Dienstvorschrift
Jägerzug Achilles I
1 Version 0.01
Dienstvorschrift des Jägerzug Achilles I
ZDv Orts- und Häuserkampf
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ZDv Orts- und Häuserkampf
Änderungsverzeichnis:
Index Änderung durch Datum
0.01 Erstellung aus GrpFhrHB 1.40 Steff 03jul16
Vorwort:
Diese Dienstvorschrift schult das einheitliche Vorgehen des Jägerzuges im urbanen Gelände
Ausrüstung, Mannstärke und Vorgehensweisen entsprechen in einigen Fällen NICHT dem realen Vorbild, sondern
wurden zu Gunsten der Erhaltung der Spielbarkeit verändert.
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ZDv Orts- und Häuserkampf
Inhalt
1. ALLGEMEIN............................................................................................................................ 6
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ZDv Orts- und Häuserkampf
1. Allgemein
Orts- und Häuserkampf ist eine eigene Wissenschaft. Es ist in diesem Rahmen unmöglich alle Facetten
abzudecken. Was hier beschrieben wird sind:
Verändertes Lagebewusstsein beim Eintritt in den Ortskampf
Bewegungs- und Sicherungsmöglichkeiten
Grundlagen zum Sichern von Gebäuden
Wer das Thema noch weiter vertiefen will, dem empfehle ich viel Übung und das Lesen einschlägiger Literatur.
Die hier vermittelten Grundsätze sollen „nur“ dazu dienen, innerhalb unserer Organisationselemente (Gruppe
und Zug) dieselben Standards zu setzen, um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen.
1.1. Grundlagen
Der Ortkampf ist dreidimensional. D.h. der befohlene Sicherungsbereich ist nicht nur am Boden, sondern auch
nach oben (bis hin zu den Dächern) abzudecken.
Gefordert sind zusätzlich eine große Flexibilität und Beweglichkeit. Flankenmanöver können vom Feind oft sehr
schnell und vor allen gedeckt, durchgeführt werden. Wenn die eigenen Einheiten nicht die komplette Breite der
Ortschaft (und somit der Deckungsmöglichkeiten) abdecken, kann der Feind jederzeit auch hinter den eigenen
Reihen auftauchen. Eine permanente Rundumsicherung ist deshalb IMMER aufrecht zu halten.
Im Ortskampf bildet jede Halbgruppen selbst diese Rundumsicherung. Jede Halbgruppe ist also ein
eigenständiges Sicherungselement mit 360° Sicherungswinkel. Das erfordert äußerst gering Abstände
zueinander. Die Gefahr von hohen Verlusten durch Explosionen und Maschinenwaffen ist dadurch immer
gegeben, wird aber in Kauf genommen. Außerdem ist die nächste Schutzdeckung meist nicht weit weg.
Die geringen Abstände bewirken aber, dass die Sicherung lückenloser wird. Wenn die Halbgruppe auf 20m
verteilt ist, haben alle Schützen äußerst unterschiedliche Blickwinkel und der Schütze 3 kann z.B. aus Stellungen
von hinten beschossen werden, die dem Schützen 4 noch verborgen sind, weil er einfach zu weit hinten ist.
Ortskampf ist mühsam. Für wenige Meter kann oft ein Vielfaches für den Bewegungszeitansatz gerechnet
werden. Selbst ohne Feind. Die Notwendigkeit, sich an Deckungen entlangzubewegen und alle Winkel und
Gebäude zu sichern, nimmt enorm viel Zeit in Anspruch.
Deckung: Grundsätzlich sollen Bewegungen entlang von Mauern gemacht werden. Die Mauer reduziert
den Bereich, aus der Bedrohungen einwirken können um 180°. Da im Ortskampf Bedrohungen
immer aus 360° auftreten können, ist das quasi eine Halbierung des Risikos.
Fenster: Fenster müssen sowohl in, als auch außerhalb von Gebäuden IMMER in einer tiefen Gangart
überwunden werden. Dabei ist die Gefahr von direktem Beschuss durch oder aus einem Fenster
eher gering, weil der Feind in der Sekunde, in der man im Fenster sichtbar ist, meist nicht
reagieren kann. Indirekter Beschuss durch Handgranaten oder RPGs ist aber sehr
wahrscheinlich und wirkt auch noch, wenn der Schütze schon nicht mehr im Fenster sichtbar
ist, sich aber trotzdem noch im Raum befindet.
Dreidimensional: anders als im Feld, können im Ortskampf Bedrohungen auch von erhöhten Punkten aus wirken.
Das Erfassen von Gebäuden bis hinauf zum Dach ist somit unerlässlich.
Stellungswahl: Stellungen sind nach Möglichkeit stehend oder kniend zu wählen, um die Beweglichkeit
aufrecht zu erhalten. Liegen oder sitzen macht unbeweglich und das Sichtfeld wird stark
eingeschränkt.
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Anschlag: Der Anschlag der Waffe an der linken oder rechten Schulter ist IMMER entsprechend der
Stellung anzupassen, um nicht den ganzen Körper beim „um die Ecke lehnen“ zu präsentieren.
Zusätzlich kann an Mauerecken die Waffe aufgelegt werden.
Waffen: die Feuerart im Ortskampf ist immer auf „Dauerfeuer“ um im Nahkampf schnell, effektiv und
mannstoppend wirken zu können. Ziele auf größere Entfernungen sind aber im gezielten
Einzelfeuer zu bekämpfen.
MG-Schützen und ZF-Schützen sollen nicht zum Sichern von Gebäuden abgestellt werden. Falls
nicht anders möglich, ist die Pistole oft besser geeignet.
Handgranaten: Das Gefechtsfeld ist meist unübersichtlich. Eigene Handgranaten werden auch immer wieder
zur Gefahr für Eigene. Eine entsprechende Warnung ist daher immer mündlich auszugeben,
wenn Granaten eingesetzt werden.
Die Unterscheidung ist wichtig, damit alle Betroffenen die Gefahr der Situation selbst bewerten
können. Darum sind die GrpFhr angehalten, immer wieder auf die korrekte Meldung zu achten!
Rückstrahlzone: selbst beim Feuern in Straßenzügen ist, die Rückstrahlzone schnell von Mauern, Gebäuden oder
Schutthaufen blockiert. Beim Feuern aus Gebäuden heraus, ist noch mehr Vorsicht geboten!
„Rückstrahlzone frei?“ muss IMMER bestätigt werden.
1.1.2. Ausrüstung
Munition: der Munitionsverbrauch im Ortskampf ist ca. 2-3 mal höher, als auf freiem Feld. Entsprechend
sind die Sperrbestände akribisch zu überwachen. Die MGs müssen ganz gezielt und mit
geführtem Feuer eingesetzt werden, um mit der verbrauchten Mun möglichst effektive
Ergebnisse zu erzielen.
Sprengmittel: auch der Verbrauch an Handgranaten, UGW und PzF ist viel höher. Eine Einheit, die in den
Ortskampf geschickt wird, wird im Normalfall vorher entsprechend versorgt.
Wichtig ist, zu jeder Gelegenheit innerhalb der Gruppe eine Munitionsverteilung
durchzuführen. Es empfiehlt sich auch, die PzF auf die HGrp zu verteilen. (Granaten sollen am
besten im Rucksack gelagert werden, damit jeder Schütze sofort von außen Zugriff hat!)
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2. Vorgehen in Straßenzügen
In den nachfolgenden Beschreibungen sind die Schützen der Halbgruppen immer mit 1-4 durchnummeriert. Die
Nummern dienen aber nur zur Veranschaulichung und haben nichts mit der Nummerierung innerhalb der Gruppe
zu tun.
In den Abbildungen ist immer eine Mauer oder zumindest eine vollständige Sichtdeckung dargestellt. Das
Vorgehen an niedrigen Hecken oder Zäunen ist auf jeden Fall zu vermeiden. In diesem Fall dringt man in den
Garten ein und bewegt sich am dazugehörigen Haus weiter.
Ist die Gruppe 10 Mann stark, kommt ein fünfter Schütze zur Halbgruppe hinzu, der dann die Rücksicherung
übernimmt und der Schütze 4 übernimmt die seitliche Sicherung.
2 und 3 müssen darauf achten, dass sie zwischen sich Platz für die nachziehenden Teile lassen.
Nach dem Sprung haben sich die Marschreihenfolge und somit auch die Sicherungsrichtung jedes
Schützen geändert!
Sollte der TrpFhr am Ende in der Rücksicherung landen, sollte nochmals umgestellt werden.
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Auch hier bleibt der Schütze 4 der vorderen Halbgruppe in der Rücksicherung. Er kann sich nicht darauf verlassen,
dass die Rücksicherung der nachfolgenden Halbgruppe denselben Beobachtungsbereich abdeckt, wie er selbst.
Bei Vorgehen in einem truppgerechten Korridor, zieht man die Halbgruppe von der Straße herunter und bezieht
ebenfalls in Wartestellung die linke oder rechte Seite an einer Mauer. Welche Seite entscheidet der TrpFhr. Die
hintere Halbgruppe geht in die entsprechend andere Seite.
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Die HGrp mit dem weiteren Weg, setzt über und geht in
Verteidigungsstellung.
Hier kann nach Ermessen des TrpFhr auch unter
Eigensicherung und nicht unter Sicherung der anderen HGrp
gesprungen werden. D.h. Schütze 2 und 3 springen und
sichern am Ziel nach Links und rechts ab. Sie müssen
ausreichen Platz zwischen sich lassen, um 1 und 4 beim
Nachziehen aufnehmen zu können. Hier Ändert sich dann
auch die Marschreihenfolge!! (neue Sicherungsbereiche)
Falls der TrpFhr hier in der hintersten Position ankommt, ist
vor dem Weitermarsch entsprechend zu tauschen.
Die linke HGrp bewegt sich erst um die Ecke, wenn von der
anderen Seite „Sicherung steht!“ kommt.
Sobald das geschehen ist, wird der Marsch wieder
aufgenommen und die gesamte Gruppe bewegt sich weiter,
sobald sie wieder auf gleicher Höhe sind.
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Die rechte HGrp arbeitet sich an die Ecke vor und baut eine
Sicherung auf
Die linke HGrp bleibt solange sichtgedeckt hinter der Ecke
Sobald die Sicherung steht, bewegt sich die linke HGrp an der Wand
weiter, bis sie die Abzweigung passiert hat. Wichtig ist hierbei, dass
sie so weit vorrückt, das sie aus der Abzweigung heraus nicht mehr
beschossen werden kann (falls das durch die Gebäudeform
überhaupt möglich ist)
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beide HGrp rücken bis an die Ecken vor und bauen die
Sicherung auf.
Falls die Gebäudeecken nicht auf selber Höhe sind, darf
die HGrp, die den weiteren Weg hat, erst weiter
vorrücken, wenn die nähere Ecke als gesichert
gemeldet wurde!
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Ab einer Größe von ca. 3m spricht man nicht mehr von einem Durchbruch, sondern von einem Abzweig.
Vorgehen siehe Kapitel „Abzweige und Y-Kreuzungen“.
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Ist der Innenhof wider Erwarten viel zu groß für eine HGrp oder weit verzweigt bzw. hat mehrere Ein-/Ausgänge,
dann ist in sicherer Position zu halten und Verstärkung anzufordern.
Meist wird die Verstärkung aber nicht aus der eigenen Grp, sondern aus der Reserve gebildet (3.Grp oder ev.
ZgTrp). Der Rest der eigenen Grp hat immer noch den Sicherungsauftrag draußen an der Straße und darf diesen
unter keinen Umständen vernachlässigen.
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3. Vorgehen in Gebäuden
Das Vorgehen in Gebäuden tritt in ARMA3 durch die teilweise stupide KI eher in den Hintergrund. Das Kapitel
existiert zwar, die Ausarbeitung hat allerdings geringe Priorität.
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