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04.05.

2018 Praktikumsbericht Andrina Schwarzenbach

Frequenzmessung einer Saite

1. Einleitung
In diesem Praktikum haben wir uns mit der Frequenzmessung einer Saite beschäftigt. Wir
untersuchten den Zusammenhang zwischen der Frequenz, der Länge, der Dicke und der
Spannkraft der Saite. Das Ziel war, zu untersuchen, bei welchen Materialien sich die
Frequenz wie veränderte. Den Versuch mussten wir mit verschiedenen Saiten durchführen.

2. Theorie
Bei einer Saite hängt die Höhe eines Tones von den Faktoren, Saitenabmessung, Material und
Spannkraft ab. Was wir schon wissen, ist, wie sich die Frequenz eines Tones verändert, wenn
die Länge, die Dicke oder die Spannkraft verändert wird. Es gilt folgendes:

 Je länger die Saite, desto tiefer die Frequenz


 Je dünner die Saite, desto höher die Frequenz
 Je grösser die Spannung, desto höher die Frequenz

Mit diesem Wissen ist aber über den genauen Zusammenhang zwischen den verschiedenen
Grössen noch nichts klar. So kann man auch noch keine Proportionalität oder umgekehrte
Proportionalität erkennen.

Wichtige Grössen:

𝑓: Frequenz

l: Länge der Saite

F: Spannkraft

μ: Längendichte
04.05.2018 Praktikumsbericht Andrina Schwarzenbach

3. Beschreibung des Experiments


Um das Experiment durchführen zu können, benötigten wir 5 verschiedene Saiten, ein
Spannbrett, ein Gewicht (1kg), ein Tonabnehmer und ein Kathodenstrahloszilloskop (KO).
Bei der ersten Messung mussten wir den Zusammenhang zwischen der Frequenz und der Länge
der Saite untersuchen. Dafür war eine konstante Spannkraft wichtig, welche wir auf ca. 50 N
festlegten. Somit mussten wir die Saite mit dieser festgelegten Spannkraft einspannen. So
konnten wir verschiedene Längen einer Saite einstellen und jeweils deren Frequenz messen.
Bei der zweiten Messung sollte man den Zusammenhang zwischen der Spannkraft und der
Frequenz untersuchen. Dafür benötigten wir eine bestimmte Saitenlänge. Wir legten diese auf
0.4m fest. Mit dieser Voraussetzung konnten wir jeweils für verschiedene Spannkräfte die
dazugehörende Frequenz messen.
Bei der dritten Messung untersuchten wir den Zusammenhang zwischen der Längendichte und
der Frequenz, wobei man die Längendichte mithilfe der Masse und der Länge eines
Saitenstückes berechnete. Die Masse wir bei der Präzisionswage ablesen und die Länge mithilfe
eines digitalen Meters herausfinden. Bei dieser Messung benötigte man wiederum eine
festgelegte Spannkraft, welche wir abermals bei ca. 50 N festlegten. Zusätzlich legten wir die
Länge der Saite auf 0.4m fest.

Abb. 1 Aufbau des Versuches (links unten nicht im Bild: Gewicht)

Abb. 3 Der Bildschirm des KO’s


Um die Frequenz besser ablesen zu
können, machten wir jeweils ein Foto.
Je nachdem wie man die Zeit
Abb. 2 Bild eines KO‘s eingestellt hat entsprach ein Häuschen
0.5/1/2ms. Um die Frequenz zu
bestimmen, rechnete man 1 geteilt
durch den Zeitunterschied einer
Periode.
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4. Ergebnisse
In den folgenden Diagrammen und Tabellen sind die Ergebnisse der drei Versuche aufgelistet.

Zusammenhang zwischen Länge und Frequenz


Länge l in m Frequenz 𝑓 in Hz
bei F=50N
0.61 156
1000
0.56 167
900
800 0.51 179
Frequenz f in Hz

700 y = 11464x-1.048 0.47 227


600
0.36 250
500
400 0.31 303
300 0.26 370
200 0.21 476
100
0 0.16 667
0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.11 909
Länge l in m

Zusammenhang zwischen Längendichte und


Frequenz bei F=50N und l=0.4m
450
Längendichte μ Frequenz 𝑓
400
in g/m in Hz
350
Frequenz f in Hz

300 y = 300.41x-0.522 9.634 94


250 5.854 119
200 1.567 227
150 1.017 286
100 0.707 385
50
0
0 2 4 6 8 10 12
Längendichte μ in g/m

Zusammenhang zwischen Kraft und Frequenz


bei l=0.4m
Kraft F in N Frequenz 𝑓 in Hz
300
10 102
250 y = 29.869x0.5319 20 147
Frequenz f in Hz

200 30 182
150
40 208
50 244
100

50

0
0 10 20 30 40 50 60
Kraft F in N
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5. Auswertung
Mit Hilfe von Excel habe ich die Regressionstypen der verschiedenen Funktionen
herausgefunden. Alle Funktionen sind potentielle Funktionen.
Um eine Formel für die Frequenz 𝑓 in Abhängigkeit der Länge l, der Spannkraft F und der
Längendichte μ herauszufinden, war es wichtig die richtigen Einheiten zu verwenden (In den
oberen Diagrammen wurden diese der Übersichtlichkeit halber noch nicht richtig verwendet).
Nun folgt der Lösungsweg für die Schlussformel für 𝑓 in Abhängigkeit von l, F und μ.1

 𝑓 ist umgekehrt proportional zu l hoch 1.048≈1 : 𝑓~𝑙 −1


1

 𝑓 ist umgekehrt proportional zu μ hoch 0.522≈0.5: 𝑓~𝜇 2
1
 𝑓 ist proportional zu F hoch 0.5319≈0.5: 𝑓~𝐹 2

Somit lautet die Formel für die Frequenz:


𝟏
𝟏 𝑭𝟐 𝟏 𝑭
𝒇=𝒌∙ ∙ 𝟏 =𝒌∙ ∙√
𝒍 𝟐 𝒍 𝝁
𝝁
…wobei k die Proportionalitätskonstante ist.
Diese Konstante berechnet man folgendermassen2:
𝑓 ∙ 𝑙 ∙ √𝜇
𝑘=
√𝐹
Wenn man nun die Daten für F, l, μ und 𝑓 aus dem Diagramm zur Längendichte in die Formel
einsetzt erhält man die Proportionalitätskonstante für die Schlussformel.

1 𝑘𝑔
94 𝑠 ∙ 0.4𝑚 ∙ √0.009634 𝑚 3.69
𝑘= = ≈ 𝟎. 𝟓𝟐
√50𝑁 7.07
Die Proportionalitätskonstante ist einheitslos, die Einheiten kürzen sich beim Ausrechnen weg:

1 √𝑘𝑔
𝑠 𝑚 √𝑚 𝑚√𝑘𝑔 𝑠
= = 𝐸𝑖𝑛ℎ𝑒𝑖𝑡𝑠𝑙𝑜𝑠
√𝑘𝑔√𝑚 𝑠√𝑚√𝑚√𝑘𝑔
𝑠
Wenn man es mit den anderen Daten überprüft stimmt diese Konstante nicht schlecht. Natürlich
ist es trotzdem ungenau, weshalb wir zu der Fehlerbetrachtung gelangen.

1
Wir verwenden hier einen Gerundeten Wert um eine schöne Formel zu erhalten.
2
Weil die Umformung viele Teilschritte benötigte, habe ich sie in diesem Bericht weggelassen.
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6. Fehlerbetrachtung
In diesen Versuchen ergab sich einen absoluten Fehler für die Proportionalitätskonstante am
Schluss. Der Fehler wurde folgendermassen berechnet:
Die verschiedenen absoluten Fehler zu Frequenz, Länge, Längendichte und Kraft werden
geschätzt. Sie sind hier aufgelistet:
ΔF = ±2N (Leider konnte es nicht gemessen werden)
Δl = ±2mm = 0.002m (Nicht richtig messen ist hier schwierig, deshalb ist es sehr genau)
Δμ = ±0.01g/m (Wenn beim Wägen falsch rundet ergibt das einen Fehler von 0.01g und wenn
man beim Messen der Länge etwas falsch macht gibt das einen Fehler von 1mm. Zusammen
verrechnet sind das also ±0.01g/m Fehler)
1
Δ𝑓 = ±4Hz (Wenn man sich bei der Abmessung der Periode auf dem Bildschirm um etwa 5
Häuschen bei 2ms pro Häuschen verschätzt hat, macht das etwa 4Hz Unterschied.)
Um nun den absoluten Fehler der Proportionalitätskonstante zu berechnen, setzt man die Daten
der Versuche in die Formel für die Konstante ein und fügt die geschätzten Fehler zu den Daten
dazu (z.B. im Zähler + und im Nenner – um den grösstmöglichen Unterschied zu bekommen).
und unten am Damit erhält man einen zweiten Wert für k und der Unterschied zum ersten Wert
ist der folgende absolute Fehler.
Δk = ±0.03 → k = 0.52 ± 0.03

7. Schlussbemerkungen
Als aller erstes möchte ich bemerken, dass die Fehlerindikatoren zwar in den Diagrammen
eingetragen sind, jedoch leider nicht sichtbar erscheinen, weil sie zu klein sind. Das könnte man
sicher verbessern, was ich jedoch in diesem Bericht nicht als so wichtig betrachte, weshalb ich
mir diesen Aufwand erspare.
Ich hätte sicher noch mehr Rechnungen auflisten können, doch das ist sehr mühsam und
Zeitaufwendig und den Lesefluss fördert es auch nicht wirklich. Deshalb habe ich mich dazu
entschieden nur die nötigsten Rechnungen und Umformungen aufzulisten, um das Ganze
wenigstens nachvollziehbar zu machen.
Ein weiterer Verbesserungsvorschlag wäre, dass man das Gewicht und die Spannkraft genau
misst um einen genaueren Wert zu erhalten. Um allgemein die Genauigkeit zu verbessern,
wären genauere Messinstrumente und mehrere Messungen nötig, was aber die Faktoren Zeit
und Geld unmöglich machen.
Trotzdem hat es mich alles in allem sehr überrascht, dass nach langem Probieren die Formel
relativ genau mit den gemessenen Werten übereinstimmt und es nur wenige Abweichungen
gibt.

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