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STUDIEN
VON
Η. BONITZ
WIRKLICHEM M ITGLIED« DER KAIS.i AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
I.
WIEN
AUS DER KAIS. KÖN. HOF- UND STAATSDRUCKEREI
IN COMMISSION BEI KARL GEROLD S SOHN, BUCHHÄNDLER DER KA IS. AKADEMIE DER
W ISSENSCHAFTEN
1802
(Aua »lein Februarhefte des Jahrganges 1363 der Sitzungsberichte der phil.-hist. Classe der
kaia. Akademie der Wissenschaften [X X X IX . Bd.r S. IS3J besonders abgedruckt.)
Durch die Bekker’sche Ausgabe des Aristoteles ist für die
Texteskritik der aristotelischen Schriften ein so bedeutender Schritt
geschehen, als es der Umfang der dazu aufgebotenen Mittel und der
Name des Herausgebers erwarten Iiess; dafür kann jed e Seite des
Bekker’schen T ex te s, verglichen mit den früheren Ausgaben, Zeug-
niss geben. Dennoch kann für die Aufgabe der Kritik, den aristote
lischen T ext seiner ursprünglichen Gestalt möglichst anzunähern,
Bekker's Recension und kritischer Apparat nur als Grundlage, nicht
als ein wenigstens zeitweiser Abschluss betrachtet werden. Bekker
hat mit der Schärfe seines Blickes und der Sicherheit seines Urthei-
les aus der Menge der ihm zugänglichen Handschriften diejenigen
herausgehoben und bei der Feststellung des Textes vorzugsweise
benützt, die sich auch einer erneuten Prüfung als die glaubwürdig
sten erw eisen; aber diese Bevorzugung ist gegenüber der vorheri
gen Vulgata nicht immer mit der Strenge durchgeführt, welche dem
wohlbegründeten Urtheile gebührt hätte. Ferner hat die bei der
grossen Aristoteles-Ausgabe vorgenommene Theilung der Arbeit,
dass die Herausgabe der Auszüge aus den griechischen Erklärern
von der Feststellung des aristotelischen Textes getrennt wurde, die
sem Texte die Ergebnisse entzogen, die sich aus jen er wichtigen
Quelle gewinnen Hessen. Endlich lässt ein eingehendes Studium des
Aristoteles, welches besonders seit dem Erscheinen der Bekker'schen
1*
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Ausgabe, durch mannigfache Umstände gefordert, erhebliche Fort
schritte gemacht hat, durch strenge Aufmerksamkeit auf den Gedan-
kengang des Schriftstellers und auf seinen Sprachgebrauch an nicht
wenigen Stellen Verderbnisse der Überlieferung entdecken und
öfters durch dieselben Mittel, welche zu ihrer Entdeckung führten,
sie beseitigen. Nach diesen Gesichtspunkten bedarf der aristotelische
Text noch erheblicher Revisionen und ist derselben auch, selbst
ohne die höchst wünschenswerte neue Vergleichung mancher
Handschriften, schon mit den bisher vorhandenen kritischen Hilfs
mitteln fähig. Von denjenigen Emendationsversuchen, die sich auf
der Grundlage dieser Hilfsmittel mir bei wiederholter Lectüre dar
boten, gedenke ich einige der Prüfung der Fachgenossen vorzulegen,
und zwar zunächst in diesem Hefte zu den ersten fünf Büchern der
Physik des Aristoteles und zu der unter Aristoteles Namen überlie
ferten Schrift über Melissus, Xenophanes und Gorgias, oder wie der
übliche Titel lautet, über Xenophanes, Zenon und Gorgias.
Zur Emendation des Textes der aristotelischen Physik nach der
Bekker’schen Recension finden sich, abgesehen von einzelnen gele
gentlichen Bemerkungen (z. B. in Brandts' Geschichte der griech.
Philosophie), Beiträge in Prantl’s Symbolae »criticae in Aristotelis
physicas auscultationes (1 8 4 3 ) und in dem Textesabdrucke, welchen
derselbe Gelehrte seiner deutschen Übersetzung der Physik (1 8 5 4 )
beigegeben hat; ferner in der wichtigen Abhandlung von Torstrik
„die Authentica der Berliner Ausgabe des Aristoteles“ , Philologus
1857. XII. S. 4 9 4 — 530. Dass die griechischen Erklärer der Physik,
Themistius, Simplicius, Philoponus, für alle in Betrachtung gezoge
nen Stellen verglichen sind, versteht sich von selbst; wo ihrer nicht
Erwähnung geschieht, habe ich eben in ihren Erklärungen nichts
für die Texteskritik verwendbares gefunden. Von älteren Ausgaben
habe ich die Sylburg'sche mit ihren kritischen Noten verglichen.
Der Text der Physik in der Didot’schen Sammlung stimmt fast über
all mit dem Bekker'schen überein; wo er von demselben abweicht,
ist es erwähnt.
Der Text der angeblich aristotelischen Schrift über Xenopha
nes, Zenon und Gorgias verdankt au vielen Stellen erhebliche
Berichtigung den glücklichen Conjecturen von ßergk (Universi
tätsschrift von Marburg 1843). Eine die ganze Schrift umfas
sende Textesrevision hat Mullach gegeben (Aristotelis de Melisso,
Xenophane et Gorgia disputationes cum Eleaticorum philosophorum
fragmen lis etc. Berl. 1 8 4 5 ). Die neueste dieser Schrift speciell
gewidmete Abhandlung, welche mit Rücksicht auf Zeller (griech.
Philos. 2. Aufl. I. 3 7 4 ff.) und Überweg (Philologus VIII. S . 104 ff.)
die Frage über die Autorschaft dieser Schrift von Neuem behandelt,
(K. Vermehren, die Autorschaft der dem Aristoteles zugeschriebenen
Schrift περί Έ,ενοψ. etc. Jena. 1 8 6 1 ) geht auf Texteskritik im Ein
zelnen fast gar nicht ein.
ln den nachfolgenden Beiträgen zu den ersten fünf Büchern der
Physik und zu der Schrift über Xenophanes etc. sind nicht alle dieje
nigen Stellen aus diesem Bereiche behandelt, die ich für verderbt
halte und zu emendiren versuchte, sondern nur solche, deren Berich
tigung mir bei wiederholter Prüfung als gesichert erschien; die zur
Emendation bestimmenden Gründe glaubte ich, wo sie nicht in unmit
telbarer Klarheit voriiegen, möglichst vollständig darlegen zu sollen.
Zur Physik, A— E.
καν εζ νκο$έσεως d i
*) Die angeführte Stelle lautet in dem Bekker'schen T e x te :
δειχνύγ, ofov el τ ώ κακώ ^στί τό διαιρετά είναι, τώ δ ' εναντίω τό τώ εναντίω
cfvat, οσοις εστι τι εναντίον · τό δ ’ αγαθόν τώ κακώ εναντίον καί τό αδιαίρε
τον τώ διαιρετά · εστιν άρα τό άγαθώ είναι τό άδιαιρέτφ είναι. Die EinenHation
τ ό κακώ hatte bereits Trendelenburg aus Conjectur vorgeschlagen, Rhein. Mus. 1828,
8. 4 6 4 ; auf Grund handschriftlicher Bestätigung hat sie Waitz mit Recht in den Text
aufgenommen. Aber die nächstfolgenden Worte bedürfen noch derselben Berich
tigung und überdies einer Ergänzung, obgleich sich dazu keine Bestätigung in
der handschriftlichen Überlieferung zu finden scheint, nämlich: τό δ ’ εναντίω
τό τώ έ ν α ν τ ί ω εναντίω είναι. Die folgenden Worte der Beweisführung selbst
werden diese Änderung rechtfertigen.
s) Der von der Handschrift E dargebotene Nominativ τό verdient vor dem aus den
übrigen Handschriften in den Bekker'schen Text aufgenommeuen Dativ τώ auch
an einer andern Stelle den Vorzug, die bei dieser Gelegenheit ly-wähnung finden
mag ! 2. 226 b 8. Der höhere oder geringere Grad einer Eigenschaft, z. B.
einer Farbe, wird auf die geringere oder grössere Beimischung des Gegentheils
zurückgefiihrt: τό δε μάλλον καί νίττόν εστι τ φ πλέον >5 ελαττον ένυπάρχειν
τουναντίον και μή. Die Lesart der Handschrift E , die sich auch in der Camot.
Ausgabe findet, τ ό πλέον rj ελαττον ενυπάρχεiv gibt den passenderen Gedanken,
dass dadurch die grössere oder geringere Beimischung des Gegentheils zur Be
griffsbestimmung der Gradunterschiede gemacht wird. Was Themistius und Simpli
cius lasen, läset sich aus ihren Erklärungen nicht wohl erkennen.
[180] 9
Verfolgen wir die Erörterung, welcher die eben behandelte
Stelle angehört, noch in die nächsten Sätze. Somit, sagt Aristoteles,
ist dargelegt, wie viel es Principien der Veränderung gibt und in
welcher W eise die verschiedene Zahl derselben sich ergibt. Die zu
Grunde liegende stoffliche Wesenheit ist nur durch Analogie zu
erkennen. W ie sich nämlich die Bildsäule zum Erze, der Sessel zum
Holz, Oberhaupt das Material vor seiner Gestaltung zu den bestimmt
gestalteten Dingen verhält, so verhält sich dieses stoffliche Princip
zur Wesenheit, zum bestimmten Etwas und zum Seienden, μία μέν
ούν αρχή αυτή, ούχ ούτω μία ουσα ούδέ ούτως έ’ν ώς τό τόδε τι, μία
δέ γ ό λόγος, ετι δέ τό έναντίον τούτω -η στέρησις. 191 α 12. Auf
den ersten Blick ist sogleich zu ersehen, dass Aristoteles hier reca-
pitulirend die drei im Vorhergehenden erörterten Principien aufzählt,
nämlich ύλη, είδος, στέριησις. Indem die ύλη in der Folge der Auf
zählung zuerst genannt ist, bemerkt Aristoteles dazu, in wiefern sie
der Bestimmtheit des Einzelwesens (τό<$ε τι, vergi. Waitz Org. I. zu
3 b 1 0 ) nachstehe; als an sich unbestimmt, αόριστος, hat sie nicht
die Einheitlichkeit des bestimmten Einzelwesens, ούχ ούτω μία
ουσα — ώς τό τάδε τι. Was soll aber die Wiederholung d e s s e l
b en Gedankens durch die Worte ούδ' ούτως εν? Denn im vorliegen
den Zusammenhang zwischen ούχ ουσα μία und ούχ ουσα εν einen
Unterschied ausfindig machen zu wollen, wäre doch eine leere Spie
lerei der Spitzfindigkeit Dass für fv vielmehr die Lesart der Hand
schrift E (und der Camot. Ausgabe) ov zu setzen ist, hat bereits
Torstrik bemerkt, Philol. XII. 520 . Indem Aristoteles είναι, ον, ουσία
in weitem Umfange gebraucht, unterscheidet er Abstufungen der
Grade, in welchen etwas als ουσία, als ov bezeichnet und ihm είναι
zugeschrieben werden kann. Was hier durch ούχ ούτως Sv ώς τό τόδε
τι kurz angedeutet ist, findet seine ausführliche Erklärung in Stellen
wie Met. ζ 3. 1029 a 27 το χωριστόν καί τό τόδε τι ύπάρχειν δοχεί
μάλιστα τ% ουσία, διό τό είδος καί το έζ άμψοϊν ουσία δόζειεν αν είναι
μάλλον τ-ης ύλης, (vergl. meinen Commentar zu d. St. S. 3 0 1 ). —
Durch die folgenden Worte μία δε γ ό λόγος, muss das formelle
Princip bezeichnet sein. Aber wie soll man diese Worte sprachlich
erklären, um diesen Sinn zu erhalten? Diese Frage hat nicht von dem
im Bekker'schen Texte stehenden γ auszugehen; denn aus den grie
chischen Commentatoren geht hervor, dass diese ή , den Artikel
ohne Jota subscriptum, lasen; dass die gleiche Überlieferung sich
10 [190]
1036 b 3 καί έστί ταύτα μέρη τού ειοους xat τού λόγου. d<* au. a 1.
403 A 1 τούτων di ό μέν την ύλην άποόϊοωσιν, ό di το είδος χαί τον
λόγον. β 2 414 α 13 ώστε λόγος· τις αν et*? xat είοος, aXX’ ούχ Ολη
χαί το υποκείμενον, und andere von Waitz a. a. 0 . angeführte Stellen.
Die im Vorigen bezeichnete Unterscheidung in der ύλη, dass sie
einerseits υποκείμενον im eigentlichsten Sinne des Wortes, anderer
seits στέρησις ist, kommt auch bei der Frage über Entstehen und
Vergehen der ύλη in Betracht. Als στέοτησις ist sie, eben durch das
Eintreten der die στέρησις aufhebenden Form, dem Vergehen unter
worfen. Hingegen als υποκείμενον, als Substrat der Veränderung, ist
die ύλη ohne Entstehen und ohne Untergang a 9. 192 a 27 ώς di
χατά ούναμιν, ού x a 3 ’ αυτό (nämlich φθείρεται), άλλ’ άψ^αρτον xat
άγένητον άνάγχη αύτήν είναι. είτε γάρ έγίγνετο , ύποχεισ$αί τι οεΐ
πρώτον, το έξ ού ένυπάρχοντος · τούτο ο’ έστιν αυτή η ψύσις, ώστ’
έστβι πριν γενέσ$αι. λέγω γάρ ύλην το πρώτον υποκείμενον έκάστω,
έξ ού γίνεται τι ένυπάρχοντος μή xaTa συμβεβηχός. εϊτε φθείρεται
κτλ. Durch die Worte τούτο i ’ έστιν αυτή η ς>υσις kann dem ganzen
Gedankengange gemäss nichts anderes gemeint sein, als: eben dies
aber, nämlich τό πρώτον είναι έξ ού ένυπάρχοντος, ist das Wesen der
ύλη. So ist die Stelle richtig vonThemistius und Simplicius verstan
den, Themistius 22 b είτε γάρ γίγνεταt, ύποχεϊσ^αί τι οεΐ πρώτον, έξ
ού ένυπάρχοντος γίνεται' τούτο οέ έστιν α ύ τ η · ώστε πριν γενέσ$αι
ίστιν. Simplicius 55 b προς τούτοις xat τον όρισμόν τής ύλης άξίωμβ
προσλαμβάνει, έξ ών οείκνυσι πρώτως ότι άγένητος η ύλη ούτως* εί
γίνεται η ύλη, τό di γινόμενον παν έξ υποκειμένου γίνετβι πρώτου xaS'
αυτό ένυπάρχοντος, τό οέ έξ ού γίνεται τι πρώτου xaS' αυτό ένυπάρ
χοντος , τού το έστιν η ύ λ η , εί ούν γίνεται η ύλη, έξ ύλης γίνεται
προύπαρχούσης. εστιν άρα η ύλη πριν γενέσθ^ι. Diese Bedeutung
aber „eben dies ist der Begriff, das Wesen der ύλη“ , welche wir
in den fraglichen Worten erfordern müssen und welche die griechi
schen Erklärer in dieselben legen, lässt sich aus ihnen in ihrer
jetzigen Schreibweise ohne willkürliche Ergänzungen nicht gewin
nen. Der Ausdruck erhält dagegen vollständige Klarheit, wenn wir
die Lesart der Handschrift I, die sich auch im Lemma des Simplicius
findet, aufnehmen: τούτο d ' έστιν α υ τ ή ς ή φύσις. (In der Ausgabe
des Camotius steht τούτο d' εστιν η αυτής φύσις.)
Nach Entwickelung seiner Theorie über die Principien des
Werdens ύλη είδος στέρησις geht Aristoteles zu der Nachweisung
[193] 13
über, dass durch sie alle die Schwierigkeiten sich lösen, welche die
älteren griechischen Philosophen gefangen hielten, ort <ίέ μοναχώς
ουτω λύεται και r> των αρχαίων ά/τορία , λέγομεν μετά ταύτα. Phys.
α 8. 191 α 24. Mit diesen Worten bezeichnet Aristoteles den Inhalt
der nunmehr zu beginnenden Auseinandersetzung, er kündigt den
selben an. Für einesolche Ankündigung des Beabsichtigten ist an sich
derConjunctiv,z. B. λέγωμεν, der sprachlich zu erwartende Ausdruck,
er ist zugleich durch die Überlieferung der Handschriften wohl gesi
chert. In den beiden ersten Büchern der Rhetorik z. ß ., in denen
die Bekker’sche Ausgabe immer in den bezeichneten Fällen λέγωμεν
schreibt, geschieht dies grüsstentheils ohne Angabe einer Variante
(Rhet. 1368 b 5 , 1372 « 5 , 1373 b 2 7 , 1382 b 2 9 , 1387 « 6.
139 0 b 16, 1392 a 8. 1393 a 26, 1396 b 21, 1397 « 2 ) oder doch
in Übereinstimmung mit der für jene Schrift entscheidenden Hand
schrift Ac (1 3 5 5 b 2 4 , 1366 a 2 3 ) und nur zweimal im W ider
spruche zu Ac (1 3 6 0 b 2, 1389 b 3 5 ). Bei dem bekannten Schwan
ken der Handschriften zwischen o und ω überhaupt findet sich nun
für λε'γωμεν in den fraglichen Fällen häufig in einem Theile der
Handschriften, manchmal selbst in den glaubwürdigsten, zuweilen in
allen der Indicativ λέγομεν überliefert. Gegenüber solchem Schwan
ken wird aber der Conjunctiv noch durch zwei Umstände sicher-
gestellt. Erstens finden sich in den vollkommen gleichartigen Fällen
statt des Conjunctives des Präsens (für den der Indicativ nicht schon
an sich als unmöglich erscheinen würde) Conjunctive von Aoristen,
bei denen ein etwa vorkommendes Schwanken der Überlieferung
zwischen ω und o gar keine Bedeutung hat, z. B. ειπωμεν (Rhet.
1358 « 3 2 , 1359 b 18. 1366 « 3 3 , 1369 « 3 1 , b 3 0 . 1395 b 20,
1396 b 2 3 ), λάβωμεν (1 3 5 8 « 33, 1360 b 7. 30, 1 3 9 7 « 1), &ελώ-
με3α ( 1368 b 2 8 ) , &έλωμεν (1 3 7 3 b 1 . 1378 « 2 9 ) , 6ιέλ^ωμεν
(1 3 8 8 b 3 2 J, οιορίσωμεν (1 3 5 6 b 2 6 , 1397 « 5 ) oder andere zur
Bezeichnung des zunächst zu behandelnden Gegenstandes dienende
Ausdrücke, z. B. λεκτε'ον έψεξής, 5εωρ·ητέον, σκεπτεον, διαιρετέον,
^ιοριστέον, επόμενον αν ειν οιελ^εΐν, u. a. Anderseits finden wir, dass
den Indicativ λέγομεν, ψαμέν Aristoteles in einer bestimmten anderen,
deutlich unterschiedenen Bedeutung gebraucht, nämlich nicht um
eine Erörterung anzukündigen, sondern um sich auf einen sonst
schon von ihm ausgesprochenen oder überhaupt als anerkannt voraus
gesetzten Satz zu berufen, vergi, z. B. 191 « 34 >?μεί£ οέ λέγομεν
Η [194]
‘ ) Dass eben so Eth. Nie. ß 6. 1 107 a 6 für τόν λόγον τόν τί ήν είναι λέγοντα
aus der Handschrift Kb herzustellen i s t , τόν λόγον τόν τ ό τί τ?ν είναι λέγοντα
hat bereits K rische'bem erkt, Jen. Lit. Ztg. 1835. Nr. 229.
2
20 [200]
χαι τό χατά συμβεβηχός χαι τό κατά μέρος καί κατ’ άλλο καί το
πρώτως καί μή κατ’ άλλο * ) , obgleich nur für die Beseitigung des
einen τό, nämlich vor μή κατ’ άλλο, die Zustimmung der Handschrift F
(so wie der Sylburg’schen und Didot’schen Ausgabe) sich findet.
Die griechischen Erklärer halten sich den Worten des Aristoteles
nicht nahe genug, um einen Schluss auf ihren aristotelischen Text
zu ermöglichen. — An einer anderen, mit der vorliegenden ganz
analogen Stelle bestätigen sie sogar den jetzigen Text. W ir lesen
nämlich d 6. 213 δ 22 είναι ό’ έχασαν καί οί Πυθαγόρειο« κενόν,
καί έπεισιέναι αυτώ 1
2) τώ ούρανω έχ τού απείρου πνεύματος ώς άνα-
πνέοντι χαι τό κενόν, ό διορίζει τάς ψύσεις, ώς οντος τού κενού χωρι
σμού τίνος των έφεξής καί της διορίσεως· χαι τούτ’ είναι πρώτον εν
τοΐς άρι$μοΐς* τό γάρ κενόν διορίζειν τήν ψύσιν αυτών. Hier sind ja
doch χωρισμός und οιόρισις nur verschiedene Namen für dieselbe
angebliche Wirkung des κενόν, und es ist daher nicht zu begreifen,
1) In diesem Falle lässt sieb durch die b lo sse, der handschriftlichen Bestätigung
nicht einmal gänzlich entbehrende Beseitigung des Artikels der Fehler entfernen,
dass synonyme Ausdrücke desselben Theilungsgliedes zu verschiedenen coordi-
nirten Theilungsgliedern gemacht werden. Nicht ein so einfaches Mittel reicht
für einen gleichartigen Fehler in den nächsten Zeilen aus 224 b 22 πώς μεν
ούν κ α θ ’ αυτό κινείται, καί πώς κατά συμβεβηχός, καί πώς κατ’ άλλο τι,
καί πώς τό αυτό πρώτον, καί επί κινούντος καί ε’πί κινούμενου, όήλον κτλ.
Für πώς τό αυτό πρώτον hat Prantl richtig πώς τ ώ αυτό πρώτον geschrie
ben, vergi, a 28. Aber nur d r e i Fälle sind es — wie so eben nachgewiesen
wurde — , die Aristoteles vorher unterscheidet und uun recapituürt κ α θ ’ αυτό,
κατά συμβεβ-ηχός, κατ’ άλλο. Dass für καθ’ αυτό nur ein anderer gleichbe
deutender Ausdruck ist αυτό πρώτον beweisen Aristoteles eigene Worte 224
a 26 εστι δε δή τι ό ούτε κατά συμβεβχ,χός κινείται ούτε τώ άλλο τι τών
αυτού, αλλά τώ α υ τ ό κινείσθαι π ρ ώ τ ο ν , καί το ύ τ’ ε’στί τό κ α θ ’ α υ τ ό
κινητόν. Man kaun hiernach in den Worten πώς τώ αυτό πρώτον schwerlich
etwas anderes, als eine an falscher Stelle in den Text geratheue Erklärung zu
πώς κ α θ ’ αυτό oder eine Interpolation sehen, die aus dem Texte zu entfernen
ist. Die griechischen Erklärer haben, was sie auch im Texte mögen gelesen und
wie sich dasselbe zurecht gelegt haben, jedenfalls nur d r e i Theilungsglieder
unterschieden. Themistius 49 a πώς μεν ούν κ α θ ' αυτό κινείται καί πώς
κατά συμβεβηχός καί πώς κατά μόριον, καί ότι ή χίνησις ούκ iv τφ εϊδει
κτλ. Simplicius 191 b συμπεραινόμενος δε λοιπόν τόν όλον λόγον, ό ι ’ ου
εδειξε τίνα τέ εστι τα τη κινήσει συνυπάρχοντα καί ότι εν πάσίν ^στι το
τε κ α θ ’ α υ τ ό καί πρώτως, καί ετι τό κατά συμβεβηχός καί κατά
μέρος, καί ότι ή κίνησις iv τώ κινουμενω καί ούκ ε'ν τώ εϊδει κτλ.
2) So schreibt mit Recht Prantl statt des handschriftlichen , im Bekker'schen Texte
beibehalteuen αυτό.
[207] 27
wie zu χωρισμού τινός daun das Synonymon διόρισις mit dem Artikel
gesetzt sein sollte, wahrend unzweifelhaft zu schreiben war ώς
οντος τού κενού χωρισμού τινός των έφεζής καί διορίσεως. Vielleicht
hat der Artikel vor έφεζής, an welches sich für einen unaufmerk
samen Leser διορίσεως konnte anzuschliessen scheinen, den Anlass
zu dem Fehler gegeben, der übrigens sehr alt sein muss, da Simpli
cius 152 b (Schol. 381 a 5 ) und Philoponus p 16 unverkennbar
τής bereits in ihren Texten gelesen haben. — Nicht vollkommen
gleich, aber nahe vergleichbar den so eben berührten Fällen einer
unberechtigten Hinzufügung des Artikels ist es, wenn zwei Attribute
zwar nicht synonym sind, aber erst in ihrer Verbindung dieselbe
eine Wesenheit determiniren. Wenn wir α 9. 192 a 34 lesen: περί
δέ τής κατά τό είδος αρχής, πότερον μία ή ποΧλαί και τις ή τίνες
είσί, δι’ ακρίβειας τής πρώτης φιλοσοφίας εργον έστί διορίσαι, ώστε εις
έχεινον τον καιρόν άποκείσ3ω. περί δέ των φυσικών και των φ3αρτών
ειδών έν τοϊς ύστερον δεικνυμένοις έρούμεν , so will Aristoteles nicht
zweierlei είδη bezeichnen, über welche zu handeln Aufgabe der wei
teren naturphilosophischen Abhandlungen sei, τα φυσικά είδη und τα
φ3αρτά είδη, sondern nur einerlei, welche z u g l e i c h φυσικά καί
φ3αρτά sind. Man hat also vollen Grund zu erwarten των φυσικών
καί φ3αρτών ειδών, und darf sich nicht bedenken, dies in den Text
aufzunehmen, da die Handschrift E των vor φθαρτών nicht hat, und
da eben so einstimmig die griechischen Erklärer Themistius, Sim
plicius, Philoponus in den Umschreibungen dieser Stelle nur των
φυσικών καί φθαρτών darbieten. Them. 22 b περί δέ τών φυσικών
καί φ3αρτών ειδών, ά μή κυρίως άρχαί, άλλα τών έν ξενίσει καί ώς
στοιχείων, έν τοΐς ύστερον δεικνυμένοις έρούμεν. Simpl. 56 b περί δέ
τών φυσικών καί φ3αρτών καί όλο)ς έν κινήσει και μεταβολή 3εωρου-
μένων ειδώ ν--------ύστερον, φησίν, έρούμεν. Phil, e 13 περί δέ τού
φυσικού είδους , δπερ έστί ηεννητόν καί φθαρτόν} έν τώ έφεζής λόγω
διαλέζεται. Freilich entsteht an anderen, mit der eben behandelten
unbedingt gleichartigen Stellen durch wiederholtes Vorkommen des
Artikels da, wo er nicht stehen sollte, der Zweifel, ob man nicht dem
Aristoteles selbst diese Ungenauigkeit im sprachlichen Ausdrucke zu
schreiben soll. Denn wir lesen Coei, a 9. 278 b 8 λείπεται άρα τούτο
δειζαι, οτι (nämlich ό ούρανός) έζ άπαντος τού φυσικού καί τού
αισθητού συνάστηκε σώματος und 278 b 21 τό ολον τό υπό τής έσχα
της περιεχόμενον περιφοράς έζ άπαντος ανάγκη συνεστάναι τού φυσι-
χού και τού αισθητού σώματος, ohne dass von Bekker irgend eine
Varietät der Handschriften in Betreff des Artikels vor αισθητού und
αισθητών bemerkt wäre. Und doch wird man sich auch hier kaum
bedenken dürfen, den Artikel vor dem zweiten Attribut zu beseitigen.
Im aristotelischen Texte seihst lesen wir in derselben Erörterung
kurz nachher 2 79 a 8 ύλη γάρ ην αύτώ τό ψυσιχόν σώμα χαί αισθη
τόν, und Simplicius hat wenigstens bei der zweiten der angeführten
Stellen (die Erklärung der ersteren sehliesst sich nicht nahe genug
an die aristotelischen W orte an) in seinem Commentare αισθητού
ohne Artikel, 65 b τούτο ο’ ειναί ψησιν δπερ εΐρηται έχ παντός συνε-
στάναι ψυσιχού χαί αισθητού σώματος. — Aus anderen als den bis
her geltend gemachten Gründen erweist sich die Hinzufiigung des
Artikels als unberechtigt in der Definition, welche Aristoteles Phys.
δ 13. 2 22 b 12, im Verlaufe seiner Abhandlung über den Begriff der
Zeit, von άρτι gibt: χαί τό άρτι τό έγγύς τού παρόντος νυν, τό μόριον
τού παρελθόντος. (In der Sylburg’schen Ausgabe χαί μόριον statt τό
μόριον.) So wie diese Worte in der Bekker’schen Ausgabe geschrie
ben sind, geben sie zur Definition von άρτι zwei in Appositionsver-
hältniss zu einander gestellte Bestimmungen, τό έγγύς τού παρόντος
νύν und τό μόριον τού παρελθόντος, deren keine für sich verständlich
ist, vielmehr jede gerade durch den Artikel unverständlich wird.
Dass vielmehr ursprünglich geschrieben war χαί τό άρτι τό έγγύς
τού παρόντος νύν μόριον τού παρελθόντος, beweist Aristoteles selbst;
denn er sehliesst durch χαί diese Definition von άρτι an ihr genau
entsprechendes Gegenstück an, nämlich an die Definition von ηδη,
welche b 7 lautet: τό ο’ ηδη τό εγγύς έστι τού παρόντος νύν ατόμου
μέρος τού μέλλοντος χρόνου. Zur Bestätigung der Athetese des Arti
kels vor μόριον dienen noch die Paraphrasen von Themistius und
Simplicius, Them. 47 b xai τό άρτι τό έγγύς τού παρόντος νύν μόριον
τού παρελθόντος. Simpl. 178 a xai τό άρτι χρονιχόν μόριον ειναί
ψησι τού παρεληλυθότος χρόνου τό έγγύς τού νύν τού ένεστώτος. —
Diesen Beispielen unrichtiger Zufügung des Artikels möge nun noch
eines angeschlossen werden einer unrichtigen Auslassung des Arti
kels. Phys. /3 6- 198 « 1 2 ύστερον άρα τό αυτόματον xai η τύχη
xai νού xai ψύσεως * ώστ εί δτι μάλιστα τού ουρανού αίτιον τό αυτό
ματον, άνάγχη πρότερον νούν xai ψύσιν αιτίαν είναι χαί άλλων πολλών
χαί τούδε παντός. Bekker folgt, indem er τοϋδε παντός schreibt, der
Handschrift E, die beiden andern zu diesem Buche von ihm verglichenen
[209] 29
Handschriften F und I (und so auch die Sylburg'sche Ausgabe) haben
τούδε τού παντός, und gerade die Neigung zur Weglassung des
Artikels mindert in dieser Hinsicht die Autorität der Handschrift E.
An der vorliegenden Stelle kann der Artikel gar nicht entbehrt wer
den. Denn das W eltganze, das im Vordersätze ούρανός genannt ist,
wird nicht durch παν, sondern durch rö παν, τόδε το παν bezeich
net. Dafür lassen sich aus den naturphilosophischen Schriften leicht
zahlreiche Belege beibringen, z. B. ß 4. 196 a 28 την χίνησιν την
διαχρίνασαν χαί χαταστήσασαν εις ταύτην την τάξιν το παν. y 5.
205 η 2 άδύνατον τό παν — ηίνεα^αί ποτέ πυρ. 8. 2 0 8 α 10 πεπε
ρασμένου οντος τού παντός, δ 5. 2 1 2 b 18 ό yap ούρανός τό παν
ίσως, de Coelo β 14. 2 9 6 b 7, 11, 17. Pol. η 4. 1 3 2 6 a 33 $είας
— δυνάμεως εργον, ήτις χαί τ ό δ ε ενέχει τό παν. Auch an der
Stelle, um die es sich hier handelt, haben Themistius 27 a , Simpli
cius 8 0 a und b (dieser zu wiederholten Malen) Philoponus h 7
τούδε τού παντός.
Phys. ε 4. 2 2 8 a 30. Bei Untersuchung der F ra g e, welche
Bewegung als e i n e , als einheitlich zu bezeichnen sei, als μία χίνησις,
erklärt Aristoteles die Continuität für die erste Voraussetzung voll
ständiger Einheit. Auf einander folgend ( έχόμεναι) können auch
Bewegungen sein, die ihrer Gattung oder ihrer Art nach sich unter
scheiden, aber nicht continuirlich (συνεχείς), έ χ ό μ ε ν α ι μέν ούν ειεν
αν χαί αί μη αύταί τω εϊδει μηδέ τω γένει · δραμών yap αν τις πυρέ-
ξειεν εύθυς, χαί οιον η λαμπάς έχ διαδοχής φορά έχομένη, συνεχής δ'
ου. χειται y ap τό συνεχές, ών τά έσχατα εν. ώστ’ έχόμενα χαί Ιφεξής
εΐσί τω τον χρόνον είναι συνεχή, συνεχές δε τω τάς χινήσεις * τούτο
δ’ όταν εν τό έσχατον yi.νηται άμφοϊν. Mit dem letzten Satze wird,
nach Durchführung der Erläuterung, dasselbe wieder als Folgerung
ausgesprochen, was vorher durch έχόμεναι μέν ούν αν ειεν κτλ. ange
kündigt war. Von Continuität der blossen Aufeinanderfolge der
B e w e g u n g e n also ist die Rede, und dieser Zusammenhang beweist,
dass der Satz ursprünglich gelautet haben muss ωστ έχόμεναι χαί
εφεξής είσί τορ τον χρόνον είναι συνεχή, συνεχείς δέ τω τάς χινήσεις.
Diese Schreibweise, auf welche der Gedankengang mit Nothwendig-
keit führt, ist aber zugleich die diplomatisch besser begründete.
Denn έχόμεναι haben nach Bekker’s Angaben die Handschriften E
und H, und wenn es dann wirklich kein Übersehen ist, dass sich zu
συνεχές keine Varietät aus den verglichenen Handschriften notirt
30 [210]
4) In den zunächst vorausgehenden Worten findet sich eine auffallende Härte der
Construction, die viel wahrscheinlicher den Abschreibern als dem Aristoteles
zuzuschreiben ist, 228 a 20 επεί δέ συνεχής πάσα κίνησις, τήν τε απλώς
μίαν ανάγκη καί συνεχή είναι, εΐπερ πάσα διαιρετή, καί εί συνεχής, μία.
Es entsprechen sich die beiden Sätze εί κίνησις τις ά π /ώ ς μία έστιν , συν
εχής έστιν und εί κίνησις τις συνεχής έστι, μία έστιν. Nun wäre fes jeden
falls unpassend und ist unwahrscheinlich, dass der erstere Satz von ανάγκη
abhängig , der zweite dagegen unabhängig ausgesprochen sein sollte. Simpli
cius scheint allerdings schon so in seinem Texte gelesen zu haben, da er 208 a
den ersten Salz in Abhängigkeit von ανάγκη um schreibt: ανάγκη την απλώς
μίαν κίνησιν δειχθείσαν συνεχή είναι προς έαυτήν μίαν ουσαν κτλ., den
anderen dagegen unabhängig: καί εί συνεχής δέ, μία έστίν, ώς άντιστρέγειν
άλλήλοις. Dagegen lässt des Themistius Paraphrase 51 a τήν τε μίαν ανάγκη
απλώς συνεχή είναι, καί τήν συνεχή μίαν mit Wahrscheinlichkeit voraus
setzen, dass er in seinem Texte noch las, was der Zusammenhang der Construc
tion erford ert: nämlich: καί εί συνεχής, μ ί α ν .
Bemühungen , die jetzt im Texte befindlichen Worte zu erklären,
laufen auf blosse Willkür hinaus; denn da sich weder zu dem Ge
netiv τής τώ ειίει μή μιας im Vorausgehenden irgend ein Nomen
findet, von dem es sich abhängig machen lie s s e , noch zu ου ein
Verbum, dessen Ergänzung einen erträglichen Sinn gäbe, so hat
man unbekümmert um die Worte einen Gedanken gesetzt, der mit
dem Gedankengange ungefähr zusammenstimmt. Man vergleiche die
lateinische Übersetzung des Argyropylus: specie autem unum esse
oportet, quia ultima eiu s, qui non unus est specie, unum evadere
non possunt, etsi tempus non intercipit. Von dieser Übersetzung
unterscheidet sich die deutsche Prantfs nur dadurch, dass sie für
den Genetiv einen Schein der Construction herzustellen sucht:
„dann aber bei derjenigen, welche der Art nach nicht Eine wäre,
tritt jenes nicht ein, dass die äussersten Enden eines werden, selbst
wenn auch die Zeit keine Lücke lässt“. Die in der Didofschen
Ausgabe abgedruckte lateinische Übersetzung ist um nichts besser,
wenn sie auch die unberechtigte Ergänzung in einen engeren Raum
zusammendrängt: Eius autem motus, qui specie non est motus (soli
jedenfalls heissen unus), non potest dici unitas, etiam si non inter
mittatur tempus. Mit solcher Willkür der Erklärung verglichen
würde selbst eine Kühnheit der Conjectur Rechtfertigung finden;
aber es bedarf deren nicht, man braucht eben blos der besten
Handschrift zu folgen und alles ist in einfachster Ordnung. Die
Handschrift E hat ου nicht, „ου om E * , sie ist dann von dem ersten
auf ^ιαλείπεται folgenden χρόνος durch ein Versehen sogleich zu
dem χρόνος vor εις übergesprungen, „6 χρόνος ό μέν γάρ om E “, es
ist also aus ihr nicht zu ersehen, ob sich in ihrem Autographon die
Partikel yap vorfand, welche nach Beseitigung des ου, da der durch
τής οέ τώ είοει μή μιας begonnene Satz seine Fortsetzung
erfordert, nicht zu ertragen ist. Hierdurch kommen wir auf die
unmittelbar verständliche ursprüngliche Gestalt des Satzes: τής di
τω εϊδει μή μιας, και εί μή διαλείπεται ό χρόνος, ό μέν χρόνος
εις, τώ είοει ο’ ή κίντ,σις άλλ>ϊ. Mit dem so gestalteten Satze stimmt
aufs beste die abkürzende Paraphrase des Simplicius 2 09 a ή μεντοι
τω ειδει μή μία κίνησις, κάν έν συνεχεΐ χρόνω γίνεται. οϋκ άν εϊιη μία
τω άριθμφ. Themistius 51 b bleibt den aristotelischen Worten
nicht nahe genug, um einen Schluss auf die von ihm vorausgesetzte
Textesgestalt zu gestatten.
32 [212]
Wenn die im Vorhergehenden erörterten Stellen geeignet sind
die schon vorhandene Überzeugung von der vorzüglichen Autorität
der Handschrift E zu bestätigen, so wird eine nothwendige Folge
davon sein, dass die von ßekker aus E bemerkte Varietät, oder noch
lieber eine allerdings sehr wQnschenswerthe neue Coilation dieser
Handschrift (vergl. Torstrik, Philol. XII, 5 1 6 ) bei einer neuen Recen-
sion des Textes auch an solchen Stellen zur Beachtung gelangt,
welche sich in der bisherigen Gestalt ertragen lassen *) oder in
denen aus inneren Gründen ein Vorzug der Überlieferung in der
etwas der einen Gattung nicht angehört, es auch nicht in den Bereich
der anderen falle. Das Richtige ist aus der parallelen Stelle der Meta
physik κ 9. 1066 a 16 zu ersehen: ούτε γάρ τόδε ούτε τοιόνδε ούδεμία
αυτών έστίν ουδέ τών άλλων κατηγοριών (denn das ganz passende
ουδέ mit den Handschr. der Met. in ούτε zu ändern ist kein Grund
vorhanden). So hat unverkennbar Themistius in seinem Texte gehabt,
wenn er elwas erweiternd umschreibt 30 b ούδέν δέ ώρισται τών κατά
στέρτ,σιν λεγομένο>ν, ούτε ώς τόδε, ούτε ώς τοιόνδε, ούτε ώς τοσόνδε,
ούτε ώς άλλη κατηγορία τις. Die Varietät aus den Handschriften zur
Physik bietet für die Athetese des ότι keinen unmittelbaren Anhalts-
punct, indem vou Bekker nur bemerkt ist, dass έστίν in zwei Hand
schriften, F und I, fehlt.
Den Charakter des αόριστον gibt der Veränderung nach speciell
der Umstand, dass man dieselbe weder dem Vermögen noch der
wirklichen Thätigkeit zurechnen kann, ούτε γάρ το δυνατόν ποσόν
είναι κινείται ές ανάγκης ούτε τό ενεργεία ποσόν, η τε κίνησις ένέργεια
μέν τις εΓναι δοκεί, ατελής δέ. αίτιον δ* δτι ατελές τό δυνατόν, ού έστίν
ή ένέργεια, ln den letzten Worten ist ή κίνησις als Subject voraus
zusetzen, ενέργεια ist Prädicat. Lässt sich nun auch der bei dem
Prädicate stehende Artikel dadurch rechtfertigen, dass die κίνησις
vorher schon von Aristoteles als ένέργεια oder εντελέχεια τού δυνά
μει όντος η τοιοΰτον definirt is t , 201 α 1 0 , so erhält doch der Satz
durch Entfernung des Artikels ή klarere Verständlichkeit. Nun fehlt
aber der Artikel in der Metaphysik κ 9. 1066 a 22 uud es lassen ihn
an der vorliegenden Stelle der Physik die Handschriften F und 1 aus,
und bei Simplicius lesen wir 97 α διότι ατελές τό δυνατόν, ού έστίν
ένέργεια ή κίνησές. Wir werden hiernach im aristotelischen Texte
der Physik ebenfalls ohne Artikel zu schreiben haben ού έστίν ένέρ-
γεια. (Im Sylburg’schen Texte steht ού έστίν ενέργεια κίνησις.)
Phys. ε 3. 226 α 3. Die Annahme, dass es eine Bewegung
der Bewegung, eine Veränderung der Veränderung,ein Werden des
Werdens gebe, führt unvermeidlich zu einem progressus in infini
tum, für Aristoteles das unzweideutige Kriterium der Unzulässigkeit
einer Voraussetzung, έτι εις άπειρον βαδιεΐται , εί εσται μεταβολής
μεταβολή καί γενέσεως γένεσις. ανάγκη δή καί την προτέραν, εί ή
υστέρα εσται, οίον εί ή άττλή γένεσις έγίνετό ποτέ , καί τό γινόμενον
έγίνετό, ώστε ού;τω ήν γιγνόμενον απλώς, αλλά τι γιγνόμενον καί
γιγνομενον ήδη, καί πάΛίν τοϋτ’ έγίνετό ποτέ , ώστ’ οΰκ ήν πω τότε
[215] 35
γινόμενον. Eine S telle, welche selbst durch den sprachlichen Aus
druck das Widersinnige der Annahme eines Werdens des Werdens
darzustellen sucht, muss zu Verderbnissen den reichlichsten Anlass
geben. Ein erheblich grösseres Schwanken der Überlieferung, als
wir es aus den jetzt ersichtlichen Varietäten der Handschriften vor
aussetzen würden, hat schon in der Zeit des Alexander von Aphro
disias stattgefunden, wie wir aus dem Commentar des Simplicius 1 9 86
(Schol. 398 a 25 ff.) ersehen. Den Angaben, die wir aus Simplicius
entlehnen und der Überlieferung unserer Handschriften in der Phy
sik und in der Metaphysik schliesst sich die Vermuthung eng an,
welche ich an der entsprechenden Stelle der Metaphysik κ 12.
1068 a 35 geglaubt habe in den Text aufnehmen zu sollen: ofov εί ή
απλή γένεσις έγίνετό ποτέ , καί τό γινόμενον [απλώς] έγίνετό, ώστε
ουπω ιζν γιγνόμενον απλώς, αλλά τι γ ι γ ν ό μ ε ν ο ν γι γ ν ό μ ε ν ο ν . εί
δ ή καί τούτ' έγίνετό ποτέ, ώστ’ ούκ ην πω τότε γινόμενον. Ich finde
auch jetzt noch keinen Grund, von diesem Emendationsversuche
abzugehen, und glaube daher, dass derselbe auch in der Physik Ein
gang finden sollte. — Um vieles evidenter ist die Restitution der
hiermit im nächsten Zusammenhänge stehenden Stelle 226 a l l mit
Hilfe der in der Metaphysik 1068 6 11 um etwas reiner bewahrten
Überlieferung. Eine weitere deductio ad absurdum für den Gedan
ken eines Werdens des Werdens leitet nämlich Aristoteles daraus ab,
dass dieser Veränderung wie überhaupt jeder Veränderung ein Stoff
zu Grunde liegen müsste, ετι ύλην δει ύπείναι καί τώ γινομένω καί
τώ μετάβάλλοντι. τις ούν εσται; ώσπερ τό άλλοιωτόν ή σώμα ή ψυχή,
ούτω οή τό γινόμενον χίνησις ή γένεσις. καί πάλιν τι εις ό κινούνται.
Bleiben wir für diese Stelle zunächst nur bei den kritischen Hilfs
mitteln stehen, welche zur Physik unmittelbar sich darbieten, so ist
durch die blosse Überlieferung gewiss darüber nichts bestimmt, ob
πάλιν τι als Indefinitum, oder πάλιν τί als Fragewort zu schreiben ist.
Die letztere Annahme erhält schon durch die das Ganze einleitende
Frage τις ούν εσται die grösste Wahrscheinlichkeit; sie findet eine
Bestätigung in dem Umstande, dass Simplicius diese Worte als Frage
gelesen hat, vergl. 200 6 εί γάρ κινείται ή κίνησις καί γίνεται ή γένε-
σις, τ ί ν α εσται παρά τήν κίνησιν καί την γένεσιν άλλα, εις ά κινείται
ή κίνησις καί γίνεται ή γένεσις; --------ούκ ε'/ει τι είπεϊν εις ό κινείται
η κίνησις κτλ. Darf hierdurch πάλιν τί als gesichert betrachtet wer
den, so wird dann die Unsicherheit in der Überlieferung des <5ή nach
3*
36 [21β]
Beispielen λευκόν und γυμνόν für die στέρησις. Dass λευκόν von
Aristoteles als Beispiel der στέρησις angewendet sei, ist schlechthin
unglaublich, denn es ist ihm vielmehr die weisse Farbe είδος, die
schwarze στέρησις, vergi. Cat. 10. 12 b 33. Die Rechtfertigung, als
werde λευκόν als Gegensatz zu μέλαν mit angeführt, indem die Ver
änderung von dem einen in das andere vor sich gehe, ein Gedanke
bei dem sich Simplicius in seinem Commentar 194 a zu beruhigen
scheint, ist durch den Zusammenhang ausgeschlossen; denn es kommt
darauf an, durch Beispiele zu erläutern, dass die στέρηβις affirmativ
bezeichnet wird. Obgleich daher λευκόν sehr alte Lesart ist, da es
Simplicius ohne alle Erwähnung einer anderen Schreibweise erklärt,
so verdient doch die fast einstimmige Überlieferung an der entspre
chenden Stelle der Metaphysik κ 11. 1068 a 7 νωδόν gewiss den
Vorzug, und ist von Prantl mit Recht in den Text gesetzt; man
kennt νωδόν als ein stehendes aristotelisches Beispiel für στέρησις
schon aus Cat. 10. 12 a 31, 34. 13 a 36. Das erste Beispiel γυμνόν
lässt sich in gewisser W eise unter den Begriff der στέρησις sub-
sumiren, wie dies Simplicius a. a. 0 . ganz unbedenklich thut; dass
auch schon Themistius γυμνόν in seinem Texte gehabt habe, ist aus
der Weise, wie in seiner, übrigens von den aristotelischen Worten
sich freier entfernenden Paraphrase 50 a τό γυμνόν vorkommt, zum
mindesten höchst wahrscheinlich. Nun findet sich aber bei Aristote
les, der in der Anführung der erläuternden , gewissermassen typi
schen Beispiel im Ganzen eine grosse Gleichmässigkeit zeigt, nir
gends sonst γυμνόν als Beispiel für στέρεας angewendet, wohl aber
gewöhnlich zwei andere, welche ihren Buchstaben nach von γυμνόν
nicht eben fern liegen, nämlich τυφλόν, vergi. Cat. 10. 12 a 32 und
öfters im 12. Capitel, Met. δ 22. 1022 b 26 ff., und ψυχρόν Cat. 10.
12 b 34. Coel. ß 3. 286 a 25 καί τής στερήσεως ττρότερον ή κατά^α-
σις, λέγω δ’ οίον τό θερμόν του ψυχρού, de gen. α 3. 318 b 17. W el
ches von diesen beiden Worten die Stelle des γυμνόν ursprünglich möge
eingenommen haben, ist ziemlich gleichgiltig; die auffallende Über
setzung des Bessarion an der entsprechenden Stelle der Metaphysik
‘caecum’ kann zu der Annahme führen, dass er dort in seinem Texte
τυφλόν gehabt habe; andernseits würde durch die Annahme, dass
ψυχρόν im Texte gestanden habe, die στέρησις durch Beispiele aus
mehr Gebieten vertreten sein. In letzterer Hinsicht stellt es sich mir
als das wahrscheinlichste dar, dass die Stelle ursprünglich lautete:
[219] 39
καί yap ή στέρτησις εναντίον, καί δγ^οϋται καταφάσει το ψ υ χ ρ ό ν καί
νωδόν καί μέλαν.
Bei den bisher behandelten Stellen, insoweit nicht der Zusam
menhang des aristotelischen Textes oder die Analogie anderes
gelegentlich mit zur Erörterung brachte, kam es darauf an, das in
den collationirten Handschriften der Physik und Metaphysik vor
handene kritische Material vollständiger zu verwerthen. Als unab-
. hängig von der Überlieferung der Handschriften lässt sich die
Interpunction betrachten; wie viel gerade im Aristoteles durch
falsche Interpunction das Verständniss beeinträchtigt worden ist,
bedarf keines Bew eises, da alle neueren Ausgaben des Aristoteles
reich an Beispielen für diese Behauptung sind. Eine wesentliche
Ergänzung zu der in den Handschriften des Aristoteles enthaltenen
Überlieferung des Textes bilden die griechischen Erklärer; denn
insoweit wir aus ihren Erklärungen mit Sicherheit auf den Text
schliessen können, der ihrer Erklärung zu Grunde liegt, sind sie
ein Document über die Gestalt des Textes aus einer Zeit, welche
hinter die der ältesten Handschriften weit zurückgeht. Darum ist
schon im Bisherigen, wenn auch die aristotelischen Handschriften
die nächste Grundlage bildeten, doch die Bestätigung durch die
griechischen Erklärer überall, wo ihre Worte zu sicheren Schlüssen
zu berechtigen schienen, angeführt worden. Es mögen nun einige
Stellen folgen, an denen die durch aufmerksame Erwägung des
Textes gebotene Änderung durch das Zeugniss der griechischen
Commentatoren gesichert wird.
Phys. α 4. 187 b 13. Anaxagoras setzt für die Bestandtheile
(σπέρματά), aus denen jedes Ding bestehe, unendliche Kleinheit
voraus. Diese Annahme bestreitet Aristoteles folgendermassen: ετι
ο' εί ανάγκη, ού το μόριον ένοέγεται όττηλικονούν είναι κατά μέγεθος καί
μικρότητα, καί αυτό ένοέγεσ^αι (λέγω δε των τοιούτων τι μορίων,
εις δ ένυπάρχον διαιρείται το ό'λον). εί οέ αδύνατον ζωον η φυτόν
όττηλικονούν είναι κατά μέγεθος καί μικρότητα, φανερόν ότι ουδέ των
μορίων ότιοϋν · έσται γάρ καί τό όλον ομοίως · σαρξ δέ καί όστούν καί
τα τοιαύτα μόρια ζώου, καί οί καρποί των φυτών, δήλον τοίνυν ότι
αδύνατον σάρκα η όστούν η άλλο τι όπηλικονούν είναι τό μέγεθος,
έπι τό μεϊζον η έπί τό ελαττον. Eine Satzfügung, oder vielmehr einen
so vollständigen Mangel aller Satzfügung, wie ihn der Anfang der
jetzt angeführten Stelle zeigt, wird man schwerlich einem anderen
40 [220]
i ) Dieselbe leichte Änderung der Kndung et in ειν wird man sich wohl nicht
enthalten können an einer anderen Stelle α 8 . 101 a ö l vorzunehinen , selbst
[223] 43
nächstfolgenden Worte des Aristoteles bestätigen uns seine griechi
schen Erklärer ein paar kleine Berichtigungen des Textes. In der
Entgegnung nämlich gegen diese Begründung des Anaxagoras sagt
Aristoteles: έπεί καί η γη ού φέρεται, ούο εί άπειρος ην, είργμένη
μέντοι από τού μέσου · άλλ’ ούχ οτι ούχ εστιν άλλο ού ένεχ$ησεται,
μείνειεν άν έπί τού μέσου, άλλ’ οτι ού πέφυχεν -ούτως. Die Worte
ειργμένη από τού μέσου würden zu einer offenbar falschen Auslegung
nöthigen, denn mit είρηεσ$αι verbunden könnte από nichts anderes,
als die Sonderung, die Trennung bezeichnen. Es ist υπό zu schrei
ben, und dass Simplicius und Philoponus dies lasen, zeigen ihre
Erklärungen, Simpl. 113 a (Schol. 365 b 4 3 ) άλλ’ ότι υπό της τού
μέσου δυνάμεως, έν ω πέφυχεν είναι, υπό ταύτης εϊργεται χινεϊσ^αι.
Phil, m 2 άλλ’ ότι ειργμένη ην υπό τού μέσου. — In den Schluss
worten der angeführten Stelle lässt die vor πέφυχεν gesetzte Negation
zwar eine Erklärung zu, nämlich dass gemeint sei διότι πέφυχεν ού
χινεϊσ$αι, nur ist es sehr unwahrscheinlich, dass in diesem Falle,
wo also κινείσθαι aus dem Vorigen wieder aufgenommen werden
müsste, ούτως hinzugesetzt wäre, es würde vielmehr blos gesagt
sein οιόπ ού πέφυχεν. Nun hat aber die Handschr. E das ού nicht,
die Worte der griechischen Erklärer führen nirgends auf die Voraus-
g e g c n das Zeugnis» der alten Erklärer. Durch die Aufstellung des Unterschie
des von ύλη, είδος, στέρησίς lösen sich, sagt Aristoteles, die Schwierigkeiten,
welche die alten Philosophen in dein Werden und der Veränderung fanden und
durch welche sie sich auf Abwege treiben liessen — εζετρα-ησαν οΓον οδόν u v a
άλλην άπωσ3έντες υπό απειρίας, καί γασϊν ούτε ψνεσΖαι των όντων ούδεν
ούτε γ3είρεσ$αι δια τό άναηχαΙον μεν είναι ηίηνεσ$αι το ηιηνόμενον η εζ δντος
η εκ μη δντος, εκ δε τούτων άμψοτερών αδύνατον είναι · ούτε ηάρ το ον ηίνε-
σ 3α ι (είναι ηάρ rjävj) εκ τε μη οντος ούδεν άν ηενέσ^αΐ' ύποκεΐσθαι ηάρ τι
δει. καί ούτω δη τό εφεςης συμβαϊνον αύζοντες ούδ' είναι πολλ.ά γασιν, αλλά
μόνον αύτό τό όν. Die Begründung des Satz.es , dass eia Entstehen aus Nieht-
seiendem nicht möglich ist, ύποκείσ^αι ηάρ τι δ ε ι, steht der Begründung des
entsprechenden Satzes, dass ein Entstehen aus Seiendem nicht denkbar sei, είναι
•jap ηδη, vollkommen parallel. So wie die eine als aus dem Gedanken der alten
Philosophen iin Infinitiv ausgesprochen ist, so ist das gleiche bei der anderen
zu erwarten. Und dies um so bestimmter, da auch der folgende Satz noch fort
fahrt über die alten Philosophen zu referiren ούτως — αύςοντες — γασίν κτλ.
Desshalh scheint mir gewiss, dass ursprünglich geschrieben war υ π ό κ ε ιμ α ι ηάρ
τι δ ε ϊν (wobei sich versteht, dass die beiden Sätze είναι ηάρ ηδη und υπό
κ ε ι μ α ι ']άρ τι δειν in der Interpunction gleichgehalten werden müssen) , ob
gleich aus Themisliue 2 ! Λ, Simplicius 51 b und Philoponus c 5 zu ersehen ist,
dass bereits sie in ihren Texten den Indicutiv δει vurfanden.
9
44 [224]
i
[22S] 45
her allgemein gesagten ποσόν bezeichnet es die Einzelbestimmtheit·
so wie in einem 6 τις άνθρωπος. Ferner müssten die Worte ουτω
καί το έν τόπω verstanden werden: in dieser W eise verhält sich
auch für das Unendliche das Sichbefinden im Raume, nämlich dass
dies nicht möglich ist. Dieser Gedanke „nämlich dass dies nicht
möglich ist“ , müsste nothwendig hinzugenommen werden, weil er
es ist, der durch die folgenden Worte δτι πού (nämlich εσται oder
εϊ-η άν) begründet wird. Dass nun gerade dieser Gedanke, die Un
möglichkeit des Sichbefindens im Raume, auf welche es bei dem gan
zen Beweise ankommt, nicht direct ausgesprochen, sondern erst
durch mittelbare Ergänzung in einer überdies ziemlich unbeholfenen
W eise gewonnen werden solle, ist mindestens höchst unwahrschein
lich. Mit Änderung von zwei Worten würde der Satz eine ganz
andere Verständlichkeit gewinnen: εί ουν μηδέ ποσόν οιον τ ’ είναι το
άπειρον ποοον γάρ τι εσται, οιον δίπηγυ yj τρίπηχυ, ταϋτα yap ση
μαίνει το ποσόν' ούτως ούδέ έν τόπω, δτι πού, τούτο δε γ) άνω η
κάτω Yi έν άλλ$ τινί διαστάσει των εξ, τούτων δ ’ έκαστον πέρας τί
έστι. Dem ποσόν τ ί, der Einzelbestimmtheit der Quantität, entspricht
auf der andern Seite das πού , das bestimmte W o; den Beispielen
der einzelnen Bestimmtheit auf der einen Seite δίπ^χυ, τρίπγιχυ, ent
sprechen auf der anderen Seite die Beispiele άνω, κάτω κτλ.; so
wie auf der einen Seite es für unmöglich erklärt w ird, dass das
Unendliche etwas Quantitatives sei, so wird in gleicher Weise und
aus demselben Grunde (ουτω) in Abrede gestellt (ουδέ), dass das
selbe im Raume sich befinde. Für die Emendatiori ουδέ, deren An
gemessenheit mindestens aus der Einzelerwägung dieses Satzes in
allen seinen Theilen sich wird ergeben haben, findet sich in der
Überlieferung der Handschriften selbst kein ausreichender Anhalts-
punct (die einzige dabei in Betracht kommende Varietät besteht
darin, dass in E die Worte καί το fehlen; die Didot’sche Ausgabe
hat καί für καί rö), aber die griechischen Erklärer setzen einstimmig
an der Stelle ihrer Paraphrasen, wo wir nach unserem Texte καί
oder καί το erwarten sollten, οδδέ, und dies so ohne jegliche Recht
fertigung, wie es schwerlich geschehen w äre, wenn sie nicht eben
ουδέ im Texte gelesen hätten. Simplicius 114 a (Schol. 3 6 6 « 4 1 )
εί ουν μγ)δέ ώρισμένον ποσόν δυναται είναι το άπειρον, διότι μερικόν τι
το άπειρον γίνεται ούτως, οιον δίπτ,χυ η τρίπτοχυ, ουδέ εν τόπω δυνα-
ται είναι, δτι έν τινί τόπω εσται, οιον άνω γ, κάτω κτλ. Philop. m 7
46 [226]
ώσπερ γάρ ουδέ ποσόν οίόν τε είναι, δ μή πάντως ποσόν τί έστι, ψτ,μί
δέ δίπ-ηχυ ή τρίπγ,χυ, ο ύ τ ω ς ούδ' έν τόπω oliv τε είναι, δ μή πού
έστί, λέγω δέ πού οιον τό άνω ή τό κάτω. Them. 3 4 α άλλα μ-ην το έν
τόπω, χαί έν τινι τόπω* εί δέ εν μηδενί, ούδέ έν τόπω, ώσπερ ουδέ
ποσόν, ο μήτε διπτηχυ μήτε τρίπγ)χυ μτ,δέ χατ’ άλλον τινά αριθμόν,
εί δέ εν τινι τόπω , πάντως ή έν τω άνω ύ, έν τω κάτω ή πού αλλα
χού* τούτο δέ ήδη πολλάχις άδύνατον άπεδείξαμεν.
Phys. δ 10. 2 1 8 α 26. Die Darlegung der Aporien uber den
Begriff der Zeit beginnt Aristoteles mit der Discussion der Fragen
über das νυν, welches, ohne selbst ein Theil der Zeit zu sein, die
Vergangenheit von der Zukunft trennt (ό (ραίνεται διορίζειν τό
παρελθόν χαί τό μέλλον 218 α 9 ). Man geräth nicht weniger in
Schwierigkeiten, wenn man annimmt, dass das Nun immer ein
anderes sei, als wenn man voraussetzt, es sei immer ein und
dasselbe (πότερον iv χαί ταύτόν άεί Καμένε: ή άλλο χαί άλλο,
ου ράδιον ίδεϊν). Gegen die Annahme der Identität entwickelt
sodann Aristoteles zwei von einander unabhängige Beweise, deren
letzterer an der bezeichneten Stelle so ausgeführt ist: ίτι εί
τό άμα είναι χατά χρόνον χαί μήτε πρότερον μήτε ύστερον τό έν
τω αυτω είναι χαί έν τω νύν έ?τίν, εί τά τε πρότερον χαί τα ύστερον
έν τω νϋν τωδι έστιν, άμα αν είτ) τα εις έτος γενόμενα μυριοστόν τοϊς
γενομένοις τήμερον, χαί ούτε πρότερον ού3* ύστερον άλλο άλλου. Die
Begriffsbestimmung, welche in diesem Satze für άμα, also für
Gleichzeitigkeit gegeben ist, kann ihrem Wortlaute nach nicht
richtig überliefert sein; denn weder durch έν ταύτω είναι ohne den
Zusatz χρόνω oder einen ihm gleichbedeutenden ist die Gleichheit
der Z e it , noch durch έν τω νυν ohne nähere Bestimmung ist die
G l e i c h h e i t der Zeit bezeichnet. Die Verbindung dieser beiden
Ausdrücke durch xai zu einer Summe hilft zum Ersätze dieses beider
seitigen Mangels nichts, derselbe wird nur dann wirklich beseitigt,
wenn die eine Bestimmung zur Determination der anderen wird, also
εί τό άμα είναι . . . έν τω αυτω είναι νυν έστίν oder εί τό άμα
*) Den Übergang von der einen Erklärung des vöv zu der anderen weiteren bilden
die Worte 222 a 20 τό μέν ουτω λέγεται των vöv, άλλο d' όταν ό χρόνος ό
τούτον εγγύς y. Die Partikel ούν, welche drei von den verglichenen fünf
Handschriften darbieten G H I (und auch die Sylhurg’sche Ausgabe aufgenoromen
hat), τό μέν ο ύ ν ουτω, ist so wenig zu entbehren, dass inan sie selbst aus blosser
Conjeclur würde binzufiigen müssen. Der gleiche Anfang des folgenden Wortes
mag die Auslassung veranlasst haben.
[229] 4 <*
ποτέ έ\·ηγ3Ύ) Τροία, καί ποτέ έσται κατακλυσμός* οεί γάρ πεπεράν$αι
προς το νύν. έσται άρα ποσός τις άπό τουδέ χρόνος καί εί’ς εκείνο, καί
ην εί'ς τό παρελθόν. Dass in den Worten ώρισμένος προς το πρότερον
νύν ein Fehler der Überlieferung enthalten ist, hat Prantl bereits in
den Symbolae criticae S. 2 4 bezeichnet und die dort begründete
Emendation auch in dem seiner Übersetzung beigegebenen Texte
beibehalten. „In his — sagt Prantl a. a. 0 . zu den eben angeführten
Textesworten — iam ex exemplo apparet, duo genera τού ποτέ
doceri, alterum, quod ad tempus praeteritum spectet, alterum, quod
ad futurum; deinde etiam aperte monstratur, a tempore praesenti
exeundum esse in metiendo quum praeterito tum futuro; si itaque
dicimus ποτέ, tempus aut praeterito termino finire possumus aut
futuro, est igitur το ποτέ χρόνος ώρισμένος προς τό πρότερον κ α ί
ύ σ τ ε ρο ν νύν, et ita certe emendandus erit hic locus, quemadmodum
dilucidissime iam ex veterum commentariis p atet, qui omnes verain
lectionem circumscribunt; Simplicius enim dicit 177 b ίστιν ούν,
τό ποτέ χρόνος ώρισμένος πρός τε τό πρότερον νύν καί τό
ύστερον νύν, — Philoponus τό ποτέ, φτ,σc, χρόνος όριζόμενος υπό
δύο νύν τού τε ίνεστώτος κάκείνου έν ω $ γέγονεν rt έσται τό πράγμα,
— Themistius vero 47 b τό δέ ποτέ χρόνος ώρισμένος υπό τού πα
ρόντος νύν καί τού προτέρου και τού υ σ τ έ ρ ο υ Die Behauptung
Prantl’s, dass die W orte ώρισμένος πρός τό πρόωρον νύν fehlerhaft
überliefert sind, kann nicht wohl auf Widerspruch stossen; aber die
(in der Didot'schen Ausgabe aufgenommene) Emendation, welche
er dafür setzt, ist weder aus den griechischen Erklärern zu erwei
sen, noch scheint sie mir an sich zulässig zu sein. Philoponus hat
unzweifelhaft schon dasselbe in seinem Texte gelesen, was sich jetzt
in unseren Handschriften und Ausgaben findet; das beweisen die
Worte seines Commentars t 1 2 , die fast unmittelbar an die von
Prantl angeführten sich anschliessen: είπών δέ „ ώρισμένος πρός τό
πρότερον νύνα έδωκε προ συ π ακο ύε ι ν καί πρός τό ύστερον τό γ αρ
πρότερον υστέρου έστί πρότερον κτλ. Wie man auch über die grosse
Beruhigung denke, mit der Pbiloponus ein zweites Glied des Ver
hältnisses supplirt, die Thatsache gibt er bestimmt an, dass er πρός
τό ύστερον n ic h t in seinem Texte fand. Dadurch sch windet jede
scheinbare Beweiskraft der von Prantl angeführten W orte; diese
Worte führen übrigens schon an sich n ic h t auf die Prnntrsche
Emendation; denn es ist nicht zu ersehen, mit welchem Rechte Prantl
(Bonitz.) 4
50 [230]
sätze, welche alle als Prineipien setzen, sondern manche halten sieh
in ihren Voraussetzungen an das Gebiet der sinnlichen Wahrneh
mung, andere an das des Denkens und Erkennens, οι μεν γάρ θερ
μόν και ψυχρόν, οί d' υγρόν καί £rjρόν, έτεροι di περιττόν καί άρτιον
188 ö 33, aber der Analogie nach ist es doch dieselbe Grundüber
zeugung, welche siel» in diesen Ansichten bei aller Verschieden
heit im Einzelnen kundgibt, ώστε ταΰτα λέγειν πως καί ετερρ άλλή-
λων, ετερα μεν ώσπερ καί οοκεΐ τοΐς πλείστοις, ταύτά di y άνάλογον
λαμβάνουσι γάρ εκ τής αυτής συστοιχίας * τα μεν γάρ περιέχει, τά dt
περιέχεται των εναντίων. ταύττ{ di οή ωσαύτως λέγουσι και έτέρως
κτλ. Was Aristoteles mit den Worten λαμβάνουσι γάρ Ix τής αυτής
συστοιχίας sagen will, ist nach dem sonst constatirten aristotelischen
Gebi*auche dieses Wortes (vergl. meine Anmerkung zu Met. A 5.
986 a 2 2 ) nicht zweifelhaft. Zwei einander entsprechende Gruppen
(άντιστοιχίαι bei Späteren) von Begriffen sind so zusammengeord
net, dass in jeder derselben (συστοιχία) Begriffe verbunden sind,
die eine Verwandtschaft oder eine Analogie zu einander haben, und
je einem Begriffe der einen συστοιχία ein gegenteiliger der anderen
entspricht. Vergl. die pythagoreische Tabelle bei Aristoteles Met.
A 5. 986 a 22 oder die συστοιχίαι der griechischen Commentatore»»
zur Physik Thein. 30 6, Simpl. 98 a , Phil, d 1. Also die von den
Philosophen als Prineipien gesetzten Gegensätze sind derselben
Gruppirung der Begriffe entlehnt, das heisst jedesmal das eine Glied
des Gegensatzes der einen Reihe, das andere der anderen Reihe an
deren entsprechender Stelle. Den allgemeinen Charakter nun der
sämmtlichen in der einen und der sämintlichen in der anderen Reihe
enthaltenen Glieder der Gegensätze bezeichnet Aristoteles durch die
folgenden W orte: τά μέν γάρ περιέχει, τά di περιέχεται. Denn dass
hierdurch nicht etwa die unter den einzelnen Philosophen stattfin
denden Vei*sehiedenheiten, sondern die der Analogie nach beste
hende Gleichartigkeit bezeichnet sein soll, beweist die causale Ver
bindung durch γάρ mit dem vorhergehenden Satze. Der Charakter
aber der einen Reihe der έναντία ist nach Arist. das μάλλον oder
die υπεροχή, der der anderen das ήττον, die έλλειψις oder στέρησις,
vergl. α 4. 187 α 15 — τάλλα γεννώσι πυκνόττ,τι καί μανότητι πολλά
ποιοΰνζες. ταΰτα d’ έστΐν έναντία, καθόλου d’ υπεροχή καί έ/λειψις.
α 6. 189 b 8 αλλά πάντες γε το έν τούτο τοΐς έναντίοις σχηματίζου-
σιν, οίον πυχνόττ,τι χαι μανόττ,τι καί τώ μάλλον χαι ήττον. ταΰτα
[237] 57
δ' έστίν δλως υπεροχή δηλονότι καί ελλειψις. Met. Α 9. 9 9 2 6 4 —
ώσπερ χαί οί φυσιολόγοι φασί τό μανόν καί το πυκνόν, πρώτας του
υποκείμενου φάσχοντες είναι διαφοράς ταύτας· ταύτα γάρ έστιν
υπεροχή τις και έλλειψή. rt 2. 1042 b 2 t — τά δε τοϊς των αισθη
τών πάθεσιν οΓον σχληρότητι χαί μαλαχότητι χαί πυχνότητι χαί μανό-
τητι χαί ζηρότητι χαί ύγρότητι· χαί τά μεν ένίοις τούτων τά δέ πάσι
τούτοις, χαί ολως τά μέν υπεροχή τά δέ ελλείψει, (7 2. 1004 '6 27
τών εναντίων ή έτέρα συστοιχία στέρησις. Pliys. γ 2. 201 b 25 τής
δ' έτέρας συστοιχίας αί άρχαί διά τό στερητιχαί είναι αόριστοι.)
Diese Bedeutung nun der υπεροχή und ελλείψω, welche an unserer
Stelle bezeichnet zu finden wir zu erwarten berechtigt sind, ist in
περιέχειν und περιέχεσθαι nicht enthalten; diese Worte gehen auf
weiteren und engeren Umfang, daher unter anderem auf Überord
nung und Unterordnung von Begriffen. Obgleich daher Simplicius
41 α und Philoponus d 2 bereits περιέχειν und περιέχεσθαι in ihrem
Texte gehabt haben, welches sie mit Ignorirung der oben hervor
gehobenen Bedeutung von γάρ auf Über-und Unterordnung deuten *),
so kann doch nicht dies die ursprüngliche Schreibweise gewesen
sein, sondern vielmehr τά μέν γάρ υπε ρέ χε ι , τά δέ ύπερέχεται
τών εναντίων 9 welches allein der sonst üblichen Charakterisiruug
durch υπεροχή und ίλλειψις entspricht. Über den Gebrauch des
passivischen ύπερέχεσθαι vergi. Pliys. d 8 . 215 b 12. Met. i 0.
1057 « 14. v 1. 1087 b 18. Rhet. a 7. 1303 b 8, 20. Die entspre
chende Verwechslung von ύπερέχειν und περιέχειν finden wir Phys.
7 6. 207 rt 25, dort ist ου περιέχει άλλα περιέχεται die richtige Les
art; aber die Handschriften E und 1 haben οΰχ υπερέχει άλλ’ ύπερέ-
χεταί.
Phys. α 7. 190 b 25. Gegenüber den Ansichten der früheren
Naturphilosophen begründet im siebenten Capitel des ersten Buches
Aristoteles seine Überzeugung, dass jedes Werden einen formlosen,
die Gestaltung erst erwartenden StotF voraussetze und eine davon
unterschiedene Form; jedes einzelne Ding ist eben die Verbindung
1) Themistius 19 b hat diese falsche Erklärung noch nicht, sondern umschreibt ganz
passend: τά μεν ηάρ ix τή> συστοιχειας (1. σ υστοιχία*) εστί τής υπό τήν
σύηχρισιν καί τήν υπεροχήν, τά όέ ix τής υπό τήν όιάκρισιν καί τήν
ελλειψιν. Indessen, dass er uoch ύπερέχειν und ΰπερέχεσ^αι in seinem Texte
geliulu habe, wage ich nicht aus diesen Worten zu folgern.
58 [238]
von Stoff und Form, φανερόν ούν ω ς * ), εΐπερ .είσϊν αιτιαι καί άρχαί
των φύσει οντων, έξ ών πρώτων είσίζ) και γεγόνασι μή κατά συμβε-
βηκός άλλ* έκαστον δ λέγεται κατά την ούσίαν, ότι γίγνεται πάν εκ τε
τού υποκειμένου καί τής μορφής · σύγκειται γάρ ό μουσικός άνθρωπος
έξ ανθρώπου και μουσικού τρόπον τινά · διαλύσεις γάρ τούς λόγους εις
τούς λόγους τούς έχείνων. In dem Substrate nun, das für die Veränderung
vorausgesetzt werden muss, lässt sich ein begrifflicher Unterschied
machen, je nachdem man darunter die in der Veränderung bleibende
Natur des Substrates denkt, oder den Mangel gerade jener bestimm
ten Form, welche durch die Veränderung dem Stoffe gegeben wird.
εστι δέ το υποκείμενον αριθμώ μεν εν, εϊδει δέ δύο. ό μέν γάρ άνθρω
πος καί ό χρυσός και δλως ή ΰλη αριθμητή * τάδε γάρ τι μάλλον, καί
ού κατά συμβεβηκός έξ αύτού γίνεται το γιγνόμενον * ή δέ στέρησις καί
•ή έναντίωσις συμβεβηκός * εν δέ το είδος, οϊον ή τάξις ή ή μουσική
ή των άλλο)ν τι των ούτω κατηγορουμένων, διό εστι μέν ώς δύο
λεκτέον είναι τάς άρχάς, εστι δ * ώς τρεις. Die Deuteleien, in denen sich
die griechischen Erklärer über die ύλη αριθμητή ergehen, beweisen
nur, dass schon zu ihrer Zeit αριθμητή sich im Texte fand, und keine
andere Variante daneben; zur Aufklärung des Unerklärlichen kön
nen sie nichts beitragen. Es ist nicht zu begreifen, wie die ύλη, von
der es bald nachher heisst, dass sie nur κατ’ αναλογίαν έπιστητή
sei, αριθμητή sein soll, und eben so wenig ist zu begreifen, wie
durch das Prädicat άριθμητή (denn άριθμητή ist Prädicat des
Satzes) etwas ausgesagt sein soll, was zu dem ihm entgegengestell-
ten συμβεβηκός b 27 einen Gegensatz bilde. Die Unmöglichkeit des
jetzigen Textes ist vollkommen einleuchtend; ich vermuthe , dass*7
*) In der Wiederaufnahme des £>» durch das nachher folgende ori liegt nichts
Auffallendes, vergl. Phys. ζ 2. 233 a 13. θ ?. 260 a 2 3 ; ähnlich ist auch Pol.
7 13. 1283 b 16. 3 2 . 1337 b 5.
2) Bekker setzt nach είσί ein Komma und Pranti sucht dieser Interpunction durch
seine Übersetzung gerecht zu werden; aber es ist nicht möglich, dass είναι
und 717νεσ$αΐ in diesem Verhältniss zu dem έζ ού irgend getrennt werden.
Die griechischen Erklärer zeigen einen richtigen Takt, indem sie einstimmig auf
die unmittelbare Verbindung von είναι und 7 ΐ'7 νεσθαι halten. Simpl 47 b τό δε
„ έζ ών πρώτον (s ic !) είσιν ή γεγόνασι* καί τα έζής ειρηται δηλοϋντα, δτι
τάς στοιχειώδεις άρχάς ό λόγος ζητεί, έζ ών έστίν οτε έστιν καί γέγονεν ότε
γέγονε τά γυσιχά πράγματα’ έζ ών γάρ γέγονεν, έχ τούτων καί έστί, καί ε’ξ
ών έστί, έχ τούτων καί γέγονε, μή κατά συμβεβηχός τό έζ ών λαμβανόντων
ημών άλλα κατ* ουσίαν. Ehen so Themistius 21 6, Philopouus d 13.
[239] 59
mit sehr geringem Unterschiede der Buchstaben und mit W eg
lassung von γάρ nach τόδε ursprünglich geschrieben w ar: ό μεν γάρ
άνθρωπος xai ό χρυσός xai ό'λως ή ΰλ»5 ή ά ρ ρ ύ θ μ ι σ τ ό ς τόδε τι
μάλλον, καί ου κατά συμβεβηχός γίνεται έξ αύτοϋ τό γιγνόμενον * ή
δε στέρησις καί >j έναντίωσις συμβεβηχός. Die ΰλ>? wird nur μάλλον
τόδε τ<, nicht schlechthin τόδε τι genannt, denn sie ist οϋχ ουτω μία
ουδέ ούτως ον ώς τό τόδε τι 191 α 12. W ie ασχημάτιστος, τό άσχη-
μάτιστον zur Charakteristik der υλν} gebraucht wird , z. B. 191 α 2,
so würde man αρρύθμιστος in gleichem Sinne zu erwarten berech
tigt sein, da pυθμίζειν vom Gestalten des formlosen Stoffes gebraucht
wird, de Coelo γ 8. 3 0 6 b 18 άειδές καί άμορφον δει τό ύποχείμενον
είναι * μάλιστα γάρ αν οΰτο> δύναιτο ρυθμίζεσθαι, vergi, μεταρρυθ
μ ίζει Phys. α 2. 185 ό 28. Und es findet sich άρρύθμιστος oder
άρύθμιστος wirklich in diesem Sinne von der ύλη gebraucht Phys.
ß 1. 193 α 11 δοχεΐ δ’ b φύσις xai ή ουσία των φύσει όντων ένίοις
είναι τό πρώτον ένυπάρχον έχάστω άρρύθμιστον ον χαθ9 έαυτό. Met.
δ 4. 1 0 1 4 b 27 ετι δε’ φύσις λέγεται έζ ου πρώτου η έστιν η γίγνεταί
τι των φύσει οντων άρυθμίστου οντος xai άμεταβλήτου ix της φύσεως
τής αύτού. Die Abweichung der Conjectur von den Buchstaben der
Überlieferung würde noch unerheblicher sein, wenn man άρυθμίστη
schreiben dürfte; doch bei Verbalien mit α privativum wüsste ich
kein Beispiel aus Aristoteles für die Femininform in η anzugeben.
Phys. ß 2. 1 9 4 α 29. Die Naturphilosophie, als beschäftigt mit
Formen, die an einem bestimmten räumlichen, der Bewegung unter
worfenen Stoffe haften, hat beide Prineipien, sowohl das stoffliche als
auch bis zu gewissen Grenzen das formale, zum Gegenstände ihrer
Forschung zu machen. Selbst der Zweck fällt in den Bereich der
Naturphilosophie, έτι τό ου ένεκα καί τό τέλος τής αύτής, καί όσα
τούτων ενεκα. ή όέ φύσις τέλος καί ου ενεχα * ών γάρ συνεχούς τής
χινήσεως ούσης εστι τι τέλος τής χινήσεως, τούτο έσχατον xai τό ού
ενεκα. Schon Alexander Aphr. hatte, wie wir aus Simplicius ersehen,
67 a (Schol. 349 a 3 3 ) τέλος und έσχατον in dem letzten Satze an
denselben Stellen, welche diese W orte in unseren jetzigen Texten
einnehmen; wenn es daher in Themistius Paraphrase den Anschein
haben kann, als habe er vielleicht έσχατον an erster, τέλος an zwei
ter Stelle gelesen (2 4 b όταν χινούμενόν τι συνεχώς κατα άφιχόμενον
εις τι έ σ χ α τ ο ν καί τέλος παύσηται τής εις τό πρόσθεν όδού, τούτο
τής χινήσεως τέλος είχε xai τό ού ένεκα), so können wir darin nur
βο [240]
*) ln der Be&timmung der Arteinheit bedarf eine Stelle einer kleinen Berichtigung·
227 b 12 ei 0' έστιν ά τ 3 ’ ά καί γένη ϊμ χ καί είδη έστιν, δήλον ώς εί'δει μία
62 [242]
— γένει μία, εϊδει μία χίντ,σις — zuzuschreiben sei, und geht erst
dann zu der Einheit im vollen und eigentlichsten Sinne des W ortes
über, γένει μέν ούν καί εϊδει κίνησή μία ούτως, άκλώς δέ μία χίνησις
γ) τη ουσία μία καί τω άρι$μω· τις i ’ 15 τοιαύτη, δήλον διελομένοις.
τρία yap έστι τον αριθμόν κερί ά λέγομεν την χίνησιν, ο καί εν ω καί
ό'τε. λέγω i ’ ο, οτι ανάγκη εΓναί re τό χινούμενον, οΓον άνθρωπον η
χρυσόν, καί £ν τίνί τούτο χινεϊσ$αι, οΓον iv τόττω iv κά$ει, χαί κοτέ *
iv χρόνω yap καν κινείται. τούτων i i το μέν εΓναί τω ^^νεί ή τω είδει
μίαν εστίν iv τω πράγματι iv φ κινείται, τό i ’ έχόμενον ήν εν τω
χρόνω, το i ’ άττλώί μίαν iv άκασι τούτοις· καί iv ω γάρ £ν δει εΓναί
καί άτομον, οΓον τό είδος, καί το οτε, οΓον τον χρόνον ένα καί μή δια-
λείπειν, καί τό κινούμενον εν εΓναί μή κατά συμβεβηχός κτλ. Ich
musste die ganze Stelle hersetzen, weil nur aus der Betrachtung des
ganzen Zusammenhanges hervorgeht, dass in den Worten τούτων i i
τό μέν . . , χρόνω einerseits eine Lücke ist, andererseits noch über
dies eine Verderbniss in den vorhandenen unvollständigen Worten.
Denn aufgezählt sein müssen in den W orten τούτων . . . χρόνω
die d r e i e r l e i Arten von Einheit der Bewegungen; dies beweist
sowohl das auf die vorher dargelegten drei Bedingungen voll
ständiger Einheit bezügliche τούτων, als noch entschiedener das
nach diesen Worten folgende τό δ ’ άκλώς μίαν έν ά κ α σ ι τού
τοι ς sammt der folgenden Ausführung der άκαντα ταύτα. Es fehlt
aber die Erwähnung der Einheit des Substrates oder Gegenstandes
der Bewegung, des ο κινείται, und die Erwähnung der Zeit entspricht
sowohl durch έχόμενον als durch yjv dem nicht, was nach dem Zusam
menhänge hier gesagt werden musste. Der Inhalt der erforderlichen
Ergänzung und das Ziel der Berichtigung der verderbten Worte
ist ausser Zweifel, die einzelnen Worte lassen sich schwerlich mit
voller Sicherheit feststellen. Vielleicht empfiehlt sich folgender Vor
schlag dadurch, dass sich ein Anlass des Übersehens beim Abschrei
ben wohl erkennen lässt und die emendirten Worte sich ziemlich
nahe an die Überlieferung anschliessen: τούτων δέ τό μέν είναι τω
έσται, απλώς δε μία εϊδει σύ. Dein απλώς δ ’ — ού kann nicht der einfache
unbeschränkte Ausdruck εϊδει μία entgegenstehen. Themistius 51 a und Simpli
cius 206 b fugen in ihren Erklärungen gleichmässig ein πως hinzu, und auch
das Lemma des Simplicius lautet: ό}ς εϊδει ττω? μία εσται. Entweder dies ist zu
schreiben oder δηλον ό)ς έ σ τ ι ν ώς εϊδει μία εσ ται, diese letztere Emendation
wird durch die Variante in Η δηλόν εστιν wc wahrscheinlich.
[243] 63
γενει γ, τώ είυει μίαν έστίν έν τώ πράγματι έν ώ κινείται. τό δέ τώ
ύπ οκε ι μ έν ω μί αν εν τώ π ρ ά γ μ α τ ι ο κ ι ν ε ί τ α ι , τό δ έ τ ώ δτε
μίαν είναι έν τώ χρόνιο, τό δ ' άπλώς μίαν έν άπασι τούτοις. Aus
Simplicius Commentar 2 0 7 α ersieht man, dass er bereits den jetzigen
Text vorfand; Themistius Paraphrase gibt keinen Anhaltspunct zu
Schlüssen auf die damalige Gestalt des Textes.
οι) γένοι rav ούδέν έx μηδενός όντος πολλά τε καί κινούμενα μέν ίση
τά οντα, άμ^οίν δέ πιστή μάλλον aOrrj, καί .θάττον άν πρόοιντο πάν-
τες ταύτην έχείνης τήν δόξαν. ώστ' εί καί συμβαίνει έναντίας είναι
τάς φάσεις κτλ. Mullaeh emendirt nun diese Stelle in folgender
Weise: . . . δέοεικται. εί δέ τυγ χάνο μεν εχοντες άμφοτέρας τάς
ύπολήψεις ταύτας, καί ώς ούκ άν γένοιτο οιίδέν έκ μτ,δενός, καί ώς
πολλά τε καί κινούμενα μέν έσπ τά όντα, άμψοϊν δέ εί πιστή μάλλον
αύτη δόξει , 3ά ττον άν π ρ ό σ ο ι ν τ ο ταΰτγ,ν έχείνης τήν δόξαν, ώστ'
κτλ. Die Änderung von τυγχανόμενα in τυγχάνομεν ist nothwendig,
eben so die von δντος in καί ώς, ausserdem wird μέν nach κινούμενα
nicht können beibehalten werden, vielleicht ist es aus dem Schlüsse
des vorausgehenden Wortes entstanden. Dagegen scheinen alle
übrigen Änderungen Mullach's unhaltbar. Die zweifache Einschie-
bung von εί und die Verwandlung des καί in δόξει stellen ein oom-
plicirtes Satzgefüge her, wie wir es weder sonst in der Schreib
weise des Verfassers dieser Schrift finden, noch durch den eigen
tümlichen Zusammenhang der hier ausgesprochenen Gedanken
veranlasst sehen. Die Verwandlung von προίεσ$αι „aufgeben,
preisgeben“ in sein Gegenteil προσίεσ^αι (vergi, den Gegen
satz dieser beiden Worte in ihrem eigentlichen Sinne Eth. Eud.
y 4. 1232 a 13) „annehmen, zugestehen“ ist an der vorlie
genden Stelle nicht zulässig. Man kann eine Ansicht, die man hat,
τυγ χάνομεν ε χ ο ν τ ε ς , a u f g e b e n , προίεσ$αι, aber man kann einer
Ansicht, die man bereits hat, nicht erst Zugang zu sich gestatten,
προσίεσ$αι. Was Mullaeh durch Aufnahme des in diesen Zusam
menhang nicht passenden προσίεσθαι herstellen wollte, das wird
sehr einfach erreicht, indem man bei den Worten ταυττιν ίχείνγ\ς
τ ή ν δόξαν den Spuren folgt, welche die ungewöhnliche, kaum glaub
liche Wortstellung uns darbietet, und schreibt: ταύτης έχείνην
τήν δόξαν. Mit diesen sehr massigen Änderungen würde ich hier
nach die ganze Stelle schreiben: τυγ χ ά ν ο μ ε ν δέ ίχοντες άμρο-
τέρας τάς ύπολήψεις ταύτας, καί ώς ουκ άν γένοιτο ούδέν έχ μνιδενός,
κ α ί ώς πολλά τε καί κινούμενά έστι τά οντα. άμψοϊν δέ πιστή μάλλον
.αυτή, καί 3άττον άν πρόοιντο πάντες ταυτγ,ς έκείνην τήν δόξαν.
in demselben Gedankenzusammenhange heisst es einige Zeilen
später 975 a 6 μάλλον yaρ λαμβάνεται είχός είναι yίνεσ^αι έχ μή
όντος ή μή πολλά είναι. λέγεται τε καί σψόδρα υπέρ αύτών γίγνεσθαι
τε τά μή οντα, καί μή γεγονέναι πολλά έχ μή δντων , καί ούχ δτι οί
f*S3| 73
τυη/χάνοντες , αλλά καί των ίοξαντων «να« σορών τινές ειρήκασιν.
αύτ'ικα δ' 'Ησίοδος „πρώτον μέν πάντων- γησί „χάος έγένετ’, αύτάρ
έπειτα η/αϊ ευρύστερνος, πάντων εδος άσψαλές αΐεί, i4$' ερος , £ς
πάντε^σι μεταπρέπει ά$ανάτοισιν*. τά ο’ άλλα ρησί γενέσ.3·αι, ταΰτα
d’ ί£ ου^ενός. Es liegt nahe, das τε nach λέγεται in eine begründende
Partikel verwandeln zu wollen, etwa γε oder γάρ; indessen bei der
etwas bequemen W e is e , in welcher der Verfasser dieser Schrift
ebenso wie Aristoteles τε zur Anknüpfung von Sätzen gebraucht,
wird man sich bedenken müssen, diese Partikel zu ändern; dass bei
ihr an eine correlative Beziehung zu dem unmittelbar darnach fol
genden καί nicht zu denken ist, versteht sich dabei von selbst. Dass
μή vor γεγονέναι nicht richtig sein kann,hat schon Spalding bemerkt;
ob mau es mit Spalding und Mullach einfach aus dem Texte zü ent
fernen, oder ob man es in όή oder μήν zu verwandeln hat, lässt sich
bei dem Zustande des Textes und unserer sehr beschränkten
Kenntniss von der Schreibweise des Verfassers dieser Schrift nicht
wohl entscheiden. Am Schlüsse der angeführten Worte ist eine
erhebliche Verderbniss bis jetzt übersehen worden; denn die Worte
τ α ΰ τ α δ' έζ ουδενός zeigen unzweideutig, welcher Gegensatz vor
ausgegangen sein muss, nämlich: ix τούτω ν ούν τά άλλα γησί
γενέσ$αι, ταΰτα δ' έζ ουδενός.
Den Übergang zum zweiten Theile der Kritik, in welchem nicht
mehr die Sicherheit des zum Ausgangspuncte genommenen Grund
satzes, sondern die Nothwendigkeit der daraus gezogenen Folge
rungen in Frage gestellt wird, bilden die Worte 97 5 a 1 8 : Άλλ’
άρα εί μέν δυνατά έστιν fj άδύνατα ά λέγε«, έατέον. τό δέ πότερον
συμπεραίνεται αυτό έζ ών λαμβάνει, ή ούδέν κωλύει καί άλλως έχειν,
ίκανώς σκέψασ$αι. Einerseits die Stellung, weiche hier das folgernde
άρα haben soll, andererseits die Vergleichung mit dem Anfänge des
ganzen kritischen Abschnittes ( 9 7 4 b 8 άρ' ούν δει πρώτον μέν μη
πάσαν λαβόντα δόζαν άρχεσ$αι κτλ.) beweisen, dass geschrieben wer
den muss άλλ' ά ρ α, wie wir Pol. γ 1 0 .1 2 8 1 α24 lesen: άλλ’ άρα τούς
ελάττους δίκαιον άρχειν καί τούς πλουσίους; Eth.Nic.a 4 . 1 0 9 6 b 27,
γ 4. 1112 α 1 5 , Μ. Mor. α 2. 1184 α 25, 2 9 , α 17. 1189 α 15, β 6.
1200 b 38, β 8. 1207 α 6, Phys. η 4. 249 α 3 άλλ’ άρα ου μόνον δεϊ τά
συμβλητά μη όμώνυμα είναι άλλα καί μη έχειν διαγόραν ; dem gemäss
auch 2 4 8 α 15 άλλ' άρα όταν έν ισω ίσον κινη$γ, τότε ισοταχές; zu
schreiben ist statt des auch in Bekker’s Texte noch beibe
74 1254]
haltenen άλλ’ άρα *)· — Im Folgenden stellt die von Mullach auf
genommene Conjectur Spalding’s, nämlich δεί nach σχέψασ$αι hinzu-
zufügen, allerdings eine grammatische Construction her, aber nicht
den richtigen Zusammenhang und treffenden Gegensatz zu έατέον;
dieser Forderung wird durch die einfachere Änderung genügt:
ικανόν σχέψασ$αi.
975 6 21 — 27. Durch Bergk’s eben so einfache als evidente
Emendation ist dieser Satz in seine richtige Form hergestellt
£Ti di oddiv κωλύει, μίαν τινά ούσαν τό παν μορφήν, ώς χαί ό Α να
ξίμανδρος καί ό Άναζιμένης λέγουαιν, ό μεν ύδωρ είναι ψάμενος τό
παν, ό di Ά να ξιμένης αέρα, χαί όσοι άλλοι ούτως είναι τό παν 'έν
ήξιώκασι, τούτο ήδη σχήμασί τε χαί πλή·$εσι καί δλιγότητι καί τφ
μανόν ή πυκνόν γίγνεο^αι πολλά καί άπειρα όντα τε χαί γιγνόμενα
απεργάζεσαι τό δλον. Nur im Anfänge dieses Satzes hat Bergk ein
Wort unberührt gelassen, das unmöglich richtig sein kann. Das
Eine, aus welchem Anaximandros oder Anaximenes die ganze Viel
heit und Mannigfaltigkeit der Welt hervorgehen lassen, ist nicht
eine einheitliche Form oder Gestalt, μ ο ρ φ ή , sondern derselbe
Stoff; es konnte als μίαν τινά ούσαν φύσιν, aber nicht als μίαν τινά
ούσαν μορφήν bezeichnet werden; dies letztere Wort ist gewiss
aus αρχήν verschrieben. Anaximandros und Anaximenes gehören
zu denjenigen ionischen Physiologen, welche μίαν αρχήν und zwar
ώς έν ύλης εΐδει voraussetzen. — Dagegen kann es nur gebilligt
werden, dass Bergk τό δλον am Schlüsse des Satzes unverändert
gelassen und die neuerdings von Mullach in den Text gesetzte Con
jectur Sylburg's ταύτό ov nicht aufgenommen hat. Die überlieferten
Worte geben einen vollkommen angemessenen Sinn; τούτο ist, wie
Bergk richtig bemerkt, die μία αρχή, τό δλον ist Object zu άπερ-
γάζεσ$αι, und Prädicat zu diesem Objecte ist πολλά καί άπειρα
όντα τε χαί γιγνόμενα: das eine (stoffliche) Princip bewerkstelligt,
dass das Weltganze (τό δλον) eine unendliche Vielheit von Seiendem
und Werdendem ist.
975 6 39. Melissus hatte aus der Leugnung des Entstehens
und Vergehens die Unendlichkeit des Seienden erschlossen. Dagegen
*) Dieselbe Änderung von άρα in άρα ist erforderlich de gen. et corr. ß 11. 33 7
b 13 οΓον τροπάς άρα ανάγκη ηενέσ$αι καί ούχ οΓόν τε μή ι’νδ εχ εσ θ α ι; die
Vergleichung der vorausgehenden und nachfolgenden Sätze wird leicht die Richtig
keit dieser Accentuation erweisen, während durch das in den Texten befindliche
άρα dem Aristoteles eine ihm fremde Ausdrucksweise zugeschrieben wird.
[255] 75
richtet sich die Kritik des Verfassers in den Worten: καίτοί τί
κώλυε: άγένητον ον i'/ειν πέρας ix των είρημένων; wonach dann
ausgeführt wird, dass das Unentstandene zwar nicht eine zeitliche
Grenze, einen Anfang des Entstehens haben könne, wohl aber
eine räumliche Grenze gegeu ein anderes ebenfalls Unentstandenes.
Dass von Grenzen in einem a n d e r e n Sinne die Rede sei, als
Melissus es gemeint hatte, will Mullach sogleich in jenen ersten,
diese Argumentation einleitenden Worten ausgedrückt sehen, indem
er für ix των «φυμένων nach Spalding's Conjectur schreibt έχτός
των ευμενών. Diese Änderung ist unrichtig; von einem πέρας
έχτός των ευμενών kann nur dann die Rede sein, wenn dem frag
lichen Gegenstände bereits Grenzen zugeschrieben sind, ausserhalb
deren die nun bezeichnete liegen soll, aber nicht wenn ihm Begrenzt
heit überhaupt abgesprochen ist. Es ist gar keine Änderung nöthig;
„Was hindert denn nach dem Gesagten, dass das Unentstandene
eine Grenze habe?" Und an den Worten έχ των είρημένων etwas
zu ändern, wird man sich wohl bedenken, wenn man vergleicht, wie
häufig durch die gleiche Formel der Verfasser auf das Vorher
gegangene zurückweist, 976 b 32 ix των είρημένων αύτω κωλύει
κτλ. b 38 ούδέν κώλυε: έχ των ύπ' εκείνου είρημένων. 979 α 34 οιίοα-
μό-θεν δέ συμβαίνει εξ ων εϊρηχεν.
Das Prädicat όμοιον, welches Melissus dem Seienden zuschreibt,
ist nicht so gemeint, als sollte dadurch das Seiende mit etwas ausser
ihm vorhandenen verglichen werden, sondern es ist dadurch die
innere Gleichartigkeit des Seienden bezeichnet. 976 α 13 xai γap
όμοιον ούτω λέγει τό παν είναι, οΰχ: ως άλλοι έτέρω τινί, οπερ καί
’Αναξαγόρας έλέγχει, ότι όμοιον τό άπειρον , τό γε όμοιον έτέρω
όμοιον, ώστε δύο η πλείω όντα ούχ αν εν ούο άπειρον είναι, άλλ’ ίσως
τό όμοιον προς τό αύτό λέγει χαί ψησιν αυτό όμοιον είναι παν, ότι
όμοιομερές, ύδωρ όν άπαν η γη η εϊ τι τοιοΟτον άλλο . οήλο$ γάρ
ούτως αξιών ε:να: εν των δη μερών ίχαστον σώμα όν ούχ άπειρόν
Ιστιν . τό γάρ όλον άπειρον * ώστε ταΰτα περαίνει προς άλλ^λα άγένητα
όντα. Den Anfang dieser Stelle bis έλέγχει habe ich nach der sehr
wahrscheinlichen Ergänzung und Emendation geschrieben, welche
auf Grundlage der Leipziger Handschrift grossentheils nach Bergk's
Vorgänge Mullach in seinem Texte gegeben hat; das übrige habe
ich unverändert nach der Leipziger Handschrift und nach der
Bekker’schen Interpunction geschrieben. Für ότι όμοιον hat Bekker
76 [256]
ι) Ich butte vermuthet . . . ούδέν κωλύει, τφ ηάρ μανω κτλ. Auf die durch das
genaue Ansclilies.sen an die Überlieferung unzweifelhaft viel gesichertere Emendatiöft
. . . ούδέν κωλύει, έν ηχρ τω μανω κτλ. machte mich Vahlen aufmerksam, da
ich ihm diese Conjectur mittheilte.
78 [258]
*) 97? α 27 τούτο «yap θεόν και θεού δύναμιν etvat, χρατεϊν, άλλα μη χρατεισ θ α ι,
και πάντα κ ρ α τ ε ίσ α ι είναι. Mullach schreibt nach Karsten's Conjectur: καί πάν
των χ ρ ά τ ι σ τ ο ν είναι.Wahrscheinlicher ist καί π ά ν τ α χ ρ ά τ ι σ τ ον είναι,
nicht nur weil es der Überlieferung näher lieg t, sondern auch wegen der Überein
stimmung mit der darauf folgenden Begründung: τ ά μεν άλλήλων κρείττ ουζ, τ ά
d i -ηττους, und 977 6 29 π ο λ λ ά χρείντους είναι άλλήλων οί θεοί.
[M l] 81
wahrscheinlich, dass die letzten Worte έν yap ούκ έχει κτλ. der
Verfasser als aus seinen eigenen Gedanken ausspreche; es ist sonst
in dieser Darstellung durchweg (nur die Worte a 26 έκαστος yao
ών των κολλών ομοίως άν τοιούτος ενη machen eine Ausnahme) der
Charakter des Referirens durch indirecte Redeform festgehalten;
also wohl auch hier ούκ έχειν (vergi, oben zu Phys. y 3. 203 b 4).
Hiernach erhält dieser ganze Abschnitt folgende Gestalt: άίδιον
δντα και ένα καί σφαιροειδή ούτ' άπειρον εί ναι ούτε πεπεράν$αι.
άπειρον μέν γάρ τό μή ον είναι* τούτο yap ούτε μέσον ούτ' αργήν
καί τέλος ούτ' άλλο μέρος ούδέν έχειν. τοιούτον δ' είναι τό άπειρον
οιον δέ τό μή δν ούκ άν είναι τό όν. περαινειν δέ προς άλλτ,λα εί πλείω
ety;. τό δέ έν ούτε τω ούκ δντι ούτε τοϊς πολλοϊς ώμοιώσ$αι· έν yap
ούκ ί χ ε ι ν προς δ τι περανεϊ.
Die unmittelbar folgenden Worte bedürfen noch einer kleinen,
wie mir scheint evidenten Emendation: rö δή τοιούτον δν εν , δν τον
θεόν είναι λέγει, ούτε κινείσ3αι ούτ' ακίνητον είναι. Oh dieser Satz richti
ger durch δή eingeleitet wird (so cod. Lips., Vulgata vor Bekker,
Mullach) oder durch δέ (Bekker), wird kaum zu entscheiden sein;
es ist eben so wohl möglich, dass durch die einleitende Partikel die
zusammenfassende Folgerung aus dem Vorhergehenden (rö τοιούτο)
betont wird (δή), als dass durch sie der Übergang bezeichnet wird
( δέ) zu dem nun auszusprechenden neuen Satze. Das Participium
δν fehlt in der Leipziger Handschrift; grammatisch ist dasselbe
nicht erforderlich, ja nicht einmal ganz angemessen; man würde
dann eine andere Stellung erwarten: τό or, έν, τοιούτο δν; die Ana
logie der vorausgehenden Fälle der Recapitulation a 36 ένα δ 1
δντα, b 1 δμοιον δντα, b 2 άίδιον δ’ δντα lassen sich nicht für Bei
behaltung des Particips geltend machen, da durch die Setzung des
Artikels rö τοιούτον die Construction eine wesentlich andere ist.
Jedenfalls dagegen muss für ov geschrieben werden otov, also: rö δτ,
τοιούτον εν, οΓον τον $εόν είναι λέγει κτλ.
977 6 31 τό τε κράτιστον είναι τον 3εόν ούχ ούτως ύπολαμβά-
νων λέγεται, ώς προς άλλο τι τοιαύττ, ή τού 5εού φύσις. Die Emen-
datiün Bergk's υπολαμβάνουν λέγει widerlegt Mullach richtig; es
kommt nicht darauf an, den Sinn zu bezeichnen, in welchem Xeno
phanes den Superlativ κράτιστος gemeint hat, sondern den, in wel
chem derselbe überhaupt verstanden wird oder verstanden werden
sollte. Diese Bedeutung treffen die Conjecturen Karsten's ύπολαμ-
[2631 83
gesetzt wird, liegt an sich sehr nahe und könnte vielleicht noch
durch eine irrthümliche Beziehung dieses Falles auf die voraus
gehenden Worte: καί ών ή στέρησις μείζων veranlasst sein.
Im weiteren Verlaufe derselben quantitativen Vergleichung
unter Gütern lesen wir α 7. 1365 « 35 καί τά χρεία μείζονι
χρήσιμα, οίον τά εν γήρα καί νόσοις. καί δυοιν το lyyfotpov τού
τέλους, καί το αύτω καί άπλώς. καί το δυνατόν τού αδυνάτου · τό
μέν yap αύτω, τό δ'ου. Es handelt sich, wie die Zusammenstellung
Zeigt, hier durchweg um die Vergleichung zweier Güter mit einander,
δυοίν τό έηηύτερον τού τέλους, τό δυνατόν τού αδυνάτου, noch
nicht, wie an einer späteren Stelle, um die Vereinigung von zwei
Momenten, um derentwillen etwas ein Gut ist, in derselben Sache
(£ 11 καί τό άλυπότερον και με$' ηδονής· πλείω yap ένός, vergi.
Vahlen S. 54). Hiernach ist auch in dem Satzgliede καί τό αύτω
καί άπλώς nicht der Ausdruck einer Verbindung, sondern einer
Vergleichung zu erwarten, und zwar, wenn der vorausgehende und
der folgende Fall zu einem Schlüsse berechtigen, einer Vergleichung,
in welcher das erreichbarere Gut dem minder erreichbaren vor
gezogen wird. Erinnert man sich an die bekannte Aristotelische
Unterscheidung zwischen άπλώς άγαμόν und πνί άγαμόν (z. B. Eth.
N. ε 2 . 1129 b 3. η 13. 1152 b 27 u. a .), so wird man es wahr
scheinlich finden, dass die Stelle ursprünglich lautete: καί δυοϊν
τό έγγυτερον τού τέλους, καί τό αύτω τού (oder η) άπλώς, καί τό
δυνατόν τού αδυνάτου * τό μέν yap αύτω (nämlich ayaSov έστι) ,
τό δ’ ου. Zur Bezeichnung des Einzelnen, für den etwas ein Gut ist,
τινί a y α3όν, dienen die Casus des Pronomen αύτός (vergi, ß 13. 1390
α 1 τό μέν yap συμγέρον αύτω ayaSov έστι, τό δέ καλόν άπλώς),
das reflexive Pronomen findet nur dann Anwendung, wenn die
Beziehung auf das Subject des dabei gesetzten Verbums dazu
den Anlass gibt (z. B. α 15. 1375 b 19 καί οτι ου τό άπλώ^ άγαμον
αίρειται ούδείς, άλλα τό αύτω). Übrigens ist wenigstens für das
erstere αύτω nicht nur die im Bekker’schen Apparat ersichtliche
Variante αυτό, sondern auch αύτω vorhanden, wie aus Sylburg’s
Ausgabe 30, 13 und v. 1. dazu hervorgeht; die gleiche Entscheidung
trifft dann nothwendig auch das zweite αύτω. Auch τού oder ή für
καί ist nicht blosse Conjectur, sondern hat, wie ebenfalls aus der
Sylburg’schen Ausgabe zu ersehen ist, handschriftliche Beglaubigung
für sich. Dieser oder der eigenen Conjectur ist auch Muret gefolgt,
[**»] 80
indem er Ühersetzt: „et quod ipsi bonum est, quam quod simpliciter
bonom“ . — Die gleiche Zurückführung des Pronomens αύτός statt
des Reflexivs ist noch an einer anderen Stelle desselben Capitels
erforderlich 1363 b 17 επεΐ ουν άγαμον λεγομεν τό τε αυτό αύτοϋ
ένεκα καί μη άλλου αιρετόν, καί ού πάντ έψίεται . . . αυτώ di άγαμόν
τό πρός αυτό ταΰτα πεπονθός, ανάγκη κτλ. Vielmehr αυ τ ώ di αγα
θόν τό πρός αυτόν ταΰτα πεπονθός. Förden ersteren Theil dieser Än
derung, der übrigens bei der Häufigkeit gerade dieser Verwechselung
besonders im Aristotelischen Texte (vergl. Torstrik Philol. XII, 3 2 3 )
kaum einer Rechtfertigung bedarf *), kann noch geltend gemacht
werden, dass nach der Angabe Vater’s Animadv. p. 43 die griechischen
Erklärer αΰτφ und αυτό ausdrücklich als Überlieferung erwähnen.
Vater a. a. 0 . behält αυ τ ώ di αγαθόν τό προς αύτόν mit Recht
ohne Andeutung einer Änderung, und mindestens αΰτόν ist in der
Übersetzung Murefs deutlich zu erkennen: „cuique autem bonum
id quod ita est affectum ad i p s u m “.
Rhet. α 11. 1371 a 34. In der Aufzählung der ηοέα heisst es:
καί τό μανθάνείν καί τό θαυμάζει ηού ώς επί τό πολύ * iv μέν γάρ
τώ θαυμάζείν τό ^πίθυμείν μαθεΐν έστίν, ώστε τό θαυμαστόν έπι-
θυμητόν, iv di τώ μανθάνείν εις τό κατά ^/ΰσιν καθίστασθαί (durch
welche letzten Worte der Beweis auf die Definition von ϊβονη als
einer κατάστασις εις την υπάρχουσαν ρύσιν 1369 b 34 zuriickgeführt
wird). ^ ror εις τό κατά ψύσιν καθίστασθαί. ist der Artikel τό nicht
zu enlbehren: iv di τώ μανθάνείν τό εις τό κατά ^υσιν καθίστασθαί.
Die Aufeinanderfolge des τό vor und nach εις konnte leicht zu dem
Versehen Anlass geben; dass übrigens diese Wiederholung τό εις
τό sprachlich kein Bedenken hat, braucht kaum erinnert zu werden;
genau ebenso lesen wir 1370 a 3 ανάγκη ουν ηού είναι τό τε εις τό
κατά ψύσιν ίε'ναι. β 13. 1389 b 20 εστι γάρ κακοήθεια τό έπί τό
χείρον ύπολαμβάνειν πάντα. Ja selbst die unmittelbare Aufeinander
folge desselben Artikels wird nicht gemieden; so ist Rhet. ß 24.
1401 « 2 4 für άλλος τό διτ,ρημένον συντιθέντα λέγειν η τό συγκείμενον
etwas nicht unter die Leute bringen ist ebenso viel, als es gar nicht
gesehen haben.
Rhet. ß 10. 1388 a 27 ώστε αν αυτοί μεν παρασκενα-
σθώσ'ν όντως εχειν, οί ο1 έλεείσθαι η τυγχάνει τίνος άγαμον
άξιούμενοι ώσίν οιοι οί είρημένοι, δήλον ώς ού τεύξονται έλέου παρά
των κυρίων. Ais Passivum lässt sich άξιούμενοι nicht auffassen;
denn „diejenigen, welche Mitleid zu finden oder irgend ein Gut
zu erlangen g e w ü r d i g t w e r d e n “ widerspricht offenbar dem
Gedankengange; und das Passiv άξιούμενοι in der an sich ganz
wohl denkbaren Wendung zu verstehen „diejenigen, für welche
man den Anspruch macht, dass sie u. s. w.“, liegt ausserhalb des
Sprachgebrauches. Medial wird άξιοϋσ^αι, mit einiger Modification
der Bedeutung im Vergleiche zum Activ, von Herodot gebraucht
(vergl. Krüger zu Her. I, 1 9 9 ), aber bei Aristoteles ist es sonst nicht
nachweisbar, auch vielleicht überhaupt im Attischen nicht. Zieht man
nun noch in Betracht, wie gleichmässig im Allgemeinen die Aus
drucksweise ist, welche Aristoteles in den entsprechenden Abschnitten
einhält, und vergleicht mit dem in Rede stehenden Satz den Schluss
des vorausgehenden Capitels, 1387 ö 17 ώστ εάν τους τε κριτάς
τοιοΰτους παρασκευάσω ό λόγος, καί τούς ά ξ ι ο ύ ν τ α ς έλεείσθαί, καί
έφ' οίς έλεείσθαί, δείξγ αναξίους μεν όντας τνγχάνειν άξιους σε μη
τνγχάνειν, αδύνατον έλεεϊν, so wird man sich kaum bedenken dürfen,
am Schlüsse des zehnten Capitels zu schreiben: οί δ1 ελεείσθαι vj
τνγχάνειν τίνος αγαθόν ά ξ ι ο ύ ν τ ε ς ώσιν οΓοι οι είρημένοι.
Rhet. β 22. 1396 6 29 σχεδόν μέν ούν ημιν περί έκαστων των
ειδών των χρησίμων καί αναγκαίων εχονται οί τόποι' έξειλεγμέναι
γάρ αί προτάσεις περί έκαστον είσιν, ώστ’ έξ ών δεϊ ψέρειν τά ένθν-
μήματα τόπων κτλ. Doch wohl: περί έ κα σ τ ο ν των ειδών, darauf
führt, ausser dem sonstigen Gebrauche von έκαστος, die Vergleichung
mit den folgenden Worten und das Schwanken der Überlieferung
zwischen έκαστων in der Pariser Handschrift Ac und έκαστον in den
drei übrigen von Bekker verglichenen.
Rhet. γ 9. 1410 a 30. Unter den Beispielen der Paromoiosis,
und zwar als eine solche, die durch den Ausgang des Satzes her
gestellt wird, führt Aristoteles an: έπί τελευτής δε (nämlich παρο
μοίωσές έστίν) »ωη$ησαν αυτόν παιδίον τετοκέναί, άλλ1 αύτοϋ αίτιον
γεγονέναί“. Der Sinn des angeführten Satzes wird sich schwerlich
zur Klarheit bringen lassen, wenn wir nicht zufällig Nachricht über
[275] 95
*) Die gleiche Änderung· καί ότι für das handschriftliche ότι καί staluirt Vahlen S. 42
zu α 2. 1350 6*18.
96 [27β]
Register.
An. post, 6. 92 21 . .
ß a ., . S. 8 Pkys. /5 6. 197/>23 . . . . . S. 40
Pliys. α 2. 184 21 . . .
b , 52 η β 6 . 197 33 .
b . 41
99 α 2. 184 23 . . .
b , 55 99 /5 6 198 α 12 . . 28
99 α 2. 185 33 . . .
b . 6 99 β 7. 198 α 25 . . 42
99 α 4. 187 10 . . .
b , 39 99 /5 7. 198 30 .
α . 17
99 α 4. 187 28 . . .
b . • 99 32 99 7 1 . 201 α 28 . . 61
99 αδ. 188 α 3 6 . . . . 14 99 7 2. 201 27 .
b . 33
99 α 5. 189 α 2 . . . . 55 99 7 2. 201 32 .
b . 34
99 « 7. 189 30 . . .
b . 14 99 7 3. 202 12 .
b . 19
99 «7. 190 α 6 . . . . 15 99 7 4. 203 α 34 . . •· · η 20
99 « 7. 190 18 . . .
b * 99 58 99 7 5. 205 α 14 . . 32
99 «7. 190 25 . . .
b 57 99 7 5. 205 α 34 . . 20
99 α 7. 1 x1 α 2 . . . . 6 99 7 5. 205 4 .
b . 42
99 α 7. 191 α 13 . . . 9 99 7 5. 206 α 5 . . 44
99 α 8. 191 α 24 . . . 13 99 7 6. 207 α 16 . . 23
9t α 8. 191 α 31 . . . 42 99 7 6 . 207 α 19 . . 22
99 α 9. 192 α 30 . . . 12 99 7 6. 207 « 29 . . 23
99 α 9. 192 b i. . 27 99 7 7. 208 « 4 . . 24
99 β ΐ ·
193 17 . . .
b 32 99 <5 3. 210 28 .
b . 89
99 β 2 . 194 α 9 . . . 32 99 δ 6 . 213 26 .
b . 26
99 /5 2. 194 α 15 . . . 16 99 <5 10. 218 α 26 . • 99 46
99 β * ·
194 α 2 9 , . . . 59 99 δ II. 219 14 b . •· · 99 47
7*
100 [2 8 0 J
STUDIEN
VON
Η. B O N ITZ
WIRKLICHEM MITGLIEDE DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
II UND III.
WIEN
AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI
1863
Aas «lein Februar- and März-Hefte des Jahrganges 1863 der Sitzungsberichte der p h il.-h ist. Classe
der kais. Akademie der W issenschaften [XLI. B d ., S. 379— 434 and XLIt. Bd. S. 25— 109] besonders
abgedruckt.
Die bekanute Äusserung des Aristoteles über Herakleitos τά τού
"Ηρακλείτου οιαστίξαι ίργον ist öfters auf Aristoteles selbst ange
wendet worden. Und mit Recht, denn an zahlreichen Stellen der
Aristotelischen Schriften ist es schwer, die richtige Interpunction
zu setzen, oder was dasselbe ist, die grammatische Satzfügung sicher
zu erkennen; selbst nach den verdienstlichen Arbeiten zur Erklärung
des Aristoteles, welche besonders den letzten drei Jahrzehenten seit
dem Erscheinen der Bekker’schen Ausgabe des Aristoteles ange
hören, ist für diese Seite der Interpretation merklich weniger
geleistet, als bei anderen Schriftstellern, denen gleiche Wichtigkeit
beizumessen oder ähnlicher Eifer der gelehrten Bearbeitung zuge
wendet ist. Der Grund hiervon liegt einerseits in der Sache selbst.
Die stilistisch gewiss nicht zu rühmende Manier des Aristoteles, in
einen begründenden oder bedingenden Satz zu den Hauptgliedern
des Beweisganges Erläuterungen oder untergeordnete Begründungen
hinzuzufügen, macht es häufig zweifelhaft, wo denn der Nachsatz
beginne oder ob vielleicht über der zerstreuenden Ausdehnung des
Vordersatzes die grammatische Form, in welcher er begonnen, und
somit das Erforderniss, ihn durch einen Nachsatz abzuschliessen,
gauz in Vergessenheit gerathen sei. Zu dieser objectiven Ursache
kommen aber subjective Anlässe hinzu; die Erklärung des Aristo
teles ist darauf gerichtet, den in seinen Schriften niedergelegten
(Uouitl.) 1*
4 [380]
I.
i) Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht unterlassen, in Betreff der auf den behan-
de!ten Abschnitt zunächst folgenden Worte eine auf die Texleskrilik bezügliche
Anfrage auszusprechen. Iin Einklänge nämlich damit, dass Aristoteles die Bewe
gungen der Affecte, des Wahrnehmens und Denkens als Bewegungen an sich nicht
der Seele, sondern dem leiblichen Substrate zuschreibt, erklärt er iin Folgenden,
dass mit dein Eintritte der Alterschwäche nicht die Vernunft, νούς, eine Entkräf
tung erfahre, sondern nur die Organe ihrer Wirksamkeit, in derselben Weise,
wie wir dies bei den Sinnesorganen bemerken, νύν δ’ ίσως δπερ επί τών αισθητη
ρίων συμβαίνει· εί γάρ λά,^οι δ πρείτ^ύτης δμμα τοιονδί, βλέποι άν ώτπερ χαί δ νέος, ώστε
τδ γήρας (die Entkräftung, die geistige Schwächung des Alters) ού τφ τήν ψυχήν
τι πεπονθέναι, άλλ'έν φ (d. h. τδ έν ψ, das leibliche Gefiiss oder Substrat der Seele,
der Körper), χαθαπερ έν μέθαις χαί vöjot;. So wie in den angeführten Beispielen
der Krankheit oder Trunkenheit, so wird daun auch im Alter die geistige Thä-
tigkeit des Denkens und philosophischen Forschens beeinträchtigt: χαί τδ νοείν δή
χαί θεωρεΐν μαραίνεται άλλου τινδς έσω φθει ρόμενου, αύτδ δε άπαθε’ς έστι. Die
Schwierigkeit, die in dem έσω liegt, ist von den Herausgebern der Psychologie
unberührt gelassen. Trendelenburg, in seiner Bemerkung ausschliesslich auf die
Frage bedacht, ob Aristoteles ein bestimmtes körperliches Organ gemeint habe,
übersetzt έσω unbedenklich durch i nt us . Und allerdings lässt sich nicht in Abrede
stellen, dass wie sonst im griechischen Sprachgebrauehe, poetischen und prosai
schen, so auch speciell bei Aristoteles έσω sich gleich ένδον gebraucht lindet,
vgl. Met. Θ8. lOöOrt 21. Aber passt denn diese Bedeutung für die vorliegende Stelle?
Das körperliche Organ, welches auch immerhin dies sein möge, wird doch natür
licherweise der geistigen Kraft gegenüber nicht als ein I n n e r e s , sondern als
ein Äu s s e r e s zu. bezeichnen sein. Dass dies auch des Aristoteles Auffassungs
weise ist, zeigen deutlich die vorher angeführten Worte ού τψ τήν ψυχήν τι πεπον-
θεναι, άλλ’ έν φ. Ich denke, wenn man diese nur um eine Zeile vorausgehenden
Worte in Betracht zieht, wird man sich nicht bedenken, selbst gegen alle hand
schriftliche Autorität mit Änderung eines Buchstabens zu schreiben άλλου τινδς
έ v φ φθειρόμενου „indem etwas Anderes, worin der Geist sich befindet, entkräftet
wird“. Simplicius hat unverkennbar έσω in seinem Texte gehabt, da er schreibt
f. 16« άλλου τινδς ε σ ω φθειρόμενου ή πνεύματος ή χράσεω; μαραίνεται τδ νοείν. Aber
von Philoponus möchte man vermulhen, dass er έν ω las, indem sich daraus
seine Bemerkung erklären würde E 6 τούτο γίνεσθαί φησι τού πνευματικού σώματος,
έν ιμ πρώτως έλλάμπουσιν αί ψυχιχαί δυνάμεις, φθοράν τινα ύπομένοντος. (Erst nachträg
lich sehe ich, dass Steinhart, Progr. von Schulpforla 1843, ετη> für έσω conjicirt hat.)
[401] 25
Meteorologie an den Inhalt der dieser vorausgehenden Schriften
über den Himmel und der damit eng zusammenhängenden über Ent
stehen und Vergehen, und bezeichnet den Zusammenhang, in
welchem die Aufgabe der vorliegenden Schrift mit denselben steht,
denn sie handelt über das όσα συμβαίνει κατά φύσιν μέν, άτακτοτέ-
ραν μέντοι της του πρώτου στοιχείου των σωμάτων, περί τόν γειτ-
νιώντα μάλιστα τόπον τγ φορά των άστρων. An diese Schrift wird
sich dann im weiteren Herabsteigen zu dem Einzelnen die wissen
schaftliche Erforschung der Thiere und Pflanzen anschliessen.
Beginnen wir nun, heisst es, die vorliegende Untersuchung selbst.
έπεί γάρ διώρισται πρότερον ήμϊν μία μέν άργη των σωμάτων,
έζ ών συνέστηκεν ή των έγκυκλίως φερομένων σωμάτων φύσις, άλλα όέ
τέτταρα σώματα dia τάς τέτταρας άργάς, ών διπλήν είναι φαμεν την
κίνησιν, την μέν άπό του μέσου, την δ' έπί το μέσον, τεττάρων δ'οντων ι*
τούτων, πυρός καί άέρος καί υδατος καί γης, τό μέν τούτοις πάσιν
επιπόλαζαν είναι πυρ, τό δ’ υφιστάμενον γην, δύο δ* ά προς αυτά τού-
τοις άνάλογον εχει, άηρ μέν γάρ πυρός έγγυτάτω των άλλων, ύδωρ δέ
γ ης* ό δη περί την γην όλος κόσμος εκ τούτων συνάστηκε των 20
σωμάτων, περί ον τά συμβαίνοντα πά$η φαμέν είναι λεκτέον.
Der Nachsatz kann nirgends anders, als bei ό δη περί begonnen
werden, wie dies Ideler in seinem Texte und eben so schon die
lateinische Übersetzung von Vatablus bezeichnet; wenn Bekker a 15
nach μέσον, a 17 nach γην, a 18 nach εχει jedesmal ein Kolon, und
« 1 9 vor ό δη einen Punct setzt, so ist damit jede Construction
aufgegeben; denn weder in grammatischer Form noch im Inhalte
eignet sich eines der vorausgehenden Glieder, für den Nachsatz
angesehen zu werden. Der gesummte Vordersatz bezeichnet in den
Hauptumrissen, was bisher über die verschiedene Natur der Elemente
dargelegt ist; der Nachsatz besagt dann, dass der die Erde umge
bende Weltraum, dessen Erscheinungen jetzt zu behandeln sind, aus
den in dem zweiten Theile des Vordersatzes angeführten vier Ele
menten besteht. Der Vordersatz aber unterscheidet sich in Betreff
seiner sprachlichen Form von den bisher zur Sprache gebrachten
darin, dass sich nicht mehrere coordinirte Glieder bestimmt von
einander trennen lassen, sondern sich ein einziges iu weiter ausfüh
rende Erklärungen ausbreitet. Es ist früher dargelegt das stoffliche
Princip der in Kreisbewegung begriffenen Himmelskörper, und dann
wie dieCombination der vier Principien, Wärme und Kälte, Trockenheit
3°
26 [402]
*) Die Conjectur Hampke’s (Philol. XVI. 74) έπεί 8’ ονθέν αύτφ πλέον νεΐ μαι δοχεΐ
statt des überlieferten έπεί δ’ ον&έν αντφ πλέον είναι δοχεΐ ist nicht nur unnölbig,
sondern verfehlt. Denn dadurch wird das folgende begründende Salzglied οΰ γάρ
νέμει πλέον τον απλώς άγα&ον αντφ dem vorausgehenden, zu dessen Begründung es
dienen soll, identisch, während in dem überlieferten Texte zwischen beiden das
richtige, oben im Texte bezeichnete Gcdankenverhültiiiss besteht. Überdies ist
für den Gebrauch des Aoristes νεΐμαι kein Anlass zu finden, und die Construclion
des δοχεΐ wird durch die Conjectur verworren; es scheint so gedeutet zu sein,
als hiesse es έπεί δ’ αΰτφ δοχεΐ ovöiv αντφ πλέον νεΐμαι. In der überlieferten Tex
teegestalt dagegen hat δοχεΐ eine vollkommen klare Bedeutung: da man anerkennt,
dass dem wirklich gerechten Herrscher aus seiner Herrschaft kein persönlicher
Vortheil erwächst, so muss man ihm eine Belohnung geben.
[405] 29
gefolgt sind „Apodosis huius loci ordienda est verbis διό έτέρω aut
omnino nulla est, cuius generis exempla v. ad IV 1, 30. Nam Came
rarii ratio apodosin verbis μισθός a p a κτλ. tribuentis non satis placet“
ist, so weit sie sich auf Camerarius1 Construetion einlässt, nichtig,
so weit sie von Vordersätzen ohne Nachsatz als einer dem Aristoteles
zuzuschreibenden Eigenthiimlichkeit spricht, auf solche Auslegungen
gestützt, die hoffentlich im Verlaufe dieser Abhandlung werden
beseitigt werden. Mit διό έτέρω den Nachsatz zu beginnen, indem
διό dem von Aristoteles im Beginne des Nachsatzes gebrauchten ώστε
vergleichbar ist (vgh unten Abschnitt III), ist mindestens unzweck-
mässig, da έτέρω ποιεί zu dem Inhalte des Vordersatzes vielmehr die
Stellung einer Erklärung als einer Folgerung einnimmt. Die hier
gerechtfertigte Construetion von Camerarius hat in der Rieckher-
schen Übersetzung Aufnahme gefunden.
Wie an dieser Stelle der Ethik, so ist an einer Stelle zu Anfänge
der Poetik Poet. 2. 1448 a 1 — 9 gegenüber der jetzigen Inter-
punclion und theilweise auch der Texteskritik auf ältere Ausgaben
zurückzugehen. Im Einklänge nämlich mit der Moreirschen (Paris,
1 3 5 5 ) und der Tyrwhitfschen Ausgabe, nur mit Ninzufügung einer
den Überblick erleichternden Parenthese, ist zu schreiben:
έπ'ε'ι δε μιμούνται οι μιμούμενοι πράττοντας, ανάγκη dt τού
τους η σπουδαίους η φαύλους είναι ( τα γάρ ή$ η σχεδόν άει τούτοις
ακολουθεί μόνοις, κακία γάρ καί αρετή τα ή$η όιαψερουσι πάντες),
ήτοι βελτίονας η κα.5’ ημάς η χείρονας η καί τοιούτους, ώσπερ oi s
γ ράψεις (Πολύγνωτος μεν γ άρ κρείττους, Παυσων δε χείρους, Διονύ
σιος δέ όμοιους εικαζεν) · δήλον δή ότι καί των λεχ^εισών έκαστη
μιμήσεων εζει ταύτας τάς διαφοράς, καί εσται έτέρα τω ετερα μιμεΐ-
σ$αι τούτον τον τρόπον.
„Da die Nachahmenden Handelnde nachahmen, und diese noth-
wendig entweder sittlich würdig oder niedrig sind (denn hierauf
beruhen alle Unterschiede des Charakters), entweder besser als
nach unserem gewöhnlichen Masse oder schlechter oder ihm gleich,
wie unter den Malern der eine seine Darstellungen über die Wirk
lichkeit erhöht, der andere unter sie erniedrigt, ein dritter die
Wirklichkeit einhält: so ist offenbar, dass auch von den erwähnten
Nachahmungen eine jede diese Unterschiede zeigen und sie je
nach den in dieser Hinsicht verschiedenen Gegenständen ihres
Nachahmens von einander verschieden sein werden“. Dass mit
30 [406]
drjlov der Nachsatz beginnt, ist durch den Inhalt von Vorder- und
Nachsatz unmittelbar gewiss. Für den Gedanken erkennt auch Ritter
den mit δήλον beginnenden Satz als Nachsatz an, für die gramma
tische Form aber beruhigt er sich bei der nur für Aristoteles so
leichthin zugelassenen Annahme „apodosis deest“. Ritter setzt
nämlich mit Rekker nach εϊχαζεν einen Punct und schreibt dann
di)λον d i, wie Bekker im Texte hat ohne Angabe einer hand
schriftlichen Varietät, also, müssen wir annehmen, im Einklänge mit
den drei von ihm verglichenen Handschriften. Selbst gegen alle
handschriftliche Autorität würde man in einem Falle, wo die Con-
struetion so orten vorliegt, die geringfügige Änderung von di in di)
nicht zu scheuen haben; aber es kommt hinzu, dass die vorher
genannten Ausgaben, die MorelTsche und die Tyrwhitt’sch e, δήλον
di) haben, beide ohne Notiz über eine Abweichung von den Hand
schriften.
Eben so wie in dieser Stelle durch οήλον und durch orj gekenn
zeichnet!) ist der wirkliche Nachsatz Phys. ε 1. 2 2 4 a 34 — b 6.
Nachdem im Beginne des Abschnittes der Physik, der über Verän
derung und Bewegung handelt, Aristoteles in der üblichen Weise
die Bedeutung der Veränderung an sich von verschiedenen blos
relativen Geltungen dieses Begriffes, κατά σνμβεβηχός μεταβάλλει»,
κατά μέρος μεταβάλλει», abgetrennt hat, geht er auf die Frage über,
in welchem der verschiedenen bei der Bewegung in Betracht kom
menden Elemente die Bewegung vor sich gehe.
έπεί d' εστι μέν τι το κινούν πρώτον, ίστι di τι το κινούμενον,
6 ετι έν ω, ό χρόνος, και παρά ταύτα ϊζ ού καί εις ο (πάσα ηάρ κίνΥ)σις
εκ τίνος καί εις τι* ετερον γάρ το πρώτον κινούμενον καί εις δ κινεί
ται καί έζ ού, οιον το ζύλον καί το θερμόν καί το ψυχρόν τούτων di
τοϊς άπλοϊς, λέγω o’ ofov αέρι καί ύδατι * έχει δ' ούτως, ώστ εί μεν
οι’ ενός πλείω αισθητά ετερα όντα άλλήλων τώ γε'νει, άvάyxη τον
εχοντα το τοιουτον αισθητήριον άμψοϊν αίσθητιχον είναι (οίον εί έζ
άέρος εστί τό αισθητήριον καί εστιν ο αήρ καί ψοψου καί γ^ρόας) , εί
« δέ πλείω τού αυτού, οιον χρόας καί αήρ καί ύδωρ ( άμψω ~/άρ δια-
ψανή'), καί ό τό ετερον αυτών εχών μόνον αίσθήσεται τού οΓ άμ-
ψοϊν * τών δέ απλών έχ δύο τούτων αισθητήρια μόνον εστιν, έξ άέρος
5 καί ύδατος (ή μέν yάρ χόρη ύδατοζ , ή ο’ ακοή άέρος, ή ο’ όσψρησις
θατέρου τούτων), τό οέ πυρ ή ούθενός ή κοινόν πάντων (ού3·έν γάρ
άνευ θερμότητος αίσθητιχον) , γή οέ ή ούθενός ή εν τήάψή μάλιστα
μέμιχται ιδίως, διό λείποιτ’ άν μηθέν είναι αισθητήριον εξω ύδατος καί
άέρος* ταύτα δέ καί νύν έχουσιν ενια ζώα* πάσαι άρα αί αίσθν,
ίο σεις· εγονται ύπό τών μή ατελών μηυέ πεπηρωμένων.
[413J 37
Das Ziel des beabsichtigten Beweises ist in dem ersten Satze
des Capitels angegeben: „dass es kein Gebiet der Wahrnehmung
gibt, ausser den den fünf Sinnen angehörigen, davon kann man sich
aus folgenden Gründen überzeugen“ . Der Beweis nun ist in einem
sechsgliedrigen, öfters durch parenthetische Erklärungen erweiter
ten Vordersätze (dessen einzelne Glieder im weiteren Verlaufe dieser
Erklärung einfach durch l, 2 etc. bezeichnet werden) so ausgeführt,
dass die ersten fünf Glieder oder doch das zweite bis zum fünften
die Bedingungen feststellen, unter denen einem lebenden Wesen
jedes Gebiet der Wahrnehmung zugänglich ist, das sechste sodann
das Vorhandensein dieser Bedingungen bei einigen, nämlich den
höheren Thierclassen, constatirt. Daraus ergibt sich dann als Nach
satz derselbe Satz, der vorher als Ziel des Beweises ausgesprochen
war und der sich durch diese deutliche Beziehung eben so wie
durch die Partikel άρα als Nachsatz kundgibt. Die Richtigkeit dieser
Auffassung der Satzfügung wird sich schwerlich bezweifeln lassen;
aber damit ist freilich der Inhalt und Gang der Gedanken noch nicht
erklärt. Darüber nun bemerkt der scharfsinnige neueste Herausgeber:
„Videtur autem post Aristotelem nemo hanc demonstrationem intel
lexisse: videantur Simplicius, Philoponus, Sophonias, Alexander,
Averroes, Julius Pacius, denique Trendelenburgius. Nec ego intel-
lig o .-------- Qua in demonstratione falsus est Aristoteles, si modo est
Aristotelis qualis nunc legitur**. Die angeführten griechischen E r
klärer sprechen nun zwar nicht in der hiernach zu Yermuthenden
Weise die Unerklärbarkeit aus; aber Trendelenburg allerdings sagt
in diesem Sinne: „Prior capitis pars tantas habet difficultates, quantas
interpretando vix tollas.------- Quae sententia, si Aristotelis est, adeo
iis, quae adiecta sunt, obscuratur et obruitur, ut vix agnoscas“. Ge
genüber diesen unumwundenen Erklärungen von zwei so gründlichen
Kennern des Aristoteles ist es gewagt zu behaupten, dass der B e
weis — obwohl natürlich objectiv unhaltbar — doch aus dem Sinne
und den Voraussetzungen des Aristoteles vollkommen verständlich
und dass zu einem Zweifel an der Echtheit nicht der leiseste Anlass
vorhanden ist. Möge der Versuch entscheiden, ob ich die Schwie
rigkeiten nur eben nicht sehe. — Vorausgesetzt ist bei dem ganzen
Beweise das, was Aristoteles, nach der Anlage seiner Psychologie
voraussetzen kann, dass die thierische ψυχή α«σ.3τ,τίκή ist, d. h. das
Vermögen der Sinncswahrnchmung ü b e r h a u p t hat. F ü r we l c h
38 . [*1*J
*) Die Worte οΰ έστίν αίσθητις αφή, χαί νΰν αϊιΟηυιν εχομ-εν erklärt Trendelenburg
„st γάρ παντός, ου έατίν αΐι&ησις, άφή (irrt), (παντός) χαί νΰν αΐαθηιιν εχοιχεν. Si omnium
rerum seusus in coutaclu positus esset, omnia sentiremus; sentimus enim omnes
corporum rationes quae tactu sentiri possunt" etc. Bei dieser Auffassung1des ersten
Gliedes wird es freilich kaum möglich sein, den Beweis als zusammenhängend
aufzufassen. Die griechischen Worte sind aber vielmehr so zu umschreiben: εί γάρ
χαι vir; αΐαδηαιν τούτων πάντων εχο|ΐεν, ών ή αΐσ&ησις αφή γίγνεται.
2) Durch diese Umschreibung der griechischen Worte wird hoffentlich der Einwand
beseitigt sein, den Torstrik gegen dieselben erhebt. „ISain si deficeret nos aliquis
sensus ad ea (corpora) percipienda natus,, deficeret etiam sensorium. — Qua in
demonstratione falsus est Aristoteles. — Nam ubi actus est, necesse est adsit
instrumentum, non vice versa". Für's erste ist αϊι&ηαις nicht nothwendig die
ένέργεια τοΰ αισθάνεαθαι, sondern ist eben so häufig die δΰνα/εις τοΰ αίαδάνεαθαι, und
nur von dieser ist in dem ganzen Zusammenhänge des Beweises die Rede. Und
ferner ist von Aristoteles in diesem Sat/gliede nicht das Verkehrte gesetzt, das
Torstrik ihm zuschreibt, sondern είπερ έχλείπει τις αίαθηαις heisst: wollte man,
als Gegensatz des zu beweisenden Satzes, annehmen, es fehle fiir ein Gebiet der
sinnlichen Erscheinungen die Fähigkeit der Wahrnehmung, so führt dies nothwen
dig, bei der allgemeinen αΪ30ητιχή φΰαις der thierischen Seele, zu der anderen
Voraussetzung, dass nämlich eiu entsprechendes Sinnesorgan für die Vermitte
lung fehle.
[41ü] 39
alle Gebiete der Wahrnehmung zugänglich seien, nur Sinnesorgane,
welche aus diesen beiden Stoffen bestehen, erforderlich, nämlich aus
Luft und Wasser ( 5 ) . Die aus ihnen bestehenden Sinnesorgane finden
eich in den höheren Thiereiassen, ταΰτα di και νϋν εχουσιν ενια
ζώα ( 6) . Diesen sind also alle Gebiete der sinnlichen Wahrnehmung
zugänglich, πασαι άρα cd αισθήσεις εχονται, man müsste denn
etwa, wie es im folgenden a 12 heisst, annehmen, dass es noch
Körper und körperliche Eigenschaften gebe, welche von dem die
Gesammtheit der Welt bildenden Complexe verschieden wären, εί
μγ) τι έτερόν έστι σώμα και πά$ος ο μ>?3ενός έστι των ένταυ^α σω
μάτων. — In der vorstehenden Analyse des Beweisganges ist nur
das vierte Glied des Vordersatzes übergangen, indem dieses nur
mittelbar dazu dient zu erweisen (oder zu behaupten), dass wenn
derselbe elementarische Stoff für verschiedene Classen von sinn
lichen Erscheinungen die Vermittelung der Wahrnehmung ist, der
selbe eine Stoff die verschiedenen Wahrnehmungsgebiete zugänglich
macht; dass in dem letzteren Theile dieses Gliedes mit Trendelen
burg und Torstrik aus Simplicius του d d άμψοϊν statt des hand
schriftlichen άμψοϊν gelesen werden muss, ist durch den Sinn ausser
Zweifel.
Wenn in den bisher erörterten Stellen der parenthetische Cha
rakter der in den Gang des Hauptbeweises eingeschobenen unter
geordneten Beweise und Erläuterungen zur Evidenz gelangt ist, so
wird man durch eine etwas längere Ausdehnung der Parenthese
sich nicht sofort zur Annahme einer Anakoluthie veranlasst sehen,
sofern übrigens sowohl Gedanke als sprachliche Form die Continuität
der Construction zeigen. Man versuche, dies auf die Stelle de
interpr. 9. 19 a 7 — 22 anzuwenden. Aristoteles hat im Vorher
gehenden gesagt, dass in Betreff der über zukünftige Dinge gemach
ten Aussagen sich nicht eben so, wie bei denen über gegenwärtige
und vergangene behaupten lasse, dass nothwendig entweder die
Bejahung oder die Verneinung wahr sei. Aus der Annahme nämlich,
dass eines von beiden wahr sein müsse, würde sich ergeben, dass
alles Geschehene einen nothwendigen Verlauf hab^ und jeder Zufall
daraus entfernt sei.
ei ου) ταΰτα αδύνατα (όρώμεν ydp οτι εστιν αρχή των έσομε'νωνκαι
άπό του βου'λεύεσ^αι και από τού πράξοιί τι, και οτι δλως εστιν έν τοΐς
μ-η άεί ένερ^ούσι το ουνατόν είναι και μή ομοίως, έν οις άμψω ένοέχεται, ιο
(Bonitz.) 4
40 [416]
s
44 [420]
i*> όσαι ο’ εισι τών τοιοντων v/ro μίαν τινά ονναμtv, χα^άπερ ύπό
τήν ιττττικήν ή χαλινοττοιητική *) καί οσαι άλλαι τών ιππικών οργάνων
εισίν, αντη όέ και πάσα πολεμική πράζις ύπό τήν στρατηγικήν τόν
αντόν οή τρόπον άλλαι ·>ρ’ έτέρας· εν άπάσαις οέ τα τών άρχιτεκτο-
*3 νικών τέλη πάντων έστΐν αιρετώτερα τών ύπ’ αυτά· τούτων γάρ χάριν
κάκεΓνα οιώκεται.
Wie der Text hier lautet, dürfte man sieh nicht bedenken, den
Nachsatz bei τον αντόν οή τρόπον beginnen zu lassen und dann έν
άπάσαις οέ als eine daran sieh schliessende weitere Bemerkung
anzusehen; man müsste denn der von Zell nach Sylburg’s Vorgänge
zu έν άπάσαις οέ ausgesprochenen und seitdem öfters wiederholten
(vergl. unten Abschnitt IV) Versicherung Glauben schenken, dass
Aristoteles οέ im Nachsatze auf eine sonst in der Gräcilät unerhörte
Weise gebrauche. Dass allerdings der Nachsatz da anfangen muss,
MO Zell den Anfang setzt, nämlich bei έν άπάσζις. geht aus der
Erwägung des Gedankenganges mit Sicherheit hervor. Das Ziel
jeder Kunst, sagt Aristoteles, und jeder überlegten Entschliessung
ist ein Gut. Solche Ziele, welche als selbständige Werke existiren
(έργα), haben den Vorzug vor der blossen Thätigkeit und Handlung
(ενέργεια, πpä£ts). Indem aber in dem Zusammenhänge der ver
schiedenen Künste einige nur die Mittel und Werkzeuge für die
anderen sind, so haben die Zwecke und die Werke der gebietenden
Künste den Vorzug vor denen der dienenden (έν άπάοαις τά τών
αρχιτεκτονικών τέλη πάντων έστΐν αιρετώτερα τών ύπ' αντά). Wenn
es nun einen Zweck gibt, der für keinen andern die Stellung des
blossen Mittels einnimmt, so ist dieser das höchste Gut. — Um diese
durch den Zusammenhang gebotene Construction sprachlich möglich
zu machen, ist in dem Gliede τον αντόν τοόπον άλλαι v i/ ετέοαζ statt
οή zu schreiben ο έ, damit eben dieses Glied an die beiden vorher
gehenden in der Aufzählung einzelner Fälle sich als gleichförmige
Fortsetzung anschliesse, gerade so wie wir τον αντόν ό“έ τρόπον in
Bekker setzt, wie die Ausgaben vor ihm und wie die nach ihm
erfolgten Textabdrücke, a 33 nach ττρώτω ein Kolon, b 1 nach r, σέ
einen Punct; durch diese Interpunction wird mithin, falls man nicht
sofort zu dem äussersten Nothbehelf, der Annahme einer Anakoluthie
sollte geschritten sein, καί τόπος— έν ω πρώτω zum Nachsatze von
έπει — λέγεται gemacht. Und allerdings bei einer blos ungefähren
Betrachtung der Sache mag eine solche Construction nach Inhalt
und Form als zulässig erscheinen. Die beiden Bedeutungen von
τόπος, dass nämlich dadurch einmal der Ort des einzelnen Körpers
bezeichnet wird, dann im Allgemeinen der Raum, als das Wo oder
Worin der gesammten Körperwelt, werden offenbar dem Unterschiede
von κα.$’ αύτο 1έγεσ$αι und κατ’ άλλο Χέγεσ$αι gleichgesetzt; an
sich (κα θ αυτό) τόπος des einzelnen Körpers ist das Wo, in welchem
unmittelbar (πρώτω) er selbst und nichts anderes sich befindet; erst
indem man die Verbindung des einzelnen Körpers mit der übrigen
Körperwelt und die dadurch für ihn sich ergebenden Prädicate
(κατ’ άλλο λέγεσ^αι) in Betracht zieht, kann man den gemeinsamen
Raum der Welt als τόπος des einzelnen Körpers betrachten. Und wie
dem Inhalte nach, so erscheint es der Form nach zulässig, zu dem
Nachsatze και τόπος κτλ. aus dem Vordersätze λέγεται zu wieder
holen. Aber eine solche Verlheidigung der bisherigen Interpunction
lässt sich nur mit völliger Ignorirung Aristotelischer Denk- und
Schreibweise führen. Dass τόπος in zweierlei Bedeutungen gebraucht
wird, nämlich τόπος ιόιος und τόπος κοινός, ist für Aristoteles eine
Thatsache, die nicht aus irgend etwas anderem erschlossen, sondern
nur mit allgemeinen Gesichtspuncten zusammengestellt wird; als
Thatsache des Sprachgebrauches und der in ihm enthaltenen
allgemeinen Ansichten (υπολήψεις Metaph. A 2 .9 8 2 a6) , nicht als
erschlossen, erläutert Aristoteles diese beiden Bedeutungen von
τόπος durch Anführung von Beispielen. Und hätte Aristoteles diesen
Satz και ό τόπος κτλ. als erschlossen darstellen wollen, so würde
gewiss ein Ausdruck der Folgerung nicht fehlen, και τόπος εσται
oder και τόπος εϊη άν oder συμβαίνει καί τον τόπον κτλ. oder ψανερόν
ότι καί ό τόπος u. a. Aber dieser ganze Satz και τόπος ist nach
dem Gedankengange nicht ein Ziel, auf welches Aristoteles durch
Schlüsse hinsteuert, sondern eine Grundlage, von der er als einer
gegebenen ausgeht. Man kann, wenn man aus dem Vordersätze
die Momente hinweglässt, welche durch die Distinetion für die
[429] 53
*) Diese dritte bei der Bewegung iu Betracht kommende Grösse, μέχρι του, ποσόν
τι μ?,χο;, bezeichnet Aristoteles in der folgenden Zeile durch ποσόν τι δ έχινή&η.
Es versteht sich, dass in diesem Falle δ Aceusaliv der Ausdehnung ist, wie für
den vollkommen gleichen Fall oben S. 3ä zu Phys. ζ 7. 238 α 1—8 nachgewiesen
wurde, nicht etwa Nominativ des Subjectes zu βχινήΒη. Ich bemerke dies, weil
54 [430]
Nachdem nun die Parenthese die zwei nicht für den ersten Blick
verständlichen Termini μέχρι του und εν τινι erklärt hat, und ein
zweiter, mit dem Nachsatze enger verbundener Vordersatz für die
vier Grössen Zeichen gesetzt, spricht der Nachsatz die Sätze über
die für jene vier Grössen geltenden Proportionen aus: „Indem bei
jeder Bewegung vier Grössen in Betracht kommen, die bewegende
Kraft, die bewegte Masse, der zurückgelegte Raum und die Zeit, so
gilt, wenn man die bewegende Kraft A, die bewegte Masse B , den
Raum C, die Zeit D nennt, der Satz, dass in der gleichen Zeit die
gleiche Kraft A die Hälfte von ß um das Doppelte von C bewegen
muss" etc. Am Schlüsse des ganzen Satzes habe ich, statt mitBekker,
Prantl und der Didot'schen Ausgabe vor.και τήν ήμίσειαν, vielmehr
erst vor και η ήμίσεια ein Komma gesetzt; dafür nämlich, dass erst
mit και ή ήμίσεια der Nachsatz zu beginnen ist, spricht nicht nur
der sprachliche Ausdruck, sondern auch die nachfolgende Ausfüh
rung, welche sich ausschliesslich auf den Salz και ή ήμίσεια ισχύς κτλ.
beschränkt, also nur diesen als die ausgesprochene Folgerung
betrachten lässt.
Am Schlüsse der Physik führt Aristoteles auf den vorher fest
gestellten Grundlagen den Beweis, dass das erste Bewegende selbst
unbewegt und grösselos sein muss, Phys. θ 10. 2 6 7 a 2 1 — b 2.
έπεί δ’ έν τοίς ούσιν ανάγκη κίνησιν εΓναι συνεχή, αυτή δέ μία.
έστίν, ανάγκη δέ τήν μίαν μεγέθους τέ τίνος εΓναι (ο0 γάρ κινείται το
άμε'γεθες) καί ένός καί ύψ' ένός· ου γάρ δσται συνεχής, άλλ’ έχομένη
25 Ιτέρα έτέρας καί δηίίρημένη. τό δη κινούν ei εν, η κινουμενον κινεί η
ακίνητον δν. εΐ μεν δη κινουμενον, συνακολουθάν δεήσει καί μεταβάλ-
h λειν αυτό, άμα δέ κινεΐσθαι υπό τίνος* ώστε στήσεται καί ή£ει εις τό
κινεΐσθαι υπό ακινήτου.
Die Iiiterpunclion, wie sie hier mit der Bekker’schen, Prantl’-
schen, Didot’schen Ausgabe bezeichnet ist, hebt jede Möglichkeit
einer Construction auf; denn bis zu dem nach διγρημένη a 2 4 g e
setzten Punet ist kein Satzglied zu finden, das sieh seiner gramma
tischen Form oder seinem Inhalte nach als Nachsatz betrachten
liesse. Dies hat Prantl in seiner Übersetzung nicht übersehen, son
dern im Widerspruche zu der Interpunction seines Textes, τό δη
II.
behandelten Stellen sind ihm die neueren Ausgaben gefolgt. (Vergl. ins
besondere die eingehende Bemerkung und reiche Beispielsammlung
von Schömann Plut. Ag. et Cleom. p. 190 tT.) Bei Aristoteles
stellt die aus dem epanaleptischen Gebrauche hervorgegangene und
ihm nahe verwandte Anwendung von ούν im Nachsatze ausser allem
Zweifel. Zur Erleichterung des Überblickes werde ich die in Betracht
kommenden Sätze nach denselben Gesichtspuncten gruppiren, wie
in dem ersten Abschnitte, und bei jeder Kategorie von Sätzen den
jenigen Fällen, in denen ich von der bisherigen Auffassung der
Satzfügung glaube abgehen zu müssen, ein paar Beispiele voraus
schicken, in denen schon die Bekker’sche Ausgabe durch ihre Inter-
punction den Beginn des Nachsatzes in dem mit ούν eingeführten
Gliede anerkennt.
*) Die im Obigen gegebene Erklärung der Worte άμ.φω γάρ εχουσι τά τ§ φύσει ήδέα,
dass dieselben nämlich bedeuten: αί τών σπουδαίων πράξεις φίλων δντων Ιχουσιν άμφω
[XLII. 31] 65
seiner ausdrücklichen Erklärung ( b 27 ου δοκεΐ δεΐσ$αι ψιλών, τούτο
δ1 ούκ ϊατιν Χσως άλη$ές) hinsteuert, sondern der Satz, dass der
Glückselige allerdings der Freunde bedürfe; und ferner für die
Folgerung, a i των σπουδαίων δη πράξεις κτλ. sind zwar die vorher
gehenden Prämissen von der zweiten an (του o* ayaSoO κτλ.) ver
wendet, aber nicht die erste, an die Spitze des Ganzen gestellte
Prämisse ei δέ το -εύδαιμονεΐν έστιν έν τω ζην καί ivepyetv, welche
nur verwerthet werden kann in einem über den ευδαίμων handeln
den Satze. Endlich, wenn schon der Satz αί των σπουδαίων δη
πράξεις als Schlusssatz, nicht als eine blosse Stufe in der Reihe der
Prämissen ausgesprochen wäre, so ist ganz unwahrscheinlich, dass
dann die das Ziel des Ganzen bildende Folgerung nur in dergleichen
W eise, wie der unmittelbar vorausgehende Satz durch ein ό μακά
ριος δ η eingeleitet würde, sondern es würde durch eine W ieder
aufnahme des gesammten Vorausgegangenen, etwa ei δη ταΰτ’ άλη$ή,
συμβαίνει oder auf ähnliche Art, der Abschluss als solcher im Unter
schiede von einem blos vorbereitenden Gliede markirt sein. Alle
diese Erwägungen führen zu demselben einen Resultate, dass Ari
stoteles den Satz αί των σπουδαίων κτλ. nicht wird in der Form
eines Schlusses, sondern iu der einer Prämisse ausgesprochen haben,
also αί των σπουδαίων δέ πράξεις zu schreiben, und dann unter
Setzung eines blossen Kolon nach ηδέα der Nachsatz mit ό μακάριος
zu beginnen ist (in welchem übrigens vor τοιαΰται keine stärkere
Interpunction als ein Komma stehen darf). Diese Änderung würde
bei dem überhaupt (vergl. oben S. 31 zu Phys. e 1. 2 2 4 a 3 4 ff.)
τά η} φύσει ήδέα , τό τε σπουδαΐαι είναι καί τό οίκεΐαι, bedarf für den aufmerksamen
Leser, der die vorausgehenden Worte: τού δ’ άγαθοΰ ή ένέργεια σπουδαία χαί ήδεΐα
χα&’ αυτήν , Ιστι δέ χαϊ τό οίχείον των ήδέων, und die nachfolgenden πράξεις έπιειχείς
χαί οΐχείας beachtet, schwerlich einer weiteren Rechtfertigung. Ich erwähne die
selbe nur, weil Zell anders auslegt: Λαμφω, intellige 6 σπουδαίος xai ό φίλος αυτού“,
und diese sprachlich und sachlich unmögliche Erklärung von Fritzsche z. d. St.
ausdrücklich gebilligt wird. Sprachlich unmöglich, denn auf welche Weise soll man
denn aus Aristoteles' Worten zu dem Gedanken kommen, unter 4μφω als zwei Per
sonen diejenigen zu unterscheiden, welche im vorausgehenden Satze als zwei
Eigenschaften derselben Person bezeichnet waren, αί τών σπουδαίων — φίλων δντων;
in sachlicher Hinsicht aber vermag ich mir in Aristoteles’ Sinn nicht zu denken, wns
ό σπουδαίος χαί ό φίλος αυτού Ιχουσι τά τή φύσει ήδεα heissen soll. Das Richtige war
in diesem Falle schon aus Eustralius* Commentar zu entnehmen 159 a φύσει γάρ είσιν
ήδεα πάντα τά χαλά, τά χατ’ άρετήν. ού μόνον δ’ είσίν ήδέα τά κατ’ αρετήν, άλλά χαί τά
οικεία κάν μή ώσι σπουδαία . . . ώστε χαί τώ εύδαίμονι τά οικεία έργα δ ι χ ώ ς είσίν ήδεα
καί ώ; οικεία καί ώς σπουδαία.
ββ fXLII. 32]
*) Ich sehe keine Möglichkeit, die in dem Texte stehenden Worte über den Tastsinn
sowohl an sich als im Zusammenhänge der ganzen Auseinandersetzung anders
IXLll. 39] 73
Schlaf und das Wachen auf einer Aflection des allen Thieren gemein
samen Tastsinnes. Dass dies das l o g i s c h e Verhältnis? der Prämis
sen und des Schlusssatzes ist, kann bei einem Rückblicke auf den
vorher angedeuteten Gang der Aristotelischen Untersuchung nicht
bezweifelt werden. Es steht aber nichts im W ege, dieses logische
Verhältniss in der entsprechenden grammatischen Form ausgedrückt
zu finden, dass die Prämissen Glieder des Vordersatzes, der Schluss
Nachsatz ist; denn trotz der, bei Aristoteles nicht auffallenden, Aus
dehnung der Parenthese deutet nichts auf eine Lösung von der im
Beginne des Satzes ausgedrückten Abhängigkeit, ja τούτο nach dem
Ende der Parenthese geht auf die υογ derselben bezeichnete κοινή
δύναμις zurück. — Die Bekker’sche Ausgabe setzt a 17 nach 6pä,
« 2 0 nach απάντων, a 2 2 nach χρώματος, a 2 4 nach αχώριστα,
a 25 nach .θεωρήμασιν Puncte. Da nicht das von Bekker zuweilen
gebrauchte Zeichen der Anakoluthie, ein Strich — , angewendet ist,
so scheint Bekker zu dem mit έπεί beginnenden Vordersätze in den
Worten Γ&ον μέν den Nachsatz gesucht zu haben; damit ist alle
Continuität des Gedankenganges aufgehoben und es sind die deut
lichen Weisungen des sprachlichen Ausdruckes, in welchem töiov
μέν — εστι δέ τις και κοινή sich als erklärende Ausführungen bekun
den, vernachlässigt. Dass ich das von Bekker « 18 nach λευκών
gesetzte Komma, und « 1 6 και nach ακούει aus dem Texte entfernt
habe, wird an sich evident sein; übrigens hat die Weglassung des
καί zwei Handschriften für sich; vergl. über denselben Gegenwand
de an. γ 2. 4 2 5 b 12 έπε'ι ο’ αισθανόμενα ότι όρώμεν καί άκούομεν.
Die parenthetische Natur einer den Vordersatz erweiternden,
ziemlich umfangreichen Erklärung kann kaum irgendwo evidenter
hervortreten, als in einer Stelle der nicht von Aristoteles selbst ver
fassten, aber seiner Schule angehörigen grossen Ethik, Mor. M. a 3.
1185 « 1 3 — 2 4 :
μετά τούτο τό μέλλον 1έηεσ$αι ούτε λίαν δόξειεν άν οίκεΐον εΓναι
τούτων ούτε μακράν άπέχον, οιον έπειδηπερ εστιν, ώς οοκεί, μόριόν is
τι τής ψυχής ω τρεφόμενα, δ καλοΰμεν θρεπτικόν ([τούτο χάρ εύλογον
έστιν είναι · τούς γ ο ύ ν λίγους όρώμεν αδυνάτους τρέφεσ$αι όντας,
ώστε οήλον οτι των έμψυχων έστί τό τρέψεσ^αι, εί δέ των έμψυχων,
aufzufassen, als in den obigen Worten geschehen ist. Mit den sonst von Aristoteles
dargelegten Ansichten über χοινή αϊιΟησι; weiss ich das hier ausgesprochene nicht
in Einklang zu bringen.
74 [XLII. 40J
20 ή ψυχή άν £t>j atrioc, τής όέ ψυχής τούτων μεν τών μορίων ούθέν
αίτιον άν εϊr, του τρέψεσθαι, οι ον το λογιστικόν ή τό θυμικόν ή τό
έπιθυμητιχόν, άλλο οε tc παρά ταύτα, ω ούθέν ίγομεν οικειότερον
όνομα έπιθειναι ή θρεπτικόν), τί ούν άν τις εϊποι, πότερον και
τούτου τού μορίου τής ψυχής έστιν άοετή;
Der ganze Abschnitt nämlich, den ich in Parenthese geschlos
sen habe, dient ausschliesslich dazu, die Anführung des θρεπτικόν
als eines Theiles der Seele zu rechtfertigen; er schliesst da ab, wo
diese begründende Erklärung in sachlicher Hinsicht und in Betreff
des Namens vollständig gegeben ist; und die folgenden Worte sind
dann so fortgeführt, dass sie sich, nach Weglassung der Parenthese,
an den Anfang des Satzes in voller grammatischer Genauigkeit
anschliessen würden: έπειυΫ,περ εστι μόριόν τι τής ψυχής — θρεπτι
κόν, τί ούν, εϊποι άν τις, πότερον και τούτου εστίν άρεττ,· Durch diese
Erwägungen wird die bezeichnete Construction gegenüber der
Bekker’schen Setzung von Puncten a 19 nach τρέψεσθαι und nach
αιτία und a 23 nach θρεπτικόν gerechtfertigt sein. Ich hatte auf die
Nothwendigkeit der Annahme einer Parenthese schon in meinen Obs.
ad Eth. p. 12 hingewiesen, aber unrichtiger Weise dieselbe nur bis
« 1 9 αιτία erstreckt; die Didot'sche Ausgabe hat das dort empfoh
lene Setzen der Parenthese aufgenommen, jedoch ist durch ein Ver
sehen die schliessende Klammer ausgelassen, so dass man nicht
ersieht, wie weit der Herausgeber die Parenthese wollte ausgedehnt
wissen. — In den Schlussworten des Satzes habe ich τί ούν άν τις
εϊποι geschrieben; Bekker schreibt τί ούν, άν τις εϊποι, so wie er
Piat. Crit. 52 D άλλο τι ούν, άν ψαϊεν, ή κτλ. Dem. 01. 1, 19 τί ούν,
άν τις εϊποι, ου γράψεις u. ä. schreibt; aber die Stellung von άν
selbst setzt doch wohl ausser Zweifel, dass für die griechische Auf
fassungsweise der Zwischensatz mit dem ihn umgebenden Hauptsatze
verschmolzen war und nicht äusserlich durch Interpunction getrennt
werden darf; G. Hermann Opusc. IV, p. 195. Bäumlein, Modi. S . 3 6 0 .
διά τού αίτιον άπόδειξις τον διά τί, ή δε μή διά τον αίτιον τον οτι, δτι
μεν έν μέσω, οίόε, διότι δ'ον.
„Wenn bei der Priorität der Ursache vor dem Verursachten
unmöglich zwei Dinge von einander Ursache sein können, und
Ursache der Finsterniss die Mittelstellung, aber nicht die Finsterniss
Ursache der Mittelstellung ist: so erkennt man, da ja der durch die
Ursache als Mittelglied geführte Beweis das Warum, der durch ein
Nicht-Ursächliches die blosse Thatsache erweist, durch den Schluss
von der Finsterniss auf die Mittelstellung nur die Thatsache, nicht
das Warum“ . Diese erklärende Übersetzung wird wohl ausreichen,
die dem Gedankeninhalte allein entsprechende Satzfügung zu erwei
sen. Wenn man mit Bekker und Waitz vor εί ovv durch einen Punct
abschliesst, so macht man das, was blos eine beispielsweise Anfüh
rung ist (και τον μεν — το έκλείπειν) zum Nachsatze, im Widerspruche
mit der deutlich erkennbaren Absicht der Beweisführung und ohne
im sprachlichen Ausdrucke irgend ein, doch sonst nicht leicht feh
lendes Zeichen des Nachsatzes zu haben.
Mor. M. ß 10. 1 208 a 1 2 — 20. Wir haben, sagt der Verfasser
im Sinne des Aristoteles, das tugendhafte Handeln definirt als ein
πράττειν κατά τον ορ$όν λόγον, es ist nun zu bestimmen, worin dieses
πράττειν κατά τον opSov λόγον besteht, εστιν ovv κατά τον opSov
λόγον πράττειν, όταν τό άλογον μέρος τής ψνχής μή κωλύγ τό λογι
στικόν ένεργεϊν τήν αύτου ένέργειαν · τότε γάρ ή πράζις εσται κατά
τον opSov λόγον. Diese Erklärung wird sodann begründet durch
folgenden Satz:
80 [XLII. 46]
7
86 [XL1I. 5 2 ]
επεί δέ τών επιθυμιών καί τών r,δονών ac μέν είσι τώ γένει καλών
και σπουδαίων, τών γάρ ήδέων ενια ^υσει αιρετά, τά δ’ Εναντία
25 τούτων, τά δε μεταξύ, χα$άπερ δίείλομεν πρότερον, οΓον χρήματα
καί κέρδος και νίκη καί τιμή , προς άπαντα δε καί τά τοιαΰτα καί ,
τά μεταξύ ού τώ πάσχειν καί έπι^υμεϊν καί ψιλεΐν ψέγονται, αλλά
τώ πως ύπερβάλλειν (διό όσοι μέν παρά τον λόγον ή κρατούνται ή
3ο διώκουσι τών ^ύσει τι καλών καί αγαθών, οίον οί περί τιμήν μάλλον
ή δει σπουδάζοντες ή περί τέκνα καί γονείς* καί γάρ ταύτα τών αγα
θών, καί επαινούνται οί περί ταύτα σπουδάζοντες* άλλ’ όμως- εστι τις
υπερβολή καί εν τούτοις, εί τις ώσπερ ή Νιόβη μάχοιτο καί προς τούς
δ .θεούς, ή ώσπερ Σάτυρος ό ^ιλοπάτωρ επικαλούμενος περί τον πατέρα*
λίαν γάρ έδόκει μωραίνειν)· μοχθηρία μέν ούν ούδεμία περί
ταύτ’ έστί διά τό είρημένον, δτι ^>ύσει τών αιρετών έκαστον έστι
δι* αύτό, ^αύλαι δέ καί ^ευκταί αυτών είσίν αί ύπερβολαί, ομοίως
3 δ’ ούδ’ άκρασία, ή γάρ άκρασία ού μόνον φευκτόν αλλά καί τών ψεκτών
έστίν* δι’ ομοιότητα δέ τού πάγους προσεπιτι-θέντες την άκρα-
σίαν περί έκαστου λέγουσιν, οίον κακόν ιατρόν καί κακόν υποκριτήν,
δν απλώς ούκ άν είποιεν κακόν.
In dem ersten Gliede des Vordersatzes wird durch αί μέν eine
Theilung begonnen, welche nicht in gleicher Form fortgeführt ist;
es schliesst sich nämlich an αί μέν είσι τώ γένει καλών καί σπουδαίων
eine Erklärung, welche für denselben Gedanken nur eine andere
Ausdrucksform anwendet τών γάρ ήδέων ενια ^ύσει αιρετά,· denn
ήδέα sind eben das Object der έπιθ-υμίαι καί ήδοναί, erstrebensw ert
ihrem Wesen nach, αιρετά ^ύσει, sind τά γένει (oder τρύσει, was in
diesem Falle synonym sein würde) καλά,· es ist also einerlei, oh
man sagt: einige Begierden sind auf Gegenstände gerichtet, die
ihrer Art nach schön und gut sind, τών επιθυμιών αί μέν είσι τώ
γένει καλών καί σπουδαίων, oder: einige Objecte der Lust sind ihrer
Natur nach erstrebensw ert. Durch diese Identität des Sinnes
erklärt sich die grammatische lnconcinnität, dass die weitere Ein
te ilu n g nicht an τών επιθυμιών καί τών ηδονών αί μέν, sondern an
τών ήδέων έ ^ ια angeschlossen ist. Hieraus ergibt sich aber, dass
man weder mit Zell τών γάρ ήδέων ενια ^ύσει αιρετά in Klammern
schliessen darf, da die folgenden Worte unverkennbar damit ver
knüpft sind, noch auch, was nach sonstigen Aristotelischen Ana
logien dem Leser nahe gelegt ist, τών γάρ ήδέων— τιμή als Paren
these betrachten kann, weil in dieser vermeintlichen Parenthese die
[XL1I. 55] 89
vor derselben begonnene Eintbeilung fortgesetzt wird. Wenn man
nun, wie in sämmtlichen Ausgaben geschieht, a 28 vor ocö einen
Punct setzt, so wird das Glied προς άπαντα di xai — ύπερβάλλειv
zum Nachsatze des durch έπεί eingeführten Vordersatzes gemacht.
Sprachlich wird dies nur dann möglich, wenn man statt προς άπαντα
di vielmehr προς άπαντα οή liest, wie sich dies in den Ausgaben
γοη Zell und Cardwell findet; Zell beruft sich für or, nur auf
Bas. III, Cardwell führt zu άπαντα οή aus dem von ihm speciell
verglichenen Laurentianus Kb keine Variante an, es ist also wahr
scheinlich, dass diese Handschrift οή hat, obgleich Bekker zu dem
oe seines Textes aus derselben Handschrift lvb keine Variante
anführt. Aber selbst wenn es durch Setzen dieser Partikel sprach
lich zulässig wird, das Glied προς άπαντα κτλ. zum Nachsatze zu
machen, so ist dies durch den Inhalt unmöglich gemachl; denn dass
das Streben nach etwas an sich Erstrebenswerthem oder Gleichgil—
tigern nicht schon an sich tadelnswerth ist, bedarf nicht erst einer
Schlussfolgerung, sondern nimmt zu dem vorausgehenden mit έπεί
begonnenen Gliede nur die Stelle einer coordinirten Erläuterung
ein, und nicht hierauf, sondern auf die Unterscheidung von άχρασία
απλώς und άχρασία κατά πρόσ^εσιν ist die ganze Argumentation
gerichtet. — Ist es nun nicht möglich, in den Worten προς άπαντα κτλ.
den Nachsatz zu linden, so ergibt sich, dass man ihn dem S i n n e
n a c h gewiss erst in μ ο ^ η ρ ία μεν ούν κτλ. zu suchen hat. Und
zwar ist dieser Nachsatz seinem wesentlichen Inhalte nach z w e i
gliedrig: „in den Begehrungen des an sich Erstrebenswerthen ist
auch dann, wenn sie durch ihr Übermass dem sittlichen Tadel
anheim fallen, weder eine Schlechtigkeit (μογ^ηρία) noch eine
eigentliche Zügellosigkeit (άχρασία') anzuerkennen, weil μογςτηρία
und άχρασία schon an sich sittlich verwerilich sind, sondern nur
eine Unmässigkeit in gewisser näherer Beschränkung“. Das dem
μογ&ΐρία μεν ούν enlgcgenstehende zweite Glied des Nachsatzes
beginnt mit di' ομοιότητα d i : während in den Worten ομοίως
d' ovo’ κτλ. nur eine Weiterführung des ersten, abgelehnten Gliedes
gefunden werden kann.— Der vor diesem Nachsatze noch stehende
Abschnitt enthält jedenfalls eine zweifache Schwierigkeit; fur’s erste
ist es hart, zu dem Subjecte όσοι μεν — οιώχουσι aus dem Vorher
gehenden ψέγονται zu ergänzen, wie dies durch den Sinn geboten
ist und ins griechischen Commentar des Aspasius ohne weitere
90 [XL.1I. 56]
αλλά τής τών άκουόντων ήοονής·, και ταύτν;* φορτικής1. διόπερ ού τών
ελεύθερων κρίνομεν είναι τήν εργασίαν, άλλα ^ηχ ω τέρ α ν. καί βαναύ-
15 σους οή συμβαίνει γίνεσ-crai· πονηρός γάρ ό σκοπός πρός ον ποιούν·
rat το τέλος, ό γάρ θεατής φορτικοί ων μεταβάλλει» εΐω-Ξτε τήν μου
σικήν, ώστε καί τους τεγνίτας τους πρός αυτόν μελετώντας αυτούς τε
ποιους τινας ποιεί καί τά σώματα διά τάς κινήσεις·, σκεπτέον ο * ετι
20 περί τε τάς αρμονίας καί τους ρυθμούς, και πρός παιδείαν πότερον
πάσαις γρτ,στέον ταις άρμονίαις καί πάσι τοΐς ρυ$μοϊς ή διαιρετέον,
έπειτα τοίς πρός παιδείαν διαπονοϋσι πότερον τον αυτόν διορισμόν
•θήσομεν ή τρίτον δεϊ τινά έτερον, επειδή τήν μεν μουσικήν όρώμεν διά
25 με/.οποιίας καί ρυθμών ούσαν, τούτων ο’ έκάτερον ου δει λελ>3·5*ναι
τίνα εχει δύναμιν πρός παιδείαν, και πότερον προαιρετέον μάλλον τήν
εύμελή μουσικήν ή τήν εύρυθμον, νομίσαντες ούν πολλά καλώς λέγει»
περί τούτων τών τε νυν μουσικών ένίους καί τών έκ φιλοσοφίας οσοι
τυγχάνουσιν έμπείρως έ/οντες τής περί τήν μουσικήν παιδείας, τήν
30 μεν κα.3·1 έκαστον άκριβο'λογίαν αποδώσομεν ζτ,τειν τοϊς βουλομένοις
παρ’ εκείνων, νυν οέ νομικώς οιελωμεν, τους· τύπους μόνον είπόντες
durch sie der Unterschied von dem zweiten Theile der Frage, ϊπειτα
τοις π ρος π α ιδ ε ία ν διαπονοϋσι πότερον τον αυτόν διορισμόν £ήσο-
μεν κτλ. aufgehoben wird. Dass aber z w e i e r l e i Fragen gemeint
sind, nämlich Zulässigkeit oder Nichtzulässigkeit aller Harmonien
und Rhythmen im Staate überhaupt, und andererseits Grenzen der
Zulässigkeit für den Jugendunterricht, ist im sprachlichen Ausdrucke
durch επειτα bezeichnet, und dem entsprechend ist hernach 1341
b 3 2 — 1 3 4 2 a 2 8 zuerst die allgemeine Frage, dann von 1 3 4 2 a 2 8 an
προς δε παιδείαν κτλ. die speziell pädagogische behandelt. Orelli’s
von Stahr in den Text aufgenommene Conjectur και προς π α ιδ ιά ν
lässt sich nur als ein Ausdruck für die Unhaltbarkeit des überliefer
ten Textes, aber nicht für eine leidlich wahrscheinliche Restitution
desselben ansehen; denn dass dem im zweiten Gliede genannten
παιδεία nicht blos παιδιά entgegengesetzt werden darf, darüber
belehrt uns leicht ein Rückblick auf 1339 a 16 — 26 oder die Ver
gleichung mit der hier unmittelbar folgenden Untersuchung jener
allgemeinen Frage, besonders 1341 b 3 6 — 41. Es wird also schwer
lich etwas anderes übrig bleiben, als die Worte και προς παιδείαν
für eine Interpolation zu betrachten, zu welcher das häufige Vor
kommen dieser Worte in der vorliegenden Erörterung, so nament
lich sogleich in der nächsten Zeile b 2 1 , den Anlass gegeben hat,
und sie mit Aretinus aus dem Texte zu entfernen1) .
Ist es gegründet, dass σχεπτέον ετι κτλ. den Nachsatz bildet zu
έπε'ι δέ των κτλ., so kann unmöglich diesem Hauptsätze ein zweiter
begründender Vordersatz έπειδϊι τήν μεν μουσικήν angefügt sein;
diese Satzbildung des von zwei Vordersätzen umgebenen Haupt
satzes wird man bei Aristoteles vergeblich suchen. Und selbst wenn
man σχεπτέον ετι nicht als eigentlichen Nachsatz betrachtet, sondern
ihm (unter Annahme einer Anakoluthie im Vorausgehenden) selb
ständige Stellung gibt, ist der Satz επειδή τήν κτλ. weder seinem
Inhalte nach geeignet, die Begründung der vorausgehenden Ankün
digung eines neuen Theiles der Untersuchung abzugeben, noch
würde diese Form, die Begründung durch έπειδ-η nachträglich
beizubringen, der Aristotelischen Schreibweise entsprechen. Mit*)
*) Auch die Worte b 22 ή τρίτον δει τινά ϊτερον können nicht wohl richtig sein. Was
soll τρίτον bedeuten? Und aus θήσομεν den entsprechenden Infinitiv zu δεϊ zu ergän
zen, ist, wenn auch nicht unmöglich, so doch sehr hart.
[XL1I. 65] 99
Änderung eines einzigen Buchstabens ur.d Beseitigung eines Punctes
im Folgenden lässt sich das, wie ich denke, Ursprüngliche herstel-
len: έπει δ ή τήν μέν— εύρυθμον, νομίσαντες ουν— παιδείας, τήν
μέν κτλ. Mit νομίσαντες ουν beginnt der Nachsatz, und zwar so, dass
das durch participiale Construction untergeordnete Glied in ähn
licher W eise, wie in den bisherigen Fällen das erstere von den
grammatisch coordinirten Gliedern (μεν ουν), ablehnende Bedeutung
hat: „Da bei der Musik zwei Factoren in Betracht kommen, Melo
die und Rhythmus, und ihre Bedeutung für sittliche Einwirkung nicht
übesehen werden darf, so wollen wir, überzeugt, dass von älteren
Fachmännern und Philosophen viel Treffliches bereits hierüber
bemerkt ist, für ein genaueres Eingehen in das Specielle auf jene
verweisen und uns auf die allgemeinsten Umrisse beschränken“.
Den Schluss in dieser Kategorie von Sätzen mögen zwei Stellen
aus der Meteorologie bilden, in welchen zur Setzung der richtigen
Interpunction kaum eine ausführliche Begründung wird hinzuzufügen
sein. — Aristoteles will die Erscheinungen des Donners und Blitzes
erklären; zunächst die Erklärung des Donners gibt er in folgenden
Worten Meteor, ß 9. 36 9 a 12 — 2 9 :
τής γάρ άνα3υμιάσεως, ώσπερ εΐπομεν, ουσης διττής, τής μέν
ΰηράς τής £έ ξηράς, χαί τής συηχρίσεως έγοΰσης άμφω ταΰτα δυνά- 13
μει χαί συνισταμένης εις νέφος, ώσπερ εΐρηται πρότερον, ετι δέ
πυχνοτέρας τής συστάσεως των νεφών γιγνομένης προς το έσχατον
πέρας (vj yap εκλείπει'τό θερμόν διαχρινόμενον εις τον άνω τόπον,
ταύτγ πυχνοτέραν χαί ψυχροτέραν άναηχαιον είναι τήν συστασιν · διό
και οί κεραυνοί χαί οί έκνε^ίαι καί πάντα τα τοιαΰτα φέρεται χάτω, 2ο
χαίτοι πεφυχότος άνω του θερμού φέρεσ^αι παντός, άλλ' εις τουναν
τίον τής πυχνότγ,τος άναηχαϊον γίγνεσθαι τήν εκ-3-λιψιν, οΓον οί πυρή
νες οί έχ των οακτυλων πηδώντες · χαί yap ταΰτα βάρος εχοντα φέρε
ται πολλάκις άνω)* ή μέν ουν έχχρινομένη $ερμότης εις τον άνω 2ä
υιασπείρεται τόπον όση ο’ έμπεριλαμβάνεται τής ζηράς αναθυμιά
σεων έν τή μεταβολή ψυχόμενου του άερος, αυτή συνιόντων των νεφών
έχχρίνεται, βία δέ φερομένη χαί προσπίπτουσα τοΐς περιεγομένοις
νέφεσι ποιεί πληγήν, ής ό ψόφος καλείται βροντή.
Bekker setzt « 1 9 vor διό, a 24 vor ή μέν ουν, α 26 vor όση δ'
Puncte, ebenso Ideler, ohne sich über die Construction irgend zu
erklären; die Didofsche Ausgabe weicht davon nur unerheblich ab,
indem auch sie vor ή μέν ουν einen Punct setzt, an den beiden
(Kouitz.) g
1Ü0 [XLII. 6 6 J
8 *
102 |XLII. 68|
μενον καί όποια διδόναι καί ποια μη προς τό καλώς η μη καλώς ψυλάτ-
τειν την 3έσιν^· έπεί ούν ούδέν εχομεν παραδεδομένον ύπ* άλ
λων, αυτοί τι πειρα3ώμεν είπεΐν.
Der Vordersatz „da für solche Diseussionen, welche zur Übung
und zur Erforschung des Gegenstandes angestellt werden, metho
dische Regeln bisher nicht aufgestellt sind“, findet seine Erläuterung
in der Parenthese, durch welche dieser Zweck des Gespräches von
dem der Belehrung sowohl als dem des sophistischen Wettkampfes
unterschieden und auf die Nolhwendigkeit verschiedener Methode
für die verschiedenen Zwecke hingewiesen wird. Die Ausführlich
keit dieser Erläuterung gibt den Anlass, dass der Schriftsteller
durch έπεί ούν — άλλων den Vordersatz erst recapitulirt, ehe er d‘e
Folgerung ausspricht, dass er selbst zuerst diesen Gegenstand zu
erörtern unternehmen wolle. Die Interpunction Bekker’s, der a 2S
nach χάριν, a 32 nach πάσχειν, a 3G vor έπεί ούν Puncte setzt, ist
von Waitz beidehalten und dazu im Commentar bemerkt: „Orationis
104 [XLll. 70]
III.
Dass ein Nachsatz im eigentlichen grammatischen Sinne durch
ώ σ τ ε eingeführt werde, muss an sich unglaublich erscheinen, mag
man nun auf die Form dieser Partikel oder mag man auf ihren fest
stehenden Gebrauch Rücksicht nehmen. Die relative Form dieser
Conjunction steht im Widerspruche zu der selbständigen Stellung
des Nachsatzes, und nach dem feststehenden griechischen Sprach-
gebrauche wird durch ώστε zu einem selbständigen Satze eine Fol
gerung in abhängiger Form hinzugefügt, während der Nachsatz die
Folgerung in selbständiger Form zu einem ihm untergeordneten
abhängigen Satze ausspricht. Wo daher dasjenige Satzglied, welches
zu den vorher in abhängiger Form ausgesprochenen Voraussetzun
gen oder Begründungen die Folgerung enthält, durch ώστε einge
leitet ist, liegt die Vermuthung nahe, dass eine Anakoluthie statt
finde. Wenn wir z. B. bei Xenophon lesen Hellen. VII, S, 18
• o d' αύ Επαμεινώνδας, Ε ν θ υ μ ο ύ μ ε ν ο ς δτι ολίγων μεν ημερών
ανάγκη εσοιτο άπιε'ναι δ“ιά τό Εξήκειν rr, στρατείοc τον χρόνον, εί di
καταλείψοι έρημους οις ηλ-θε σύμμαχος, εκείνοι πολιορχγ}σοιντο ύπό
των αντιπάλων, αυτός di τι, εαυτού οόζγ καντάπασιν εσοιτο λελυ-
μασμενος, ηττημε'νος μέν έν Λακεδαίμονι συν πολλω όπλιτικω ύπ’ ολί
γων, ηττημε'νος di έν Μαντινεία ιππομαχία, αίτιος di γεγενημε'νος
οιά την είς Πελοπόννησον στρατείαν τού συνεστάναι Λακεδαιμονίους
καί Άρκάδας καί Αχαιούς καί Ήλείους καί Αθηναίους· ώστε ούκ
έδόκει αύτω δυνατόν είναι άμαχεί παρείχεΓν, λογιζομένω δτι εί μέν
νικωη κτλ.
so ist offenbar über die lange Auseinandersetzung der Überlegungen
des Epaminondas in Vergessenheit gekommen, dass dieselben in
grammatisch untergeordneter Form eingeführt waren; es wird so fort
gefahren, wie wenn im Vorigen in selbständiger Form ausgesprochen
[XLII. 73J 107
wäre 6 δ’ αύ Επαμεινώνδας ένε$υμεΐτο κτλ. Unter den gleichen
Gesichfspunct fallen wahrscheinlich alle Stellen griechischer Schrift
steller, von Aristoteles abgesehen, die sich etwa für einen derartigen
Gebrauch beibringen lassen. Ich wüsste deren übrigens, obgleich
ich darauf geachtet habe, nicht heizubringen.
Man wird daher auch bei Aristoteles zunächst-geneigt sein, in
denjenigen Fällen, in denen das Satzglied, welches zu einer vorher
in grammatisch untergeordneter Form bezeiehneten Voraussetzung
oder Begründung die Folgerung enthält, durch ώστε eingeführt
wird, eine Anakoluthie in der Weise des eben behandelten Xeno-
phontischen Satzes anzunehmen. Und allerdings fügen sich einige
Stellen sehr leicht dieser Auffassung. So Elb. Nie. v? 15. 1154
a 22— 26:
έπε'ι δ’ ού μόνον δει τάλη$ές είπεΐν αλλά και το αίτιον του ψεύ
δους (τούτο γ«ρ συμβάλλεται προς τήν πίστιν * όταν γάρ εύλογον ψανγ
το διά τί μαίνεται άλη-θές ούκ όν ά λ ^ ε ς , πιστεύειν ποιεί τώ άλτ,^ει 25
μάλλον)· ώσ τ ε λεκτε'ον διά τί (ραίνονται αί σωματικαί ήδοναί
αίρετώτεραι.
Ich habe zunächst die von Zell und Cardwell gesetzten, dem
Inhalte und der Aristotelischen Schreibweise vollkommen ent
sprechenden Parenthesen beibehalten; indem man sich dieser Inter-
punction gemäss die begründende Ausführung τούτο γάρ— μάλλον
ans dem Constructionsgange herausgehoben denken soll, so hat es
etwas höchst Auffallendes, dass an den Vordersatz έπει δ’ ού μόνον
δει τάλτ,$ές είπεΐν αλλά καί τό αίτιον του ψεύδους unmittelbar als
Nachsatz man die Folgerung soll angeschlossen denken ώ στε λεκτεον.
Anders dagegen lässt sich die Sache in grammatischer Hinsicht auf
fassen, wenn man, wie es in der Bekker’schen und Didofschen Aus
gabe geschehen ist, die Zeichen der Parenthese weglässt. Man kann
dann voraussetzen, dass durch die erläuternde Ausführung die abhän
gige Form, in welcher begonnen wurde, επεί δε δει, in Vergessen
heit gerathen sei, und nicht eigentlich an dieses Satzglied, sondern
vielmehr an τούτο γάρ συμβάλλεται προς πίστιν jenes ώστε λεκτεον
sich anschliesse.
Ähnlich de an. 7 9. 4 3 2 b 2 1 — 2 6 :
εί ούν ή ψυσις μήτε ποιεί μάτην μτ,$έν μήτε απολείπει τι των
αναγκαίων, ττλήν έν τοΐς πτ,ρώμασι καί εν τοϊς άτελέσιν * τα δέ
τοιαυτα των ζώων τέλεια καί ού πνρώματά έστιν · σνμεΐον δ’ ότι εστι
10S [XLI1. 74]
*) Unter denjenigen Stellen, in denen bereits die Bekker’sche Ausgabe durch ihre
Interpunction einen mit wjze eingeleiteten Nachsatz, anerkennt, habe ich wissentlich
Meteor. 3 1. 353 b 35 — 354 a 5 nicht mit angeführt. Aristoteles hat in der diesem
Sat/.e unmittelbar vorausgehenden Stelle einen Beweis geführt, dass das Meer kein
114 [XLII. 80]
hergestellt haben, dass ώοτε als den grammatischen Nachsatz einfüh
rend bei Aristoteles schon von den bisherigen Herausgebern still
schweigend oder ausdrücklich anerkannt ist: diese Induction wird
es erleichtern, für die Änderung der Construction und Interpunctiou
in einigen anderen Fallen Beistimmung zu finden, um so mehr, wenn
die zur Sprache kommenden Perioden in ihrer Form den vorerwähn
ten gleichartig sind. Dies gilt sehr auffallend von Anal. post, a 2 4 .
85 b 2 3 — 2 7 :
ετι εί rt άπόδειζις μεν έστι συλλογισμός δεικτικός αιτίας καί τού
διά τι, τό καθόλου ο’ αίτιώτερου (ω γάρ κ α 3’ αυτό ύπάργει, τούτο
αυτό αύτω αίτιου· τό δέ καθόλου πρώτον αίτιου άρα τό καθό
λου)* ώστε καί τ, άπόδειζις βελτίωυ* μάλλον γάρ τού αιτίου καί
τού διά τί έστιυ.
Aus den beiden Prämissen: „Der Beweis ist ein den Grund
darlegender Schluss“ und „das Allgemeine ist Grund im volleren
Sinne des Wortes“ , wird gefolgert „der allgemeine Beweis (denn
zu καί τό άπόδειζις ist aus dem vorigen καθόλου hinzuzudenken, rt
τού καθόλου άπόδειζις oder >? καθόλου άπόδειζις, vergi. Schol. 2 3 3
a 13 ) ist der vorzüglichere“. Über diesen Zusammenhang der G e
d a n k e n kann kein Zweifel sein; aber auch g r a m m a t i s c h die
Worte ώστε καί ή άπόδειζις βελτίωυ als Nachsatz zu betrachten, und
nicht mit Bekker und Waitz durch Setzen eines Kolon nach αίτιώ-
τερου und eines Punctes vor ώστε die Construction aufzuhehen, wird
man sich nicht bedenken, wenn man den vollkommen gleichartigen
Bau der oben (S . 1 1 0 ) angeführten Periode An. post, a 25. 86
b 3 0 — 37 beachtet, in welcher ebenfalls bei mehrgliedrigem Vor
dersätze die dem letzten Gliede desselben angeschlossene unter
geordnete Begründung den Gebrauch von ώστε im Beginne des
Quellwasser, ίίδωρ πηγαϊον ist. Er fügt eine Bestätigung zu diesem Satze hinzu in
den Worten:
6τι 8’ έπεί πλείους είσί θάλατται προς άλλήλα; οΰ συμμιγνύουσαι κατ’ ούθένα τόπον, ών ή
μέν ερυθρά φαίνεται χατά μιχρόν χοινωνοΰσα προ; τήν έξω στηλών θάλατταν, ή 8' ΊΓρχα-
νία χαί Κασπία χεχωρισμέναι τε ταύτης χαί περιοιχοΰμεναι χύχλω , ώστ’ οΰχ ίν έλάνθανον
αί πηγαί, el χατά τινα τόπον αυτών ήσαν.
Im vorliegenden Falle ist es wenigstens zweifelhaft, ob έπεί nicht blos aus einer
Dittographie von Ιτι entstanden ist und die Worte ursprünglich lauteten Ι τ ι 8έ
πλείους είσί θάλατται χτλ. Überdies ist ών schwerlich richtig, es wird dafür wohl
ol o v im Texte gestanden haben, das zu einer solchen Verwechslung sehr leicht
Anlass gibt.
(XL»I. 81] 115
Nachsatzes einigermassen erklärlich machte. (Über den in grosser
Abkürzung des Ausdruckes abgefassten begründenden Satz ω yap κτλ.
genügt es auf Waitz’s Commentar zu verweisen.)
Keiner näheren Erläuterung oder Begründung wird es bedür
fen, dass Meteor, ß 5. 363 a 9 — 13 der Nachsatz durch ώστε ein-
geführt ist:
οτι μεν ούν νότος ούχ ίστιν ό άπό τού έτέρου πόλου πνέων άνε
μος, δήλον. επεί δ’ ovt' έχεϊνος ούθ' 6 άπό χειμερινής τροπής (δέοι
y ap άν άλλον άπό θερινής είναι τροπής * ούτω yap το άνάλογον άπο- η>
δώσει · νυν δ’ ούκ ϊστιν, εις yap μόνος φαίνεται πνέων έκ των έχεΐθεν
τόπων')· ώ σ τ άνάγχ,Υ) τον άπό τού καταχεχαυμένου τόπου πνέοντα
άνεμον είναι νότον.
Bekker setzt vor νυν und vor ώστ’ Puncte, die Didofsche Aus
gabe vor νυν Punct, vor ώστ’ Kolon.
de interpr. 12. 21 a 38 — b 12, Aristoteles untersucht, was
zu δυνατόν είναι (d. h. möglich, dass es sei; fällig, befähigt zu sein),
ένδεχόμενον είναι, avayxaiov είναι der contradictorische Gegen
satz sei, und beginnt die Discussion damit, dass er zunächst aus
der blossen Analogie der sprachlichen Form etwas Unrichtiges
ableitet:
εί yap των συμπλεχομένων αύται άλλήλαις άντίχεινται άντιφά-
σεις, όσαι κατά τό είναι και μή είναι τάττονται, οιον τού είναι b
άνθρωπον άπόφασις τό μή είναι άνθρωπον, ου τό είναι μή άνθρω
πον , και του είναι λευκόν άνθρωπον τό μή είναι λευκόν άνθρωπον,
άλλ’ ου τό είναι μή λευκόν άνθρωπον (ει’ yap κατά παντός ή χατάφα-
σις ή ή άπόφασις, τό ζύλον εσται άλεθες είπειν είναι μή λευκόν άνθρω- s
π ον)· εί δέ τούτο ούτως, και οσοις τό είναι μή προστίθεται τό αυτό
ποιήσει τό αντί του είναι λεγόμενον, οίον του άνθρωπος βαδίζει ού τό
ούχ άνθρωπος βαδίζει άπόφασις εσται, άλλα τό ου βαδίζει άνθρω
πος (ουδέν γάρ διαφέρει είπειν άνθρωπον βαδίζειν ή άνθρωπον
βαδίζοντα είναι)· ώστε εί ούτως πανταχου, και του δυνατόν ίο
είναι άπόφασις εσται τό δυνατόν μή είναι, άλλ’ ού τό μή δυνατόν είναι.
„Wenn von άνθρωπον είναι der contradictorische Gegensalz
ist άνθρωπον μή είναι, und wenn ebenso bei Verschmelzung von
είναι mit dem Prädicate zu einem Worte, άνθρωπον βαδίζειν, die
den contradictorischen Gegensatz herstellende Negation zu dein
das είναι in sich schliessenden Worte treten muss, άνθρωπον ß a -
δίζειν — άνθρωπον μή βαδίζειν, so wird, wenn diese Regel allgemein
(Bonitz.) 9
116 [XLII. 82]
1) Die überlieferte Lesart wird natürlich so aufgefasst, dass λέγομεν δέ von φ έπκττά-
με&α durch eine Interpiinction getrennt wird, durch ein Komma, für das man auch
das Zeichen- der Parenthese würde setzen können χαθάπερ ψ έπιχτάμεΟα, Λέγομεν δέ
τό μεν έπττήμην τό δέ ψυχήν. Indem dann durch λέγομεν nicht die Berufung auf die
im Sprachgebrauche vorhandene Doppelbedeutung des έπί^τα^-χι enthalten sein
würde, sondern die Erläuterung, welche Doppelbedeutung gemeint sei „ich meine
nämlich etc.“, so hätte man, wie Torstrik (reifend bemerkt, nicht λέγομεν, sondern
λέγω zu erwarten, λέγω δέ τό μεν έπιατήμην τό δέ ψυχήν. Man kann die von dein
Plural deutlich unterschiedene Gebrauchsweise des Singulars λέγω δέ ersehen aus
Stellen wie 17 a 39, ft 3, 8. 187 6 14. 249 6 28. 264 a 25. 1027 6 24. 1147 6 2 4 ,2 9 .
1290 6 30 etc., so wie aus der bei Aristoteles gebräuchlichen Formel λέγω δ’ otov
z. B. 209 n 33. 317 a 34, 6 26. 1003 6 33. Dass der vorliegenden Stelle durch Ent
fernung des δέ noch leichter und vollständiger Hilfe gebracht werde, ist eine Con
jectur Vahlen’s, die mir durchaus evident erscheint.
[XLU. 87] 121
IV.
V.
*) Ich habe der Bekker’schen Recension gemäss τψ νοεΐν καί τψ χρίνειν heibehalten,
wie ausser anderen Handschriften die entscheidendste 1£ hat, ohne die Gründe zu
verkennen, mit welcheu Torstrik seine Schreibweise τώ χρίνειν χαί νοεΐν unterstützt.
Bei den aus Philoponus und Simplicius dazu verwerteten Bemerkungen ist es doch
zweifelhaft, ob wir in ihnen ein einfaches Wiedergeben des Textes oder ein logi
sches Zurechtlegen desselben zu erkennen haben. Ja es scheint mir noch fraglich,
oh nicht χρίνειν uur aus den folgenden Worten hierher geralhen und vielmehr, im
Anschlüsse an einige andere Handschriften, χαί τώ νοεΐν χαί φρονβΐν καί αία&άνεαθαι
zu lesen ist. In dieser Unsicherheit hin ich vorläufig bei der Bekker'schen Textes·
recension verblieben.
(ßonitz.) 10
132 [XLII. 98]
*) Aus der Setzung des Participium ούσάν ergibt sich, dass άπλή γένεσις und φβορό άπλή
nicht Subject ist, sondern Prädicat zu dem in τήν μέν — τήν δέ bezeichneten, aber im
Genus an das Prädicat assimilirten allgemeinen Subjecte, daraus ergibt sich, dass
der Artikel vor άπλήν aus dem Texte entfernt werden muss.
[XLII. i 03] 137
Form ihm entspräche. Man darf das durch ώστε eingeführte Satz
glied nicht dafür ansehen; denn selbst wenn man es übersehen
könnte, dass dem χαΖάπερ nicht ώστε entspricht, so ist die Abhän
gigkeit von εύλογον είναι aufgegeben und der Inhalt des mit ώστε
eingeleiteten Gliedes ist keineswegs derjenige, den man in dem zu
κα^άπερ entsprechenden Demonstrativsatze zu erwarten hatte. Denn
nach dem Anfänge des Satzes hatte man vielmehr eine Fortsetzung
dieser Art zu erwarten: δόςειε yap άν εύλογον είναι, χα5άπερ καί
των άλλων στοιχείων έστω ή$ροισμένος όγκος και αρχή διά το πλχ)-
£ ο ς , όέεν— τοΐς άλλοις, ούτω καί τού ύδατος είναι ανοχήν, τοιοϋτο
δ' ού5έν άλλο μαίνεται ττλήν το τής 5αλάττης μέγεθος. Nun erhält
aber dies Beispiel der übrigen Elemente eine solche Ausführung,
dass sich die weitere Entwickelung des Gedankens nicht mehr an den
Anfang des Satzes οόξειε ηάρ άν εύλογον είναι, κα^άπερ κτλ., son
dern an die Ausführung der Analogie der anderen Elemente anschliesst.
Erst durch εκ ταύττ,ς ο ή τής απορίας κτλ. wird in Zusammenfassung
des vorherigen Gedankenganges der Schlusssatz, nur in sprachlich
anderer Form, ausgesprochen. Da durch die Ausführung der Ana
logie οίον πυρός κτλ. die grammatische Form des begonnenen
Satzes durchbrochen wird, so habe ich vor diese Worte das
Zeichen der unterbrochenen Constructiön gesetzt. Es wird nach
den vorigen Beispielen keiner weiteren Nachweisung bedürfen,
dass die Bekker’sche Interpunction (nämlich a 7 vor oiov Komma,
« 1 0 vor ώστε, « 1 1 vor τοιούτον, « 15 vor εκ ταύτης Puncte)
der wirklichen Struetur des Satzes und ihrer Entstehung nicht
entspricht.
Eine andere Gestalt hat die Anakoluthie in der Stelle de somn. 3.
45 6 « 32 — b 5. Nach Darstellung nämlich des Wesens des Schlafes
geht Aristoteles zur Untersuchung über dessen Ursache (τίνων γινο
μένων καί πό$εν ή αρχή τού πάγους γίγνεται) über:
φανερόν δή ότι έπεί άναγκαίον τω ζωω, όταν αισ^τ,σιν εχτ,, τότε
πρώτον τροφήν τε λαμβάνειν καί αύζησιν, τροφή δ' έστί πάσιν ή
έσχατη τοΐς μεν εναίμοις ή τού αίματος φύσις τοΐς ο’ άναίμοις τό
b άνάλογον, τόπος δε τού αίματος αί φλέβες, τούτων δ' αρχή ή καρ-
δία ( φανερόν δέ τό 1εχ$έν εκ των ανατομών) — τής μεν ούν $ύρα-
$εν τροφής εισιούσης εις τούς δεκτικούς τόπους γίνεται ή άνα^υμίασις
5 εις τάς φλέβας, εκεί δέ μεταβάΧλουσα εζαιματούται καί πορεύεται
επί τήν αρχήν κτλ.
[XLII. 10ο] 139
Mit dem Satzgliede τής μέν ούν $ύρα$εν τροφής beginnt die
Nachweisung der den Schlaf bewirkenden Ursache, wie man sich
leicht überzeugt, wenn man weiter liest bis b 18 άλλ’ έκ τής περί τήν
τροφήν άνα$υμιάσεως γίνεται το πά$ος τούτο. Es ist daher gewiss
nicht entsprechend, mit Bekker vor τής μέν ουν durch einen Punct
abzuschliessen. Anderseits aber ist der mit τής μέν ουν beginnende
Satz nicht eine grammatisch genaue Fortsetzung des begonnenen
Satzes, da die Abhängigkeit von φανερόν δή ότι aufgegeben ist, und dem
Inhalte nach gibt dieser Satz noch nicht dasjenige, was zu φανερόν δή
ότι den wirklichen Abschluss bildet, denn dieses würde sein: φανερόν
δή ότι έπε'ι άναγχαιον--------^κ τής περί τήν τροφήν άνα^υμιάσεως
γίνεται τούτο το πά$ος. Vielmehr wird durch τής μέν ουν κτλ. eine
Beschreibung des Vorganges bei dem Ernährungsprocesse begonnen,
und hierdurch die Antwort auf die gestellte Frage vorbereitet. Da
eben diese Beschreibung es ist, welche den grammatisch strengen
Gang des Satzes durchbricht, so glaubte ich am zweckmässigsten
vor dem Beginne derselben das Zeichen der unterbrochenen Con-
struction setzen zu sollen.
Pol. 7 9. 1 2 8 0 a 31 ff. Forderung der Gerechtigkeit ist, dass
die Zutheilung der Güter, also vor allem der Antheil an politischen
Rechten im Staate, in gleichem Verhältnisse stehe mit dem Werthe
der Personen. Über diesen Grundsatz besteht keine Verschiedenheit
der Überzeugungen, aber in seiner Ausführung geht man ausein
ander, weil man Verschiedenheiten, welche unter Personen nur
in irgend einer einzelnen Hinsicht bestehen, für absolute, ihren
gegenseitigen Werth bestimmende Unterschiede ansieht, oder ander
seits Personen darum schlechthin einander gleich stellt, weil sie in
einer bestimmten einzelnen Richtung einander gleich stehen. Daher
der Irrthum der oligarchischen Rechtsbestimmungen, welche das
Mass der politischen Rechte nach dem Masse des Besitzes festsetzen,
als wäre der Unterschied des Besitzes schon ein absoluter Unter
schied der Reehtssubjecte selbst. Wäre der Staat eine Gemeinschaft
zum Zwecke des Erwerbes, so wäre die oligarchische Rechtsansicht
begründet, εί μέν γάρ των χτημάτων χά^ιν έχοινώνησαν χαί συνήλ-
3ον, τοσούτον μετέγ^ουσι τής πόλεως όσον περ χαί τής χτήσεως,
ω σ $ ’ ό των όλιγαργ^ιχών \6γος δόζειεν αν ίσγυειν. Dieser beschrän
kenden und irrigen Voraussetzung über den Zweck des Staates
gegenüber fährt nun Aristoteles fort:
140 IXLII. 106|
ei ο έ μήτε τού ζήν μόνον ενεκεν άλλα του εν £ήν (καί γάρ άν
δούλων χαιτών άλλων ζώων ήν πόλις· νυν ο1’ ούκ εστι όιά τό μή μετε-
χειν ευδαιμονίας μγ}δέ του ζήν κατά ττροαίρεσιν), μήτε συμμαχίας
35 ενεκεν, όπω^ ύττό μγ,δενός άδικώνται, μήτε όιά τά£ άλλαηάς καί τήν
χρήσιν τήν ττρός άλλήλους — καί γάρ άν Tuppyjvoi καί Καρχ>;όόνιοι καί
ττάντε$ οΓς· εστι σύμβολα προς άλλήλους ώς μιά£ άν πολϊται πόλεως ή σαν.
είσί γούν αύτοίς συν$ήκαι περί τών είσαγωγίμων καί σύμβολα περί τού
♦ ο μή άόικεΐν καί ηραφαί περί συμμαγίας. άλλ’ ούτ’ άρχαί πάσιν έπί τού-
ft τοΐ£ κοιναί κα^εστάσιν, άλλ’ ετεραι παρ' έκατέροις, ούτε τού ποιους τινάς
είναι δεΐφροντίζουσιν άτεροι τούς ετέρους, ούο’ 07:ω£ μηδείς άδικος εσται
τών υπό τάς συν$ήκας μηδέ μ ο χ λ ο ί αν εςει μτ,οεμίαν, αλλά μόνον όττω^
5 μ>5οέν άόικήσουσιν άλλήλους. περί δ’ αρετής καί κακίας πολιτικής δια -
σκοπούσιν οσοι φροντίζουσιν ευνομίας, η καί φανερόν δτι δει περί αρετής
επιμελές είναι τή γ’ ώ* άλτ;^ώ ς ονομαζόμενη πόλει, μή λόγου χάριν.
Schneider schliesst die Worte a 36 και γάρ άν Τυρρ^νοί — 6 5
άόικήσουσιν άλλήλους als Parenthese in Klammern und setzt einen
Punct erst nach ψροντίζουσιν ευνομίας, Göttling folgt ihm in dieser
Interpunction. Die grammatische Auffassung, welche in dieser Inter-
punction ihren Ausdruck finden soll, ist bei diesen beiden Erklären!
nicht ganz dieselbe. Schneider erklärt, obgleich er den Satz wie
ein grammatisches Ganze interpungirl, dennoch, die eingeschobenen
Bemerkungen hätten bewirkt „ut philosophus tandem coepta verbo
rum structura excideret. Nam redit ad institutam rationem demum
in illis verbis r, καί φανερόν, ότι δεϊ κτλ.“ Göttling dagegen erklärt
ausdrücklich den mit περί δ' αρετής beginnenden Satz für den Nach
satz des hypothetischen Vordersatzes εί δε μήτε κτλ. „Desinit in
minutam apodosin monstrum informe protaseos, s a t i s t a m e n a p t e
i n t e r se c o l l i g a t a e . Ipsa vero series rerum sententiarumque δέ
illud post περί ex more Aristotelico in apodosi poscere videtur.
Quare non opus est ut cum Corae deleamus“ . Man muss wirklich in
der äusserli<ahsten Weise nach einem Nachsatze suchen, wenn man,
selbst abgesehen von der unhaltbaren Hypothese über das δέ „more
Aristotelico“ , in den Worten περί αρετής διασκοποΰσιν den N a c h
s a t z zu dem hypothetischen Vordersätze glaubt finden zu dürfen.
Der Gedankeninhalt der Sätze, deren einen περί αρετής όιασκοττού-
σιν Göttling als Nachsatz des hypothetischen Vordersatzes betrach
tet, und in deren anderem η καί φανερόν κτλ. Schneider den
Schriftsteller „ad institutam rationem demum“ zurückkehren lässt,ist
[XLI*. i 07] 141
vielmehr eine Fortsetzung des begonnenen hypothetischen V o r
d e r s a t z e s , und derjenige Gedanke, der den Nachsatz dazu zu
bilden hätte, folgt erst 1281 a 4 διόπερ δσοι συμβάλλονται κλειστόν
εις τήν τοιαύττιν κοινωνίαν, τούτοις τής πόλεως μέτεστι πλειον — ή
τοΐς κατά πλούτον ύπερέγουσι κατ' αρετήν δ' ύπερεχομένοις. Denn
wenn wir den Satz der ausführenden Erläuterungen entkleiden, so
würde er lauten: εί δέ μήτε τού ζήν μόνον ενεκεν (κοινωνοΰσιν) άλλα
μάλλον τού ευ ζήν, μήτε συμμαχίας ενεκεν όπως υπό μ-ηδενός αδι
κώντας μήτε διά τάς άλλαγάς καί τήν χρήσιν τήν προς άλλήλους,
αλλά ζωής ένεκα τελείας και αύτάρκους καί των καλών πράξεων χάριν
$ετέον τήν πολιτικήν κοινωνίαν, δσοι συμβάλλονται πλεϊστον εις τήν
τοιαύτην κοινωνίαν, τούτους προσήκει πλεϊστον μετέχειν πόλεως. Aber
nicht etwa blos der Nachsatz dieser hypothetischen Periode tritt in
einer mit dem sprachlichen Ausdrucke des Vordersatzes nicht über
einstimmenden Form ein, sondern schon das positive Glied des Vor
dersatzes, durch welches die wirkliche Aufgabe des Staates der
irrthümlich vorausgesetzten entgegengestellt wird, ist nicht mehr in
der dem Anfänge des Satzes gemässen Form ausgesprochen. Die
ausführliche Besprechung der einen falschen Ansicht über den Staats
zweck, διά τάς άλλαγάς και τήν χρήσιν, führt dazu, dass an sie, und
nicht an den ursprünglichen Anfang des Satzes, die Erwähnung der
wahren Staatsaufgabe angeschlossen wird, περί δ’ αρετής καί κακίας
πολιτικής διασκοπούσιν κτλ.ύ 5 ; diese wahre Staatsaufgabe findet dann
durch Unterscheidung dessen, was für sie nur unerlässliche Vorbedin
gung, nicht schon selbst Zweck ist, eingehende Erklärung, und erst
dann wird zum positiven Aussprechen des wirklichen Staatszweckes
( 1 2 8 0 b 40 πόλις ή γενών καί κωμών κοινωνία ζωής τελείας καί
αύτάρκους) und zu der sich daraus ergebenden Bestimmung über das
wirkliche Mass der politischen Rechte ( 1 2 8 1 a 4 διόπερ δσοι συμ
βάλλονται πλεϊστον κτλ.) und in ihr zum sachlichen Abschlüsse der
1 2 8 0 « 3 1 begonnenen hypothetischen Periode gelangt. — Bekker hat
demnach ganz Recht gehabt, die Parenthesen der Schneider’schen und
Göttling’schen Ausgabe zu entfernen; er setzt vor 1 2 8 0 a 36 καί γάρ
άν ein Kolon. Die Einsicht in den Satzbau wird jedenfalls unterstützt,
wenn durch ein Zeichen der unterbrochenen Construction an dieser
Stelle der Leser aufmerksam gemacht wird, dass diese Erklärung in
ihrer weiteren Ausführung den grammatischen Zusammenhang des
Satzes in Vergessenheit bringt.
142 [XL.II. 108]
REGISTER.
Die Seitenzahlen 379 — 434 beziehen sieh auf Bantl XLI, die Seitenzahlen
23 — 107 auf Band XL1I der Sitzungsberichte.
„
99
99 7 1.299 6 7 - 1 0 . . „ 41
„
99
Top. ß 4. 111 a 33 —6 7 . . . 43 99 99 7 1. 299 6 18—23 . . „ 8ο
99 δ 4. 123 α 33—6 6 . . . „ 34 de iren. etcorr. a3. 319 a 3 — 14 „101
99 ζ 9. 147 α 4 - 9 . . . β „ 35 99 „ β 6 . 333626 — 33 „391
99 θ 5. 159 α 2 3 - 3 7 . . . „ 69 99 „ β 10.337 α 17—25 .3 9 5
9· j 8. 160 α 3 3 - 6 3 . . . . 34 99 „ ,511. 337614— 17 „ 37
Soph. el. 24. 179 a 26 — 31 . • „ 26 Meteor, a 2. 339 « 11—21 . . „40 0
Phys. α 4. 1,S7 6 13— 18 . • „427 - a 14. 352 6 3 - 1 3 . . „420
99 δ 2. 209 α 31— 6 5 . . „427 99 β 1. 333 6 35—334 α 5 „ 79
99 δ 4. 211 α 23— 34 . „ 49 99 β 2 .3 3 4 6 4 —16 . . „ 103
99 δ 9. 216 6 26 . . . „409 β 3. 337 6 26 358 α 3 „423
99 δ 9. 217 α 10— 18 . . „ 408 99 β 4. 359 6 34 - 3 6 0 α 8 „417
99 δ 12. 220 6 32—221 α 9 „406 99 β 4. 361 α 14—21 . . „ 26
99 δ 14. 223 6 1 2 -2 0 . • „ 42 r β 5. 363 α 9 - 1 3 . . „ 81
99 ε 1. 224 α 3 4 - 6 6 . „ 406 99 β 9. 369 α 12—29 . . r 65
99 ε 2. 226 α 1—4 . . . „ 75 δ 1.378 6 1 0 - 2 8 . . „ 66
99 ζ 1. 231 6 2 8 -2 3 2 α 6 „ 82 de anitti. a 4. 408 α 5 —12 „ 27
[XLII. 109] 143
de anim. α 4. £08 6 5— 15 . S. 397 Met. μ 4. 1078 b 17 ff. . . S. 100
„ α 4. 408 b 25 . . . „ 400 „ μ 7. 1081 « 29—35 . . η 76
„ ß 2. 414 « 4—14 . „86 Eth. N. α 1. 1094 a 9—16 . » 421
„ ß 2. 414 α 1 4 - 1 9 . „434 „ „ α 6. 1098 « 7—17 . » 70
„ ß 10. 422 α 20—32 . „419 „ „ / 3 5. 1106 b 8 —16 . η 382
„ /3 11. 423 « 21— b 2 „ 27 „ „ 7 7 . 1114 « 3 1 — b 13 η 50
„ 7 1. 424 624—425 α 10 „ 412 „ „ ε 10. 1134 b 2 - 8 . . η 403
„ 7 3. 427 α 17— b 8 . „ 97 „ „ rj 6.1147623— 1148«11 η 52
„ 7 9. 432 b 21—26 . . „ 73 „ „ -η 6 .1148«22—6 9 . . η 53
de sornn. 2. 453 a 12—26 . . „ 38 „ „ ε 15.1154 « 2 2 —26 . η 73
„ 2. 455 b 1 4 - 2 2 . . „ 74 „ „ t 9 1169630—1170«4 η 30
„ 2. 456 « 1 5 - 2 4 . . „ 431 „ „ i 9.1170«25—68 . . η 32
„ 3. 456 « 32— b 5 . „ 104 „ „ t 9 .1 1 7 9 6 8 -1 2 . . . η 33
de resp. 8. 474 « 25— b 3 . . „ 89 „ „ x 7.1177616—26 . . η 387
de part. an. ß 1. 646 «24 — b 2 „ 96 „ „ x 10.1180 « 1 4 —24 . » 59
„ „ „ ß 16. 659« 15—23 „ 71 Mor. Μ. α 3. 1185 « 1 3 - 2 4 . η 39
de motu an. 4. 699 b 17—29 . „ 49 „ „ α 3. 1191 6 30—36 . *» 68
de inc. an. 13. 712 « 1 — 13 . „ 417 „ „ α 34. 1196 « 1—4 . . » 390
Physiog. 4. 809 « 3— 16 . . . „ 27 „ „ / 3 7. 1205 6 2—8 . . » 78
Mech. 3. 850 « 36— b 2 . . . „ 27 „ „ / 3 7. 1206 « 36— 6 5 η 46
„ 6. 851 6 2—5 .................. 27 „„ β 10. 1208 α 12—20 . η 45
Probi. 18. 889 « 4—9 . . . „ 78 „„ β 11. 1211 α 17—25 . » 79
„ κ ζ 10. 948 b 35—949 « 2 „ 93 Pol. 7 9· 1280 α 31—1281 « 8 » 105
de insec. 971 b 27—31 . . . „ 78 „ 7 12. 1282 6 14—23 . . » 94
Met. A 3. 983 a 24— b 3 . „ 57 „ 5 4. 1290 6 25—37 . . η 99
„ β 6. 1002 b 1 4 - 3 0 . . „ 47 „ ε 7. 1307 « 2 7 - 3 3 . . η 92
„ 7 2. 1003 b 21—1004« 1„ 100 „ γ] 13. 1331 6 26—1332 α 3 η 60
„ ε 4. 1027 b 18—29 . . „ 58 „ 3 7. 1341 6 8—32 . . . η 61
„ ζ 10. 1035 b 14—20 . . „ 76 Rhet. β 9. 1387 « 27—32 . . » 44
„ ζ 17.1041 b 11 ff. . . . „100 „ β 25. 1402 6 12—25 . . » 386
„ 5 10. 1051 b 9—17 . . „ 56 „ β 25. 1402 6 26, 30. . . 387
„ t 4. 1055 « 22—23 . . „ 75 Poet. 2. 1448 « 1—9 . . . . η 405
„ x 3. 1060 b 31—36 . . „ 47 „ 7, 1450 6 3 4 -1 4 5 1 « 6 . » 77
„ x12. 1068 « 36— b 2 . „ 75 „ 9. 1452 α 1—11 . . . . 77
ARISTOTELISCHE
STUDIEN
VON
Η. BO NITZ
WIRKLICHEM MITOLIKDE DER KAIS. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
IV.
WIEN
AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI.
1866
Aus dem Märzhefte des Jahrganges 1866 der Sitzungsberichte der phil.-hist. Classe der
kuis. Akademie der Wissenschaften [Lll. Bd. S. 347J besonders abgedruckt.
Zar Topik.
Die Topik gehört nicht nur durch die Natur des in ihr behan
delten Gegegenstandes und durch die ihm zugewendete bequeme
Ausführlichkeit der Darstellung zu den am leichtesten zugänglichen
Schriften des Aristoteles *)> sondern überdies ist die handschriftliche
Überlieferung dieser Bücher von erheblichen Verderbnissen ungleich
reiner erhalten, als dies bei den meisten aristotelischen Schriften der
Fall ist. Es tritt daher nur an einer verhältnissmässig sehr be
schränkten Zahl von Stellen die Nöthigung ein , durch Conjectur die
Wiederherstellung der ursprünglichen Textesgestalt zu versuchen.
Jene Reinheit der Überlieferung in denvonBekker mit Recht zu Grunde
gelegten Handschriften ist natürlich nicht in dem Sinne gemeint, dass
*) Waitz entfernt die Worte >5 φ «v ύπάρ-χιρ aus dem Texte: „verba vj φ αν
ύπάρχτρ uncinis inclusimus; nam quid sit τό eyov tam darum est, ut tali
interpretatione non indigeat. Accedit quod et in codd. et in versione Boe
thii et vet. intp. abest particula vj. unde verba φ άν ύπάρχγ in margine
prius adscripta postea adieeta ista particula in contextum migravisse pro
babile fit“. Die Verdächtigung der Worte φ άν ύπάργγ aus ihrer Knt-
hehrlicbkeit läuft im Gründe auf jene Willkür hinaus, die Aristotelischen
Worte nach dem Masse einer angeblichen Gedrängtheit und Prücision seiner
Schreibweise zuzuschneiden; die von Waitz gegebene Krklärung der Inter
polation ist höchst unwahrscheinlich. Die Partikel η allerdings fehlt in den
Handschriften AC und in den von Waitz ausserdem verglichenen cf; durch
ihre Weglassung schwindet überdies jedes Bedenken gegen die vermeint
liche Tautologie. Dass Alexander in seinem Texte vj nicht hatte, können
wir mit grösster Wahrscheinlichkeit aus seiner Paraphrase der Worte p.
143 erschliessen: εί τό μεν ποιεί τον εχοντα αύτό τοιούτον φ άν ύπάρχιρ, τό
δέ μη ποιεί, μάλλον τοιούτον ο ποτέ ποιεί η δ μη ποιεί.
350 Bo ii i I /.
εσται5) ιοιον τ
έκεί τού μάλλον ζώντος τό μάλλον αίσ^άνεσ^αί έστιν ίδιον, και του
τζττον ζώντος τό τζττον αίσ$άνεσ3αι εηο άν ίδιον. Zweitens, es w erde
vorausgesetzt, dass in der Zuerkennung des ίδιον zu einem G egen
stände Gradunterschiede sich finden, also Unterschiede in der Berech
tigung, einem Gegenstände ein Merkmal als ίδιον zuzuschreiben;
z. B. Gefärbtsein, κεχρώσθαι, der Fläche als ίδιον zuzuschreiben, ist
berechtigter, als es dem Körper als Γοιον zuzuerkennen, τό χεγρώ σ^αι
μάλλον τής έκιψανείας ή τού σώματός έστιν ίδιον. Auf die erstere
Bedeutung vom μάλλον und ήττον sind, wie schon Alexander p. 2 0 3
und ebenso W aitz zu 138 « 4 richtig bemerken, die Regeln basirt,
welche Aristoteles 137 b 1 4 — 138 a 3 entwickelt, auf die zweite
beziehen sich die 138 « 4 — 29 erörterten drei τόκοι. Die τόκοι der
ersteren Art .finden ihren allgemeinen sprachlichen Ausdruck in F o r
meln, wie εί το μάλλον τ ο ϋ μάλλον μή έστιν ίδιον, ουδέ τό τζττον τ ο υ
τζττον εσται ίδιον 137 b Ιο ίΓ., 30 ff.; die τόκοι der zweiten Art da
gegen in den Formeln ει ου μάλλον έστιν ίδιον, μή έστιν ίδιον ουδέ
ου τ,ττόν έστιν ίδιον, έσται τούτου ίδιον, 138 « 13, 14, womit
noch die entsprechenden Formeln für ομοίως zu vergleichen sind
εί τό όμοίθ)ς ον ίδιον μή έστιν ίδιον τούτου ου ομοίως έστιν ίδ ιο ν
ουδέ ηάρ τό ομοίως ον ίδιον εσται ίδιον τούτου ού ομοίως έστιν ίδιον
138 « 31, 32, εί ού ομοίως έστιν ίδιον, μή έστιν ίδιον ουδέ yzp ού
ομοίως έστιν ίδιον, εσται ίδιον 138 b 16. Nun ist durch ein sehr
begreifliches Versehen in dem ersten der drei τόκοι der zweiten
Art, 138 « 4— 12, das in der Entwickelung der τόκοι der ersten Art
so häufig vorkommende το υ μάλλον, τ ο υ ήττον an denjenigen Stellen
gesetzt, wo der Sinn unzweifelhaft dasselbe ού μάλλον, ού ήττον
erfordert6), das sich 138« 13, 14, und ähnlich 1 3 8 « 3 1 , b 16 findet.
Trotz der Übereinstimmung aller Handschriften in der Lesart τ ο υ
wird man sich nicht betlenken dürfen, in den betreffenden vier Fällen
6) Waitz hat an dem του μάλλον, του τζττον 138 a 4, 5, 9, allerdings Anstoss
genommen. Aber wenn er schreibt 'pro του μάλλον et τού ήτταν α 4, 5. 9
clari us dixisset τούτου ού μάλλον (sive ηττο'ν) έστιν ίδιον’, so bezeichnet
er damit nur den Gedanken richtig, der hier ausgedrückt sein müsste,
aber zeigt nicht, dass derselbe aus den in dem Texte belassenen Worten auf
irgend eine begreifliche Weise abgeleitet, dass von einem Leser d i e s e s
τού μάλλον von dem etwas ganz an de res Bedeutenden τού μάλλον 137ύ 15
IT. hätte unterschieden werden können.
Aristotelische Studien. 359
ού herzustellen, so dass der ganze Abschnitt dann lautet: δεύτερον
δ'άνασχευάζοντα μέν εί τό μάλλον 0 ύ μάλλον μή έστιν ίδιον · ούδε
7 άρ το ήττον ού ήττον εσται ίδιον, οΐον έπε'ι μάλλον έστιν ίδιον ζώου
τό αίσ$άνεσ$αι ή ανθρώπου τό έπίστασ$αι, ουκ εστι δί ζώου ίδιον
τό αίσ$άνεσ$αι, ουκ άν είη ανθρώπου ίδιον τό έπίστασ$αι. κατα-
σχευάζοντα δ'εί τό ήτταν ού ήττάν έστιν 'ίδιον καί γάρ τό μάλλον ού
μάλλον εσται ίδιον, οΐον έπεί ήττόν έστιν ίδιον ανθρώπου τό ήμερον
φύσει ή ζώου τό ζήν, εστι δ1ανθρώπου ίδιον τό ήμερον φύσει, είγ} άν
ζώου ίδιύν τό ζήν.
Unter den Casus des Artikels werden aus nahe liegenden
Gründen besonders τό und τω häufig in den Handschriften verwech
selt, vgl. meine Obs. ad Met. p. 49 f. Ein evidenter Fall dieser
Verwechslung in der Topik ε 1. 129 α 12 scheint bisher den Heraus
gebern entgangen zu sein, εστι δέ τό προς άλλο ίδιον άποδοϋναι τό
διαφοράν είπεΐν ή έν άπασι καί αεί ή ώς έπι τό πολύ καί έν τοις
πλείστοις, οΐον έν άπασι μεν καί αεί, χα$άπερ τό ανθρώπου ίδιον
πρός ίππον ότι δίπουν.------- ώς έπί τό πολύ δέ καί έν τοϊς πλείστοις,
χα$άπερ τό λογιστιχού ίδιον πρός έπι3υμντιχόν καί $υμιχόν τω τό
μεν προστάττειν τό δ* ύπγιρετειν. Wie der Dativ τω προστάττειν,
ύπηρετεϊν erklärt werden solle, ist weder aus dem allgemeinen grie
chischen Sprachgebrauche, noch etwa aus einer speciellen aristote
lischen Ausdrucksweise zu ersehen. Überdies zeigen die höchst zahl
reichen, in ihrer Formulirung durchaus gleichartigen Beispiele dieses
ganzen Buches, dass die Angabe des ίδιον (die selteneren Fälle aus
genommen, wo sie durch ein ότι eingeführt wird) stets entweder im
Nominativ als Subject zu έστιν, λέγεται, χειται ίδιον oder im Accusa-
tiv als Object zu λεγειν, άποδιδόναι und τι3έναι ίδιον gesetzt wird.
Es genüge, an einige wenige Beispiele zu erinnern, und zwar aus
schliesslich solche, in denen wie in dem vorliegenden das ίδιον durch
einen Infinitiv angegeben ist, 129 626 6 είπας ζώου ίδιον τό αίσ^τ,σιν
έχειν, 131 α35 6 $είς ζώου ίδιον τό χινεισ$αί ποτέ καί έστάναι, 131
b 12, 17 6 Τέμενος τού τίνος ανθρώπου ίδιον τό χα5ήσ$αι, τό περι-
πατεϊν, 132α 15 ό είπας ζώου ίδιον τό ψυχήν εχειν, 1 3 2 α 34 ουκ άν
είγ) τρϋ έπιστήμονος ίδιον τό μή απατάσ^αι ύπό λόγου u. a. m. Dem
gemäss ist an der Stelle, von der wir ausgingen, zu schreiben:
χα5άπερ τό λογιστιχοϋ ίδιον πρός έπι3υμητιχόν καί $υμιχόν τό τό
μεν προστάττειν τό δ' ύπνρετείν. Dass bei dieser Schreibweise die
beiden gleichen Formen des Artikels unmittelbar neben einander
2*
360 Βο n i t z
7) Es ist nicht wohl zu glauben, dass Aristoteles, der das Verbal(niss von
γένος, διαφορά, είδος sonst überall in voller Schürfe bezeichnet, hier durch
die Hinzufügung von τίνος die allgemeine Geltung des Salzes in so unge
höriger Weise sollte beeinträchtigt haben; denn ebenso allgemein als es
gilt, dass το γένος χωρίζει αϊτό των άλλων, ebenso ist es allgemein wahr,
dass ή διαφορά χωρίζει από τοιν εν ταύτω γίνει. Ans Alexander''s Erklärung
p. 210 ist wenigstens nicht positiv zu sehliessrn, dass er τ ί ν ος in seinem
Texte gehabt habe: δειγάρ, 'ρτ,σίν, εν τώ δρω τδ μέν γένος άκό τον; μή ομο
γενών χωρίζειν , τήν δέ διαφοράν από το>ν όμοιογενοιν (wohl vielmehr
ομογενών). τό μέντοι τοΐς πάσιν ύπαρχον ου χωρίζει τό όριζόμενον ε’κ των
ε'τερογενών, τό δέ τοΐς όμοιογενέσιν (όμογενόσιν?) ύπαρχον ού χ ορίζει αύτό
από των έν αύτώ (I. ταύτω) γένει είδο^ν.— Wenn an der zweiten Stelle «31
statt από τών stunde από τ ί ν ο ς των, so lüge darin hei der negativen
Fassung des Satzes nichts unpassendes; möglich dass dort τ ί ν ο ς seine
ursprüngliche Stelle hatte und nachher dieselbe verwechselt worden ist.—
Die Änderung von ομοι ογενής in ομογε νής, die ich in der angeführten
Stelle Alexander’s als wahrscheinlich hezeichnele, ist gewiss vorzunehmen
Gener, anim. α 1. 713 b 9 εί γάρ όσα μή γίγνεται έκ ζώων, ε’κ τούτων ε’γί-
νετο ζώα συνδυαζομένοίν, εί μέν ομο ι ο γ ε ν ή, καί τήν εξ αρχής τοιαύτην
έδει των τεκνωσάντο^ν είναι γένεσιν. Eine Handschrift, hat ομογενή, und
da ss diese Fo m \orgezogrn werden muss, beweist «22 ώστε τα ομογενή
γεννάν, τα δέ γέννα μέν, ού μεντοι τά γε ομογενή, vgl. ύ 2 δσα μέν ε'κ
συνδ υασμού γίνεται tojv σ υ γ γ ε ν ών ζώων, καί αυτά γεννφ κατά τήν σ υ γ
γ έ ν ε ι α ν , Vgl. Torsirik im Philol. XII. S. 519.
364 Βο n i tz
των έν τώ αυτώ γένει. τό μεν ούν πάσιν ύπάργον απλώς απ’ ούδενός
χ ω ρ ί ζ ε ι , τό δέ τοϊς υπό ταύτό γένος πάσιν ύπάργον ού γ ν ω ρ ί ζ ε ι
από των έν ταυτω γένει) als demjenigen, der durch Angabe des ίδιον
die Unterscheidung eines Begriffes von andern herstellt (τον ίδιον τ η ς
ουσίας έκαστου λόγον ταις περί έκαστον οίκείαις διαφοραϊς γωρίζειν
είώ£αμεν Τορ. α18. 10864, δει γάρ των ιδίων, κα^άπερ καί των ορών,
τό πρώτον άποδίδοσ$αι γένος, επει$' ούτως ηδη προσάπτεσ$αι τ ά
λοιπά καί γωρίζειν Τορ. ε 3. 132 α 11), so wird man sich nicht b e
rechtigt halten können, dieses bezeichnende und handschriftlich am
besten beglaubigte W ort durch das ungleich allgemeinere άποδοτέον
zu ersetzen. W as Alexander in seinem Texte las, können wir nicht
errathen, da er in seinem Commentar p. 188 die fragliche Stelle
übergeht; Boethius scheint durch seine Übersetzung 'per notiora
igitur accipiendum’ weder άποδοτέον noch χο)ριστέον auszudrücken,
vielleicht las er γρηστέον und wollte diesem W ort durch seine
ziemlich unbestimmte Übersetzung gerecht werden.
Top. ε 3. 134 b 16 μη προείπας δέ διότι η τώ εγειν η τώ
έ'χεσ^αι τό ίδιον άποδέδωκε, διότι ούχ εσται ίδιον ύπάρζει γάρ, έάν
μέν τω εχεσ-θαι αποδίδω τό ίδιον, τω εχοντι, έάν δέ τω ε χ ο ν τ ι, τω
έχομένω, κα.$άπερ τό άμετάπειστον υπό λόγου της έπιστημης η του έπι-
στημονος τε$έν ίδιον. Dass trotz der gleichmässigen Überlieferung der
Handschriften (Alexanders Commentar übergeht diese Stelle) statt έάν
δέ τώ έ ' χ οντ ι geschrieben werden muss έάν δέ τω ε χ ε ι ν , beweisen
nicht nur die vorausgehenden W orte, sondern auch die unmittelbar
folgenden: μή προσσημνηνας δέ τω μετέχειν η τω μ ετέγεσ $ α ι, δτι
καί άλλοις τισίν ύπάρζει τό ίδιον έάν μέν γάρ τω μετέγεσ$αι αποδώ,
τοϊς μετέγουσιν, έάν δέ τω μ ε τ έ χ ε ι ν , τοϊς μετεγομένοις, κ α $ ά -
περ κτλ.
Τορ. ζ 6 . 144 b 18 σκοπεϊν δέ καί εί έτέρου γένους ή ρη$εϊσα
διαφορά μή περιεχομένου μηδέ περιεγοντος. ού δοκεϊ γάρ η αύτη
διαφορά δύο γενών είναι μη περιεχόντων άλληλα. εί δέ μη, συμβη-
σεται καί είδος τό αυτό έν δύο γένεσιν είναι μη περιέγουσιν άλληλα-
επιφέρει γάρ έκαστη των διαφορών τό οίκεΐον γένος, κα$άπερ τό πεζόν
καί τό δίπουν τό ζωον συνεπιφέρει, ώστε εί κα& ού ή διαφορά, καί
των γενών έκάτερον. δηλον ούν οτι τό είδος έν δύο γένεσιν ού περί-
έχουσιν άλληλα. Nur die leidige Gewöhnung, in den aristotelischen
Schriften auch das sprachlich unmögliche für erträglich zu halten,
kann es erklären , dass die letzten W orte von ώστε εί bis άλληλα in
Aristotelische Studien. 365
den Ausgaben ohne Bedenken so geschrieben sind, wie wir sie lesen.
Zu dem mit ei beginnenden Vordersätze fehlt der Nachsatz; um eine
Construction herzustellen, ist entweder et aus dem Texte zu ent
fernen: ώστε xaS' ού >$ διαφορά, xai των γενών έχάτερον , oder man
müsste zu dem ganzen als Vordersatz anzusehenden Satze ώστε —
έχάτερον den Satz δτ,λον — aklrfka als Nachsatz betrachten, in
welchem Falle dann freilich ούν selbst durch den freieren Gebrauch,
den es bei Aristoteles im Beginne des Nachsatzes nach längerem und
unterbrochenem Vordersätze hat (Arist. Studien III, S. 25 ff.), nicht
würde zu rechtfertigen sein, also; ώστε ei xa$' ού ή διαφορά, xai των
γενών έχάτερον, drjXov δτι τό είδος έν δύο γ ένεσιν ού περιέγ^ουσιν
άλλ>;λα. Der erste Vorschlag wird durch die Überlieferung in dem
Masse unterstützt, dass er als gesichert zu betrachten ist. In der
Handschrift A ist nicht ei sondern ri überliefert und seihst dies als
zu entfernend bezeichnet, ει fehlt in C und ausserdem in drei anderen
von W aitz verglichenen Handschriften. Alexanders Commentar
μ. 220 schliesst sich in der vorliegenden Stelle sehr eng paraphra-
sirend an die Worte des Aristoteles an und zeigt von einem Vor
handensein des εί keine Spur: επιφέρει γ άρ έχάστγ) των διαφορών το
οιχειον γένος τοις ειδεσιν, ών έν τώ ορισμω παραλαμβάνεται, ώ σ τ ε
κ α .$ ’ ού Yj διαφορά, xai των γενών έχάτερον. δήλον ούν δτι το είδος
εν δύο γένεσι μή περιέγ^ουσιν άλλ^λα, δταν άλλου γένους ούσα ώς
άλλου τίνος ούσα Χτ,φ^γ.
ist, findet sich in den W orten, welche unmittelbar auf die eben be
nützte Stelle aus a 22 folgen: πάλιν γάρ άν εν τώ περιττό) άλλο εϊ>?,
ω ενυπήρ’/ jv ύπάργοντι, 84 α 10. Es bandelt sich nicht um ein im
Begriffe von περιττόν sich findendes Merkmal, εν τώ περιττω εϊη,
sondern um ein dem περιττόν weiter beizulegendes Prädieat, in dessen
Definition sich περιττόν als Merkmal ebenso fände, wie αριθμός in
der Definition von περιττόν. Also ist zu schreiben πάλιν γάρ άν [εν]
τώ περιττω άλλο εϊη. ω ένυπήργεν ύπάργοντι. Übrigens dient es g e
wiss zur Bestätigung dieser Emendation, dass nach dein Apparat von
Bekker und dem vollständigeren von Waitz fast alle Handschriften
entweder αν oder εν auslassen. i
An der zuerst besprochenen Stelle a 4 wird auf den Unter
schied der beiden Bedeutungen von χα $ ' αυτό bald nachher nochmals
Bezug genommen: τά άρα λεγάμενα ini των απλώς επιστητών x a £ ’
αυτά ούτως ώς ένυπάργειν τοΤς χατηγορουμένοις η ένυπάργ^εσ^αι di ’
αυτά τέ εστι χαί εξ άνάγχης b 16. Waitz legt diese W orte in der
Weise aus, dass ώς ένυπάρχειν die zweite, ώς ένυπάργ^εσ$αι die
erste Bedeutung von κα.$’ αυτό bezeichnen soll; nur zu der letzteren
Auslegung gibt er die erläuternde (insbesondere das Passivum ένυπ-
άρ'/jo S a i in seine Bedeutung umsetzende) Umschreibung η ώς αυτά
τά χατηγορούμενα ενυπάργ^ειν εν τώ όρισμω τοϋ ύποχειμενου. Man
kann es an sich nicht als wahrscheinlich betrachten, dass Aristoteles
in dieser, an die vorhergegebene Unterscheidung der beiden Bedeu
tungen von x a S 1 αυτό so nahe sich anschliessenden Recapitulation die
durch die Natur der Sache seihst vorgezeichnete Folge derselben
umkehre. Zu dieser Unwahrscheinlichkeit an sich kommt aber hinzu,
dass die von W aitz eingeschlagene Erklärung eine mindestens äus-
serst harte Construction voraussetzt; denn zu dem Infinitive ώς ενυπ-
άρχειν müsste hienach nicht τά xaS' αυτά λεγάμενα, sondern das
durch επί τών απλώς επιστητών bezeichnete Subject dieser Prädicate
als grammatisches Subject vorausgesetzt werden. So wenig man nun
einen solchen unbezeichneten, der uWheilenden Auffassung des Lesers
allein überlassenen Wechsel des grammatischen Subjectes im Grie
chischen überhaupt und speciell bei Aristoteles für unzulässig er
klären kann, so wird man doch nur dann auf diese Voraussetzung
ein gehen, wenn die durch die sprachliche Form unmittelbar darge
botene Construction sich als unmöglich für den Gedankengang erw eist.
Aber davon ist in diesem Falle nicht die Rede; der Sinn ist ganz
Aristotelische Studien. 369
klar, wenn zu ενυπάρχειv der grammatischen Fügung gemäss τά λε-
γόμενα κα-θ’ αυτά als grammatisches Subject vorausgesetzt wird :
„entweder in dem Sinne, dass es (das κα«$’ αυτό λεγόμενον) sich in
der Definition d e s B e g r i f f e s , von de m es p r ä d i c i r t w i r d , als
Merkmal findet.“ Das Passivum κατηγορεϊσ^αι in der Weise auszu
legen wie es eben geschehen ist, dass also aus κατηγορεΐν τίνος τι
das beim Activ im Genitiv stehende Object grammatisches Subject
des Passivs werde, ist an sich dem griechischen Gebrauche des Pas
sivs entsprechend und speciell bei κατηγορεϊσ^αι durch aristotelische
Stellen bezeugt, nicht blos durch An. pr. a 32. 47 b 1 όταν μέν
ούν κατηγορώ και κατηγορηται το μέσον, zu welcher Stelle Waitz
diesen Gebrauch des Passivs bemerkt, sondern eben so sicher durch
An. post. 22. 83 b 1 η γάρ rot ώς ουσία κατηγορη$ήσεται, οιον η
γένος ον rt διαφορά τού κατηγορουμένου, wo τό κατηγορούμενον nur
bezeichnen kann το υποκείμενον, ου ώς γένος η ώς διαφορά ν.ατηγο-
ρεtrat. Es kann hiernach keinem Bedenken unterliegen , in der frag
lichen Stelle 73 b 17 ένυπάρχειν τοϊς κατηγορουμένοις in der ange
gebenen Weise zu verstehen, dass dadurch die erstere von den beiden
Bedeutungen des κα£’ αυτό bezeiehet w ird; durch das Passiv ένυπάρ-
χεσ^αι wird dann das entgegengesetzte logische Verhältniss ausge
drückt, welches also in activer Form so zu bezeichnen wäre: ώς τά
κατηγορούμενα (d. h. τά υποκείμενα) ένυπάρχειν τοϊς xaS' αυτό
λεγ ομένοις.
Anal. post, β 4— 6 . Die Frage, ob die Definition durch einen
Syllogismus zu erweisen sei, τού τί εστι πότερον εστι συλλογισμός
καί άπόδειζις η ούκ ενστι, behandelt Aristoteles in den Kapiteln 4— 8
von An. post, ß, einem Abschnitte, in welchem sachliche und sprach
liche Schwierigkeiten sich vereinigen, um das Verständniss fast hei
jedem Schritte zu erschweren, und gewiss auch der Verein dieser
erschwerenden Umstände Verderbnisse des Textes in noch grösserer
Zahl veranlasst hat, als bisher anerkannt worden ist. Waitz hat sich
durch die gewissenhafte und lichtvolle Erörterung gerade dieses
Abschnittes ein grosses Verdienst um das Verständniss des Aristoteles
erworben; wenn im Nachfolgenden zu einigen einzelnen Stellen aus
den Kapiteln 4-6 eine Ergänzung oder Berichtigung des W aitz’sehen
Commenthrs versucht wird, so ist dabei, um unnöthige Wieder
holungen möglichst zu vermeiden, der Commentar von Waitz immer
als bekannt vorausgesetzt.
370 Ιί ο η ΐ t ζ
9) Umgekehrt ist an einer andern Stelle Anal. post, ß 2.90 a 10 das allgemein
überlieferte τό in toö z u verwandeln. Die Sache ist so evident, dass es
hinreicht, den Satz mit dieser Emendation hinzuscbreiben: τό ηάρ αίτιον
του βίναι μη τοδι η τοδί άλλ* απλώς τήν ουσίαν, %το ν μη άπλώ? αλλά τί
των καθ’ αυτό η κατά σνμβεβηχός, τό μέσου ε’στίν.
Aristotelische Studien. 375
sagt Aristoteles, die Definition des Syllogismus nicht einen Theil des
einzelnen Syllogismus selbst bildet, so auch nicht die Definition der
Definition einen Theil des sie erweisenden Syllogismus, sondern diese
Definitionen liegen ausserhalb der für den Syllogismus gesetzten
Prämissen (χωρίς των κειμένων); und so wie man denjenigen, der
die Berechtigung eines Syllogismus bestreitet, auf die vorausgesetzte
Definition des Syllogismus (τούτο γάρ r,v συλλογισμός) hinweisen
wird, so den, der die Berechtigung einer Definition in Zweifel zieht,
auf den Begriff der Definition. — Die Interpunction προς τον άμφισβν-
τουντα εί σΆλελόγισται η ου τούτο, απαντάν κτλ. ist in zweierlei
Hinsicht unwahrscheinlich; diese öfters vorkommende Frage, ob etwas
als Syllogismus anzuerkennen ist oder nicht, findet sich sonst ohne
Angabe eines Subjectes gesetzt (Metaph. o 18. 1022 α 21. Rhet. ß
26. 1403 a 33, daneben λόγος συλλελόγισται An. pr. α 25. 42 a 39.
Soph. el. 18. 177 a 3. 33. 183 a 8), und sollte dieses Subject bezeich
net werden, so würde es nicht dem zweiten Gliede des Dilemma, rt
μή, r< ου, angeschlossen, sondern in dem ersten Gliede gesetzt sein,
εί συλλελόγισται τούτο η ου. Setzt man dagegen das Komma vor τού
το, zieht also τούτο zu απαντάν, so würde es als Inhaltsobject zu
dem intransitiven απαντάν einem Adverb ούτως ungefähr gleichkom
men. Allerdings weiss ich sonst im Aristoteles bei απαντάν nur Ad
verbia und diesen gleichgestellte Ausdrücke nachzuweisen, πώς,
ούτως, τούτον τον τρόπον (ζ. Β. Soph. el. 16. 175 «17. 32. 182 6 5.
Phys. S 8 . 263 α 4. Pol. γ 13.1283 b 36 u. a.), aber von diesen zu
dem Inhaltsobject, das durch das Neutrum eines Pronomen ausge
drückt wird, ist bekanntlich ein sehr leichter und häufiger Übergang.
Der vermeintliche Beweis für eine Definition, erörtert Aristoteles
im folgenden Abschnitte 92 a 20— 33, fällt auch dann dem Vorwurfe
des λαμβάνειν 6 εοει όεικνυναι anheim, wenn zum Behufe des Be
weises lur die Definition e i n e s Begriffes die Definition eines anderen
vorausgesetzt wird, welcher mit jenem in einem solchen Verhält
nisse steht, dass mit der Definition des einen die des anderen mitge
geben ist, also z. B. im Verhältnisse des Gegensatzes, έναντιότης;
denn in diesem Falle sind nicht die beiden Prämissen, wie es das
Wesen des Syllogismus erfordert, von dem Schlusssätze verschieden
(ετερον μέντοι έστω α 2 5 ) , sondern die eine ist dem Schlusssätze
selbst wesentlich identisch. Der Anfang dieser Auseinandersetzung
lautet in dem Bekkerschen Texte: Καν έζ ύποδέσεως di dscxvuy,
3
376 Βο n i t z
10) Einen ganz ähnlichen Fehler hat Psych. γ 4. 429 b 20 Trendelenburg unbe-
richtigt gelassen, während er im übrigen die Schwierigkeiten dieser Stelle
durch die einfachsten Mittel, nämlich durch richtige Interpunction, beseitigt
hat. Die Stelle lautet nach der, von Torstrik mit Recht beibehaltenen
Interpunction Trendelenhurg’s, in der ich nur durch Setzen einer Paren
these statt , der Kola die Construction deutlicher bezeichnen will: έπεί
δ’άλλο iaτι τό μέγεθος καί τό μεγέθει είναι καί ΰδωρ καί ύδατι εΓναι (ουτω
δε καί ί γ ’ Ιτέρων πολλών, άλλ* ούκ ε’πί πάντων iit* ε’νίων γάρ ταύτόν ε’στι),
τό σαρκί είναι καί σάρκα η άλλω η άλλως έχοντι κρίνει* >5 γάρ σαρξ ούκ
άνευ της ύλης, άλλ’ ώσπερ τό σιμόν, τόδε ε’ν τωδε. τω μέν ούν αίσθητικώ τό
θερμόν καί τό ψυχρόν κρίνει καί ών λόγος τις >5 σάρξ* άλλω δέ ήτοι χω ρι
στώ >} ώς >5 κεκλασμενη πρός αυτήν έχει όταν ε’κταθ;ρ, τό σαρκί εΓναι κρίνει,
πάλιν δ’ ε’πί των εν αναίρεσει όντων τό ευθύ ώς τό σιμόν μετά συνεχούς
γάρ* τό δέ τί ην εΓναι, εί εστιν ε τ ε ρον τό εύθεΐ εΓναι καί τό ευθύ, άλλω*
έστω γάρ δυάς. Ιτερω άρα η Ιτε'ρως εχοντι κρίνει. Weil das Gerade als
concretesDing (ώς τό σιμόν) etwas anderes ist als sein Wesensbegriff, das
Geradesein (τό τί ην εΓναι, τό εύθεΓ εΓναι), darum wird mit einem anderen
Seelentheile oder durch eine andere Function desselben das Gerade auf
gefasst und das Geradesein beurtheilt. Um diesen unzweifelhaft beabsich
tigten Gedanken auszudrücken, muss 429 b 20 ebenso sicher stehen τό δέ
τί fjv εΓναι— άλλο, als es zunächst vorher heisst εί εστιν ετερον τό εύθει
είναι καί τό ευθύ, und weiter oben έπεί άλλο τό μέγεθος καί τό μεγέθει
εΓναι. Der Dativ άλλω bei τό τί %ν εΓναι würde nicht bezeichnen, dass der
Aristotelische Studien. 377
Grund, der in jenem ersten Gliede nöthigt, das Subject des Urtheils
im Nominativ auszudrücken, gilt auch für das zweite, welches dem
nach zu schreiben ist rö d’ έναντίω τό τω έναντίω είναι. Als einen Ein
griffin den überlieferten Text kann man, selbst abgesehen von dem ein
solches Verfahren oft genug erfordernden Zustande der zweiten
Analytik, diese Änderung kaum ansehen, wenn man in diesen und den
folgenden Zeilen auf den kritischen Apparat bei Waitz sieht oder
überhaupt darauf achtet, wie häufig der Gebrauch des das begriff
liche W esen bezeichnenden Dativs mit είναι zu ähnlichen Fehlern
Anlass gegeben hat (vgl. meine Obs. crit. ad Met. p. 49 f.). Aber
auch hiermit ist dieses Satzglied noch nicht hergestellt. Wie man
nämlich auch die grammatische Entstehung des Dativs hei είναι in
der specifisch aristotelischen Bedeutung versuchen mag sich zurecht
zulegen 11) , dies steht aus dem aristotelischen Gebrauche fest, dass
derlei Dative immer o h n e Artikel gesetzt werden: rö άν$ρώπω
είναι, rö ζωω είναι, rö άγα$ω είναι u. ä ., nicht rö τω άν$ρώπω
είναι, rö τω άγα$ω είναι. Hieraus darf nicht etwa gefolgert werden,
dass τώ vor dem zweiten έναντίω wegzulassen sei; sondern dieser
Artikel rw konnte in Verbindung mit der dadurch entstehenden unzu
lässigen sprachlichen Form des Satzes noch insbesondere darauf auf
merksam machen, dass man es auch dem Inhalte nach mit einem
gewiss so n i c h t geschriebenen, weil identischen und leeren Satze
zu thun habe. Es fehlt eben nach έναντίω die Wiederholung des
selben Wortes ia) : rö ο έναντίω εστί rö τω έναντίω ( έ ν α ν τ ί ω ) 21)i
t«) Wahrscheinlich fehlen hier einige Worte; durch Ergänzung von ύκοτι$είς
die Construction zu ermöglichen, ist an sich ziemlich gewaltsam und
gewiss nicht in der Schreibweise des Themistius begründet.
Aristotelische Studien. 383
ττονθεν 6 'Αλέξανδρος ώς αίρεϊσ$αι δυοιν το ετερον λέγειν, % την συγ
γραφήν ημαρτήσ$αι, περιττώς παρεγκειμένου του ούτως', την προς
Δημόκριτον άνταπόδοσιν άπαιτούντος· όφείλειν γάρ είναι „και εί άπει
ρους, ώσπερ Δημόκριτος, το γένος εν, σγτ,ματι f/ etöet διαφερούσας,
η και έναντίας**. η εί όρ$ώς έγ^ει, φησίν, η γραφή, παρηκε τό άντα-
πο^ούνα« τους λέγοντας μηδέ τω γένει τάς αύτάς είναι τάς άργάς,
ώς Γλεγον οί περί *Αναξαγόραν. Die beiden von Alexander zur Wahl
gestellten Möglichkeiten sind nun freilich beide gleich unzulässig.
Die Annahme παρηκε τό άνταποδούναι in einem Falle, wo es eben
auf das D i l e m m a als solches ankommt, ist so abenteuerlich,
dass derlei "eben nur in der Erklärung des Aristoteles vorkommt.
Die Conjectur aber, die Alexander vorschlägt, die Worte η ούτως
wegzulassen, ist eben so unmöglich; denn sieht man auch davon
ab, dass die Angemessenheit von εναντίας zur Charakterisirung
der demokritischen Atome schlecht erwiesen, die Angemessen
heit von ειδει διαφερούσας zu erweisen, als verstehe sich dies von
selbst, gar nicht unternommen ist, so kann man doch an dieser
Stelle die Aufstellung eines Dilemma gar nicht entbehren; Aristote
les kann nicht sagen es sei n o t h w e n d i g ( ανάγκη h 15), dass, wer
eine unbegrenzte Vielheit von Principien annehme, dieselben als
wesensgleich voraussetze; denn er rechnet den Anaxagoras, der
Verschiedenheit und Gegensatz unter den Principien annahm, überall
in die Zahl derjenigen Philosophen, welche eine unendliche Menge
von Principien voraussetzten. Der einen von den beiden Erklärun
gen, welche Alexander vorschlägt, nämlich dem έλλιπή τον λόγον
άποδεϊξαι, tritt Simplicius in seiner Würdigung dieser Erklärungen
mit Recht als einem άτοπον entgegen; aber wenn er der Conjectur
vor allem entgegenstellt, dass es unzulässig sei, τάς γραφάς άθε-
τειν τάς εν άπασι τοϊς άντιγράφοις συμφωνουμένας, so muss er ganz
vergessen haben, dass er selbst das gleiche zu tliun oder zu billi
gen sich an einigen Stellen genöthigt sieht. Die eigene Erklärung,
welche hierauf Simplicius gibt, ist wo möglich noch unglaublicher
als die bisher erwähnten: άλλα καί τό την Άριστοτέλους περί Δημο
κρίτου δόξαν άθετεΓν, οίομένου σαφώς έναντίωσιν έν ταις άργ^αις
άποτί$εσ$αι ( 1. ύποτί5εσ$αΐ), δπερ οί έτεροι ποιούσιν έξηγηταί (näm
lich Porphyrius und Themistius), ούκ εύπαράδεκτον φαίνεται, μηποτε
τό τω μέν σχηματι καί τγ κ α θ ’ αυτό (Ι.κατ’ αυτό) μορφγ διαφέρειν ώς
τού Δημοκρίτου ίδιον άποδέδωκε, κατ’ ουσίαν μηδέν λέγοντας διαφέ-
384 Βο n i t z
**) Die Beachtung dieses Unterschiedes führt zur Ernendation einer Stelle
Part. anim. α 4. 644 a 3t deren Corruptel bisher nicht scheint bemerkt zu
sein, απορίαν d ’ £χει περί πάτερα δει ττρα'/ματεύεσθαι. η μεν ηαρ ουσία το
τω είδει ατομον, κoderιστόν, εϊ τις δύναιτο περί τών κα5’ έκαστον καί ατό
μων τω είδει ΒεωρεΧν χωρίς, ώσπερ περί ανθρώπου, ούτω καί περί δρνιθος*
εχει ηαρ είδη τό «/ενός τούτο* αλλά περί ότουούν όρνι$ος των ατόμων, οίον
>2 στρουΒός η ηέρανος η τι τοιούτον. Es ist interessant, die Gewaltmittel zu
beachten, welche Theodorus Gaza in der lateinischen, A. v. Frantzius in p
der deutschen Übersetzung anwenden, um in diese Worte einen Zusammen
hang zu bringen. Die lateinische Übersetzung lautet: „atque ut de homine,
ita de avibus esse agendum (habet enim hoc genus species), sed non de
iis, verum de singulis individuis avibus, ut de passere etc.“ ; die deutsche:
„wie über den Menschen, so über den Vogel: die letztere Abtheilung hat
f r e i l i c h Arten; allein man müsste von jeglicher der untheilbaren Vogel
arten handeln, ζ. B. vom Strauss etc“. Durch die willkürliche Einschie
bung von 'sed non de iis’ und durch die eben so unberechtigte Verwand
lung des begründenden ηάρ in ein adversatives 'freilich’ suchen diese
Übersetzungen die überlieferten Worte in das durch den Zusammenhang
Aristotelische Studien. 387
dagegen bezeichnet die Form, mag diese nun das Wesen des Einzel
dinges bestimmen im Gegensätze zu dem für die Existenz des Ein
zelnen erforderten Substrat, υποκείμενον, ύλη, oder mag sie als das
Gemeinsame eine Mehrheit von Unterarten oder unmittelbar von
Individuen umfassen. Und eben deshalb, weil είδος auch in dem
Sinne gebraucht w ird, dass es eine Mehrheit untergeordneter Arten
zusammenfasst, ist es möglich, dass in dem gesammten Bereiche
zwischen den allgemeinsten γένη των δντων einerseits und den
άτομα είδη anderseits für d i e s e l b e n Classenhegriife ebensowohl
γένος als είδος gebraucht wird, ohne dass man darin eine Ungenauig
keit und Willkür des sprachlichen Ausdruckes zu sehen h at, denn
εστιν άττα ά καί γένη άμα καί εϊδη έστίν Phys. ε 4. 227 b 12. Beispiele
eines solchen, γένος und είδος gleichstellenden Gebrauches lassen
sich bei Aristoteles zahlreich und unleugbar nach weisen. Z. B. die
allgemeinsten Gruppen, in welche sich die Gesammtheit der Thiere
nach ihren natürlichen Charakteren scheidet, wie ι·/$ύες, έντομα,
μαλάκια, μαλακόστρακα υ. s. w., sind γένη, so die μαλακόστρακα ein
γένος των ζώων Hist. an. δ 1. 523 b 5 ; aber auch ihre Arten κάραβοι,
καρκίνοι, καρίδες u. a. heissen wieder γένη Hist. an. δ 2. 525« 30, 31,
33, und auch weiter των καρίδων πλέίω είσί γένη α 34 (vgl. ähnliches
Part, am δ 8 . 683 b 26. 12.-694 a 4 ); während anderwärts derlei
untergeordnete Gruppen als είδη bezeichnet werden, Hist. an. δ 1.
523 £ 12. Part. an. d 8 . 683 b 28. Wie hier der Gebrauch von γένος
und είδος für d ie sei he Classe nicht etwa weit auseinander liegenden
Stellen, sondern dem Zusammenhänge derselben Erörterung ange
hört, so finden sich in den Kategorien, im Abschnitte über ποιόν,
die beigeordneten Arten des ποιόν als είδη und als γένη τού ποιου be
zeichnet Cat. 8.8 b 27,9 a 14,28,10 a 11. Ja selbst innerhalb desselben
Satzes Polit, δ 4. 1290 b 33, 25, 36 werden die durch eine und die
selbe Eintheilung zu gewinnenden Gruppen der Thierwelt als γένη
und als είδη bezeichnet. Auf Grund dieser Nachweisung wird es
keinem Bedenken unterliegen können, in der fraglichen Stelle der
Physik ειδει διαψερούσας als den Gegensatz von το γένος εν zu be
το μεν ουν κτλ. fehlt selbst die leiseste Andeutung davon, dass h ier
mit die Aufstellung einer neuen Frage, welche nach ihrem W esen
der vorigen noch vorauszugehen hätte, sollte begonnen werden, der
Frage nämlich εί είσίν δλως άρχαί; die Einführung dieses Satzes
durch μεν ουν beweist vielmehr, dass in der durch das Vorige einge
leiteten Erörterung fortgefahren, und dass von derjenigen Reihe von
Fragen, welche durch den Satz Ανάγκη d' ήτοι μίαν κτλ. in eine
übersichtliche Gliederung gebracht worden waren, nunmehr die
erste behandelt werden soll.?1Hiezu bildet der dazwischen stehende
Mt
15) Durch die Trennung des τε von εί, wahrend bei Bekker είτε verbunden
ist, soll verhütet werden, dass nicht είτε als das correlative si ve auf-
gefasst werde. Es liegt nahe zu vermuthen, dass εί όέ zu schreiben sei;
doch erscheint eine solche Änderung als unnöthig, wenn man beachtet,
wie häufig Aristoteles zur Anknüpfung eines Satzes die Partikel τε an
wendet in Fällen, in denen man nach dem überwiegenderen Sprach-
gehrauehe eher den schwachen Gegensatz eines όέ angewendet erwarten
möchte, vgl. z. B. Gen. α 2. 315 a 26. Eth. N. η 14. 1153 0 7. x 2. 1173
0 ,4 1174 a 4. 6.1177 a 7. 7. 1177 b 1, 4.
396 Β ο η i t /.
σχειν συνατόν, καί αυτό ύ^' αυτού* καίτοι τούτων ούτως έχόντων ούόέν
άν ειη ούτε άφ$αρτον ούτε ακίνητον, ειπερ τό όμοιον η όμοιον ποιη
τικόν αυτό γάρ αυτό κινήσει πάν), τό τε παντελώς έτερον καί τό
μγ)5αμή ταύτόν ωσαύτως* ούόέν γάρ άν πά$οι λευκότης υπό γ ρ α μ
μής κτλ.
Gen. α 9. 327 α 20. Die qualitative Einwirkung eines Körpers
auf einen andern, ποιεΐν καί πάσχειν, lässt sich nicht auf eine T hei-
lung der Körper in kleinste Theile zurückführen, όλως όέ τό τούτον
γίνεσ$αι τόν τρόπον σχιζόμενων των σωμάτων άτοκον αναιρεί γά ρ
ούτος 6 λόγος άλλοίωσιν, όρώμεν δέ τό αυτό σώμα συνεχές όν ότέ
μεν υγρόν ότέ δέ πεπηγός, ού διαιρέσει καί συνδέσει τούτο πα.$όν,
ούόέ τροπή καί όια^ιγή, καθάπερ λέγει Δημόκριτος* ούτε γάρ μ ετά -
τε·3*έν ούτε μ ε τ αβα'λόν την ^ύσιν πεπηγός έξ υγρού γέγονεν ούόέ
νυν υ π ά ρ χ ε ι τά σκληρά καί πεπηγότα αδιαίρετα τούς όγκους* άλλ’
ομοίως άπαν υγρόν, ότε όε σκληρόν καί πεπηγός έστιν. Dass für μ ετα-
βαλόν die Lesart der Handschrift Η μ ε τ α τ α χ $ έ ν aufgenommen
werden muss, hat Prantl (Übers. Anm. 54) zu voller Evidenz er
wiesen. Doch ist damit die Stelle noch nicht vollständig berichtigt;
in dem folgenden ist νύν unerklärbar, und άπαν entbehrt eines be
stimmten Beziehungspunctes. Auch hier haben zwei Handschriften
F H das Richtige erhalten: ούό’ ε ν υ π ά ρ χ ε ι . Man kann, sagt Ari
stoteles, die qualitative Veränderung eines Körpers aus flüssigem in
festen Zustand auch nicht auf die Weise erklären, dass die festen,
starren Theile bereits in dem Flüssigen enthalten seien; dann müsste
ja doch, bei Vereinigung dieser festen Theile und Trennung der
flüssigen (διαιρέσει καί συνδέσει α 18) ein Überschuss des Flüssigen
bleiben; dem widersprechen aber die Thatsachen der Erfahrung, da
ja das G a n z e , das vorher flüssig war, nachher starr und fest ist. —
Vergleicht man den Commentar des Philoponus f. 42 α ούτε γάρ
διαιρε$έν τό ύδωρ ή τό γάλα έπάγη, ούτε κατά τάς Δημοκρίτου
όό ζας τροπήν πεπονιές ή όια-θιγήν, τούτο δέ έστι μ ε τ ά τ α ζ ι ν ή
μ ετ ά $ εσ ιν των μορίων, άλλ" ουδέ τω έχχρι$ήναί τινας άτόμους,
λέγω δέ τάς ύγρότητος ποιητικάς, καί έναπομεϊναι τάς σκληράς. πριν
γάρ παγή τό ύδωρ όλον έστιν ομοιομερές, μη έχον εν έ α υ τ ω μόρια
σκληρά καί άόιαίρετα, άλλ* ολον κατά πάν μόριον υγρόν έστιν όμοίως
δέ χαι όταν παγή κατά πάν πεπηγός έστιν, so ersieht man aus μετά
τα ζιν ή μετά^εσιν, dass er μ ε τ α τ α χ ^ έ ν , aus μη έχον έν έαυτω,
dass er ούό’ έ ν υ π ά ρ χ ε ι in seinem Texte hatte.
Aristotelische Studien. 397
Gen. ß 1. 328 6 28. Das zweite Buch eröffnet Aristoteles mit
einer Vergegenwärtigung von Hauptpuncten aus der vorausgegangenen
Erörterung. Περι μέν ουν μίξεως καί αφής καί τού ποιειν καί πά
σχειν εϊρηται πώς υπάρχει τοΐς μεταβάλλουσι κατά φύσιν, ετι δέ περί
γενέσεως καί φθοράς τής ά π \ή ς , τίνος καί πώς έστί καί διά τίν’
αιτίαν. Dem Genetiv τίνος lässt sich wohl eine gewisse Deutung
geben, aber weshalb der Singular gebraucht sein sollte und nicht
der Plural τίνων, würde schwerlich zu rechtfertigen sein. Ferner
nicht blos von ηένεσις καί φ$ορά α π λ ή hat Aristoteles gehandelt,
sondern gerade der Gegensatz von ηένεσις άπλή gegen ηένεσις τις
oder ηένεσις κατά μέρος bildet den Gegenstand ausführlicher Er
örterung, vgl. a 3. 31763, 35, 31864 ff16), überhaupt den ganzen
Abschnitt von 3 1 7 6 3 — 3 1 8 « 2 2 (vgl. Phys. ε 1. 2 2 5 « 1 3 . Metaph. κ
11. 10676 2 2 ); Aristoteles konnte nun allerdings bei dieser Recapi-
tulation ηένεσις και φ$ορά ohne allen näher bestimmenden Zusatz
erwähnen, aber unglaublich ist es, dass er nach solcher Discussion
des Unterschiedes von ηένεσις die eine Art derselben ausdrücklich
nenne und die andere ebenso behandelte übergehe. Nun ist aber
weder jenes τίνος noch diese Beschränkung auf ηένεσις καί φ$ορά
άπΐή gleichmässige Überlieferung der Handschriften, sondern Bekker
verzeichnet als Varianten: τής τίνος καί απλώς έστί F , τής άπ\ής
καί τίνος έστι HL. Diese Erwägungen führen zu der Annahme, dass
die Stelle ursprünglich lautete : ετι δέ περί ηενέσεως καί φθοράς
τής τ ε άπλής κ α ί τ ή ς τι νός, πώς έστί καί διά τίν' αιτίαν. So muss
auch wohl Philoponus noch gelesen haben, da er f. 45 6 zu dem
fraglichen Satze Folgendes bemerkt: α π λ ή ν μέν ηένεσιν καλεΐ τήν*
*β) Ιηι weiteren Verlauf dieser Stelle benützt Aristoteles zur Erläuterung
seiner Unterscheidung von απλή ηένεσις und τις γένεσις die Vergleichung
mit Parmenides, der in dem Abschnitte seiner Schrift προς δόξαν von den
beiden vorausgesetzten Principien, πύρ und ηή, τό μέν χατα τό δν τάττει, το
δέ κατά τό μή ον Metaph. Α 5. 987 a i . Diese Vergleichung lautet: ofov ίσως
ή μέν εις πυρ οδός ηένεσις μέν άπλή, φ^ορά δέ πνός εστιν, ofov ηής, ή δέ
ηής ηένεσις τις ηένεσις, ηένεσις δ ’ ούχ απλώς, <ρ3ορά δ ’ απλώς, ofov πυράς,
ώσπερ IIαρμένικης Ιέηει δύο τό ον καί τό μή ον είναι φάσχων, πυρ καί ηήν.
Die letzten Worte bedürfen offenbar einer leichten Berichtigung der Inter
punctioni ώσπερ Παρμενίδης \έηει δύο τό δν καί τό μή ον είναι, βάσκων πυρ
και ηήν. Vgl. Psyeh. a 5. i 88 a 20 καί ηαρ Παρμενίδης θερμόν καί ψυχρόν
άρχάς ποιεί, ταυτα δέ προσχηορεΰει πύρ καί ηήν.
398 Β ο n i I z
Zu den Problemen.
Zeile 1 habe ich ότι nicht durch das zur Einleitung jedes ein
zelnen Abschnittes übliche, in b überlieferte όιά τι ersetzt; das Fol
gende beweist, dass nicht eine Frage aufgeworfen, sondern eine
. Behauptung zu beweisen unternommen wird; also ist ότι ebenso an
seinem Platze, wie Probl. ι ε 4. 911 a 5. Darauf aber, dass sich in c,
λ ζ 3. 966 α 13 dieses ότι scheinbar an einen vorausgehenden Satz
anschliesst, ist nicht mit Prantl a. a. 0 , S. 350 ein W erth zu legen,
da diese scheinbare Verbindung vielmehr gelöst werden muss. —
Z. 12 halte ich den Plural άποσαρχούνται für das Richtige und Ur
sprüngliche, weil doch wohl nicht gemeint sein kann η σάρζ άπο-
σαρχούται, sondern οί πόροι άποσαρχούνται, vgl. οί πόροι έπιτυ-
ψλούνται 890 b 38.
Probi. 7 12. 872 b 26 όιά τί ό γλυκύς καί άχρατος καί ό κυκεών
μεταζύ διαπινόμενοι έν τοις πότοις νηψειν ποιούσιν; καί διά τι ηττον
Aristotelische Stuclieu. 403
με$ύσχονται ταϊς μεγάλαις χω$ωνιζόμενοι; η πάντων τό αυτό αίτιόν
έστιν, >5 παράχρουσις του έπιπολης θερμού; τό 7 ^ρ με$ύειν έστίν,
όταν f τό θερμόν έν τοϊς περί την κεφαλήν τόποις. Mit der zweiten
liier aufgeworfenen Frage und der Lösung trifft wörtlich zusammen
7 25. 874 0 11 διά τί ηττον με$ύσχονται ταϊς μεγάλαις χω$ωνιζό-
μενοι; πάντων γάρ ταύτό αίτιον η κατάχρουσις, τ ο υ τ έ σ τ ι ν έπι-
πόλης, τό μέν γάρ με$ύειν έν τοϊς περί την κεφαλήν τόποις. Aus 7 12
gellt hervor, dass das εστιν des sinnlosen Wortes τουτέστιν in 725 von
anderer Stelle des Satzes dahin gerathen ist, und dass nach με$ύειν
die Worte έστίν, όταν f τό θερμόν ausgelassen sind; πάντων ηάρ in
7 25 kann in dieser Verbindung nicht das Richtige sein, aber es ist
möglich, dass hierin noch der Rest eines ursprünglich vorhandenen
weiteren Zusammenhanges geblieben ist, aus dem diese Frage und
Lösung etwa entnommen sein mögen. Dagegen ist κ α τ άχρουσις in
7 25 unzweifelhaft das Richtige und danach παράχρουσις in 7 12
zu corrigiren.
Probl. κ<Γ 50. 946 a 4 — 9 trifft seinem Wortlaute nach zu
sammen mit a 23 und erhält aus diesem letzteren an zwei entschie
den verderbten Stellen sichere Etaendation, nämlich 946 a 5 η ότι
υγρότητα θ έ ρ μ η ν άλλοτρίαν έμποιοϋσι τοϊς σώμασιν ist aus 862 a 18
zu berichtigen in υγρότητα κ α ι θ έ ρ μ η ν άλλοτρίαν, wie dies die fol
genden Worte bestätigen είσ'ι 7 άρ υ γ ρ ο ί κ α ι θ ε ρ μ ο ί ^ύσει, und
was in dem Satze 946 a 7 όταν μέν ουν υπό τού ήλιου άνευ ΰδατος
πνέωσι, ταύτην την τάζιν ausgefallen ist, lässt sich aus 862 a 21
ersehen όταν μέν ουν άνευ ΰδατος πνέωσι, ταύτην Ιν ή μ ϊ ν π ο ι ο υ σι
την διά^εσιν. Die übrigen Differenzen einzelner W orte in den beiden
Redactionen desselben Problems sind unerheblicher Art.
Probl. χη 2. 949 b 8 διά τί κατά δύο μόνας αισθήσεις άχρατεϊς
λέγομεν, οΓον άψην και γεύσιν,· η διά τάς από τούτων γινομένας
ηδονάς ημϊν και τοϊς άλλοις ζωοις; erhält seine sichere Ergänzung aus
χη 7. 950 a 5 η διά ( τ ό ) τάς από τούτων γινομένας ηδονάς ( χοι ν άς
ε ί ν α ι ) ημϊν και τοϊς άλλοις ζωοις; So hat auch Sylburg in seinem
Texte.
Probl. λγ 10. 962 6 8 — 18 erhält an mehreren Stellen sichere
Emendation aus dem mit ihm identischen Probleme 118. 892 6 2 2 — 32,
nämlich 962 6 12 ist οι λ ε π τ ό π ο ρ ο ι für οι λ ε π τ ο ί πόροι , b 15 η
ό τ ι für ό σ ο ι ς zu schreiben, beidesmal übrigens im Einklänge mit
cod.y zu λ7 10 , ferner 615 π τ ά ρ ν ο ι ν τ ο für π τ ά ρ ν υ ν τ ο , und 6 16
404 R o ii i t *
17) Ein anderes Wort ist unter μέ^εΖος verborgen Gener, anim. α 18. 723
b 17 έτι τά αποφυτευόμενα απ' αύτου φέρει σπέρμα’δ^Χον ούν οτι καί
πριν άποφυτευ^ηναι από τού αυτού μ ε η έ $ ο υ ς έφερε τον καρπόν, καί ούκ
από παντός του φυτού άπηει τό σπέρμα. Der Gegensatz από π α ν τ ό ς τού
φυτού reicht allein schon aus zu erweisen, dass für μεηέ^ους geschrieben
war μ έ ρ ο υ ς , e ne Fimndation, welche durch Beachtung des Zusammen
hanges mit der ganztn Erörterung zu voller Evidenz kommt.
414 Β ο n i l z
18) Eine etwas andere Verderbniss wird in dem Worte αιτία Coel. j3 9. 290
6 33 anzuerkennen sein. Aristoteles sagt von der pythagoreischen Behaup
tung in Betreff der Sphäronharmonie: ναύτα δή, καθάπερ είρηται πρότερον.
έμμελώς μέν λεγεται καί μουσικώς, άόύνατον δε τούτον εχειν τον τρόπον,
ού γάρ μόνον τό μη3έν άκούειν άτοπον, περί ού λύει ν ε’γ χ ε ι ρ ο ύ σ ι τ η ν
α ι τ ί α ν , αλλά καί τό μηδέν πάσχειν χωρίς αίσ3·ήσεως. Mit den Worten
περί ού λύειν εηχειρούσι την αιτίαν kann man sich nicht in der Weise
abfinden, wie es Prantl thut, wenn er übersetzt „betreffs dessen sie
noch bestrebt sind, die Ursache a u f z u k l ä r e n “ ; für solche Auffassung
von λύειν würde man im aristotelischen Sprachgebrauche, so häufig sich
λύειν und so vielfach sich Anlass zum Ausdrucke dieses Gedankens findet,
und wohl auch ausserhalb desselben vergeblich nach einem Belege suchen.
Sollte αιτία ursprünglich im Texte gestanden haben, so müsste man er
warten περί ού λε'γειν εηχειρούσι την αιτίαν, wie es von derselben Sache
625 heisst αίτιον τούτου φασί ν είναι. Nur wäre dann auffallend, dass περί
ού und nicht vielmehr ού λέγειν την αιτίαν geschrieben sein sollte. Dies
führt darauf, in αιτία die Corruptel zu verinuthen, das aus α π ο ρ ί α
verschrieben zu sein scheint: περί ού λύειν εηχειρούσι την απορί αν. Eine
απορία war es für die pythagoreische Ansicht von der Sphärenharmonie,
dass wir von derselben thatsächlich nichts hören, άλογον ίδόκει τό μη
συνακούειν ήμας της φωνής ταύτης 624. Für das Beseitigen eines Einwandes
nun, das Losen einer Aporie ist λύειν απορίαν der übliche Ausdruck,
Metaph. η 6. 104ο α22ούκ ενδέχεται άποδούναι καί λ υ σ α ι την απορί αν.
Pol.γ 11. 1281 6 22 την πρότερον είρημένην απορί αν λ ύ σειεν αν τ»ς, 1282
α 23 ναύτην μέν ούν την απορί αν τάχα δόζειέ τις άν ούτω λύει ν ίκανώς,
α 32 ομοίως δη τις αν λ ύ σείε καί ναύτην την απορί αν, γ 1. 1275 α 21
περί των άτιμων έ'στι τά τοιαύτα διαπορεΐν καί λύειν. Mor. Μ. β 6. 1201
6 2 άναγκαΐον δε λύσαι τάς απορίας. Gener, α 10. 327 610 τά δ ι α π ο ρ η -
Ζ ε ν τ α λύ ο ι ν τ ’ άν. Anal. post, α 1. 71 α 31 (vgl. 33} ού ηάρ δη, ως η i
τινες έ γ χ ε ι ρ ο ΰ σ ι λύει ν, λεκτέον.
Aristotelische Studien. 415
dieser Emendation: αί μέν ουν εζεις γυμναζόμενα« αύζονται και
έπιόιόόασιν τα όέ α γ γ ε ί α σ α τ τ ό μ ε ν α ούόέν μείζω γίνεται, vgl.
κβ 2 . 930 α 17 όύχ ομοίως τό τε άγγειον πληρούται ταχύ. — Gegen
den Schluss desselben Problemes 929 a 1 αίτιον οέ τό μή άπειρους
ημάς έν α ύ τ ο ί ς δυνάμεις εχειν ist αύτοίς in αύτοίς zu ändern; der
Gebrauch von αύτοίς, αυτούς als Reflexivum der ersten Person ist
aus den Problemen λ 3. 955 b 2 4 , wie auch aus Aristoteles selbst
(Eth. N. i 9. 1169 b 34. ß 9. 1109 b 5) zu constatiren.
κα 21. 929 b 5 τα οέ πλείω χωρεί πλείον. και τούτο καί ότι εχει
θερμότητα κτλ. Vielmehr: τα οέ πλείω γωρεΐ πλείον και ζδιά) τούτο
και ότι κτλ. Vgl. 932 α 7 όιά ταύτά τε και ότι. 868 6 2 όιά τε
τούτο και οτι.
κβ 2. 930 α 17 ή οτι ούχ ομοίως τό τε άγγειον πληρούται ταχύ,
έξ ου π λ η ρ ο ύ μ ε $ α , και τό τρεγόμενον. Der hier eingehaltene Unter
schied zwischen πληρούσ^αι την κοιλίαν und τρέψεσ$αι (d. h. έκα
στον των τού σώματος τό αύτω οίκεΐον έσπακέναι α 21 ), erweist, dass
fur πληρούμεΒ·α zu schreiben ist τρ ε φ ό μ ε $ α .
κβ 7. 930 6 1 8 $ διότι ψυχ^έντος μέν πέπηγεν ό χυμός, άνα-
χλιαν.3·έντος όέ πάλιν χ ε ί τ α ι ; Zu πηγ'νυσ$αι oder συνίστασθ-αι ist
der regelmässige Gegensatz ό ι α χ ε ί σ θ α ι 890 ό 17, 929 b 33, vgl.
überdies das Activum όιαχείν in der entsprechenden Bedeutung 937
a 6 , 944 a 3 2 , 869 α 15. Danach sind hier die Buchstaben herzu
stellen, welche schon in Folge der Ähnlichkeit mit dem Schlüsse des
vorausgehenden Wortes leicht ausfallen konnten: άναγλιαν^έντος δε
πάλιν δ ι α γ ε ΐ τ ai. Auch Gaza hat 'dilabitur’.
κγ 3.931 b 12 όιά τί τα πλοία γέμειν όοκεί μάλλον έν τω λιμένι
η εν τω πελάζει, καί $ εΐ όέ 3-άττον έκ τού πέλαγους προς τήν γήν
ή από τής γής είς τό πέλαγος; η οτι τό πλέον ύδωρ άντερείδει μάλλον
έκ τού ολίγου, έν όέ τω ολίγω όέόυκε, όιά τό κρατείν αυτού μάλλον;
Vielmehr τό πλέον ύόωρ άντερείδει μάλλον [ έ κ ] τού ολίγου (auch
Sylburg schliesst im Text έκ als unecht ein), was sofort hernach
seine Anwendung findet: έν μέν ουν τω λιμένι ο λ ί γ η έστίν η ·9·ά-
λαττα, έν όέ τω πελάγει βαρεία. Dass in den nächst folgenden
W orten έν όέ τω — αυτού μάλλον das steigernde μάλλον zu όέόυκε
zu beziehen ist, zeigen sowohl die einleitenden Worte des Problems
b 9 γ έ μ ε ι ν όοκεί μ ά λ λ ο ν , als das nachher folgende b 16 όιά τό
ό ε ό υ κ έ ν α ι μ ά λ λ ο ν . Diese Beziehung wird hergestellt, wenn man
416 β ο n i t z
(Bonitz.) β
422 Β ο n i t ζ
Register.
Ana), post, « 4. 73 37 . a S. 366 Gen. et corr.
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„ 5 4. 125 α 10 . . . 350
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β 408 99
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99 „ 7 12. 872 6 29 . . . . 403 99
„ ε 8 , 138 α 4, 5, 9 . 357
99 „ 7 19. 874 α 3 . . . . 409 99
„ 3. 140 α 28 . . .
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99 „ 7 20. 874 α 6 . . . . 404 99
„ 3. 140 34 , . .
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b 364
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„ a 1. 184 23 . . . b 388
99 „ £ 19. 882 6 28 . . . . 410 99
Coei, 9. 290 33 . . .
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κς 12. 941 b 12 . 99 418
99 ι 54. 897 α 9 . . . 412 99 κς 31. 943 b 26 . 99
407
r> t« 49. 904 b 16 . • * 412
99 99
xc 38. 944 b 27 . . 99 418
99 ca 58. 905 b 7, 8, 21 • r/ 412 99
κς 50. 946 α 5, 8 . 99 403
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te 8. 912 a 29 . . • · 99
412 99
χ ς61. 947 b 1 . . 99 418
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ιζ 5. 914 a 14, 22 • · 99 412 99
χζ 8. 948 b 19 . . 99 360
99 ιζ 2. 916 17 . . • ·
a 99 412 99
xyj 2. 949 b 7, 8 . 99
403
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xvj 7. 950 a 13 . . 99 418
99
cvj 1. 916 b 15, 18 * · » 413 99 χθ 6. 950 b 28 . . 99 418
99
C7J 5.917 « 5 . . . 406 99
x^ 11. 951 α 13 . 99 418
99 c£ 5. 918 a 6 . . . 406 99
κθ 13. 951 b 16, 17 . 99
418
99 t3 7. 918 a 13 . . • · 407
99 99
λ 1.953 6 36 . . 99 419
99 c3 21. 919 a 31 . . • · 413 99
99 λ 10. 956 b 12 . . 99 419
99 ιθ 44. 922 a 24 . . • · 413 99 99
λα 25. 960 α 6 . . 99 419
99 x 7. 923 a 37 . . • · 413 99 99
λ/3 12. 961 α 34 . 99 420
99 xa 7. 927 0 1 5 . . • · 407 99 99
λ7 5. 962 α 2 . . 99
420
99 xa 14. 928 b 27, 28 • * 414 99 99 \ Ί 10. 962 b 12- 17 .99 403
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99 xa 21. 929 b 5 . . • * 99 415 99
\ Ί 17. 963 6 6 . . 99 420
99 xa 23. 929 b 20 . • · 99 405 99
λδ 3. 963 b 29 . . 99 407
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415 99
λε 1. 964 b 23 . . 99 421
99 x/3 7. 930 b 18 . . 9 99 415 99
λε 6. 965 17 .
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χ η 99 415 99 U 8. 965 31 .
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λζ 2. 965 b 26, 36 . 99 404
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λζ 3. 966 α 13—:34 . 99
401
99 X7 15. 933 λ 25 . * * 416 99
Metaph. v 6. 1093 a 13 . 99 407
99 xd 6. 936 39, 6 2 * * 416
a
99
ARISTOTELISCHE
TUD I E
VON
Η. BONITZ
WIRKLICHEM MITGLIEDE DER KAIS. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTER
V.
W IE N
AUS DER K. K. HOF- UND STAATSDRUCKEREI
1867
Aus dem Jännerhefte des Jahrganges 1867 der Sitzungsberichte der philos.-hist.
CI. der kais. Akademie der Wissenschaften [LV. Bd., S. 13] besonders abgedruckt.
Das erste Heft dieser Aristotelischen Studien findet sich im XXXIX. Bde., das zweite
im XLI., das dritte im XLIL, das vierte im LII. Bande der Sitzungsberichte.
Über πάθος und πάθημα im Aristotelischen Sprach-
gebrauche.
2) S p e n g e l , über die κάθαρσις των ιτα γμ ά τω ν, ein Beitrag zur Poetik des
Aristoteles*. München 1859. S. 38: „Den Beweis, dass πάθος nur den
unerwarteten und vorübergehenden Zustand, den Affect eines πασχών,
πάθημα aber den inhürirenden, anhaltenden Zustand eines παθητικός, die
Affection, bezeichne und an unserer Stelle, wo Definition eine genaue Be
grenzung erwarten lasse (S. 149. 194-6), nur letzteres zulässig sei, finde
ich nicht begründet. Hätten wir ein Lexicon Aristotelicuni, das den ge-
saminten Sprachgebrauch des Philosophen übersichtlich darbietet, ein
Mangel, der sich überall fühlbar macht, so würde man bald sehen, dass
πάθημα ein von ihm selten, gewöhnlich in der Genitivform der Mehrheit,
meist wohl ohne allen Unterschied von πάθος gebrauchtes Wort sei.“
Diese Ansicht zu beweisen führt Spengel für πάθημα acht Stellen aus
Aristoteles an Rhet. ß 22. 1396 b 33. Poet. 24. 1459 b 11. Met. ö 14.
1020 b 19. Gen. an. e 1. 778 a 16. 3. 782 a 19. Coel. d 3. 310 a 20. Sens.
6. 445 b 4. Pol. α 5. 1254 b 24 und dazu zwölf Stellen aus unechten
Schriften der Aristotelischen Sammlung.
Aristotelische Studien. IS
Anzahl der angeführten Stellen den unechten Schriften der Aristo
telischen Sammlung angehört, können höchstens eine so vorsichtige
Verwerfung jenes Unterschiedes, und selbst diese kaum begründen.
L i e p e r t 34) glaubt die von Bernays aufgestellte Unterscheidung als
„vollkommen gescheitert constatiren zu können* durch Berufung auf
zwei Stellen der Poetik, deren eine unverkennbar in derselben Be
deutung παθήμ ατα hat, wo in der anderen πάθος steht; die Ver
gleichung dieser, übrigens schon bei Spengel sich findenden Stellen
bildet wohl ein einzelnes Moment in der Frage über den Unterschied,
aber wollte man durch sie allein die Frage entschieden sein lassen,
so würde man durch ein gleichartiges Verfahren in Auslegung der
Aristotelischen Terminologie zu den wunderbarsten Parodoxien ge
langen. Ü b e r w e g * ) stimmt der Bernays’schen Unterscheidung in
soweit bei, dass „παθήματα häutig wiederkehrende Affecte “ be
zeichne, aber gibt nicht zu, dass es darum „eine ‘ eingewurzelte
Affection’, eine innere Eigenschaft, einen Hang, eine dauernde Eigen
tü m lich keit“ bedeute, und erklärt sich schliesslich dahin, dass
„mindestens die N otw endigkeit, v i e l l e i c h t aber sogar die Mög
lichkeit der Bernays’schen Interpretation von παθημάτω ν in der
Definition der Tragödie nicht erwiesen“ sei. Z e l l e r 5) beschränkt
sich darauf, zu bemerken, dass er in der Unterscheidung von πάθος
und πάθημα Bernays „weniger“ folgen könne, als in der Auslegung
von των τοίούτων. B r an d i s 6) nimmt die Bernays’sche Unter
scheidung billigend an, jedoch mit der Bemerkung, dass dieselbe
„wie Spengel nachweist, keineswegs durchgängig festgehalten wird“.
Man wird es hiernach für eine objectiv richtige Bezeichnung des.
gegenwärtigen Standes dieser Frage betrachten dürfen, wenn der
3) J. L i e p e r t , Aristoteles und der Zweck der Kunst. Passau 1862. S. 11. Die
beiden Stellen der Poetik sind 24. 1459 b 11 und 11. 1452 6 10.
4) Ü b e r w e g in der Abhandlung „Über den Aristotelischen Begriff der durch
die Tragödie bewirkten Katharsis“ , in Fichte's Zeitschrift für Philosophie.
Bd. 36. S. 260—291. Über die vorliegende Frage der Unterscheidung
zwischen πά£ος und πό&ημα handelt Überweg S. 271 f.
5) Zel l e r , die Philosophie der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwick
lung. 2. Auflage II, 2. S. 619. Anm. 2.
β) B ran di s , Handbuch der Geschichte der griechisch-römischen Philo
sophie. 111, 1. S. 134. Anm. 281.
16 Βοni t ι
Berichterstatter über die Katharsisfrage im Philologus7) die Unter
scheidung von πάθος· und πάθημα weder von Bernays für aus
reichend erwiesen noch von anderer Seite für entscheidend widerlegt
erklärt.
Man kann darüber verschiedener Ansicht sein , ob für die
Bernays’sche Auffassung der Aristotelischen Definition der Tragödie
die Unterscheidung zwischen πάθος· und πάθημα wirklich die prin-
cipielle Bedeutung habe, die Bernays selbst ihr zuschreibt; aber
jedenfalls ist diese Unterscheidung für das Verständnis der Aristote
lischen Terminologie überhaupt in dem Masse wichtig, als die beiden
in Frage kommenden Worte bei Aristoteles einen ungemein w eiter
Umfang des Gebrauches haben und ein von Aristoteles in ihrer
Bedeutung eingehaltener, so wesentlicher und entscheidender Unter
schied schwerlich ohne Folgen für die weitere Entwicklung des
griechischen philosophischen Sprachgebrauches geblieben sein würde.
Es wird daher nicht als unnütz erscheinen, die von Bernays aufge
stellte Unterscheidung einer erneuten Prüfung zu unterziehen. Ge
schähe dies in der W eise, dass ausschliesslich die von Bernays und
die von der entgegengesetzten Seite beigebrachten Stellen in Betracht
gezogen würden, so würde das auf solchem W ege etwa gewonnene
Ergebnis dem berechtigten Zweifel Baum geben, dass es durch die
Beachtung anderer Stellen könnte gefährdet oder beseitigt werden.
Eine gegründete Überzeugung über das Verhältnis der Bedeutung
und des Gebrauches dieser beiden Worte wird sich erreichen lassen,
wenn ich versuche, das eine ungleich häufigere dieser beiden W orte,
nämlich πάθος, in der ganzen viel verzweigten Mannigfaltigkeit seiner
Anwendung bei Aristoteles darzulegen und dabei in Betracht zu
ziehen, inwieweit πάθημα sich neben demselben wie ein untrenn
1.
8) Aus diesen und den folgenden Stellen, in denen ich einen Beleg für die
Identität von und παθήματα sehe, folgert Bernays S. 195 gerade das
Gegentheil. Zu der ersteren Psych. α 1. 403 a 10 εί μεν ουν ia ri rt των
τής ψυχής ερηων ή κ α ρ μ ά τ ω ν ίδιον, ^νδεχοιτ* αν αυτήν χωρίζεσθαι, be
merkt Bernays; „wie ερηα hier die f e s t e n und d a u e r n d e n Thätigkeiten
sind, so mü s s e n κα3ήματ<χ entsprechend die ebenso festen und dauernden
passiven Eigenschaften und Affeetionen sein“. Dass das fragliche Merkmal
der Festigkeit und Dauer in ερηα unbegründet hineingetragen ist, werden
die oben S. 23 für den Gebrauch von ερηα και ttoLSvj beigebrachten Bei
spiele lehren; also schwindet jeder Anlass zu der hieraus für παθήματα
gezogenen Folgerung. Übrigens wäre es geradezu unpassend, wenn Ari
stoteles hier für die psychischen Vorgänge einen Ausdruck gewählt hätte,
der wirklich auf den Umfang der bleibenden und festen beschränkt wäre;
denn es kommt ja doch darauf an, ob i r g e n d ei n psychischer Vorgang
der Seele ausschliesslich ohne Mitbelheiligung des Körpers eignet; um
diesen Gedanken auszudrücken, darf nicht schon im voraus aus dem Ge
biete der Seelenerscheinungen nur ein bestimmter Theil herausgehoben
werden. Nach diesen aus der Stelle selbst sich ergebenden Erwägungen
vergleiche man nun die Parallelstellen aus der Psychologie, namentlich die
in unmittelbarster Nähe und im Zusammenhänge derselben Frage 403 a 3
26 Β ο η i t i.
απορίαν δ’εχει και τά π ά θ η τής ψυχή?, πότερόν ίσ τ ι πάντα κοινά και του
εχοντο? ή ε’στί τι καί τή? ψυχή? ίδιον αυτή?, 403 α 16 εοικε δ! καί τά τή ς
ψυχή? π ά θ η πάντα είναι μετά σώματος, θυμό?, πραότη?, φόβο?, ελεο?, θάρ-
σο? κτλ., 403 b 11 ό φυσικό? περί άπανθ* όσα του τοιουδί σώματος καί τή?
τοιαύτη? υλη? έργα καί π ά θ η , α 5. 409 δ 15 εϊ τι? ^πιχειρήσειεν ε’κ του λόγου
τούτου τά π ά θ η καί τά έργα τή? ψυχή? άποδιδόναι, οίον λογισμού?, αί-
σθήσει?, ήδονά?, λύπα?, όσα άλλα τοιαυτα — und man wird es wohl auf
geben müssen, auf Grund dieser Siellen πάθη und παθήματα begrifflich
gegen einander abzugrenzen. — In anderer Weise sucht Bernays die
Stelle der Analytik 70 ό 7 ff. zum Belege des statuirten Unterschiedes
zwischen παθήματα und πάθη zu verwenden; er citirt dieselbe nur bis zu
den Worten όσα φυσικά έστι παθήματα, übergeht also die unmittelbar fol
gende Variation des Ausdruckes τά φύσει πάθη, eine Variation, die freilich
der beabsichtigten Unterscheidung um so weniger günstig ist, da als Bei
spiel eines πάθο?, aber ου τών φύσει, das Gelernthaben angewendet ist, also
sicherlich ein solches, das gerade als ein Fall des festen und dauerhaften
Zustandes von Aristoteles öfters angeführt wird. Dass dann im weiteren
Verlaufe derselben Erörterung über Physiognomik πάθο? gesagt ist b 13,
15, 19, 24, wo anfangs von παθήματα ψυχή? die Rede war, rechtfertigt
Bernays in dem Sinne seiner Unterscheidung dadurch, dass demselben
ίδιον beigefügt sei; aber daraus, dass von einem πάθο? gesagt wird, es
komme einer bestimmten Gattung lebender Wesen als ίδιον im Aristote
lischen Sinne dieses Wortes zu, wird sich doch nicht folgern lassen, dass
darum πάθο? einen bleibenden Zustand bezeichnen müsse und d e s h a l b
für das vorher gebrauchte παθήματα habe substituirt werden können. —
Dass die Stelle aus der Naturgeschichte ι 1. 608 a 14 nicht die behauptete
Beweiskraft habe, ist oben im Texte nachzuweisen versucht.
Aristotelische Studien. 27
und sinnlichen Gebiete hätte verstanden wissen wollen 9) . — Die bis
her angeführten Stellen, in denen uns Aristoteles durch die blos stili
stische Variation des Ausdruckes die begriffliche Identität von πά·5α
und παθήμ ατα so deutlich zeigt, wie er es seihst geflissentlich ge
genüber einer beabsichtigten Distinction kaum deutlicher hätte thun
können, müssen die Grundlage bilden für die Auffassung einer an
deren S telle, an der Aristoteles von den an den langlebigen Thieren
erkennbaren Charakterverschiedenheiten spricht, Hist. an. t 1. 608 a
14: τά δ’ ήθα των ζώων έστί των μέν άμαυροτέρω ν χαί β ραγυβ ιω τέρω ν
ηττον ήμ ιν ενδηλα κατά τήν αισθασιν, των δέ μαχροβιω τέρω ν ενδν-
λότερα. φ αίνονται y a p ϊγ ο ν τ ά τιν α δυναμιν κερί εχαστον των τής ψυχής
κ α γ η μ ά τ ω ν φυσικήν, περί φρόνησιν καί εύήθειαν καί ανδρείαν καί
δειλίαν, περί τε π ρα ότητα χαί χαλεπότατα καί τ ά ς άλλας τ ά ς τοιαύ-
τ α ς ε ζ ε ι ς . Allerdings wird in der vorliegenden Stelle von Charakter
zügen, ή θ α , also bleibenden, festen Zuständen und Eigenschaften ge
redet, der Ausdruck περί εχαστον των τής ψυχής π α θ η μ ά τ ω ν wird
nach Aufzählung einiger Beispiele in das abschliessende τ ά ς άλλας
το ια υ τ α ς ε ζ ε ι ς umgesetzt, und dieselben Beispiele einzelner Cha
rakterzüge der höheren Thierclassen, die hier als π α θ ή μ α τ α τή ς
ψυχής bezeichnet sind, werden ein anderes mal θ 1. 688 a 22 oi
περί τήν ψυχήν τρόποι genannt (Bernays a. a. 0 . S. 9 5 ). Es stand
also gewiss dem nichts entgegen, dass Aristoteles d a, wo er π α θή
ματα τή ς ψυχής sagt, ein W ort angewendet hätte, welches das
9) Auf die φυσικά παθήματα wird die Physiognomik, wie in der angeführ
ten Stelle der Analytik, so in der speciell der Physiognomik gewid
meten, bekanntlich unaristotelischen Abhandlung beschränkt, 2. 806 a 23
ή φυσιοηνοψονία ε’στί περί τά φυσικά παθήματα των ε’ν τή όιανοια. Dass in
dieser Abhandlung das Wort παθήματα ungewöhnlich häufig vorkommt
im Vergleiche zu dem Aristotelischen Gebrauche, hat schon Spengel a. a.
0 . S. 39 und dazu ergänzend A. Döring, Philologus 21 S. 515 erwähnt.
Übrigens zeigen die meisten Fälle, in denen παθήματα in der Physiogno
mik sich findet, 1. 805 a 5, 6, 11, 31, b 32, 806 a 13 keinen Unterschied
gegen die aus Aristoteles selbst conetatirbare Gebrauchsweise; ob an einer
Stelle 2. 806 b 28 τά δέ σχήματα καί τά παθήματα τά Επιφαινόμενα ε’πί
των προσώπων κατά τάς ομοιότητας λαμβάνεται τφ πάθει ein solcher
Unterschied anzuerkennen sei, scheint mir noch zweifelhaft und bat auf
keinen Fall eiuen Einfluss auf die Beurtheilung des Aristotelischen Sprach
gebrauches.
28 Βοnit i
2.
εναντιώσεων, ά λλοίω σις Gen. α 4. 319 b 33 ,0) ; wer mit der Aris
totelischen W eise in der Definition der Grundbegriffe bekannt ist,
wird sieb nicht wundern, für die Wesensbestimmung von π ά $ ο ς
sich wieder auf άλλοιωσις· verwiesen zu finden, τούτο δ' οίς r, κιν η σ ις
π ά 3 ο ς , π ά $ ο ς δε κ α $ ' όσον άλλοιούται μ όνον, οιον τό λευκόν και τό
θ ερ μ ό ν Gen. α 6. 323 α 18, 19, ετι όσα π ά 5 η τών κινουμε'νων ου
σ ιώ ν, οιον Τ ε ρ μ ίτη ς κα ί ψ υ χ ρ ό τη ς, καθ’’ ά λέγεται κ αί ά λ λ ο ιο ΰ σ ^ α ι
τά σ ώ μ α τα μεταβαλλόντω ν Met. δ 14. 1020 b 9, π ά $ ο ς λ έγετα ι ενα
μέν τρόπον ποιότης κ α $ ' rjv άλλοιοΰσ^αι ένόεχεται £ 21 . 1022 b 15
(vgl. κατά τά πάθη και τ ά ς αλλοιώ σεις Phys. η 3. 246 η 2 ). Man
ersieht hieraus, wie der Begriff πάθος· mit den naturphilosophi
schen Grundansichten des Aristoteles zusammenhängt. Die Erfahrung
zeigt uns, dass dasselbe Ding einem W echsel seiner Eigenschaften
unterworfen ist. Erklären und begreifen lässt sich nach Aristoteles’
Überzeugung diese Thatsache nur durch Unterscheidung des Stoffes
von der Form, der Substanz als des selbständigen Trägers der
Eigenschaften von'den nicht selbständig existirenden, sondern ih rer
als Stütze ( υποκείμενον) bedürfenden, an ihr kommenden und g e
henden Eigenschaften. Dieser Vorgang des Bestimmtwerdens der
Substanz durch Eigenschaften, und sein Ergebnis, eben diese Ei
genschaften seihst, sind ein πάθος· der Substanz; zwischen diesen
beiden Seiten im Gebrauche von πάθος· besteht nicht, wie es auf
den ersten Anblick scheinen könnte, eine wesentliche Scheidung,
sondern nur der graduelle Unterschied, ob das Geschehen, der Vor
g an g, die Veränderung ausdrücklich gedacht, oder ob ohne solche
ausdrückliche Beziehung auf die Entstehung die Eigenschaft nur als
etwas der Substanz widerfahrendes (πάσχει τό υποκείμενον Met. ζ
12. 1037 b 16) bezeichnet wird.10
10) An dieser Stelle dürften auch die πάθη της λέξεως zu erwähnen sein, von
denen es in der Poetik 25. 1460 b 12 heisst: και πολλά πάθη της λεξεώς
i w δίδομεν */άρ ταΟτα τοΐς ποιητ&ΐς. Indem von einer den Dichtern ge
statteten Licenz die Rede ist, δ ί δ ο μ ε ν ταυτα τοΐς π οιη τα ΐς, so kann
schwerlich etwas anderes gemeint sein, als die dem Dichtergebrauche aus
schliesslich angehörigen Modificationen der sprachlichen Form, das ε’πεκ-
τεταμε'νον, άγγρημένον, εξηλλα^μένον, wozu 21. 1458 α 1—7 Beispiele bei -
gebracht werden. (Ich verdanke diese Erklärung der mündlichen Mit
theilung Vahlen’s). Die sprachliche Form, λέξις, erfährt in diesen Fällen
eine Modification, πάσχει τι, nämlich ^πεκτείνεται u. s. f., die hergestellten
Änderungen derselben sind also πάθη λέξεως.
Aristotelische Studien. 33
b. Vergleichen wir nun, wie auch auf dem jetzt überblickten
Gebrauchsgebiete π ά γ ω μ α neben πάθος angewendet wird. Wenn
Aristoteles sagt, dass nach den Ansichten der ältesten Naturphilo
sophen die Materie durch die Gegensätze der Verdünnung und Ver
dichtung ihre mannigfaltige Bestimmtheit erhält, so wendet er dabei
die Worte πάθη und παθήμ ατα unterschiedslos an: καθάπερ te εν
ποιουντες τών υποκειμένων ούσίαν τάλλα τ ο ΐ ς π ά θ ε σ ι ν αυτής γεν-
νώ σι, το μανόν και το πυκνόν άρχάς τιθ έμ ενοι τ ω ν π α γ ω μ ά τ ω ν
Met. Α 4. 985 b 12. Die sinnlichen Grundeigenschaften, W ärme,
Kälte, Trockenheit, Feuchtigkeit, Schw ere, Farbe, Glätte, Rauheit
u. s. w. fanden wir häufig als πάθη bezeichnet, sie werden nicht
minder häufig παθήμ ατα genannt, und innerhalb derselben Gedan
kenreihe, ja desselben Satzes wird von dem einen Worte zu dem
anderen in blosser Variation des Ausdruckes übergegangen: τα π α
θ ή μ α τ α τα α ισ θ η τά , ofον χ ρ ώ μ α και χυμ ός και οσμή και β ά ρ ο ς
και ψόγος καί ψυχρόν καί θ ερμ όν καί κοϋγον καί σκληρόν και μαλα
κόν Sens. 6 . 445 b 4 (vgl. in den nächst folgenden Zeilen σώμα μη
δέν εχον χ ρ ώ μ α μηδέ β ά ρ ο ς μηδ' άλλο τι τ οιοϋτον π ά θ ο ς b 12).
ποιεί το ποιούν δυσί δυνάμεσι και πάσχει το π άσχ ον π α θ ή μ α σ ι
δυσί. . ., π ο ιεί μέν θερμώ καί ψ υχ ρώ , το δέ π ά θ ο ς ή παρουσία ή
άπουσία θερμού ή ψ υχρού Meteor, δ 5. 382 α 32. τούτοις δέ τοίς
π α θ ή μ α σ ι καί ταύταις ταις ο ια γ ο ρ α ΐς τ α ομοιομερή τών σωμά
των διαφέρει άλλήλων κατά τήν αγών Meteor, δ 10. 388 α 10 (mit
diesen Worten wird der Überblick über die sinnlichen Eigenschaften
der ομοιομερή abgeschlossen; begonnen ist derselbe mit den Worten
τ α ύ τ α διαρέρει ά λ λ ή λ ω ν . . . και άλλοις οίκείοις π ά θ ε σ ι ν , όσα τω
πάσχειν λέγονται 8 . 385 α 5 ). πάντων τών π α γ ω μ ά τ ω ν άρχω
πύκνωσις καί μάνωσις* καί γάρ β α ρ ύ καί κούγον καί μαλακόν καί
σκληρόν καί θερμόν καί ψυχρόν πυκνότητες δοκοΰσι καί αραιό
τητες εΓναι τινες Phys. θ 7. 260 6 8 . Ö εί καί θερμόν ή ψυχρόν
έστιν ή β α ρύ ή κούρον, ουδέν ήττον έτερον τω εΓναι πάντων
τών π α γ ω μ ά τ ω ν έστιν Phys. δ 8 . 216 b 5. Dieselben sinnlichen
Eigenschaften finden wir Coel. y 1. 299 a 25. Gen. α 8 . 326 α
21 π α γ ώ μ α τα genannt, während sie unmittelbar vorher 299 a 20 ,
326 a 19 πάθη heissen, τών σωματικών π α γ ω μ ά τ ω ν τ α ύ τ α
π ρ ώ τ α , σκληρότητα ή μαλακότητα Meteor, δ 4. 382 α 8 . πυρί
έναντίον ύδωρ, αέρι γή· ταυτα γάρ έκ τών έναντιων π α γ ω μ ά
τ ω ν συνέστηκεν Gen. (3 3. 331 α 3. παρά τάς τών π α θ η μ ά τ ω ν
(Bouitz.) 3
34 B o ii i ( t
3.
τιθεναι εις τό γόνος τό πεπονιάς Τορ. δ 5. 126 δ 34. In den Kategorien da
gegen werden die παθητικά! ποιότητες nicht zurückgeführt auf ein πάθος
des dem ποιόν zu Grunde liegenden Substrates, sondern darauf dass jede
derselben κατά τάς αισθήσεις πάθους ποιητική sei 9 δ 3, mit Ausnahme der
Farben, welche allerdings auf ein πάθος des υποκείμενον zurückgeführt
werden 9 b 9—19. Diese Erklärung ist um so auffallender, da leicht zu
ersehen ist, dass vollkommen dieselben Mittel, durch welche die Farben
als πάθος του υποκείμενου nachgewiesen werden, sich auch auf die anderen
dort zur Sprache gebrachten Eigenschaften anwenden lassen. Ob man
darin ein Zeichen finden dürfe für nicht-aristotelischen Ursprung der Ka
tegorien, oder ob man vielmehr ein Schwanken in Aristoteles’ eigener
Auffassung anzuerkennen habe, wage ich noch nicht zu entscheiden.
Einigermassen vergleichen Hesse sich für die letztere Annahme der Um
stand, dass z. B. in der Meteorologie Wärme und Kälte, indem sie πάθη
genannt werden, unverkennbar als ein πάθος der ύλη betrachtet sind, vgl.
die oben S. 30 angeführten Stellen, und dass doch anderseits in dem
selben Zusammenhänge ausgesprochen wird πάθος τι τό θερμόν αίσθή-
σεώς εστιν Meteor, α 3. 340 α 13.
38 Βοni tz
4.
ι3) Auf diese Bedeutung von πάθημα würde man auch die Stelle in den Eude-
mien r£>v παθημάτων τά μεν εκούσια τά δέ ακούσια /3 10. 1226 b 37 zu
rückzuführen haben, wenn es nicht viel wahrscheinlicher wäre, dass dort
παθημάτω ν nur ein Schreibfehler für αδικημάτων ist, vgl. Zeitschrift f.
öster. Gymn. 1866. S. 798.
44 Bοni tz
a 15, eine Stelle, die gewiss von dem Versuche abhält, etwa bei ττά-
£>ϊμα an chronische und hektische, bei π ά $ ο ς an acute Leiden denken
zu wollen. In dem Abschnitte der Schrift über die Theile der Thiere,
aus welchem so eben mehrere Fälle des Gebrauches von πά&η in
dem Sinne von Krankheit angeführt wurden 667 a 33 — b 12, findet
sich mitten unter diesen wieder ττα -θ ή μ α τα b 6 in der gleichen Be
deutung angewendet — In jenem Falle dagegen, wo wir den Gegen
satz der natürlichen Entwicklung gegen eine Abweichung davon und
einen Eingriff in dieselbe durch ψ ύσις und π ά $ ο ς bezeichnet fanden,
wird sich der entsprechende Gegensatz von ψ ύσις und πά& ημα nicht
nachweisen lassen, eine Thatsache, die unabweislich daran erinnert,
dass neben der allgemeinen Bezeichnung μεταβολή κατά π ά $ ο ς sich
die entsprechende Variation μεταβολή κατά πά5·ημα nicht vorfand.
5.
a. An die in dem letzten Abschnitte behandelte Bedeutung von
π ά $ ο ς schliesst sich am natürlichsten der bekannte Gebrauch dieses
Wortes an, nach welchem es auf dem Gebiete des Seelenlebens den
Affect, die Leidenschaft bezeichnet. Allerdings werden, entsprechend
der allgemeinen Bedeutung von ττάσχειν, psychische Vorgänge über
haupt als πά&η bezeichnet, Schlafen und W achen, Sinneswahrneh
mungen, selbst Gedanke und Ansicht (vgl. den Abschnitt 1. S. 20 ff.),
aber im specifischen Sinne werden durch πά$γ> solche unwillkür
liche (ά π ρ οα ιρ έτω ς Eth. N. ß 4. 4 i 06 a 3 ) , durch äussere Einwir
kungen hervorgerufene Bewegungen *8) der Seele bezeichnet, durch
welche das ruhige Gleichmass verlassen wird und ein erhöhtes oder
gehemmtes Lebensgefühl sich ergibt, ein Gefühl der Lust oder des
Schmerzes. Da diese Seite des Seelenlebens für die sittliche Beur
te ilu n g von besonderer W ichtigkeit ist (δοκεΐ συνω χειώ σ^αι τ οΤς
π ά $ ε σ ιν ή του ή 3 ο υ ς αρετή Eth. Ν. κ 8 . 1178 α 15) , so finden w ir
diese Bedeutung von π ά $ ο ς vorzugsweise in denjenigen Schriften
des Aristoteles vertreten, die entweder direct der Ethik angehören
schon an sich, und nicht erst durch übermässige Steigerung, ein un
sittliches Element in sich schliessen, ί σ η δέ άλλα πάθη, i<p’ ών ή
κακία ουκ έστιν Εν υπερβολή και Ελλείψει τινί Mor. Μ. α 8. 1186 α
36. — Die Affecte, welche in den leiblichen Zuständen des Men
schen ihren Grund haben, heissen σωματικά πάθη Eth. N. κ 2. 1173
6 9, in anderem Sinne, als wir oben S. 30 σωματικά πάθη zur Be
zeichnung von Wärme und Kälte, Trockenheit und Flüssigkeit u. a.
gebraucht fanden. Als den Gegensatz hiezu dürfen wir Affecte be
trachten, welche das eigenste, den Charakter bestimmende W esen
der Seele betreffen, ό ο’ Ενθουσιασμό? του περί την ψυχήν ήθου? πά
θο? εστίν Pol. θ 5. 1340 α 12, vgl. 7. 1342 « δ ; gewisse Affecte
sind der Ausdruck eines sittlich edlen Charakters, άμ<ρω τα π άθη
(nämlich ελεο? und νεμεσι?) ήθου? χ ρ η σ τού Rhet. β 9. 1386 b 13,
vgl. 26. Manche Affecte sind allen Menschen gemeinsam, sind durch
seine Natur selbst nothwendig begründet, παραλαμβάνων τα κοινά
των ανθρώπων γινόμενα πάθη Rhet. Alex. 8. 1429 α 7. δ ιά θυμόν
και άλλα πάθη, όσα αναγκαία ή φυσικά Eth. Ν. ε 10. 1135 b 21. —
l4) Dieselbe Stelle der Eudemischen Ethik, die im obigen für die begriffliche
Identität von πάθος und πάθημα angeführt ist, verwendet Bernays mit
Hilfe einer conjecturalen Änderung zur Bestätigung der von ihm behaup
teten Unterscheidung dieser beiden Worte. Die Unzulässigkeit der von
Bernays vorgeschlagenen Änderung lässt sich, glaube ich, zur Evidenz brin
gen. Die Stelle beginnt mit den zweifellosen, vollkommen verständli
chen Worten : λεκτεον δή κατά τί τής ψυχής ποΐ’ άττα ήθη. εαται δε κατά
τε τάς δυνάμεις των παθημάτων, καθ’ ας [ως] παθητικοί λέγονται, καί κατά
τάς εξεις, καθ' ας προς τά πάθη ταΟτα λέγονται τω πάσχειν πως η απαθείς
εΓναι. Hieran schliesst sich unmittelbar an: μετά ταύτα η διαίρεσις ε'ν τοΓς
άπηλλαγμενοις των παθημάτων καί τών δυνάμεων καί των εξεων. Das Wort
άπηλλαγμενοις gibt keinen Sinn und bedarf jedenfalls einer Emendation;
es beruht übrigens auf der Überlieferung nur der einen für die Eude-
48 Β ο n i t 7.
von 7ra$r/ und π αθή μ ατα in der fraglichen Bedeutung ohne jeden
begrifflichen Unterschied lässt sich in den Eudemien noch ein paar
welche für diese Frage gleichgiltig sind. Ich glaube also diese Conjec
ture^ deren keine ich als nothwendig, manche nicht einmal als zulässig
anerkennen kann, übergehen zu dürfen.
(Bonitz.) 4
50 Βοn i t i
ie) Weshalb ich diese Vermuthung, die sich bereits in Spengel’s Abhandlung
findet S. 41, nur so zweifelnd aussprechen kann, ist aus den einleitenden
Bemerkungen (S . 17) über den Grad der Vollständigkeit der für diese Ab
handlung verwendeten Stellensammlung ersichtlich; denn über eine solche
Frage würde nur eine vollständige Statistik des Gebrauches zur Sicher
heit gelangen lassen. Immerhin aber ist das von mir verwendete Material
von Stellen ansehnlich genug, dass die in demselben sich findenden Ver
hältnisse der Beachtung nicht ganz unwerth sein dürften. Für den Genitiv
παθών habe ich mir folgende 8 Stellen notirt: Gen. α 10. 327 b 22. Part,
an. α 1. 639 « 22. Eth. N. α 11. 1101 « 31. Rhet. α 2. 1336 a 19, 24. 10.
1369 b 15. Aud. 801 a 20. Probl. ζ 5. 886 b 11, dagegen für den Genitiv
παθημάτων folgende 38 Stellen: Herrn. 1. 16 a 3. An. post α 10. 76 b 13.
Phys. d 8 . 216 b 5. θ 7. 260 b 8 . Coel. 7 1. 299 a 23. d 3. 310 α 20. Gen.
α 2. 315 b 18. 8 . 326 a 21. ß 3. 331 α 3. Meteor, α 14. 352 a 18. ß 6 .
363 a 24, 365 a 12. d 4. 382 a 8 . Psych. α 1. 403 a 11, 20. Resp. 17. 479
a 15. Hist. an. α 1. 486 b 5. 6 . 491 α 19. t 1 . 608 α 14. Gen. an. ε 1. 778
a 16. 3. 782 a 19. 8 . 789 b 19. Met. A 2. 982 b 16. 4. 985 b 12. d 14.
1020 b 19. Poet. 6 . 1449 b 28. 24. 1459 b 11. Eth. Eud. ß 2. 1220 b 8 ,11.
3. 1221 b 10. 4. 1221 b 36. 7 1. 1228 b 36. 7. 1234 α 26. Hist, an x 5. 637
a 36, b 4. Mot an. 8 . 702 α 2. 11. 703 b 19. Probl. ß 9. 930 b 38 (denen
für andere Casus des Plurals παθήματα nur 8 Stellen gegenüber stehen
An. pr. ß 27. 70 b 9. Meteor, d 5. 382 α 32.10. 388 α 10. Sens. 6 . 445 b 4.
Hist. an. x 6 . 637 b 2 5 ); und gerade unter den Stellen für den Genitiv
παθημάτων sind nicht wenige, den mannigfaltigsten Gebrauchsgebieten
von πάθος angehörige Stellen, in welchen πάθος und πάθημα ohne be
grifflichen Unterschied in unmittelbarster Nähe mit einander wechseln,
nämlich An. post, α 10. 76 b 13, 15 (s. oben S. 41). Gen. α 8 . 326 a 21,
19 (S . 33). Coel. 7 1. 299 α 23, 20 (S . 33). Psych. α 1. 403 α 11, 3, 20
(S. 25 f.). Met A 4. 985 b 12 (S . 33). d 14. 1020 b 19 (S . 49). Eth. Eud.
ß 2. 1220 b 11 (S . 47). 4. 1221 b 36 (S. 49). Hist. an. x 5. 637 b 4, 9
(S . 25). Mot. an. 8 . 702 α 2, 18 (S . 25).
Aristotelische Studien. 53
wird daher mit Recht fragen, ob die Beseitigung des begrifflichen
Unterschiedes zwischen ττά-θος und π ά $ ν μ α , falls sie im obigen
gelungen sein sollte, die von Bernays gegebene Auslegung der frag
lichen Definition irgend zu gefährden geeignet ist. Wenn ich hierüber
schliesslich ein paar W orte hinzufüge, so beabsichtige ich nicht, auf
den wesentlichen Inhalt der Bernays’schen Abhandlung selbst irgend
einzugehen, weder in negativer Hinsicht, um die Geltung von Bernays’
Auffassung zur entscheidenden Abwehr bisher verbreiteter Ansichten
gegenüber den erhobenen Einwendungen aufrechtzuhalten, noch
um positiv für etwa noch vorhandene Lücken der Erklärung eine
Ergänzung zu versuchen; es liegt mir durchaus fern, zu der um
fassenden, durch Bernays’ Abhandlung hervorgerufenen Literatur
über die χ ά $ α ρ σ ις im Aristotelischen Sinne einen Beitrag geben zu
w ollen; sondern ich beschränke mich ausdrücklich auf die Stellung,
welche jene Unterscheidung zwischen π ά $ ο ς und ττάθτ,μα in dem
Gange der Abhandlung einnimmt.
Bernays geht in seiner Erklärung über χ ά $ α ρ σ ις mit Recht von
jener Stelle im achten Buche der Aristotelischen Politik aus, welche,
„wenngleich nicht so eingehend als man wünschen könnte, doch bei
weitem nicht so kurz wie die Definition in der Poetik über Katharsis
redet“. Die betreffenden W orte der Politik £ 7. 1342 a 4 ff. lauten:
ο γάρ περί ένία ς σ υ μ β α ίν ε ι π ά 5 ο ς ψ υχ ά ς ίσ γ υ ρ ώ ς , τούτο έν π ά σ α ις
ύττάρχει, τφ δέ ήττον διαφ έρει και τφ μάλλον, οιον ελεος και φ όβος,
ετι δ* έν^ ο υ σια σμ ό ς. και γ ά ρ υπό τα ύ τ η ς τ ή ς χινήσεω ς κατακώχιμοί
τινές ε ίσ ιν έ χ δέ των ιερών μελών όρώμεν τούτους, όταν χρήσωνται
τοις έ ζο ρ γ ιά ζο υ σ ι τήν ψυχήν μέλεσι, χ α 3 ισ τ α μ έ ν ο υ ς ώ σπερ ία τ ρ ε ία ς
τυχόντας και χ α $ ά ρ σ εω ς. τα ύ τό δέ τούτο άναγκαίον π ά σ γ ε ιν και τούς
έλεήμονας και το ύ ς φ οβ ητιχ ούς και τούς ολως πα& ητιχούς, τούς δ' άλ
λους χα$* όσον έπ ιβάλλει τω ν τοιούτω ν έκάστω, και π ά σ ι γ ίγ ν ε σ θ α ι
τ ιν α κάθαρσιν και χ ο υ φ ίζ εσ $ α ι μ ε $ ' ήδονής. όμ οιω ς δέ και τα μελιό
τ α καθαρτικά π α ρ έχ ει χαράν ά β λ α β ή τοις άν^ρώποις. Mit Beziehung
auf diese wichtige Erklärung des Aristoteles selbst schreibt Bernays
S. 149 in unmittelbarem Anschluss an die oben S. 14 citirte Stelle,
nachdem er die Unterscheidung von π ά ^ ο ς und π ά $ ν μ α so for-
mulirt h at: „Kürzer g esagt, π ά 5 ο ς ist der Affect und π α λ μ ο ί ist
die Affection“, folgendes: „Aristoteles wird in der verlorenen Er
läuterung an diese strenge Bedeutung etwa durch ein solches
Sätzchen erinnert haben: λέγω £έ π ά θ η μ α τήν τού πα$*)Τιχοϋ δ ιά -
54 Βοni tz
,7) Vgl· hierüber die Bemerkungen Döring’s in dem oben erwähnten Jahres
berichte des Philologus 21, S. 528 f.
Aristotelische Stadien. 55
dem, was stillschweigend die nothwendige Voraussetzung in der
ganzen Poetik ist. Der Unterschied zwischen Menschen, welche nur
έλεουντες ^ φ οβούμ ενοι und nicht auch έ\ε·ημονες xai φ ο β ντιχ ο ί wären,
existirt nach Aristoteles Überzeugung nicht; es müsste jemand
thierischer W ildheit verfallen sein (^ r;ρ ιώ δ η ς ), wenn er nicht den
Regungen des Mitleids und der Furcht natürlich zugänglich sein
sollte, mag auch ein Gradunterschied der Empfänglichkeit stattfinden
und einen entsprechenden Gradunterschied in der W irkung der
Tragödie bedingen. W eit entfernt also, dass w ir für die richtige
Auffassung der fraglichen Definition der Tragödie der begrifflichen
Unterscheidung zwischen π ά θ η μ α und ;ra.5os bedürften, müssen wir
sie vielmehr eben für diese Definition nach Aristoteles eigenen
W eisungen ablehnen.