Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
&
Nachwuchskonzept
des Bundesverbandes Deutscher Gewichtheber e.V.
Rahmentrainingskonzeption
&
Nachwuchskonzept
leistungssport@bvdg-online.de
www.german-weightifting.de
3 Theoretischer Hintergrund 27
3.1 Krafttraining im Kindes- und Jugendalter 27
3.2 Krafttraining bei Kindern und Jugendlichen aus historischer Perspektive 28
3.3 Biologische Grundlagen der Muskelkraft 29
3.4 Ontogenese und motorische Entwicklung 31
3.5 Entwicklungmodell für das Kinder- und Jugendtraining 34
3.6 Wirkungen von Krafttraining im Entwicklungsverlauf 36
3.7 Krafttrainingsempfehlungen im Entwicklungsverlauf 41
7 Technikerwerbstraining 111
7.1 Die Lernschritte des Reißens 111
7.2 Die Lernschritte des Umsetzens 120
7.3 Die Lernschritte des Ausstoßes 127
12 Literaturverzeichnis 241
13
14
16
2 Der Bundesverband Deutscher Gewichtheber
17
Der Sitz des BVDG ist in Leimen, er ist in der Satzung des BVDG folgende Kern-
das Vereinsregister des Amtsgerichts Hei- aufgaben des Verbandes festgehalten: Der
delberg eingetragen und Mitglied in der Bundesverband Deutscher Gewichtheber
European Weightlifting Federation (EWF) veranstaltet Deutsche Meisterschaften
sowie der International Weightlifting Fe- und andere sportliche Wettbewerbe. Er
deration (IWF). Außerdem ist er Mitglied führt nationale und internationale sport-
im Deutschen Olympischen Sportbund. liche Wettkämpfe durch und nimmt an
Der Bundesverband Deutscher Gewicht- solchen teil. Außerdem organisiert der
heber e.V. hat die Aufgaben, den Gewicht- BVDG Schulungen und Lehrgänge für
hebersport, ähnliche Kraftdisziplinen, Aktive, Trainer, Kampfrichter, Funktio-
den Breitenkraftsport, das Grundlagen- näre sowie für Fitness- und Breitensport-
training im Kraft- und Fitnessbereich für ler. Der BVDG informiert Presse, Rund-
andere Sportarten sowie Prävention und funk, Fernsehen und andere Verbände
Rehabilitation zu fördern, zu pflegen und über wichtige Ereignisse im Verband. Um
zu verbreiten. Als eingetragener Verein diese übergeordneten Aufgaben zu er-
verfolgt der BVDG nicht wirtschaftliche füllen und damit das Ziel der Förderung,
Zwecke und verpflichtet sich dem Ge- Pflege und Verbreitung des Gewichthe-
meinwohl. Unter dieser Prämisse sind in bens zu erreichen, setzt sich der BVDG
18
aus drei unterschiedlichen Abteilungen Entscheidungs- und Koordinationsper-
zusammen: Leistungssport gGmbH, son im Hochleistungssport und vertritt
Deutsche Gewichtheberjugend und Ger- die Interessen dieses Aufgabengebietes in
man-Weightlifting GmbH. In Abbildung den Verbandsgremien. Er ist der sport-
1 sind die Abteilungen des Bundesver- fachliche Dienstvorgesetzte aller haupt-
band Deutscher Gewichtheber dargestellt. amtlichen Mitarbeiter im Leistungssport.
In der Gesamtstruktur des BVDG wird In Gesprächen zu regionalen Zielverein-
einerseits der ehrenamtliche Vorstand barungen sorgt der Sportdirektor zudem
mit dem Präsidenten an der Spitze und dafür, dass die Struktur der Landesver-
andererseits der Bereich Leistungssport bände mit der Leistungssport gGmbH
unterschieden. Dieser wurde rückwir- abgestimmt ist. Nur so kann sichergestellt
kend zum 01.01.2019 in eine eigenständi- werden, dass die den Landessportbün-
ge gGmbH überführt. Das bedeutet, dass den unterstehenden Landesverbände, in
dieser Bereich eigenverantwortlich über ihrer Arbeit die Ziele der Leistungssport
den Sportdirektor, der gleichzeitig Ge- gGmbH unterstützen. Die Hauptaufga-
schäftsführer dieser gGmbH ist geführt be der Leistungssportreferentin besteht
wird. Als Kontrollorgan dient ein drei- in der Unterstützung des Sportdirektor.
köpfiges Aufsichtsrats-Gremium. In die-
ser Leistungssport gGmbH werden aus- Das Bundestrainerteam des Sportdi-
schließlich Bundesmittel verwandt. Der rektors ist zuständig für die inhaltli-
Haushalt ist vom BVDG e.V. unabhängig che Umsetzung des Strukturplans. Auf
zu betrachten. Die Bundesmittel für den Grundlage der Rahmen- und Nachwuchs-
Leistungssport fließen direkt zur gGmbH, trainingskonzeption legen die Bundes-
müssen zweckgebunden verwendet bzw. trainer gemeinsam mit dem Sportdirek-
rückgeführt werden. Die Leistungssport tor die Schwerpunkte in den jeweiligen
gGmbH ist mit der Erreichung der leis- Etappen im Sinne des langfristigen Leis-
tungssportlichen Ziele des BVDG beauf- tungsaufbaus fest (z.B. Trainingsmittel,
tragt. Diese Ziele werden mit dem Deut- Methoden zur Persönlichkeitsentwick-
schen Olympischen Sportbund (DOSB) lung). Jeder Bundestrainer hat seine eige-
sowie dem Bundesministerium des In- nen Aufgabenbereiche und trägt dafür
nern (BMI) für den jeweils folgenden Verantwortung. Die Hauptaufgabe der
Olympiazyklus vereinbart. Um diese Zie- Sichtungstrainerin besteht im bundes-
le zu erreichen erhält die Leistungssport weiten Scouting von Athleten mit außer-
gGmbH zweckgebundene Mittel des BMI. gewöhnlichen gewichtheberspezifischen
Fähigkeiten. Dies können Quereinsteiger
anderer Sportarten ebenso sein, wie dem
2.1 Leistungssport gGmbH Sport noch ferne Kinder und Jugendliche.
Die Talente gilt es im ersten Schritt zu fin-
24
26
3 Theoretischer Hintergrund
3.1 Krafttraining im Kindes- und spezifischen und physiologischen Leis-
Jugendalter tungsfähigkeit der Heranwachsenden. Im
Vordergrund stehen die Trainierbarkeit
Abb.: 2. Zusammenhang von Testosteronniveau und der Oberkörperkraft (in Anlehnung an Goebel & Ste-
phan, 2007, S. 2)
30
schnitte der Muskelfasern als auch von gesteuert. In der Pubertät kann es häufig
der Muskelfaserlänge und von ihrem An- zu einem schnellen Längenwachstum
satzwinkel abhängig. Sowohl bei Kindern kommen. Um Instabilitäten und Dys-
als auch bei Erwachsenen ist der Muskel- balancen zu vermeiden, müssen im Trai-
querschnitt proportional zur isometri- ning Gleichgewichtsübungen durchge-
schen Kraft. Das bedeutet, dass die Kraft führt werden (Horn et al., 2012). Neben
im Kindesalter mit zunehmendem Mus- der Muskelfaserzusammensetzung sowie
kelvolumen steigt. In der präpubertären dem physiologischen Muskelquerschnitt
Etappe sind die Unterschiede zwischen ist die Kraft bzw. die Kraftsteigerung von
den Geschlechtern hinsichtlich der Kraft- der intramuskulären (verbesserten Rek-
ausprägung noch gering. Während dieser rutierung, Frequenzierung und Synchro-
Zeit steigt der Kraftzuwachs proportional nisation) und intermuskulären (optimales
zum Längenwachstum. Mit Beginn der Zusammenspiel von Agonisten und Ant-
Pubertät verändern sich die Kraftverhält- agonist) Koordination abhängig. Durch
nisse insbesondere durch hormonelle Ein- Krafttrainingsinterventionen können
flüsse und es treten vermehrt geschlechts- sowohl die inter- als auch die intramus-
spezifische Unterschiede auf. Bei den kuläre Koordination verbessert werden
Mädchen erhöht sich die Muskelmasse (Menzi et al., 2007; Horn et al., 2012).
vorwiegend in den unteren Extremitä-
ten, aufgrund der Zunahme des Körper-
gewichts. Mit dem Einsetzen der Pubertät 3.4 Ontogenese und motorische Ent-
beginnt bei den Jungen ein starker Mus- wicklung
kelzuwachs, welcher bis zu ca. drei Jahre
nach dem pubertären Wachstumsschub
bestehen bleibt. In dieser Wachstums-
phase ist ein Krafttraining durch den Zu-
A ktuelle Studien belegen, im Gegen-
satz zu älteren Publikationen, in
denen die Trainierbarkeit der Kraft vor
stand der Knochen nicht uneingeschränkt der Pubertät angezweifelt wurde, dass der
möglich. Bei Heranwachsenden ist die Organismus über die gesamte Lebens-
Ossifikation der Knochen noch nicht ab- spanne trainierbar ist (Schmidtbleicher,
geschlossen und aufgrund geringer Kalk- 1994; Conzelmann, 1997; Lloyd & Oli-
einlagerungen in den Knochen weisen ver, 2012; Faigenbaum et al., 2016). Zu
diese eine höhere Biegsamkeit bei gleich- Beginn dieses Abschnittes werden die
zeitig verminderter Zug- und Druckfes- einzelnen Entwicklungsabschnitte be-
tigkeit auf. Besonders zu beachten sind schrieben und deren entwicklungsspe-
die noch nicht verknöcherten Wachs- zifische Besonderheiten herausgestellt.
tumszonen der Knochen aufgrund ihrer Im „Handbuch Kinder und Jugendtrai-
erhöhten wachstumsbedingten Teilungs- ning“ von Martin et al. (1999) umfasst
rate (Siewers, 2008). Die Epiphysenfuge die Kindheit den Lebensabschnitt von der
ist für das Längenwachstum der Knochen Geburt bis zum 14. Lebensjahr. Winter
verantwortlich und sorgt im Alter von ca. (1998) differenziert die Kindheit in die
20 Jahren durch Verknöcherung für einen Phase des Vorschulalters (4 bis 7 Jahre)
Abschluss des Längenwachstums. Durch sowie in das frühe (7 bis 10 Jahre) und das
das Wachstumshormon STH (Somatotro- späte Schulkindalter (Mädchen: 10 bis 12
pes Hormon) sowie durch das Schilddrü- Jahre; Jungen: 10 bis 13 Jahre). Die Puber-
senhormon Thyroxin, wird das Wachstum tät wird in zwei weitere Reifungsphasen,
31
der Pubeszenz (frühes Jugendalter) und Die Kinder können durch ein regelmä-
Adoleszenz (spätes Jugendalter), unter- ßiges Training motorische Fähigkeiten
teilt. Nach Mellerowicz et al. (2000) sind erwerben und diese führen zu einer steti-
besonders in der Pubertät die geschlechts- gen Zunahme der Kraft und Schnelligkeit
spezifischen Unterschiede zu beachten. (Schmidtbleicher, 1994; Weineck, 2010).
Spätestens ab dem Kindesalter verliert Unterschiede zwischen den Geschlechtern
das kalendarische Alter an Erklärungs- sind noch relativ gering, wobei Jungen ge-
wert und das biologische Alter gewinnt ringfügig höhere Werte erzielen als Mäd-
an Bedeutung (Wollny, 2002). Dabei kann chen. Die Kraftfähigkeiten sind in den
das biologische Alter mehrere Jahre vom oberen Extremitäten in der Regel niedri-
chronologischen Alter abweichen. Des- ger bzw. geringer als in den unteren Extre-
halb ist es wichtig, den Reifegrad (Früh-, mitäten, da diese im Alltag häufiger bean-
Normal- und Spätentwickler) der Kinder sprucht werden (Schmidtbleicher, 1994).
zu erfassen. Besonders große Entwick- Bei Grundschulkindern steht die Festi-
lungsunterschiede zeigen sich zu Beginn gung der motorischen Grundfertigkeiten
des späten Schulkindalters bis zum Ende im Mittelpunkt. Die koordinativen Fähig-
des späten Jugendalters (Winter, 1998; keiten können durch Spiele und Turn-
Wollny, 2007). Kinder und Jugendliche übungen verbessert werden (Mellerowicz
welche sich im selben Lebensalter befin- et al., 2000). Nach Winter (1998) beginnt
den, zeigen nicht zwangsläufig dieselben mit etwa zehn Jahren die Phase des späten
Merkmalsausprägungen. In den Ent- Schulkindalters bzw. die Phase der späten
wicklungsverläufen müssen individuelle Kindheit. Der Übergang von früher zu
Unterschiede hinsichtlich des Eintritts- später Kindheit ist dabei fließend (Mar-
zeitpunktes, des Ausgangsniveaus und tin et al., 1999). Im späten Schulkindal-
der Lerngeschwindigkeit berücksichtigt ter ist die motorische Entwicklung durch
werden (Wollny, 2002). Im folgenden die Verbesserung des Bewegungsflusses
Abschnitt werden die trainingsprak- und durch die Beherrschung schwieriger
tisch relevanten Grundlagen der biolo- Aufgaben gekennzeichnet. Dabei erfolgt
gischen Entwicklung näher beschrieben. die Ausprägung koordinativer Fähigkei-
ten vor der Ausprägung konditioneller
Die Phase des frühen Schulkindalters ist Fähigkeiten. Durch das steigende Kör-
sowohl gekennzeichnet durch wachs- perwachstum optimieren sich die Kör-
tumsbedingte Veränderungen der Kör- perproportionen und ein verbessertes
performen und -proportionen als auch Last-Kraft-Verhältnis wird erkennbar
durch somatische, psychische und kog- (Winter, 1998; Weineck, 2010). Aus den
nitive Veränderungen (Scheid, 1994). Im Ergebnissen aktueller Studien bildet die
frühen Schulkindalter (7 bis 10 Jahre) be- Kindheit eine essenzielle Phase in der mo-
sitzen Kinder eine hohe motorische Lern- torischen Entwicklung. Im Kindesalter
fähigkeit (Mellerowicz et al., 2000) und liegt der Schwerpunkt auf der Entwick-
ihr Bewegungsverhalten ist durch eine lung der neuromuskulären Koordination
„ausgeprägte Lebendigkeit und Mobili- (neuromuskuläre Plastizität). Das Funda-
tät“ gekennzeichnet (Winter, 1998). Nach ment für die späteren Entwicklungsetap-
Scheid (1994) sind die Bewegungen im pen wird in der Kindheit geschaffen. Das
frühen Schulkindalter weniger flüssig und Training umfasst dabei eine Vielzahl an
erscheinen vielmehr unrund und eckig. Bewegungsfertigkeiten sowie Übungen
32
zur Entwicklung der Kraft und Schnell- kraft bei den Jungen und kurzfristig auch
kraft. Kinder welche eine größere Bewe- bei den Mädchen an (Ehlenz et al., 1998).
gungsqualität aufweisen, erzielen höhere In dieser Entwicklungsphase fallen un-
Kraftleistungen und haben ein reduzier- harmonische Bewegungen auf, da das
tes Verletzungsrisiko (Faigenbaum et al., Wachstum der Muskeln hinter dem des
2016; Lloyd, 2018). Mit zunehmendem Skeletts zurückbleibt. In der Phase der Pu-
Alter steigt die Maximalkraftfähigkeit von beszenz sind zwischen den Geschlechtern
Jungen und Mädchen. Nach Menzi et al. Unterschiede bzgl. der Kraftfähigkeiten
(2007), erreichen die Jungen jedoch eine festzustellen. Das Kraft-Last-Verhältnis
größere Maximalkraftfähigkeit. Aufgrund entwickelt sich in der Pubertät weniger
der Freisetzung androgener Hormone günstig und bei Mädchen sind sogar sta-
steigt die Trainierbarkeit der männlichen gnierende Relativkraftverhältnisse vorzu-
Jugendlichen im Rahmen der Pubertät finden (Menzi et al., 2007). In der Ado-
stark an. Hervorzuheben sind die Mus- leszenz erreichen Mädchen nur noch ca.
kelmasseanstiege aufgrund der gesteiger- zwei Drittel der Kraft- und Schnellkraft-
ten Proteinsynthese (Schmidtbleicher, leistungen von Jungen (Winter, 1998).
1994). Mit Beginn der ersten puberalen In der motorischen Entwicklung der
Phase steigen die Schnell- und Maximal- Kinder und Jugendlichen kann ein ziel-
Tab.: 2. Die Entwicklungsstufen und ihre spezifischen Besonderheiten (in Anlehnung an Fröhlich et al., 2009,
S. 5)
33
gerichtetes Krafttraining dazu beitragen, Das „Youth Physical Development-Mo-
die sportliche Leistung zu erhöhen und dell“ von Lloyd und Oliver (2012) vereinigt
die Gesundheit zu fördern (Gabriel et al., wissenschaftliche Erkenntnisse mit dem
2016). Dabei sind in allen Entwicklungs- aktuellen Verständnis von Trainingswirk-
phasen alle Komponenten der körperli- samkeit bei Kindern und Jugendlichen.
chen Fitness (Schnelligkeit, Kraftausdauer, Das Modell beinhaltet, verglichen mit
Maximalkraft, Gewandtheit) trainierbar. früheren Entwicklungsmodellen (Balyi &
Die Trainerbarkeit muss sich jedoch am Hamilton, 2004), alle Komponenten der
biologischen Alter der Kinder und Jugend- körperlichen Fitness (z.B. Kraft, elementa-
lichen orientieren (Lüder et al., 2018). In re Bewegungsfertigkeiten, Beweglichkeit).
Tabelle 2 sind die Entwicklungsstufen und Die Komponenten der körperlichen Fit-
die spezifischen Besonderheiten des jewei- ness sind mit unterschiedlichen Schwer-
ligen Entwicklungsabschnittes in Anleh- punkten in allen Phasen der biologischen
nung an Fröhlich et al. (2009) dargestellt. Reife trainierbar und entwickelbar. Kin-
Im folgenden Abschnitt wird das ganz- der und Jugendliche sind nach aktuellen
heitliche motorische Entwicklungsmodell Studien in der Lage ihre körperliche Leis-
von Lloyd et al. (2015) näher beschrieben. tungsfähigkeit zu entwickeln. Dies betrifft
unter anderem die Laufgeschwindigkeit
(Rumpf et al., 2012; Moran et al., 2016),
3.5 Entwicklungmodell für das Kin- die Ausdauer (Armstrong & Barker, 2011),
der- und Jugendtraining die Schnellkraft (Behm et al., 2017) sowie
die motorischen Fertigkeiten (Behringer
bzw. nicht ausreichenden Studienergeb- zeigten sich in Bezug auf die sportart-
nisse. Im Jugendalter könnten bzgl. der spezifische Leistung. Die Mädchen (EG
Kraftausdauer triviale Effekte (EG = 0,19) = 1,81) erreichten hierbei größere Ef-
festgestellt werden. Die Wirkung eines fekte als die Jungen (EG = 0,72). In Ab-
Krafttrainings auf die sportartspezifi- bildung 7 sind nach Lesinski et al. (2016)
sche Leistung steigt mit zunehmendem die Effekte eines Krafttrainings in Ab-
Alter (Kinder: EG = 0,50; Jugendliche: hängigkeit vom Geschlecht dargestellt.
EG = 1,03). In Abbildung 6 sind die Ef- Ein uneinheitliches Bild zeigte sich bei
fekte eines Krafttrainings in Abhängig- der Wirkung eines Krafttrainings auf die
keit vom kalendarischen Alter abgebildet. Maximal- und Schnellkraft, die Kraft-
ausdauer sowie auf sportartspezifische
Unter der Berücksichtigung des Ge- Leistungen in Abhängigkeit von der Trai-
schlechts könnten für die Maximalkraft ningsform. Um die Maximalkraft zu ver-
mittlere Effekte (Mädchen: k. A.; Jun- bessern zeigten sich signifikant höherer
gen: EG = 1,21) ermittelt werden. Für die Wirkungen (p < 0,001) zugunsten eines
Schnellkraft ergaben sich kleine (Mäd- Freihanteltrainings (EG = 2,97) gegen-
chen: EG = 0,61) bis mittlere (Jungen: EG über einem Krafttraining an Maschinen
= 0,85) Effekte. Für die Wirkung eines in Kombination mit Freihanteln (EG =
Krafttrainings bezogen auf die Verbesse- 1,16), einem funktionellen Training (EG =
rung der Kraftausdauer könnten kleine 0,62), einem plyometrischen Training (EG
Effekte (Mädchen: k. A.; Jungen: EG = = 0,39) und einem Krafttraining an Ma-
0,77) berechnet werden. Signifikant (p = schinen (EG = 0,36). In Abbildung 8 sind
0,04) geschlechtsspezifische Wirkungen die Effekte eines Krafttrainings bei Nach-
38
Abb.: 6. Effekte von Krafttraining bei Nachwuchsathleten in Abhängigkeitvom kalendarischen Alter (Lesinski
et al, 2016, S. 12)
Abb.: 7. Effekte von Krafttraining bei Nachwuchsathleten in Abhängigkeit vom Geschlecht (Lesinski et al.,
2016, S. 12)
39
Abb.: 8. Effekte von Krafttraining bei Nachwuchsathleten in Abhängigkeit von der Trainingsform (Lesinski et
al., 2016, S. 13)
wuchsathleten in Abhängigkeit von der Weiterhin hat ein Krafttraining einen po-
Trainingsform dargestellt (Lesinski et al., sitiven Einfluss auf die Körperzusammen-
2016).Die Funktionen und Zielstellungen setzung, hinsichtlich der Zunahme der
eines Krafttrainings im Nachwuchsleis- fettfreien Körpermasse und der Abnahme
tungssport sind sehr vielfältig und umfas- des Körperfettanteils (Treuth et al., 1998;
sen die Belastbarkeitssicherung, die Ver- Watts et al., 2004; Yu et al., 2005; Shaibi
letzungs- und Fehlbelastungsprophylaxe, et al., 2006). Im Sinne der Belastbarkeits-
die Verbesserung der Muskelkraft und sicherung können sportlich engagierte
der sportmotorischen Leistungen sowie Mädchen und Jungen auch aus verlet-
die Entwicklung von Voraussetzungen für zungspräventiver Sicht von einem regel-
Lernprozesse im Techniktraining. Bezüg- mäßigen Krafttraining profitieren (Fai-
lich akuter und chronischer Schädigungen genbaum & Myer, 2010; Faigenbaum et al.,
des Bewegungsapparates und typischer 2016). Das Krafttraining im Nachwuchs-
bewegungsbedingter Erkrankungen hat leistungssport gilt als wichtigste Maß-
Krafttraining einen primärpräventiven nahme um die Belastungsverträglichkeit
Charakter. Untersuchungen von Hagberg nachhaltig zu sichern (Lloyd et al., 2015).
et al. (1984) und Watts et al. (2004) bestä- Studien belegen, eine Reduktion des Ver-
tigen die positiven Effekte auf das kardio- letzungsrisikos in Spielsportarten durch
vaskuläre System (Blutlipide, Blutdruck) Kräftigungsübungen (Rumpfstabilisation,
sowie auf psychologische Merkmale u.a. Haltungsschulung) welche mittelfristig in
der Verbesserung der Selbsteinschätzung, der Vorbereitungsperiode bzw. langfristig
des Selbstvertrauens, des Selbstwertge- im Rahmen der Aufwärmprogramme in-
fühls und der Aufmerksamkeitsleistungen tegriert wurden (Hewett et al., 1999; Heidt
(Rians et al.,1987; Holloway et al.,1988; et al., 2000; Soligard et al., 2008). Der Er-
Annesi et al., 2005). Im Sinne der Verlet- folg der verletzungspräventiven Maßnah-
zungs- und Osteoporoseprophylaxe wirkt men hängt dabei von der Trainingsbereit-
sich ein Krafttraining positiv auf die Kno- schaft der Sportler ab (Steffen et al., 2008).
chenmineralisation (Knochenmineralge- Im Vergleich zu anderen Sportarten (Fuß-
halt, Knochendichte) aus (Morris et al., ball: 6,2; Badminton: 0,05 Verletzungen
1997; Nichols et al., 2001; Yu et al., 2005). pro 100 Stunden Training) zeichnet sich
40
Abb.: 9. Auswirkungen von Krafttraining mit Kindern und Jugendlichen (in Anlehnung an Büsch et al., 2017,
S. 36) [+ = positive, signifikante Wirkung, = keine signifikante Wirkung, ? = fehlender Wirkungs-
nachweis]
ein angeleitetes Krafttraining durch ein lich der sportlichen Technik (Horn et
extrem geringes Verletzungsrisiko (0,003 al., 2012). In Abbildung 9 ist der aktu-
Verletzungen pro 100 Stunden Krafttrai- elle empirische Kenntnisstand zu Aus-
ning mit Adoleszenten) aus (Hamill, 1994; wirkungen eines Krafttrainings im Kin-
Malina, 2006; Faigenbaum & McFarland, des- und Jugendalter zusammengefasst.
2008; Myer et al., 2009; Faigenbaum et
al., 2011). In vielen Sportarten wie zum 3.7 Krafttrainingsempfehlungen im
Beispiel im Schwimmen, Eisschnelllauf, Entwicklungsverlauf
Ringen, Geräteturnen sowie im Gewicht-
heben bildet das Krafttraining einen un-
verzichtbaren Bestandteil des Trainings.
Für eine hochwertige Technikausführung
werden muskuläre Voraussetzungen be-
S eit den 1980er Jahren ist Krafttraining
in vielen nationalen Vereinigungen
(National Strength and Conditioning As-
nötigt, welche durch ein altersgerechtes sociation, Australian Strength an Condi-
Krafttraining entwickelt werden können. tioning Association, American College
In diesem Sinne erfüllt das Krafttraining of Sports Medicine) und in vielen Re-
eine „Eintrittskartenfunktion“ für die views anerkannt und gilt als sicher, ge-
Sportarten. Neben der Verbesserung der sund, kraft- und schnellkraftoptimierend
Ausführungsqualität erhöht ein Krafttrai- (Behm et al., 2008; Behm et al., 2017).
ning in verschiedenen Sportarten (tech- Nach aktuellen Studien bildet das Kraft-
nisch-akrobatische Sportarten, Sportspie- training eine wichtige Maßnahme zur
le, Radsport) auch den Wirkungsgrad der Bewegungsförderung und sollte in allen
Technik. Damit erfüllt das Krafttraining Etappen des langfristigen Leistungsauf-
eine „Optimierungsfunktion“ hinsicht- baus Anwendung finden (Lloyd & Oliver,
41
2012; Faigenbaum et al., 2016). Bei der konzeptionellen Modell von Granacher et
Erstellung eines Krafttrainings im Nach- al. (2016) geht hervor, dass in allen Etap-
wuchsbereich müssen sowohl das Alter, pen des langfristigen Leistungsaufbaus
das Geschlecht und die Trainingsform (allgemeine Grundausbildung, Grundla-
berücksichtigt werden (Lesinski, Pries- gen-, Aufbau-, Anschluss- und Hochleis-
ke & Granacher, 2016). In Anlehnung tungstraining) ein Krafttraining in seinen
an das „Modell zur ganzheitlichen Ent- unterschiedlichen Ausprägungsformen
wicklung im Kindes- und Jugendalter“ (z.B. Reaktivkrafttraining, Rumpfkraft-
von Lloyd et al. (2015) entwickelte ein training, Hypertrophietraining, Komplex-
Expertenteam ein „konzeptionelles Mo- training) zur Steigerung der Muskelkraft
dell zur Implementierung verschiedener (Maximal- und Schnellkraft, Kraftaus-
Krafttrainingsformen im Entwicklungs- dauer) durchgeführt werden sollte. Das
verlauf “. In Abbildung 10 ist das Modell Modell orientiert sich primär am biolo-
in Anlehnung an Granacher et al. (2016) gischen Alter der Nachwuchssportler und
dargestellt. Im Fokus hierbei stehen ziel- unterscheidet zwischen Früh-, Normal-
gerichtete Krafttrainingsmaßnahmen zur und Spätentwickler (Zinke et al., 2018).
Gesundheitsförderung und zur Entwick-
lung der sportlichen Leistung (Gabriel et Einen hohen Stellenwert in allen Ent-
al., 2016).Nach Büsch et al. (2017) führt wicklungsetappen besitzt das Gleich-
ein gezieltes Krafttraining bei Kindern gewichtstraining, welches als kraft-
und Jugendlichen zur Steigerung der trainingsvorbereitende sowie als
Kraft (Maximalkraft, Schnellkraft, Kraft- krafttrainingsunterstützende Maßnahme
ausdauer), zur Verbesserung der sport- eingesetzt werden kann (Lesinski et al.,
lichen Leistungsfähigkeit, zur Sicherung 2015). Nach Gebel et al. (2018) bildet ein
der Belastbarkeitsverträglichkeit sowie Gleichgewichtstraining unabhängig vom
zur Prävention von Verletzungen (Heidt Geschlecht, Alter und Trainingsstatus,
et al., 2000; Faigenbaum, 2007). Aus dem eine effektive Methode zur Verbesserung
42
des statischen und dynamischen Gleich- Gleichgewichtstraining vor dem Krafttrai-
gewichts von Kindern und Jugendlichen. ning bei Nachwuchssportlern absolviert
Ein Gleichgewichtstraining (vierwöchiges werden. Die Sequenzierung spielt jedoch
Training) kann neben der Gleichgewichts- eine untergeordnete Rolle, wenn beide
leistung auch die Sprung- und Explosiv- Trainingsformen innerhalb einer Trai-
kraft signifikant verbessern (Granacher, ningseinheit angewendet werden (Ham-
2010). Somit können Transfereffekte auf mami et al., 2016; Chaouachi et al., 2017).
Kraftleistungen erzielt werden. Nach der
Vorbereitung des neuromuskulären Sys- Bedeutsam für den Nachwuchsleis-
tems durch ein Gleichgewichtstraining, tungssport ist die Sequenzierung von
können Kinder sicher mit einem Schnell- Krafttraining und sportartspezifischen
krafttraining (plyometischen Training) Trainingsinhalten. In einer Studie von
beginnen. Für Kinder sind hohe Ampli- Fernandez-Fernandez et al. (2018) wurde
tuden bei einem Schnellkrafttraining (z.B. die Wirkung eines kombinierten Reaktiv-
Sprünge von hohen Plattformen) nicht zu kraft- und Agilitätstraining (fünfwöchig)
empfehlen. In allen Altersbereichen kön- vor und nach einem spezifischen Tennis-
nen plyometrische Übungen mit geringer training auf die Sprint-, Sprung- und Agi-
Amplitude (z.B. Hooping, Skipping) in litätsleistung untersucht. Größere Leis-
das Training eingebaut werden (Behm, tungssteigerungen konnten festgestellt
2018). Bei einem Reaktivkrafttraining mit werden, wenn ein kombiniertes Reaktiv-
Kindern und Jugendlichen sollten nach kraft- und Agilitätstraining vor einem
Büsch et al. (2016) keine Zusatzlasten sportartspezifischen Training durchge-
verwendet werden, aufgrund der noch führt wird. Oftmals ist es in vielen Sport-
andauernden Wachstums- und Reifungs- arten nötig, innerhalb eines Mikrozyklus
prozesse der muskulären, tendinösen und bzw. eines Tageszyklus, die Kraft als auch
skelettalen Strukturen. Zudem besteht ein die Ausdauer zu trainieren. Aus der Un-
erhöhtes Verletzungsrisiko bei einem Re- tersuchung von Gäbler et al. (2018) führt
aktivkrafttraining mit Zusatzlasten. (Cai- ein „concurrent training“, bei dem inner-
ne, DiFiori & Maffulli, 2006). Das Kraft- halb eines Mikrozyklus sowohl Kraft- als
training bei Kindern und Jugendlichen auch Ausdauerinhalte kombiniert werden,
kann sowohl auf stabilen vs. instabilen zu größeren Steigerungen in der sport-
Untergründen erfolgen. Bezüglich der artspezifischen Ausdauerleistung bzw.
Verbesserung der Sprungleistung hat ein in der Schnellkraft (Gäbler et al., 2018).
Krafttraining auf instabilen Untergrund
keinen zusätzlichen Effekt (Knobloch Um eine adäquate Kraftgrundlage für das
et al., 2005; Granacher et al., 2015). Ein Schnellkrafttraining zu schaffen, sollte in
Krafttraining auf instabilen Untergrund einem Makrozyklus ein Krafttraining vor
kann jedoch zur Verletzungsprophylaxe dem Schnellkrafttraining durchgeführt
eingesetzt werden (Knobloch et al., 2005). werden (Behm et al., 2017). Zur Verbes-
Die Frage nach der optimalen Reihenfol- serung der Schnell- und Explosivkraft
ge von Kraft- und Gleichgewichtstraining kann das Olympische Gewichtheben bei
wurde in der Studie von Hammami et al. Kindern und Jugendlichen als effektive
(2016) untersucht. Um eine kontinuierli- Methode eingesetzt werden. Für Anpas-
che Leistungssteigerung zu gewährleisten, sungen im Schnellkrafttraining sind ex-
sollte bei einer Blockperiodisierung das plosivkräftige Kontraktionen, wie sie im
43
Gewichtheben vorkommen, nötig (Behm wegungstechnik einwandfrei beherrscht
& Sale, 1993a; Behm & Sale, 1993b). In werden. Für den Krafttrainingseinstieg
vielen Sportarten (z.B. Ringen, Volley- eignen sich besonders maschinengestütz-
ball, Fußball, Leichtathletik) kommen te Trainingsübungen, da die koordinati-
Übungen aus dem Gewichtheben zur An- ven Anforderungen an die Bewegungs-
wendung. Im Vergleich zu einem traditio- ausführung gering sind (Mühlbauer et al.,
nellen Krafttraining führt das olympische 2013). Bei den Krafttrainingsmaschinen
Gewichtheben zu besseren Leistungspara- ist darauf zu achten, dass diese an die
metern. Bei der Erlernung der adäqua- Körpermaße der Kinder und Jugendli-
ten Bewegungsausführung wird relativ chen angepasst werden können und eine
viel Zeit benötigt, weshalb im frühen Feinabstufung der Last möglich ist (Le-
Kindesalter die Techniken erlernt wer- sinski et al., 2016). Nach Mühlbauer et
den müssen (Channell & Barfield, 2008; al. (2013) sollten Kinder zu Beginn des
Ebada, 2011; Chaouachi et al., 2014). Krafttrainings mit leichten Widerständen
beginnen und diese schrittweise erhöhen.
Zur Gestaltung eines effektiven Kraft- Koordinativ herausfordernde Trainings-
trainings im Nachwuchsleistungssport, übungen sollten zu Beginn einer Trai-
wurden aus Metaanalysen konkrete Be- ningseinheit, im ermüdungsfreien Zu-
lastungsgrößen zur Dosis-Wirkungs-Be- stand durchgeführt werden. Zu beachten
ziehung abgeleitet (Lesinski et al., 2016). ist eine ausgeglichene Übungsverteilung
Die Modulation der einzelnen Belastungs- (Agonisten vs. Antagonisten) im Trai-
parameter ist vorrangig für die Entwick- ning um Dysbalancen vorzubeugen. Bei
lung der Maximalkraft entscheidend. Um der Durchführung eines Sehnentrainings
größtmögliche Zuwächse in der Maximal- (exzentrische Muskelaktion) ist auf eine
kraft zu erreichen, empfiehlt sich ein lang- langsame und kontrollierte Ausführung
fristiges Krafttraining über >23 Wochen. zu achten, um Belastungsspitzen in den
Dabei sollte eine Belastungsintensität Gelenken zu vermeiden. Das Training
von 80 bis 89 Prozent des Einer-Wieder- zur Steigerung der Widerstandsfähig-
holungs-Maximums verwendet werden. keit von Sehnen sollte 3-mal pro Woche
Fünf Sätze pro Übungen, sechs bis acht angewendet werden. Aus aktuellen Er-
Wiederholungen pro Satz und drei bis vier kenntnissen müssen Muskelkontraktio-
Minuten Satzpause sollten eingehalten nen mit hohen Intensitäten (≥ 85 Prozent
werden, um die Maximalkraft im Nach- der maximalen isometrischen Kraft) und
wuchsbereich optimal zu entwickeln. Ab- einer Anspannungsdauer von drei Sekun-
hängig vom Alter, Geschlecht, Leistungs- den (pro Wiederholung) für isometrische
und Trainingszustand müssen diese und sechs Sekunden für dynamische (ex-
Empfehlungen zur Belastungsdosierung zentrisch, konzentrisch) Kontraktionen
individuell angepasst werden (Lesinski et angewendet werden, um geeignete An-
al., 2016; Büsch et al., 2017). Zur Steue- passungsprozesse im Sehnengewebe aus-
rung des Krafttrainings sollten neben den zulösen. Das Training beinhaltet fünf
Belastungsgrößen auch Beanspruchungs- Sätze mit jeweils vier Wiederholungen
parameter (z.B. Anstrengungsskalen) er- und einer Pausendauer von ein bis zwei
hoben werden (Faigenbaum et al., 2004; Minuten (Mersmann, Bohm & Arampat-
Büsch et al., 2015; Scott et al., 2016). Vor zis, 2016). Neben der Erhöhung der sport-
der Intensitätserhöhung muss die Be- lichen Leistung in Schnellkraftdisziplinen
44
kann ein spezifisches Sehnentraining zur stände. Mit zunehmender Sicherheit kann
Verletzungsprophylaxe für Nachwuchs- das Krafttraining mit geringen Lasten und
leistungssport eingesetzt werden (Boj- unter instabilen Bedingungen begonnen
sen-Møller et al., 2005; Waugh et al., 2013). werden. Studien belegen, dass ein plyo-
metrisches Training, mit weniger Wieder-
Ein Krafttraining bei Kindern und Ju- holungen (≤ 10), zu bessern plyometri-
gendlichen hat sowohl positive Auswir- schen Leistungen führen (Chaouachi et
kungen auf die Gesundheit als auch auf die al., 2013). Übungen aus dem olympischen
sportliche Leistungsfähigkeit. Den Beginn Gewichtheben müssen zu Beginn der Trai-
des Krafttrainings bilden Gleichgewichts- ningseinheit durchgeführt werden und
und Koordinationsübungen ohne Wider- die Erlernung der Techniken erfolgt mich
45
relativ geringen Lasten. In der PHV-Stufe fe können höhere Gewichte für die Übun-
ist die motorische Koordination durch das gen im Gewichtheben verwendet werden
beschleunigte Wachstum beeinträchtigt. (Behm, 2018). In Abbildung 11 sind Kraft-
Kinder und Jugendliche sollten in der Prä- trainingsempfehlungen für Kinder und
PHV- und PHV-Stufe die Techniken des Jugendliche entsprechend der Wachs-
Gewichthebens mit leichten bis modera- tumsphasen dargestellt (Behm, 2018)
ten Lasten erlernen. In der Post-PHV-Stu-
46
48
4 Leistungs- und Trainingsstruktur
4.1 Leistungsbestimmende Faktoren Maximalgeschwindigkeit und die Höhe
der Hantel bestimmen. Weiterhin wird
Tab.: 3. Komplexbeschreibung (in Anlehnung an Lippmann & Keine, 1991, S. 18-21), Anmerkung. TÜ =
Trainingsübung.
55
Abb.: 12. Trainingsmittelkatalog des LLA im Gewichtheben (Sandau & Kurch, 2019)[PHV = Peak Height
Velocity, WH/Wo = Wochenwiederholungen, BW = Bestwert,SG = Satzgröße GA = Grundausbil-
dung, GT = Grundlagentraining, AT = Aufbautraining, LT = Leistungstraining, HT = Hochleistungs-
training]
zielle Training, der Komplexe K1 bis K7 Trainingsübung erfolgt, abhängig von der
festgelegt. Neben der Angabe der Gesamt- Entwicklungsetappe, die Vorgabe zu den
wiederholungen pro Woche erfolgt die Belastungsintensitäten (relativer Bestwert,
Verteilung der Wiederholungen auf die Satzgröße). Diese unterscheiden sich von
einzelnen Komplexe (K1 bis K7). Für jede der Grundausbildung bis zum Hochleis-
56
tungstraining. Die relative Intensität ist im und Wissenschaftler werden im Ergeb-
Gewichtheben die prozentuale Last einer nis zentral durchgeführter Trainingsana-
Trainingsübung in Bezug zum Zielwert lysen, Rahmenorientierungen erarbeitet.
der anzustrebenden Wettkampfleistung im Diese beinhalten den organisatorischen
Reißen und Stoßen (jeweils 100 Prozent). und methodischen Aufbau eines Makro-
Alle Trainingsübungen mit einem breiten zyklus, mit den geplanten Wettkämpfen
Griff beziehen sich auf 100 Prozent der und Lehrgängen. Anhand der Rahmen-
Zielleistung im Reißen und alle Trainings- orientierung werden Umfangskennzif-
übungen mit einem engen Griff sowie die fern für die einzelnen Komplexe (K1 bis
Kniebeuge beziehen sich auf 100 Prozent K7) vorgeschlagen. Zusätzlich erfolgt eine
der Zielleistung im Stoßen. Im Trainings- Aussage zu der jeweiligen Belastungsge-
mittelkatalog sind die relativen Bestwerte staltung der Wochen (Belastung: hoch,
mit dem Wiederholungsmaximum ange- mittel, gesenkt). Rahmenorientierungen
geben. In den Komplexen K8 und K9 sind beinhalten Trainingsübungen des speziel-
Empfehlungen zu Gesamtwiederholun- len Trainings aus den Komplexen K1 bis
gen pro Woche sowie zur Satzgröße für K7. Spezielle TÜ, welche nicht in der RO
die einzelnen Trainingsübungen gegeben. vertreten sind, sollten in dieser Entwick-
Im Komplex K10 wird die Gewichtung lungsetappe nicht zur Anwendung kom-
der Trainingsübungen lediglich durch ein men. Damit soll ein Vorgreifen von Trai-
„x“ angegeben (hohe Gewichtung = xxx, ningsübungen und Trainingsmethoden
mittlere Gewichtung = xx, niedrige Ge- im langfristigen Leistungsaufbau vermie-
wichtung = x). Trainingsübungen, welche den werden. Rahmenorientierungen be-
nicht in der entsprechenden Entwick- inhalten keine Planungsempfehlungen für
lungsetappe zur Anwendung kommen, das allgemeine Training im LLA, aufgrund
sind im Trainingsmittelkatlog für die ent- der verschiedenen Voraussetzungen der
sprechende Etappe geschwärzt (Kurch et Vereine. Daher ist es sehr problematisch,
al., 2018). In Abbildung 12 ist der erwei- allgemeingültige Trainingsempfehlungen
terte Trainingsmittelkatalog abgebildet. für die Komplexe K8 bis K10 zu geben.
Empfehlungen für das allgemeine Trai-
ning werden im Trainingsmittelkatalog,
4.3 Grundlagen der Trainingsplanung im Handbuch „Athletikschule 1“ vom
Bundesverband Deutscher Gewichtheber,
(TÜ 1) und Stoßen (TÜ 3) dargestellt. erfolgt die Festlegung der Trainingsübun-
Die blau markierten Zahlen stellen die gen und deren Reihenfolge sowie die
jeweiligen Wochenwiederholungszahlen Laststufengestaltung. Für jede Trainings-
der Trainingsübungen dar. Das mittlere übung wird die Last, die Seriengröße und
Hantelgewicht wird durch die grün mar- die Satzanzahl vorgegeben. Gleichzeitig
kierten Zahlen in Prozent zur jeweiligen erfolgt mit dieser detaillierten Planung
Zielleistung angeben. Die rot hinterleg- die Auswahl der Belastungsmethoden
ten Zahlen beschreiben den Bestwert der für jede Trainingsübung. Die im ITP do-
Übung und die dazugehörige Wieder- kumentierten trainingsmethodischen
holungsanzahl. Dabei wird der Bestwert Kennziffern (Wiederholungen, mittleres
auch prozentual von der Zielleistung Hantelgewicht, Bestwert) sollten bei der
des Reißens oder Stoßens angegeben. Wochenplanung berücksichtigt werden.
Nicht alle Trainingsübungen welche in der Die vom Bundesverband Deutscher Ge-
Rahmenorientierung vermerkt sind, müs- wichtheber erarbeiteten Mustertrainings-
sen für den individuellen Trainingsplan pläne enthalten Trainingsübungen, welche
(MAZ-Plan) übernommen bzw. geplant je nach individuellen Voraussetzungen
werden. Bei der Erstellung des ITP ist es der Sportler angepasst werden müssen.
wichtig, dass die individuellen Vorausset- Weitere Trainingsübungen welche in der
zungen und technischen Besonderheiten Rahmenorientierung verzeichnet sind,
des Sportlers Berücksichtigung finden. können ergänzt oder ausgetauscht wer-
den. Die Mustertrainingspläne enthalten
Eine detaillierte Aufschlüsselung des Trai- ausschließlich Übungen des speziellen
nings für die einzelnen Trainingseinhei- Trainings (K1 bis K7). Allgemeine Trai-
ten erfolgt im Wochenplan (MIZ-Plan). ningsübungen müssen vom Trainer selbst-
Der Trainer plant entsprechend des indi- ständig im Wochentrainingsplan ergänzt
viduellen Trainingsplanes und unter Be- werden (Jentsch, 1995; Kurch et al., 2018).
rücksichtigung des aktuellen Trainings-
zustandes des Sportlers die einzelnen
Trainingseinheiten, sowie die dazugehöri-
gen Trainingsübungen der jeweiligen Wo-
che. Mit der Erstellung des Wochenplanes
58
4.4 Bewegungsstruktur der Wett- keit, koordinative und psychische Fä-
kampfübungen higkeiten sowie Schnell- und Maximal-
kraftfähigkeiten (Worobjow, 1984). Bei
der Beschreibung der Reißtechnik hat es
4.4.1 Sportliche Technik der WKÜ sich bewährt, sie in Phasen einzuteilen.
Reißen In der Literatur gibt es diverse unter-
schiedliche Einteilungen (Borgmann,
59
bewegung die bessere darstellt (Worobjow, Hantelstange mit der „Daumenklemme“.
1984; Weide, 1989). Die Beschleunigungs- Die „Daumenklemme“ ist dadurch ge-
phase wird in drei weitere Teilbewe- kennzeichnet, dass der Daumen die Han-
gungsphasen gegliedert (Sandau, 2017): telstange umfasst und durch den Zeige-
und Mittelfinger fixiert wird. Aufgrund
1. Erste Zugphase (Bewegungsphase der Individualität eines jeden Sportlers
von Start bis Ende 1. Zugphase), muss die Körperhaltung am Start indivi-
2. Kniepassage (Ende 1. Zugphase bis duell angepasst werden. Veränderungen
Ende Kniepassage), der Startstellung können durch die Griff-
3. Zweite Zugphase (Ende Kniepassage breite und die Schultervorlage über der
bis Ende 2. Zugphase). Hantel reguliert werden. Eine weite Griff-
breite verlängert den Beschleunigungsweg
Die einzelnen Bewegungsphasen wer- und reduziert die maximale Zughöhe.
den durch die Kniewinkeländerung ab- Negative Einflüsse der weiten Griffbreite
gegrenzt. In Abbildung 13 ist der Ge- sind die geringere Griffkraft und die Er-
samtablauf der Wettkampfübung Reißen schwerung der Fixierung der Hantel über
dargestellt. Der Gesamtablauf orientiert dem Kopf in der Tiefhocke (Weide, 1989).
sich an dem Technikleitbild des Reißens Die Schultervorlage über der Hantel hat
(Mantek & Vater, 2014a). In den nächs- einen Einfluss auf die Gelenkstellungen
ten Abschnitten erfolgt die Beschrei- im Knie- und Hüftgelenk sowie auf mus-
bung der einzelnen Phasen im Reißen. kuläre Arbeitsbedingungen zu Beginn der
Hebung (Sandau, 2017). Ebenfalls Ein-
Startposition fluss auf die Startstellung haben die anth-
ropometrischen Verhältnisse eines Sport-
Die Körperhaltung während der Start- lers. In Abhängigkeit der Segmentlängen
position hat einen großen Einfluss auf die variieren die Winkelverhältnisse im Knie-
nachfolgende Teilbewegungsphase, der und Hüftgelenk, auch bei unveränderter
Beschleunigungsphase (Böttcher & Deut- Schultervorlage und Griffbreite (Sandau,
scher, 1999). Zu Beginn der Startphasen 2017). Auch die Größe der Sportler ent-
haben der Sportler und die Hantel keinen scheidet über die Startposition. Kleinere
gemeinsamen Schwerpunkt und unter- Athleten haben am Start einen größeren
schiedliche Stützflächen. Bringt der Sport- Kniewinkel als größere Sportler. Daraus
ler Kraft auf die Hantelstange, verschmel- resultieren veränderte muskuläre Arbeits-
zen der Körper- und Hantelschwerpunkt bedingungen der Hauptantriebsmuskula-
zu einem Systemschwerpunkt aus KSP tur. Böttcher und Deutscher geben 1999
und HSP, bis die Kraft des Sportlers der als Orientierung einen Kniewinkel von
Gewichtskraft der Hantel entspricht. 65-85°, bei einer seitlichen Schultervor-
Während des Abhebevorgangs haben der lage mit ca. 8 cm an. Aktuelle Empfeh-
Sportler und die Hantel nur noch die Füße lung für die Schultervorlage zum Start
als eine gemeinsame Stützfläche (Sandau, im Reißen liegt bei ca. 6 cm (Mantek &
2017). Der Sportler steht im hüftbreiten Vater, 2014a). Die Füße stehen während
Stand und seine Zehenspitzen sind leicht der Startphase schulterbreit und im Win-
vor der Hantel und geringfügig nach au- kel von 75-80°, der Hüftwinkel beträgt ca.
ßen gerichtet. Mit gestreckten Armen und 40-50° und der Rumpfwinkel ca. 150°. Der
im breiten Griff umfasst der Sportler die Sportler blickt geradeaus und sein Rücken
60
und seine Arme sind gestreckt (Sandau, Knie- und Hüftgelenke gleichzeitig, bei ei-
2017). Zusätzlich nutzen einige Sportler nem stabilen Rumpfwinkel von 150° und
eine Auftaktbewegung während der Start- es findet eine Parallelverschiebung des
phase. Es existieren verschiedene Varian- Oberkörpers statt. Bei einem Rumpfwin-
ten der Auftaktbewegung (statische/ dy- kel von 150° wird die Hantelgeschwindig-
namische Auftaktbewegung), welche dazu keit bei v1 optimiert und es tritt kein Ge-
dienen die Muskelvorspannung zu erhö- schwindigkeitsverlust in der Kniepassage
hen und gleichzeitig einen höheren Kraft- auf (Böttcher & Deutscher, 1999). Durch
anstieg zu Beginn der Hebung zu ermög- die Parallelverschiebung des Oberkörpers
lichen. Die dynamische Auftaktbewegung in der 1. Zugphase wird die Beschleuni-
hat zwar den Vorteil der Voraktivierung, gung in den nachfolgenden Phasen posi-
verschlechtert aber die optimale Startposi- tiv beeinflusst (Lippmann & Weide, 1986).
tion und fördert ein zu schnelles Abheben Nach Böttcher und Deutscher (1999) be-
der Hantel (Böttcher & Deutscher, 1999). steht eine Abhängigkeit zwischen dem
Um die Hantel zu bewegen, muss die Ge- Kniewinkel sowie der Schultervorlage am
wichtskraft der Hantel bei gleichzeitiger Start und der Hantelbeschleunigung, nach
Sicherung des Gleichgewichts überwun- dem Abheben der Hantel. Ist der Knie-
den werden. Die Belastungsmomente winkel während der Startphase über > 75°
am Start werden durch die Griffbreite, bei gleichzeitiger großer Schultervorlage
Körpergröße und Unterschenkelstellung (> 8 cm), führt dies zu einer zu großen Be-
beeinflusst (Weide, 1989). Sind die Belas- schleunigungswirkung in der 1. Zugphase
tungsmomente zu hoch für die Gelenk- (Sandau, 2017). Daraus resultiert am Ende
antriebe, kann keine Bewegung realisiert der ersten Zugphase eine hohe Hantelge-
werden. In Belastungssituationen kann schwindigkeit, welche sich negativ auf die
es vorkommen, dass in bestimmten Ge- Geschwindigkeit in der Kniepassage aus-
lenken Belastungsmomente entstehen, wirkt (Geschwindigkeitsverlust). Durch
die über den Möglichkeiten der entspre- einen kleineren Kniewinkel (< 75°) zu
chenden Gelenkantriebe liegen. Während Beginn der ersten Zugphase, wird die Be-
ein Gelenk überlastet ist, hat das andere schleunigung reduziert und führt zum so-
Gelenk noch Reserven (Sandau,2017). genannten Gesäßheben (Böttcher & Deut-
Die Startposition ist somit eine wichtige scher, 1999). Das Gesäßheben bezeichnet
Phase und hat einen großen Einfluss auf eine ungleichmäßige Gelenkwinkelöff-
die nachfolgenden Teilbewegungsphasen. nung des Knie- und Hüftwinkels in der 1.
Zugphase, wodurch sich der Rumpfwin-
Erste Zugphase kel vergrößert. Durch diesen technischen
Fehler überträgt sich die Kraft vom Sport-
Die Zugbewegung stellt die Hauptphase ler auf die Hantelstange ineffektiver. Wird
des Reißens dar. Die erste Zugphase be- die Hantel mit einem kleinen Kniewinkel
ginnt beim Abheben der Hantel und en- angehoben, ist die Beschleunigung so-
det kurz oberhalb des Knies. Ziel ist es, die wie Geschwindigkeit der Hantel geringer
Hantel auf die entsprechende Höhe mit (Sandau, 2017). Durch eine größere Ober-
einer entsprechenden Geschwindigkeit zu körpervorlage erhöht sich die Gesamt-
ziehen, um eine erfolgreiche Hebung zu kraft für die Beschleunigung des Sport-
absolvieren (Worobjow, 1984). Beim Ab- ler-Hantel-Systems. Die Beschleunigung
heben der Hantel öffnen sich Knöchel-, wird auf die Hantel übertragen und daraus
61
resultiert eine hohe Hantelgeschwindig- einnimmt, wird ca. 70-80 Prozent der fi-
keit am Ende der 1. Zugphase. Bei kleinen nalen Maximalgeschwindigkeit erreicht.
Gelenkwinkeln zu Beginn der 1. Zug- Am Ende der 1. Zugphase ist eine optima-
phase überträgt sich die Kraft schlechter le Hantelgeschwindigkeit und die Parallel-
vom Sportler auf die Hantel. Als Folge der verschiebung des Oberkörpers sehr wich-
Winkelverkleinerung reduziert sich die tig, um in der anschließenden Kniepassage
Gesamtkraft und die Beschleunigungs- keine Geschwindigkeit der Hantel zu ver-
wirkung an der Hantel. Grundsätzlich lieren (Worobjow, 1984; Sandau, 2017).
sind größere Gelenkwinkel für die Be-
schleunigung in der 1. Zugphase günsti- Kniepassage
ger. Zu hohe Beschleunigungen wirken
sich aber negativ auf die Geschwindigkei- Die Kniepassage stellt eine Schlüsselposi-
ten in der Kniepassage aus. Während der tion in der Beschleunigungsphase dar. Es
1. Zugphase vergrößern sich die Winkel kommt zu einer Gegenbewegung der 1.
der Gelenke der unteren Extremitäten auf Zugphase, da im Knie- und Fußgelenk
ca. 88° im Unterschenkel, ca. 135-150° im eine Flexion ausgeführt wird. Die Winkel
Kniegelenk und ca. 85-100° im Hüftge- in beiden Gelenken verkleinern sich um
lenk (Sandau, 2017). Der Verlauf der Han- ca. 10-20°. Der Hüftwinkel vergrößert sich
tel erfolgt in der 1. Zugphase nach hinten auf ca. 124-135° und der Oberkörper rich-
oben zum Sportler hin. Der gemeinsame tet sich auf. Der Rumpfwinkel des Sport-
Schwerpunkt des Körpers und der Hantel lers öffnet sich durch die Hüftstreckung.
befinden sich auf dem Vorderfuß. Wich- Durch die Fixierung der Kniegelenke
tig dabei ist das Gleichgewicht im System, verteilt sich der Druck und die Kraftüber-
Sportler-Hantel. Dieses Gleichgewicht ist tragung von der Hantel und dem Sportler
gegeben, wenn der gemeinsame Schwer- optimal auf dem ganzen Fuß. Der Sportler
punkt über der Mitte der Stützfläche liegt. steht während der Kniepassage auf dem
Durch die automatische Bewegungssteue- ganzen Fuß und die Arme sind weiter-
rung können in der 1. Zugphase Kor- hin lang gestreckt. Die Hantelstange be-
rekturen vorgenommen werden, da die rührt den oberen Drittel des Oberschen-
Geschwindigkeit noch nicht zu hoch ist kels und die Schulter befindet sich in der
(Worobjow, 1984). Während der 1. Zug- „Nullstellung“. Die Phase der Kniepassage
phase reduziert sich die Beschleunigung dauert ca. 0,115 bis 0,141 Sekunden. Auf-
der Hantel durch die Abnahme der Ge- grund der Vorwärtsbewegung des Kör-
lenkmomentbeträge in den Gelenken. pers, kommt es bei den meisten Sportlern
Am Ende der 1. Zugphase erreicht die zu einer Verminderung der Beschleuni-
Hantel eine Geschwindigkeit von 1,1-1,4 gungswirkung an der Hantel. Bei einem
m/s. Diese Geschwindigkeit ist aber von starken Einbruch der vertikalen Beschleu-
der Größe des Athleten, dem Geschlecht nigung, kommt es zu einer Reduktion der
und seiner Gewichtsklasse abhängig. Die Hantelgeschwindigkeit in der Kniepassage
Geschwindigkeit steigt mit zunehmen- (Sandau, 2017). Nach aktuellen Erkennt-
der Gewichtsklasse an und Frauen haben nissen ist die Winkelvergrößerung der
im Vergleich zu Männern eine geringe- Knie-, Fuß- und Hüftgelenke in der Knie-
re Hantelgeschwindigkeit am Ende der passage leistungsentscheidend (Mantek &
1. Zugphase. In dieser Phase, welche ca. Vater, 2014a) Durch die Gelenkwinkel-
40 Prozent der Gesamtzeit der Hebung vergrößerung entsteht kein Geschwindig-
62
keitsverlust der Langhantel. Die Ursachen dem Zehenstand. In dieser Phase findet
eines Geschwindigkeitsverlustes liegen die finale Beschleunigung der Hantel statt.
meist schon in der Startphase. Weiter- Die Gesamtkraft ist hierbei von den Be-
hin begünstigt eine überhöhte Hantelge- wegungsabläufen in den vorherigen Pha-
schwindigkeit bei v1 den Geschwindig- sen und von der Hantelgeschwindigkeit
keitsverlust in der Kniepassage, so dass die zu Beginn der 2. Zugphase abhängig. Bei
Beschleunigungswirkung nicht rechtzeitig kleinen Gelenkwinkeln und geringer Ge-
auf die Hantel aufgebracht werden kann. schwindigkeit der Hantel zu Beginn der 2.
Eine weitere Ursache für den Geschwin- Zugphase kann eine große Kraft erzeugt
digkeitsverlust in der Kniepassage, liegt werden. Wenn die Eingangsgeschwin-
an einem zu großen Kniewinkel als Re- digkeit der Hantel zu Beginn der 2. Zug-
sultat der 1. Zugphase (Böttcher & Deut- phase zu groß ist, kann der Sportler keine
scher, 1999). Je geringer der Beschleuni- große Kraft erzeugen. Um eine möglichst
gungsverlust ausfällt, desto höhere Lasten große Kraft zu erzeugen, sind die Hantel-
können bewältigt werden. Böttcher und geschwindigkeit und die Körperposition
Deutscher bestätigen diese Ergebnisse entscheidend. Die Arme müssen während
bereits 1999. „Bei kleinen Kniewinkeln der 2. Zugphase gestreckt bleiben, um
bei der Startposition kommt es zum Ge- möglichst hohe Kräfte zu erzeugen. Um
säßheben (Kniewinkelöffnung) und zu die Beschleunigung zu verstärken, wird
einer geringeren Beschleunigung in der 1. der Kopf leicht nach hinten geneigt. Der
Zugphase. Dadurch entsteht in der Knie- Sportler schaut nach vorn-oben. Der Kör-
passage ein Geschwindigkeitsverlust“. Bei perschwerpunkt liegt in dieser Phase auf
großen Kniewinkeln am Start ist die Ge- dem Vorderfuß. Böttcher und Deutscher
schwindigkeit am Ende der 1. Zugphase (1999) geben folgende Winkel zum Ende
hoch, aufgrund der hohen Beschleuni- der 2. Zugphase an: „Der Hüftwinkel be-
gung. Dadurch kann es in der Kniepas- trägt zwischen 185-200°, der Kniewinkel
sage auch zu einer Verringerung der Ge- ca. 165-175° und der Winkel im Knöchel
schwindigkeit kommen (Sandau, 2017). ca. 116-120°“. Die Geschwindigkeiten er-
reichen in dieser Teilbewegungsphase die
Zweite Zugphase größten Werte. Die maximalen Winkel-
geschwindigkeiten der Gelenke werden
Die zweite Zugphase beginnt im oberen jedoch nicht synchron, sondern nachein-
Drittel des Oberschenkels und endet in ander erreicht. Die Hüfte erreicht zuerst
der vmax Position (maximale Hüft-, Knie- die maximale Öffnungsgeschwindigkeit,
und Knöchelstreckung). In der 2. Zug- gefolgt vom Knie und Knöchel. Weide be-
phase kommt es zu einer gleich-zeitigen schreibt bereits 1989 den großen Einfluss
und explosiven Streckung der Knie- und der Knöchelgelenkstreckung, welcher
Hüftgelenke. Der Sportler beschleunigt zur maximalen Hantelgeschwindigkeit
die Hantel über die Belastung des gan- beiträgt. Etwa 20-30 Prozent der maxi-
zen Fußes mit gestreckten Armen. Der malen Hantelgeschwindigkeit können in
erste Kontakt der Hantel mit dem Köper, der 2. Zugphase dazu gewonnen werden.
erfolgt im mittleren bis oberen Drittel Im Reißen liegt die vmax abhängig von
des Oberschenkels unterhalb der Hüfte. der Gewichtsklasse zwischen 1,6 bis 2,0
Am Ende der 2. Zugphase ist der Körper m/s, um die Hebung gültig durchführen
völlig gestreckt und der Sportler steht im zu können. Der Unterschied zwischen 1.
63
und 2. Zugphase liegt in der Dauer der tiert stehen. Es ist darauf zu achten, nicht
Bewegung. Die 2. Zugphase ist ca. 30 bis nach vorn zu springen, wohingegen ein
50 Prozent kürzer. Am Ende der 2. Zug- leichtes Springen nach hinten zulässig ist.
phase sind alle Winkel geöffnet und die Die stützlose Phase des Umgruppierens,
Hantel erreicht ihre maximale Geschwin- welche 0,24 bis 0,28 Sekunden dauert, ist
digkeit (Worobjow, 1984; Sandau, 2017). damit beendet. Nach der Rotationsbewe-
gung der Schulter strecken sich die Arme.
Umgruppieren Durch die Bewegung der Schulter und der
Flexion im Handgelenk, wird die Han-
Im Anschluss an die Beschleunigungspha- telstange ca. 10 cm hinter die Ausgangs-
se folgt das Umgruppieren, in der sich der senkrechte in den KSP gezogen. Sind die
Körper und die Hantel durch auftretende Schultergelenke mit gestreckten Armen
Treibkräfte vertikal nach oben bewegt. unter der Hantelstange, bewegt sich der
Wichtig dabei ist es, den Körper so schnell Körper bremsend in die Hocke, was die
und explosiv wie möglich abzusenken, um Phase des Umgruppierens beendet. In die-
das Umgruppieren so schnell wie möglich ser Phase bewegt sich der Sportler mög-
auszuführen. Je größer die Kraft des Zu- lichst an der Stelle. Mit einer Erhöhung
sammenwirkens, desto schneller bewegt der Lasten verringert sich die Geschwin-
sich der Körper nach unten. Die Füße digkeit der Hantel und der Sportler muss
müssen sich schnellstmöglich vom Bo- die Senkgeschwindigkeit und die Tiefe
den lösen, damit sich die Muskulatur der der Hocke vergrößern (Worobjow, 1984).
Beinstrecker erholen kann und die Beine
sich durch Kontraktion beugen können. Abbremsen, Fixieren und Aufstehen
Die Trägheitskraft wird auf den Körper
übertragen und beschleunigt die Abwärts- Die letzte Phase beginnt mit dem Ab-
bewegung. Durch das Ziehen der Arme an bremsen der Hantel in der halben Hock-
der Hantel, erfolgt das aktive Beschleuni- position und endet mit dem Fixieren der
gen des Körpers unter die Hantelstange. Hantel über dem Kopf in der tiefen End-
Durch das aktive Einwirken auf die Han- position des Hockesitzes. Die letzte Phase
tel wird die Geschwindigkeit in die Hocke des Reißens, beinhaltet das kontrollierte
beschleunigt und die Treibstrecke sowie senkrechte Aufstehen mit der fixierten
Treibzeit der Hantel verlängert. Während Hantel aus der Hocke in den sicheren par-
des Umgruppierens muss die Hantel dicht allelen Stand. Der Sportler muss während
am Körper geführt werden. Der Körper- des senkrechten Aufstehens das Gleichge-
schwerpunkt verlagert sich leicht nach wicht halten. Dabei stehen die Füße wie-
vorn und der Hantelschwerpunkt nach der beckenbreit und in einer Linie. Erst
hinten. Zu Beginn werden die Arme ge- dann ist der Versuch gültig und der Sport-
beugt und die Schulter geht in eine Rota- ler kann die Hantel ablegen (Worobjow,
tionsbewegung über. Je stärker der Sport- 1984; Mantek & Vater, 2014a). Im Anhang
ler auf die Hantel einwirkt, desto höher I Abbildung A1 ist das Technikleitbild
treibt die Hantel und desto schneller kann der Wettkampfübung Reißen abgebildet.
die Hockposition eingenommen wer- Der Bewegungsablauf wird durch den
den. Wichtig ist es, dass die Füße schnell Sportler Matthias Steiner demonstriert.
wieder Bodenkontakt bekommen und
sie schulterbreit, leicht nach außen ro-
64
4.4.2 Sportliche Technik der WKÜ bewegungsphasen untergliedert werden:
Stoßen
1. Erste Zugphase (Bewegungsphase
von Start bis Ende 1. Zugphase),
65
zeichnet, dass der Daumen die Hantel- der 1. Zugphase darf der Kniewinkel nicht
stange umfasst und durch den Zeige- und über 150° liegen, da zu große Kniewinkel
Mittelfinger fixiert wird. Durch den schul- die Ausgangstellung für die Kniepassage
terbreiten Griff „sitzt“ der Sportler höher verschlechtern. Durch die engere Griff-
als im Reißen und es können zu Beginn breite als im Reißen, können höhere Las-
der Hebung größere Kräfte erzeugt wer- ten gehoben werden. Die Gründe hierfür
den. Wichtig hierbei ist die Beweglichkeit liegen in der Körperschwerpunktlage so-
in den Schultergelenken. Je unbeweglicher wie in den unterschiedlichen Gelenkwin-
man ist, desto breiter muss der Griff wäh- keln während der Startposition im Reißen
rend der Ausstoßphase gewählt werden. und Umsetzen (Mantek & Vater, 2014b).
Dabei erschwert ein breiter Griff aber das
Umsetzen auf die Brust. Jeder Athlet muss Kniepassage
seine optimale Griffbreite herausfinden.
In der Startposition sind der Rücken und Auch die Kniepassage im Stoßen, stellt
die Arme gestreckt und die Schulter liegt wie im Reißen eine Schlüsselposition in
leicht vor der Hantel (bis ca. 4 cm). In dieser der Beschleunigungsphase dar. Um den
Phase werden die Voraussetzungen für die Beschleunigungsverlust zu verringern ist
Kraftübertragung auf die Hantel während es wichtig, dass der Sportler die Hantel
der Beschleunigungsphase gelegt (vgl. zum Körper bewegt und dabei den Ober-
Worobjow, 1984; Mantek & Vater, 2014b). schenkel im unteren Drittel berührt. Die
Arme sind weiterhin lang gestreckt und
Erste Zugphase die Schulter befindet sich in der „Null-
stellung“. In der Kniepassage öffnet sich
Die 1. Zugphase beginnt beim Abheben der Hüftwinkel des Sportlers bei kons-
der Hantel und endet kurz oberhalb des tantem Kniewinkel (ca. 135° bis 145°).
Knies. Die Gesamtbewegung hängt we- Durch die Fixierung der Kniegelenke
sentlich von der Beschleunigungsphase ab. verteilt sich der Druck und die Kraft-
Die Hantel muss beschleunigt und auf eine übertragung von Hantel und Sportler
bestimmte Höhe gebracht werden, damit optimal auf dem ganzen Fuß. Bei einer
der Sportler mit der Umgruppierungspha- stetigen Hüftgelenksöffnung verhindert
se beginnen kann. Die 1. Zugphase hat die der Sportler ein Absenken der Hüfte, ein
Aufgabe der Vorbeschleunigung der Han- nach vorn Schieben der Kniegelenke und
tel. Die Hantelstange wird mit steigender den daraus resultierenden Geschwindig-
Beschleunigung vom Boden abgehoben. keitsverlust (Mantek & Vater, 2014b).
Dabei öffnen sich die Knie- und Hüftge-
lenke gleichzeitig, der Rumpfwinkel bleibt Zweite Zugphase
stabil und die Schulter verharrt analog
dem Start über der Hantel (4 cm Schulter- Die zweite Zugphase beginnt am Ende
vorlage). Während der Parallelverschie- des unteren Drittels des Oberschenkels
bung des Rückens steht der Sportler auf (oberhalb des Kniegelenks) und endet in
dem ganzen Fuß, um keine Geschwindig- der vmax Position (maximale Hüft-, Knie-
keit zu verlieren. Bei gestreckten Rücken und Knöchelstreckung). In der 2. Zugpha-
und Armen entsteht das Problem des Ge- se ist die Muskulatur der Beine und des
säßhebens nicht und der Sportler kann die Oberkörpers stark aktiviert. Die Hantel-
Hantel optimal beschleunigen. Am Ende geschwindigkeit steigt von der 1. Zugpha-
66
se (1 bis 1,2 m/s) an und erreicht in der 2. tes Springen nach hinten zulässig ist. (vgl.
Zugphase eine Geschwindigkeit von ca. 1,5 Worobjow, 1984; Mantek & Vater, 2014b).
bis 1,7 m/s. Diese Geschwindigkeit ist sehr
wichtig, um die Hantel in die Hocke um- Abbremsen und dynamisches Aufstehen
gruppieren zu können. Der Sportler muss
auf die Hantel einwirken und seine eigene Mit dem Ablegen der Hantel auf den
Schwingungsfrequenz ausnutzen, um die Schultern beginnt das aktive Abbremsen
Elastizität der Hantel zu unterstützen. Bei der Hantelstange in der halben Hockpo-
einer zu kurzen Zugphase wirkt sich die sition und endet mit dem Umkehrpunkt
Elastizität der Hantel negativ auf die Be- in der tiefen Endposition des Hockesitzes.
wegung aus. In der 2. Zugphase erfolgt Nach dem Umgruppieren der Hantel auf
eine explosive Streckung in den Knöcheln, die Brust, muss der Sportler die Hantel-
Knien und in der Hüfte. Der Sportler zieht stange schnell und hart in der tiefen Ho-
die Hantel nah am Körper (Oberschenkel- cke auf einer kurzen Strecke (ca. 15 cm)
berührung) und überstreckt sich leicht abbremsen. Die Ellenbogen befinden sich
nach hinten-oben (gestreckte Arme). Zum dabei in einer fast waagerechten Position.
Zeitpunkt der optimalen Überstreckung In der Hocke muss der Schwung der Bei-
des Hüftgelenks erreicht der Sportler die ne genutzt werden, um das Aufstehen zu
maximale Hantelgeschwindigkeit (Wo- erleichtern (dynamisches Aufstehen). Das
robjow, 1984; Mantek & Vater, 2014b). Aufstehen beginnt mit dem Strecken der
Beine und ab einem Kniewinkel von 90°
Umgruppieren wird die Bewegung durch das Strecken des
Oberkörpers fortgesetzt. Nach dem kont-
Die sogenannte Umgruppierungsphase rollierten senkrechten dynamischen Auf-
beginnt mit der Position der maximalen stehen aus der Hocke, nimmt der Sportler
Hantelgeschwindigkeit. Hierbei erfolgt eine hüftbreite Fußstellung ein und berei-
nach der Überstreckung des Hüftgelenks tet sich auf den zweiten Teil des Stoßens
ein aktives Weiterziehen der Hantel mit vor. Liegt die Hantel nach dem Umgrup-
den Armen. Nach dem Erreichen der ma- pieren ungünstig auf der Brust, kann der
ximalen Hantelgeschwindigkeit löst der Sportler diese nach dem Aufstehen kurz
Sportler die Füße vom Boden. Bevor die anheben und neu positionieren. Erst nach
Hantel den oberen Umkehrpunkt erreicht, der Korrektur der Hantelstange kann die
müssen die Füße schnell, parallel und Ausgangsstellung für das Ausstoßen einge-
schulterbreit gesetzt werden. Die Dauer nommen werden (Worobjow, 1984; Man-
der stützfreien Phase beträgt ca. 0,1 bis 0,11 tek & Vater, 2014b). Das Technikleitbild
Sekunden und kann durch flaches Setzen für den Bewegungsablauf im Umsetzen
der Füße verkürzt werden. Während die- befindet sich im Anhang I Abbildung A2.
ser Phase senkt sich der Körper schnell
unter die Hantel bei gleichzeitigem Vor- Ausstoßen
bringen der Ellenbogen. Die Hantel wird
dabei auf den Schultern abgelegt. Wichtig Nachdem der Sportler die Hantel umge-
ist, dass der Sportler seine Standbreite ver- setzt hat und aus der Hocke aufgestanden
größert, um in eine gute Hockposition zu ist, beginnt der zweite Teil des Stoßens.
gelangen. Ein Springen nach vorn sollte Dieser wird als „Ausstoßen“ bezeich-
vermieden werden, wohingegen ein leich- net. Um die Technik des Ausstoßens zu
67
Abb.: 15. Gesamtablauf - Ausstoßen (in Anlehnung an BVDG, 2019, S. E-39)
70
72
5 Merkmale und Struktur des langfristigen
Leistungsaufbaus
5.1 Bedeutung und Begriff des lang- gekennzeichnet. Der langfristige Leis-
fristigen Leistungsaufbaus tungsaufbau wird nach Schnabel, Har-
re und Borde (1994) wie folgt definiert:
74
5.3 Strukturmodell des langfristigen etappe ist gekennzeichnet durch spezi-
Leistungsaufbaus fische Ziele, Aufgaben und Inhalte. Zur
Sicherung eines hochwertigen Trainings
Abb.: 16. Struktur des langfristigen Leistungsaufbaus im nationalen Trainingssystem (in Anlehnung an Pechtl,
Ostrowski & Klose, 1993, S. 7)
75
5.4 Ausbildungsetappen gekennzeichnet durch einen relativ hohen
Anteil des allgemeinen Trainings sowie
Abb.: 19. Talentbezogene Instanzen einer wissenschaftlich geförderten Nachwuchsförderung (in Anlehnung an
Hohmann & Carl, 2002, S. 4)
87
kommen sowohl die Talentdiagnostik als zwölf Jahre. Die Auswahl der Sporttalente
auch die Talentprognose zur Anwendung. muss deshalb frühzeitig begonnen wer-
Unter der Talentdiagnostik versteht man den, um die optimale Leistungsfähigkeit
die Durchführung von standardisierten zum richtigen Zeitpunkt zu erreichen. Je
Tests zur Festlegung des Ausprägungs- nach Sportart haben verschiedene leis-
grades von Merkmalen, welche in der tungsbestimmende Faktoren Einfluss auf
spezifischen Sportart als talentrelevant das sportliche Talent. Bei der Talentsuche
gelten. Bei der Talentprognose werden müssen u.a. die anthropometrischen Vo-
begründete Vorhersagen über individuell raussetzungen (z.B. Körpergröße, Kör-
erreichbare, höchstmögliche Erfolge in pergewicht, Körperproportionen), phy-
der Sportart oder Disziplin gestellt. Die sischen Merkmale (z.B. Beweglichkeit,
Talentförderung umfasst Trainings- und Kraft, Ausdauer), technomotorischen Vo-
Betreuungsmaßnahmen für eine opti- raussetzungen (z.B. Raum-, Distanz- und
male sportliche Leistungsentwicklung Tempogefühl, Gleichgewichtsfähigkeit,),
von jungen und talentierten Sportlern kognitive Fähigkeiten (z.B. Konzentra-
(Hohmann & Carl, 2002). In Abbildung tionsfähigkeit, taktisches Vermögen), in-
19 sind die talentbezogenen Instanzen dividuelle psychosoziale Faktoren (z.B.
einer wissenschaftlich begleiteten Nach- Rollenübernahme, Fähigkeit sich unter-
wuchsförderung im Sport abgebildet. ordnen zu können), affektive Faktoren
Aus ökonomischen Gründen besteht (z.B. psychische Stabilität, Stressbewälti-
das Ziel des Deutschen Sportbundes gungsvermögen), die Lernfähigkeit und
und seiner Unterorganisationen in einer Leistungsbereitschaft sowie das soziale
frühzeitigen Talentfindung sowie einer Umfeld (z.B. Familie, Freunde) beachtet
langjährigen Förderung der talentierten werden. Nach Weineck (2006) sind die
Sportler in den jeweiligen Sportarten und wichtigsten Faktoren auf dem Weg zum
Disziplinen. Für das Erreichen sportlicher Spitzensportler ein konsequentes und effi-
Höchstleistungen sind eine systematische zientes Training, eine gewisse Sturheit, der
und langfristige Vorbereitung notwendig. unbedingte Wille zu gewinnen, eine star-
Diese umfasst je nach Sportart sechs bis ke Zielorientierung sowie das vorhandene
Tab.: 6. Systematisierungsansatz für den Talentbegriff im Sport (in Anlehnung an Hohmann & Carl, 2002,
S. 5)
88
sportliche Talent (Weineck, 2010). Das ak- Bewegungsangebote für Kinder im Alter
tuelle Problem der Talentforschung besteht von sechs bis neun Jahren. Im Anschluss
in der Entwicklung von zuverlässigen und daran folgt die „Athletikschule 2“ für 10-
aussagekräftigen Verfahren, welche mo- bis 13-Jährige sowie die „Athletikschule
torisch und sportlich begabte Kinder und 3“ für 14- bis 15-Jährige. In Abbildung 20
Jugendliche mit einem entsprechenden ist die Athletikschule des Bundesverban-
Entwicklungspotenzial identifizieren. In des Deutscher Gewichtheber abgebildet.
der Literatur finden sich zahlreiche Defi- Der Einstieg in die Sportart Gewichthe-
nitionen von einem sportlichen Talent. In ben erfolgt durch die „Athletikschule 1“.
Anlehnung an Hohmann und Carl (2002) Hier sollen die Kinder im Alter zwischen
ist der Talentbegriff in Tabelle 6 hinsicht- sechs und neun Jahren durch lustige und
lich der Parameter „eng vs. weit“ und „sta- attraktive Angebote für sportliche Aktivi-
tisch vs. dynamisch“ zusammengefasst. täten begeistert werden. Ziel der „Athle-
tikschule 1“ ist die Gewinnung von sport-
begeisterten Kindern. Die ganzheitliche
6.2 Die Athletikschule des BVDG Entwicklung wird durch vielfältige Bewe-
gungsangebote gefördert. Entsprechend
Abb.: 20. Athletikschule des Bundesverband Deutscher Gewichtheber(eigene Darstellung) [MKF = Maximal-
kraftfähigkeit, SKF = Schnellkraftfähigkeit]
89
Training ist dabei wenig strukturiert und und motorischen Fertigkeiten im Kin-
soll Spaß und Freude bereiten. Das Be- des- und Jugendalter. Im nächsten Kapitel
wegungsangebot sollte abwechslungsreich wird der Athletikschule Tests ausführlich
gestaltet werden und in jeder Trainings- beschrieben. Ausgehend vom Entwick-
stunde wird etwas Neues erlernt. Neben lungsmodell von Lloyd et al. (2015) sind
einem vielfältigen Angebot an Trainings- in diesem Altersbereich (10-13 Jahre)
übungen aus verschiedenen Sportarten die Kraft, Schnellkraft, Gewandtheit und
erfolgt der Trainingseinstieg ins Gewicht- sportartspezifische Fertigkeiten besonders
heben. Bereits im Kindesalter zwischen gut zu entwickeln. In Anlehnung an die
sieben und zehn Jahren (allgemeine Entwicklungsetappen im Gewichtheben,
Grundausbildung) muss die Bewegungs- erfolgt in der „Athletikschule 2“ die spezi-
technik im Gewichtheben erlernt werden. elle Grundausbildung der Kinder und Ju-
Dabei erfolgt in der „Athletikschule 1“ die gendlichen. Mit der Entwicklung und dem
Erlernung der Techniken im Reißen, Um- Lernfortschritt der Schüler ändert sich
setzen und Ausstoßen. Zunächst erfolgt das Trainingsmotto. Aus „Spiel, Spaß und
die Bewegungsausführung mit einem Vielseitigkeit“ wird ein spaßbetontes Trai-
Besenstiel oder einer Technikhantel (3- ning. Die Sportler vertiefen die Grundla-
kg). Ziel ist die sichere und korrekte Be- gen in den verschiedenen Sportarten und
wegungsausführung entsprechend der werden schrittweise an ein strukturiertes
Technikleitbilder. In diesem Altersbe- Training herangeführt. Im Vordergrund
reich ist ein lastorientiertes Training mit stehen weiterhin der Spaß und die Ab-
speziellen Trainings-mitteln nicht not- wechslung, jedoch mit anspruchsvolleren
wendig und führt zu keinen relevanten koordinativen und konditionellen Trai-
Leistungssteigerungen (Sandau & Kurch, ningsinhalten. Die Skills-Übungen wer-
2019). In der „Athletikschule 1“ werden den komplexer und im Gewichtheben
Fertigkeiten (Skills) aus verschiedenen steht die Erlernung der Trainings- und
Sportarten (z.B. Turnen, Leichtathletik, Wettkampfübungen im Vordergrund. In
Kampfsport, Tennis, Gewichtheben) er- der Grundausbildung im Gewichtheben
lernt und sorgen für ein abwechslungs- erfolgt der Beginn des Technikerwerbs-
reiches und vielseitiges Sportangebot. trainings. In der „Athletikschule 2“ kön-
In der „Athletikschule 2“ erfolgen Bewe- nen aufgrund der Zunahme der Fähigkeit
gungsangebote für Kinder und Jugendli- zur Selbstreflexion, Übungen zur Persön-
che im Altersbereich von 10 bis 13 Jahren. lichkeitsentwicklung angewendet werden.
Hier handelt es sich um einen trainings- Geeignet hierfür sind Bewegungsaufga-
günstigen Zeitraum, der bereits mit dem ben welche nur im Team zu lösen sind.
Eintritt in das frühe Schulkindalter be- In der Handreichung „Persönlichkeits- &
ginnt (Weineck, 2010). In der „Athletik- Teamentwicklung“ von der Deutschen
schule 2“ stehen der Spaß und die Be- Gewichtheber Jugend erfolgen Übungs-
geisterung für die Sportart Gewichtheben vorschläge zur Persönlichkeits- und
im Vordergrund. In dem Altersbereich Teamentwicklung. In der „Athletikschule“
zwischen 10 und 13 Jahren findet die Ta- sollen die Persönlichkeits- und Teament-
lentsichtung im Gewichtheben statt. Mit- wicklungsaufgaben zunächst spielerisch
hilfe des Athletikschule Tests des BVDG und kindgerecht eingeführt werden, um
erfolgt eine erste Sichtung bzgl. kondi- sie in der „Athletikschule 3“ zu vertiefen.
tioneller und koordinativer Fähigkeiten
90
In der „Athletikschule 3“ erfolgt eine Ver- lungsaufgaben welche mit zunehmendem
tiefung und Erweiterung der Übungs- Alter vertieft werden. Neben Spielformen
angebote aus der Athletikschule 1 und 2. kommen verstärkt spezifische Maxi-
Beweglichkeitsübungen, Schnelligkeits- mal- und Schnellkraftübungen zur An-
übungen sowie Mobilisierungs- und Ko- wendung. Im Gewichtheben liegt der
ordinationsübungen werden erweitert Schwerpunkt auf der Stabilisierung und
und gefestigt. Außerdem lernen die Ju- Festigung der Trainings- und Wettkampf-
gendlichen neue Sportarten kennen (Fun- übungen. Unter der Berücksichtigung der
und Trendsportarten) und erwerben neue sportlichen Technik können die Lasten
Sportkenntnisse (Sportregeln). Individu- erhöht werden. Im Vordergrund steht da-
elle Trainingsformen im Gewichtheben bei die Bewegungstechnik welche sich am
kommen hinzu. Im Altersbereich der Leitbild orientiert. Die Übungsauswahl
„Athletikschule 3“ (14-15 Jahre) befinden der speziellen Übungen zur Maximal-
sich die Jugendlichen in einem weniger und Schnellkraftsteigerung erfolgt anhand
günstigen Trainingszeitraum. Dies be- des biologischen Alters (BVDG, 2019).
deutet aber nicht, dass sie nicht belastet
werden dürfen. Die Belastungsgestaltung
sollte abwechslungsreich gestaltet werden 6.2.1 Der Athletikschule Test - Aus-
um Überbelastungen zu vermeiden. Das gangssituation
Training sollte dabei strukturiert geplant
und durchgeführt werden. Zu beachten
sind neben der Belastung auch die ausrei-
chenden Erholungszeiten. In der „Athle-
B ereits im Kindesalter finden sich in
unserer heutigen Gesellschaft weit
verbreitete Formen körperlicher Unter-
tikschule 3“ stehen die Begeisterung und forderung infolge eines Bewegungsman-
Motivation für die Sportart Gewichtheben gels. Die körperliche Aktivität der Kinder
im Vordergrund. In dem Altersbereich und Jugendlichen wird aufgrund der tech-
zwischen 14 und 15 Jahren findet die erste nischen Entwicklung und dem Moderni-
komplexe Leistungsdiagnostik auf Bun- sierungswandel der heutigen Gesellschaft
desebene statt. Ziel ist es, den Ist-Zustand immer mehr aus dem Alltag verdrängt.
des Leistungsniveaus der Sportlerinnen Durch den obligatorischen Nachmittags-
und Sportler zu analysieren. Damit trägt unterricht sowie durch das Angebot der
die KLD zur Talententwicklung im Ge- Gesamtschulen wird die Bewegungszeit
wichtheben bei. Ausgehend vom Entwick- der Schülerinnen und Schüler stark ein-
lungsmodell von Lloyd et al. (2015) sind in geschränkt. Folgen dieses bewegungs-
der Pubertät vor allem die Kraft, Schnell- armen Lebens sind Erkrankungen wie
kraft, Schnelligkeit und Gewandtheit be- Herz-Kreislauf Beschwerden, Haltungs-
sonders gut zu entwickeln. Aufgrund des schäden, Muskelatrophien und Adipo-
Wachstumsschubs (PHV) in der puber- sitas. Je nach Statistik gelten 50 bis 65
tären Phase müssen die Trainingsinhalte Prozent aller Schülerinnen und Schüler
individuell geplant und die Belastungs- als haltungsschwach (Steinmann, 1988;
gestaltung ggf. reduziert werden. Die Ju- Rotkopf, 2005). Diese Haltungsschwä-
gendlichen befinden sich in der „Athle- che führt zu mangelnden Kraftfähigkei-
tikschule 3“ im Grundlagentraining des ten und äußern sich darin, dass Kinder
Gewichthebens. Zur Anwendung kom- nicht mehr in der Lage sind, selbst ein-
men Persönlichkeits- und Teamentwick- fache Übungen im Sportunterricht bzw.
91
im Sportverein durchzuführen. Dieser Talentsichtung in den Hintergrund, da
Aspekt verdeutlicht die Notwendigkeit zunächst sportmotorische Grundeigen-
eines Krafttrainings im Kindes- und Ju- schaften, mit enormen Anstrengungen,
gendalter. Die Übergewichtigkeit der Kin- vermittelt werden müssen. Auch im Nach-
der stellt ein weiteres Problem in der heu- wuchsleistungssportkonzept 2020 wird
tigen Gesellschaft dar. Sowohl die Anzahl die Problematik der Talentgewinnung
der Übergewichtigen als auch die Anzahl und -sichtung aufgegriffen. Neben der
der Adipositas erkrankten Kinder und fehlenden Zeit im Sportunterricht können
Jugendlichen nahm seit Mitte der 1970er Kinder und Jugendliche nicht altersge-
Jahre zu. Die Ergebnisse stammen aus der recht ausgebildet werden, da es an inter-
Kinder- und Jugendgesundheitsumfrage essierten Trainern, Übungsleitern, Erzie-
(KIGGS), welche vom Robert-Koch Insti- hern und Lehrern fehlt. In den nächsten
tut zwischen 2003 bis 2006 (Welle 1) und Jahren müssen sportbegeisterte Lehrer,
zwischen 2014 bis 2017 (Welle 2) durchge- Übungsleiter und Trainer ausgebildet
führt wurden. Im Alter zwischen drei und werden, um geeignete Sportangebote in
siebzehn Jahren leiden 15,4 Prozent der der Schule bzw. im Verein anbieten zu
Kinder und Jugendlichen in Deutschland können. Die allgemein athletische Ausbil-
an Übergewicht. 6,3 Prozent sind nach dung der Kinder und Jugendlichen muss
den Ergebnissen der KIGGS-Studie sogar dabei im Vordergrund stehen, um den
adipös. Seit Beginn der 2000er Jahre zeigt Abwärtstrend der motorischen Leistungs-
sich in vielen Ländern mit einem hohen und Kraftfähigkeit aufzuhalten (Bundes-
Einkommensniveau u.a. in Deutschland, verband Deutscher Gewichtheber, 2016).
dass die Anzahl der übergewichtigen bzw.
Adipositas erkrankten Kinder und Ju-
gendlichen nicht weiter ansteigt bzw. der 6.2.2 Theoretische Grundlagen
Trend sich verlangsamt (Schienkiewitz et
al., 2018). Die aktuelle Situation wird zu-
sätzlich dadurch erschwert, dass geeignete
Spielräume, bei denen Kinder klettern,
Z u Beginn dieses Abschnittes wird
zunächst auf die Definition von mo-
torischen Fähigkeiten eingegangen. Bös
rennen, krabbeln und springen kön- (2001) beschreibt motorische Fähigkeiten
nen, nur noch minderheitlich existieren. als die „Gesamtheit aller Strukturen und
Durch Indoorspielplätze und künstliche Funktionen, die für den Erwerb und das
Welten (z.B. Kletterparks) werden Orte Zustandekommen von Bewegungshand-
geschaffen, wo die Kinder und Jugendli- lungen verantwortlich sind“. Sie können
chen, die genannten Fertigkeiten mit Spaß bewusst gesteuert, oder auch ohne eine
und Spiel und mit eigener Initiative und bewusste Steuerung ablaufen. Grundsätz-
Kreativität ausüben können. Aufgrund lich kann man motorische Fähigkeiten in
von gesellschaftlichen Unterschieden zwei Bereiche unterteilen. Zum einen in
können nicht alle Familien diese Angebo- die konditionellen Fähigkeiten, die nach
te wahrnehmen. Auch im Gewichtheben Weineck (2002) energetisch bedingt sind
sind die Sportvereine der Problematik des und die Eigenschaften der Ausdauer,
Bewegungsmangels von Kindern und Ju- Kraft, Schnelligkeit und der Beweglich-
gendlichen enorm ausgesetzt. Neben dem keit beinhalten und zum anderen in die
Rückgang der Mitgliederzahlen im Nach- koordinativen Fähigkeiten, welche nach
wuchsbereich rückt die Entwicklung der Meinel und Schnabel (1998) als „relativ
92
Abb.: 21. Differenzierung motorischer Fähigkeiten (Bös, 1987 nach Bös, 2006, S. 87)
Abb.: 22. Koordinatives Fähigkeitsniveau im Lebenslauf (nach Roth & Roth, 2009, S. 200) [I = Vorschulalter,
II = frühes Schulkindalter, III = spätes Schulkindalter, IV = Pubeszenz, V = Adoleszenz, VI = frühes
Erwachsenenalter, VII = mittleres Erwachsenenalter, VIII = spätes Erwachsenenalter]
94
2009). Sowohl die Bereitschaft zu Lernen, entwickelt. Ziel war es, einen sportmotori-
als auch die konditionellen und koordi- schen Test zu entwickeln, welcher die kon-
nativen Voraussetzungen für das Erler- ditionellen und koordinativen Fähigkeiten
nen sportmotorischer Fertigkeiten sind und die motorischen Fertigkeiten im Kin-
nun gegeben. Im Grundschulalter äußern des- und Jugendalter bezüglich der Kraft,
sich Geschlechtsunterschiede noch nicht Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordi-
gravierend, aber individuelle Leistungs- nation überprüft. Der Athletikschule Test
unterschiede sind im erheblichen Maße beinhaltet einen Parcours und dient zur
nachweisbar. Mit steigendem Alter neh- sportlichen Eignungserkennung im Ge-
men die Bewegungsstabilität sowie die wichtheben. Dabei dient der sportmotori-
zielgerichtete Bewegungssteuerung zu sche Test als Vorstufe für eine sportartspe-
(Scheid, 1994). Im Grundschulalter ver- zifische Eignung. Das Konzept ermöglicht
läuft die Entwicklung der Kraftfähigkeit auf kommunaler Ebene eine Sichtung ab
noch relativ langsam und geschlechtsun- dem Grundschulalter und darüber hinaus.
spezifisch (Bös, Opper & Woll, 2002a), Der Parcours beinhaltet acht unterschied-
während die Ausdauer- und Schnellig- liche Bewegungsaufgaben und es können
keitsfähigkeit etwa bis zum 10. Lebens- in relativ kurzer Zeit viele Kinder und
jahr stetig zunimmt. Alle motorischen Jugendliche ohne großen Aufwand ge-
Fähigkeiten sind im Schulkindalter bereits testet werden. Der Test ist sehr effektiv,
trainierbar. Im frühen Schulkindalter ist bezüglich des Aufbaus unkompliziert,
eine erhebliche Zuwachsrate der koordi- einfach strukturiert und standardisiert.
nativen Leistungsfähigkeit festzustellen Der Athletik-schule Tests ist in einer
(Ahnert & Schneider, 2007). Durch ein normalen Schulsportanlage und mit we-
zielgerichtetes koordinatives Training nigen Materialien (Stoppuhr, Maßband,
kann die Entwicklung der koordinativen Klebeband, 1 Weichbodenmatte, 5 kleine
Fähigkeiten wesentlich erhöht werden Matten, 1 Bank, 1 Barren, 2 Kastenteile,
(Meinel & Schnabel, 2006). Eine gut aus- 3 kleine Kästen, 12 Hütchen und 1 Seil/
geprägte Bewegungskoordination bildet Tau) durchführbar. Um den Aufbau zu
die Basis für eine hohe motorische Lern- erleichtern ist der Parcours an die Größe
fähigkeit. Diese gilt als zentraler Indikator eines Volleyballfeldes (18 Meter lang, 9
für motorische Begabungen und sportli- Meter breit) angepasst. Der Athletikpar-
ches Talent. Roth und Roth (2009) zeigen cours ist so angelegt, dass die Kinder und
in der Abbildung 22 die Koordinations- Jugendlichen unter zeitlicher Beobach-
entwicklung vom Vorschulalter bis zum tung, acht Bewegungsaufgaben mit unter-
späten Erwachsenenalter. Vom Vorschul- schiedlichen Informationsanforderungen
bis zum späten Kindesalter erfolgt die (taktil, kinästhetisch, vestibulär, optisch,
Phase des weitgehend linearen Anstiegs akustisch) und Druckbedingungen (Kom-
des koordinativen Fähigkeitsniveaus. plexitäts-, Situations-, Zeit-, Präzisions-
und Belastungsdruck) schnell und genau
6.2.3 Das Konzept des Athletikschule durchlaufen. Ziel ist es, den Parcours feh-
Tests lerfrei und so schnell wie möglich zu be-
wältigen. In Abbildung 23 ist der Athletik-
95
Abb.: 23. Athletikschule Parcours (Stüber, 2015, S. 5)
96
Während des Parcours muss der Sportler Sportler rennt um die Wendemarkierung
acht Bewegungsaufgaben schnellstmög- und springt über zwei kleine Kastenteile,
lich bewältigen. In der Startposition steht welche im Abstand von vier Metern aufge-
der Schüler oder die Schülerin beidbeinig stellt sind. Die Bewegungsaufgabe sieben,
auf der Weichbodenmatte und hält das Seil wird als Hürdenlauf bezeichnet. Die letzte
in beiden Händen. Dabei befindet sich die Parcoursaufgabe bilden „Froschsprünge“
obere Hand auf Augenhöhe. Sobald der über eine Distanz von vier Metern. Dabei
Sportler die erste Zugbewegung mit den ist die Anzahl der Sprünge nicht festge-
Armen ausübt, beginnt die Zeit. Verboten legt. Gesprungen wird aus einem beid-
ist es, von der Weichbodenmatte abzu- beinigen Stand und die Arme befinden
springen. Die erste Aufgabe besteht darin, sich gestreckt über dem Kopf. Die Lan-
das Seil so schnell wie möglich hochzu- dung erfolgt ebenfalls beidbeinig, in der
klettern (2,5 Meter; ab 14 Jahren 3,5 Me- tiefstmöglichen Position, mit den Fersen
ter) und anschließend wieder herunterzu- am Boden. Im Anschluss daran, sprintet
springen bzw. herunterzuklettern. Sollte der Sportler bis zur Ziellinie und die Zeit
ein Schüler die Aufgabe nicht bewältigen, wird angehalten. Im Anhang I Abbildung
werden auf die Endzeit eine Strafzeit von A4 ist ein Testprotokoll für den Athletik-
10 Sekunden addiert. Der Slalomlauf bil- schulen Test hinterlegt (Stüber, 2015).
det die zweite Aufgabe, bei der der Sport-
ler bis zur Wendemarkierung im Slalom Um den Parcours schnellstmöglich durch-
um die Hütchen laufen muss. Es folgt ein laufen zu können sind neben den moto-
Hindernislauf, bei dem der Sportler drei rischen Fähigkeiten, eine gute Wahr-
Kastenteile abwechselnd kriechend und nehmung der Kinder und Jugendlichen
springend überwindet. Die vierte Bewe- wichtig. Unter Wahrnehmung versteht
gungsaufgabe bildet das vorwärts „Ba- man im Allgemeinen die Aufnahme und
lancieren“ auf einer umgedrehten Bank. Verarbeitung von Reizen. Dieser aktive
Verliert der Sportler das Gleichgewicht Prozess begleitet sämtliche Handlungen,
und verlässt die Bank, muss diese Aufgabe die für die geplante Bewegung von Bedeu-
von vorn begonnen werden. Bei der Auf- tung sind. Reize können durch sieben un-
gabe fünf, dem „Roboter“, begibt sich der terschiedliche Analysatoren wahrgenom-
Schüler bzw. die Schülerin in den Barrens- men werden, wobei der Geschmacks- und
tütz. Mit beliebig vielen Armbewegungen Geruchssinn bei der Ausführung von mo-
muss sich der Sportler bis zum Ende des torischen Bewegungen keine Rolle spielen.
Barrens gestützt fortbewegen ohne den Die Analysatoren für wichtige informati-
Boden zu berühren. Vor bzw. nach dem onsaufnehmende Organe an Bewegungs-
Barrenstützfuß muss die erste und letzte ausführung lassen sich in die Außenwahr-
Stützposition erfolgen. Bewältigt ein Teil- nehmung und die Innenwahrnehmung
nehmer diese Aufgabe nicht, so werden aufteilen. Bei der Außenwahrnehmung
auf die Endzeit zehn Sekunden addiert. spielen der optische, der akustische und
Anschließend läuft der Schüler um die der taktile Analysator eine entscheidende
Wendemarkierung und gelangt zu Auf- Rolle. Der kinästhetische und der vestibu-
gabe Nummer sechs, welche als „Speedy läre Analysator sind für die Innenwahr-
Gonzales“ bezeichnet wird. Es erfolgt ein nehmung und somit für die Schaffung von
Sprint über 18 Meter, bei dem auf halber Bewegungsvorstellungen wichtig (Nagel
Strecke um ein Hütchen gelaufen wird. Der & Sprecksels, 2010). Die Kinder müssen in
97
der Lage sein, die Anforderungen, die der den Kindern auftretende Situationsdruck
Parcours an sie stellt aufzunehmen und entsteht durch variable und komplexe
daraufhin eine motorisch richtige Bewe- Umweltbedingungen. Der Belastungs-
gungslösung zu finden. Die koordinativen druck beschreibt den Druck, welchem der
Fähigkeiten im Athletikparcours werden Organismus ausgesetzt ist, wenn er Bewe-
unter verschiedenen Druckbedingun- gungen mit konditionellen Vorbelastun-
gen durchgeführt um die koordinativen gen, oder unter zusätzlichen psychischen
Leistungen testen zu können. Neumaier Anforderungen durchführen muss. In Ta-
und Mechling unterscheiden bereits seit belle 7 sind die Anforderungsbereiche des
1995 fünf Druckbedingungen, welche Athletikschule Tests zusammengefasst.
auch im Athletikschule Test aufzufinden Zur Bewältigung von komplexen sport-
sind. Diese sind der Präzisionsdruck, lichen Bewegungen benötigt man eine
der Zeitdruck, der Komplexitätsdruck, Vielzahl koordinativer und konditioneller
der Situationsdruck und der Belastungs- Fähigkeiten und man darf diese nicht los-
druck. Unter Komplexitätsdruck versteht gelöst voneinander betrachten. Die Fähig-
man hohe Anforderungen hinsichtlich keiten welche in der Tabelle aufgeführt
simultan und/ oder sukzessiver Bewe- sind, werden primär zur Aufgabenbewäl-
gungsteile, sowie des Umfangs und der tigung benötigt. Nach Nagel und Spreckels
einbeziehenden Muskelgruppe. Der bei (2010) zählt die Gleichgewichtsfähigkeit
98
zu einer Grundfähigkeit, da alle Bewegun- sung der Anpassung leistungsrelevanter
gen auf dieser Fähigkeit basieren. Durch Funktionssysteme und die Überprüfung
die Zeitdauer des Tests (zwischen 35 bis der Wirksamkeit des Trainings im lang-
95 Sekunden), kommt es bei den letzten 3 fristigen Leistungsaufbau. Die Leistungs-
Stationen zum Auftreten des Belastungs- diagnostik gibt Aufschluss über Talent-
drucks, da Aufgaben nun unter physischer eigenschaften und liefert sowohl dem
Erschöpfung durchgeführt werden müs- Sportler als auch dem Trainer, individu-
sen. Für die Durchführungen des Athle- elle Trainings- und Handlungsempfeh-
tikschule Tests wurden die Gütekriterien lungen zur Optimierung der Leistungs-
der Objektivität, Reliabilität und Validität fähigkeit. Die Trainingssteuerung stützt
berücksichtigt. Der Athletikschule Test sich wesentlich auf die komplexen sport-
welcher von Jochen Stüber entwickelt artspezifischen Leistungsprüfverfahren.
wurde, stützt sich auf Untersuchungen von Im Januar 2018 wurde die KLD des Bun-
Professor Klaus Roth und Professor Klaus desverband Deutscher Gewichtheber erst-
Bös sowie auf den Hamburger Parcours. malig für alle Nachwuchsbundeskader
durchgeführt. Diese Maßnahme dient als
Meilenstein auf dem Weg zur Erkennung
6.3 Komplexe Leistungsdiagnostik im von talentierten Gewichthebern und ist
Gewichtheben ein erster wichtiger Schritt um Sportlerin-
nen und Sportler noch wirksamer in ihrer
pe 2: 17-21 Jahre). Insgesamt gibt es sechs dient zur Ermittlung der konzentrischen
Stationen, an denen die Kadersportler Kraftfähigkeit der Sprungmuskulatur. Im
unterschiedliche Aufgaben aus den Berei- Unterschied zum Squat-Jump ist bei die-
chen der Schnellkraftfähigkeiten, der all- ser Sprungform eine Ausholbewegung
gemeinen und speziellen Kraftfähigkeiten, nach unten erlaubt. Die Arme sind an der
der Koordination, der Beweglichkeit so- Hüfte angelegt und sollen nicht an der
wie der allgemeinen Athletik bewältigen Ausholbewegung beteiligt sein. Die Aus-
müssen. Aus den Ergebnissen ist es mög- holbewegung erlaubt es eine Vorspannung
lich, zusätzlich zur Kadernorm, weitere in der Muskulatur aufzubauen, die bereits
Aussagen über die Talenteigenschaften im unteren Umkehrpunkt der Bewegung
der Sportler und Sportlerinnen zu tref- eine positive Kraft erzeugt, die größer
fen. In Abbildung 25 ist der Aufbauplan als das eigene Körpergewicht ist (Prinzip
für die sportmotorischen Tests abgebildet. der Anfangskraft). Sowohl die Ausholge-
An der Station 1 werden die Sprungkraft- schwindigkeit als auch die Beugungstiefe
fähigkeiten der Kaderathleten durch den beeinflussen die Sprunghöhe. Der Drop-
Squat-Jump, Counter-Movement-Jump Jump testet die Kraftfähigkeit und die
und Drop-Jump ermittelt. Bei jedem reaktive Kraftfähigkeit der Sprungmus-
Sprungkrafttest hat der Sportler drei Ver- kulatur. Der Sprung erfolgt aus einer defi-
suche. Der Squat-Jump dient zur Erfassung nierten Fallhöhe (ca. 40 cm). Während des
der reinen konzentrischen Sprungkraftfä- Sprungs sind die Arme an der Hüfte ange-
higkeit. Er wird ohne Ausholbewegung aus legt und sind nicht aktiv an der Bewegung
der Ruhe ausgeführt und enthält nahezu beteiligt. Der Sportler versucht nach der
keine koordinativen Anforderungen. Die Landung die Bodenkontaktzeit möglichst
Ausführung erfolgt aus der Hockstellung gering zu halten und so hoch wie möglich
und die Arme werden an der Hüfte ange- zu springen. Dabei werden die Boden-
legt. Auch der Counter-Movement-Jump kontaktdauer sowie die Flughöhe und
101
-dauer bestimmt. An der Station 2 wird Die Sportler stehen auf einem Wackel-
mithilfe des 30-Meter-Sprints die lineare brett, welches mit einem Laptop verbun-
Schnelligkeit getestet. Der Sportler startet den ist und müssen versuchen das Gleich-
selbstständig aus der Hochstartposition gewicht zu halten. Im Koordinationstest
und durchläuft die Start-Ziel-Strecke von 1, dem Balancetest, erhalten die Sportler
30 Metern so schnell wie möglich. Beim eine visuelle Rückmeldung in Form eines
Überqueren der Startlinie beginnt die Punktes auf dem Bildschirm. Dieser Punkt
elektronische Zeitnahme und stoppt beim repräsentiert die Position des Brettes und
Überlaufen der Ziellinie. Während des gibt Auskunft darüber, wie die Athleten
Sprints werden nach 5, 10 und 20 Metern nach vorn, hinten, links oder rechts im
zusätzlich Zwischenzeiten gestoppt, um Gleichgewicht stehen. Steht der Sportler
eine Aussage über die Antrittsgeschwin- im Gleichgewicht befindet sich der Punkt
digkeit treffen zu können. Jeder Sport- in der Mitte des Bildschirmes. Bei einem
ler hat zwei Versuche und die schnellste Gleichgewichtsverlust erhalten die Sport-
Zeit wird gewertet. An der Station 3, dem ler in Echtzeit eine visuelle Rückmeldung,
Wurf, wird die Schnellkraftfähigkeit sowie indem sich der Punkt auf dem Bildschirm
die Oberkörperkraft getestet. Dafür kom- nach vorn, hinten, links oder rechts verla-
men das Schocken und der Druckwurf gert. Im Koordinationstest 2, dem Balance
zum Einsatz. Der Sportler hat jeweils drei Propriozeptionstest, stehen die Sportler
Versuche und die maximale Weite wird auch auf dem Wackelbrett und müssen
ermittelt. Beim Schocken muss der Sport- versuchen ihr Gleichgewicht zu halten. Im
ler einen 5-kg schweren Medizinball rück- Unterschied zum Koordinationstest 1 be-
wärts über den Kopf werfen. Dabei er- kommen sie keine visuelle Rückmeldung
folgt die Beschleunigung aus den Beinen über ihren Gleichgewichtszustand. Sie
und es erfolgt eine Ganzkörperstreckung müssen aufgrund ihrer Körperwahrneh-
mit gestreckten Armen. Der Druckwurf, mung (Propriozeption) das Gleichgewicht
welcher im Stehen durchgeführt wird, halten und versuchen so stabil und sicher
dient zur Feststellung der Oberkörper- wie möglich auf dem Brett zu stehen. An
kraft und zur Testung der Schnellkraft- der Station 6a erfolgt bei den Kadersport-
fähigkeit. Auch hierfür kommt ein 5-kg lern die Beweglichkeitsmessung. Unter
schwerer Medizinball zum Einsatz und Anleitung einer Physiotherapeutin wird
die maximale Weite wird gemessen. Die die aktive und passive Gelenkbeweglich-
Auswertung erfolgt nach dem Alter und keit mithilfe eines Winkelmessers (Gonio-
Geschlecht. Bei Station 4 wird die Ober- meter) bestimmt. Die Objektivierung der
körperkraft mithilfe von Klimmzügen Gelenkigkeit kann nach Neumaier (1983)
ermittelt. Dafür haben die Sportler nun durch die Messung des Bewegungswin-
einen Versuch und müssen in 30 Sekun- kels oder des Abstands zwischen einem
den so viele Klimmzüge absolvieren wie Körper- und einem Bezugspunkt in Zen-
möglich. An der Station 5 findet der Ko- timetern erfolgen. Im Vordergrund der
ordinationstest statt. Mithilfe des „Peda- Untersuchung steht die Überprüfung der
lo-Sensamove Balancetest “ werden die Beweglichkeit der Wirbelsäule, der Schul-
Körperbewegungen sensibel erfasst und ter-, Hüft- und Sprunggelenke. Außerdem
es können Aussagen über die Körperstabi- sollen mögliche muskuläre Dysbalancen
lität, die Reaktionsverarbeitungszeit und rechtzeitig erkannt werden. An den Sta-
mögliche Dysbalancen getroffen werden. tionen 6b und 6c erfolgt die Bestimmung
102
der anthropometrischen Daten. Hierbei tum, das Datum der Messung, die Körper-
werden von den Kadersportlern die Kör- masse sowie die Körperhöhe sitzend und
perhöhe stehend und sitzend (in cm), die stehend. Mithilfe der Software können für
Körpermasse (in kg), der Körperfettanteil Jungen im Alter von 8 bis 18 Jahren und
(in %), der Wasseranteil (in %), die Mus- für Mädchen im Alter von 6 bis 16 Jahren
kelmasse (in kg) sowie der BMI erfasst. das biologische Alter und die finale Kör-
Von großer Bedeutung für die Sportler perhöhe berechnet werden (Berechnungs-
und Trainer sind aus pädagogischer und fehler Mädchen ± 6,8 cm; Jungen ± 5,4
trainings-methodischer sowie aus eig- cm). Bei Sportlern die außerhalb dieses
nungsdiagnostischer Sicht, die Kenntnis Altersbereichs liegen, werden keine ver-
über den aktuellen biologischen Reifegrad wendbaren Ergebnisse erzielt (Vater et al.,
sowie über die zu erwartende Körperhö- 2018). Im Anhang I Abbildung A5 ist ein
he. Der biologische Reifegrad muss vor Beispielprotokoll für die Bestimmung des
allem zur Beurteilung und Einordnung biologischen Reifegrades sowie der fina-
der aktuellen sportlichen Leistungsfä- len Körperhöhe hinterlegt. Im Anschluss
higkeit mit einbezogen werden, um eine an die komplexe Leistungsdiagnostik wer-
Über- bzw. Unterforderung zu vermeiden. ten die verantwortlichen Bundestrainer
Mithilfe des Instituts für Angewandte sowie die Physiotherapeutin die erbrach-
Trainingswissenschaft wurde eine Soft- ten Leistungen aus. Das Ergebnisprotokoll
ware entwickelt, mit der sowohl der bio- mit den dazugehörigen Bewertungen wird
logische Reifegrad bestimmt, als auch die anschließend dem Sportler zugesandt.
finale Körperhöhe prognostiziert werden Eine beispielhafte Gesamtübersicht der
können (Bio-Final). Um das biologische sportmotorischen Tests ist in Abbildung
Alter sowie die finale Körperhöhe zu be- 26 dargestellt. Dabei stellt die Null-Linie
rechnen, benötigt man das Geburtsda- den Gruppendurchschnitt dar. Werte,
Abb.: 26. Abb. 26 Gesamtübersicht sportmotorische Tests (Vater et al., 2019, S. 2) [SJ = Squat-Jump, CMJ =
Counter-Movement-Jump, DJ = Drop-Jump]
103
welche sich unterhalb der Null-Linie be- als mobiler Messplatz (Sandau, 2016).
finden, liegen unter dem Durchschnitt der Mithilfe der Videometrie (Realanaly-
Gruppe. Werte oberhalb der Null-Linie zer) erfolgt die biomechanische Technik-
verdeutlichen über dem Durchschnitt lie- analyse der Kadersportler während der
gende Ergebnisse. Neben den genannten komplexen Leistungsdiagnostik. Durch
sportmotorischen Tests, erfolgt am Tag 5 kinematische Messungen können Ge-
der komplexen Leistungsdiagnostik die schwindigkeiten, Strecken und Beschleu-
biomechanische Technikanalyse im Rei- nigungen ermittelt werden (Zeit muss
ßen, Umsetzen und Ausstoßen. Im folgen- bekannt sein). Mithilfe einer Kamera und
den Abschnitt wird auf die biomechani- einer Software (Realanalyzer) erfolgt im
sche Technikanalyse näher eingegangen. Gewichtheben die Analyse der sportlichen
Technik und es werden 2D kinematografi-
sche daten generiert. Die Kinematografie
6.3.2 Biomechanische Technikanalyse wurde bereits zu Beginn der 70er Jahre
zur Analyse der Hantelbewegung entwi-
der Kamera (50 Hz) kann zur räumlichen 50 Hz könnte es zu einem Informations-
Veränderung der zeitliche Bezug berech- verlust kommen. Besonders wichtig für
net werden. Die Hantelgeschwindigkeit die Genauigkeit der Werte ist die richtige
kann aus dem Wegverlauf über die Zeit Kalibrierung sowie die Belichtung. Das
berechnet werden. Aus der Geschwin- aktuelle MIS im Gewichtheben ist ein 2D
digkeitsveränderung über die Zeit kann Messverfahren. Für den Aufbau des Sys-
man die Hantelbeschleunigung ableiten. tems sind eine Kamera und ein Computer
Die Vorteile der Kinematografie sind ein mit der aktuellen Software (Realanaly-
schneller Auf- und Abbau der Geräte, eine zer) nötig. Für die optimale Videoanaly-
datensynchrone Videodarstellung (Daten se muss der Kamerawinkel zur Bohle ca.
werden über das Videobild gewonnen) 30 bis 40 Grad betragen und die Kamera
und ein berührungsloses Messverfahren. ca. ein Meter über der Wettkampfbohle
Durch die genannten Vorteile kann das stehen. Die Entfernung der Kamera be-
MIS sowohl bei Trainingslehrgängen als trägt mindestens fünf Meter (Sandau,
auch im Wettkampf eingesetzt werden. 2016). In Abbildung 27 ist der generel-
Durch die indirekte Messung können le Aufbau des MIS-Systems abgebildet.
bei der Geschwindigkeitsmessung eine Einen wichtigen Bestandteil der komple-
3-prozentige und bei der Beschleuni- xen Leistungsdiagnostik bildet die bio-
gungsmessung eine 10-prozentige Fehler- mechanische Technikanalyse. Nach einer
wahrscheinlichkeit auftreten. Durch die individuellen Erwärmung erfolgt die Ana-
derzeitige Aufzeichnungsfrequenz von lyse der Bewegungstechnik im Reißen und
105
Stoßen mithilfe der Videometrie. Wie auch die Orts-, Geschwindigkeits-, Kraft- und
im Wettkampf hat jeder Sportler drei Ver- Leistungskurve der Hantel grafisch dar-
suche pro Disziplin. Alle sechs Hebungen gestellt werden. Im Anhang I Abbildung
des Athleten werden aufgezeichnet und A6, A7 und A8 sind die biomechanische
im Anschluss daran analysiert. Zwischen Sollverläufe der Orts-, Geschwindigkeits-,
den einzelnen Hebungen hat der Sportler Kraft- und Leistungskurven im Reißen,
Zeit sich zu erholen. Um den Bewegungs- Umsetzen und Ausstoßen hinterlegt. In
ablauf auch bei erschwerten Bedingungen Abbildung 28 sind die Ortskurven im Rei-
zu analysieren, wird die Hantellast von ßen, Umsetzen und Ausstoßen abgebildet.
Versuch eins über zwei zu drei gestei- Mithilfe der Software werden neben den
gert. Mithilfe des Realanalyzers können Orts-, Geschwindigkeits-, Kraft- und Leis-
Abb.: 28. Ortskurven im Reißen, Umsetzen und Ausstoßen (in Anlehnung an Sandau, Jentsch & Lippmann,
2010)
106
Abb.: 29. Biomechanische Weg-, Geschwindigkeits- und Kraftparameter (Sandau, 2016, S. 5)
tungskurven der Hantel alle biomecha- Parameter zwischen der unteren, mittle-
nisch wichtigen Parameter einer Hebung ren und oberen Gewichtsklasse. Im Er-
automatisch errechnet. In Abbildung 29 gebnisprotokoll, welches die Sportler im
sind die wichtigsten Weg-, Geschwindig- Anschluss an die komplexe Leistungsdia-
keits- und Kraftparameter abgebildet. Im gnostik erhalten, werden sie aufgrund der
Anhang II Tabelle A1, A2 und A3 sind Ergebnisse der oben dargestellten sport-
die wichtigsten biomechanischen Orien- motorischen Tests sowie der Beobach-
tierungswerte im Reißen, Umsetzen und tungsschwerpunkte der gewichtheberspe-
Ausstoßen zusammengefasst. Gleichzeitig zifischen Leistungsdiagnostik durch den
erfolgt in jeder Tabelle ein Vergleich der Sichtungsverantwortlichen eingeschätzt.
107
110
7 Technikerwerbstraining
das Lernen des Umsetzens, da sich die ten Armen über dem Kopf, welcher leicht
Bewegungsabläufe in einigen Phasen nach vorn geschoben ist. In Position 3
sehr ähneln. Die Aufgabe im Reißen be- ist die Ausgangssituation der Reißknie-
steht darin, die Hantel im breiten Griff in beuge dargestellt. Um ungehindert in die
einer Bewegung über den Kopf zu heben, Hocke zu gelangen, steht der Sportler im
zu fixieren und aufzustehen. Zur Erler- schulterbreiten Stand und seine Füße sind
nung der Technik im Reißen, wird der leicht nach außen rotiert. Das Gewicht
Sportler zu Beginn mit der Endposition des Sportlers ist dabei auf dem ganzen
in der Hocke vertraut gemacht (BVDG, Fuß verteilt, so dass keine Verlagerung
2019). Die Übungen R0.1 bis R0.3, wel- nach vorn oder hinten stattfindet. In die-
che in der Abbildung 30 aufgelistet ser Position bleibt der Rücken fest und
sind kommen hierfür zur Anwendung. gerade. In der Position 4 beginnt die Ab-
wärtsbewegung in die Hocke. Durch das
Lernschritt R0.1 - Reißkniebeuge Beugen der Knie wird diese Bewegung
eingeleitet. Dabei sollte der Oberkörper
Im Reißen umfasst der Lernschritt stets gerade und aufrecht wie möglich
R0.1 die Erlernung der Reißkniebeu- sein. Der Schwerpunkt des Körpers be-
ge. In Abbildung 31 ist der Bewegungs- findet sich weiterhin über dem Mittelfuß
ablauf der Reißkniebeuge dargestellt. und der Sportler muss das Gleichgewicht
Bei der Reißkniebeuge steht der Sportler halten. In der Abwärtsbewegung sollten
im aufrechten Stand, die Hantel liegt im die Knie leicht nach außen gedrückt wer-
Nacken und wird in Reißgriffbreite ge- den. In Position 5 steht der Sportler im
halten. Dabei stehen die Füße schulter- tiefsten Punkt der Hocke stabil und auf
breit und leicht nach außen rotiert. Der dem ganzen Fuß. Dabei dürfen sich die
Sportler schaut gerade aus und der Rumpf Fersen vom Boden nicht lösen. Abhängig
ist stabil und angespannt. Während der von der Beweglichkeit des Sportlers unter-
Position 1 befinden sich die Ellenbogen scheidet sich die Tiefe des Hockesitzes. Ist
unter der Hantel. In der Position 2 wird die Position von Körper und Hantel sicher
die Hantel durch das Strecken der Arme und die Hocke stabil, kann der Sport-
nach oben, über den Kopf gedrückt. Da- ler aus der Hocke aufstehen (Position 6).
bei muss die Hantel stabil und sicher ge- Um ein Vorkippen zu vermeiden, bleibt
halten werden können. Der Sportler steht der Oberkörper aufrecht. Der Sportler
aufrecht und hält die Hantel auf gestreck- hat durchgehend Bodenkontakt über
112
Abb.: 31. Lernschritt R0.1 - Reißkniebeuge (BVDG, 2019, S. E-10)
den ganzen Fuß und die Knie sind leicht sie von Hüft- auf Schulterbreite. Um die
nach außen gedrückt (BVDG, 2019). Hantel abzufangen, streckt der Sportler
gleichzeitig die Arme so schnell wie mög-
Lernschritt R0.2 - Unterhocken lich. Die Füße des Sportlers sollten wieder
Bodenkontakt haben, sobald die Arme ge-
Nachdem der Sportler in der Lage ist si- streckt sind. Je schneller der Sportler unter
cher mit der Hantel über dem Kopf in der der Hantel ist, desto früher kann er sie ab-
Hocke zu sitzen, kann mit der Erlernung fangen und auf den gestreckten Armen
des Unterhockens begonnen werden. Das stabilisieren. Beim Auseinandersetzen
Unterhocken eignet sich zur Vermittlung der Füße darf weder nach vorn noch zu-
des richtigen Timings beim Abbremsen rückgesprungen werden. Das Gewicht der
der Hantel. In Abbildung 32 ist der Bewe- Hantel verteilt sich auf dem ganzen Fuß
gungsablauf des Unterhockens dargestellt. (Position 3). Der Sportler begibt sich nach
Bei der Übung Unterhocken steht der dem Strecken der Arme und Setzen der
Sportler im aufrechten Stand, die Han- Füße in die tiefe Hocke (Position 4). Da-
tel befindet sich im Nacken und wird im bei wird die Abwärtsbewegung aktiv abge-
Reißgriff gehalten. Der Sportler steht hüft- bremst und kommt kontrolliert zum Still-
breit auseinander und die Füße sind leicht stand. Der Oberkörper ist aufrecht und
nach außen rotiert. Der Blick ist nach der Sportler fixiert die Hantel stabil über
vorn gerichtet, der Oberkörper aufrecht dem Kopf. Nach einer kurzen Stabilisie-
und der Rücken gerade (Position 1). In rung in der Hocke kann der Sportler senk-
der Position 2 wird die Abwärtsbewegung recht aufstehen (Position 5). Während der
des Körpers eingeleitet. Der Sportler hebt Aufstehbewegung bleibt der Sportler auf
dabei die Füße kurz vom Boden und setzt dem ganzen Fuß stehen. Nach jeder Wie-
113
Abb.: 32. Lernschritt R0.2 - Unterhocken (BVDG, 2019, S. E-11)
derholung kann die Hantel vorsichtig in (Position 2). Die Arme bleiben während
den Nacken abgelegt werden (Position 6). dieser Bewegung weiterhin gestreckt. Die
Der Sportler setzt die Füße wieder hüft- Hantel bewegt sich durch diesen Auftakt
breit zusammen, sodass die Ausgangs- nach oben (Position 3). In dieser Zeit hat
position erreicht ist (BVDG, 2019). der Sportler einen kurzen Augenblick, um
unter die Hantel in die Hocke zu gelangen.
Lernschritt R0.3 - Umgruppieren breit Dieser Vorgang geschieht durch ein akti-
ves „Abziehen“ an der Hantel. Gleichzei-
Hat der Sportler die vorherigen Übun- tig werden die Füße von Hüft- auf Schul-
gen erlernt, folgt der Lernschritt R0.3, terbreite gesetzt. Es ist darauf zu achten,
das Umgruppieren breit. In Abbil- dass die Hantel so nah wie möglich am
dung 33 ist der Bewegungsablauf des Körper geführt wird. Sobald sich der
„Umgruppierens breit“ dargestellt. Sportler unter der Hantelstange befindet,
In der Position 1 der Ausgangsstellung, streckt er die Arme aktiv um die Hantel
steht der Sportler im hüftbreiten Stand wie bereits im Unterhocken erlernt abzu-
und hält die Hantel im Reißgriff vor dem fangen und kontrolliert in die Hocke zu
Körper. Der Oberkörper ist aufrecht, der führen. Während dieser Bewegung sollte
Rücken gerade und der Blick ist gerade- der Sportler auf dem ganzen Fuß stehen
aus gerichtet. In dieser Position sind die und die Knie leicht nach außen drücken.
Arme des Sportlers gestreckt. Besonders Der Sportler fixiert in Position 4 die Han-
wichtig ist es bereits hier, dass der Schwer- tel stabil über dem Kopf. Nach dem kur-
punkt des Körpers über dem Mittelfuß zen Verharren des Sportlers in der Ho-
liegt. Die Auftaktbewegung beginnt mit cke kann er beginnen aufzustehen. Der
einem explosiven Hochziehen der Schul- Oberkörper bleibt gerade und aufrecht
tern und einem Strecken der Fußgelenke und die Knie sind leicht nach außen ge-
114
Abb.: 33. Lernschritt R0.3 - Umgruppieren breit (BVDG, 2019, S. E-12)
drückt. In der Position 5, steht der Sport- Sportler die Vorübungen R0.1 bis R0.3 si-
ler aufrecht und die Hantel ist über dem cher beherrscht, können die Lern-schrit-
Kopf fixiert. Im Abschluss daran, kann te R1 bis R6 erlernt werden. Diese sind
mit einer weiteren Wiederholung begon- in Abbildung 34 zusammengefasst.
nen werden (BVDG, 2019). Nachdem der
116
Abb.: 37. Lernschritt R3 - Kniepassage (BVDG, 2019, S. E-15)
Knie leicht nach außen gedrückt werden. Rücken ist gerade, die Arme sind gestreckt
In der ersten Zugphase sollte das gerade und der Kopf befindet sich in Verlänge-
gleichmäßige Wegheben der Hantel, in rung der Wirbelsäule. Die Kniepassage
der Linie Schulter-Gesäß, beachtet wer- bezeichnet den Weg der Hantel, von der
den. Dabei öffnen sich die Winkel im ersten Zugphase bis zur Oberschenkelbe-
Fuß-, Knie- und Hüftgelenk gleichzeitig. rührung im oberen Drittel (BVDG, 2019).
Die Parallelverschiebung muss lange ge- In Abbildung 37 befindet sich der Sportler
übt werden, um sie sicher zu beherrschen am Ende der Kniepassage, in Position R3.
(BVDG, 2019). In Abbildung 36 ist die
erste Zugphase mit der Parallelverschie- Lernschritt R4 - Zweite Zugphase
bung der Hantel dargestellt. Das Ende
der ersten Zugphase kurz oberhalb der Im Reißen umfasst der Lernschritt R4
Kniescheibe, stellt die Position R2 dar. die Erlernung der zweiten Zugphase. In
der zweiten Zugphase erfolgt die explo-
Lernschritt R3 - Kniepassage sive Beschleunigung der Hantel. Neben
der Belastung des ganzen Fußes erfolgt
Im Reißen umfasst der Lernschritt R3 die zeitgleich eine Streckung im Knie-, Hüft-
Erlernung der Kniepassage. Der Sportler und Sprunggelenk und die Schultern
führt in der Kniepassage die Hantel um werden nach oben gezogen. Die Kraft
die Knie herum. Durch das Strecken der aus der Körperstreckung wird über die
Hüfte öffnet sich der Rumpfwinkel bei ei- weiterhin gestreckten Arme auf die Han-
nem konstanten Kniewinkel. So wird ein tel übertragen. Am oberen Drittel des
Absenken der Hüfte und der daraus re- Oberschenkels erfolgt der erste Kontakt
sultierende Geschwindigkeitsverlust ver- der Hantel mit dem Körper. In der Posi-
mieden. Die Kniegelenke sind fixiert und tion R4 ist der Körper leicht überstreckt,
der Sportler steht auf dem gesamten Fuß. die Schultern sind hochgezogen und die
Die Schulter gelangt durch das Öffnen des Arme gestreckt. In dieser Position hat die
Rumpfwinkels nach hinten und befindet Hantel die maximale Geschwindigkeit
sich direkt über der Hantel, in der Null- erreicht. Es ist darauf zu achten, dass ein
stellung. Diese Position wird als R3 be- sehr harter Hantelkontakt während der
zeichnet. Von der Seite betrachtet führt Körperstreckung vermieden wird, um
eine gedachte Linie durch die Schulter, die ein nach vorn schlagen der Hantel zu ver-
Hantel am oberen Drittel des Oberschen- meiden (BVDG, 2019). In Abbildung 38
kels sowie den Mittelfuß des Sportlers. Der befindet sich der Sportler am Ende der
117
Abb.: 38. Lernschritt R4 - Zweite Zugphase (BVDG, 2019, S. E-16)
zweiten Zugphase, in der Position R4. erreicht ist. Durch das aktive Abziehen
von der Hantel kommt es zum schnellen
Lernschritt R5 - Umgruppieren mit Senken des Körpers unter die Hantel, bei
aktivem Körpersenken gleichzeitigem Durchstrecken der Arme.
Zu beachten ist, dass ein nach vorn sprin-
Im Reißen umfasst der Lernschritt R5 die gen nicht erlaubt ist, wohingegen ein
Erlernung des Umgruppierens mit akti- leichtes Springen nach hinten zulässig ist.
vem Körpersenken. Nach der maximalen Die Umgruppierungsphase ist beendet,
Hantelgeschwindigkeit durch die explosi- sobald der Sportler sich unter der Hantel
ve Körperstreckung, beginnt die Phase des befindet, diese auf den gestreckten Armen
Umgruppierens. Dabei muss der Sportler hält und damit beginnt in die Hocke ab-
schnellstmöglich unter die Hantel gelan- zubremsen (Position R5). Eine effektive
gen. Durch eine hohe Hantelgeschwin- Technik zeichnet sich durch ein schnelles
digkeit besteht die Möglichkeit für einen Umgruppieren des Sportlers aus (BVDG,
Bruchteil einer Sekunde, keine Kraft auf 2019). In Abbildung 39 befindet sich der
die Hantel ausüben zu müssen. In dieser Sportler beim Umgruppieren der Hantel.
Zeit kann der Sportler sich unter die Han-
tel begeben. Dies gelingt durch ein aktives
Abziehen der Hantel und ein Beugen der
Arme. Während des Körpersenkens lösen
sich die Füße vom Boden und werden flach
und schnell von Hüft- auf Schulterbreite
gesetzt, bevor der obere Umkehrpunkt
118
Abb.: 40. Lernschritt R6 - Abbremsen und Fixieren (BVDG, 2019, S. E-17)
Lernschritt R6 - Abbremsen, Fixieren per gerade und der Sportler steht auf
und Aufstehen dem ganzen Fuß. Die Knie befinden sich
über den Füßen und sind leicht nach au-
Im Reißen umfasst der Lernschritt R6 die ßen gedrückt. Nachdem der Sportler die
Erlernung des Abbremsens, Fixierens und Hantel auf den gestreckten Armen über
Aufstehens. Das Abbremsen der Han- dem Kopf fixiert hat, setzt er die Füße
tel beginnt in der halben Hockposition auf Hüftbreite zusammen. Der Sportler
und endet mit dem fixieren der Hantel in kann nach einem kurzen Moment der
der tiefen Hocke. Zur Stabilisierung der Hantelkontrolle diese ablegen (BVDG,
Hantel sollte der Sportler nach dem Um- 2019). In Abbildung 41 befindet sich der
gruppieren einen Moment in der Hocke Sportler in der Endposition, im siche-
verharren, damit die Hantel nicht durch ren parallelen Stand, in der Position R6.
ein voreiliges Aufstehen herunterfällt. In
Abbildung 40 befindet sich der Sportler Nachdem die einzelnen Positionen si-
in der tiefen Hocke, in der Position R6. cher beherrscht werden, folgt die Er-
lernung der Gesamtbewegung Reißen.
Ist die Hantel in der Hocke stabilisiert Hierfür werden die Lernschritte R1 bis
kann der Sportler aufstehen. Während R6 kombiniert. In Abbildung 42 sind
der Aufstehbewegung ist der Oberkör- die Positionen R1 bis R6 dargestellt.
119
Abb.: 42. Positionen im Reißen R1 bis R6 (BVDG, 2019, S. E-3)
D ie Bewegungsphasen im Umsetzen
ähneln denen im Reißen, unter-
scheiden sich aber in einigen Positio-
Im Umsetzen umfasst der Lernschritt
U0.1 die Erlernung der Frontkniebeu-
ge. In Abbildung 44 ist der Bewegungs-
nen grundlegend. Beim Umsetzen muss ablauf der Frontkniebeuge dargestellt.
der Sportler die Hantel vom Boden auf In der Position 1 steht der Sportler vor
die Brust heben und aus dem Hockesitz der Hantel und greift diese im Ristgriff
senkrecht aufstehen. Zur Erlernung der mit der Griffbreite des Umsetzens. Diese
Technik im Umsetzen, wird der Sport- Griffbreite ist etwas weiter, als die Breite
ler zu Beginn mit der Endposition in der Schulter des Sportlers. Abhängig von
der Hocke vertraut gemacht (BVDG, der Körpergröße sollte die Hantelabla-
2019). Die Übungen U0.1 und U0.2, ge eingestellt werden, so dass die Hantel
welche in der Abbildung 43 aufgelistet ungehindert heraus- und hereinbefördert
sind kommen hierfür zur Anwendung. werden kann. Der Kopf wird in Verlän-
120
gerung der Wirbelsäule gehalten und der recht und die Ellenbogen weit oben. Der
Blick des Sportlers ist nach vorn gerichtet. Rumpf ist angespannt und der Rücken ist
Der Sportler gelangt mit einem Schritt fest und gerade. Der Sportler verteilt das
nach vorn unter die Hantel. Die Ellenbo- Gewicht gleichmäßig auf dem ganzen Fuß
gen müssen in Position 2 vor die Hantel und drückt die Knie leicht nach außen.
gebracht werden, um diese auf den vor- Nachdem der Sportler den tiefsten Punkt
deren Deltamuskeln der Schulter abzule- der Hocke erreicht hat, beginnt das sofor-
gen. Die Handflächen des Sportlers zeigen tige und dynamische Aufstehen (Position
nach oben und halten die Hantel fest um- 5). Um das Verletzungsrisiko zu minimie-
schlossen. Damit die Hantel sicher auf den ren, sollte dieser Richtungswechsel dyna-
Schultern aufliegt, befinden sich die Ellen- misch erfolgen. Es ist darauf zu achten,
bogen in einer fast waagerechten Position. dass der Sportler weder nach vorn noch
In der Position 3 streckt der Sportler die zurück kippt. Der Sportler muss beim Auf-
Beine und hebt die Hantel aus der Ablage stehen weiterhin die Spannung im Körper
und macht einen Schritt nach hinten. Der aufrecht halten (Position 6). Um die Han-
Sportler steht schulterbreit und die Zehen- tel zu fixieren, müssen die Ellenbogen
spitzen sind leicht nach außen rotiert. Der weiterhin möglichst weit oben gehalten
Rumpf ist angespannt, der Rücken gerade werden. Der gesamte Oberkörper wird
und der Blick ist geradeaus gerichtet. Die durch die angespannte Rumpfmuskulatur
Ellenbogen des Sportlers befinden sich stabilisiert und ermöglicht die Kraftüber-
weiterhin möglichst weit oben. Die Ab- tragung der Beine auf die Hantel. Sobald
wärtsbewegung der Kniebeuge leitet der der Sportler wieder aufrecht steht, kann
Sportler durch das Beugen der Knie ein er die Hantel durch einen Schritt nach
(Position 4). Um die Hantel sicher zu hal- vorn in die Ablage legen (BVDG, 2019)
ten, bleibt der Oberkörper möglichst auf-
121
Abb.: 45. Lernschritt U0.2 - Umgruppieren eng (BVDG, 2019, S. E-22)
122
sollte die Hantel so nah wie möglich am die Beine streckt, kommt er weiter nach
Körper gezogen werden. Ein schnelles oben und die Schulter somit weiter vor
nach vorn bringen der Ellenbogen ist die Hantel. Beim Senken des Gesäßes,
wichtig, um die Hantel auf den Schul- gelangt die Schulter weiter nach hinten.
tern frühzeitig abzufangen. Der Sportler Während der Startposition verteilt der
begibt sich in Position 4 kontrolliert in Sportler sein Gewicht auf dem ganzen
die Hocke. Die anschließende Aufwärts- Fuß. Im Unterschied zum Reißen unter-
bewegung wird durch das umgehende, scheidet sich die Startposition durch die
dynamische Aufstehen erleichtert. Die El- geringere Schultervorlage und dem en-
lenbogen sollten zur Stabilisierung weiter- geren Griff (BVDG, 2019). In Abbildung
hin hochgehalten werden (BVDG, 2019). 47 ist die Startposition U1 dargestellt.
123
Abb.: 48. Lernschritt U2 - Erste Zugphase (BVDG, 2019, S. E-24)
achten, ein Vorkippen des Oberkörpers zu lung. Diese Position wird als U3 bezeich-
vermeiden. In Abbildung 48 ist die erste net. Von der Seite betrachtet führt eine ge-
Zugphase mit der Parallelverschiebung dachte Linie durch die Schulter, die Hantel
der Hantel dargestellt. Das Ende der ersten im unteren Drittel des Oberschenkels so-
Zugphase, kurz oberhalb der Kniescheibe, wie den Mittelfuß des Sportlers. Der Rü-
stellt die Position U2 dar (BVDG, 2019). cken ist gerade, die Arme sind gestreckt
und der Kopf befindet sich in Verlänge-
Lernschritt U3 - Kniepassage rung der Wirbelsäule. Die Kniepassage
bezeichnet den Weg der Hantel, von der
Im Umsetzen umfasst der Lernschritt U3 ersten Zugphase bis zur Oberschenkelbe-
die Erlernung der Kniepassage. Der Sport- rührung im unteren Drittel (BVDG, 2019).
ler führt in der Kniepassage die Hantel um In Abbildung 49 befindet sich der Sportler
die Knie herum und führt diese an den am Ende der Kniepassage, in Position U3.
Oberschenkel heran. Durch das Strecken
der Hüfte, öffnet sich der Rumpfwinkel Lernschritt U4 - Zweite Zugphase
bei konstantem Kniewinkel. So wird ein
Absenken der Hüfte und der daraus resul- Im Umsetzen umfasst der Lernschritt U4
tierende Geschwindigkeitsverlust vermie- die Erlernung der zweiten Zugphase. In
den. Während der Kniepassage steht der der zweiten Zugphase beschleunigt der
Sportler weiterhin auf dem ganzen Fuß Sportler die Hantel über die Belastung
bei fixiertem Kniegelenk. Die Schulter ge- des ganzen Fußes. Während der zwei-
langt durch das Öffnen des Rumpfwinkels ten Zugphase erfolgt eine Streckung im
nach hinten und befindet sich direkt über Knie-, Hüft- und Sprunggelenk und die
der Hantel, in der sogenannten Nullstel- Schultern werden nach oben gezogen. Da-
124
Abb.: 50. Lernschritt U4 - Zweite Zugphase (BVDG, 2019, S. E-26)
bei muss der Sportler auf eine explosive Im Umsetzen umfasst der Lernschritt U5
Kniestreckung achten. Die Kraft aus der die Erlernung des Umgruppierens mit ak-
Körperstreckung wird über die weiterhin tivem Körpersenken. Die sogenannte Um-
gestreckten Arme auf die Hantel übertra- gruppierungsphase beginnt mit der Positi-
gen. Am unteren Drittel des Oberschen- on der maximalen Hantelgeschwindigkeit.
kels, oberhalb der Kniescheibe erfolgt Nach der Überstreckung des Hüftgelenks
der erste Kontakt der Hantel mit dem erfolgt ein aktives Weiterziehen der Han-
Körper. Aufgrund der engeren Griffbreite tel mit den Armen. Die Füße werden nach
im Vergleich zum Reißen, unterscheidet dem Erreichen der maximalen Hantel-
sich der Punkt des Köperkontakts. Die geschwindigkeit vom Boden gelöst und
maximale Geschwindigkeit erreicht die anschließend wieder schnell, parallel und
Hantel zum Zeitpunkt der Überstreckung schulterbreit gesetzt, bevor der obere Um-
des Hüftgelenks. In der Position U4 ist kehrpunkt erreicht ist. Durch das aktive
der Körper leicht überstreckt, die Schul- Abziehen von der Hantel kommt es zum
tern sind hochgezogen und die Arme ge- schnellen Senken des Körpers unter die
streckt (BVDG, 2019). In Abbildung 50 Hantel. Gleichzeitig erfolgt ein schnelles
befindet sich der Sportler am Ende der Vorbringen der Ellenbogen und das Ab-
zweiten Zugphase, in der Position U4. legen der Hanteln auf den Schultern. Zu
Lernschritt U5 - Umgruppieren mit beachten ist, dass ein nach vorn springen
aktivem Körpersenken nicht erlaubt ist, wohingegen ein leichtes
Springen nach hinten zulässig ist (BVDG,
2019). Die Umgruppierungsphase en- außen gedrückt und das Gewicht verteilt
det, sobald der Sportler Bremskräfte auf sich auf dem ganzen Fuß. Die Ellenbogen
die Hantel ausübt (Position U5). In Ab- befinden sich in einer fast waagerechten
bildung 51 befindet sich der Sportler im Position, um die Hantel zu stabilisieren.
Übergang von Position U4 zu Position U5. In Abbildung 52 befindet sich der Sportler
in der tiefen Hocke, in der Position U6.
Lernschritt U6 - Abbremsen und dyna-
misches Aufstehen Nachdem der Sportler die Hantel in der
tiefen Hocke abgebremst hat, folgt das
Im Umsetzen umfasst der Lernschritt U6 kontrollierte senkrechte dynamische
die Erlernung des Abbremsens, Fixierens Aufstehen mit der fixierten Hantel aus
und Auf-stehens. Das aktive Abbremsen der Hocke in den sicheren parallelen
der Hantel beginnt mit dem Ablegen der Stand. Während der Aufstehbewegung
Hantel auf den Schultern und endet mit ist der Oberkörper gerade und der Sport-
dem Umkehrpunkt in der tiefen Endposi- ler steht auf dem ganzen Fuß (BVDG,
tion des Hockesitzes. Aufgrund der Han- 2019). In Abbildung 53 befindet sich der
telposition auf den Schultern, ist es nicht Sportler in der Endposition, im siche-
notwendig in der Hocke zu verharren. Der ren parallelen Stand, in der Position U6.
Sportler kann die Abwärtsbewegung des Nachdem die einzelnen Positionen si-
Körpers und der Hantel in der tiefen Ho- cher beherrscht werden, folgt die Erler-
cke direkt umkehren und aufstehen. Dies nung der Gesamtbewegung Umsetzen.
erspart Kraft für den Ausstoß und erleich- Hierfür werden die Lernschritte U1 bis
tert die konzentrische Phase. In der Hocke U6 kombiniert. In Abbildung 54 sind
ist der Rücken gerade, die Knien leicht nach die Positionen U1 bis U6 dargestellt.
126
Abb.: 54. Positionen im Umsetzen U1 bis U6 (BVDG, 2019, S. E-5)
127
Abb.: 56. Lernschritt A0.1 - Schulterdrücken (BVDG, 2019, E-31)
werden. Der Sportler steht auf dem gan- optimale Kraftübertragung auf die Hantel
zen Fuß, seine Beine sind gestreckt und zu gewährleisten, ist der Rumpf des Sport-
der Rumpf ist angespannt. Im Anschluss lers weiterhin fest und stabil. Der Sport-
daran drückt er die Hantel aus den Ar- ler drückt die Hantel weiter bis sich die-
men und Schultern nach oben (Position 2. se auf den gestreckten Armen über dem
Um ein Hohlkreuz zu verhindern sollten Kopf befindet (Position 4). Zu beachten
die Bauchmuskeln angespannt bleiben. ist während des gesamten Bewegungs-
Die Beine des Sportlers sind weiterhin ablaufes die Körperspannung des Sport-
gestreckt. Der Sportler schiebt den Kopf lers, welche aufrecht gehalten werden
nach vorn, sobald die Hantel am Kopf sollte. Nach dem Erreichen des höchsten
vorbei ist (Position 3). Das nach vorn Punktes kann die Hantel auf dem selben
bringen des Kopfes, stabilisiert die Kör- Weg wieder kontrolliert auf die Schul-
perhaltung und unterstützt das Drücken tern herabgeführt werden (BVDG, 2019).
der Hantel über den Kopf, durch die Ak-
tivierung der Nackenmuskulatur. Um die
128
Lernschritt A0.2 - Schwungdrücken bleibt, sollte die Auftaktbewegung ruhig
erfolgen. Während der Auftaktbewegung
Im Ausstoßen umfasst der Lernschritt werden die Knie leicht nach außen ge-
A0.2 die Erlernung des Schwungdrü- drückt und der Schwerpunkt des Sportlers
ckens. Der Sportler nähert sich mit dem verteilt sich auf dem ganzen Fuß. In Posi-
Schwungdrücken dem Ausstoßen an. Es tion 3 erfolgt eine explosive und kraftvolle
kommt eine Auftaktbewegung hinzu, Umkehrbewegung. Der Sportler streckt
welche auch zu Beginn des Ausstoßens aus dem tiefsten Punkt des Auftaktes die
erfolgt. Durch die Auftaktbewegung kann Knie-, Hüfte- und Sprunggelenke und
die Kraft der unteren Extremitäten ge- schiebt die Hantel mit den Schultern nach
nutzt werden, um die Schultern und Arme oben. In dieser maximalen Körperstre-
beim Drücken der Hantel zu unterstüt- ckung erreicht die Hantel, ähnlich wie am
zen. In Abbildung 57 ist der Bewegungs- Ende der zweiten Zugphase ihre maxima-
ablauf des Schwungdrückens dargestellt. le Geschwindigkeit. Der Sportler drückt
die Hantel kraftvoll nach oben sobald die-
In der Position 1 nimmt der Sportler die se die Schultern verlässt (Position 4). In
gleiche Ausgangsposition wie beim Schul- dieser Position wird der Kopf kurz nach
terdrücken ein. Die Ellenbogen stehen hinten genommen und nach dem Passie-
in einem Winkel von 45° zum Körper, ren der Hantel sofort wieder vorgescho-
die Hantel liegt auf den Schultern und ben. Die resultierende hohe Geschwin-
wird im engen Griff gehalten. Der Kör- digkeit aus der Auftaktbewegung lässt die
perschwerpunkt ist über den gesamten Hantel nahezu fliegen. Um den Weg der
Mittelfuß ausbalanciert, die Beine sind Hantel zu kontrollieren ist es wichtig, dass
gestreckt und der Rumpf ist angespannt. der Sportler durchgehend aus den Armen
In der Position 2 beugt der Sportler kon- mit schiebt. Bis die Hantel sich auf den ge-
trolliert die Beine und führt die Hantel streckten Armen über dem Kopf befindet,
etwa 20 cm nach unten. Damit der Kon- drückt der Sportler die Hantel solange
takt der Schultern zur Hantel gewahrt weiter (Position 5). Um eine Hohlkreuz-
129
Abb.: 60. Lernschritt A1 - Startposition (BVDG, 2019, S. E-33)
haltung zu verhindern, bleibt der Körper zeigen ebenfalls leicht nach außen und
durchgehend unter Spannung und gera- sind auf einen Winkel von 45° zum Kör-
de (Anspannung der Bauchmuskulatur). per gesenkt. Die Beine sind gestreckt und
Nachdem die Hantel für einen Moment der Körper ist angespannt. Von der Seite
kontrolliert über den Kopf gehalten wur- aus betrachtet, sollte sich der Mittelpunkt
de, kann sie anschließend auf die Schul- der Hantel direkt über dem Mittelfuß
tern herabgelassen werden (BVDG, 2019). befinden (BVDG, 2019). In Abbildung
59 ist die Startposition A1 dargestellt.
Nachdem der Sportler die Vorübungen
A0.1 und A0.2 sicher beherrscht können die Lernschritt A2 - Auftakt
Lernschritte A1 bis A5 erlernt werden. Die-
se sind in Abbildung 58 zusammengefasst. Im Ausstoßen umfasst der Lernschritt
A2 die Erlernung des Auftaktes. Die Auf-
Lernschritt A1 - Startposition taktbewegung wurde bereits in der Vor-
übung A0.2 mit dem Schwungdrücken
Im Ausstoßen umfasst der Lernschritt A1 erlernt. Durch das Beugen der Kniege-
die Erlernung der Startposition. Dabei lenke wird der Körper kontrolliert ca. 17
befindet sich die Hantel wie in den Vor- bis 22 cm gesenkt. Dabei erfolgt die Auf-
übungen A0.1 und A0.2 in der Fronthalte. taktbewegung aus der Ruhe. Der Kontakt
Nach dem Umsetzen müssen die Füße in Hantel und Oberkörper wird dabei nicht
Position A1 von Schulter- auf Hüftbrei- gelöst. Um ein nach vorn Kippen zu ver-
te zusammengesetzt werden. Dabei sind meiden, können die Knie beim Beugen
die Zehenspitzen geringfügig nach außen leicht nach außen geschoben werden. Es
gerichtet. Die Ellenbogen des Sportlers ist darauf zu achten, dass der dynamische
130
Abb.: 61. Lernschritt A3 - Anstoß (BVDG, 2019, S. E-35)
senkrechte Auftaktweg auf dem ganzen Die Kraft wird über diese Körperstre-
Fuß erfolgt. Der Rumpf des Sportlers ist ckung, über die Schultern auf die Hantel
durchgehend angespannt und garantiert übertragen. In der Endstreckung sind die
die optimale Stabilität des Sportlers zur Schultern und Fersen leicht angehoben,
Kraftübertragung von den Beinen auf der Kopf leicht zurückgenommen und die
die Hantel. Im tiefsten Punkt der Auf- Hantel erreicht die maximale Geschwin-
taktbewegung ist die Position A2 er- digkeit. Diese Stellung bezeichnet man als
reicht (BVDG, 2019). In Abbildung 60 Position A3 (BVDG, 2019). In Abbildung
befindet sich der Sportler am Ende der 61 befindet sich der Sportler am Ende
Auftaktbewegung, in der Position A2. der Anstoßbewegung, in Position A3.
131
Abb.: 63. Lernschritt A5 - Abbremsen (BVDG, 2019, S. E-36)
Sohle. Der Kopf des Sportlers ist leicht Aufstehen bezeichnet und beinhaltet das
nach vorn geschoben, um die Hantel über kontrollierte senkrechte Aufstehen mit
den Kopf zu fixieren. Um die Hantel zu der fixierten Hantel aus dem Ausfallschritt
stabilisieren sollte der Sportler, bevor er in den sicheren parallelen Stand. Nach-
die Füße aus dem Ausfallschritt zurück- dem die Füße des Sportlers parallel zur
zieht einen Moment in dieser Position Hantel stehen und dieser in der Position
verharren (BVDG, 2019). In Abbildung kurz verharrt, kann er die Hantel vor dem
63 befindet sich der Sportler beim Ab- Körper herablassen (BVDG, 2019). In Ab-
bremsen der Hantel in Position A5. bildung 64 befindet sich der Sportler im
sicheren parallelen Stand, in Position A5.
Nachdem der Sportler die Hantel im höchs-
ten Punkt fixiert hat, kann er beginnen die Nachdem die einzelnen Positionen si-
Beine zusammenzusetzen. Hierfür wird cher beherrscht werden, erfolgt die Er-
zuerst das vordere und dann das hintere lernung der Gesamtbewegung Aussto-
Bein flach über den Boden herangesetzt. ßen. Hierfür werden die Lernschritte
Der Versuch ist beendet, wenn die Füße A1 bis A5 kombiniert. In Abbildung 65
nebeneinander parallel zur Hantel stehen. sind die Positionen A1 bis A5 dargestellt
Die letzte Phase des Ausstoßens wird als
132
Abb.: 65. Positionen im Ausstoßen A1 bis A5 (BVDG, 2019, E-38)
133
136
8 Belastung und Beanspruchung
142
144
9 Entwicklungsetappen im Gewichtheben
D er langfristige Leistungsaufbau im
Gewichtheben erfordert ein mehr-
jähriges, systematisches Training über 10
Etappen unterschieden: die Grundaus-
bildung allgemein, die Grundausbildung
speziell, das Grundlagentraining, das
bis 12 Jahre vom Kindes- bis ins Erwach- Aufbautraining, das Leistungstraining
senenalter (Sandau & Lippmann, 2015). sowie das Hochleistungstraining. In der
Für einen erfolgreichen, langfristigen sportlichen Praxis sind die Übergänge
Leistungsaufbau ist das Durchlaufen der zwischen den Ausbildungsetappen häu-
einzelnen Entwicklungsabschnitte mit fig fließend und somit ist eine strenge
den dazugehörigen Ausbildungsinhalten Trennung nur theoretischer Natur. Die
zwingend notwendig (Lippmann & Pa- Zuordnung des Sportlers in die jeweili-
gels, 1993; Sandau & Kurch, 2019). Die ge Etappe ist abhängig vom Trainings-
Inhalte in den einzelnen Etappen orientie- einstiegsalter ins Gewichtheben. Bei
ren sich an der biologischen Entwicklung einem späteren Beginn des Trainings,
der Sportler und dem Modell der „sensib- sollten die Inhalte der einzelnen Ausbil-
len Phasen“ (Martin et al., 1999). In dem dungsetappen zeitlich gestrafft absolviert
Model werden günstige Zeitfenster in der werden (Lippmann & Pagels, 1993). In
biologischen Reifung zur Ausbildung be- Abbildung 66 sind die Entwicklungs-
stimmter Leistungsfaktoren beschrieben etappen sowie die dazugehörigen Schwer-
(Ford et al., 2011). Ziel des systematischen punkte (Training, Karriere, Persönlich-
Leistungsaufbaus ist das Erreichen höchs- keit, Kenntnisse) grafisch dargestellt.
ter sportlicher Leistungen. Ca. 95 Pro-
zent der maximalen Wettkampfleistung Der langfristige Leistungsaufbau im Ge-
werden mit dem 23. Lebensjahr erreicht, wichtheben beginnt mit einer vielseitigen
weshalb ab diesem Zeitpunkt vom Hoch- sportartübergreifenden Grundausbildung
leistungsalter gesprochen wird (Sandau & und gliedert sich in einen allgemeinen
Grabsch, 2012). Nach Sandau (2017), wird und einen speziellen Ausbildungsteil. Die
mit ca. 28 Jahren die höchste Leistungsfä- allgemeine Grundausbildung, welche der
higkeit erreicht (Höchst-leistungsalter). sportartspezifischen Ausbildung voran-
Im LLA des Gewichthebens werden 6 gestellt ist, bildet die erste Entwicklungs-
145
etappe und beginnt mit dem 7. Lebensjahr. zur Ausbildung der Kraftfähigkeiten
Diese Etappe stellt eine tragende Säule unterscheiden (Trainingsmethoden zur
einer perspektivisch ausgerichteten Leis- strukturellen Anpassung vs. Trainings-
tungsentwicklung der Kinder und Jugend- methoden zur neuronalen Anpassung).
lichen dar (Caruso, 2005). Im Alter von Im Übergang von der Grundausbildung
zehn bis zwölf Jahren erfolgt der Übergang zum Grundlagentraining lässt sich das
zur sportartspezifischen Ausbildung im Technikerwerbstraining einordnen. Das
Gewichtheben. Dabei umfasst die zweite Niveau der späteren sportlichen Leistung
Entwicklungsetappe, welche als „Grund- wird in diesem Trainingsabschnitt gelegt
ausbildung speziell“ bezeichnet wird, Kin- (Güntzel, 1976; Faigenbaum & Polakow-
der und Jugendliche im Alter von zehn bis ski, 1999). Das Grundlagen-training um-
dreizehn Jahren. Ziel der Grundausbil- fasst einen Zeitraum von drei Jahren und
dung ist die Entwicklung von koordina- beginnt mit dem 13. Lebensjahr und bildet
tiven Fähigkeiten sowie die Vermittlung die dritte Entwicklungsetappe im lang-
und Festigung der sportlichen Technik im fristigen Leistungsaufbau. Der fließende
Gewichtheben (Sandau & Kurch, 2019). Übergang vom Technikerwerbstraining
Das Training vor der Pubertät (prä- zum Technikanwendungstraining er-
pubertär) sollte sich aus physiologischer folgt, wenn der Sportler die speziellen
Sicht vorrangig auf die Entwicklung von Trainingsübungen des Gewichthebens
neuronalen Anpassungen konzentrie- zunehmend effektiver aufführen kann.
ren. Trainingsschwerpunkte liegen in der Mit dem Ende des Grundlagentrainings
Entwicklung der Schnelligkeit, der all- beginnt das Technikanwendungstraining
gemeinen und sportartspezifischen Be- und bleibt danach ein fester Bestandteil
wegungs-fertigkeiten sowie der Beweg- bis zum Ende der sportlichen Laufbahn.
lichkeit. Das Training nach der Pubertät Vor der Pubertät (Grundausbildung und
(postpubertär) sollte stärker auf struktu- Grundlagentraining) können die spezielle
relle Anpassungen im Muskel ausgerich- Schnell- und Maximalkraft durch Tech-
tet sein, um größere Entwicklungen im nik- und Schnellkrafttrainingsmethoden
Bereich der Kraft- und Ausdauerfähigkeit (geringe bis mittlere Lasten, schnelle und
zu erzielen (Lloyd & Oliver, 2012; Büsch genaue Bewegungs-ausführung) in Ver-
et al., 2017). Die einzelnen Leistungsfak- bindung mit speziellen TÜ gesteigert wer-
toren können jedoch nicht nur in einem den. Die vierte Entwicklungsetappe im
bestimmten biologischen Alter trainiert langfristigen Leistungsaufbau bildet das
werden, sondern sind über die gesamte Aufbautraining im Alter von 15 bis 17 Jah-
Lebensspanne mit einem unterschiedli- ren. Trainingsschwerpunkte liegen in der
chen Entwicklungspotential trainierbar. Vervollkommnung der Wettkampf- und
Zu beachten sind die Trainingsmetho- Trainingsübungen sowie in der Steigerung
den, welche in den jeweiligen Etappen der speziellen Schnell- und Maximalkraft.
verwendet werden. Kraftfähigkeiten sind Die sich anschließende dreijährige Etappe
aufgrund ihrer multifaktoriellen Grundla- des Leistungstrainings beginnt im Alter
ge (neuronale und strukturelle Faktoren) von 18 Jahren. Ab dem 21. Lebensjahr
in allen Ausbildungsstufen gut trainier- beginnt das Hochleistungstraining im
bar (Büsch et al., 2017). In Abhängigkeit Gewichtheben. Neben der technischen
des biologischen Entwicklungstandes Vervollkommnung der Wettkampf- und
müssen sich die Trainings-methoden Trainingsübungen erfolgt eine Steigerung
146
des speziellen Maximal- und Schnell- kommt der Teamentwicklung eine hohe
kraftvermögens mithilfe von Spezial- Bedeutung zu. Diese zielt insbesondere
übungen aus den Komplexen K3 bis K6. auf die Handlungs- und Leistungsfähig-
keit im Gewichtheben. Für die Etappe
9.1 Grundausbildung allgemein der allgemeinen Grundausbildung ist im
Bereich Kenntnisse, die Vermittlung von
Regeln im Sport vorgesehen. In der Ab-
9.1.1 Zielstellung der Grundausbil- bildung 67 sind die Inhalte der „Grund-
dung allgemein ausbildung allgemein“ zusammengefasst.
D ie „Grundausbildung allgemein“
umfasst Kinder im Altersbereich
zwischen sieben und zehn Jahren. Im
Die allgemeine Grundausbildung, welche
Joch (1992) als „motorisches Basistrai-
ning“ bezeichnet, beinhaltet vor allem
Rahmen des außerschulischen Schul- die Entwicklung der koordinativen Fä-
sports sollten die Kinder ein- bis zweimal higkeiten. Neben der Erlernung von ein-
in der Woche im Verein trainieren. Die fachen Bewegungsfertigkeiten und -kom-
erste Ausbildungsstufe ist durch den Be- binationen erfolgt die Vervollkommnung
griff „Talentgewinnung“ charakterisiert der koordinativen Fähigkeiten. Im Alter
und soll sportbegeisterte Kinder mit ei- zwischen sieben und zehn Jahren kön-
nem altersangemessenen, freudbetonten, nen die Gleichgewichtsfähigkeit, die
vielfältigen und sportartübergreifenden Rhythmusfähigkeit, die Reaktionsfähig-
Training an eine regelmäßige sportliche keit, die Differenzierungs-fähigkeit, die
Betätigung heranführen. Durch die Er- Orientierungsfähigkeit sowie die Schnel-
weiterung des Bewegungsschatzes und ligkeitsfähigkeit besonders gut trainiert
der Bewegungserfahrungen soll die allge- und entwickelt werden. Zu beachten ist
meine Leistungsfähigkeit gesteigert wer- bereits in dieser Trainingsstufe das Prin-
den. Die „Grundausbildung allgemein“ zip der progressiven Belastung. Durch
bildet einen Einstieg, um Kinder über Zunahme der Bewegungskomplexität,
spielerische Übungsformen für sport- der Steigerung der Bewegungs-schnellig-
liche Bewegungen zu begeistern. (Lipp- keit und Bewegungspräzision verbessern
mann & Pagels, 1993). In dem Altersbe- sich sowohl die koordinative Leistungs-
reich zwischen sieben und zehn Jahren fähigkeit als auch die motorische Lern-
147
fähigkeit der Kinder. Dies erfolgt durch kleine Spiele mit und ohne Ball, Turn-
die Ausbildung einer Vielzahl neuer übungen, Geschicklichkeits-aufgaben,
„Bewegungsschleifen“ (Weineck, 2010). Bewegungsfolgen mit akustisch-rhythmi-
sierender Bewegungsführung und interes-
Für das ausgeprägte Bewegungsbedürf- san-ten Lauf- und Sprungkombinationen
nis der Kinder sowie als Ausgleich für die können kindgemäße Übungsstunden ge-
langen Sitzzeiten in der Schule, muss ein staltet werden. Ab dem zweiten Schul-
bewegungsfreundliches Umfeld sowohl in jahr ist es zunehmend möglich, techni-
der Vereinsgruppe als auch im Elternhaus sche Grundelemente aus verschiedenen
geschaffen werden. Außerhalb des Ver- Sportarten (z.B. Turnen, Leichtathletik,
einssports können sportliche Aktivitäten Schwimmen, Skilaufen) in das Vereins-
in der Familie (z.B. Schwimmen, Skilaufen, training einzu-bauen. Dabei geht es um
Rollschuhlaufen, Radfahren, Ballspiele) die Erlernung vielseitiger, vereinfach-
dazu beitragen, die motorische Entwick- ter Grund- und Vorübungen sportlicher
lung der Kinder zu fördern. Besonders Techniken aus unterschiedlichen Sport-
wichtig ist, dass eigene Bewegungsent- arten. Diese Grundtechniken bilden eine
decken der Kinder und das Sammeln psychomotorische Erfahrungsbasis für
von psychomotorischen Erfahrungen die später einsetzende Technikschulung.
(Körpererfahrung, materiale Erfahrung, Durch vermehrte Kraft- und Gewandt-
soziale Erfahrung). Im frühen Schulkin- heitsanforderungen im Hindernisturnen,
dalter ist somit das tägliche Spielen an wird die Entwicklung von koordinativen
der frischen Luft besonders wichtig, wenn und konditionellen Fähigkeiten unter-
Kinder im Training Hallensportarten be- stützt. Durch vielseitige Übungsaufgaben
treiben. Das Training im Verein dient der werden sowohl die Schnelligkeits- als auch
Schaffung einer vielseitigen motorischen die Reaktionsfähigkeit geschult. Grund-
Lern- und Erfahrungssituation. Durch legende Spieltechniken können durch
148
kleine Spiele vermittelt werden. In der schule ist die Entwicklung eines breitge-
allgemeinen Grundausbildung erfolgt so- fächerten Repertoires an Bewegungsfer-
mit die Vielseitigkeitsschulung der Kinder tigkeiten. Außerdem lernen die Kinder
(Martin, 1988). In Tabelle 8 sind in An- neue Sportarten und die wichtigsten Re-
lehnung an Lippmann (2005) die Schwer- geln kennen. Sie können neue Bewegun-
punkte der allgemeinen Grundausbildung gen leichter erlernen und verfügen für
im Gewichtheben zusammengefasst. ihr späteres Training eine umfangreiche
Bewegungserfahrung (Weineck, 2010).
9.1.2 Training - Begeisterung für Grundlage der Athletikschule bildet der
Sport „Stundenverlaufsplan - Basis“. Im Anhang
I Abbildung A9 und A10 ist der „Stun-
Abb.: 68. Regeltypologie des Sports (in Anlehnung an Digel, 2001, S. 154)
160
Tab.: 9. Wettkampfregularien (Bundesverband Deutscher Gewichtheber, 2017, S. 13 ff.)
gehen, dass sein Partner ebenso aufrichtig Aufstellung bei Sportspielen (z.B. Zweifel-
bemüht ist, die konstitutiven Regeln des derball, Krebs-fußball, Basketball). Diese
Sports einzuhalten wie er selbst“ (S.155). Regeln beziehen sich darauf, wie man die
In Abbildung 68 ist die Regeltypolo- konstitutiven Regeln nutzen kann, um er-
gie des Sports dargestellt (Digel, 2001). folgreich zu sein. Sie lernen innerhalb des
Das Ziel in der „Grundausbildung all- Teams taktische Verhaltensweisen kennen
gemein“ ist die Vermittlung von konsti- (Digel, 2001; Digel, 2013). Mit dem Er-
tutiven, strategischen und moralischen werb der sportlichen Techniken des Ge-
Regeln. Damit erfüllt der Sport bzw. die wichthebens wird dem Sportler auch das
Sportvereine eine wichtige soziale Auf- zugehörige Regelwerk vermittelt. Hierzu
gabe. Die moralischen Regeln werden gehören u.a. die grundlegenden techni-
stillschweigend vorausgesetzt und be- schen Merkmale der Wettkampfübun-
inhalten zum Beispiel, dass die Fairness gen, unkorrekte Bewegungen, Einteilun-
das oberste Gebot bildet, das Mitmachen gen der Alters- und Gewichtsklassen,
ist wichtiger als der Sieg ist, und der Aus- Kleidung des Athleten, Ausrüstung und
gang von Wettkämpfen und Spielen offen Wettkampfdokumente (Bundesverband
ist. Bei den strategischen Regeln erlernen Deutscher Gewichtheber, 2017). In der
die Kinder das Zusammenspiel sowie die Tabelle 9 sind einige Regularien bezogen
161
auf die Wettkampfausrüstung sowie die konstitutiven Regeln werden in den nach-
Kleidung des Athleten zusammengefasst. folgenden Entwicklungsetappen sukzessiv
erweitert und vertieft. Weitere, den Wett-
In der „Grundausbildung allgemein“ er- kampf auf nationaler und internationaler
folgt vorwiegend die Erlernung der Tech- Ebene betreffende Regularien finden sich
nik- und Wettkampfbestimmungen in den im Internet auf den Seiten des Europäi-
athletischen Übungen. Mit Beginn des schen Gewichtheberverbandes (www.
Technikerwerbstrainings folgen Regeln zu ewfed.com) sowie des Internationalen
Wettkampf- und Trainingsübungen. Die Gewichtheberverbandes (www.iwf.net).
162
9.2 Grundausbildung speziell bildung speziell“ zusammengefasst.
163
die Trainingsschwerpunkte der „Grund- manenten Trainingsinhalt in dieser Aus-
ausbildung speziell“ zusammengefasst. bildungsetappe. Durch spezifische und
Das wachsende Sportinteresse in diesem unspezifische Trainingsübungen wird eine
Altersbereich bietet Gelegenheit, Einstel- Trainingsmonotonie vermieden (Martin,
lungen und Werthaltungen für ein über- 1988; Kurch et al., 2018). In Tabelle 10 sind
dauerndes Sporttreiben zu entwickeln. In die Trainingsschwerpunkte der „Grund-
der speziellen Grundausbildung beginnt ausbildung speziell“ zusammengefasst.
das systematische Training der Kinder im
Gewichtheben. Die wichtigste erzieheri- 9.2.2 Training - Technikerwerb
sche Aufgabe des Trainings ist die Schaf-
fung einer positiven Trainingseinstellung.
In diesem Alter sind die Kinder besonders
begeisterungsfähig und leistungsbereit.
G ewichtheben zählt zu den sogenann-
ten „Z-G-S-Sportarten“, deren Wett-
kampfleistung in Zentimeter (Z), Gramm
Die grundlegende Zielstellung dieser Ent- (G) oder Sekunden (S) gemessen wird. Die
wicklungsstufe ist, eine umfassende Schu- sportliche Technik muss bereits ab dem
lung der sportlichen Technik der Wett- Anfängerbereich mit ca. zehn bis zwölf
kampf- und Trainingsübungen sowie die Jahren erlernt werden. Im Gegensatz dazu
Entwicklung der koordinativen Fähigkei- ist es ausreichend, wenn die konditionel-
ten. Die Basis für das Niveau der späteren len Fähigkeiten erst später spezialisiert
sportlichen Technik wird in diesem Alters- werden (Moesch, Elbe, Hauge & Wikman,
bereich gelegt. Darüber hinaus soll eine 2011). Bei der Ausbildung der sporttech-
solide Belastungsverträglichkeit und eine nischen Fertigkeiten findet eine frühe Spe-
Verbesserung konditioneller Fähigkeiten zialisierung statt und die Lasten werden
im Kraft-, Ausdauer- und Schnelligkeits- allmählich erhöht. Ziel im präpubertären
bereich mit unspezifischen und spezifi- Alter ist die Festigung der sportlichen
schen Trainingsmitteln erfolgen. Auch die Technik der Wettkampf- und Trainings-
Beweglichkeitsschulung bildet einen per- übungen (Faigenbaum, Lloyd, MacDonald
164
& Myer, 2016). Das Stütz- und Bindege- dieser Zeitraum ca. zwei bis drei Jahre. Das
webe kann sich frühzeitig und langfristig Technikerwerbstraining lässt sich somit in
an die Anforderungen im Spitzenbereich die präpubertären Etappen der „speziellen
anpassen. Dies betrifft unter anderem die Grundausbildung“ (10 bis 13 Jahre) im
Erhöhung der Sehnensteifigkeit und die Übergang zum Grundlagentraining (13
Steigerung der Knochendichte (Legerlotz, bis 15 Jahre) einordnen. Die Basis für das
Marzilger, Bohm & Arampatzis, 2016). Niveau der späteren sportlichen Technik
wird in diesem Trainingsabschnitt gelegt
Für das Erzielen hoher sportlicher Leis- (Güntzel, 1976; Faigenbaum & Polakow-
tungen stellt die sportliche Technik einen ski, 1999). Im präpubertären Training
wesentlichen Bestandteil dar. Um die vor- liegt der Schwerpunkt in der Ausbildung
handenen Kraftfähigkeiten in der Hebung einer am Technikleitbild orientierten Ziel-
optimal auszunutzen und gleichzeitig un- technik. Aus sporttechnischer Sicht sollte
zweckmäßige Belastungen zu verringern, das Technikerwerbstraining auf Schlüssel-
ist eine gute Ausbildung der sportlichen stellen, welche im Hochleistungsbereich
Technik zwingend notwendig (Worobjow, limitierend wirken, ausgerichtet werden.
1984; Lippmann, 1991). Das Technik- Diese sind die Startposition, die Knie-
training im Gewichtheben wird in An- passage sowie die Umgruppierungs- und
lehnung an Martin, Carl und Lehnertz Abbremsphase (Lippmann & Jentsch,
(2001) in das Technikerwerbs- und Tech- 2009; Lippmann & Sandau, 2012). Für
nikanwendungstraining unterschieden. das Heben hoher Lasten sind die Körper-
Beim ersten Kontakt des Sportlers mit senkgeschwindigkeit sowie die Hocktiefe
den speziellen Trainingsübungen beginnt unverzichtbare Schlüsselstellen, die be-
das Technikerwerbstraining. Wenn die reits im Anfängerbereich korrekt erlernt
grundlegenden Bewegungsmuster effektiv werden müssen. Eine weitere Schlüssel-
beherrscht werden, erfolgt der Übergang stelle im langfristigen Leistungsaufbau
zum Technikanwendungstraining. Ziel des Gewichthebens bildet das vielseitige
des Technikerwerbstrainings ist die selbst- Training (Lippmann & Pagels, 1993). All-
ständige Ausführung aller Trainings- und gemeine Trainingsübungen dienen der
Wettkampfübungen, ohne fremde Hilfe Verbesserung elementarer Bewegungs-
und in einer guten Bewegungsqualität. In fertigkeiten und haben einen positiven
Abhängigkeit des Lernfortschritts umfasst Effekt für den Erwerb der speziellen
Tab.: 11. Allgemeine Trainingsübungen der Grundausbildung speziell (Sandau & Kurch, 2019)
165
Trainingsübungen (Clark & Metcalfe, ordination in das Training mit integriert.
2002; Fransen et al., 2012). Für zukünfti- Trainingsübungen aus den Komplexen
ge Spitzenleistungen bildet das vielseitige K3, K4 und K6 kommen nicht zur An-
Training somit eine Voraussetzung. Im wendung. Die Übungskombinationen
präpubertären Altersbereich sollte das all- im Komplex K7 können optional in das
gemeine Training ganzheitlich ausgerich- Training mit eingebaut werden. Die Rah-
tet sein und der Trainingsschwerpunkt menorientierung für den Altersbereich
auf der Entwicklung der Kraftfähigkeiten U13 umfasst folgende Trainingsübun-
für die oberen Extremitäten liegen (San- gen: Reißen, Stoßen, Umsetzen, Aussto-
dau & Kurch, 2019). In Tabelle 11 sind ßen, Reißen erhöht, Umgruppieren breit,
allgemeine Trainingsübungen für das Umsetzen erhöht, Umgruppieren eng,
Muskelkrafttraining sowie Inhalte zum Standstoßen, Kniebeuge vorn, Umsetzen
vielseitigen Athletik-, Koordinations- und + Kniebeuge vorn und Kniebeuge vorn
Beweglichkeitstraining zusammengefasst + Ausstoßen. Trainingsübungen welche
nicht in der Rahmenorientierung enthal-
Im Altersbereich zwischen 10 und 13 Jah- ten sind, sollen in diesem Altersbereich
ren erfolgt die Jahresplanung über eine nicht zur Anwendung kommen. Bei der
Mehrfachperiodisierung. Jeder MAZ in Erstellung eines individuellen Trainings-
der „Grundausbildung speziell“ umfasst plans, müssen nicht alle in der Rahmen-
sechs Wochen. Eine längerfristige Trai- orientierung vermerkten Trainingsübun-
ningsplanung ist durch eine stetige Leis- gen übernommen bzw. geplant werden.
tungsentwicklung der Kinder nur schwer Bei der Erstellung des ITP ist es wichtig,
zu gestalten. Die Rahmenorientierung dass individuelle Voraussetzungen und
im Bereich U13 beinhaltet Trainings- technische Besonderheiten des Sportlers
übungen aus den Komplexen K1, K2, K5 Berücksichtigung finden. Die Rahmenori-
und K7. Dabei dienen die Übungen aus entierung beinhaltet ausschließlich spe-
den Komplexen K1 und K2 zur Vermitt- zielle Trainingsübungen. Das allgemeine
lung der sportartspezifischen Technik. Training welches ca. 60 Prozent vom Ge-
Die Trainingsübung aus den Komplex samtumfang in der Woche umfasst, muss
K5 wird ausschließlich zur Schulung des individuell vom Trainer geplant werden.
Bewegungsablaufes und zur Verbesse- Dabei setzt sich das allgemeine Training,
rung der inter- und intramuskulären Ko- aus Inhalten der Komplexe K8 bis K10
166
und anderer Sportarten zusammen. In Ta- Aufbau- und Leistungsausprägungsphase
belle 12 ist die Rahmenorientierung über finden in dem Altersbereich aufgrund
sechs Wochen für die Übungen Reißen des kurzen Makrozyklus nicht statt.
(TÜ 1), Stoßen (TÜ 3), Ausstoßen (TÜ 5)
und Kniebeuge vorn (TÜ 19) abgebildet. Für den Altersbereich U13 ist im Anhang
I Abbildung A18 ein Mustertrainingsplan
Die Rahmenorientierung beinhaltet die für die erste Trainingswoche des sechs-
Belastungsgestaltung (hohe, mittlere, ge- wöchigen MAZ abgebildet. Dieser be-
senkte Belastung) über sechs Wochen und inhaltet drei Trainingseinheiten an den
gibt Auskunft über die Gesamtwieder- Tagen Montag, Mittwoch und Freitag.
holungen (WH/Wo) in den Komplexen Die 241 Gesamtwiederholungen vertei-
K1 bis K7 bzw. K1 bis K5. Die höchsten len sich auf die Komplexe K1 (105 WH/
Wochenwiederholungen werden in den Wo), K2 (90 WH/Wo) und K5 (46 WH/
Komplexen K1 (85 WH/Wo) und K2 (85 Wo). Die Gesamtbelastung in der Woche
WH/Wo) erreicht. Im Komplex K5 wer- beträgt 14,4 Tonnen und die Trainings-
den weitaus weniger Wiederholungen pro einheiten haben eine hohe Belastung.
Woche absolviert (30 WH/Wo). In den Am Montag stehen die Trainingsübungen
Spalten der jeweiligen Übung ist das mitt- Umgruppieren breit, Reißen erhöht und
lere Hantelgewicht, der Bestwert sowie Stoßen auf dem Trainingsplan. Am Mitt-
die dazugehörige Wiederholungsanzahl woch enthält der Mustertrainingsplan
dargestellt. Die Angaben zum mittleren vier spezielle Trainingsübungen (Reißen,
Hantelgewicht und zum Bestwert einer Umgruppieren eng, Umsetzen erhöht und
Trainingsübung erfolgen prozentual, in Standstoßen). Für den Freitag ist das Rei-
Bezug zum Zielwert der anzustrebenden ßen, das Umsetzen, das Ausstoßen und
Wettkampfleistung im Reißen und Stoßen die Kniebeuge vorn geplant. Der Muster-
(jeweils 100 Prozent). Die Empfehlung trainingsplan enthält für jede Trainings-
für die durchschnittliche Gesamtwieder- übung die Laststufengestaltung (Last,
holungsanzahl im Altersbereich U13 liegt Seriengröße, Satzanzahl). Allgemeine
bei 200 Wiederholungen pro Woche. Im Trainingsübungen müssen vom Trainer
Technikerwerbstraining erfolgen etwa 80 individuell geplant werden. Bei der Erstel-
Prozent der durchschnittlichen Wieder- lung des individuellen Wochenplans dient
holungen eines MAZ durch Übungen der Mustertrainingsplan als Orientierung.
aus den Komplexen K1 und K2. Die Be- Je nach individuellen Voraussetzungen
lastung im Training erfolgt vorrangig über der Sportler können Trainingsübungen,
eine höhere Satzgröße (keine Einzelver- welche in der Rahmenorientierung ver-
suche im Training). Trainingsübungen zeichnet sind, ergänzt oder ausgetauscht
mit einer halben Hockposition (Stand- werden. Zur Trainingssteuerung sind die
reißen, Standstoßen) oder mit einer über- Wiederholungen, das mittlere Hantelge-
mäßigen Betonung der Streckbewegung wicht und der Bestwert jeder Trainings-
in der Beschleunigungsphase (Zugübung übung im Wochenplan vermerkt (Kurch
eng und breit, Powerzug eng und breit), et al., 2018; Sandau & Kurch, 2019).
sollten im Altersbereich U13 keine An-
wendung finden, um negative Wirkun- Jede Trainingseinheit gliedert sich in ei-
gen auf das Umgruppieren auszuschlie- nen einleitenden Teil, einen Hauptteil und
ßen. Eine Einteilung in die Grundlagen-, einen Ausklang. Die Zielstellung des ein-
167
leitenden Teils liegt in der Aufwärmung Organismus beitragen. Hierzu können
des Bewegungsapparates, in der Schaf- verschiedene Dehnungsübungen (aktiv,
fung der Trainingsbereitschaft und in der passiv), das Auslaufen oder die Benutzung
physiologischen Vorbereitung der Haupt- der Blackroll eingesetzt werden. Auch ein
belastung, durch Vorbelastung der ent- gemeinsames Abschlussspiel (z.B. Zwei-
sprechenden Organsysteme. Der einlei- felderball) kann als Ausklang der Trai-
tende Teil gliedert sich in eine allgemeine ningseinheit geplant werden. Am Ende
und spezielle Erwärmung. Das allgemeine einer jeden Trainingseinheit erfolgt eine
Aufwärmen beinhaltet grundlegende und kurze Nachbereitung (Kurzauswertung)
sportartübergreifende Vorbereitungs- mit den Sportlern (Starischka, 1988).
übungen, die den ganzen Körper mit ein-
beziehen. Verschiedene Laufkombinatio-
nen (ABC-Lauf) bzw. Staffelspiele eignen 9.2.3 Karriere - Talentsichtung
sich im Altersbereich U13 besonders gut.
Im Anschluss daran, folgen Dehnungs-
und Mobilisierungsübungen. In der spe-
ziellen Erwärmung folgt eine „Hantel-
N ach Abschluss der „Grundausbil-
dung allgemein“ und der Talentbin-
dung beginnt die gezielte Sichtung von
gymnastik“ mit der Hantelstange. Jeder Talenten. Durch die Inhalte der „Athle-
Sportler bereitet sich individuell auf die tikschule 1“ sollten sich die Fähigkeiten
folgenden Trainingsübungen im Haupt- potenzieller Talente ausgeprägt haben
teil vor. Die Zielstellung des Hauptteils und diese nun identifizierbar sein. Unter
liegt in der Entwicklung und Stabilisie- der Berücksichtigung des biologischen
rung des individuellen sportlichen Leis- Alters wird in diesem Bereich über den
tungszustands. In der „Grundausbildung Landeskaderstatus eine Vorauswahl ge-
speziell“ liegt der Schwerpunkt des Trai- troffen und Talentgruppen können über
nings, in der Optimierung der sportlichen regionales Stützpunkttraining gefördert
Technik der Wettkampf- und Trainings- werden. Zur Identifikation der Talen-
übungen. Der Hauptteil des Trainings bil- te liefert die „Athletikschule 2“ mit dem
den spezielle (K1 bis K7) und allgemeine Athletik-schule Test Sichtungshilfen und
(K8 bis K10) Trainingsübungen aus dem gleichzeitig weitere Inhalte zur Vertiefung
Trainingsmittelkatalog. Allgemein gilt, des allgemeinen Trainings sowie der spe-
dass die koordinativ-technische Schulung ziellen Inhalte des Gewichthebens. Für
vor der konditionellen Schulung erfolgen das Kindertraining sind nach wie vor qua-
soll. Trainingsübungen zur Schnelligkeits- lifizierte Übungsleiter entscheidend. Regi-
entwicklung werden vor Kraft- und Aus- onale Stützpunkttrainer unterstützen die
dauerbelastungen trainiert. Zu beachten Übungsleiter und ehrenamtlichen Trainer
ist weiterhin der Wechsel der Belastung und trainieren regelmäßig Talente aus
der hauptsächlich beanspruchten Muskel- verschiedenen Vereinen in sogenannten
gruppen, um Dysbalancen vorzubeugen. Fördergruppen. Nach wie vor ist das viel-
Die Zielstellung des Ausklangs liegt nach seitige Training wichtig und sollte einen
Starischka (1988) „in der Rückführung großen Teil der Trainingszeit beanspru-
des beanspruchten Organismus auf den chen. Die Intensität und koordinativen
Vorbelastungsfunktionszustand“. Er soll Anforderungen der angewandten Inhalte
zur Entspannung, Beruhigung und zur sollte gegenüber der „Grundausbildung
beschleunigten Wiederherstellung des allgemein“ deutlich anspruchsvoller und
168
herausfordernder sein, um die allgemei- 9.2.4 Persönlichkeit - Konzentration
nen Leistungsvoraussetzungen weiter zu
erschließen. Die Durchlässigkeit des Lan-
deskaders ist hoch zu gestalten. Es besteht
die Möglichkeit zuvor nicht identifizierte
D ie körperliche Vorbereitung auf die
Anforderungen von Wettkämpfen
allein reicht in Zeiten zunehmender Leis-
Talente in die Förderguppen aufzuneh- tungsdichte durch die Optimierungen der
men. Wachstum, biologisches Alter und Trainingsprozesse nicht mehr aus, damit
Interessen unterliegen im Alter von 10 Sportler ihr volles Leistungspotenzial
bis 13 Jahren einen äußerst dynamischen entfalten können. Wie bereits im Kapitel
Wandel und sollten stets berücksichtigt „Persönlichkeitsentwicklung“ angespro-
werden. Die Kinder beginnen nun, an chen, stellt die Konzentrationsfähigkeit
Wettkämpfen bei Bezirksmeisterschaften im Gefüge der mentalen Stärke, bzw. der
teilzunehmen. Diese sind unter dem As- psychosozialen Ressourcen einen wich-
pekt der Freude zu betrachten und sollten tigen Aspekt der sportlichen Leistungs-
den Kindern nur dann ermöglicht wer- fähigkeit dar (Singer, 2000; Wulf, 2007;
den, wenn eine entsprechende Kompe- Weinberg & Gould, 2014; Mellalieu, 2014;
tenz vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, Muraretu et al., 2018; Phylactou, 2019).
droht eine Überforderungssituation, die Die Literatur bietet diverse Definitionen
bei häufigem Auftreten Wettkampfängste von Konzentration und Aufmerksamkeit
fördert. Die Wettkämpfe besitzen noch an. Im folgenden Kapitel beschreibt die
keine leistungssportliche Relevanz und Konzentration das Vermögen des Sport-
können daher aufgeschoben und als „Be- lers, seine Aufmerksamkeit bewusst unter
lohnungen“ für gewissenhaftes und kon- Ausblendung von Störfaktoren, auf die
tinuierliches Training angeboten werden. aufgabenrelevanten Informationen zu fo-
Die Kinder trainieren auch während der kussieren (Mellalieu, 2014; Muche et al.,
„Grundausbildung allgemein“ weiterhin 2018). Weiter unterschieden wird dabei
im Verein mit dem ergänzenden regio- zwischen einem externalen und interna-
nalen Stützpunkttraining. Die Trainings- len Aufmerksamkeitsfokus und ob dieser
häufigkeit ist weiterhin moderat bei ma- dabei weit oder eng gefasst ist (Wulf, 2007;
ximal drei Trainingseinheiten pro Woche Mellalieu, 2014; Muche et al., 2018). Leis-
tungssportliche Relevanz haben nicht nur
Mit dem Wechsel in die Sekundarstufe die Informationen, auf die die Aufmerk-
1 erhöht sich die schulische Belastung, samkeit gerichtet wird, sondern auch die
die Unterrichtsumfänge nehmen konti- Art und Weise des Fokus. Beispielsweise
nuierlich zu und mit ihr die Wichtigkeit hat sich gezeigt, dass ein externaler Fo-
von selbstständigem Lernen. Gleichzeitig kus in Bezug auf die Leistungsabgabe
verändert sich das soziale Umfeld durch und die Bewegungsqualität positiver ein-
Neubildung der Klassen aus unterschied- zuschätzen ist, als ein internaler Fokus
lichen Schulen. Hohe Trainingsumfän- (MacPherson et al., 2008; Wulf & Dufek,
ge sind weiterhin nicht nötig und soll- 2009; Porter et al., 2010). Diese Aussagen
ten genügend Kapazitäten bieten, dass bergen jedoch gewisse Kritik und sollten
die Kinder sich in der Freizeit ihr neues genauer betrachtet werden. Unterscheidet
soziales Umfeld erschließen können. man zwischen fortgeschrittenen Sportlern
mit hoher technischer Bewegungsquali-
tät und Anfängern zeigt sich, dass letzte-
169
re konträr zu diesen Aussagen vor allem adäquat auszurichten sowie störende Ein-
von einem internalen Fokus profitieren flüsse wie Publikumslärm, Emotionen und
(Mellalieu, 2014). Ebenso verhält es sich Sorgen auszublenden. Eine Untersuchung
mit technischen Korrekturen, bei denen an ägyptischen Gewichthebern bekräftigt
Teilaspekte der Bewegung gezielt verbes- die Relevanz der Konzentrationsfähig-
sert werden sollen. Ein internaler Fokus keit in Bezug auf die Leistungsfähigkeit
bewirkt die Verbesserung der Bewegungs- im Wettkampf. Jene gaben an, dass für sie
qualität dieser in den Fokus genomme- der „Focus“ zusammen mit Wettkampf-
nen Bewegungsphase (Macpherson et al., lust (männlich) und innerer Stärke (weib-
2008; Schutts et al., 2017). Hier gilt es der lich) eine der entscheidenden psychischen
Zielstellung entsprechend zu differenzie- Ressourcen ist (Aly & Elemiri, 2014).
ren. Sollen technische Korrekturen in Be- Um den psychischen Anforderungen des
wegungsphasen des Gesamtbewegungs- Wettkampfs gerecht zu werden, verwen-
ablaufs korrigiert werden ist ein internaler den Sportler nicht selten Techniken, die
und enger Fokus anzustreben. Geht es sie hierbei unterstützen (Phylactou, 2019).
hingegen um die Gesamtbewegungsqua- Die Konzentrationsfähigkeit beschränkt
lität und vor allem in Wettkampfsettings sich jedoch nicht auf Wettkämpfe. Auf-
um die Leistung, so ist ein externaler Fo- grund der hohen Bewegungskomplexität,
kus anzustreben (Wulf & Dufek, 2009). die mitunter von hohen bis maximalen
Krafteinsätzen einhergeht, erfordert auch
Die Spezifik des Gewichthebens mit sei- das Training ein hohes Maß an aufgaben-
nen Wettkampfanforderungen erfordert relevanter Konzentration (Muche et al.,
ein gesondertes Augenmerk auf die Kon- 2018).Es liegt nahe, die Konzentrations-
zentrationsfähigkeit als leistungslimitie- fähigkeit durch gezielte Inszenierung von
renden Faktor. Betrachtet man die zeit- Situationen, in denen der Sportler unter
lichen Anforderungen an den Sportler erschwerten Bedingungen die Konzent-
während des Wettkampfs, wird ersicht- ration aufrechterhalten muss, zu fördern
lich, dass hier ein enormer Zeitdruck vor- (Muche et al., 2018). Diese Simulationen
herrscht. Der Sportler hat ein Zeitfenster vermögen in der Tat die Konzentrations-
von 60 Sekunden, innerhalb dessen er sei- fähigkeit des Sportlers zu fördern, haben
nen Versuch zu beginnen hat (die Hantel jedoch ihre Grenzen. So durchdacht sie
muss innerhalb dieses Zeitraumes durch auch sein mögen, es gelingt ihnen nicht,
den Sportler angehoben werden). Es han- den Sportler in den emotionalen Zustand
delt sich beim Gewichtheben somit um eines Wettkampfes zu versetzen und ihn
eine Sportart, die sehr kurze und inten- somit auf diese Bedingungen vorzuberei-
sive Konzentrationsphasen erfordert. Die ten (Mellalieu, 2014). Ungeachtet dessen
durchschnittliche Dauer der Konzentra- eignen sich solch inszenierte Situationen,
tionsphase vom Sportler beläuft sich da- um die Sportler auf die psychischen An-
bei auf 10 Sekunden pro Versuch, wobei forderungen des Gewichthebens aufmerk-
höhere Lasten diese Konzentrationspha- sam zu machen und die Konzentrations-
sen verlängern (Muraretu et al., 2018). fähigkeit unter den mitunter störenden
Gewichtheber müssen also im Wettkampf Bedingungen der Trainingsgruppe grund-
die Fähigkeit besitzen innerhalb von 60 sätzlich zu fördern. Darüber hinaus kann
Sekunden die notwendige Konzentration der Sportler hier lernen, wie er seinen
willentlich herbeizuführen, den Fokus Aufmerksamkeitsfokus anforderungs-
170
spezifisch wählen und beeinflussen kann. vermochte, sind Wettkampfroutinen gän-
Hier übt auch der Trainer durch seine gige Praxis im Leistungssport (Cotterill,
Hinweise einen entscheidenden Ein- 2010; Mellalieu, 2014). Sie gründen auf
fluss aus (Wulf & Dufek, 2009; Porter et der Annahme, dass der Sportler durch
al., 2010; Schutts et al., 2017). Die bereits emotionale Erregung in Wettkampfsitu-
angesprochene Zielstellung, technische ationen Ablenkung erfährt. Sorgen und
Verbesserung einzelner Bewegungspha- Ängste veranschlagen nachfolgend ein
sen oder der harmonische Gesamtbewe- hohes Maß der kognitiven Ressourcen
gungsablauf, ist hierbei ausschlaggebend. die der aufgabenrelevanten Aufmerksam-
So erfährt der Sportler welchen Einfluss keit nicht mehr voll zur Verfügung stehen
die Richtung seiner Aufmerksamkeit (Lazarus, 2000; Anderson, 2005; Mem-
auf die Bewegungsqualität hat. Auf die- mert & Furley, 2007). Diese Unsicherheit
ser Grundlage kann in weiteren Schrit- resultiert in einer verstärkten Fokussie-
ten an Strategien gearbeitet werden, die rung auf die Bewegungsausführung, um
es dem Sportler auch unter den beson- ihre Qualität zu gewährleisten. Da es sich
deren Anforderungen des Wettkampfs hierbei jedoch um automatisierte Bewe-
ermöglichen, die Aufmerksamkeit auf gungsabläufe handelt, werden sie durch
die entscheidenden Faktoren zu lenken. die kognitive Einflussnahme in ihrer Qua-
Viele dieser Techniken richten sich nicht lität beeinträchtigt (Beilock & Gray, 2007;
ausschließlich auf die Aufmerksamkeit Mellalieu, 2014). Diesen, aus emotionaler
des Sportlers, sondern schließen weitere Erregung erwachsenden und die Leis-
emotionale und kognitive Prozesse mit tungsfähigkeit negativ beeinträchtigen
ein. Dies können sogenannte „Wettkampf- Prozessen, soll durch Wettkampfroutinen
routinen“, „Trigger-Words“ oder auch entgegengewirkt werden. Die bekannte
Mentales Training sein, wobei letzteres Abfolge von Handlungen und Gedanken
in seiner Eignung als Konzentrations- unterstützt den Sportler dabei, seine Auf-
technik bislang kaum Evidenz erfahren merksamkeit trotz der störenden äußeren
hat (Mellalieu, 2014). Vielmehr wird es und inneren Einflüsse auf die aufgaben-
im Bereich des motorischen Trainings relevanten Aspekte zu richten (Cotterill,
auf imaginärer Basis in Form von Vi- 2010). Wettkampfroutinen können und
sualisierung praktiziert und hier in der sollten frühzeitig mit den Sportlern erar-
nachfolgenden Entwicklungsetappe im beitet, angewendet und reflektiert werden.
gleichnamigen Kapitel behandelt. Wett- Die Sportler erfahren außerdem, dass sie
kampfroutinen bezeichnen eine Abfol- bewussten Einfluss und Kontrolle auf die
ge von aufgabenrelevanten Handlungen mitunter überwältigenden Emotionen ei-
und Gedanken, die ein Sportler vor der nes Wettkampfs haben können. Dadurch
Ausführung einer Handlung durchführt sehen sie sich in ihrer Selbstwirksamkeit
(Moran, 2016). So soll es gelingen, die gesteigert (Lidor & Mayan, 2005). Die Ent-
Aufmerksamkeit anhand einer bekann- wicklung einer Wettkampfroutine kann
ten Routine bewusst und ungeachtet von und soll in diesem Rahmen nicht weiter
störenden Einflüssen, auf die relevanten erörtert werden (Cotterill, 2010). Hier-
Aspekte der bevorstehenden Aufgabe zu für sollen die an Olympiastützpunkten zu
lenken. Auch wenn die Studienlage bis- Verfügung stehenden Sportpsychologen
her die Mechanismen von Wettkampf- hinzugezogen werden, um die Entwick-
routinen nicht eindeutig zu ergründen lung einer solchen Routine auf Grund-
171
lage ihrer Fachexpertise zu entwickeln. meinen verfügen. Vor allem in Sportarten,
in denen Einteilungen in unterschiedliche
Ungeachtet dessen ist die Konzentrations- Gewichtskategorien vorgenommen wer-
fähigkeit eine leistungsentscheidende den, stellt ein wissenschaftlich fundier-
psychische Ressource, deren Förderung tes Grundwissen über Ernährung eine
keinesfalls außer Acht gelassen werden wichtige Komponente für den Erfolg dar.
darf (Singer, 2000; Wulf, 2007; Weinberg Fehlvorstellungen, vor allem unter jungen
& Gould, 2014; Mellalieu 2014; Muraretu Sportler sind häufig in den Themengebie-
et al. 2018; Phylactou 2019). Die Broschü- ten Kalorien-, Protein- und Flüssigkeits-
re „Eine Frage der Qualität – Persönlich- zufuhr sowie Nahrungsergänzungsmittel
keits- und Teamentwicklung – Förderung zu finden (Shifflett, Timm, & Kahanov,
psychosozialer Ressourcen im Gewichthe- 2002). Unzureichendes oder sogar falsches
ben“ (Muche et al., 2018) beinhaltet auch Wissen kann einen immensen Einfluss auf
zur psychischen Ressource „Konzentrati- die Leistungsfähigkeit nehmen und damit
onsfähigkeit“ diverse Übungen und Anlei- die Chance auf eine Spitzenplatzierung
tungen, wie diese gefördert werden kann. gefährden. Insbesondere die Einnahme
von verunreinigten Nahrungsergänzungs-
mitteln birgt negative Folgen. An dieser
9.2.5 Kenntnisse - Ernährung im Sport Stelle soll noch einmal darauf verwiesen
werden, dass zu den Aufgaben von Trai-
176
9.3 Grundlagentraining sportlichen Technik. Dabei werden die
Trainings- und Wettkampfübungen sta-
bilisiert und gefestigt. Die hohe Qualität
der sportlichen Technik wird durch eine
9.3.1 Zielstellung des Grundlagen- vielfältige Übungsauswahl der Komplexe
trainings K1 und K2 erreicht. Der zweite Schwer-
punkt liegt in der Ausprägung der Maxi-
D as Grundlagentraining umfasst
Sportler im Altersbereich zwischen
13 und 15 Jahren. Im Schülerbereich sollte
malkraftvoraussetzungen in den unteren
Extremitäten. Hierfür kommen die Übun-
gen aus dem Komplex K5 (Kniebeuge
ein drei- bis fünfmaliges Training in der vorn und hinten) zur Anwendung. Die
Woche stattfinden. Der dritten Stufe im Kraftentwicklung in den oberen Extremi-
langfristigen Leistungsaufbau ist der Be- täten ist durch allgemeine Trainingsübun-
griff der „Talententwicklung“ zugeordnet. gen zu gestalten, da Übungen aus dem
Für die Etappe des Grundlagentrainings Komplex K6 noch nicht zur Anwendung
ist im Bereich Persönlichkeit die Einfüh- kommen. Ein weiterer Bestandteil des
rung des mentalen Trainings vorgesehen. Trainings zur Entwicklung der Schnellig-
Im Bereich der Kenntnisse erfolgt die keit bilden spielerische Inhalte wie Ball-
Vermittlung über Regenerationsmaß- spiele, Zirkeltraining sowie Sprint- und
nahmen im Sport und deren Wirkungen. Sprungvariationen. In Tabelle 13 sind
In der Abbildung 70 sind die Inhalte des die Trainingsschwerpunkte des Grund-
Grundlagentrainings zusammengefasst. lagentrainings zusammengefasst (Lipp-
Methodisch baut das Grundlagentraining mann & Pagels, 1993; Kurch et al., 2018).
auf der Grundausbildung auf. Der Anteil
des speziellen Trainings wird auf ca. 50 9.3.2 Training - Techniktraining
Prozent erhöht. Das allgemeine und viel-
seitige Training bildet einen festen Be-
standteil jeder Trainingseinheit. Durch
allgemeine Trainingsmittel ist vor allem
F ür die Erhöhung der Wettkampfleis-
tung ist die Steigerung der Schnell-
und Maximalkraft unabdingbare Voraus-
die Rumpf- und Stützkraft zu entwickeln. setzung (Richter, 1982; Stone et al., 2005;
Der Fokus im Altersbereich U15 liegt in Stone, Pierce, Sands & Stone, 2006). Um
der Ausprägung einer hohen Qualität der eine höhere Wettkampfleistung im Rei-
177
Tab.: 13. Schwerpunkte: Grundlagentraining (in Anlehnung an Lippmann, 2005a, S. 2)
ßen und Stoßen zu erzielen, müssen die sichtlich der Entwicklung der Kraftfähig-
Kraftfähigkeiten gesteigert werden. Das keiten besitzt in diesem Altersbereich auch
Training bei Kindern und Jugendlichen, ein allgemeines Training hohe Transfer-
zur Entwicklung der Schnell- und Ma- leistungen (Güntzel, 1976; Keine, 1986).
ximalkraft, ist jedoch nicht mit dem Er- Durch geringe Zusatzlasten im Technik-
wachsenentraining identisch. Sowohl in und Schnellkrafttraining sowie durch den
der Grundausbildung als auch im Grund- Verzicht auf spezielle Trainingsübungen
lagentraining erfolgt die Steigerung der in Kombination mit speziellen Trainings-
speziellen Schnell- und Maximalkraft methoden (Hypertrophie- und IK-Me-
durch Technik- und Schnellkrafttrai- thoden), bleibt die Reizwirksamkeit für
ningsmethoden (geringe bis mittlere Las- spätere Ausbildungsetappen erhalten. In
ten, schnelle und genaue Bewegungsaus- diesem Zusammenhang sprechen Wer-
führung) in Verbindung mit speziellen choschanski (1988) und Platonov (1999)
Trainingsübungen. Höhere Lasten wer- von der Adaptationsreserve. Eine weite-
den vorrangig durch die Ansteuerung der re Leistungsentwicklung wird limitiert,
Muskulatur verbessert (neuronale Anpas- wenn diese Reserve zu früh durch spezi-
sung). Um höhere Lasten im Training und fische Trainingsinhalte ausgeschöpft wird.
Wettkampf zu bewältigen, ist es im präpu- Mit steigendem Trainingsalter müssen
bertären Alter noch nicht notwendig klas- spezifischere Übungen und Methoden an-
sische Maximalkraftmethoden anzuwen- gewendet werden, um die Reizwirksam-
den. Zur Erhöhung der Schnellkraft leistet keit zu erhalten und die Zweikampfleis-
das Techniktraining auch bei geringeren tung zu steigern (Sandau & Kurch, 2019).
Lasten ausreichende Trainingsreize. Hin-
178
Der fließende Übergang vom Techniker- et al., 2006). Das Risiko von trainingsbe-
werbstraining zum Technikanwendungs- dingten Überlastungserscheinungen ist in
training beginnt, wenn der Sportler die diesem Altersbereich erhöht (van der Sluis
speziellen Trainingsübungen im Gewicht- et al., 2014). Bei der Trainingsplanung im
heben zunehmend effektiver ausführen Grundlagentraining muss sowohl das er-
kann. Es müssen keine neuen Bewegungs- höhte Körperlängenwachstum, als auch
muster erlernt werden und es erfolgt die individuelle Unterschiede bezüglich des
Perfektionierung und Automatisierung biologischen Alters, der physischen und
der zuvor erlernten Bewegungsausfüh- motorischen Entwicklung und Leistungs-
rungen. Das Technikanwendungstraining fähigkeit der Sportler berücksichtigt wer-
beginnt aus Sicht der Entwicklungsetap- den. Entsprechend des biologischen Alters
pen ungefähr mit Ende des Grundlagen- müssen die Trainingsanforderungen diffe-
trainings und bleibt ein fester Bestandteil renziert werden. In der Altersklasse AK14
des Trainings bis zum Ende der sportli- beschreibt Kämpfe (1981) die größten Ab-
chen Laufbahn. Grundlegende Parameter weichungen zwischen dem biologischen
der Hantelbewegung, als Ausdruck der und dem kalendarischen Alter. Für den
sportlichen Technik, verändern sich vom langfristigen Zuwachs der Zweikampfleis-
Grundlagentraining zum Leistungstrai- tung, ist ein individuell auf den Reifegrad
ning nur geringfügig (Sandau, 2018). Im abgestimmtes Training essenziell. Wird
Grundlagentraining weisen die meisten ein akzelerierter Sportler in die Etappe
Nachwuchssportler sehr stabile Bewe- des Grundlagentrainings eingestuft, dann
gungsmuster auf. Kurzweilige Störungen ist es zweckmäßig sich im Training bereits
im Bewegungsablauf können in der Pu- an den Inhalten des Aufbautrainings zu
bertät aufgrund des erhöhten Körper- orientieren. Für einen retardierten Sport-
längenwachstums auftreten (Philippaerts ler im Grundlagentraining ist es günstiger,
Tab.: 14. Allgemeine Trainingsübungen im Grundlagentraining (Sandau & Kurch, 2019) Anmerkung. WH/
Wo = Wiederholungen/Woche; k.A. = keine Angaben.
179
wenn die Ausrichtung des Trainings eher Stoßen, Umsetzen, Ausstoßen, Reißen
an der Etappe der „Grundausbildung spe- erhöht, Umgruppieren breit, Umsetzen
ziell“ angelehnt wird. Durch ein individu- erhöht, Umgruppieren eng, Standsto-
ell auf den Reifegrad abgestimmtes Trai- ßen, Zug breit, Zug eng, Reißkniebeuge,
ning ist sichergestellt, dass altersgerechte Kniebeuge vorn, Kniebeuge hinten, Um-
Trainingsreize gewählt werden. In Tabel- setzen + Kniebeuge vorn und Kniebeu-
le 14 sind allgemeine Trainingsübungen ge vorn + Ausstoßen. Trainingsübungen
aus den Komplexen K8 und K9 zusam- welche in der Rahmenorientierung nicht
mengefasst, welche im Grundlagentrai- enthalten sind, sollen in diesem Alters-
ning zur Anwendung kommen können. bereich nicht zur Anwendung kommen.
Die Rahmenorientierung beinhaltet aus-
Im Altersbereich zwischen 13 und 15 Jah- schließlich spezielle Trainingsübungen.
ren erfolgt die Jahresplanung über eine Dass allgemeine Training welches im
Mehrfachperiodisierung (Dreifach- und Grundlagentraining ca. 50 Prozent vom
Vierfachperiodisierung). Jeder MAZ im Gesamtumfang in der Woche umfasst,
Grundlagentraining umfasst 13 Wochen. muss individuell vom Trainer geplant
Durchschnittlich 280 Wochenwieder- werden. In Tabelle 15 ist die Rahmen-
holungen im speziellen Training werden orientierung für den Altersbereich U15,
im Schülerbereich (Grundlagentraining) über 13 Wochen für die Übungen Reißen
absolviert. Diese verteilen sich auf die (TÜ 1), Stoßen (TÜ 3), Zug breit (TÜ 13)
Komplexe K1, K2, K3 und K5. Die Trai- und Kniebeuge vorn (TÜ 19) abgebildet.
ningsübungen im Komplex K7 können
optional angewendet werden. Im Schüler- Die Rahmenorientierung für den Alters-
bereich liegt der Trainingsschwerpunkt bereich U15 beinhaltet die Belastungsge-
auf der Stabilisierung und Festigung der staltung (hohe, mittlere, gesenkte Belas-
Trainings- und Wettkampfübungen. Um tung) über 13 Wochen und gibt Auskunft
die Bedeutung der Wettkampfübungen über die Gesamtwiederholungen (WH/
hervorzuheben, ist der Umfang vom Wo) in den Komplexen K1 bis K7 bzw.
Komplex K2 im Vergleich zur Grundaus- K1 bis K5. Für ein zielgerichtetes Trai-
bildung leicht verringert. Die Trainings- ning unterteilt sich jeder Makrozyklus in
übungen im Komplex K3 (Zug eng und drei Phasen: die Grundlagenphase, Auf-
breit) kommen mit ca. 55 Wiederholun- bauphase, Leistungsausprägungsphase.
gen in der Woche zur Anwendung. Der Durch die Einteilung des Trainings in
Schwerpunkt hierbei liegt in der techni- unterschiedliche Trainingsphasen kön-
schen Ausführung der Zugbewegungen. nen Schwerpunkte gesetzt werden. Die
Die Übungen im Komplex K5 dienen Grundlagenphase umfasst im Alters-
zur Entwicklung der Maximalkraftfähig- bereich U15 sechs Wochen. Allgemeine
keit für die unteren Extremitäten. Damit Zielstellungen der Grundlagenphase kön-
bildet dieser Komplex, mit durchschnitt- nen beispielsweise die Vervollkommnung
lich 75 Wiederholungen pro Woche, den sportartspezifischer Fähig- und Fertigkei-
zweitstärksten Komplex in Bezug auf die ten, die Verbesserung koordinativer und
Verteilung der Gesamtwiederholungsan- konditioneller Fähigkeiten, die Erhöhung
zahl (Kurch et al., 2018). Die Rahmenori- des Funktionsniveaus des Herz-Kreis-
entierung für den Altersbereich U15 um- lauf-Systems, die Belastbarkeitserhöhung
fasst folgende Trainingsübungen: Reißen, sowie ein Reizwechsel im Training zu
180
Tab.: 15. Rahmenorientierung U15 (eigene Darstellung). Anmerkung. Kal.- Wo. = Kalenderwoche, LG =
Lehrgang, WK = Wettkampf, HWK = Hauptwettkampf, Bel. = Belastung, h = hohe Belastung, m =
mittlere Belastung, g = gesenkte Belastung, TÜ 1 = Reißen, TÜ 3 = Stoßen, TÜ 13 = Zug breit, TÜ
19 = Kniebeuge vorn.
192
9.4 Aufbautraining 350 Wiederholungen in der Woche. Die-
se Wochenwiederholungsanzahl gilt als
Obergrenze und ist in diesem Trainings-
9.4.1 Zielstellung des Aufbautrainings abschnitt am höchsten. Im Aufbautrai-
ning wird der Grundstein für die spätere
193
Zunahme der spezifischen Schnell- und folgt eine Leistungssteigerung im Reißen
Maximalkraft im Gewichtheben kann und Stoßen. Die Umfangsschwerpunkte
nur durch spezielle Reize sichergestellt verschieben sich sukzessiv von den Kom-
werden. Nach Carl (1974) liegt das Ziel plexen K1 und K2 zu den Komplexen K3,
in der Maximierung der relativen und ab- K5 und K6. In den speziellen Trainings-
soluten Intensitäten (Bestwert, mittleres übungen nähert sich die absolute und
Hantelgewicht). Die Erhöhung der Belas- relative Intensität schrittweise den Emp-
tung über den Wiederholungsumfang ist fehlungen des Trainingsmittelkataloges
nur bis zu einem Optimum notwendig. für den Erwachsenenbereich an. In den
Im Aufbautraining empfehlen Sandau einzelnen Komplexen ist die Wiederho-
und Lippmann (2014) das Maximum im lungsgestaltung im Gegensatz zur Inten-
Wiederholungsumfang (Komplexe K1 bis sität keine zu maximierende Größe. Die
K7). Bei steigender Belastungsintensität Trainingseinheiten pro Woche steigen mit
(Last) muss eine hohe Bewegungsqualität zunehmendem Alter bei gleichzeitiger Re-
bewahrt werden. Mithilfe der speziellen duktion allgemeiner Trainingsinhalte. Die
Übungen aus den Komplexen K3, K5 und Transferwirkung allgemeiner Trainings-
K6 kann das Maximal- und Schnellkraft- übungen reduziert sich mit zunehmen-
vermögen gesteigert werden und somit er- dem Entwicklungs- und Trainingsalter,
Tab.: 17. Rahmenorientierung U17 - Anmerkung. Kal.- Wo. = Kalenderwoche, LG = Lehrgang, WK = Wett-
kampf, HWK = Hauptwettkampf, Bel. = Belastung, h = hohe Belastung, m = mittlere Belastung, g =
gesenkte Belastung, TÜ 1 = Reißen, TÜ 3 = Stoßen, TÜ 14 = Zug eng, TÜ 20 = Kniebeuge hinten.
195
gepasst werden. Für den Altersbereich bei der Erstellung des ITP, ergänzt bzw.
U17 umfasst die Rahmenorientierung ausgetauscht werden (Kurch et al., 2018).
folgende Trainingsübungen: Reißen, Rei-
ßen mit Bändern, Stoßen, Umsetzen,
Ausstoßen, Reißen erhöht, Standreißen, 9.4.3 Karriere - Talentförderung
Umgruppieren breit, Umsetzen erhöht,
Umgruppieren eng, Standstoßen, Zug
breit, Zug eng, Reißkniebeuge, Kniebeuge
vorn, Kniebeuge hinten, Powerzug breit,
D as Ziel des Aufbautrainings besteht
darin, die Sportler vom Nachwuchs-
kader 2 (NK2) zu dem Nachwuchskader
Powerzug eng, Kraftdrücken, Schwung- 1 (NK1) zu entwickeln. Der Sportler be-
drücken, Umsetzen + Kniebeuge vorn, findet sich jetzt in der Phase der Talent-
Kniebeuge vorn + Ausstoßen. In Tabelle entwicklung. Das Training wird nach Ab-
17 ist die Rahmenorientierung für den Al- schluss der Wachstumsphase schrittweise
tersbereich U17, über 13 Wochen für die spezialisiert, intensiviert und beginnt leis-
Übungen Reißen (TÜ 1), Stoßen (TÜ 3), tungssportlichen Charakter anzunehmen.
Zug eng (TÜ 14) und Kniebeuge hinten Die talentiertesten Sportler mit Perspek-
(TÜ 20) abgebildet (Kurch et al., 2018). tive auf eine internationale Karriere soll-
Die Rahmenorientierung für den Alters- ten nun an einem Bundesstützpunkt ein-
bereich U17 beinhaltet die Belastungsge- geschult werden, um dort über optimale
staltung (hohe, mittlere, gesenkte Belas- Entwicklungsmöglichkeiten im sport-
tung) über 13 Wochen und gibt Auskunft lichen sowie schulischen und persönli-
über die Gesamtwiederholungen (WH/ chen Bereich zu verfügen. Die gestiegenen
Wo) in den Komplexen K1 bis K7 bzw. Trainingsumfänge mit erhöhter Intensität
K1 bis K5. Für ein zielgerichtetes Training erfordern qualifizierte Betreuung sowie
wird jeder MAZ in drei Phasen gegliedert: Physiotherapie und ergänzende Regene-
die Grundlagenphase, Aufbauphase, Leis- rationsmaßnahmen. Sollte eine Einschu-
tungsausprägungsphase. Die Grundlagen- lung an einem Bundesstützpunkt nicht
phase umfasst im Altersbereich U17 sechs in Frage kommen, sind die heimatlichen
Wochen, die Aufbauphase vier Wochen Umfeldbedingungen des Sportlers durch
und die Leistungsausprägungsphase drei die Zusammenarbeit des Bundes-, Lan-
Wochen. Für den Altersbereich U17 sind des- und Vereinstrainers so zu gestalten,
im Anhang I Abbildung A22, A23 und dass er auch dort über optimale Entwick-
A24 Mustertrainingspläne für Grund- lungsmöglichkeiten verfügt. Dies beinhal-
lagenphase, die Aufbauphase sowie die tet eine enge Abstimmung von Training
Leistungsausprägungsphase abgebildet. und Schule/Berufsausbildung sowie aus-
Diese beinhalten Vorschläge für die Trai- reichend Regenerationszeiten, um eine
ningsgestaltung in den einzelnen Trai- Adaptation an die Gesamtbelastung zu
ningseinheiten. Die Mustertrainingspläne gewährleisten. Gleichfalls muss der vor
enthalten ausschließlich spezielle Trai- Ort am Sportler arbeitende Trainer qua-
ningsübungen (Komplex K1 bis K7). All- lifiziert werden, um die Anforderungen
gemeine Übungen müssen individuell aus des Aufbautrainings adäquat gestalten
den Komplexen K8 und K9 geplant wer- zu können. Die sportlichen Höhepunk-
den. Je nach individuellen Voraussetzun- te während des Aufbautrainings sind die
gen der Sportler müssen die Trainings- Deutschen Meisterschaften der Jugend
übungen aus dem Mustertrainingsplan, sowie die Teilnahme an der Jugendeuro-
196
pameisterschaft zum Abschluss der Ent- Sportler neben seiner sportlichen Lauf-
wicklungsetappe im Alter von 17 Jahren. bahn die berufliche Perspektive sichern.
199
che sie in unterschiedlichen Situationen sonenorientierten Techniken versucht
anwenden können. Mittel- und lang- der Sportler seine Belastungen selbst ak-
fristig gesehen sind problemorientierte tiv abzubauen. Dabei redet er sich selbst
Strategien wichtiger zur Lösung von Si- beruhigend zu. Die personenorientierten
tuationen (Gerring & Zimbardo, 2008). Bewältigungsstrategien lassen sich wei-
terhin in zwei Techniken unterscheiden:
Jeder Sportler im Leistungssport sollte motorische und kognitive Techniken. Die
Techniken zur Stressbewältigung beherr- motorischen Techniken haben das Ziel die
schen. Gemeinsam mit dem Sportpsycho- Spannungen durch Bewegungsaktivitäten
logen werden Techniken zur aktiven, be- zu mindern und kommen zum Beispiel
wussten Entspannung wie beispielsweise in kurzen Pausen bei Rückschlagspielen
der progressiven Muskelrelaxation oder zur Anwendung. Auch im Basketball er-
des autogenen Trainings erarbeitet. Zur folgt durch das Ausatmen vor einem Frei-
Erlernung dieser Techniken ist ein inten- wurf diese Technik. Zu den motorischen
sives Programm, ein sensibles Körper- Bewältigungsstrategien zählen „moto-
gefühl sowie ausreichend Zeit nötig. Die rische Abreaktionen“, wie beispielsweise
beschriebenen Techniken wirken sich auf das Wegwerfen des Tennisschlägers bzw.
die Senkung des Erregungsniveaus des die berühmte „Becker-Faust“. Oftmals
Sportlers aus und behandeln die Sympto- werden die meisten naiven personen-
me der Belastungswirkungen. Die Tech- orientierten und motorischen Techniken
niken des autogenen Trainings und der vom Schiedsrichter bestraft und haben
Muskelrelaxation sind ausschließlich vor in Teamsportarten nur eine untergeord-
bzw. nach dem Wettkampf durchführ- nete Rolle. Im Sport haben jedoch perso-
bar. Eine Alternative zu diesen Techni- nenorientierte, kognitive Strategien eine
ken bilden naive Bewältigungsstrategien. große Bedeutung. Hierzu zählen Moti-
Dabei handelt es sich um Techniken die vations-, Beruhigungs- und Ablenkungs-
wir Menschen im Laufe des Lebens er- strategien. Aussagen wie „Au, Mann siehst
lernt und durch spezifische Erfahrungen du heute aber schlecht aus!“ oder „Jetzt
angeeignet haben. Durch den täglichen erst mal ganz ruhig aufbauen“ zählen zu
Gebrauch sind uns diese Techniken kaum den kognitiven Strategien. Auch Selbst-
bewusst, da sie automatisiert angewendet darstellungstechniken (z.B. Kleidung,
werden. Es lassen sich personenorientier- Tattoos) gehören zu den Bewältigungs-
te und umweltorientierte Bewältigungs- strategien um den Konkurrenten zu be-
strategien unterscheiden. Bei der umwelt- eindrucken (Alfermann & Stoll, 2012).
orientierten Stressbewältigung schafft
der Sportler sich eine „beruhigende At- In Hinblick auf die Vermeidung von Ab-
mosphäre“, um sich von der Umwelt ab- lenkung haben sich vor allem die Wett-
grenzen. Vor dem eigentlichen Wettkampf kampfroutinen als hilfreiche Copings-
erreichen die Sportler diese Atmosphäre trategie erwiesen (Mesagno et al., 2008;
durch das Abspielen von Musik mit dem Mesagno & Mullane-Grant, 2010). Diese
Handy bzw. dem iPod. Dabei werden oft- finden bereits weitreichende Anwen-
mals die Augen geschlossen, um sich von dung im Leistungssport (Cotterill 2010;
dem aktuellen Ort abzugrenzen. Diese Mellalieu 2014). Eine Wettkampfrouti-
Art der Stressbewältigung wirkt befreiend ne setzt sich aus einer bestimmten Folge
und motivierend zu gleich. Bei den per- von Handlungen und Gedanken zusam-
200
men, die den Sportler dabei unterstützen Somit ist die Entwicklung von Copings-
soll, dass sich die Aufmerksamkeit nicht trategien ein essentieller Bestandteil in
störenden Einflüssen wie beispielsweise der langfristigen Entwicklung von Spit-
der emotionalen Erregung und Ängs- zenathleten und fördert die psychoso-
ten zuwendet, sondern auf die bevor- zialen Ressourcen der Selbstwirksamkeit
stehende Aufgabe und ihre wichtigen und des sportlichen Selbstbewusstseins.
Aspekte gerichtet bleibt (Cotterill, 2010).
Eine weitere Methode ist die sogenannte
Linke-Hand-Kontraktion (Gröpel & Me- 9.4.5 Kenntnisse - Anti-Doping
sagno, 2017). Diese begründet sich auf
der Annahme, dass durch Kontraktionen
der linken Hand jene Areale der rechten
Hirnhälfte aktiviert würden, die für die
D ie Geschichte des Dopings ist ver-
mutlich so alt wie die Geschichte des
Sports selbst. Quellen belegen, dass bereits
Bewegungsausführung notwendig sei- Athleten bei den Olympischen Spielen in
en. Gleichzeitig würden die analytischen der Antike versucht haben, ihre sportliche
Prozesse der linken Gehirnhälfte unter- Leistung durch die Einnahme von Pilzen,
drückt, die eine bewusste Bewegungs- Kräutern und bestimmten Getränken zu
kontrolle veranlassten (Beckmann et al., verbessern. Von Südamerika ist bekannt,
2013). So zeigte sich, dass Sportler die dass die Inkas unter Zuhilfenahme von
einen Ball in ihrer linken Hand für etwa Kokain, innerhalb von drei Tagen eine
30 Sekunden unmittelbar vor der Bewe- Strecke von 600 km bewältigten. Der Be-
gungsausführung drückten, deutlich bes- griff des Dopings stammt wortgeschicht-
sere Leistungen unter Druckbedingun- lich von einem südostafrikanischen
gen erbrachten als jene, die diesen Ball in „Kafferndialekt“ ab. Die Eingeborenen
ihrer rechten Hand drückten (Beckmann bezeichneten einen selbst gebrannten
et al., 2013; Gröpel & Mesagno, 2017). starken Schnaps, welcher berauschend
wirkte, als „dop“. 1889 tauchte der Begriff
Zusammengefasst betrachtet stellt das in einem englischen Wörterbuch auf und
Phänomen des Chokings, also einer Ver- wurde als Mischung von Narkotika und
schlechterung der sportlichen Leistung Opium für Pferde definiert. Der Begriff
unter Druckbedingungen aufgrund emo- „Doping“ wurde erst im 20. Jahrhundert
tionaler Erregung, einen ernstzuneh- auf Menschen übertragen und kommt
menden, leistungsmindernden Faktor im heute im allgemeinen Sprachgebrauch
Sport dar. Gleichzeitig wird ersichtlich, vor. In den 60er bis 80er-Jahren stieg auf-
welchen Stellenwert der Entwicklung er- grund der Kommerzialisierung des Sports
folgreicher Copingstrategien beigemes- die Bedeutung des Dopings an. 100 tote
sen werden muss. Die hier dargestellten Sportler gab es bereits zwischen 1960 und
Bewältigungsstrategien eigenen sich her- 1970 durch die Einnahme von Doping-
vorragend als Einstieg um dem „Choking mitteln. Die ersten Dopingkontrollen
under pressure“ entgegenzuwirken und bei internationalen Wettkämpfen gab es
dem Sportler zu vermitteln, dass dieser erst 1967, bei den Olympischen Spielen
keinesfalls hilflos den natürlichen Ängs- in Mexico. Die Rolle des Dopings spielt
ten und Sorgen von Drucksituationen nicht nur im Leistungssport eine gro-
ausgeliefert ist, sondern diese bewusst be- ße Rolle, sondern auch im Freizeit- und
einflussen kann (Lidor & Mayan, 2005). Fitnesssport. Dort erlebt der Handel mit
201
Dopingmitteln ein „blühendes Geschäft“. Sportlers. Gynäkomastie, Virilisierung
Das Doping im Breiten- und Freizeit- oder Impotenz sind die bekanntesten und
sport ähnelt, nach einer aktuellen Studie möglicherweise noch abschreckendsten
des Robert-Koch Instituts, dem illegalen Folgen. Weniger fällt es auf, dass viele,
Drogenhandel. Über das Internat kann einst „erfolgreiche“ Gewichtheber bereits
heutzutage fast jeder illegale Dopingmittel in ihren Vierzigern verfrüht starben. Ne-
bestellen. Ohne die gesundheitlichen Risi- ben diesen furchtbaren Folgen, die durch
ken zu beachten, eifern vor allem Body- Dopingmissbrauch entstehen, führt dieser
buildern ihren Idolen nach. Bei kleineren zur Aversion des Zuschauers gegenüber
Mengen ist der Besitz von Dopingmit- der Sportart und den sportlichen Leistun-
teln im Breiten- und Freizeitsport nicht gen der Athleten. Betrachtet man allein
strafbar. Der Handel mit entsprechenden die Nachkontrollen der vergangenen Jahre
Mitteln ist dagegen strafbar und verstößt und die Tatsache, dass derart viele Sport-
gegen das Arzneimittelgesetz. Bislang gibt ler nachträglich gesperrt wurden, so kann
es im Breiten- und Freizeitsport noch kei- der Abneigung nichts entgegengebracht
ne Dopingkontrollen (Friedrich, 2014). werden. Zu den gesundheitlichen Gefah-
ren für Anwender sowie dem Akzeptanz-
Ungeachtet der hohen technischen und verlust für die Sportart gesellt sich eine
damit koordinativen Anforderungen des weitere Folge des Dopings. Sie bedroht die
Gewichthebens an den Sportler ist die Institution des Olympischen Sports. Auch
entscheidende Leistungsvoraussetzung wenn es mittlerweile gesellschaftlich aner-
die Maximalkraft. Je höher diese ist, desto kannt sein mag, dass im Berufsalltag von
höhere Schnellkraftwerte können produ- Künstlern und Managern, der Leistungs-
ziert und damit höhere Lasten bewältigt fähigkeit über verschiedenste Substanzen
werden. Ein Sportler ohne die Veranla- nachgeholfen wird, so stellt dies im Leis-
gung wird auch bei technischer Perfektion tungssport ein absolutes Tabu dar. Leis-
nie die Weltspitze erreichen. Auch wenn tungssport steht für Fairplay, einen Ort,
nicht gänzlich die „rohe“ Kraft entschei- an dem Werte, Normen und Regeln ge-
dend ist, so ist sie die alles entscheidende wahrt bleiben und ihre Verletzung geahn-
Leistungsvoraussetzung für das Gewicht- det wird. Im Sport gehen die Teilnehmer
heben (Sandau & Kurch, 2019). Aufgrund durch die Anerkennung der Regeln der
dieser Tatsache stellt das Gewichtheben jeweiligen Sportart einen Wettstreit mit-
eine der risikoreichsten Sportarten für einander ein, der durch dieses Regelwerk
Dopingmissbrauch dar. Vor allem die einen besonderen Raum darstellt. Dieser
Anwendung von anabolen Steroiden, die Wettstreit kann sich über Schläger und
hauptsächlich der Steigerung der Maxi- Ball austragen, oder gar durch die Fäuste
malkraft dienen, hat sich weltweit „eta- und den Kontakt mit dem Gegner, was in
bliert“. Dass dies gegen die Regeln des der Gesellschaft als Körperverletzung gel-
fairen Wettstreits und des Sportsgeists ten würde. Im Sport werden durch die Re-
spricht, scheint dabei die wenigsten zu geln Räume geschaffen, in denen die Men-
stören. Diese Form des Betrugs schadet schen sich auf definierte Art und Weise
nicht nur den „sauberen“ Sportlern, die miteinander messen können. Das be-
sich ihre Leistungen durch hartes Trai- deutet am Beispiel Boxen, dass der durch
ning ehrlich erarbeitet haben, sondern vor einen gezielten Treffer K.O. gehende
allem auch der Gesundheit des gedopten Sportler sich vorher damit einverstanden
202
erklärt hat, solche Schläge und ihre Folgen einen Verstoß gegen die Regelwerke im
auszuteilen, aber auch einzustecken. Wird Sport dar. Bestraft wird also durch das
regelkonform gehandelt, kann diese Kör- Anti-Doping-Gesetz dieser Schritt in ein
perverletzung rechtlich nicht geahndet anderes Rechtssystem, mit dem Ziel die-
werden. Die Regeln des Sports bedingen ses zu verletzen. Das Anti-Doping-Gesetz
dabei, dass die Gegner in einen ehrlichen stellt eine wichtige Voraussetzung für das
und fairen Wettstreit miteinander treten Überleben des Leistungssports in unse-
und ihr Bestmöglichstes geben, um den rer Gesellschaft dar. Doch der abschre-
Sieg zu erringen. Doping verletzt diese ckende Charakter allein vermag dieser
Grundrechte des Leistungssports, denn es Entwicklung kaum Einhalt zu gebieten.
verschafft dem Anwender einen entschei- Wichtig und entscheidend dabei ist die
denden Vorteil gegenüber seinen Gegnern. Aufklärung der Athleten. Verantwortlich
Er betrügt den Gegner, den Zuschauer für die Vermittlung der Werte des sport-
und vor allem sich selbst (Blasius, 2017). lichen Fairplay ist dabei der Trainer. Die
Prinzipien des sportlichen Fairplays sind:
Der Sport stellt in unserer Gesellschaft Das Prinzip der Selbstbewegung und das
ein besonderes Bild des leistungsfähigen, Prinzip der Chancengleichheit. Die Sport-
stets nach den körperlichen Höchstleis- ler verpflichten sich die Leistungen mit
tungen strebenden Menschen dar, der ihren eigenen körperlichen und geistigen
bereit ist alles aus sich herauszuholen. Fähigkeiten zu erbringen, welche von
Die Prämisse dabei ist, dass dies unter der Natur angeboren sind. Das Prinzip
Beachtung des sportlichen Regelwerks der Chancengleichheit gewährleistet den
und der Werte des Fairplays geschieht. Schutz gleicher Wettkampfbedingungen.
Sportliche Höchstleistungen faszinieren Doping verletzt beide Prinzipien, indem
seit jeher. Die Sportler versuchen durch es nicht mehr die angeborenen Fähig-
eisernen Willen und hartes Training an keiten sind, die die erbrachte Leistung
ihre Leistungsgrenze zu gelangen. Der ermöglicht haben und dass die Wett-
Sportler nimmt damit eine Vorbildrolle kampfbedingungen zwischen den Ath-
in der Gesellschaft ein, die für Ehrlich- leten nicht mehr gleich sind. Neben der
keit, Disziplin, Hingabe, Leidenschaft und pädagogischen Beeinflussung der Sportler
Aufrichtigkeit steht. Doping ruiniert diese durch die Schulen bzw. die Sportvereine,
Faszination. Denn wir alle wissen, dass es kann das Doping nur bekämpft werden
medizinisch möglich ist, den Menschen durch konsequente Dopingkontrollen im
weit über seine Grenzen hinaus zu be- Wettkampf und Training. Vom Interna-
handeln. Es ist einzig die Frage der Mittel tionalen Olympischen Komitee sind welt-
und ihrer Anwendung, die darüber ent- weit 31 Dopinganalyse-Laboratorien an-
scheidet. Der weltweit ansteigende sport- erkannt. In diesen Einrichtungen werden
liche Betrug verändert diese Vorbildrolle im Jahr ca. 100000 Urinproben analysiert.
des nach Ruhm und Ehre strebenden Von der NADA werden in Deutschland
Sportlers. In Deutschland ist zum 18. De- ca. 4000 Trainingskontrollen bei Kader-
zember 2015 das Anti-Doping-Gesetz in athleten (NK2, NK1, PK, OK) durchge-
Kraft getreten. Mit der Einwilligung in führt. Etwa Ein-Prozent dieser Proben
die sportlichen Regelwerke erkennt der sind positiv (ca. 75 Prozent Anabolika,
Sportler diese an und verpflichtet sich 30 Prozent Stimulanzien). Das größte
dazu, diese zu befolgen. Doping stellt Problem stellen dabei die anabolen Wirk-
203
stoffe dar, welche von Sportlern haupt- die deutsche Staatsangehörigkeit besit-
sächlich aus dem Kraftbereich eingesetzt zen, aber mit deutscher Lizenz am Sport
werden. Nach einer gewissen Zeit können in Deutschland teilnehmen. Auch die
die Dopingmittel im Körper nicht mehr Athletenbetreuer unterliegen dem NA-
nachgewiesen werden. Deshalb setzten DA-Code. Für die weltweite Dopingbe-
viele Sportler die Substanzen rechtzeitig kämpfung ist die WADA verantwortlich.
vor dem Wettkampf ab (Treutlein, Sing- Die Anti-Doping-Bestimmungen regeln
ler & Hillringhaus, 2010; Fiedrich, 2014). folgende Verstöße im Artikel 2.1 bis 2.8
(Nationale Anti Doping Agentur, 2004).
Der Begriff des Dopings kann wie folgt
definiert werden: Zum Doping zählen die 1. Das Vorhandensein von verbotenen
Einnahme von verbotenen Substanzen Substanzen, seiner Metaboliten oder
sowie die Anwendung von verbotenen Marker in der Probe des Sportlers.
Methoden. Für alle nationalen Landes-
sportbünde und Sportfachverbände, wel- 2. Die Verwendung eines verbotenen
che eine Trainingskontrollvereinbarung Wirkstoffs oder einer verbotenen
mit der NADA abgeschlossen haben ist Methode.
das Anti-Doping-Regelwerk verbind-
lich. Der NADA-Code richtet sich an 3. Die Verweigerung, Umgehung oder
Athleten mit deutscher Staatsangehörig- Versäumnis der Probenahme.
keit, welche mindestens 14 Jahre alt und
Mitglied in einem nationalen Sportfach- 4. Die Verletzung der Angaben zum
verband sind. Außerdem richtet sich Aufenthaltsort bei Kontrollen außer-
der NADA-Code an Athleten die nicht halb der Wettkämpfe (Trainingskont-
Tab.: 18. Dopingliste (in Anlehnung an Nationale Anti Doping Agentur, 2019, S. 1-11)
204
rollen). Grundgedanken des Welt-Anti-Doping-
Code: Die Anti-Doping-Programme sind
5. Unzulässige Einflussnahme oder der auf den wahren Wert, welcher als Sport-
Versuch auf einen Teil der Dopingkon- geist bezeichnet wird, ausgerichtet. Dieser
trolle. Sportgeist macht den olympischen Ge-
6. Der Besitz und Handel von ver- danken des Sports aus. Ziel ist es, Spitzen-
botenen Wirkstoffen und verbotenen leistungen zu erbringen durch die Perfek-
Methoden. tionierung der natürlichen Begabungen
der Menschen. Der Sportgeist zeichnet
7. Die Verabreichung oder versuchte sich durch Mut, Ehrlichkeit, Fairness,
Verabreichung von verbotenen Wirk- Teamgeist, Respekt und Solidarität aus.
stoffen oder verbotenen Methoden an Im Widerspruch zum Sportgeist steht das
Athleten. Doping. Im Zuge der Dopingbekämpfung
müssen sowohl für die Sportler als auch
8. Die Teilnahme am Wettkampf für die Betreuer Präventions- und Aufklä-
während einer Suspendierung eines rungsprogramme entwickelt und angebo-
Sportfachverbandes. ten werden. Nur wenn im Sportler diese
Einsicht erzeugt werden kann, dass die
Die NADA-Liste der verbotenen Me- sportliche Höchstleistung nur dann eine
thoden und Substanzen wird fortlau- sportliche Höchstleistung ist, wenn sie
fend erweitert und ergänzt. Fortschritte unter Berücksichtigung dieser Grundsät-
in der medizinischen Forschung so- ze entwickelt wird, ist eine wichtige Vor-
wie der Nachweismethoden bedingen aussetzung für die Prävention von Doping
die Erneuerung der Liste. In Tabelle geschaffen. Denn nur wenn das Umfeld
18 sind die Methoden und Substan- des Sportlers eindeutig für einen sauberen
zen, welche zu allen Zeiten bzw. nur im Sport steht, dann ist die Versuchung für
Wettkampf verboten sind aufgelistet. die Athleten mit Hilfe von Doping zu be-
Die Nationale Anti-Doping Agentur ist trügen gering, lautet es in der „Sport ohne
für die Umsetzung und Einhaltung der Doping“ Broschüre der Deutschen Sport-
Anti-Doping-Bestimmungen in Deutsch- jugend. Der Trainer ist also verantwortlich
land zuständig und beauftragt das Kont- für die Aufklärung des Sportlers einer-
rollsystem mit der Überprüfung der Ein- seits und andererseits in der Pflicht, die
haltung dessen. Auf der Homepage der Werte des Sports authentisch vorzuleben
NADA (www.NADA.de) finden sich viele (Treutlein, Singler & Hillringhaus, 2010).
hilfreiche und weiterführende Informa- Mit zunehmendem Alter und ansteigen-
tionen und Hinweise zur Aufklärung zum dem Kaderstatus werden die Sportler im
Thema Doping. Da Gewichtheben eine Ri- Gewichtheben in einen der drei Testpools
sikosportart ist, was die Anwendung von der NADA aufgenommen: Allgemei-
Doping betrifft, wird besonders hier viel ner Testpool (ATP), Nationaler Testpool
und gewissenhaft kontrolliert. Dies ist gut (NTP), Registered Testing Pool (RTP).
und vor allem zum Schutz junger Sportler Der Team-Testpool (TTP) dient für Fuß-
äußerst wichtig. Sie sollten möglichst früh ballspieler der 1. und 2. Bundesliga und
über das Thema aufgeklärt werden, das für Eishockeyspieler, welche nicht im ATP,
beinhaltet grundlegend die Regeln und NTP oder RTP gemeldet sind. Gewichthe-
Werte des Fairplays im Sport sowie den ber welche im NK2-Kader sind, werden zu
205
Beginn im „Allgemeinen Testpool“ gemel- in den Apotheken frei verkäufliche Medi-
det. Hier sind die Sportler dazu verpflich- kamente teilweise verbotene Substanzen
tet, ein Meldeformular über den Wohnsitz enthalten. Außerdem ist nicht jeder Arzt
und sonstige Aufenthaltsorte wie bei- exakt über alle verbotenen Substanzen
spielsweise die Schule anzugeben. Zudem aufgeklärt bzw. wird die Liste der verbo-
müssen sie ihren Ort der Trainingsstätte tenen Wirkstoffe und Substanzen konti-
und ihre regelmäßigen Trainingszeiten nuierlich erweitert. Im Falle eines Arzt-
der NADA melden. Die Informationen besuches sollte der Sportler unbedingt
über Trainingslager und Wettkämpfe er- auf das Einhalten der Anti-Doping-Be-
hält die NADA über den Spitzenverband. stimmungen hinweisen und zusätzlich
Mit Übergang in den Bundeskader NK1 vor der Einnahme jeglicher Medikamente
und sobald eine Teilnahme an internatio- in der Datenbank der NADA, NADAmed
nalen Meisterschaften möglich ist, werden (www.nada.de/medizin/nadamed/) oder
sie im „Registered Testing Pool“ gelistet. in der zugehörigen App überprüfen, ob
Sind die Sportler im „Registered Testing das konkret vom Arzt empfohlene Medi-
Pool“, müssen sie vierteljährlich für jeden kament eingenommen werden darf. Soll-
Tag der Woche im Voraus die voraussicht- te dies nicht der Fall sein, kann um eine
lichen Aufenthaltsorte und -zeiten ange- Alternative gebeten werden, die ebenfalls
ben sowie ihre regelmäßigen Tätigkeiten. überprüft werden muss. Auch die Eltern
An jedem Tag müssen die Sportler eine müssen in diesem Prozess mit einbezo-
Stunde angeben, in der sie sicherstellen gen werden. Die Hausapotheke enthält
müssen, dass sie an dem angegebenen Ort nicht selten Medikamente, die ebenfalls
für eine Dopingkontrolle zur Verfügung im Wettkampf nicht eingenommen wer-
stehen. Diese Angaben werden grund- den dürfen, so beispielsweise Boxa Grip-
sätzlich online über das ADAMS-System pal, das den verbotenen Wirkstoff Pseu-
eingetragen und können dort im Falle doephedrin enthält. Es kann aufgrund
unvorhergesehener Änderungen des Ta- von Erkrankungen vorkommen, dass ein
gesablaufs und Aufenthaltsorts unkom- Medikament verabreicht werden muss,
pliziert angepasst werden. Dem Sportler das verbotene Wirkstoffe beinhaltet. In
sollte verdeutlicht werden, wie wichtig diesem Falle kann eine medizinische Aus-
das gewissenhafte Ausfüllen und Führen nahmegenehmigung beantragt werden
dieser Informationen ist. Vor allem spon- (Blasius, 2017). Hierfür ist der Anti-Do-
tane Änderung der Wochenendplanung, ping-Beauftragte des Bundesverbandes
wenn mit Freunden Ausflüge stattfinden Deutscher Gewichtheber zuständig, der
o.ä., sollte immer umgehend aktualisiert gleichzeitig für sämtliche Fragen und An-
werden, um einen Missed-Test (Kontroll- liegen zum Thema Anti-Doping zur Ver-
versäumnis) zu vermeiden (Blasius, 2017). fügung steht. Doping ist ein großer Risi-
kofaktor im Leistungssport. Nicht selten
Sportler mit Bundeskaderstatus werden sind Leistungsziele und Ehrgeiz größer
vom Verband jährlich über ihre Rechte als die moralische Urteilsfähigkeit junger
und Pflichten in Bezug auf die Anti-Do- Sportler. Der Trainer ist verpflichtet, die
ping-Bestimmungen sowie den Ablauf Sportler über dieses sensible Thema auf-
von Kontrollen aufgeklärt. Hier erhalten zuklären. Deshalb ist es wichtig, im Auf-
sie zudem weitere Informationen für den bautraining den Sportlern Kenntnisse über
Umgang im Falle von Krankheit, da auch das Doping zu vermitteln. Dieses Wissen
206
muss jährlich aktualisiert und in Aus- und weiterem Anstieg der Intensitäten. Die
Weiterbildungen thematisiert werden. Komplexe 1 und 2 werden ebenfalls an-
teilig in ihren Umfängen reduziert und
9.5 Leistungstraining die Leistungsvoraussetzungen über die
Schnell- sowie Maximalkraftkomplexe 3,
4, 5 und 6 realisiert. Sind die allgemei-
9.5.1 Training - Anschluss nem Leistungsvoraussetzungen realisiert,
erfolgt eine sportartspezifische Leistungs-
N ahrungsergänzungsmittel im Sport
Das wohl umstrittenste Themenge-
biet der Sporternährung ist der Bereich
gorie 1 („sehr wahrscheinlich wirksam“)
NEM, die dem Trainierenden dabei helfen
den Kalorienbedarf zu decken und/oder
der Nahrungsergänzungsmittel (NEM). durch Studien an einer repräsentativen
NEM werden oral eingenommen und Stichprobe für effektiv und sicher befun-
sollen Nähr- bzw. Mikronährstoffe und den wurden, also z.B. Koffein, sogenannte
Wirkstoffe enthalten, die die Ernährung Masseaufbaupräparate, Proteinpulver und
des Sportlers sinnvoll ergänzen. Unter Kreatin. Vor allem Proteinpulver erfreut
Nähr- bzw. Mikronährstoffe und Wirk- sich großer Beliebtheit bei Sportler/innen.
stoffe fallen in diesem Sinne Proteine, Dabei besteht nach Nemet, Wolach, und
Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Minera- Eliakim (2005) keine Notwendigkeit zur
lien, Kräuterextrakte, Aminosäuren und Einnahme, wenn genügend Proteine und
Antioxidantien, welche in Form von Ta- Kohlenhydrate konsumiert werden. Krea-
bletten, Kapseln, Gels, Flüssigkeiten, Pul- tin ist das wohl effektivste NEM, welches
vern und Riegeln verkauft werden. Des frei verfügbar erworben werden und nach
Weiteren soll die Einnahme von NEM die Studienlage nachweislich die Leistungs-
Leistungsfähigkeit, die Adaptation an das fähigkeit erhöhen kann (Buford, 2007).
Training und die Regenerationsfähigkeit Kreatin wird vor allem für die Muskel-
verbessern. Dementsprechend sollen sie kontraktion benötigt und stellt die Phos-
Sportler/innen dabei helfen, das Training phorylgruppe zur Verfügung, welche dazu
besser zu tolerieren und während inten- genutzt wird, um Adenosindiphosphat
siver Trainingsphasen verletzungsfrei (ADP) in ATP umzuwandeln. Hierbei wird
212
Kreatin vorwiegend während anaeroben fettlösliche (A, D, E und K) und wasser-
und hoch-intensiven Belastungen benö- lösliche (B und C) klassifiziert (McArdle,
tigt, wie z.B. im Sprinten und Gewichthe- 2001). Im Sport können sie dabei helfen,
ben. Demnach kann Kreatin als NEM die aufgrund ihrer antioxidativen Wirkung
Kreatinspeicher im Muskel erhöhen und hohe Trainingsintensitäten zu tolerieren
die ATP-Resynthese beschleunigen (Bu- und das Immunsystem zu kräftigen. Ob-
ford, 2007; Nemet et al., 2005). Damit ein- wohl Vitamine nachweislich einen Effekt
her geht eine verbesserte Trainingsadapta- auf die Gesundheit haben, besteht hin-
tion aufgrund erhöhter Trainingsqualität. sichtlich der Wirksamkeit von Vitamin-
Kategorie 2 („möglicherweise wirksam“) präparaten auf die Verbesserung der
beinhaltet jene NEM, die in der Theorie Leistungsfähigkeit keine klare Evidenz,
wirksam zu sein scheinen, aber nicht in wenn Sportler/innen eine den Bedarf
einer ausreichenden Anzahl an Studien deckende Ernährung aufweisen. Daher
getestet wurden. Darunter fallen essenti- sind nach Kreider (2010) niedrig dosier-
elle und verzweigtkettige Aminosäuren in te Multivitaminpräparate für Sportler/
Pulver- oder Kapselform, sowie Grüntee- innen zu empfehlen, die es nicht schaffen,
extrakt und HMB (3-Hydroxy-3-Methyl- ihren Kalorienbedarf mit einer breiten
buttersäure), um nur einige zu nennen. In Palette an Nahrungsmitteln abzudecken.
der Theorie sollen essentielle Aminosäu- Die große Auswahl an NEM und die wis-
ren anabole Prozesse im Körper stimulie- senschaftliche Inkonsistenz bezüglich der
ren, um mehr fettfreie Masse aufbauen zu Wirksamkeit machen es schwierig eine
können. Verzweigtkettige Aminosäuren klare Aussage für NEM im Allgemeinen zu
sollen hingegen den Proteinkatabolismus treffen. Die Vorteile von NEM bestehen in
minimieren und die Regeneration nach der Praktikabilität, der präventiven Wir-
dem Training beschleunigen (Nemet et kung in Bezug auf Nährstoffdefizite und
al., 2005). Sowohl essentielle als auch in manchen Fällen in einem Placebo-Ef-
verzweigtkettige Aminosäuren werden fekt. Jedoch macht eine sportgerechte Er-
als sehr wirksam propagiert, wobei die nährung den Großteil der NEM hinfällig.
Studienlage wenig Aufschluss über ihre Lediglich Vitaminpräparate, Proteinpul-
Wirksamkeit gibt. Auch hier wird ex- ver und Kreatin erweisen sich als sicher
plizit darauf hingewiesen, dass eine den und wissenschaftlich fundiert, wenn der
Kalorienbedarf deckende Ernährung mit Trainierende Probleme hat, genügend Ka-
ausreichend Proteinen und Mikronähr- lorien zu sich zu nehmen und/oder Pha-
stoffen die Einnahme von Aminosäuren sen intensiver Trainingsbelastung durch-
überflüssig macht. Weitere Informatio- läuft, was eine Nahrungsergänzung durch
nen zu den genannten Kategorien sowie die eben genannten Mittel notwendig
zu der Wirksamkeit von bestimmten macht (Buford, 2007; Nemet et al., 2005).
Produkten finden sich in der Literatur.
Eine eigene Kategorie, auf die in diesem An dieser Stelle soll explizit darauf hin-
Abschnitt eingegangen werden soll, bilden gewiesen werden, dass NEM im lang-
Vitaminpräparate. Vitamine dienen dem fristigen Leistungsaufbau als eine Leis-
Körper zur Regulierung des Stoffwechsels, tungsreserve betrachtet werden sollten.
neuraler und zellulärer Prozesse und sind Das bedeutet, dass NEM im Kinder- und
bei der Gewinnung von Energie im Kör- Jugendbereich sowie grundsätzlich keine
per beteiligt. Hierbei werden Vitamine in sportgerechte Ernährung ersetzen kön-
213
nen. Trainer/innen sollten ihre Sportler/ kreten Vorgaben in Form von Rahmen-
innen sachlich über die Vor- und Nach- orientierungen ausgegeben. Zudem fällt
teile aufklären, ohne Verbote zu erteilen. die Trainingsgestaltung bei Sportlern auf
Die Ernährung im Allgemeinen ist neben diesem Leistungsniveau derart indivi-
ausreichend Schlaf ein zentraler Faktor dualisiert aus, dass eine Rahmenorien-
im Sport und sollte dementsprechend tierung obsolet wäre. Die Planung und
angemessene Bedeutung erhalten, um Gestaltung des Trainings werden vom
die sportliche Leistung zu maximieren. Bundestrainer M/F übernommen, oder,
Trainer/innen sind aufgrund ihres Un- bei dezentral trainierenden Sportlern, in
wissens nicht von der Pflicht befreit, engster Zusammenarbeit zwischen ihm
Sportler/innen über die Vorteile einer und dem Heimtrainer vorgenommen.
sportgerechten Ernährung aufzuklären. Grundlage progressiver Leistungsent-
wicklung in dieser Etappe ist das hoch-
individualisierte Training der speziellen
9.6 Hochleistungstraining Leistungsvoraussetzungen. Die Trainings-
planung leitet sich ab aus den individua-
lisierten Sportlerprofilen, welche aus dem
9.6.1 Training - Weltspitze langfristigen Leistungsaufbau der Athle-
ten hervorgehen und aus den kontinuier-
217
220
10 Schüler- und Jugendwettkampfprogramm
Tab.: 19. Jahresübersicht im Schüler- und Jugendbereich (in Anlehnung an Deutsche Gewicht-heberjugend,
2019, S. 4)
221
10.1 Schülerbereich Thüringen, Sachsen-Anhalt), Süddeutsche
Mehrkampfmeisterschaft (Bayern, Ba-
222
Punkte, Mädchen 180 Punkte; AK 15: und dem Gewichtheben garantiert werden
Jungen 220 Punkte, Mädchen 190 Punk- kann. Im Reißen und Stoßen absolvieren
te). In Tabelle 20 sind die Gewichtsklassen die Sportler jeweils drei Versuche. Jeder
für Jungen und Mädchen in den Alters- ungültige 1. oder 2. Versuch muss mit der
klassen (AK 13-15) zusammengefasst. gleichen Last wiederholt werden. Um ei-
Bei Wettkämpfen auf Bundesebene benöti- nen höheren Technikpunktwert zu errei-
gen die Sportler ein gültiges BVDG-Start- chen, können gültige Versuche wiederholt
buch und einen Sporttauglichkeitsnach- werden. Die Standartsteigerung zwischen
weis. Pro Woche ist im Schüler- und den Versuchen beträgt ein Kilogramm.
Jugendbereich (bis AK 17) nur ein Wett- Der Sportler kann jedoch die Last beliebig
kampf erlaubt. Die Jungen heben bis zur (zwei Steigerungsmöglichkeiten) steigern
AK 14 mit einer 15-kg Hantel und ab der (Deutsche Gewichtheberjugend, 2019).
AK 15 mit einer 20 kg-Hantelstange. Die
Mädchen heben in allen Altersklassen mit
der 15-kg Hantel. Bei einem Wettkampf 10.2 Jugendbereich
werden die Mehrkampfübungen grund-
sätzlich im Anschluss an das Gewicht-
heben absolviert. Aus organisatorischen
Gründen können die Mehrkampfübungen
I m Jugendbereich erfolgen auf Bundes-
ebene drei Wettkämpfe im Jahr. Die-
se sind die „Deutsche Meisterschaft für
auch vor dem Gewichtheben erfolgen, falls Länderauswahlmannschaften“ im März,
eine ausreichende Pause (mehr als zwei die „Internationale Deutsche Jugend-
Stunden) zwischen den Athletikübungen mehrkampfmeisterschaft“ im Juni sowie
Tab.: 21. Gewichtsklassen der Jugend und Normen Deutsche Meisterschaft (Deutsche Gewichtheberjugend,
2019, S. 20)
223
die „Deutsche Meisterschaft“ im De- eine entscheidende Rolle. Neben dem
zember. Die Deutsche Meisterschaft für Reißen und dem Stoßen kommen je
Länderauswahlmannschaften wird im nach Art des Wettkampfes drei bzw.
Reißen und Stoßen sowie im athletischen vier athletische Übungen zur Anwen-
Dreikampf (Schlussdreisprung, Anristen, dung. Im folgenden Abschnitt erfolgt
Klimmziehen oder Zug im Liegen oder die Beschreibung der Athletikübun-
Beugestütze/Liegestütze) durchgeführt. gen im Schüler- und Jugendbereich.
Die Internationale Deutsche Jugend-
mehrkampfmeisterschaft wird im Reißen Differenzsprung
und Stoßen sowie im athletischen Drei-
kampf (Schlussdreisprung, Pendellauf, Beim Differenzsprung haben die Sport-
Schockwurf) durchgeführt. Den Jahres- ler im Wettkampf jeweils zwei Versuche,
höhepunkt bilden die Deutsche Meister- welche hinter-einander absolviert werden.
schaft (AK 16-17). Der Wettkampf wird Der beste Sprung geht dabei in die Wer-
im Olympischen Zweikampf durchge- tung [Punkte = Differenz in cm * 2,25].
führt Deutsche Gewichtheberjugend, Zu Beginn steht der Sportler mit beiden
2019). In Tabelle 21 sind die Gewicht- Füßen parallel zur Messvorrichtung und
klassen der Jugend und Normen für die die individuelle maximale Reichhöhe
Deutsche Meisterschaft zusammengefasst. wird bestimmt (kreidepräparierte Finger-
Bei Wettkämpfen auf Bundesebene benöti- kuppen). Beim Differenzsprung leitet der
gen die Sportler ein gültiges BVDG-Start- Sportler seinen Absprung durch eine hal-
buch und einen Sporttauglichkeitsnach- be Kniebeuge ein und springt senkrecht
weis. Ab der AK 15 heben alle Jungen mit in die Höhe ab. Der Sportler markiert
einer 20-kg Hantel und die Mädchen mit durch die kreidepräparierten Fingerkup-
einer 15-kg Hantelstange. Die Wertung pen an der Messvorrichtung einen sicht-
im Gewichtheben erfolgt wie im Schü- baren Abdruck. Das Ergebnis gestattet
lerbereich durch ein Drei-Mann-Kampf- Rückschlüsse auf die vertikale und hori-
gericht. Die Mehrkampfübungen werden zontale Sprungkraftleistungsfähigkeit der
grundsätzlich erst im Anschluss an das Sportler. Mit dem Differenzsprung wird
Gewichtheben absolviert. Sollte dies aus der Abstand zwischen der Greifhöhe im
organisatorischen Gründen nicht mög- Stand und der Greifhöhe beim Sprung
lich sein, muss eine ausreichende Pause ermittelt. Die Differenz wird auf einer
(2 Stunden) zwischen den Mehrkampf- Zentimeterskala abgelesen. Für den Diffe-
übungen und dem Gewichtheben erfol- renzsprung benötigt man eine Messwand,
gen. Die einzelnen Wettkampfbestim- ein Bandmaß und einen Turnkasten.
mungen im Schüler- und Jugendbereich Beim Vorhandensein einer elektrischen
sind im Jugendsportprogramm der Deut- Sprungmatte kann der Differenzsprung
schen Gewichtheberjugend hinterlegt auch als „Counter-Movement-Jump“
(Deutsche Gewichtheberjugend, 2019). durchgeführt werden. Auch hierbei hat
der Sportler im Wettkampf zwei Ver-
10.3 Der athletische Mehrkampf suche, welche hintereinander absolviert
werden. Der beste Sprung geht dabei in
B esonders im Nachwuchsbe-
reich spielt die sportartgerichte-
te Vielseitigkeit im Wettkampfsystem
die Wertung [Punkte = Differenz in cm
* 3,00]. Beim Counter-Movement-Jump
steht der Sportler mit beiden Füßen pa-
224
rallel und mittig auf der Sprungmatte. le mit der Hand berühren und die richtige
Während des gesamten Sprungs befinden Reihenfolge beachten. Ein nach innen rol-
sich die Hände an der Hüfte und nach len des Medizinballs ist nicht erlaubt und
dem Startkommando springt der Sportler führt zu einem Fehlversuch. Pro Lauf bzw.
selbstständig ab. Die Landung erfolgt mit Durchgang ist ein Fehlstart erlaubt. Ver-
gestreckten Beinen auf der Sprungmatte ursacht ein Sportler zwei Fehlversuche, so
(Deutsche Gewichtheberjugend, 2019). ist dieser für den Lauf disqualifiziert. Für
den Aufbau des Pendellaufs benötigt man
Pendellauf eine Fläche von ca. 15m x 6m, vier Medi-
zinbälle und 2 Stoppuhren (Deutsche Ge-
Beim Pendellauf haben die Sportler im wichtheber-jugend, 2019) In Abbildung 74
Wettkampf jeweils zwei Versuche. Der ist der Aufbau des Pendellaufs abgebildet.
schnellste Lauf geht dabei in die Wertung
[Punkte = (13 - gelaufene Zeit in sec.) * 30-Meter-Sprint
20 +100]. Im Wettkampf werden grund-
sätzlich zwei Laufstrecken nebeneinander Beim 30-Meter-Sprint haben die Sportler
aufgebaut, so dass sich immer zwei Sport- im Wettkampf jeweils zwei Versuche. Der
ler im Wettstreit befinden. Zu Beginn des schnellste Lauf geht dabei in die Wertung
Laufs befindet sich der Sportler hinter der [Punkte = (6 - gelaufene Zeit in sec.) * 40
Startlinie und läuft nach dem Startkom- +100]. Im Wettkampf werden jeweils zwei
mando die Medizinbälle in der Reihenfol- Läufe nebeneinander ausgetragen, so dass
ge Start- 1, 1- 2, 2- 3, 3- 4 und 4- Ziel an. sich immer zwei Sportler im Wettstreit
Dabei müssen die Sportler die Medizinbäl- befinden. Der Sprint wird aus dem Hoch-
start durchgeführt. Der Sportler sprintet
nach dem Startkommando („auf die Plät-
ze, fertig, los“) die 30 Meter und überquert
die Ziellinie. Pro Lauf bzw. Durchgang ist
ein Fehlversuch (Frühstart) erlaubt. Für
den 30-Meter-Sprint wird eine Fläche von
ca. 35m x 2m und 2 Stoppuhren benötigt
(Deutsche Gewichtheberjugend, 2019).
Schlussdreisprung
226
Tab.: 23. Bewertung im Klimmziehen(Deutsche Gewichtheberjugend, 2019, S. 34)
Tab.: 24. Belastung und Bewertung der Übung „Zug im Liegen“ (Deutsche Gewichtheberjugend, 2019, S. 35)
228
Abb.: 75. Technikbewertungsvorlage (Deutsche Gewichtheberjugend, 2019, S. 26)
230
232
11 Die Rolle des Trainers
American Academy of Pediatrics (1983). Weight Armstrong, N. & Barker, A. R. (2011). Endurance
training and weight lifting: information for the training and elite young athletes. Medicine
paediatrician. The Physician and Sportmedici- Sports Science, 56, 59-83.
ne, 11 (3), 157-161.
Arthur, C. A., Woodman, T., Ong, C. W., Hardy, L.,
American Academy of Pediatrics (2001). Policy & Ntoumanis, N. (2011). The Role of Athlete
statement: Strength training by children and Narcissism in Moderating the Relationship
adolescents. Pediatrics, 107 (6), 1470-1472. Between Coaches’ Transformational Leader
Behaviors and Athlete Motivation. Journal of
241
Sport and Exercise Psychology, 33(1), 3–19. keit des Trainings im Gewichtheben. Theorie
doi:10.1123/jsep.33.1.3 und Praxis des Leistungssports, 15 (Beiheft
5/6), 157-168.
Asmus, A. S. (1991). Physische und motorische Ent-
wicklung im Kindes- und Jugendalter. Kassel: Baumeister, R. F. & Showers, C. J. (1986). A review
Gesamthochschul-Bibliothek. of paradoxical performance effects: Choking
under pressure in sports and mental tests.
Balyi, I. & Hamilton, A. (2004). Long-term Athlete European Journal of Social Psychology, 16 (4),
Development: Trainability in Childhood and 361-383.
Adolescence. Windows of Opportunity, Op-
timal Trainability. Victoria, British Columbia, Beck, K., Thomson, J. S., Swift, R. J. & von Hurst,
Canada: National Coaching Institute & Advan- P. R. (2015). Role of nutrition in performance
ced Training and Performance. enhancement and postexercise recovery. Open
Access Journal of Sports Medicine, 6, 259-267.
Bandura, A. (1982). Self-efficacy mechanism in
human agency. American Psychologist, 37 (2), Beckmann, J. (2011). Praxis der Sportpsychologie.
122-147. Mentales Training im Wettkampf- und Leis-
tungssport. Balingen: Spitta.
Barber, B. L., Eccles, J. S., & Stone, M. R. (2001).
Whatever Happened to the Jock, the Brain, and Beckmann, J., Gröpel, P. & Ehrlenspiel, F. (2013).
the Princess?: Young Adult Pathways Linked Preventing motor skill failure through
to Adolescent Activity Involvement and Social hemisphere-specific priming: Cases from cho-
Identity. Journal of Adolescent Research, 16(5), king under pressure. Journal of Experimental
429–455. doi:10.1177/0743558401165002 Psychology: General, 142 (3), 679-691.
Barker-Ruchti, N., Barker, D., Rynne, S. B. & Lee, J. Beelen, M., Lm, B., Mj, G. & Jc, V. L. L. (2010).
(2016). Learning cultures and cultural learning Nutritional strategies to promote postexercise
in high-performance sport: opportunities for recovery. PubMed Commons. International
sport pedagogues. Physical Education and Journal of Sport Nutrition and Exercise Meta-
Sport Pedagogy, 21 (1), 1-9. bolism, 20 (6), 515-532.
Batson, C. D., Batson, J. G., Slingsby, J. K., Harrell, Behm, D. G. (2018). Effektive Gestaltung des
K. L., Peekna, H. M. & Todd, R. M. (1991). Krafttrainings mit Kindern und Jugendlichen.
Empathic joy and the empathy-altruism Leistungssport, 48 (5), 14-16.
hypothesis. Journal of personality and social
psychology, 61 (3), 413-426. Behm, D. G., Faigenbaum, A. D., Falk, B. & Klen-
trou, P. (2008). Canadian Society for Exercise-
Bauersfeld, K.-H. & Schröter, G. (1979). Grundlagen Physiology position paper: resistance training
der Leichtathletik. Berlin: Sportverlag. in children and adolescents. Applied Physiolo-
gy, Nutrition, and Metabolism, 33 (3), 547-561.
Baumann, S. (2006). Psychologie im Sport (4.,
überarbeitete Aufl.). Aachen: Meyer & Meyer Behm, D. G. & Sale, D. G. (1993a). Intended rather
Verlag. than actual movement velocity determines
velocity-specific training response. Journal
Baumeister, W. (1977). Zur Erhöhung der Wirksam- Applied Physiology, 74 (1), 359-368.
242
Behm, D. G. & Sale, D. G. (1994b). Velocity specifi- Biebl, D. (2018). Mitglieder-Bestandserhebung
city of resistance training. Sports Medicine, 15 2018. Internes Material, Leimen.
(6), 374-388.
Blasius, H. (2017). Doping im Sport (3., über-
Behm, D. G., Young, J. D., Whitten, J. H. D., Reid, arbeitete Aufl.). Stuttgart: Wissenschaftliche
J. C., Quigley, P. J., Low, J., Li, Y., Lima, C. D., Verlagsgesellschaft.
Chaouachi, A., Prieske, O. & Granacher, U.
(2017). Effectiveness of traditional strength Blume, D.-D. (1978): Zu einigen wesentlichen theo-
vs. power training on muscle strength, power retischen Grundpositionen für die Untersu-
and speed with youth: a systematic review and chung der koordinativen Fähigkeiten. Theorie
meta-analysis. Frontiers Physiology, 8, 423. doi: und Praxis der Körperkultur, 27 (1), 29-36.
10.3389/fphys.2017.00423
Bochner, S., & Insko, C. A. (1966). Communicator
Behnke, M., Tomczak, M., Kaczmarek, L. D., discrepancy, source credibility, and opinion
Komar, M. & Gracz, J. (2019). The Sport Mental change. Journal of Personality and Social Psy-
Training Questionnaire: Development and Vali- chology, 4(6), 614–621. doi:10.1037/h0021192
dation. Current Psychology, 38 (2), 504-516.
Bojsen-Møller, J., Magnusson, S. P., Rasmussen,
Behringer, M., von Heede, A., Matthews, M. & L. R., Kjaer, M. & Aagaard, P. (2005). Muscle
Mester, J. (2011). Effects of strength training performance during maximal isometric and dy-
on motor performance skills in children and namic contractions is influenced by the stiffness
adolescents: a meta-analysis. Pediatric Exercise of the tendinous structures. Journal of Applied
Science, 23 (2), 186-206. Physiology, 99 (3), 986-994.
Behringer, M., vom Heede, A., Yue, Z. & Mester, J. Borde, A. (1997). Langfristiger Leistungsaufbau. In
(2010). Effects of resistance training in children G. Schnabel, H.-D. Harre & A. Borde (Hrsg.),
and adolescents: a meta-analysis. Pediatrics, Trainingswissenschaft (S.300-315). Berlin:
126 (5), 1199-1210. Sportverlag.
Beilock, S. L., & Gray, R. (2007). Why Do Athletes Borgmann, D. (1980). Überarbeitung der Methodik
Choke under Pressure? In G. Tenenbaum & R. der Fehlerkorrektur im Gewichtheben für die-
C. Eklund (Eds.), Handbook of Sport Psycho- Wettkampfübung des klassischen Reißens und
logy (3rd ed., pp. 425-444). Hoboken, NJ: John Stoßens. Diplomarbeit, DHfK Leipzig.
Wiley & Sons.
Børsheim, E., Tipton, K. D., Wolf, S. E. & Wolfe, R.
Berk, L. (2005e). Mittleres Kindesalter. In L. Berk R. (2015). Essential amino acids and muscle
(Ed.), Entwicklungspsychologie (pp. 273-288). protein recovery from resistance exercise. Ame-
München: Pearson. rican Journal of Physiology-Endocrinology and
Metabolism, 283 (4), E648-E657.
Besharat, M. A. & Pourbohlool, S. (2011). Mode-
rating Effects of Self-Confidence and Sport Bös, K. (2001). Handbuch motorische Tests (2., neu
Self-Efficacyon the Relationship between bearbeitete Aufl.). Göttingen: Hogrefe.
Competitive Anxietyand Sport Performance.
Psycho- logy, 2 (7), 760-765.
243
Bös, K. (2006). Motorische Leistungsfähigkeit von Bührle, M. (1989). Maximalkraft - Schnellkraft-
Kindern und Jugendlichen. In W. Schmidt, I. Reaktivkraft. Kraftkomponenten und ihre
Hartmann- Tews, W. D. Brettschneiter (Hrsg.), dimensionale Struktur. Sportwissenschaft, 19
Erster deutscher Kinder- und Jugendsport-be- (3), 311-325.
richt (S.85-108). Schorndorf: Hofmann Verlag. Bundesverband Deutscher Gewichtheber (2016).
Newsletter DAS DIE ATHLEIK SCHULE
Bös, K. & Mechling, H. (1983). Dimensionen sport- „Wirmachen uns für Euch stark“. Zugriff am
motorischer Leistungen. Schorndorf: Hofmann. 16.04. 2019 unter http://athletikschule-speyer.
de/wp-content/uploads/BVDG_AS.pdf
Bös, K., Opper, E. & Woll, A. (2002a). Fitness in der
Grundschule - ausgewählte Ergebnisse. Haltung Bundesverband Deutscher Gewichtheber (2017).
und Bewegung, 22 (4), 5-19. Sportordnung für Gewichtheben (SPO)
des Bundesverbandes Deutscher Gewicht-
Bös, K., & Ulmer, J. (2003). Motorische Entwicklung heber. Zugriff am 07.06. 2019 unter https://
im Kindesalter. Monatsschrift Kinderheilkunde, germanweightlifting.de/wp-content/uplo-
151, 14-21. ads/2018/04/2018-04-18-SportordnungBVDG.
pdf
Bosselut, G., McLaren, C. D., Eys, M. A. & Heuzé,
J.-P. (2012). Reciprocity of the relationship Bundesverband Deutscher Gewichtheber (2019).
between role ambiguity and group cohesion Athletikschule 1. Leipzig: Evoletics.
in youth interdependent sport. Psychology of
Sport and Exercise, 13 (3), 341-348. Büsch, D., Marschall, F., Arampatzis, A. & Gra-
nacher, U. (2016). Reaktivkrafttraining im
Böttcher, J. & Deutscher, E. (1999). Biomechanische Nach-wuchsleistungssport. Trainingspraktische
Ergebnisse zur Bewegungsstruktur im Gewicht- Empfehlungen für den langfristigen Leistungs-
heben (Reißen). Leistungssport, 29 (4), 55-62. aufbau im Handball. Leistungssport, 46 (6),
23-26.
Brand, R. (2010). Sportpsychologie (Basiswissen
Psychologie). Wiesbaden: VS Verlag für So- Büsch, D., Prieske, O., Kriemler, S., Puta, C., Gabri-
zial-wissenschaften. el, H. & Granacher, U. (2017). Krafttraining im
Kindes- und Jugendalter: Bedeutung, Wirkung
Brown, D. J. & Fletcher, D. (2016). Effects of Psy- und Handlungsempfehlungen. Swiss Sports &
chological and Psychosocial Interventions on Exercise Medicine, 65 (3), 34-42.
Sport Performance: A Meta-Analysis. Sports
Medicine, 47 (1), 77-99. Büsch, D., Pabst, J., Naundorf, F., Braun, J., Mar-
schall, F., Schumacher, K., Wilhelm, A. & Gra-
Bührle, M. (1985). Dimensionen des Kraftverhaltens nacher, U. (2015). Subjektive Beanspruchung
und ihre spezifischen Trainingsmethoden.In M. im Krafttraining. In U. Granacher (Ed.), Kraft-
H. Bührle (Hrsg.), Grundlagen des Maximal- training: Kraftvoll durchs Leben: Jahrestagung
und Schnellkrafttrainings (S. 82-111). Schorn- der dvs-Sektion Trainingswissenschaft
dorf: Hofmann. vom 28.-30. Mai 2015 in Potsdam (Abstract-
band). Potsdamm: Uni-Print.
Calleja-González, J., Terrados, N., Mielgo-Ayuso, J., Caruso, O. (2005). Positionen zum langfristigen
Delextrat, A., Jukic, I., Vaquera, A., Torres, L., Leistungsaufbau im Gewichtheben. Belegar-
Schelling, X., Stojanovic, M. & Ostojic, S. M. beit,BVDG, Leimen.
(2016). Evidence-based post-exercise recovery Channell, B. T. & Barfield, J. P. (2008). Effect of
strategies in basketball.Physician and Sportsme- Olympic and traditional resistance training
dicine, 44 (1), 74-78. onvertical jump improvement in high school
boys. The Journal of Strength and Conditioning
Camiré, M., Forneris, T., Trudel, P., & Bernard, D. Research, 22 (5), 1522-1527.
(2011). Strategies for Helping Coaches Facilitate
Positive Youth Development Through Sport. Chaouachi, A., Ben Othman, A., Hammami, R.,
Journal of Sport Psychology in Action, 2(2), Drinkwater, E. J. & Behm, D. G. (2013). The-
92–99. doi:10.1080/21520704.2011.584246 combination of plyometric and balance training
improves sprint and shuttle run performance
Campbell, B., Kreider, R. B., Ziegenfuss, T., La more often than plyometric-only training with
Bounty, P., Roberts, M., Burke, D., Landis, J., children. The Journal of Strength and Conditio-
Lopez, H. & Antonio, J. (2007). International ning Research, 28 (2), 401-412.
Society of Sports Nutrition position stand:
protein and exercise. Journal of the Inter- Chaouachi, A., Hammami, R., Kaabi, S., Chamari,
national Society of Sports Nutrition. doi. K., Drinkwater, E. J. & Behm, D. G. (2014).
org/10.1186/1550-2783-4-8 Olympic weightlifting and plyometric training
with children provides similar or greater
Carl, G. (1974). Entwicklung der Kraftfähigkeiten performance improvements than traditional
im Gewichtheben - ihre Beziehung zur Belas- resistance training. The Journal of Strength and
tungsgestaltung im Hanteltraining. Theorie und Conditioning Research, 28 (6), 1483-1496.
Praxis Leistungssport, 12 (8), 100-117.
Chaouachi, M., Granacher, U., Makhlouf, I.,
Carl, K. (1984). Talentsuche, Talentauswahl und Ta- Hammami, R., Behm, D. G. & Chaouachi, A.
lentförderung in Schule und Verein. In K.Carl, (2017).Within session sequence of balance and
D. Kayser, H. Mechling & W. Preising (Hrsg.). plyometric exercises does not affect training
Handbuch Sport (Bd. 2, S. 917-939). Düssel- adaptations with youth soccer athletes. Journal
dorf: Schwann. of Sports Science and Medicine, 16 (1), 125-
136.
Carl, K. (2003a). Grundlagentraining. In P. Röthig,
R. Prohl, K. Carl, D. Kayser, M. Krüger & V. Chatterton, S., Zinn, C., Helms, E. & Storey, A.
Scheid (Hrsg.), Sportwissenschaftliches Lexikon (2017). The effect of an 8-Week low carbohyd-
(S. 232). Schorndorf: Hofmann. rate high fat (LCHF) diet in sub-elite Olympic
weightlifters and powerlifters on strength, body
composition, mental state and adherence: a
pilot case-study. Journal of Australian Strength
& Conditioning, 25 (2), 31-44.
Carron, A. V, Colman, M. M., Wheeler, J. & Stevens, Chiu, L. Z. F. (2003). The Fitness-Fatigue Model
245
Revisited: Implications for Planning Short- and and play in the development of sport exper-
Long-Term Training. Strength and Conditio- tise. In G. Tenenbaum & R. C. Eklund (Eds.),
ning Journal, 25 (6), 42-51. Handbook of sport psychology (pp. 184-202).
Hoboken, NJ: Wiley.
Chiu, L. Z. F. & Schilling, B. K. (2005). A primer
on weightlifting: From sport to sports training. Côté, J. & Hancock, D. J. (2016). Evidence-based
Strength and Conditioning Journal, 27 (1), policies for youth sport programmes. Inter-
42-49. national Journal of Sport Policy and Politics, 8
(1), 51-65.
Clark, J. E. & Metcalfe, J. S. (2002). The mountain of
motor development: A metaphor. In J. E. Clark Cotterill, S. (2010). Pre-performance routines in
& J. H. Humphrey (Eds.), Motor Development: sport: current understanding and future directi-
Research and Reviews (pp. 163-190, Vol. 2). ons. International Review of Sport and Exercise
Reston, VA: NASPE Publications. Psychology, 3 (2), 132-153.
Conroy, D. E., & Coatsworth, J. D. (2006). Coach Cotugna, N. & Vickery, C. E. (2005). Sports Nu-
Training as a Strategy for Promoting Youth trition for Young Athletes. Journal of School
Social Development. The Sport Psychologist, Nursing, 21 (6), 323-328.
20(2), 128–144. doi:10.1123/tsp.20.2.128
Danish, S. J., Petitpas, A. J., & Hale, B. D.
Conroy, D. E., & Douglas Coatsworth, J. (2007). (1993). Life Development Intervention for
Assessing autonomy-supportive coaching Athletes: Life Skills through Sports. The
strategies in youth sport. Psychology of Sport Counseling Psychologist, 21(3), 352–385.
and Exercise, 8(5), 671–684. doi:10.1016/j. doi:10.1177/0011000093213002
psychsport.2006.12.001
Deutsche Gewichtheberjugend (2012). Jugendord-
Conroy, D. E., Silva, J. M., Newcomer, R. R., Walker, nung der Deutschen Gewichtheberjugend im
B. W., & Johnson, M. S. (2001). Personal and BVDG. Zugriff am 28.05.2019 unter https://dgj.
participatory socializers of the perceived jimdo.com/app/download/7782877176/Jugend-
legitimacy of aggressive behavior in sport. Ag- ordnung_1.pdf?t=1488529311
gressive Behavior, 27(6), 405–418. doi:10.1002/
ab.1026 Deutsche Gewichtheberjugend (2019). Jugend-
sportprogramm der Deutschen Gewichthe-
Conzelmann, A. (1997). Entwicklung konditioneller ber-jugend im BVDG. Zugriff am 09.05.2019
Fähigkeiten im Erwachsenenalter. Schorndorf: unter https://dgj.jimdo.com/app/down-
Hofmann. load/-7782860276/JgdSportprogramm_der_
DGJ_Stand+01_2019.pdf?t=1554197169
Côté, J., Baker, J., & Abernethy, B. (2003). From
play to practice: A developmental framework Deutscher Sportbund (2016). Nachwuchsleistungs-
for the acquisition of expertise in team sports. sport- Konzept 2012: Leitlinien zur Weiter-ent-
In J. L. Starkes & K. A. Ericsson (Eds.), Expert wicklung des Nachwuchsleistungssports. Frank-
performance in sports. Advances in research on furt am Main: DSB, Bereich Leistungssport.
sport expertice (pp. 89-114). Champaign, IL:
Human Kinetics.
Côté, J., Baker, J., & Abernethy, B. (2007). Practice DeWeese, B. H., Hornsby, G., Stone, M. & Stone,
246
M. H. (2015). The training process: Planning Aqisition of Expert Performance in the Arts
for strength-power training in track and field. and Sciences, Sports and Games. Mahwah, NJ:
Part 1: Theoretical aspects. Journal of Sport and Lawrence Erlbaum.
Health Science, 4 (4), 308-317.
Ericsson, K. A. (2003). Development of elite per-
Digel, H. (2013). Verlorener Kampf: Über Betrug im formance and deliberate practice: An update
Sport. Schorndorf: Hofmann-Verlag. from the perspective of the expert performance
approach. In J. Starkes & K. A. Ericsson (Eds.),
Digel, H. (2001). Zur sportpolitischen Bedeutung Expert performance in sports: Advances in
der Regeln des Sports. In K. Fischer, S. Gülden- research on sport expertise (pp. 49-84). Cham-
pfennig & D. Kayser (Hrsg.), Gibt es eine eigene paign, IL: Human Kinetics.
Ethik des olympischen Sports: DOI-Symposi-
um am 26. Und 27 Januar 2000 (S. 147-157). Everett, G. (2017). Olympisches Gewichtheben. Das
Köln: Sport und Strauß Verlag. ultimative Handbuch für Athleten und Trainer
(1. Aufl.). München: Riva Verlag.
Ebada, K. A. (2011). The effect of a training
program on the development of the maximal Eys, M. A. & Carron, A. V. (2001). Role Ambiguity,
strength for weightlifting beginner‘s perfor- Task Cohesion, and Task Self-Efficacy. Small-
mance. Selcuk University Journal of Physical Group Research, 32 (3), 356-373.
Education and Sport Science, 13 (3), 281-290.
Eys, M. A., Hardy, J., Carron, A. V. & Beauchamp,
Ebada, K. A. & Krüger, A. (2004). Problem des M. R. (2003). The Relationship between Task
Trainings von Gewichthebern im Kindes- und Cohesion and Competitive State Anxiety.
Jugendalter. Leistungssport, 34 (4), 35-38. Journal of Sport and Exercise Psychology, 25
(1), 66-76.
Eberspächer, H. (2007). Mentales Training. Das
Handbuch für Trainer und Sportler (7. Aufl.). Eys, M. A., Loughead, T. M., Bray, S. R. & Carron,
München: Copress Sport. A. V. (2009). Perceptions of cohesion by youth
sport participants. The Sport Psychologist, 23
Eberspächer, H. (2012). Mentales Training. Das (3), 330-345.
Handbuch für Trainer und Sportler (8. Aufl.).
München: Copress Sport. Faigenbaum, A. D. (2000). Age- and sex-related
differences and their implications for resistan-
Ehlenz, H., Grosser, M. & Zimmermann, E. (1998). ceexercise. In T. R. Baechle & R.W. Earle (Eds.),
Krafttraining. Grundlagen, Methoden, Übun- Essentials of strength training and conditioning
gen, Leistungssteuerung, Trainingsprogramme. (pp. 169-186). Champaign IL: Human Kinetics.
München: BLF Sportwissen.
Faigenbaum, A. D. (2007). State of the Art Reviews:
Engbert, K., Droste, A., Werts, T., & Zier, E. (2011). Resistance Training for Children and Adole-
Mentales Training im Leistungssport. Ein scents: Are There Health Outcomes? American
Übungsbuch für den Schüler- und Jugendbe- Journal of Lifestyle Medicine, 1 (3), 190-200.
reich (2. Aufl.). Stuttgart: Neuer Sportverlag.
Ericsson, K. A. (1996). The Road to Excellence: The Faigenbaum, A. D., Lloyd, R. S., MacDonald, J. &
247
Myer, G. D. (2016). Citius, Altius, Fortius: bene- Moosavi, M., Oliver, J., Till, K. & Williams,
ficial effects of resistance training for young C.(2011). The long-term athlete development
athletes: Narrative review. British Journal of model: physiological evidence and application.
Sports Medicine, 50 (1), 3-7. Journal of Sports Sciences, 29 (4), 389-402.
Faigenbaum, A. D. & McFarland, J. (2008). Relative Ford, P. R., Ward, P., Hodges, N. J. & Williams, A.
safety of weightlifting movements for youth. M. (2009). The role of deliberate practice and
Strength and Conditioning Journal, 30 (6), play in career progression in sport: the early
23-25. engagement hypothesis. High Ability Studies,
20 (1), 65-75.
Faigenbaum, A. D. & Myer, G. D. (2010). Resistance
training among young athletes. Safety, efficacy Forsman, H., Blomqvist, M., Davids, K., Kontti-
and injury prevention effects. British Journal of nen, N. & Liukkonen, J. (2016). The role of
Sports Medicine, 44 (1), 56-63. sport-specific play and practice during child-
hood in the development of Finnish team sport
Faigenbaum, A. D., Milliken, L. A. & Cloutier, G. athletes. International Journal of Sports Science
(2004). Perceived exertion during resistance and Coaching, 11 (1), 69-77.
exercise by children. Perceptual and Motor
Skills, 98 (2), 627-637. Fourkas, A. D., Ionta, S. & Aglioti, S. M. (2006).
Influence of imagined posture and imagery mo-
Faigenbaum, A. D., Myer, G. D., Naclerio, F. & dality on corticospinal excitability. Behavioural
Casas, A. A. (2011). Injury trends and preven- Brain Research, 168 (2), 190-196.
tion in youth resistance training. Strength and
Conditioning Journal, 33 (3), 36-41. Fransen, J., Pion, J., Vandendriessche, J., Vandorpe,
B., Vaeyens, R., Lenoir, M. & Philippaerts, R.
Faigenbaum, A. D. & Polakowski, C. (1999). M. (2012). Differences in physical fitness and
Olympicstyle weightlifting, kid style. Strength gross motor coordination in boys ages 6-12
andConditioning Journal, 21 (3), 73-76. years specializing in one versus sampling more
than one sports. Journal of Sports Sciences, 30
Falk, B. & Tenenbaum, G. (1996). The effectiveness (4), 379-386.
of resistance training in children: A meta-ana-
lysis. Sports Medicine, 22 (3), 176-186. Fraser-Thomas, J. L., Côté, J., & Deakin, J. (2005).
Youth sport programs: an avenue to fos-
Fernandez-Fernandez, J., Granacher, U., Sanz, D., ter positive youth development. Physical
Sarabia Martín, J. M., Hernandez-Davo, J. Education and Sport Pedagogy, 10(1), 19–40.
&Moya, M. (2018). Sequencing effects of neuro- doi:10.1080/1740898042000334890
muscular training on physical fitness in youth
elite tennis players. Journal of Strength and Friedrich, W. (2014). Optimales Training. Sport-
Conditioning Research, 32 (3), 849-856. theorie für Trainer und Übungsleiter. Balingen:
Spitta Verlag.
Fomin, N. A. & Filin, W. P. (1975). Altersspezi-
fische Grundlagen der körperlichen Erziehung.
Schorndorf: Hofmann.
Ford, P., De Ste Croix, M., Lloyd, R., Meyers, R., Fröhlich, M. & Pieter, A., Gießing, J., Klein, M.,
248
Strack, A., Felder, H., Sandig, D., Blischke, K., for children: Understanding the sports process.
Stening, J., Emrich, E. & Schmidtbleicher, D. Crowood.
(2009). Kraft und Krafttraining bei Kindern
und Jugendlichen - aktueller Stand: Schwer- Gervis, M., & Dunn, N. (2004). The emotional ab-
punkt apparatives Krafttraining. Leistungssport, use of elite child athletes by their coaches. Child
39 Abuse Review, 13(3), 215–223. doi:10.1002/
(Suppl. 2), 1-23. car.843
Fuchs, R. & Klaperski, S. (2018). Stessregulation Gervis, M., Rhind, D., & Luzar, A. (2016). Percep-
durch Sport und Bewegung. In R. Fuchs & M. tions of emotional abuse in the coach–athlete
Gerber (Hrsg.), Handbuch Stressregulation und relationship in youth sport: The influence of
Sport (S.205-226). Berlin: Springer. competitive level and outcome. International
Journal of Sports Science & Coaching, 11(6),
Fudel, R. & Hamann, F. (2018). Bedeutung der Viel- 772–779. doi:10.1177/1747954116676103
seitigkeit im Nachwuchstraining. In A. Hoff-
mann & J. Wulff (Hrsg.), Die Spitze im Blick: Gießing, J. & Fröhlich, M. (2008). A second look at
Tagungsband zum gleichnamigen Nachwuchs- the effectiveness and safety of strength training
leistungssport-Symposium vom 8.-10. Mai in children and adolescents. In J. Gießing & M.
2017 in Leipzig (Schriftreihe für Angewandte Fröhlich (Eds.), Current Results of Strength
Trainingswissenschaft, 10, S. 84-100). Aachen: Training Research. A multi- perspective
Meyer & Meyer. approach (pp. 119-127). Göttingen: Cuvillier-
Verlag.
Gäbler, M., Prieske, O., Hortobagyi, T. & Granacher,
U. (2018). The effects of concurrent strengthand Gilbert, W. D., & Trudel, P. (2004). Role of the
endurance training on physical fitness and Coach: How Model Youth Team Sport Coaches
athletic performance in youth: A systematic Frame Their Roles. The Sport Psychologist,
review and meta-analysis. Frontiers in Physio- 18(1), 21–43. doi:10.1123/tsp.18.1.21
logy, 9, 1057.
Gilbert, W., Gallimore, R., & Trudel, P. (2009). A
Gabriel, G., Puta, C., Arampatzis, A. & Granacher, Learning Community Approach to Coach De-
U. (2016). Fazit und Ausblick der KINGS-Stu- velopment in Youth Sport. Journal of Coaching
die. Potenziale des Nachwuchsleistungssports Education, 2(2), 3–23. doi:10.1123/jce.2.2.3
für junge Menschen. Leistungssport, 46 (6),
37-39. Glenmark B., Hedberg, C. & Jansson, E. (1992).
Changes in muscle fibre type from adolescence-
Gebel, A., Lesinski, M., Behm, D. G. & Grana- to adulthood in women and men. Acta Physio-
cher, U. (2018). Effects and dose-response logica Scandinavica, 146 (2), 251-259.
relationship of balance training on balance
performance in youth. A systematic review Goebel, S. & Stephan, A. (2007). Krafttraining
and meta-analysis. Sports Medicine, 48 (4), mit Kindern und Jugendlichen. Zugriff am
2067-2089. 04.04.2019 unter https://www.yumpu.com/de/
document/view/13540086/krafttraining-mit-
Gerring, R. J. & Zimbardo, P. G. (2008). Psycholo- kindern-und-jugendlichen-kieser-training
gie. München: Pearson.
Gervis, M., & Brierley, J. (1999). Effective coaching Gogtay, N., Giedd, J. N., Lusk, L., Hayashi, K. M.,
249
Greenstein, D., Vaituzis, A. C., Nugent, T. tions in sports: A systematic review. Internatio-
F.,Herman, D. H., Clasen, L. S., Toga, A. W., nal Review of Sport and Exercise Psychology,
Rapoport, J. L. & Thompson, P. M. (2004). Dy- 12 (1), 176-201.
namic mapping of human cortical development
during childhood through early adulthood. Güllich, A. & Emrich, E. (2014). Considering
Proceedings of the National Academy of Scien- long-term sustainability in the development of
ces USA, 101, 8174-8179. world class success. European Journal of Sports
Science, 14 (1), 383-397.
Granacher, U. (2015). WVL-Projekt Krafttraining
im Nachwuchsleistungssport (KINGS- Studie). Güllich, A. & Schmidtbleicher, D. (1999). Struktur
Wissenschaftlich fundierte Empfehlungen für der Kraftfähigkeiten und ihre Trainingsmetho-
die Praxis. Leistungssport, 45 (2), 36-38. den. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 50
(7,8), 223-234.
Granacher, U., Goesele, A., Roggo, K., Wischer,
T., Fischer, S., Zuerny, C., Gollhofer, A. & Güntzel, H. (1976). Untersuchungen zur Optimie-
Kriemler, S. (2011). Effects and mechanisms rung des Trainings bei jugendlichen Gewicht-
of strength training in children. International hebern. Dissertation, Deutsche Hochschule für
Sports Medicine, 32 (5), 357-364. Körperkultur Leipzig.
Granacher, U., Kriemler, S., Gollhofer, A. & Zahner, Hagberg, J. M., Ehsani, A. A., Goldring, D., Hernan-
L. (2009). Neuromuskulärer Auswirkungen dez, A., Sinacore, D. R. & Holloszy, J. O. (1984).
von Krafttraining im Kindes- und Jugendalter: Effect of Weight Training on Blood-Pressure
Hinweise für die Trainingspraxis. Deutsche and Hemodynamics in Hypertensive Adole-
Zeitschrift für Sportmedizin, 60 (2), 41-49. scents. Journal of Pediatrics, 104 (1), 147-151.
Granacher, U., Lesinski, M., Büsch, D., Mühlbauer, Hagger, M., Chatzisarantis, N. L. D., Hein, V., Soós,
T., Prieske, O., Puta, C., Gollhofer, A. & Behm, I., Karsai, I., Lintunen, T., & Leemans, S. (2009).
D. G. (2016). Effects of Restistance Training Teacher, peer and parent autonomy support in
in Youth Athletes on Muscular Fitness and physical education and leisure-time physical ac-
Athletic Performance: A Conceptual Model for tivity: A trans-contextual model of motivation
Long-Term Athlete Development. Frontiers in in four nations. Psychology & Health, 24(6),
Physiology, 7, 164. 689–711. doi:10.1080/08870440801956192
Granacher, U., Prieske, O., Majewski, M., Büsch, D. Hamill, B. P. (1994). Relative safety of weightlifting
& Mühlbauer, T. (2015). The role of instability and weight training. Journal of Strength and
with plyometric training in sub-elite adolescent Conditioning Research, 8 (1), 53-57.
soccer players. International Journal of Sports
Medicine, 36 (5), 386-394. Hamilton, D. L., Morton, J. P., Close, G. L., Philp, A.
& Burke, L. M. (2016). New strategies in sport
Grigereit, A. (1996). Regeneration nach sportlicher nutrition to increase exercise performance. Free
Belastung. Neu-Ilsenburg: LinguaMed Verlag. Radical Biology and Medicine, 98, 144-158.
Gröpel, P. & Mesagno, C. (2017). Choking interven- Hammami, R., Granacher, U., Makhlouf, I., Behm,
250
D. G. & Chaouachi, A. (2016). Sequencing Traub, J. A. & Tekulve, F. X. (2000). Avoidance
Effects of Balance and Plyometric Training on of soccer injuries with preseason conditioning.
Physical Performance in Youth Soccer Athletes. The American journal of sports medicine, 28
The Journal of Strength & Conditioning Re- (5), 659-662.
search, 30 (12), 3278-3289.
Hewett, T. E., Lindenfeld, T. N., Riccobene, J. V. &
Hanin, Y. L. (2000). Individual zones of opimal Noyes, F. R. (1999). The effect of neuromuscu-
functioning (IZOF) modell: Emotion-per- lar training on the incidence of knee injury
formance relationships in sport. In Y. L. Hanin in female athletes - A prospective study. The
(Ed.), Emotions in sport (pp. 65-98). Cham- American journal of sports medicine, 27 (6),
paign, IL: Human Kinetics. 699-706.
Hansen, D. M., Larson, R. W., & Dworkin, J. B. Hiersemann, D. (1989). Talentsuche und Talent-
(2003). What Adolescents Learn in Organi- förderung in Nordrhein- Westfalen. Leistungs-
zed Youth Activities: A Survey of Self-Re- sport, 19 (6), 5-10.
ported Developmental Experiences. Journal
of Research on Adolescence, 13(1), 25–55. Hodge, K. & Lonsdale, C. (2016). Prosocial and
doi:10.1111/1532-7795.1301006 Antisocial Behavior in Sport: The Role of
Coaching Style, Autonomous vs. Controlled
Harre, H.-D. (1969). Trainingslehre (1. Aufl.). Ber- Motivation, and Moral Disengagement. Journal
lin: Sportverlag. of Sport and Exercise Psychology, 33 (4), 527-
547.
Hartmann, C. (1997). Motorische Ontogenese. In C.
Hartmann & G. Senf (Hrsg.), Sport verstehen – Hoffmann, A. & Pfützner, A. (2013). Leipziger
Sport erleben, Teil 1. Sportmotorische Grundla- Positionen zum Nachwuchsleistungssport in
gen (S. 174-303). Radebeul: Staatsministerium Deutschland. Herausforderungen, Schwer-
für Kultur. punkte und Anforderungen aus der Sicht von
Trainingswissenschaft und -praxis. Leistungs-
Hartmann, C., Minow, H.-J. & Senf, G. (2011). Sport sport, 43 (5), 5-9.
verstehen - Sport erleben. Berlin: Lehmanns-
Media. Höger, H. (1969). Zur Systematisierung des Trai-
ningsprozesses. Theorie und Praxis der Körper-
Hayman, R., Polman, R., Taylor, J., Hemmings, B. kultur, 14 (17), 542-550.
& Borkoles, E. (2011). Development of elite
adolescent golfers. Talent Development and Hohmann, A. & Carl, K. (2002). Zum Stand der
Excellence, 3 (2), 249-261. trainingswissenschaftlichen Talentforschung. In
A. Hohmann, D. Wick & K. Carl (Hrsg.), Talent
Hedstrom, R., & Gould, D. (2004). Research in im Sport (S.3-30). Schorndorf: Hofmann.
youth sports: Critical issues status. Michigan:
Michigan State University, 1–42. Hohmann, A. & Pietzonka, M. (2017). Technik-
training zur Entwicklung der Spielfähigkeit im
Fußball, Handball und Basketball. Köln: Sport-
verlag Strauß.
Heidt, R. S., Sweeterman, L. M., Carlonas, R. L., Hohmann, A., Singh, A. & Voigt, L. (2017).
251
Konzepte erfolgreichen Nachwuchstrainings Vortrag auf der 10. Frühjahrsschule „Informa-
(KerN)-Abschlussbericht zum Forschungs- tions- und Kommunikationstechnologie in der
projekt: „Langfristiger Leistungsaufbau im angewandten Trainingswissenschaft“ in Leipzig.
Nachwuchsleistungssport“ (Schriftreihe des
Bundesinstitut für Sportwissenschaft, 16). Joch, W. (1992). Das sportliche Talent: Talenter-
Hellenthal: Sportverlag Strauß. kennung, Talentförderung, Talentperspektiven.
Aachen: Meyer & Meyer.
Holloway, J., Beuter, A. & Duda, J. (1988). Self-ef-
ficacy and training in adolescents. Journal of Jõesaar, H., Hein, V., & Hagger, M. S. (2012). Youth
Applied Social Psychology, 18 (8), 699-719. athletes’ perception of autonomy support
from the coach, peer motivational climate and
Holt, N. L. (2008). Positive Youth Development intrinsic motivation in sport setting: One-year
Through Sport, International Studies in effects. Psychology of Sport and Exercise, 13(3),
Physical Education and Youth Sport series. 257–262. doi:10.1016/j.psychsport.2011.12.001
International Studies in Physical Education and
Youth Sport. Jose, J., Joseph, M. M. & Matha, M. (2018). Imagery:
It’s effects and benefits on sports performance
Hooi, L. B. (2008). A Comparison of Multidimen- and psychological variables: A review study.
sional State Anxiety through Time-to-Event International Journal of Physiology, Nutrition
Paradigm of Malaysian Sailors in Sailing Com- and Physical Education, 3 (2), 190-193.
petition. ISN Bulletin Volume, 1 (2), 19-26.
Jowett, S., Nicolas, M., & Yang, S. (2017). Unravel-
Hoption, C., Phelan, J., Barling, J., Phelan, J., & ling the Links between Coach Behaviours and
Barling, J. (2007, November 30). Transfor- Coach-Athlete Relationships. European Journal
mational leadership in sport. Group Dy- of Sports & Exercise Science, 5(3), 10–19.
namics in Exercise and Sport Psychology.
doi:10.4324/9780203937983-10 Jowett, S., & Shanmugam, V. (2016). Relational
coaching in sport: Its psychological underpin-
Horn, A., Behringer, M., Beneke, R., Förster, H., nings and practical effectiveness. Routledge
Gruber, W., Hartmann, U., Hebestreit, H., Hoh- © The Authors. https://dspace.lboro.ac.uk/
mann, A., Jöllenbeck, T., Mester, J., Niessen, M., dspace-jspui/handle/2134/28459. Zugegriffen:
Platen, P. & Schmitt, H. (2012). Wissenschaftli- 24. Juni 2019
che Standortbestimmung zum Krafttraining im
Nachwuchsleistungssport. DeutscheZeitschrift Julian, J. W., Bishop, D. W. & Fiedler, F. E. (1966).
für Sportmedizin, 36 (2), 1-10. Quasitherapeutic effects of intergroup com-
petition. Journal of Personality and Social
Jentsch, H. (1995). Computergestützte Trainingspla- Psychology, 3 (3), 321.
nung und Trainingsanalyse im Gewichtheben.
Zeitschrift für Angewandte Trainingswissen- Kaufman, K. L. (2010). The prevention of sexual
schaft, 2 (2), 67-83. violence: a practitioner’s sourcebook. Holyoke,
Mass.; Lebanon, NH: NEARI Press ; NEARI
Distribution.
Jentsch, H. (2008). Weightlifting Analyzer 3.0. Kaluza, G. (2012). Gelassen und sicher im Stress.
252
Berlin: Springer. Jagodzinski, M., Zeichen, J. & Krettek, C.
(2005).Prospektives Propriozeptions- und Ko-
Kämpfe, U. (1981). Längsschnittuntersuchungen ordinationstraining zur Verletzungsreduktion
über die Entwicklung ausgewählter anthropo- im professionellen Frauenfußball. Sportverlet-
metrischer, kardiovaskulärer und muskel- zung Sportschaden: Organ der Gesellschaft für
zellulärer Leistungsvoraussetzungen sowie Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin,
sportartspezifischer Leistungen jugendlicher 19 (3), 123-129.
Gewichtheber im Alter von 14 bis 17 Jahren.
Dissertation, Deutsche Hochschule für Körper- Knoll, K. & Sandau, I. (2018). Techniktraining im
kultur Leipzig. Eiskunstlauf und im Gewichtheben. In A. Hoff-
mann & J. Wulff (Hrsg.), Die Spitze im Blick:
Keegan, R. J., Harwood, C. G., Spray, C. M. & La- Tagungsband zum gleichnamigen Nachwuchs-
vallee, D. E. (2009). A qualitative investigation leistungssport-Symposium vom 8.-10. Mai
exploring the motivational climate in early ca- 2017 in Leipzig (Schriftreihe für Angewandte
reer sports participants: Coach, parent and peer Trainingswissenschaft, 10, S. 242-256). Aachen:
influences on sport motivation. Psychology of Meyer & Meyer.
Sport and Exercise, 10 (3), 361-372.
Kretschmer, J. & Wirszing, D. (2007). Mole – Mo-
Keine, S. (1986). Erkenntnisse zum zielgerichteten torische Leistung von Grundschulkindern in
Einsatz spezieller Muskelkraftübungen im Hamburg. Hamburg: Moeve.
Grundlagentraining des Gewichthebens für
eine höhere Ausrichtung auf sportartspezifische Krohne, H. W. (1997). Streß, Emotionen und Be-
Anforderungen in Auswertung leistungs- und wältigung. In R. Schwarzer (Hrsg.), Gesund-
trainingsanalytischer sowie experimenteller heitspsychologie Ein Lehrbuch (S.267-284).
Untersuchungen. Dissertation, Deutsche Hoch- Göttingen: Hogrefe.
schule für Körperkultur Leipzig.
Kunter, M. & Stanat, P. (2002). Soziale Kompetenz
Khodaee, M., Olewinski, L., Shadgan, B. & Kining- von Schülerinnen und Schülern. Zeitschrift
ham, R. R. (2015). Rapid weight loss in sports für Erziehungswissenschaft, 5 (1), 49-71.
with weight classes. Current Sports Medicine
Reports, 14 (6), 435-441. Kurch, D., Sandau, I., Vater, M., Patzke, J. A.,
Grabsch, B., Glor, J. & Mantek, F. (2018).
Kirsten, G. (1963). Der Einfluß isometrischen Beschreibung und Anwendungshinweise des
Muskeltrainings auf die Entwicklung der Trainingsmittelkatalog neu, der Rahmenorien-
Muskelkraft auf die Entwicklung der Muskel- tierungen und der Mustertrainingspläne des
kraft Jugendlicher. Internationale Zeitschrift für BVDG. Unveröffentlichtes Manuskript, Leimen.
Physiologie einschließlich Arbeitsphysiologie,
19, 387-402. Kurth, B. M. & Schaffrath Rosario, A. (2007). Die
Verbreitung von Übergewicht und Adipositas
bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland.
Bundesgesundheitsblatt- Gesundheitsfor-
schung- Gesundheitsschutz, 50, 736-743.
Knobloch, K., Martin-Schmitt, S., Gösling, T., Lafrenière, M. A. K., Jowett, S., Vallerand, R. J. &
253
Carbonneau, N. (2011). Passion for coaching Systematic Observation of Coach Leadership
and the quality of the coach-athlete relation- Behaviors in Youth Sport. Journal of Applied
ship: The mediating role of coaching behavi- Sport Psychology, 0(0), 1–10. doi:10.1080/1041
ors. Psychology of Sport and Exercise, 12 (2), 3200.2019.1609620
144-152.
Legerlotz, K., Marzilger, R., Bohm, S. & Arampatzis,
Lambert, C. & Jones, B. (2010). Alternatives to rapid A. (2016). Physiological Adaptations Following
weight loss in US wrestling. International Jour- Restistance Training in Youth Athletes-A:
nal of Sports Medicine, 31 (8), 523-528. Narrative Review. Peditric Exercise Science, 28
(4), 501-520.
Law, M. P., Coté, J. & Ericsson, K. A. (2008). Cha-
racteristics of expert development in rhythmic- Lehmann, M., Baur, S., Buck, C., Gastmann, U.,
gymnastics: A retrospective study. International Lehmann, C., Liu, Y., Lormes, W., Opitz-Gress,
Journal of Sport and Exercise Psychology, 5 (1), A., Reißnecker, S., Simsch, C. & Steinacker, J.
82-103. M. (1999). Übertraining und Leistungsminde-
rung. Leistungssport, 29 (5), 23-29. Leite, N.,
Lazaridis, S. N., Bassa, E. L., Patikas, D., Hatzikotou- Baker, J. & Sampaio, J. (2009). Paths to expertise
las, K., Lazaridis, F. K. & Kotzamanidis, C. M. in Portuguese national team athletes. Journal of
(2013). Biomechanical comparison in different Sports Science an Medicine, 8 (4), 560-566.
jumping tasks between untrained boys andmen.
Pediatric Exercise Science, 25 (1), 101-113. Lenz, H. & Sandau, I. (2019). Analyse von Kinder-
und Jugendmehrkampfwettkämpfen und Er-
Lazarus, R. S. (1966). Psychological stress and the stellung von Perzentilverläufen zur Einordnung
coping process. New York: McGraw-Hill. der sportlichen Leistung. Unveröffentlichter
Forschungsbericht, IAT Leipzig.
Lazarus, R. S. (2000). How Emotions Influence
Performance in Competitive Sports. The Sport Lesinski, M., Hortobagyi, T., Mühlbauer, T., Gollho-
Psychologist, 14 (3), 229-252. fer, A. & Granacher, U. (2015). Dose-response
relationships of balance training in healthy
Lazarus, R. S. & Folkman, S. (1984). Stress, apprai- young adults: A systematic review ans meta-
sal, and coping. New York: Springer. analysis. Sports Medicine, 45 (4), 557-576.
Lazarus, R. S. & Launier, R. (1981). Streßbezogene Lesinski, M., Mühlbauer, T., Prieske, O., Büsch, D.,
Transaktionen zwischen Person und Umwelt. Gollhofer, A., Puta, C., Behm, D. G. & Grana-
In J. R. Nitsch (Hrsg.), Stress Theorien, Unter- cher, U. (2016). Krafttraining im Nachwuchs-
suchungen, Massnahmen (S.213-260). Bern: leistungssport. Wirkungen und Einsatz im
Hans Huber. langfristigen Leistungsaufbau. Leistungssport,
46 (6), 11-14.
LeBlanc, J. E., & Dickson, L. (1997). Straight talk
about children and sport: Advice for parents,
coaches, and teachers. Oakville, Ont.: Mosaic
Press.
Lefebvre, J. S., Turnnidge, J., & Côté, J. (2019). A Lesinski, M., Prieske, O. & Granacher, U. (2016).
254
Effects and dose-response relationships of - Rahmentrainingskonzeption für Kinder
resistance training on physical performance undJugendliche im Leistungssport. In Landes-
in youth athletes: A systematic review and sportbund NRW (Hrsg.), Landesprogramm
meta-analysis. British Journal of Sports Medici- Talentsuche und Talentförderung (S.39-59).
ne, 50 (13), 781-795. Mühlheim: Schiborr.
Lewis, B. P. & Linder, D. E. (1997). Thinking about Lippmann, J. & Sandau, I. (2012). Internationa-
Choking? Attentional Processes and Para- le und nationale Entwicklungstendenzen
doxical Performance. Personality and Social im Gewichtheben bis zu den Olympischen
Psychology Bulletin, 23 (9), 937-944. Spielen 2012. Zeitschrift für Angewandte Trai-
nings-wissenschaft, 19 (2), 187-204.
Lidor, R. & Mayan, Z. (2005). Can Beginning Le-
arners Benefit from Preperformance Routines Lippmann, J. & Weide, U. (1986). Erfahrungen und
When Serving in Volleyball? The Sport Psycho- Probleme bei der weiteren Vervollkomm-nung
logist, 19 (4), 343-363. der individuellen Struktur der Wettkampftech-
nik im Gewichtheben. Theorie und Praxis des
Lippmann, J. (1988). Zu strukturellen Komponenten Leistungssports, 24 (5), 53-60.
und Erfordernissen der Leistungsentwicklun-
gim Gewichtheben. Theorie und Praxis des Lippmann, J., Weide, U. & Klaiber, V. (1986). Tech-
Leistungssports, 26 (7), 103-116. nikleitbild Gewichtheben. Leipzig: FKS.
Lippmann, J. & Keine, S. (1991). Der neue Trai- Lloyd, R. S. & Oliver, J. L. (2014). Strength and
ningsmittelkatalog des BVDG. Athletik, 100 conditioning for young athletes. Abingdon,
(9), 18-21. Oxon: Routledge.
Lippmann, J. & Pagels, M. (1993). Gewichtheben Lloyd, R. S., Oliver, J. L., Faigenbaum, A. D.,
255
Howard, R., De Ste Croix, M. B. A., Williams, Perfektion. Technikleitbild Bewegungsablauf
C. A., Best, T. M., Alvar, B. A., Micheli, L. Reissen. Leimen: BVDG.
J., Thomas, D. P., Hatfield, D. L., Cronin, J.
B. & Myer, G. D. (2015). Long-term athletic Mantek, F. & Vater, M. (2014b). Gewichtheben in
development: Part 1: A pathway for all youth. Perfektion. Technikleitbild Bewegungsablauf
Journal of Strength & Conditioning Research, Umsetzen. Leimen: BVDG.
29, 1439-1450.
Mantek, F. & Vater, M. (2014c). Gewichtheben in
Lüder, B., Golle, K., Hummel, A. & Granacher, U. Perfektion. Technikleitbild Bewegungsablauf
(2018). Training im Sportunterricht. sport- Ausstossen. Leimen: BVDG.
unterricht, 67 (2), 52-57.
Mantek, F., Kurch, D., Vater, M., Patzke, J.-A.,
MacAuley, D. (1996). Child abuse in sport. British Sandau, I., Baumgartner, C., Fassott, P., Mein-
Journal of Sports Medicine, 30(4), 275–276. hard-Heib, A., Diemer, C. & Winchenbach,
H. (2019). Strukturplan. Internes Material,
MacDonald, D. J., Côté, J., & Deakin, J. (2010). The Leimen.
Impact of Informal Coach Training on the
Personal Development of Youth Sport Athletes. Martin, D. (1980). Grundlagen der Trainingslehre
International Journal of Sports Science & Teil 2: Die Planung, Gestaltung und Steuerung
Coaching, 5(3), 363–372. doi:10.1260/1747- des Trainings und das Kinder- und Jugendtrai-
9541.5.3.363 ning. Schorndorf: Hofmann.
MacPherson, A., Collins, D. & Morriss, C. (2008). Martin, D. (1988). Training im Kindes- und Jugend-
Is What You Think What You Get? Optimizing alter. Schorndorf: Hofmann.
Mental Focus for Technical Performance. The
Sport Psychologist, 22 (3), 288-303. Martin, D., Carl, K. & Lehnertz, K. (1991). Hand-
buch Trainingslehre. Schorndorf: Hofmann.
Malina, R. M. (2006). Weight training in youth-
growth, maturation, and safety: an evidence-ba- Martin, D., Carl, K. & Lehnertz, K. (2001). Hand-
sedreview. Clinical Journal of Sport Medicine, buch Trainingslehre (3. Aufl.). Schorndorf:
16 (6), 478-487. Hofmann.
Malina, R. M. (2010). Early sport specialization: Martin, D., Nicolaus, J., Ostrowski, C. & Rost, K.
roots, effectiveness, risks. Current sports medi- (1999). Handbuch Kinder- und Jugendtraining.
cine reports, 9 (6), 364-371. Schorndorf: Hofmann.
Manore, M. M. & Thompson, J. L. (2000). Sport Nu- Martin, D., Rost, K., Krug, J. & Reiß, M. (1998).
trition for Health and Performance. Campaign Das nationale Nachwuchstrainingssystem - pro-
IL: Human Kinetics. grammatische Ansätze zur Weiterentwicklung.
In D. Martin & J. Ziegler (Hrsg.), Nationales-
Manore, M. M., Thompson, J. L. & Russo, M. (1993). Nachwuchstrainingssystem. Probleme - Ziele -
Diet and exercise strategies of a world-class Lösungsstrategien aus der Sicht von Wissen-
bodybuilder. International Journal of Sport Nu- schaft und Praxis (S. 16-48). Aachen: Meyer &
trition and Exercise Metabolism, 3 (1), 76-86. Meyer.
Mantek, F. & Vater, M. (2014a). Gewichtheben in Matwejew, L. P. & Nowikow, A. D. (1982). Theorie
256
und Methodik der Körpererziehung (Bd. 1 und - Sportmotorik. Abriss einer Theorie der sport-
2). Berlin: Sportverlag. lichen Motorik unter pädagogischem Aspekt.
München: Südwest Verlag.
Mayer, J., & Hermann, H.-D. (2015). Mentales Trai-
ning. Grundlagen und Anwendung in Sport, Meinel, K. & Schnabel, G. (2007): Bewegungslehre
Rehabilitation, Arbeit und Wirtschaft (3. Aufl.). - Sportmotorik. Abriss einer Theorie der sport-
Heidelberg: Springer-Verlag. lichen Motorik unter pädagogischem Aspekt
(1., überarbeitete und erweiterte Aufl.). Aachen:
McArdle, W. D., Katch, F. I. & Katch, V. L. (2001). Meyer & Meyer.
Exercise Physiology: Energy, Nutrition, and
Human Performance. Philadelphia: Lippincott Mellalieu, S. (2014). Advances in Applied Sport Psy-
Williams and Wilkins. chology. Advances in Applied Sport Psychology.
London: Routledge.
McCallister, S. G., Blinde, E. M., & Weiss, W. M.
(2000). Teaching values and implementing phi- Mellerowicz, H., Matussek, J., Wilke, S., Leier, T. &
losophies: Dilemmas of the youth sport coach. Asamoah, V. (2000). Sportverletzungen und
Physical educator, 57(1), 35. Sportschäden im Kindes- und Jugendalter -
eine Übersicht. Deutsche Zeitschrift für Sport-
McLaren, C. D., Eys, M. A. & Murray, R. A. (2015). medizin, 51 (3), 78-84.
A coach-initiated motivational climate inter-
vention and athletes’ perceptions of group Memmert, D. & Furley, P. (2007). “I spy with my
cohesion in youth sport. Sport, Exercise, and little eye!”: Breadth of attention, inattentional
Performance Psychology, 4 (2), 113. blindness, and tactical decision making in team
sports. Journal of Sport and Exercise sychology,
McLaren, C. D., Newland, A., Eys, M. & Newton, 29 (3), 365-381.
M. (2017). Peer-Initiated Motivational Climate
and Group Cohesion in Youth Sport. Journal of Menzi, C., Zahner, L. & Kriemler, S. (2007).
Applied Sport Psychology, 29 (1), 88-100. Krafttraining im Kindes- und Jugendalter.
Schweizerische Zeitschrift Sportmedizin und
McLaren, C. D. & Spink, K. S. (2018). Team Mem- Sporttraumatologie, 55 (2), 38-44.
ber Communication and Perceived Cohesion in
Youth Soccer. Communication & Sport, 6 (1), Mersmann, F., Bohm, S. & Arampatzis, A. (2016).
111-125. Dysbalancen der Muskel- und Sehnenadapta-
tion. Notwendigkeit eines spezifischen Sehnen-
Meier, R. (2006). Erfolgreiche Teamarbeit - 25 trainings im (Nachwuchs-) Leistungssport.
Regeln für Teamleiter und Teammitglieder (2. Leistungssport, 46 (6), 19-22.
Aufl.). Offenbach: GABAL Verlag GmbH.
Mesagno, C., Marchant, D. & Morris, T. (2008). A
Meinel, K. & Schnabel, G. (1998). Bewegungslehre, Pre-Performance Routine to Alleviate Choking
Sportmotorik. Berlin: Sportverlag. in “Choking-Susceptible” Athletes. The Sport
Psychologist, 22 (4), 439-457.
Meinel, K. & Schnabel, G. (2006). Bewegungslehre Mesagno, C. & Mullane-Grant, T. (2010). A Com-
257
parison of Different Pre-Performance Routines J. S. & Wark, J. D. (1997). Prospective ten-
as Possible Choking Interventions. Journal of month exercise intervention in premenarcheal
Applied Sport Psychology, 22 (3), 343-360. girls: Positive effects on bone and lean mass.
Journal of Bone and Mineral Research, 12 (9),
Meyer, T., Ferrauti, A., Kellmann, M. & Pfeiffer, M. 1453-1462.
(2016). Regenerationsmanagement im Spitzen-
sport. REGman - Ergebnisse und Handlungs- Mountjoy, M., Brackenridge, C., Arrington, M.,
empfehlungen. Hellenthal: Sportverlag Strauß. Blauwet, C., Carska-Sheppard, A., Fasting, K.,
et al. (2016). International Olympic Committee
Mirwald, R. L., Baxter-Jones, A. D. G., Bailey, D. consensus statement: harassment and abuse
A. & Beunen, G. P. (2002). An assessment of (non-accidental violence) in sport. British
maturity from anthropometric measurements. Journal of Sports Medicine, 50(17), 1019–1029.
Medicine & Science in Sports & Exercise, 34 doi:10.1136/bjsports-2016-096121
(4), 689-694.
Muche, M., Kurch, D., Gaudian, S. & Sygusch, P. D.
Moesch, K., Elbe, A. M., Hauge, M. L. & Wikman, R. (2018). Persönlichkeits- und Teamentwick-
J. M. (2011). Late specialization: the key to lung. Förderung psychosozialer Ressourcen
success in centimeters, grams, or seconds (cgs) im Gewichtheben - Arbeitshilfe für Trainer/
sports. Scandinavian Journal of Medicine and innen und Übungsleiter/innen. Schnelldorf:
Science in Sports, 21 (6), 282-290. Druckerei Michael.
Moosburger, K. (2001). Der Energieumsatz. Ener- Mühlbauer, T., Roth, R., Kibele, A., Behm, D.G. &
gieverbrauch- Energiebedarf. Zugriff am 28.06. Granacher, U. (2013). Krafttraining mit Kin-
2019 unter http://www.dr-moosburger.at/ dern und Jugendlichen: Praktische Umsetzung
wp-content/uploads/pub014.pdf und theoretische Grundlagen. Schorndorf:
Hofmann- Verlag.
Moran, A. P. (2016). The Psychology of Concentra-
tion in Sport Performers: A Cognitive Analysis. Muraretu, D. C., Petre, R.-L. & Teodoru, M. D.
London: Routledge. (2018). Aspects regarding the characteristics
of concentration times in high-performance
Moran, A., Guillot, A., MacIntyre, T. & Collet, C. female weightlifters. Discobolul – Physical
(2012). Re-imagining motor imagery: Building Education, Sport and Kinetotherapy Journal, 14
bridges between cognitive neuroscience and (3), 43-48.
sport psychology. British Journal of Psychology,
103 (2), 224-247. Murray, B. & Rosenbloom, C. (2018). Fundamentals
of glycogen metabolism for coaches and athle-
Moran, J., Sandercook, G., Rumpf, M. C. & Parry, D. tes. Nutrition Reviews, 76 (4), 243-259.
A. (2016). Variation in responses to sprinttrai-
ning in male youth athletes: a meta-analysis.
International Journal of Sports Medicine, 38
(1), 1-11.
Morris, F. L., Naughton, G. A., Gibbs, J. L., Carlson, Myer, G. D., Quatman, C. E., Khoury, J., Wall, E.
258
J. & Hewett, T. E. (2009). Youth versus adult oder sportartspezifisches Koordinationstrai-
„Weightlifting“ injuries presenting to United ning? Ein Strukturierungsvorschlag zur Ana-
States emergency rooms: accidental versus lyse und zum Training spezieller koordinativer
non-accidental injury mechanisms. Journal of Leistungsvoraussetzungen. Leistungssport, 25
Strength and Conditioning Research, 23 (7), (5), S.14-18.
2054-2060.
Nichols, D. L., Sanborn, C. F. & Love, A. M. (2001).
Nagel, V. & Spreckels, C. (2010). Mit Ballspielen Resistance training and bone mineral density
zum Tennis: ein sportspielübergreifendes in adolescent femals. Journal of Pediatrics, 139
Lehr- und Trainingskonzept. Aachen: Meyer (4), 494-500.
& Meyer.
Nideffer, R. M. (1993). Concentration and Attention
Nash, C. S., Sproule, J. & Horton, P. (2008). Sport Control Training. In J. M. Williams (Ed.),
Coaches’ Perceived Role Frames and Philoso- Applied Sport Psychology: Personal Growth
phies. International Journal of Sports Science & to Peak Performance (2nd Ed., pp. 243-261).
Coaching, 3 (4), 539-554. Mountain View, CA: Mayfield.
Nationale Anti Doping Agentur (2014). Anti-Do- Palframan, D. (1994). Expert deplores emotional
ping Regelwerk der Nationalen Anti-Doping abuse in sport. Coaches Report, 1(2), 3–5.
Agentur. NADA-Code. Zugriff am 10.06.2019
unter https://www.nada.de/fileadmin/user_up- Payne, G. V., Morrow Jr, J. R., Johnson, L. & Dalton,
load/nada/Downloads/Regelwerke/NADA-Co- S. N. (1997). Resistance training in children and
de_-_3.11.04.pdf youth: A meta-analysis. Research Quarterly for
Exercise and Sport, 68 (1), 80-88.
Nationale Anti Doping Agentur (2019). Welt
Anti-Doping Code - Internationaler Standard. Pechtl, V., Ostrowski, C. & Klose, S. (1993). Positio-
Verbotsliste 2019. Zugriff am 10.06.2019 unter nen zur Erarbeitung bundeseinheitlicher Ka-
https://www.nada.de/fileadmin/user_upload/ derkriterien. In Deutscher Sportbund, Bereich
nada/Downloads/Listen/Verbotsliste_2019_-_ Leistungssport (Hrgs.), Beiträge zur Förderung
informatorische_UEbersetzung_NADA.pdf im Nachwuchsleistungssport. Frankfurt am
Main: Limpert.
Nett, T. (1967). Leichtathletisches Muskeltraining -
Kraft- und Dehnübungen. Berlin: Verlag Bartels Perusse, L., Lortie, G., Leblanc, C., Tremblay, A.,
& Wernitz KG. Theriault, G. & Bouchard, C. (1987). Genetic
and environmental sources of variation in
Neumaier, A. (1983). Sportmotorische Tests im Un- physical fitness. Annals of Human Biology, 14
terricht und Training. Schorndorf: Hofmann. (5), 425-434.
Poggendorf, A. & Spieler, H. (2003). Teamdyna- Rees, T., Mitchell, I., Evans, L. & Hardy, L. (2010).
mik - ein Team trainieren, moderieren und Stressors, social support and psychological res-
systemisch aufstellen (1. Aufl.). Paderborn: ponses to sport injury in high- and low-perfor-
Junfermann. mance standard participants. Psychology of
Sport and Exercise, 11 (6), 505-512.
Porter, J., Wu, W. & Partridge, J. (2010). Focus of
attention and verbal instructions: Strategies of Rhea, M. R. (2004). Determining the magnitude of
elite track and field coaches and athletes. Sport treatment effects in strength training research
Science Review, 19 (3/4), 77-89. through the use of the effect size. Journal of
Strength and Conditioning Research, 18 (4),
Potgieter, S. (2013). Sport nutrition: A review of the 918-920.
latest guidelines for exercise and sport nutrition
from the American College of Sport Nutrition, Rians, C. B., Weltman, A., Cahill, B. R., Janney, C.
the International Olympic Committee and A., Tippett, S. R. & Katch, F. I. (1987). Strength
the International Society for Sports Nutrition. Training for Prepubescent Males - Is it Safe. The
South African Journal of Clinical Nutrition, American journal of sports medicine, 15 (5),
26 (1), 6-16. 483-489.
Pramuková, B., Szabadosová, V. & Šoltésová, A. Richter, G. (1973). Zu Problemen und technischen
(2011). Current knowledge about sports Möglichkeiten einer erhöhten Aussagefähigkeit
nutrition. Australasian Medical Journal, 4 (3), der Kinematographie. Theorie und Praxis des
107-110. Leistungssports, 11 (8), 111-115.
Pritchett, K. L., Zippel, D., Minton, D. M., Cella- Richter, G. (1982). Anforderungskriterien an die
mare, A., Sibilia, M. & Torres-McGehee, T. M. Trainingsreize zur Entwicklung der Kraftfähig-
(2012). Sports Nutrition Knowledge Among keiten im Gewichtheben. Theorie und Praxis
Collegiate Athletes, Coaches, Athletic Trainers, Leistungssport, 20 (2/3), 131-141.
and Strength and Conditioning Specialists.
Journal of Athletic Training, 47 (2), 205-211.
Raakman, E., Dorsch, K., & Rhind, D. (2010). The Richter, G. & Gleß, H. J. (1985). Zur Entwicklung
260
der Leistungen und des Trainings im Gewicht- Jugendlichen. Theoretische Grundlagen- prak-
heben. Theorie und Praxis des Leistungssports, tisch-methodische Umsetzung. Zugriff am
23 (5), 96-110. 16.04.2019 unter http://daten.schule.at/dl/
Training_mit_Kindern_und_Jugendlichen.
Ridderinkhof, K. R. & Brass, M. (2015). How Ki- pdf/1141196740547558.pdf
nesthetic Motor Imagery works: A predictive-
processing theory of visualization in sports and Rumpf, M. C., Cronin, J. B., Pinder, S. D., Oliver, J.
motor expertise. Journal of Physiology-Paris, & Hughes, M. (2012). Effect of different trai-
109 (1–3), 53-63. ning methods on running sprint times in male
youth. Pediatric Exercise Science, 24, 170-186.
Rodriguez, N. R. (2009). Position of the American
Dietetic Association, dietitians of Canada, Rütten, A. & Pfeifer, K. (2016). Nationale Empfeh-
and the American college of sports medicine: lungen für Bewegung und Bewegungsförderung
nutrition and athletic performance. Journal (Themenheft). Erlangen-Nürnberg: FAU Er-
of the American Dietetic Association, 109 (3), langen-Nürnberg.
509-527.
Sallinen, J., Pakarinen, A., Ahtiainen, J., Kraemer, W.
Rost, K. (1983). Zu Grundfragen der Erhöhung der J., Volek, J. S. & Häkkinen, K. (2004). Relation-
Wirksamkeit des Anschlusstrainings im lang- ship between diet and serum anabolic hormone
fristigen Aufbau sportlicher Höchstleistungen. responses to heavy-resistance exercise in men.
Dissertation, Deutsche Hochschule für Körper- International Journal of Sports Medicine, 25
kultur Leipzig. (8), 627-633.
Rost, R. (1989). Belastbarkeit und Trainierbarkeit Sandau, I. (2016). MIS - Gewichtheben (Weightlift-
im Kindes- und Jugendalter. In W. D. Brett- ing Analyzer 3.0; Realanalyzer). Unveröffent-
schneider, J. Baur & M. Bräutigam (Hrsg.), lichtes Manuskript, Leimen.
Bewegungswelt von Kindern und Jugendlichen
(S.159-173). Schorndorf: Hofmann. Sandau, I. (2017). Untersuchungen zur Bewegungs-
struktur der Wettkampfübung Reißen und der
Roth, K., & Roth, C. (2009a). Entwicklung ko- Trainingsübung Zug breit im Gewichtheben
ordinativer Fähigkeiten. In J. Baur, K. Bös, A. (Schriftreihe für Angewandte Trainingswissen-
Conzelmann & R. Singer (Hrsg.), Handbuch schaft, 9). Aachen: Meyer & Meyer.
Motorische Entwicklung (S. 197-225). Schorn-
dorf: Hofmann. Sandau, I. (2017, Oktober). Der langfristige
Leistungsaufbau im Gewichtheben. Vortrag
Roth, K. & Willimczik, K. (1999). Bewegungswis- Trainerweiterbildung BVDG in Leipzig.
senschaft. Hamburg: Rowohlt.
Sandau, I. (2018, April). Technikfehler und deren
Roth, K. & Winter, R. (2002). Entwicklung koordi- Korrektur im Kinder- und Jugendtraining. Vor-
nativer Fähigkeiten. In G. Ludwig & B. Ludwig trag Trainerweiterbildung VGKF in Meißen.
(Hrsg.), Koordinative Fähigkeiten – koordina-
tive Kompetenz (S. 97-103). Kassel: Universi-
täts-Bibliothek.
Rotkopf, T. (2005). Training mit Kindern und Sandau, I. (2019). Internationale und nationale
261
Entwicklungstendenzen im Gewichtheben. Un- (2018). International society of sport psycho-
veröffentlichtes Manuskript, Leipzig. logy position stand: Athletes’ mental health,
performance, and development. International
Sandau, I. & Grabsch, B. (2012, November). Reser- Journal of Sport and Exercise Psychology, 16
ven im langfristigen Leistungsaufbau. Vortrag (6), 622-639.
BVDG Jahresabschlusssitzung in Riesa.
Schmidt, W., Hartmann-Tews, I. & Brettschneider,
Sandau, I., Jentsch, H. & Lippmann, J. (2010). Aus- W.-D. (2006). Erster Deutscher Kinder- und
bildungsmaterial CD-ROM Gewichtheben, Jugendsportbericht (2., unveränderte Aufl.).
IAT/ BVDG. Schorndorf: Hofmann.
Sandau, I. & Kurch, D. (2019). Trainingsgestaltung Schmidtbleicher, D. (1980). Maximalkraft und Be-
im langfristigen Leistungsaufbau des Gewicht- wegungsschnelligkeit. Bad Homburg: Limpert.
hebens. Zur Veröffentlichung eingereicht.
Schmidtbleicher, D. (1980). Motorische Beanspru-
Sandau, I. & Lippmann, J. (2014). Analysen und chungsform Kraft. Deutsche Zeitschrift für
Ergebnisse zur Trainingsgestaltung im langfris- Sportmedizin, 38 (9), 356-377.
tigen Leistungsaufbau der Sportart Gewicht-
heben (Altersklasse 13 bis 17) mit Ableitungen Schmidtbleicher, D. (1994). Entwicklung der Kraft
zur Trainingskonzeption Nachwuchs im BVDG und der Schnelligkeit. In J. Baur, K. Bös & R.
(Forschungsbericht). Leipzig: IAT. Singer (Hrsg.), Motorische Entwicklung (S.
129-150). Schorndorf: Hofmann.
Sandau, I. & Lippmann, J. (2015). Belastungsge-
staltung im Nachwuchstraining des Gewicht- Schmidtbleicher, D. (2003). Motorische Eigenschaft
hebens. In U. Potsdam (Hrsg.), Abstractband Kraft: Struktur, Komponenten, Anpassungs-
Krafttraining: Kraftvoll durchs Leben, dvs-Ta- erscheinungen, Trainingsmethoden und
gung der Sektion Trainingswissenschaft (S. 27). Periodisierung. In W. Fritsch (Hrsg.), Rudern
Potsdam: Universität Potsdam. – erfahren, erkunden, erforschen (S. 15-40).
Gießen: Sport Media Verlag.
Scheid, V. (1994). Motorische Entwicklung in der
mittleren Kindheit. Vom Schuleintritt bis zum Schnabel, G., Harre, H.-D. & Borde, A. (1994). Trai-
Beginn der Pubertät. In J. Baur, K. Bös & R. ningswissenschaft. Berlin: Sportverlag.
Singer (Hrsg.), Motorische Entwicklung (S.
276- 290). Schorndorf: Hofmann. Schnabel, G., Harre, H.-D. & Krug, J. (2011).
Trainingslehre - Trainingswissenschaft: Leis-
Schienkiewitz, A., Brettschneider, A.-K., Damerow, tungs-Training- Wettkampf (2., überarbeitete
S. & Schaffrath Rosario, A. (2018). Übergewicht Aufl.). Aachen: Meyer & Meyer.
und Adipositas im Kindes- und Jugendalter in
Deutschland – Querschnittergebnisse aus der Schnabel, G., Harre, H.-D. & Krug, J. (2014).
KIGGS Welle 2 und Trends. Journal of Health Trainingslehre - Trainingswissenschaft: Leis-
Monitoring, 3 (1), 16-23. tung-Training- Wettkampf (3., überarbeitete
Aufl.). Aachen: Meyer & Meyer.
Schinke, R. J., Stambulova, N. B., Si, G. & Moore, Z. Schnabel, G., Harre, H,-D., Krug, J & Borde, A.
262
(2005). Trainingswissenschaft. Leistung- Trai- S. (2018). Self-confidence and affect responses
ning-Wettkampf (3., überarbeitete und erwei- to short-term sprint interval training. Physiolo-
terte Aufl.): Berlin: Sportverlag. gy and Behavior, 188, 42-47.
Schnabel, G. & Thieß, G. (1993). Lexikon Sportwis- Semmer, N. K. & Zapf, D. (2018). Theorien der
senschaft: Leistung-Training-Wettkampf (Bd. Stressentstehung und -bewältigung. In R.
2). Berlin: Sportverlag. Fuchs & M. Gerber (Hrsg.), Handbuch Stressre-
gulation und Sport (S.23-59). Berlin: Springer.
Schaper, N. (2014). Wirkungen der Arbeit. In F. W.
Nerdinger, G. Blickle, & N. Schaper (Hrsg.), Shaibi, G. Q., Cruz, M. L., Ball, G. D. C., Weigens-
Arbeits- und Organisationspsychologie (S. 513- berg, M. J., Salem, G. J., Crespo, N. C. & Goran,
533). Berlin: Springer M. I. (2006). Effects of resistance training on
insulin sensitivity in overweight Latino ado-
Schuster, C., Hilfiker, R., Amft, O., Scheidhauer, A., lescent males. Medicine and Science in Sports
Andrews, B., Butler, J., Kischka, U. & Ettlin, and Exercise, 38 (7), 1208-1215.
T. (2011). Best practice for motor imagery: a
systematic literature review on motor imagery Sherar, L. B., Mirwald, R. L., Baxter-Jones, A. D.
training elements in five different disciplines. G. & Thomis, M. (2005). Prediction of adult
BMC Medicine, 9 (1), 75. height using maturity-based cumulative height
velocity curves. The Journal of Pediatrics, 147
Schuster, H. & Rost, K. (1983). Zu Grundfragen der (4), 508-514.
höheren Wirksamkeit des Anschlusstrainings
und zur beschleunigten Vorbereitung von An- Shields, D. L., LaVoi, N. M., Bredemeier, B. L.,
schlusskadern auf das Erreichen von Höchst- & Power, F. C. (2007). Predictors of Poor
leistungen. Theorie und Praxis des Leistungs- Sportspersonship in Youth Sports: Personal
sports, 11 (5), 4-32. Attitudes and Social Influences. Journal of
Sport and Exercise Psychology, 29(6), 747–762.
Schutts, K., Wu, W., Vidal, A., Hiegel, J. & Becker, doi:10.1123/jsep.29.6.747
J. (2017). Does Focus of Attention Improve
Snatch Lift Kinematics? The Journal of Strength Shifflett, B., Timm, C. & Kahanov, L. (2002).
& Conditioning Research, 31 (10), 2758-2764. Understanding of athletes’ nutritional needs
among athletes, coaches, and athletic trainers.
Schwarzer, R. (2004). Psychologie des Gesundheits- Research Quarterly for Exercise and Sport, 73
verhaltens. Göttingen: Hogrefe. (3), 357-362.
Scott, B. R., Duthie, G. M., Thornton, H. R. & Siegenthaler, K. L. & Gonzalez, G. L. (1997). Youth
Dascombe, P. J. (2016). Training monitoring for sports as serious leisure: A critique. Journal of
resistance exercise: Theory and applications. Sport and Social Issues, 21 (3), 298-314.
Sports Medicine, 46 (5), 687-698.
Siewers, M. (2008). Muskelkrafttraining im Kindes-
Seelheim, T. & Witte, E. H. (2007). Teamfähigkeit und Jugendalter. Praxis Physiotherapie, 2,
und Performance. Gruppe. Interaktion. Orga- 60-64.
nisation. Zeitschrift für Angewandte Organisa-
tionspsychologie (GIO), 38 (1), 73-95.
Selmi, W., Rebai, H., Chtara, M., Naceur, A. & Sahli, Singer, R. N. (2000). Performance and human
263
factors: considerations about cognition and I., Silvers, H., Bizzini, M., Junge, A., Dvorak,
attention for self-paced and externally-paced J.,Bahr, R. & Andersen, T. E. (2008). Com-
events. Ergonomics, 43 (10), 1661-1680. prehensive warm-up programme to prevent
injuries inyoung female footballers: cluster
Singer, R. & Bös, K. (1994). Motorische Entwick- randomised controlled trial. British Medical
lung: Gegenstandbereich und Entwicklungs- Journal, 337, 2469.
einflüsse. In J. Baur, K. Bös & R. Singer (Hrsg.),
Motorische Entwicklung. Ein Handbuch (S. Solodkin, A., Hlustik, P., Chen, E. E. & Small, S. L.
15-26). Schorndorf: Hofmann. (2004). Fine Modulation in Network Activation
during Motor Execution and Motor Imagery.
Slater, G & Phillips, S. M. (2011). Nutrition guideli- Cerebral Cortex, 14 (11), 1246-1255.
nes for strength sports: Sprinting, weightlifting,
throwing events, and bodybuilding. Journal of Starischka, S. (1988). Trainingsplanung. Schorndorf:
Sports Sciences, 29 (Suppl. 1), 67-77. Hofmann.
Smith, R. E., Smoll, F. L., & Curtis, B. (1979). Coach Stenling, A., & Tafvelin, S. (2014). Transformatio-
Effectiveness Training: A Cognitive-Behavioral nal Leadership and Well-Being in Sports: The
Approach to Enhancing Relationship Skills in Mediating Role of Need Satisfaction. Journal of
Youth Sport Coaches. Journal of Sport Psycho- Applied Sport Psychology, 26(2), 182–196. doi:1
logy, 1(1), 59–75. doi:10.1123/jsp.1.1.59 0.1080/10413200.2013.819392
Soligard, T., Myklebust, G., Steffen, K., Holme, Stone, M. H., Pierce, K. C., Sands, W. A. & Stone, M.
264
E. (2006). Weightlifting: a brief overview. roa-Colon, R. & Goran, M. I. (1998). Fitness
Strength and Conditioning Journal, 28 (1), 50-66. and energy expenditure after strength training
in obese prepubertal girls. Medicine and Sci-
Stone, M. H., Sands, W. A., Pierce, K. C., Carlock, ence in Sports and Exercise, 30 (7), 1130-1136.
J., Cardinale, M. & Newton, R. U. (2005). Rela-
tionship of maximum strength to weightlifting Treutlein, G., Singler, A. & Hillringhaus, G. (2010).
performance. Medicine and Science in Sports Sport ohne Doping. Reflektieren, Positionieren
and Exercise, 37 (6), 1037-1043. und Bewegen. Argumente für junge Sportle-
rinnen und Sportler. Schnelldorf: Druckerei
Stüber, J. (2015). Der Athletik Schule Test. Unver- Michael.
öffentlichtes Manuskript, Leimen.
Tucholke, H. (1979). Zum Ausprägungsgrad sport-
Stübler, H. (1966). Tests in der Sportpraxis. Theorie artspezifischer und sportartunspezifischer
und Praxis der Körperkultur, 15 (5), 386-536. konditioneller Fähigkeiten sowie spezieller
Bewegungsfertigkeiten bei TZ- Sportlern im
Super, S., Verkooijen, K. & Koelen, M. (2018). The Gewichtheben. Dissertation, Deutsche Hoch-
role of community sports coaches in crea- schule für Körperkultur Leipzig.
ting optimal social conditions for life skill
development and transferability - a salutogenic Tucholke, H. (1984). Erkenntnisse zur Anforde-
perspective. Sport, Education and Society, 23 rungsstruktur im Aufbautraining des Gewicht-
(2), 173-185. hebens. Ein Beitrag zur Weiterentwicklung der
Theorie und Methodik des Trainings im Ge-
Thieß, G. (1964). Die Bestimmung der Ausbildungs- wichtheben. Dissertation, Deutsche Hochschule
etappen als Grundlage der Trainingsplanung im für Körperkultur Leipzig.
Aufbautraining. Wissenschaftliche Zeitschrift
der DHfK, 6 (Sonderheft), 17-26. Tucholke, H. (1987). Die Struktur der sportlichen
Leistung im Gewichtheben. Leipzig: DHfK.
Thieß, G., Schnabel, G. & Baumann, R. (1978).
Training von A bis Z. Berlin: Sportverlag. van der Sluis, A., Elferink-Gemser, M. T., Coel-
ho-e-Silva, M. J., Nijboer, J. A., Brink, M. S. &
Tomlinson, A., & Yorganci, I. (1997). MALE Visscher, C. (2014). Sport injuries aligned to
COACH/FEMALE ATHLETE RELATIONS: peak height velocity in talented pubertal Soccer
GENDER AND POWER RELATIONS players. International Journal of Sports Medici-
IN COMPETITIVE SPORT. Journal of ne, 35 (4), 351-355.
Sport and Social Issues, 21(2), 134–155.
doi:10.1177/019372397021002003 Vater, M., Mantek, F., Sandau, I. & Patzke, J.-A.
(2018). BVDG Testmanual – Zur komplexen-
Tomlinson, P., Strachan, D., Canada, C. A. of, & Leistungsdiagnostik (KLD) Gewichtheben des
Program (Canada), N. C. C. (1996). Power and BVDG. Unveröffentlichtes Manuskript, Leimen.
Ethics in Coaching. Coaching Association of
Canada.
Treuth, M. S., Hunter, G. R., Pichon, C., Figue- Vater, M., Mantek, F., Sandau, I. & Patzke, J.-A.
265
(2019). BVDG Ergebnisprotokoll – Zur kom- PowerPoint Präsentation, DHGS Berlin.
plexen Leistungsdiagnostik (KLD) Gewichthe-
ben des BVDG. Unveröffentlichtes Manuskript, Weinberg, R. S. & Gould, D. (2014). Foundations of
Leimen. Sport and Exercise Psychology (6th Edition).
Champaign IL: Human Kinetics.
Vella, S. A., Oades, L. G., & Crowe, T. P. (2013).
The relationship between coach leadership, Weineck, J. (2002). Sportbiologie (8. Aufl.). Balin-
the coach–athlete relationship, team success, gen: Spitta Verlag.
and the positive developmental experiences of
adolescent soccer players. Physical Education Weineck, J. (2010). Optimales Training: Leistungs-
and Sport Pedagogy, 18(5), 549–561. doi:10.108 physiologische Trainingslehre unter beson-
0/17408989.2012.726976 derer Berücksichtigung des Kinder- und Jugend-
trainings (16. überarbeitete Aufl.). Balingen:
Vetter, R. E. & Symonds, M. L. (2010). Correlations Spitta Verlag.
between injury, training intensity, and physical
and mental exhaustion among college athletes. Welsh, R. S., Davis, J. M., Burke, J. R. & Williams,
The Journal of Strength and Conditioning H. G. (2016). Carbohydrates and physical/
Research, 24 (3), 587-596. mental performance during intermittent exer-
cise to fatigue. Medicine & Science in Sports &
Vrijens, J. (1978). Muscle strength development in Exercise, 34 (4), 723-731.
the pre- and post-pubescent age. Medicine and
Sport, 11, 152-158. Werchoschanski, J. W. (1988). Effektiv trainieren.
Berlin: Sportverlag.
Watts, K., Beye, P., Siafarikas, A., Davis, E. A., Jones,
T. W., O‘Driscoll, G. & Green, D. J. (2004). Willimczik, K. (2009). Motorische Entwicklung in
Exercise training normalizes vascular dysfunc- der mittleren/späten Kindheit und im Jugend-
tion and improves central adiposity in obese alter. In J. Baur, K. Bös, A. Conzelmann & R.
adolescents. Journal of the American College of Singer (Eds.), Handbuch Motorische Entwick-
Cardiology, 43 (10), 1823-1827. lung (pp. 301-318). Schorndorf: Hofmann.
Waugh, C. M., Korff, T., Fath, F. & Blazevich, A. J. Winter, R. (1998). Die motorische Entwicklung
(2013). Rapid force production in children and (Ontogenese) des Menschen von der Geburt
adults. Medicine and Science in Sports and bis ins hohe Alter. In K. Meinel & G. Schnabel
Exercise, 45 (4), 762-771. (Hrsg.), Bewegungslehre. Sportmotorik (S. 237-
349). Berlin: Sportverlag.
Weide, U. (1989). Mathematische Modellierung und
Simulation in der Sportart Gewichtheben - Ein Wirszing, D. (2015). Die motorische Entwicklung
Betrag zur weiteren Vervollkommnung der von Grundschulkindern. Eine längsschnitt-
biomechanischen Begründung der Sollbe- liche Mehrebenenanalyse von sozioökologi-
we-gungsstruktur für die Wettkampfübung schen, soziodemographischen und schulischen
Reißen. Dissertation, Deutsche Hochschule für Einflussfaktoren (Schriften der Deutschen
Körperkultur Leipzig. Vereinigung für Sportwissenschaft, Band 247).
Hamburg: Feldhaus.
Weidig, T. (2016). Sportpsychologisches Training I. Wirth, K., Schlumberger, A., Zawieja, M. & Hart-
266
mann, H. (2013). Krafttraining im Leistungs- Lau, W., Lam, P. K. W. & Lau, E. M. C. (2005).
sport. Theoretische und praktische Grundlagen Effects of strength training on body composi-
für Trainer und Athleten (2., korrigierte Aufl.). tion and bone mineral content in childrenwho
Köln: Sportverlag Strauß. are obese. Journal of Strength and Conditioning
Research, 19 (3), 667-672.
Wirth, K. & Zawieja, M. (2008a). Erfahrungen aus
dem Gewichtheben für das leistungssportliche Zapf, D. & Semmer, N. K. (2004). Stress und
Krafttraining. Teil 1: Bedeutung der Wett- Gesundheit in Organisationen. In H. Schuler
kampf- und Trainingsübungen des Gewicht- (Hrsg.), Organisationspsychologie - Grund-
hebens für die Entwicklung der Schnellkraft. lagen und Personalpsychologie (S.1007-1112).
Leistungssport, 38 (5), 10-13. Göttingen: Hogrefe.
Wirth, K. & Zawieja, M. (2008b). Erfahrungen aus Zawieja, M. (2013). Leistungsreserve Hanteltrai-
dem Gewichtheben für das leistungssportliche ning. Handbuch des Gewichthebens für alle
Krafttraining. Teil 2: Unterschiede in der Perio- Sportarten (2. Aufl.). Münster: Philippka-
disierung und Gestaltung des Krafttrainings im Sportverlag.
Gewichtheben und anderen Sportarten mit
hohen Anforderungen an die Schnellkraft. Zhai, G., Ding, C., Stankovich, J., Cicuttini, F. &
Leistungssport, 38 (6), 50-54. Jones, G. (2005). The genetic contribution to
longitudinal changes in knee structure and
Wollny, R. (2002). Motorische Entwicklung in der muscle strength: a sibpair study. Arthritis &
Lebensspanne. Warum lernen und optimie- Rheumatology, 52 (9), 2830-2834.
renmanche Menschen Bewegungen besser als
andere? Schorndorf: Hofmann. Zibung, M. & Conzelmann, A. (2012). The role of
specialisation in the promotion of young foot-
Wollny, R. (2007). Bewegungswissenschaft. Ein ball talents: A person-oriented study. European
Lehrbuch in 12 Lektionen. Aachen: Meyer & Journal of Sport Science, 13 (5), 452-460.
Meyer.
Zinke, F., Prieske, O., Gäbler, M. & Granacher, U.
Worobjow, A. N. (1984). Gewichtheben. Berlin: (2018). Krafttraining im Nachwuchsleistungs-
Sportverlag. sport. Leistungssport, 48 (5), 10-13.
269
Abb. A3 Technikleitbild Ausstoßen (Mantek & Vater, 2014c)
270
Abb. A5 Beispielprotokoll Bio-Final (Vater et al., 2019, S. 5)
271
Abb. A6 Biomechanische Sollverläufe im Reißen (in Anlehnung an Sandau, Jentsch & Lippmann,
2010)
272
Abb. A7 Biomechanische Sollverläufe im Umsetzen (in Anlehnung an Sandau, Jentsch & Lippmann,
2010)
273
Abb. A8 Biomechanische Sollverläufe im Ausstoßen (in Anlehnung an Sandau, Jentsch & Lippmann,
2010)
274
Abb. A9 Stundenverlaufsplan - Basis Teil 1 (Oehler & Patzke, 2019, S. B-18)
275
Abb. A10 Stundenverlaufsplan - Basis Teil 2 (Oehler & Patzke, 2019, S. B-19)
276
Abb. A11 Mustertrainingsplan - Kleingruppe (Oehler & Patzke, 2019, S. B-20)
277
Abb. A12 Aufwärmspiel - Heiße Kartoffel (Oehler & Patzke, 2019, S. D-45)
278
Abb. A14 Partnerübung - Riesenrad (Oehler & Patzke, 2019, S. C-16)
279
Abb. A16 Abschlussspiel - Athletikbrennball (Oehler & Patzke, 2019, S. D-50)
Abb. A17 Aufwärm- oder Abschlussspiel - Hockewrestling (Oehler & Patzke, 2019 S. D-49)
280
Abb. A18 Mustertrainingsplan U13 - Woche 1 (Winwota- Programm)
281
Abb. A20 Mustertrainingsplan U15 - Woche 7 (Winwota- Programm)
282
Abb. A22 Mustertrainingsplan U17 - Woche 1 (Winwota- Programm)
283
Abb. A24 Mustertrainingsplan U17 - Woche 13 (Winwota- Programm)
Abb. A25 Internationale Leistungsentwicklung der männlichen Jugend (U17) der Plätze 1,3 und 8
über alle Gewichtsklassen (Sandau, 2019)
284
14 Anhang II - Tabellen
Tab. A1 Biomechanische Orientierungswerte im Reißen (in Anlehnung an Sandau, Jentsch & Lipp-
mann, 2010)
285
Tab. A2 Biomechanische Orientierungswerte im Umsetzen (in Anlehnung an Sandau, Jentsch &
Lippmann, 2010)
286
Tab. A3 Biomechanische Orientierungswerte im Ausstoßen (in Anlehnung Sandau, Jentsch & Lipp-
mann, 2010)
287
Rahmenorientierung
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 1 TÜ 3 TÜ 5 TÜ 26 TÜ 13 TÜ 14 TÜ 19 TÜ 20
Wo. Wo.
6 07.01. 01. h 255 240 67 75/4 66 75/3 62 70/3 63 70/5 /2
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 6 201 189
MAZ 6 201 189
Rahmenorientierungen
15 Anhang III - Mustertrainingspläne und
289
Rahmenorientierung
290
MAZ U13 Beispiel2 RTK (RO 6 Wochen)
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 2 TÜ 6 TÜ 7 TÜ 8 TÜ 15 TÜ 18 TÜ 22 TÜ 23
Wo. Wo.
6 07.01. 01. h 255 240 55 65/4 35 42/3
insgesamt 201 189 //// //70/74/80 //// //52/53/60 //// //// //// ////
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 6 201 189
MAZ 6 201 189
Rahmenorientierung
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 4 TÜ 9 TÜ 10 TÜ 11 TÜ 12 TÜ 16 TÜ 17
Wo. Wo.
6 07.01. 01. h 255 240 62 70/3 56 64/3 48 55/3 62 70/3
insgesamt 201 189 //76/80/85 //70/74/80 //// //51/58/60 //75/79/85 //// ////
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 6 201 189
MAZ 6 201 189
291
Rahmenorientierung
292
MAZ U13 Beispiel2 RTK (RO 6 Wochen)
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 21 TÜ 24 TÜ 25 TÜ 27 TÜ 28 TÜ 29
Wo. Wo.
6 07.01. 01. h 255 240 56 65/4 56 65/3
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 6 201 189
MAZ 6 201 189
Rahmenorientierung
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 K1 K2 K3 K4 K5 K6 K7
Wo. Wo.
6 07.01. 01. h 255 240 100 100 40 15
insgesamt 201 189 //// //// //// //// //// //// ////
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 6 201 189
MAZ 6 201 189
293
Mustertrainingspläne
WOCHENPLAN
294
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
295
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
296
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
297
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
298
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
299
300
Rahmenorientierung
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 1 TÜ 3 TÜ 5 TÜ 26 TÜ 13 TÜ 14 TÜ 19 TÜ 20
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 310 300 62 66/4 /2 64 68/4 61 65/4 68 71/5 /2 68 71/4 61 65/5 /2 74 77/6 /2
12 14.01. 02. h 365 355 64 69/4 /2 65 70/4 64 68/4 68 71/5 /2 68 71/4 63 68/5 /2 74 78/6 /2
11 21.01. 03. h 355 345 67 72/4 68 73/4 66 71/4 69 73/4 /2 69 73/4 66 71/4 /2 76 80/5 /2
10 28.01. 04. g 270 260 70 76/3 70 76/4 69 74/4 71 75/4 /2 71 75/4 70 75/4 /2 79 83/5 /2
Rahmenorientierungen
15.2 Grundlagentraining
9 04.02. 05. h 360 350 76 84/3 75 83/3 76 81/3 76 80/4 76 80/3 75 82/4 /2 83 88/4 /2
8 11.02. 06. h 320 310 75 80/3 75 80/3 72 77/4 73 77/4 73 77/4 71 78/4 /2 81 86/5 /2
7 18.02. 07. g 255 245 76 82/3 74 82/3 72 79/3 71 77/4 71 77/3 76 83/4 /2 85 90/4 /2
6 25.02. 08. h 330 320 80 88/3 78 86/3 77 85/3 79 83/4 79 83/3 78 86/4 /2 87 92/4 /2
5 04.03. 09. h 300 290 80 90/3 81 91/3 81 89/3 80 85/3 80 85/3 81 88/3 88 94/4
4 11.03. 10. g 230 220 77 87/3 75 87/3 75 84/3 75 81/3 75 81/3 76 84/3 83 90/3
3 18.03. 11. h 285 275 80 92/3 81 93/2 83 92/3 80 88/3 80 86/3 82 91/3 88 97/3
2 25.03. 12. m 225 215 85 95/2 85 95/2 84 93/2 81 90/3 81 90/3 85 93/3 89 100/3
1 01.04. 13. g HWK 150 150 82 100/1 82 100/1 82 95/2 78 85/3 78 85/3 84 95/3 85 93/3
insgesamt 289 280 //85/83/100 //85/83/100//84/81/95 //// //81/80/90 //81/80/90 //85/81/95 //89/88/100
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 289 280
MAZ 13 289 280
Rahmenorientierung
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 2 TÜ 6 TÜ 7 TÜ 8 TÜ 15 TÜ 18 TÜ 22 TÜ 23
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 310 300 59 63/4 42 46/4 59 63/4 /2
insgesamt 289 280 //// //75/74/85 //// //56/57/65 //// //76/74/85 //// ////
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 289 280
MAZ 13 289 280
301
Rahmenorientierung
302
MAZ U15 Beispiel RTK (RO 13 Wochen)
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 4 TÜ 9 TÜ 10 TÜ 11 TÜ 12 TÜ 16 TÜ 17
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 310 300 64 68/4 60 63/4 42 46/5 65 69/4
insgesamt 289 280 //79/78/90 //77/74/85 //// //58/56/65 //82/80/95 //// ////
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 289 280
MAZ 13 289 280
Rahmenorientierung
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 21 TÜ 24 TÜ 25 TÜ 27 TÜ 28 TÜ 29
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 310 300 54 59/4 54 59/4
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 289 280
MAZ 13 289 280
303
Rahmenorientierung
304
MAZ U15 Beispiel RTK (RO 13 Wochen)
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 K1 K2 K3 K4 K5 K6 K7
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 310 300 80 80 60 80 10
insgesamt 289 280 //// //// //// //// //// //// ////
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 289 280
MAZ 13 289 280
Mustertrainingspläne - Verein
WOCHENPLAN
305
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
306
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
307
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
308
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
309
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
310
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
311
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
312
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
313
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
314
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
315
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
316
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
317
Mustertrainingspläne - Sportschule
WOCHENPLAN
318
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
319
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
320
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
321
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
322
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
323
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
324
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
325
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
326
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
327
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
328
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
329
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
330
Rahmenorientierung
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 1 TÜ 3 TÜ 5 TÜ 26 TÜ 13 TÜ 14 TÜ 19 TÜ 20
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 390 330 65 70/3 /2 65 70/3 /2 65 70/3 /2 48 53/5 /2 62 68/5 /2 63 68/5 /2 65 72/5 /2 75 80/10 /2
12 14.01. 02. h 485 410 67 72/3 /2 67 72/3 /2 68 74/3 /2 50 55/5 /2 66 72/5 /2 67 72/5 /2 68 75/5 /2 78 83/10 /2
11 21.01. 03. h 470 390 70 74/3 70 74/3 71 77/3 /2 53 59/5 68 75/5 /2 70 75/5 72 79/5 /2 81 87/8
15.3 Aufbautraining
10 28.01. 04. g 340 280 72 77/3 72 77/3 74 80/3 55 62/5 72 78/5 74 79/4 75 82/4 /2 86 92/8
Rahmenorientierungen
9 04.02. 05. h 450 375 74 80/3 74 80/3 78 85/3 58 64/4 75 82/4 76 82/4 77 85/4 87 96/5
8 11.02. 06. h 425 355 76 83/3 76 83/3 80 87/2 60 67/4 77 84/4 77 84/4 78 87/4 90 99/5
7 18.02. 07. g 310 260 71 78/3 71 78/3 75 83/2 55 62/4 72 79/4 72 79/4 73 83/4 86 96/5
6 25.02. 08. h 405 335 79 88/3 79 88/2 81 91/2 62 70/3 80 88/4 79 87/3 81 91/3 95 105/4
5 04.03. 09. h 360 300 81 90/2 81 90/2 82 93/2 62 71/3 81 91/3 81 90/3 82 94/3 98 109/4
4 11.03. 10. g 255 210 73 85/3 73 85/2 76 88/2 56 65/3 76 86/3 78 86/3 79 89/3 91 104/3
3 18.03. 11. h 325 265 81 95/2 81 95/1 85 98/1 62 74/2 84 95/3 84 94/3 88 98/3 98 112/3
2 25.03. 12. m 260 210 83 97/1 83 97/1 86 100/1 62 70/2 86 97/3 85 95/3 90 100/3 96 108/3
1 01.04. 13. g HWK 180 160 83 100/1 82 100/1 82 95/1 64 75/2 82 92/3 81 92/3 84 95/3 94 105/3
insgesamt 358 298 //83/84/100 //83/84/100 //86/86/100 //64/65/75 //86/84/97 //85/83/95 //90/87/100 //98/98/112
Wo K 1-7 K 1-5
LAP 13 358 298
MAZ 13 358 298
331
Rahmenorientierung
332
MAZ U17 Beispiel RTK (RO 13 Wochen)
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 2 TÜ 6 TÜ 7 TÜ 8 TÜ 15 TÜ 18 TÜ 22 TÜ 23
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 390 330 69 74/3 /2 68 72/4 57 61/4 48 51/4 66 70/3 50 57/4
12 14.01. 02. h 485 410 70 77/3 /2 70 74/4 59 64/4 49 53/4 70 74/3 54 60/4
11 21.01. 03. h 470 390 71 78/3 71 76/3 63 68/4 51 55/4 73 78/3 57 64/4
10 28.01. 04. g 340 280 74 80/3 73 79/3 65 71/3 52 57/4 74 80/3 61 67/4
9 04.02. 05. h 450 375 76 83/2 74 80/3 67 73/3 53 58/3 76 82/3 63 70/4
8 11.02. 06. h 425 355 78 86/2 76 82/3 67 75/3 55 60/3 78 84/3 65 72/4
7 18.02. 07. g 310 260 75 84/2 73 79/2 62 69/2 55 62/3 74 81/3 62 67/3
6 25.02. 08. h 405 335 83 93/2 79 86/3 66 76/3 56 64/3 80 87/3 66 76/3
5 04.03. 09. h 360 300 85 95/1 78 88/2 67 78/2 58 66/2 82 90/2 68 78/3
4 11.03. 10. g 255 210 80 92/2 75 84/2 63 72/2 52 60/2 77 86/2 66 73/3
3 18.03. 11. h 325 265 85 97/1 79 90/2 69 80/2 58 68/2 84 93/2 68 78/3
2 25.03. 12. m 260 210 85 100/1 80 92/2 71 82/2 60 70/2 82 95/2 70 80/3
insgesamt 358 298 //85/87/100 //80/82/92 //71/73/82 //60/60/70 //// //84/83/95 //70/70/80 ////
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 358 298
MAZ 13 358 298
Rahmenorientierung
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 4 TÜ 9 TÜ 10 TÜ 11 TÜ 12 TÜ 16 TÜ 17
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 390 330 62 66/4 60 65/3 48 52/4 65 70/3
insgesamt 358 298 //83/81/95 //80/79/92 //// //61/60/70 //89/86/100 //// ////
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 358 298
MAZ 13 358 298
333
Rahmenorientierung
334
MAZ U17 Beispiel RTK (RO 13 Wochen)
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 21 TÜ 24 TÜ 25 TÜ 27 TÜ 28 TÜ 29
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 390 330 45 50/4 22 26/10 /2 61 67/5 61 67/4
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 358 298
MAZ 13 358 298
Rahmenorientierung
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 K1 K2 K3 K4 K5 K6 K7
Wo. Wo.
13 07.01. 01. m 390 330 70 70 90 100 50 10
insgesamt 358 298 //// //// //// //// //// //// ////
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 13 358 298
MAZ 13 358 298
335
Mustertrainingspläne - Verein
WOCHENPLAN
336
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
337
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
338
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
339
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
340
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
341
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
342
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
343
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
344
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
345
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
346
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
347
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
348
Mustertrainingspläne - Sportschule
WOCHENPLAN
349
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
350
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
351
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
352
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
353
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
354
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
355
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
356
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
357
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
358
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
359
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
360
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
361
Rahmenorientierung
362
MAZ U20 Beispiel RTK (RO 17 Wochen)
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 1 TÜ 3 TÜ 5 TÜ 26 TÜ 13 TÜ 14 TÜ 19 TÜ 20
Wo. Wo.
17 07.01. 01. h LG 425 325 69 76/3 68 75/2 72 78/2 51 58/4 66 72/5 68 73/4 72 78/5 81 86/8
16 14.01. 02. h LG 460 350 70 78/3 70 77/2 73 80/2 54 61/4 69 76/5 70 77/4 75 81/5 83 89/8
15 21.01. 03. g 320 245 71 80/3 72 79/2 75 82/2 55 63/4 72 79/5 73 80/4 76 84/5 85 92/6
14 28.01. 04. h 450 350 73 82/2 74 81/2 77 84/2 58 65/3 75 82/5 76 83/4 78 85/4 87 95/6
15.4 Leistungstraining
Rahmenorientierungen
13 04.02. 05. h 420 325 75 85/2 76 84/2 79 86/2 60 67/3 78 85/4 78 85/4 79 87/4 91 98/5
12 11.02. 06. g 275 210 76 87/1 79 87/1 81 89/2 63 69/3 81 89/4 81 89/4 82 90/3 93 101/5
11 18.02. 07. h LG 385 300 75 84/2 76 84/1 83 92/2 64 71/3 83 91/4 84 91/3 84 93/3 96 105/5
10 25.02. 08. h LG 345 265 80 90/2 79 91/1 85 95/2 65 73/3 85 95/3 86 94/3 87 96/3 99 108/4
9 04.03. 09. g 225 165 77 87/2 76 88/1 81 91/1 61 69/3 81 91/3 80 89/3 84 92/3 97 104/4
8 11.03. 10. h 340 260 80 93/1 79 92/1 86 98/1 66 76/2 88 100/3 86 96/3 88 98/3 101 111/3
7 18.03. 11. g WK 200 150 83 96/1 81 96/1 82 94/1 61 71/2 86 95/3 83 92/3 84 94/3 96 107/3
6 25.03. 12. h 305 235 79 90/2 78 90/1 /2 86 100/1 66 78/2 90 101/3 87 98/3 87 98/3 102 114/3
5 01.04. 13. h 250 185 82 95/2 82 95/1 84 96/1 68 79/2 91 103/3 89 100/3 /2 88 100/3 104 117/3 /2
4 08.04. 14. g 165 125 86 98/1 84 98/1 88 100/1 63 74/2 84 95/3 84 94/3 84 95/3 99 109/3
3 15.04. 15. h LG 220 165 83 93/1 79 91/1 90 102/1 68 80/2 89 102/3 88 100/3 89 101/3 104 115/3
2 22.04. 16. m LG 160 120 86 97/1 84 96/1 89 100/1 67 78/2 89 100/3 /2 88 98/3 /2 91 103/3 101 110/3
1 29.04. 17. g HWK 130 115 84 100/1 82 100/1 66 76/2 89 98/3 87 98/3 90 100/3 99 105/3
insgesamt 299 229 //86/89/100 //84/88/100 //90/92/102//68/71/80 //91/91/103 //89/90/100 //91/93/103 //104/104/117
Wo K 1-7 K 1-5
LAP 17 299 229
MAZ 17 299 229
Rahmenorientierung
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 2 TÜ 6 TÜ 7 TÜ 8 TÜ 15 TÜ 18 TÜ 22 TÜ 23
Wo. Wo.
17 07.01. 01. h LG 425 325 70 76/3 68 75/3 58 64/3 49 55/3 80 86/5 68 75/3 55 60/4 40 45/3
16 14.01. 02. h LG 460 350 72 78/3 71 77/3 60 67/3 51 57/3 84 90/5 71 78/3 57 64/4 43 47/3
15 21.01. 03. g 320 245 73 80/3 72 80/3 62 69/3 53 60/3 87 94/4 74 82/3 61 67/4 45 49/3
14 28.01. 04. h 450 350 74 82/3 74 82/3 64 71/2 54 62/3 91 98/4 /2 76 85/3 62 69/4 47 51/3
13 04.02. 05. h 420 325 77 85/3 75 84/3 66 74/2 57 64/3 94 101/3 79 88/3 65 71/4 48 53/3
12 11.02. 06. g 275 210 78 87/3 72 80/2 68 77/2 54 60/2 90 97/3 76 84/3 67 74/4 49 54/3
11 18.02. 07. h LG 385 300 77 84/2 76 86/2 70 79/2 57 65/3 96 103/3 /2 81 91/3 68 76/4 49 56/3
10 25.02. 08. h LG 345 265 79 90/2 78 88/2 68 76/2 58 66/2 100 107/3 84 94/3 69 78/3 50 58/3
9 04.03. 09. g 225 165 78 87/2 72 80/2 71 80/2 55 60/2 82 89/2 64 72/3 48 54/2
8 11.03. 10. h 340 260 82 93/1 78 90/2 72 83/2 58 69/2 103 110/3 86 98/2 69 80/3 52 61/3
7 18.03. 11. g WK 200 150 79 89/1 74 83/2 69 78/2 56 63/2 82 93/2 66 74/2 49 56/3
6 25.03. 12. h 305 235 82 95/1 80 92/2 71 83/2 60 72/2 105 113/3 86 99/2 69 82/2 51 61/3
5 01.04. 13. h 250 185 86 98/1 82 95/2 73 84/2 62 73/2 89 102/1 71 83/2 53 63/2
4 08.04. 14. g 165 125 83 94/1 78 89/2 71 79/2 61 69/2 84 95/2 69 77/2 50 57/2
3 15.04. 15. h LG 220 165 88 99/1 84 97/2 74 83/2 63 75/2 90 103/1 71 84/2 53 63/2
2 22.04. 16. m LG 160 120 90 102/1 84 95/2 75 85/2 60 70/2 91 105/1 73 85/2 55 65/2
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 17 299 229
MAZ 17 299 229
363
Rahmenorientierung
364
MAZ U20 Beispiel RTK (RO 17 Wochen)
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 4 TÜ 9 TÜ 10 TÜ 11 TÜ 12 TÜ 16 TÜ 17
Wo. Wo.
17 07.01. 01. h LG 425 325 68 75/3 64 70/3 48 54/3 44 50/3 60 67/3 80 85/5 89 95/3
16 14.01. 02. h LG 460 350 70 77/3 67 74/3 51 57/3 46 52/3 63 70/3 83 89/5 91 97/3
15 21.01. 03. g 320 245 71 79/3 70 77/3 53 60/3 49 54/3 66 73/3 86 92/5 93 100/3
14 28.01. 04. h 450 350 73 81/3 72 79/3 55 62/3 50 56/3 69 76/3 88 95/4 95 102/3
13 04.02. 05. h 420 325 74 84/3 74 82/3 57 64/3 52 58/3 71 79/2 90 98/4 97 105/3
11 18.02. 07. h LG 385 300 76 84/3 78 87/3 62 69/2 55 62/3 75 85/2 94 101/3 100 109/3
10 25.02. 08. h LG 345 265 82 91/2 79 90/3 63 72/2 56 65/2 76 87/2 96 104/3 102 112/3
8 11.03. 10. h 340 260 82 92/2 80 93/2 62 74/2 56 68/2 77 89/2 100 108/3 105 115/3
6 25.03. 12. h 305 235 82 93/2 81 93/2 65 76/2 58 71/2 81 94/1 101 110/3 108 117/3
5 01.04. 13. h 250 185 85 96/2 83 95/2 65 78/2 62 73/2 84 96/1 110 120/3
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 17 299 229
MAZ 17 299 229
Rahmenorientierung
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 TÜ 21 TÜ 24 TÜ 25 TÜ 27 TÜ 28 TÜ 29
Wo. Wo.
17 07.01. 01. h LG 425 325 49 55/3 29 35/8 /2 57 65/4 52 58/3 62 68/4
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 17 299 229
MAZ 17 299 229
365
Rahmenorientierung
366
MAZ U20 Beispiel RTK (RO 17 Wochen)
Tr.- Kal.-
Datum Bel. LG/WK K1-7 K1-5 K1 K2 K3 K4 K5 K6 K7
Wo. Wo.
17 07.01. 01. h LG 425 325 50 45 90 45 95 90 10
insgesamt 299 229 //// //// //// //// //// //// ////
K 1- K 1-
Wo
7 5
LAP 17 299 229
MAZ 17 299 229
Mustertrainingspläne
WOCHENPLAN
367
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
368
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
369
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
370
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
371
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
372
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
373
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
374
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
375
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
376
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
377
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
378
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
379
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
380
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
381
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
382
Trainer: IAT Leipzig/BVDG
WOCHENPLAN
383
384