qua-
anzahlen für die Übung „Zug im Liegen“ lität des Versuchs, den Technikfehlern
sowie die Punktzahl pro Wiederholung (in und dem Gesamteindruck (Dynamik der
Klammern) dargestellt. Die zu bewältigen- Hebung, Unsicherheiten, Wackler, offe-
de Last ist dabei prozentual abhängig vom ner Griff) der Hebung. Die Bewertung
Körpergewicht sowie vom Geschlecht. erfolgt anhand der einzelnen Bewegungs-
229
phasen im Reißen und Stoßen. Bei einem Kardinalfehler (z.B. krumme Arme,
sehr guten Versuch können 9,0 bis 10,0 Schleudern der Hantel, Sprung nach
Technikpunkte vergeben werden. Absol- vorn, Nachlaufen der Hantel) werden
viert ein Sportler einen guten Versuch im mit einem Punktwert von 4,0 eingestuft.
Reißen oder Stoßen liegt die Punktzahl Bei mehreren Kardinalfehlern in einer
bei 7,5 bis 8,5 Punkten. Liegt die Punk- Hebung darf der Wert nicht höher als 3,0
tezahl zwischen 6,0 bis 7,0 Punkte kann Punkte betragen (Deutsche Gewichthe-
die Hebung als befriedigend eingestuft berjugend, 2019). In Abbildung 75 ist die
werden. Bei mehreren Technikfehlern Technikbewertungsvorlage für das Rei-
können maximal 4,5 bis 5,5 Technikpunk- ßen, Umsetzen und Ausstoßen abgebildet.
te erreicht werden. Hebungen mit einem

230
232
11 Die Rolle des Trainers

R egelmäßig ausgeübte sportliche Ak-


tivität hat vielfältige positive Effekte.
Neben einer Stärkung der Gesundheit
oder auch ein früher Alkoholkonsum und
-missbrauch stehen den positiven Effekten
des Sports gegenüber, wenn ihnen keine
vermag sie auch auf psychosozialer Ebene hinreichende Beachtung geschenkt wird
positive Auswirkungen zu entfalten (Con- (Abraham, 2011; Barker-Ruchti, Barker,
roy & Coatsworth, 2006; Muche, Kurch, Rynne, & Lee, 2016; Conroy, Silva, New-
Gaudian, & Sygusch, 2018). Vor allem comer, Walker, & Johnson, 2001; Hansen
Kinder und Jugendliche vermögen von et al., 2003; Shields, LaVoi, Bredemeier,
dieser Eigenschaft aufgrund ihrer, sich & Power, 2007). Hinzu kommt, dass im
in der Entwicklung befindenden Persön- Nachwuchsleistungssport der Sport mit-
lichkeit, besonders profitieren, was dem unter einen Großteil der Freizeit junger
Sport in diesem Lebensabschnitt eine Menschen einnimmt, die folglich ander-
entscheidende Bedeutung zukommen weitigen Entwicklungsfeldern abhan-
lässt (Alfano, Klesges, Murray, Beech, den kommt, mitunter auch, weil vielem
& McClanahan, 2002; Fraser-Thomas, der sportlichen Karriere zugunsten auf-
Côté, & Deakin, 2005; Hansen, Larson, grund hoher Ambitionen entsagt wird
& Dworkin, 2003; Muche et al., 2018). Er (Barker-Ruchti et al., 2016; McCallister,
vermag die Identitätsfindung zu unter- Blinde, & Weiss, 2000; Siegenthaler &
stützen, Selbstreflexion zu fördern und Gonzalez, 1997). Umso bedeutsamer ist
weitere psychosoziale Ressourcen wie es, dass die Möglichkeiten psychosoziale
Selbstbewusstsein, Selbstwirksamkeit, Ressourcen durch Sport zu Fördern be-
Aufgabenzusammenhalt, Kooperationsfä- wusst und zielgerichtet genutzt werden.
higkeit, Kommunikationsfähigkeit, Kon- Zwar leisten die Eltern einen gewissen
fliktfähigkeit zu vermitteln (Hansen et al., Beitrag und können vor allem negative
2003; Muche et al., 2018). Zudem werden Auswirkungen der Sportausübung ver-
deutlich verbesserte schulische Leistun- stärken, (Abraham, 2011; Barker-Ruchti
gen und ein höherer Bildungsabschluss et al., 2016), es ist dennoch der Trainer,
mit der regelmäßigen Sportausübung in der durch seine Gestaltung des sport-
Verbindung gebracht (Barber, Eccles, & lichen Angebots in hohem Maße beein-
Stone, 2001). Gleichzeitig ist anzumerken, flusst, welche Wirkungen das Sportan-
dass die positiven Effekte sich nicht auto- gebot auf die Kinder und Jugendliche
matisch mit der Sportausübung einstellen, entfaltet (Gilbert & Trudel, 2004). Er ist
sondern bewusst inszeniert werden müs- nicht nur jene Person, die im Kontext der
sen um sich zu entfalten (Fraser-Thomas sportlichen Aktivität am meisten mit den
et al., 2005; Holt, 2008; Muche et al., 2018; Sportlern interagiert und für die er mitun-
Schmidt, Hartmann-Tews, & Brettschnei- ter eine enge Vertrauens- und Bezugsper-
der, 2006; Super, Verkooijen, & Koelen, son darstellt, sondern er stellt ein Vorbild
2018). Überzogener Leistungsdruck von für die jungen Sportler dar und übt mit
Trainern und Eltern, Instrumentalisie- seinem Verhalten weitreichenderen Ein-
rung der Sportler durch die Institution fluss aus (Bochner & Insko, 1966; Camiré,
Leistungssport, sowie aggressives und Forneris, Trudel, & Bernard, 2011; Mac-
unsportliches Verhalten, Egozentrismus Donald, Côté, & Deakin, 2010). Viele der
233
im Sport tätigen Trainer sind sich dieser 2006; Danish, Petitpas, & Hale, 1993; Mu-
hohen Verantwortung bewusst berichten che et al., 2018; R. E. Smith et al., 1979).
jedoch über Schwierigkeiten, diese gezielt
wahrzunehmen bzw. zufriedenstellende
Angebote zu gestalten. Dies mag zum ei- 11.1 Verhalten des Trainers
nen in der ehrenamtlichen Tätigkeit und
geringen Kapazität begründet liegen, zum
anderen in der fehlenden Aufmerksam-
keit, die der Persönlichkeitsentwicklung
D amit Kindern und Jugendlichen
aus ihrer sportlichen Betätigung
keine Nachteile hinsichtlich ihrer Per-
und dem Trainerverhalten während der sönlichkeitsentwicklung entstehen, ist
Ausbildung geschenkt wird (Hedstrom & es zwingend erforderlich Trainern an-
Gould, 2004; McCallister et al., 2000; R. gemessene Verhaltensweisen zu vermit-
E. Smith, Smoll, & Curtis, 1979). Letzte- teln, die dies gewährleisten. Im Folgen-
re konzentrieren sich vornehmlich auf die den sollen grundlegende Theorien und
Vermittlung sportartspezifischen Wissens Handlungsweisen dargestellt werden auf
sowie entsprechender Fachkompetenzen deren Grundlage sich intensiver mit den
(R. E. Smith et al., 1979). Betrachtet man Thema auseinandergesetzt werden sollte.
jedoch die vielen Trainingsstunden, die
Sportler und Trainer im Kontakt mitein- Ein positives Sporterlebnis, eine Atmo-
ander sind und berücksichtigt, dass Trai- sphäre des emotionalen Wohlbefindens,
ner nicht selten einen größeren Einfluss starker Gruppenzusammenhalt und ver-
auf die Sportler ausüben als deren Eltern, stärkt intrinsische Motivation sind nur
wird klar, welchen Stellenwert angemesse- einige der Auswirkungen, die durch das
nem und reflektiertem Trainerverhalten Verhalten des Trainers hervorgerufen
in der Ausbildung beigemessen werden werden können (Smith et al., 2016; Sten-
muss (Conroy & Coatsworth, 2006; Heds- ling & Tafvelin, 2014; Vella, Oades, &
trom & Gould, 2004; R. E. Smith et al., Crowe, 2013). Die Schlüsselkompetenzen
1979). Schon kurze Schulungen zu ange- des Trainers umfassen somit neben der
messenem, motivierendem und bekräfti- sportartspezifischen Fach- und Metho-
gendem Trainerverhalten bewirken, dass denkompetenz gleichzeitig auch grund-
die Sportler positivere Erfahrungen mit legende soziale Kompetenzen, die Grund-
dem Sporterlebnis verbinden, verstärkt in- voraussetzung dafür sind, Bedürfnisse der
trinsisch motiviert sowie grundlegend zu- Sportler zu erkennen, auf angemessene
friedener mit ihrem Trainer und der Trai- Art zu interagieren sowie das eigene Ver-
ningsgruppe sind (Conroy & Coatsworth, halten zu reflektieren und anzupassen
2006; McCallister et al., 2000; Smith et al., (Gilbert, Gallimore, & Trudel, 2009). Das
2016; Smith, Smoll, & Cumming, 2007; Trainerverhalten sollte moralisch geleitet
Smith et al., 1979). Nur über hinreichende und über die persönlichen Interessen hi-
Ausbildung zu Methoden der Förderung naus motivierend sein (Hoption, Phelan,
psychosozialer Ressourcen ist sicherzu- Barling, Phelan, & Barling, 2007; Lefeb-
stellen, dass Trainer wertvolle Beiträge zur vre, Turnnidge, & Côté, 2019). Sie sollten
Persönlichkeitsentwicklung von Kindern ihren Sportlern Vertrauen und Respekt
und Jugendlichen Leisten, von denen sie erweisen, sie inspirieren, motivieren und
auch über den sportlichen Kontext hin- die individuellen Fortschritte anerkennen
aus profitieren (Conroy & Coatsworth, (Hoption et al., 2007; Lefebvre et al., 2019;
234
Stenling & Tafvelin, 2014). Muche (2018) gende Empfehlungen für Trainer:
führt weitere Merkmale eines, die Per-
sönlichkeitsentwicklung unterstützenden • Die Autonomie der Sportler sollte
Trainerverhaltens an, wie beispielsweise durchweg gefördert werden. Dies kann
den vertrauensvollen und von Glaubwür- durch aktives Einbeziehen in Entschei-
digkeit sowie Offenheit gekennzeichneten dungsprozesse sowie die Vergabe von
Umgang mit der Trainingsgruppe, aber Verantwortungen an die Trainings-
auch Authentizität in Bezug auf die zu ver- gruppe oder Einzelne erreicht werden
mittelnden Werte, Würdigung individu- (Fraser-Thomas et al., 2005; Jõesaar et
eller Entwicklungserfolge und eine allen al., 2012; Muche et al., 2018).
Sportlern gleichermaßen zuteil werden-
de Aufmerksamkeit (Muche et al., 2018). • Werte wie Vertrauen, Zuverlässig-
Grundsätzlich sind dies Verhaltensweisen, keit, Ehrlichkeit, Offenheit, Toleranz,
die sich in der „transformational leader- Akzeptanz und ein wertschätzender
ship theory“ (Arthur, Woodman, Ong, Umgang miteinander müssen authen-
Hardy, & Ntoumanis, 2011; Hoption et al., tisch vom Trainer vorgelebt werden,
2007; Stenling & Tafvelin, 2014) oder auch um sich auf die Sportler zu übertragen
dem „autonomy supportive coaching“ (Hoption et al., 2007; Muche et al.,
(Conroy & Douglas Coatsworth, 2007; 2018; Stenling & Tafvelin, 2014).
Fraser-Thomas, Côté, & Deakin, 2005)
finden. Diese Theorien gehen von einem • Eine positive Atmosphäre innerhalb
Verständnis des Trainers aus, der die o.g. der Trainingsgruppe ist die Grund-
Eigenschaften glaubhaft lebt und seine voraussetzung für ein angstfreies und
Interaktion mit den Sportlern nach diesen förderndes Lernklima. Nur wenn
Leitlinien ausrichtet. Sportler, deren Trai- Sportler ohne negative Konsequenzen
ner ihr Verhalten nach diesen Leitlinien Fehler machen können und konstruk-
optimieren, sind deutlich zufriedener tive Rückmeldungen erhalten, können
mit dem sportlichen Erlebnis und pro- sie sich weiterentwickeln und über den
fitieren emotional und sozial in vielerlei Sport hinaus förderliche psychosoziale
Hinsicht (Hoption et al., 2007; Lefebvre Ressourcen erwerben (Muche et al.,
et al., 2019; Stenling & Tafvelin, 2014). 2018). Dies setzt eine entsprechende
Feedback-Kultur voraus.
Für die Praxis empfiehlt sich infolgedessen
die aktive Beteiligung der Sportler an Ent- Über diese Handlungsweisen können
scheidungsprozessen, Vergabe von Ver- Trainer bewirken, dass sich der Sport
antwortung an die Trainingsgruppe und positiv auf die Persönlichkeitsentwick-
ähnliche Maßnahmen, die die aktive Teil- lung junger Sportler unter o.g. Aspekten
habe der Sportler fördern (Fraser-Thomas auswirkt und sich eine günstige Trai-
et al., 2005; Hagger et al., 2009; Jõesaar, ner-Athlet-Beziehung entwickelt (Vella et
Hein, & Hagger, 2012). Gleichzeitig sollte al., 2013). Innerhalb der Trainingsgruppe
er wie bereits erwähnt motivieren, bekräf- sollten zudem klare Regeln festgelegt wer-
tigen und konstruktiv rückmelden um so- den. Diese gewährleisten einerseits den
ziales Wohlbefinden herzustellen (Jowett angemessenen und wertschätzenden Um-
& Shanmugam, 2016; Muche et al., 2018). gang aller Mitglieder der Trainingsgruppe
Zusammengefasst ergeben sich fol- untereinander (Muche et al., 2018), legen
235
andererseits auch das Nähe-Distanz-Ver- 11.2 Prävention Sexualisierte, psychi-
hältnis zwischen Trainern und Sportlern sche und physische Gewalt
fest (Jowett & Shanmugam, 2016). Die
Notwendigkeit von letzterem zeigt sich,
wenn man die Sichtweisen der Art dieser
Beziehung zurate zieht: Trainer sehen ihr
D er Trainer nimmt eine zentrale Rol-
le im sportlichen und außersport-
lichen Alltag junger Sportler ein (Gervis
Verhältnis zu den Sportlern oftmals als ein & Dunn, 2004). Er stellt für sie eine Ver-
Familiäres, Sportler wiederum betrachten trauens- und Bezugsperson dar, die auch
dies als ein Freundschaftliches. Dieser über die sportlichen Belange hinaus offen
Tatsache sollte hinreichende Aufmerk- für Anliegen aller Art ist und nicht sel-
samkeit geschenkt werden, da auf der ten einen höheren Stellenwert einnimmt
einen Seite die hierarchische Natur einer und einflussreicher scheint, als die Eltern
familiären Beziehung gewisse Machtver- (LeBlanc & Dickson, 1997; MacAuley,
hältnisse impliziert, auf der Anderen ein 1996; Muche, Kurch, Gaudian, & Sygusch,
freundschaftliches Verhältnis hingegen 2018). Mit zunehmender Leistungsent-
die Nähe-Distanz-Grenzen verschwim- wicklung steigt die Gefahr eines Ab-
men lässt (Jowett, Nicolas, & Yang, 2017; hängigkeitsverhältnisses, da der Trainer
Jowett & Shanmugam, 2016). Beides muss nicht nur über die Trainingsplanung und
nicht, kann jedoch potential für Konflik- -steuerung Einfluss auf die Leistungsent-
te und Grenzüberschreitungen bergen, wicklung nimmt, sondern darüber hinaus
denen durch klare Regelungen vorgebeugt mit seinen Entscheidungskompetenzen
werden muss. Die Trainer-Athlet-Bezie- grundlegenden Einfluss auf die Laufbahn
hung ist grundlegende Voraussetzung für des Sportlers hat (Palframan, 1994; A.
das sportliche Erlebnis sowie mögliche Tomlinson & Yorganci, 1997). Ehrgeizige
leistungssportliche Erfolge (Jowett et al., und ambitionierte Sportler laufen somit
2017). Sie sollte von den o.g. Werten und Gefahr, in ihrem Streben nach Erfolg Op-
Leitlinien geprägt sein, sich auf die funk- fer von Machtmissbrauch in Form von
tionellen Bedürfnisse der Sportausübung physischer und psychischer Gewalt zu
richten sowie grundlegende Richtlinien werden (Gervis & Brierley, 1999; Gervis
zur Wahrung der physischen und psy- & Dunn, 2004). Dass diese Gefahr besteht
chischen Unversehrtheit von Sportlern und alltäglich im Leistungssport ist, zeigen
befolgen (siehe hierzu auch das Konzept umfangreiche Befragungen, in deren Er-
zur Prävention sexualisierte, psychische gebnis über 80% der Befragten berichten,
und physische Gewalt im Trainings- und während ihrer sportlichen Laufbahn ver-
Wettkampfalltag des Bundesverbandes schiedene Formen der Gewalt – sexueller
Deutscher Gewichtheber e.V.). Trainer Missbrauch, physische Gewalt, psychische
haben die wundervolle Möglichkeit Kin- Gewalt, und Vernachlässigung/Missach-
dern und Jugendlichen durch sportliche tung (Gervis, Rhind, & Luzar, 2016) –
Angebote vielfältige Erfahrungen und ausgehend von ihrem Trainer erfahren zu
Entwicklungsfelder zu bieten. Damit dies haben (Aoyagi, Cohen, Poczwardowski,
gewährleistet ist, müssen entsprechen- Metzler, & Statler, 2018; Gervis & Dunn,
de Verhaltensrichtlinien bereits wäh- 2004). Zwar mögen viele Trainer davon
rend der Ausbildung vermittelt werden ausgehen, zum Wohle des Athleten zu
(MacDonald, Côté, & Deakin, 2010). handeln, jedoch vermag wiederum ihre
Abhängigkeit von Erfolgen Verhaltens-
236
weisen zu provozieren, die die Unver- ligten den größtmöglichen Schutz zu
sehrtheit der Sportler beeinträchtigen und bieten sind folgende Richtlinien zu be-
damit die mit der Sportausübung einher- achten, die sich vorrangig auf den Schutz
gehenden positiven Effekte zunichtema- von Kindern und Jugendlichen bezie-
chen (Raakman, Dorsch, & Rhind, 2010). hen, grundsätzlich jedoch bei Sportlern
aller Altersbereich einzuhalten sind:
Der Bundesverband Deutscher Gewicht-
heber e.V. distanziert sich von jeglicher 1. Sechs-Augen-Prinzip: Grundsätzlich
Form der sexuellen, physischen sowie ist eine Anzahl von mindestens drei
psychischen Gewalt an Sportlern. Bewusst Personen in Trainings- und Betreu-
oder unbewusst und unabhängig von ungssituationen zwischen Trainern
vermeintlichen höheren Zielen: Gewalt und Sportlern zu gewährleisten. Ist dies
gleich ihrer Ausprägung verstößt gegen nicht möglich, sind alle Zugänge offen
die Menschenrechte und stellt eine kri- zu halten und ggf. weitere Person über
minelle Handlung dar (Kaufman, 2010). diese Situation zu informieren.
Trainer haben aufgrund von Alter, Ge- 2. Geschenke an einzelne Sportler sind
schlecht, Fachwissen, Entscheidungskom- untersagt. Dies beugt dem Aufbau von
petenzen und dem Zugang zu Ressourcen Abhängigkeitsverhältnissen vor.
grundsätzlich Macht über Sportler (A. 3. Sportler sind von der Wohnung/
Tomlinson & Yorganci, 1997; P. Tomlin- dem Haus des Trainers fernzuhalten.
son, Strachan, Canada, & Program, 1996). Übernachtungen erfolgen in getrennten
Der Organisierte Sport stellt somit ein Räumen öffentlicher Einrichtungen
Risiko für die Unversehrtheit von Sport- (Jugendherbergen, Hotels u.ä.). Die
lern dar und ist in der Verantwortung Sportler sind nach Geschlechtern ge-
diese Risiken zu erkennen und durch ent- trennt unterzubringen.
sprechende Regelungen zu minimieren 4. Auf Lehrgangs- und Wettkampf-
(MacAuley, 1996; Mountjoy et al., 2016). maßnahmen ist neben dem Trainer
Der Respektvolle Umgang mit allen mindestens eine weitere Betreuungs-
Sportlern, sowie ihr Wohlergehen und person durchgehend anwesend, die das
der Schutz vor jeglicher Form der Ge- andere Geschlecht vertritt.
walt hat oberste Priorität (Mountjoy et 5. Trainer und Sportler duschen
al., 2016). Jeder Trainer des BVDG e.V. getrennt voneinander, der Trainer be-
ist dazu verpflichtet, sein Verhalten nach findet sich in diesen Situationen außer-
dem Ehrenkodex auszurichten und die halb des Umkleidebereichs.
Unversehrtheit der Sportler zu garan- 6. Die Absprachen zwischen Trainern
tieren. Er ist Vorbild, pflegt einen wert- und Sportler sind so zu gestalten, dass
schätzenden und respektvollen Umgang sie jederzeit öffentlich gemacht werden
mit allen Sportlern und unterstützt ihre können. Geheime Absprachen sind
Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. tabu.
Entscheidungsprozesse sind transparent 7. Grundsätzlich ist Körperkontakt
und auf Grundlage nachvollziehbarer Kri- zwischen Trainern und Sportler zu
terien zu treffen. Darüber hinaus sollte die vermeiden. Falls notwendig ist in
Arbeit mit den Sportlern so transparent Korrektursituationen die Erlaubnis des
und offen wie möglich gestaltet werden. Sportlers einzuholen. Es empfiehlt sich
Um allen an der Sportausübung Betei- diese Erlaubnis vor jeder Trainingsein-
237
heit erneut zu erfragen. Der Intim- im Trainings- und Wettkampfalltag des
bereich sowie das Gesäß der Sportler Bundesverbandes Deutscher Gewicht-
werden keinesfalls berührt. heber e.V. mit konkreten Handlungsleit-
8. Entscheidungen, die einzelne Sport- fäden für Verdachtsfälle sowie den An-
ler betreffen sind im Trainerteam zu sprechpartnern innerhalb des Verbandes.
besprechen und transparent darzu-
legen. Trainer haben die Möglichkeit, Menschen
durch sportliche Angebote eine Vielzahl
Diese Grundlegenden Handlungsemp- positiver Erfahrungen zu vermitteln und
fehlungen für die Praxis dienen sowohl Freude zu bereiten. Dies kommt vor allem
dem Schutz von Kindern und Jugend- Kindern zugute, die sich im Feld des Sports
lichen vor Missbrauch und Gewalt als ausprobieren, reflektieren und weiterent-
auch Trainern vor falschen Verdachtsmo- wickeln können. Nur über das Bewusst-
menten. Nur wenn diese Maßgaben von sein der Trainer hinsichtlich ihrer Rolle,
allen gelebt werden, kann hinreichender ihrer Verantwortung sowie korrekter Ver-
Schutz gewährleistet werden. Darüber haltensweisen und Sensibilität für den
hinaus finden sich weitere Richtlinien Schutz von Kindern und Jugendlichen vor
im Ehrenkodex des Bundesverbandes Gewalt jeglicher Form kann Gewährleistet
Deutscher Gewichtheber e.V., sowie werden, dass Sport weiterhin einen positi-
im Konzept zur Prävention sexualisier- ven Beitrag in unserer Gesellschaft leistet.
te, physischen und psychische Gewalt
240
12 Literaturverzeichnis
Abraham, J. (2011). Differences in alcohol con- American College of Sports Medicine (2016). Joint
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Yu, C. C. W., Sung, R. Y. T., So, R. C. H., Lui, K. C.,


267
13 Anhang I - Abbildungen

Abb. A1 Technikleitbild Reißen (Mantek & Vater, 2014a)

Abb. A2 Technikleitbild Umsetzen (Mantek & Vater, 2014b)

269
Abb. A3 Technikleitbild Ausstoßen (Mantek & Vater, 2014c)

Abb. A4 Protokoll Athletikschule Test (Jochen, 2015, S. 6)

270
Abb. A5 Beispielprotokoll Bio-Final (Vater et al., 2019, S. 5)

271
Abb. A6 Biomechanische Sollverläufe im Reißen (in Anlehnung an Sandau, Jentsch & Lippmann,
2010)

272
Abb. A7 Biomechanische Sollverläufe im Umsetzen (in Anlehnung an Sandau, Jentsch & Lippmann,
2010)

273
Abb. A8 Biomechanische Sollverläufe im Ausstoßen (in Anlehnung an Sandau, Jentsch & Lippmann,
2010)

274
Abb. A9 Stundenverlaufsplan - Basis Teil 1 (Oehler & Patzke, 2019, S. B-18)

275
Abb. A10 Stundenverlaufsplan - Basis Teil 2 (Oehler & Patzke, 2019, S. B-19)

276
Abb. A11 Mustertrainingsplan - Kleingruppe (Oehler & Patzke, 2019, S. B-20)

277
Abb. A12 Aufwärmspiel - Heiße Kartoffel (Oehler & Patzke, 2019, S. D-45)

Abb. A13 Einzelübung - Bär (Oehler & Patzke, 2019, S. C-5)

278
Abb. A14 Partnerübung - Riesenrad (Oehler & Patzke, 2019, S. C-16)

Abb. A15 Gruppenübung - Tausendfüßler (Oehler & Patzke, 2019, S. C-35)

279
Abb. A16 Abschlussspiel - Athletikbrennball (Oehler & Patzke, 2019, S. D-50)

Abb. A17 Aufwärm- oder Abschlussspiel - Hockewrestling (Oehler & Patzke, 2019 S. D-49)

280
Abb. A18 Mustertrainingsplan U13 - Woche 1 (Winwota- Programm)

Abb. A19 Mustertrainingsplan U15 - Woche 1 (Winwota- Programm)

281
Abb. A20 Mustertrainingsplan U15 - Woche 7 (Winwota- Programm)

Abb. A21 Mustertrainingsplan U15 - Woche 13 (Winwota- Programm)

282
Abb. A22 Mustertrainingsplan U17 - Woche 1 (Winwota- Programm)

Abb. A23 Mustertrainingsplan U17 - Woche 7 (Winwota- Programm)

283
Abb. A24 Mustertrainingsplan U17 - Woche 13 (Winwota- Programm)

Abb. A25 Internationale Leistungsentwicklung der männlichen Jugend (U17) der Plätze 1,3 und 8
über alle Gewichtsklassen (Sandau, 2019)

284
14 Anhang II - Tabellen

Tab. A1 Biomechanische Orientierungswerte im Reißen (in Anlehnung an Sandau, Jentsch & Lipp-
mann, 2010)

285
Tab. A2 Biomechanische Orientierungswerte im Umsetzen (in Anlehnung an Sandau, Jentsch &
Lippmann, 2010)

286
Tab. A3 Biomechanische Orientierungswerte im Ausstoßen (in Anlehnung Sandau, Jentsch & Lipp-
mann, 2010)

287
Rahmenorientierung

MAZ U13 Beispiel2 RTK (RO 6 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 1 TÜ 3 TÜ 5 TÜ 26 TÜ 13 TÜ 14 TÜ 19 TÜ 20
Wo. Wo.
6 07.01. 01. h 255 240 67 75/4 66 75/3 62 70/3 63 70/5 /2

5 14.01. 02. h 255 240 73 81/3 71 80/3 67 75/3 66 74/5 /2

4 21.01. 03. g 180 165 74 84/3 75 85/3 71 79/3 70 79/5 /2


Rahmenorientierung

3 28.01. 04. h 220 205 77 87/3 78 88/3 73 83/3 74 83/5

2 04.02. 05. m 180 170 80 90/3 80 90/3 76 85/3 78 88/5

1 11.02. 06. g HWK 115 115 80 100/1 78 100/1 76 85/3 80 90/5

insgesamt 201 189 //80/86/100//80/86/100//76/80/85 //// //// //// //80/81/90 ////


15.1 Grundausbildung speziell

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 6 201 189
MAZ 6 201 189
Rahmenorientierungen
15 Anhang III - Mustertrainingspläne und

289
Rahmenorientierung

290
MAZ U13 Beispiel2 RTK (RO 6 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 2 TÜ 6 TÜ 7 TÜ 8 TÜ 15 TÜ 18 TÜ 22 TÜ 23
Wo. Wo.
6 07.01. 01. h 255 240 55 65/4 35 42/3

5 14.01. 02. h 255 240 60 70/4 40 47/3

4 21.01. 03. g 180 165 64 74/3 47 53/3

3 28.01. 04. h 220 205 67 77/3 48 56/3

2 04.02. 05. m 180 170 70 80/3 52 60/3

1 11.02. 06. g HWK 115 115 70 80/3 52 60/3

insgesamt 201 189 //// //70/74/80 //// //52/53/60 //// //// //// ////

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 6 201 189
MAZ 6 201 189
Rahmenorientierung

MAZ U13 Beispiel2 RTK (RO 6 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 4 TÜ 9 TÜ 10 TÜ 11 TÜ 12 TÜ 16 TÜ 17
Wo. Wo.
6 07.01. 01. h 255 240 62 70/3 56 64/3 48 55/3 62 70/3

5 14.01. 02. h 255 240 67 75/3 62 70/3 48 55/3 68 76/3

4 21.01. 03. g 180 165 71 79/3 66 76/3 51 60/3 71 81/3

3 28.01. 04. h 220 205 74 83/3 70 80/3 51 60/3 75 85/3

2 04.02. 05. m 180 170 76 85/3 70 80/3 51 60/3 75 85/3

1 11.02. 06. g HWK 115 115 76 85/3 51 60/3

insgesamt 201 189 //76/80/85 //70/74/80 //// //51/58/60 //75/79/85 //// ////

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 6 201 189
MAZ 6 201 189

291
Rahmenorientierung

292
MAZ U13 Beispiel2 RTK (RO 6 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 21 TÜ 24 TÜ 25 TÜ 27 TÜ 28 TÜ 29
Wo. Wo.
6 07.01. 01. h 255 240 56 65/4 56 65/3

5 14.01. 02. h 255 240 62 71/3 61 70/3

4 21.01. 03. g 180 165 66 76/3 65 75/3

3 28.01. 04. h 220 205 70 80/3 68 78/3

2 04.02. 05. m 180 170 70 80/3 70 80/3

1 11.02. 06. g HWK 115 115

insgesamt 201 189 //// //// //// //70/74/80 //// //70/74/80

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 6 201 189
MAZ 6 201 189
Rahmenorientierung

MAZ U13 Beispiel2 RTK (RO 6 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 K1 K2 K3 K4 K5 K6 K7
Wo. Wo.
6 07.01. 01. h 255 240 100 100 40 15

5 14.01. 02. h 255 240 100 100 40 15

4 21.01. 03. g 180 165 70 70 25 15

3 28.01. 04. h 220 205 85 85 35 15

2 04.02. 05. m 180 170 70 70 30 10

1 11.02. 06. g HWK 115 115 50 50 15

insgesamt 201 189 //// //// //// //// //// //// ////

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 6 201 189
MAZ 6 201 189

293
Mustertrainingspläne

Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Kinder u13 Musterplan Woche:01/2017

K1-7: 241Wh/60kg/14,4t K1-5: 241Wh/60kg/14,4t Bel.: h


K1: 105 K2: 90 K3: K4: K5: 46 K6: K7:
1 44 67 75 4 6 23 55 65 4 19 46 63 70 5
3 21 66 75 3 8 15 35 42 3
4 16 62 70 3 9 15 56 64 3
5 24 62 70 3 11 17 48 55 3
12 20 62 70 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
30 35 40 42
8 2 15 35 42
3 3 3 3
45 50 60 63 65
6 23 55 65
6 5 4 4 4
58 63 66 69 72 75
3 21 66 75
4 4 4 3 3 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
60 63 66 70
1 18 64 70
5 5 4 4
43 48 51 55
11 17 48 55
5 5 4 3
48 55 60 64
9 15 56 64
4 4 4 3
55 60 64 67 70
12 20 62 70
5 5 4 3 3
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 68 71 73 75
1 26 68 75
5 5 4 4 4 4
55 60 65 70
4 16 62 70
5 4 4 3
55 59 62 65 68 70
5 24 62 70
5 5 4 4 3 3
58 63 65 68 70
19 2 2 46 63 70
8 7 6 5 5

294
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Kinder u13 Musterplan Woche:02/2017

K1-7: 240Wh/64kg/15,3t K1-5: 240Wh/64kg/15,3t Bel.: h


K1: 98 K2: 100 K3: K4: K5: 42 K6: K7:
1 42 73 81 3 6 26 60 70 4 19 42 67 74 5
3 23 71 80 3 8 16 41 47 3
4 12 67 75 3 9 21 62 70 3
5 21 67 75 3 11 19 48 55 3
12 18 68 76 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
35 40 43 47
8 16 41 47
5 4 4 3
50 55 60 64 67 70
6 26 60 70
5 5 4 4 4 4
60 65 70 74 77 80
3 23 71 80
4 4 4 4 4 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
70 71 74 76
1 2 22 72 76
5 5 4 3
40 45 50 53 55
11 19 48 55
5 4 4 3 3
54 59 64 67 70
9 21 62 70
5 5 4 4 3
60 65 70 73 76
12 18 68 76
5 4 3 3 3
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 71 75 78 81
1 20 74 81
5 5 4 3 3
62 68 75
4 12 67 75
5 4 3
60 65 68 70 75
5 21 67 75
5 5 4 4 3
60 65 68 72 74
19 2 2 42 67 74
7 7 6 5 5

295
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Kinder u13 Musterplan Woche:03/2017

K1-7: 160Wh/67kg/10,7t K1-5: 160Wh/67kg/10,7t Bel.: g


K1: 64 K2: 76 K3: K4: K5: 20 K6: K7:
1 34 74 84 3 6 17 64 74 3 19 20 70 79 5
3 15 75 85 3 8 15 47 53 3
5 15 71 79 3 9 18 66 76 3
11 12 53 60 3
12 14 71 81 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
40 43 47 50 53
8 15 47 53
3 3 3 3 3
55 60 65 68 74
6 17 64 74
4 4 3 3 3
65 70 75 80 85
3 15 75 85
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
70 71 74 76
1 14 72 76
4 4 3 3
45 50 55 60
11 12 53 60
3 3 3 3
55 62 69 73 76
9 18 66 76
4 4 4 3 3
60 70 77 81
12 14 71 81
4 4 3 3
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 71 75 78 81 84
1 20 76 84
4 4 3 3 3 3
65 70 75 79
5 15 71 79
5 4 3 3
60 67 73 79
19 20 70 79
5 5 5 5

296
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Kinder u13 Musterplan Woche:04/2017

K1-7: 200Wh/70kg/14,0t K1-5: 200Wh/70kg/14,0t Bel.: h


K1: 86 K2: 84 K3: K4: K5: 30 K6: K7:
1 35 77 87 3 6 20 67 77 3 19 30 74 83 5
3 21 78 88 3 8 17 48 56 3
4 15 74 83 3 9 18 71 80 3
5 15 73 83 3 11 14 51 60 3
12 15 75 85 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
40 45 50 53 56
8 17 48 56
4 4 3 3 3
57 62 67 72 75 77
6 20 67 77
4 4 3 3 3 3
65 70 75 80 83 86 88
3 21 78 88
3 3 3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 78 80
1 16 75 80
5 4 4 3
42 49 55 60
11 14 51 60
4 4 3 3
62 67 72 75 80
9 18 71 80
4 4 4 3 3
65 70 75 80 85
12 15 75 85
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 78 81 84 87
1 19 79 87
4 3 3 3 3 3
62 68 75 80 83
4 15 74 83
3 3 3 3 3
63 68 73 78 83
5 15 73 83
3 3 3 3 3
68 73 78 83
19 2 2 30 74 83
5 5 5 5

297
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Kinder u13 Musterplan Woche:05/2017

K1-7: 170Wh/72kg/12,3t K1-5: 170Wh/72kg/12,3t Bel.: m


K1: 78 K2: 72 K3: K4: K5: 20 K6: K7:
1 30 80 90 3 6 15 70 80 3 19 20 78 88 5
3 18 80 90 3 8 12 53 60 3
4 12 76 85 3 9 15 70 80 3
5 18 76 85 3 11 15 51 60 3
12 15 75 85 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
45 50 55 60
8 12 53 60
3 3 3 3
60 65 70 75 80
6 15 70 80
3 3 3 3 3
65 75 80 84 88 90
3 18 80 90
3 3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 85
1 12 78 85
3 3 3 3
42 49 55 60
11 15 51 60
4 4 4 3
60 65 70 75 80
9 15 70 80
3 3 3 3 3
65 70 75 80 85
12 15 75 85
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 84 87 90
1 18 81 90
3 3 3 3 3 3
65 75 80 85
4 12 76 85
3 3 3 3
65 70 75 79 82 85
5 18 76 85
3 3 3 3 3 3
68 75 82 88
19 20 78 88
5 5 5 5

298
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Kinder u13 Musterplan Woche:06/2017

K1-7: 110Wh/72kg/7,9t K1-5: 110Wh/72kg/7,9t Bel.: g HWK


K1: 56 K2: 39 K3: K4: K5: 15 K6: K7:
1 22 80 100 1 6 15 70 80 3 19 15 80 90 5
3 10 81 100 1 8 12 53 60 3
4 12 76 85 3 11 12 51 60 3
5 12 76 85 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
45 50 55 60
8 12 53 60
3 3 3 3
60 65 70 75 80
6 15 70 80
3 3 3 3 3
40 50 55 60
11 12 51 60
3 3 3 3
65 75 80 85
4 12 76 85
3 3 3 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 85 90
1 2 2 13 75 90
3 2 1 1 1
65 73 80 85
5 12 76 85
3 3 3 3
70 80 90
19 15 80 90
5 5 5
TÜ Samstag 15:30 Uhr WH MHG BW
75 80 85 90 95 98 100
1 9 86 100
2 2 1 1 1 1 1
70 75 80 85 90 95 100
3 2 10 81 100
2 1 1 1 1 1 1
Wettkampf

299
300
Rahmenorientierung

MAZ U15 Beispiel RTK (RO 13 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 1 TÜ 3 TÜ 5 TÜ 26 TÜ 13 TÜ 14 TÜ 19 TÜ 20
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 310 300 62 66/4 /2 64 68/4 61 65/4 68 71/5 /2 68 71/4 61 65/5 /2 74 77/6 /2

12 14.01. 02. h 365 355 64 69/4 /2 65 70/4 64 68/4 68 71/5 /2 68 71/4 63 68/5 /2 74 78/6 /2

11 21.01. 03. h 355 345 67 72/4 68 73/4 66 71/4 69 73/4 /2 69 73/4 66 71/4 /2 76 80/5 /2

10 28.01. 04. g 270 260 70 76/3 70 76/4 69 74/4 71 75/4 /2 71 75/4 70 75/4 /2 79 83/5 /2
Rahmenorientierungen
15.2 Grundlagentraining

9 04.02. 05. h 360 350 76 84/3 75 83/3 76 81/3 76 80/4 76 80/3 75 82/4 /2 83 88/4 /2

8 11.02. 06. h 320 310 75 80/3 75 80/3 72 77/4 73 77/4 73 77/4 71 78/4 /2 81 86/5 /2

7 18.02. 07. g 255 245 76 82/3 74 82/3 72 79/3 71 77/4 71 77/3 76 83/4 /2 85 90/4 /2

6 25.02. 08. h 330 320 80 88/3 78 86/3 77 85/3 79 83/4 79 83/3 78 86/4 /2 87 92/4 /2

5 04.03. 09. h 300 290 80 90/3 81 91/3 81 89/3 80 85/3 80 85/3 81 88/3 88 94/4

4 11.03. 10. g 230 220 77 87/3 75 87/3 75 84/3 75 81/3 75 81/3 76 84/3 83 90/3

3 18.03. 11. h 285 275 80 92/3 81 93/2 83 92/3 80 88/3 80 86/3 82 91/3 88 97/3

2 25.03. 12. m 225 215 85 95/2 85 95/2 84 93/2 81 90/3 81 90/3 85 93/3 89 100/3

1 01.04. 13. g HWK 150 150 82 100/1 82 100/1 82 95/2 78 85/3 78 85/3 84 95/3 85 93/3

insgesamt 289 280 //85/83/100 //85/83/100//84/81/95 //// //81/80/90 //81/80/90 //85/81/95 //89/88/100

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 289 280
MAZ 13 289 280
Rahmenorientierung

MAZ U15 Beispiel RTK (RO 13 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 2 TÜ 6 TÜ 7 TÜ 8 TÜ 15 TÜ 18 TÜ 22 TÜ 23
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 310 300 59 63/4 42 46/4 59 63/4 /2

12 14.01. 02. h 365 355 61 65/4 44 48/4 60 65/4 /2

11 21.01. 03. h 355 345 62 67/4 47 51/4 62 67/4

10 28.01. 04. g 270 260 64 70/4 48 53/4 63 69/3

9 04.02. 05. h 360 350 68 75/4 52 58/3 69 74/3

8 11.02. 06. h 320 310 66 72/4 50 55/4 66 71/3

7 18.02. 07. g 255 245 66 73/4 50 55/3 72 77/3

6 25.02. 08. h 330 320 68 79/3 54 61/3 73 79/3

5 04.03. 09. h 300 290 72 81/3 55 63/3 74 81/3

4 11.03. 10. g 230 220 69 78/3 50 59/3 69 75/3

3 18.03. 11. h 285 275 75 83/3 53 64/3 75 83/3

2 25.03. 12. m 225 215 75 85/3 56 65/3 76 85/3

1 01.04. 13. g HWK 150 150

insgesamt 289 280 //// //75/74/85 //// //56/57/65 //// //76/74/85 //// ////

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 289 280
MAZ 13 289 280

301
Rahmenorientierung

302
MAZ U15 Beispiel RTK (RO 13 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 4 TÜ 9 TÜ 10 TÜ 11 TÜ 12 TÜ 16 TÜ 17
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 310 300 64 68/4 60 63/4 42 46/5 65 69/4

12 14.01. 02. h 365 355 65 69/4 61 65/4 44 48/5 65 70/4

11 21.01. 03. h 355 345 66 71/4 63 67/4 46 50/5 66 72/4

10 28.01. 04. g 270 260 69 74/4 65 69/4 47 52/4 68 74/4

9 04.02. 05. h 360 350 72 78/4 69 74/3 51 56/4 73 80/3

8 11.02. 06. h 320 310 69 75/4 67 71/4 49 54/4 72 77/3

7 18.02. 07. g 255 245 68 75/3 71 76/3 52 58/3 69 76/3

6 25.02. 08. h 330 320 74 81/3 73 79/3 54 60/3 77 85/3

5 04.03. 09. h 300 290 76 84/3 74 81/3 55 62/3 80 88/3

4 11.03. 10. g 230 220 71 80/3 72 78/3 51 58/3 74 83/2

3 18.03. 11. h 285 275 77 86/3 76 83/3 58 63/3 81 92/2

2 25.03. 12. m 225 215 79 88/3 77 85/3 56 65/3 82 95/2

1 01.04. 13. g HWK 150 150 77 90/3

insgesamt 289 280 //79/78/90 //77/74/85 //// //58/56/65 //82/80/95 //// ////

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 289 280
MAZ 13 289 280
Rahmenorientierung

MAZ U15 Beispiel RTK (RO 13 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 21 TÜ 24 TÜ 25 TÜ 27 TÜ 28 TÜ 29
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 310 300 54 59/4 54 59/4

12 14.01. 02. h 365 355 56 61/4 56 61/4

11 21.01. 03. h 355 345 58 64/4 58 64/4

10 28.01. 04. g 270 260 60 66/4 60 66/4

9 04.02. 05. h 360 350 63 68/4 63 68/3

8 11.02. 06. h 320 310 66 72/3 66 72/3

7 18.02. 07. g 255 245 67 75/3 67 75/3

6 25.02. 08. h 330 320 72 78/3 72 78/3

5 04.03. 09. h 300 290 73 82/3 73 82/3

4 11.03. 10. g 230 220 68 77/2 68 77/2

3 18.03. 11. h 285 275 74 85/2 74 85/2

2 25.03. 12. m 225 215 71 80/2 71 80/2

1 01.04. 13. g HWK 150 150

insgesamt 289 280 //// //// //// //74/72/85 //// //74/72/85

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 289 280
MAZ 13 289 280

303
Rahmenorientierung

304
MAZ U15 Beispiel RTK (RO 13 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 K1 K2 K3 K4 K5 K6 K7
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 310 300 80 80 60 80 10

12 14.01. 02. h 365 355 100 90 70 95 10

11 21.01. 03. h 355 345 100 80 70 95 10

10 28.01. 04. g 270 260 70 70 50 70 10

9 04.02. 05. h 360 350 100 90 70 90 10

8 11.02. 06. h 320 310 90 80 60 80 10

7 18.02. 07. g 255 245 70 65 50 60 10

6 25.02. 08. h 330 320 90 80 70 80 10

5 04.03. 09. h 300 290 80 70 60 80 10

4 11.03. 10. g 230 220 65 50 40 65 10

3 18.03. 11. h 285 275 80 70 50 75 10

2 25.03. 12. m 225 215 65 50 40 60 10

1 01.04. 13. g HWK 150 150 45 30 30 45

insgesamt 289 280 //// //// //// //// //// //// ////

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 289 280
MAZ 13 289 280
Mustertrainingspläne - Verein

Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Verein u15 Musterplan Woche:01/2017

K1-7: 294Wh/62kg/18,4t K1-5: 294Wh/62kg/18,4t Bel.: m


K1: 95 K2: 50 K3: 62 K4: K5: 87 K6: K7:
1 35 62 66 4 6 24 59 63 4 13 38 68 71 5 19 57 61 65 5
3 20 64 68 4 8 26 42 46 4 14 24 68 71 4 20 30 74 77 6
4 20 64 68 4
5 20 61 65 4
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
60 63 66
1 2 2 20 64 66
4 4 4
61 65 68
4 2 2 20 64 68
4 4 4
66 69 71
13 2 2 2 38 68 71
8 6 5
57 61 65
19 2 2 25 61 65
5 5 5
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
38 42 44 46
8 2 2 26 42 46
5 4 4 4
57 60 63
6 2 2 24 59 63
5 5 4
58 62 65
5 2 2 20 61 65
4 4 4
71 74 77
20 2 2 30 74 77
6 6 6
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
58 60 62
1 2 2 15 60 62
3 3 3
60 64 68
3 2 2 20 64 68
4 4 4
65 69 71
14 2 2 24 68 71
5 5 4
58 60 63
19 2 32 61 63
8 8 8

305
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Verein u15 Musterplan Woche:02/2017

K1-7: 307Wh/64kg/19,6t K1-5: 307Wh/64kg/19,6t Bel.: h


K1: 105 K2: 46 K3: 55 K4: K5: 101 K6: K7:
1 41 64 69 4 6 22 61 65 4 13 30 68 71 5 19 65 63 68 5
3 24 65 70 4 8 24 44 48 4 14 25 68 71 4 20 36 74 78 6
4 20 65 69 4
5 20 64 68 4
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
60 64 69
1 2 2 23 64 69
5 5 4
60 63 66 69
4 2 20 65 69
4 4 4 4
65 68 71
13 2 2 2 30 68 71
5 5 5
60 64 68
19 2 2 25 65 68
5 5 5
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
40 43 46 48
8 2 2 24 44 48
4 4 4 4
57 60 63 65
6 2 22 61 65
5 5 4 4
60 65 68
5 2 2 20 64 68
4 4 4
70 74 78
20 2 2 2 36 74 78
6 6 6
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
60 63 66
1 2 2 2 18 63 66
3 3 3
59 63 66 70
3 2 2 24 65 70
4 4 4 4
63 67 70 71
14 2 2 25 68 71
5 4 4 4
59 62 64
19 2 2 40 62 64
8 8 8

306
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Verein u15 Musterplan Woche:03/2017

K1-7: 290Wh/66kg/19,1t K1-5: 290Wh/66kg/19,1t Bel.: h


K1: 88 K2: 51 K3: 55 K4: K5: 96 K6: K7:
1 36 67 72 4 6 27 62 67 4 13 28 69 73 4 19 66 66 71 4
3 20 68 73 4 8 24 47 51 4 14 27 69 73 4 20 30 76 80 5
4 16 66 71 4
5 16 66 71 4
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
64 68 70 72
1 2 2 24 68 72
4 4 4 4
60 65 69 71
4 16 66 71
4 4 4 4
65 69 73
13 2 2 2 28 69 73
5 5 4
62 65 68 71
19 2 2 26 67 71
5 5 4 4
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
42 46 49 51
8 2 2 24 47 51
4 4 4 4
55 60 65 67
6 2 2 27 62 67
5 5 4 4
63 67 71
5 2 16 66 71
4 4 4
68 73 78 80
20 2 2 30 76 80
5 5 5 5
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
62 66 69
1 2 12 67 69
3 3 3
62 66 69 73
3 2 20 68 73
4 4 4 4
65 68 70 73
14 2 2 27 69 73
5 5 4 4
62 65 69
19 2 2 40 65 69
8 8 8

307
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Verein u15 Musterplan Woche:04/2017

K1-7: 259Wh/69kg/18,0t K1-5: 259Wh/69kg/18,0t Bel.: g


K1: 92 K2: 34 K3: 53 K4: K5: 80 K6: K7:
1 32 70 76 3 6 18 64 70 4 13 28 71 75 4 19 50 70 75 4
3 24 71 76 4 8 16 48 53 4 14 25 71 75 5 20 30 79 83 5
4 16 69 74 4
5 20 69 74 4
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
65 70 74 76
1 2 17 71 76
4 4 3 3
63 67 71 74
4 16 69 74
4 4 4 4
67 72 75
13 2 2 2 28 71 75
5 5 4
69 72 75
19 2 2 20 72 75
4 4 4
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
45 49 53
8 2 16 48 53
4 4 4
58 63 67 70
6 18 64 70
5 5 4 4
66 70 74
5 2 2 20 69 74
4 4 4
75 80 83
20 2 2 2 30 79 83
5 5 5
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
65 69 73
1 2 2 15 68 73
3 3 3
67 70 73 76
3 2 2 24 71 76
4 4 4 4
68 72 75
14 2 2 25 71 75
5 5 5
67 70 73
19 2 2 30 69 73
6 6 6

308
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Verein u15 Musterplan Woche:05/2017

K1-7: 286Wh/74kg/21,1t K1-5: 286Wh/74kg/21,1t Bel.: h


K1: 91 K2: 46 K3: 53 K4: K5: 96 K6: K7:
1 32 76 84 3 6 28 68 75 4 13 27 76 80 4 19 68 75 82 4
3 21 75 83 3 8 18 52 58 3 14 26 76 80 3 20 28 83 88 4
4 20 72 78 4
5 18 76 81 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
75 78 81 84
1 2 17 79 84
4 4 3 3
65 69 72 75 78
4 20 72 78
4 4 4 4 4
70 75 78 80
13 2 2 27 76 80
5 5 4 4
74 78 82
19 2 2 2 26 78 82
5 4 4
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
45 50 54 58
8 2 2 18 52 58
3 3 3 3
63 66 69 72 75
6 2 28 68 75
5 5 5 4 4
70 74 78 81
5 2 2 18 76 81
3 3 3 3
75 80 85 88
20 2 2 28 83 88
5 5 5 4
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
69 73 76
1 2 2 15 72 76
3 3 3
70 74 77 80 83
3 2 2 21 75 83
3 3 3 3 3
71 75 78 80
14 2 2 26 76 80
5 5 4 3
70 73 76
19 2 2 2 42 73 76
7 7 7

309
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Verein u15 Musterplan Woche:06/2017

K1-7: 278Wh/70kg/19,6t K1-5: 278Wh/70kg/19,6t Bel.: h


K1: 86 K2: 51 K3: 51 K4: K5: 90 K6: K7:
1 30 75 80 3 6 24 67 72 4 13 24 73 77 4 19 60 71 78 4
3 15 75 80 3 8 27 50 55 4 14 27 73 77 4 20 30 81 86 5
4 21 69 75 4
5 20 72 77 4
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 75 77 80
1 2 2 18 76 80
3 3 3 3
63 66 69 72 75
4 21 69 75
5 4 4 4 4
68 71 74 77
13 2 24 73 77
5 5 5 4
72 75 78
19 2 2 2 24 75 78
4 4 4
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
45 48 52 55
8 2 2 27 50 55
5 5 4 4
63 66 69 72
6 2 2 24 67 72
4 4 4 4
65 70 74 77
5 2 20 72 77
4 4 4 4
75 80 83 86
20 2 2 30 81 86
5 5 5 5
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 73 76
1 2 12 74 76
3 3 3
71 74 77 80
3 2 15 75 80
3 3 3 3
68 72 75 77
14 2 2 27 73 77
5 5 4 4
64 68 72
19 2 2 2 36 68 72
6 6 6

310
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Verein u15 Musterplan Woche:07/2017

K1-7: 213Wh/73kg/15,6t K1-5: 213Wh/73kg/15,6t Bel.: g


K1: 73 K2: 28 K3: 37 K4: K5: 75 K6: K7:
1 29 76 82 3 6 16 66 73 4 13 18 71 77 4 19 48 76 83 4
3 15 74 82 3 8 12 50 55 3 14 19 71 77 3 20 27 85 90 4
4 14 68 75 3
5 15 72 79 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
73 76 79 82
1 14 77 82
4 4 3 3
63 67 71 75
4 14 68 75
4 4 3 3
65 69 73 77
13 18 71 77
5 5 4 4
72 75 78 81 83
19 2 24 79 83
4 4 4 4 4
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
45 48 52 55
8 12 50 55
3 3 3 3
59 64 69 73
6 16 66 73
4 4 4 4
65 69 73 76 79
5 15 72 79
3 3 3 3 3
80 84 87 90
20 2 2 27 85 90
5 5 4 4
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
72 75 78
1 2 2 15 74 78
3 3 3
66 70 74 78 82
3 15 74 82
3 3 3 3 3
65 68 71 74 77
14 19 71 77
4 4 4 4 3
71 74 77
19 2 24 74 77
6 6 6

311
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Verein u15 Musterplan Woche:08/2017

K1-7: 238Wh/76kg/18,1t K1-5: 238Wh/76kg/18,1t Bel.: h


K1: 74 K2: 43 K3: 48 K4: K5: 73 K6: K7:
1 24 80 88 3 6 22 68 79 3 13 24 79 83 4 19 49 78 86 4
3 15 78 86 3 8 21 54 61 3 14 24 79 83 3 20 24 88 92 4
4 18 74 81 3
5 17 77 85 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
79 82 85 88
1 12 84 88
3 3 3 3
69 72 75 78 81
4 2 18 74 81
3 3 3 3 3
76 80 83
13 2 2 24 79 83
5 5 4
74 77 80 83 86
19 2 24 81 86
4 4 4 4 4
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
45 50 54 58 61
8 2 21 54 61
4 4 4 3 3
55 60 68 73 77 79
6 22 68 79
4 4 4 4 3 3
69 74 79 82 85
5 17 77 85
4 4 3 3 3
80 84 87 90 92
20 2 24 88 92
4 4 4 4 4
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
74 77 80
1 2 12 77 80
3 3 3
70 74 78 82 86
3 15 78 86
3 3 3 3 3
74 78 81 83
14 2 2 24 79 83
5 4 4 3
71 74 77 80
19 2 25 76 80
5 5 5 5

312
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Verein u15 Musterplan Woche:09/2017

K1-7: 220Wh/78kg/17,2t K1-5: 220Wh/78kg/17,2t Bel.: h


K1: 72 K2: 33 K3: 52 K4: K5: 63 K6: K7:
1 24 81 90 3 6 18 72 81 3 13 26 80 85 3 19 43 81 88 3
3 15 81 91 3 8 15 55 63 3 14 26 80 85 3 20 20 88 94 4
4 18 76 84 3
5 15 81 89 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
78 82 86 90
1 12 84 90
3 3 3 3
68 72 76 80 84
4 2 18 76 84
3 3 3 3 3
76 79 82 85
13 2 2 26 80 85
5 5 4 3
75 80 83 86 88
19 2 18 83 88
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
47 51 55 59 63
8 15 55 63
3 3 3 3 3
65 69 73 77 81
6 18 72 81
4 4 4 3 3
73 77 81 85 89
5 15 81 89
3 3 3 3 3
82 85 88 91 94
20 20 88 94
4 4 4 4 4
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
74 77 80
1 2 12 77 80
3 3 3
71 76 81 86 91
3 15 81 91
3 3 3 3 3
74 77 80 83 85
14 2 26 80 85
5 5 5 4 3
75 80 82
19 2 2 25 79 82
5 5 5

313
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Verein u15 Musterplan Woche:10/2017

K1-7: 186Wh/73kg/13,7t K1-5: 186Wh/73kg/13,7t Bel.: g


K1: 66 K2: 30 K3: 38 K4: K5: 52 K6: K7:
1 18 77 87 3 6 15 69 78 3 13 19 75 81 3 19 35 76 84 3
3 18 75 87 3 8 15 50 59 3 14 19 75 81 3 20 17 83 90 3
4 15 71 80 3
5 15 75 84 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
67 71 75 79 83 87
1 18 77 87
3 3 3 3 3 3
62 67 72 76 80
4 15 71 80
3 3 3 3 3
69 72 75 78 81
13 19 75 81
4 4 4 4 3
76 78 80 82 84
19 15 80 84
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
60 65 70 74 78
6 15 69 78
3 3 3 3 3
65 70 75 80 84
5 15 75 84
3 3 3 3 3
75 80 84 88 90
20 17 83 90
4 4 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
41 46 51 55 59
8 15 50 59
3 3 3 3 3
63 68 73 78 83 87
3 18 75 87
3 3 3 3 3 3
69 72 75 78 81
14 19 75 81
4 4 4 4 3
69 72 74 76 78
19 20 74 78
4 4 4 4 4

314
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Verein u15 Musterplan Woche:11/2017

K1-7: 156Wh/77kg/12,1t K1-5: 156Wh/77kg/12,1t Bel.: h


K1: 49 K2: 35 K3: 36 K4: K5: 36 K6: K7:
1 27 80 92 3 6 15 75 83 3 13 18 80 88 3 19 18 82 91 3
3 22 81 93 2 8 20 53 64 3 14 18 80 86 3 20 18 89 97 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
75 80 85 89 92
1 15 84 92
3 3 3 3 3
72 75 78
3 2 2 2 12 75 78
2 2 2
79 83 87 91 94 97
20 18 89 97
3 3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
44 48 52 56 60 64
8 20 53 64
4 4 3 3 3 3
67 71 75 79 83
6 15 75 83
3 3 3 3 3
72 75 78 82 85 88
13 18 80 88
3 3 3 3 3 3
73 78 83 87 91
19 2 18 82 91
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 75 80
1 2 2 2 12 75 80
2 2 2
83 86 89 91 93
3 10 88 93
2 2 2 2 2
74 78 82 86
14 2 2 18 80 86
3 3 3 3

315
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Verein u15 Musterplan Woche:12/2017

K1-7: 133Wh/80kg/10,7t K1-5: 133Wh/80kg/10,7t Bel.: m


K1: 40 K2: 30 K3: 30 K4: K5: 33 K6: K7:
1 22 85 95 2 6 15 75 85 3 13 15 81 90 3 19 18 85 93 3
3 18 85 95 2 8 15 56 65 3 14 15 81 90 3 20 15 90 100 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
79 82 85
1 2 2 2 12 82 85
2 2 2
77 81 84
3 2 8 80 84
2 2 2
80 85 90 95 100
20 15 90 100
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
46 51 56 61 65
8 15 56 65
3 3 3 3 3
65 70 75 80 85
6 15 75 85
3 3 3 3 3
72 77 82 86 90
13 15 81 90
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
82 86 89 92 95
1 10 89 95
2 2 2 2 2
84 87 90 93 95
3 10 90 95
2 2 2 2 2
72 77 82 86 90
14 15 81 90
3 3 3 3 3
80 85 89 93
19 2 2 18 85 93
3 3 3 3

316
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Verein u15 Musterplan Woche:13/2017

K1-7: 77Wh/81kg/6,3t K1-5: 77Wh/81kg/6,3t Bel.: g HWK


K1: 31 K2: K3: 31 K4: K5: 15 K6: K7:
1 15 82 100 1 13 16 78 85 3 19 15 85 95 3
3 16 82 100 1 14 15 79 85 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
74 78 82
3 2 2 10 77 82
2 2 2
73 76 79 82 85
14 15 79 85
3 3 3 3 3
75 80 85 90 95
19 15 85 95
3 3 3 3 3
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
68 73 78 81
1 8 75 81
2 2 2 2
70 75 80 83 85
13 16 78 85
4 3 3 3 3
TÜ Donnerstag 16:00 Uhr WH MHG BW
Hantelgymnastik
TÜ Samstag 16:00 Uhr WH MHG BW
80 85 90 94 98 100
1 2 7 91 100
1 1 1 1 1 1
80 84 88 93 97 100
3 6 90 100
1 1 1 1 1 1

317
Mustertrainingspläne - Sportschule

Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Sports. u15 Musterplan Woche:01/2017

K1-7: 337Wh/63kg/21,1t K1-5: 337Wh/63kg/21,1t Bel.: m


K1: 91 K2: 78 K3: 54 K4: K5: 114 K6: K7:
1 31 62 66 4 6 29 59 63 4 13 30 68 71 5 18 22 59 63 4
3 20 64 68 4 8 20 42 46 4 14 24 68 71 4 19 62 61 65 5
4 20 64 68 4 12 29 65 69 4 20 30 74 77 6
5 20 61 65 4
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
60 63 66
1 2 16 64 66
4 4 4
60 64 67 69
12 2 2 29 65 69
5 5 5 4
65 68 71
13 2 2 2 30 68 71
5 5 5
57 61 65
19 2 2 2 30 61 65
5 5 5
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
38 43 46
8 2 2 20 42 46
4 4 4
60 63 66 68
3 2 20 64 68
4 4 4 4
55 59 63
18 2 2 22 59 63
5 4 4
TÜ Donnerstag 16:00 Uhr WH MHG BW
58 60 62
1 2 2 15 60 62
3 3 3
55 60 63 65
5 2 20 61 65
4 4 4 4
70 74 77
20 2 2 30 74 77
6 6 6
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
54 58 61 63
6 2 2 29 59 63
5 5 5 4
61 65 68
4 2 2 20 64 68
4 4 4
65 69 71
14 2 2 24 68 71
5 5 4
58 60 63
19 2 32 61 63
8 8 8

318
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Sports. u15 Musterplan Woche:02/2017

K1-7: 367Wh/64kg/23,3t K1-5: 367Wh/64kg/23,3t Bel.: h


K1: 100 K2: 80 K3: 59 K4: K5: 128 K6: K7:
1 35 64 69 4 6 27 61 65 4 13 30 68 71 5 18 20 60 65 4
3 24 65 70 4 8 24 44 48 4 14 29 68 71 4 19 78 63 68 5
4 21 65 69 4 12 29 65 70 4 20 30 74 78 6
5 20 64 68 4
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
59 64 69
1 2 2 20 65 69
4 4 4
60 65 68 70
12 2 2 29 65 70
5 5 5 4
65 68 71
13 2 2 2 30 68 71
5 5 5
60 65 68
19 2 2 2 30 64 68
5 5 5
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
40 43 46 48
8 2 2 24 44 48
4 4 4 4
60 64 67 70
3 2 2 24 65 70
4 4 4 4
55 60 65
18 2 2 20 60 65
4 4 4
TÜ Donnerstag 16:00 Uhr WH MHG BW
60 63 66
1 2 2 15 63 66
3 3 3
60 63 66 68
5 2 20 64 68
4 4 4 4
59 62 64
19 2 2 2 48 62 64
8 8 8
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
55 60 63 65
6 2 2 27 61 65
5 5 4 4
60 63 66 69
4 2 21 65 69
5 4 4 4
64 67 69 71
14 2 2 29 68 71
5 5 5 4
70 74 78
20 2 2 30 74 78
6 6 6

319
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Sports. u15 Musterplan Woche:03/2017

K1-7: 339Wh/66kg/22,3t K1-5: 339Wh/66kg/22,3t Bel.: h


K1: 95 K2: 68 K3: 52 K4: K5: 124 K6: K7:
1 35 67 72 4 6 24 62 67 4 13 28 69 73 4 18 20 62 67 4
3 24 68 73 4 8 20 47 51 4 14 24 69 73 4 19 74 66 71 4
4 20 66 71 4 12 24 66 72 4 20 30 76 80 5
5 16 66 71 4
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
64 68 72
1 2 2 20 67 72
4 4 4
62 67 72
12 2 2 24 66 72
5 5 4
65 69 73
13 2 2 2 28 69 73
5 5 4
61 65 68 71
19 2 2 2 2 32 66 71
4 4 4 4
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
43 48 51
8 2 2 20 47 51
4 4 4
63 67 70 73
3 2 2 24 68 73
4 4 4 4
59 63 67
18 2 2 20 62 67
4 4 4
TÜ Donnerstag 16:00 Uhr WH MHG BW
63 66 69
1 2 2 15 66 69
3 3 3
63 67 71
5 2 16 66 71
4 4 4
62 66 69
19 2 2 2 42 66 69
7 7 7
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
59 63 67
6 2 2 24 62 67
5 5 4
63 67 71
4 2 2 20 66 71
4 4 4
66 70 73
14 2 2 24 69 73
5 5 4
72 76 80
20 2 2 2 30 76 80
5 5 5

320
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Sports. u15 Musterplan Woche:04/2017

K1-7: 248Wh/68kg/16,9t K1-5: 248Wh/68kg/16,9t Bel.: g


K1: 67 K2: 71 K3: 46 K4: K5: 64 K6: K7:
1 15 70 76 3 6 24 64 70 4 13 26 71 75 4 18 15 63 69 3
3 20 70 76 4 8 20 48 53 4 14 20 71 75 4 19 24 70 75 4
4 16 69 74 4 12 27 68 74 4 20 25 79 83 5
5 16 69 74 4
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
66 71 76
1 2 2 15 70 76
3 3 3
66 70 74
5 2 16 69 74
4 4 4
68 72 75
13 2 2 2 26 71 75
5 4 4
65 70 75
19 2 2 2 24 70 75
4 4 4
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
44 49 53
8 2 2 20 48 53
4 4 4
66 70 74
4 2 16 69 74
4 4 4
64 68 71 74
12 2 2 27 68 74
5 5 4 4
59 64 69
18 2 2 15 63 69
3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
60 65 70
6 2 2 24 64 70
5 5 4
65 69 72 76
3 2 20 70 76
4 4 4 4
68 72 75
14 2 2 20 71 75
4 4 4
75 80 83
20 2 2 25 79 83
5 5 5

321
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Sports. u15 Musterplan Woche:05/2017

K1-7: 317Wh/74kg/23,3t K1-5: 317Wh/74kg/23,3t Bel.: h


K1: 99 K2: 63 K3: 57 K4: K5: 98 K6: K7:
1 36 76 84 3 6 24 69 75 4 13 29 76 80 4 18 18 69 74 3
3 18 75 83 3 8 18 53 58 3 14 28 76 80 3 19 54 76 82 4
4 24 72 78 4 12 21 73 80 3 20 26 83 88 4
5 21 76 81 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
75 78 81 84
1 2 18 78 84
4 4 3 3
68 71 74 77 80
12 2 2 21 73 80
3 3 3 3 3
72 75 78 80
13 2 2 29 76 80
5 5 5 4
72 77 82
19 2 2 2 24 77 82
4 4 4
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
49 52 55 58
8 2 2 18 53 58
3 3 3 3
70 73 76 79 83
3 2 18 75 83
3 3 3 3 3
64 68 71 74
18 2 2 18 69 74
3 3 3 3
TÜ Donnerstag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 75 79
1 2 2 2 18 75 79
3 3 3
72 75 77 79 81
5 2 2 21 76 81
3 3 3 3 3
71 74 78
19 2 2 2 30 74 78
5 5 5
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
63 67 70 73 75
6 2 24 69 75
4 4 4 4 4
68 72 75 78
4 2 2 24 72 78
4 4 4 4
72 75 78 80
14 2 2 28 76 80
5 5 5 3
75 80 85 88
20 2 2 26 83 88
5 5 4 4

322
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Sports. u15 Musterplan Woche:06/2017

K1-7: 309Wh/71kg/21,9t K1-5: 309Wh/71kg/21,9t Bel.: h


K1: 107 K2: 69 K3: 58 K4: K5: 75 K6: K7:
1 38 75 80 3 6 24 66 72 4 13 29 73 77 4 18 18 66 71 3
3 21 75 80 3 8 24 50 55 4 14 29 73 77 4 19 27 71 78 4
4 24 69 75 4 12 21 72 77 3 20 30 81 86 5
5 24 72 77 4
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 74 78 80
1 2 2 23 75 80
4 4 4 3
69 72 75 77
5 2 2 24 72 77
4 4 4 4
69 72 75 77
13 2 2 29 73 77
5 5 5 4
75 80 83 86
20 2 2 30 81 86
5 5 5 5
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
60 64 68 72
6 2 2 24 66 72
4 4 4 4
63 67 71 75
4 2 2 24 69 75
4 4 4 4
61 65 68 71
18 2 2 18 66 71
3 3 3 3
TÜ Donnerstag 16:00 Uhr WH MHG BW
45 49 52 55
8 2 2 24 50 55
4 4 4 4
68 71 74 77
12 2 2 2 21 72 77
3 3 3 3
69 72 75 77
14 2 2 29 73 77
5 5 5 4
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 73 75
1 2 2 15 73 75
3 3 3
70 74 77 80
3 2 2 2 21 75 80
3 3 3 3
66 70 74 78
19 2 2 27 71 78
5 5 4 4

323
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Sports. u15 Musterplan Woche:07/2017

K1-7: 215Wh/71kg/15,4t K1-5: 215Wh/71kg/15,4t Bel.: g


K1: 81 K2: 42 K3: 38 K4: K5: 54 K6: K7:
1 33 76 82 3 6 24 66 73 4 13 20 71 77 4 18 12 72 77 3
3 18 74 82 3 8 18 50 55 3 14 18 71 77 3 19 22 76 83 4
4 15 68 75 3 20 20 85 90 4
5 15 72 79 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
72 74 76 78 80 82
1 18 77 82
3 3 3 3 3 3
65 69 73 76 79
5 15 72 79
3 3 3 3 3
67 71 74 77
13 2 20 71 77
4 4 4 4
77 82 87 90
20 2 20 85 90
4 4 4 4
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
45 49 52 55
8 2 2 18 50 55
3 3 3 3
61 65 69 73
6 2 2 24 66 73
4 4 4 4
63 67 71 75
4 2 15 68 75
3 3 3 3
67 71 74 77
18 12 72 77
3 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
72 75 78
1 2 2 15 74 78
3 3 3
68 72 76 79 82
3 2 18 74 82
3 3 3 3 3
67 71 74 77
14 2 18 71 77
4 4 3 3
67 73 79 83
19 2 22 76 83
5 5 4 4

324
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Sports. u15 Musterplan Woche:08/2017

K1-7: 252Wh/76kg/19,2t K1-5: 252Wh/76kg/19,2t Bel.: h


K1: 78 K2: 55 K3: 50 K4: K5: 69 K6: K7:
1 27 80 88 3 6 22 68 79 3 13 24 79 83 4 18 18 73 79 3
3 18 78 86 3 8 15 54 61 3 14 26 79 83 3 19 27 78 86 4
4 18 74 81 3 12 18 78 85 3 20 24 88 92 4
5 15 77 85 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
76 79 82 85 88
1 15 82 88
3 3 3 3 3
69 73 77 81 85
5 15 77 85
3 3 3 3 3
76 80 83
13 2 2 24 79 83
5 5 4
70 76 82 86
19 2 2 27 78 86
5 5 4 4
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
60 65 70 75 79
6 2 22 68 79
5 4 3 3 3
69 72 75 78 81
4 2 18 74 81
3 3 3 3 3
68 71 74 77 79
18 2 18 73 79
3 3 3 3 3
TÜ Donnerstag 16:00 Uhr WH MHG BW
47 51 55 58 61
8 15 54 61
3 3 3 3 3
70 73 76 79 82 85
12 18 78 85
3 3 3 3 3 3
75 78 81 83
14 2 2 26 79 83
5 5 4 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
73 75 78 80
1 12 77 80
3 3 3 3
72 76 80 83 86
3 2 18 78 86
3 3 3 3 3
83 86 89 92
20 2 2 24 88 92
4 4 4 4

325
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Sports. u15 Musterplan Woche:09/2017

K1-7: 224Wh/78kg/17,4t K1-5: 224Wh/78kg/17,4t Bel.: h


K1: 78 K2: 54 K3: 30 K4: K5: 62 K6: K7:
1 27 80 90 3 6 18 73 81 3 13 15 80 85 3 18 18 74 81 3
3 18 81 91 3 8 18 55 63 3 14 15 80 85 3 19 20 81 88 3
4 18 77 84 3 12 18 81 88 3 20 24 88 94 4
5 15 81 89 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
75 80 85 88 90
1 15 84 90
3 3 3 3 3
73 77 81 85 89
5 15 81 89
3 3 3 3 3
74 77 80 83 85
13 15 80 85
3 3 3 3 3
75 80 83 86 88
19 20 81 88
5 5 4 3 3
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
63 67 71 75 78 81
6 18 73 81
3 3 3 3 3 3
69 72 75 78 81 84
4 18 77 84
3 3 3 3 3 3
67 69 72 75 78 81
18 18 74 81
3 3 3 3 3 3
TÜ Donnerstag 16:00 Uhr WH MHG BW
47 51 55 59 63
8 2 18 55 63
3 3 3 3 3
73 76 79 82 85 88
12 18 81 88
3 3 3 3 3 3
74 77 80 83 85
14 15 80 85
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
72 75 77 79
1 12 76 79
3 3 3 3
70 75 80 84 88 91
3 18 81 91
3 3 3 3 3 3
82 85 88 91 94
20 24 88 94
5 5 5 5 4

326
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Sports. u15 Musterplan Woche:10/2017

K1-7: 182Wh/73kg/13,3t K1-5: 182Wh/73kg/13,3t Bel.: g


K1: 68 K2: 30 K3: 36 K4: K5: 48 K6: K7:
1 20 77 87 3 6 15 69 78 3 13 18 75 81 3 18 15 69 75 3
3 18 75 87 3 8 15 50 59 3 14 18 75 81 3 19 15 76 84 3
4 15 72 80 3 20 18 83 90 3
5 15 75 84 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 75 80 84 87
1 2 20 77 87
4 3 3 3 3
66 71 76 80 84
5 15 75 84
3 3 3 3 3
65 70 75 79 81
13 2 18 75 81
3 3 3 3 3
67 72 77 81 84
19 15 76 84
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
40 45 50 55 59
8 15 50 59
3 3 3 3 3
66 68 72 76 80
4 15 72 80
3 3 3 3 3
65 69 72 75
18 2 15 69 75
3 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
60 65 70 74 78
6 15 69 78
3 3 3 3 3
63 68 73 78 83 87
3 18 75 87
3 3 3 3 3 3
65 70 75 79 81
14 2 18 75 81
3 3 3 3 3
78 83 87 90
20 2 18 83 90
4 4 3 3

327
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Sports. u15 Musterplan Woche:11/2017

K1-7: 199Wh/78kg/15,6t K1-5: 199Wh/78kg/15,6t Bel.: h


K1: 58 K2: 51 K3: 36 K4: K5: 54 K6: K7:
1 33 80 92 3 6 15 75 83 3 13 18 80 88 3 18 15 75 83 3
3 25 81 93 2 8 18 54 64 3 14 18 80 86 3 19 21 82 91 3
12 18 81 92 2 20 18 89 97 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
72 76 80
1 2 2 2 18 76 80
3 3 3
74 77 80
3 2 2 15 76 80
3 3 3
79 83 87 91 94 97
20 18 89 97
3 3 3 3 3 3
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
44 48 52 56 60 64
8 18 54 64
3 3 3 3 3 3
72 75 78 82 85 88
13 18 80 88
3 3 3 3 3 3
67 71 75 79 83
18 15 75 83
3 3 3 3 3
TÜ Donnerstag 16:00 Uhr WH MHG BW
67 71 75 79 83
6 15 75 83
3 3 3 3 3
72 78 83 87 90 92
12 18 81 92
5 4 3 2 2 2
74 79 83 87 91
19 2 21 82 91
5 4 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
78 82 86 89 92
1 15 85 92
3 3 3 3 3
83 86 89 91 93
3 10 88 93
2 2 2 2 2
74 78 82 86
14 2 2 18 80 86
3 3 3 3

328
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Sports. u15 Musterplan Woche:12/2017

K1-7: 181Wh/80kg/14,5t K1-5: 181Wh/80kg/14,5t Bel.: m


K1: 49 K2: 45 K3: 36 K4: K5: 51 K6: K7:
1 27 85 95 2 6 15 75 85 3 13 15 81 90 3 18 15 76 85 3
3 22 85 95 2 8 18 56 65 3 14 21 81 90 3 19 18 86 93 3
12 12 83 95 2 20 18 89 100 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
80 84 87
1 2 2 15 83 87
3 3 3
78 82 86
3 2 12 81 86
3 3 3
80 85 90 95 100
20 18 89 100
5 4 3 3 3
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
45 50 55 60 65
8 2 18 56 65
3 3 3 3 3
71 76 81 86 90
13 15 81 90
3 3 3 3 3
67 72 77 81 85
18 15 76 85
3 3 3 3 3
TÜ Donnerstag 16:00 Uhr WH MHG BW
65 70 75 80 85
6 15 75 85
3 3 3 3 3
70 75 80 85 90 95
12 12 83 95
2 2 2 2 2 2
76 81 85 89 93
19 2 18 86 93
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
78 82 86 89 92 95
1 12 87 95
2 2 2 2 2 2
85 88 91 93 95
3 10 90 95
2 2 2 2 2
74 78 82 86 90
14 2 2 21 81 90
3 3 3 3 3

329
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Schüler Sports. u15 Musterplan Woche:13/2017

K1-7: 102Wh/82kg/8,3t K1-5: 102Wh/82kg/8,3t Bel.: g HWK


K1: 40 K2: K3: 30 K4: K5: 32 K6: K7:
1 20 82 100 1 13 15 78 85 3 19 17 84 95 3
3 20 82 100 1 14 15 78 85 3 20 15 85 93 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 75 80 85
3 2 10 77 85
2 2 2 2
70 75 79 83 85
14 15 78 85
3 3 3 3 3
75 80 85 90 95
19 17 84 95
4 4 3 3 3
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 74 78 82 84
1 10 78 84
2 2 2 2 2
70 74 78 82 85
13 15 78 85
3 3 3 3 3
77 81 85 89 93
20 15 85 93
3 3 3 3 3
TÜ Donnerstag 16:00 Uhr WH MHG BW
Lockere Hantelgymnastik!
TÜ Samstag 16:00 Uhr WH MHG BW
75 80 85 90 95 97 100
1 2 10 87 100
2 2 1 1 1 1 1
75 80 85 90 94 97 100
3 2 10 87 100
2 2 1 1 1 1 1
Hauptwettkampf

330
Rahmenorientierung

MAZ U17 Beispiel RTK (RO 13 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 1 TÜ 3 TÜ 5 TÜ 26 TÜ 13 TÜ 14 TÜ 19 TÜ 20
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 390 330 65 70/3 /2 65 70/3 /2 65 70/3 /2 48 53/5 /2 62 68/5 /2 63 68/5 /2 65 72/5 /2 75 80/10 /2

12 14.01. 02. h 485 410 67 72/3 /2 67 72/3 /2 68 74/3 /2 50 55/5 /2 66 72/5 /2 67 72/5 /2 68 75/5 /2 78 83/10 /2

11 21.01. 03. h 470 390 70 74/3 70 74/3 71 77/3 /2 53 59/5 68 75/5 /2 70 75/5 72 79/5 /2 81 87/8
15.3 Aufbautraining

10 28.01. 04. g 340 280 72 77/3 72 77/3 74 80/3 55 62/5 72 78/5 74 79/4 75 82/4 /2 86 92/8
Rahmenorientierungen

9 04.02. 05. h 450 375 74 80/3 74 80/3 78 85/3 58 64/4 75 82/4 76 82/4 77 85/4 87 96/5

8 11.02. 06. h 425 355 76 83/3 76 83/3 80 87/2 60 67/4 77 84/4 77 84/4 78 87/4 90 99/5

7 18.02. 07. g 310 260 71 78/3 71 78/3 75 83/2 55 62/4 72 79/4 72 79/4 73 83/4 86 96/5

6 25.02. 08. h 405 335 79 88/3 79 88/2 81 91/2 62 70/3 80 88/4 79 87/3 81 91/3 95 105/4

5 04.03. 09. h 360 300 81 90/2 81 90/2 82 93/2 62 71/3 81 91/3 81 90/3 82 94/3 98 109/4

4 11.03. 10. g 255 210 73 85/3 73 85/2 76 88/2 56 65/3 76 86/3 78 86/3 79 89/3 91 104/3

3 18.03. 11. h 325 265 81 95/2 81 95/1 85 98/1 62 74/2 84 95/3 84 94/3 88 98/3 98 112/3

2 25.03. 12. m 260 210 83 97/1 83 97/1 86 100/1 62 70/2 86 97/3 85 95/3 90 100/3 96 108/3

1 01.04. 13. g HWK 180 160 83 100/1 82 100/1 82 95/1 64 75/2 82 92/3 81 92/3 84 95/3 94 105/3

insgesamt 358 298 //83/84/100 //83/84/100 //86/86/100 //64/65/75 //86/84/97 //85/83/95 //90/87/100 //98/98/112

Wo K 1-7 K 1-5
LAP 13 358 298
MAZ 13 358 298

331
Rahmenorientierung

332
MAZ U17 Beispiel RTK (RO 13 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 2 TÜ 6 TÜ 7 TÜ 8 TÜ 15 TÜ 18 TÜ 22 TÜ 23
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 390 330 69 74/3 /2 68 72/4 57 61/4 48 51/4 66 70/3 50 57/4

12 14.01. 02. h 485 410 70 77/3 /2 70 74/4 59 64/4 49 53/4 70 74/3 54 60/4

11 21.01. 03. h 470 390 71 78/3 71 76/3 63 68/4 51 55/4 73 78/3 57 64/4

10 28.01. 04. g 340 280 74 80/3 73 79/3 65 71/3 52 57/4 74 80/3 61 67/4

9 04.02. 05. h 450 375 76 83/2 74 80/3 67 73/3 53 58/3 76 82/3 63 70/4

8 11.02. 06. h 425 355 78 86/2 76 82/3 67 75/3 55 60/3 78 84/3 65 72/4

7 18.02. 07. g 310 260 75 84/2 73 79/2 62 69/2 55 62/3 74 81/3 62 67/3

6 25.02. 08. h 405 335 83 93/2 79 86/3 66 76/3 56 64/3 80 87/3 66 76/3

5 04.03. 09. h 360 300 85 95/1 78 88/2 67 78/2 58 66/2 82 90/2 68 78/3

4 11.03. 10. g 255 210 80 92/2 75 84/2 63 72/2 52 60/2 77 86/2 66 73/3

3 18.03. 11. h 325 265 85 97/1 79 90/2 69 80/2 58 68/2 84 93/2 68 78/3

2 25.03. 12. m 260 210 85 100/1 80 92/2 71 82/2 60 70/2 82 95/2 70 80/3

1 01.04. 13. g HWK 180 160 67 79/2

insgesamt 358 298 //85/87/100 //80/82/92 //71/73/82 //60/60/70 //// //84/83/95 //70/70/80 ////

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 358 298
MAZ 13 358 298
Rahmenorientierung

MAZ U17 Beispiel RTK (RO 13 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 4 TÜ 9 TÜ 10 TÜ 11 TÜ 12 TÜ 16 TÜ 17
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 390 330 62 66/4 60 65/3 48 52/4 65 70/3

12 14.01. 02. h 485 410 66 70/4 62 68/3 48 52/4 68 73/3

11 21.01. 03. h 470 390 70 74/4 64 70/3 50 54/4 71 76/3

10 28.01. 04. g 340 280 73 77/3 66 73/3 51 56/4 74 80/3

9 04.02. 05. h 450 375 76 81/3 68 75/3 53 58/3 76 83/3

8 11.02. 06. h 425 355 77 83/3 69 78/3 53 60/3 81 87/3

7 18.02. 07. g 310 260 72 78/3 72 81/3 54 62/3 74 82/3

6 25.02. 08. h 405 335 80 87/3 74 84/3 56 64/3 81 90/2

5 04.03. 09. h 360 300 81 89/2 76 86/2 58 66/3 84 93/2

4 11.03. 10. g 255 210 74 83/2 68 82/2 53 62/2 79 89/2

3 18.03. 11. h 325 265 83 93/2 78 89/2 59 68/2 87 97/1

2 25.03. 12. m 260 210 81 95/2 80 92/2 61 70/2 89 100/1

1 01.04. 13. g HWK 180 160 83 94/1

insgesamt 358 298 //83/81/95 //80/79/92 //// //61/60/70 //89/86/100 //// ////

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 358 298
MAZ 13 358 298

333
Rahmenorientierung

334
MAZ U17 Beispiel RTK (RO 13 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 21 TÜ 24 TÜ 25 TÜ 27 TÜ 28 TÜ 29
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 390 330 45 50/4 22 26/10 /2 61 67/5 61 67/4

12 14.01. 02. h 485 410 49 54/4 24 30/10 /2 64 70/5 64 70/4

11 21.01. 03. h 470 390 51 57/4 27 32/10 /2 66 72/5 66 72/4

10 28.01. 04. g 340 280 54 59/4 29 34/8 /2 68 74/4 68 74/4

9 04.02. 05. h 450 375 56 62/4 31 36/8 /2 71 77/4 71 77/3

8 11.02. 06. h 425 355 58 65/3 31 36/7 72 79/3 72 79/3

7 18.02. 07. g 310 260 52 58/3 26 32/7 68 76/3 68 76/3

6 25.02. 08. h 405 335 57 66/3 29 37/6 73 82/3 73 82/2

5 04.03. 09. h 360 300 59 68/3 32 39/5 74 84/2 74 80/2

4 11.03. 10. g 255 210 56 62/3 27 36/5 70 81/2 70 81/2

3 18.03. 11. h 325 265 59 69/3 30 39/5 75 88/1 75 88/1

2 25.03. 12. m 260 210 60 70/3 30 40/5 76 90/1 76 90/1

1 01.04. 13. g HWK 180 160

insgesamt 358 298 //// //60/62/70 //32/35/40 //76/78/90 //// //76/78/90

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 358 298
MAZ 13 358 298
Rahmenorientierung

MAZ U17 Beispiel RTK (RO 13 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 K1 K2 K3 K4 K5 K6 K7
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 390 330 70 70 90 100 50 10

12 14.01. 02. h 485 410 90 80 110 130 65 10

11 21.01. 03. h 470 390 90 80 100 120 70 10

10 28.01. 04. g 340 280 65 65 70 80 50 10

9 04.02. 05. h 450 375 80 75 110 110 65 10

8 11.02. 06. h 425 355 80 70 100 105 60 10

7 18.02. 07. g 310 260 60 55 70 75 40 10

6 25.02. 08. h 405 335 80 65 90 100 60 10

5 04.03. 09. h 360 300 70 60 80 90 50 10

4 11.03. 10. g 255 210 50 40 55 65 35 10

3 18.03. 11. h 325 265 70 55 65 75 50 10

2 25.03. 12. m 260 210 50 40 55 65 40 10

1 01.04. 13. g HWK 180 160 45 40 40 35 20

insgesamt 358 298 //// //// //// //// //// //// ////

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 358 298
MAZ 13 358 298

335
Mustertrainingspläne - Verein

Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Verein u17 Musterplan Woche:01/2017

K1-7: 336Wh/59kg/19,9t K1-5: 271Wh/66kg/17,8t Bel.: m


K1: 81 K2: 24 K3: 80 K4: K5: 86 K6: 65 K7:
1 18 65 70 3 6 24 68 72 4 13 30 62 68 5 19 46 65 72 5 25 40 22 26 10
3 21 65 70 3 14 50 63 68 5 20 40 75 80 10 26 25 48 53 5
4 24 62 66 4
5 18 65 70 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
55 61 64 66
4 2 2 24 62 66
4 4 4 4
40 45 50 53
26 2 25 48 53
5 5 5 5
55 60 65 68
14 2 2 30 64 68
5 5 5 5
60 65 70 72
19 2 2 2 46 65 72
8 7 6 5
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
62 66 70 72
6 2 2 24 68 72
4 4 4 4
60 65 70
5 2 2 2 18 65 70
3 3 3
55 60 65 68
13 2 2 30 62 68
5 5 5 5
16 21 26
25 2 40 22 26
10 10 10
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 70
1 2 2 2 18 65 70
3 3 3
60 65 68 70
3 2 2 2 21 65 70
3 3 3 3
55 60 65
14 2 20 61 65
5 5 5
65 75 80
20 2 40 75 80
10 10 10

336
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Verein u17 Musterplan Woche:02/2017

K1-7: 417Wh/63kg/26,3t K1-5: 347Wh/69kg/23,8t Bel.: h


K1: 84 K2: 48 K3: 105 K4: K5: 110 K6: 70 K7:
1 21 67 72 3 6 24 70 74 4 13 60 66 72 5 19 50 68 75 5 25 40 25 30 10
3 18 67 72 3 7 24 59 64 4 14 45 67 72 5 20 60 79 83 10 26 30 50 55 5
4 24 66 70 4
5 21 68 74 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 68 70
4 2 2 24 66 70
4 4 4 4
60 65 70 72
14 2 25 68 72
5 5 5 5
60 65 70 75
19 2 25 69 75
5 5 5 5
15 23 30
25 2 40 25 30
10 10 10
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
54 58 62 64
7 2 2 24 59 64
4 4 4 4
58 63 67 71 74
5 2 2 21 68 74
3 3 3 3 3
60 65 70 72
13 2 2 30 68 72
5 5 5 5
60 65 70
19 3 25 67 70
5 5 5
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
60 64 68 72
1 2 2 2 21 67 72
3 3 3 3
60 64 68 72
3 2 2 18 67 72
3 3 3 3
60 65 68
14 2 20 65 68
5 5 5
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
64 68 72 74
6 2 2 24 70 74
4 4 4 4
45 49 52 55
26 2 2 30 50 55
5 5 5 5
60 65 68
13 2 2 2 30 64 68
5 5 5
70 75 80 83
20 2 2 60 79 83
10 10 10 10

337
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Verein u17 Musterplan Woche:03/2017

K1-7: 424Wh/66kg/28,0t K1-5: 359Wh/71kg/25,6t Bel.: h


K1: 81 K2: 42 K3: 120 K4: K5: 116 K6: 65 K7:
1 18 71 74 3 6 18 71 76 3 13 60 68 75 5 19 60 72 79 5 25 40 28 32 10
3 18 70 74 3 7 24 63 68 4 14 60 70 75 5 20 56 81 87 8 26 25 53 59 5
4 24 70 74 4
5 21 71 77 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
56 61 66 68
7 2 2 24 63 68
4 4 4 4
65 70 74 77
5 2 2 2 21 71 77
3 3 3 3
60 65 70 75
13 2 2 30 69 75
5 5 5 5
65 70 75 79
19 2 2 30 74 79
5 5 5 5
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 72 74
4 2 2 24 70 74
4 4 4 4
65 70
14 4 25 69 70
5 5
75 80 85 87
20 2 2 2 56 81 87
8 8 8 8
20 26 32
25 2 40 28 32
10 10 10
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 72 74
1 2 2 18 71 74
3 3 3 3
65 70 72 74
3 2 2 18 70 74
3 3 3 3
65 70 73 75
14 2 2 2 35 70 75
5 5 5 5
60 65 70 75
19 3 30 70 75
5 5 5 5
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
65 70 73 76
6 2 2 18 71 76
3 3 3 3
45 50 53 56 59
26 25 53 59
5 5 5 5 5
60 65 70
13 2 3 30 67 70
5 5 5

338
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Verein u17 Musterplan Woche:04/2017

K1-7: 307Wh/67kg/20,6t K1-5: 237Wh/75kg/17,8t Bel.: g


K1: 54 K2: 36 K3: 79 K4: K5: 68 K6: 70 K7:
1 18 73 77 3 6 18 74 79 3 13 30 72 78 5 19 28 75 82 4 25 40 29 34 8
3 15 72 77 3 7 18 65 71 3 14 49 74 79 4 20 40 86 92 8 26 30 55 62 5
5 21 74 80 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 75 77 79
6 2 18 74 79
3 3 3 3 3
65 70 74 78 80
5 2 2 21 74 80
3 3 3 3 3
65 70 75 78
13 2 2 30 72 78
5 5 5 5
65 70 75 79 82
19 2 2 28 75 82
4 4 4 4 4
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 68 71
7 2 2 18 65 71
3 3 3 3
48 53 57 60 62
26 2 30 55 62
5 5 5 5 5
68 72 75
14 3 25 73 75
5 5 5
80 85 90 92
20 2 40 86 92
8 8 8 8
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 73 75 77
1 2 18 73 77
3 3 3 3 3
65 70 73 75 77
3 15 72 77
3 3 3 3 3
68 72 75 77 79
14 2 24 75 79
4 4 4 4 4
20 26 32 34
25 2 40 29 34
8 8 8 8

339
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Verein u17 Musterplan Woche:05/2017

K1-7: 411Wh/72kg/29,6t K1-5: 351Wh/77kg/27,2t Bel.: h


K1: 75 K2: 42 K3: 102 K4: K5: 132 K6: 60 K7:
1 18 74 80 3 6 21 74 80 3 13 49 75 82 4 19 54 77 85 4 25 40 31 36 8
3 15 74 80 3 7 21 67 73 3 14 53 76 82 4 20 78 87 96 5 26 20 58 64 4
4 21 76 81 3
5 21 78 85 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 68 71 73
7 2 2 21 67 73
3 3 3 3 3
70 75 80 83 85
5 2 2 21 78 85
3 3 3 3 3
67 72 77 80 82
13 2 24 76 82
4 4 4 4 4
77 82 87 90
20 3 48 86 90
8 8 8 8
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
67 72 76 79 81
4 2 2 21 76 81
3 3 3 3 3
68 73 77 80 82
14 2 2 28 77 82
4 4 4 4 4
67 72 77 80 83 85
19 24 77 85
4 4 4 4 4 4
23 28 33 36
25 2 40 31 36
8 8 8 8
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 75 78 80
1 2 18 74 80
3 3 3 3 3
65 70 75 78 80
3 15 74 80
3 3 3 3 3
68 73 77
14 3 25 74 77
5 5 5
67 72 77 80
19 3 30 76 80
5 5 5 5
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
65 70 74 77 80
6 2 2 21 74 80
3 3 3 3 3
50 55 59 62 64
26 20 58 64
4 4 4 4 4
67 72 77
13 3 25 74 77
5 5 5
77 82 87 90 93 96
20 30 88 96
5 5 5 5 5 5

340
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Verein u17 Musterplan Woche:06/2017

K1-7: 366Wh/75kg/27,3t K1-5: 318Wh/79kg/25,3t Bel.: h


K1: 64 K2: 36 K3: 94 K4: K5: 124 K6: 48 K7:
1 21 76 83 3 6 18 76 82 3 13 49 77 84 4 19 49 78 87 4 25 28 31 36 7
3 18 76 83 3 7 18 68 75 3 14 45 77 84 4 20 75 90 99 5 26 20 60 67 4
4 15 77 83 3
5 10 80 87 2
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 70 75
7 2 2 18 68 75
3 3 3 3
72 76 80 84 87
5 10 80 87
2 2 2 2 2
70 75 80
13 2 2 25 76 80
5 5 5
75 80 85 87
19 2 2 24 80 87
4 4 4 4
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
68 74 78 81 83
4 15 77 83
3 3 3 3 3
70 75 80
14 2 2 25 76 80
5 5 5
83 88 93 97 99
20 2 2 35 93 99
5 5 5 5 5
25 29 33 36
25 28 31 36
7 7 7 7
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 74 77 80 83
1 2 2 21 76 83
3 3 3 3 3
65 72 77 81 83
3 2 18 76 83
3 3 3 3 3
70 75 80 84
14 2 20 78 84
4 4 4 4
70 75 80
19 2 2 25 76 80
5 5 5
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
67 72 76 78 80 82
6 18 76 82
3 3 3 3 3 3
55 60 63 67
26 2 20 60 67
4 4 4 4
70 75 80 84
13 2 2 24 77 84
4 4 4 4
80 85 90
20 3 40 87 90
8 8 8

341
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Verein u17 Musterplan Woche:07/2017

K1-7: 250Wh/66kg/16,5t K1-5: 196Wh/74kg/14,5t Bel.: g


K1: 64 K2: 30 K3: 48 K4: K5: 54 K6: 54 K7:
1 15 71 78 3 6 14 73 79 2 13 24 72 79 4 19 24 73 83 4 25 30 26 32 5
3 15 71 78 3 7 16 62 69 2 14 24 73 79 4 20 30 87 96 5 26 24 55 62 4
4 18 73 78 3
5 16 75 83 2
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 74 77 79
6 14 73 79
3 3 3 3 2
70 75 80 83
5 2 2 16 75 83
3 3 2 2
67 71 75 79
13 2 2 24 72 79
4 4 4 4
65 72 79 83
19 2 2 24 73 83
4 4 4 4
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
55 60 63 66 69
7 2 16 62 69
3 3 3 2 2
65 70 73 76 78
4 2 18 73 78
3 3 3 3 3
45 50 55 58 60 62
26 24 55 62
4 4 4 4 4 4
20 25 30 32
25 30 26 32
10 8 7 5
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 74 78
1 2 15 71 78
3 3 3 3
65 70 74 78
3 2 15 71 78
3 3 3 3
65 69 73 76 79
14 2 24 73 79
4 4 4 4 4
75 80 85 90 93 96
20 30 87 96
5 5 5 5 5 5

342
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Verein u17 Musterplan Woche:08/2017

K1-7: 318Wh/74kg/23,6t K1-5: 270Wh/80kg/21,6t Bel.: h


K1: 76 K2: 36 K3: 98 K4: K5: 60 K6: 48 K7:
1 36 79 88 3 6 18 79 86 3 13 50 80 88 4 19 40 81 91 3 25 30 29 37 5
3 24 79 88 2 7 18 67 76 3 14 48 79 87 3 20 20 95 105 4 26 18 63 70 3
5 16 81 91 2
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 83
1 2 2 18 79 83
3 3 3 3
75 80 85 88 91
5 2 2 16 81 91
3 2 2 2 2
70 75 80 84 88
13 20 79 88
4 4 4 4 4
75 80 85 88 91
19 15 84 91
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
55 60 65 70 73 76
7 18 67 76
3 3 3 3 3 3
70 75 80 84
3 2 10 79 84
2 2 2 2
70 75 80 85 87
14 2 18 81 87
3 3 3 3 3
25 30 34 37 25
25 2 30 29 37
5 5 5 5 5
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 83 86 88
1 18 80 88
3 3 3 3 3 3
70 75 80 85 88
3 2 2 14 79 88
2 2 2 2 2
70 75 80
14 4 30 78 80
5 5 5
85 90 95 100 105
20 20 95 105
4 4 4 4 4
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 83 86
6 2 18 79 86
3 3 3 3 3
55 60 65 70
26 2 2 18 63 70
3 3 3 3
70 75 80 85
13 3 30 80 85
5 5 5 5
70 75 80 85
19 2 25 79 85
5 5 5 5

343
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Verein u17 Musterplan Woche:09/2017

K1-7: 289Wh/76kg/21,8t K1-5: 241Wh/82kg/19,8t Bel.: h


K1: 56 K2: 29 K3: 88 K4: K5: 68 K6: 48 K7:
1 20 81 90 2 6 14 78 88 2 13 48 81 91 3 19 40 82 94 3 25 30 33 39 5
3 20 81 90 2 7 15 67 78 2 14 40 81 90 3 20 28 98 109 4 26 18 62 71 3
5 16 82 93 2
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 83
1 8 77 83
2 2 2 2
73 80 85 88 91 93
5 2 16 82 93
3 2 2 2 2 2
75 80 85 87 90
14 15 83 90
3 3 3 3 3
75 80 85 90 94
19 15 85 94
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 70 75 78
7 2 15 67 78
3 3 2 2 2
70 75 80 84
3 2 10 79 84
2 2 2 2
75 80 84 88 91
13 2 18 82 91
3 3 3 3 3
90 95 100 105 109
20 2 2 28 98 109
4 4 4 4 4
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
75 80 83 86 88 90
1 12 84 90
2 2 2 2 2 2
75 80 85 88 90
3 10 84 90
2 2 2 2 2
70 75 80 85
14 2 25 79 85
5 5 5 5
25 30 34 37 39
25 2 30 33 39
5 5 5 5 5
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 85 88
6 2 2 14 78 88
2 2 2 2 2
52 60 65 70 71
26 2 18 62 71
3 3 3 3 3
70 75 80 85
13 3 30 80 85
5 5 5 5
75 80 85
19 2 2 25 80 85
5 5 5

344
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Verein u17 Musterplan Woche:10/2017

K1-7: 230Wh/72kg/16,6t K1-5: 192Wh/78kg/15,0t Bel.: g


K1: 45 K2: 28 K3: 54 K4: K5: 65 K6: 38 K7:
1 18 73 85 3 6 14 75 84 2 13 36 76 86 3 19 21 79 89 3 25 20 27 36 3
3 12 73 85 2 7 14 63 72 2 14 18 78 86 3 20 44 91 104 3 26 18 56 65 3
5 15 76 88 2
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 84
6 2 14 75 84
3 3 3 2
65 70 75 80 84 88
5 15 76 88
3 3 3 2 2 2
65 70 75 80
13 3 18 75 80
3 3 3 3
80 85 90 95
20 3 24 90 95
4 4 4 4
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
55 60 65 70 72
7 2 2 14 63 72
2 2 2 2 2
65 70 75 80 85
3 2 12 73 85
2 2 2 2 2
70 75 80 84 86
14 2 18 78 86
3 3 3 3 3
70 75 80 85 89
19 2 21 79 89
5 4 3 3 3
22 28 32 36
25 2 2 20 27 36
4 3 3 3
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 75 80 85
1 2 18 73 85
3 3 3 3 3
50 55 60 65
26 2 18 56 65
4 4 3 3
65 70 75 80 83 86
13 18 77 86
3 3 3 3 3 3
80 85 90 95 100 104
20 20 91 104
4 4 3 3 3 3

345
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Verein u17 Musterplan Woche:11/2017

K1-7: 225Wh/78kg/17,6t K1-5: 193Wh/84kg/16,2t Bel.: h


K1: 53 K2: 29 K3: 60 K4: K5: 51 K6: 32 K7:
1 24 81 95 2 6 14 79 90 2 13 30 85 95 3 19 33 88 98 3 25 18 30 39 3
3 15 81 95 1 7 15 69 80 2 14 30 84 94 3 20 18 98 112 3 26 14 62 74 2
5 14 85 98 1
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80
1 2 2 2 12 75 80
2 2 2
75 80 85 90 93 95 98
5 2 14 85 98
2 2 2 2 2 1 1
75 80 85 90 95
13 15 85 95
3 3 3 3 3
80 85 90 95 98
19 15 90 98
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 70 75 80
7 2 2 15 69 80
3 2 2 2 2
55 60 65 70 74
26 2 14 62 74
3 2 2 2 2
75 80 85 90 94
14 15 85 94
3 3 3 3 3
80 90 97 103 108 112
20 18 98 112
3 3 3 3 3 3
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
75 80 85 90 93 95
1 12 86 95
2 2 2 2 2 2
75 80 85 90 95
3 2 2 15 81 95
3 2 2 2 1
75 80 85 90
14 2 15 84 90
3 3 3 3
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 85 90
6 2 2 14 79 90
2 2 2 2 2
75 80 85 90
13 2 15 84 90
3 3 3 3
75 80 85 90 93
19 2 18 86 93
3 3 3 3 3
24 30 35 39
25 2 2 18 30 39
3 3 3 3

346
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Verein u17 Musterplan Woche:12/2017

K1-7: 183Wh/84kg/15,3t K1-5: 166Wh/86kg/14,3t Bel.: m


K1: 41 K2: 23 K3: 51 K4: K5: 51 K6: 17 K7:
1 19 83 97 1 6 13 80 92 2 13 33 86 97 3 19 33 90 100 3 26 17 62 70 2
3 12 83 97 1 7 10 71 82 2 14 18 85 95 3 20 18 96 108 3
5 10 86 100 1
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
75 80 85
1 2 2 2 12 80 85
2 2 2
75 80 85 90 95 98 100
5 2 10 86 100
2 2 1 1 1 1 1
75 80 85 90 95 97
13 18 87 97
3 3 3 3 3 3
80 85 90 95 100
19 15 90 100
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
60 66 72 77 82
7 10 71 82
2 2 2 2 2
55 60 65 70
26 2 2 17 62 70
3 3 3 2
75 80 85 90 95
14 2 18 85 95
3 3 3 3 3
80 90 95 100 105 108
20 18 96 108
3 3 3 3 3 3
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
75 80 85 90 93 95 97
1 7 88 97
1 1 1 1 1 1 1
75 80 85 88 90 95 97
3 2 2 12 83 97
2 2 1 1 1 1 1
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
70 76 82 87 92
6 13 80 92
3 3 3 2 2
75 80 85 90
13 2 15 84 90
3 3 3 3
80 85 90 95
19 3 18 90 95
3 3 3 3

347
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Verein u17 Musterplan Woche:13/2017

K1-7: 156Wh/75kg/11,7t K1-5: 124Wh/83kg/10,3t Bel.: g HWK


K1: 42 K2: 10 K3: 36 K4: K5: 36 K6: 32 K7:
1 17 84 100 1 7 10 67 79 2 13 18 82 92 3 19 18 84 95 3 25 18 30 40 3
3 15 82 100 1 14 18 81 92 3 20 18 94 105 3 26 14 64 75 2
5 10 83 95 1
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
75 80
3 2 2 8 78 80
2 2
75 80 85 90 95
19 18 84 95
5 4 3 3 3
TÜ Dienstag 15:30 Uhr WH MHG BW
75 80 85
1 2 2 9 78 85
2 2 1
75 80 85 90 95
5 2 2 10 83 95
2 2 1 1 1
70 75 80 85 90 92
13 18 82 92
3 3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
70 80 85 90 92
14 2 18 81 92
3 3 3 3 3
85 90 95 100 105
20 2 18 94 105
3 3 3 3 3
25 30 35 40 25
25 2 18 30 40
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 09:30 Uhr WH MHG BW
60 66 72 79
7 2 10 67 79
2 2 2 2
55 60 65 70 75
26 2 2 14 64 75
2 2 2 2 2
TÜ Samstag 15:30 Uhr WH MHG BW
75 80 85 90 93 95 97 100
1 8 89 100
1 1 1 1 1 1 1 1
75 85 90 95 97 100
3 2 7 88 100
1 1 1 1 1 1
Hauptwettkampf

348
Mustertrainingspläne - Sportschule

Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Sportsch u17 Musterplan Woche:01/2017

K1-7: 371Wh/60kg/22,1t K1-5: 306Wh/65kg/20,0t Bel.: m


K1: 78 K2: 42 K3: 80 K4: K5: 106 K6: 65 K7:
1 18 65 70 3 6 24 68 72 4 13 30 62 68 5 18 18 66 70 3 25 40 22 26 10
3 18 66 70 3 9 18 60 65 3 14 50 63 68 5 19 48 65 72 5 26 25 48 53 5
4 24 62 66 4 20 40 75 80 10
5 18 65 70 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
55 60 63 65
9 2 2 18 60 65
3 3 3 3
40 45 50 53
26 2 25 48 53
5 5 5 5
55 60 65 68
14 2 2 30 64 68
5 5 5 5
60 65 70 72
19 2 2 2 48 65 72
8 8 6 5
TÜ Dienstag 15:30 Uhr WH MHG BW
62 67 70 72
6 2 2 24 68 72
4 4 4 4
60 65 70
5 2 2 2 18 65 70
3 3 3
60 65 68 70
18 2 2 18 66 70
3 3 3 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
55 61 64 66
4 2 2 24 62 66
4 4 4 4
55 60 65 68
13 2 2 30 62 68
5 5 5 5
65 75 80
20 2 40 75 80
10 10 10
18 26
25 2 2 40 22 26
10 10
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 70
1 2 2 2 18 65 70
3 3 3
60 65 68 70
3 2 2 18 66 70
3 3 3 3
55 60 65
14 2 20 61 65
5 5 5

349
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Sportsch u17 Musterplan Woche:02/2017

K1-7: 445Wh/63kg/28,2t K1-5: 380Wh/68kg/26,0t Bel.: h


K1: 81 K2: 66 K3: 105 K4: K5: 128 K6: 65 K7:
1 18 67 72 3 6 24 71 74 4 13 60 66 72 5 18 18 70 74 3 25 40 24 30 10
3 18 67 72 3 7 24 59 64 4 14 45 67 72 5 19 50 69 75 5 26 25 50 55 5
4 24 66 70 4 9 18 62 68 3 20 60 79 83 10
5 21 68 74 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 68 70
4 2 2 24 66 70
4 4 4 4
60 65 68 72
14 2 25 67 72
5 5 5 5
60 65 70 75
19 2 2 30 68 75
5 5 5 5
18 30
25 2 2 40 24 30
10 10
TÜ Dienstag 15:30 Uhr WH MHG BW
55 58 62 64
7 2 2 24 59 64
4 4 4 4
60 65 70 74
5 2 2 2 21 68 74
3 3 3 3
60 65 70 72
13 2 2 30 67 72
5 5 5 5
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
55 60 65 68
9 2 2 18 62 68
3 3 3 3
40 47 53 55
26 2 25 50 55
5 5 5 5
60 65 70
14 2 20 66 70
5 5 5
65 70
19 3 20 69 70
5 5
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 69 72
1 2 2 18 67 72
3 3 3 3
60 65 70 72
3 2 2 18 67 72
3 3 3 3
65 70 72 74
18 2 2 18 70 74
3 3 3 3
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
65 70 72 74
6 2 2 24 71 74
4 4 4 4
60 65 70
13 2 2 2 30 65 70
5 5 5
70 75 80 83
20 2 2 60 79 83
10 10 10 10

350
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Sportsch u17 Musterplan Woche:03/2017

K1-7: 462Wh/66kg/30,6t K1-5: 392Wh/71kg/27,9t Bel.: h


K1: 84 K2: 60 K3: 120 K4: K5: 128 K6: 70 K7:
1 21 70 74 3 6 18 71 76 3 13 60 68 75 5 18 18 73 78 3 25 40 28 32 10
3 18 71 74 3 7 24 63 68 4 14 60 70 75 5 19 50 72 79 5 26 30 53 59 5
4 24 71 74 4 9 18 64 70 3 20 60 81 87 8
5 21 71 77 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 72 74
4 2 2 24 71 74
4 4 4 4
65 68 72
14 2 3 30 70 72
5 5 5
65 70 75 79
19 2 25 74 79
5 5 5 5
20 26 32
25 2 40 28 32
10 10 10
TÜ Dienstag 15:30 Uhr WH MHG BW
58 63 66 68
7 2 2 24 63 68
4 4 4 4
65 70 75 77
5 2 2 2 21 71 77
3 3 3 3
65 70 73 75
13 2 2 30 71 75
5 5 5 5
75 79 82
20 2 28 80 82
7 7 7
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
55 60 65 68 70
9 2 18 64 70
3 3 3 3 3
45 50 53 56 59
26 2 30 53 59
5 5 5 5 5
65 70 73 75
14 2 2 30 70 75
5 5 5 5
65 70 75
19 2 2 25 71 75
5 5 5
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 72 74
1 2 2 2 21 70 74
3 3 3 3
65 70 72 74
3 2 2 18 71 74
3 3 3 3
66 71 75 78
18 2 2 18 73 78
3 3 3 3
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
65 70 73 76
6 2 2 18 71 76
3 3 3 3
60 65 70
13 2 2 2 30 65 70
5 5 5
75 80 85 87
20 32 82 87
8 8 8 8

351
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Sportsch u17 Musterplan Woche:04/2017

K1-7: 304Wh/67kg/20,4t K1-5: 234Wh/75kg/17,6t Bel.: g


K1: 51 K2: 33 K3: 75 K4: K5: 75 K6: 70 K7:
1 18 72 77 3 6 15 73 79 3 13 30 72 78 5 19 27 75 82 4 25 40 29 34 8
3 15 72 77 3 7 18 65 71 3 14 45 74 79 4 20 48 86 92 8 26 30 55 62 5
5 18 74 80 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 75 79
6 2 15 73 79
3 3 3 3
65 70 75 78 80
5 2 18 74 80
3 3 3 3 3
65 70 74 78
13 2 2 30 72 78
5 5 5 5
65 70 75 79 82
19 2 27 75 82
5 5 5 4 4
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 67 69 71
7 2 18 65 71
3 3 3 3 3
45 50 55 59 62
26 2 30 55 62
5 5 5 5 5
68 72 76
14 3 25 74 76
5 5 5
80 85 89 92
20 2 2 48 86 92
8 8 8 8
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 69 72 74 77
1 2 18 72 77
3 3 3 3 3
65 70 73 75 77
3 15 72 77
3 3 3 3 3
68 72 76 79
14 2 20 74 79
4 4 4 4
22 26 30 34
25 2 40 29 34
8 8 8 8

352
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Sportsch u17 Musterplan Woche:05/2017

K1-7: 392Wh/71kg/27,8t K1-5: 328Wh/77kg/25,2t Bel.: h


K1: 71 K2: 51 K3: 90 K4: K5: 116 K6: 64 K7:
1 18 74 80 3 6 18 74 80 3 13 45 75 82 4 18 18 76 82 3 25 40 31 36 8
3 18 75 80 3 7 18 67 73 3 14 45 76 82 4 19 41 77 85 4 26 24 58 64 4
4 17 76 81 3 9 15 68 75 3 20 57 87 96 5
5 18 78 85 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 74 78 81
4 2 17 76 81
4 4 3 3
70 75 78
14 2 2 25 75 78
5 5 5
70 75 80 85
19 16 78 85
4 4 4 4
22 27 32 36
25 2 40 31 36
8 8 8 8
TÜ Dienstag 15:30 Uhr WH MHG BW
63 67 71 73
7 2 2 18 67 73
3 3 3 3
70 75 80 83 85
5 2 18 78 85
3 3 3 3 3
72 76 79 82
13 2 20 77 82
4 4 4 4
80 85 90
20 2 32 86 90
8 8 8
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 69 72 75
9 15 68 75
3 3 3 3 3
50 55 58 60 62 64
26 24 58 64
4 4 4 4 4 4
70 75 80 82
14 2 20 77 82
4 4 4 4
70 75 80
19 2 2 25 76 80
5 5 5
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 74 78 80
1 2 18 74 80
3 3 3 3 3
70 73 76 78 80
3 2 18 75 80
3 3 3 3 3
70 75 78 82
18 2 2 18 76 82
3 3 3 3
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
65 70 73 76 78 80
6 18 74 80
3 3 3 3 3 3
70 73 76
13 2 2 25 74 76
5 5 5
80 85 90 93 96
20 25 89 96
5 5 5 5 5

353
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Sportsch u17 Musterplan Woche:06/2017

K1-7: 377Wh/74kg/28,0t K1-5: 329Wh/79kg/25,9t Bel.: h


K1: 73 K2: 48 K3: 90 K4: K5: 118 K6: 48 K7:
1 18 76 83 3 6 18 77 82 3 13 45 77 84 4 18 18 78 84 3 25 28 32 36 7
3 21 76 83 3 7 15 67 75 3 14 45 77 84 4 19 44 78 87 4 26 20 60 67 4
4 18 77 83 3 9 15 69 78 3 20 56 90 99 5
5 16 80 87 2
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 70 75
7 2 15 67 75
3 3 3 3
75 80 83 85 87
5 2 2 16 80 87
3 2 2 2 2
70 75 80
13 2 2 25 76 80
5 5 5
75 80 85 87
19 2 2 24 82 87
4 4 4 4
TÜ Dienstag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 74 78 81 83
4 2 18 77 83
3 3 3 3 3
70 75 80
14 2 2 25 76 80
5 5 5
27 30 33 36
25 28 32 36
7 7 7 7
70 75 79 82 84
18 2 18 78 84
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
70 73 76 78 80 82
6 18 77 82
3 3 3 3 3 3
51 56 60 64 67
26 20 60 67
4 4 4 4 4
75 80 84
13 2 2 20 79 84
4 4 4
80 85 90 95 99
20 24 90 99
4 5 5 5 5
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 74 78 81 83
1 2 18 76 83
3 3 3 3 3
70 74 78 81 83
3 2 2 21 76 83
3 3 3 3 3
80 90 95
20 2 32 90 95
8 8 8
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
60 65 70 74 78
9 15 69 78
3 3 3 3 3
70 75 80 82 84
14 20 78 84
4 4 4 4 4
70 75 80
19 2 20 74 80
5 5 5

354
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Sportsch u17 Musterplan Woche:07/2017

K1-7: 244Wh/67kg/16,4t K1-5: 196Wh/74kg/14,5t Bel.: g


K1: 64 K2: 30 K3: 48 K4: K5: 54 K6: 48 K7:
1 15 71 78 3 6 14 73 79 2 13 24 72 79 4 19 24 73 83 4 25 24 26 32 5
3 15 71 78 3 7 16 62 69 2 14 24 73 79 4 20 30 87 96 5 26 24 55 62 4
4 18 73 78 3
5 16 75 83 2
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 74 77 79
6 14 73 79
3 3 3 3 2
45 50 55 58 60 62
26 24 55 62
4 4 4 4 4 4
65 72 79 83
19 2 2 24 73 83
4 4 4 4
TÜ Dienstag 15:30 Uhr WH MHG BW
55 60 63 66 69
7 2 16 62 69
3 3 3 2 2
70 75 80 83
5 2 2 16 75 83
3 3 2 2
20 25 30 32
25 24 26 32
7 6 6 5
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 73 76 78
4 2 18 73 78
3 3 3 3 3
67 71 75 79
13 2 2 24 72 79
4 4 4 4
75 80 85 90 93 96
20 30 87 96
5 5 5 5 5 5
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 74 78
1 2 15 71 78
3 3 3 3
65 70 74 78
3 2 15 71 78
3 3 3 3
65 69 73 76 79
14 2 24 73 79
4 4 4 4 4

355
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Sportsch u17 Musterplan Woche:08/2017

K1-7: 364Wh/74kg/27,0t K1-5: 321Wh/78kg/25,1t Bel.: h


K1: 76 K2: 69 K3: 98 K4: K5: 78 K6: 43 K7:
1 36 79 88 3 6 18 79 86 3 13 50 80 88 4 18 18 80 87 3 25 25 29 37 5
3 24 79 88 2 7 18 67 76 3 14 48 79 87 3 19 40 81 91 3 26 18 63 70 3
5 16 81 91 2 8 18 57 64 3 20 20 95 105 4
9 15 74 84 3
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 83
1 2 2 18 77 83
3 3 3 3
70 75 80 84 88
13 20 79 88
4 4 4 4 4
75 80 85 88 91
5 2 2 16 81 91
3 2 2 2 2
75 80 85 88 91
19 15 84 91
3 3 3 3 3
TÜ Dienstag 15:30 Uhr WH MHG BW
55 60 65 70 73 76
7 18 67 76
3 3 3 3 3 3
70 75 80 84
3 2 10 79 84
2 2 2 2
70 75 80 84 87
18 2 18 80 87
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
63 70 75 80 84
9 15 74 84
3 3 3 3 3
55 60 65 70
26 2 2 18 63 70
3 3 3 3
70 75 80 85 87
14 2 18 80 87
3 3 3 3 3
85 90 95 100 105
20 20 95 105
4 4 4 4 4
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
50 55 60 64
8 2 2 18 57 64
3 3 3 3
70 75 80 83 86 88
1 18 80 88
3 3 3 3 3 3
70 75 80 85 88
3 2 2 14 79 88
2 2 2 2 2
70 75 80
14 4 30 78 80
5 5 5
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 83 86
6 2 18 79 86
3 3 3 3 3
70 75 80 85
13 3 30 80 85
5 5 5 5
70 75 80 85
19 2 25 79 85
5 5 5 5
23 28 33 37
25 2 25 29 37
5 5 5 5

356
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Sportsch u17 Musterplan Woche:09/2017

K1-7: 330Wh/76kg/25,0t K1-5: 285Wh/81kg/23,0t Bel.: h


K1: 56 K2: 55 K3: 88 K4: K5: 86 K6: 45 K7:
1 20 81 90 2 6 14 78 88 2 13 48 81 91 3 18 14 82 90 2 25 27 32 39 4
3 20 81 90 2 7 15 67 78 2 14 40 81 90 3 19 40 82 94 3 26 18 62 71 3
5 16 82 93 2 8 14 58 66 2 20 32 98 109 4
9 12 76 86 2
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 70 75 78
7 2 15 67 78
3 3 2 2 2
70 75 80 84
3 2 10 79 84
2 2 2 2
75 80 85 87 90
14 15 83 90
3 3 3 3 3
75 80 85 90 94
19 15 85 94
3 3 3 3 3
TÜ Dienstag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 83
1 8 77 83
2 2 2 2
75 80 84 88 91
13 2 18 82 91
3 3 3 3 3
75 80 84 87 90
18 2 2 14 82 90
2 2 2 2 2
25 30 34 37 39
25 2 27 32 39
5 5 4 4 4
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
62 69 75 80 84 86
9 12 76 86
2 2 2 2 2 2
73 80 85 88 91 93
5 2 16 82 93
3 2 2 2 2 2
90 95 100 105 109
20 2 2 2 32 98 109
4 4 4 4 4
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
50 55 60 64 66
8 2 2 14 58 66
2 2 2 2 2
75 80 83 86 88 90
1 12 84 90
2 2 2 2 2 2
75 80 85 88 90
3 10 84 90
2 2 2 2 2
70 75 80 85
14 2 25 79 85
5 5 5 5
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 85 88
6 2 2 14 78 88
2 2 2 2 2
52 60 65 70 71
26 2 18 62 71
3 3 3 3 3
70 75 80 85
13 3 30 80 85
5 5 5 5
75 80 85
19 2 2 25 80 85
5 5 5

357
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Sportsch u17 Musterplan Woche:10/2017

K1-7: 230Wh/72kg/16,6t K1-5: 192Wh/78kg/15,0t Bel.: g


K1: 45 K2: 28 K3: 54 K4: K5: 65 K6: 38 K7:
1 18 73 85 3 6 14 75 84 2 13 36 76 86 3 19 21 79 89 3 25 20 27 36 3
3 12 73 85 2 7 14 63 72 2 14 18 78 86 3 20 44 91 104 3 26 18 56 65 3
5 15 76 88 2
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 84
6 2 14 75 84
3 3 3 2
65 70 75 80 84 88
5 15 76 88
3 3 3 2 2 2
65 70 75 80
13 3 18 75 80
3 3 3 3
80 85 90 95
20 3 24 90 95
4 4 4 4
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
55 60 65 70 72
7 2 2 14 63 72
2 2 2 2 2
65 70 75 80 85
3 2 12 73 85
2 2 2 2 2
70 75 80 84 86
14 2 18 78 86
3 3 3 3 3
70 75 80 85 89
19 2 21 79 89
5 4 3 3 3
22 28 32 36
25 2 2 20 27 36
4 3 3 3
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
65 70 75 80 85
1 2 18 73 85
3 3 3 3 3
50 55 60 65
26 2 18 56 65
4 4 3 3
65 70 75 80 83 86
13 18 77 86
3 3 3 3 3 3
80 85 90 95 100 104
20 20 91 104
4 4 3 3 3 3

358
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Sportsch u17 Musterplan Woche:11/2017

K1-7: 261Wh/77kg/20,2t K1-5: 227Wh/82kg/18,7t Bel.: h


K1: 53 K2: 53 K3: 60 K4: K5: 61 K6: 34 K7:
1 24 81 95 2 6 14 79 90 2 13 30 85 95 3 18 10 84 93 2 25 20 30 39 5
3 15 81 95 1 7 15 69 80 2 14 30 84 94 3 19 33 88 98 3 26 14 62 74 2
5 14 85 98 1 8 12 58 68 2 20 18 98 112 3
9 12 78 89 2
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80
1 2 2 2 12 75 80
2 2 2
75 80 85 90 93 95 98
5 2 14 85 98
2 2 2 2 2 1 1
80 85 90 95 98
19 15 90 98
3 3 3 3 3
TÜ Dienstag 15:30 Uhr WH MHG BW
60 65 70 75 80
7 2 2 15 69 80
3 2 2 2 2
75 80 85 90 95
13 15 85 95
3 3 3 3 3
55 60 65 70 74
26 2 14 62 74
3 2 2 2 2
75 80 85 89 93
18 10 84 93
2 2 2 2 2
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 85 89
9 2 12 78 89
2 2 2 2 2
75 80 85 90 94
14 15 85 94
3 3 3 3 3
80 90 97 103 108 112
20 18 98 112
3 3 3 3 3 3
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
50 55 60 64 68
8 2 12 58 68
2 2 2 2 2
75 80 85 90 93 95
1 12 86 95
2 2 2 2 2 2
75 80 85 90 95
3 2 2 15 81 95
3 2 2 2 1
75 80 85 90
14 2 15 84 90
3 3 3 3
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80 85 90
6 2 2 14 79 90
2 2 2 2 2
75 80 85 90
13 2 15 84 90
3 3 3 3
75 80 85 90 93
19 2 18 86 93
3 3 3 3 3
20 28 34 39
25 20 30 39
5 5 5 5

359
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Sportsch u17 Musterplan Woche:12/2017

K1-7: 213Wh/82kg/17,5t K1-5: 196Wh/84kg/16,5t Bel.: m


K1: 41 K2: 43 K3: 51 K4: K5: 61 K6: 17 K7:
1 19 83 97 1 6 13 80 92 2 13 33 86 97 3 18 10 82 95 2 26 17 62 70 2
3 12 83 97 1 7 10 71 82 2 14 18 85 95 3 19 33 90 100 3
5 10 86 100 1 8 10 60 70 2 20 18 96 108 3
9 10 80 92 2
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
75 80 85
1 2 2 2 12 80 85
2 2 2
75 80 85 90 95 98 100
5 2 10 86 100
2 2 1 1 1 1 1
80 85 90 95 100
19 15 90 100
3 3 3 3 3
TÜ Dienstag 15:30 Uhr WH MHG BW
60 66 72 77 82
7 10 71 82
2 2 2 2 2
75 80 85 90 95 97
13 18 87 97
3 3 3 3 3 3
55 60 65 70
26 2 2 17 62 70
3 3 3 2
72 82 90 95
18 2 10 82 95
2 2 2 2
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
70 80 87 92
9 2 10 80 92
2 2 2 2
75 80 85 90 95
14 2 18 85 95
3 3 3 3 3
80 90 95 100 105 108
20 18 96 108
3 3 3 3 3 3
TÜ Freitag 15:30 Uhr WH MHG BW
50 55 60 65 70
8 10 60 70
2 2 2 2 2
75 80 85 90 93 95 97
1 7 88 97
1 1 1 1 1 1 1
75 80 85 88 90 95 97
3 2 2 12 83 97
2 2 1 1 1 1 1
TÜ Samstag 09:30 Uhr WH MHG BW
70 76 82 87 92
6 13 80 92
3 3 3 2 2
75 80 85 90
13 2 15 84 90
3 3 3 3
80 85 90 95
19 3 18 90 95
3 3 3 3

360
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Jugend Sportsch u17 Musterplan Woche:13/2017

K1-7: 158Wh/75kg/11,8t K1-5: 124Wh/83kg/10,3t Bel.: g HWK


K1: 42 K2: 10 K3: 36 K4: K5: 36 K6: 34 K7:
1 17 84 100 1 7 10 67 79 2 13 18 82 92 3 19 18 84 95 3 25 20 33 40 5
3 15 82 100 1 14 18 81 92 3 20 18 94 105 3 26 14 64 75 2
5 10 83 95 1
TÜ Montag 15:30 Uhr WH MHG BW
75 80
3 2 2 8 78 80
2 2
75 80 85 90 95
19 18 84 95
5 4 3 3 3
TÜ Dienstag 15:30 Uhr WH MHG BW
75 80 85
1 2 2 9 78 85
2 2 1
75 80 85 90 95
5 2 2 10 83 95
2 2 1 1 1
70 75 80 85 90 92
13 18 82 92
3 3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 15:30 Uhr WH MHG BW
70 80 85 90 92
14 2 18 81 92
3 3 3 3 3
85 90 95 100 105
20 2 18 94 105
3 3 3 3 3
25 30 35 40
25 20 33 40
5 5 5 5
TÜ Freitag 09:30 Uhr WH MHG BW
60 66 72 79
7 2 10 67 79
2 2 2 2
55 60 65 70 75
26 2 2 14 64 75
2 2 2 2 2
TÜ Samstag 15:30 Uhr WH MHG BW
75 80 85 90 93 95 97 100
1 8 89 100
1 1 1 1 1 1 1 1
75 85 90 95 97 100
3 2 7 88 100
1 1 1 1 1 1
Hauptwettkampf

361
Rahmenorientierung

362
MAZ U20 Beispiel RTK (RO 17 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 1 TÜ 3 TÜ 5 TÜ 26 TÜ 13 TÜ 14 TÜ 19 TÜ 20
Wo. Wo.
17 07.01. 01. h LG 425 325 69 76/3 68 75/2 72 78/2 51 58/4 66 72/5 68 73/4 72 78/5 81 86/8

16 14.01. 02. h LG 460 350 70 78/3 70 77/2 73 80/2 54 61/4 69 76/5 70 77/4 75 81/5 83 89/8

15 21.01. 03. g 320 245 71 80/3 72 79/2 75 82/2 55 63/4 72 79/5 73 80/4 76 84/5 85 92/6

14 28.01. 04. h 450 350 73 82/2 74 81/2 77 84/2 58 65/3 75 82/5 76 83/4 78 85/4 87 95/6
15.4 Leistungstraining

Rahmenorientierungen

13 04.02. 05. h 420 325 75 85/2 76 84/2 79 86/2 60 67/3 78 85/4 78 85/4 79 87/4 91 98/5

12 11.02. 06. g 275 210 76 87/1 79 87/1 81 89/2 63 69/3 81 89/4 81 89/4 82 90/3 93 101/5

11 18.02. 07. h LG 385 300 75 84/2 76 84/1 83 92/2 64 71/3 83 91/4 84 91/3 84 93/3 96 105/5

10 25.02. 08. h LG 345 265 80 90/2 79 91/1 85 95/2 65 73/3 85 95/3 86 94/3 87 96/3 99 108/4

9 04.03. 09. g 225 165 77 87/2 76 88/1 81 91/1 61 69/3 81 91/3 80 89/3 84 92/3 97 104/4

8 11.03. 10. h 340 260 80 93/1 79 92/1 86 98/1 66 76/2 88 100/3 86 96/3 88 98/3 101 111/3

7 18.03. 11. g WK 200 150 83 96/1 81 96/1 82 94/1 61 71/2 86 95/3 83 92/3 84 94/3 96 107/3

6 25.03. 12. h 305 235 79 90/2 78 90/1 /2 86 100/1 66 78/2 90 101/3 87 98/3 87 98/3 102 114/3

5 01.04. 13. h 250 185 82 95/2 82 95/1 84 96/1 68 79/2 91 103/3 89 100/3 /2 88 100/3 104 117/3 /2

4 08.04. 14. g 165 125 86 98/1 84 98/1 88 100/1 63 74/2 84 95/3 84 94/3 84 95/3 99 109/3

3 15.04. 15. h LG 220 165 83 93/1 79 91/1 90 102/1 68 80/2 89 102/3 88 100/3 89 101/3 104 115/3

2 22.04. 16. m LG 160 120 86 97/1 84 96/1 89 100/1 67 78/2 89 100/3 /2 88 98/3 /2 91 103/3 101 110/3

1 29.04. 17. g HWK 130 115 84 100/1 82 100/1 66 76/2 89 98/3 87 98/3 90 100/3 99 105/3

insgesamt 299 229 //86/89/100 //84/88/100 //90/92/102//68/71/80 //91/91/103 //89/90/100 //91/93/103 //104/104/117

Wo K 1-7 K 1-5
LAP 17 299 229
MAZ 17 299 229
Rahmenorientierung

MAZ U20 Beispiel RTK (RO 17 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 2 TÜ 6 TÜ 7 TÜ 8 TÜ 15 TÜ 18 TÜ 22 TÜ 23
Wo. Wo.
17 07.01. 01. h LG 425 325 70 76/3 68 75/3 58 64/3 49 55/3 80 86/5 68 75/3 55 60/4 40 45/3

16 14.01. 02. h LG 460 350 72 78/3 71 77/3 60 67/3 51 57/3 84 90/5 71 78/3 57 64/4 43 47/3

15 21.01. 03. g 320 245 73 80/3 72 80/3 62 69/3 53 60/3 87 94/4 74 82/3 61 67/4 45 49/3

14 28.01. 04. h 450 350 74 82/3 74 82/3 64 71/2 54 62/3 91 98/4 /2 76 85/3 62 69/4 47 51/3

13 04.02. 05. h 420 325 77 85/3 75 84/3 66 74/2 57 64/3 94 101/3 79 88/3 65 71/4 48 53/3

12 11.02. 06. g 275 210 78 87/3 72 80/2 68 77/2 54 60/2 90 97/3 76 84/3 67 74/4 49 54/3

11 18.02. 07. h LG 385 300 77 84/2 76 86/2 70 79/2 57 65/3 96 103/3 /2 81 91/3 68 76/4 49 56/3

10 25.02. 08. h LG 345 265 79 90/2 78 88/2 68 76/2 58 66/2 100 107/3 84 94/3 69 78/3 50 58/3

9 04.03. 09. g 225 165 78 87/2 72 80/2 71 80/2 55 60/2 82 89/2 64 72/3 48 54/2

8 11.03. 10. h 340 260 82 93/1 78 90/2 72 83/2 58 69/2 103 110/3 86 98/2 69 80/3 52 61/3

7 18.03. 11. g WK 200 150 79 89/1 74 83/2 69 78/2 56 63/2 82 93/2 66 74/2 49 56/3

6 25.03. 12. h 305 235 82 95/1 80 92/2 71 83/2 60 72/2 105 113/3 86 99/2 69 82/2 51 61/3

5 01.04. 13. h 250 185 86 98/1 82 95/2 73 84/2 62 73/2 89 102/1 71 83/2 53 63/2

4 08.04. 14. g 165 125 83 94/1 78 89/2 71 79/2 61 69/2 84 95/2 69 77/2 50 57/2

3 15.04. 15. h LG 220 165 88 99/1 84 97/2 74 83/2 63 75/2 90 103/1 71 84/2 53 63/2

2 22.04. 16. m LG 160 120 90 102/1 84 95/2 75 85/2 60 70/2 91 105/1 73 85/2 55 65/2

1 29.04. 17. g HWK 130 115 75 82/2

insgesamt 299 229 //90/89/102//84/86/97 //75/77/85 //63/65/75 //105/100/113 //91/91/105//73/75/85 //55/56/65

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 17 299 229
MAZ 17 299 229

363
Rahmenorientierung

364
MAZ U20 Beispiel RTK (RO 17 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 4 TÜ 9 TÜ 10 TÜ 11 TÜ 12 TÜ 16 TÜ 17
Wo. Wo.
17 07.01. 01. h LG 425 325 68 75/3 64 70/3 48 54/3 44 50/3 60 67/3 80 85/5 89 95/3

16 14.01. 02. h LG 460 350 70 77/3 67 74/3 51 57/3 46 52/3 63 70/3 83 89/5 91 97/3

15 21.01. 03. g 320 245 71 79/3 70 77/3 53 60/3 49 54/3 66 73/3 86 92/5 93 100/3

14 28.01. 04. h 450 350 73 81/3 72 79/3 55 62/3 50 56/3 69 76/3 88 95/4 95 102/3

13 04.02. 05. h 420 325 74 84/3 74 82/3 57 64/3 52 58/3 71 79/2 90 98/4 97 105/3

12 11.02. 06. g 275 210 78 87/2 76 84/3 59 67/2 54 60/3 73 82/2

11 18.02. 07. h LG 385 300 76 84/3 78 87/3 62 69/2 55 62/3 75 85/2 94 101/3 100 109/3

10 25.02. 08. h LG 345 265 82 91/2 79 90/3 63 72/2 56 65/2 76 87/2 96 104/3 102 112/3

9 04.03. 09. g 225 165 77 86/2 75 84/2 58 66/2 52 59/2 70 79/2

8 11.03. 10. h 340 260 82 92/2 80 93/2 62 74/2 56 68/2 77 89/2 100 108/3 105 115/3

7 18.03. 11. g WK 200 150 78 88/2 75 85/2 59 69/2 53 61/2 74 84/2

6 25.03. 12. h 305 235 82 93/2 81 93/2 65 76/2 58 71/2 81 94/1 101 110/3 108 117/3

5 01.04. 13. h 250 185 85 96/2 83 95/2 65 78/2 62 73/2 84 96/1 110 120/3

4 08.04. 14. g 165 125 82 90/2 79 90/2 61 71/2 57 67/2 77 89/1

3 15.04. 15. h LG 220 165 85 97/2 83 95/2 66 78/2 61 73/2 84 100/1

2 22.04. 16. m LG 160 120 84 95/2 85 97/2 68 80/2 65 75/2 87 102/1

1 29.04. 17. g HWK 130 115

insgesamt 299 229 //85/87/97 //85/86/97 //68/69/80 //65/63/75 //87/85/102//101/98/110//110/107/120

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 17 299 229
MAZ 17 299 229
Rahmenorientierung

MAZ U20 Beispiel RTK (RO 17 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 21 TÜ 24 TÜ 25 TÜ 27 TÜ 28 TÜ 29
Wo. Wo.
17 07.01. 01. h LG 425 325 49 55/3 29 35/8 /2 57 65/4 52 58/3 62 68/4

16 14.01. 02. h LG 460 350 51 58/3 30 35/8 /2 60 67/4 54 60/3 64 70/4

15 21.01. 03. g 320 245 54 60/3 30 36/8 63 71/4 55 62/3 66 72/4

14 28.01. 04. h 450 350 56 62/3 32 37/6 /2 66 73/4 57 64/3 68 74/3

13 04.02. 05. h 420 325 58 64/3 33 39/6 68 76/3 59 66/2 70 77/3

12 11.02. 06. g 275 210 59 65/2 34 41/4 69 78/3 60 68/2 72 79/3

11 18.02. 07. h LG 385 300 59 67/3 35 42/6 71 81/3 61 70/2 73 81/3

10 25.02. 08. h LG 345 265 60 69/3 35 44/5 /2 72 83/2 62 72/2 74 83/3

9 04.03. 09. g 225 165 55 63/2 30 37/3 66 78/2 57 66/2 69 77/2

8 11.03. 10. h 340 260 61 71/3 36 45/5 72 86/2 61 74/2 73 85/2

7 18.03. 11. g WK 200 150 56 64/2 32 40/3 69 82/2 57 70/2 70 80/2

6 25.03. 12. h 305 235 61 71/2 37 45/3 /2 75 89/1 63 76/1 77 90/2

5 01.04. 13. h 250 185 62 73/2 39 47/3 77 92/1 65 78/1 80 92/1

4 08.04. 14. g 165 125 59 66/2 32 41/3 70 83/1 60 72/1 75 85/1

3 15.04. 15. h LG 220 165 62 73/2 39 48/3 77 93/1 66 79/1 80 93/1

2 22.04. 16. m LG 160 120 65 75/2 40 50/3 78 95/1 69 80/1 83 95/1

1 29.04. 17. g HWK 130 115

insgesamt 299 229 //// //65/66/75 //40/41/50 //78/81/95 //69/70/80 //83/81/95

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 17 299 229
MAZ 17 299 229

365
Rahmenorientierung

366
MAZ U20 Beispiel RTK (RO 17 Wochen)

Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 K1 K2 K3 K4 K5 K6 K7
Wo. Wo.
17 07.01. 01. h LG 425 325 50 45 90 45 95 90 10

16 14.01. 02. h LG 460 350 50 50 100 45 105 100 10

15 21.01. 03. g 320 245 35 35 65 20 90 65 10

14 28.01. 04. h 450 350 50 50 90 40 120 90 10

13 04.02. 05. h 420 325 45 50 85 35 110 85 10

12 11.02. 06. g 275 210 35 35 50 20 70 55 10

11 18.02. 07. h LG 385 300 50 50 75 30 95 75 10

10 25.02. 08. h LG 345 265 45 45 70 25 80 70 10

9 04.03. 09. g 225 165 40 35 40 50 50 10

8 11.03. 10. h 340 260 45 45 70 20 80 70 10

7 18.03. 11. g WK 200 150 35 35 35 45 40 10

6 25.03. 12. h 305 235 40 45 65 20 65 60 10

5 01.04. 13. h 250 185 35 40 55 55 55 10

4 08.04. 14. g 165 125 30 30 35 30 30 10

3 15.04. 15. h LG 220 165 40 35 45 45 45 10

2 22.04. 16. m LG 160 120 30 30 30 30 30 10

1 29.04. 17. g HWK 130 115 30 30 25 30 15

insgesamt 299 229 //// //// //// //// //// //// ////

K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 17 299 229
MAZ 17 299 229
Mustertrainingspläne

Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:02/2018

K1-7: 406Wh/53kg/21,6t K1-5: 266Wh/63kg/16,8t Bel.: m


K1: K2: K3: 112 K4: K5: 154 K6: 140 K7:
13 56 61 67 4 19 70 59 66 5 23 56 42 47 4
14 56 66 74 4 20 84 66 74 6 25 84 29 32 6
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
37 41 44
23 2 3 2 28 41 44
4 4 4
58 64 69
14 2 3 2 28 64 69
4 4 4
58 64 69
20 2 3 2 42 64 69
6 6 6
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
54 59 64
13 2 3 2 28 59 64
4 4 4
53 57 61
19 2 3 2 35 57 61
5 5 5
24 28 30
25 2 3 2 42 27 30
6 6 6
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
40 44 47
23 2 3 2 28 44 47
4 4 4
64 69 74
14 2 3 2 28 69 74
4 4 4
64 69 74
20 2 3 2 42 69 74
6 6 6
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
57 63 67
13 2 3 2 28 62 67
4 4 4
56 61 66
19 2 3 2 35 61 66
5 5 5
27 30 32
25 2 3 2 42 30 32
6 6 6

367
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:03/2018

K1-7: 490Wh/61kg/29,8t K1-5: 355Wh/68kg/24,1t AMKT: 46 Bel.: h


K1: 63 K2: 21 K3: 119 K4: 54 K5: 98 K6: 114 K7: 21
1 28 65 74 3 6 21 62 67 3 13 49 63 70 4 15 18 81 84 3 19 28 63 69 4 23 21 47 50 3 29 21 57 65 3
3 14 63 69 2 14 70 66 79 4 16 36 85 90 3 20 70 68 77 5 25 65 31 37 5
5 21 66 71 3 26 28 53 61 4
TÜ Montag 09:30 Uhr WH MHG BW
57 62 65 68 70
13 2 2 28 64 70
4 4 4 4 4
27 30 33 35
25 2 2 30 30 35
5 5 5 5
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
44 47 50
23 2 2 3 21 47 50
3 3 3
60 63 66 69 71
5 2 2 21 66 71
3 3 3 3 3
58 61 64 67 69
19 2 2 28 63 69
4 4 4 4 4
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
56 60 64 67 69
3 2 2 14 63 69
2 2 2 2 2
77 81 84
15 2 2 2 18 81 84
3 3 3
TÜ Mittwoch 09:30 Uhr WH MHG BW
58 62 66 70 72
14 2 2 21 66 72
3 3 3 3 3
80 85 90
16 2 2 2 18 85 90
3 3 3
58 62 67 72 77
20 2 2 35 68 77
5 5 5 5 5
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
58 62 66 70 72
14 2 2 21 66 72
3 3 3 3 3
80 85 90
16 2 2 2 18 85 90
3 3 3
58 62 67 72 77
20 2 2 35 68 77
5 5 5 5 5
TÜ Freitag 09:30 Uhr WH MHG BW
54 58 62 65 67
13 2 2 21 61 67
3 3 3 3 3
54 58 62 65 67
1 2 2 7 61 67
1 1 1 1 1
21 25 29 33 35
30 2 2 2 46 27 35
6 6 6 6 4
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
60 65 70 74
1 2 2 2 21 66 74
3 3 3 3
45 50 55 58 61
26 2 2 28 53 61
4 4 4 4 4
27 30 33 35 37
25 2 2 35 31 37
5 5 5 5 5
TÜ Samstag 10:00 Uhr WH MHG BW
57 61 64 67
6 2 2 2 21 62 67
3 3 3 3
TÜ 6: 1x TÜ 1, 2x TÜ6, 1. vom Boden, 2.+3. vom Hang unterhalb Knie
49 53 57 61 65
29 2 2 21 57 65
3 3 3 3 3
58 64 69 64 79
14 2 2 28 67 79
4 4 4 4 4

368
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:04/2018

K1-7: 575Wh/65kg/37,4t K1-5: 408Wh/73kg/29,8t Bel.: h MTP


K1: 54 K2: 56 K3: 122 K4: 60 K5: 116 K6: 146 K7: 21
1 32 69 77 3 6 21 67 70 3 13 52 68 77 4 15 24 86 87 3 18 18 85 91 3 22 24 51 54 4 29 21 62 70 3
3 14 66 72 2 7 21 64 67 3 14 70 71 85 4 16 36 91 95 3 19 28 65 74 4 23 21 51 54 3
5 8 72 76 2 12 14 71 76 2 20 70 74 82 5 25 73 32 35 5
26 28 60 64 4
TÜ Montag 09:30 Uhr WH MHG BW
47 51 54
23 2 2 3 21 51 54
3 3 3
64 68 71 74 77
13 2 2 28 70 77
4 4 4 4 4
27 30 33 35
25 2 3 35 32 35
5 5 5 5
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
60 64 67
7 2 2 3 21 64 67
3 3 3
66 69 72 74 76
12 2 2 14 71 76
2 2 2 2 2
66 69 72 74 76
5 2 2 8 72 76
1 1 1 1 2
56 61 66 70 74
19 2 2 28 65 74
4 4 4 4 4
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
58 62 66 70 72
3 2 2 14 66 72
2 2 2 2 2
84 85 86 87
15 2 2 2 2 24 86 87
3 3 3 3
47 51 54
22 2 2 2 24 51 54
4 4 4
TÜ Mittwoch 09:30 Uhr WH MHG BW
61 65 68 71 74
14 2 2 21 68 74
3 3 3 3 3
87 91 95
16 2 2 2 18 91 95
3 3 3
64 69 74 78 82
20 2 2 35 74 82
5 5 5 5 5
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
61 65 68 71 74
14 2 2 21 68 74
3 3 3 3 3
87 91 95
16 2 2 2 18 91 95
3 3 3
64 69 74 78 82
20 2 2 35 74 82
5 5 5 5 5
TÜ Freitag 09:30 Uhr WH MHG BW
57 61 65 68 70
13 2 2 2 24 65 70
3 3 3 3 3
57 61 65 68 70
1 2 2 2 8 65 70
1 1 1 1 1
TÜ 13 & TÜ 1 in Kombination
78 85 91
18 2 2 2 18 85 91
3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
64 69 74 77
1 2 2 2 2 24 71 77
3 3 3 3
53 57 60 62 64
26 2 2 28 60 64
4 4 4 4 4
29 31 33 35
25 4 2 38 32 35
5 5 5 3
TÜ Samstag 10:00 Uhr WH MHG BW
64 67 70
6 2 3 2 21 67 70
3 3 3
TÜ 6: 1x TÜ 1, 2x TÜ6, 1. vom Boden, 2.+3. vom Hang unterhalb Knie
54 58 62 66 70
29 2 2 21 62 70
3 3 3 3 3
TÜ 29: 3x TÜ 19 & 1x TÜ 12
64 70 75 80 85
14 2 2 28 76 85
4 4 4 4 4

369
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:05/2018

K1-7: 304Wh/69kg/21,1t K1-5: 265Wh/72kg/19,0t Bel.: g WK


K1: 37 K2: 28 K3: 105 K4: K5: 95 K6: 39 K7:
1 31 69 84 1 7 12 66 70 2 13 63 72 80 3 18 18 88 95 3 23 18 47 50 3
3 6 69 79 1 12 16 70 76 2 14 42 72 82 3 19 21 62 71 3 26 21 57 61 3
20 56 73 82 4
TÜ Montag 09:30 Uhr WH MHG BW
44 48 50
23 2 2 2 18 47 50
3 3 3
60 64 68 71 74
13 2 2 21 68 74
3 3 3 3 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
63 66 69 72 74 76
12 2 2 16 70 76
2 2 2 2 2 2
50 60 64 68 71
19 2 2 21 62 71
3 3 3 3 3
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
60 64 68 71 74
1 2 2 2 24 68 74
3 3 3 3 3
64 69 74 78 82
14 3 21 75 82
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 09:30 Uhr WH MHG BW
67 71 74 77 80
13 2 2 21 74 80
3 3 3 3 3
61 67 72 77 82
20 2 2 28 73 82
4 4 4 4 4
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
67 71 74 77 80
13 2 2 21 74 80
3 3 3 3 3
61 67 72 77 82
20 2 2 28 73 82
4 4 4 4 4
TÜ Freitag 09:30 Uhr WH MHG BW
81 89 95
18 2 2 2 18 88 95
3 3 3
61 65 69 72 74
14 2 2 21 69 74
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
64 68 70
7 3 2 12 66 70
2 2 2
53 56 59 61
26 3 2 21 57 61
3 3 3 3
TÜ Samstag 17:00 Uhr WH MHG BW
64 68 72 75 78 81 84
1 7 75 84
1 1 1 1 1 1 1
58 63 67 71 75 79
3 6 69 79
1 1 1 1 1 1
Wettkampf

370
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:06/2018

K1-7: 516Wh/70kg/36,4t K1-5: 380Wh/78kg/29,6t Bel.: h


K1: 56 K2: 49 K3: 119 K4: 54 K5: 102 K6: 115 K7: 21
1 35 73 84 4 6 21 71 74 3 13 49 73 84 4 15 18 94 97 3 18 18 92 98 3 22 24 54 57 4 29 21 67 75 3
3 14 68 74 2 7 14 71 74 2 14 70 74 87 4 16 36 96 100 3 19 28 69 79 4 23 22 53 56 2
5 7 75 81 1 12 14 75 81 2 20 56 81 90 4 25 48 35 39 4
26 21 61 66 3
TÜ Montag 09:30 Uhr WH MHG BW
50 52 54 56
23 2 2 2 2 22 53 56
3 3 3 2
70 74 78 82 84
13 2 2 28 77 84
4 4 4 4 4
32 35 37 39
25 2 2 24 36 39
4 4 4 4
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
67 71 74
7 2 2 3 14 71 74
2 2 2
68 72 75 78 81
12 2 2 14 75 81
2 2 2 2 2
68 72 75 78 81
5 2 2 7 75 81
1 1 1 1 1
TÜ 12 & TÜ 5 in Kombination
60 65 70 75 79
19 2 2 28 69 79
4 4 4 4 4
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
61 65 68 71 74
3 2 2 14 68 74
2 2 2 2 2
90 94 97
15 2 2 2 18 94 97
3 3 3
50 54 57
22 2 2 2 24 54 57
4 4 4
TÜ Mittwoch 09:30 Uhr WH MHG BW
63 67 71 75 79
14 2 2 21 72 79
3 3 3 3 3
92 96 100
16 2 2 2 18 96 100
3 3 3
70 75 80 85 90
20 2 2 28 81 90
4 4 4 4 4
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
63 67 71 75 79
14 2 2 21 72 79
3 3 3 3 3
92 96 100
16 2 2 2 18 96 100
3 3 3
70 75 80 85 90
20 2 2 28 81 90
4 4 4 4 4
TÜ Freitag 09:30 Uhr WH MHG BW
60 64 68 72 74
13 2 2 21 67 74
3 3 3 3 3
60 64 68 72 74
1 2 2 7 67 74
1 1 1 1 1
TÜ 13 & TÜ 1 in Kombination
85 92 98
18 2 2 2 18 92 98
3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
67 71 75 78 81 84
1 2 2 2 28 75 84
3 3 3 3 3 4
55 58 61 64 66
26 2 2 21 61 66
3 3 3 3 3
29 33 35 37
25 2 2 24 34 37
4 4 4 4
TÜ Samstag 10:00 Uhr WH MHG BW
67 71 74
6 2 3 2 21 71 74
3 3 3
TÜ 6: 1x TÜ 1, 2x TÜ6, 1. vom Boden, 2.+3. vom Hang unterhalb Knie
59 63 67 71 75
29 2 2 21 67 75
3 3 3 3 3
TÜ 29: 3x TÜ 19 & 1x TÜ 12
66 72 77 82 87
14 2 2 28 78 87
4 4 4 4 4

371
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:07/2018

K1-7: 298Wh/71kg/21,2t K1-5: 272Wh/73kg/19,8t Bel.: g


K1: 38 K2: 27 K3: 105 K4: K5: 102 K6: 26 K7:
1 32 72 77 2 7 12 67 70 2 13 63 73 80 3 18 18 89 95 3 23 12 50 53 2
3 6 70 77 1 12 15 74 79 1 14 42 71 77 3 19 42 68 77 3 26 14 58 64 2
20 42 74 85 3
TÜ Montag 09:30 Uhr WH MHG BW
47 50 53
23 2 2 2 12 50 53
2 2 2
60 64 68 72 74
13 2 2 21 68 74
3 3 3 3 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
66 69 72 74 76 78 79
12 2 15 74 79
2 2 2 2 2 2 1
53 60 63 67 72
19 2 2 21 64 72
3 3 3 3 3
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
67 71 74
1 3 3 2 16 70 74
2 2 2
66 69 72 75 77
14 3 21 73 77
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 09:30 Uhr WH MHG BW
67 72 75 78 80
13 2 2 21 75 80
3 3 3 3 3
65 70 75 80 85
20 2 2 21 74 85
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
67 72 75 78 80
13 2 2 21 75 80
3 3 3 3 3
65 70 75 80 85
20 2 2 21 74 85
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 09:30 Uhr WH MHG BW
81 91 95
18 2 2 2 18 89 95
3 3 3
61 65 70 74 77
14 2 2 21 70 77
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
67 72 75 77
1 2 3 2 16 74 77
2 2 2 2
61 65 69 73 75 77
3 6 70 77
1 1 1 1 1 1
64 68 72 75 77
19 2 2 21 72 77
3 3 3 3 3
TÜ Samstag 10:00 Uhr WH MHG BW
64 67 70
7 2 2 2 12 67 70
2 2 2
53 57 61 64
26 2 2 2 14 58 64
2 2 2 2

372
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:08/2018

K1-7: 414Wh/72kg/29,9t K1-5: 283Wh/80kg/22,7t Bel.: h


K1: 52 K2: 30 K3: 109 K4: 36 K5: 56 K6: 110 K7: 21
1 34 75 86 1 7 14 74 77 2 13 60 76 87 4 15 18 97 104 3 19 28 74 84 4 22 18 59 64 3 29 21 69 80 3
3 10 75 82 1 12 16 79 86 2 14 49 79 90 4 16 18 101 105 3 20 28 86 95 4 23 14 55 60 2
5 8 79 86 1 25 48 39 45 4
26 30 67 74 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
50 54 57 60
23 2 2 2 14 55 60
2 2 2 2
70 75 79 83 87
13 2 2 3 36 80 87
4 4 4 4 4
32 35 38 41 43
25 2 24 38 43
4 4 4 4 4
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
71 75 79 82 84 86
12 2 2 16 79 86
2 2 2 2 2 2
71 75 79 82 84 86
5 2 2 8 79 86
1 1 1 1 1 1
TÜ 12 & TÜ 5 in Kombination
65 70 75 80 84
19 2 2 28 74 84
4 4 4 4 4
90 98 104
15 2 2 2 18 97 104
3 3 3
TÜ Mittwoch 09:30 Uhr WH MHG BW
69 73 76 79 82
14 2 2 21 76 82
3 3 3 3 3
97 101 105
16 2 2 2 18 101 105
3 3 3
75 80 85 90 95
20 2 2 28 86 95
4 4 4 4 4
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
70 74 77
7 2 3 2 14 74 77
2 2 2
69 72 75 78 80 82
3 10 75 82
2 2 2 2 1 1
54 59 64
22 2 2 2 18 59 64
3 3 3
TÜ Freitag 09:30 Uhr WH MHG BW
60 65 70 74 77
13 2 2 2 24 70 77
3 3 3 3 3
60 64 68 72 75 77
1 2 2 2 2 10 70 77
1 1 1 1 1 1
TÜ 13 & TÜ 1 in Kombination
37 40 43 45
25 2 2 24 40 45
4 4 4 4
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 74 78 82 86
1 2 2 2 3 24 77 86
3 3 3 3 1
58 61 64 67 70 72 74
26 2 2 2 30 67 74
3 3 3 3 3 3 3
70 75 80 85 90
14 2 2 28 81 90
4 4 4 4 4
TÜ Samstag 10:00 Uhr WH MHG BW
60 65 70 75 80
29 2 2 21 69 80
3 3 3 3 3
TÜ 29: 3x TÜ 19 & 1x TÜ 12

373
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:09/2018

K1-7: 325Wh/77kg/25,0t K1-5: 233Wh/83kg/19,4t Bel.: h


K1: 52 K2: 49 K3: 66 K4: 27 K5: 39 K6: 74 K7: 18
1 35 78 84 3 6 21 76 80 3 13 45 76 90 3 15 21 103 110 3 18 18 98 101 3 22 18 63 67 3 29 18 77 85 3
3 10 74 85 1 7 14 74 77 2 14 21 83 92 3 16 6 100 100 3 20 21 89 100 3 23 14 56 60 2
5 7 82 92 1 12 14 82 92 2 25 21 42 44 3
26 21 65 71 3
TÜ Montag 09:30 Uhr WH MHG BW
54 56 58 60
23 2 3 14 56 60
2 2 2 2
74 78 82 86 90
13 2 2 21 81 90
3 3 3 3 3
40 42 44
25 2 3 2 21 42 44
3 3 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 74 77
7 2 2 3 14 74 77
2 2 2
72 77 82 87 92
12 2 2 14 82 92
2 2 2 2 2
72 77 82 87 92
5 2 2 7 82 92
1 1 1 1 1
TÜ 12 & TÜ 5 in Kombination
80 85 90 95 100
20 2 2 21 89 100
3 3 3 3 3
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
66 70 74 78 82 85
3 2 10 74 85
2 2 2 1 1 1
97 102 106 110
15 2 2 2 21 103 110
3 3 3 3
59 63 67
22 2 2 2 18 63 67
3 3 3
TÜ Mittwoch 09:30 Uhr WH MHG BW
71 77 83 88 92
14 2 2 21 83 92
3 3 3 3 3
100
16 2 6 100 100
3
95 98 101
18 2 2 2 18 98 101
3 3 3
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
70 74 78 80
6 2 3 4 21 76 80
2 2 2 3
TÜ 6: 1x TÜ 1, 2x TÜ6, 1. vom Boden, 2.+3. vom Hang unterhalb Knie
66 71 76 81 85
29 2 18 77 85
3 3 3 3 3
TÜ 29: 3x TÜ 19 & 1x TÜ 12
TÜ Freitag 09:30 Uhr WH MHG BW
64 68 71 74 77
13 2 2 2 24 71 77
3 3 3 3 3
64 69 73 75 77
1 2 2 2 8 72 77
1 1 1 1 1
TÜ 13 & TÜ 1 in Kombination
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
77 81 84
1 3 4 2 27 80 84
3 3 3
58 62 65 68 71
26 2 2 21 65 71
3 3 3 3 3

374
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:10/2018

K1-7: 275Wh/74kg/20,4t K1-5: 229Wh/77kg/17,7t Bel.: m MTP


K1: 40 K2: 24 K3: 84 K4: K5: 81 K6: 46 K7:
1 34 75 80 2 7 12 71 74 2 13 42 78 97 3 18 18 90 95 3 22 18 61 64 3
4 6 83 90 1 12 12 78 84 2 14 42 76 87 3 19 42 70 79 3 23 12 54 57 2
20 21 85 93 3 26 16 65 74 2
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
50 54 57
23 2 2 2 12 54 57
2 2 2
64 74 84 91 97
13 2 2 21 78 97
3 3 3 3 3
58 62 66 70 74
19 2 2 21 67 74
3 3 3 3 3
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 74 77
1 3 3 14 73 77
2 2 2
58 62 66 70 74
26 2 2 2 16 65 74
2 2 2 2 2
69 74 79 83 87
14 3 21 80 87
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 09:30 Uhr WH MHG BW
70 74 78 81 83 84
12 12 78 84
2 2 2 2 2 2
57 61 64
22 2 2 2 18 61 64
3 3 3
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
70 74
7 4 2 12 71 74
2 2
70 75 78 81 84
13 2 2 21 78 84
3 3 3 3 3
74 79 84 89 93
20 2 2 21 85 93
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 09:30 Uhr WH MHG BW
85 90 95
18 2 2 2 18 90 95
3 3 3
63 68 73 76 79
14 2 2 21 73 79
3 3 3 3 3
66 70 73 76 79
19 2 2 21 73 79
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 74 78 80
1 2 3 4 20 77 80
2 2 2 2
74 78 82 85 88 90
4 6 83 90
1 1 1 1 1 1

375
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:11/2018

K1-7: 266Wh/76kg/20,2t K1-5: 213Wh/80kg/17,0t Bel.: g WK


K1: 51 K2: 12 K3: 90 K4: K5: 60 K6: 53 K7:
1 32 74 90 1 7 12 67 70 2 13 48 81 94 3 18 18 96 101 3 22 18 64 67 3
3 7 80 90 1 14 42 74 79 3 19 21 79 90 3 23 21 53 60 3
5 12 80 87 2 20 21 91 100 3 26 14 66 74 2
TÜ Montag 09:30 Uhr WH MHG BW
60 64 67
22 2 2 2 18 64 67
3 3 3
67 71 75 78 80
13 2 2 21 75 80
3 3 3 3 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
71 75 79 83 87
5 2 12 80 87
2 2 2 2 2
70 75 80 85 90
19 2 2 21 79 90
3 3 3 3 3
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
67 70 73 76 78 80
1 2 2 3 24 73 80
3 3 3 3 3 1
71 73 75 77 79
14 3 21 76 79
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
74 80 84 88 91 94
13 2 2 2 27 85 94
3 3 3 3 3 3
80 85 90 95 100
20 2 2 21 91 100
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 09:30 Uhr WH MHG BW
91 96 101
18 2 2 2 18 96 101
3 3 3
66 70 73 76 79
14 2 2 21 73 79
3 3 3 3 3
47 51 54 57 60
23 2 2 2 21 53 60
3 3 2 2 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
64 68 70
7 2 2 2 12 67 70
2 2 2
58 64 69 74
26 3 2 14 66 74
2 2 2 2
TÜ Samstag 17:00 Uhr WH MHG BW
67 70 73 76 79 82 85 88 90
1 9 79 90
1 1 1 1 1 1 1 1 1
69 73 77 81 84 87 90
3 7 80 90
1 1 1 1 1 1 1
Wettkampf

376
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:12/2018

K1-7: 313Wh/81kg/25,5t K1-5: 246Wh/87kg/21,3t Bel.: h


K1: 36 K2: 35 K3: 79 K4: 36 K5: 60 K6: 67 K7:
1 22 81 90 1 6 12 78 83 2 13 37 84 100 3 15 18 107 113 3 19 39 79 92 3 22 18 67 70 3
3 7 77 85 1 7 14 75 84 1 14 42 84 95 3 16 18 105 110 3 20 21 96 107 3 23 12 58 62 2
5 7 90 98 1 12 9 93 102 1 25 14 47 50 2
26 23 68 77 1
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
54 58 62
23 2 2 2 12 58 62
2 2 2
83 88 92 95 98 100
13 2 2 24 91 100
3 3 3 3 3 3
44 47 50
25 2 3 2 14 47 50
2 2 2
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
81 86 90 95 98 100 102
12 2 2 9 93 102
1 1 1 1 1 1 1
81 86 90 95 98
5 2 2 7 90 98
1 1 1 1 1
TÜ 12 & TÜ 5 in Kombination
76 80 84 88 92
19 2 2 21 85 92
3 3 3 3 3
100 107 113
15 2 2 2 18 107 113
3 3 3
TÜ Mittwoch 09:30 Uhr WH MHG BW
72 77 82 87 92
14 2 2 21 83 92
3 3 3 3 3
100 105 110
16 2 2 2 18 105 110
3 3 3
86 92 97 102 107
20 2 2 21 96 107
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
70 74 78 82 84
7 2 3 14 75 84
2 2 1 2 1
66 71 75 79 82 85
3 2 7 77 85
1 1 1 1 1 1
64 68 70
22 2 2 2 18 67 70
3 3 3
TÜ Freitag 09:30 Uhr WH MHG BW
67 71 74 77 80
13 2 2 13 72 80
3 3 1 1 1
67 71 75 78 80
1 2 2 7 74 80
1 1 1 1 1
TÜ 13 & TÜ 1 in Kombination
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
80 83 86 88 90
1 2 2 2 15 84 90
2 2 2 2 1
58 63 68 71 73 75 77
26 2 2 23 68 77
3 3 3 3 3 1 1
TÜ Samstag 10:00 Uhr WH MHG BW
73 77 80 83
6 2 2 12 78 83
2 2 2 2
TÜ 6: 1x TÜ 1, 1x TÜ6, 1. vom Boden, 2. vom Hang unterhalb Knie
66 70 74 78 82
19 2 18 73 82
3 3 3 3 3
TÜ 29: 3x TÜ 19 & 1x TÜ 12
75 80 85 90 95
14 2 2 21 86 95
3 3 3 3 3

377
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:13/2018

K1-7: 184Wh/78kg/14,4t K1-5: 154Wh/81kg/12,4t Bel.: g Quali


K1: 34 K2: 12 K3: 66 K4: K5: 42 K6: 30 K7:
1 22 77 94 1 7 12 71 74 2 13 45 79 94 3 19 21 83 95 3 22 18 67 70 3
3 6 84 94 1 14 21 81 90 3 20 21 90 100 3 26 12 67 72 2
5 6 82 90 1
TÜ Montag 09:30 Uhr WH MHG BW
64 68 70
22 2 2 2 18 67 70
3 3 3
67 71 74 77 80
13 2 2 21 74 80
3 3 3 3 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
74 78 82 86 90
5 2 6 82 90
1 1 1 1 1
80 85 90 95 100
20 2 2 21 90 100
3 3 3 3 3
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
67 71 75 78 80
1 2 2 14 74 80
2 2 2 2 2
70 75 80 85 90
14 3 21 81 90
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
74 78 82 86 90 94
13 2 2 24 83 94
3 3 3 3 3 3
75 80 85 90 95
19 2 2 21 83 95
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
67 71 74
7 2 2 2 12 71 74
2 2 2
60 65 69 72
26 2 2 12 67 72
2 2 2 2
TÜ 26: 1 x TÜ 26, 1 x TÜ 12
TÜ Samstag 17:00 Uhr WH MHG BW
67 72 77 82 86 89 92 94
1 8 82 94
1 1 1 1 1 1 1 1
74 78 82 86 90 94
3 6 84 94
1 1 1 1 1 1
Wettkampf Quali

378
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:14/2018

K1-7: 264Wh/80kg/21,2t K1-5: 207Wh/85kg/17,7t Bel.: h


K1: 45 K2: 19 K3: 84 K4: K5: 59 K6: 57 K7:
1 26 80 90 1 7 13 74 80 1 13 42 86 100 3 19 38 84 100 2 22 18 71 74 3
3 6 80 90 1 12 6 88 94 1 14 42 86 100 3 20 21 99 110 3 23 13 59 63 1
4 7 85 94 1 25 13 43 48 1
5 6 88 94 1 26 13 70 79 1
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
57 60 62 63
23 3 2 13 59 63
2 2 2 1
80 85 90 95 100
13 2 2 21 89 100
3 3 3 3 3
40 43 46 48
25 2 3 13 43 48
2 2 2 1
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
67 72 76 80 83
1 2 2 14 76 83
2 2 2 2 2
82 86 90 94 98
12 2 2 7 89 94
1 1 1 1 1
82 86 90 94
5 2 2 6 88 94
1 1 1 1
TÜ 12 & TÜ 5 in Kombination
80 85 90 95 100
19 2 2 20 89 100
3 3 3 3 2
TÜ Mittwoch 09:30 Uhr WH MHG BW
72 78 84 89 93
14 2 2 21 84 93
3 3 3 3 3
90 95 100 105 110
20 2 2 21 99 110
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
70 74 78 80
7 2 2 2 13 74 80
2 2 2 1
70 75 80 85 90
3 2 6 80 90
1 1 1 1 1
67 71 74
22 2 2 2 18 71 74
3 3 3
TÜ Freitag 09:30 Uhr WH MHG BW
74 79 84 89 94
13 2 2 21 83 94
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
77 82 85 88 90
1 2 2 12 83 90
2 2 2 1 1
78 82 86 90 94
4 2 2 7 85 94
1 1 1 1 1
63 67 71 75 79
26 2 2 13 70 79
2 2 2 2 1
TÜ Samstag 10:00 Uhr WH MHG BW
70 75 80 85 90
19 2 18 79 90
3 3 3 3 3
TÜ 29: 3x TÜ 19 & 1x TÜ 12
75 80 85 90 95 100
14 2 21 87 100
3 3 3 3 3 3

379
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:15/2018

K1-7: 206Wh/84kg/17,2t K1-5: 188Wh/85kg/15,9t Bel.: g WK


K1: 57 K2: 26 K3: 63 K4: K5: 42 K6: 18 K7:
1 44 77 97 1 6 12 83 87 2 13 42 83 93 3 19 21 83 92 3 22 18 74 80 3
3 6 84 90 1 7 14 76 85 1 14 21 86 95 3 20 21 107 117 3
5 7 96 102 1
TÜ Montag 09:30 Uhr WH MHG BW
70 74 78 80
22 2 2 18 74 80
3 3 3 3
70 74 78 82 84
13 2 2 21 78 84
3 3 3 3 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
74 78 82 84
1 2 2 12 80 84
2 2 2 2
97 102 107 112 117
20 2 2 21 107 117
3 3 3 3 3
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
90 92 94 96 98 100 102
5 7 96 102
1 1 1 1 1 1 1
75 80 85 90 95
14 3 21 86 95
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 09:30 Uhr WH MHG BW
65 70 75 80 85 90
1 3 2 22 71 90
3 3 3 1 2 1
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
77 81 85 87
6 2 2 12 83 87
2 2 2 2
74 79 84 88 92
19 2 2 21 83 92
3 3 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 75 80 83 85
7 2 2 2 14 76 85
2 2 2 1 1
80 84 88 91 93
13 2 2 21 87 93
3 3 3 3 3
TÜ Samstag 17:00 Uhr WH MHG BW
80 84 88 92 95 97
1 2 2 10 86 97
2 1 1 1 1 1
75 80 83 86 88 90
3 6 84 90
1 1 1 1 1 1
Wettkampf

380
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:16/2018

K1-7: 274Wh/82kg/22,4t K1-5: 199Wh/88kg/17,6t Bel.: h MTP


K1: 42 K2: 20 K3: 84 K4: K5: 53 K6: 58 K7: 17
1 21 83 93 1 7 13 78 87 1 13 42 86 97 3 18 12 102 105 2 22 12 74 77 2 29 17 82 90 2
3 6 82 95 1 12 7 90 97 1 14 42 87 97 3 19 20 94 103 2 23 11 59 62 1
4 7 89 97 1 20 21 99 110 3 25 21 44 46 3
5 8 91 97 1 26 14 69 77 2
TÜ Montag 09:30 Uhr WH MHG BW
70 74 77
22 2 2 2 12 74 77
2 2 2
57 60 62
23 3 2 11 59 62
2 2 1
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
82 87 91 94 97
12 2 2 7 90 97
1 1 1 1 1
82 87 91 94 97
5 2 2 2 8 91 97
1 1 1 1 1
TÜ 12 & TÜ 5 in Kombination
85 90 95 100 103
19 2 2 20 94 103
3 3 3 3 2
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
80 85 90 94 97
13 2 2 21 89 97
3 3 3 3 3
70 75 80 84 87
1 2 2 14 80 87
2 2 2 2 2
TÜ Mittwoch 09:30 Uhr WH MHG BW
75 80 85 90 95
14 2 2 21 84 95
3 3 3 3 3
85 95 100 105 110
20 2 2 21 99 110
3 3 3 3 3
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
70 75 79 82 85 87
7 2 2 13 78 87
2 2 2 1 1 1
68 74 80 85 90 95
3 6 82 95
1 1 1 1 1 1
TÜ Freitag 09:30 Uhr WH MHG BW
75 80 84 88 90
13 2 2 21 83 90
3 3 3 3 3
98 102 105
18 2 2 2 12 102 105
2 2 2
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
80 84 88 91 93
1 2 2 7 88 93
1 1 1 1 1
80 85 90 94 97
4 2 2 7 89 97
1 1 1 1 1
60 65 70 74 77
26 2 2 14 69 77
2 2 2 2 2
42 44 46
25 2 3 2 21 44 46
3 3 3
TÜ Samstag 10:00 Uhr WH MHG BW
74 79 84 88 90
29 2 17 82 90
3 3 3 3 2
TÜ 29: 3x TÜ 19 & 1x TÜ 5
80 85 90 94 97
14 2 2 21 89 97
3 3 3 3 3

381
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:17/2018

K1-7: 190Wh/79kg/15,1t K1-5: 145Wh/84kg/12,2t Bel.: m


K1: 58 K2: 8 K3: 51 K4: K5: 28 K6: 45 K7:
1 39 78 98 1 7 8 75 80 2 13 37 88 103 2 19 14 79 90 2 22 15 71 73 3
3 14 80 97 1 14 14 91 100 2 20 14 95 105 2 23 18 55 65 2
5 5 85 95 1 26 12 74 80 2
TÜ Montag 09:30 Uhr WH MHG BW
67 70 73
22 2 2 15 71 73
3 3 3
76 80 84 88 90
13 2 2 21 84 90
3 3 3 3 3
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
46 55 60 65 65
23 2 2 18 55 65
3 3 3 2 1
75 80 85 90 95
5 5 85 95
1 1 1 1 1
85 90 95 100 105
20 2 2 14 95 105
2 2 2 2 2
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
67 72 77 82 87
1 2 2 14 76 87
2 2 2 2 2
80 85 90 95 100
14 2 2 14 91 100
2 2 2 2 2
TÜ Mittwoch 09:30 Uhr WH MHG BW
67 77 82 87
1 2 2 2 16 75 87
3 3 2 1
63 70 75 79
3 2 6 71 79
2 1 1 1
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
83 88 92 96 100 103
13 2 2 16 93 103
2 2 2 2 2 2
70 75 80 85 90
19 2 2 14 79 90
2 2 2 2 2
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
67 74 80 85 90 94 98
1 3 9 85 98
1 1 1 1 1 1 1
74 79 84 87 90 93 95 97
3 8 87 97
1 1 1 1 1 1 1 1
TÜ Samstag 10:00 Uhr WH MHG BW
70 74 77 80
7 2 2 2 8 75 80
1 1 1 2
67 72 77 80
26 2 2 12 74 80
2 2 2 2

382
Trainer: IAT Leipzig/BVDG

WOCHENPLAN

Junioren u20 Musterplan Woche:18/2018

K1-7: 174Wh/78kg/13,6t K1-5: 122Wh/82kg/10,0t Bel.: g HWK


K1: 39 K2: 13 K3: 28 K4: K5: 42 K6: 52 K7:
1 18 80 100 1 7 13 68 80 1 13 14 80 87 2 19 21 86 100 3 22 33 75 80 3
3 9 84 100 1 14 14 82 95 2 20 21 90 100 3 26 19 59 75 1
4 7 68 80 1
5 5 90 100 1
TÜ Montag 09:30 Uhr WH MHG BW
70 75 80
22 2 2 15 76 80
3 3 3
50 55 60 65
26 2 2 12 58 65
2 2 2 2
TÜ Montag 16:00 Uhr WH MHG BW
70 75 80 85 87
13 2 2 14 80 87
2 2 2 2 2
80 85 90 95 100
20 2 2 21 90 100
3 3 3 3 3
TÜ Dienstag 16:00 Uhr WH MHG BW
68 73 77
1 2 2 10 74 77
2 2 2
70 75 80
7 3 75 80
1 1 1
80 85 90 95 100
5 5 90 100
1 1 1 1 1
70 75 80
22 2 2 2 18 75 80
3 3 3
TÜ Mittwoch 16:00 Uhr WH MHG BW
71 75 80 85 90 95
14 2 14 82 95
2 2 2 2 2 2
75 80 85 90 95 100
19 2 21 86 100
3 3 3 3 3 3
TÜ Freitag 16:00 Uhr WH MHG BW
60 64 67 70
7 2 2 2 2 10 66 70
1 1 1 2
60 65 70 75 80
4 2 2 7 68 80
1 1 1 1 1
55 60 65 70 75
26 2 2 7 63 75
1 1 1 1 1
TÜ Samstag 17:00 Uhr WH MHG BW
74 78 82 86 90 94 97 100
1 8 88 100
1 1 1 1 1 1 1 1
65 70 75 80 85 90 94 97 100
3 9 84 100
1 1 1 1 1 1 1 1 1
Hauptwettkampf

383
384

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