09.10.2018
Medium
- Wer? (Kommunikator)
- Was? (Inhalt)
- Wem? (Publikum)
- Effekt? (Wirkung)
Unterscheidung in:
1. Protomedien (Sprache, Mimik, ...)
2. Basismedien (Schrift, Bild)
3. Verbreitungsmedien (technisch)
> Verteilungsmedium (Ich muss warten bis etwas ins Fernsehen kommt)
> Abrufmedium (Ich entscheide wann ich etwas sehe)
Unterscheidungen (2)
(2)
2. Nach Organisation/Produktion
3. Nach Medienformate/Genres
- Publikum (Kauf/Abo)
- Werbung (Inserate)
- Dritte (Presseförderung/Querfinanzierung)
(2)
• Ist „YouTube“ ein Medium bzw. in welcher Weise?
ja
• Der Satz „Wiener Zeitung“ und Fernsehen sind beide Medien“ ist so unsinnig – warum?
Wiener Zeitung ist eine Institution/Organisation
• Warum ist die Medieneinteilung nach Genres problematisch?
Genres sind nichts Feststehendes und entwickeln sich ständig weiter
16.10.2018
Analytisch
was machen bestimmte Medien, welche Funktionen können Medien erfüllen
SOZIAL
Sozialisationsfunktion: Primäre Sozialisation -> Kindern lernen wie sie sich verhalten
sollen (von den Eltern)
Soziale Orientierungsfunktion: wenn ich mich in einer Stadt nicht auskenne -> schau mir
die Pläne auf einer App an (konkrete Informationen)
POLITISCH
Herstellen von Öffentlichkeit: Medien machen Themen öffentlich, die es sonst nicht
wären, sie sind aber nicht verpflichtet dazu
ÖKONOMISCH
Zirkulationsfunktion: Durch Werbung wird die Zirkulation von Produkten beschleunigt,
Medien die uns erklären was es alles zu kaufen gibt
Normativ
Prozedurale/Formale Demokratie:
regelmäßige Wahl, Trennung zw Parlament/Regierung/Justiz (voneinander
unabhängig), Medien mischen sich nicht in die Politik ein
Kompetitive Demokratie:
Parteien die sich das Spiel untereinander ausmatchen, Medien präsentieren die
Politiker, Medien machen eine kritische Analyse der Parteien
Partizipatorische Demokratie:
Ideal dass möglichst viele Leute zur Wahl gehen und sich in Parteien organisieren
Deliberative Demokratie:
(Schweiz) Leute machen unabhängig von Parteien Abstimmungen, Leute diskutieren
miteinander
- Ausrichtung von Medien für die Gesellschaft anhand vier Gegensätze (Grafik)
Participatory -> wenn ich will gründe ich mein eigenes Medienportal
Autocratic -> Politik gibt bestimmte Rahmenbedingung vor
Consensus -> Ideen die nicht alle so interessieren ausschließen
Pluralismus -> alle Ideen publizieren
Corporatist -> Die Bereiche die offiziell anerkannt sind dominieren die Medien, ORF
Publikumsrat repräsentiert die gesellschaftlich wichtigen Gruppen
Citizen participation -> Partizipation von Bürgern, z:b Förderung von freien Radios ->
Leute können selber etwas darstellen
Sozialverantwortung -> Presserat, z.B Diskriminierung
Libertarian -> Der Staat soll sich aus den Medien heraushalten
Theorie= Man versucht einzelne Erfahrungen zu kombinieren um einen kleinen Teil der
Welt zu erklären, man trifft Aussagen die man auch empirisch überprüfen kann
Theoretische Zugänge
Systemtheorie (Luhmann)
- alle Teilsystem funktionieren nach eigenen Regeln
- im Recht geht es nach modifizierten Richtlinien
- bei den Medien geht es darum, was veröffentlichungswert ist
- alle Theorien geben uns unterschiedliche Sichtweisen auf die Probleme
- Systeme versuchen nach Möglichkeit sich selbst aufrecht zu erhalten -> welche
Maßnahmen müssen sie ergreifen um im Wandel zu überleben
Hauptfrage: welche Probleme müssen wie gelöst werden, damit das soziale System
fortbestehen kann.
• Soziale Organisation (als System) geschieht durch dauerhafte Verwirklichung von
Beziehungen zwischen Elementen – dies stellt eine Reduktion der Komplexität
möglicher Beziehungen der Elemente dar.
• Soziale Systeme sind „autopoietisch“ = sie erzeugen sich immer wieder selbst.
• Die Beziehungen innerhalb des Systems sind kommunikative Handlungen.
• Systeme grenzen sich gegenüber ihrer Umwelt notwendigerweise ab und schaffen so
eine spezifische Ordnung.
• Unterschiedliche Systeme haben unterschiedliche Systemlogiken und Zwecke
(Unterschied Wissenschaft, Medien, Recht, Politik)
• Der Code der Massenmedien ist die Unterscheidung von „Information“ und
„Nichtinformation“
Erkenntniskonsequenzen (Folie)
- Blickrichtung auf Fragen, wie das (Medien)System seinen Fortbestand sichert
- Blickrichtung auf Leistungen des (Medien)Systems für die Effizienz u. das
Funktionieren des Gesamt-Gesellschaftssystems.
- Fragestellung: was ist das allen Massenmedien Gemeinsame?
- wie Medien auf die Veränderungen reagieren
- z.B. Fake- News
- Grenzen zwischen professionellem und unprofessionellem Journalismus ziehen
Handlungstheorien
Blickrichtung auf die Dialektik von Medienhandeln und Publikumshandeln.
Dabei wird bei den unterschiedlichen Handlungstheorien von den unterschiedlichen
Grundlagen/Motivationen des Handelns ausgegangen
in Abhängigkeit von
23.10.2018
Handlungstheorie ökonomisch
Handeln ist rationales Wahlhandeln.
Menschen werden von ihren Präferenzen – Vorlieben und Abneigungen (desires) –
angetrieben, deren Verwirklichung von Gelegenheiten (opportunities) abhängig ist.
- Uses and Gratifications Approach -> ich habe bestimmte Erwartungen die ich
bewerte und suche eine Gratifikation/Belohnung
- Hängt ab von meinen Vorlieben und Abneigungen und den
Gelegenheiten/Alternativen
Medien spannen technisch und inhaltlich für Produktion wie Konsumtion einen
„Rahmen“ auf. (z.B. Flüchtlingsunterkünfte beim Georgienkrieg 2008)
Öffentlichkeitstheorien
Jarren/Donges
Erkenntniskonsequenzen
• Blickrichtung auf Distribution von Themen/ Themensetzung
• Blickrichtung auf Diskurse innerhalb/zwischen sozialen Gruppen
und Institutionen
Kritische Theorie
- Medien erzeugen so etwas wie Abhängigkeit/Sucht
- Unterstellt einseitige Beeinflussung des Publikums durch die Kulturindustrie:
„Lichtspiele und Rundfunk brauchen sich nicht mehr als Kunst auszugeben. Die
Wahrheit, dass sie nichts sind als Geschäft, verwenden sie als Ideologie, die den
Schund legitimieren soll, den sie vorsätzlich herstellen.“ (Horkheimer/Adorno
1986: 129)
- Daraus entsteht ein „Zirkel von Manipulation und rückwirkendem Bedürfnis, in
dem die Einheit des Systems immer dichter zusammenschließt“
Technikzentrierte Theorie
- Die Inhalte die in einem Medium sind, sind nicht so wichtig wie die Technik mit
der sie funktionieren
- Durch Buchdruck -> sehr viel Lesestoff kommt unter die Leute -> wir nehmen
weniger die realen Geschichten nach, sondern wir lesen nach -> Fernsehen bringt
uns wieder diese unmittelbare Erfahrung
- Elektrizität ist eine Ausweitung des Zentralen Nervensystems
Medium-zentrierte Theorie
Marshall McLuhan/ Quentin Fiore (1969): Das Medium ist Massage. Frankfurt, (41):
„Durch Veränderung der Umwelt rufen Medien in uns einzigartige
Beziehungsverhältnisse zwischen den Sinneswahrnehmungen hervor. Die Erweiterung
irgendeines Sinnes verändert die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen.“
Neil Postman (1984): Wir amüsieren uns zu Tode. Frankfurt (102): „... dass zwischen
der Art wie das Fernsehen mit Wissen umgeht, und wie der Buchdruck dies tut, eine
unversöhnliche Gegnerschaft besteht; dass die Kommunikationsform des Fernsehens
der Inkohärenz und Trivialität Vorschub leistet...“
Erkenntniskonsequenzen
- Infrastruktur hat große Auswirkung
- Blickrichtung auf Beeinflussung der transportierten Information durch die sie
transportierenden Infrastruktur und die Technik (z.B. ist Fußballspielkonsum in
public viewing das selbe wie am Heimfernseher, wie am Smartphone?)
Philosophische Medienontologien
- Wie die Medien das Wahrnehmen, Denken und Fühlen der Menschen verändern
- Erkennen wir überhaupt noch den Unterschied zwischen echtem und
mediatisiertem Leben?
Grundfrage: Wie verändern Medien(techniken) das Wahrnehmen, Denken und Fühlen der
Menschen
Erkenntniskonsequenz (Folie)
- Geschmacksrichtungen, Stilbildungen hängen zusammen -> einerseits erfahren
wir von den Medien was angesagt ist, andererseits können Medien nicht nur den
Geschmack einer bestimmten Gesellschaftsgruppen miteinbeziehen
- Im Zentrum dieses Ansatzes steht einerseits die Frage, welche Rolle
Massenkommunikation bei der Formation von Alltagskultur spielt und
andererseits inwiefern kulturelle Traditionen Medienproduktion und -rezeption
beeinflussen (z.B. Indische Filmkultur, Telenovelas). Aber auch die Frage nach
„Geschmacksrichtungen“, subkulturellen Stilen in der Medienrezeption und der je
typischen Aneignung von Gruppen (Subkulturen) und deren Wande
Medialisierungstheorien
Krotz (2001; 2003, 2006, 2007): Metaprozess des medialen und ges. Wandels.
Verwobenheit von Medien und Gesellschaft, Veralltäglichung der Medien.
(Individualisierung, Globalisierung, Kommerzialisierung).
Medialisierung/ Intermedialität
= Prozess, in dem sich zunehmend Medien zwischen Menschen und ihre Erfahrungen
schieben, medialer und gesellschaftlicher Wandel -> Kommunikation passt sich
daran an, Veralltäglichung der Medien (es ist nichts besonderes mehr)
Medialer Wandel:
Erkenntniskonsequenzen
• Blickrichtung gleichzeitig auf Medienbegriff im Sinne von Technik und von
Institution
• Blickrichtung auf Konstituierung des individuellen u. gesellschaftlichen Lebens
durch „Medien“
• Blickrichtung auf Verschränkung der Institutionen und Plattformen – damit
wesentlich für Verständnis des digitalen Wandels (z.B. was für eine Art Medium
ist Google)
30.10.2018
Strukturalistische Theorie (Bourdieu)
Erkenntniskonsequenzen
• Blickrichtung auf Dialektik von angestrebten Ausrichtungen eines Mediums
(z.B. ORF) und der Notwendigkeit, innerhalb eines Kräfteverhältnisses von
Wirtschaftlichkeit, Gesetzesvorgaben, politischer Einflussnahme und
Publikumsinteressen zu agieren
06.11.2018
Buchdruck – Printmedien
Mediales Dispositiv: Welche der hier angeführten Theorien ordnen Sie dieser Ecke zu?
Korea entwickelte 1. Blockdruck vor Gutenberg - warum es sich nicht
durchgesetzt hat?
- Schrift in Korea für sakrale Anlässe bzw. Edikte des Kaisers genutzt
- keine Bedeutung f. allgemeine Bevölkerung (konnten nicht lesen)
Disposition fehlt
- keine Buchstabenschrift mehr Zeichen, schwieriges Schriftsystem zum
Umwandeln
Briefzeitung (ab 14. Jh. nachweisbar)
- wesentlicher Sinn: Informationen f. Handelshäuser über die betreffende
Tatsachen
Fuggerzeitung – Vorläufer von Nachrichtenagenturen
Verkehrsinfos ein Bedürfnis von Handelstreibenden
Scriptorium = Schreibstube (Antike, frühes Mittelalter)
- einer der vorliest die anderen schreiben mit
- Produktivität steigt um Zahl der Skriptoren (max. 10fach) gegenüber
Einzelabschrift
Gutenberg: Erfindung Buchdruck
- Produktivität steigt um das rund 90fache gegenüber Einzelabschrift
(vorher ca. 2 Bücher/Person und Jahr)
- ABLAUF: Buchstaben werden nach Textvorlage in Druckform gebracht
und mit Farbe eingestrichen; Papier wird unter Druckpresse bedruckt;
zum Trocknen aufgehängt; fertigen Seiten zum Einbinden bereitlegen
- Gutenbergs Investitionskosten exorbitant: 4000 Gulden entsprach Mitte
des 15. Jh. dem Wert von 40 mittelgroßen Bürgerhäusern
nach Gutenberg das erste arbeitsteilige Gewerbe, Gutenberg ging pleite
erste Regulierungen
- Impressumspflicht der katholischen Kirche (Wer ist der Drucker? Wo ist
Druckort?)
- Martin Luther 2 komplizierte Stempel (beweisen seine Autorisierung)
- Dürrer: befristetes Privileg für 30 Jahre: niemand durfte Werke ohne
Erlaubnis nachdrucken (kostenpflichtig)
Flugblätter – neue Zeitung
- wesentlicher Sinn: Verkäuflichkeit und Einklang mit Zensurbestimmungen
- Verpflichtung, sich nicht gegen kirchliche oder staatliche Prinzipien zu
wenden
- Reformationsflugblätter
periodische Zeitungen
- „Relation aller Fürnemmen und gedenkwürdigen Historien“ - erstmals
1605 in Straßburg als Wochenblatt erschienen
1. bekannte Tageszeitung der Welt
- „Einkommende Zeitungen“ von 1650, Leipzig bringen das, was uns
gerade zu Ohren gekommen ist (alt oder neu)
1703: Gründung des „Wienerischen Diarium“, ab 1780 „Wiener Zeitung“
1800: 1. angestellte Zeitungsschreiber davor nebenberuflich von Professoren,
Druckern
größerer Bedarf an Regulierung – vorher: Index der verbotenen Bücher
– dato: Copyright-Gesetze
Werbung wurde bedeutsam, weil sich Gesellschaft bzw. deren Produktionsweise
verändert hat Produktion nicht mehr individuell für Kunden, sondern einen
anonymen Markt
Menschen strömen in Stadt, neue/dynamischere Gesellschaft, Orientierung durch
Zeitungen
„mediales Dispositiv“
Korea -> keine Buchstabenschrift -> mehr Zeichen, schwieriges Schriftsystem zum
Umwandeln
Impressumspflicht der katholischen Kirche (Wer ist der Drucker? Wo ist der Druckort?)
Martin Luther -> 2 komplizierte Stempel -> nur Bücher in denen die Zeichen vorhanden
sind, das sind Bücher die von ihm autorisiert sind
Dürrer erreichte befristeten Beleg, dass innerhalb von 30 Jahren keiner seine Werke
Nachdrucken darf
Flugblätter hatten nur die Verpflichtung sich nicht gegen staatliche oder kirchliche
Prinzipien zu wenden
Einkommende Zeitungen -> bringen das, was uns gerade zu Ohren gekommen ist (alt
oder neu)
Werbung wurde bedeutsam -> durch die Veränderung der Gesellschaft, ab den 1920er
es wird nicht mehr individuell für Kunden produziert, sondern für den anonymen
Markt
Landbevölkerung strömt in die Städte (leben nicht mehr so wie sie vorher traditionell
gelebt haben, keine Imitation der Eltern mehr -> gesellschaftlich dynamischer ->
Information wird wichtiger)
13.11.2018
Telegraph/Telefon
Gamification
= Bereich der Werbung und PR, spielerisch dargestellte Inhalte
Meine Mitschrift:
ist nicht öffentlich
Zentralisiert alles geht zur Zentrale (Punkt in der Mitte) sie weiß daher alles
sehr störanfällig
Verteilt so funktioniert das Internet, geht nicht den schnellstmöglichen Weg, sondern
den bestmöglichen Weg
Riepl’sches Gesetz kein Medium wird von neuem ersetzt - Telegraphie widerlegt
dieses
20.11.2018
2 Pressefotografie
o erstmals im Krimkrieg (1853-1856, Russland, Osmanisches Reich,
Vereinigtes Königreich, Frankreich) eingesetzt (Bild musste auf Kupfer
abgepaust werden). Ebenfalls Telegraphie zur Nachrichtenübermittlung
der Presse –> Geburtsstunde der modernen Kriegsberichterstattung
o 1882 Autotypie: Rasterung von Fotos für Druck
o Fotografie und Massenadressierung verändern Zeitungslayout
o Fotografie als Manipulationsinstrument (Lenin-Rede;
Soldatenermordung)
o Veränderung von Alltagsästhetik, Selbstvergewisserung,
Erinnerungskultur durch Fotografie, Inszenierung (Familienfotos, Selfies)
1895 marktfreie Grammophone: Trennung von Autoren- (und
Reproduzierenden-) und Verwertungsrechten
Ab 1909: Zwangslizenzen
Phonograph – Edison 1877; Grammophon/Schallplatte – 1887; „Magnetophon“ –
1935; 1963 Kassettenrecorder; 1981 CD erstmals öffentlich präsentiert; 1995
MP3-Komprimierungs-verfahren – Möglichkeit Download/ Upload via Internet
Kino
- Fotografie veränderte Medium Zeitung essentiell
- Brüder Lumière: entwickelten schwarze Klappe zw. Bilder Ränder
ausgeblendet – scharfes Bild
- 1930 Umrüstung der Kinos (davor Stummfilme)
- Technik, Disposition und Ökonomie ändert sich
- Beschränkung auf Märkte durch Synchronisation bzw. Untertitelung
- Rezeption durch Ausrufe im Kino (damals kein Störfaktor)
- Kino war Vergnügen nicht allzu reicher Leute ändert sich mit Tonfilm
(Geräte/Filme teurer, andere Form der Zuschauerqualität/Rezeption)
Kinosterben
- Klagen gegen Kinobetreiber wegen Obszönität etc.; Filmselbstkontrolle in
USA Filme müssen positives Lebensgefühl ausstrahlen; Happy End
- Dokumentationen entstehen nebenbei
- Wochenschau: aktuelle Berichterstattung (In- und Ausland) vor jeder
Kinovorstellung
- Multiplexkinos: ein Operator überblickt 3-4 Szenen; kleinere Kinos
- dunklere Räume – intendierte Emotionen: Übernahme d. Sichtweise d.
Kamera (beim TV nicht möglich)
Rundfunk
- Erzeugung von Tönen durch Rückkoppelung möglich
- Vorteil: Schiffe hatten Zugang (Bsp. Titanic)
- medienökonomische Unterschiede zw. Europa und USA
Europa: Sendeanlagen aus 1. Weltkrieg in Radiostationen
umfunktioniert; öffentlich/staatlich (Rahmenbedingungen werden
vorgegeben, um Objektivität zu gewähren)
USA-Modelle: Verkauf von Rundfunkgeräten; 1/3 auf Preis des
Radios raufgeschlagen Radiostationen teilten Preis auf; nächste
Finanzierungsmöglichkeit: ausschließlich über Werbung
- Im Laufe der Zeit viele Umsturzversuche: Putschisten versuchten Radio in
ihre Gewalt zu bringen, um mitzuteilen, dass sie die Macht errungen
haben
Radio
- 1896 drahtlose Telegraphie
- 1906 erste Experimente mit Sprechfunk
- 1920 erste kommerzielle Radiostation in Pittsburgh/USA;
Finanzierungsfrage
- 1924: Aufnahme Senderbetrieb der österreichischen RAVAG (Radio-
Verkehrs-AG) (öffentlich = Bund + Länder)
- 1932: weltweit 1. Studie zum Radiokonsum durch Paul Felix
Lazarsfeld/Wien
- 1934 erstmals Senderbesetzung im Rahmen eines Putsches
- 1938: „Krieg der Welten“ – Wirkung des Mediums?
- 1945-1955 Radios der Alliierten in Österreich
- 1954 erstmals Transistorradios
- 1955 Rundfunk wird zur Bundesangelegenheit
- 1966 nach Rundfunkvolksbegehren öffentlich-rechtlicher Rundfunk
- ab 1995 Privatrundfunk zugelassen
Formatradio (ab 1960er in USA) vs. Programmradio
Fernsehen
- 1929 erste Versuchssendungen in D und UK
- 1951 über 10 Mio. Teilnehmer in USA
- ab 1957 in Ö: regelmäßiges Fernsehprogramm an 6 Tagen/Woche
(100.000 Teilnehmer ab 1959)
- 1967 Einführung Farb-TV in Österreich
- 1997 Start ORF Satelliten-TV
- 2003 1. österr. Privatfernsehen (ATV)
- 2004 DVBT-Testbetrieb (Digitalisierung)
- 2008 ORF-TV-Streams im Internet
- 2008 erstmals HDTV-Produktion ORF
- seit 2009 „TV-Thek“ zeitversetztes TV
- 2013 DVBT-2 Regelbetrieb/Analogabschaltung
FRAGEN
Was sind die Voraussetzungen für die Entwicklung von Tageszeitungen?
Was beförderte die Entwicklung der Telegraphie?
Ausbreitung der Bahnlinien
Angelsächsische vs. kontinentaleuropäische Politik bezüglich Medienentwicklung
Intermedialität Presse/ Telegraph/ Telefon/ Fotografie
Was verändert sich durch Aufzeichnungsmedien?
Der Unterhaltungskonsum
Wieso fühlten sich Zeitungen durch Radio bedroht, nicht aber durch das Kino?
Weil Zeitungen, sowie auch Radio, durch Werbung finanziert wurde – sie
sahen sie deswegen als Konkurrenten
27.11.2018
a) Die genannten Funktionen sind online durch Soziale Medien („Crowd in der
Cloud“) wie auch durch nichtmediale Organisationen (Aggregatoren, Foren, Online-
PR) weitreichend substituierbar.
§ 1.
(1) Die Vorschriften dieses Gesetzes gelten für alle mit der Verfassung des Textes oder mit der
Zeichnung von Bildern betrauten Mitarbeiter einer Zeitungsunternehmung, die mit festen Bezügen
angestellt sind und diese Tätigkeit nicht bloß als Nebenbeschäftigung ausüben (Redakteure,
Schriftleiter).
(2) Die Vorschriften dieses Gesetzes gelten sinngemäß für die Mitarbeiter einer Nachrichtenagentur,
einer Rundfunkunternehmung (Ton- oder Bildfunk) oder einer Filmunternehmung, die mit der
Gestaltung des Textes oder mit der Herstellung von Bildern (Laufbildern) über aktuelles
Tagesgeschehen betraut und mit festen Bezügen angestellt sind und diese Tätigkeit nicht bloß als
Nebenbeschäftigung ausüben
Ausgehend von Thomas Carlyles Charakterisierung der Rolle des Journalismus als „4.
Macht“ in der Französischen Revolution (1837) – also einer außerhalb der
etablierten politischen Institutionen stehenden Kontrollinstanz – werden Medien oft
als „probably the key institution of the public sphere“ bezeichnet.
Dieser Auffassung stehen aktuell entgegen:
12.12.2018
Konvergenz
- Befragung
- Selbstangabe mit Überprüfung
- Automatisierte Zugriffsform
- Eigenstudie
- freiwillige Mitgliedschaft
- Zusammenschluss von Online-Anbietern und Werbeagenturen
- 1998 als Kontrolleinrichtung für Online-Medien unter dem Dach des ÖAK
gegründet
- 2001 eigenständiger Verein ÖWA
- Ziele: Förderung des Online-Marktes und insbesondere die Erhebung
vergleichbarer und objektiver Daten zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit von
Online-Angeboten
- SZM-System
- Prinzip der Logfile-Auswertung: jeder Datenzugriff wird protokolliert und
in Logdateien abgespeichert
- wertet Datenzugriffe aus
- „Hits“ = automatisierte Zugriffe auf Website kein zuverlässiges Maß
- Bsp. Site besteht aus 3 Frames (Header, Menü, Content)
3 HTML-Dateien bei Aufruf abgerufen bei Nutzeraktion werden 3
Seitenabrufe gezählt; Kenngröße "Hits" = Anzahl aller abgerufenen
Dateien (inkl. Bild-, Multimediadateien); diese Seite enthält weitere 9
Bilddateien 12 Hits bei 1 Aufruf
- kein Schummeln/ systematischer Fehler möglich Angebot-Aufruf: Browser, IP-
Nr., Gerät können nachverfolgt werden
- Merkmale
- Hit = Verbindung zw. Rechner/Smartphone zu aufgerufenem Angebot
(automatisierte Nachhilfe möglich Website kann in Subangebote
aufgegliedert werden Website zählt es als mehrfacher Aufruf)
- Unique Client = Endgerät, von dem zugegriffen wird
Austrian Internet Monitor : Inhalte und Methode
Tagesreichweite
- Reichweite Wie viel Prozent der Bevölkerung sehen sich im
Erscheinungsintervall eine Zeitung an? (Krone rund 1/3 d. ö.
Bevölkerung)
- addierte Zahl aller Nutzer, die während eines Tages einen Sender eine
bestimmte Zeit lang durchgehend gesehen oder gehört haben
- Nutzungsdauer mind. 60 Sekunden (im RADIOTEST mind. 1/4h)
- in Prozent oder in Tausend ausgewiesen
Marktanteil
- kein Prozentuieren auf Bevölkerung, sondern auf alle, die an diesem
Tag ferngesehen haben; meist höher als Reichweite
- gibt relativen Anteil der Seh- oder Hördauer einer Sendung bzw. eines
Programms an der Gesamtseh- oder Hördauer aller Sendungen bzw. aller
Programme zum jeweiligen Zeitintervall (Tag, Monat etc.) an
- Tagesmarktanteil gibt prozentuellen Anteil der erreichten Seh- oder
Hörzeit eines Senders an der Gesamtseh-oder Hördauer aller Sender eines
Tages wieder
Radiotest
Grundgesamtheit
- Personen ab 10 Jahre = 7,575.000 Personen
- Personen 14-49 Jahre = 4,097.000 Personen
Befragungsgebiet
- Österreich (alle Bundesländer); kleinste Einheit = politischer Bezirk
Fallzahl
- 13.078 Interviews ab 10 Jahre / 6.686 Interviews 14-49 Jahre
Befragungsart
- telefonisch, CATI
Durchführung
- GfK Austria
Tagesreichweite
- Personen, die gestern zumind. 1/4h Radio/bestimmten Sender gehört
haben (wann& wie lange insgesamt Radio bzw. der bestimmte Sender
gehört wurde= unbedeutend)
Marktanteil
- gibt an, wie groß der prozentuelle Anteil der Hördauer des Senders bzw.
des Werbeverbundes an der gesamten Hördauer ist
Tag wird durchgegangen (Wann sind Sie aufgestanden? Haben Sie Radio gehört?
Welchen Sender? Wann haben Sie gegessen?
gab Probleme: Unterstellung, dass Leute nicht repräsentativ ausgewählt worden
sind
3 bundesweite Radios; 9 Regionalradios; über 70 kommerzielle und freie Radios
Touchpoints
Terminologie Werbeanalyse
Besucher
- Bezeichnung für den User einer Website
Page-Impression
- = absichtliche Herstellung/Aufrufen einer Seite durch Nutzer bei
mehrfacher Aufpoppung 1x Pape-lmpression; Verlinkungen: Wetter–
Land– Region– Tageszeit
- stellt den Sichtkontakt eines Nutzers mit einer Seite eines Online-
Angebotes dar. Eine PI wird nur gezählt, wenn Seite eines Online-
Angebotes v. Nutzer angefordert wird. Entsprechend dieser Bestimmung
ist zu beachten: enthält ein Angebot Bildschirmseiten, die sich aus
mehreren Frames zusammensetzen (Frameset), so gilt jeweils nur d.
Inhalt eines Frames als Content. Der Erstaufruf eines Framesets zählt also
nur als 1 PI, ebenso wie jede weitere nutzerinduzierte Veränderung d.
entsprechenden Content-Frames. Demnach wird pro Nutzeraktion nur 1
PI gezählt.
- Ausweisung von Pis: nur zulässig für Seiten, die auf Anforderung des
Nutzers generiert werden
Unique Client
- Ist ein von mind. 1 Person verwendetes Endgerät (PC, PDA, Mobiltelefon
etc.), von dem aus auf das ÖWA gezählte Angebot mittels eines Browsers
zugegriffen wird. Ein UC kann von mehreren Personen bedient werden,
eine Person kann andererseits auch auf mehrere UC zugreifen (z.B. PC
zuhause oder Arbeitsplatz)
Unique User
- Messgröße für die Nutzung einer Website, die angibt, wie viele eindeutige
Nutzer ein Werbeangebot in einer bestimmten Zeit hatte. ÖWA Plus rückt
den Menschen in Form des "Unique User" in den Vordergrund.
Visit
- Zahl der zusammenhängenden Zugriffe der User auf das Online-Angebot
eines Anbieters. Neu- und Mehrfachkontakte können nicht unterschieden
werden, d.h., ein Visit umfasst daher eine oder mehrere PIs. Der Time-Out
beim Visit beträgt 30 min 30 min keine PI neuer Visit
Usetime
- beschreibt die durchschnittliche Dauer eines Visits
Anteil PI aus AT in %
- Diese Kennzahl gibt an, wieviel Prozent der PIs eines Angebots aus Ö
stammen
5 Sinus-Milieus
INTEGRAL führte auf Basis v. über 250 qualitativen Interviews+ über 30.000
milieubezogenen quantitativen Interviews seit Mitte 2009 eine umfassende
Bestandsaufnahme durch. Dieses Datenmaterial diente Hypothesenbildung zum
neuen Milieu-Modell, welches mittels Modellierungsstichprobe v. 2.000 persönl.
Interviews überprüft wurde.
Werte über Zusammenleben in Familie; Kindererziehung; Einstellungen; Bildung;
Einkommen
erinnert an Bourdieu – Theorie
Traditionelle (13%)
- lebt in fest vorgegebenen
Rahmen: Familie,
Gemeinde, Kirche als
Orientierungspunkte;
betont Sparsamkeit,
Ordnung, Sauberkeit und
Pflichterfüllung; stolz auf
Österreich; legt Wert auf
Hilfsbereitschaft und
Gemeinschaftsgefühl; zufrieden mit dem, was er hat, weist materiellen
Werten hohe Bedeutung zu.
DER POSTMATERIELLE (12%)
- legt Wert auf Freiraum für individuelle Entfaltung und
Selbstverwirklichung; betont Toleranz, Weltoffenheit, Multikulturalität;
leistungsbereit, aber ohne klassisches Karrieredenken; sieht sich als
kritischer, aufgeklärter Verbraucher; lehnt traditionelle Rollenbilder ab,
strebt nach Emanzipation in Partnerschaft/Familie; denkt in globalen
Zusammenhängen; gleichzeitig skeptisch gegenüber wirtschaftl.
Globalisierung
MODERNER PERFORMER (9%)
- flexibel, mobil und leistungsorientiert.; fühlt sich als junge Elite und
Trendsetter; risikobereit; legt Wert auf hohen Lebensstandard; strebt
nach Selbstverwirklichung durch Selbstmanagement: steht Globalisierung
positiv gegenüber und sieht sich als selbstverständlichen Teil des Global
Village: hat neuen Technologien bereits völlig in Alltag integriert;
konsumiert spontan, hohe Affinität zu Luxusprodukten
HEDONIST (12 %)
- legt Wert auf Freiheit und
Spontaneität; grenzt sich
demonstrativ von etablierten
Gesellschaft ("Spießer") ab und
verweigert sich Ansprüchen d.
Leistungsgesellschaft; strebt
aber nach Luxus/ Komfort; lebt
im Hier und Jetzt, konsumiert
unkontrolliert und spontan;
trennt klar zw. Beruf und
Freizeit; hat Spaß an
Tabuverletzung und
Provokation; actionorientiert, sucht Abwechslung und Unterhaltung
08.01.2019
Regulierungen
Gründe
• Institutionelle Herrschaftsinteressen (Staat, Kirche)
• Gesellschaftliche Schutzinteressen (z.B. Demokratie, Jugend)
• Verwertungs-/ Marktinteressen
• Sichtbarmachen der eigenen Leistung/ Reputation
• Persönlichkeitsinteressen der medial Präsentierten
• Interessen tatsächlichen oder imaginierten gemeinsamen Besitzes („Kulturgut“)
Historische Übersicht
• 1469 wahrscheinlich 1. „Druckprivileg“
• 1479 Papst Sixtus: „förmliche Ermächtigung zur Ausübung der kirchlichen Zensur“
• 1530 Reichstag zu Augsburg –> Impressumspflicht
• 1695 England: 1. teilw. Abschaffung von Zensur
• 1710 England: 1. Autorenrecht „Statute of Anne“
• 1789 Frankreich u. USA Deklaration Menschenrechte -> Meinungsäußerungs- und
Pressefreiheit
• 1867 Österr. Staatsgrundgesetz: Pressefreiheit
• 1974 erstmals öff.-rechtl. Rundfunk in Österreich
• 2001 „KommAustria“ als Regulierungsbehörde für Rundfunk, Telekom,
Presseförderung
• 2007 EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (RF ist Dienstleistung)
Regulierungen in AUT
Fremdregulierungen
a) Verfassungsregelungen
Europäische Menschenrechtskonvention, Art. 8 u. 10
Staatsgrundgesetz von 1918, Art. 13
BVG Transparenz von Medienkooperation sowie von
Werbeaufträgen
BVG Rundfunk
b) Einfachgesetzliche Regelungen
c) Gesetze mit Verweis auf Medien
d) Internationale Regelungen
Selbstregulierungen
Co-Regulierungen
Fremdregulierungen
a) Verfassungsgesetz
„(1) Jedermann hat Anspruch auf freie Meinungsäußerung. Dieses Recht schließt die
Freiheit der Meinung und die Freiheit zum Empfang und zur Mitteilung von Nachrichten
oder Ideen ohne Eingriffe öffentlicher Behörden und ohne Rücksicht auf Landesgrenzen
ein. Dieser Artikel schließt nicht aus, dass die Staaten Rundfunk-, Lichtspiel- oder
Fernsehunternehmen einem Genehmigungsverfahren unterwerfen.
(2) Da die Ausübung dieser Freiheiten Pflichten und Verantwortung mit sich bringt,
kann sie bestimmten, vom Gesetz vorgesehenen Formvorschriften, Bedingungen,
Einschränkungen oder Strafdrohungen unterworfen werden, wie sie in einer
demokratischen Gesellschaft im Interesse der nationalen Sicherheit, der territorialen
Unversehrtheit oder der öffentlichen Sicherheit, der Aufrechterhaltung der Ordnung
und der Verbrechensverhütung, des Schutzes der Gesundheit und der Moral, des
Schutzes des guten Rufes oder der Rechte anderer unentbehrlich sind, um die
Verbreitung von vertraulichen Nachrichten zu verhindern oder das Ansehen und die
Unparteilichkeit der Rechtsprechung zu gewährleisten.“
„Jedermann hat das Recht, durch Wort, Schrift, Druck oder durch bildliche Darstellung
seine Meinung innerhalb der gesetzlichen Schranken frei zu äußern. Die Presse darf
weder unter Censur gestellt, noch durch das Concessions-System beschränkt werden.
Administrative Postverbote finden auf inländische Druckschriften keine Anwendung.“
b) Einfachgesetzliche Regelungen
1. Journalistengesetz (1921)
Mitarbeiter einer Zeitungsunternehmung, Nachrichtenagentur,
Rundfunkunternehmung..., die mit der Gestaltung des Textes oder mit der
Herstellung von Bildern (Laufbildern) über aktuelles Tagesgeschehen betraut
sind und diese Tätigkeit nicht bloß als Nebenbeschäftigung ausüben.
Journalist. Privilegien:
2. Mediengesetz
(1) Im Sinn der Bestimmungen dieses Bundesgesetzes ist
(2) 1. "Medium": jedes Mittel zur Verbreitung von Mitteilungen oder
Darbietungen mit gedanklichem Inhalt in Wort, Schrift, Ton oder Bild an einen
größeren Personenkreis im Wege der Massenherstellung oder der
Massenverbreitung;
8. "Medieninhaber": wer
a) ein Medienunternehmen oder einen Mediendienst betreibt oder
b) sonst die inhaltliche Gestaltung eines Medienwerks besorgt und dessen
Herstellung und Verbreitung entweder besorgt oder veranlasst oder
c) sonst im Fall eines elektronischen Mediums dessen inhaltliche
Gestaltung besorgt und dessen Ausstrahlung, Abrufbarkeit oder
Verbreitung entweder besorgt oder veranlasst oder
d) sonst die inhaltliche Gestaltung eines Mediums zum Zweck der
nachfolgenden Ausstrahlung, Abrufbarkeit oder Verbreitung besorgt;
§ 4. 11. die angemessene Berücksichtigung der Anliegen der Familien und der
Kinder sowie der Gleichberechtigung von Frauen und Männern;
4. Privatradiogesetz (Programmgrundsätze)
§ 16.
(1) Die auf Grund dieses Bundesgesetzes veranstalteten Programme haben den
Grundsätzen der Objektivität und Meinungsvielfalt zu entsprechen.
(2) Die Veranstalter haben in ihren Programmen in angemessener Weise
insbesondere das öffentliche, kulturelle und wirtschaftliche Leben im
Versorgungsgebiet darzustellen. Dabei ist den im Versorgungsgebiet
wesentlichen gesellschaftlichen Gruppen und Organisationen nach Maßgabe
redaktioneller Möglichkeiten Gelegenheit zur Darstellung ihrer Meinungen zu
geben.
(3) Sendungen dürfen keinen pornographischen oder gewaltverherrlichenden
Inhalt haben.
(4) Alle Sendungen müssen im Hinblick auf ihre Aufmachung und ihren Inhalt die
Menschenwürde und die Grundrechte anderer achten und dürfen nicht zu Hass
auf Grund von ethnischer Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Religion und
Nationalität aufreizen.
(5) Berichterstattung und Informationssendungen haben den anerkannten
journalistischen Grundsätzen zu entsprechen. Nachrichten sind vor ihrer
Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und
Herkunft zu prüfen.
6. Presseförderungsgesetz
Regelt die finanzielle Zuwendung aus dem Bundeshaushalt an österreichische
Tages- und Wochenzeitungen, deren Inhalte über reine Fachpresse hinausgehen.
Mit der Durchführung ist die Regulierungsbehörde KommAustria beauftragt.
7. Publizistikförderungsgesetz
Fördert „Publizistik, die der staatsbürgerlichen Bildung dient“.
8. KommAustria-Gesetz
Aufgaben:
- Zuordnungs- und Zulassungsverfahren (PrR-G/PrTV-G)
- Werbebeobachtung betreffend Einhaltung der Werbebestimmungen
(ORF-G/PrTV- G/PrR-G)
- Presse- und Publizistikförderung (PresseFG 2004, PubFG)
- Frequenzmanagement: für den gesamten Rundfunkbereich (inkl. öff-
rechtl.);
Betriebsbewilligungen für Rundfunksendeanlagen
- Digitalisierung: (Vorbereitung der) Einführung von digitalem Rundfunk
(PrTV-G)
- Rechtsaufsicht: über Privatrundfunkveranstalter einschl.
Verwaltungsstrafverfahren (PrR-G/PrTV-G/ZuKG)
- Wettbewerbsrechtliche Kommunikationsinfrastrukturregulierung
(TKG2003/KartellG/WettbewerbsG)
- Streitentscheidung: Verfahren zur Mitbenützung von Sendeanlagen /
„Must-Carry“ in Kabelnetzen (ORF-G/PrR-G/PrTV-G)
- „Aufsichtsbehörde für Verwertungsgesellschaften“ (VerwGesG 2006 seit 1.
Juli 2006)
Urheberrechtsgesetz
betrifft im Grunde alle intellektuellen Hervorbringungen, unabhängig davon in welchem
Medium sie stattfinden. Urheber haben dementsprechend das Verwertungsrecht,
Vervielfältigungsrecht und Verbreitungsrecht an ihren Kreationen.
Das Urheberrecht (d.h. Nennung der Autorschaft) ist unübertragbar.
Ab Beginn des 20. Jh. internationale Verträge zur Regelung des gemeinsamen
Urheberrechtes => Zwangslizenzverträge.
Ab 1950er Jahre: erstmals Massenproduktion von Aufzeichnungsgeräten f. priv.
Gebrauch –> Lizenzierung von Technik ab 1965 => Geräteabgabe
Plattenindustrie versucht in den 1920ern Radio als Musikmörder darzustellen und
vergeblich Verbote des Abspielens von Platten im Radio durchzusetzen.
Kartellgesetz
Ein Zusammenschluss von Medienbetrieben bzw. medienrelevanten Betrieben kann
untersagt werden, wenn „zu erwarten ist, dass durch den Zusammenschluss die
Medienvielfalt beeinträchtigt wird“.
Verbotsgesetz
... wer in einem Druckwerk, im Rundfunk oder in einem anderen Medium oder wer sonst
öffentlich auf eine Weise, dass es vielen Menschen zugänglich wird, den
nationalsozialistischen Völkermord oder andere nationalsozialistische Verbrechen
gegen die Menschlichkeit leugnet, gröblich verharmlost, gutheißt oder zu rechtfertigen
sucht“ wird bestraft.
Neben aktiver NS-Wiederbetätigung wird hier auch die Leugnung
nationalsozialistischer Verbrechen bestraft.
d) internationale Regelungen
1. Vertrag von Amsterdam zur Änderung des Vertrags über die Europäische Union,
der Verträge zur Gründung der Europäischen Gemeinschaften sowie einiger damit
zusammenhängender Rechtsakte 1997
Diese Regelung bedeutet die Verpflichtung für nationale Behörden wie die
KommAustria in Österreich, bei neuen Angeboten des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks einen „Public-Value-Test“ durchzuführen „um sicherzustellen, dass die
öffentliche Finanzierung wesentlicher neuer audiovisueller Dienste den Handel und
den Wettbewerb nicht ... verzerrt“
Selbstregulierungen
a) Presserat
b) Werberat
c) PR-Ethikrat
b) Werberat
c) PR-Ethikrat
„Der Österreichische Ethik-Rat für Public Relations steht für die freiwillige
Selbstkontrolle der heimischen PR-Fachleute. Er überwacht die Einhaltung ethischer
Grundsätze in der Öffentlichkeitsarbeit, untersucht Streitfälle, zeigt Fehlverhalten und
Missstände auf.
Ein Schwerpunkt seiner Arbeit liegt darin, Positionen, Prinzipien und Definitionen
ethisch korrekten Verhaltens in der PR auszuarbeiten und zu publizieren. Besonders gilt
dies für jene Bereiche, in denen ethische Standards (noch) fehlen oder unklar definiert
sind.“
„Die "harte Währung" der Branche ist der Presseausweis, der vom Österreichischen
Kuratorium für Presseausweise nach strengen Zulassungsbedingungen an Journalisten,
Fotoreporter, Kameraleute bzw. Eigentümer, Herausgeber, Verleger vergeben wird, die
hauptberuflich mit festen Bezügen oder selbstständig oder in ständiger (und nicht bloß
unbedeutender) Nebenbeschäftigung tätig sind.“
Seit mehr als 60 Jahren betreut das Kuratorium die Ausweisagenden. Trägerverbände
des Österreichischen Kuratoriums für Presseausweise sind vier offizielle
Interessensvertretungen:
der Verband Österreichischer Zeitungen
der Österreichische Zeitschriften- und Fachmedienverband,
die Journalistengewerkschaft (in der Gewerkschaft der Privatangestellten –
Druck und Papier)
und das Syndikat der Pressefotografen, Pressebildagenturen und Filmreporter
Österreichs.
Co-regulierungen
a) Kollektivverträge (ORF, Tages-, Wochenzeitungen, Zeitschrift via BVG)
Ehrenkodex Presserat
b) ORF-Redakteursrat
a) Kollektivverträge
Der journalistische Ehrenkodex des Presserates ist via Kollektivvertrag Bestandteil des
Dienstvertrages von Tages- und Wochenzeitungen und Zeitschriften.
Darin heißt es z.B.:
„Gewissenhaftigkeit und Korrektheit in Recherche und Wiedergabe von Nachrichten und
Kommentaren sind oberste Verpflichtung von Journalisten.“
b) ORF-Redakteursrat
15.01.2019
Medienökonomie
Unterschiedliche Definition dieses Teilgebiets der Kommunikationswissenschaft
normative Unterschiede
Doppelrolle der Medien als Kultur- und Wirtschaftsgut
„Selbstregulierung der Medien“ durch Markt oder zwangsläufiges Marktversagen
im Bereich der Medien
empfundener Nutzen
mangelnde Substituierbarkeit
(nur) Publikum: hoher Produktpreis, hoher Käufer-Anspruch, segmentärer
Nutzen
(nur) Werbung: geringer Produktpreis/gratis, geringer Nutzer- Anspruch,
Aufmerksamkeitsanreize
Querfinanzierung („Philanthropen“, Syndizierung etc.): geringer Produktpreis,
Anspruch u. Nutzen durch Financier bestimmt
Subvention durch Öff. Hand: meist geringer Produktpreis, Anspruch durch
politisches Bargaining bestimmt, gesellschaftlicher Nutzen wird beansprucht
FRAGEN SIE SICH:
• Welcher Begriff von „Gut“ liegt der Einrichtung des öffentlich- rechtlichen Rundfunks
zugrunde?
meritorisch
• Sieht die Zwangslizenzierung im Urheberrecht Medien eher als Kultur oder
Wirtschaftsgut?
Kulturgut
• Wenn wir von Marktversagen sprechen: sind Medien dann „private“ oder
„meritorische Güter“?
meritorisch
Medienwandel
Früher:
Werbung Medien Publikum
Digitale Ökonomie:
Werbung Intermediäre/Medien Publikum
Die Möglichkeit, das mediale Produkt unter dem Produktionspreis an die Konsumenten
abzugeben, da der überwiegende Teil der Erlöse aus den Werbeeinnahmen stammt,
funktioniert immer schlechter.
Dies aus folgenden Gründen:
a) Werbung kann ihre Zielgruppen im Netz (u.a. auch in Sozialen Medien) immer besser
und preiswerter direkt – ohne Umwege über Medienbetriebe – erreichen.
b) Digitale Nutzung lässt Nutzer „durchschaubarer“ werden: Streuverluste der
Werbetreibenden lassen sich so minimieren, mit der Konsequenz sinkender
Werbeerlöse
c) Neue überregionale/ internationale Konkurrenten um Werbegelder sind am Markt
entstanden: von Aggregatoren (Google) über Soziale Medien und zunehmende
Überreichweiten aus fremden Märkten bis zu neuen „Playern“ (z.B. Huffington Post,
BuzzFeed).
d) Nutzerinnen/Nutzer sind wenig bereit, für Online- Information zu bezahlen
e) Proprietäre Systeme mit zunehmendem Einfluss („Big 5“)
Aufmerksamkeitsökonomie
• Im Internet ist jede Information „nur einen Mausklick entfernt“
• Je häufiger „Gratis-Information“ angeklickt wird, umso höher die
Werbeeinnahmen.
• Nicht die Relevanz oder Richtigkeit, sondern die erreichbare Aufmerksamkeit
ist das Kriterium
Thesen:
• Aufmerksamkeit ist physio-psychologisch begrenzt
• Je mehr Anbieter von Information existieren, um so stärker müssen Reize
geboten werden, die die Aufmerksamkeit auf die Information ziehen
• Je billiger Information angeboten wird, um so stärker müssen die
Konsumanreize sein
Problematik Datengenerierung-schutz
Targeting options for Facebook advertisers*
1. Location
2. Age
3. Generation
4. Gender
5. Language
6. Education level
7. Field of study
8. School
9. Ethnic affinity
10. Income and net worth
11. Home ownership and type
12. Home value
22.01.2019
Proprietäre Medien WISSEN!!!
(in Bezug auf ein Betriebssystem, auf Software u. Ä.) nur auf einem herstellereigenen
Computermodell einsetzbar; herstellergebunden
Fake News
Ist in den letzten 3/4 Jahren aufgekommen