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Finger weg von Sprichwörtern

und Redewendungen
Eine Liste häufiger Redewendungen, von denen du
die Finger lassen solltest
Häufige Redewendungen und ihre Bedeutung:

08/15 (Nullachtfünfzehn) Asche auf mein Haupt


Durchschnittlich, unbedeutend Bedauern, Entschuldigung

Ach du grüne Neune! Auf den Schlips treten


Unangenehme Überraschung Ärgern / benachteiligen / zu nahe
kommen
Alle Jubeljahre
Selten, so gut wie nie Auf die Pelle rücken
Zu nahe kommen
Alle Trümpfe in der Hand halten
Im Vorteil sein Auf die Tube drücken
Schneller, beschleunigen
Alles ausbaden müssen
Die Konsequenzen tragen Auf frischer Tat ertappen
Erwischt beim Durchführen
Alles in Butter
In Ordnung Auf Herz und Nieren prüfen
Kontrollieren, überprüfen
Alter Schwede
Freundschaftlicher, erstaunter Anruf Auf Trab bringen
Schneller
Am Riemen reißen
Durchhalten / zusammennehmen Aufs Dach steigen
schelten/tadeln/zurechtweisen
An der Nase herumführen
Anlügen / täuschen Aus dem Nähkästchen plaudern
Vertrauliche Informationen mitteilen

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Aus echtem Schrot und Korn Daran erkenn ich meine
Original, echtes Exemplar Pappenheimer
Erkennungssignal
Aus einer Mücke einen Elefanten
machen Das Ende vom Lied
Maßlos übertreiben Schluss

Baff sein Das Gras wachsen hören


Überrascht Vorahnung

Böhmische Dörfer Das Handwerk legen


etwas Unverständliches Kriminelle Handlungen beenden

Brief und Siegel bekommen Das kommt mir spanisch vor


Garantie geben Fremd, unbekannt

Butter bei die Fische geben Das schlägt dem Fass den Boden aus
Substanz hinzufügen Unerhört

Da beißt die Maus keinen Faden ab Das Wasser reichen können


Nicht mehr zu ändern Ebenbürtig, auf Augenhöhe sein

Da bleibt kein Auge trocken Den Hof machen


Zum Tot-Lachen (oder auch zum Umgarnen / umwerben
Weinen)
Den Nagel auf den Kopf treffen
Da liegt also der Hase im Pfeffer Genau das Richtige
Ursache
Den roten Faden verlieren
Da liegt der Hund begraben Nicht weiter wissen
Ursache
Den Rubikon überschreiten
Da weiß man, was man hat Handeln
Sicherheit
Der Arsch auf Grundeis geht
Dabei sein ist alles Angst haben
Motto zum Mitmachen
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Die Feuertaufe erhalten Maßlos übertreiben
Das erste Mal
Einen Freibrief für etwas haben
Die Gretchenfrage stellen Erlaubnis, alles zu tun
Frage nach dem Wesentlichen
Einen Kater haben
Die Kirche im Dorf lassen Nebenwirkung von Alkoholgenuss
Nicht übertreiben, bei den Tatsachen
bleiben Einen Klotz am Bein haben
Einer Belastung ausgesetzt
Durch Abwesenheit glänzen
Fehlen Einen Sockenschuss haben
Verrückt, nicht zurechnungsfähig
Durch die Lappen gehen
Entwischen Einen Vogel haben
Verrückt, nicht zurechnungsfähig
Ein abgefeimter Schurke
Böse, hinterlistig Es zieht wie Hechtsuppe
Heftiger Luftzug
Ein Brett vor dem Kopf haben
Offensichtliches nicht verstehen Etwas an den Tag bringen
Aufdecken, bekannt machen
Ein Dorn im Auge
Störend, ärgerlich Etwas an die große Glocke hängen
Sehr bekannt machen
Eine ruhige Kugel schieben,
Wenig aktiv Etwas auf dem Kerbholz haben
Verbotene Tat(en) begangen
Einen Bären aufbinden
Lügen, manchmal schelmisch Etwas aus dem Boden stampfen
Aus dem Nichts erschaffen
Einen Bock schießen
Fehler machen Etwas aus der Nase ziehen
Mühsam zum Sprechen bringen
Einen Denkzettel bekommen
Eine Lektion erteilt Etwas ausgefressen haben
Verbotene Tat begangen
Einen Eiertanz aufführen
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Etwas springen lassen Grenzen aufzeigen, stoppen
Spendieren / bezahlen
Ins Gras beißen
Eulen nach Athen tragen Sterben
Überflüssige Tätigkeit
Kalte Füße bekommen
Farbe bekennen Den Mut verlieren
Die eigene Ansicht äußern (müssen)
Kapriolen schlagen
Fersengeld geben Übermütig sein
In Eile flüchten
Katz und Maus spielen
Fest im Sattel sitzen Hinhalten / ausweichen
In einer sicheren Position
Mehr schlecht als recht
Hals- und Beinbruch Kaum, ungenügend
Viel Glück für eine Aufgabe
Mehrere Eisen im Feuer haben
Hand aufs Herz legen Gleichzeitig mehrere Möglichkeiten
Ehrlich sein, aufrichtig ausloten

Hieb- und stichfest Mein Lieber Freund und


Unwiderlegbar, überzeugend Kupferstecher
Scherzhafte Mahnung; vertraute
Hopfen und Malz verloren Anrede
Vergebens, umsonst
Mein lieber Scholli
Im Dunkeln tappen Anerkennung, Überraschung
Keine Ahnung haben
Mein Name ist Hase
In Bausch und Bogen Nichts wissen, keine Ahnung
Vollständig / ganz und gar /
pauschal Mit Geduld und Spucke
Ausdauernd zum Erfolg
In den sauren Apfel beißen müssen
Ein notwendiges Übel akzeptieren Mit Haut und Haaren
Ganz / Vollständig
In die Schranken weisen
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Perlen vor die Säue werfen Querfeldein; ohne fixen Weg
Verschwenden, da nicht gewürdigt
Um des Kaisers Bart streiten
Schema F Streit um Belangloses
Schablonenhaft / unüberlegt
Unter einer Decke stecken
Schwein haben Im Verborgenen zusammenarbeiten
Glück haben
Von der Tarantel gestochen
Senf dazugeben Überraschend sehr heftig reagieren
unerwünschter Rat / Meinung
Von Pontius nach Pilatus
Über Stock und Stein Zielloses Hin- und Her


Nicht jeder Leser versteht jede Redewendung. Benutze sie also nur in
seltenen Fällen und nur wenn du bewusst ein bestimmtes Bild erzeugen
willst.

Meist erzeugt aber „Alles in Butter“ kein wirkliches Bild, sondern ist einfach
nur abgedroschen.

Besser: Finde ein neues Bild und erschaffe deine eigene Redewendung.

Beispiel: „Ein Dementi ist der Versuch, die Zahnpasta zurück in die Tube zu
quetschen.“

Häufige Sprichwörter und ihre Bedeutung:

Eine sehr umfassende Liste deutscher Sprichwörter findest du hier:

https://de.wiktionary.org/wiki/Verzeichnis:Deutsch/Sprichwörter

Du siehst: Es gibt eine ganze Menge und sehr viele davon haben einen festen
Platz in unserer Sprache.

Die beste Art, Sprichwörter effektiv zu nutzen: Verändere sie bewusst und
reiße den Leser aus seinem Schlaf.
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Häufige Floskeln:

halt eben, in der Hinsicht,


an der/dieser Stelle, in der Situation vor Ort,
sozusagen, ist ja nicht an dem,
dementsprechend, mehr oder minder/weniger,
diesbezüglich, vom Prinzip/Grundsatz/Ding her,
letztendlich (statt letztlich oder von daher gesehen,
endlich), von der Sache her,
im Endeffekt, ich denke,
ein Stück weit, wie gesagt (wobei der hierauf
gesetzt den Fall, genannte Inhalt nicht zwangsweise
nicht wirklich, bereits gesagt wurde),
eh, wenn man so will / wenn Sie so
sage ich jetzt mal, wollen,
ich würde meinen, quasi.


Ihre Verwendung ist nicht sofort falsch. Ihre unbewusste Verwendung schon.
Eine Häufung von Floskeln und Sprichwörtern ist ebenfalls hässlich.

Schreibe bewusst. Schreibe nicht den Satz, der dir als erstes in den Sinn
kommt. Schreibe den besten Satz, der dir in den Sinn kommt.

Otto Schenk sagt zu Floskeln: „Dabei macht jede Floskel für sich noch kein
schlechtes Deutsch aus. Allein ihr unablässiger, zwanghafter und
unbewusster Gebrauch weist ihre Verwender als Menschen aus, die sich
kaum, nicht hinreichend oder gar nicht mehr der Mühe sorgfältiger und
präziser Formulierung unterziehen.“

Mit anderen Worten: Floskeln sind für Faule.

Lass sie weg.

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