2020
Geräte:
- Tüpfelplatte
- Reagenzglas
- Pipette
- Spatel
Chemikalien:
- Kartoffel (roh, gekocht, Presssaft)
- Fehling I bzw. Kupfer(II)sulfatlösung (CuSO4)
- Silbernitratlösung (AgNO3)
- Braunstein (MnO2)
- Salzsäure (HCl)
- Natronlauge (NaOH)
- Wasserstoffperoxid (H2O2)
Durchführung:
Geben Sie auf eine Tüpfelplatte und in Reagenzgläser folgende Substanzen:
a) ein Stück rohe Kartoffel
b) einen Tropfen Kartoffelpresssaft
c) ein Stück gekochte Kartoffel
d) einen Tropfen Kartoffelpresssaft und 3-4 Tropfen CuSo4
e) einen Tropfen Kartoffelpresssaft und 3-4 Tropfen AgNO3
f) einen Krümel MnO2
g) einen Tropfen Kartoffelpresssaft und 3-4 Tropfen HCl
h) einen Tropfen Kartoffelpresssaft und 3-4 Tropfen NaOH
➔ Geben Sie zu diesen Substanzen jeweils 1-2 Tropfen H2O2.
Beobachtungen:
Tüpfelplatte Reagenzglas
Auswertung:
a) die Katalase aus der rohen Kartoffel zersetzt das zugefügte Wasserstoffperoxid,
sodass Sauerstoff und Wasser entstehen, wodurch die Gasentwicklung bzw. der
Schaum beobachtbar ist: 2 H2O2 → O2 + 2 H2O (mit Katalase als Katalysator)
b) die Katalase aus der Kartoffel ist auch in ihrem Presssaft vorhanden, das bedeutet sie
muss in den Zellen lösbar vorhanden sein, sodass ähnliche Beobachtungen wie bei a)
durch die Sauerstoffbildung sichtbar sind: 2 H2O2 → O2 + 2 H2O (mit Katalase als
Katalysator), allerdings ist das Wasserstoffperoxid nicht mehr nur an der Oberfläche
der Kartoffel, sondern vermischt sich mit dem Presssaft, sodass viel mehr Katalase
gleichzeitig die Reaktion katalysieren kann, wodurch mehr Schaumbildung
beobachtbar ist
c) das Enzym und Protein Katalase wirkt nicht, weil es durch die Hitze beim Kochen
denaturiert ist (es wurde strukturell und funktionell zerstört)
f) die extrem starke Gasentwicklung zeigt, dass Braunstein, ähnlich wie die Katalase,
den Zerfall von Wasserstoffperoxid katalysiert: 2 H2O2 → O2 + 2 H2O (mit MnO2 als
Katalysator)
g) die Salzsäure sorgt für einen sehr sauren negativen pH-Wert, die Katalase funktioniert
also in saurem Milieu anscheinend nicht, weil es keine Gasentwicklung gibt: HCl +
H2O → H3O+ + Cl-
h) durch die Natronlauge wird der pH-Wert positiver und weil auch hier die Katalase die
Reaktion nur langsam katalysiert, scheint sie auch bei zu basischem Milieu nicht
optimal zu funktionieren: NaOH → Na+ + OH-
Tobias Balzer 11.3 Biologie 10.01.2020
Fazit:
Die Experimente a) & b) zeigen, dass die Katalase in der Kartoffel, die Aktivierungsenergie
herabsetzt und so das schnelle zerspalten von dem Wasserstoffperoxid, zu Sauerstoff und
Wasser ermöglicht. Bei Experiment b) ist die Katalase dann in noch höherer Konzentration
vorhanden, wodurch die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht wurde. Dies zeigt das die
Reaktionsgeschwindigkeit von Enzymen abhängig von ihrer Konzentration ist.
Enzyme denaturieren ab einer bestimmten Temperatur, weil sie Proteine sind, wodurch sie
wirkungslos werden, was im Experiment c) beobachtbar war. Die Experimente d) und e)
zeigen, dass Schwermetalle die Enzymaktivität hemmen, darum sind Schwermetalle auch
für uns Menschen giftig. Katalysatoren müssen keine Proteine sein, was bei Experiment f)
deutlich wurde, denn der Braunstein hat die gleiche Reaktion wie die Katalase, nur noch
heftiger, katalysiert. Weil die Katalase wie in den Experimenten g) & h) beobachtbar, nicht
gut im sauren oder basischen Milieu funktioniert, wird sie bei einem neutralen pH-Wert (ca.
7) am optimalsten wirken.
Fehlerbetrachtung:
Die Reagenzgläser waren nicht einwandfrei gereinigt. Den Kartoffelpresssaft haben wir
benutzt nachdem er auf dem Tisch und auf dem Boden schwamm, weil der Behälter in dem
er war leider umgekippt ist. Der weiße Niederschlag und die plötzliche Farblosigkeit der
Lösung bei Experiment e) lassen sich insofern nicht erklären. Außerdem konnten wir beim
experimentieren nicht genau die Mengenangabe "1 Tropfen Kartoffelpresssaft" einhalten.