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Ruhr-Universität Bochum

Fakultät für Philosophie und Erziehungswissenschaft

Hegels Bewegung des Begris


Zur formallogischen und analytischen
Unverträglichkeit ihrer Darstellungssätze

Inaugural-Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades

eines Doktors der Philosophie der Fakultät für Philosophie und

Erziehungswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum

vorgelegt von

KLAUS ENGELHARD


aus HEINSBERG RHLD.

Dekan: Prof. Dr. Joachim Wirth

Referent: Prof. Dr. Walter Jaeschke

Korreferent: Prof. Dr. Christian Thiel

Tag der mündlichen Prüfung: 7. Dezember 2011

Bochum im Dezember 2012


Einleitende Literaturübersicht

Wenn wir einmal, wie es durchaus häug geschieht, die Rede von der Hegel-
schen Dialektik als eine Chire für etwas der Hegelschen Philosophie Eigen-
tümliches verwenden, durch das diese sich von anderen philosophischen oder wis-
senschaftlichen Bemühungen abhebt eine präzisere Bestimmung der Hegelschen

Dialektik soll im Verlaufe der Ausführungen noch gegeben werden , und wenn
wir uns ferner einmal bis auf Weiteres auch dies ist in unserem Kontext durch-
aus üblich der unspezischen Rede von d e r formalen Logik zu bedienen
erlauben, dann lässt sich das Arbeitsfeld, auf dem sich die folgenden Untersu-
chungen bewegen, durch die Angabe zweier Pole charakterisieren: durch den Pol
der Hegelschen Dialektik einerseits und durch den Pol der formalen Logik an-
dererseits.
Dass zwischen diesen beiden Polen, der Hegelschen Dialektik und der forma-
len Logik, ein S p a n n u n g s verhältnis bestehe; dass insbesondere die Hegelsche
Dialektik den von der formalen Logik aufgestellten Satz vom Widerspruch miss-
achte, das glaubte man oenbar stets ausmachen zu können. So schreibt bereits

knapp vier Jahrzehnte nach Hegels Tod Eduard von Hartmann 1868 rück-
blickend, dass Hegel von jeher ... wegen dieses Punktes, der ihm jedenfalls

unterstellten Aufhebung des Satzes vom Widerspruch, angegrien worden

sei E. v. Hartmann 1868, 40 .

Ohne an dieser Stelle detaillierter darauf einzugehen, was in der traditionel-


len Logik unter dem Titel Satz vom Widerspruch gefasst werden kann zu einer
Einführung in die Thematik vgl. etwa Günther Patzig 1974 sowie Nicola
Abbagnano 1964 , lässt sich doch, denke ich, festhalten, dass Hegel selbst dazu
einlädt oder es gar provoziert, ihn in Gegnerschaft zu eben diesem Satz zu sehen.
Es wäre eher verwunderlich, wenn Hegel n i c h t den Verdacht einer solchen Geg-
nerschaft erregte. Ich führe hier nur an: 
1. Die erste der Hegelschen Habilitationsthesen 1801 lautet: Contradictio
est regula veri, non contradictio falsi Rosenkranz 1844, 156 .
In den elliptischen
 zweiten Teil der These, im Anschluss an Hans Friedrich
Fulda 1973 , 37, die Worte est und regula einfügend, lese ich: Contra-
dictio est regula veri, non est contradictio regula falsi Der Widerspruch ist
die Richtschnur

des Wahren, nicht ist der Widerspruch die Richtschnur des Fal-
schen .
Der zweite Teil der These lieÿe sich dann als direkte Opposition dagegen wer-
ten, dass, um mit Kant 
zu reden, der Widerspruch Erkenntnisse ... gänzlich
vernichte  KdrV B190 , ein Erkenntnis, welches sich widerspricht, ... falsch ist
Logik 478 .
Der erste Teil der These formulierte das positive Gegenbild.
Die oppositionelle Stoÿrichtung des zweiten Thesenteils bliebe erhalten, wenn
man wie Karl Rosenkranz 1844, 157, und ihm folgend etwa Klaus Düsing
1976, 97, statt der Worte est und regula die Worte contradictio und est
einfügt und für den zweiten Thesenteil erhält: contradictio non est contradictio
falsi der Widerspruch ist nicht der Widerspruch des Falschen, zu verstehen
als: was sich widerspricht, widerspricht sich nicht als etwas, das so  falsch ist.
Eine deutliche Verschärfung erfährt der zweite Thesenteil, wenn Pirmin
Stekeler-Weithofer 1992a , 27, die Worte non und contradictio zu
noncontradictio kontrahiert und bei wohl zu unterstellender Wiederaufnahme
-3-

 
des Wortes regula aus dem ersten 
Thesenteil noncontradictio, regula falsi
erhält der Nichtwiderspruch, die Richtschnur des Falschen.
Nicht nur wäre der Widerspruch als die Richtschnur des Falschen abge-
schat und als die Richtschnur des Wahren inthronisiert , es wäre auch
mit dem Nichtwiderspruch ein Nachfolger des Widerspruchs in der Rolle der
Richtschnur des Falschen eingesetzt.
Gründe für die gegenüber Rosenkranz vorgenommene Kontraktion nennt
Stekeler-Weithofer jedoch nicht. Vgl. auch Stekeler-Weithofer 1992b ,

168, und 1992c , Sp. 1205.
Möglicherweise hat Stekeler-Weithofer sich, ohne ihn zu erwähnen, von
Georg Lasson leiten lassen, der in der von ihm besorgten Ausgabe Georg Wil-
helm Friedrich Hegel. Erste Druckschriften, 405, die erste Habilitationsthese wie
folgt übersetzt: Der Widerspruch ist die Regel für das Wahre, der Nichtwider-
spruch für das Falsche. Die von Lasson gebotene lateinische Fassung der The-
se kontrahiert dennoch die Worte non und contradictio n i c h t . Gegenüber
Rosenkranz ist lediglich zwischen die beiden letzten Worte ein Komma einge-

fügt: Contradictio est regula veri, non contradictio, falsi, vgl. ebd. 404.
Der erste Teil der Habilitationsthese fasst nur konzis, was die kurz 
zuvor fer-
tiggestellte Dierenzschrift vgl. Heinz Kimmerle 1967, 139, 148 so entfaltet
hatte: Wenn man bloÿ auf das Formelle der Spekulation reektiert ... , so ist die
Antinomie, der sich selbst aufhebende Widerspruch, 
der höchste formelle Aus-
druck des Wissens und der Wahrheit D28 . Die Dierenzschrift weist auch ebd. 
tatsächlich die für Hegel ungewöhnliche 
Rede vom Nichtwiderspruch auf.
Der Skeptizismusaufsatz 1802 führt dann aus, dass ein Vernunftsatz sich
in zwei sich schlechthin widerstreitende auflösen lässt, in sich selbst nämlich
und den ihm kontradiktorisch entgegengesetzten, so dass etwa mit dem Satz
Gott ist Ursache auch der Satz Gott ist nicht Ursache behauptet werden kann
Sk49 . Der sogenannte Satz des Widerspruchs sei daher so wenig auch nur von
formeller Wahrheit für die Vernunft, dass im Gegenteil jeder Vernunftsatz ... einen
Verstoÿ gegen denselben enthalten muÿ. Es gelte für jede 
echte Philosophie,
dass sie den Satz des Widerspruchs ewig aufhebt ebd. .
2. Im zweiten Buch 
des ersten Bandes der Wissenschaft der Logik , der Lehre
vom Wesen 1813 , heiÿt es über den Satz der Identität oder des Widerspruchs
der Satz des Widerspruchs 
 ist 
für Hegel nur der andere Ausdruck des
Satzes der Identität W32 II31 
, dass 
er kein Denkgesetz, sondern viel-
mehr das Gegenteil davon sei W33 II32 
. Entsprechend äuÿert sich noch die
dritte Ausgabe der Enzyklopädie 1830 , vgl. ebd. Ÿ115 Anm.
Überhaupt seien die m e h r e r e n S ä t z e, die als a b s o l u t e D e n k g e s e t-
z e aufgestellt werden, ... näher betrachtet, e i n a n d e r e n t g eg e n g e s e t z t,
sie widersprechen einander und heben sich gegenseitig auf W26 II25; Sperrun-
gen im Original . Auch 
dieser Gedanke ndet noch seine Entsprechung in der
Enzyklopädie 1830 vgl. ebd. . 
3. Ebenfalls der Lehre vom Wesen 1813 zu entnehmen ist, dass so, wie etwa
die wesentliche Bestimmung der I d e n t i t ä t in dem Satz A l l e s i s t s i c h
s e l b s t g l e i c h ausgesprochen wird W25 II24 , noch vielmehr ... d e r W i -
d e r s p r u c h in einen Satz gefasst und gesagt werden 
 solle: A l l e D i n g e
s i n d a n s i c h  s e l b s t w i d e r s p r e c h e n d 1 W59 II58; sämtliche Sperrun-
gen im Original .
Es sei eines der Grundvorurteile der bisherigen Logik und des gewöhnlichen
Vorstellens, als ob der Widerspruch nicht 
eine

so wesenhafte und immanente
Bestimmung sei als die Identität W60 II58 . Es sei sogar der Widerspruch
gegenüber der Identität für das Tiefere und Wesenhaftere zu 
nehmen ebd. .
Auch in diesem Punkt führt noch die Enzyklopädie 1830 die Wissenschaft
der Logik fort: In allen Gegenständen aller Gattungen, in allen Vorstellungen,

1 Bei diesem Satz handelt es sich n i c h t um den von Hegel zuvor in W32 II31
als Satz des Widerspruchs geführten Satz! Vgl. weiter unten S. 77f.
-4-


Begrien und Ideen bende sich die Antinomie, heiÿt es dort Ÿ48 Anm. , es
sei überall gar nichts, worin nicht der Widerspruch, d. i. entgegengesetzte Be-
stimmungen aufgezeigt

werden können und müssen Ÿ89 Anm.; Kursivsetzungen
jeweils im Original .

Ob nun tatsächlich die Hegelsche Dialektik dem formallogischen Satz vom


Widerspruch die Anerkennung verweigere; ob insbesondere die Hegelsche Dia-
lektik formallogische Widersprüche in Anspruch nehme, dies sei, in einer ersten,
groben Fassung formuliert, die Fragestellung der Arbeit.
Dass diese Fragestellung auch heute kaum als beantwortet gelten kann und

der Dissens, was eine Beantwortung anbelangt, groÿ ist, zeigt a bereits ein üch-
tiger Blick in die entsprechenden Artikel zeitgenössischer philosophischer Nach-

schlagewerke sowie b ein Überblick über die entsprechende, Hegel rezipierende
Literatur.

Zu a :

Die Encyclopedia of Philosophy stellt in ihrem Artikel Dialectic



II 385--389, Autor: Roland Hall mit Bezug auf Hegels contradictions in
thought, nature and society fest: They are not contradictions in formal logic

but conceptional inadequacies ebd. 388 .
Dieselbe Encyclopedia of Philosophy ist sich in ihrem Artikel Hegel

III 435--451, Autor: H. B. Acton da nicht so sicher. Dass man vielleicht doch
sagen muss, dass Hegel das Widerspruchsprinzip abgelehnt hat, möchte sie hier

nicht ganz ausschlieÿen vgl. ebd. 443f . Sie gibt dann zu bedenken: If Hegel
had rejected the principle of contradiction in the sense that that principle is

understood by formal logicians, his case would indeed be serious ebd. 444 .
Der Grund: It follows from the rejection of this principle that any proposition

can be true and false ebd. . Eine abschlieÿende Beurteilung wird nicht gegeben

vgl. ebd. 443f .
Die Enciclopedia losoca hält es in ihrem Artikel Contraddizione, principio

di II Sp. 33--36, Autor: Ugo Viglino für verfehlt, bei Hegel una vera e propria
negazione del principio di contraddizione zu sehen: Nella dialettica hegeliana
i contrari non s t a n n o veramente insieme ... : il reale non è nella contraddizio-

ne ma p a s s a attraverso di essa ebd. Sp. 35 . Es wird ausdrücklich erklärt,
dass Hegels Widerspruch nicht zu verstehen sei als l'attribuzione a un identico

permanente soggetto di predicati incompatibili l'un l'altro ebd. .
Eben diese Enciclopedia losoca unterscheidet dagegen in ihrem Artikel

Dialettica II Sp. 418--438, Autor: Gaetano Capone Braga : Se per dialetti-
ca s'intende la logica formale astratta, Hegel, come Aristotele, ammette che per
essa valga il principio di non-contraddizione; ma se si intende la dialettica concre-
ta o dello spirito, implicante l'identicazione degli opposti, la dialettica hegeliana

è del tutto contraposta a quella aristotelica ebd. Sp. 430 .
Das Historische Wörterbuch der Philosophie urteilt in seinem Artikel
 
Logik, spekulativ- dialektische I  V Sp. 389--398, Autor: Walter Jaeschke ,
dass Hegels spekulativ-dialektische Logik den Widerspruch ... nicht im Sin-
-5-

ne einer allgemeinen Aufhebung des Widerspruchsverbots verstehe, räumt aber


ein, dass Hegels Polemik gegen die Denkgesetze der formalen Logik dieses Miÿ-

verständnis begünstigt ebd. Sp. 391 .
Diesem Miÿverständnis erlegen wäre die Enzyklopädie Philosophie und
Wissenschaftstheorie, wenn sie  in ihrem Artikel Logik, dialektische II 642f,
Autor: Peter Heister-Schroeder von dem in der Hegelschen Logik abgelehnten

Widerspruchsprinzip spricht vgl. ebd., 642 .
Für die Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften,

Artikel Widerspruch, dialektischer IV 855--866, Autor: Jind°ich Zelený , ver-
tritt Hegel die Ansicht, dass jedem Dinge, insofern es als Glied des selbstbe-
wegenden Gesamtzusammenhangs aufgefaÿt wird, ... entgegengesetzte, d. i. wi-
 
dersprechende Prädikate Bestimmungen  zukommen ebd. 858 . Hegel melde
damit Protest gegen den Kantschen Satz des Widerspruchs an Keinem

Dinge kommt ein Prädikat zu, welches ihm widerspricht KdrV B190 , der
die Unmöglichkeit des Zusammenbestehens einer und der entgegengesetzten Be-

stimmung an ein und demselben Gegenstande formuliere Europ. Enz., ebd. .

Hegels Dinge gerieten dennoch nicht zum nihil negativum vgl. ebd. ,
d. h., mit Kant zu reden, zum Unding oder zum Unmöglichen KdrV
 
B348 . Es sei durchaus ein positiver Inhalt vorhanden Europ. Enz. ebd., 859 .
Das Handbook of Metaphysics and Ontology, Artikel Dialectics. II: Dialectics

and Inconsistency I 216--218, Autor: Lorenzo Peña , attestiert Hegel the ...

thesis of the contradictoriness of the world ebd. 217 bzw. the ... view that

there are contradictory truths ebd. 218 .
Das uneinheitliche Bild, das die angeführten Nachschlagewerke zum Thema
bieten und durch das sie weniger eine erste Orientierung verschaen als Verwir-
rung auslösen , ndet sich ebenso in der sich zum Thema äuÿernden Literatur.

Zu b :

Der folgende Überblick über eben diese Literatur beansprucht angesichts von
deren Fülle nicht im Geringsten Vollständigkeit. Auf Vollständigkeit kann aber
wohl auch verzichtet werden. Es kommt eher darauf an zu demonstrieren, dass im
Wesentlichen auf eine dreifache Weise zur Frage der Arbeit Stellung genommen
wird. Die Stellungnahmen von denen wir wenigstens die erste und die dritte bei

der Vorstellung der Nachschlagewerke bereits kennengelernt haben sind:
1. eine Ja-Stellungnahme die Hegelsche Dialektik verweigere dem formal-
logischen Satz vom Widerspruch die Anerkennung und nehme formallogische
Widersprüche in Anspruch;
2. eine eingeschränkte Nein-Stellungnahme die Hegelsche Dialektik ver-
weigere keineswegs dem formallogischen Satz des Widerspruchs die Anerkennung,
nehme aber v o r ü b e r g e h e n d formallogische Widersprüche bis zu ihrer Auf-

lösung in Anspruch;

3. eine reine Nein-Stellungnahme die Hegelsche Dialektik verweigere kei-
neswegs dem formallogischen Satz vom Widerspruch die Anerkennung und nehme
auch keine formallogischen Widersprüche in Anspruch.
-6-

Die unsererseits vorgetragene Dreiteilung der Stellungnahmen unterscheidet



sich von der vergleichbaren Einteilung Andries Sarlemijns 1971 , 81--95,
hauptsächlich durch die Prolierung der mittleren Stellungnahme, der einge-
schränkten Nein-Stellungnahme. Die Ja- und die Nein-Stellungnahme dürften 
grosso modo Sarlemijns Erster und Dritter Deutung entsprechen vgl. ebd. .
Auch Sarlemijn gibt seine Übersicht als unvollständig an vgl. ebd., 82 .
Er berücksichtigt allerdings ausführlicher, als wir es tun werden, die Litera-
tur des

19. Jahrhunderts vgl. auch seine historisch orientierte Einleitung, ebd.
6--12 . Dafür lässt er eine Galionsgur wie Karl Popper, aber auch etwa Ernst
Bloch auÿer Acht.

Es muss nicht eigens betont werden, dass eine Einteilung wie die anvisierte
vielleicht nicht immer ganz aufgeht, sei es, dass die Position eines Autors zu we-
nig fassbar oder inkohärent ist, sei es, dass die Einteilung an ihre Grenzen stöÿt.
Auch mag eine unbemerkt fehlerhafte Einordnung der Grund sein.

1. Die Ja-Stellungnahme

Dass die Ansicht, Hegel stehe nicht hinter dem Satz vom Widerspruch der
formalen Logik und habe keine Scheu vor formallogischen Widersprüchen, nicht
aus der Luft gegrien ist, sondern auf deutliche Anzeichen verweisen kann, ha-

ben wir gesehen vgl. oben S. 2f . Das Odium logischen Widersinns um diese

Wendung Dieter Henrichs einmal aufzugreifen Henrich 1976, 230 dürfte
Hegel nicht zu Unrecht anhaften.
Die Autoren der Ja-Stellungnahme b e h a u p t e n nun bei Hegel den lo-
gischen Widersinn. Sie tun dies entweder

a
, ohne sich um mögliche negative
Konsequenzen für Hegel zu bekümmern, oder

b
, indem sie desaströse Konse-
quenzen für Hegel abweisen, oder

g
, indem sie gerade im Gegenteil desaströse
Konsequenzen für Hegel ins Feld führen.

a 
Mögliche negative Konsequenzen für Hegel werden ausgeblendet


Jan Šukasiewicz legt in seinem Aufsatz Aristotle and the Law of Contra-
diction, in dem er sich, wenn auch nur beiläug, zu Hegel äuÿert, Folgendes
zugrunde: Aristotle formulates the Law of Contradiction in three ways, as an

ontological, a logical and a psychological law Šukasiewicz 1979, 50f . Die psy-
chologische Formulierung des Law of Contradiction sieht Šukasiewicz
in Aristoteles, Metaphysik IV 3, 1005 b 23f: ‚dÔnaton ... åntinoÜn taÎtän
Ípolambˆnein eÚnai kaÈ m˜ eÚnai

Es ist unmöglich, dass jemand annehme, das-

selbe sei und sei nicht vgl. ebd., 51 . Šukasiewicz versteht die psychologische
Formulierung so, dass sie besagt: Two beliefs which answer to two contradictory
sentences cannot exist at the same time in a single consciousness Šukasiewicz

ebd. .
Šukasiewicz bezweifelt nun, dass dieses psychological Law of Contradic-
tion überhaupt veriziert werden kann. Er macht geltend: There have been
enough cases in the history of philosophy where people have consciously and

deliberately asserted contradictory sentences at the same time ebd. 53 . Neben
-7-

den eristic thinkers of the old Megarian school 2 führt er als Beleg Hegel an

vgl. ebd., 53, 60 . Die folgende Stelle der Wesenslogik, die der dritten Anmerkung
zu den Ausführungen über den Widerspruch entstammt und die einen Konnex

zwischen raum-zeitlicher Bewegung und Widerspruch herstellt, sei, so Šuka-
siewicz, ein gutes Beispiel für das, was er meine:

Es bewegt sich etwas nur, nicht indem es in diesem Itzt hier ist und
in einem anderen Itzt dort, sondern indem es in einem und demselben
Itzt hier und nicht hier, indem es in diesem Hier zugleich ist und nicht
ist. Man muÿ den alten Dialektikern die Widersprüche zugeben, die
sie in der Bewegung aufzeigen, aber daraus folgt nicht, daÿ darum die
Bewegung nicht ist, sondern vielmehr 
daÿ
die Bewegung der d a s e i -
e n d e Widerspruch selbst ist. W61 II59
Šukasiewicz fasst Hegel hier also oenbar so auf, dass dieser, um anzu-
geben, dass ein Gegenstand g sich zu einem bestimmten Zeitpunkt bewegt, zu
eben diesem Zeitpunkt auf kontradiktorisch entgegengesetzte Sätze zurückgreift,
auf die Sätze
Der Gegenstand g ist hier
und
Der Gegenstand g ist nicht hier

wobei das indexikalische hier ein und dieselbe Raumstelle bezeichnet .
Dass Hegel wissentlich und mit Bedacht zu ein und demselben Zeit-
punkt auf kontradiktiorisch entgegengesetzte Sätze zurückgreift, ergäbe sich aus
seiner gegen die alten Dialektiker vorgebrachten Kritik, dass sie die Bewegung
wegen der mit ihr verbundenen Widersprüche leugnen, statt die Bewegung zu-
zugeben und sie als widersprüchlich mit Hegels Worten: als der d a s e i -
e n d e Widerspruch zu akzeptieren.

Dass ein sich bewegender Körper in demselben Orte zugleich ist und nicht ...
ist, lehrt auch die Naturphilosophie der Enzyklopädie ebd. Ÿ298 . Und:
Bewegung heiÿt aber: an diesem Orte sein und zugleich nicht führen des Wei-
teren ebenso die Vorlesungen über die Geschichte 
der Philosophie in ihrem Ab-
schnitt über Zenon von Elea aus GPhI314 .
Mit den alten Dialektikern dürften denn auch die Eleaten, insbesondere
der genannte Zenon gemeint sein. Für die Vorlesungen über die Geschichte der 
Philosophie markieren die Eleaten den Anfang der Dialektik ebd. 275 .
Zenon wird eigens noch einmal als der Anfänger bzw. als der Urheber der

Dialektik hervorgehoben ebd. 295, 301 . Vgl. auch die in der vorausliegenden
Seinslogik anzutreende Rede von den dialektischen Beispielen der alten 
elea-
t i s c h e n Sc h u l e, besonders die B e w e g u n g betreend S207 I191, auch
schon S1140 sowie das Statement der nachfolgenden Begrislogik, es habe die
ältere eleatische Schule ... vornehmlich ihre Dialektik gegen die Bewegung ange-
 
wendet B292 II492 .

2 Diese traditionelle, an Diogenes Laertios und an die Suda anknüpfende Auf-


fassung, es seien die Eristiker der Megarischen Schule zuzuschlagen bzw. mit ihr
zu identizieren, ist seit

David Sedley 1977 in Zweifel gezogen. Vgl aber dazu
Klaus Döring 1989 .
-8-

 
Für Richard Kroner 1924 gilt, dass das Hegelsche spekulative Den-

ken sich widerspricht Kroner ebd., 320f , dass es ein gegen die Wider-

spruchslosigkeit protestierendes Denken ist ebd. 321 . Der spekulative
Widerspruch ist der laute Protest ... gegen den Richterspruch der formalen

Logik ebd. .

Wenn Kroner an die Adresse der formalen Logik gerichtet davon spricht,
dass der spekulative Widerspruch

... , die Wahrheit der formalen Widerspruchslo-
sigkeit verneine ebd.
oder dass die bloÿe Widerspruchslosigkeit ... keine Wahr-
heit sei ebd. 320 , dann könnte man die Ansicht heraushören, dass die formale
Logik mit der Widerspruchslosigkeit eines Urteils auch dessen Wahrheit für gege-
ben halte. Dieser Ansicht gegenüber, bei der es sich um ein grobes Missverständnis
handelte, wäre etwa mit Kant darauf hinzuweisen, dass es die ... nur negative
Bedingung aller unserer Urteile überhaupt 
 ist, daÿ sie sich nicht selbst wider-
sprechen KdrV B189, Herv. von mir . Urteile, 
die sich selbst widersprechen,
sind an sich selbst ... nichts ebd. B190 . Es kann aber ein Urteil bei allem
dem, daÿ es von allem 
inneren Widerspruche frei ist, doch entweder falsch oder
grundlos sein ebd. . Dass in diesem Punkt der Bedeutung der Widerspruchs-
losigkeit von Urteilen für die formale Logik 
tatsächlich Unsicherheit anzutreen
ist, belegt Ludwig Feuerbach 1829 30, 139. Seine Ausführung zum Satz der
Identität oder des Widerspruchs resümierend, beginnt er: Was sich widerspricht
ist ... falsch, was sich nicht widerspricht, wahr, fährt dann aber korrigierend fort:
oder wenigstens, wie die Logiker es theilweise modicieren: was wahr ist und sein
soll, darf sich nicht widersprechen, wenn auch nicht umgekehrt Das, was sich nicht
widerspricht, deÿwegen schon wahr ist.
Kroner kann nun, denke ich, so verstanden werden, dass der spekulative
Widerspruch, der die Wahrheit der formalen Widerspruchlosigkeit verneint, die
Wahrheit des Satzes vom Widerspruch der formalen Logik verneint so dass mit
der Widerspruchslosigkeit der eben sie formulierende Satz vom Widerspruch ge-
meint wäre. Dass die bloÿe Widerspruchslosigkeit ... keine Wahrheit ist, wäre
dann so zu lesen, dass der Satz vom Widerspruch kein wahrer Satz ist. Und dass
das spekulative Denken 
 ein gegen die Widerspruchslosigkeit protestierendes
Denken ist vgl. oben , hätte man so zu nehmen, dass es ein gegen den Satz vom
Widerspruch protestierendes Denken ist.
Im Übrigen scheint Kroner zufolge der laute Protest des spekulativen
Widerspruchs weniger der Widerspruchslosigkeit bzw. dem Satz vom Wider-
spruch zu gelten dem Richterspruch der formalen 
Logik als vielmehr der
Formalität des Denkens Kroner ebd., 321 , das die formale Logik betreibt, der

formalen Logik also als einem formalen 
Denken ebd. oder als einer formalen
Disziplin überhaupt vgl. ebd., 320f .

Kroner verwahrt sich im Anschluss an Adolf Phalén 1912 , 173 ,
dagegen, so, wie Rosenkranz und andere Hegelianer es versucht hätten,
das Paradoxe der dialektischen Methode dadurch zu mildern, dass man erklärt,
der Widerspruch, den Hegel zum Mittel der Erkenntnis mache, behaupte nicht
das Zusammengelten zweier Sätze wie A ist B und A ist nicht B, sondern die
Geltung des Satzes A ist non-B neben derjenigen des Satzes A ist B Kroner

ebd., 351 . Kroner bringt vor und auch hier orientiert er sich an Phalén

vgl. Phalén ebd. , dass das limitative Urteil A ist non-B ... das negative

A ist nicht B in sich enthalte ebd. 352 . Mit dem Sätzepaar
-9-

A ist B, A ist non-B


würde also auch das Sätzepaar

* A ist B, A ist nicht B
behauptet. Und diese Sätze, die Sätze A ist B und A ist nicht B, die
Kroner als A ist alles, was das B ist respektive als A ist alles, was das B
 
nicht ist versteht vgl. ebd., 351f , widersprechen sich allerdings ebd. 352 3.
Kroner sieht das spekulative Denken noch ein weiteres Paar sich wider-
sprechender Sätze präsentieren: die Sätze A ist A und A ist non-A vgl. ebd.,

353 .

Der Widerspruch der Sätze



A ist A und A ist non-A ergäbe sich aus dem
Widerspruch der unter * genannten Sätze, wenn man 1. B als non-A auffasste
so Kroner selbst, vgl. Kroner ebd., 350, 354f , 2. in den Sätzen unter *
dann B durch non-A ersetzte so dass man das Sätzepaar
A ist non-A, A ist nicht non-A
erhielte , und 3. ansetzte, dass von A ist nicht non-A auf A ist A geschlossen
werden darf, so dass man das Sätzepaar
A ist non-A, A ist A
bzw.
A ist A, A ist non-A
erhielte. Wenn man ohnehin A ist A vorgibt, genügte es,
auf A ist B zurück-
zugreifen und der Rekurs auf A ist B könnte entfallen.

Es ist das im A gesetzte oder begrenzte Selbst, das wie es in den Sätzen
A ist A und A ist non-A zum Ausdruck kommt zugleich A und non-A

ist Kroner ebd., 353 . Das Selbst kann sich nur erhalten, indem es die-
sen Widerspruch zugleich bejaht und verneint, so dass der Widerspruch

als bejahter unabtrennlich zum Selbst gehört ebd. 324 . Dass das Selbst
auf der einen Seite sich nur im Denken erhält, wenn es widerspruchslos denkt
und den Widerspruch verneint, nur auf A ist A rekurriert und A ist
non-A fallen lässt , auf der anderen Seite aber nur durch Verletzung des
Satzes des Widerspruchs ... sich selbst denken kann und den Widerspruch
bejaht, neben A ist A auch A ist non-A beansprucht , ist die gröÿte Para-

doxie, die je ausgesprochen worden ist ebd. 4.
Was nun die Auflösung des Widerspruchs anbelangt vgl. Kroner ebd.,

320 , so scheint Kroner eine Auflösung des zuerst vorgeführten Widerspruchs
der Sätze A ist B und A ist nicht B nicht ins Auge zu fassen. Und von ei-
ner Auflösung des Widerspruchs der Sätze A ist A und A ist non-A kann

3 Während Kroner vom Widerspruch zunächst so zu sprechen schien, dass er


der Widerspruch eines einzigen Satzes ist, der sich selbst widerspricht, arbeitet
er nun unzweideutig mit einem Widerspruch, der derjenige zweier, sich einander
widersprechender Sätze ist.
4Ich kann Kroner nur so verstehen, dass er das Denken des Selbsts unmerklich
die Rolle des Hegelschen spekulativen Denkens hat einnehmen lassen. Vgl.
dazu Kroner ebd., 319--324, im Zusammenhang.
- 10 -

in summa n i c h t die Rede sein. Zwar wird dieser Widerspruch, sofern das
Selbst sich erhält, verneint, er wird aber ebensogut, sofern das Selbst
sich erhält, bejaht. Dieser Widerspruch, der vom Selbst unabtrennlich
ist, erhält sich solange, wie sich das Selbst erhält. Der laute Protest des
spekulativen Widerspruchs nun als der Widerspruch der Sätze A ist A
und A ist non-A gefasst , der dem Richterspruch der formalen Logik bzw.
dem Satz vom Widerspruch gilt, ist so wenig vorübergehend, wie es das Selbst
ist, und so dauerhaft, wie es dieses ist.

Wenn es bei Kroner heiÿt, dass das Selbst den Widerspruch aufhebt,
indem es A und non-A vereinigt oder das Ganze setzt, das A und non-A zu

Momenten seiner selbst hat Kroner ebd., 359 wobei das Selbst s i c h als
das Ganze setzen dürfte, das A und non-A zu Momenten seiner selbst hat ,
so ist dies im Rahmen dessen, was wir bei Kroner ausgemacht und vorgestellt
haben, nicht einsichtig:
1. Der Widerspruch der Sätze A ist A und A ist non-A wird verneint
oder aufgehoben, indem der Satz A ist A zurückbehalten, der Satz A ist
non-A aufgegeben wird s. o. . Non-A ist daher nicht mehr im Spiel und kann
nicht mit A vereinigt werden oder Moment eines Ganzen sein.
2. Angenommen, es sei 
damit, dass A und non-A vereinigt werden oder
dass das Selbst qua A das Ganze mit den Momenten 
 A und non-A ist,
nichts anderes gemeint, als dass das Selbst qua A zugleich A und non-A ist
Kroner legt das sicher nahe, wenn er vom Selbst schreibt, es sei zugleich

A und non-A, und nur in der Vereinigung beider es selbst ebd. 353 . Dann
wird der Widerspruch der Sätze A ist A und A ist non-A, die eben zum 
Ausdruck bringen, dass das Selbst qua A zugleich A und non-A ist s. o. ,
durch die
Vereinigung von A und non-A oder dadurch, dass das Selbst
qua A das Ganze der Momente A und non-A ist, g e r a d e b e j a h t und
n i c h t verneint oder aufgehoben.
Ein anderes Verständnis der Vereinigung von A und non-A oder der Ganz-
heit des Selbsts nun, demzufolge es überdies verneint oder aufgehoben wäre,
dass die Sätze A ist A und A ist non-A in Geltung sind bzw. dass das Selbst
qua A zugleich A und non-A ist, wurde, wenn ich recht sehe, nicht geboten.
Fasst man den Widerspruch zwischen dem Sein und dem Nichts Kro-
ner ebd., 443 als den Widerspruch der Sätze Sein ist Sein und Sein ist
nicht-Sein auf Nichts wäre als non-Sein bzw. nicht-Sein behandelt ,
dann würde der Widerspruch zwischen dem Sein und dem Nichts auf die Weise
gelöst, dass der Satz Sein ist Sein beibehalten, der Satz Sein ist
nicht-Sein zurückgezogen würde. Inwiefern es nun das Werden sein 
soll, das
den Widerspruch zwischen dem Sein und dem Nichts ... löst ebd. , ist, soweit
ich sehen kann, nach Maÿgabe des von Kroner Vorgebrachten nicht nachvoll-
ziehbar.
Entsprechend ungeklärt bliebe auch, inwiefern das Sein, wenn es oenbar
im Hinblick auf den Widerspruch zwischen Sein und 
Wesen als der sich auf-
hebende Widerspruch zu begreifen ist vgl. ebd., 447 , nicht einfach gemäÿ dem 
Satz Sein ist Sein als Sein, sondern als Begri zu begreifen ist vgl. ebd. .

Kroners Rede davon, dass die Dialektik d e r z u r M e t h o d e g e m a c h t e



I r r a t i o n a l i s m u s selbst sei Kroner ebd., 272, Sperrung im Original
Kroner spricht auch vom dialektischen Irrationalismus ebd. 312, vgl. a.

ebd. 282 oder sein berühmt gewordenes Diktum, es sei Hegel o h n e Z w e i -
f e l d e r g r ö ÿ t e I r r a t i o n a l i s t, den die Geschichte der Philosophie kennt

ebd. 271, Sperrung im Original sind wohl anders, als man denken könnte, nicht
- 11 -

oder jedenfalls nicht in erster Linie auf den oben ausgeführten Umstand gemünzt,
dass der spekulative Widerspruch ein Widerspruch der Sätze A ist B und
A ist nicht B bzw. der Sätze A ist A und A ist non-A ist und zumindest im
zweitgenannten Falle, im lauten Protest ... gegen den Richterspruch der forma-
len Logik, den Satz vom Widerspruch, solange aufrechterhalten wird, wie es das

Selbst wird vgl. Kroner ebd., 267--272, 282, 285f, 311--313 .


Nicolai Hartmann 1929 zufolge lehrt die formale Logik ... , daÿ der Wi-
derspruch im Reich des Gedankens und seines Gegenstandes nicht Raum hat,
dass das Denken ... unfähig ist, Widersprechendes von einem Identischen gelten

zu lassen N. Hartmann ebd., 393 . Der Gesetzesausdruck für diese Unfähig-
keit sei der sogenannte Satz des Widerspruchs, der seit Aristoteles ... als
Grundgesetz der Logik gelte und dessen kürzeste Formel lauten dürfte: A ist

nicht non-A ebd. .

Wenn N. Hartmann den Satz des Widerspruchs, der die Unfähigkeit


ausdrücke, Widersprechendes von einem Identischen gelten zu lassen, mit Ari-
stoteles in Verbindung bringt, dann wird er an Aristoteles Metaphysik,

aÎtÄ kaÈ kat€ tä aÎtätä ... aÎtä ‰ma Ípˆrqein te kaÈ m˜ Ípˆrqein ‚dÔnaton tÄ
1005 b 19f, denken:
Es ist unmöglich, dass dasselbe demselben und in der-


tÄ aÎtÄ
selben Beziehung zugleich

zukommt und nicht zukommt . Die Dativwendung
demselben wäre von N. Hartmann mit dem Identischen übersetzt
worden. Nicht zu sehen ist allerdings, was N. Hartmann doch zu insinuieren
scheint, dass die Formel A ist nicht non-A sei es die angegebene oder eine der
anderen von Aristoteles vorgelegten Fassungen des Satzes des Widerspruchs
formuliert vgl. neben Metaphysik 1005 b 19f etwa 
ebd. 996 b 29f, 1011 b 13,
Anal. pr. 51 b 20, 53 b 15f, Anal. post. 77 a 10 .
Die Formel A ist nicht non-A verweist sicherlich auf G. W. Leibniz 
und
Christian Wolff zurück vgl. Leibniz, Nouv. Ess., I, 1, Ÿ18 S. 36 , ebd. IV,
 
2, Ÿ1 S. 240 ; Cl. 355; C 518; Wolff, Log. Ÿ271 . Aber auch bei Leibniz und
Wolff formuliert diese Formel n i c h t den Satz des Widerspruchs bzw. das
principe de contradiction oder das Principium Contradictionis vgl. Leibniz,
 
Nouv. Ess. IV, 2, Ÿ1 S. 240 , Cl ebd.; Wolff, Ont. Ÿ29 .
Die Fassungen des Satzes des Widerspruchs bei Aristoteles rekurrieren in
der Formulierung dessen, was sie für unmöglich erklären, letztlich auf z w e i
Sätze tä aÎtä ... Ípˆrqein te kaÈ m˜ Ípˆrqeinkatafˆnai kaÈ ‚pofˆnai
, Metaphysik 1005 b 19f dass et-
was zukommt und dass es nicht zukommt;

oÎk eÚnai
20f dass man etwas zuspricht und dass man es abspricht; tä aÎtä ... eÚnai te kaÈ
, ebd. 1011 b

, Anal. pr. 53 b 15 dass etwas ist und dass es nicht ist; etc. . Ebenso
verhält es sich mit den Fassungen des Satzes des Widerspruchs bei Leibniz und
Wolff qu'une Enontiation ne sauroit etre vraye et fausse ... , Leibniz, Cl.
ebd., vgl. Nouv. Ess. ebd. dass ein Satz wahr ist und dass er falsch ist; il
est impossible, qu'une chose soit et ne soit pas ... , ders., Nouv. Ess. I, ŸŸ4, 18
dass etwas ist und dass es nicht ist; eri non potest, ut idem ... sit & non sit,
Wolff, Ont. ebd. dass etwas ist und dass es nicht ist;  ... eri non possit,
ut idem praedicatum ... conveniat & non conveniat , ders., Log. Ÿ529 dass ein

Prädikat zukommt und dass es nicht zukommt .
In der Formel A ist nicht non-A dagegen ist es e i n Satz der Satz A ist
non-A , der negiert wird.
Als Principium contradictionis

 wird die Formel A ist nicht non-A bei

Christoph Sigwart 1924 , 188, 192f Ÿ23 bezeichnet. Sigwart hat genau-

er: A ist nicht nonA. Anders als N. Hartmann unterscheidet Sigwart je-
doch diese Formel bzw. das in ihr gefasste Principium contradictionis

 deutlich
vom Satz des Widerspruchs bei Aristoteles vgl. ebd. . Der aristotelische
- 12 -


Satz sage etwas wesentlich anderes vgl. dazu ebd. 188, 193 . Sigwart 
han-
delt sich so die Merkwürdigkeit ein, dass er neben dem aristotelischen Satz
des Widerspruchs ein Principium contradictionis

 erhält, das von diesem Satz
durchaus verschieden ist ebd. 193 . Dass bei Leibniz die Formel A ist nicht
non-A als Principium contradictionis vorgelegt werde, wie Sigwart 
ebd.,
192f, ohne Beleg unterstellt, wird man nicht zugeben können, vgl. oben.

In der Dialektik werde nun gerade von Schritt zu Schritt ... Widerspre-

chendes von einem und demselben ausgesagt N. Hartmann ebd., 393 . Der

Satz des Widerspruchs ist allgemein ebd. . Die Aufhebung dieses Satzes bzw.
die Position oder die Realität des Widerspruchs müsste in der Formel A ist

non-A ausgesprochen werden ebd. .
Charakteristisch für N. Hartmann ist der Gedanke, dass eine Antinomie,
die sich löst, ... gar keine echte Antinomie ist ebd. 398; vgl. a. ders. 1923, 226,

243 . Antinomien seien Problemgehalte, die schon in ihrer Form den Stempel

der Unlösbarkeit an der Stirn tragen ders. 1923, 243 . Ein Widerstreit, der sich

als auflösbar erweist, war ... eben irreal, Täuschung ebd. . Von Antinomie,

Widerspruch und Widerstreit spricht N. Hartmann in gleicher Bedeutung.
Hegels Antinomien, wenn sie auch keineswegs durchgehend echt seien,
vielmehr in der Phänomenologie oder den späteren Teilen des Systems, weni-

ger in der Logik, lösbar, also unecht sein können vgl. ders. 1929, 401 , seien
doch stets als echte gemeint, der Widerspruch von These und Antithese gilt als

real und durchaus unvernichtbar ebd. 398 . Der Hegelsche Widerspruch ist

als einer konzipiert, der sich erhält ebd. 393 .

N. Hartmann 1923 hatte noch ganz entgegengesetzt dahingehend geurteilt,
dass Hegel es wie ein Dogma
 hinnehme, daÿ alle Antinomien lösbar sind
N. Hartmann 1923, 225 . Hegel sei dem alten Vorurteil wieder verfallen,

Probleme nur soweit gelten zu lassen, als man sie lösbar ndet ebd. 243 .
Bereits die Aporetik des Aristoteles habe dieses Vorurteil radikal durch-
brochen, indem sie auch solche 
Probleme als zu Recht bestehend erkannt
habe, die unlösbar waren, ebd.
Hegel postuliert die Lösung, ... auch wo sie in der Sache nicht liegt ebd.

244 . Entsprechend ist der Hegelschen 
Dialektik zu attestieren, dass sie so oft
Lösungen nur vortäuscht ebd. 223 .
Fazit: Hegel lässt den Widerspruch, wo er ihm realiter begegnet, ... nicht
als solchen

gelten, er fügt sich ... immer wieder dem Satz des Widerspruchs
ebd. .

Der Widerspruch erhält sich, weil die Synthese eine eigentliche, wört-
lich verstandene Synthesis ist, in der nichts vernichtet wird, sondern alles so
zueinander und gegeneinander gefügt wird, daÿ es zusammen bestehen kann

N. Hartmann 1929, 398 . Die Synthese nimmt in aller Form das Wider-
sprechende in sich auf, A und non-A koexistieren in ihr, sie ist überhaupt
nichts anderes als die logische Festnagelung dieser Koexistenz von A und

non-A ebd. . Die Synthese fügt formal zur Antinomie als solcher nichts
hinzu als die Behauptung, d a ÿ A und non-A in einem Dritten zusammen be-

stehen und zurecht bestehen ebd. 398f . Die Antinomien werden von der
Dialektik aufgedeckt. Die Dialektik leistet dies, indem sie die Statik der
Begrie aufhebt, unter der die Antinomien verborgen liegen vgl. N. Hart-
- 13 -


mann 1923, 226 . Und sie hebt die Statik der Begrie auf, indem sie den Satz
des Widerspruchs aufhebt, an dem diese Statik hängt: durch das Auÿerkraft-
setzen des Satzes des Widerspruchs löst sich die Starrheit der Begrie, sie

involvieren einander, gehen über vgl. ebd., 224 , schlagen ineinander um
 
ders. 1935 36, 332; vgl. a. ders. 1929, 386 . Der statischen Logik ders. 1923,
  
223f bzw. der Logik der festen Begrie ders. 1935 36, 332 , deren Grundlage

der Satz des Widerspruchs ist vgl. ders. 1923, 224 , steht die Dialektik als
eine dynamische Logik mit beweglichen, aufgelösten Begrien gegenüber, die

eben diesen Satz des Widerspruchs aufhebt vgl. ebd. . Die erstere Logik ist die
 
alte, hergebrachte Logik ebd.; ders. 1929, ebd.; ders. 1935 36, ebd. , bei der

letzteren Logik handelt es sich um eine neue Logik ders. 1929, ebd. .
N. Hartmann lässt die Lesenden im Unklaren darüber, ob die Aufhebung
des Satzes des Widerspruchs, die sich mit dem Auftreten der Antinomien ver-
bindet, auch diejenige Aufhebung des Satzes des Widerspruchs ist, die die
Bewegung der Begrie in Gang setzt. Ferner entsteht der Eindruck, dass es auf
einem bloÿen Willkürakt beruhe, ob man sich auf die Seite der alten oder der
neuen Logik schlägt; ob der Satz des Widerspruchs und damit die Starrheit
der Begrie beibehalten oder der Satz des Widerspruchs aufgegeben, die Starr-
heit der Begrie gelöst und ihre Bewegung initiiert wird.
 
Tatsächlich stellt N. Hartmann 1935 36 die Frage nach der Berechtigung
des Vorgehens der Dialektik : ob ihr Vorgehen berechtigt ist, sei einzig danach
zu beurteilen, ob es von ihrem Gegenstand verlangt werde oder nicht vgl.

N. Hartmann ebd., 332 .
Die Dialektik ist im Recht, wenn ihr Gegenstand ein üssiger ist

N. Hartmann greift hier einen Hegelschen Terminus auf, vgl. Ph27
30f , wenn die Begrisbewegung das Gegenbild einer Realbewegung ist vgl.
 
N. Hartmann ebd., 332f . Die Dialektik ist dann reell vgl. ebd., 338 .
Die Dialektik ist im Unrecht, wenn ihr Gegenstand ein stabiler ist

ebd. 332 , die Begrisbewegung kein Gegenbild einer Realbewegung ist.

Die Dialektik ist dann unreell vgl. ebd., 338 .
N. Hartmann sieht nun die Hegelsche Logik dem allerschwersten Ver-
dacht ausgesetzt, in ihren breitesten Teilen aus unreeller Dialektik zu bestehen

ebd. 339 . Überhaupt könne eine auf dem Widerspruchsverhältnis aufgebaute
Begrisdialektik ... niemals adäquater Ausdruck einer Realdialektik sein ebd.

345 .
 
Inwieweit es von dieser Position N. Hartmanns 1935 36 aus noch möglich

ist, so, wie N. Hartmann 1929 es tat, Hegel die Aufdeckung echter Antino-
mien zuzugestehen, also tatsächlich unlösbarer Antinomien, die kein Schein

sind ders. 1923, 243 , und dies doch wohl gerade mit Bezug auf die Logik

vgl. oben S. 11 sowie N. Hartmann 1929, 401 , das muss hier dahingestellt
bleiben.

Willy Hochkeppel 1970 glaubt, dass Hegel sich nie klar darüber war,
ob er das Prinzip des ausschlieÿenden Widerspruchs auÿer Kraft setzen sollte

oder nicht Hochkeppel ebd., 83 . Unter Verweis auf die bereits von Šuka-
 
siewicz 1979 herangezogene Hegel-Passage über die Bewegung W61 Z 2--9
- 14 -


II59 Z 15--23, vgl. oben S. 7 sie möge künftig Hegels Bewegungs-Passage
heiÿen kommt Hochkeppel jedoch zu dem Ergebnis, dass Hegel es um des
Beweises der Bewegung zuliebe in Kauf nehme, sich in Selbstwidersprüche zu
verwickeln und etwas zu begehen, was er allen Indizien zufolge doch vermeiden

wollte: die Auÿerkraftsetzung des Widerspruchsprinzips ebd. 85 .

Für Enrico Berti 1981 ist der eigentliche Gegenstand der Hegelschen
Kritik nicht der von Aristoteles formulierte Satz vom zu vermeidenden Wider-
spruch, sondern der Satz der Identität oder des Widerspruchs, wie er durch

die neuzeitliche Philosophie formuliert wurde Berti ebd., 375 . Hegel wen-
de sich gegen die logica formale prekantiana e kantiana, che assumeva come suo
principio fondamentale il principio di non contraddizione inteso come principio

d'identità ders. 1977a, 18 . È ... nei confronti di questa logica, non di quella

aristotelica, che Hegel aerma l'esistenza reale della contraddizione ebd. 19 .

Dass Hegel nicht den aristotelischen Satz vom zu vermeidenden Wider-


spruch, sondern den neuzeitlichen Satz der Identität oder des Widerspruchs
kritisiere Berti spricht vom Letzteren auch einfach als vom Satz der Identi- 
tät bzw. als vom principio d'identità vgl. etwa ders. 1981, 374; 1977a, 18f
macht Berti u. a. an Folgendem fest: An den beiden Stellen der Vorlesungen
über die Geschichte der Philosophie, an denen Hegel sich im Zusammenhang
mit den Ausführungen zu Aristoteles zu dessen Satz vom zu vermeiden-
den Widerspruch äuÿere, heiÿe er diesen Satz das eine Mal gut an der Stelle
GPhII153 , das andere Mal kritisiere er ihn ebd. 239f. Es bestehe aber kein
Zweifel, dass Hegel an der letztgenannten Stelle den von Aristoteles formu-
lierten Satz vom zu vermeidenden Widerspruch ... mit dem Satz der Identität,
der von

der späteren Logik formuliert ... wird, identiziert vgl. Berti 1981,
375f .

Der neuzeitliche Satz der Identität oder des Widerspruchs sei tatsächlich
völligvom aristotelischen Satz vom zu vermeidenden Widerspruch unterschie-

den vgl. Berti 1981, 373 , der erstere ha nulla a vedere con l'aristotelico prin-

cipio di non contraddizione ders. 1977a, 19 . Der neuzeitliche Satz stelle allein
auf die Identität der Dinge mit sich selbst ab, er ignoriere jegliche Verschieden-
heit bzw. jegliche Beziehung auf die anderen Dinge, ja schlieÿe diese sogar aus

vgl. ders. 1977a, 18f; 1981, 377 . Der aristotelische Satz dagegen lasse auch die
Beziehung auf die anderen Dinge zu, er erkläre allerdings, dass Dinge eine Bezie-
hung auf andere Dinge nicht zugleich und in derselben Hinsicht haben und nicht

haben können vgl. ders. 1977a, 19; 1981, ebd. .
Wer nun wie Hegel neben der Identität der Dinge mit sich auch ihre Be-
ziehung auf andere Dinge geltend mache, behaupte gemessen am neuzeitlichen
Satz der Identität oder des Widerspruchs die reale Existenz von Wider-

sprüchen vgl. ders. 1977a, 19, 21; 1981, ebd. .

Berti gibt, abgesehen von Kant, nicht an, auf welche Autoren der neuzeit-
lichen Philosophie oder Logik er sich bezieht. Prol und Verortung des neuzeitli-
chen Satzes der Identität oder des Widerspruchs bleiben entsprechend unklar.
Von dem, was in der neuzeitlichen Philosophie und Logik jedenfalls unter dem
Titel Satz des Widerspruchs rmiert, wird man schwerlich sagen können, dass
es nichts mit dem aristotelischen Satz vom zu vermeidenden Widerspruch
- 15 -

zu tun habe. Man wird im Gegenteil eher sagen müssen, dass die neuzeitlichen
Fassungen des Satzes des Widerspruchs, mindestens bis inklusive die Fassungen
des vorkritischen Kant, an Aristoteles angelehnt sind. Ohne an dieser Stelle
systematischer darauf einzugehen vgl. dazu weiter unten S. 79  , sei nur ein
Blick auf Wolff und eben auf Kant geworfen.
Die Formulierung Wolffs: eri non possit, ut idem praedicatum eidem sub-
jecto sub eadem determinatione una conveniat & non conveniat Log. Ÿ529
Es ist nicht möglich, dass dasselbe Prädikat demselben Subjekt in derselben


tÄtä aÎtÄ
aÎtì
Hinsicht zugleich zukommt und nicht zukommt stellt  eine Wiedergabe von
Aristoteles Metaphysik, 1005 b 19f, dar vgl. oben S. 11 , bei der das  
 
dasselbe als idem praedicatum dasselbe Prädikat und das  
 
demselben als eidem subjecto demselben Subjekt aufgenommen ist.
Die weitere Formulierung Wolffs: eri non potest, ut idem simul sit & non
sit Ont. Ÿ29 Es ist nicht möglich, dass dasselbe zugleich ist und nicht ist
rezipiert Aristoteles Anal. pr., 53 b 15f: 
toÜto d ‚dÔnaton ... tä aÎtä ‰ma eÚnai te kaÈ oÎk eÚnai;
  ... dass dasselbe zugleich ist und nicht ist: dies aber ist

unmöglich bzw. die gleichwertige Stelle Metaphysik 996 b 29f. Friedrich Ue-
berweg spricht zu Recht von der Aristotelisch-Wolschen Formel: es ist un-

möglich, dass etwas zugleich sei und nicht sei, vgl. ders. 1874 , 207.
Wolff ebd. sieht sich selbst in der Folge des Aristoteles, wenn er schreibt
nachdem er zuvor den Satz des Widerspruchs in der gerade angeführten Ver-
sion vorgestellt hat : Principium autem Contradictionis jam olim adhibuit
Aristoteles  Des Prinzips des Widerspruchs aber bediente sich schon ehedem
Aristoteles .
Der von Ueberweg so genannten Aristotelisch-Wolschen Formel schlieÿt
sich noch der vorkritische Kant der Dilucidatio an: Principium contradictio-
nis ... eertur propositione:

impossibile est, idem simul esse ac non esse ebd.,
Sect. I, Prop. III Der Satz des Widerspruchs ... wird in dem Satz ausgedrückt:
es ist unmöglich, dass dasselbe zugleich ist und nicht ist .
In mindestens dreifacher Hinsicht n i c h t -aristotelisch ist dann sicher der
Satz des Widerspruchs der Kritik der reinen Vernunft : Keinem Dinge kommt
ein Prädikat zu, welches ihm widerspricht. Er verzichtet auf die Modalität un-
möglich sowie auf die Zeitbestimmung zugleich und zwar beides bewusst, vgl.
B191f und weist auch den Rekurs auf einen Satz und seine Negation nicht mehr
auf. Ob man aber sagen muss, dass er mit dem aristotelischen Widerspruchssatz
nichts zu tun habe, kann zumindest hinterfragt, wenn auch hier nicht entschie-
den werden.

Wenn Berti den Satz des Widerspruchs der Kantschen Kritik der rei-
nen Vernunft, Keinem Dinge kommt ein Prädikat zu, welches ihm widerspricht,
oenbar als eine Präsentation des neuzeitlichen Satzes der Identität oder des Wi-

derspruchs versteht vgl. Berti 1981, 375 , dann lässt er Hegel wie es bereits
die Europäische Enzyklopädie zu Philosophie und Wissenschaften tat

vgl. oben S. 5 eben diesen Kantschen Satz des Widerspruchs kritisieren.
Hegel würde so anerkennen, dass es Dinge gibt, denen Prädikate zukommen,
die ihnen widersprechen, und das hieÿe, wenn wir uns an Kants Beispielmaterial
orientieren, dass Hegel Dinge einräumen würde, die von der Art des Kör-
pers sind, der ausgedehnt und doch unausgedehnt ist, oder des Zirkels, der
rund und doch eckig ist, oder des ungelehrten Menschen, der gelehrt ist

vgl. Prol., ŸŸ2b, 52b; B192 .
- 16 -

b 
Desaströse Konsequenzen für Hegel werden abgewiesen



Für Emerich Coreth 1952 wird man, vor allem mit Blick auf Hegels
Ausführungen zu den Reexionsbestimmungen Identität, Unterschied und
 
Widerspruch in der Wissenschaft der Logik W24--64 II23--62 , zur Anerken-
nung gezwungen sein, daÿ Hegel in Formulierungen, die an Schärfe kaum zu über-
bieten sind, klar und grundsätzlich den Widerspruch im Sinne der formalen
Logik setzt und jede andere Deutung seines eigenen Widerspruchs ,
die formal-logisch annehmbar wäre, ebenso klar und ausdrücklich ablehnt

Coreth ebd., 50, vgl. a. ebd. 45 .
Zwar bedeute der Hegelsche Widerspruch bzw. Hegels negative Bezie-

hung keine reine Kontradiktion ebd. 41 . Das Verhältnis, das sich hier zeigt,
ist nicht unbestimmte Negation ... , sondern ein bestimmter Gegensatz k o r -
 
r e l a t i v e r Art ders. 1951, 71 , ein korrelativer Gegensatz ders. 1952, 42 5.
Die allgemeine Negation des A im Non-A ist verschärft durch Setzung eines
bestimmten Non-A = B ebd.. Für Coreth besteht der Hegelsche Wider-
spruch darin, dass A ... Non-B und B ... Non-A ist, bzw. dass das eine ...

nicht das andere ist; so ders. 1952, 29; ders. 1951, 61.
Dennoch bleibe das B auch als B ... Negation des A, also Non-A. Ein
korrelativer Gegensatz bedeutet ... m e h r , nicht weniger als Kontradiktion und

schlieÿt diese in sich ders. 1952, 42; Herv. von mir . Hegel handele sich
ebenso einen Bruch mit dem Kontradiktionsprinzip ein wie im Falle reiner
Kontradiktion ebd..
Erstaunlicherweise und wohl in Unvereinbarkeit mit dem bisher Gesagten
heiÿt es nun bei Coreth, dass ein korrelativer Gegensatz, wenn er auch den kon-

tradiktorischen einschlieÿt, diesen doch wesentlich einschränkt ebd. 51 . Gerade

durch die Setzung eines b e s t i m m t e n Non-A = B Herv. von mir werde
das Widerspruchsprinzip ... nicht negiert in der ganzen Breite seiner Geltung

ebd. 42 .
Ein Hauptargument all jener, die sich bemühen, Hegel freizusprechen von ei-
ner Negation des Widerspruchsgesetzes, brauche daher erst gar nicht angeführt
 
zu werden: Mit dem Widerspruch dem formallogischen, K. E. hebt das Denken
sich selbst auf, Philosophie wird unmöglich; das muÿ auch Hegel gesehen und

darum seinen Widerspruch anders verstanden haben vgl. ebd., 50 .
Mit einem nun oenbar doch formal-logisch annehmbar gedeuteten Hegel-
schen Widerspruch verschiebt sich die Sachlage ... wesentlich. Von grund-
sätzlicher Unmöglichkeit des Denkens evoziert durch den Hegelschen Wi-

derspruch  wird kaum noch die Rede sein können ebd. 51 .

 
5 Coreth greift hier Franz Grégoire 1946 und ders. 1947 auf, vgl. Co-

reth 1952 , 24, 41 und 50.
- 17 -


Klaus Düsing 1976 formuliert die Ansicht gestützt auf das Schluss-
kapitel der Wissenschaft der Logik sowie auf deren Kapitel über die Reexions-
bestimmungen , dass Hegels dialektisches Denken ... gegen den obersten
Grundsatz der klassischen Logik, den Satz vom zu vermeidenden Widerspruch,
verstoÿen muss Düsing ebd., 317; vgl. a. ebd., 225 , 319, und ders. 1984,

355  . Düsing spricht von dem durch die Hegelsche Dialektik ... gebotenen

Verstoÿ gegen den Satz vom Widerspruch ders. 1976, 321 . Er moniert bei
den nachhegelschen Theorien der Dialektik, dass ihnen das klare Bewuÿtsein
abhanden gekommen sei, dass die Dialektik einen rein logischen Widerspruch

impliziert ebd. 324 .

Einen Verstoÿ gegen den Satz vom Widerspruch konstatiert Düsing nicht
erst in der Wissenschaft der Logik , sondern bereits in Hegels Arbeiten der er-
sten Jenaer Jahre. Er verweist auf die auch oben S. 3 angegebenen Stellen D28
und Sk49 der Dierenzschrift und des Skeptizismusaufsatzes sowie 
auf Hegels
erste Habilitationsthese vgl. Düsing ebd., 97; ders. 1984, 325f . Sogar in ei-
nem der Frankfurter Fragmente Hegels, die Herman Nohl unter dem Titel
Der Geist des Christentums und sein Schicksal zusammenstellte ThJ 241--342
FS 274--297, 317--418; vgl. dazu Gisela Schüler 1963, 125f, 149 6, ndet
Düsing einen in seinem Geltungsbereich auf Aussagen des Verstandes einge-

schränkten Satz vom Widerspruch Düsing 1984, 321 . An der Stelle Was im
Reich der

Toten Widerspruch ist, ist es nicht im Reich des Lebens ThJ 308f
FS 376 sei mit dem Reich des Toten das Reich der xierten, unlebendigen,
endlichen Verstandesbestimmungen gemeint. Der Satz vom Widerspruch gelte
damit ontologisch nicht mehr universal; im Reich des Lebens gibt es Seiendes,

das der Verstand nur in Widersprüchen zu denken vermag Düsing ebd. .
Düsing nimmt hier auf eine weiter vorausliegende Passage desselben Frag-
ments Bezug, in der Hegel auf den Beginn des Johannesevangeliums

zu sprechen
kommt vgl. a. Düsing ebd., 320; ders. 1976, 66f .
Die Sätze Im Anfang war der Logos, der Logos war bei Gott, und Gott
war der Logos; in ihm war Leben es handelt sich um Hegels Übersetzung
der Verse Joh 1, 1. 4a hätten nur den täuschenden Schein von Urteilen, heiÿt
es dort, denn die Prädikate sind nicht Begrie, Allgemeines, wie der Ausdruck
einer Reexion in Urteilen notwendig enthält;

sondern

die Prädikate sind selbst
wieder Seiendes, Lebendiges ThJ 306 FS 373 .
Nirgend mehr als in Mitteilung des Göttlichen sei es nun für den Emp-
fangenden notwendig, mit eigenem tiefen Geiste zu fassen bzw. das Geistige
auch mit Geist auszudrücken ebd . Hingegen sei unmittelbar jedes über Gött-
liches in Form der Reexion Ausgedrückte widersinnig, und sei das Göttliche
dem Verstand, der es aufnimmt, Widerspruch ebd. . In welchem Sinne für
Hegel die Anfangssätze des Johannesevangeliums, wenn sie als in Form der
Reexion Ausgedrücktes gefasst werden, widersinnig sind, bzw. inwiefern sie
Hegel zufolge für den Verstand Widerspruch sind, gilt es hier nicht weiter

zu verfolgen.

6 Der Text von Fs 274--297, 317--418 folgt im Haupttext dem Text von
ThJ 241--342, übernimmt aber nur zum Teil dessen Fuÿnoten, die in der Mehrzahl
einen in Hegels Endfassungen gegenüber den Erstfassungen 
ausgeschiedenen
Textbestand bieten vgl. dazu Schüler ebd., 149 . FS 297--316 prä-
sentiert die bei Nohl im Anhang bendlichen Entwürfe Nr. 12 und 13
ThJ 385--398, 398--402 , davon der Entwurf Nr. 12 von Nohl als Grundkon-
zept zu Der Geist

des Christentums und sein Schicksal angesprochen vgl. ThJ
XI bzw. ebd. 385 .
- 18 -

Durch den Verstoÿ gegen den Satz vom Widerspruch werden Hegels Sätze
und Argumente freilich nicht willkürlich und unbestimmt in ihrer Bedeutung
derart, dass zu allem mit gleichem Recht das Gegenteil behauptet werden

könnte Düsing 1976, 227; ders. 1980, 146 . Hegel verhindert dies Düsing

1983, 94 , und zwar dadurch, dass er die Regel der Verwandlung kontradiktori-

scher in konträre Gegensätze von Begrien befolgt ders. 1980, ebd. . Aus dem
Nichtallgemeinen wird das Besondere, aus dem Nichtgleichen das Unglei-

che, aus dem Nichtpositiven das Negative ders. 1976, 180, 223 ; das Nicht-

Etwas wird als Anderes gedacht ders. 1980, 145 .
Diese Verwandlung kontradiktorischer in konträre Gegensätze von Begrien,

die seit Adolf Trendelenburg 1870 , Bd. 1, 43, immer wieder kritisiert
werde, erfahre bei Hegel keine Rechtfertigung Düsing ebd., 144; vgl. a. ders.

1983, 94 . Überhaupt habe sich Hegel über dieses Verfahren und seine Berech-

tigung theoretisch nicht geäuÿert Düsing 1976, 180 .
Düsing folgt im Wesentlichen der gleichen Argumentationslinie wie Coreth:
Wenn kein kontradiktorischer, sondern nur ein korrelativer bzw. ein konträ-
rer Gegensatz vorliegt, dann kann die Integrität des Denkens gewahrt werden.
Weder Coreth noch Düsing können jedoch überzeugen. Während Coreth
den Bruch mit dem Kontradiktionsprinzip, den er Hegel attestiert hatte,
schlicht wieder zurückzunehmen scheint, wird bei Düsing nicht hinreichend deut-
lich: 1. wie der Satz vom Widerspruch überhaupt verstanden wird dieser Ein-

wand wäre auch schon gegen Coreth zu richten ; 2. wie der Verstoÿ gegen den
Satz vom Widerspruch sich genau ausnimmt; 3. inwiefern der Verstoÿ gegen
den Satz vom Widerspruch trotz der Verwandlung kontradiktorischer in kon-
träre Gegensätze erhalten bleibt Düsing sagt nirgends, dass dieser Verstoÿ

revoziert würde und 4. inwiefern tatsächlich trotz des Verstoÿes gegen den Satz
vom Widerspruch die Unbestimmtheit des Denkens vermieden wird.
Dass diese Position, die wir in der Ja-Stellungnahme unter b

abgeteilt
haben und die schlagwortartig so formulierbar wäre: Missachtung des Satzes
vom Widerspruch und formallogische Widersprüche ja, Destruktion des Denkens
nein , dass diese Position, ausdrücklich jedenfalls, von vergleichsweise wenigen
Autoren eingenommen wird, und dass sie von den Autoren, die wir vorgestellt ha-
ben, nur auf unbefriedigende Weise eingenommen wird, dies mag als Indiz dafür
gelten, dass sie überhaupt nur mit vergleichsweise groÿen Schwierigkeiten bezo-
gen werden kann.

g 
Es werden desaströse Konsequenzen für Hegel ins Feld geführt


Ein entschiedener Protagonist dieser Position und vielleicht ihr wichtigster


Vertreter im 19. Jahrhundert ist der bereits eingangs herangezogene Eduard

von Hartmann 1868 .
E. v. Hartmann zufolge ist Hegel nicht nur, was eine Aufhebung des Sat-
zes vom Widerspruch anbelangt, von jeher ... angegrien worden vgl. oben

S. 2 , Hegel ist auch in diesem Punkt von jeher z u R e c h t angegrien wor-
den: Die Aufhebung des Satzes vom Widerspruch sei conditio sine qua non
für die Existenz der Dialektik, durch welche sie sich erst von der gemeinen Lo-

gik unterscheidet E. v. Hartmann 1868, 41 . Es sei eine ganz irrthümliche
- 19 -

Annahme, dass d e r Widerspruch, welcher in der gemeinen Logik das Kriterion


des Unsinns ist, und d e r Widerspruch, auf dem die Dialektik fuÿt, z w e i e r -

l e i Dinge seien ders. ebd., 45; Sperrungen im Original .

E. v. Hartmann stützt seine Ansicht auf den bereits oben S. 3 erwähnten
Hegelschen Satz Alle Dinge sind an sich selbst widersprechend vgl. E. v.

Hartmann ebd., 40
7 sowie auf den oben ebd. erwähnten  Ÿ48 der Enzyklopä-

die, dem zufolge sich die Antinomie nicht nur, wie Kant lehre, in den vier
besonderen, aus der Kosmologie genommenen Gegenständen bendet und ih-
nen wesentlich und notwendig ist , sondern in allen Gegenständen aller
Gattungen, in allen Vorstellungen, Begrien und Ideen vgl. E. v. Hartmann

ebd. .
E. v. Hartmann führt darüber hinaus an, dass für Hegel das Aussprechen
einer Wahrheit mittels zweier Sätze erfolge, die sich widersprechen, indem
der eine die I d e n t i t ä t, der andere die V e r s c h i e d e n h e i t ... der Gegen-

sätze ausspricht vgl. ders. ebd., 41 . E. v. Hartmann dürfte hier die Hegelsche
Lehrmeinung im Auge haben, dass der Satz, in F o r m e i n e s U r t e i l s, nicht
  
geschickt ist, spekulative Wahrheiten auszudrücken S83 I76 : Das positve
Urteil, eine  i d e n t i s c h e Beziehung zwischen Subjekt und Prädikat, drückt
nicht mehr das N i c h t i d e n t i s c h e des Subjektes und Prädikates aus, das,

wenn der Inhalt spekulativ ist, allerdings wesentliches Moment ist ebd. . Um

diesen Mangel ebd. zu beheben, müsste die nächste Ergänzung des positi-

ven Urteils, das negative Urteil, wenigstens ebensosehr beigefügt werden
 
B295 II495 .
E. v. Hartmann resümiert:

Das Resultat ist demnach dies: der Widerspruch ist in allen D i n g e n


und in allen B e g r i f f e n wesentlich und notwendig, oder: jedes E x i -
s t i e r e n d e ist ein sich Widersprechendes, und jede Wahrheit kann nur
in sich Widersprechendem ihren Ausdruck nden.
Dem gegenüber laute der Satz vom Widerspruch: Das sich Widersprechende kann
nicht s e i n, und das sich Widersprechende kann nicht w a h r sein ebd.. Wenn
letzterer Satz nicht durch ersteren aufgehoben werde E. v. Hartmann
sieht durch die Konjunktion oder wohl zwei Versionen ein und desselben Satzes
verknüpft , so wisse er nicht, was man unter Aufheben eines Satzes verstehen

soll ebd. .

Was nun die Consequenzen ebd. 45 der Aufhebung des Satzes vom
Widerspruch angeht, so entfällt mit dieser Aufhebung das Minimum von
gemeinschaftlicher Basis, ohne welche überhaupt kein Streiten denkbar ist,

wenigstens keine Ueberführung der Unrichtigkeit ebd. 39 . Denn  a l l e negati-
ve Kritik so E. v. Hartmanns grundlegende Annahme beruhe letztlich auf
dem N a c h w e i s v o n W i d e r s p r ü c h e n, seien es nun Widersprüche in sich

apriorische Unmöglichkeit , oder Widersprüche gegen unanfechtbare Tatsachen

7 E. v. Hartmann zitiert diesen Satz unexakt unter Auslassung des Wörtchens


an so: Alle Dinge sind sich selbst widersprechend.
- 20 -

 
empirische Unmöglichkeit  ebd. 38 . Speziell lasse sich der echte Dialektiker
für sein eigenes Bewuÿtsein a u f k e i n e W e i s e a d a b s u r d u m f ü h r e n 

ebd. 43 8.

Es schwindet die Möglichkeit alles Denkens überhaupt ebd. 45 sowie alle
Möglichkeit von Wissenschaft, insbesondere die Methode der Mathematik, die
E. v. Hartmann als nur auf dem Satz des Widerspruchs beruhend ansieht
 
ebd. 92 . Die Möglichkeit der Mittheilung ebd. 45 und des menschlichen

Verkehrs überhaupt ebd. 92 ist dahin.
Der Dialektiker, der das Durchdrungensein alles Existierenden vom

Widerspruch ebd. 94 behauptet, sieht anders als allgemein üblich keinen An-
lass, beim Auftreten eines Widerspruchs nach einem Fehler zu suchen und den

Widerspruch allmählig zu z e r s e t z e n vgl. ebd., 38, 91 . Wenn bei Hegel von
einer A u f l ö s u n g des Widerspruchs die Rede sei, dann sei keineswegs eine
w i r k l i c h e A u f l ö s u n g gemeint, d. h. eine Z e r s t ö r u n g des den Wi-

derspruch erzeugenden S c h e i n s  vgl. ebd., 90 . Eine Sanktionirung und ein

Fortbestehen des Widerspruchs sei durchaus eingeschlossen vgl. ebd. . E. v.
Hartmann spricht von einem am Widerspruch sich labenden dialektischen Stand-

punkt ebd. 54 und diagnostiziert die Dialektik als eine krankhafte

Geistesverirrung ebd. 124; vgl. a. ebd., 94f .
Die Behauptung des Durchdrungensein alles Existierenden vom Widerspruch

ist aber in sich unwahr ebd. 94 . Wäre sie in sich wahr, würde sie im Übrigen
nur zum Skepticismus und der Verzweiung des Denkens an sich selbst führen,

ebd. 123. Die Existenz der Widersprüche erhält der Dialektiker durch gewisse

Arten von Sophismen vgl. ebd., 90, 94 , die E. v. Hartmann im Einzelnen

ausführt vgl. ebd., 75--90 . Fazit: Der Widerspruch wird nur da g e f u n d e n,

wo er zuvor b e g a n g e n wurde ebd. 94f .

Adolf Phalén 1912 gelangt in Betrachtung der Ausführungen, die die
Wissenschaft der Logik den Reexionsbestimmungen widmet, zu der Feststel-
lung, dass das Gesetz des Widerspruchs von Hegel verneint werde jeden-
falls wenn man dieses Gesetz dahingehend verstehe, dass es besagt, dass das
Urteil: A ist B und das Urteil: A ist nicht B nicht beide zugleich wahr sind

Phalén ebd., 183 . Es tut dem Gedanken keinen Abbruch, dass das Gesetz
des Widerspruchs genauer, so Phalén ebd.,  s o w o h l verneint a l s bejaht

werde; Herv. von mir . Wer bestreite, dass mit Hegels Widerspruch der lo-
gische Widerspruch gemeint sei d. i. Bejahung und Verneinung ein und des-
selben Begris von ein und demselben , der hebe so gut wie jeden Gedan-
kengang bei Hegel auf und gebe die ganze Hegelsche Methode preis vgl.

Phalén ebd., 174, 180f . In der Verwerfung des Gesetzes des Widerspruchs

8 Der Text E. v. Hartmanns gibt, wenn ich recht sehe, keine Anhaltspunkte
dafür her, dass mit dem Dialektiker nicht stets auch Hegel selbst gemeint
ist. Es ist so nicht auszuschlieÿen inwieweit es zutrit, kann hier nicht weiter
verfolgt werden , dass E. v. Hartmann d e m Dialektiker Dinge imputiert,
die sich vielleicht bei den Hegelianern oder dem einen oder anderen von ihnen
nden etwa bei dem von E. v. Hartmann ebd., 39f, erwähnten Carl Ludwig
Michelet , bei Hegel selbst aber gar nicht anzutreen sind.
- 21 -


liege das eigentümlich Neue und Kühne der Hegelschen Konstruktion ebd. 183 .
Jede spekulative Begrisverbindung darauf verweist Phalén mit Be-

zug auf die wohl auch von E. v. Hartmann angezielten Stellen S82 I76 und
 
B295 II495 vgl. oben S. 19 müsse sowohl durch das positive als durch das

negative Urteil ausgedrückt werden Phalén ebd., 180 . Es seien Urteile: A

ist B und: A ist nicht B ... beide wahr ebd. 152; vgl. a. ebd. 174 bzw. beide

sowohl wahr als falsch ebd. 179; vgl. a. ebd. 181 .

Phalén

kritisiert an Karl Rosenkranz

1858 , Carl Ludwig Michelet
1876 und Johann Jakob Borelius 1881 , dass sie sich weigerten, Hegels
Widerspruch als logischen Widerspruch anzuerkennen, und Hegel vom
logischen Widerspruch dadurch zu entlasten suchten, dass sie ihn statt des
Urteilspaars
A ist B, A ist nicht B
das Urteilspaar
A ist B, A ist Nicht-B

behaupten lieÿen vgl. Phalén ebd., 173--178 . Das Urteil A ist Nicht-B wäre
an die Stelle des Urteils A ist nicht B getreten.
Der Entlastungsversuch tauge ohnehin nicht, da das Urteil
A ist Nicht-B
das Urteil
A ist nicht B
nach sich ziehe, der logische Widerspruch sich also wieder einstelle vgl. ebd.,
178 . Wir hatten gesehen, dass Richard Kroner 1924 der 
Phalénschen
Stellungnahme zu den genannten Autoren folgt. Vgl. oben S. 8.

Wenn positives wie entsprechendes negatives Urteil zugleich gelten sollen,


Urteile A ist B und A ist nicht B jeweils gleichzeitig wahr und falsch sein
 
sollen ebd. 181 , dann werde das Wahre falsch und das Falsche wahr ebd. 171 .

Dies aber sei  widersinnig ebd. 167 , hebe die Möglichkeit jeglicher Erkenntnis
 
auf vgl. ebd., 171 und ebne dem reinen Skeptizismus den Weg vgl. ebd., 152 .
Hegel fordere zwar, dass der Widerspruch gelöst werden soll Phalén

ebd., 169 . Dass aber ein Begri in einem Anderen aufgehoben ist, bedeute,

dass er darin sowohl bejaht als verneint ist ebd. . Der im Begri B aufge-
hobene Begri A ist zum einen identisch mit dem Begri B es gilt das Ur-

teil A ist B vgl. ebd., 162 , zum anderen ist er unterschieden vom Begri B

es gilt das Urteil A ist nicht B vgl. ebd., 166; vgl. a. ebd., 174, 180 . In der
Lösung bleibt der Widerspruch die gleichzeitige Geltung der Urteile A ist B

und A ist nicht B ungelöst bestehen ebd. 169 9. Von der Verwerfung des
Gesetzes des Widerspruchs, des äussersten und notwendigsten Fundamentes al-

les Denkens ebd. 173 , gibt es kein Zurück mehr.

9 Weil der Widerspruch für Phalén ungelöst bleibt, es eine eigentliche


Lösung für ihn also nicht gibt, dürfte das Wort Lösung in dem zitierten Satz
so zu nehmen sein, als wenn es in Anführungszeichen gesetzt wäre.
- 22 -


Heinrich Scholz 1931 zufolge verlangt die Hegelsche Logik die Aufhe-
bung des Satzes vom ausgeschlossenen Widerspruch für das ganze spekulative
 

Denken Scholz ebd., 75 Fn. .

Die Hegelsche Logik beginne nicht nur mit der Aufhebung des Satzes
vom ausgeschlossenen Widerspruch, sondern weiterhin mit der Aufhebung

 des
Satzes vom ausgeschlossenen Dritten vgl. Scholz ebd., 18 . Sie behaupte

für jede Aussage das weder Wahr- noch Falschsein ebd. 34 . Im Gegensatz zu
Phalén, der bei Hegel Urteile ausmacht, die ebensogut wahr wie falsch sind

vgl. die vorige Seite , sieht Scholz also bei Hegel die Urteile generell ihrer
Wahrheitswerte beraubt.

Die formale Aristotelische Logik die eine Einschränkung des Satzes


vom ausgeschlossenen Widerspruch nicht kenne, dieser Satz bilde ihr Noli me
tangere werde von Hegel in Grund und Boden kritisiert Scholz ebd., 75

Fn.; ders. ebd., 11 . Hegel belaste dadurch sein ungeheures Lebenswerk mit
einem Unheil ... , das kaum zu überschätzen ist und das bei seiner kosmischen
Ausbreitung die ernste Arbeit an der Logik im Aristotelischen Sinne ... noch
heute d. i. zu Beginn der dreiÿiger Jahre des 20. Jahrhunderts sehr emp-

ndlich drückt Scholz ebd., 11f .

Scholz gesellt Hegel den frühscholastischen Theologen Petrus Damiani



bei vgl. Scholz ebd., 75 Fn. , der mit seiner Kriegserklärung gegen den Satz
vom ausgeschlossenen Widerspruch wohl den ersten unzweideutigen Versuch
unternehme, die 
Aristotelische Logik für die Theologie explizit auÿer Kraft zu
setzen ebd. 38 10.
In Petrus Damianis De divina omnipotentia heiÿt es: Quae ... contraria
sunt, in uno eodemque subiecto congruere nequeunt. Haec impossibilitas recte
quidem dicitur si ad naturae referatur inopiam. Absit autem ut ad 
maiestatem
sit applicanda divinam ...  De divina omnipotentia, Cap. XII, 118 Was ... ent-
gegengesetzt ist, kann nicht in ein und demselben Subjekt zusammentreen. Diese
Unmöglichkeit wird ... sicherlich zu Recht behauptet, wenn sie auf die Ohnmacht
der Natur bezogen wird. Es liege aber fern, sie an die Gröÿe Gottes heranzu-
tragen ...  .  
Die Macht Gottes divina virtus 
 würde sonst als unvermögend impotens
vorgeführt vgl. ebd., Cap. VI, 80 . Denn: Iuxta frivolae quaestionis obloquium,
non praevalet Deus agere, ut vel quae dudum facta sunt, facta 
non fuerint, vel
e diverso quae facta non sunt, facta fuerint usw. ebd. 80 Gemäÿ dem Ein-
spruch der albernen Untersuchung welche unbedingt den angeführten Satz
Quae contraria sunt ...  zugrundelegt vermag Gott nicht ins Werk zu setzen,
dass entweder, was längst geschehen ist, nicht 
geschehen ist, oder im Gegenteil,
was nicht geschehen ist, geschehen ist usw. .
Es habe zu gelten:  ... artis humanae peritia, si quando tractandis sacris

elo-
quiis adhibetur, non debet ius magisterii sibimet arroganter arripere, sed debet 
v e l u t a n c i l l a dominae quodam famulatus obsequio subservire ebd. 78 80;
Herv. von mir  ... die Kenntnis der menschlichen Fertigkeit gemeint ist,
wie der Kontext erkennen lässt, die Kenntnis der Logik , wenn sie jemals zur
Behandlung der heiligen Reden herangezogen wird, darf nicht anmaÿender Weise


10 Theodor G. Bucher 1989 wehrt seit der Mitte des 20. Jahrhunderts auf-
tretende Bestrebungen ab, Petrus Damianis heftige Angrie auf die Logik 

gegen die bis dahin jedenfalls maÿgebliche Studie von J. A. Endres 1910 her-
unterzuspielen vgl. insbesondere Bucher ebd., 267  .
- 23 -

das Recht auf Unterweisung ergreifen, sondern muss sich w i e e i n e M a g d ih-


rer Herrin in dienstbereitem Gehorsam unterwerfen .
Man könnte diese Forderung Petrus Damiani 
s das Prinzip der Logica
ancilla theologiae nennen vgl. Scholz ebd. . Bucher spricht vom 
Damia-
niprinzip der Philosophie als ancilla theologiae ders. ebd., 300 . Das Kom-
positum ancilla theologiae ndet

sich, wenn wir Bucher ebd. Fn. folgen, wohl
bei Petrus Damiani n i c h t .
Ob und inwiefern Hegel in die Geschichte dieses von Petrus
Damiani vorexerzierten, aber auch von anderen christlichen Theologen prakti-

zierten theologischen Antilogismus vgl. Scholz ebd., 38 Fn., 75 Fn. eingereiht
werden muss, das wird im Auge zu behalten sein.
Scholz selbst scheint den Gedanken nicht gehabt zu haben, dass bei Hegel

ein theologischer Antilogismus vorliege vgl. ebd., 75 Fn. . Er stöÿt aber dazu
an, wie ich nde, diese Möglichkeit in Erwägung zu ziehen vgl. ebd. .

Gerhard Stammler 1936 sieht in der hegelschen Logik einen Sonder-
fall der nicht-aristotelischen Logik vor sich, in der der Satz des Widerspruches

nicht gilt Stammler ebd., 50, 103; vgl. a. ebd., 59 . Der Widerspruch im

hegelschen Sinne  meine ein sich denknotwendig Ausschlieÿendes, das doch
kraft seines denknotwendigen Daseins eben notwendig sich Forderndes sei ebd.

102 . Hegel habe sich für berechtigt gehalten, wahrzunehmen ... , daÿ
gedanklich Unvereinbares in der Wirklichkeit zusammen i s t , woraus dann die
Forderung entsprungen sei, gedanklich Unvereinbares d o c h gedanklich zu ver-

einen ebd. .
In einer solchen dialektischen Logik, in der der Satz des Widerspruches

nicht gilt, kann  a l l e s gefolgert werden ebd. 59 , ist alles beweisbar  ebd.

103 . Die dialektische Logik ist insofern die reichste Logik, die überhaupt

möglich ist ebd. 59 . Sie ist aber eben wegen der durchgängigen Beweisbar-

keit von allem nur eine triviale Logik ebd. 118 Fn. 3 . Das Wort beweisen
verliert seinen Sinn, wie überhaupt alle Logik so ihren Sinn verlöre vgl. ebd.,

103 .
Nur einem feinen philosophischen Takt oder der bewuÿten oder unbewuÿ-
ten Abhängigkeit von Autoritäten verdankt es der Dialektiker, wenn seine Arbeit

einsichtige Ergebnisse fördert ebd. 102; im Original durchgehend gesperrt .
 
Die Passagen Stammlers 1936 , aus denen wir zitiert haben 
ebd. 53 , 98  ,
behandeln die beiden Logiker der hegelschen Schule ebd. 49 Johann Eduard
Erdmann und Carl Ludwig Michelet, meinen aber, jedenfalls soweit wir auf
sie zurückgegrien haben, mit dialektischer Logik oder dialektischer Methode
keine spezisch Erdmann

sche oder Micheletsche, sondern  a l l e Dialektik
ebd. 58, vgl. a. 102, und das ist für Stammler augenscheinlich die hegelsche
Dialektik ebd. 101 .
Wenn die dialektische Methode zwar auch in der Neuprägung anerkannter-
maÿen von Fichte stamme, so sei sie doch von Hegel mit derartiger Entschie-
denheit angewendet worden, daÿ 
sie als regelrecht hegelisch von der damaligen
Zeit angesehen wurde ebd. 51 . Stammler entspricht dieser Ansicht, wenn er
die dialektische Methode gemeinsam mit der Anerkennung eines reinen Den-
kens und der Lehre von der Identität von Denken und Sein zu denjenigen
Lehrstücken der hegelschen Logik zählt, die hegel-kennzeichnend sind und
nicht bewuÿt aufgegeben werden dürfen, soll noch Zugehörigkeit

zur hegel-
schen ... Schule angenommen werden können ebd. 50  .
- 24 -


Karl Raimund Popper 1963 knüpft deutlich an den von ihm nicht er-

wähnten E. v. Hartmann 1868 an. So bescheinigt Popper den dialecticians
an attack on the so-called law of contradiction, dialecticians claim that this
law of traditional logic must be discarded Popper ebd., 316; vgl. E. v. Hart-

mann ebd., 41, 45, sowie oben S. 18  . Im Verweis auf die fruitfullness of con-
tradictions contradictions ... are ... indeed the moving forces of any progress
of thought, konzediert Popper lehrten dialecticians, that ... contradictions
need not be avoided ebd. 316, 322; der Gedanke der Fruchtbarkeit der Wider-

sprüche taucht bei E. v. Hartmann allerdings, explizit jedenfalls, nicht auf .
Dialecticians ... even assert that contradictions cannot be avoided, since they
occur everywhere in the world ebd. 316, Herv. von mir; vgl. E. v. Hartmann

ebd., 41, 91, oben S. 19 .
In Konsequenz der Aufhebung des Widerspruchsgesetzes und des Zulas-
sens von Widersprüchen all criticism would lose its force Popper ebd., 317;

vgl. E. v. Hartmann ebd., 39, 43, oben S. 19f . For criticism invariably con-
sists in pointing out some contradiction; either a contradiction within the theory
criticized, or a contradiction between the theory and another theory ... , or a
contradiction between the theory and certain facts Popper ebd.; vgl. E. v.

Hartmann ebd., 38, oben ebd. . Insbesondere wäre Kritik an den Dialektikern

selbst nicht mehr möglich vgl. Popper ebd., 328f . Hegel beispielsweise, by
holding that contradictions do not matter, makes his system secure against any
sort of criticism or attack and thus it is dogmatic in a very peculiar sense
Popper möchte von einem reinforced dogmatism reden Popper ebd., 327;

vgl. E. v. Hartmann ebd., 43, oben S. 20 11.

Überhaupt schlieÿt Popper auch insofern an E. v. Hartmann 1868 an

vgl. oben S. 20 Fn. 8 , als er, im ersten Teil seines Essays, ganz allgemein von
den dialecticians spricht, aber doch wohl so zu verstehen ist, dass er speziell
Hegel mit einbegreift: Nicht nur ist Hegel neben Platon und Friedrich
Engels einer der Autoren, die im ersten Teil des Essays beiläug als einzige
Kandidaten für die dialecticians vorgeführt werden vgl. Popper ebd., 313f,

323 . Es tauchen auch die gerade angeführten, dem ersten Teil des Essays ent-
stammenden Äuÿerungen Poppers über die dialecticians und den criticism
im zweiten, ausdrücklich der Hegelian dialectic gewidmeten Teil des Essays
wieder auf im Wesentlichen unverändert, aber eben auf Hegel appliziert vgl.

Popper ebd., 327  .

Das Vorgehen Poppers in seinem Essay ist kritikwürdig. Der erste Teil, mit
Dialectic explained überschrieben der zweite Teil gilt, wie gesagt, der Hege-
lian dialectic, der dritte der Dialectic after Hegel und behandelt Karl Marx

 
11 Gegen die deutsche Übersetzung von Popper 1963 , ders. 1967 , 279, die
das im vorletzten Zitat auftretende Personalpronomen it auf den Ausdruck
Hegel's method of superseding Kant referieren lässt Popper 1963, 327;
Hegels Methode, Kant zu übertreen, ... ... ist daher dogmatisch in einem ganz

besonderen Sinne , beziehe ich besagtes it auf das Substantiv system. Dafür,
dies zu tun, spricht die Rede von den other dogmatic systems im folgenden, ein-
geklammerten Satz vgl. Popper ebd., 327 , in der eben das Adjektiv dogmatic
klarerweise auf system bzw. systems bezogen wird.
- 25 -

und Friedrich Engels , gibt nur äuÿerst spärliche Hinweise darauf, wer mit
den Dialektikern gemeint sein könnte. Er lässt nicht erkennen, woher das Kon-
zept von Dialektik stammt, das Popper doch erklären möchte. Dieser erste
Teil des Essays hängt philosophiegeschichtlich in der Luft.
Wenn Poppers Dialektik -Konzept aus anderen als den genannten Quellen
Hegel, Marx, Engels gespeist sein sollte, dann wären auch diese zu be-
handeln. Eine solche Behandlung erfolgt aber nicht.
Wenn nun Hegel, Marx und Engels bei der Bildung des Popperschen
Dialektik -Konzepts Pate gestanden haben sollten, dann wäre Poppers Dia-
lektik an diesen Autoren allererst zu entwickeln. Andernfalls stieÿe Popper
bei diesen Autoren auf eine Dialektik, die er doch zuvor nur von ihnen abgezo-
gen hätte. Sollte ein allgemeiner Dialektik-Teil dann noch nötig oder sinnvoll
sein, wäre dieser der Behandlung der genannten Autoren nicht voraus-, sondern
hinterherzuschicken.

Popper geht darin über E. v. Hartmann hinaus, dass er den Gedanken


präzisiert, dass die Aufhebung des Satzes vom Widerspruch bzw. das Zulas-

sen von logischen Widersprüchen alle Möglichkeit von Wissenschaft zerstört

vgl. E. v. Hartmann ebd., 92, oben S. 20 , a complete breakdown of science

Popper ebd., 317 bedeutet. Schon Stammler hatte diesen Gedanken dahin-
gehend enggeführt, dass in der dialektischen Logik alles beweisbar sei; vgl.

oben S. 23. If two contradictory statements are admitted , so heiÿt es bei Pop-

per, any statement whatever must be admitted  ebd. . Die Begründung: From
a couple of contradictory statements any statement whatever can be validly

inferred ebd. .
Dass von einem Paar kontradiktorisch entgegengesetzter Aussagen eine be-
liebige Aussage gültigerweise hergeleitet werden könne, demonstriert Popper
folgendermaÿen:
Es seien p und non-p das Paar der zugelassenen kontradiktorisch entgegen-
gesetzten Aussagen, q sei eine beliebige Aussage.

Über die gültige Schlussregel rule of inference, ebd. 318

 p
1
p∨q
sie besagt: From a premise p ... any conclusion of the form `p ∨ q' ... may be

validly deduced ebd. erhält man im Ausgang von der Prämisse p die Konklu-

sion p ∨ q lies: p ∨ q als p oder q ; das oder ist nicht ausschlieÿend gemeint.
Über die weitere gültige Schlussregel


non-p
2 p∨q
q
sie besagt: From the two premises non-p, and p ∨ q, we obtain the conclu-

sion q ebd. 319 erhält man im Ausgang von der Prämisse non-p und der

über die Schlussregel 1 erhaltenen Prämisse p ∨ q die Konklusion q.
Insgesamt: Nach Vorgabe der kontradiktorisch entgegengesetzten Aussagen p
 
und non-p wird in Anwendung der gültigen Schlussregeln 1 und 2 jede belie-
- 26 -


bige Aussage q erschlieÿbar vgl. ebd., 318f . 12
Den gleichen Eekt erzielt man auch über die einzige, gültige Schlussregel


p
3 non-p
q
 
vgl. ebd., 320f; bei Popper handelt es sich um die Schlussregel 7 . Ihr zufolge
kann nach Vorgabe von p und non-p direkt auf eine beliebige Aussage q geschlos-
sen werden.
 
Popper 1959 auf den Popper 1963 selbst verweist vgl. ebd., 317
Fn. 6; die deutsche Übersetzung gibt diesen Verweis nicht wieder, vgl. ders. 1967,

289 Fn. 6 bietet noch eine weitere Variante: Die Schlussregel


p
4 pq
,
q
die Abtrennungsregel oder der modus ponens sie besagt, dass die Prämis-
sen p und p  q den Schluss auf die Konklusion q erlauben , liefert mit den
Prämissen
p∧p

für p und

p∧p q
 
entsprechend für p  q die Konklusion q vgl. Popper 1959 Abschn. 23 , 91,
Fn. * 2; das Zeichen ist an die Stelle des non getreten; die Zeichen ∧ und 

seien als und bzw. als wenn - dann gelesen, vgl. weiter unten S. 143 .
Hier formuliert die erste Prämisse die Konjunktion der bisher nur einzeln als
Prämissen aufgetretenen Aussagen p und non-p bzw. p. Die zweite Prämisse
gewinnt Popper, indem er auf das im Logiksystem der Principia Mathematica
Alfred Whiteheads und Bertrand Russells herleitbare Theorem

p pq
 
Whitehead Russell 1910, *2.21 und auf das ebenfalls dort über das Impor-

.
tations-Theorem *3 31 herleitbare Theorem
    
p pq  p∧p q

erneut den modus ponens anwendet vgl. Popper ebd. .

1. Ein weiterer Verweis in Popper 1963, 317 Fn. 6 der in der ursprüngli- 
chen Fassung Popper 1940 noch 
keine Entsprechung hat vgl. ebd., 408 Fn. ,
vgl. aber auch schon ders. 1941 , 311  , macht auf Šukasiewicz 1935 auf-
merksam. Dort werde gezeigt, dass bereits Duns Scotus gewusst habe, dass

12 Poppers kleine lateinische Buchstaben p, q, etc. stehen, wie seine Beispiels-


aussagen zeigen, sowohl für Primaussagen,

d. h. logisch nicht zusammengesetzte
Aussagen vgl. weiter unten, ebd. , wie auch für logisch zusammengesetzte Aus- 
sagen, speziell für Negationen, All- und Existenzaussagen vgl. ders. ebd., 319f .
- 27 -

aus einem Paar kontradiktorisch entgegengesetzter Aussagen



jede beliebige Aus-
sage herleitbar sei vgl. Šukasiewicz ebd., 124, 130f . Die von Šukasiewicz
herangezogenen Texte Quaestiones super librum 
I Priorum und Quaestiones
super librum II Priorum vgl. ders. ebd., 130f , als deren Verfasser er mit Carl
Prantl 1855 70, Bd. III, 139 , auf den er sich stützt, Duns Scotus ansieht,
werden mittlerweile n i c h t mehr Duns Scotus zugeschrieben

vgl. dazu etwa
Tullio Gregory 1968, VI; William A. Frank Allan B. Wolter 1995,
  
15 Fn. 31 . Wenn wir Johannes Bendiek 1952 und Benson Mates 1965
folgen, dann entstammen beide Texte einem unbekannten Autor, der mit ei-
nem Hilfsnamen als Pseudo-Scotus bezeichnet wird 
vgl. Bendiek ebd., 205,
Mates ebd., 132; vgl. a. V. Muñoz Delgado 1976 .
Šukasiewicz führt u. a. Quaestiones super librum II Priorum, Q. III, 3,
an. Wir nden dort, dass ad quamlibet propositionem, quae manifeste implicat
contradictionem, sequitur formaliter quaelibet alia aus einer beliebigen Aus-
sage, die oensichtlich einen Widerspruch beinhaltet, formal eine beliebige ande-
re folgt . Ebenso äuÿert sich Pseudo-Scotus bereits in den Quaestiones super

librum I Priorum, Q. X, 14. Pseudo-Scotus gibt das Beispiel: Socrates currit
et Socrates non currit; igitur tu es Romae Q. s. l. II Pr., ebd. Sokrates läuft
und Sokrates läuft nicht; also: du bist in Rom . Er argumentiert:
Ad dictam copulativam sequitur quaelibet ejus pars gratia formae, tunc
reservata ista parte, Socrates non currit, arguatur ex alia sic: Socrates
currit; igitur Socrates currit, vel tu es Romae, quia quaelibet propositio
infert seipsam formaliter cum qualibet alia, in una disjunctiva; et ultra
sequitur, Socrates currit, vel tu es Romae, sed Socrates non currit, ut
reservatum fuit; igitur tu es Romae, quod fuit probatum per illam regu-
lam, Ex disjunctiva cum contradictoria

unius partis ad reliquam partem
est bona consequentia ebd. . Aus der genannten und-Aussage folgt
jeder ihrer Teile der Form wegen. Dann, unter Aufbewahrung des Teils
Sokrates läuft nicht, möge aus dem anderen das Folgende dargetan wer-
den: Sokrates läuft; also: Sokrates läuft oder du bist in Rom, weil eine
beliebige Aussage sich selbst formal mit einer beliebigen anderen in ei-
ner oder-Aussage zur Folge hat. Und des Weiteren folgt, Sokrates läuft,
oder du bist in Rom, aber: Sokrates läuft nicht, wie aufbewahrt wurde;
also: du bist in Rom, was durch jene Regel bewiesen wurde: Aus einer
oder-Aussage erhält man mit der entgegengesetzten

Aussage des einen
Teils eine gute Konsequenz auf den übrigen Teil.
Eine exakte Argumentationsparallele bietet Pseudo-Scotus, Q. s. l. I Pr.,
ebd., für das Beispiel Socrates est, et Socrates non est; igitur homo est asinus 
Sokrates existiert, und Sokrates existiert nicht; also: der Mensch ist ein Esel  .
Wenn wir Pseudo-Scotus so verstehen dürfen, dass er S c h l ü s s e präsen-
tiert dafür spricht die Verwendung des 
igitur, aber auch die ausdrückliche

Bezeichnung regula vgl. a. ders., ebd. , und zwar a die Schlüsse von der
Prämisse Socrates currit et Socrates non currit  auf die Konklusionen

Socrates
non currit  und Socrates currit  gemäÿ den modern notierten Schlussregeln
 p∧q
5a
q
und
 p∧q
5b ,
p

b den Schluss von der Prämisse Socrates currit  auf die Konklusion Socrates
currit, vel tu es Romae  gemäÿ der Schlussregel
 p
6
p∨q
- 28 -


und c den Schluss von den beiden Prämissen Socrates currit, vel tu es Romae
und Socrates non currit  auf die Konklusion tu es Romae gemäÿ der Schluss-
regel
p∨q
 p
7 ,
q
dann werden wir 
sagen

können, dass Popper 
s Gedankengang, der sich der
Schlussregeln 1 und 2 bedient vgl. oben S. 25 
, bei Pseudo-Scotus in der Tat
vorgebildet ist: Die Schlussregeln 5a und 5b benötigt Popper nicht, weil er die
kontradiktorisch entgegengesetzten Aussagen p und p bereits als zugelassen
voraussetzt. Diese Aussagen wären aber in Analogie zum Vorgehen 
des Pseudo

-
Scotus aus der Konjunktion p ∧ p über die Schlussregeln 5a und 5b mit
  
für q leicht herleitbar.  Die Schlussregel 6 stimmt mit der Schlussregel
1
überein. Die Schlussregel 7 unterscheidet sich von der Schlussregel 2 nur durch
die unerhebliche Vertauschung der Prämissen.
Gegen den von Šukasiewicz 1935, 121f, erweckten Eindruck wäre festzu-
halten, dass es sich bei der Schlussregel 7 bzw. 2 n i c h t um das dem Stoiker
 

Chrysipp zugeschriebene fünfte ‚napìdeikton bzw. um den fünften unbeweisba-


ren Syllogismus der Stoiker handelt, vgl. Šukasiewicz ebd. wenn man davon
ausgeht, wie Šukasiewicz selbst es tut, vgl. ders. ebd., 116f, vgl. aber auch
etwa Michael Frede 1974, 94f, dass das oder des Chrysipp ausschlieÿend,
d. h. im Sinne des entweder-oder
, und eben nicht nicht-ausschlieÿend gemeint
  
ist. Die Gültigkeit der unter 5a , 5b , 6 und 7 gefassten Schlussregeln deren
oder das nicht-ausschlieÿende ist konnte Pseudo-Scotus den Summulae
logicales des

Petrus Hispanus entnehmen, vgl. Šukasiewicz ebd., 121f, 130
Anm. 38f.
 
2. Harold Jeffreys 1942 meldet Bedenken

an, ob in Popper 1940
der Vorgängerfassung zu Popper 1963  tatsächlich gezeigt werde, dass
in Anwendung der Schlussregeln 1 und 2 aus einem Paar kontradiktorisch
entgegengesetzter Aussagen jede beliebige Aussage herleitbar sei. Die Fassung
Popper 1940, auf die Jeffreys sich bezieht, führt noch nicht die Schluss-
 
regel 3 an, vgl. oben S. 26, und kennt auch noch nicht den auf Whitehead 
Russell 1910 Bezug nehmenden Gedankengang Poppers 1959, vgl. oben ebd.

Jeffreys schreibt ders. ebd., 90 :
   
The argument

is: 1 p entails p or q ; 2 not-p and p or q entail q;
hence 3 p and not-p entail q. ... The argument considers the situation
if the system contains a particular

pair of contradictory propositions

p
and not-p. But then in 2 we infer q from not-p and p or q by denying
the possibility that p and not-p can both be true. This assumes

that

the system does n o t contain the contradiction p and not-p in 3 . If
we assume p and not-p,

then not-p and p or q are together consistent
with p and not-p ; thus q does not follow.
Der entscheidende Gedanke, den ich glaube aus Jeffreys herauslesen zu
können, lautet: 
Die Gültigkeit der Schlussregel 2 mit der von den Prämissen p und
p ∨ q auf die Konklusion q geschlossen wird vgl. oben S. 25 hängt davon ab,
dass mit der Wahrheit der Prämisse p die Aussage p falsch 
ist the ... premiss
not-p informs us that p is not true, Popper 1940, 409 , mit der Wahrheit der
Prämisse p ∨ q erreicht man dann die Wahrheit der Konklusion q vgl. Popper
1940, ebd.
Sollen Aussagen nun nicht zugleich wahr und falsch sein können, dann wird
die Aussage p, die bei der Anwendung der Schlussregel 
1 als wahr angesetzt
wurde, auch bei der Anwendung der Schlussregel 2 als wahr anzusetzen sein.
- 29 -

Die Wahrheit der Aussage q ist dann aber nicht mehr zwingend: q könnte durch-
aus falsch sein, ohne dass die Wahrheit der Prämisse p ∨ q gefährdet wäre.
Jeffreys bestreitet keineswegs, denke ich, die Gültigkeit der Schlussregeln
 
1 und 2 für sich genommen. Er bestreitet aber, dass die Hintereinanderanwen-
dung dieser Schlussregeln, wie sie von Popper vorgenommen wird, den Schluss
auf eine wahre Konklusion q erlaubt.
Um im Beispiel des Pseudo-Scotus zu bleiben: Wenn die Aussage Socra-
tes currit  als wahr angesetzt wird und diese Aussage nicht auch noch als falsch
ansetzbar sein soll, dann wird unbeschadet der Wahrheit der Aussage Socrates
currit vel tu es Romae die Aussage Tu es Romae falsch sein können: Eine
wahre Konklusion Tu es Romae ist nicht erschlieÿbar.
Natürlich lässt es sich überhaupt ablehnen wenn man zugrundelegt, dass
Aussagen nicht zugleich wahr und falsch sein können, bzw. wenn man, mit
Jeffreys gesprochen, die Möglichkeit verneint, das p und nicht-p beide wahr
sein können , sowohl eine Aussage p wie die ihr kontradiktorisch entgegenge-
setzte Aussage p als wahr anzusetzen.
Popper 1943 nimmt Jeffreys so auf, dass dieser beanstande, Popper

nehme zum Nachweis der Gültigkeit der Schlussregel 2 bereits den Satz des
Widerspruchs in Anspruch, zu dessen Anerkennung er diejenigen, 
die ihn nicht
akzeptieren, doch erst führen möchte vgl. Popper ebd., 47f . Popper besteht
dagegen darauf, dass er n i c h t voraussetze, dass mit der Wahrheit der Aussage
p die Aussage p falsch ist bzw. dass p und p nicht beide wahr sein können, 
dass er sich also vom Satz des Widerspruchs n i c h t abhängig mache  vgl. ebd. .
Die von Jeffreys als Nachweis 
der Gültigkeit  der Schlussregel 2 gewertete

Überlegung in Popper 1940 , 409 letzter Satz , entfaltet 
Popper 1943 , 48,
folgendermaÿen wobei die Version der Schlussregel 2 in ders. 1940, ebd., auf
die er sich bezieht, gegenüber der Version in ders. 1963, vgl. oben S. 25, die Prä-
missen in vertauschter Reihenfolge aufweist :
The rst premise, being a disjunction, maintains that at least one of its
components is true. The second premise, being the negation of one of
the components, maintains that this component cannot be the true one;
therefore, the other must be true.
This argument, so Popper nun weiter, indeed makes use of the intuition

that a sentence and its negation cannot both be true ders. 1943, ebd. . But
it is only an illustration; like the illustrative

diagrams etwa der Geometrie
it cannot prove anything at all ebd. . Erstaunlicherweise nimmt Popper 1963
das Argument, das überhaupt nichts beweisen kann, wieder auf: um zu zei- 
gen, dass the validity of this rule gemeint ist eben die Schlussregel 2
can be established, vgl. ebd. 319! Den wohl in Reminiszenz an die Ausein-
andersetzung mit Jeffreys erwähnten möglichen Einwand, besagtes Argument
greife auf den Satz des Widerspruchs zurück, weist Popper  in einer unklaren
und nicht überzeugenden Begründung erneut ab, vgl. ebd. 13
Popper gesteht so unter der Hand ein, dass er einen Nachweis für die Gül-

tigkeit der Schlussregel 2 nicht geliefert hat.
Dass die Behauptung, aus einem Paar kontradiktorisch entgegengesetzter Aus-
sagen lasse sich jede beliebige Aussage herleiten, jedenfalls ohne Inanspruchnahme
des Satzes des Widerspruchs einlösbar sei, möchte Popper auf folgende Weise

13 Die deutsche Übersetzung lässt Popper irrtümlicherweise z u g e s t e h e n ,


sozusagen implizite  den Satz des Widerspruchs angewendet zu haben vgl.

ders. 1967, 269 . Im Original heiÿt es aber nur: In reasoning that, if non-p is
true, p must be false, we have maid implicit use, i t m a y b e s a i d , of the law
of contradiction ders. 1963, 319; Herv. von mir  ... ... ... , haben wir, s o
k ö n n t e m a n s a g e n  nicht:

sozusagen , vom Satz des Widerspruchs
implizite Gebrauch gemacht .
- 30 -

klarmachen: Er bildet mit den Formeln


 
1' p p∨q
und
 
2' p∨q pq
als Anfängen es handelt sich um die Theoreme *2.2 und *2.53 der Principia 
Mathematica ein rudimentäres aussagenlogisches

System
vgl. ders. 1943, 49 .
Dabei korrespondiert

die Formel

1' der Schlussregel 1 , die Formel 2 ' der
Schlussregel 2 vgl. ebd., 48f . In dreimaliger Anwendung
des modus ponens
erhält man dann nach Vorgabe von p über die Formel 1'
p ∨ q,

damit über die Formel 2 '
p q
und nach Vorgabe von p darüber q. Der Satz des Widerspruchs bzw. die Formel

p∧ p ,
darauf scheint Popper hinaus zu wollen,
 wurde nicht benutzt.
Ferner: Statt der beiden Anfänge 1' und 2 ' genüge auch der einzige Anfang

p pq

vgl. ebd., 49 . Diese Formel unterscheidet sich von dem später in Popper 1959
verwendeten Theorem *2.21 der Principia
 Mathematica, vgl. oben S. 26, durch die
Vertauschung der Vorderglieder. Dieser einzige Anfang lasse sich nun wiederum
durch die Formeln
 
1'' p qp ,
  
2 '' qp  p q
und

3 '' qq
ersetzen das sind die Anfänge I1, V1 und V3 im aussagenlogischen System
der Grundlagen

der Mathematik

David Hilberts und Paul Bernays' vgl.
Hilbert Bernays 1934, 65 : In erneut dreifacher Anwendung liefert der modus

ponens bei vorgegebenem p über die Formel 1''
q  p,

daraus über die Formel 2 ''
p q
und daraus bei vorgegebenem p zwar nicht ein beliebiges q, aber doch mit
q die Negation eines beliebigen

q vgl. Popper 1943, 49 . Ersetzt man in
den Formeln 1'' und 2 '' q durch q, so dass man schlieÿlich q erhält,
dann liefert eine weitere Anwendung des modus ponens unter Heranziehung

der
von Popper angeführten, aber nicht verwendeten

Formel 3 '' tatsächlich q.
Worauf es Popper ankommt: Wie Hilbert Bernays ebd., 77, zeigen, ist in
ihrem aussagenlogischen System die Formel

p∧ p
- 31 -

  
von den Formeln 1'' , 2 '' und 3 '' unabhängig, d. h. aus diesen nichtherleitbar.

In dem

rudimentären aussagenlogischen System, das die Formeln 1'' , 2 '' und
3 '' zu seinen Anfängen hat, sei der Satz des Widerspruchs respektive die Formel

p∧ p

also gar kein Theorem vgl. Popper ebd. . Allgemein ist festzuhalten, dass Pop-
per mit der Rede vom law of contradiction Satz des Widerspruchs of-
fenbar mindestens dreierlei meinen kann: ein V e r b o t, nämlich this logical rule,
which forbids contradictions, thereby inducing us never to accept any contradicti-
on, ders. 1940, 410; the a s s u m p t i o n that a sentence and its negation cannot
both be true, ders. 1943, 48, Herv. von mir, vgl. a. ders. 1963, 316, 319, 329; und
eben die F o r m e l

p∧ p ,

vgl. ders. 1943, 48f.
Popper verweist schlieÿlich auf die positive Logik, d. i. das um die Anfänge

der fünften und letzten Gruppe reduzierte aussagenlogische System in Hilbert
Bernays ebd., 65, in dem nur Formeln verwendet werden, die ohne Negations-

zeichen gebildet sind vgl. dies. ebd., 67 . Selbst in diesem System, in dem zu
einer Formel p die Negation p nicht zur Verfügung steht, der Widerspruch
p∧ p
nicht formulierbar ist und in Sonderheit die Formel

p∧ p
kein Theorem ist, sei nach Vorgabe etwa von
pq
jede beliebige Formel herleitbar. Eine Begründung gibt Popper nicht. Es lieÿe
sich aber an Folgendes denken 14: Sei t ein Theorem der positiven Logik. Mit t
für p hat man dann neben t auch
t  q,
so dass man über den modus ponens ein beliebig wählbares q erreicht. Auf die
gleiche Weise werden allerdings bei vorgegebenem p  q in j e d e m aussa-
genlogischen oder auch quantorenlogischen

System, in dem der modus ponens
gilt, beliebige Formeln herleitbar.

Mit Bezug auf Hegel erhalten wir: Im System des Dialektikers Hegel,
der den Satz des Widerspruchs verwirft vgl. oben S. 24; Popper 1963,

327f und in ebendiesem System kontradiktorisch entgegengesetzte Aussagen

zulässt vgl. oben ebd.; Popper ebd., 327 , wird jede beliebige Aussage herleit-
bar. Hegels System wird nichtssagend if a theory contains a contradiction,
then then it entails everything, and therefore, indeed, nothing Popper ebd.,

319 und somit völlig nutzlos a theory which involves a contradiction is
therefore entirely useless as a theory  Popper ebd., 319 kursiv im Original; es
wird nicht deutlich, woran Popper denkt, wenn er die Vorstellung aufruft, eine

Theorie könne nützlich sein, ohne es doch als eine Theorie zu sein .

14 Darauf machte mich Christian Thiel aufmerksam.


- 32 -

Die Kritik an Poppers Dialektik- und Hegelrezeption wäre eine eigene Be-
trachtung wert, die hier nicht

en passant geleistet werden kann. Daher nur soviel:
Michael Wolff 1981 zufolge vertritt Popper die Meinung, dass Hegel den
Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch ablehne, ohne einen Beleg dafür zu
 
haben Wolff ebd., 22, Fn. 19 . Auch Klaus Düsing 1976 
, der mit Pop-
per immerhin die Ja-Stellungnahme teilt vgl. oben S. 17f , moniert Poppers

Argumente als unzureichend Düsing ebd., 317 Fn. 101 : Popper entwick-
le weder die methodischen Schritte der Dialektik noch die Logik der Reexions-
bestimmungen noch Hegels Theorie des Begris und der Subjektivität als Grund
für die von Hegel beanspruchte

Ungültigkeit des Satzes vom Widerspruch für das
spekulative Denken ebd. . 
Rüdiger Bubner 1973 kritisiert, dass Popper von der irrigen Annah-
me ausgehe, Hegels Dialektik suche Widersprüche sozusagen in einer 
Art
perverser Zuneigung unaufgelöst festzuhalten Bubner ebd., 143f . Es sei
aber etwa aus dem Zusammenhang der hegelschen 
Logik ... kein Widerspruch
bekannt, der xiert und perenniert würde ebd. .
Überhaupt erscheint Bubner Poppers zentrale Überlegung durch und durch
sophistisch, dass ein Paar kontradiktorisch entgegengesetzter Aussagen 
jede be-
liebige Aussage herzuleiten gestatte vgl. Bubner ebd., 143f Fn. 23 . Aus Pop-
pers Beispielsätzen Die Sonne scheint jetzt und Die Sonne scheint jetzt nicht

vgl. ders. 1967, 269f; ders. 1963, 319 würde entgegen Popper kein vernünf-
tiger Mensch zu schlieÿen unternehmen

... , daÿ Caesar ein Verräter oder kein
Verräter war Bubner ebd. . Vielmehr würde er die 
Anweisung daraus ziehen,
Genaueres über den Sonnenschein zu erfahren ebd. . Wir werten hier Bubners
Votum in erster Linie so, dass er zu erkennen gibt, dass er wie Popper den Satz
des Widerspruchs für gültig hält jedenfalls den Satz des Widerspruchs in der
Gestalt, dass kontradiktorisch

entgegengesetzte Aussagen nicht beide wahr sein
können vgl. oben S. 31 , denn sonst entstünde die besagte Anweisung nicht;
dass er aber anders als Popper auch dem vernünftigen Menschen Hegel die
Anerkennung eben diese Satzes 
unterstellt.
Thomas Collmer 1992 ndet, dass der Sinn des Popperschen to be

validly inferred dunkel bleibe Collmer ebd., 207f . Poppers Argumenta- 
tion so Collmer ähnlich wie Bubner vgl. a. Collmer ebd., 208 , dass
from a couple of contradictory statements any statement whatever can be va-

lidly inferred Popper
1963, 317 , habe entsprechend als fragwürdig zu gelten
Collmer ebd., 207 .

Collmer scheint vor dem Hintergrund von William V. O. Quine 1969 ,

62--69 Ÿ7 , zu meinen, das Popper den von Quine ebd., 67 , angemahnten Un-
terschied zwischen einem Konditional und einer Implikation nicht beachtet; dass
Popper miteinander konfundiere, dass das Konditional

p∧ p q
logisch gültig ist und dass dessen Vorderglied
p∧ p

das beliebige q impliziert vgl. Collmer ebd. . Selbst wenn Collmer Recht
hätte, was hier oen bleiben kann, lieÿe sich doch das Dunkel über dem Sinn
des Popperschen to be validly inferred aufhellen: indem man zunächst klar-
stellte, dass, weil das Konditional

p∧ p q
logisch gültig ist, dessen Vorderglied
p∧ p
das beliebige q impliziert, und dann unterstellte, dass Popper eben aufgrund
- 33 -

dieser Implikation sagt, dass aus der Prämisse


p∧ p,
bzw., damit gleichwertig, aus den Prämissen p und p, die beliebige Konklusion
q gültigerweise

hergeleitet werden kann. Popper begründet die Schlussre-
gel 3 , vgl. oben S. 26, allerdings ohnehin anders, vgl. ders. 1963, 320f. Zum
Zusammenhang von aussagen-, quantoren- logischer Gültigkeit, 
logischer Impli-
kation und logischem Schluss vgl. weiter unten, S. 148, 155.
Es hat den Anschein, dass Collmer seinerseits Implikation und Schluss
konfundiert, die bei Quine auseinandergehalten sind, in Quine 1959 als im-
plication ebd.
Ÿ7, passim versus inference vgl. ebd. etwa die Anfangssätze
der ŸŸ7 und 8 .
Tatsächlich ist der Schluss von den Prämissen a und non-b auf die Konklu-
sion c, notiert als
a
non-b
,
c
nicht gültig, wenn a, non-b und c respektive für die Aussagen Alle Menschen
sind sterblich, Einige Athener sind keine Menschen

 und Alle Athener sind
sterblich stehen vgl. Collmer ebd., 389f Fn. 372 . Aber das behauptet Popper
auch nicht. Es heiÿt bei Popper nur: I f
a
non-b
c
is a valid inference, then
a
non-c
b

is a valid inference too Popper 1963, 320, Herv. von mir . Schlüsse wie Die
Sonne scheint, und Caesar ist kein Verräter, also liegt Hamburg am
Nordpol sind,
anders als Collmer suggerieren mag vgl. ders. ebd. , für Popper
n i c h t gültig. 
Für Manfred Wetzel 1986 hat Popper immerhin dankenswerter-
weise den Versuch unternommen ... , das Dialektik-Verständnis

der Formalen
Logik näher zu formulieren Wetzel ebd., 470 . Ein anderes Dialektik-
Verständnis der Formalen Logik 
 als das bei Popper resultierende scheint es
für Wetzel nicht zu geben. Dass die Dialektiker ... Widersprüche zulieÿen
wohl auch einer der haarsträubenden Irrtümer Poppers Wetzel 1971, 9
Fn. 29 sei allerdings unzutreend, wo doch kein Mensch, sofern er nur bei
Sinnen ist und über gewisse minimal entwickelte Verstandeskräfte verfügt, Wi-
dersprüche hinnehmen würde Wetzel 1986, 480 . Wetzel fühlt sich dennoch
nicht gehindert, über die heile Welt der Widerspruchsfreiheit zu spötteln, ebd.
482.
Dass über ein Paar kontradiktorisch entgegengesetzter Aussagen jede belie-
bige Aussage herleitbar

sei und also auch der gröÿte Unsinn sich beweisen lasse
ders. ebd., 595 , scheint Wetzel zu akzeptieren, wenn es für ihn auch oenbar
nicht weiter von Belang ist.

Popper 1963 fragt selbst, whether we can construct a system of logic
in which contradictory statements d o n o t entail every statement ders. ebd.,

321; Herv. von mir ; ob also ein Logiksystem angegeben werden kann, in dem es
- 34 -


n i c h t so ist, dass ein Widerspruch embracing ders. 1943, 47 besser:
all-embracing 15 ist, d. h. dass everysentence can be inferred from it
 
16
ebd. . Popper beantwortet die Frage mit ja. Er verweist auf ein in ders. 1948
angedeutetes System, das allerdings derart schwach sei, dass neben anderen üb-
lichen Schlussregeln nicht einmal der modus ponens in ihm gelte vgl. ders. 1963,

321, inkl. Fn. 8 . Popper nimmt daher keinen Abstand davon, dass contradic-

toriness auf embracingness vgl. ders. 1943, 50 bzw. auf all-embracingness
hinauslaufe.

Wenn Popper seine Ausführungen in ders. 1943 resümiert: There is
little hope

for Hegelian dialectics to nd support in even the weakest logics ... 
ebd. 50 gemeint ist: selbst in den schwächsten aussagenlogischen Systemen
ist aus kontradiktorisch entgegengesetzten Aussagen, wie sie in der Hegelschen
Dialektik

zugelassen sind, jede beliebige Aussage herleitbar vgl. ebd., 48 ; oben
S. 28  , dann muss darin keine Unvereinbarkeit damit liegen, dass in dem
in Popper 1948 angedeuteten System, 
das ausdrücklich als extremely weak
charakterisiert wird ders. 1963, ebd. , trotz zugelassener kontradiktorisch entge-
gengesetzter Aussagen eben nicht jede beliebige Aussage herleitbar ist: Im ersten
Fall meint die Schwäche die vergleichsweise geringe Anzahl der als Anfänge aus-
gezeichneten Formeln, im zweiten Fall die vergleichsweise geringe Anzahl von zur
Verfügung stehenden Schlussregeln.

Ebenfalls im Jahre 1948 aber oenbar ohne Bezugnahme auf Popper



1948 17 legt Stanisªaw Ja±kowski ein logisches System vor, das system D2

of the two-valued discursive sentential calculus Ja±kowski 1969, 150 , in dem
die coexistence of contradictory discursive theses möglich sei, so Ja±kowski,
ohne dass doch diese coexistence die Ableitbarkeit jeder beliebigen im System
korrekt gebildeten Formel nach sich ziehe vgl. ders. ebd., 154, 145; mit kor-
rekt gebildete Formel übersetze ich Ja±kowskis meaningful formula, vgl. ders.

ebd., 145 . Ja±kowski hat durchaus Hegel im Auge, who opposed to classical
logic a new logic, termed by him dialectics, in which co-existence of two contra-

dictory statements is possible Ja±kowski ebd., 143 .
Anders als in der klassischen Formallogik üblich und wohl angeregt durch
 
C. I. Lewis C. H. Langford 1932 , die unter Verwendung der Modalität

möglich M eine strict implication von q durch p als

M p∧ q


15 Spricht man von all-embracing allumfassend , dann ist ausdrücklich auf

eine Totalität abgehoben. Im bloÿen embracing umfassend ist der Totali-
tätsaspekt nicht notwendig mitgegeben.
16 Man wird zwanglos sagen können, dass jedenfalls Popper 1963 , 319 , die
Relation
A entails B
als Konverse zu der Relation
B can be inferred from A

versteht vgl. ders. ebd. .
17 Popper 1948 entspricht einem am 29. 11. 1947 von L. E. J. Brouwer 
gehaltenen Vortrag, vgl.  Popper ebd., 173. Der hier herangezogene Text
Ja±kowskis, ders. 1969 , entspricht einem knapp vier Monate später, am
19. 3. 1948 gehaltenen Vortrag, vgl. ders. ebd., 143.
- 35 -

 
inaugurieren vgl. Lewis Langford ebd., 11. 02 , deniert Ja±kowski in D2
die Verknüpfungen wenn - dann und genau dann - wenn im Rückgri auf die
Modalität möglich wie folgt:
d
pq (
+ Mp  q
und
d  
p q (
+ Mp  q ∧ Mq  Mp
vgl. ders. ebd., 150; Ja±kowski hat auf der Grundlage der von ihm verwendeten
polnischen Notation
Cd pq
statt
d
pq
und
Ed pq
statt
d
p  q,

vgl. ders. ebd.
Eine in D2 korrekt gebildete Formel P ist eine These in D2, wenn die Formel
MP
eine These des two-valued calculus of modal sentences ist vgl. ders. ebd.,
  
148 d. i. des Systems S 5 in Lewis Langford 1932 vgl. Ja±kowski ebd.,

147f . Diego Marconi 1979a nennt Ja±kowskis System D2 un sistema mo-

dale travestito, vgl. Marconi ebd., 281.

Der modus ponens ist in D2 gültig vgl. Ja±kowski ebd., 150 . Die Formel
a 
p
d
pq
d 


ist k e i n e These in D2 vgl. ebd., 154 , aus kontradiktorisch entgegengesetzten
Formeln erhält man n i c h t über

a
in zweifacher Anwendung des modus ponens

jede beliebige Formel des Systems vgl. ebd. .
Auch die Formel
d  d
p  p q

etwa ist keine These in D2 vgl. ebd., 155 .
Thesen in D2 sind dagegen die Formel

p∧ p

der Satz des Widerspruchs und die Formel
b 
p∧
 d
p  q:
die Konjunktion kontradiktorisch entgegengesetzter Formeln führt über den

modus ponens sofort auf jede beliebige Formel des Systems vgl. ebd., 152 .
Da ferner die Formel
g  d
p q p∧q
d 

in D2 verworfen wird und man insbesondere mit kontradiktorisch entgegengesetz-


ten Formeln nicht über g 
auch ihre Konjunktion hat vgl. ebd., 154 , erhält man
- 36 -

aus kontradiktorisch entgegengesetzten Formeln auch über und g 


b
nicht jede


beliebige Formel des Systems.


Wird in D2 neben den Verknüpfungen wenn - dann und genau dann - wenn
ebenfalls die Konjunktion im Rückgri auf die Modalität möglich deniert, und
zwar folgendermaÿen:
d
p∧q ( + p ∧ Mq
vgl. Ja±kowski 1979, 304; Ja±kowski hat
Kd pq
statt
d
p ∧ q,

vgl. ebd. , dann ist die so an die Stelle der Formel b 
tretende Formel
d  d
p∧ p q

ohnehin keine These in D2 mehr vgl. ebd. .
Weitere Vorschläge für sogenannte parakonsistente Logiken Logiksyste-
me eben, in denen aus kontradiktorisch entgegengesetzten Formeln nicht jede

beliebige korrekt gebildete Formel des Systems hergeleitet werden kann vgl.
 
Marconi 1979b, 63; G. Priest R. Routley 1984, 3 nden sich etwa
 
in Newton C. A. da Costa 1974 , Richard Routley Robert Meyer
  
1976 , Richard Routley 1979 und Newton C. A. da Costa Robert

G. Wolf 1980
18.

 
J. F. A. K. van Benthem 1979 moniert hauptsächlich an Routley
Meyer 1976 und Routley 1979 orientiert, vgl. van Benthem ebd., passim ,
dass authors think it a virtue that paradoxes need not always worry usany more.
A theory must be saved in spite of contradictions ...  ders. ebd., 345 .
As a methodological strategy, so van Benthem weiter, this procedure is
highly conservative. Instead of curing the illness at the source i. e., the specic
inconsistent theory gedacht ist beispielsweise an die naive Mengenlehre, vgl.
Routley ebd., 314 one gets rid of the symptoms by silencing the messenger

i. e., classical logic

bringing the bad news ebd. . Durchaus verwandt äuÿert
sich Batens 1990 , 225f.
 
Für Graham Priest Richard Routley 1989 ist klar: Hegel can be pro-

perly understood only from a paraconsistent point of view dies. ebd., 88 .
Aber selbst wenn parakonsistente Logiken auf einen Hegel, der kontradik-
torisch entgegengesetzte Aussagen zulieÿe, wirklich anwendbar sein sollten, so
dass Hegel zwar kontradiktorisch entgegengesetzte Aussagen, aber dennoch,

18Die Einführung der Rede von den parakonsistenten Logiken wird Francisco

Miró Quesada 1976 zugeschrieben

vgl. etwa Marconi ebd., 77 Fn. 47; Ayda
Ignez Arruda 1980, 11 
. Einen Überblick über vorgelegte parakonsistente Logi-
ken gibt Arruda 1980 sowie dies. 1989 . Systematische Überlegungen zu Auf-
bau und

Leistungsfähigkeit

parakonsistenter Logiken stellen Diderik Batens
1980 , ders. 1990 und Igor Urbas 
1990 an. Speziell zur Leistungsfähigkeit
der von N. C. A. da Costa 1974 vorgelegten 
parakonsistenten Systeme vgl.
Miró Quesada 1989 und Urbas 1989 .
- 37 -

entgegen Popper, nicht jede beliebige Aussage zulieÿe, dann bliebe immer
noch die Schwierigkeit, dass Hegel ü b e r h a u p t kontradiktorisch entgegenge-
setzte Aussagen zulieÿe Aussagen, von denen die eine genau dann wahr ist,
wenn die andere falsch ist.

2. Die eingeschränkte Nein-Stellungnahme

Die eingeschränkte Nein-Stellungnahme sie besagte, dass die Hegelsche


Dialektik dem formallogischen Satz des Widerspruchs keineswegs die Anerken-
nung verweigere, allerdings vorübergehend formallogische Widersprüche bis zu
 
ihrer Auflösung in Anspruch nehme vgl. oben S. 5 dürfte ihre klassische Aus-

gestaltung in John McTaggart Ellis McTaggart 1896 erfahren haben.
McTaggart schreibt: It is sometimes supposed that the Hegelian logic rests
on a deance of the law of contradiction. That law says that whatever is A can
never at the same time be not-A. ... ... The dialectic, however, does not reject
that law. An unresolved contradiction is, for Hegel as for every one else, a sign

of error ders. ebd., 9 .
In fact, so streicht McTaggart heraus, so far is the dialectic from denying
the law of contradiction, that it is especially based on it. The contradictions are

the cause of the dialectic process ebd. 10 .

So lehre Hegel zunächst, dass any category der Wissenschaft der Logik ,
if scrutinised with sucient care and attention, is found to lead on to another ...
in such a manner that an attempt to use the rst of any subject while we refuse to
use the second of the same subject results in a contradiction McTaggart ebd.,
 
1 . Die zweite category, die der ersten category, der thesis ebd. 5 folgt, ist
 
ihr logical contrary ebd. 1 , die antithesis ebd. 5 the Antithesis is the direct

contrary of the Thesis, ders. 1910, 11 . Eine absurdity ist erreicht: the pre-
dication of two contrary attributes of the same thing at the same time violates

the law of contradiction ders. 1896, 1 . Diese absurdity die Verletzung

des Satzes des Widerspruchs, die aus der wie immer zu verstehenden Vermei-
dung eines Widerspruchs resultiert wird dann überwunden: On examining
the two contrary predicates further, they are seen to be capable of reconciliati-

on in a higher category ebd. . In einer synthesis, which follows them, the

contradiction ceases to exist as such ebd. 9; vgl. a. ebd., 95 . Die synthesis,
 
eine synthesis of opposites ebd. 2 , transcends ebendiese opposites ebd. 5 :

 It combines the contents of both of them, not merely placed side by side, but
absorbed into a wider idea, as moments or aspects of which ... their opposition is

overcome ebd. 1, 10 . Zumindest die earlier transitions of the logic erfolgten

auf die angegebene Weise, vgl. ebd., 1f; vgl. a. ders. 1910, ebd.
Die third category bzw. synthesis wiederum, when it in its turn is view-
ed as a single unity, similarly discloses that its predication involves that of its

contrary ders. 1896, 2 . The Thesis and Antithesis thus opposed have again

to be resolved in a Synthesis ebd. . Der dialectic process, ausgehend von der
category of Pure Being, schreitet auf dem Wege dieser Alternation von pro-
duction and removal of contradictions fort, bis das Ende der ladder of catego-

ries, die Absolute Idea erreicht ist vgl. ebd., 2f . McTaggarts Auffassung
- 38 -

des dialectic process dürfte Anregungen von Francis Herbert Bradleys


Ausführungen zur Dialectic Method empfangen haben, die sich in ders. 1883,

379--382, nden, vgl. ebd.

McTaggart geht mit Eduard von Hartmann, dessen Ja-Stellungnahme


er nicht teilt und

den er durchaus häuger kritisiert vgl. etwa McTaggart ebd.,
5f, 12 , 94  , doch in der Ansicht d'accord, dass, if the law of contradiction

is
rejected, argument becomes impossible ders. ebd., 9; vgl. oben S. 18f . Es sei
impossible to refute any proposition without the help of this law. The refutati-
on can only take place by the establishment 
of another proposition incompatible
with the rst ders. ebd.; vgl. oben ebd. .
Auch für die Hegelsche Dialektik k a n n daher der Satz des Wider-
spruchs gar nicht anders als unverzichtbar sein: If ... the dialectic rejected the
law of contradiction, it would reduce itself to an absurdity, by rendering all argu-
ment ... unmeaning

 McTaggart ebd. . Einen Widerspruch würde auch die
Hegelsche Dialektik nicht bestehen lassen können: An unreconciled predi-
cation of two contrary categories, for instance Being and not-Being, of the same
thing, would lead in the dialectic, as it would lead elsewhere,

to scepticism, if it
was not for the reconciliation in Becoming ders. ebd. .
Francis Herbert Bradley stimmt im Appendix, der der zweiten Auage
von Appearance and Reality hinzugefügt ist, McTaggart darin zu, dass the
identity of opposites ... far from conicting with the Law of Contradiction sei
Bradley 1930, 507 wir hatten gesehen, dass die synthesis of opposites,
auf die sich Bradley mit der Rede von der identity of opposites nur beziehen
kann, für McTaggart tatsächlich die aufgetretene Verletzung des Satzes des
Widerspruchs wieder beseitigt.
Bradley geht nun verschärfend über McTaggart hinaus, wenn er sagt,
dass the identity of opposites ... may claim to be the one view which satises
its des Law of Contradiction, K. E. demands, the only theory which every-
where refuses to accept a standing contradiction Bradley ebd. .
Die identity of opposites wäre aber nur durch the Whole zu gewährlei-
sten, das die analysis and synthesis of the intellect itself by itself ist mit
einer analysis 
, die self-explication und einer synthesis, die self-completion
ist vgl. ebd. . To verify a solution

of this kind, dazu sieht Bradley sich je-
doch auÿer Stande vgl. ebd. . So muss er schlieÿlich die demands des Law
of Contradiction als nowhere satised in full anerkennen bzw. annehmen,
dass ihnen by a whole beyond the mere intellect entsprochen werde vgl. ebd.,
507f . Schon Bradley 1883 sprach davon, dass the dialectical method, in its
unmodied form, may be untenable, ders. ebd., 117f. Um den mit der identity
of opposites verbundenen Schwierigkeiten zu entgehen, votiert er für a simpler
view, vgl. ebd., 382. Die heresy, die ihm dabei herausspringt, will be found 
,
so glaubt er, to save the real substance of the orthodox doctrine, vgl. ebd.

Geoffrey Reginald Gilchrist Mure 1950 gesteht: I have never seem-
ed to nd inspiration or safe guidance in any work of J. E. McTaggart on
  
Hegel vgl. Mure ebd., vii . In Mure 1965 werden McTaggart 1896 und

ders. 1910 als sometimes penetrating but curiosly wrong in their main lines

of interpretation vorgestellt vgl. Mure ebd., 207 . Dennoch vertritt Mure
eine oenkundig an McTaggart angelehnte eingeschränkte Nein-Stellungnahme,
wenn auch diesem gegenüber mit veränderter Akzentsetzung und gewissen Ab-
weichungen.
To those, so Mure, who complain that Hegel denies the law of contradic-
tion his reply in eect is that the law of contradiction is the law of his whole

system Mure 1950, 104 . Da, wo Hegel in der Logic dem ersten Teil
- 39 -

dieses system 19 den Satz des Widerspruchs in its place ... ... among the ca-

tegories of Essence bespricht, verneine er die Wahrheit truth dieses Satzes

keineswegs vgl. Mure 1948, 139 .
Gegenstand des Hegelschen system ist nun die self-constituting

activity von mind, spirit oder the Absolute vgl. Mure 1950, 296  20.
Diese activity ist self-manifestation auf die Weise eines progressive cycle of
unreserved self-denition by thesis, antithesis, and synthesis vgl. ders. ebd.,

296f . Mit thesis, antithesis und synthesis sind bei Mure, wie schon bei

McTaggart k e i n e Aussagen gemeint.
Der self-denition des Absolute durch eine thesis folgt eine self-de-
nition des Absolute durch eine solche antithesis, die at once the contrary

and contradictory opposite der thesis ist ebd. . Eine thesis A und eine anti-
thesis B are not merely contraries precisely articulating dierence; they are also
contradictories dividing he universe between them: not-A is B, and not-B is A,

vgl. Mure 1948, 140, 124 Fn. 1 . Predicate the minimal positive character of

the Absolute, so heiÿt es in Mure 1948 , and the precisely opposite contrary

and contradictory character is seen at once to be a no less true denition of it

vgl. ebd., 134; Klammereinschub im Original .
The Absolute ist durch die self-denition sowohl mittels der thesis A
wie auch mittels der ihr gegenüber contradictory antithesis B bzw. not-A

in einen self-contradiction ders. 1950, 104 geraten. Eine Überwindung die-

ses self-contradiction, eine self-reconciliation ebd. , erfolgt über eine syn-
thesis, die als coincidence von thesis and antithesis eine fuller denition

wohl: als thesis und antithesis jeweils für sich genommen erlaubt vgl. ders.

ebd., 297 . Betrachtet man die antithesis als a rst negation, dann ist die syn-

thesis negation of negation ders. ebd., 39; vgl. a. ders. 1948, 135
allerdings nicht als a mere cancellation restoring the original armation,

sondern als a fresh and genuinely determinate positive vgl. ebd. .

Die erreichte synthesis ist dennoch incomplete ders. 1950, 297 Fn. 1 : It

has failed fully to reconcile contradiction ders. 1948, 141 . The Absolute ma-
nifests itself as once again characterized equally by an opposite predicate, and

again the contradiction must be ... reconciled in a synthesis ebd. 135f .

19 Mure unterscheidet für seine Zwecke im Wesentlichen n i c h t zwischen der


Wissenschaft der Logik , die mit der Philosophie der Natur

 und der Phi-
losophie des Geistes die drei Teile der Enzyklopädie 1830 ausmacht der
authoritative outline exposition of Hegel's philosophy bzw. system ,und der
selbständig veröentlichten great
Wissenschaft der Logik 1812-16  vgl.
Mure 1950, v; ders. 1948, xviii . Mit Logic meine er in Bezug auf Hegel
 
den ersten Teil der Enzyklopädie 1830 und die mit diesem nicht textidentische

Wissenschaft der Logik taken together vgl. Mure 1948, xix--xx .

20 Zumindest Mure 1950 , 296f, spricht a u c h die a c t i v i t y  von mind,
spirit und the Absolute respektive als mind, spirit und the Absolute an:
es ist da die Rede von der self-constituting activity which i s mind or spirit
 
ebd. 296; Herv. von mir bzw. which may be called the Absolute ebd. 297 .
Wegen der für Mure im Allgemeinen vorliegenden Bedeutungsgleichheit der
drei Ausdrücke mind, spirit und the Absolute können wir uns im Folgenden
darauf beschränken, nur den letzten Ausdruck zu verwenden.
- 40 -

Die self-manifestation des Absolute setzt sich auf die angegebene Weise
fort, bis sie mit einer self-denition durch eine synthesis endet, in welcher der
self-contradiction des Absolute als completely reconciled gelten kann. Diese
abschlieÿende self-denition als Absolute Idea liefert erstmals eine de-

nition des Absolute, which is no longer inadequate vgl. ebd., 136 .
Was den point at issue between Hegel and ordinary logic anbetrit, so
sei Hegel selbst der Ansicht, dass philosophical error consists not simply in
self-contradiction but in p e r s i s t a n c e in self-contradiction vgl. Mure 1950,

104 . Truth, so legt Mure dies aus, is not the avoidance of self-contradiction,
but the passage through it to self-reconciliation ... ; error is the arrest of this
 
activity ders. ebd. 21. Es ist der Verstand Understanding , der für den
Irrtum verantwortlich zeichnet, die zur Selbst-Versöhnung führende Tätig-
keit des Absoluten stillzustellen: The context of arrested movement ... ...
forms the proper object-world of the Understanding so far as it is n o t Reason

ders. ebd., 105 . Genau in diesem Kontext der stillgestellten Bewegung ist
'A is B' ... correct, and 'A is not B' necessarily incorrect because contradicting

it vgl. ebd. bzw. ist der Satz des Widerspruchs im Recht, wenn er lehrt, dass

'A is B' and 'A is not B' cannot both be true ders. 1948, 140 .

Mure lässt der angegebenen Formulierung 'A is B' and 'A is not B' cannot
both be true noch den konditionalen Zusatz folgen: if it is assumed that A, as
subject of either suggested predication, is absolutely self-identical without dier-
ence vgl. ders. 1948, 140 .
Ich kann Mure hier nur so verstehen, dass dieser Zusatz n i c h t mehr zur
eigentlichen Formulierung des Satzes

des Widerspruchs gehört 
obwohl der Text
es meines Erachtens anders will , sondern eine hinreichende Bedingung formu-
liert, unter der der Hauptsatz

'A is B' and 'A is not B' cannot both be true der
Satz des Widerspruchs gültig ist.
Tatsächlich macht Mure gleich im übernächsten Satz klar, dass, where it is 
true that A is both B and also not B, A is identical i n dierence vgl. ebd. .
Mure scheint hier eine Denition von A is identical in dierence über das fol-
gende Deniens aussprechen zu wollen: there is an X such that it is true that A
is both X and not X eine Denition, die formal so zu fassen wäre:

A is identical in dierence ( + ∨X . It is true that A is both X and not X. .
Die assumption, that A is absolutely self-identical without dierence, also
wohl, that A is not identical in dierence, wäre in Anwendung der vorstehen-
den Denition mit der assumption gleichwertig, that there is no X such that
it is true that A is both X and not X. Auf der Grundlage dieser Annahme
kann es insbesondere nicht wahr sein, dass A beides, B und nicht B, ist bzw.
können insbesondere die Aussagen A ist B und A ist nicht B nicht beide
wahr sein.

Das Absolute, das sich über eine These sowie über die ihr kontradikto-
risch entgegengesetzte Antithese selbst deniert und so einen Selbstwider-

21 Ob Mures klare Gegenüberstellung von truth und error überhaupt als


hegelsch angesehen werden kann, ist fraglich. Kritisiert Hegel doch, dass das
W a h r e und F a l s c h e ... zu den bestimmten Gedanken gehört, die bewegungs-
los für eigne Wesen gelten, deren eines drüben, das andre 
hüben ohne Gemein-
samkeit mit dem andern isoliert und fest steht Ph29 33 .
- 41 -

spruch herbeiführt, produziert a violation of the law of contradiction f ü r



d e n V e r s t a n d vgl. Mure 1948, 140 22, der die Bewegung des Abso-
luten mit dem erreichten Selbstwiderspruch stillstellt und einen Weitergang
zu einer Selbstdenition über eine Synthese und eine damit verbundene Selbst-
versöhnung nicht kennt. Mure suggeriert, dass f ü r d i e V e r n u n f t

Reason mit dem nämlichen Selbstwiderspruch des Absoluten k e i n e Ver-
letzung des Satzes des Widerspruchs vorliegt, weil für sie die Bewegung des
Absoluten über den Selbstwiderspruch hinaus zu einer Selbstversöhnung
führt.
Wie sollte aber ein und derselbe Selbstwiderspruch des Absoluten dass
es sich als A wie als nicht-A deniert und seine Denition als nicht-A nicht
weniger wahr ist als die als A bzw. es gleichermaÿen als nicht-A charakterisiert

ist wie als A, vgl. oben S. 39 eine Verletzung des Satzes des Widerspruchs
darstellen oder nicht, je nachdem ob dem Selbstwiderspruch eine Selbstver-

söhnung durch eine Denition über eine wie auch immer geartete Synthese
verwehrt bleibt oder nicht? Und: Wie sollte the law of contradiction the law

von Hegels whole system sein können vgl. oben S. 38 , wenn nicht auch der

wie angegeben sich präsentierende Selbstwiderspruch des Absoluten, dem ei-
ne Selbstversöhnung folgt, als eine Verletzung des Satzes des Widerspruchs
induzierend beurteilt wird welche Verletzung gerade in der Selbstversöhnung
des Absoluten überwunden wird?
Man hat den Eindruck, dass Mure allzusehr presst, um zu überspielen, dass
er letztlich jedenfalls was unsere Fragestellung anbelangt über McTaggart
nicht hinaus gekommen ist.

Auch

ein weiterer Versuch,

von McTaggart abzuweichen, der sich in Mure
1950 wie in ders. 1948 ndet, kann nicht überzeugen.
The contradictory predicates These und Antithese, über die sich das
Absolute selbst deniert are not on the same level für die Vernunft?
Mure 1950, 302 . Die gleichermaÿen gültigen Selbstdenitionen des Abso-
luten über eine These sowie über die ihr kontradiktorisch entgegengesetzte
Antithese führen keine Verletzung des Satzes des Widerspruchs herbei vgl.

ders. 1948, 141 . Eine solche ist allerdings für den Verstand unvermeidlich, der
die at a dierent level bendlichen
These und Antithese at the same level
ansiedelt vgl. ders. 1950, 302, 352 .
Wie sollen aber predicates, die nicht on the same level sind, als contra-
dictory, d. h. als dividing the universe between them, gelten
können bzw. im
Verhältnis von A und nicht-A stehen können vgl. oben S. 38 ? In welchem Sin-
ne sollte ein Selbstwiderspruch des Absoluten vorliegen, wenn Letzteres sich
über eine These und Antithese deniert, die jeweils einem anderen level
angehören? Und: Wieso müsste dieser Selbstwiderspruch überhaupt noch einer
Selbstversöhnung zugeführt werden?

22 Mure scheint zwischen dem Zusprechen einer Antithese nicht-A und dem
Absprechen der entsprechenden These A nicht zu unterscheiden bzw. unaus-
drücklich vorauszusetzen, dass mit Das Absolute ist nicht-A auch Das Abso-
lute ist nicht A gegeben ist. Mit dem Aussagenpaar Das Absolute ist A und
Das Absolute ist nicht-A hätte man dann auch das Aussagenpaar Das Abso-
lute ist A und Das Absolute ist nicht A und mit letzterem eine Verletzung
des Satzes des Widerspruchs.
- 42 -


Bei Ernst Bloch 1962 heiÿt es konzentratartig wobei mit der Dialek-
tik auch und nicht zuletzt, wie der Kontext zeigt, die Dialektik Hegels gemeint


ist : Die formale Schullogik lehrt, daÿ A nicht zugleich Nicht-A sein könne. Die
Dialektik bestreitet diesen Satz nicht völlig, aber sie berichtigt ihn; sie lehrt,
dass A nicht zugleich Nicht-A b l e i b e n könne vgl. Bloch ebd., 126; Herv. im

Original . Wenn auch Bloch zufolge die Dialektik den Satz der formalen
Schullogik den Satz vom Widerspruch, vgl. ebd. , dass A nicht zugleich
Nicht-A sein könne, nur in einer berichtigten Fassung übernehmen kann, so
lässt sie doch mit dieser berichtigten Fassung, dass nämlich A nicht zugleich
Nicht-A b l e i b e n könne, das normative Ideal der Widerspruchslosigkeit, ders.
1951, 424, intakt. Ich rechne daher die Position Blochs nicht unter die Ja-Stel-

lungnahme, sondern unter die eingeschränkte Nein-Stellungnahme.
Für die Dialektik gibt es zugleich seienden Widerspruch durchaus vgl.

ders. 1962, ebd. . Ihr gilt allerdings, dass a ... keineswegs non-a auf die Dauer

ist vgl. ders. 1951, 425 . Ein Mensch, der sich dauernd in Widersprüche ver-
wickelt, ist ... gewiÿ noch kein Dialektiker. Indem er sich aus den Widersprüchen
nicht herausndet, ist er vielmehr ein Fasler, ja schlieÿlich ein vollkommenes Ab-

bild des Chaos ders. 1962, 121; vgl. a. ders. 1951, ebd. .
Mit Bezug auf den Satz vom Widerspruch in seiner berichtigten Fassung,
der feststellt, dass die ... vorhandenen Widersprüche u n h a l t b a r sind und
derart eben zu ihrer Auflösung, Überwindung drängen ders. 1951, 425; Herv. im

Original , ndet Bloch schlieÿlich: Indem es nichts als Widersprüche gibt, aber
kein einziger dieser Widersprüche bleibt, bewährt sich der Satz vom Widerspruch

auf neue Art gerade in der Dialektik, wo er angeblich völlig kassiert ist ebd. .
Für die dialektische Entwicklung ergibt sich: A ist nicht immer A, es muÿ
auch B gesagt werden, gerade die Folgerichtigkeit gibt aber B als Gegensatz

ders. 1962, 121 . Bloch scheint hier auf die ebd., 131, formulierte These zu re-
kurrieren, dass Verschiedenheit als solche ... bereits der Anfang des Gegensatzes,
so wie der Gegensatz die Vollendung der Verschiedenheit ist eine These, die

an Hegel Wissenschaft der Logik , W58 II57, anknüpfen dürfte, wo gelehrt wird,
dass die Verschiedenheit ... in Entgegensetzung übergeht; vgl. a. Hegel ebd.,
 
B39 II246. Und über der gespannten Strecke, die so entsteht, erhebt sich C
durch die Aufhebung des Gegensatzes als Spitze und Einheit. Solange,
bis sich auch C wieder entzweit und eine neue Einheit der Gegensätze aufgeht

Bloch ebd., 121f . Kurz: Es bilden sich Dreiecke und zwar Dreiecke aus Ge-

gensatz, Einheit, neuem Gegensatz, neuer Einheit und so fort ebd. .

1. Die übliche Schullogik, so Bloch ebd., 131, wiederum im Anschluss an


Hegel, verbiete mehr zu sagen als Tautologien, als identische Urteile von der
Art wie: Cajus ist Cajus oder: der Planet ist ein Planet. Im Grunde sei für
sie schon jede Aussage einer Verschiedenheit des Prädikats vom Subjekt illegal;
denn jede Verschiedenheit hebt die abstrakte

Identität auf, die der Satz vom ver-
botenen Widerspruch verteidigt ebd. . Bloch s u g g e r i e r t zumindest,

dass
Aussagen
wie Cajus ist gelehrt um bei Hegels Cajus-Beispiel, B68 II274, zu

bleiben oder der Planet ist ein Himmelskörper den Satz vom verbotenen
Widerspruch der üblichen Schullogik verletzen: derart, dass Cajus, dem Ge-
lehrtheit zugesprochen wird, als Nicht-Cajus bestimmt oder der Planet, dem zu-
gesprochen wird, dass er ein Himmelskörper ist, als Nicht-Planet bestimmt wird.
Wie sollte es aber dann zu verstehen sein, dass gemäÿ der Doktrin der Dialek-
- 43 -


tik vgl. die vorige Seite Cajus nicht gelehrt, nämlich nicht zugleich Nicht-Cajus,
b l e i b e n könne bzw. der Planet kein Himmelskörper, nämlich nicht zugleich
ein Nicht-Planet, b l e i b e n könne?
Und wenn die von Cajus verschiedene Gelehrtheit mit Folgerichtigkeit als
Gegensatz gegeben wird vgl. wiederum die vorige Seite : was sollte in dem
Dreieck, dessen Gegensatz Cajus und die Gelehrtheit bilden, die zugehörige
Spitze und Einheit sein? Welche Spitze und Einheit sollte die Bildung des
Dreiecks abschlieÿen, in dem der Planet und Himmelskörper die Pole des
Gegensatzes abgeben?
2. Bloch schreibt der formalen Schullogik den Satz des Widerspruchs
nicht nur in der Gestalt
A kann nicht zugleich Nicht-A sein
zu. Er spricht auch von einem Satz des Widerspruchs der formalen Schullo-
gik, der die Unvereinbarkeit

entgegengesetzter Prädikate des gleichen Subjekts
behaupte vgl. ebd., 129 . Gegen den Satz des Widerspruchs in dieser Version
macht 
Bloch geltend, dass Bewegung, Veränderung ... in der Tat, wie Hegel
  
sagt W61 II59, K. E. , der daseiende Widerspruch sei vgl. a. oben S. 7 : in-
dem jeder Augenblick der Veränderung

des einen Zustands in den anderen zum
Beispiel der Anfang des Tags in sich die einander 
kontradiktorisch entgegenge-
setzten Prädikate vereinigt vgl. Bloch ebd. . Bereits Trendelenburg 1870,
Bd. 1, 38, hatte, Hegels Werden diskutierend, konzediert: Während ... der Tag
wird, ist er schon und ist auch noch nicht eine Stelle, auf die Blochs Klam-
mereinschub vielleicht anspielt. Trendelenburg ebd. behandelt allerdings
nicht
die Frage, ob der Satz des Widerspruchs verletzt wird oder nicht.
Blochs doppelte Auffüllung des Satzes des Widerspruchs der formalen
Schullogik mag mit der Sigwartschen Ambiguität 
in Zusammenhang stehen,
sowohl die auf Leibniz und Wolff verweisende Formel
A ist nicht non-A
als Principium contradictionis wie auch den aristotelischen Satz, der doch

etwas wesentlich anderes sagt, als Satz des Widerspruchs zu bezeichnen vgl.

oben S. 11f .

George di Giovanni 1973 entwickelt seine Stellungnahme mit Blick auf

Eduard von Hartmann 1868 . Dieser klage über die Hegelianer, dass sie,
since they had abandoned the law of contradiction, ... had removed all limits

from thought di Giovanni ebd., 131 . Di Giovanni bezieht sich vielleicht auf
E. v. Hartmann ebd., 45, wo es zu den Consequenzen der Aufhebung des
Satzes vom Widerspruch gerechnet wird, dass die Möglichkeit alles Denkens

überhaupt aufgehoben wird. Vgl. a. oben S. 19. Hartmann's criticism sei
aber much too facile at least if directed specically against Hegel di Gio-

vanni ebd. .
Zwar tree es zu, dass es Passagen in Hegels Schriften gebe, in denen contra-

diction is said to be the soul of reality vgl. ebd. bzw. to be essential to reality

vgl. ebd., 158 . Di Giovanni mag hier an die von E. v. Hartmann heran-

gezogenen Texte Wissenschaft der Logik , W59  II58 , die Anmerkung 3
zu den Ausführungen über den Widerspruch und Enzyklopädie, Ÿ48, den-

ken. Vgl. oben S. 19. If one were to pay attention to these passages alone, so
Di Giovanni, the conclusion might well be drawn that Hegel denied t o u t

c o u r t as Hartmann would have it the traditional principle of contradiction
di Giovanni ebd., 131 .
Es gebe aber zahlreiche andere Passagen, in which Hegel claims ... that
- 44 -

certain forms that the object of consciousness or consciousness itself assume in


the course of their development collapse because they have incurred contradic-

tion vgl. ebd. . In these passages Hegel is clearly making use of the principle of

contradiction as traditionally understood ebd. . Di Giovanni scheint hier in
erster Linie an die Phänomenologie des Geistes und nicht zuletzt an ihr zweites
Kapitel zu denken, auf das er in der Folge, ebd. 142, näher eingeht. Im Verlauf
der in dem genannten Kapitel dargestellten Entwicklung gibt das Bewuÿtsein,
dem der Gegenstand das Ding der Wahrnehmung ist, eben diesen Gegen-
stand auf: Er ist ihm schlieÿlich  i n e i n e r u n d d e r s e l b e n R ü c k s i c h t
d a s G e g e n t e i l s e i n e r s e l b s t; f ü r s i c h, i n s o f e r n e r f ü r a n d e r e s,
  
und f ü r a n d e r e s, i n s o f e r n e r f ü r s i c h i s t  . Vgl. Ph82 92, 89 99.
Angesichts dieser Lage empehlt Di Giovanni: The rst set of texts on

contradiction should be taken as strongly as possible ders. ebd., 132 . Und er
 
behauptet: It is possible to reconcile them scil. die texts des rst set with
the second set, and also meet the charges levelled against Hegel by critics of

Eduard von Hartmann's type only when they are so taken ebd. .
Um seine Behauptung einzulösen was eigentlich a thorough study of the

Hegelian System erforderte vgl. ebd. , möchte Di Giovanni einen key
text der Wissenschaft der Logik analysieren: die zu Beginn der Lehre vom Wesen
sich ndenden Ausführungen über die Reexion und das daran anschlieÿende
Kapitel über die Wesenheiten oder die Reexions-Bestimmungen vgl. ders.

ebd., 132f; es handelt sich um den Text W13--64 II13--62 der die gerade er-
wähnte, von E. v. Hartmann herangezogene Anmerkung 3 zu den Ausführun-

gen über den Widerspruch einschlieÿt . Di Giovanni schärft das Bewusstsein
dafür, dass die Einnahme einer Ja-Stellungnahme, einer eingeschränkten oder
einen reinen Nein-Stellungnahme von dem text chosen as the critical touchstone

abhängt. Vgl. ders. ebd.
Ohne Di Giovannis Analyse nachzuzeichnen, sei festgehalten, dass der Au-
tor im Ergebnis urteilt: It does not follow ... that Hegel has removed all limits

from thought ebd. 160 . For Hegel contradiction is a situation which s h o u l d
n o t b e . His full claim,

however, is that even though it should not be, i t i s n o n e
t h e l e s s ebd. . To avoid contradiction ... still is a basic rule in Hegel's canon
of thought ebd. .

Die von Hans Friedrich Fulda 1973 in Form von Thesen vorgetragene
Stellungnahme basiert auf einer Ausdeutung des ersten, positiven Teils der ersten
Hegelschen Habilitationsthese Contradictio est regula veri, vgl. oben S. 2;

vgl. Fulda ebd., 63f .
Zunächst: Der Bereich, in dem der dialektische Widerspruch auftritt, kann
kein anderer als der Bereich sein, in dem der formallogische Widerspruch auf-
 
tritt Fulda ebd., 63f . Fulda wendet sich hier gegen Sarlemijn 1971 , für
den der Hegelsche Widerspruch und die logische Widerspruchsfreiheit nicht
dem gleichen Bereich angehören vgl. ders. ebd., 183; vgl. a. ders. ebd., 95: Die
Widerspruchstheorie Hegels hat nur dann einen Sinn, wenn sich die Grenzen zwi-
schen dem widerspruchsvollen und widerspruchsfreien Bereich scharf unterschei-

den lassen. Der dialektische Widerspruch wäre grundsätzlich dagegen gefeit,

das Prinzip der logischen Widerspruchsfreiheit zu verletzen vgl. Fulda ebd. .
- 45 -

Fulda setzt dem markant entgegen: Von Widerspruch ich verstehe: von dia-
lektischem wie von formallogischem, K. E. kann man nur reden als von

etwas, das in einer interpretierten Sprache vorkommt ders. ebd., 64 .
Wie ist aber nun der dialektische Widerspruch, der wie der formallogische
Widerspruch nur in einer interpretierten Sprache vorkommt, zu denken?

Auf einen Gegenstand der Rede ebd. 52 soll mit einem spekulativ-logischen
 
Terminus ebd. 48 Bezug genommen werden. Der Terminus ist vage ebd. ,

die Referenz misslingt vgl. 55f . Es wird versucht, die Referenz mittels eines
weiteren spekulativ-logischen Terminus, der ebenfalls vage ist, zu verbessern.
Diesem Versuch dienen referenzverbessernde Sätze der Form
     
Der die das abstrakter Terminus1 ist der die das abstrakter Terminus2

vgl. ebd., 54f . Eine Unmenge der für die Dialektik Hegelschen Typs cha-
rakteristischen Sätze hat diese Form, ohne dass doch alle Sätze dieser Form

referenzverbessernde Funktion hätten, vgl. ebd. Der als erster verwendete
Terminus heiÿt Ersthinweis , der als zweiter verwendete Terminus heiÿt Zweit-

hinweis oder Interpretament vgl. ebd., 55 .
Die verwendeten Termini können in ihrer Vagheit antonym sein vgl. ebd.,

56 . Wenn man in einem solchen Fall der Antonymie der verwendeten Termini

a zu dem referenzverbessernden Satz denjenigen Satz hinzufügt, der eben-

diese Antonymie der verwendeten Termini formuliert, und b annimmt, dass der
referenzverbessernde Satz und der Satz, der die Antonymie formuliert, formal
 
einander widersprechend ebd. 64 sind weder der Schritt unter a noch die

Annahme unter b nden sich bei Fulda ausdrücklich; sie scheinen mir jedoch
ein besseres Verständnis Fuldas zu ermöglichem , dann erhält man formal
einander widersprechende Sätze, den dialektischen Widerspruch.
Das Auftreten formal einander widersprechender Sätze bzw. des dialekti-
schen Widerspruchs ist als Anweisung zu lesen, die Vagheit durch Bedeutungs-

modikation zu beseitigen ebd. . Fulda führt mehrere seiner Ansicht nach von
 
Hegel praktizierte Weisen von Bedeutungsmodikation an vgl. ebd., 57  .
Der Widerspruch ist Richtschnur des Wahren in dem Sinne, dass er auf
ein Wahres verweist, das frei von ihn auslösender Vagheit ist.
Solange Ersthinweise und ihre Interpretamente vage sind, können sie
immer wieder antonym sein und können formal einander widersprechende

Sätze bzw. dialektische Widersprüche immer wieder auftreten vgl. ebd., 64 .
Unter jedesmaligem Austausch des Gegenstands der Rede kommt es so in ei-
nem dialektischen Fortgang zu einer stets erneuten Einschränkung von Vagheit

durch Bedeutungsmodikation vgl. ebd., 60f . Die ganze Dialektik läÿt sich
als ein Verfahren solcher Einschränkungen von Vagheit charakterisieren, ebd.

60. In eins mit der fortgesetzten Einschränkung der Vagheit der verwendeten
spekulativ-logischen Termini entsteht durch Fixierung ihrer Beziehungen ein

System ebendieser Termini vgl. ebd., 49 .


1. Der Hegelsche dialektische Widerspruch, so wie Fulda ihn versteht,
kann nicht der Widerspruch der ersten Habilitationsthese Hegels sein, der
Richtschnur des Wahren, aber n i c h t Richtschnur des Falschen ist die erste
- 46 -

Habilitationsthese

Hegels in der Komplettierung Fuldas genommen, vgl. oben
S. 2 . Der Hegelsche Widerspruch in Fuldas Verständnis ist gerade und pri-
mär Richtschnur des Falschen Maÿstab dafür, dass Falsches vorliegt ,
sonst wäre sein Auftreten nicht als Anweisung zu lesen, die ihn auslösende
Vagheit durch Bedeutungsmodikation zu beseitigen. Erst sekundär ist der
Hegelsche Widerspruch, so wie Fulda ihn versteht, Richtschnur des Wah-
ren in dem Sinne, dass er auf ein Wahres verweist, das frei von ihn auslösen-
der Vagheit ist. Fuldas Deutung des ersten Teils der ersten Habilitationsthese
Hegels muss daher abgelehnt werden.
2. Fulda möchte zeitgenössische Sprachphilosophie für ein Verständnis der
Hegelschen Dialektik fruchtbar machen zu den Literaturbezügen vgl. die An-

merkungen 58f und 61f in Fulda ebd., 68. Eine Gesamt-Beurteilung, inwieweit
ihm dies

gelungen ist, soll hier nicht vorgenommen werden. Nur so viel:
a Mit der Referenz der spekulativ-logischen Termini auf Gegenstände 
der Rede nimmt Fulda das 
vierte Kapitel von John R. Searle 1970 auf
Reference as a speech act . In Abrückung von Searle jedoch, für den ein Aus-
druck nur dann erfolgreich referieren kann, wenn 
er as part of the utterance
of some sentence or similar stretch of discourse  geäuÿert wird vgl. ders. ebd.,
94 , scheinen zumindest Fuldas Ersthinweise ohne Eingebundenheit in einen
Satz referieren zu sollen. Was für Gegenstände der Rede in Hegels Wis-
senschaft der Logik überhaupt gemeint sein können, bleibt darüberhinaus opak.
Auch um was für eine Art von Sätzen es sich bei den referenzverbessernden
Sätzenhandeln soll, wird nicht genügend deutlich. So sollen die referenzverbes-
sernden Sätze vergleichbar mit Identitätsbehauptungen wie Der Autor von
Waverley ist der Autor von Ivanhoe sein Fulda lässt hier wohl Bertrand
Russells Beispielssatz Scott was the author of Waverley  nachklingen vgl. ders.

1905, passim und einen ähnlichen Zweck wie diese erfüllen. Aber anders als
bei den Identitätsbehauptungen soll man es bei ihnen weder mit einer sym-
metrischen Relation 
 noch mit einer transitiven Relation zu tun haben vgl.
Fulda ebd., 54 : mit
   
Der die das E ist der die das I
müsste nicht auch    
Der die das I ist der die das E
gegeben sein und mit    
Der die das E ist der die das I
und    
Der die das I ist der die das F
müsste nicht auch    
Der die das E ist der die das F
gegeben
sein. 
b Das Konzept 
der Vagheit ist Max Black 1952 und William P.
Alston 1964 entlehnt. Dass ein Wort vage ist, meint: Borderline situati-
ons can arise in which it is impossible to say whether the 
word should or should
not be used Black ebd., 185; vgl. a. ders. ebd., 198 bzw. there are cases in
which

there is no denite answer as to whether the term applies Alston ebd.,
84 . Eine Abhilfe, sollte man sie wünschen, wäre nicht möglich: It is not that
we have not succeeded in nding the answer; there is no answer ders. ebd.,
85 . Vagheit ist von Ambiguität zu unterscheiden, die eine Mehrzahl von Be-
deutungen eines Wortes voraussetzt: A word ... is ambiguous in a certain usage
when in that occurrence the interpreter or hearer is unable to choose between
alternative meanings 
of the word, any of which would seem to t the context
Black ebd., 185 .
Für
das Konzept der Antonymie verweist Fulda auf Jerrold J. Katz
1966 . Die von Katz ebd. gefasste Antonymie setzt einen Begri des reading
eines Wortes voraus. Ein reading represents a sense, Worte 
mit mehreren sen-
ses verfügen über mehrere readings vgl. ders. ebd., 155 . The reading which
represents a sense provides an analysis of the structure of that sense which de-
composes it into conceptual elements and their interrelations ebd. . Das erste
- 47 -

von Katz angeführte reading des Wortes bachelor etwa hat die Gestalt
     
Physical Object , Living , Human , Male , Adult , Never Married

vgl. ebd. . Das bei Katz am Ende eines jeden readings bendliche Symbol
 < SR > , das auf eine selection restriction abhebt, vgl. ebd. 154f, kann hier

unberücksichtigt bleiben. Die eingeklammerten Ausdrücke 
Physical Object,
Living, etc. heiÿen semantic markers vgl. ebd., 154f . Semantic markers
represent

the conceptual elements into which a reading decomposes a sense ebd.
155 .
Zwei Ausdrücke sind nun antonym genau dann, wenn der eine ein reading
mit einem semantic marker M1 aufweist und der andere ein reading mit ei-
nem von M1 verschiedenen semantic marker M2 aufweist, sodass M1 und M2
demselben antonymous n -tuple of semantic markers angehören vgl. ebd., 197
was darauf hinausläuft,

dass sie unter einem Gesichtspunkt wie Geschlecht,
Spezies, Alter, etc. incompatible

semantic markers sind vgl. ebd.; vgl. auch
schon Katz 1964, 532f . Die incompatibility der semantic

markers wird, wenn
ich recht sehe, von Katz unausgewiesen eingeführt.
Beispiele für antonyme Ausdrücke sind bride und groom, aunt und un-
cle, the cow in the barn und the bull in the barn vgl. ders. 1966, 196 . Die
jeweils erstgenannten Ausdrücke verfügen über readings, die sich von readings
der jeweils zweitgenannten Ausdrücke lediglich darin unterscheiden, dass sie dort
den semantical marker Female enthalten, 
wo letztere den dazu
unter dem Gesichtspunkt des Geschlechts incompatible semantic 
marker
Male enthalten vgl. ebd., 196f; vgl. auch schon Katz 1964, 532 . Möglicher-
weise haben Sätze wie The bride is the groom und The bride is not the groom
das Modell für Fuldas formal einander widersprechende Sätze bzw. für den
dialektischen Widerspruch abgegeben wenn man auch nicht sagen wird, dass
ein Satz wie der letztere die Antonymie der Ausdrücke bride und groom for-
muliert: ein dazu wohl unabdingbarer Rekurs auf die semantic markers Male
und Female liegt in diesem Satz, explizit jedenfalls, nicht vor.
Weder zeigt nun Fulda, dass die spekulativ-logischen Termini der Hegel-
schen Wissenschaft der Logik im Sinne von Black und Alston vage sind
dies darzulegen, wäre von Bedeutung gewesen , noch zeigt er, dass spekula-
tiv-logischeTermini der Wissenschaft der Logik im Sinne von Katz antonym
sind. Über welche readings sollten auch etwa die Anfangs-Termini der
Wissenschaft der Logik , Sein und Nichts, verfügen vorausgesetzt einmal,
Sein und Nichts gehörten zu den als antonym qualizierten Termini der
Wissenschaft der Logik ? Könnte es zu Beginn der Wissenschaft der Logik über-
haupt andere conceptual elements als Sein und Nichts selbst geben? Und
wenn ja unter welchem Gesichtspunkt wären ihnen entsprechende semantic
markers incompatible?
Erst recht zeigt Fulda nicht, wie spekulativ-logische Termini der Wissen-
schaft der Logik in den angegebenen Verständnissen vage u n d antonym zu-
gleich sein können. Es mag dies auch angesichts der Dierenz der Bedeutungs-
theorien, die den vorgestellten Konzepten von Vagheit und Antonymie zugrun-
deliegen, nur schwerlich möglich sein. Vgl. dazu etwa Alstons Kritik an einer
mentalistic theory of meaning, wie sie Katz vertritt Alston ebd., 22  , und

Katzs Replik darauf Katz 1966, 177  . Die Bezeichnung mentalistic theory
of meaning ndet sich 
bei Katz ebd., 182, Alston

spricht von einer ideational
theory of meaning , vgl. ders. ebd., 11f, 22 .
Fulda weiÿ um die Mängel seines Essays, den er mit Unzulängliche Bemer-
kungen zur Dialektik überschreibt.
 
Diego Marconi 1980 knüpft kritisch an Fulda 1973 an. Fulda is not
clear about what kind of entities are supposed to be the referents of Hegel's theo-

retical terms Marconi ebd., 45f . Fuldas Vorstellung, dass Hegels spekula-
tiv-logische Termini auf Gegenstände der Rede Bezug nehmen, ist jedenfalls
- 48 -

dann aufzugeben, wenn es sich bei diesen Gegenständen der Rede um non-

conceptual entities handelt vgl. Marconi ebd., 46 . Für Marconi selbst er-
gibt sich, dass Hegels theoretical terms ... refer to ... conceptual determinations

vgl. Marconi ebd., 87 . Marconi 1979b hatte demgegenüber mit Blick auf
Fulda noch zu bedenken gegeben:  ... solo l'Assoluto può essere eventualmente
inteso come il referente delle determinazioni concettuali hegeliane, vgl. Mar-
coni ebd., 23 die determinazioni concettuali hegeliane sind hier wie Hegel's

theoretical terms in Marconi 1980 zu nehmen, vgl. ders. 1979b, ebd.
Ferner: Neben den von Fulda ausschlieÿlich berücksichtigten Hegelschen
Sätzen der Form
the t1 is the t2
sind auch die von Hegel verwendeten Sätze der Form
the t1 is t2
in die Betrachtung mit einzubeziehen vgl. Marconi 1980, 67f; t1 und t2 ste-
hen für Hegels theoretical terms, mit denen Marconi wohl die von Fulda

so genannten spekulativ-logischen Termini Hegels aufnimmt . Marconi un-
terscheidet die Sätze der ersten Form als Sätze der Form A von den Sätzen der

zweiten Form als Sätzen der Form B vgl. ders. ebd., 71f . Die Sätze der Form B

sind nicht auf Sätze der Form A zurückführbar vgl. ebd., 68 .
Die Sätze der Form A sind wie die Sätze der Form B mehrfach paraphrasierbar

vgl. ebd., 74, 76, 80f, 86f, 89 . Die Sätze der Form A mag man beispielsweise so
paraphrasieren:
the t1 is to be thought of as the t2

vgl. ebd., 76, 81 , die Sätze der Form B etwa so:
the t2 is an essential constituent of the t1

vgl. ebd., 81f .
Die in den Sätzen der Form A zum Ausdruck gebrachte Relation über der Men-
ge der Hegelschen theoretical terms erweist sich als eine Ordnungsrelation bzw.

als eine partielle Ordnung partial ordering : sie ist reexiv, antisymmetrisch

und transitiv vgl. ders. ebd., 79 . Sie ist reexiv, weil für beliebiges t1
the t1 is the t1
gilt; sie ist antisymmetrisch, weil für beliebige t1 und t2 mit
the t1 is the t2
und
the t2 is the t1 :

they are one and the same si identicano, ders. 1979b, 44 gilt; sie ist tran-
sitiv, weil für beliebige t1, t2 und t3 mit
the t1 is the t2
und
the t2 is the t3
auch
- 49 -

the t1 is the t3

gilt vgl. ebd., 79f . Marconi bendet sich in Übereinstimmung mit Fulda,
insofern dieser immerhin die Symmetrie der in Frage stehenden Relation bestritt,
vgl. Fulda 1973, 54. Er widerspricht Fulda, insofern dieser meinte, die Transi-
tivität der Relation sollte man nicht allemal unterstellen, vgl. Fulda ebd. Vgl.

auch oben S. 46.
Die in den Sätzen der Form B zum Ausdruck gebrachte Relation über der Men-
ge der Hegelschen theoretical terms erweist sich nur als eine Quasi-Ordnung

quasi-ordering : sie ist reexiv und transitiv, aber nicht antisymmetrisch vgl.

ebd., 83f . Es gilt für beliebiges t1
the t1 is t1
und für beliebige t1, t2 und t3 mit
the t1 is t2
und
the t2 is t3
auch
the t1 is t3

vgl. ebd. . Für beliebige t1 und t2 gilt dagegen nicht mit
the t1 is t2
und
the t2 is t1 :

they are one and the same vgl. ebd. .
Marconi glaubt nun, bei Hegel two basic schemata of contradiction-

generating procedures ausmachen zu können Marconi ebd., 99 . One of them,

by far the most frequent schema a , consists in showing that a term t1 can
be determined in the last analysis through two intuitively antonymous terms,

t2 and t3 ebd. . Terms sind für Marconi antonymous, wenn sie inten-
sionally incompatible sind, vgl. ders. ebd., 43; vgl. a. ders. 1979b, 22. Zu dem von
Fulda herangezogenen, dierenzierterem Verständnis von antonym aus Katz

1966 vgl. oben, S. 46f.
 
Schema a: Es seien t2 und t3  intuitively antonymous terms. Über zwei
Folgen von Sätzen, die entweder sämtlich Sätze von der Form A sind oder sämt-
lich Sätze von der Form B sind, nämlich
  
the t1 is the t'11 , the t'11 is the t'12 , the t'12 is ... is the t2
und
  
the t1 is the t''
11 , the t''
11 is the t''
12 , the t''
12 is ... is the t3 ,

werden unter Ausnutzung der gerade angesprochenen Transitivität die conclu-


sions

the t1 is the t2
und

the t1 is the t3

erreicht. Diese conclusions sind contradictory, weil t2 und t3  intuitively
- 50 -


antonymous sind vgl. Marconi 1980, 99f .
Schema b is even simpler. It consists in showing that a term t1 can be
ultimately determined through a term tn, which is intuitively antonymous

to t1 ders. ebd., 100 .
 
Schema b: Es seien t1 und tn  intuitively antonymous terms. Über eine
Folge von Sätzen, die entweder sämtlich Sätze von der Form A sind oder sämtlich
Sätze von der Form B sind, nämlich
  
the t1 is the t2 , the t2 is the t3 , the t3 is ... is the tn ,
wird unter Ausnutzung der besagten Transitivität die conclusion

the t1 is the tn

erreicht. Diese conclusion ist self-contradictory, weil t1 und tn  intuitively

antonymous sind vgl. ebd. . Marconi ist sich im Klaren darüber, dass die von
ihm präsentierten schemata of contradiction-generating procedures von ihm
auch nur als basic qualiziert, vgl. oben S. 49 a ... simplied version of what

actually goes on in the Hegelian text liefern, vgl. ebd.

Nicht recht deutlich wird, in welchem



Sinne Marconi von contradiction
contradictory, self-contradictory
spricht. Marconi gesteht a sloppy way of

speaking ein vgl. ebd., 99 . 
Weiterhelfen mag Marconi 1983 . Les contradictions dialectiques, wenn 
sie nicht selbst des énoncés formellement contradictoires
 de la forme p & ~p 
sind und das sind sie laut Marconi 1980 
nur in einem vernachlässigbaren
Maÿe vgl. ebd., 99; vgl. a. ders. 1983, 569 , sind doch des énoncés ... qui
impliquent naturellement des énoncés formellement contradictoires: par example,
et typiquement, des énoncés de la forme le t est P et le t est Q où P et Q
sont des prédicats antonymes vgl. ders. 1983, 568 . Diese énoncés de la forme
le t est P et le t est Q implizieren des énoncés formellement contradictoires,
weil jede der beiden Teilaussagen le t est P und le t est Q aufgrund der
antonymie von P und Q die Negation der anderen impliziert das lese ich

wenigstens aus Marconi ebd., 568f, heraus 
.
In Applikation auf Marconi 1980 erhielten wir Sätze der Form A und
Sätze der Form B wie bisher in den schemata a und b jeweils unterschiedslos
behandelt :
1. Die conclusions 
the t1 is the t2
und 
the t1 is the t3
sind contradictory in dem Sinne, dass eine jede von ihnen aufgrund der
antonymy von t2 und t3 die Negation der anderen impliziert, d. h. Mar-

conis contradictory meint: contrary konträr .
Weil die erste der beiden conclusions die Negation der zweiten impliziert
und die zweite von ihnen die Negation der ersten impliziert, 
implizieren die con-
clusions die formal contradictions Marconi 1980, 99
 
the t1 is the t3 ∧ . the t1 is the t3
und  
the t1 is the t2 ∧ . the t1 is the t2 .
2. Die conclusion 
the t1 is the tn
ist self-contradictory in dem Sinne, dass sie aufgrund der antonymy von
t1 und tn ihre eigene Negation impliziert. Sie ist sozusagen self-contrary.
- 51 -

Sie impliziert damit auch the formal contradiction


 
the t1 is the tn ∧ . the t1 is the tn .
Wenig überzeugend wäre nun das Applikationsergebnis für die conclusion

the t1 is the tn :
Inwiefern sollte diese conclusion aufgrund der antonymy von t1 und tn ihre
eigene Negation implizieren? Plausibler wäre es, sie gemeinsam mit der gültigen
Aussage 
the t1 is the t1

vgl. oben S. 48f analog zu den conclusions

the t1 is the t2
und 
the t1 is the t3

zu behandeln vgl. die vorige Seite; t2 würde durch t1, t3 durch tn ersetzt und
sie aufgrund der antonymy von t1 und tn die wohl auch die antonymy von
tn und t1 bedeuten wird die Negation

. the t1 is the t1
bzw. 
the t1 is not the t1
implizieren zu lassen. Oen bliebe dann, in welchem Sinne die conclusion

the t1 is the tn
noch self-contradictory wäre.
Überhaupt stünde zu vermuten, dass für Marconi mit der Negation

. the t1 is the tn
bzw. 
the t1 is not the tn
bereits die antonymy von t1 und tn oder eine Folge von ihr zum Ausdruck ge-
bracht wird.
Nimmt man die self-contradictory conclusion in der Gestalt für Sätze der
Form A, also als
the t1 is the tn ,
und wäre es möglich, die Negation der so gefassten self-contradictory conclusion,

. the t1 is the tn
bzw. 
the t1 is not the tn ,
als eine Formulierung der Antonymie von Fulda und Katz gelten zu lassen
es scheint dies allerdings eher unmöglich zu sein, vgl. dazu oben S. 47 , dann
hätte man in der self-contradictory conclusion Marconis und ihrer Negation
wohl diejenigen formal einander widersprechenden Sätze vor sich, die Fulda
zufolge den dialektischen Widerspruch ausmachen. Vgl. oben S. 45.
Die Rede von den énoncés formellement contradictoires bzw. den formal
contradictions, die Sätze der Form
p∧ p
meint, die misslich ist, weil die involvierten Sätze p nicht formalsprachliche,
sondern dem Text Hegels entstammende Sätze sind dürfte nicht dazu ver-
leiten, die lediglich als contrary bestimmten contradictory conclusions des
schema a dennoch als Sätze aufzufassen, die sich wie p und p zueinander
verhalten.

Contradiction wie er mit den contradictory conclusions



the t1 is the t2
- 52 -

und

the t1 is the t3
bzw. mit der self-contradictory conclusion

the t1 is the tn

vorliegt vgl. oben S. 49f ist gemäÿ einem fundamental principle governing
Hegelian arguments ... untenable as a nal result ... of philosophical discourse

Marconi 1980, 126 . Hegel's logic is characterized not so much by its ac-
ceptance as by its rejection of contradictions ebd. 196; die acceptance dürf-
te lediglich dem generating der contradictions gelten, denen im Anschluss

die rejection gilt . According to Hegel, contradictions should not be rejected
gemeint sein wird: not o n l y be rejected , they should be resolved ebd.

168; Marconi bezieht sich hier auf B65 II271, wo Hegel von dem W i d e r-
s p r u c h, der im Urteil ... vorhanden ist, sagt, dass er sich a u f l ö s e n ...

muÿ, Sperrungen im Original . La contraddizione, perché impone di essere
eliminata, wird von Marconi geradezu als il motore del processo dialettico

bezeichnet ders. 1979b, 43; vgl. a. ebd., 26 .
Die Auflösung der Widersprüche erfolgt in einer procedure called

aufheben, in einer Aufhebung procedure Marconi 1980, 121, 124 . Diese

procedure folgt einem reductio-like pattern vgl. ebd., 134, 161 : Sie verwirft

a hypothesis ... by showing that it involves a contradiction ebd. 134f . Soll die
Aufhebung procedure an die oben erwähnten contradiction-generating proce-
dures rückbindbar sein eine Rückbindung, die, wenn ich recht sehe, Marconi
selbst nicht mehr leistet , dann wird man verstehen müssen: Die Aufhebung
procedure verwirft eine hypothesis, welche den contradiction der contradic-
tory conclusions

the t1 is the t2
und

the t1 is the t3
bzw. den contradiction der self-contradictory conclusion

the t1 is the tn
mit sich bringt. Man könnte denken, dass die zu verwerfende hypothesis eine
der premises
  
the t1 is the t'11 , the t'11 is the t'12 , ... ... , ... is the t2
oder
  
the t1 is the t''
11 , the t''
11 is the t''
12 , ... ... , ... is the t3

bzw. eine der premises


  
the t1 is the t2 , the t2 is the t3 , ... ... , ... is the tn
ist, die eben auf die besagten contradictory conclusions bzw. auf die besag-

te self-contradictory conclusion führen vgl. oben S. 49f . Doch diese Deu-
tung erscheint ausgeschlossen: Als hypothesis zu verwerfen ist entweder
- 53 -

eine assumption der Gestalt


a and b are opposites
wohl zu verstehen als a and b are antonymous, a und b dürften wie t1,

t2, etc. für Hegels theoretical terms stehen, vgl. oben S. 48 oder eine as-
sumption der Gestalt
a is identical with the highest standpoint

Marconi 1980, 134, 124 und assumptions beider Gestalt wären nur schwer-
lich unter die angeführten premises zu rechnen. Wird als hypothesis eine as-
sumption der ersten Art verworfen, liegt die no opposition interpretation der
Aufhebung procedure vor, wird als hypothesis eine assumption der zwei-
ten Art verworfen, liegt die relativizing interpretation der Aufhebung proce-

dure vor vgl. Marconi ebd., 124, 134 . Die no opposition interpretation der
Aufhebung procedure ist für Marconi die von Fulda eingenommene Position,

vgl. Marconi ebd., 147f.
Mit Bezug auf die Aufhebung procedure verstehe ich dann: Die Aufhebung
procedure verwirft eine hypothesis sei es eine assumption der Gestalt
a and b are opposites,
sei es eine assumption der Gestalt
a is identical with the highest standpoint ,
die zur Folge hat, dass die conclusions

the t1 is the t2
und

the t1 is the t3
contradictory sind bzw. dass die conclusion

the t1 is the tn
self-contradictoryist. Nach Verwerfung der fraglichen assumptions sind die
beiden erstgenannten conclusions nicht mehr contradictory und ist die letzt-
genannte conclusion nicht mehr self-contradictory.
In der no opposition interpretation wäre die zu verwerfende hypothesis
die assumption
t2 and t3 are opposites

t2 and t3 are antonymous bzw.
t1 and tn are opposites
 
t1 and tn are antonymous vgl. oben S. 49f .
In der relativizing interpretation wäre wohl als die zu verwerfende hypo-
thesis die assumption
t1 is identical with the highest standpoint
anzunehmen.
- 54 -

Was die no opposition interpretation anbelangt, so bliebe zu zeigen, dass


trotz dem, dass die terms t2 und t3 bzw. t1 und tn nicht länger als antonymous
verstanden werden, die Aussagen

the t1 is the t2
und 
the t1 is the t3
bzw. die Aussage 
the t1 is the tn
weiterhin conclusions bezüglich der oben erwähnten premises sind, d. i. wei-
terhin aus ihnen folgen. Überhaupt verstünde es sich nicht von selbst, dass diese
Aussagen sich nach der Verwerfung der zur Frage stehenden assumptions nun
nicht aus anderen Gründen als contradictory bzw. als self-contradictory er-
weisen.
In der relativizing interpretation wird tatsächlich durch die Zurücknahme
der assumption
t1 is identical with the highest standpoint
ein contradiction zum Verschwinden gebracht: der contradiction zwischen die-
ser assumption und der conclusion

the t1 is the tn ,
die wenigstens wenn 
man sie so versteht, dass sie besagt: t1 leads onto its
opposite nämlich tn eben

t1 als den highest standpoint unmöglich macht
vgl. Marconi 1980, 123f . Aber wie wären die conclusions

the t1 is the t2
und 
the t1 is the t3
berücksichtigt? Und vor allem: Der in der antonymy von t2 und t3 begründete
contradiction dieser conclusions sowie der in der antonymy von t1 und tn
begründete contradiction der conclusion

the t1 is the tn
blieben unangetastet bestehen.

Marconi gibt zu der Vermutung Anlass, dass er zumindest mit der Herlei-
tung der conclusion

the t1 is the tn ,
und zwar in ihrer Version der Form A,
the t1 is the tn

vgl. oben S. 48 , einen Verstoÿ gegen den Satz des Widerspruchs gegeben sieht.

Bei dem hier nicht mehr näher vorgestellten Versuch, die Aufhebung proce-
dure im Rückgri auf certain simple algebraic structures, speziell pseudo-

Boolean semilattices pseudo-Boolesche Halbverbände zu verdeutlichen vgl.

Marconi 1980, 121, 140f, 152  , wird diese conclusion wohl als eine Formel

a−
< --a

erscheinen Marconi bleibt hier unklar : Das Zeichen − < entspricht der Kopula
in den Sätzen der Form A, the a is the b will be made to mean that a −< b vgl.

Marconi ebd., 143 ; mit --a ist gegenüber dem term a its opposite gemeint

ebd. 123, vgl. a. 161 , a entspräche t1, --a entspräche tn. The prohibi-
tion against asserting a −< --a gemeint sein dürften alle Formeln eben dieser
- 55 -

Gestalt macht nun allem Anschein nach für Marconi the law of contra-

diction aus vgl. ders. ebd., 161 . Für ein so verstandenes law of contradiction

gilt dann: the law is certainly violated by Hegel, under the present interpreta-
tion, scil. der Hegelschen opposition ... explicated by the operation -- , vgl.

ebd.
Mit der Verwerfung der assumption
t1 and tn are opposites
als einer hypothesis wäre ein contradiction beseitigt der contradiction der
selfcontradictory conclusion

the t1 is the tn ,
der verboten im Sinne des law of contradiction war.
Da Marconi, soweit ich sehe, eine Begründung für das law of contradiction,
wie er es versteht, nicht gibt, kann nicht ausgeschlossen werden, dass ebensogut
wie das Behaupten einer Formel der Gestalt a − < --a auch das Behaupten eines
Paars von Formeln der Gestalt a − < --b zu verbieten ist und das law
< b und a −
of contradiction entsprechend erweitert zu verstehen ist.
Mit der Verwerfung der assumption
t2 and t3 are opposites
als einer hypothesis wäre dann ebenfalls ein contradiction beseitigt der con-
tradiction der contradictory conclusions
the t1 is the t2
und
the t1 is the t3

Marconi bezeichnet diese conclusions immerhin als contradictory! , der
verboten im Sinne des law of contradiction war.
Die Sätze der Form B, speziell die conclusions
the t1 is t2
und
the t1 is t3
sowie die conclusion
the t1 is tn ,
deren Berücksichtigung Marconi gegenüber Fulda doch geltend gemacht hatte

vgl. oben S. 48 , wären ohnedies aus der Betrachtung wieder herausgefallen.

Jacques d' Hondt 1982 unterstreicht: Ce serait ... une erreur que de croire
à un abandon par Hegel de toutes les règles et de tous les procédés de la logique
classique ... . Hegel ne fait nullement l'apologie d'une sorte de sentimentalisme

anti-intellectualiste Jacques d' Hondt ebd., 108 .

Il ne récuse pas le principe d'identité ebd. . Von einem principe de con-
tradiction oder einem principe de non-contradiction spricht d' Hondt nicht

explizit. Il y a des contradictions, mais elles se résolvent. ... . Il y a des opposi-

tions, mais on les surmonte ebd. 109 . Hegel ne mérite pas d'être appelé le plus
- 56 -


grand irrationaliste de tous les temps Kroner ! Wir hatten gesehen, dass das
von d' Hondt angezielte Diktum Kroners, Hegel sei ohne Zweifel der gröÿ-
te Irrationalist, den die Geschichte der Philosophie kennt, sich nicht oder doch
nicht primär darauf bezieht, dass Hegel, wie Kroner für ausgemacht bendet,

den Richterspruch der formalen Logik verwirft; vgl. oben S. 10f. D' Hondt
verweist auf Hegels admiration sans borne pour Aristote vgl. d' Hondt ebd.,

108f .
Hegels dialectique bedient sich gar der principes logiques traditionelles
und ist auf sie angewiesen: Sans les classiques lois de la pensée, on ne discer-
nerait ni êtres, ni dénitions, ni oppositions, ni contradictions: et alors, pas de

dialectique possible vgl. d' Hondt ebd., 108f .

Jedoch: Es gibt eine critique hégélienne ... de la logique classique ebd. 108 .
Hegel ... tente de situer ... ces lois de la pensée ... dans un processus où ils pren-
 
nent le statut ... de moments ebd. 109 . Il faut se garder de les réier ces lois
 
de la pensée, K. E.  ebd. . Plus on les observe avec sérieux et avec rigeur, mieux
on les voit se dépasser, se surmonter elles-mêmes was dem gleichkommt, dass
tout ce qu'elles permettent heureusement de discerner ... en vient nalement à
se dissoudre, à se uidier, à retourner au mouvement du processus universel

ebd. .
Diese critique, unter dem Blickwinkel der Hegelschen Unterscheidung von
 
Verstand entendement und Vernunft raison gesehen der Verstand
entspricht der forme de pensée, die der bon sens, wohl inklusive der logique
classique, ausmacht; die Vernunft entspricht der forme dialectique de pensée

vgl. ebd., 107f , stellt sich als eine critique der Vernunft am Verstand
dar.
Als critique rationnelle, die se veut-elle même dialectique, et donc non
dogmatique, ist sie nun so zu reformulieren, dass sie statt de traiter l'entende-
ment avec les seuls procédés séparateurs et xateurs de l'entendement lui-même
... montre le caractère relatif, passager, momentané, partiel des opérations de
l'entendement und, was ses ÷uvres anbelangt, absorbe celles-ci, et l'entende-

ment lui-même, dans le processus rationnnel universel ebd. 108 .
Die Frage stellt sich, ob diese critique hégélienne ... de la logique classique
nicht doch die Preisgabe aller Regeln und Verfahren der Letzteren erzwingt.



Thomas Kesselring 1984 strebt eine rationale Rekonstruktion der Art
und Weise an, wie in der Hegelschen Dialektik Begrie auseinander erzeugt

werden ders. ebd., 115 . Er entwickelt dazu ein Dialektikmodell, das die Be-
grisbewegung in Hegels Phänomenologie sowie in dessen Seins- und
... Wesenslogik auf weite Strecken verständlich machen soll vgl. ebd., 20,

115 . Die Ausblendung der Begriffslogik, des dritten und letzten Teils der
Wissenschaft der Logik, ist oenbar Kesselrings Bewertung geschuldet, es falle
Hegel in der Begriffslogik ... hinter das in der Wesenslogik erreichte

Niveau zurück ; vgl. Kesselring ebd., 89; vgl. a. ders. 1992, 297.
Sinn und Gegenstand Hegelscher Dialektik können nur erfolgreich bestimmt
werden, wenn die Aufgabe gelöst wird, Hegels Terminologie in eine andere,
den modernen Wissenschaften näher stehende Sprache zu übersetzen vgl. Kes-

selring ebd., 93 . Als Paradigma einer zu diesem Zweck tauglichen moder-
- 57 -

nen Wissenschaft, deren er sich auch bedient, gilt Kesselring die genetische
  
Erkenntnistheorie Jean Piagets und seiner Genfer Schule vgl. ebd. . Die Be-
schreibung, die Hegel von der dialektischen Bewegung der Erfahrung des Bewuÿt-
seins gibt ... , stimmt in zentralen Punkten mit der Analyse überein, die Piaget

von der Entwicklung der kognitiven Strukturen liefert Kesselring ebd. .
Gemäÿ dem Dialektikmodell läuft die zu erfassende Bewegung über

Stufen vgl. ders. ebd., 115f; zum Dialektikmodell vgl. a. ders. 1992, 274  .
Auf jeder Stufe lassen sich zwei Sphären unterscheiden, eine Obersphäre und

eine Untersphäre vgl. ders. 1984, 116 . Die Obersphäre einer Stufe auch
ihre Formsphäre genannt repräsentiert ... ein einfaches kognitives Schema
bzw. eine Form. Die Untersphäre einer Stufe auch ihre Inhaltssphäre
genannt steht für den Bereich der durch das Schema der 1. Sphäre zu the-

matisierenden ... Inhalte vgl. ebd., 116, 121f . Auf jeder Stufe erfolgt eine
Projektion des Schemas der Obersphäre in die von diesem Schema zu
thematisierenden Inhalte der Untersphäre. Diese Projektion bedeutet eine
Sphärenvermengung 23 und erzeugt einen Widerspruch. Dieser Widerspruch

ist eine strikte Antinomie. Vgl. ebd., 122f.
Eine strikte Antinomie bestimmt Kesselring als Äquivalenz zweier Aus-

sagen, deren eine die Negation der anderen ist vgl. ebd., 98 . Eine strikte
Antinomie weist also immer zwei sich gegenseitig negierende und zugleich impli-

zierende Seiten ... auf ebd. .

Kesselrings Bestimmung der strikten Antinomie ist durch van Heije-



noort 1967 angeregt, ohne dass es bei diesem für Kesselrings Qualizie-
rung strikt eine Entsprechung gäbe. Für van Heijenoort besteht die most
extreme form eines paradox eben in the apparent equivalence of 
two propositi-
ons, one of which is the negation of the other vgl. ders. ebd.,

45 . This extreme
form of a paradox is sometimes called an antinomy ebd. .

Einer strikten Antinomie entspreche mithin nicht nur wie bei einem ein-
fachen Widerspruch die Konjunktion entgegengesetzter Aussagen vgl. Kes-

selring ebd. . Dass strikte Antinomien Merkmale von Tautologien logischen

Äquivalenzen und zugleich von Widersprüchen aufwiesen, vgl. Kesselring

ebd., 98f, wird man nicht stehen lassen können. Vgl. dazu weiter unten S. 161 .
Dialektische Widersprüche von denen Hegel selbst übrigens so gut wie
nie spricht, so Kesselring in Aufnahme eines Hinweises in Michael Wolff

1981 , 17 unterschieden sich von anderen Widersprüchen genau durch ihre

strikt antinomische Natur vgl. Kesselring ebd., 115 .

Dass Kesselring von strikten Antinomien und nicht einfach von Anti-
nomien spricht, mag darin begründet sein, dass er die strikten Antinomien in
dem von ihm festgelegten Sinne und die Antinomien Hegels deutlich von-

23 Die Rede von der Sphärenvermengung  übernimmt Kesselring von Arend


 
Kulenkampff 1970 , 20, der sie seinerseits Rudolf Carnap 1928a , 40, ent-
lehnt haben dürfte. Vgl. Kesselring 1984 , 374 Anm. 6.
- 58 -

einander getrennt wissen möchte. Dass 


Hegel selbst von Antinomien spricht,
hatten wir gesehen, vgl. oben S. 3f.
Kesselring urteilt jedenfalls, dass es eine Illusion sei, zu glauben, was
Hegel unter einer Antinomie verstanden habe, sei dasselbe wie das, was die
moderne Logik als Äquivalenz sich 
gegenseitig negierender Propositionen be-
schreibt Kesselring ebd., 114 . Hegel rekurriere im wesentlichen auf den
Antinomiebegri Kants vgl. Kesselring ebd., 113 . Kesselring unterstellt

hier oenkundig, dass die Antinomie Kants keine strikte Antinomie ist.
Es sei dennoch die These keineswegs gefährdet, in Hegels

Dialektik spielten
strikte Antinomien eine zentrale Rolle vgl. ders. ebd., 114 . Hegel könne zur
Bezeichnung
strikt antinomischer Verhältnisse andere Begrie verwendet haben
vgl. ebd. . Kandidaten für solche Begrie seien der Terminus der doppelten
Negation (Negation der Negation

 ) und der Begri der Negativität  ebd.; vgl.
a. Kesselring ebd., 148 .

Als Beispiele für strikte Antinomien führt Kesselring die Russellsche



Antinomie sowie eine an Alfred Tarski 1935 anknüpfende Fassung der so

genannten Lügner-Antinomie an vgl. Kesselring ebd., 98 .
Die Russellsche Antinomie ergibt sich darüber, dass man den Begri der
Menge aller Mengen  bildet, die sich nicht selbst als Element enthalten :
Diese Menge enthält sich zum Element, wenn sie sich nicht zum Element enthält,
und sie enthält sich nicht zum Element, wenn sie sich zum Element enthält vgl.

ebd. . Bezeichnen wir besagte Menge die Menge aller Mengen, die sich nicht
selbst als Element enthalten mit R und drücken wir die Element-Beziehung
mittels des Zeichens aus, dann wären die beiden sich gegenseitig ... implizie-

renden und somit äquivalenten Seiten die Aussagen
R∈R
und

R∈R .
Von diesen Aussagen wäre insofern die eine die Negation der anderen bzw. diese
Aussagen wären insofern sich gegenseitig negierend, als sie einander kontradik-
torisch entgegengesetzt sind.
Die Lügner-Antinomie wird von Kesselring über die Formulierung

p : Der Satz p ist falsch.

präsentiert vgl. Kesselring ebd.; vgl. Tarski ebd., 271 : Der Satz p, der von
sich selbst Falschheit prädiziert, ist falsch, wenn er wahr ist, und wahr, wenn

er falsch ist Kesselring ebd. . Die beiden sich gegenseitig implizierenden,
äquivalenten Seiten wären die Aussagen

Der Satz p ist wahr


und
Der Satz p ist falsch.
Auch diese Aussagen wären insofern wechselseitig Negation voneinander bzw.
sich gegenseitig negierend, als sie, wenigstens bei einem Verständnis etwa der
letzteren der beiden Aussagen als
- 59 -

Der Satz p ist nicht wahr


respektive
. Der Satz p ist wahr,
einander kontradiktorisch entgegengesetzt sind.

Auf die nach ihm benannte Russellsche Antinomie stieÿ Bertrand
Russell im Jahre 1902. Er erkannte sie als in Gottlob Freges Grundgeset-

ze der Arithmetik. Begrisschriftlich abgeleitet I1893, II1903 herleitbar. Fre-
ge, von Russell in einem Brief vom 16. 6. 1902 über den Befund unterrichtet
vgl.Frege, Nachgelassene Schriften und Wissenschaftlicher Briefwechsel, Bd. 2,
211f , gab diesen in einem Antwortschreiben vom 22. 6. 1902 sogleich zu: Ihre
Entdeckung des Widerspruchs, so Frege, hat mich auf's Höchste überrascht
und, fast möchte ich sagen, bestürzt, weil dadurch der Grund, auf dem 
ich die
Arithmetik sich aufzubauen dachte, in's Wanken geräth vgl. ebd., 213 . Freges
System, das an logischer Strenge und Durchsichtigkeit des Aufbaus alles über-
traf, was bis dahin in der mathematischen

Grundlagenforschung überhaupt auf-
getreten war, so Thiel 1972 , 93, war gerade  d a n k  seiner präzisen 
Aus-
drucksmittel der Inkonsistenz überführt vgl. ebd., 95; Herv. von mir .
Ernst Zermelo entdeckte im Jahre 1902 ebenfalls die Russellsche
Antinomie 
 unabhängig von Russell und etwas früher als dieser vgl. Thiel
1980, 47 . Er publizierte seine Entdeckung jedoch nicht. In Würdigung Zerme-
los spricht man entsprechend von der Zermelo-Russellschen Antinomie vgl.

etwa Thiel 1996 . 
Die Lügner-Antinomie, über die Aussage Ich lüge jetzt  dargeboten, 
da-
tiert aus der Antike und wird auf Eubulides 
von Milet 4. Jh. v. Chr. zurück-
geführt vgl. Diogenes Laertios II, 
108 , einen Schüler des Eukleides von
Megara ca. 450 -- ca. 370 v. Chr. , des Begründers der Megarischen Schule,
der seinerseits ein Schüler des Sokrates war. Die Lügner-Antinomie in ihren
verschiedenen Fassungen ergibt sich jeweils über eine Aussage, die ihre 
eigene
Unwahrheit behauptet, vgl. Peter Schroeder-Heister 1995, 
719.
Die dem Kreter Epimenides Ende des 7. Jh.s v. Chr. in den Mund ge-
legte Aussage Alle Kreter lügen immer 24 führt auf keine strikte Antinomie
im Sinne Kesselrings. Zwar gilt: Wenn alle Kreter immer lügen und wenn der
Kreter Epimenides die Aussage Alle Kreter lügen immer tätigt, dann ist auch
diese vom Kreter Epimenides getätigte Aussage eine Lüge, d. h. dann ist es
n i c h t so, dass alle Kreter immer lügen.
Es gilt aber nicht mehr im Gegenzug: Wenn es n i c h t so ist, dass alle Kreter
immer lügen, und wenn der Kreter Epimenides die Aussage Alle Kreter lügen
immer tätigt, dann lügen alle Kreter immer. Denn es ist nicht zwingend, die
vom Kreter Epimenides getätigte Aussage Alle Kreter lügen immer unter die-
jenigen von Kretern getätigten Aussagen zu rechnen, die keine Lüge sind es sei
denn, diese Aussage ist die einzige, die jemals von einem 
Kreter getätigt wurde so
dass sie fürwahr ihre eigene Unwahrheit behauptet . Vgl. dazu Schroeder-
Heister ebd., 720; vgl. aber auch Thiel 1995, 325f.
Von den einander kontradiktorisch entgegengesetzten Aussagen
Alle Kreter lügen immer
und
Es ist nicht so, dass alle Kreter immer lügen

24 Auf Epimenides dürfte sich auch der neutestamentliche Brief an Titus be-


1,12,
 eÚpen tis âx aÎtw̃n ... ; Krh̃tes ‚eÈ yeũai
ziehen der als Paulus -Brief auftritt, aber pseudepigraphisch ist , wenn es ebd.
heiÿt: 
Es sagte einer von ihnen
sc. ein Kreter, vgl. ebd. 1,5  ... : Kreter sind immer Lügner .
- 60 -

bzw.
. Alle Kreter lügen immer
impliziert also unter der Voraussetzung, dass ein Kreter, etwa Epimenides,
die Aussage Alle Kreter lügen immer tätigt die erste Aussage die zweite; es
impliziert aber nicht mehr nicht unter der genannten Voraussetzung und erst
recht nicht ohne sie die zweite Aussage die erste. Die beiden Aussagen sind
nicht nicht unter der genannten Voraussetzung

und erst recht nicht ohne sie
äquivalent vgl. Kesselring ebd., 112 .

Der Widerspruch, der auf jeder Stufe der vom Dialektikmodell zu erfas-
senden Bewegung als strikte Antinomie erzeugt wird, erlaube nun den for-
mallogischen Schluss auf jede beliebige Aussage vgl. Kesselring ebd., 352

Anm. 19 . Der Beweis hierfür biete keinerlei Schwierigkeiten so Kesselring
 
unter Berufung auf Popper 1963 , 320f vgl. oben S. 25f . Jede Dialektik-
Interpretation sei der gewichtigen Frage ausgesetzt, wieso Hegel ... den An-
spruch aufrechterhält, mit seiner Theorie etwas Bestimmtes aussagen zu können,
wo ja doch aus einem Widerspruch alles Beliebige folgt, vgl. Kesselring ebd.,

27.
Um der formallogischen Erschlieÿbarkeit jeder beliebigen Aussage zu ent-
gehen, bedarf es der Ausschaltung des erzeugten Widerspruchs vgl. Kessel-

ring ebd., 123 . Wie wird diese Ausschaltung erreicht und dem Streben nach

Widerspruchsfreiheit ebd. 127 Genüge getan?
Der erzeugte Widerspruch wird wieder ausgeschaltet und die Wider-
spruchsfreiheit restituiert, indem die erfolgte Projektion des Schemas der
Obersphäre in die von ihm zu thematisierenden Inhalte der Untersphäre

vgl. oben S. 57 zurückgenommen wird somit eine Entmischung von Ober-
und Untersphäre stattndet, die Sphärenvermengung aufgehoben wird und,
ohne dass es zu einem bloÿen Rückfall in den status quo ante käme, Ober-
und Untersphäre dissoziiert Subsphären der Untersphäre einer neu-

en Stufe werden vgl. Kesselring ebd., 124, 127 . Auch der auf dieser neuen
Stufe dadurch erzeugte Widerspruch, dass das Schema ihrer Obersphäre
das bei der Entstehung des Widerspruchs der vorhergehenden Stufe unbe-

wuÿt mitkonstituiert wurde vgl. ebd., 125 in die von ihm zu thematisieren-
den Inhalte der Untersphäre projiziert wird einer Untersphäre, die Ober-
und Untersphäre der vorhergehenden Stufe als Subsphären enthält , wird
auf die angegebene Weise wieder ausgeschaltet.
Die vom Dialektikmodell zu erfassende Bewegung, die von Stufe zu Stufe
fortschreitet, ist bei Piaget oen, d. h. sie hat bei ihm keine letzte Stufe

vgl. Kesselring ebd., 282 . Bei Hegel hat sie eine solche. In ihr gilt ihm die

Bewegung als abgeschlossen vgl. ebd. .

Nicht nur die strikten Antinomien, die in der vom Dialektikmodell zu


erfassenden Bewegung erzeugt werden, kommen durch Sphärenvermengung
zustande. Es kämen überhaupt  strikte Antinomien durch Vermischung ver-
schiedener logischer bzw. semantischer, epistemologischer oder

ontologischer Ebe-
nen oder Sphären zustande vgl. Kesselring ebd., 99 .
So werde in der Russellschen Antinomie die Ebene einer Menge die
Ebene der Menge R aller Mengen, die sich nicht selbst als Element enthalten,
vgl. oben S. 58 mit der Ebene ihrer Elemente vermengt mit der Ebene
- 61 -

der Mengen 
eben, die sich nicht selbst als Element enthalten vgl. Kessel-
ring ebd. . In der Lügner-Antinomie werde

die metasprachliche Ebene mit der
objektsprachlichen vermengt vgl. ebd. .
Und so, wie die in der vom Dialektikmodell zu erfassenden Bewegung
erzeugten strikten Antinomien über die Revokation der Sphärenvermengung
wieder ausgeschaltet

 werden, so werden auch die Russellsche Antinomie in
  
Russell 1908 und Whitehead Russell 1910 13 sowie die Lügner-
Antinomie bei Tarski durch Dierenzierung
 der zuvor vermischten Sphä-
ren überwunden vgl. Kesselring ebd. . 
In der Tat sind gemäÿ

der in Russell ebd. und Whitehead Russell ebd.
entwickelten  ramied theory of logical types Aussagen wie
R∈R
und 
R∈R
nicht mehr bildbar, die formulieren, dass eine Menge Element von sich selbst ist
bzw. nicht Element von sich

selbst ist vgl. Russell ebd., 172, bzw. Whitehead
Russell ebd., 90f, 111 .
Überhaupt ist die Menge R nicht mehr bildbar: Hätte man doch für jede in
ihr als Element enthaltene Menge M gerade


 
M ∈M
vgl. Whitehead Russell ebd. .
Gilt für zwei Mengen M und N die Aussage
M ∈ N,
d. h., ist die Menge M als Element in der Menge N enthalten, dann ist die Funk-
tion, die die Menge N deniert, stets von höherer Ordnung als die Funktion, die
die Menge M deniert vgl. ebd., 112f . Bzw. dann ist nach Aufgabe des Unter-
schieds von Mengen und Funktionen 
die Menge N stets von höherer Ordnung
als die Menge M vgl. ebd., 157  .
Die Lügner-Antinomie tritt in einer semantisch geschlossenen Sprache auf,
d. i. in einer Sprache, die Namen für ihre Ausdrücke, insbesondere für ihre Aus-
sagen, enthält und über semantische Prädikate
wie wahr zur Qualizierung
ihrer Aussagen verfügt vgl. Tarski 1944, 59 . Das Symbol p, das oben S. 58
als Name für die Aussage
Der Satz p ist falsch
fungiert, das Prädikat falsch, das dieser Aussage zugesprochen wird und eben
diese Aussage selbst gehören ein und derselben Sprache an.
Gibt man die Geschlossenheit der Sprache auf und behält man das Spre-
chen über die Ausdrücke der bis dato geschlossenen Sprache einer Metasprache
vor, in der nun die Namen der Ausdrücke der Sprache und die semantischen
Aussagen- Prädikate wie wahr platziert sind die ursprünglich geschlossene,
nun ihrer Geschlossenheit beraubte Sprache verbleibt als Objektsprache ,
dann ist die Lügner-Antinomie augenscheinlich zum Verschwinden gebracht:
Die Aussage
Der Satz p ist falsch,
nun einer Metasprache angehörig, bezieht sich nicht mehr auf sich selbst, son-
dern auf einen mit p benannten Satz der zugehörigen Objektsprache

, dem sie
das Prädikat falsch zuspricht. Vgl. Tarski ebd., 59 . 
Auch Russell 1908 und Whitehead Russell 1910 13 behandeln die
Lügner-Antinomie und zwar in der über die Aussage Ich lüge erreichten Fas-
sung. Die Aussage Ich lüge, verstanden als
Es gibt eine Aussage der Ordnung n, die ich behaupte und die falsch ist,
ist von einer höheren Ordnung als n. Sie bezieht sich also nicht auf sich selbst.

Die
Lügner-Antinomie entfällt. Vgl. Russell ebd., 166, und Whitehead Russell

ebd., 89f.
- 62 -


Pirmin Stekeler-Weithofer 1992a teilt wie Marconi die von

Fulda 1973 eingenommene Perspektive man könnte sie eine semantische
nennen , in der Hegels spekulativ-logische Termini unter dem Aspekt in den
Blick genommen werden, dass sie eine Bedeutung haben. Vgl. zu Marconi über
das oben S. 47  Gesagte hinaus ders. 1980, 89 , 92 . Die Arbeiten Marconis
werden von Stekeler-Weithofer nicht erwähnt wie auch Fulda ebd. uner-
wähnt bleibt. Stekeler-Weithofer 1992b verweist einmal auf eine Stelle in
Fulda 1978 eine in der Zielsetzung gegenüber Fulda 1973 anders gelagerte
Arbeit, die gleichwohl von dieser substruiert zu werden scheint: vgl. ders. 1978,

etwa 142, 148 , 152f, 171 Fn. 38a. Vgl. Stekeler-Weithofer ebd., 146 Fn. 7.
Hegels Logik herangezogen wird nicht die von Hegel als eigenstän-
diges Werk publizierte Wissenschaft der Logik , sondern der unter dem Titel

Die Wissenschaft der Logik geführte erste Teil der Enzyklopädie 1830 vgl.

Stekeler-Weithofer 1992a, XV bediene sich der dialektischen Methode

der Begrisanalyse vgl. ebd., 20 . Unter Begrisanalyse versteht Stekeler-
Weithofer scheinbar weniger eine Analyse von Begrien als vielmehr eine
Analyse desjenigen Begris, von dem Hegel sagt, dass er nur einer ist; vgl.

Hegel S19 I18 sowie dazu weiter unten, S. 139; vgl. Stekeler-Weithofer

1992b, 173f. Die Begrisanalyse sei Bedeutungsanalyse vgl. ders. 1992a,
 
19f; ders. 1992b, 173 , auch: Sinnanalyse so etwa ders. 1992a, 21 . Die Bedeu-
tungsanalyse gelte nicht nur Bedeutungen von Worten, sondern auch und
hier erweitert Stekeler-Weithofer die von ihm geteilte semantische Per-
spektive Fuldas Bedeutungen von Sätzen und konstativen Äuÿerungen

vgl. ebd., 25; ders. 1992b, 166 .
Die dialektische Methode der Begrisanalyse sei ferner im Grunde nichts
anderes ... als eine entwickeltere Form dessen, was Carnap und andere rationale

Nachkonstruktion nennen Stekeler-Weithofer 1992a, 20 .

1. Bereits Marconi 1980 kennt im Zusammenhang mit Hegels Logic den
Gedanken der Bedeutungsanalyse. 
In kritischer Wendung gegen Fulda 1973 heiÿt es in Marconi ebd.:
Hegels method does not consist in eliminating the intensional indeterminacy of
the conceptual words but, rather, in exploring and exploiting it. Und: The Logic
is, in a way, a gigantic exploration of the intertwining meanings of our conceptual
words, which transforms meanings in analyzing them. Vgl. Marconi ebd., 92,
90; Unterstreichungen im Original. Ausdrücklich ist von einer analysis of sense
die Rede ebd. 93; vgl. auch die Rede von den analyses de sense in ders. 1983,
573 . Intension, sense und meaning

 werden von Marconi, wenn ich recht
sehe, ohne Unterschied verwendet. Die besagte analysis wird sogar als Hegel's
conceptual analyis angesprochen

vgl. ebd., 91 .
2. Schon Fulda 1973 bringt Carnap ins Spiel. Es sei die dialektische
Logik k e i n Denitionssystem ... im Sinn eines logischen Aufbaus von Be-
grien auf Ähnlichkeitsklassen

auÿersprachlicher Gegebenheiten, so Fulda mit
Blick auf Carnap 1928a , ŸŸ111  vgl. Fulda ebd., 44, 67 Fn. 46 .
Marconi 1980 sieht hingegen gleich zweimal die Möglicheit, Carnap zu
applizieren.

a Marconi ist davon überzeugt, dass the relationship between Hegel's theo-
ry and metatheory on the one hand, and the modern theories we use to analy-
ze them on the other hand can be claried by making reference to the Carna-
pian concepts of explication and rational reconstruction vgl. Marconi ebd.,
- 63 -

 
62f; Unterstr. im Original . Er hat dabei Carnap 1950 im Auge und zwar
ders. ebd.,

1--18, 576f, vgl. Marconi ebd.; vgl. aber auch etwa Carnap 1959,
12--18 . 
Sein Ziel sei es, so Marconi, to provide a partial explication of some He- 
gelian theoretical concepts such as is, opposition, unity of ... and ... , ... etc. ,
und das heiÿe, to clearly dene simple concepts that would correspond to, or as
Carnap says p. 7 , be similar to the original Hegelian 
concepts vgl. Marconi
ebd.;Unterstr. im Original; vgl. a. ders. ebd., 204 . 
b In Rezeption einer Unterscheidung aus Carnap 1937 , 233 , setzt Mar-
coni gegeneinander ab: zum Einen die Hegelschen Sätze der Form


the t1 is the t2
Form A und der Form
the t1 is t2

Form B , die sentences ... in the 
material mode seien, und zum Anderen ihre
oben S. 48 nicht vorgestellten unter Einsatz des Wortes sense formulierten
Paraphrasierungen
the sense of t1 is to be thought of as the sense of t2
und
the sense of t2 is an essential constituent of the sense of t1 ,
die sentences

in the formal mode seien vgl. Marconi ebd., 89; Unterstr. im
Original .
Die Hegelschen Sätze der Formen A und B seien in the material mode, so-
fern sie etwas über objects, namely, conceptual determinations aussagen. Ihre
angeführten Paraphrasierungen seien in the formal mode, sofern sie etwas über 
die senses der appropriate conceptual words aussagen. Vgl. Marconi ebd.
Stekeler-Weithofer lässt seine These gänzlich unausgeführt, es sei die
dialektische Methode der Begrisanalyse ... im Grunde nichts anderes ... als
eine entwickeltere Form dessen, was Carnap und andere rationale Nachkonstruk-
tion nennen. Es ist dies angesichts des hohen Anspruchs der These bedauerlich.
Nicht zuletzt

bleibt unklar, ob Stekeler-Weithofer

sich etwa auf Carnap
1928a , Ÿ100, oder Carnap 1928b , 18 , beziehen möchte 
und eventuell
das gerade referierte Urteil Fuldas vgl. die vorige Seite zurückgewiesen werden
müsste.
Von Marconi aus böte sich für ein Verständnis vielleicht so viel an: Die
Begrisanalyse, die Bedeutungs- bzw. Sinnanalyse ist, verläuft, wenigstens

soweit sie Bedeutungen von Worten gilt vgl. die vorige Seite , über die angeführ-
ten Paraphrasierungen.
Dass diese Paraphrasierungen eine entwickeltere Form der rationalen Nach-
konstruktion im Sinne von Carnap und anderen leisten, bliebe dann allerdings
darzutun.

Hegels Logik verfolge die Betrachtung dessen, was wirklich geschieht,


wenn wir über etwas sprechen oder nachdenken, etwas beweisen oder begrün-

den vgl. Stekeler-Weithofer 1992b, 172f . Das, was bei einem jeden sol-
chen Tun wirklich geschieht, geschieht gemäÿ dem Dreischritt der Dialektik 
bzw. gemäÿ der dialektischen Triade und das heiÿt, es geschieht im Rhythmus
von These, Antithese und Synthese, vgl. ders. 1992a, 19f, und ders. 1992b,

182f; Herv. im Original.
Durch scheinbar gültige Regeln des Sprachgebrauchs oder der Argumen-
tation mögen wir nun dazu verleitet werden, gewisse Äuÿerungen AS von
 
Sätzen S gleichzeitig als wahr richtig und als falsch unrichtig zu bewerten

ders. 1992a, 26; Herv. im Original bzw. gleichzeitig als irgendwie richtig und

als irgendwie unrichtig zu bewerten ders. 1992b, 167; Herv. im Original . Für
- 64 -

Stekeler-Weithofer 1992a, 25, sind es statt Äuÿerungen AS Aussagen aS


alsbestimmte Bedeutungen solcher Äuÿerungen AS von Sätzen S , die
den Gegenstand einer möglichen Bewertung als wahr oder falsch bilden; in
ders. ebd., 248, etwa können oenbar auch Sätze einer Bewertung als wahr

oder falsch unterliegen.
Die auftretenden Widersprüche zeigen, daÿ etwas nicht stimmt beispiels-
weise mag eine bestimmte Bedeutung von Sätzen S bzw. der vorkommenden
Worte ... nicht ... hinreichend erfaÿt  sein oder mögen die Kriterien des rech-
ten Gebrauchs von Äuÿerungen AS in einem gegebenen Kontext k und einer

konkreten Situation i nicht hinreichend bestimmt  sein vgl. Stekeler-Weit-

hofer 1992a, 27, 25; Herv. im Original .

An diesem Punkt setzt die dialektische Begrisanalyse ein vgl. ebd., 26 .
Ihr Ziel ist die Restitution der auÿer Kraft gesetzten Geltung des Satzes vom

Widerspruch vgl. ders. 1992b, 167; ders. 1992a, ebd. . Sie versucht dieses Ziel
zu erreichen, indem sie eine dierenziertere Bedeutungsbestimmung vornimmt

vgl. ebd. bzw. weitere semantische Dierenzierungen tätigt vgl. ders. 1992b,

ebd. . Stekeler-Weithofers dierenziertere Bedeutungsbestimmung bzw.
seine weiteren semantischen Dierenzierungen entsprechen damit Fuldas Be-

deutungsmodikation, vgl. oben S. 45. Der Satz vom Widerspruch wirkt als
Movens einer semantischen Dierenzierungsarbeit vgl. Stekeler-Weitho-

fer 1992a, ebd.; ders. 1992b, ebd. .
Wenn die Widersprüche ausgeräumt sind und der Satz vom Widerspruch
wieder in Geltung gesetzt ist, sind doch nur gewisse Miÿ- oder Fehlverständ-

nisse behoben worden vgl. ders. 1992a, 27 . Weitere Miÿ- oder Fehlverständ-
nisse sind erwartbar, erneut werden Widersprüche auftreten und die Auf-
hebung von Widersprüchen wird immer unabgeschlossen bleiben vgl. ders.

1992b, 168 .

Stekeler-Weithofer verquickt die Situation, in der ein Widerspruch


aufgetreten ist, mit einem Dissens von Kommunizierenden, deren einer Part
eine Äuÿerung AS eines Satzes S als wahr bewertet, während der andere Part
sie als falsch bewertet kurz: damit, dass wir ... in der Wahrheitsbewertung
einer konkreten Äuÿerung
... anderen ... widersprechen vgl. ders. 1992b, 168,
166; ders. 1992a, 25 . Er verquickt ferner entsprechend die Situation, in der ein
Widerspruch ausgeräumt ist, mit einem Konsens von Kommunizierenden, die
eine Äuÿerung AS eines Satzes S beide als wahr oder beide als falsch
bewerten kurz: damit, dass wir ... in der Wahrheitsbewertung

einer konkreten
Äuÿerung ... mit anderen ... übereinstimmen vgl. ebd.
Die dialektische Methode der Begrisanalyse bzw. die dialektische
Begrisanalyse dürfte ihre Anwendung innerhalb des Dreischritts der Dialek-
tik h i n t e r der durch aufgetretene Widersprüche bestimmten Antithesis und
v o r der Synthesis

 erfahren, zu deren Zustandekommen sie beiträgt vgl. ders.
1992b, 182 .
Sollte Stekeler-Weithofer den Dreischritt als für die Dialektik kon-
stitutiv

erachten vgl. auch seine Rede von Hegels dreigliedriger Dialektik, ebd.
140 , die Methode der Begrisanalyse bzw. die Begrisanalyse aber, wenn-
gleich sie innerhalb des Dreischritts verortbar sein dürfte, doch selbst nicht
als diesem Dreischritt folgend ansehen, dann wäre erklärlich, dass er die Me-
thode der Begrisanalyse bzw. die Begrisanalyse unter Verwendung von
einfachen Anführungszeichen nur als dialektisch, nicht aber als dialektisch
qualiziert. Die Qualizierung als dialektisch mag dann die Zugehörigkeit zu
- 65 -

Hegels Logik zum Ausdruck bringen oder spezieller darauf abheben, dass die
zur Frage stehende Analyse, die Bedeutungsanalyse ist und den Bedeutungen
von Worten, Sätzen und konstativen Äuÿerungen gilt, dies doch zugleich
als Analyse

 des Hegelschen Begris sein soll, der nur einer ist vgl. oben
S. 62 .

So wie Hegel also den Satz vom Widerspruch als normatives Ideal  unan-

getastet lasse vgl. Stekeler-Weithofer 1992a, 27 , so ziele auch seine Kri-
tik am Satz vom ausgeschlossenen Dritten oenbar nur auf den Anspruch,
er gelte allgemein, nämlich für alle Äuÿerungen oder gar alle Sätze, die wie
Artikulationen sinnvoller Aussagen aussehen vgl. ders. ebd., 23f; ders. 1992b,

165; Herv. im Original . Dieser Anspruch sei tatsächlich nicht einzulösen. Die
Äuÿerung eines Satzes der Art Ich lüge scheint z. B. grammatisch ... wohlge-
formt, daher auch wahr oder falsch zu sein, artikuliert aber in Wirklichkeit ...

gar keine Aussage vgl. ebd. .
In summa: Hegel habe die Bedeutsamkeit der formalen Logik mitnichten

miÿachtet vgl. Stekeler-Weithofer 1992a, 244 .


Wie hinter der Stellungnahme Fuldas vgl. oben S. 44  steht auch hinter
der Stellungnahme Stekeler-Weithofers eine Ausdeutung der ersten
Habilitationsthese

Hegels vgl. Stekeler-Weithofer 1992a, 27; ders. 1992b,
168 . Bei Stekeler-Weithofer lautet diese These allerdings, in Abweichung
von der Überlieferung bei Rosenkranz, Contradictio est regula veri, noncon-
tradictio, falsi

 Der Widerspruch ist die Richtschnur des Wahren, der Nichtwi-
  
derspruch, die Richtschnur des Falschen , vgl. oben S. 2f.
Und wie bei Fulda vgl. oben S. 45f ist auch bei Stekeler-Weithofer
die Ausdeutung

abzulehnen.
a Der Hegelsche Widerspruch, so wie Stekeler-Weithofer ihn ver-
steht, kann nicht der Widerspruch der ersten Habilitationsthese Hegels sein.
Dieser ist Richtschnur des Wahren. Der Hegelsche Widerspruch jedoch,
wie Stekeler-Weithofer ihn versteht, ist in erster Linie Richtschnur des
Falschen: Er zeigt, dass etwas nicht stimmt. Eine Korrektur durch die dia-
lektische Begrisanalyse ist vonnöten.
Erst in zweiter Linie mag man den Hegelschen Widerspruch Stekeler-
Weithofers als Richtschnur des Wahren ansehen: In negativer Ausgrenzung
macht er deutlich, dass das Wahre nicht in der Situation liegen kann, in der er
aufgrund von Miÿ- oder Fehlverständnissen auftritt vgl. Stekeler-Weitho-
fer 1992a, 27 .

b Der Hegelsche Nichtwiderspruch, den Stekeler-Weithofer durch
seine Fassung der ersten Habilitationsthese supponiert, kann so, wie Stekeler-
Weithofer ihn versteht, nicht der Nichtwiderspruch dieser ersten Habilita-
tionsthese sein. Dieser ist Richtschnur des Falschen. Der Hegelsche Nicht-
widerspruch Stekeler-Weithofers jedoch ist in erster Linie n i c h t Richt-
schnur des Falschen: Er zeigt n i c h t , dass etwas nicht stimmt. Eine Korrek-
tur durch die dialektische Begrisanalyse ist n i c h t vonnöten. Man könnte
eher im Gegenteil sagen: Er zeigt, dass zumindest bis auf Weiteres alles
stimmt. Deswegen wird der Nichtwiderspruch noch nicht Richtschnur des
Wahren, vgl. Stekeler-Weithofer ebd. Es scheint, dass Stekeler-Weitho-
fer die Rede vom Nichtwiderspruch als Richtschnur des Wahren vermeiden
möchte, damit sie nicht bei einem Verständnis

des Wahren als Wahrheit von
Äuÿerungen Sätzen, Aussagen dahingehend missverstanden wird, dass
die bloÿ faktische Erfülltheit des Satzes vom

Widerspruch schon

die Wahrheit
von Äuÿerungen Sätzen, Aussagen verbürgt, vgl. ebd.
Erst in zweiter Linie mag man den Hegelschen Nichtwiderspruch im Ver-
ständnis Stekeler-Weithofers als Richtschnur des Falschen ansehen: Durch
- 66 -

die Abwesenheit von Miÿ- oder Fehlverständnissen macht er deutlich, dass


das Falsche in 
zukünftigen Situationen liegen muss, in denen aufgrund von
erwartbaren Miÿ- oder Fehlverständnissen Widersprüche auftreten vgl.
Stekeler-Weithofer ebd.; anders kann ich Stekeler-Weithofer hier nicht

verstehen .
Der Hegelsche Nichtwiderspruch Stekeler-Weithofers dürfte dann
allerdings in Hegels Logik kaum als Richtschnur 
des Falschen fungieren kön-
nen: Die groÿe Logik Wissenschaft 
der Logik wie die kleine Logik der er-
ste Teil der Enzyklopädie 1830 einmal vorausgesetzt, 
sie enden mit einem
Nichtwiderspruch und nicht mit einem Widerspruch endeten mit der Aus-
sicht auf Falsches, das nicht mehr bearbeitet würde. Sie b r ä c h e n a b , statt
wie sie es doch de facto beide gleichermaÿen tun mit der Behandlung der
absoluten Idee a b z u s c h l i e ÿ e n . Überhaupt widerstreitet Stekeler-Weit-
hofers Vorstellung, in Hegels Logik bleibe die Aufhebung von Widersprü-
chen immer unabgeschlossen, dem Umstand, dass die groÿe Logik wie die
kleine Logik unzweifelhaft ein Ende haben.

c Man wird Stekeler-Weithofer zugeben, dass Hegels erste Habilita-
tionsthese in der von Stekeler-Weithofer gegebenen Lesart alles andere
bezweckt, als den Satz vom

Widerspruch einfach zu annullieren vgl. Stekeler-
Weithofer 1992a, 27 :
Der Hegelsche Widerspruch Stekeler-Weithofers, der den Satz vom
Widerspruch verletzt und der auf die gerade angegebene Weise als Richtschnur
des Wahren angesehen wird, ist n i c h t in dem Sinne Richtschnur des Wah-
ren, dass seine Verletzung des Satzes vom Widerspruch das Wahre indizierte
und dem Satz vom Widerspruch die Anerkennung verweigert würde. Im Gegen-
teil wird durch die von der dialektischen Begrisanalyse getätigte semantische
Dierenzierungsarbeit die Verletzung des Satzes vom Widerspruch zum Ver-
schwinden gebracht.
Und der Hegelsche Nichtwiderspruch Stekeler-Weithofers, der nicht
den Satz vom Widerspruch verletzt und der auf die gerade angegebene Weise
als Richtschnur des Falschen angesehen wird, ist n i c h t in dem Sinne Richt-
schnur des Falschen, dass seine Konformität mit dem Satz vom Widerspruch
das Falsche indizierte weil eben dem Satz vom Widerspruch die Anerken-
nung verweigert würde.
Doch Stekeler-Weithofer hat einen nicht geringen Preis bezahlt: Der
Sinn der ersten Habilitationsthese Hegels, so wie sie bei Rosenkranz über-
liefert ist, erscheint unterlaufen. Dass der Widerspruch die Richtschnur des
Falschen ist ein zentrales Stück der Stellungnahme 
Stekeler-Weithofers
wie auch schon der Stellungnahme Fuldas , ist g e r a d e die Zielscheibe der
Kritik, wie sie im zweiten Teil der bei Rosenkranz überlieferten These vorge-
tragen wird: non contradictio regula falsi  der Widerspruch ist n i c h t die

Richtschnur des Falschen vgl. oben S. 2 .


3. Die reine Nein-Stellungnahme

Die reine Nein-Stellungnahme sie besagte, dass die Hegelsche Dialektik
dem formallogischen Satz vom Widerspruch keineswegs die Anerkennung verwei-
gere und auch keine formallogischen Widersprüche in Anspruch nehme vgl. oben

S. 5 wird schon im Jahre 1852 von Hermann Ulrici bezogen, der Hegel

noch gehört hatte vgl. Volker Peckhaus 1995, 17, 109f .

Ulrici 1852 konzediert zwar mit Blick auf Hegels Wissenschaft der Logik ,

W29  II28 , dass Hegel den Satz der Identität und des Widerspuchs als logi-

sches Gesetz ... bestreitet Ulrici 1852, 108 . Er ndet aber, dass die von Hegel
vorgebrachten Argumente ... den Satz der Identität und des Widerspruchs als
- 67 -


logisches Denkgesetz gar nicht treen vgl. ebd., 109 . Unter dem Satz der
Identität und des Widerspuchs versteht Ulrici dasjenige logische Gesetz bzw.
dasjenige logische Denkgesetz, das gleichermaÿen durch den Satz der Identität
wie durch den Satz des Widerspruchs ausgedrückt wird, vgl. ebd., 97f. Der Satz
des Widerspruchs ist die Kehrseite des Satzes der Identität: Was der Satz der
Identität positiv ausdrückt, wenn er behauptet, dass jedes Ding als sich
selber gleich zu denken sei und somit A = A zu denken sei, das drückt der Satz
des Widerspruchs negativ aus, wenn er behauptet, dass A = non A nicht
gedacht werden könne und somit A nicht = non A zu denken sei, vgl. ebd., 97f.
Der Satz der Identität und der Satz des Widerspruchs sprechen nur Einen
und denselben in allem Unterscheiden nothwendig ... zu vollziehenden Akt aus,

vgl. ebd. Vgl. a. Ulrici 1860, 38f.
Hegel argumentiere gegen den Satz der Identität und des Widerspuchs
nicht als Ausdruck eines G e s e t z e s, sondern als Ausdruck eines B e-

g r i f f s vgl. Ulrici 1852, 109 . Hegel bekämpft gar nicht den Satz: daÿ

A = A oder jedes Objekt als sich selber gleich ... z u d e n k e n s e y vgl. ebd. . Er
bekämpfe vielmehr, daÿ A = A als Bezeichnung des B e g r i f f s der abstrakten
  
Identität etwas Wahres bezeichne vgl. ebd. . Hegel zeige vgl. W28f II29f ,
dass der B e g r i f f der abstrakten Identität nur i m U n t e r s c h i e d e vom
Begri der Verschiedenheit gedacht werden könne, also die reine schlechthinni-
ge Identität, die allen Unterschied und alle Unterscheidung ausschlieÿende Un-

terschiedslosigkeit, undenkbar sey vgl. Ulrici 1852, ebd. . Ebendies habe er
selbst, so Ulrici, dargethan vgl. ebd.; Ulrici mag hier an ders. ebd., 84,

87f, denken . Gerade daraus aber habe er das Gesetz der Identität als
Gesetz der unterscheidenden Denkthätigkeit nachgewiesen vgl. ebd., 109;

Ulrici bezieht sich hier auf ders. ebd., 93  .
Dass Hegel den Ausdruck eines Gesetzes für den Ausdruck eines Begrif-
fes nimmt und Gesetz und Begri der Identität miteinander verwechselt, fügt
sich in die Vermischung und Verschiebung der Begrie ein die von Schelling
und Hegel in die Philosophie eingeführt worden sei , durch welche diese Be-

grie in dialektischen Fluÿ gebracht werden vgl. Ulrici ebd., 107  .

Ulrici 1860 verweist darauf, dass eine Bekämpfung des Satzes der Identi-
tät und des Widerspruchs auf eine Bekämpfung der Mathematik hinausliefe

beruhen doch deren Axiome gerade auf diesem Satz vgl. ders. ebd., 39 . Glück-

licher Weise sei Hegels Argumention, wie er bereits in Ulrici 1852 , 108f,
dargelegt habe, nur ein Gewebe von Sophismen und Miÿverständnissen vgl.

ders. 1860, ebd. .
Dass die von Hegel gegen den Satz der Identität und des Widerspruchs
vorgebrachte Argumentation scheitert, hat wie Ulrici nur beiläug erwähnt
und ohne nähere Ausführung lässt Konsequenzen für die dialektische Methode
wie immer diese von Ulrici im Zusammenhang mit der erwähnten Vermischung
und Verschiebung der Begrie gesehen werden mag, durch welche die Letzteren

in dialektischen Fluÿ gebracht werden : Die dialektische Methode fällt, wenn

der Satz der Identität und des Widerspruchs stehen bleibt vgl. Ulrici ebd. .
- 68 -


Kuno Fischer 1901 unterscheidet zwei Arten des Widerspruchs: einen
notwendigen Widerspruch und einen unmöglichen Widerspruch vgl. ders.

ebd., 497f .
Einen Widerspruch der ersten Art bezeichnet Fischer als notwendig, weil

er notwendigerweise in allem Werden stattndet vgl. ebd., 498 . Ohne ihn gibt
es keinerlei Prozeÿ, insbesondere den Prozeÿ der Fortschreitung des Denkens

nicht, wie er Thema der hegelschen Logik ist vgl. ebd., 497f, 441 . Dieser not-
wendige Widerspruch besteht in der Einheit entgegengesetzter Bestimmungen
genauer: in der Einheit von Sein und Nichtsein im Wesen der Dinge, in
jener coincidentia oppositorum, die bereits tiefe und kühne Denker, wie Hera-
klit von Ephesus, Nikolaus von Cusa, Giordano Bruno von Nola in vollem Maÿe

geltend gemacht haben vgl. ebd., 497f; vgl. a. ebd., 441 25. Hegel schlieÿt sich
diesen Denkern an. Er stellt sogar die Geltung dieses Widerspruchs in den

Mittelpunkt seiner Logik und ihrer Methode vgl. ebd., 497, 441 .
Einen Widerspruch der zweiten Art bezeichnet Fischer als unmöglich, weil
er darin besteht, dass einem Begrie ein widersprechendes Merkmal beigelegt
wird, wodurch ein unmöglicher oder absurder Begri entsteht, wie der gerade
Kreisbogen, der viereckige Zirkel, das hölzerne Eisen usf. ebd. 497f; vgl. a. ebd.,

494 . In Entsprechung dazu, dass der unmögliche Widerspruch in der Schul-
sprache der Logik geredet eine c o n t r a d i c t i o i n a d j e c t o ist, nennt er
den notwendigen Widerspruch, den Widerspruch der ersten Art, eine c o n t r a-

d i c t i o i n s u b j e c t o vgl. ebd., 498 .
Wenn nun die herkömmliche Logik erklärt: Alles ist mit sich identisch, oder

Nichts widerspricht sich ebd. 497 das heiÿt, wenn sie den Satz der Identi-
tät vorträgt oder auf den Satz des Widerspruchs abhebt vgl. ebd., 491; den
Satz des Widerspruchs fasst Fischer genauer als A kann nicht zugleich A und

Nicht-A sein, vgl. ebd. und wenn die spekulative Logik dagegen erklärt:
Nichts ist sich selbst gleich, oder Alles widerspricht sich, dann tritt in der Tat
ein auf das schärfste ausgeprägter und zugespitzter Gegensatz zwischen der

spekulativen und gewöhnlichen Logik zu Tage vgl. ebd., 497 . Er ist allerdings

als pur verbal anzusehen ohne dass dies bei Fischer genügend heraus käme : Der
Widerspruch, den die herkömmliche Logik meint den sie allem abspricht,
so dass ihr alles identisch mit sich ist und nichts sich widerspricht und den sie

überhaupt für die einzige Form des Widerspruchs ... hält vgl. ebd., 498 ist
der Widerspruch im Sinne des unmöglichen Widerspruchs. Der Widerspruch,
den die spekulative Logik meint den sie allem zuspricht, so dass ihr nichts
sich selbst gleich ist und alles sich widerspricht ist der Widerspruch im Sinne
des notwendigen Widerspruchs.
Fischers Einlassung verwirrt, es bemerke Hegel von einigen Beispielen jener
undenkbaren Widersprüche mit Recht ... , daÿ sie keineswegs so absurd sind, als

man meint vgl. ebd., 498 . Es gehe nicht um die hölzernen Eisen, sondern um

25 Fischer ebd., 441, hatte noch den Widerspruch als Streit entgegengesetz-
ter Bestimmungen und die Auflösung des Widerspruchs in der Vereinigung
ebendieser entgegengesetzten Bestimmungen geschieden.
- 69 -


die Beispiele, die von geometrischen Begrien handeln vgl. ebd. . Fischer
hat eine Stelle in der Enzyklopädie, Ÿ119 Anm., im Auge, an der Hegel die Bei-
spiele des vieleckigen Zirkels und des geradlinigen Kreisbogens anführt und
geltend macht, dass die Geometer kein Bedenken hätten, den Kreis als ein
Vieleck von geradlinigen Seiten zu betrachten und zu behandeln vgl. Hegel

Enz., ebd. . Fischer stellt dann aber sogleich klar, dass in diesen von Hegel an-
geführten Beispielen keine contradictio in adjecto vorliege, sondern dass es sich
in ihnen um die E n t s t e h u n g der Kurve aus der geraden Linie und des Krei-
ses aus dem Polygon, also um Zustände des Werdens handle, in denen der
Widerspruch herrsche, den er die contradictio in subjecto genannt habe vgl.

Fischer ebd. . Es ist allerdings die Frage, ob Fischer hier nicht Hegel fehl-
interpretiert, der immerhin den vieleckigen Zirkel und den geradlinigen Kreis-

bogen dem Satz des Widerspruchs widerstreiten sieht, vgl. Hegel Enz., ebd.

Agnes Dürr 1938 entnimmt der Hegelschen Logik als das Grundge-
setz oder das Gemeinsame alles Dialektischen, daÿ jede Bestimmung zu-
gleich das Negative ihrer selbst ist und daÿ beide eine Einheit bilden vgl. Dürr

ebd., 40f, 45f, 48 . Die unterschiedenen Formen einer derartigen negativen
Einheit oder negativen Identität seien alle gleichermaÿen als Dialektik zu

bezeichnen vgl. ebd., 96f, 46 . Hegel selbst habe die diversen Formen solcher
negativen Einheit bzw. negativen Identität zwar gekannt, sie aber nicht genau
auseinander gehalten und auch ihre Verschiedenheit nur nebenbei behandelt, vgl.
ebd., 96. Die Komposita negative Einheit und negative Identität sind origi-
   
nal Hegelsch, vgl. etwa S168 I155, W51 II49 bzw. W99, 157 II96, 153. Dürr
orientiert sich u. a. an der Stelle aus dem Schlusskapitel der Wissenschaft der Lo-
gik, der zufolge ein  ... Erstes an und für sich betrachtet sich als das Andre seiner
selbst zeigt und das ist: sich als das Negative des Ersten zeigt vgl. B294

II494 , an der Stelle aus der Einleitung in die Wissenschaftder Logik , an der
es heiÿt: Das, wodurch sich der Begri selbst weiter leitet, ist das ... Negati-

ve, das er in sich selbst hat; dies macht das wahrhaft Dialektische aus S40

I37 und an der wenig später folgenden Stelle, an der das Dialektische als das

Fassen des Entgegengesetzten in seiner Einheit präsentiert wird vgl. S41 I38;

vgl. Dürr ebd., 43, 45 .
Dürr macht bei Hegel neben echter Dialektik auch unechte Dialektik

aus vgl. ebd., 45 . Echte Dialektik liegt bei den dialektisch strukturierten Ein-

zelkategorien und ihren dialektischen Momenten z. B. Form Materie
 
u. a. m.  vor vgl. ebd. . Unechte Dialektik liegt bei den Übergängen der
einzelnen Kategorien ineinander und der Kategoriengruppen 26 ineinander ...

z. B. vom Werden zum Dasein  vor, die schon von Trendelenburg, E. v. Hart-

mann, Cassirer ... mit einem unbestreitbaren Recht angegrien worden seien

und eben nur dialektisch zu sein prätendieren vgl. ebd. .

26 Es dürfte ein Versehen sein, dass Dürrs Text den Singular Kategoriengruppe
statt des Plurals Kategoriengruppen aufweist. Dass Letzterer gemeint ist, wird
durch die parallele Pluralbildung Gruppen im nächsten Satz sowie in Dürr
ebd., 49, nahegelegt.
- 70 -

Zu der unechten Dialektik wurde Hegel allein von seinem groÿartigen



Systemwillen hingerissen ebd. . Zwar habe Hegel die Bewegung des Be-
gris keineswegs als eine solche gemeint, die die Kategorien seinsmäÿig erzeugt
eine derartige Bewegung wäre eine metaphysische Phantasie vgl. ebd., 44;

vgl. a. ebd., 43 Fn. 1 . Aber dennoch ist es undenkbar, dass eine Begrisbewe-
gung, die unter Verzicht auf allen empirisch erfahrbaren Inhalt stets erneut ein
Erstes als sein Anderes, als ein anderes Bestimmtes aufzeigt, dies via logi-
sche Negation tut: Die logische Negation d. i. die Negation im Begrie
oder im Begriichen, im Gedanken, wohl auch: im Denken vgl. ebd., 43 ,

55, 97 setzte ein A, wenn sie es als sein Anderes setzte, gleich einem non A,
gleich einem Unbestimmten, nicht aber gleich B einem Bestimmten vgl. ebd.,

44 . Nur dadurch kann immer wieder im Rücken eines Ersten sein Anderes als
ein anderes Bestimmtes auftauchen, dass dem Begri als sachliche Grundla-
ge ein Kontinuum von Momenten ... zugrunde liegt, in dem jedes Moment ein

g a n z b e s t i m m t e s G e g e n s a t z m o m e n t hat vgl. ebd. . Indessen ist ein
so in Gegensätzen aufgebautes Kontinuum eine unbewiesene Voraussetzung

vgl. ebd. .

Die  echte Dialektik der dialektisch strukturierten Einzelkategorien und
ihrer dialektischen Momente hat immer eine sachliche Grundlage, ihr liegt

immer eine Sache zugrunde vgl. ebd., 95 . Gleichwohl ist diese Sache nicht
immer im Realen d. i. im äuÿerlich Daseienden oder in der äuÿeren Rea-
lität nachweisbar vgl. ebd., 95, 42, 49; kursiv im Original . Im Falle der
Nachweisbarkeit der Sache im Realen ist die Dialektik Realdialektik vgl.

ebd., 48, 69 .
Die negativen Einheiten oder negativen Identitäten, die das Dialektische

ausmachen vgl. oben , sind in der S a c h e immer in Einheit und Synthese

ebd. 96 . Anders ist es im Begri. Die Erfassung der negativen Einheiten
bzw. Identitäten im Begri, ihre logische Fixierung und das heiÿt, die Be-
zugnahme auf sie in der Hegelschen Logik, führen zum W i d e r s p r u c h, ...
zum Gegenübersetzen und Aufeinanderprallen von These und Antithese vgl.

ebd., 96f . Erst im Anschluss an das Auftreten des Widerspruchs erfolgt das
Aufheben dieses Widerstreitens in der Synthese vgl. ebd., 97; vgl. a. ebd.,

56, 76f . Der Zugri auf eine sachlich negative Einheit zerfällt dem Begri
in drei Akte und ist ihm nur im ruckweisen Gang von These Antithese und

Synthese möglich vgl. ebd., 96f .

Der Widerspruch wird als logischer Widerspruch bezeichnet ebd. 55, 97 .
Es wird damit darauf abgehoben, dass er ein Widerspruch nicht in der
 
Sache, sondern im Begri im Begriichen, usw. ist vgl. ebd. . Das Ad-
jektiv logisch wird hier nicht gleichbedeutend mit dem Adjektiv formallogisch
verwendet. Dürr spricht nirgends davon, dass der Widerspruch ein formal-
logischer Widerspruch oder ein Widerspruch im Sinne der formalen Logik
sei. Thesis und Antithesis sind auch gar keine Aussagen, sondern die Mo-
mente der jeweiligen Einzelkategorie. So ist das Werden die Synthese der

Momente Sein und Nichts vgl. ebd., 68; vgl. a. etwa ebd., 52, 56, 76f .
Nichtsdestotrotz nden sich bei Dürr Andeutungen, dass die Dialektik mit
formallogischen Widersprüchen zu tun haben könnte. Die Dialektik, die Et-
was an sich hat, das eine Bestimmung, ein Telos, ein Sollen, hat bzw. das
- 71 -

sein Anderes als ein Sollen hat, scheint sich in dem Satz auszusprechen: Das

Etwas ... i s t sein Anderes und ist es auch n i c h t vgl. ebd., 61 . Die nega-
tive Einheit oder negative Identität des wie angegeben qualizierten Etwas
wäre in einer Konjunktion ausgedrückt, deren beide Teilsätze Das Etwas ist

sein Anderes, Das Etwas ist nicht sein Anderes zumindest prima facie einan-
der kontradiktorisch entgegengesetzt sind. Die Dialektik des Anfangs macht
es oenbar aus, zu sein und nicht zu sein bzw. etwas zu sein und Nichts zu

sein vgl. ebd., 68f .
In aller Klarheit formuliert Dürr schlieÿlich: Die Hegelsche Dialektik hebt

den Satz des Widerspruchs und der Identität n i c h t auf ebd. 97 . Der Satz
des Widerspruchs und der Identität gilt auch in der dialektischen Logik ebd.

98 .
  
Franz Grégoire 1946 bzw. ders. 1958 mit einer gegenüber ders. 1946
erweiterten Fassung, die ihre Vorgängerfassung fast vollständig und gröÿten-
teils unverändert integriert, glaubt eine vierfache Bedeutung des Wortes Wi-

derspruch contradiction bei Hegel konstatieren zu können vgl. Grégoire

1958, 65 . Entsprechend hat für Grégoire auch das von ihm so genannte axio-
me de contradiction universelle, toute chose est en soi-même contradictoire,

eine vierfache Bedeutung vgl. ebd., 51, 65 , 97 . Mit dem axiome de con-
tradiction universelle, das auch als toute chose est contradictoire, tout est
contradictoire oder les choses sont contradictoire angegeben wird, ebd. 65, 68,

97 respektive, nimmt Grégoire den Hegelschen Satz aus W59 II58 auf: Alle
Dinge sind an sich selbst widersprechend. Vgl. a. oben S. 3. Der adverbiale Zusatz
an sich selbst bringt Grégoire zufolge zum Ausdruck, dass der Widerspruch

der Dinge, wie es in W60 II59 heiÿt, nicht bloÿ in einer äuÿerlichen Reexion,
sondern in ihnen selbst vorhanden ist, vgl. Grégoire ebd., 64. Pour Hegel, so
Grégoire ebd., la contradiction n'a pas à être introduite par la pensée dans les

choses: elle s'y trouve toute réalisée. In keiner der vier Bedeutungen des axio-
me de contradiction universelle ist mit ihm das Vorliegen einer contradiction

logique ebd. passim verbunden.
In der ersten Bedeutung von Widerspruch, d. i. in der Bedeutung des Wi-

derspruchs als einer essentielle contrariété vgl. Grégoire ebd., 65 , meint
das axiome de contradiction universelle : une essence ne peut être realisé si

son contraire logique ne l'est pas pour son compte du moins quelque jour ,

kurz: toute chose exige l'existence de son contraire vgl. ebd. . L'axiome vise
l'exigence, dans le premier membre du processus dialectique, de l'existence du
second, wie es auch einbegreift, dass dans le processus, le second membre exige

à son tour le premier vgl. ebd. . Die beiden ersten membres des processus

dialectique sind sich wechselseitig son contraire vgl. ebd. . Grégoire weist
darauf hin, dass Hegel le second membre auch précisément ... négation du
 
premier  nenne vgl. ebd. .
Dennoch werde das Wort Widerspruch in seiner ersten Bedeutung, par rap-

port á la contradiction logique, nur par métonymie verwendet vgl. ebd., 71 .
Eine identication formelle der beiden ersten membres des processus dia-
lectique liegt nicht vor. Keines von ihnen verlangt danach, d'être purement et
simplement l'autre en sa teneur, mais simplement que l'autre se pose lui aussi
- 72 -


... dans la réalité vgl. ebd., 65; vgl. a. ebd., 68 . Grégoire ndet oenbar
die Vorstellung einer réalisation de deux données nicht problematisch, qui se
contredisent, dabei keine contradiction logique erzeugen und gleichwohl des

contraires logiques sind.
Une contradiction sera dite surmontée, résolue, etc., par l'apparition ou l'exi-
stence du troisième terme de la triade der processus dialectique verläuft
in triades , die membres dieses processus bzw. seiner triades werden von
    
Grégoire als essences sowie als termes angesprochen vgl. ebd., etwa 55,

65 , 97 . Der dritte terme markiert einen état de transposition supérieure
et d'union für die beiden ersten termes, le troisième terme ... les synthéti-

se vgl. ebd., 66, 68 . Grégoire schlieÿt sich immer wieder der Gewohnheit
an, der damit verbundenen facilité halber die Glieder einer Triade als thèse,
antithèse und synthèse zu bezeichnen, vgl. etwa ders. ebd., 61, 75, 78f, 87
Fn. 1. Bei Hegel selbst sei diese Redeweise genauer wird man sagen müssen:
ihre deutsche Entsprechung nur ad hominem et à de très rares occasions an-

zutreen, vgl. Grégoire ebd., 55 Fn. 1.
In der zweiten Bedeutung von Widerspruch, d. i. in der Bedeutung des Wi-

derspruchs als eines nécessaire antagonisme vgl. ebd., 68 , meint das axiome
de contradiction universelle : tout est en lutte avec un terme contraire vgl.

ders. 1947, 58 . Partout où la chose s'y prête, Hegel tend à considerer deux con-
traires comme se trouvant nécessairement en lutte l'un avec l'autre ders. 1958,

68 . Soweit wie möglich macht Hegel deux contraires zu deux éléments actifs

... tendant à se détruire l'un l'autre vgl. ebd. .
Das Wort Widerspruch in seiner zweiten Bedeutung wird par métaphore

verwendet, le conit nommé contradiction vgl. ebd., 71 . Der Widerspruch
in seiner zweiten Bedeutung dürfte dem Hegelschen Widerstreit gleichkom-

men vgl. ebd., 68 . Für Vorkommnisse von Widerstreit bei Hegel verweist

Grégoire auf S28f I26f, wo nicht zuletzt auch von einem n o t w e n d i g e n
Widerstreit, scil. der Bestimmungen des Verstandes mit sich selbst, die Rede

ist; Sperrung im Original.
La solution, la suppression d'une contradiction wird zu einer réconci-

liation des adversaires Versöhnung , qui s'eectue sous la forme de la synthèse

vgl. Grégoire ebd., 71 .
In der dritten Bedeutung von Widerspruch, d. i. in der Bedeutung des Wi-

derspruchs als einer corrélation constitutive vgl. ebd., 73 , meint das axiome
de contradiction universelle : toute chose est constitutivement relative vgl.

ders. 1947, 59 . D'être contradictoire in der dritten Bedeutung heiÿt pour
une chose: d'être par essence, dans son être même, relative à une autre vgl.

Grégoire 1958, 73 . Die relation constitutive ist genaugenommen relation
constitutive réciproque und damit: correlation constitutive entre deux

termes vgl. ebd., 73f . Der Widerspruch in der dritten Bedeutung ist der-
jenige Widerspruch, der innerhalb der série des catégories hégéliennes in der
Wissenschaft der Logik und in der entsprechenden 
Passage der Enzyklopädie Ge-
genstand der Untersuchung ist vgl. ebd., 74 .
Die relation constitutive ist in dem Sinne constitutive ce terme ne se
trouve pas chez Hegel , dass sie eine relation ist, à laquelle ses termes se

réduisent, une relation qui, à elle seule, constitue ses termes vgl. ebd., 75 . Ihre
- 73 -

termes sont relation l'un à l'autre und zwar jedenfalls en principe
...
uniquement  vgl. ebd. . Die relation constitutive ist damit nicht


einfach
eine relation essentielle ein Hegelsches wesentliches Verhältnis , une re-
lation sans laquelle ses termes ne pourraient exister, mais qui cependant ne les
constitue pas entièrement, qui laisse dans des termes une zone hors d'elle même

vgl. ebd., 75f .
Auf die Weise der so verstandenen relation constitutive relative à une
autre zu sein, bringt es für toute chose mit sich, d'être autre qu'elle

même auch: d'être l'autre que soi, d'être non-soi allerdings nur en

soi, virtuellement, tendantiellement, et non actuellement vgl. ebd., 92, 97, 86 .

Zu einer contradiction logique kommt es daher nicht vgl. ebd., 92 .
La contradiction, dans ce troisième sens du mot, est dite surmontée, ré-
solue, lorsque la virtualité tendantielle s'est actualisée, bzw. in einer mehr
Hegelschen Terminologie, so Grégoire, lorsque la réalité est arrivée coïncider

avec le Begri, formant ainsi l'Idée, etc. vgl. ebd., 93 . Grégoire blendet die
Frage ab, ob nicht nun gerade durch die actualisation der virtualité tendanti-

elle eine contradiction logique heraufbeschworen ist.
Der Überwindung und Auflösung des Widerspruchs in der dritten Bedeu-
tung entspricht innerhalb der série des catégories hégéliennes in Wissenschaft
der Logik und Enzyklopädie das 
Übergehen der catégorie de contradiction à ...

celle de raison d'être Grund  vgl. ebd., 93 .

In seiner

Auseinandersetzung

mit Coreth 1952 , der seinerseits Grégoi-
re 1946 und ders. 1947 rezipiert vgl. oben S. 16 , kritisiert Grégoire an
Coreth, dass dieser bzgl. der relation constitutive réciproque, also des Wi-
derspruchs in der dritten Bedeutung, dafürhalte, qu'en désignant du nom de
contradiction la catégorie en question Hegel entendait signier qu'il y voyait

une véritable contradiction logique vgl. Grégoire 1958, 114 . Grégoire führt
nun Folgendes dagegen an, dass der Widerspruch in der dritten Bedeutung eine
contradiction logique ist wobei nicht recht ersichtlich wird, wie Spezika des

Widerspruchs in der dritten Bedeutung überhaupt eingebracht werden :
Le processus dialectique tout entier, et donc tout le système de Hegel, de-
viennent inintelligibles ebd. 115 . Die fortgesetzte Überwindung der opposi-
tions dialectiques d'Aufhebung en Aufhebung  wäre durch die 
als contradiction
logique angesetzte relation constitutive zu leisten vgl. ebd. . Doch: La relation
constitutive, la synthèse, qui forme un nouveau palier, ne peut pas, si on la consi-
dère précisément comme l'Aufhebung du palier précédent, être considérée comme
une contradiction logique,

puisque sa fonction est de résoudre une contradicti-
on logique ebd. Fn. 1 . Eine contradiction

logique kann keine contradiction
logique auflösen vgl. a. ebd.,
 115 . Hegel würde auf eine idée surprenante
verpichtet vgl. ebd. Fn. 1 . Überdies: Das Ende des processus dialectique,
l'Aufhebung suprème, käme über die contradiction logique nicht hinaus vgl.

ebd., 115 .

In der vierten Bedeutung von Widerspruch, d. i. in der Bedeutung des Wi-


derspruchs als einer menace immanente de contradiction logique vgl. Gré-

goire ebd., 65 , meint das axiome de contradiction universelle : toute chose,
à ... l'état d'isolement, serait logiquement contradictoire, impossible ebd. 97;

vgl. a. ebd., 95, sowie ders. 1947, 63 . Une chose, insofern sie contradictoire in
der vierten Bedeutung ist, ist une chose menacée de contradiction, de par sa
nature même ... en cas d'isolement vgl. ders. 1958, 94; anstelle von contradic-
- 74 -


tion muss es wohl contradiction logique heiÿen . À l'état d'isolement, en cas
d'isolement, auch: à l'état isolé oder mehr an Hegel orientiert à l'état

abstrait ebd. 95, 97 , das meint mit Bezug auf une chose: dieselbe à part de

ses relations essentielles vgl. ders. 1947, 63 , der relation constitutive à autre

chose entnommen vgl. ders. 1958, 95 .

Das Wort Widerspruch in seiner vierten Bedeutung werde donc par el-

lipse verwendet vgl. ebd., 94 .
Toute chose wäre logiquement contradictoire, wenn sie sich in einem état
isolé befände. Sie ist aber nicht logiquement contradictoire, weil sie, als contra-
dictoire in der dritten Bedeutung, anstatt sich in einem état isolé zu benden,
par essence ... relative à une autre ist bzw. relation constitutive à autre chose
ist. Toute chose, als contradictoire in der dritten Bedeutung, évite la con-

tradiction logique vgl. ebd., 95 . Weil der logische Widerspruch vermieden
wird und erst gar nicht auftritt, ist es nur einer allure hégélienne geschuldet,
wenn Grégoire schreibt: La contradiction logique est ... résolue aussitôt et
aussi longtemps que la chose existe. La contradiction ... n'existe que comme sur-

montée, ebd.; vgl. a. ebd., 97.
In keiner der vier Bedeutungen, die das Wort contradiction bzw. Wider-

spruch Grégoire zufolge bei Hegel annehmen kann, ist mit ihm eine con-
tradiction logique gemeint. Mit dem axiom de contradiction universelle, toute
chose est en soi-même contradictoire, ist in keiner dieser vier Bedeutungen das
Vorliegen einer contradiction logique verbunden. Was Grégoire unter einer
contradiction logique versteht, wird allerdings nicht hinreichend deutlich. Geht
sie in der impossibilité auf? Vgl. neben den erwähnten Stellen 1947, 63, und

1958, 97, auch ebd. 61, 99, 101.
Hegel n'abandonne pas ... le principe de non-contradiction, dem er die
Fassung une chose n'est pas une autre gebe jedenfalls à condition qu'on
n'exclue pas par là qu'elle soit essentiellement rapport à une autre vgl. ebd.,

52, 80; vgl. a. ebd., 51, 61 . Grégoire scheint sich auf die Hegelsche Formu-

lierung des Satzes des Widerspruchs in W32 II31 zu beziehen, A kann nicht

zugleich A und Nicht-A sein, vgl. Grégoire ebd., 8o. Hegel kritisiert durch-

aus seine Gegner, wenn sie sich widersprechen vgl. Grégoire ebd., 52, 87 Fn. 1 .
Grégoire gesteht zu, dass Hegel sich nicht sonderlich bemühe, dem Ein-
druck entgegenzutreten, der processus dialectique habe zumindest mit contra-

dictions logiques provisoires zu tun vgl. ebd., 96f . Hegels Verwendung von

Worten, unter Anderem diejenige des Wortes contradiction Widerspruch ,
par métaphore, par métonymie und par ellipse sei dazu angetan, die Lesen-

den auf eine falsche Fährte zu setzen vgl. ebd., 66, Fn. 2 zu Seite 65 .

Wolfgang Albrecht 1958 fragt: Wer ... mag sich Hegels Spekulationen
überlassen, bevor er sich nicht davon überzeugt hat, daÿ die Grundlage dieser

Spekulationen wenigstens logisch einwandfrei ist ... ? Albrecht ebd., 51 . Als
logisch einwandfrei gilt Albrecht die besagte Grundlage, wenn mit dem
dialektischen Widerspruch nicht derjenige Widerspruch gemeint ist, von dem

die Logik lehrt, daÿ man ihn vermeiden müsse vgl. ebd. . Unter Logik ver-

steht Albrecht oenkundig formale Logik. Der logische Widerspruch, so
bendet Albrecht, ist und bleibt Tabu für das gemeine Bewuÿtsein wie
- 75 -


für das dialektisch geschulte Denken des Fachmanns vgl. ebd. . Selbst dieje-
nigen Interpreten, so Albrecht, die auf Grund einiger anscheinend unmiÿver-
ständlicher Äuÿerungen Hegels zu der Annahme sich gedrängt sehen, daÿ Hegel
die Verbindlichkeit des logischen Grundsatzes vom Widerspruch geleugnet habe
Albrecht mag an Äuÿerungen Hegels wie die oben, S. 2 , vorgestellten den-
ken , wagen so leicht nicht die Konsequenz zu ziehen, daÿ er also unlogisch

verfuhr ebd. . Albrecht lässt nicht erkennen, wer die Interpreten sind, von
denen er spricht. Sie scheinen an einer Art eingeschränkter Ja-Stellungnahme
festhalten zu wollen: Hegels Dialektik verweigert dem formallogischen Satz vom
Widerspruch die Anerkennung, lädt aber dennoch keine formallogischen Wider-
sprüche auf sich. Eine solche Stellungnahme begegnet in der Literatur, wenn ich

recht sehe, allerdings nicht.

Albrecht bringt zwei Argumente vor, die seine reine Nein-Stellungnahme

stützen sollen. Das erste ndet sich in ders. 1958 , das zweite, auf die Wissen-

schaft der Logik eingegrenzt, bereits in ders. 1957 .
1. Hegels Satz vom Widerspruch, der Satz Alle Dinge sind an sich selbst
widersprechend der in einer vierfachen Bedeutung im Mittelpunkt der Über-
legungen Franz Grégoires stand , wird n i c h t , zumindest an der Stelle

W59 II58 nicht, von Begrien und Urteilen, sondern von Dingen behauptet

vgl. Albrecht ebd. . Wenn auch unklar bleibe, was man sich unter wider-
spruchsvollen Dingen vorstellen soll, so sei doch eine Kollision ... mit den Regeln

der Logik nicht unbedingt zu erwarten vgl. ebd. . Und zwar auch dann nicht,
wenn es sich als wahr ergeben sollte, daÿ die Seele der Dinge der Begri ist
und daÿ sich der Begri in Formen ur-teilt, die uns aus der herkömmlichen Logik
 
vertraut sind ebd. . Albrecht hat wohl eine Stelle wie S16 I16 und sicherlich

die Stelle B60 II266 im Auge. An der erstgenannten Stelle spricht Hegel vor
der Folie des Unterschieds einer Seele und eines Leibs, des Begris und einer
relativen Realität von der Seele für sich, dem reinen Begri, der das Innerste
der Gegenstände ... ist. An der zweitgenannten Stelle gibt Hegel das Urteil
als die Diremtion des Begris durch sich selbst aus. Das Urteil sei die u r-

s p r ü n g l i c h e T e i l u n g des ursprünglich Einen gesperrt im Original . Das

Wort Urteil beziehe sich auf das, was das Urteil an und für sich ist. Trotz
möglicher formeller Übereinstimmungen mit dem Begri und dem Urteil, wie sie
die Logik versteht, ... sind die wesentlicheren Abweichungen nicht zu verkennen

vgl. ebd. .
2. Das Urteil, das in seiner Selbstbewegung ... genau die Formen durch-
läuft, die Kant in seiner berühmten Urteilstafel aufgeführt hatte vgl. das Ka-

pitel Das Urteil im begrislogischen Abschnitt Die Subjektivität, B58 

II264  , unterliegt in keiner dieser Formen der Alternative wahr oder falsch

vgl. Albrecht 1957, 595 : Die Vorstellung einer Sache, die dem urteilenden
Verstand selbständig gegenüberstünde, ist auÿer Kurs gesetzt. Die Wissenschaft
der Logik thematisiert das reine Wissen, in welchem das Gegenüber von Ge-
genstand und Bewuÿtsein aufgehoben ist vgl. ebd., 596; vgl. a. ders. 1958, 68 .
Die Selbstbewegung des Urteils verdankt sich nicht irgendwelchen Diskre-
panzen zwischen dem Urteil und einer von ihm intendierten Sache, sondern dem
Bestreben, interne Unstimmigkeiten des Urteils selbst zu beseitigen vgl. ders.

1957, ebd. . Das Urteil ist hingegen in allen seinen Formen wahr und falsch
- 76 -

zugleich: wahr insofern, als es seiner Bestimmung nach über sich hinaus- und zu
einer tieferen Wahrheit hindrängt, falsch insofern, als es in jeder seiner For-
men das xiert, was jene tiefere Wahrheit verstellt, vgl. ebd., 595, ders. 1958,

ebd.
Das Urteil, das nicht der Alternative wahr oder falsch unterliegt, bietet
keinerlei Handhabe ... für die Anwendung der logischen Grundsätze vom Wi-

derspruch und vom ausgeschlossenen Dritten vgl. ders. 1957, ebd. . Der Wi-
derspruch, der nach Hegel eine Urteilsform in die nächstfolgende überzuführen

hat, kann also kein logischer Widerspruch sein ebd. . Da nun die gesamte
Wissenschaft der Logik formal wie sachlich analog der Urteilslehre gegliedert
ist, wird der als Motor der Dialektik nicht nur in der Urteilslehre, son-
dern in der gesamten Wissenschaft der Logik fungierende Widerspruch über
die Länge der gesamten Wissenschaft der Logik hin kein logischer Widerspruch

sein vgl. ebd., 595f; vgl. ders. 1958, 50 . Für die Dialektik jedenfalls der
Wissenschaft der Logik hält Albrecht 1957 denn auch fest, dass sie sich ...
mit der herkömmlichen Logik sehr gut verträgt, diese vermutlich sogar in vol-

lem Umfang voraussetzt, vgl. ebd., 596.

Albrecht verweist darauf, dass dort, wo in der Wissenschaft der Logik der
Widerspruch behandelt wird, der methodischen Funktion, die er ausübt, nicht

Rechnung getragen wird vgl. ders. 1958, 52f . Er tritt nur als eine Bestimmung
in der Reihe der vielen anderen Bestimmungen auf. Entsprechend seien auch
die Betrachtungen, die ebenda zu Hegels Satz vom Widerspruch angestellt
werden, nicht als methodische gemeint vgl. ebd., 52 .
Schwerer als die ausbleibende Beleuchtung seiner methodischen Funktion
wiege der Umstand, dass der Widerspruch, bevor er im zweiten Buch der Wis- 
senschaft der Logik thematisch wird, immer schon am Werke war vgl. ebd. .
Man muss es bereits von Anfang an ... mit dem Widerspruch in Hegelscher Ma-
nier aufgenommen haben, wenn man im Nachvollzug 
der Entwicklung schlieÿ-
lich auf ihn als Sujet stoÿen will vgl. ebd. . Es ist eine auf dem Widerspruch
beruhende Entwicklung, die 
auf den Widerspruch als Gegenstand der Betrach-
tung führt vgl. ebd., 52f .
Albrecht zieht die Konsequenz daraus: man kann die methodische sowie
d i e v o n i h r a b h ä n g i g e eben nur in einer auf dem Widerspruch be-
ruhenden Entwicklung gewonnene sachliche Bedeutung des Widerspruchs
nicht

anders als anhand der Gesamtentwicklung der Logik studieren vgl. ebd.,
53 .
 
Justus Schwarz 1958 59 kann nicht umhin anzuerkennen: Mindestens
nach manchen seiner Äuÿerungen muÿ es ja so scheinen, als ob Hegel in seiner
dialektischen Logik die Gültigkeit der Axiome der formalen Logik aufzuheben
beabsichtigte, so dass es also den Widerspruch im Gegensatz zum Satz des Ari-

stoteles doch geben könne vgl. Schwarz ebd., 52 . Der Schein trüge aber.
Es werde die Gültigkeit der Axiome der formalen Logik bei Hegel nie in Frage

gestellt vgl. ebd., 53 .

Unter den Axiomen der formalen Logik versteht Schwarz vor allem das
Identitätsgesetz und den Satz des Widerspruchs vgl. ebd., 47 .
Das Identitätsgesetz  werde von Hegel gewöhnlich in der Form symbo-
lisiert: a = a  vgl. ebd. . Schwarz kann sich auf W29f II28f berufen, wo
Hegel den Satz der Identität in seinem positven Ausdruck mit A = A
- 77 -

angibt. Die Enzyklopädie, Ÿ115 Anm., gibt den Satz der Identität wie folgt an:
Alles ist mit sich identisch ; A = A. Auch die Dierenzschrift, die Jenenser
Logik und die Nürnberger Schriften kennen einen Satz der Identität der Form
A = A  vgl. D27f, JL135f, N172 . Schwarz erläutert das als a = a  notier-
te Identitätsgesetz so: Eine gedankliche Setzung, eine Begrisbestimmung

ist,
wenn wir sie auf sich selbst beziehen, mit sich selbst gleich ebd. .
Entsprechend, so fährt er fort, können wir den Satz des Widerspruchs sym-

bolisieren: a nicht gleich non a  vgl. ebd. . Auch wenn Schwarz nicht ausdrück-
lich sagt, dass Hegel selbst den Satz des Widerspruchs so symbolisiert, steht
doch zu vermuten, dass Schwarz dies meint: Er dementiert es nicht und eine
anderweitige Angabe dazu, wie Hegel den Satz des Widerspruchs versteht,
macht er nicht.
Bei Hegel ndet sich indes, wenn ich recht sehe, kein Satz des Widerspruchs
der Gestalt
a nicht gleich non a
bzw. der Gestalt
a nicht = non a,
wenn wir das Wort gleich durch das Gleichheitszeichen ersetzen, oder der Ge-
stalt
a ist nicht non a,
wenn wir a gleich non a als a ist non a verstehen.
In W32 II31 ist es der sich des Modalverbs können bedienende andere
Ausdruck des Satzes der Identität,
A kann nicht zugleich A und Nicht-A sein,
der als Satz des Widerspruchs bezeichnet wird. Der Akzent liegt auf dem als un-
möglich abgewehrten

Zugleich dessen, dass A A ist und dessen, dass A Nicht-A
ist. Gemäÿ W59 II57 lautet der Satz des Identität oder des Widerspruchs:
Es gibt nicht etwas, das zugleich A und NichtA ist.
Die Enzyklopädie, Ÿ119 Anm., nimmt auf einen im Wortlaut nicht angeführten
Satz ... der Identität in der Form des Satzes des Widerspruchs Bezug, welchem
zufolge ein Begri, dem von zwei widersprechenden Merkmalen ... alle beide
zukommen, für logisch falsch erklärt wird, wie z. B. ein viereckiger Zirkel.
Die Nürnberger Schriften kennen einen Satz des Widerspruchs in der For-
mulierung:
A kann nicht zugleich A und nicht A sein

vgl. N172 . Die Enzyklopädie, Ÿ115 Anm., verbucht ebendiese Formulierung, oh-
ne sie Satz des Widerspruchs
 zu nennen, als eine negative Version des Satzes

der Identität. Vgl. a. W25 II24. Die Nürnberger Schriften kennen des Weiteren
das folgende Gesetz der Identität oder des Widerspruchs:
Jedes Ding ist sich selbst gleich, oder A kann nicht zugleich Nicht-A sein

vgl. N129 sowie einen Satz des Widerspruchs in der Formulierung:
Kein Ding kann zugleich sein und nicht sein

vgl. ebd., 89 .
In der Dierenzschrift werden die beiden Sätze
A=A
der Satz der Identität und
A nicht = A
bzw.
A=B

Sätze des Widerspruchs genannt vgl. D27f . Die beiden angeführten Sätze
sind Sätze des Widerspruchs in einem verkehrten Sinne: Der erste der Iden-
tität sagt aus, daÿ der Widerspruch = 0 ist; der zweite, insofern er auf den ersten
bezogen wird, daÿ der Widerspruch eben so notwendig ist als der Nichtwider-
- 78 -

spruch, vgl. ebd., 28. Aufgrund der Gestalt A nicht = A des zweiten Sat-
zes, die kaum anders als nicht: A = A aufzufassen ist, wird man den zweiten
Satz als die Negation des ersten Satzes anzusehen haben. Die Formulierung
A nicht = A, die rechts des Gleichheitszeichens lediglich ein A, keine Negati-

onspartikel non, Nicht aufweist, unterscheidet sich dadurch von der
mittels des Gleichheitszeichens gebildeten Version des Satzes des Widerspruchs
bei Schwarz, vgl. oben, und von dazu gleichwertigen

Formulierungen wie
A nicht = Nicht-A oder A nicht = NichtA.
Schwarz erläutert den als a nicht gleich non a  gefassten Satz des Wi-
derspruchs so: Ein gedanklich Gesetztes kann nicht zugleich

nicht gesetzt oder
durch eine Gegensetzung negiert sein vgl. ders. ebd. .
Dass Schwarz die von ihm so genannten Axiome der formalen Logik, zu-
mindest den Satz des Widerspruchs, mit Aristoteles in Verbindung bringt
Schwarz apostrophiert, wie es den Anschein hat, den Satz des Wider-
spruchs als Satz des Aristoteles dazu vgl. weiter unten.

Die Gültigkeit der Axiome der formalen Logik werde bei Hegel auf jeder

Stufe seines Gedankenganges immer vorausgesetzt vgl. Schwarz ebd., 53 27.
Andernfalls könnte der eigentümliche kontinuierliche dialektische Gedankenauf-

bau sich überhaupt nicht entfalten vgl. ebd. . Das Sein etwa, mit dem Hegels
Logik anhebt, ... könnte sich ... nicht weiterhin als Nichts bestimmen; die Be-
stimmung des Seins als Nichts gründe ja gerade darin, daÿ die erste Bestimmung
des Seins als unbestimmter Unmittelbarkeit ihre Gültigkeit als Gedankensetzung

behält vgl. ebd. . Was sich im Laufe des dialektischen Gedankenaufbaus ver-
ändert, ist der Inhalt der Bestimmung des Seins, das, was sie über das Sein
aussagt, insofern dieser Inhalt in einer Weise fortbestimmt wird, die ihren

ursprünglichen Sinn ich verstehe: den ursprünglichen Sinn der Bestimmung
 
des Seins, K. E. gleichzeitig feststellt und umbildet vgl. ebd. . Es fällt schwer,
den besagten Inhalt nicht in der vorher genannten Gedankensetzung aufgehen

zu sehen.
Der von Hegel wirklich behauptete Widerspruch sei niemals etwas, was

von der formalen Logik für unmöglich erklärt wird vgl. ebd. . Was den Hegel-
schen Gedanken beispielsweise anbelangt, der Widerspruch habe im Schmerz
des Lebendigen eine wirkliche Existenz, so sei deutlich, daÿ eine solche Wirk-
lichkeit des Widerspruchs durch das Widerspruchsaxiom der formalen Logik nie-
 
mals ausgesprochen werden sollte vgl. ebd. . An der Stelle B223 II424, auf die
Schwarz abhebt, heiÿt es vom Widerspruch, dass er im Schmerz des Leben-

digen ... eine wirkliche Existenz i s t , nicht hat, Herv. von mir.
Für das Verhältnis der formallogischen Axiomatik zum dialektischen Den-
ken sei es sehr charakteristisch, daÿ bei Aristoteles die Entdeckung dieses
Axiomensystems des Verstandes sich durchaus vereinigt mit einer Art von Be-
grisbildung, die Hegel als überverstandesmäÿig, spekulativ in seinem Sinne

anerkannt und immer hoch gerühmt hat vgl. ebd. . Wären die aristotelische
Entdeckung des Axiomensystems des Verstandes und die aristotelische Art

27 Im Originaltext von Schwarz heiÿt es nicht auf jeder Stufe, sondern auf
jener Stufe. Es ist meines Erachtens aber keine Stufe in Sicht, die anvisiert
sein könnte. Die von mir gewählte Lesart orientiert sich an der in einem der
nachfolgenden Sätze anzutreenden Rede von der ersten Stufe des dialektischen
Gedankenganges und allen weiteren Stufen, vgl. ebd.
- 79 -

von Begrisbildung, die Hegel als in seinem Sinne spekulativ anerkannt habe,
miteinander unvereinbar, so müÿte ein tiefgreifender Riÿ durch das Gedanken-
gebäude des Aristoteles gehen, was Hegel selbst niemals angenommen hat vgl.

ebd. .

1. Wenn Aristoteles bei Schwarz die Entdeckung eines Axiomensy-


stems des Verstandes auch: eines Axiomensystems der sog. formalen Logik,
vgl. Schwarz ebd., 47 zugeschrieben wird, das zu seinen Axiomen ein
Identitätsgesetz der Form a = a und einen Satz des Widerspruchs der Form
a nicht gleich non a zählt, dann geschieht dies ohne nähere Erläuterung und
ohne jeden Beleg. Zweifelhaft ist schon, ob die Formeln
a=a
und
a nicht gleich non a
überhaupt

aristotelische Formulierungen wiedergeben.
a Was die letztere der beiden Formeln anbelangt, so dürfte für sie zu wie-
derholen sein, was oben, S. 11f, im Zusammenhang mit N. Hartmann für die
Formel
A ist nicht non-A
gesagt wurde mit der sie gleichwertig ist, wenn man a gleich h ... i als a ist h ... i
verstehen darf : Es ist nicht zu sehen, wie diese Schwarzsche Formel eine der
Aristoteles-Stellen Metaphysik 1005b 19f etc. wiedergibt, die wenn man die
Rede vom Satz des Widerspruchs bei Aristoteles zur Anwendung bringen
möchte , die aristotelischen Fassungen des Satzes des Widerspruchs präsen-
tieren. Vgl. dazu oben ebd.
Sieht man die Formel a nicht gleich non a als gleichwertig mit der Formel
A ist nicht non-A an, dann führt sie auf Leibniz und Wolff zurück, oh-
ne dass sie bei diesen Autoren Satz des Widerspruchs hieÿe eine Bezeich-
nung, die sie anderen Formulierungen vorbehalten, so Wolff Ont. Ÿ29, für eine
Reformulierung

von Aristoteles Anal. pr., 53b 15f. Vgl. dazu oben S. 11, 14f.
b Was die Formel a = a anbelangt, so scheint es aristotelische Formulie-
rungen erst gar nicht  zu geben, die man gemeinhin als Identitätsgesetz
  Satz
der Identität o. Ä. bezeichnete und bei denen zu fragen wäre, ob sie durch die
Formel a = a wiedergegeben werden oder nicht. Zu beachten ist allerdings Šu-
kasiewicz 1935, der aufgrund einer Stelle im Kommentar des Alexander v.
Aphr. zu Aristoteles' Analytica priora einen peripatetischen Satz der Iden-
tität glaubt erschlieÿen zu können, vgl. Šukasiewicz ebd., 111f, 127 Anm. 2.
Der peripatetische Satz der Identität lautet: a kommt allem a zu, und wird
von A r i s t o t e l e s nicht erwähnt, ebd. 111f. Šukasiewicz 1957, 48, nennt
diesen Satz dennoch the Aristotelian law of identity. Ders. ebd., 149, führt Ivo
Thomas 1951, 71, an, der auf Anal. pr. 68a 19  aufmerksam macht, wo es im-
merhin einmal heiÿt: kathgoreÚtai ... tò B ... aÎtò aÍtoÜ
, es wird das B selbst
von sich ausgesagt. Stephan Körner 1967, 414f, macht ebenfalls kein explizit
vorgetragenes principle of identity bei Aristoteles aus. Er erkennt aber im
G
Zusammenhang mit Aristotle's defense of the law of contradiction as descriptive
of being as such Körner wird hier an Met., 3, denken i m p l i c i t l y a
defense of the metaphysical principle of identity, nämlich against Heraclitus,
Herv. von mir. Das fragliche metaphysical principle of identity laute: Every-
thing is, what it is. Sowohl den von Šukasiewicz unterstellten peripatetischen
Satz der Identität als auch das Körner zufolge von Aristoteles verteidigte
metaphysical principle of identity wird man nicht sinnvollerweise in der Formel
a = a gefasst sehen können: Die Wiedergabe von a kommt allem a zu mit
a = a wäre wohl nur als Spezialfall der Wiedergabe von a kommt allem b zu
mit a = b denkbar. Mit a kommt allem b zu wäre aber nicht zwingend auch
umgekehrt b kommt allem a zu gegeben, also auch nicht zwingend b = a.
Die Verwendung des Gleichheitszeichens wäre daher nicht angezeigt. Und ohne
dass unmittelbar deutlich wäre, woran das metaphysical principle of identity
- 80 -

bei Aristoteles anknüpfen könnte, so wird es doch sicherlich für den Menschen
gelten, der nach Aristoteles Met., 1037b 12f, denitionsgemäÿ ein zweifüÿiges
Lebewesen ist: Der Mensch, der ein zweifüÿiges Lebewesen ist, ist ein zweifüÿiges
Lebewesen. Für was sollte in dergleichen Sätzen das a der Formel a = a ste-
hen? Für was in ihnen sollte das Gleichheitszeichen stehen?
Sollte das
 Gleichheitszeichen der Formel a = a auf das aristotelische Êïn

Ò Án tò pocòn én
Gleiches abstellen, dann wären die in dieser Formel angezielten Gröÿen a dar-
auf beschränkt, quantitativ zu sein: Gleiches ist, wovon die
Quantität eine ist , Met. 1021a 12. Die Formel a = a meinte, dass eine quan-
titative Gröÿe von gleicher Quantität wie sie selbst wäre.
sche taÎtìnaÎtò aÍtÄ taÎtìn
Eher schon könnte das Gleichheitszeichen der Formel a = a auf das aristoteli-
Gedanken:
dasselbe abstellen. Kennt Aristoteles doch durchaus den
etwas ist selbst mit sich dasselbe , Met. 1018a 9.

h_ ‚rijmÄ h_ eÒdei h_ gènei ™ Õlh mÐa


Was dasselbe ist, ist dies aber stets nur unter einem bestimmten Gesichtspunkt:

Top. 103a 8, oder, insofern ™ oÎÓa mÐa


entweder der Zahl oder der Art oder der Gattung nach ,

ist der Sto einer ist oder


ist

das Wesen eines ist , wenn wir Met. 1018a 6f folgen. Gemäÿ Met. 1054a 34 ist
solches dasselbe, was kaÈ lìgú kaÈ ‚rijmÄ én Ï ut¼ kaÈ tÄ eÒdei kaÈ t¬ Õlù
ist, also sowohl dem Deniens wie

én
der Zahl nach eines ist. So gilt beispielsweise:
, du bist mit dir sowohl der Art wie dem Sto nach eines so dass du, wie
nicht mehr ausdrücklich gesagt wird, aber impliziert ist, unter den angegebenen
Gesichtspunkten mit dir dasselbe bist, vgl. Met. ebd., 32 ; vgl. a. Met. 1054b

16f. Die Formel a = a dürfte aber jenseits einer Restriktion auf Gesichtspunkte
verstanden sein wollen.
pn aÎtò aÍtÄ taÎtìn
Entscheidender

ist wohl: Es scheint bei Aristoteles

keinen Allsatz der Art
ein jedes ist selbst mit sich dasselbe zu geben, den

‰pan pròs ‰pan h_ taÎtò h_ Šllo


die Formel a = a repräsentieren könnte. Was im Kontext vorliegt, ist der Allsatz

ein jedes ist mit Bezug auf ein jedes entweder
dasselbe oder ein anderes , Met. 1054b 15f. Auch die für Met. 1018a 9 vielleicht
den Hintergrund abgebende Stelle Platon Soph. 254d,
d áautÄ taÎtòn aÎtÀn ékaon ... aÎtò
, ein jedes von ihnen ist ... selbst aber mit sich dasselbe, formu-

kÐnh s
meint sind drei der mègia gènh , der bedeutendsten Gattungen: tò în ˆ s
liert keinen Allsatz, der einem unbeschränkt weiten Gegenstandsbereich gilt. Ge-
,
und

was, weil er das schlieÿlich ausschaltet.



ékaon
, das Seiende, Ruhe und Bewegung. Martin Heidegger 1957,

aÎtÀn
10f, der auf diese Stelle eingeht, erhält nur deswegen das als jedes et-
Wenn die Formel a = a als a ist a gelesen werden darf, dann führt sie wie ihr
Seitenstück, die Formel a nicht gleich non a, wenn diese als a ist nicht non a
gelesen werden darf, auf Leibniz und Wolff zurück, vgl. Leibniz Nouv. Ess.
IV, 2, Ÿ1; Cl. 355; C. 518; Wolff Log. Ÿ271. Bei Leibniz Nouv. Ess. ebd.,
gehören die Sätze der Form A est A Je seray ce que je seray, J'ay ecrit
ce que j'ay ecrit zu den verités primitives de raison auch als identiques
qualiziert , und zwar zu ihnen, insofern sie armatives sind. Zu den iden-
tiques Negatives gehören die Sätze der Form ce qui est A ne sauroit estre
non -A Leibniz rekurriert hier auf eine modale Abwandlung der Formel A ist
nicht non A. Für Leibniz, C. ebd., markieren 
die Sätze der Form A est A und
A non est non A primae veritates. Die Formel A ist A rmiert bei Leib-
niz oenbar nicht unter dem Titel Satz der Identität in den herangezogenen
Kontexten jedenfalls nicht. Im zweiten Schreiben an Clarke gibt Leibniz als
das Principe de la Contradiction, ou de l'Identité an, qu'une 
Enontiation ne
sauroit etre vraye et fausse en même temps vgl. Cl. ebd. . Für Wolff gehören
die Sätze der Form A ist A Homo est homo zu den propositiones identi-
cae vgl. ders. Log. ŸŸ270, 213 . Auch er nennt die Formel A ist A nicht Satz
der Identität, von einem Satz der Identität scheint er gar nicht zu sprechen.
In seiner Übersetzung der erwähnten Passage Nouv. Ess. IV, 2, Ÿ1, gibt Ernst
Cassirer das originale A est A mit A = A wieder vgl. G. W. Leibniz Neue

Abhandlungen über den menschlichen Verstand, 420 . Artur Buchenau über-
setzt an der erwähnten Stelle des zweiten Leibnizschen Schreibens an Clarke
- 81 -

die Wendung qu'ainsi A est A, et ne sauroit etre non A mit daÿ demnach
A = A ist und nicht = non A sein kann vgl. G. W. Leibniz Hauptschriften
zur Grundlegung der Philosophie, Bd. I, 124 . In beiden Fällen ist das Einbringen
des Gleichheitszeichens unnötig und verzichtbar. Sollten auch die Schwarzschen
Formeln
a=a
und
a nicht gleich non a
den Rückgri auf das Gleichheitszeichen bzw. auf das Wort gleich entbehren
können und diese beiden Formeln als
a ist a
und
a ist nicht non a
verstanden werden dürfen, dann hätte Schwarz zwei Formeln, die auf Leibniz
und Wolff verweisen, zu Axiomen eines aristotelischen Axiomensystems des
Verstandes bzw. der sog. formalen Logik gemacht, in dem sie als Satz der
Identität und als Satz des Widerspruchs auftreten.
2. Schwarz' Rede von einem Axiomensystem der sog. formalen Logik im

qrÀntai‚xi¸mata
Zusammenhang mit Aristoteles ist kritikwürdig. 
Axiomen . Die Metaphysik,
Natürlich spricht Aristoteles von
1005a 23f, charakterisiert sie so: pˆntes, íti toÜ întos âÈn ­ în

Alle
bedienen sich ihrer, weil sie auf das Seiende gehen, insofern es ist . Die Analy-
majhïmenon ‚nˆgkh êqein tòn åtioÜn
tica posteriora, 72a 16f, stellen mit Bezug auf sie fest:
Es ist notwendig, dass sie sich aneignet, wer, was auch immer,

lernen möchte .
Beispiel eines Axioms ist der in Met. 1005b 19f formulierte Satz des Wi-
derspruchs vgl. oben S. 11; vgl. Met. 1005b 8  . Vielleicht darf man auch die
Formulierung De Int. 19a 28f, die man als Satz vom ausgeschlossenen Drit-
‰pan ‚nˆgkh
ten ansehen mag, als ein aristotelisches Axiom betrachten: 
Es ist notwendig, dass alles ist oder nicht ist .
eÚnai h_ m˜ eÚnai
Wenn wir nun einmal zubilligten, dass sich der in Met. 1005b 19f formulierte
Satz des Widerspruchs und einige weitere oder gar alle weiteren aristotelischen
Axiome als Sätze einer aristotelischen formalen Logik auffassen lassen, und
wenn wir davon absähen, dass sich unter diesen aristotelischen Axiomen kein
Identitätsgesetz bendet, insbesondere kein in der Formel a = a repräsen-
tierbares, und dass der Satz des Widerspruchs nicht in der Formel a ist nicht
non a wiedergegeben werden kann, dann bliebe immer noch die Frage, inwiefern
diese als Sätze einer aristotelischen formalen Logik ausgezeichneten Axiome
auch in dem zweiten Sinne Axiome sind, dass sie, ein Axiomensystem für die-
se aristotelische formale Logik bildend, deren übrige Sätze aus sich abzuleiten
gestatten. Um was für Sätze soll es sich bei den abgeleiteten Sätzen dieser ari-
stotelischen formalen Logik handeln? Auf welche Weise geht ihre Ableitung aus
dem Axiomensystem vonstatten? Oder, wenn Schwarz mit der aristotelischen
formalen Logik die aristotelische Syllogistik meinen sollte: Auf welche Weise
erfolgt aus dem Satz des Widerspruchs und den anderen dann als Sätze der
aristotelischen Syllogistik ausgezeichneten Axiomen im ersten Sinn, sofern sie
als Axiome im zweiten Sinn ein Axiomensystem

eben dieser Syllogistik bilden,
die Ableitung von deren übrigen Sätzen?
Ferner: In Ermangelung einer genaueren historischen Dierenzierung, was die
sog. formale Logik anbelangt, könnte Schwarz den Eindruck hinterlassen, dass
die von ihm bei Aristoteles supponierte formallogische Axiomatik von keiner
anderen Art sei als diejenige, die etwa bei Frege oder bei Whitehead Rus-
sell anzutreen ist. Dazu ist darauf hinzuweisen, dass der in der Fregeschen
 
Begrisschrift 1879 vorgelegte axiomatische Aufbau der klassischen formalen
Logik der erste seiner Art ist, insofern als er einen Logikkalkül verwendet,

in dem
aus gewissen logisch-wahren Aussageschemata der klassischen Quantorenlogik
1. Stufe den Axiomen in Applikation der Kalkülregeln alle übrigen logisch-
- 82 -

wahren Aussageschemata eben dieser Logik herstellbar sind. Zu den Axiomen


des Logikkalküls der Fregeschen Begrisschrift zählen keinerlei

Versionen eines
Satzes der Identität oder eines Satzes des Widerspruchs.
Der von Frege in der Begrisschrift

verwendete Logikkalkül ist ein Satz-
kalkül, weil er aus logisch-wahren Aussageschemata wiederum logisch-wahre
Aussageschemata herstellt. Der vermutlich bereits für die stoische Logik zu ver-
anschlagende Logikkalkül der klassischen

Junktorenlogik vgl. Kuno Lorenz
1984e, 699; ders. 1980a, Sp. 363 ist dagegen ein Implikationenkalkül, der aus
logisch-gültigen Implikationen wiederum ebensolche Implikationen herzustellen
erlaubt vgl. ders. 1984e, 699 .
3. Man wird Schwarz Recht darin geben, dass Hegel bei Aristoteles
Spekulatives in seinem eigenen Sinne anerkannt und immer hoch gerühmt
hat. Hegel bescheinigt Aristoteles
 
wahrhaft spekulative Begrie von Raum,
 
Zeit und Bewegung S208 I192 , wahrhaft spekulative Ideen B232 II433 .
Bei dem vielen Beschreibenden und Verständigen, das Aristoteles nach seiner
Weise wesentlich beibringt,

ist das Herrschende bei ihm immer der spekulative
Begri Enz. Ÿ187 . Nicht zu vergessen ist Hegels wertschätzende Qualizie-
rung von Aristoteles' De anima als noch immer das vorzüglichste oder ein- 
zige Werk von spekulativem Interesse über diesen Gegenstand vgl. ebd. Ÿ378 .
Dass Hegel die Enzyklopädie ab der zweiten Auage mit einem unübersetzten
Aristoteles -Zitat beschlieÿt, spricht für sich. In der zitierten Passage, Met.
1072b 18-30, heiÿt es: áautòn dè noeØ å noÜs katà metˆlhyin toÜ nohtoÜ L
. Die Vor-
7,

lesungen über die Geschichte der Philosophie übersetzen: Der Gedanke denkt
aber sich selbst durch Annahme des Gedachten vgl. ebd., II 162 . Dass der Ge-
danke sich selbst denkt bzw. dass das Denken das Denken des Denkens ist

‚rÐou
und dass dies so auf sich selbst gerichtete Denken die nìh s toÜ kaj áautò
Met., 1072b 18f , das Denken dessen ist, was das Vortreichste an
und für sich selbst ist, und dies Denken somit für sich absoluter Endzweck
ist, das bezeichnen ebendiese Vorlesungen als die höchste Spitze der Aristoteli-
schen
Metaphysik, als das Spekulativste, was es geben kann vgl. ebd., II 162f,
219 .
Und doch sieht Schwarz an etwas vorbei. Hegel ist nicht der Ansicht, dass
es mit der Logik, wie sie bei Aristoteles vorliegt, sein Bewenden haben kann.
Während Kant durch sein Urteil, dass die L o g i k ... seit dem A r i s t o t e l e s
keinen Schritt rückwärts hat tun dürfen, allerdings auch bis jetzt keinen Schritt
vorwärts hat tun können, zu dem Schluss geführt wird, dass sie also allem 
Ansehen nach geschlossen und vollendet zu sein scheint vgl. KdrV BVIII , ist
für Hegel daraus, dass die Logik seit Aristoteles keine Veränderung erlitten
hat, eher

zu folgern, daÿ sie um so mehr einer totalen Umarbeitung bedürfe
vgl. S35 I32f .
Ganz im Einklang damit steht die von Hegel an Kant geübte Kritik, dass
dieser die der gewöhnlichen Logik entnommenen Funktionen der Urteile für
die Bestimmung der Kategorie aufgenommen 
 und sie damit als gültige Voraus-

setzungen gelten gelassen habe vgl. B27 II234 . Die herangezogenen logischen
Formen hätten einer Untersuchung unterworfen werden müssen, inwiefern sie
für sich der W a h r h e i t entsprechen. Eine Logik, die sich von einer solchen
Untersuchung dispensiert glaubt, kann höchstens auf den Wert einer natur-
historischen Beschreibung der Erscheinungen des Denkens, wie sie sich vornden,
Anspruch machen. Eine solche Logik bzw. eine solche Beschreibung habe
zuerst Aristoteles vorgelegt. Es sei dies ein unendliches Verdienst. Es sei
aber nötig, daÿ weitergegangen und teils der systematische

Zusammenhang,

teils
aber der Wert der Formen erkannt werde. Vgl. B26f II234.
Dass die Logik, die seit Aristoteles keine Veränderung erlitten hat, einer
totalen Umarbeitung bedürftig ist und dass man über sie hinausgehen muss,
hat seinen Grund darin so legen es zumindest die Vorlesungen über die Ge-
schichte der Philosophie

nahe , dass sie ihrer Natur nach nicht spekulativ ist
vgl. ebd., II 240 . Sie ist keine Logik des spekulativen Denkens, keine Logik
der Vernünftigkeit als unterschieden von der Verständigkeit. Die Verstandes-
- 83 -

identität, daÿ nichts sich widersprechen soll, liegt zugrunde.


Folgte Aristoteles dieser verständigen, gewöhnlichen Logik, deren Urhe-
ber er ist und das heiÿt also insbesondere: orientierte er sich an der Verstandes-
identität, daÿ nichts sich widersprechen soll, bzw. mit Schwarz gesprochen, am
Identitätsgesetz und am Satz des Widerspruchs, an diesen Axiomen seiner
formalen Logik , dann würde er nicht der spekulative Philosoph sein, als den
wir ihn erkannt haben; keiner seiner Sätze, seiner Ideen könnte aufgestellt, be-
hauptet werden, könnte gelten. Man muss ... nicht glauben, so die Vorlesungen
umgekehrt, daÿ Aristoteles, indem er spekulativ ist, nach dieser

seiner Logik ...
gedacht, fortgeschritten, bewiesen hätte. Vgl. ebd., II 240f. Der Aristoteles,
bei dem trotz des vielen beigebrachten Beschreibenden und Verständigen im-
mer das Herrschende der spekulative Begri ist vgl. oben , ist derjenige, der
jenes verständige Schlieÿen, das er zuerst so bestimmt angegeben, ... nicht in

diese Sphäre herübertreten lässt vgl. Enz. Ÿ187 .
Hegels Aristoteles ist also keinesfalls ein einheitlicher. Von dem spekula-
tiven Philosophen unterscheidet Hegel zumindest den Urheber der verstän-
digen, gewöhnlichen Logik. Die aristotelische Art von Begrisbildung, die Hegel
als überverstandesmäÿig, spekulativ in seinem Sinne anerkannt und immer hoch
gerühmt habe, ist in den Augen Hegels selbst, statt mit der Entdeckung des
Axiomensystems des Verstandes durchaus vereinigt zu sein, nur dadurch mög-
lich, dass dem entdeckten Axiomensystem des Verstandes sogleich die Geltung
versagt wird. Gegen Schwarz wird man festhalten müssen, dass Hegel sehr
wohl einen tiefgreifenden Riÿ im Gedankengebäude des Aristoteles angenom-
men hat.

Mit den vorgetragenen Schwarzschen Überlegungen dürfte die von Schwarz


zugleich vertretene Ansicht schwerlich kompatibel sein, dass Hegel den Axio-
men der formalen Logik nur eine begrenzte Berechtigung zuerkannt habe vgl.

Schwarz ebd., 53 . Der formalen Logik, die sich nicht streng im Rahmen ihrer
Formalität hält, sondern zu einer allgemeinen Ontologie wird, widerstreite die

dialektische Logik Hegels vgl. ebd. .
Die formale Logik wird zu einer Ontologie, indem sie das Identitätsprin-
zip: a = a, das einen Sinnzusammenhang völlig zeitloser Art darstellt, auf zeit-
gebundene Gegenstände überträgt und in ein solches Prinzip transformiert, das

alles Seiende als ein unveränderlich Beharrendes behauptet vgl. ebd., 47f .
Diese ontologisierte Logik hat damit ihre Berechtigung in Bereichen tatsächlich
unveränderlich beharrender Gegenstände. Sie verliert ihre Berechtigung in den
lebendigen, seelisch und geistig bestimmten Wirklichkeitsbereichen, welche die

Domäne der dialektischen Logik Hegels sind vgl. ebd., 48f . Der ontologisch
gewendete Satz des Widerspruchs scheint in die dialektische Logik integrierbar

zu sein, vgl. ebd., 54 .
Es stellt sich die Frage, wie es dann noch gemeint sein kann, wenn Schwarz
dafürhält, dass die Gültigkeit der Axiome der formalen Logik bei Hegel nie in
Frage gestellt, sondern auf jeder Stufe seines Gedankenganges immer vorausge-
setzt wird, ja dass andernfalls der eigentümliche kontinuierliche dialektische
Gedankenaufbau sich überhaupt nicht entfalten könnte vgl. Schwarz ebd., 53;

vgl. oben S. 78 .

Igor' S. Narskij 1970 ndet den Schlüssel für das richtige Verstehen der
Stellung Hegels zur formalen Logik in dessen Lehre von den drei Seiten oder
Momenten des Logischen, wie sie in den ŸŸ79--82 der Enzyklopädie vorgetra-
- 84 -


gen wird vgl. Narskij ebd., 255 . Bei den drei Seiten oder Momenten des

Logischen handelt es sich um das Abstrakte Verständige , das Dialektische im

engeren Sinne des Wortes Negativ-Vernünftige und das Spekulative Positiv-

Vernünftige  vgl. ders. ebd.; Narskij greift ausnahmslos Hegelsche Termini

auf .

Gemessen an der Bedeutung, die Narskij den vorgenannten Paragraphen


der Enzyklopädie zuteilwerden lässt, behandelt er sie

allzu summarisch. Ihre Be-
handlung erfolgt in Narskij ebd., 255, 4--256, 1 28. Narskijs Extrakt lautet im
Wesentlichen: Die Dialektik schlieÿt also die formale Logik in sich

ein, indem sie
diese beibehält und auf ihre eigene Weise entwickelt ebd. 256 . Narskij dürfte
hier den 3. Abschnitt der Anmerkung zu Enz. Ÿ82 rezipieren, dem zufolge die
bloÿe Verstandes-Logik  bzw. gewöhnliche Logik  in der spekulativen Logik
enthalten ist und aus der Letzteren sogleich gemacht werden kann, indem man
nämlich das Dialektische und Vernünftige aus ihr weglässt vgl. Enz. ebd. .
Auch ist es zumindest fraglich, ob die Hegelsche Lehre von den drei Seiten
oder Momenten des Logischen tatsächlich Narskijs Schlüssel für das Ver-
ständnis der Stellung Hegels zur formalen Logik bildet: Abgesehen von Nars-
kij ebd., 257, wird in der Folge auf die ŸŸ79--82 der Enzyklopädie nicht mehr
ausdrücklich Bezug genommen. Eine solche Bezugnahme

fehlt auch

durchweg in
den hier herangezogenen Essays Narskij 1978 und ders. 1986 .

Der Widerspruch ist die Hauptkategorie der dialektischen Logik Hegels



vgl. Narskij 1986, 178 . In den ŸŸ79--82 der Enzyklopädie wird der Wider-
spruch allerdings nicht thematisiert. Von Widersprüchen ist dort nur ein ein-
ziges Mal die Rede: im Zusammenhang mit der gewöhnlichen Vorstellung von
Dialektik, dass diese in bestimmten Begrien ... einen bloÿen Schein von Wi-
dersprüchen hervorbringe, vgl. Enz. Ÿ81 Anm. Auch die umfangreichen Zusätze
zu den genannten Paragraphen rekurrieren auf die entsprechende Wortfamilie
nur an einer einzigen Stelle, an der es heiÿt, dass das Endliche sich in sich selbst

widerspricht, ebd. S. 173. Der Widerspruch ist für Hegel allgegenwärtig,

nach W60 II58 ist er als die Wurzel aller Bewegung und Lebendigkeit anzu-

sehen vgl. Narskij ebd. . Für Hegel geht unermüdlich ein rhythmisches

Entstehen und Aufheben der Widersprüche vor sich vgl. Narskij 1978, 281 .
Die Zweiteilung in Gegensätze und deren Aufhebung durch eine neue Einheit
bilden dabei ein natürliches Schema: eine Triade von These, Antithese und

Synthese vgl. ders. 1970, 262, 257f . Bei Rückbindung an die Hegelsche Lehre
von den drei Seiten oder Momenten des Logischen dürfte die besagte Ein-
heit bzw. Synthese der Einheit der Bestimmungen in ihrer Entgegensetzung
entsprechen, die von dem Spekulativen oder Positiv-Vernünftigen aufgefasst

wird vgl. Enz. Ÿ82 . These und Antithese entsprächen den entgegengesetz-
 
ten  endlichen Bestimmungen in Enz. Ÿ81 Klammerung von mir .
Der allgegenwärtige Widerspruch einer These und einer Antithese ist

der dialektische Widerspruch vgl. etwa Narskij 1970, 263 .

Den zusammengesetzten Ausdruck dialektischer Widerspruch verwendet


Hegel selbst wohl so gut wie gar nicht. Auf ein Vorkommen in den Vorlesungen

28 Die Ziern hinter den Kommata geben die Absätze der betreenden Seiten an.
- 85 -


über die

Ästhetik macht M. Wolff 1981 , 17 Fn. 5, aufmerksam vgl. unten
S. 110 . Auch die Rede von der dialektischen Logik dürfte bei Hegel selbst
kaum anzutreen sein.
Die Qualizierung des Widerspruchs von These und Antithese sowie der
Logik, der er angehört, als dialektisch erforderte mit Blick auf Enz. ŸŸ79--82 zu
ihrer Rechtfertigung dies, dass das Aufheben von These und Antithese ein
S i c h aufheben ist besteht doch gerade in diesem das dialektische Moment
vgl. ebd. Ÿ81; Herv. von mir . Doch dass These und Antithese sich selbst
aufheben vgl. ebd. , dürfte ausgeschlossen sein, wenn ihre Aufhebung durch
eine neue

Einheit, d. i. durch ihre Einheit oder Synthese, getätigt wird vgl.
oben .

Dialektische Widersprüche gründen sich auf die Negierung, d. h. dialekti-


sche Verneinungen, die konträre Widersprüche sui generis sind und sich von den
gewöhnlichen konträren und von den kontradiktorischen Widersprüchen unter-

scheiden Narskij 1976, 277f; vgl. a. ders. 1986, 181 . Dialektische Verneinun-
gen bzw. Negationen sind von formallogischen insofern wesentlich unterschie-
den, als in klassischen zweiwertigen Kalkülen die Negation der Negation stets
mit der Afrmation identisch ist, in der Dialektik dies aber keineswegs der Fall
ist und uns die Negation der Antithese durch die Synthese nicht auf die Aus-

gangsthese zurückführt vgl. Narskij 1986, 185 . Hegel sei davon überzeugt
gewesen, dass die dialektische Negation keine formallogische ist und der dialekti-

sche Widerspruch kein formallogischer vgl. Narskij 1986, 186; vgl. a. ebd., 197 .
Und weil dialektische Widersprüche keine formallogischen Widersprüche sind,
das formallogische Gesetz des Widerspruches aber ein Veto gerade auf formal-
logische Widersprüche legt, negiert es die dialektischen Widersprüche nicht und
gerät deshalb nicht in Konikt mit dem Gesetz der allgemeinen dialektischen Wi-

dersprüchlichkeit vgl. ders. 1978, 277; vgl. a. ders. 1986, 181 . Überhaupt sind es
verschiedene Dinge, über die das Gesetz vom ausgeschlossenen Widerspruch
und das Gesetz der Dialektik, welches die allgemeine Widersprüchlichkeit ... der
Dinge, Prozesse und Erscheinungen besagt, Aussagen machen vgl. ders. 1986,

188 .
In den Fällen, wo es sich nicht um Kategorien, Begrie, sondern um Aussagen
... handelt, bekommt deren wechselseitige Negierung dennoch den Anschein

der bloÿ klassischen formal-logischen Negation vgl. ders. 1970, 258 . Die Aussa-
gen, die im Verhältnis der dialektischen Negation zueinander stehen, aber doch
den Anschein der bloÿ klassischen formal-logischen Negation erwecken, sind
von der Gestalt S ist P und S ist nicht P, zusammengezogen zu S ist P und ist

nicht P bzw. S ist und ist nicht P vgl. ders. 1978, 279, 281 . Bei solchen Aus-
sagen handelt es sich in Wirklichkeit um dialektische Probleme und nicht um

Aussagen, die im formallogischen Sinne widersprüchlich sind vgl. ebd., 281 . In
einer Reihe von Fällen weist Hegel auf den Unterschied der Beziehungen hin,
in denen das gegebene Prädikat bald bestätigt, bald negiert wird vgl. Nars-

kij 1986, 188 . Hegel verspottete ungereimte Widersprüche, die ein denkendes
Subjekt den in der Tat existierenden Widersprüchen unobjektiv beimischt vgl.

ebd. . So sei denn auch beispielsweise für Hegel daraus Narskij nimmt hier
Bezug auf Enz. Ÿ88 Anm. 2 , daÿ Sein und Nichtsein dasselbe ist, ... nicht zu
schlieÿen, es sei hier nach dasselbe, ob mein Haus, mein Vermögen, die Luft zum
Atmen, diese Stadt, die Sonne, das Recht, der Geist, Gott sei oder nicht sei vgl.
- 86 -


Narskij 1970, 263 . Die Aussage Sein und Nichts ist dasselbe, gleichbedeutend
mit der Aussage Sein ist Nichtsein, lässt die Gültigkeit der Aussage Sein ist
nicht Nichtsein unberührt so scheint Narskij hier Hegel zu verstehen.
Ebenso wenig wie den dialektischen Widerspruch sieht Hegel auch die
dialektische Synthese als einen formallogischen Widerspruch an. Hegel wand-
te sich im besten Teil seines Werkes gegen ihre Identizierung mit der Setzung

der Behauptung und der Negierung der These vgl. Narskij ebd., 257 . Eine
Aussage vom Typ S ist und ist nicht P, als im formallogischen Sinne wider-
sprüchlich aufgefasst, stellt keine dialektische Synthese dar vgl. ders. 1978,

281; ders. 1986, 190 . Die Formel S ist und ist nicht P, sei sie nun als im
formallogischen Sinne widersprüchlich aufgefasst oder nicht, hielt Hegel prinzi-
piell nicht für das Schema der Lösung des dialektischen Widerspruchs vgl.

Narskij 1978, 279 . Dies könne man auch daraus ersehen, dass Hegel in seiner
Lehre über den subjektiven Begri die Aussagen des Typus S ist und ist nicht
P in die Zahl der Arten von wirklichen Urteilen nicht einschloÿ vgl. Narskij

1978, 279; vgl. a. ders. 1970, 260, ders. 1986, 188 . Und bereits die erste Triade
der Hegelschen Logik instruiere diesbezüglich klar, insofern die Wahrheit des
Seins und des Nicht-Seins nicht in der Situation das Sein ist und ist nicht das
Sein, sondern im Übergang zu einer neuen Kategorie, d. h. zum Werden be-
stehe vgl. ders. 1978, 279; vgl. a. ders. 1986, 188; vermutlich ist mit der fraglichen

Situation die Situation das Sein ist und ist nicht das Nicht-Sein gemeint .
Manchmal jedoch, und das in höchst wichtigen Fällen, so Narskij, beging
Hegel den Fehler der Verwechslung des dialektischen Widerspruchs mit dem for-

mallogischen Narskij 1986, 186 . Hegel identizierte dann die Struktur der
dialektischen Widersprüche mit der Struktur der formallogischen Widersprüche

vgl. ebd., 187 . Hegel konnte ferner auch durchaus dialektische Synthesen mit
der Formel S ist und ist nicht P fassen, wobei gegensätzliche Bestimmungen
S ist P und S ist nicht P als in derselben Rücksicht sich negativ aufeinander

beziehende auftreten, wie Narskij in Aufnahme einer Wendung aus W62 II60

formuliert vgl. Narskij 1978, 279; ders. 1970, 258 . Ein prominentes Beispiel
einer derart als formallogischer Widerspruch gefassten dialektischen Synthese

liegt für Narskij vor, wenn es in W61 II59 heiÿt: Es bewegt sich etwas nur, ...
indem es in einem und demselben Itzt hier und nicht hier, indem es in diesem

Hier zugleich ist und nicht ist vgl. Narskij 1978, 279; ders. 1986, 190 . Zwei
Fragen, die sich dazu Narskij zufolge stellen, lauten: Was bedeutet physisch

ein gleichzeitiges Benden hier und nicht hier S ist P und ist nicht P ? und
Was bedeutet physisch ein gleichzeitiges Benden und Nichtbenden in einem
 
Hier S ist P und ist nicht P ? vgl. ders. 1986, ebd. .
Da Hegels dialektische Widersprüche und dialektische Synthesen nur
ausnahmsweise formallogische Widersprüche sind, wird man nicht sagen kön-
nen, dass Hegels Dialektik grundsätzlich auf formallogische Widersprüche
zurückgreife. Anderweitig als im Zusammenhang mit dialektischen Widersprü-
chen oder dialektischen Synthesen scheint Narskij ein mögliches systemati-

sches Vorliegen formallogischer Widersprüche bei Hegel nicht anzunehmen.

Hegel ist von der Vorhaltung auszunehmen, die Popper 1963 den Verfechtern
des dialektischen Denkens in der Wissenschaft macht, dass sie im Prinzip den
dialektischen Widerspruch als widersprüchlich im formallogischen Sinne ansehen
- 87 -


vgl. Narskij ebd., 187f; vgl. oben S. 24f . Poppers Vorhaltung sei berechtigt,
wenn man sie auf einige Dialektiker unserer Tage bezieht, die Narskij aller-

dings nicht namentlich erwähnt vgl. Narskij ebd., 187 . Narskij dürfte nicht
zuletzt an Theodor W. Adorno denken. Narskij 1975 apostrophiert die ent-
fesselte Dialektik eine Anspielung auf Adorno 1966, 48 als eine solche, die
sich nicht nur in Widersprüchen verstrickt, sondern auch logische Widersprüche
zum Prinzip erhebt, vgl. Narskij ebd., 35. Bei Adorno sei, wenn das eine
wahr ist, so ... auch sein direktes Gegenteil wahr, Adorno widerspricht bei

fast jedem Schritt sich selbst, vgl. Narskij ebd., 35, 39.
Die Hegelsche Dialektik, die grundsätzlich nicht mit formallogischen Wi-
dersprüchen zu tun hat, bedarf auch deren Blockierung nicht, wie sie in den so
genannten parakonsistenten Logiken angestrebt wird vgl. Narskij 1970, 263f;

ders. 1986, 194  . Unter einer Blockierung wird dabei eine Gesamtheit von
logischen Operationen verstanden, die darauf abzielen, daÿ in einem theoreti-
schen System, das Fragmente besitzt, in denen logische Widersprüche vorhanden
sind, sich diese Widersprüche nicht über das ganze Gewebe des Systems aus-

breiten mögen vgl. ders. 1986, 194; vgl. a. ders. 1970, 263 . Eine Blockierung
laufe darauf hinaus, dass im gegebenen System die Gültigkeit des Gesetzes von
ā a b 
a ā b

b
Duns Scotus ⊃ ⊃ oder ∧ ⊃ , worin eine beliebige wahre oder falsche

Aussage ist, aufgehoben wurde vgl. ders. 1986, ebd. 29. Blockierungen könn-
ten aber ohnehin nur eine vorläuge, zeitweilige Maÿnahme sein vgl. Narskij

1970, 264 . Ihnen den Status des Ständigen zu geben, würde die prinzipielle
Absage bedeuten, die in den wissenschaftlichen Theorien vorhandenen Schwie-
rigkeiten zu lösen so Narskij nicht anders als van Benthem vgl. oben S. 36;

vgl. Narskij 1986, ebd. .

Die von Narskij 1986 , 194f, angeführten Arbeiten, 
die parakonsistente
Logiken oerieren, umfassen neben Ja±kowski 1969 mit einer Ausnahme die
oben S. 36 aufgeführten Arbeiten. Narskij ebd., 195, zieht auch Arruda 1980
Dass

das Gesetz vom ausgeschlossenen Widerspruch -- a ā
heran. Dabei bezieht er sich auf die Autorin irrtümlicherweise mit



er.

1970 , 264, auch polnisch als NKpNp notiert in Ja±kowski 1969 den Status

bei Narskij
eines allgemeinen Gesetzes verliert, wie Narskij ebd. unterstellt, trit nicht zu,
vgl. oben S. 35. Überhaupt lässt sich die in Narskij 1986 , 196, aufgestellte
a ā
Behauptung, in den parakonsistenten

Logiken gelte das Gesetz vom ausge-
schlossenen Widerspruch -- ∧  nicht, in ihrer Allgemeinheit nicht aufrechter-
halten. Zwar ist die fragliche Formel in der Tat beispielsweise in den Systemen
 
von da Costa 1974 und da Costa Wolf 
1980 nicht gültig

vgl. da Costa
ebd., 499; da Costa Wolf ebd., 200 . Aber Routley Meyer 1976 etwa,
die derartige Systeme als weaker dialectical logics von stronger dialectical lo-
gics unterscheiden, in denen diese Formel eine thesis ist, verfolgen selbst ganz 
wie Ja±kowski 1969 die letztere stronger alternative vgl. dies. ebd., 5, 13 .
Arruda 1980 , 2, merkt an: It is convenient to observe that in a paraconsi-

stent logic the principle of contradiction, A & A , ... is not necessarily invalid;
nonetheless, from A and A is not, in general, possible to deduce every formula.
Dass die Ableitbarkeit einer beliebigen Formel aus einer Formel und ihrer Ne-
gation vermieden werden kann und dennoch zumindest die zweite von Narskij

29 Zur Erwähnung von Duns Scotus in diesem Kontext vgl. oben S. 26f.
- 88 -

als Gesetz von Duns Scotus bezeichnete Formel gegen Narskij


ihre Gül-
tigkeit behält, belegt wiederum das Beispiel

Ja±kowski 1969 , vgl. oben S. 35.
Erst in der Variante Ja±kowski 1979 wird diese Formel verworfen vgl. oben
a ā

S. 36 . Die Gültigkeit des Gesetzes vom ausgeschlossenen Widerspruch -- ∧ 
dagegen bleibt auch in Ja±kowski ebd. erhalten vgl. Ja±kowski ebd. .

Hegel betrachtete das formallogische Gesetz vom ausgeschlossenen Wider-


spruch als Antipod zum dialektischen Prinzip der allgemeinen Widersprüchlich-

keit der Dinge, Prozesse und Erscheinungen vgl. Narskij 1986, 179 . Weil er es
als nicht nur gegen die formallogischen, sondern auch als gegen die dialektischen
Widersprüche gerichtet auffaÿte, deutete er es als Verbot der Veränderung und
Entwicklung, als Verneinung der objektiven dialektischen Widersprüche vgl.

ebd., 186; 1978, 277 . Er lehnte es daher in der Formulierung A kann nicht zu-

gleich A und nicht A sein als falsch ab vgl. ders. 1986, 179 . Narskij bietet
Hegels Formulierung des Satzes des Widerspruchs aus den Nürnberger Schrif-
ten. Möglicherweise meinte er die mit ihr leicht verwechselbare

Formulierung des
Satzes des Widerspruchs aus W32 II31. Vgl. oben S. 77.

Doch Hegel hatte Unrecht vgl. Narskij ebd. . Er hätte das formallogi-
sche Gesetz vom ausgeschlossenen Widerspruch anerkennen können. Dialek-
tische Widersprüche sind keine formallogischen davon war Hegel selbst
überzeugt , das Veto des formallogischen Gesetzes vom ausgeschlossenen
Widerspruch gilt nicht Ersteren, sondern Letzteren, einen Konikt mit dem
Gesetz der allgemeinen dialektischen Widersprüchlichkeit gibt es nicht, weil

beide Gesetze auf unterschiedliche Felder appliziert werden vgl. oben S. 85 .
Der von Hegel manchmal und eben auch in höchst wichtigen Fällen
begangene Fehler kommt hier zum Tragen, dass er die dialektischen Wider-
sprüche mit den formallogischen verwechselte bzw. sie im Grunde genommen

mit ihnen identizierte vgl. oben S. 86; vgl. Narskij 1986, 186f . Dieser Feh-
ler ist Hegels Ontologisierung der Logik, der formallogischen Beziehungen
und Verbindungen, speziell der formallogischen Widersprüche, geschuldet, die
sich aufgrund seines Prinzips der Identität von Denken und Sein ergibt vgl.

Narskij 1970, 261f; ders. 1978, 277; vgl. a. ders. 1986, 179 . Es bliebe zu erklä-
ren vorausgesetzt, dass ich Narskij richtig verstanden habe , wieso Hegel,
der nach Maÿgabe des besagten Prinzips der Identität von Denken und Sein

die dialektischen Widersprüche ausnahmslos als ontologisierte formallogi-
sche zu führen hätte, sie doch nur manchmal als solche führt und überdies
davon überzeugt sein konnte, dass die dialektischen Widersprüche keine for-

mallogischen sind, vgl. oben S. 85.

Dass das von Hegel als falsch abgelehnte formallogische Gesetz vom ausge-
schlossenen

Widerspruch ein ontologisiertes ist vgl. Narskij 1978, 277; ders.
1986, 179 , scheint Narskij auch mit dessen Formulierung A kann nicht zugleich
A und nicht A sein in Verbindung zu bringen, die ihm oenbar Narskij zufolge
bei Hegel zukommt. Narskij führt dies nicht näher aus. Er stellt Hegel aber
Aristoteles gegenüber, der in dieser Frage gemeint sein dürfte die Frage
des Gesetzes vom ausgeschlossenen Widerspruch sicherer als Hegel ge-
wesen sei und dieses Gesetz wie folgt verstanden habe: Es ist unrichtig, daÿ
A zugleich B und nicht B ist zugleich das Prädikat B hat und nicht hat bei
ein und denselben Bedeutungen der in diese Behauptung eingehenden Wörter
- 89 -


und bei ein und denselben Beziehungen vgl. Narskij 1986, ebd. . Narskij
möchte, so hat es den Anschein, darauf hinaus, dass die angezielte aristotelische
Fassung des Gesetzes vom ausgeschlossenen Widerspruch in Metaphysik 1005
b 19f vgl. oben S. 11 keine ontologisierte ist. Man mag verstehen: Das drei-
fach auftretende A in der bei Hegel anzutreenden Formulierung erlaubt seine
Deutung als ein Prädikat nicht. Es wäre die Rede von einem Prädikat, das
sich selbst zum Prädikat hat bzw. nicht zum Prädikat hat. Ausgeschlossen
wird in der Hegelschen Formulierung der Widerspruch, dass A zugleich A
ist wie auch nicht A ist. Das in der aristotelischen Formulierung zweifach auf-
tretende B dagegen ist als Prädikat deutbar und muss als ein solches gedeutet
werden. Ausgeschlossen wird in der aristotelischen Formulierung der Wider-
spruch, dass zugleich der Satz gilt, der dem A das Prädikat B zuspricht, wie
auch der Satz gilt, der dem A das
Prädikat B abspricht.
Gemäÿ Šukasiewicz 1979 , der eine ontological, logical und psycho-
logical formulation des Law of Contradiction bei Aristoteles unterscheidet,
läge an der von Narskij herangezogenen Stelle Met. 1005b 19f gerade die on-
tological formulation vor vgl. Šukasiewicz ebd., 50f; vgl. a. oben S. 6 . Die
in Šukasiewicz ebd. gebotene Übersetzung der Stelle lautet: It is impossible
that the same thing should both belong

and not belong to the same thing and
in the same respect vgl. ebd., 51 . Narskij hätte, so wäre wohl aus der Sicht
von Šukasiewicz zu urteilen, in Met. ebd. die logical formulation hineinge-
lesen, die sich erst später in Met. 1011b 13f ndet:
m˜ eÚnai ‚lhjeØs ‰ma tˆs ‚ntikeimènas fˆis bebaiotˆth dìxa pacÀn tò
. Die Übersetzung dieser letzteren
Stelle in Šukasiewicz ebd. lautet: The most certain of all <principles> is that
contradictory sentences are not true at the same time.

Das Prinzip der Identität von Denken und Sein, in Narskij 1986 auch
Prinzip der Identität von Sein und Bewuÿtsein genannt, ist ein idealistisches
und zeitigt eine idealistische Version der Dialektik vgl. ders. 1970, 255, 261;

ders. 1978, 281; ders. 1986, 187, 193, 195 . Die Dialektik erleidet in Hegels Hän-
den, um mit Karl Marx' Nachwort zur zweiten Auage von Das Kapital zu
reden, eine Mystikation, die es nichtsdestoweniger zulässt, dass Hegel deren
allgemeine Bewegungsformen zuerst in umfassender und bewuÿter Weise darge-

stellt habe vgl. MEW, Bd. 23, 27 . Hegels auf dem Kopf stehende Dialektik
sei allerdings umzustülpen, um den rationellen Kern in der mystischen Hülle

freizulegen vgl. ebd. . Der rationelle Kern der Hegelschen Dialektik, so Narskij

wohl mit Bezug auf Marx ebd., bleibt für immer erhalten Narskij 1970, 265 .
Die Stellungnahme Narskijs, der zufolge die Hegelsche Dialektik nicht
auf formallogische Widersprüche rekurriert jedenfalls grundsätzlich nicht ,
aber gleichwohl das formallogische Gesetz vom ausgeschlossenen Widerspruch

ablehnt, ist genau genommen nicht unter das Rubrum der  reinen Nein-Stellung-
nahme aufzunehmen. Für Albrecht 1958 wäre Narskij vielleicht unter die

ebd., 51, angesprochenen Interpreten zu rechnen, vgl. oben S. 75. Dass

Narskijs Stellungnahme hier dennoch als  reine Nein-Stellungnahme geführt
wird, rechtfertigt sich meines Erachtens insofern, als in den Augen Narskijs
die bei Hegel erfolgende Ablehnung des vorgenannten Gesetzes allein dessen

idealistischer Version der Dialektik und einem aus ihr resultierenden Fehler
zuzuschreiben ist, einer Anerkennung dieses Gesetzes in der Dialektik jedoch
nichts entgegensteht und diese immerhin in der idealistischen Version, in der
sie bei Hegel in Erscheinung tritt, als rationeller Kern enthalten ist einmal
Narskijs Übereinstimmung in diesem Punkt mit Marx ebd. unterstellt. Wie
- 90 -

Marx ebd. spricht auch Narskij von der Dialektik: nicht nur in Wendungen
wie denen vom Gesetz der Dialektik und von der idealistischen Version der Dia-

lektik, sondern auch etwa in 1970, 257, 261; 1986, 185, 192. Narskij selbst be-
trachtet die Hegelsche Dialektik als eine Repräsentantin der Dialektik, wenn
er Hegel einen dialektischen Logiker und nicht einen idealistisch-dialektischen

Logiker o. Ä. nennt vgl. Narskij 1986, 197 .

László Erdei 1972 basiert seine Stellungnahme auf die Unterscheidung
von Gegensatz und Widerspruch. Der Gegensatz wird in der formalen,
der Widerspruch wird in der dialektischen Logik behandelt vgl. etwa ebd.,

Kap. 10f; ders. 1974, 18f . Wie oenbar schon Narskij dürfte auch Erdei stets

eine dialektische Logik meinen, die einen Vertreter in Hegel hat.
Der in der formalen Logik behandelte Gegensatz ist ein Gegensatz von
Urteilen. Gegensätzliche Urteile sind zum einen die im kontradiktorischen,
zum anderen die im konträren Verhältnis zueinander stehenden Urteile, und
das sind für Erdei die sich im Sinne der traditionellen Syllogistik als a - und
o -Urteile bzw. als e - und i -Urteile sowie die sich als a - und e-Urteile gegenüber-
stehenden Urteile vgl. Erdei 1972, 61f, 67 ; ders. 1974, 19 . Unter einem a - ,
e - , i - und o -Urteil ist dabei respektive ein universelles positives Urteil, ein uni-
verselles negatives Urteil, ein partikuläres positives Urteil und ein partikuläres

negatives Urteil verstanden, vgl. ders. 1972, 8 Fn. 5.
Als Beispiele für gegensätzliche Urteile, die im kontradiktorischen Verhält-
nis zueinander stehen, wählt Erdei etwa
Jede menschliche Tätigkeit ist materiell
und
Manche menschliche Tätigkeit ist nicht materiell

a - und o -Urteil und
Kein Mensch ist ein Gott
und
Mancher Mensch ist ein Gott
 
e - und i -Urteil vgl. ebd., 9f .
Gegensätzliche Urteile, die im konträren Verhältnis zueinander stehen,
sind etwa

a Jede menschliche Tätigkeit ist materiell
und

b Keine menschliche Tätigkeit ist materiell
 
a - und e -Urteil vgl. ebd., 8f .
Die gegensätzlichen Urteile schlieÿen einander aus ebd. 69; vgl. a. ders.

1974, 21 . Der  S a t z v o m G e g e n s a t z  der formalen Logik lautet dement-

sprechend:  Z w e i e i n a n d e r k o n t r ä r b z w. k o n t r a d i k t o r i s c h g e-
g e n s ä t z l i c h e U r t e i l e k ö n n e n n i c h t z u g l e i c h w a h r s e i n  ebd.

72; Sperrungen im Original 30 . Gegensätzliche Urteile drücken Zusammen-


30 Auch alle folgenden Sperrungen in Zitaten aus Erdei 1972 sind original.
- 91 -


hänge aus, die in der objektiven Wirklichkeit nicht existieren vgl. ebd., 69 .
Ein sich selbst gegensätzlicher Denkvorgang das Auftreten eines Paars ge-
gensätzlicher Urteile im Bewuÿtsein  i s t i m m e r e i n l o g i s c h e r F e h-

l e r  vgl. ebd. .
Werden nur die kontradiktorisch gegensätzlichen Urteile berücksichtigt, dann
kann der Satz vom Gegensatz mit dem Satz vom ausgeschlossenen Dritten

ausgetauscht werden vgl. ebd., 72; ders. 1974, ebd. . Erdei gibt den Letz-
teren nach Hegels Wesenslogik wie folgt an: Etwas ist e n t w e d e r A o d e r
N i c h t-A, e s g i b t k e i n D r i t t e s  vgl. Erdei 1972, ebd., Erdei bezieht sich

auf II56 .
Der in der dialektischen Logik behandelte Widerspruch ist gleichfalls ein
Widerspruch von Urteilen. Widersprüchliche Urteile werden von einem Urteil
der Form

* Jedes S ist P,
einem a -Urteil, und einem Urteil der Form

** Jedes S ist Nicht-P

gebildet vgl. ders. ebd., 61 , 68f; vgl. a. ders. 1974, 20f . Ein Urteil der letzt-
genannten Form stellt dabei k e i n unendliches Urteil der formalen Logik dar.

Wäre mit einem Urteil der unter ** genannten Form auf ein formallogisches
unendliches Urteil abgehoben, dann meinte der in ihm auftretende Begri

Nicht-P etwas A b s t r a k t-U n b e s t i m m t e s  vgl. ders. 1972, 17 , 25 . Mit
dem Begri P die absolute Gesamtheit der möglichen Begrie umfassend, wä-

re er ein ausschlieÿlich von P bestimmter-beschränkter Begri vgl. ebd., 26 .
Er deutete auf jeden möglichen Begri, ausgenommen auf P selbst, hin vgl.

ebd. . Als Beispiel eines derartigen Begris Nicht-P führt Erdei den Begri
Nichtsterblich an: Er birgt jeden möglichen Begri in sich, ausgenommen den
des Sterblichen, vgl. ebd., 27. Erdei ist hier an Kant KdrV, B97, und an ders.

Logik Ÿ22 orientiert. Vgl. dazu auch Erdei ebd., 18f. 
Der Begri Nicht-P in einem Urteil der unter ** genannten Form meint

aber etwas  K o n k r e t-B e s t i m m t e s  vgl. ebd., 25f . Statt auf jeden mög-
lichen Begri, ausgenommen auf P selbst, hinzudeuten, steht er für exakt e i-
n e n Begri Q.
Um kenntlich zu machen, dass ein in der dialektischen Logik herangezoge-

nes Urteil der unter ** genannten Form kein unendliches Urteil der formalen
Logik darstellt, sei fortan, ohne dass sich bei Erdei selbst etwas Entsprechendes
fände, der in ihm auftretende Begri Nicht-P unter Verwendung des Kürzels

DL als NichtDL-P bezeichnet und anstelle von **

*** Jedes S ist NichtDL-P
notiert. Das Kürzel DL stellt dabei auf die Groÿbuchstaben des Ausdrucks Dia-
lektische Logik ab.
Dass der Begri NichtDL-P für exakt e i n e n Begri Q steht, macht
Erdei, wenn mir nichts entgangen ist, hauptsächlich über seine Beispiele für
dialektisch-logisch widersprüchliche Urteile deutlich, nicht zuletzt über das pro-
minenteste unter ihnen, d. i. das der Urteile
- 92 -


a Jede menschliche Tätigkeit ist materiell
und

c Jede menschliche Tätigkeit ist nicht-materiell

vgl. Erdei 1972, 53, 61 bzw., wie wir nun schreiben,

d Jede menschliche Tätigkeit ist nichtDL-materiell:
Hinter dem nicht-materiell, so Erdei, also hinter dem nichtDL-materi-
ell verbirgt sich lediglich das bewusst vgl. ebd., 54; vgl. a. ders. 1974,

22 . Es gibt keine menschliche Tätigkeit, deren Nicht-Materialität nun als
NichtDL-Materialität zu fassen etwas anderes wäre als Bewusstsein ders.
 
1972, ebd.; vgl. a. ebd., 52 . Unter dem Urteil d ist nichts anderes zu verste-
hen als das Urteil

e Jede menschliche Tätigkeit ist bewusst,

dessen Prädikat den im negativen Prädikat des Urteils d verborgenen Inhalt

in positiver Gestalt formuliert vorführt vgl. ders. 1974, 22 .
Mit dem Widerspruch der Urteile

a Jede menschliche Tätigkeit ist materiell
und

d Jede menschliche Tätigkeit ist nichtDL-materiell
ist auch der Widerspruch der Urteile

a Jede menschliche Tätigkeit ist materiell
und

e Jede menschliche Tätigkeit ist bewusst

gegeben vgl. ders. 1972, 55 .
Mit dem von Erdei allerdings nicht expressis verbis formulierten Wider-
spruch der Urteile
Jedes Photon ist ein Korpuskel
und
Jedes Photon ist ein Nicht-Korpuskel
bzw.
Jedes Photon ist ein NichtDL-Korpuskel
ist aufgrund der mit dem Nicht-Korpuskel identischen Wellennatur auch der
Widerspruch der Urteile

Jedes Photon ist ein Korpuskel


und
Jedes Photon ist eine Welle

gegeben vgl. ebd., 70f .

1. Dass in der dialektischen Logik dem Begri NichtDL-P der Charakter des
Abstrakt-Unbestimmten abgeht, während er dem Begri Nicht-P der formalen
Logik zukommt, ist darauf zurückzuführen, dass die erstere Logik den Begri
NichtDL-P nicht als Begri an sich, sondern als  P r ä d i k a t e i n e s U r t e i l s 
- 93 -

behandelt, die letztere Logik hingegen den Begri Nicht-P als Begri an sich
behandelt,

und zwar auch dann, wenn sie ihn als Prädikat setzt vgl. ders. ebd.,
28, 78 .
Dass der formallogische Begri Nicht-P, wenn er als Prädikat eines Ur-
teils behandelt wird, seinen Charakter des Abstrakt-Unbestimmten verliert,
entnimmt Erdei den Hegelschen 
Ausführungen zum negativen Urteil, B72 
II278

 vgl. Erdei ebd., 28  . Erdei bezieht sich auf II282f vgl. ders. ebd.,
29 . Dort heiÿt es: Wenn z. B. gesagt wird, die Rose ist n i c h t rot, so wird
damit nur die B e s t i m m t h e i t des Prädikats negiert und von der Allgemein-
heit, die ihm gleichfalls zukommt, abgetrennt; die allgemeine Sphäre, d i e F a r-
b e, ist erhalten; wenn die Rose nicht rot ist, so wird dabei angenommen, daÿ sie
eine Farbe und eine andere Farbe habe ... ... . Die Rose ist nicht i r g e n d e i n
Farbigtes, sondern sie hat nur die bestimmte Farbe, welche Rosenfarbe ist.
Erdei erhält daraus: Der Begri Nicht-Rot, der nicht als Begri an sich,
sondern als Prädikat des Urteils Diese Rose ist nicht-rot genommen wird, deutet,
statt auf jeden möglichen Begri auÿer auf den Begri Rot selbst hinzudeuten,
lediglich auf die Begrie Weiÿ, Gelb und Rosa hin vorausgesetzt, es gibt keine
R o s e n mit anderer natürlicher Farbe als, von Rot einmal abgesehen, eben Weiÿ,
Gelb und Rosa, welche

genannten Farben allesamt jeweils Rosenfarbe sind vgl.
ders. ebd., 42, 44f . Der Hegel -Text II282f selbst, auf den Erdei rekurriert,

kennt keinen Ausdruck nicht-rot

 und damit auch kein Urteil Die se Rose ist
nicht-rot, vgl. Hegel ebd.
Der Begri Nicht-Rot, der als Prädikat des Urteils Diese Rose ist nicht-rot
genommen wird, entbehrt zwar des Charakters des Abstrakt-Unbestimmten,
insofern er auf die Begrie Weiÿ, Gelb und Rosa hindeutet, er entbehrt aber
auch des Charakters des Konkret-Bestimmten, wie ihn ein Begri NichtDL-P
aufweist, der für exakt e i n e n Begri Q steht.
Der als Prädikat des Urteils Diese Rose ist nicht-rot genommene Begri
Nicht-Rot wird als Prädikat eines Urteils genommen, das mit dem Urteil Diese
Rose ist rot ein nicht widersprüchliches Urteilspaar bildet vgl. ebd., 50 . Das,
was zu diesem als Prädikat eines derartigen Urteils genommenen Begris Nicht-
Rot gesagt 
wurde, ist auf tatsächlich widersprüchliche Urteile auszudehnen
vgl. ebd. . Für eine solche Ausdehnung 
 kann Hegel jedoch keine d i r e k t e
Hilfe mehr bieten vgl. Erdei ebd., 50 . Es ndet sich im Kapitel seiner Logik
über das Urteil nach der Abhandlung des negativen Urteils diesbezüglich nichts
mehr vgl. ebd. . Welches die von Hegel gebotene eher indirekte Hilfe ist, die
Erdei, wie es scheinen will, unterstellt, wird nicht ausdrücklich gesagt. Erdei
mag an Hegels wesenslogische Ausführungen zu Gegensatz und Widerspruch
W42  II40  denken, wie Erdei ebd., 54f, es nahelegt. Inwiefern in Erman-
gelung der besagten direkten Hilfe Abstriche daran zu machen sind, dass die
dialektische Logik, die Erdei im Auge hat, als eine von Hegel vertretene an-
gesehen werden kann, muss hier oen bleiben.
2. Im Zusammenhang mit der dialektisch-logischen Behandlung des
Begris NichtDL-P als Prädikat eines Urteils unterscheidet Erdei nicht nur
Begrie P und Nicht-P bzw. NichtDL-P, sondern auch Urteile P und Nicht-P
vgl. ebd., 61 , 77f; Erdei selbst verwendet bei

Urteilen allerdings durchweg den
Buchstaben A statt des Buchstabens P . Dabei meint ein Urteil Nicht-P
nicht die formallogische

Negation eines Urteils P, sondern ein Urteil der Form
unter *** so dass man es auch zur besseren Abgrenzung von unendlichen
Urteilen der formalen Logik als Urteil Nicht
 DL-P bezeichnen

könnte , ein
Urteil P meint ein Urteil der Form unter * vgl. 
ebd. . Urteile P und NichtDL-P
sind also widersprechende Urteile vgl. ebd. .
Erdei scheint Begrie NichtDL-P und Urteile NichtDL-P durchaus kon-
fundieren zu können. So heiÿt es etwa in ders. ebd., 58, es beschränke sich die
Sphäre von Nicht-A, von der formalen Logik immer mit Ausnahme von A ab-
solut alles umfassend deniert, hier d. i. im Falle des dialektisch-logischen
- 94 -

Widerspruchs auf ein e i n z i g e s weiteres positives Urteil. Der zunächst


wohl gemeinte Begri  NichtDL-A, der für exakt einen Begri Q steht etwa
der Begri nichtDL-materiell, der für exakt den Begri bewusst steht ,
wird zu einem Urteil NichtDL-A, unter dem genau ein Urteil Q 
zu verstehen ist
also etwa zu dem Urteil d , unter dem genau das Urteil e zu verstehen ist.
In Erdei ebd., 61, ist mit dem Nicht-A unter 9.1.2. c , wie aus dem Kontext
ersichtlich ist, ein Urteil NichtDL-A gemeint. Gemäÿ ebd., 62, soll aber mit eben-
diesem Nicht-A bloss die Inhaltsform des P r ä d i k a t s , also eines Begris
NichtDL-A, ausgedrückt worden sein.
Hinzuweisen ist aber auch schon auf Erdei ebd., 50, wo zunächst von der
Sphäre des Begris Nicht-A die Rede ist, sofern es nicht ein Begri an sich,
sondern das Prädikat des Urteils ist mit es ist Nicht-A gemeint , und es
dann heiÿt, dass im Nicht-A immer nur ... positive Urteile enthalten sind, die
eine bestimmte Zahl und Natur besitzen. Oenkundig mutiert der als Prädikat
eines Urteils fungierende Begri Nicht-A zu gerade dem Urteil, dessen Prädikat
er ist. Ist es doch statt des Begris Nicht-Rot, der als Prädikat des Urteils
Diese Rose ist nicht-rot fungiert auf ihn hebt Erdei hier resümierend ab ,
eben dieses letztgenannte Urteil, das die Urteile Diese Rose ist weiÿ, Diese
Rose ist gelb und Diese Rose ist rosa enthält.

Die widersprüchlichen Urteile schliessen einander nicht aus vgl. Erdei



1972, 69 . Im Gegenteil: sie bedingen einander, sie sind nur zusammen wahr

ebd. . Der  S a t z v o m W i d e r s p r u c h  der dialektischen Logik lautet:
 Z w e i e i n a n d e r w i d e r s p r ü c h l i c h e U r t e i l e s i n d e i n z i g u n d a l-
l e i n z u s a m m e n w a h r; s i e d r ü c k e n d i e W a h r h e i t i n i h r e r k o n-
k r e t e n T o t a l i t ä t e i n z i g u n d a l l e i n z u s a m m e n a u s  ebd. 72; vgl.

a. ebd., 57, 65, 69, ders. 1974, 18, 23 . Widersprüchliche Urteile drücken
Widersprüche aus, die i n d e r o b j e k t i v e n W i r k l i c h k e i t  existieren,
so dass widersprüchliche Urteile w a h r e W i d e r s p i e g e l u n g e n o b j e k-

t i v e r W i d e r s p r ü c h e  sind vgl. ders. 1972, 65; vgl. a. ders. 1974, 21 31.
Die Wirklichkeit ist objektiv widersprüchlicher Natur und, wenn das, was
wir durch unsere Urteile ausdrücken wollen, objektiv widersprüchlicher Natur
ist, so kann dies nur durch widersprüchliche Urteile ausgedrückt wahr werden

vgl. ders. 1974, 18, ders. 1972, 66f . Andernfalls erzeugten wir von der Wirk-
lichkeit ein falsches Bild, zumal wir das, was darin objektiv widersprüchlich

ist, als Nicht-Widersprüchliches widerspiegelten vgl. ders. 1972, 66f . In der
Rede von der wahren Widerspiegelung scheint Erdei das Attribut wahr nicht
redundant zu verwenden: Die Widerspiegelung eines objektiven Widerspruchs
erzeugt ein falsches Bild und dürfte wohl eine falsche sein, wenn sie nicht per
widersprüchliche Urteile erfolgt. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass


31 Bei Erdei 1972 , ebd., heiÿt es genau: Die dialektisch-logisch widersprüch-
lichen Urteilspaare drücken Widersprüche aus, die a u c h i n d e r o b j e k t i-
v e n W i r k l i c h k e i t e x i s t i e r e n, die also w a h r e W i d e r s p i e g e l u n-
g e n o b j e k t i v e r W i d e r s p r ü c h e s i n d . Das zweite Relativpronomen die
des Zitats beziehe ich auf die dialektisch-logisch widersprüchlichen Urteilspaare.
Bezöge man es auf die Widersprüche, erhielte man die Letzteren zum einen als
solche, die in der objektiven Wirklichkeit existieren, also als objektive Wider-
sprüche, zum anderen als eben deren wahre Widerspiegelungen. Dem Adverb
auch kann allerdings in meiner Lesart kein Sinn verliehen werden.
- 95 -

Erdei die Widerspiegelung eines objektiven Widerspruchs bereits dann eine



wahre nennt, wenn sie sich überhaupt widersprüchlicher Urteile bedient.
Der in der objektiven Wirklichkeit existierende, objektive Widerspruch,
dass jede menschliche Tätigkeit sowohl materiell wie nichtDL-materiell ist
es gibt keine menschliche Tätigkeit ... , die nicht ebenso materiell wie be-
 
wusst wäre vgl. ebd., 57; vgl. a. ders. 1974, 22 , ndet seine  wahre Wider-
spiegelung in den widersprüchlichen Urteilen

a Jede menschliche Tätigkeit ist materiell
und

d Jede menschliche Tätigkeit ist nichtDL-materiell.

Insofern jede menschliche Tätigkeit materiell ist, ist das Urteil a wahr

vgl. ders. 1972, 53 . Und insofern jede menschliche Tätigkeit bewusst bzw.
 
nichtDL-materiell ist, ist auch das Urteil d wahr vgl. ebd. . Jedes der bei-
  
den Urteile a und d ist für sich wahr oder an sich wahr vgl. ebd., 57 . Als
einzelnes drückt es jedoch nur die halbe Wahrheit und keinesfalls die v o l l-
k o m m e n e Wahrheit aus, denn als einzelnes ist es einseitig vgl. ebd., 53,
  
57; ders. 1974, 21 : Restlos drücken die Urteile a und d die Wahrheit einzig

und allein ... zusammen aus vgl. ders. 1972, 57 , die Wahrheit an sich, das Ob-
jekt in seiner Allseitigkeit, in seiner konkreten Totalität, wird von ihnen einzig

und allein zusammen widergespiegelt vgl. ebd. . Indem die widersprüchlichen
 
Urteile a und d einerseits für sich genommen wahr sind, andererseits je-
doch eben nicht für sich genommen, sondern einzig und allein zusammen
genommen wahr sind vgl. die vorige Seite , lädt Erdei sich eine Inkonsi-
 
stenz auf. Es sei denn, der Sinn von wahr, in dem die Urteile a und d für
sich genommen wahr sind, ist ein anderer Sinn von wahr als derjenige, in dem
sie zusammen genommen wahr sind. So mögen Urteile, die zusammen ge-
nommen wahr sind, deswegen wahr sein, weil sie die vollkommene Wahrheit

oder die Wahrheit in ihrer konkreten Totalität ausdrücken, während Urtei-
le, die für sich genommen wahr sind, bar einer derartigen Ausdrucksleistung

wahr sind.
Jede menschliche Tätigkeit ist materiell, erfordert aber gleichwohl die Ar-

beit des Bewuÿtseins und ist insofern bewuÿt; das Urteil a setzt das Urteil
 
d voraus vgl. ders. 1972, 53 . Umgekehrt ist zwar jede menschliche Tätigkeit
bewuÿt, erfordert aber gleichwohl materielle Grundlagen, z. B. die Tätigkeit
 
des Gehirns, und ist insofern materiell; das Urteil d setzt das Urteil a voraus
  
vgl. ebd., 53, 57 . Die sich so wechselseitig voraussetzenden Urteile a und d
bedingen einander.

Erdei moniert den idealistischen Unsinn, es gebe in der objektiven Wirk-

lichkeit keine Widersprüche vgl. ders. ebd., 65 . Hegel selbst enträt Erdei
zufolge oenbar dieses idealistischen Unsinns: Erdei ebd., 69f, verweist auf die
dritte Anmerkung zu den wesenslogischen Ausführungen zu Der Widerspruch,
wo der Widerspruch als die Wurzel aller Bewegung und Lebendigkeit apostro-
phiert wird und es weiter heiÿt: nur insofern etwas in sich selbst

einen

Wider-
spruch hat, bewegt es sich, hat Trieb und Tätigkeit vgl. W60 II58 . Eigenarti-
gerweise erwähnt Erdei den ebenfalls in der genannten Anmerkung
 
vorndlichen
Satz Alle Dinge sind an sich selbst widersprechend W59 II58 nicht.
- 96 -


Erdei kritisiert im Zusammenhang unter Anderem McTaggart 1896 , der
ebd. 7f die Ansicht vertritt, dass Hegel in the world of real objects keine
eigentlichen contradictions kenne, vielmehr Letztere bzw., so wird man sagen
müssen: das, was für solche gehalten wird  auf our manner of contemplating
the object zurückführe vgl. Erdei ebd., 65 .

Erdei projektiert eine dialektische Einheit der widersprüchlichen Urteile,


die durch ein bestimmtes positives Urteil markiert wird, das den Inhalt auf

einer höheren Ebene ausdrückt vgl. ders. ebd., 60; vgl. a. ebd., 57 . Da dieses
Urteil als Ausgangspunkt einer weiteren Widerspruchs- und Einheits-Bildung

fungieren soll vgl. ebd., 60 , wird man es als ein a -Urteil anzunehmen haben.
Es wird allerdings nicht klar wenn mir nichts entgangen ist , welches Urteil
 
etwa die dialektische Einheit der Urteile a und d bilden könnte.
Der dialektischen Einheit der widersprüchlichen Urteile wohl mit der
dialektischen Aufhebung oder der Lösung des Widerspruchs dieser Urteile
zusammenfallend entspricht die dialektische Einheit, dialektische Aufhe-

bung oder Lösung desjenigen objektiven Widerspruchs, der in den fragli-
 

chen widersprüchlichen Urteilen seine Widerspiegelung ndet vgl. ebd., 70f .
Es ist die Leistung der dialektischen Einheit dieser widersprüchlichen Urtei-
le, den objektiven Widerspruch, den sie widerspiegeln, als einen  g e l ö s t e n

Widerspruch widerzuspiegeln vgl. ebd., 70 .
Erdei führt nicht vor, wenn ich recht sehe, wie die Lösung des objektiven
Widerspruchs aussehen könnte, dass jede menschliche Tätigkeit sowohl ma-
teriell wie nichtDL-materiell bzw. bewuÿt ist. Die Lösung des objektiven
Widerspruchs, dass jedes Photon ein Korpuskel, aber auch gleichermaÿen eine
Welle ist, sieht Erdei in einer Bewegung, in der sich Korpuskel und Welle in
unaufhörlichem Entstehen und in unaufhörlichem Vergehen benden vgl. ebd.,

71; vgl. a. oben S. 91 .
Bei der wiederholten Abfolge von Widerspruch und dialektischer Einheit
handelt es sich um die bekannte Hegelsche Methode der These-Antithese-
Synthese, einmal vorausgesetzt, dass die Zusammenhänge der Urteile von

Hegel als Zusammenhänge der K a t e g o r i e n  erfasst werden vgl. ebd., 60 .
Traten doch bei Hegel die bekannten Kategorienzusammenhänge Sein-Wesen-
Begri, oder Qualität-Quantität-Mass, oder Begri-Urteil-Schluss, oder Logik-
 
absolute Idee- -Natur-Geist usw. auf vgl. ebd. . Dabei war die dritte Katego-

rie immer die dialektische Einheit der vorigen zwei vgl. ebd., 55 .
Hegels Trachten nach Lösung, nach Aufhebung der Widersprüche berech-
tigt nicht zu der Vorstellung, man könne bei Hegel eigentlich ... von keiner

Bejahung des Widerspruchs sprechen vgl. Erdei ebd., 70 . Erdei glaubt die-

se Vorstellung unter anderem bei Albrecht 1958 , 52, ausmachen zu können

vgl. Erdei ebd. . Er liest sie allerdings in Albrecht ebd. hinein. Albrecht re-
gistriert hier den hegelschen Satz Alle Dinge sind an sich selbst widersprechend
den Erdei, wie wir gerade gesehen haben, auÿen vor lässt und bekundet
seine Verlegenheit darüber, was man sich unter widerspruchsvollen Dingen vor-

stellen soll vgl. Albrecht ebd., 51; vgl. a. oben S. 75 .
Die widersprüchlichen Urteile, die einander nicht ausschlieÿen und ein-
zig und allein zusammen wahr sind, sind keine gegensätzlichen Urteile, die
- 97 -


einander ausschlieÿen und nicht zugleich wahr sein können vgl. oben S. 90 .
Der Widerspruch von Urteilen ist kein Gegensatz von Urteilen. Der Begri

des Widerspruchs ist ... mit dem Begri logischer Fehler ... nicht identisch

vgl. Erdei ebd., 78 . Das Auftreten eines Paars widersprüchlicher Urteile im

Bewuÿtsein  i s t k e i n l o g i s c h e r F e h l e r  vgl. ebd., 69 , das Auftreten
eines Paars gegensätzlicher Urteile im Bewuÿtsein  i s t i m m e r e i n l o g i-
s c h e r F e h l e r .
Es sind im konträren bzw. im kontradiktorischen Gegensatz keine Fälle
möglich, in denen die einander gegensätzlichen Urteile wahr wären vgl. ebd.,

73 . Solche Fälle sind nie möglich, auch in der dialektischen Logik nicht vgl.

ebd. . Der Satz vom Gegensatz er lautete: zwei einander konträr bzw.

kontradiktorisch gegensätzliche Urteile können nicht zugleich wahr sein, vgl.
oben ebd. ist nicht nur das Gesetz der formalen, sondern auch der dialekti-

schen Logik vgl. ders. ebd. . Die uralte formallogische Wahrheit beispielsweise,
dass A und O nicht zusammen wahr sein können mit A und O sind ein
a -Urteil und das ihm kontradiktorisch gegensätzliche o -Urteil gemeint 
, wird
auch von der dialektischen Logik nicht bestritten vgl. ebd., 77f . Und wenn es
wahr ist, dass z. B. im Fall der mechanischen Bewegung ein Körper in einem
und demselben Zeitmoment ... an einem und demselben Ort und nicht an ihm
ist Erdei zitiert hier Friedrich Engels Anti-Dühring, MEW 20, 112 ,
so kann auch das zu diesem Urteil gegensätzliche ... Urteil in der dialektischen

Logik nicht wahr sein vgl. Erdei ebd., 73 . Bezeichnenderweise gerät das an

Hegel, W61 II59, gemahnende Engels-Zitat selbst nicht als Gegensatz von
Urteilen in den Blick. Es scheint für Erdei, wie der Kontext zeigt, einen Wi-
derspruch von Urteilen zu formulieren. Vgl. dagegen die oben S. 7 und S. 86
referierte Rezeption der erwähnten Hegel-Stelle bei Šukasiewicz respektive

bei Narskij.
Der Satz vom ausgeschlossenen Dritten, mit dem, wenn nur kontradikto-
risch gegensätzliche Urteile berücksichtigt werden, der Satz vom Gegensatz

ausgetauscht werden kann vgl. oben S. 91 und der entscheidenderweise von
Hegel nicht als Satz vom Widerspruch, sondern als Satz der Entgegensetzung
oder Satz vom Gegensatz bezeichnet wird so z. B. in der Anmerkung zum

Ÿ119 der Enzyklopädie 1830 , Erdei selbst gibt keine Stellen an , wird von
 
Hegel für so unbedeutend erklärt, daÿ es nicht der Mühe wert ist, ihn zu

sagen vgl. Erdei 1974, 19f . Indem er für unbedeutend erklärt wird, zieht er

aber nicht Hegels Verwerfung auf sich vgl. Erdei ebd., 20 .
Der Satz vom Gegensatz gilt von gegensätzlichen Urteilen, der Satz vom
Widerspruch gilt von widersprüchlichen Urteilen. Der Satz vom Gegensatz

hat insofern nur b e g r e n z t e G ü l t i g k e i t  vgl. ders. 1972, 73 . Die  f o r-

m a l e  Logik ist nicht die  g e s a m t e Logik vgl. ebd., 74 . Die dialektische
Logik bekämpft die formale Logik nicht, verwahrt sich aber gegen deren
V e r a b s o l u t i e r u n g , gegen die I r r m e i n u n g, ausser der formalen Lo-

gik sei eine andere Logik a b s o l u t nicht möglich vgl. ebd. . Sie bedeutet aber
keine Widerlegung der formalen Logik, wie auch die Letztere keine Wider-

legung der dialektischen Logik darstellt vgl. ebd., 79 . Die gewissermaÿen
von Anfang an existierende Verteidigung der formalen Logik gegenüber Hegel
- 98 -


ist also überüssig und ein verfehlter Standpunkt vgl. ebd., 74 32. Sarlemijn

1971 , 110, bemerkt zu Recht, es sei ein Miÿverständnis, in Hegels Texten eine

Widerlegung der formalen Logik zu sehen vgl. Erdei ebd. .

Zu denen, die eine Verteidigung der formalen Logik gegenüber



Hegel betrei-
ben, zählt Erdei u. A. Eduard von Hartmann 1868 , aber auch einen Teil
der Marxisten-Leninisten; ausdrücklich erwähnt werden
Adam Schaff 1956
und Georg Klaus 1964 vgl. Erdei ebd., 66, 74 . Die besagten Marxisten-
Leninisten unterscheiden logische Widersprüche und dialektische Widersprü-
che, wobei sie die Letzteren als objektiv, jedoch a u s s e r h a l b d e s D e n-
k e n s existierende Widersprüche verstehen die objektive Existenz der dia-
lektischen Widersprüche können sie nicht leugnen, andernfalls

würden sie auf-
hören, Marxisten-Leninisten zu sein vgl. ebd., 66 . Gleichzeitig lehnen sie es
aber ab, die dialektischen Widersprüche z. B. auf einmal und zusammen in der
Form wahrer widersprüchlicher

Urteile auszudrücken, da dies bereits ein logischer
Fehler sei vgl. ebd. .

Die Unternehmung der Verteidigung der formalen Logik gegenüber Hegel


fuÿt auf der Verwechslung des Gegensatzes und des Widerspruchs vgl. Erdei

ebd., 66, 76 . In der formalen Logik wird von einem Widerspruch gesprochen,

obwohl nur von einem Gegensatz die Rede sein könnte vgl. ebd., 72f . Satz vom
Gegensatz ist der einzig und allein richtige Name des sog. Satzes vom Wider-

spruch der formalen Logik vgl. ebd., 72 . Wenn Popper und die Formallogiker
im allgemeinen eine W i d e r s p r u c h s f r e i h e i t  fordern, dann ist in Wirk-
lichkeit von einer  G e g e n s a t z f r e i h e i t  die Rede, die auch die dialektische

Logik ... fordert vgl. ebd., 78; vgl. a. ebd., 76; vgl. a. oben S. 24  . Sarlemijn,
der das formallogische Widerspruchsprinzip als Nichtwiderspruchsprinzip be-

zeichnet vgl. etwa ders. ebd., 105 , ist ebenfalls nicht in der Lage ... , zwischen

Gegensatz und Widerspruch wohl zu unterscheiden vgl. Erdei ebd., 74 .
In der formalen Logik, die zwar die Rede vom Widerspruch kennt, aber
nicht den Widerspruch der dialektischen Logik, sondern den Gegensatz da-
mit meint, werden die widersprüchlichen Urteile der dialektischen Logik, wenn
sie überhaupt behandelt werden, zu einem gegensätzlichen Urteil degradiert vgl.

ebd., 73 .
... oÙon;
So heiÿt es bereits bei Aristoteles De Interpretatione, 20a 27--30:
’rˆ ge ps Šnjrwpos fìs? oÎ; ps Šra Šnjrwpos oÎ fìs; toÜto gàr yeÜdos,
‚llà tì oÎ ps Šra Šnjrwpos fìs ‚lhjès; aÕth dè âin ™ ‚ntikeimènh, âkeÐnh
dè ™ ânantÐa ... zum Beispiel: Ist jeder Mensch weise? Nein. Also ist
     
jeder Mensch nicht-weise. Denn dies ist falsch, aber zu sagen Also ist nicht
jeder Mensch weise ist wahr. Diese Aussage ist die kontradiktorisch, jene die

konträr entgegengesetzte Aussage. vgl. Erdei ebd., 76; in Erdei ebd. ist die

Übersetzung von Eugen Rolfes übernommen .
Aristoteles erklärt hier, so verstehe ich Erdei, das Urteil

2 Jeder Mensch ist nicht-weise,

32 Erdei ebd. hat nicht gegenüber Hegel, sondern durch Hegel. So ergibt der
Satz jedoch nur schwerlich einen Sinn. Die Bestätigung meiner Vermutung, dass
hier ein Übersetzungsfehler vorliegt und dass der Satz so zu verstehen ist, wie ich
es tue, verdanke ich Nóra Szegedi, Budapest.
- 99 -

das als ein widersprechendes ... Urteil, also gemäÿ der oben S. 91 eingeführten
Notation als das Urteil

3 Jeder Mensch ist nichtDL-weise,
aufzufassen ist und, wenn es so aufgefasst wird, mit dem a -Urteil
Jeder Mensch ist weise
ein Paar widersprüchlicher Urteile bildet, gegenüber diesem letzteren Urteil als
g e g e n s ä t z l i c h  bzw., so wird man in Erdeis eigener Terminologie genauer
sagen, als konträr gegensätzlich ânantÐa  
vgl. Erdei ebd. . Dabei wird man

nicht wie Erdei davon reden, dass Aristoteles das Urteil 2 als Urteil E,
also wohl als das e -Urteil

4 Kein Mensch ist weise,
  
betrachtet vgl. Erdei ebd. . Die Urteile 2 und 4 sind bestenfalls für Ari-
stoteles in dem Sinne gleichwertig, dass sie wechselseitig auseinander folgen
‚koloujeØn  
, vgl. ders. ebd., 20a 20f . Dass das Urteil 4 aus dem Urteil 2


folgt, ist dem von Aristoteles ebd. Gesagten zu entnehmen. Dass umgekehrt
 
das Urteil 2 aus dem Urteil 4 folgt, ist zumindest dann nicht selbstverständ-
lich, wenn man Anal. pr. I 46, 51b 36--52a 14, in Anschlag bringen darf. Vgl. zur
Problematik, Aristoteles. Peri Hermeneias, übersetzt und erläutert von Hermann

Weidemann, 366 .
 
Erdei unterstellt oenkundig, dass Aristoteles' Urteil 2 als das Urteil 3
aufzufassen ist, ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, dies den Lesenden
einsichtig zu machen und die Gelegenheit zu nutzen, ihnen überhaupt näher zu
bringen, wie ein Urteil der Form

*** Jedes S ist NichtDL-P

vgl. oben S. 91 zu verstehen ist.

Und wenn Popper 1963 von Widerspruch spricht, so Erdei im Folgenden,
meint er, wie seine Beispiele zeigen, die gemeinsame Bejahung und Verneinung
derselben Information, somit den Gegensatz bzw., wie genauer zu sagen wäre,

den kontradiktorischen Gegensatz vgl. Erdei ebd., 76f . Popper bezeichnet
etwa das Urteil
All Athenians are men
mit b, aber im Anschluss daran bringt er das von ihm mit nicht-b bezeich-

nete, seiner Meinung zufolge d i a l e k t i s c h ! w i d e r s p r ü c h l i c h e Urteil:

Some Athenians are non-men vgl. Erdei ebd., 77; vgl. Popper ebd., 320 .
Das Urteil nicht-b jedoch, das zu dem von Popper mit b bezeichneten Urteil
tatsächlich in widersprüchlichem Verhältnis steht, wäre das Urteil

All Athenians are non-men


bzw.
All Athenians are nonDL-men
vgl. Erdei ebd.; Erdei hat statt men und non-men jedesmal man und

non-man . Desgleichen formuliert Popper gegenüber dem von ihm mit c be-
- 100 -

zeichneten Urteil
All Athenians are mortal
als ein angeblich widersprüchliches Urteil nicht-c das Urteil
Some Athenians are non-mortal

vgl. Erdei ebd., vgl. Popper ebd. . Das tatsächlich widersprüchliche Urteil
wäre, ohne dass Erdei es noch anführte, das Urteil
All Athenians are non-mortal
bzw.
All Athenians are nonDL-mortal.
Die von Popper an der dialektischen Logik geübte Kritik, dass sie wider-
sprüchliche Urteile zusammen als wahr betrachtet, eine Theorie indes, die auf
widersprüchliche Urteile rekurriert, unbrauchbar ist, setzt bei kontradikto-
risch g e g e n s ä t z l i c h e n und umgeformten Urteilen an und greift daher nicht

vgl. Erdei ebd., 76f; vgl. oben, S. 33 . Per Obversion zu Poppers Some ...  -
Urteilen umgeformt sind die bei Popper nicht explizit auftretenden Urteile
Some Athenians are not men
und
Some Athenians are not mortal,
die zu Poppers All ...  -Urteilen die kontradiktorisch gegensätzlichen Urteile

bilden. Auch im Zusammenhang mit seinem Eingehen auf Popper lässt Erdei

die Gelegenheit ungenutzt, genauer über die Urteile der Form *** zu verstän-
digen.
Abschlieÿend ist eine kritisch gegen Erdei gewendete Betrachtung anzustel-
len.

Erdei legt den Eindruck nahe, dass ein singuläres Urteil der Form

Dieses S ist NichtDL-P



ein Urteil dieser Form scheint Erdei allein in ders. 1974, 20, vorzuführen ganz
so wie das Urteil
Diese Rose ist nicht-rot
zu verstehen ist, bei dem der als sein Prädikat fungierende Begri Nicht-Rot
1. nicht auf jeden möglichen Begri ausgenommen auf den Begri Rot selbst
hindeutet so dass das Urteil Diese Rose ist nicht-rot kein unendliches Urteil
im Sinne der formalen Logik wäre , 2. auch nicht auf eine nur bestimmte An-
zahl von Begrien, den Begri Rot wiederum ausgenommen, hindeutet, etwa
auf die Begrie Weiÿ, Gelb und Rosa die genannten Begrie Rot, Weiÿ etc.
bezeichneten sämtliche Farben, die Rosenfarbe sind , vielmehr 3. auf exakt
e i n e n Begri, etwa den Begri Gelb, hindeutet bzw.

exakt für e i n e n Be-
gri, etwa den Begri Gelb, steht vgl. oben S. 91  .
In diesem letzteren Fall in dem Fall also, dass der als Prädikat des Ur-
teils Diese Rose ist nicht-rot fungierende Begri Nicht-Rot für einen einzigen
Begri, etwa den Begri Gelb, steht gälte aber ebenso wie in den beiden
vorherigen Fällen, was Erdei ebd., 50, sagt: Die Urteile Diese Rose ist rot,
- 101 -

 
Diese Rose ist nicht-rot können nur von zwei verschiedenen Rosen zusammen
wahr sein, da sie ... von der gleichen Rose zusammen nicht wahr sein können

eckig geklammerte Hinzufügung von mir . Für die Urteile

 Dieses S ist P
und

 Dieses S ist NichtDL-P
bedeutete dies, dass sie nur von zwei verschiedenen S, nicht aber von dem glei-
chen S zusammen wahr sein können. Wenn nun das Urteil

* Jedes S ist P

wahr sein soll, dann wird für jedes S das Urteil  falsch sein und damit des
Weiteren insbesondere das Urteil

*** Jedes S ist NichtDL-P
falsch sein. So könnten etwa die Urteile
Diese menschliche Tätigkeit ist materiell
und
Diese menschliche Tätigkeit ist nichtDL-materiell
nicht von der gleichen menschlichen Tätigkeit zusammen wahr sein, die Urteile

a Jede menschliche Tätigkeit ist materiell
und

d Jede menschliche Tätigkeit ist nichtDL-materiell
wären miteinander unvereinbar.

Erdeis widersprüchliche Urteile, das sind ein Urteil der Form * und ein

Urteil der Form *** , könnten gleich gegensätzlichen Urteilen nicht zusammen
wahr sein, sie schlössen sich im Gegenteil wie diese einander aus. Ihr Auftreten

im Bewuÿtsein markierte eben doch einen logischen Fehler vgl. oben S. 96f .
Der Clou der Erdeischen Stellungnahme wäre dahin.

Um dem zu entgehen, ist es unabdingbar, dass ein Urteil  und ein Urteil

 sehr wohl von dem gleichen S zusammen wahr sein können. Dazu ist ein

Verständnis des Urteils  dahingehend erforderlich, dass es nicht das Urteil

 Dieses S ist nicht P
 
nach sich zieht auch das Urteil  und seine Negation  können nicht von
dem gleichen S zusammen wahr sein. So müsste etwa das Urteil
Diese menschliche Tätigkeit ist nichtDL-materiell
so verstanden werden, dass es nicht das Urteil
Diese menschliche Tätigkeit ist nicht materiell
zur Folge hat.
Dass Erdei ein solches Verständnis sowie ein entsprechendes Verständnis des

Urteils unter *** vorlegt, vermag ich nicht zu sehen.
- 102 -


Wenn Erdei 1972 , 8 , von einer Prämisse, einem Schlussatz und einem
logischen Schluss spricht der in Anlehnung an die Tradition auch als ein un-
mittelbarer Schluss angesprochen 
wird, weil er nur über eine einzige Prämisse
verfügt vgl. ebd., 8f, 16, 55 , meint er genau besehen und wider Erwarten
keinen logischen Schluss von der einzigen Prämisse auf den Schlussatz 
, son-
dern hebt er auf einen Urteilszusammenhang ab ebd. etwa 9, 16, 55 , der von
der Wahrheit oder Falschheit desjenigen Urteils, das von der Prämisse gebildet
wird, auf die Wahrheit oder Falschheit desjenigen Urteils zu schlieÿen erlaubt,
das von 
dem Schlussatz gebildet wird vgl. ebd., 8 , 63f; vgl. a. Kant Logik
ŸŸ 48  .
So liegt ein als konträrer unmittelbarer Schluss bezeichneter logischer
Schluss nicht dann vor, wenn etwa von dem Urteil

a Jede menschliche Tätigkeit ist materiell
auf das ihm konträr gegensätzliche Urteil

b Keine menschliche Tätigkeit ist materiell
geschlossen wird, sondern dann, wenn von der Aussage

Das Urteil a ist wahr
auf die Aussage 
Das Urteil b ist falsch

geschlossen wird vgl. ebd., 8f, 16 . Der erstere Schluss erfolgte aus dem Grun-
de zu Unrecht, aus dem der letztere Schluss zu Recht erfolgt: Haben wir ein
wahres Urteil A oder E und das A-Urteil a ist für Erdei ein wahres Urteil,
vgl. oben S. 95 , so kann das mit ihm in konträrem Gegensatz stehende Urteil
unmöglich ein wahres Urteil sein. Im Gegenteil: Das ihm 
konträr gegensätzliche
Urteil wird unbedingt ein falsches Urteil sein ebd. 9 .
Auch mit Bezug auf die Prämisse

f Jeder Mensch ist ein Lebewesen
und den Schlussatz

g Jeder Mensch ist ein Nicht-Lebewesen
gilt der logische Schluss von der Aussage

Das Urteil f ist wahr
auf die Aussage 

Das Urteil g ist falsch
vgl. ebd., 63 .
Im Falle eines dialektisch logischen Schlusses, der auch

dialektisch logischer
Widerspruchs-Schluss genannt wird vgl. ebd., 61, 63f , sind es zwei widerspre-
chende Urteile, die seine Prämisse und seinen Schlussatz bilden vgl. ebd.,
55, 58 .
Wenn auch dieser dialektisch logische Schluss ein logischer Schluss in
der angegebenen Bestimmung sein soll, dann erfolgte der dialektisch logische
Schluss etwa mit der Prämisse

a Jede menschliche Tätigkeit ist materiell
und dem Schlussatz

d Jede menschliche Tätigkeit ist nichtDL-materiell
von der Aussage 
Das Urteil a ist wahr
auf die Aussage 
Das Urteil d ist wahr

vgl. ebd. . Äuÿerungen in Erdei ebd., 58, 68, legen es allerdings nahe, dass der
dialektisch logische Schluss direkt von seiner Prämisse auf seinen Schlussatz
erfolgt.
- 103 -


Wolfgang Wieland 1973 thematisiert in erster Linie den Anfang von

Hegels Logik vgl. den Titel von Wieland ebd. , hat jedoch auch die gesam-

te Wissenschaft der Logik im Blick. Mit Hegels Logik scheint Wieland, wie
der Verlauf seines Essays zeigt, die Wissenschaft der Logik inklusive der ersten
Auflage der Seinslogik, also die so genannte groÿe Logik, zu meinen. Wieland
ebd., 210, platziert die Darstellung, die Hegel von seiner Logik gibt, unzwei-
felhaft in das Buch mit dem Titel Wissenschaft der Logik. Wieland bezieht
sich aber auch häuger auf die Wissenschaft der Logik, die den ersten Teil der
Enzyklopädie ausmacht, also auf die so genannte kleine Logik. Die Frage ist da-
her, ob Wieland nicht doch mit seiner Rede von Hegels Logik auf eine Logik
abzielt, in der die groÿe Logik und die kleine Logik zu einer allerdings nicht

aufgeklärten Einheit zusammengebracht sind.
Wieland setzt Hegels Logik und die traditionelle Logik miteinander in
Beziehung. Er lehnt die Ansicht ab, man könne Hegels Logik aus dem Gegensatz
zur traditionellen Logik als gleichsam höhere Logik verstehen, die bestimmte
Grundgesetze der traditionellen Logik nicht mehr übernimmt vgl. Wieland

ebd. . In Wahrheit bestehe zwischen Hegels Logik und der traditionellen Logik

kein Konkurrenzverhältnis vgl. ebd. . Man habe Hegel missverstanden, wenn
man dessen Widerspruch als die Beziehung versteht, die zwischen Elemen-
ten von Satzpaaren von der Form p und  --p besteht vgl. Wieland ebd.,

196 . Eine derartige Beziehung ist in der Tat niemals gemeint, wenn Hegel in

spekulativen Zusammenhängen von Widerspruch redet vgl. ebd. . In Hegels
Logik wird keine Lehre der klassischen Logik revoziert vgl. Wieland ebd.,

210 . Jeder Interpretation der Wissenschaft der Logik sei die hermeneutische
Hypothese anzuempfehlen, dass in Hegels Logik die klassische Logik weiter gilt

vgl. ebd., Herv. im Original .
Das Rückgrat von Wielands Einschätzung scheint in dem eigenartigerweise
nur in einer Anmerkung explizit formulierten Gedanken zu liegen, dass es in
Hegels Logik eine ihren Fortgang motivierende, ständige Diskrepanz gibt
zwischen dem, was ein Begri i s t , und dem, was er m e i n t  vgl. ebd., 211

Anm. 5; Herv. von mir . Erst am Ende der Logik wird mit der Kategorie der
absoluten Idee ein Begri erreicht, der das selbst ist, was er meint, ein
Begri ... , der sich selbst zum Gegenstand hat und in diesem Sinne wohl

sich auf sich selbst bezieht; vgl. ebd., 201f, 210 . Statt von meinen spricht
Wieland auch oenbar gleichbedeutend von intendieren und bezeichnen, vgl.

ebd., 199, 201.
Am Anfang der Logik liege eine Diskrepanz besonderer Art vor vgl. ebd.,

196 . Wielands Zugri auf den Anfang der Logik ist um eine Passage aus der
ersten Auage der Seinslogik, S 1 57,5--58,4, zentriert, die in deren zweiter Auage
weder wörtlich noch dem Sinn nach übernommen worden ist, vgl. Wieland

ebd., 195f. Die fragliche Diskrepanz betrit den Satz Das Sein ist das Abso-

lute S 1 57, Sperrung des gesamten Satzes im Original , der mit Blick auf den
Begri des Seins, die erste Kategorie der Logik, vorgebracht wird, und be-
steht zwischen dem, was der Satz behauptet, und dem, was dieser Satz ... tut,

indem er etwas behauptet vgl. ders. ebd., 195f . Inhaltlich behauptet der Satz
die Ununterschiedenheit von Sein und Absolutem; in seiner äuÿeren Gestalt ent-

hält der Satz jedoch eine Unterscheidung beider Terme ebd. 196f . Sein und
- 104 -

Absolutes werden also in jenem Satz sowohl unterschieden als auch nicht unter-

schieden ebd. 197 . Wieland reformuliert hier S 1 57,5: Das Absolute wird von
 
ihm dem Sein, K. E. unterschieden; indem aber gesagt wird, es sei das Absolute,

so wird auch gesagt, sie seien nicht unterschieden. Unterscheidung und Nicht-
unterscheidung erfolgen allerdings wie angedeutet nicht in derselben Hinsicht:
Die Unterscheidung mit Hegel: eine Verschiedenheit als bloÿ des Wortes

S 1 58,1 erfolgt in pragmatischer Betrachtung, die Nichtunterscheidung er-

folgt in semantischer Betrachtung vgl. Wieland ebd., 199 . Die Sätze
Sein und Absolutes sind unterschieden
und
Sein und Absolutes sind nicht unterschieden
bilden entgegen dem Anschein keine Elemente eines Satzpaares von der Form
p und  --p. Es handelt sich hier nicht um einen formallogischen Widerspruch,
Hegel stellt die Verschiedenheit der Hinsichten in derartigen Fällen nie in Fra-

ge vgl. Wieland ebd., 197 .
Es sei die Diskrepanz besonderer Art, die einen Satz betrit und zwischen
dem besteht, was der Satz behauptet, und dem, was dieser Satz tut, indem
er etwas behauptet, mit einem von Wieland nicht verwendeten Ausdruck als
Satz-Diskrepanz bezeichnet. Es sei ferner die Diskrepanz zwischen dem, was
ein Begri i s t , und dem, was er m e i n t , mit einem von Wieland ebenfalls
nicht verwendeten Ausdruck als Begris-Diskrepanz bezeichnet. Es ist dann
festzuhalten, dass am Anfang der Logik neben einer Satz-Diskrepanz auch
eine Begris-Diskrepanz vorliegt. Der Begri des Seins meint etwas Unbe-

stimmtes und Ununterschiedenes vgl. ebd., 195, 202 . Man bestimmt und un-
terscheidet ihn aber, wenn man ihm in dem Satz Das Sein ist das Absolute ein

von ihm unterschiedenes Prädikat zuspricht vgl. ebd., 197, 201 . Die Begris-
Diskrepanz bzgl. des Begris des Seins ergibt sich bei jedem Satz, in dem

der Begri des Seins die Stelle des Satzsubjekts einnimmt vgl. ebd. . Dass
ein jeder solcher Satz seinen Gegenstand ... schon deshalb verfehlt, weil es sich
überhaupt um einen Satz handelt, ist nicht leicht einsehbar. Sollte Wieland
annehmen, dass der Gegenstand eines solchen Satzes das ist, was der Begri

des Seins m e i n t ? Vgl. ebd., 195, 199.
Zum einen gleicht Wieland Satz-Diskrepanz und Begris-Diskrepanz da-
durch einander an, dass er sich auf die Satz-Diskrepanz mit eben den Worten
bezieht, mit denen er die Begris-Diskrepanz beschreibt: Man kann fragen, ob

Sätze das, was sie meinen, selbst auch sind ebd. 202 , es kann sich zeigen, dass

ein Satz selbst etwas anderes ist, als er meint und intendiert vgl. ebd., 198f , es
kann oenkundig sein, dass ein Satz etwas anderes ist als das, was er bezeichnet

vgl. ebd., 197 . Zum anderen scheint Wieland aber darauf verzichten zu wollen,
im Zusammenhang mit der Begris-Diskrepanz die Unterscheidung von prag-
matischer und semantischer Betrachtung anzuwenden. Er spricht nirgends etwa
davon, dass ein Begri, der etwas anderes i s t als das, was er m e i n t , das ei-
ne Mal einer pragmatischen Betrachtung, das andere Mal einer semantischen
Betrachtung unterliegt.
Wieland wirft ferner die Frage nicht auf, ob eine Begris-Diskrepanz mit
einem formallogischen Widerspruch verbunden ist. Er liefert indes keine An-
- 105 -

haltspunkte dafür, dass er diese Frage für eine mit Ja zu beantwortende hielte.
Es ist auch zunächst wenigstens nicht zu sehen, wie einem Satz, der eine Begris-
Diskrepanz markiert einem Satz also, der konstatiert, dass ein Begri etwas
anderes i s t als das, was er m e i n t  , ein weiterer Satz gegenübertreten könnte,
der mit ihm Elemente eines Satzpaares von der Form p und  --p bildete.
Nur für den am Ende der Logik auftretenden Begri der absoluten Idee gilt,
dass er jenseits einer Begris-Diskrepanz nicht etwas anderes i s t als das,
was er m e i n t .
Klar dürfte sein, dass Wieland die Satz-Diskrepanz für einen Wider-
spruch im Sinne Hegels hält. Es sei Hegels Lehre, so Wieland, daÿ ein
Satz wie Das Seyn ist das Absolute ... einen Widerspruch in sich enthält vgl.

Wieland ebd., 196 . Diesen Widerspruch kennzeichnet Wieland im Anschluss

als eine Diskrepanz besonderer Art vgl. ebd. , also als eine Satz-Diskrepanz

vgl. die vorige Seite . Wieland verweist auch auf eine Stelle in S 1 54, an der
eine Diskrepanz, die unschwer als die Satz-Diskrepanz des Satzes Sein und
Nichts ist dasselbe auszumachen ist, von Hegel ausdrücklich als Widerspruch
bezeichnet werde. Es heiÿt dort: Insofern der Satz: S e i n u n d N i c h t s i s t
d a s s e l b e, die Identität dieser Bestimmungen ausspricht, aber in der Tat sie
ebenso als unterschieden enthält, widerspricht er sich in sich selbst und löst sich
auf. Vgl. Wieland ebd., 210f Anm. 2. Die von Wieland herangezogene Stelle
gehört nicht zu demjenigen Textgut der ersten Auflage der Seinslogik, das in de-
ren zweiter Auflage von Hegel ausgeschieden wird. Die Stelle ndet sich nahezu
 
unverändert in S81 I75f wieder.
Weniger klar dürfte sein, ob Wieland auch die Begris-Diskrepanz für
einen Widerspruch im Sinne Hegels hält. Eine ausdrückliche Bestätigung da-
für ndet sich nirgends. Einmal angenommen, dass bei Wieland neben der
Satz-  und der Begris-Diskrepanz keine weiteren Kandidaten für den Wi-
derspruch im Sinne Hegels in Betracht kommen für die gegenteilige An-
nahme spricht, wenn ich recht sehe, nichts , dann gibt es zwei Möglichkeiten.
1. Wieland betrachtet nur die Satz-Diskrepanz als einen Widerspruch im
Sinne Hegels. Die spekulativen Zusammenhänge, in denen Hegel von Wider-
spruch redet bzw., so wird man verstehen müssen, in denen ein Widerspruch
im Sinne Hegels vorliegt, reduzierten sich auf die spekulativen Zusammen-
hänge um den Begri des Seins, also um den Anfang der Logik, herum.
2. Wieland betrachtet nicht nur die Satz-Diskrepanz, sondern auch die Be-
gris-Diskrepanz als einen Widerspruch im Sinne Hegels. Ein Hegelscher
Widerspruch wäre entweder eine Satz-Diskrepanz oder eine Begris-Diskre-
panz. Die spekulativen Zusammenhänge, in denen ein Hegelscher Wider-
spruch vorliegt, träten durch die gesamte Logik hindurch auf.
Es dürfte die zweite Möglichkeit die von Wieland favorisierte sein. Der Wi-
derspruch, der sich mit dem Satz Das Seyn ist das Absolute verbindet, ist
eine Diskrepanz besonderer Art eine Satz-Diskrepanz und keine Begris-
Diskrepanz.
Der Nachweis der Behauptung, dass es sich dann, wenn in spekulativen Zu-
sammenhängen ein Widerspruch im Sinne Hegels vorliegt, niemals um eine
Beziehung handelt, die zwischen Elementen von Satzpaaren von der Form p

und  --p besteht vgl. oben S. 103 , käme in der ersten Möglichkeit dem Nach-
- 106 -

weis gleich, dass eine Satz-Diskrepanz keine derartige Beziehung meint. Einen

solchen Nachweis hat Wieland angetreten vgl. oben S. 104 . Für die zweite
Möglichkeit wäre darüber hinaus der von Wieland nicht geführte Nachweis er-
fordert, dass auch eine Begris-Diskrepanz keine Beziehung der angegebenen
Art meint.

Dass ein Begri etwas anderes i s t als das, was er m e i n t , scheint für
Wieland damit einherzugehen, dass dieser Begri noch nicht die adäqua-
te Darstellung des Absoluten gibt vgl. Wieland ebd., 203 . Einer Begris-
Diskrepanz

 entspräche die Nichtabsolutheit der jeweiligen Kategorie vgl.
ebd. . Zwischen Begri und Kategorie unterscheidet Wieland oenbar
nicht. Konsequenterweise wäre der am Ende der Logik erreichten Katego-
rie der absoluten Idee zu bescheinigen, dass sie die adäquate Darstellung des
Absoluten liefert: Sie ist ein Begri, der das selbst i s t , was er m
e i n t , ein
Begri, der einer Begris-Diskrepanz entbehrt vgl. oben S. 103 . Dass allein
die anfängliche Kategorie des reinen, unbestimmten Seins etwas anderes ist,
als sie meint, wie Wieland ebd. den Eindruck erweckt, wäre nur schwerlich da-
mit vereinbar, dass es der ständigen Diskrepanz zwischen dem, was ein Begri
i s t , und dem, was er m ei n t , zuzuschreiben ist, dass ein Fortgang der Logik
stattndet vgl. oben ebd. .
Wieland orientiert sich an der in seinen Augen von Hegel nur als Verstän-
digungshilfe bereitgestellten Möglichkeit, die jeweilige 
Kategorie als Denition
des Absoluten zu betrachten vgl. Wieland ebd., 205 . In Durchführung dieser
Möglichkeit sind in Hegels kleiner Logik Sätze wie Das Absolute ist das
Sein, Das Absolute ist das Wesen, Das Absolute ist das mit sich Identische
etc. anzutreen 
vgl. Enz. ŸŸ 86, 112, 115; Kursivsetzungen des Originals nicht
aufgenommen .
Das von Hegel angeführte Phänomen, dass der Satz: S e i n u n d N i c h t s
i s t d a s s e l b e, die Identität dieser Bestimmungen ausspricht, aber in der Tat
sie ebenso als unterschieden enthält 
 von Wieland als eine Satz-Diskrepanz
aufgefasst vgl. die vorige Seite exempliziert für die spekulative Wahrheit,
die die Bestimmungen Sein und Nichts betrit, was mit Bezug auf jede ande- 
re spekulative Wahrheit ebenfalls exemplizierbar wäre vgl. S 1 54, S81f I75f .
Wenn das genannte Phänomen überhaupt ein einheitliches ist es muss einst-
weilen oen bleiben, ob nicht Hegels Unterschied der Bestimmungen sowohl
auf die sprachliche Gestalt als auch auf etwas darüber Hinausgehendes abheben
kann , wäre mit jeder spekulativen Wahrheit eine Satz-Diskrepanz verbun-
den. Satz-Diskrepanzen elen in der gesamten Logik an vorausgesetzt, in
der Logik hat man es nicht nur an ihrem Anfang, sondern durchgängig mit
spekulativen Wahrheiten zu tun.


Michael Theunissen 1981 zieht zur Behandlung des Hegelschen Wi-
derspruchs die im Schlusskapitel der Wissenschaft der Logik vorgelegte Dia-
 
lektiktheorie B294--299 II494--499 , aber auch die Logik der Reexionsbestim-
  
mungen W24  II23  , heran vgl. Theunissen ebd., 591f .
Hegel meine, so Theunissen mit Bezug auf die genannte Dialektiktheorie,
das Negative ... als Widerspruch ... deuten zu dürfen, weil es das Positive in sich
 
schlieÿt vgl. Theunissen ebd., 592; vgl. B295f II495f . Daÿ es sein Anderes

in sich schlieÿt, heiÿt aber: Es ist dieses nicht ders. ebd. . Für Theunissen wi-

derspricht das Negative sich damit auch nicht eigentlich vgl. ebd. . Die Lo-
gik der Reexionsbestimmungen, trotz dem, dass ihr zufolge die Implikation,
d. i. das erwähnte In-sich-Schlieÿen, die Struktur einer Identität der Identität
und der Nichtidentität hat, entdeckt in dieser Implikation denn auch bloÿ
- 107 -

einen Widerspruch an sich, keinesfalls einen gesetzten Widerspruch vgl.


  
ebd. . Die Formel von der Identität der Identität und der Nichtidentität kann

Theunissen S63 I59 entnehmen, der Unterschied des Widerspruchs an sich
 
und des gesetzten Widerspruchs entstammt W51f II49f.
Der in der Logik der Reexionsbestimmungen sich vollziehende Prozeÿ der
Manifestation des Widerspruchs gipfelt gleichwohl im gesetzten Widerspruch,
in dem das Negative wie das Positive jedes das andere ist  vgl. Theunis-

sen ebd. . Die vieldiskutierte Frage, ob der dialektische Widerspruch der for-
mallogische sei, den Aristoteles verbietet, ist zu bejahen allein in bezug auf den

gesetzten ebd. .
Dass diese vieldiskutierte Frage immerhin für den gesetzten Widerspruch
zu bejahen ist, spielt Theunissen freilich sogleich herunter: Ihre Bejahung be-

deutet ... nicht viel vgl. ebd. . Nicht etwa deswegen, weil der gesetzte Wider-
spruch wieder aufgelöst würde davon spricht Theunissen nicht. Theunis-
sens Begründung lautet vielmehr: Gesetzt wird der Widerspruch im Element
des Scheins. Er ist mithin so nichtig wie der Schein selber. Vgl. Theunissen,

ebd.
Angesichts eines dialektischen Widerspruchs, der allein als der gesetzte
der formallogische ist und der als dieser gesetzte zwar oenbar nicht wieder
zum Verschwinden gebracht wird, aber doch so nichtig wie der Schein ist, in
dem er gesetzt ist, urteilt Theunissen dann schlussendlich, dass die Dialek-
tik Hegels dem Popperschen Einwand entgeht, sie sperre sich der Forderung
nach Widerspruchsfreiheit des Denkens und öne infolgedessen der Beliebigkeit

Tür und Tor vgl. Theunissen, ebd.; vgl. oben S. 27f .

1. Dass Hegels gesetzter Widerspruch der formallogische



 ist, den Ari-
stoteles verbietet, war genauer in Theunissen 1974 ausgeführt worden.
Hegels Begri des gesetzten Widerspruchs, so hieÿ es da, orientiert sich am

aristotelischen principium contradictionis vgl. Theunissen ebd., 322 . Als ge-
setzt darf nach seiner Auffassung ein Widerspruch, streng genommen, nur dann
gelten, wenn demselben wirklich dasselbe zukommt wie auch nicht zukommt, 
und
zwar nicht nur gleichzeitig, sondern auch in derselben )Rücksicht ( ebd. . Theu-
nissen hebt mit dem aristotelischen principium contradictionis oenkundig auf

Aristoteles Met., 1005b 19f, ab. Der gesetzte Widerspruch Hegels, den

Theunissen hier noch anders als in ders. 1981 angibt, liegt entsprechend da-
durch vor, dass das Negative das Positive sowie das Letztere das Erstere in
derselben Hinsicht

 enthält und zugleich nicht ... enthält vgl. Theunissen
1974, ebd. . Im gesetzten Widerspruch Hegels enthält das Eine das Andere 
in derselben Hinsicht, in der es dieses auch ausschlieÿt: als das Ganze vgl. ebd. .
Auch gemäÿ Theunissen 1978, 376, charakterisiert es Hegels Widerspruch
als einen gesetzten , dass er die aristotelische Bedingung des kata to auto in
 
einer Einheit erfüllt.
Der Widerspruch des Gegensatzes, der nichtmit dem Widerspruch an sich
deckungsgleich ist vgl. Theunissen 1974, ebd. , besteht gleichermaÿen darin,
dass das Negative und das Positive

 sich wechselseitig enthalten und zugleich
nicht ... enthalten vgl. ebd. . Sie enthalten einander allerdings als Momente
und schlieÿen einander ... als Totalitäten ... aus vgl. ebd., 321 . Das Aus-
schlieÿen bezieht sich im Widerspruch des Gegensatzes auf das Andere als das
Ganze, das Enthalten dagegen auf das Andere als Moment , so dass Enthal-
ten und Ausschlieÿen  nicht in derselben Hinsicht  stattnden vgl. ebd., 322;

kursiv im Original . 
Theunissen 1974 kennt ein Auflösen des Widerspruchs und damit wohl
- 108 -

auch ein Auflösen des gesetzten Widerspruchs und 


des mit ihm verbundenen
formallogischen Widerspruchs vgl. ders. ebd., 323 . Von einer Ablehnung des

Satzes vom ausgeschlossenen Widerspruch ebd. 322 , speziell des aristoteli-
schen principium contradictionis, seitens Hegel ist nicht die Rede. Man dürfte
daher Theunissen
s Ausführungen in ders. ebd. anders als seine Ausführungen
in ders. 1981 als 
eine eingeschränkte Nein-Stellungnahme zu bewerten haben
vgl. oben S. 39 . 
2. Die in Theunissen 1981 einieÿende Rede vom Schein wird von ders.
1978 her zu rezipieren sein.
Es ist die in Theunissen ebd. bestimmende These, dass Hegel in seiner
Wissenschaft der Logik eine Einheit von Darstellung und Kritik anstrebt vgl.
Theunissen ebd., 14 . Der Gegenstand der Darstellung ist Wahrheit, der
Gegenstand der Kritik ist Schein vgl. etwa die Abschnitts-Überschriften ebd.
 
63, 70 . Schein ist eine Variante von Unwahrheit vgl. ebd., 71, 79, 84, 89 . Ei-
ne weitere Variante

von Unwahrheit sind Einseitigkeit oder auch Unentwickelt-
heit vgl. ebd. . Die Unwahrheit des Scheins ist

eine an Wahrheit nicht teilneh-
mende Unwahrheit schlechthin vgl. ebd., 72 , während die zweitgenannte Un-
wahrheit der Einseitigkeit bzw. Unentwickeltheit an Wahrheit

teilnimmt,
insofern sie eine Noch-nicht-Wahrheit ist vgl. ebd., 72, 89 . Theunissen führt
an, dass zwar nach Maÿgabe von Hegels Vorlesungen über die Geschichte der
Philosophie eine vergangene Position ... unwahr nur als ein Moment sein kann,
das in seinem eigenen Denken, dem Hegelschen, aufgehoben ist, vgl. Theunis-
sen ebd., 79. Wer aber meinen wollte, so fährt Theunissen fort, Hegel verfahre
in der Logik genauso, wäre damit auch zu der Ansicht genötigt, es gäbe darin
Unwahrheit allein in der Gestalt der Einseitigkeit, vgl. ebd. Die Unwahrheit
des Scheins, die es in der Logik doch faktisch gibt, müsste er leugnen, vgl.
ebd. Genau eine solche Leugnung 
 dürften Hans Friedrich Fulda und Rolf-

Peter Horstmann in Fulda Horstmann Theunissen 1980, 26 , vortra-

gen.
Dass Hegels gesetzter Widerspruch im Element des Scheins gesetzt ist
und ebenso nichtig wie dieser ist, versteht sich dann von Theunissen 1978
her dahingehend, dass er ein gesetzter Widerspruch ist, der im Element der
Unwahrheit schlechthin gesetzt ist, an Wahrheit nicht teilnimmt und so der
Kritik anheimfällt.


Michael Wolff 1981 macht sich die hermeneutische Hypothese zu

Eigen, die Wieland 1973 jeder Interpretation von Hegels Wissenschaft
der Logik anempehlt, daÿ in Hegels 
Logik die klassische Logik weiter gilt vgl.
Wolff ebd., 169; vgl. oben S. 103 . Wolff betrachtet seine Abhandlung als
einen Versuch, von dieser hermeneutischen Hypothese gerade da Gebrauch zu
machen, wo ihre Anwendung auf die allergröÿten Schwierigkeiten stöÿt: in Hegels

Lehre vom Widerspruch vgl. Wolff ebd. .
Für Wolff ist klar, dass Hegel den Satz vom ausgeschlossenen Wider-

spruch ... keineswegs ablehnt wie dies Popper 1963 , 328, ohne einen Beleg
dafür zu haben, meine , sondern ihn anerkennt vgl. Wolff ebd., 22; vgl. a.

ders. ebd., 33, 143, ders. 1986, 113 Es bleibt unerndlich, wieso die Tatsache,
dass Hegel die formale Geltung des Satzes vom ausgeschlossenen Widerspruch
... anerkennt, prägnant an der folgenden Stelle des Skeptizismusaufsatzes zum
Ausdruck kommen soll: Den Satz des Widerspruchs für formell anerkennen, heiÿt

also ihn zugleich für falsch erkennen, vgl. Wolff 1986, ebd.; Sk 49 . Den Un-
terschied zwischen der gewöhnlichen formalen Logik und Hegels Wissenschaft der
Logik  sieht Wolff darin, daÿ Hegel Gesetze, deren Geltung die formale Logik
nur voraussetzt, auf noch elementarere reexionslogische Beziehungen zurück-
- 109 -


führen möchte vgl. Wolff ebd., 108 Fn. 24 . Der Satz vom ausgeschlossenen
Dritten beispielsweise, den Hegel mit
Etwas ist entweder A oder Nicht-A; es gibt kein Drittes
bzw. so angibt:
Von zwei entgegengesetzten Prädikaten kommt dem
Etwas nur das eine zu, es gibt kein Drittes,
erfährt dabei unter Verwendung der Symbole +A und   A eine Deutung als
A soll entweder +A oder  A sein

Enz. Ÿ119 bzw. als
Einem Etwas kommt entweder die Bestimmung +A
oder die dazu negative Bestimmung  A zu
vgl. Wolff ebd., 114; Wolff entnimmt die angeführten Hegelschen Formu-
lierungen des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten der Wissenschaft der Logik ,
II56, bzw., unter Auslassung eines und nach dem ersten Komma, der Enzy-

klopädie Ÿ119 . Den zu einem Satz der Reexionslogik gewordenen Satz vom
ausgeschlossenen Dritten nennt Hegel auch den Satz des Gegensatzes vgl.

Wolff ebd., 116; vgl. Enz. ebd. . Hegel weiÿ, daÿ seine Deutung des Sat-
zes vom ausgeschlossenen Dritten der üblichen Deutung nicht entspricht vgl.

Wolff ebd., 117 . Was den Satz vom ausgeschlossenen Widerspruch anbe-
langt, so wird Hegel von ihm eine ganz eigentümliche Auffassung entwickeln

vgl. Wolff ebd., 22 .
Der Satz des Gegensatzes widerspricht gemäÿ der Enzyklopädie ebd. dem
Satz der Identität. Letzterer laute, so Wolff, in seiner negativen Form als

Satz des Widerspruchs ... : A kann nicht zugleich A und Nicht-A sein vgl.
ders. ebd., 145 Fn. 22; Wolff verweist auf Enz. Ÿ115, bezieht sich aber de facto
 
auf W32 II31 . Es impliziert somit der Satz des Widerspruchs in Hegels
Formulierung ... einen Widerspruch mit dem Satz vom ausgeschlossenen Dritten

in Hegels Deutung vgl. Wolff ebd. . Nichtsdestotrotz scheint Wolff für die
Reexionslogik zu veranschlagen, was Hegel überhaupt mit Bezug auf die
spekulative Logik sagt: dass in ihr die bloÿe Verstandes-Logik  enthalten ist,
sie aus jener sogleich gemacht werden ... kann und es dazu nichts bedarf, als
daraus das Dialektische und Vernünftige wegzulassen vgl. Wolff ebd., 158

Fn. 50; vgl. Enz. Ÿ82 .
Dem gewöhnlichen oder logischen Widerspruch steht der dialektische Wi-

derspruch gegenüber vgl. Wolff ebd., 19; ders. 1979, 348; ders. 1986, 107f .
Der erstgenannte Widerspruch ist, wenigstens gemäÿ der seit Wittgenstein
gebräuchlichsten und, wie es scheinen will, auch bei Wolff in Geltung be-
ndlichen Denition, eine Kontradiktion, d. i. eine aus logischen Gründen
falsche Aussage oder kürzer: eine logisch falsche Aussage vgl. ders. 1986, 109;

ders. 1981, 14, 21 . Dieser Denition zufolge, die genauer auf Wittgenstein,
Tractatus logico-philosophicus 4.46, zurückgehe, wird der Widerspruch als zu-
sammengesetzte Aussage verstanden: zusammengesetzt aus Teilaussagen von der
Form Es ist der Fall, daÿ p und Es ist nicht der Fall, daÿ p vgl. Wolff 1981,
- 110 -


14, 20 Fn. 15, 21 . Entsprechend sind heute für den Satz vom ausgeschlossenen
Widerspruch Formulierungen in Gebrauch, die sich am Begri der Kontradik-
tion im angegebenen Sinne orientieren: Der Satz vom ausgeschlossenen Wider-
spruch besagt dann etwa, daÿ die Kontradiktion, d. h. die Behauptung einer

Aussage p zusammen mit ihrer Verneinung aus logischen Gründen stets falsch

ist vgl. ebd., 21 .
Der zweitgenannte Widerspruch meint etwas Objektives, etwas an den Din-

gen selbst ... , über die wir sprechen vgl. ebd., 19, 34f; ders. 1986, 107 . Er ist

ein objektiver Widerspruch vgl. ders. 1981, 158, 167; vgl. ders. 1986, 127 . Auf
ihn hebe Hegels Satz Alle Dinge sind an sich selbst widersprechend ab vgl.
 
Wolff 1986, 108; vgl. W59 II58 .
Der Widerspruch, der keine logisch falsche Aussage, sondern etwas den
Dingen selbst Angehöriges ist, stellt eine besondere Sorte von Widerspruch

dar vgl. Wolff 1981, 19, 35 . Es erscheint daher zweckmäÿig, ihn zur Un-
terscheidung vom gewöhnlichen oder logischen Widerspruch mit dem nicht
unter die Hegelsche Nomenklatur zu rechnenden Ausdruck dialektischer Wi-

derspruch zu bezeichnen vgl. ebd., 19 . Wolff ndet eine einzige Textstelle,
an der Hegel selbst von einem dialektischen Widerspruch spricht: Ästhetik

II 194, dem entspricht Ästh III 43. Vgl. Wolff ebd., 17 Fn. 5

Schon Wolff 1979 befand: Sicherlich ist Hegels Begri des Widerspruchs
unterschieden vom logischen Widerspruchsbegri, und das rechtfertigt auch
die von Hegel noch gar nicht in Anspruch genommene Kennzeichnung

dieses Wi-
derspruchsbegris als dialektisch vgl. Wolff ebd., 348 . Wolff 1986 un-
ternimmt einen Richtungswechsel:

Hegel möchte das Wesen des Widerspruchs
erklären ders. ebd., 107 . Auf eine Dierenz zwischen einem logischen und
dialektischen Widerspruch ist Hegel jedenfalls an der angeführten Stelle aus
den Vorlesungen über die Ästhetik nicht aus vgl. Wolff 1986, 108 . Hegels
Lehre vom Widerspruch in der Wissenschaft der Logik sei als Versuch zu
verstehen, den gewöhnlichen logischen Begri des Widerspruchs systematisch

zu erklären vgl. ebd., 108, 114; vgl. aber auch schon Wolff 1981, 17 . Die-
se Lehre bilde den eigentlichen Kern der Hegelschen Dialektik vgl. ders.
1986, 114 . Die Rede vom dialektischen Widerspruch mag dann zum Ausdruck
bringen, dass für Hegel ein Widerspruch etwas Dialektisches

ist, wenigstens als
etwas Dialektisches betrachtet werden kann vgl. ebd., 108 .

Die im zweiten Teil von Wolff 1981 durchgeführte Analyse der Begrie
des Gegensatzes und des Widerspruchs, wie sie in Hegels Wissenschaft der

Logik , W42--64 II40--62, vorgestellt werden, erbringt nun entscheidenderweise:
Irgendeinem Gegenstand Bestimmungen beilegen, die einander auf echte Weise
widersprechen, bedeutet für Hegel ... niemals dasselbe wie: etwas Falsches aus-

sagen vgl. Wolff ebd., 81f, 155f . Der dialektische oder objektive Wider-
spruch verlangt eine formale Kontradiktion ... , um in der Sprache repräsen-
tiert zu werden; die zu dieser Repräsentation eingesetzten echten kontradik-
torischen Urteile können jedoch nicht schlechthin falsch sein vgl. ebd., 35f,

167; vgl. a. ders. 1986, 127 . Unter echten kontradiktorischen Urteilen versteht
Wolff vermutlich Urteile, die eben eine formale Kontradiktion darstellen

bzw. die der Form nach kontradiktorisch sind, vgl. ders. 1981, 33 . Der Ur-
sprung echter kontradiktorischer Urteile liegt nicht in unserem Irrtum über die
- 111 -


Dinge, sondern im Wesen der Dinge selbst vgl. ebd., 34 . Die Behauptung, es
liege ein dialektischer Widerspruch vor, setzt methodisch ... eine widersprüchliche
 
Behauptung voraus ebd. 35 . Gemäÿ Wolff 1979 , 348, läuft die Darstellung
des dialektischen Widerspruchs, so wie er von Hegel entwickelt wird, auf eine
Verwicklung in logische Widersprüche hinaus.
Von einem Ding etwas Widersprechendes aussagen, heiÿe schlieÿlich für
Hegel soviel wie: von diesen Dingen etwas aussagen, das zwar nicht falsch,

auch nicht schlechthin nichts, das aber Null ist Wolff 1981, 156 .
Dass das von einem Ding ausgesagte Widersprechende nicht schlechthin
nichts, sondern Null ist, ist so zu verstehen: Der Satz der Identität, demgemäÿ
irgendein beliebiger Gegenstand oder irgendeine beliebige Bestimmung A eben
nur A ist, sagt in gewisser Hinsicht nichts vgl. ebd.; Wolff orientiert sich an
 
W31f II30 . Für Hegel bedeute nun, einem bestimmten Ding widersprechende
Bestimmungen beilegen, in gewisser Hinsicht mehr sagen, als es Tautologien

wie der Satz der Identität vermögen vgl. ebd. . Wolff verweist auf II 58: Der
Widerspruch, der an der Entgegensetzung hervortritt, ist nur das entwickelte
Nichts, das in der Identität enthalten ist und in dem Ausdruck vorkam, daÿ der

Satz der Identität n i c h t s sage Sperrung im Original . Das entwickelte Nichts

ist aber, so scheint Wolff anzunehmen, mit der in W52 II51 angesprochenen
nächsten Einheit zu identizieren, welche durch den Widerspruch zustande

kommt und welche die Null ist vgl. Wolff ebd. .
Der Satz Alle Dinge sind an sich selbst widersprechend habe es dann mit
entgegengesetzten Bestimmungen zu tun, die nicht schlechthin nichts sind,

deren widersprüchliche Einheit vielmehr die Null ist vgl. ebd., 156  . Der
so ausgelegte Satz Alle Dinge sind an sich selbst widersprechend dürfte die
erwähnte ganz eigentümliche Auffassung abgeben, die Hegel vom Satz vom

ausgeschlossenen Widerspruch entwickelt vgl. oben S. 109 .
Während Erdei den Ausdruck eines Widerspruchs, der in der objektiven
Wirklichkeit existiert, einander nicht ausschlieÿenden Urteilen anvertraut, die
 
 nur zusammen wahr sind und  nur zusammen die Wahrheit in ihrer konkre-

ten Totalität ausdrücken vgl. oben S. 94f , obliegt bei Wolff die Repräsenta-
tion eines dialektischen oder objektiven Widerspruchs echten kontradiktori-

schen Urteilen, die, wenn sie auch nicht  logisch falsch sind, doch die Null
markieren.
Um einen exemplarischen Fall eines dialektischen oder objektiven Wider-
spruchs handelt es sich bei dem daseienden Widerspruch, als den Hegel in
 
W61 II59 die Bewegung apostrophiert vgl. Wolff ebd., 35 . Etwas bewegt
sich laut Hegel ebd. nur, wenn es in einem und demselben Itzt hier und nicht
hier ist. Das echte kontradiktorische Urteil
Das bewegte Ding ist im Zeitpunkt T am Ort L und nicht am Ort L

vgl. Wolff ebd., 33 ist dabei nicht logisch falsch, sondern sagt von dem be-
wegten Ding die Null aus. Gleichwohl bedarf dieser Widerspruch der Auf-

lösung vgl. ebd., 34f . Seine Auflösung besteht genau in der Bewegung des
Dings, d. i. darin, dass es den Ort L im Zeitpunkt T durchläuft, ohne eine

auch noch so kurze Zeit am Ort L zu sein vgl. ebd., 34 .
Šukasiewicz und Narskij dürften mit Wolff darin übereinkommen, dass
in dem angeführten echten kontradiktorischen Urteil ein Teilurteil und seine
- 112 -

Negation, das Urteil


Das bewegte Ding ist im Zeitpunkt T am Ort L
und das Urteil
Das bewegte Ding ist im Zeitpunkt T nicht am Ort L ,

zu einer Konjunktion verknüpft werden vgl. oben S. 6f, 86 . Sie dürften Wolff
allerdings kaum zugeben, dass dieses echte kontradiktorische Urteil nicht lo-
gisch falsch ist. Erdei scheint dieses Urteil genauso wie Wolff nicht als logisch
falsch zu beurteilen, es aber auch erst gar nicht als kontradiktorisch anzusehen

vgl. oben S. 97 .
Von Ferne her, so Wolff ebd., 159, erinnere die Anmerkung 3 aus Hegels
wesenslogischen Ausführungen zum Widerspruch, der Wolff die Hegelsche
Rede von der Null entnimmt, an die spekulativen Überlegungen zur Metaphy-
sik und Kosmologie ... , die der frühe Kant in seinem Versuch, den Begri der
negativen Gröÿen in die Weltweisheit einzuführen angestellt hatte. Wolff denkt
nicht zuletzt an das von Kant ebd. dem nihil negativum an die Seite gestellte

nihil privativum vgl. Wolff ebd., 159, 70f : Das Erstere resultiert als g a r
n i c h t s ... , wie der Satz des Widerspruchs es aussagt, wenn von eben demsel-
ben Dinge etwas zugleich bejahet und verneinet wird vgl. Kant ebd., A 3; Sper-

rung im Original . Das Letztere resultiert als ein davon abweichendes Nichts,
wenn zwei Prädikate eines Dinges entgegengesetzt sind aber nicht durch
den Satz des Widerspruchs und eins dasjenige aufhebt, was durch das ande-

re gesetzt ist vgl. ebd., A 3f . Bewegkraft eines Körpers nach einer Gegend,
beispielsweise, und eine gleiche Bestrebung eben desselben in entgegengesetzter
Richtung widersprechen einander nicht, und sind als Prädikate in einem Kör-
 
per zugleich möglich vgl. ebd., A 4 . Die Folge davon ist die Ruhe ebd. . Das
Nichts im Sinne des nihil privativum möchte Kant dann künftighin Zero = 0

nennen vgl. ebd. .
Hegels Rezeption von Kants Versuch wird aber weitgehend nur indirekt

erfolgt sein vgl. Wolff ebd., 81 . Den Text des Versuchs sieht Wolff nach

keiner seiner Auflagen von Hegel irgendwo ... angeführt vgl. ebd. . Er war

Hegel möglicherweise gar nicht bekannt vgl. ebd. . Andererseits sei davon aus-
zugehen, dass Hegel mit der in diesem Text entwickelten Lehre mindestens

in ihren Grundzügen bestens vertraut war vgl. Wolff ebd. . Nicht nur habe
Kant die Grundzüge dieser Lehre auch in Kontexten, die Hegel wohlbekannt wa-

ren, wiederholt dargestellt vgl. ebd. . Hegel konnte dieser Lehre Kants auch
in der ziemlich verbreiteten Rezeption des Kantischen Negativitätsbegris in der
deutschen Philosophie des ausgehenden 18. Jahrhunderts, zumal in der Philoso-
phie Fichtes und Schellings, begegnen, auf sie zudem durch ihre Rezeption
in der mathematisch-wissenschaftlichen Literatur zu Ausgang eben dieses Jahr-
 
hunderts stoÿen vgl. ebd. . Vgl. auch Wolff 1979, 343; ders. 1986, 119.

1. Es erscheinen

Zweifel angebracht, ob man Wolffs Verständnis der von
Hegel in W52 II51 vorgebrachten Null teilen kann.
Bei Wolff koinzidieren das Widersprechende bzw. die widersprüchliche
Einheit und die Null. Vgl. auch ders. ebd., 157, wo es heiÿt: Wir erfahren
- 113 -

nun im Kontext des Widerspruchskapitels, daÿ der Begri der Null 


Begri einer
in sich widersprüchlichen Einheit sein soll. Hegel bringt in W52 II51 die Null
aber in einem Textpassus ins Spiel, der mit der Überschrift Der Widerspruch löst
sich auf versehen ist. Er spricht von der  n ä c h s t e n E i n h e i t, welche durch
den Widerspruch zustande kommt; sie ist die N u l l  vgl. ebd. . Die Null wäre
also nicht schon das Widersprechende oder die widersprüchliche Einheit selbst,
sondern erst die durch den sich auflösenden Widerspruch zustande kommende
 n ä c h s t e E i n h e i t  Hegels originale Sperrung wird in Wolffs Zitat unter-

drückt . Null ist Resultat des Widerspruchs, wenngleich das Resultat des
Widerspruchs nicht nur Null ist, weil er nicht bloÿ das Negative, sondern

auch das Positive enthält vgl. Hegel ebd. .
Auch die von Wolff ebd., 165f, zitierte Stelle aus der Einleitung in die
Wissenschaft der Logik bringt die Null erst mit dem sich Widersprechenden,
das sich auflöst, in Verbindung. Es ist dort von der Erkenntnis des logischen
Satzes die Rede, daÿ das Negative ebensosehr positiv ist, oder daÿ das sich Wi-
dersprechende sich nicht in Null ... auflöst, sondern

wesentlich nur in die Negation
seines b e s o n d e r e n Inhaltes vgl. S38 I35f .
2. Wolff wird in seinem Bestreben, Zusammenhängen nachzugehen, die
für die Entstehung des Begris des dialektischen Widerspruchs in Hegels Philo-
sophie ausschlaggebend gewesen zu sein scheinen vgl. Wolff ebd., 39 , nicht
nur auf Kants vorkritischen Versuch, sondern auch auf die Kritik der reinen
Vernunft selbst geführt. Hegel benutzt eine in Kants Dialektik, genauer in
der transzendentalen Dialektik im Rahmen der Abhandlung der Antinomie der
reinen Vernunft, gemachte Entdeckung vgl. Wolff ebd., 167 . Von welcher
Art ist diese Entdeckung?
Kant stellt im siebenten Abschnitt seiner genannten Abhandlung einer
analytischen Opposition eine dialektische Opposition gegenüber vgl. KdrV,

B 532 . In analytischer Opposition benden sich die kontradiktorisch entgegen-
gesetzten Urteile, das sind diejenigen Urteile, bei denen, wenn das eine wahr ist,
das andre falsch ist und umgekehrt vgl. ders. Logik Ÿ48; ders., Preisschrift

Welches sind die wirklichen Fortschritte ... , A 95; ders. KdrV, B 531 .
Die Widersprüchlichkeit dialektisch entgegengesetzter Urteile hingegen
und nun sei ein von Wolff mit Blick auf KdrV, B 531 , unter Heranzie-
hung der Preisschrift, A 93 , abgefasstes Kurzreferat zur Gänze zitiert hängt
davon ab, daÿ wir die Dinge, über die geurteilt wird, stillschweigend für Dinge
an sich halten. Dialektische Oppositionen in diesem eigentlichen Sinne sind die
von Kant sogenannten Antinomien. Diese sind Paare von formallogisch einander
widersprechenden Subjekt-Prädikat-Urteilen, deren Widerspruch von einem spe-
ziellen reexionslogischen Substrat abhängt: dem von Kant sogenannten Ding
an sich. Wenn man die Voraussetzung, daÿ über ein Ding 
an sich geurteilt wird,
aufgibt oder wenigstens bei einem Teil der Antinomien modiziert, so verwan-
deln sich die beiden Urteile ihrem Inhalt nach aus kontradiktorischen Urteilen in
konträre oder 
subkonträre Urteile. Vgl. Wolff ebd., 46f; ders. 1979, 342; ders.
1986, 118f. Konträr heiÿen Urteile dabei dann, wenn sie beide falsch, aber
nicht beide wahr sein können; subkonträr, wenn sie beide wahr, aber 
nicht
beide falsch sein können vgl. ders. 1981, 47; Kant, Preisschrift ebd. .
Bei der von Kant in der skizzierten Theorie der dialektischen Oppositi-
on gemachten Entdeckung handelt es sich nun um das folgende reexions-
logische Gesetz, das bei Kant selbst allerdings nur exemplarisch und indi-
rekt artikuliert wird: Bei gleichbleibender logischer Form zweier Prädikatio-
nen kann das Verhältnis der Kontrarietät in das Verhältnis der Kontradiktorie-
tät übergehen und vice versa, wenn nur die vorausgesetzte Bestimmtheit des
Gegenstandes sich ändert vgl. Wolff 1986, 115, 118; ders. 1979, 341f; ders.
1981, 46, 167 . Laut Wolff 1986, 115, entzieht sogar Kants Theorie der dia-
lektischen

Opposition ... der traditionellen in der herkömmlichen Schullogik üb-
lichen Unterscheidungsweise zwischen den sogenannten konträren und kon-
tradiktorischen Begrien den Boden. Hegel mag für Wolff von Kant ab-
hängig sein, wenn er in B50 II256 anmahnt: als ob das, was k o n t r ä r ist,
- 114 -

nicht ebensosehr als k o n t r a d i k t o r i s c h bestimmt werden müÿte; vgl. a.


Wolff 1981, 102  .
Es ist jedoch die Frage, ob das von Wolff formulierte reexionslogische
Gesetz tatsächlich von Hegel auf dem Wege zu seinem dialektischen Wider-
spruch, so wie Wolff ihn versteht, benutzt worden sein kann. Es erheben sich
Bedenken.
Zunächst: Ein echtes kontradiktorisches Urteil, das einen dialektischen
oder objektiven Widerspruch sprachlich repräsentiert 
und das nicht logisch
falsch ist, ist nicht erst dadurch nicht logisch falsch, dass die vorausgesetzte
Bestimmtheit des Gegenstandes, dem der dialektische oder objektive Wider-
spruch zukommt, sich ändert. Es ist dem nicht so, dass das echte kontradikto-
rische Urteil etwa, das von einem bewegten Ding  aussagt, es sei im ZeitpunktT

am Ort L und nicht

am Ort L , zuerst logisch falsch ist und dann dadurch nicht
länger logisch falsch ist, dass die vorausgesetzte Bestimmtheit des bewegten
Dings sich ändert vgl. oben S. 111f; Wolff ebd., 33f.
Sodann: Ein echtes kontradiktorisches Urteil, das einen dialektischen 
 oder
objektiven Widerspruch sprachlich repräsentiert und das nicht logisch falsch

ist, ist nicht dadurch nicht logisch falsch, dass seine beiden Teilurteile, die es zu
einer Konjunktion verknüpft, im Verhältnis der Kontrarietät zueinander stehen.
Befänden sich seine beiden Teilurteile im Verhältnis der Kontrarietät zueinan-
der, dann wäre entweder ein jedes von ihnen falsch oder das eine von ihnen wäre
wahr und das andere falsch. In beiden Fällen wäre das echte kontradiktorische
Urteil, das ihre Konjunktion darstellt, falsch was doch nicht sein soll. Stünden
etwa die Urteile
Das bewegte Ding ist im Zeitpunkt T am Ort L
und
Das bewegte Ding ist im Zeitpunkt T nicht am Ort L
im Verhältnis der Kontrarietät zueinander, dann wäre mindestens eines von
ihnen falsch und das wäre dann auch das echte kontradiktorische Urteil, das sie
zu einer Konjunktion verknüpft.
Die vorgetragenen Bedenken lieÿen sich zu einem weiteren Bedenken zusam-
mennehmen: Es ist doch nicht so, dass ein echtes kontradiktorisches Urteil, das
einen dialektischen

 oder objektiven Widerspruch sprachlich repräsentiert, zu-
erst logisch falsch ist, weil seine beiden Teilurteile, die es zu einer Konjunktion
verknüpft, im Verhältnis der Kontradiktorietät zueinander stehen, dann aber
dadurch nicht länger logisch falsch ist, vielmehr von dem zur Frage stehenden
Gegenstand die Null aussagt, dass die vorausgesetzte Bestimmtheit dieses Ge-
genstandes sich ändert und die besagten Teilurteile schlieÿlich im Verhältnis
der Kontrarietät zueinander stehen. Das echte kontradiktorische Urteil
Das bewegte Ding ist im Zeitpunkt T am Ort L und nicht am Ort L
 
ist nicht zuerst logisch falsch, dann nicht logisch falsch, weil seine gerade er-
wähnten Teilurteile zuerst kontradiktorisch, dann aber aufgrund einer Änderung
der vorausgesetzten Bestimmtheit des bewegten Dings konträr entgegenge-
setzt wären.
Überhaupt ist anzumerken, dass das von Wolff aus Kants Theorie der
dialektischen Opposition extrahierte reexionslogische Gesetz kein Verhältnis
der Subkontrarietät kennt, obwohl doch gemäÿ dieser Kantischen Theorie, wie
Wolff ausführt, zwei Urteile sich unter Preisgabe oder Modikation der Vor-
aussetzung, daÿ über ein Ding an sich geurteilt wird, ihrem Inhalt nach aus
kontradiktorischen Urteilen in konträre o d e r subkonträre Urteile verwandeln
können vgl. die vorige Seite; Herv. von mir .
Ferner gilt es zu registrieren, dass die in Kants Theorie der dialektischen
Opposition verwendete Rede vom transzendentalen Schein in Wolffs ree-
xionslogischem Gesetz keine erkennbare Aufnahme ndet. Diese Rede taucht
schon in Wolffs oben erwähntem Kurzreferat nicht auf. Dabei heiÿt es in dem
Kantischen Satz aus KdrV, B 532f, an dem sich der letzte Satz des Wolffschen
Kurzreferats, auf den gerade Bezug genommen wurde, oenkundig orientiert:
- 115 -

Nehme ich aber diese Voraussetzung die Voraussetzung, daÿ die Welt ...
ein Ding an sich selbst sei o d e r d i e s e n t r a n s z e n d e n t a l e n S c h e i n
weg, und leugne, daÿ sie ein Ding an sich selbst sei gemeint ist die Welt ,
so verwandelt sich der kontradiktorische Widerstreit  ... in einen bloÿ dialekti-
schen vgl. Kant KdrV, ebd.; Herv. von mir .
Wolff ignoriert dennoch Kants transzendentalen Schein nicht einfach,

vgl. Wolff 1981 , 50. Ebendort zitiert er auch den angeführten Satz Kants.
3. Wolff glaubt gewisse Parallelen konstatieren zu können, welche die
Auffassungen des frühen Wittgenstein, was die Beziehung zwischen Tautolo-
gie und Kontradiktion

 anbelangt, zu Hegels Logik aufweisen vgl. Wolff 1981,
170 Fn. 2 . Wolff hat Wittgensteins Tractatus logico-philosophicus 4.461 und
4.4611 im Auge.
In Tractatus 4.461 heiÿt es: Der Satz zeigt was er sagt, die Tautologie und
die Kontradiktion, daÿ sie nichts sagen.
Hegel ist nun tatsächlich der Ansicht, dass durch das identische Sprechen,
also durch das Aussprechen von Sätzen wie Ein Baum ist ein Baum 
 oder Eine
Panze ist  eine Panze,  N i c h t s gesagt ist vgl. W30f, 33 II29f, 32; Herv.
im Original 
. Für ihn ist auch klar, 
daÿ der Satz der Identität N i c h t s sage
vgl. W59 II58; vgl. oben S. 111 . Eine gewisse Parallele endet hier jedoch.
Nicht nur, weil Wittgensteins Tautologie und Kontradiktion, das sind der
Satz, der bedingungslos wahr ist, und der Satz, der unter keiner Bedingung
wahr ist, z e i g e n , dass sie

nichts sagen, sondern auch, weil sie b e i d e nichts
sagen vgl. Tractatus

ebd. . Das echte kontradiktorische Urteil, das ja ohnehin
nicht logisch falsch ist, sagt nicht schlechthin nichts aus, sondern sagt mehr,
nämlich das entwickelte 
Nichts und das ist die Null, aus vgl. Wolff ebd.,
156; vgl. oben S. 111 .
Tautologie und Kontradiktion, die nichts sagen, sind sinnlos vgl. Trac-

tatus ebd. . Sie sind aber deswegen, wie Tractatus 4.4611 fortführt, nicht unsin-
nig, sie gehören zum Symbolismus, und zwar ähnlich wie die 0 zum Symbo-
lismus der Arithmetik gehört. Tautologie u n d Kontradiktion werden hier
in Ähnlichkeit zur 0 gesetzt. Dagegen ist es allein das echte kontradiktorische
Urteil, das die Null aussagt. Sätze wie Ein Baum ist ein Baum oder Eine
Panze ist eine Panze sagen Nichts, aber sie sagen nicht noch mehr,
nämlich nicht noch das entwickelte Nichts oder die Null, aus. Eine gewisse
Parallele besteht zwischen Tautologie und Kontradiktion auf der einen und
dem echten kontradiktorischen Urteil auf der anderen Seite durch den Bezug
auf die 0 bzw. die Null.
Nicht auf eine Parallele, sondern auf eine Dierenz scheint Wolff den Blick
lenken zu wollen, wenn er sich auf Tractatus 4.462 bezieht. Dort heiÿt es: Tau-
tologie und Kontradiktion sind nicht Bilder der Wirklichkeit. Sie stellen keine
mögliche Sachlage dar. Denn jene läÿt jede mögliche Sachlage zu, diese keine.
Wolffs Zitat der Stelle in ders. 1981, 170 Fn. 2 lässt den mittleren Satz aus,
ohne dass es kenntlich gemacht wäre. Der Denn -Satz erscheint so als Begrün-
dung nicht für ihren zweiten, sondern für ihren ersten 
Satz. Vollständig wird die
Stelle in Wolff 1986, 128 Fn. 27 wiedergegeben. Während Tautologie und
Kontradiktion keine Bilder der Wirklichkeit sind, darauf mag Wolff hin-
aus wollen, repräsentiert das echte kontradiktorische Urteil, das allerdings auch
nicht logisch falsch ist, in der Sprache einen dialektischen oder 
objektiven
Widerspruch, der einem Gegenstand zukommt vgl. oben S. 110 .

Die Aufmerksamkeit in Wolff 1981 gilt abschlieÿend der aus Hegels Lehre
vom Widerspruch folgenden Ansicht, daÿ echte kontradiktorische Urteile eben-

sowenig wie Tautologien schlechthin falsch sein können vgl. Wolff ebd., 170 .
Wolffs Einspielung der Tautologien erstaunt: Wenn für die formale Logik
jedenfalls die Begrie des Tautologischen und des logisch Wahren gebräuchliche
Synonyme sind, vgl. ebd., dann sind Tautologien, als logisch wahr, anders
- 116 -

als echte kontradiktorische Urteile per se nicht schlechthin falsch. Und die

gebräuchliche Synonymität, war, soweit ich sehe, nicht in die Kritik geraten.
In der genannten Ansicht liegt genau ... der eigentliche Skandal der Hegel-

schen Logik vgl. ebd.; vgl. a. ebd., 31, 33; ders. 1986, 128 . Die Ansicht, daÿ
echte kontradiktorische Urteile nicht falsch sein müssen, fällt aus dem Rahmen

jeder gewöhnlichen Logik Wolff 1986, ebd. . Im Verbund mit ebendieser An-
sicht sieht Wolff sogar die Grundlagen der klassischen formalen Logik einem

Hegelschen Angri ausgesetzt vgl. Wolff 1981, 36 .
Trotzdem hält Wolff allem Anschein nach seinen Versuch nicht für ge-
scheitert, von Wielands hermeneutischer Hypothese daÿ in Hegels Logik
die klassische Logik weiter gilt gerade da Gebrauch zu machen, wo ihre An-
wendung auf die allergröÿten Schwierigkeiten stöÿt: in Hegels Lehre vom Wider-

spruch vgl. oben S. 108 . Es sei nicht möglich, so Wolff mit Bezug auf die
erwähnte Ansicht, sie einfach für einen formallogischen Fehler oder für einen
Verstoÿ gegen elementare Regeln der klassischen Logik zu halten vgl. ders. ebd.,

170 .

Für Vittorio Hösle 1987 wollen Hegelgegner wie E. v. Hartmann und
Popper Hegels System allein mit dem Hinweis widerlegen ... , daÿ seine Me-
thode die Dialektik den Satz des Widerspruchs verleugne vgl. Hösle ebd.,

156f . Diese Verleugnung, so argumentieren sie einstimmig, hebe die Mög-

lichkeit von Kritik auf vgl. ebd., 157 . Hösle gibt ihnen durchaus Recht darin,
dass eine Theorie, die den Satz des Widerspruchs leugnet und sich ... nicht
für widerlegt hält, wenn man ihr Selbstwidersprüche nachweist, jede Möglichkeit
von immanenter, d. h. sinnvoller Kritik aufhebt vgl. ebd.; vgl. oben S. 18 ,

24  . Theorien, die dies bestreiten, fährt Hösle fort, sind ... a priori als un-

wissenschaftlich und unsinnig abzulehnen ebd.; kursiv im Original . Verteidiger
der Dialektik, die dies nicht einräumen, müssen mit gröÿtem Argwohn betrachtet

werden ebd. . Zu solchen Verteidigern der Dialektik zählt Hösle Vulgär-
marxisten sowie Vertreter der kritischen Theorie. Aber auch unter Hegelia-
nern sei es häug üblich, die im Problem der Geltung des Widerspruchssatzes
steckenden Probleme zu überspielen mit einem Gestus der Geringschätzung,

der eher Hilflosigkeit als Überlegenheit oenbart. Vgl. ebd. Fn. 8. Der Nachweis
ist erfordert, dass Hegel jenen Satz den Satz des Widerspruchs nie
bestritten hat, der in der Tat Bedingung der Möglichkeit einer jeden sinnvollen

Kritik  ist vgl. Hösle ebd., 158, kursiv im Original; vgl. a. ders. ebd., 161 .
Es sei nun nicht schwer zu sehen, ndet Hösle, dass es  mindestens drei
Fassungen des Satzes vom Widerspruch gibt, von denen nur eine Bedingung
der Möglichkeit für Kritik ist, von denen die anderen aber sehr wohl konsistent

bestritten werden können vgl. ebd., 158 . Diese drei Fassungen sind der argu-
mentationslogische Satz vom Widerspruch, eine nicht mit einem Namen verse-
hene Fassung und der ontologische Satz vom Widerspruch. Hösle lässt nicht

erkennen, ob er sich auf Quellen bezieht und, wenn ja, auf welche.
Der argumentationslogische Satz vom Widerspruch ist derjenige Wider-
spruchssatz, der als Bedingung der Möglichkeit für Kritik ... unhintergehbar

gültig ist vgl. ebd. . Er lautet in allgemeinster Form: Eine Theorie ist sicher

dann falsch, wenn sie sich in Widersprüche verwickelt vgl. ebd. . Widersprüche
- 117 -

der gemeinten Art liegen dann vor, wenn eine Theorie etwas als wahr behauptet,
aus ihren Voraussetzungen aber zugleich folgt, daÿ diese Aussage falsch sein muÿ
 
oder jedenfalls einen anderen Wahrheitswert haben muÿ als wahr  vgl. ebd. .
Hösle nimmt, wie es scheinen will, einen Satz, nämlich den Satz, daÿ es keine
Wahrheit gebe, für eine Theorie, wenn er erläuternd sagt: So präsupponiert
etwa der Satz, daÿ es keine Wahrheit gebe, für sich selbst notwendig Wahrheit,

widerspricht sich also und ist somit falsch vgl. ebd. .
Die zweite Fassung des Satzes vom Widerspruch erklärt Sätze der Struktur

A und nicht-A für prinzipiell falsch vgl. ebd. . Dafür, dass auch diese Fassung
des Widerspruchssatzes eine Bedingung der Möglichkeit für Kritik darstellt,
mag man wie folgt argumentieren: Wenn Sätze der Struktur A und nicht-A
wahr sein können, dann sind auch die Sätze A und nicht-A wahr; d. h. aber:
Alle möglichen Aussagen über einen bestimmten Gegenstandsbereich sind wahr.

Damit ... ist Kritik ... unmöglich gemacht. Vgl. ebd.
Diese Argumentation gelte jedoch nur, wenn eine zweiwertige Logik sowie
die Denition der Partikel und im Sinne des traditionellen Konjunktionsope-

rators vorausgesetzt werde vgl. ebd. . Denkbar seien konsistente Kalküle,
so Hösle, in denen Sätze der Struktur A und nicht-A wahr sind, in denen
aber das und ... so deniert ist, daÿ aus dem Ausdruck A und nicht-A nicht
mehr die isolierten Bestimmungen A und nicht-A abgeleitet werden können
vgl. ebd., 158f; statt Bestimmungen müsste es wohl konsequenterweise Sät-

ze heiÿen . Bei einer umgangssprachlichen Interpretation solcher Kalküle werde
der Einwand unterlaufen, die Behauptung von Sätzen der Struktur A und

nicht-A sei gegen jede Form von Kritik immun vgl. ebd., 159 . Aus der Wahr-
heit solcher Sätze würde ja nicht die Wahrheit ihrer isolierten Teilsätze folgen

vgl. ebd. .

1. Bei einer umgangssprachlichen Interpretation von Kalkülen der angegebe-


nen Art, so scheint Hösle zu meinen, entele oensichtlich ... auch die Mög-
lichkeit zu zeigen, daÿ aus A ∧ non-A jeder beliebige Satz abgeleitet werden
könnte. Denn der Nerv von Poppers Beweis bestehe ja darin, daÿ zuerst A,
dann non-A isoliert werden, was nur bei dem üblichen Verständnis des Kon-
junktionsoperators legitim ist. Vgl. Hösle ebd. Fn. 10.
Mit dieser Angabe über den Nerv des Popperschen Beweises liegt Hösle
allerdings sicherlich falsch: Poppers Beweis nimmt seinen Ausgang nicht von
Sätzen der Struktur A ∧ non-A, sondern von two contradictory statements
bzw. einem couple

of contradictory statements von statements A und non-A
vgl. oben S. 25 . Aus diesem Grunde können parakonsistente Logiken, die dem
Ergebnis des Popperschen Beweises entgehen möchten, auch durchaus dar-
an festhalten, dass mit einer Konjunktion zweier Aussagen ebenso jede Einzelne
dieser konjunktiv verbundenen Aussagen ableitbar ist. So tun es jedenfalls die
parakonsistenten Logiken, die in Ja±kowski 1969 und den anderen,

oben S. 36
genannten Arbeiten 
vorgestellt werden: vgl. Ja±kowski 1969 , 152, Formel D2 6;
 
da Costa  1974 , 499, Formeln

4 und 5; Routley Meyer 1976 , 7; Rout-
ley 1979 , 307; da Costa Wolf 1980 , 196, Formeln 4 und 5. Im Übrigen ist in

dem von Ja±kowski 1969 oerierten System D2 zwar nicht aus Formeln A und
A, aber doch aus der Formel
A∧ A
 
jede beliebige in D2 korrekt gebildete Formel herleitbar vgl. oben S. 35f, 87f .
Auch bleibt in Ja±kowskis System D2 die Formel

A∧ A
- 118 -


in Geltung vgl. oben S. 35 , die man in Hösles zweiter Fassung des Wider-
spruchssatzes als umgangssprachlich interpretiert ansehen mag.
Hösle selbst hatte in seinem Referat von Poppers Beweis diesen denn
auch keineswegs bei Sätzen der Struktur A ∧ non-A ansetzen lassen. Popper
argumentiert folgendermaÿen, hieÿ es in Hösle ebd., 157 Fn. 7: Aus A folgt A
∨ B, aus non-A, das gleichzeitig wahr sein soll, und A ∨ B folgt aber B.
2. Die erste Fassung des Widerspruchsprinzips: Eine Theorie ist sicher dann
falsch, wenn sie sich in Widersprüche verwickelt ist oenbar allgemeiner  als die
zweite Fassung, die Sätze der Struktur A und nicht-A 
 für prinzipiell falsch
erklärt vgl. Hösle ebd., 158; kursiv im Original . Es scheint diese aus jener
zu folgen vgl. ebd. . Hösle hat in einer meines Erachtens unverständlichen 
Anknüpfung: Allerdings scheint diese aus jener zu folgen, kursiv von mir. Ich
habeden Eindruck, dass Hösle sagen möchte:
a Die erste Fassung des Widerspruchsprinzips ist nur dann tatsächlich all-
gemeiner als die zweite Fassung und die Letztere folgt nur dann tatsächlich
aus der Ersteren, wenn eine zweiwertige Logik sowie die Denition der Parti-
kel und im Sinne des traditionellen Konjunktionsoperators vorausgesetzt wird.
Dann ist ein Satz der Struktur A ∧ non-A prinzipiell falsch und stellt einen
Fall einer Theorie dar, die falsch ist, weil sie sich in Widersprüche

verwickelt.
Erneut

wäre ein Satz für eine Theorie genommen worden.
b Die erste Fassung des Widerspruchsprinzips ist nicht wirklich allgemei-
ner als die zweite Fassung und die Letztere folgt nicht wirklich aus der Ersteren,
wenn die zweiwertige Logik aufgegeben und die Denition der Partikel und
statt im Sinne des traditionellen Konjunktionsoperators in dem wie oben an-
gegebenen Sinne erfolgt. Ein Satz der Struktur A ∧ non-A ist dann wahr und
stellt keinen Fall einer Theorie dar, die falsch ist, weil sie sich in Wider-
sprüche verwickelt. Übersehen wäre wohl, dass die zweite Fassung des Wider-
spruchsprinzips, die Sätze der Struktur A und nicht-A für prinzipiell falsch
erklärt, ungültig geworden ist, wenn Sätze der Struktur A ∧ non-A wahr sind.
Überhaupt wäre es dann nicht mehr legitim, 
von einer zweiten Fassung des
W i d e r s p r u c h s prinzips zu sprechen.
Für Hösle ist klar, dass eine Logik, welche die Partikel und so deniert,
dass ein Satz der Struktur A ∧ non-A wahr ist, 
aber weder der Satz A noch der
Satz non-A aus ihm ableitbar ist,  mindestens drei Wahrheitswerte haben müÿ-
te vgl. Hösle ebd., 159 Fn. 9 . Hösle verweist auf Gotthard Günther
1976  , der einen dreiwertigen Kalkül zum Zwecke einer Deutung der dialekti-
schen Logik ausgebildet habe vgl. Hösle ebd.; vgl. a. ders. 
ebd., 272 . Der von
Hösle zugleich erteilte Verweis auf Dominique Dubarle André Doz 1972 ,
die einen weiteren Versuch einer Formalisierung der Dialektik vorlegten, darf
nicht zu dem Missverständnis führen, dass auch diese Autoren zum Zwecke ih-
res Versuchs

 eine mehrwertige Logik bemühten. Das tun sie nicht. Vgl. etwa
Dubarle Doz ebd., 148 .

Bei Hegel nden sich in der Tat gelegentlich Sätze der Struktur A und

non-A vgl. Hösle ebd., 159 . Ganz so, wie es wohl in einer umgangssprach-
lichen Interpretation von Kalkülen zu geschehen hätte, wie Hösle sie andeutet,
liest Hegel aber das und, das beide Teilsätze verbindet, derart, daÿ nur die

Verbindung der Teilsätze, nicht diese als isolierte wahr sind vgl. ebd. . Es sei
daher möglich, Hegels Behauptung derartiger Sätze ... als nicht unmittelbar

inkonsistent zu akzeptieren vgl. ebd. . Mit solchen Sätzen wird die Möglich-

keit von Kritik nicht ohne weiteres aufgehoben vgl. ebd. . Es kann hier nicht
weiter verfolgt werden, ob Sätze der Struktur A und non-A, die Hösle zufolge
gelegentlich bei Hegel auftreten, trotz der Abweichung vom traditionellen
Verständnis des und nicht doch dem Hegelschen Verdikt gegen das neben,
 
das auch sowie das und selbst unterliegen, vgl. etwa S143 I132, W27 II26,
- 119 -


B55 II261, Enz. ŸŸ20, 114. Gilt nicht für Sätze A und non-A, auch wenn sie Teil-

sätze eines Satzes der Struktur A und non-A sind, das, was Hegel in S82 I76

für die nicht durch ein und verbundenen Sätze
Sein und Nichts ist dasselbe
und
Sein und Nichts ist nicht dasselbe
sagt: dass sie den Inhalt nur in der Antinomie darstellen, während doch ihr Inhalt

sich auf ein und dasselbe bezieht?
Der ontologische Satz vom Widerspruch lautet: Es kann nichts geben, was

sich widerspricht vgl. Hösle ebd., 160 . Es sei leicht zu erkennen, so Hösle,
dass aus dem argumentationslogischen Satz vom Widerspruch die Falschheit
dieses ontologischen Satzes vom Widerspruch folgt: Wenn der argumentations-
logische Satz einen Sinn hat, dann muÿ er anwendbar sein, d. h. es muÿ Theorien

geben, die falsch sind, weil sie sich widersprechen vgl. ebd. . Der argumentati-
onslogische Satz vom Widerspruch: Eine Theorie ist sicher dann falsch, wenn sie
sich in Widersprüche verwickelt setzt allerdings nicht per se voraus, dass es über-
haupt Theorien gibt, die sich in Widersprüche verwickeln, wie mit Blick auf
einen möglicherweise von Hösle erweckten gegenteiligen Eindruck festgehalten

werden muss. Dass es Theorien gibt, die sich widersprechen, so verstehe ich
Hösle, sei trivial und der philosophischen Tradition durchaus geläug vgl.

ebd. . Hösle möchte nur an Kants Begri des nihil negativum eines selbst-

widersprüchlichen Begris  erinnern vgl. Hösle ebd. Fn. 13; vgl. Kant KdrV,

B 346 ; vgl. a. oben S. 112 . Sogar Begrie können also bei Hösle oenbar zu
Theorien werden.
Aus der Tatsache, dass es entgegen dem ontologischen Satz vom Wider-

spruch zumindest einiges Seiendes Theorien gibt, das sich widerspricht, folgt

jedoch keineswegs, dass sich alles widerspricht vgl. Hösle ebd., 161 . Denn
dann müsste der entsprechende Satz gemeint ist wohl der Satz:

Es gibt einiges Seiendes Theorien , das sich widerspricht
ebenfalls sich selbst widersprechen und somit aufgrund des argumentationslogi-

schen Widerspruchssatzes selbst falsch sein vgl. ebd. . Hösle zieht die Konse-
quenz: Es muÿ also zumindest eine Theorie geben ... , die beanspruchen muÿ,

sich nicht zu widersprechen vgl. ebd. . Der bloÿe Anspruch indes dürfte nicht
genügen, er müsste wohl auch zu Recht erhoben werden.

Hösle möchte nun zeigen, dass Hegel a die argumentationslogische Ver-

sion des Satzes vom Widerspruch akzeptiert und b die ontologische Fassung
dieses Satzes verwirft und d. h. der Überzeugung ist, daÿ es Seiendes gibt, das

sich widerspricht vgl. Hösle ebd. . Ist gezeigt, dass Hegel den argumentati-
onslogischen Satz vom Widerspruch akzeptiert, und das heiÿt, dass er von den
Fassungen des Satzes vom Widerspruch diejenige akzeptiert, welche die Be-
dingung der Möglichkeit für Kritik darstellt, dann ist der von Hegelgegnern wie
E. v. Hartmann und Popper unternommene Vorstoÿ abgewehrt, Hegel leug-
ne den Satz des Widerspruchs und hebe so die Möglichkeit von Kritik auf

vgl. oben S. 116 . Dieser Vorstoÿ zielte dann ins Leere.
Die zweite Fassung des Satzes vom Widerspruch erwähnt Hösle an dieser
- 120 -

Stelle nicht. Gemäÿ dem oben Gesagten könnte Hegel sie aber in Hösles Augen
genauso wie die dritte Fassung verwerfen: Die wenn auch nur gelegentlich bei
Hegel auftretenden Sätze der Struktur A und non-A werden von diesem nicht
als falsch, sondern aufgrund seiner Lesart des und als wahr angesehen vgl. oben

S. 118 .

Zu a : Daÿ Hegel den argumentationslogischen Satz vom Widerspruch akzep-
tiert, erhellt schon daraus, daÿ er ihn bei seinen Kritiken an anderen Philosophien

ständig voraussetzt Hösle ebd., 161 . Hösle verweist auf die Phänomenologie
des Geistes , in der Hegel Kants Moralphilosophie unter Verwendung eines
von Kant selbst stammenden Ausdrucks als ein g a n z e s N e s t gedanken-

loser Widersprüche apostrophiert vgl. Hösle ebd.; vgl. Ph405 434; vgl. KdrV,

B 637 . Schon Grégoire 1958 hatte ganz ähnlich argumentiert: Hegel ne man-
que pas ... de reprocher à ses adversaires de se contredire, vgl. Grégoire ebd.,
52, 87 Fn. 1; vgl. oben S. 74. Grégoire hatte auch schon neben einer Reihe
weiterer Belegstellen ebendiese Stelle aus der Phänomenologie des Geistes beige-

bracht, vgl. ders. ebd.
Überhaupt, schreibt Hösle, besteht Hegels Widerlegungsmethode in den
philosophie-historischen Vorlesungen darin, seinen Vorgängern Widersprüche

nachzuweisen Hösle ebd., 161f . Hösle beschränkt sich darauf, Hegels Be-
sprechung von Leibniz anzuführen, in der bei diesem der folgende, in sich un-
aufgelöste ... Widerspruch konstatiert wird: die eine substantielle Monade und
dann die vielen einzelnen Monaden, die selbständig sein sollen, deren Grund ist,
daÿ sie nicht in Beziehung aufeinander stehen vgl. GPhIII 249; vgl. Hösle ebd.,

162 . Wenn die Monas monadum, Gott, die absolute Substanz ist, so hört die

Substantialität der einzelnen Monaden auf GPhIII ebd. . Hösle erinnert fer-
ner an das gegen Ende der Hegelschen Leibniz-Besprechung erteilte Monitum,
Leibniz' Gott sei gleichsam die Gosse, worin alle die Widersprüche zusam-

menlaufen vgl. GPhIII 255; vgl. Hösle ebd. . Zu erwähnen wäre im Zusam-
menhang auch die in der Enzyklopädie , Ÿ194 Anm., vorgenommene Qualizierung

der Leibnizischen Philosophie als der vollständig entwickelte Widerspruch.
Hösle verweist schlieÿlich darauf, dass Hegel die Ausbildung der Metho-
de des Aufzeigens von Widersprüchen bei Zenon von Elea als bedeutende

philosophische Entdeckung anerkenne vgl. Hösle ebd. . Zenons Aufweisen von
Inkonsistenzen auf Seiten seiner Gegner bedeute für Hegel, den Krieg in Fein-

des Land spielen vgl. GPhI 303; vgl. Hösle ebd. . Und so vorzugehen, daran
tat Zenon recht, wie Hegel attestiert. Denn es gehe nicht an, wenn ein philo-
sophisches System das andere widerlegt, daÿ das erste zugrunde gelegt wird, man

aus diesem heraus gegen das andere kämpft vgl. GPhI 302 . Es gelte die Un-
wahrheit eines philosophischen Systems nicht durch ein anderes ... , sondern

an ihm selbst aufzuzeigen vgl. GPhI 
ebd. . Diese vernünftige Einsicht sehen
wir in Zenon erwachen vgl. ebd. . Alle Zitate aus GPhI nden sich auch bei

Hösle.

Zu b : Neben der Anerkennung des argumentationslogischen Satzes vom Wi-
derspruch belegen Hegels philosophiehistorische Vorlesungen seine Ansicht,

daÿ sich die meisten Philosophen widersprechen vgl. Hösle ebd. . Nach He-

gel gibt es also zumindest einige Entitäten philosophische Theorien , denen der

Widerspruch als objektive Bestimmung zukommt Hösle ebd. . Die gestellte
- 121 -

Aufgabe, zu zeigen, dass Hegel die ontologische Fassung des Satzes vom Wi-
derspruch verwirft und der Überzeugung ist, daÿ es Seiendes gibt, das sich
widerspricht, könnte damit als erfüllt angesehen werden. Doch Hegel vertritt
des Weiteren die sicher ungewöhnliche Auffassung, dass nicht nur Theorien,
sondern daÿ sich auch logische Kategorien und reale Gegenstände der natürlichen
und geistigen Welt widersprechen, ja daÿ sich (fast ) alles, was ist, widerspricht 

vgl. Hösle ebd., 162f; Kursivsetzung und Klammerung im Original . Hösle
beruft sich auf die von Hegel in seinem Todesjahr publizierte Ohlert-Rezension,
d i. auf die Rezension der Schrift über den Idealrealismus des Herbart-Schülers
Ohlert, der in dieser u. a. erklärt hatte, Widersprüchliches könne nicht existieren

vgl. Hösle ebd., 163 33. Hegel ebd. mahnt an: Jedes Verbrechen, wie jeder
Irrtum, überhaupt aber jedes endliche Sein und Denken ist ein Widerspruch; so
sehr, daÿ noch weiter sogar gesagt werden muÿ, daÿ es nichts gibt, in dem nicht
ein Widerspruch existiert

, der sich aber freilich ebensosehr aufhebt BS 473;
kursiv im Original .
Die von Hegel hier zum Ausdruck gebrachte Ansicht, dass sich alles wider-
spricht, ist allerdings, wie man gesehen habe, inkonsistent vgl. oben S. 119;

vgl. Hösle ebd. . Es muÿ zumindest etwas geben, das sich nicht widerspricht,
und das ist die wohl Hegelsche Theorie, die die Universalität des Wider-

spruchs vertritt vgl. Hösle ebd. . In der Tat, so behilft sich Hösle, läÿt sich
Hegels Satz, daÿ es nichts gebe, das sich nicht widerspreche, als kontextbedingte

Übersteigerung seiner Polemik gegen Ohlert deuten vgl. Hösle ebd. .

Dass Hösle im Zwiespalt ist, ob er Hegel den Satz


Alles widerspricht sich
oder nur den schwächeren Satz
Es gibt Seiendes, das sich widerspricht
zuschreiben soll, zeigt die gerade erwähnte, sich des eingeklammerten Modalad-
verbs fast bedienende Kompromissformel

Fast alles, was ist, widerspricht sich.
Hösle weiÿ sehr wohl, dass die These, daÿ sich alles widerspreche, bei
Hegel auch sonst anzutreen ist vgl. Hösle ebd. Fn. 17; kursiv im Origi-
 
nal . Hösle gibt die Stellen W59 II58,  A l l e D i n g e s i n d a n s i c h s e l b s t
w i d e r s p r e c h e n d , und W177 II171, Daher ist a l l e s ... ein Widersprechen-
des, an vgl. Hösle ebd.; Sperrungen im Hegelschen Original . Neben der Par-
allele zu der letzten Stelle in der Enzyklopädie Ÿ143 Anm. wäre weiter ebd. Ÿ89
Anm., aber auch ebd. Ÿ48 Anm. zu nennen. In Enz. Ÿ89 Anm. erklärt Hegel:
Es ist überall gar nichts, worin nicht der Widerspruch, d. i. entgegengesetzte
Bestimmungen aufgezeigt werden können und müssen. In ebd. Ÿ48 Anm. sagt
er, dass sich die Antinomie ... in allen Gegenständen aller Gattungen, in allen
Vorstellungen,
Begrien und Ideen bendet. Kursiv jeweils im Original. 
Vgl. a.
oben S. 3f. In der Wissenschaft der Logik mag man ferner W28 II27 anführen:
Es zeige die Betrachtung von allem, was ist, a n i h m selbst ... , daÿ es in seiner
Gleichheit mit sich sich ungleich und widersprechend ist.


33 Hösle folgt Rosenkranz 1844 , 405, wenn er Ohlert einen Herbart-
Schüler nennt. Ob Ohlert tatsächlich ein Schüler

Herbarts gewesen ist, ist
jedoch nicht ausgemacht. Vgl. Jaeschke 2003 , 306.
- 122 -

Eine der wichtigsten Neuerungen der Hegelschen Dialektik sei nun die Über-

tragung des argumentationslogischen Satzes vom Widerspruch von Theorien

auf Kategorien vgl. Hösle ebd., 172 . Wenn Hösle von Kategorien spricht,
meint er ganz in der Perspektive von Hegels Enzyklopädie , seinem Haupt-
werk, in dem sein endgültiges System niedergelegt ist, vgl. Hösle ebd., 28 Fn.
29, 58 Fn. 78, 153 alle von der absoluten Idee prinzipiierten Bestimmungen,
also die logischen wie die realphilosophischen, vgl. Hösle ebd., 54 Fn. 71, 172.
Hösle ist sich im Klaren darüber, dass der Gebrauch des Wortes Kategorie
bei Hegel selbst noch enger ist: Nur die Bestimmungen der objektiven, nicht
einmal die der subjektiven Logik nennt Hegel besonders in der Nürnberger Pro-
pädeutik Kategorien, vgl. Hösle ebd., 54, Fn. 71. Hösle verweist auf N124,
127 und 139. Allerdings nicht nur an einer Stelle wohl: der Nürnberger Pro-
pädeutik , nämlich an der Stelle N 192, sondern des Weiteren an der Stelle
N 164 schränkt Hegel den Terminus sogar auf die Bestimmungen der Seins-
logik ein, vgl. Hösle ebd. Diese eingeschränkte terminologische Regelung kennt
dann auch die Wissenschaft der Logik , vgl. neben der von Hösle noch erwähnten
  
Stelle W192 II186 die Stellen B23, 49, 239 II231, 256, 440. Der argumentati-
onslogische Satz vom Widerspruch, der für Theorien formuliert lautete: Eine
Theorie ist sicher dann falsch, wenn sie sich in Widersprüche verwickelt vgl.

oben S. 116 , lautet in der Übertragung auf Kategorien: Eine Kategorie, die

sich in sich widerspricht, ist unwahr vgl. Hösle ebd., 172 . Sehen wir einst-
weilen davon ab, was damit gemeint sein soll, dass eine Kategorie sich in sich
widerspricht und unwahr ist.
Der auf Kategorien übertragene argumentationslogische Satz vom Wider-
spruch bestimmt Hegels Argumentation wohl nicht nur diejenige der Logik,
sondern auch die der Realphilosophie, d. h. die des ganzen Systems vgl. Hös-

le ebd., 172, 188, 193, 196 . Hegel versuche, so Hösle, in den einzelnen Kate-
 
gorien der Logik wie der Realphilosophie, K. E. ... Widersprüche aufzudecken

vgl. ebd., 172 . Aus diesen Widersprüchen schlieÿt er dann in Anwendung des
argumentationslogischen Satzes vom Widerspruch auf die Falschheit der be-

treenden Kategorien vgl. ebd. . Eine Kategorie, in der ein Widerspruch
aufgedeckt wird und die so als falsch erhellt, zwingt zu einem Fortgehen zu

der nächsten vgl. ebd. . Immer wieder spitzt sich Hegels Argumentation zum
Nachweis einer Inkonsistenz zu ... , die den Umschlag in eine andere Kategorie be-

dingt vgl. ebd., 188 . Das Vorgehen endet, wenn eine Bestimmung erreicht ist,
die widerspruchsfrei ist bzw. in der kein Widerspruch mehr nachgewiesen werden

kann vgl. ebd., 196 . Eine so charakterisierte Bestimmung stellt die höchste
 
Kategorie dar vgl. ebd., 203, 206 , sie ist die absolute Idee vgl. ebd., 203 .
Was sich in Hegels Methode, die nur per Aufweis von Widersprüchen einen
weiteren Fortgang ermöglicht, als widerspruchslos erweist, muÿ ... als Letztes
und d. h. als absolut gelten, vgl. ebd., 165 Fn. 22. Im Anschluss an McTag-
gart 1910, 308f, gibt Hösle allerdings gegen Hegel zu bedenken, dass wir nie
sicher sein können, dass die als absolut fungierende letzte Bestimmung wirklich
die letzte ist. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Widerspruch in
ihr latent vorhanden ist und dieser später einmal entdeckt werden wird. Vgl.

Hösle ebd., 196.
Hösle beschreibt Hegels Argumentation als indirekten Beweis der abso-
- 123 -


luten Idee vgl. Hösle ebd., 183, 187 . Hegels Argumentation bestünde damit
nur aus e i n e m indirekten Beweis, nicht aus einer Abfolge indirekter Bewei-
se derart, dass die jeweils folgende Kategorie dadurch bewiesen wird, dass in
der vorhergehenden Kategorie ein Widerspruch aufgedeckt wird. Insbesondere
erfolgte der indirekte Beweis der absoluten Idee nicht allein dadurch, dass die
ihr vorhergehende Kategorie der Inkonsistenz überführt würde.
Wenn es nur eine einzige absolute Idee geben soll, darauf wäre hinzuweisen,
dann wird sie die höchste Kategorie des ganzen Systems sein und nicht mit
derjenigen Kategorie namens absolute Idee zusammenfallen, die das Ende der
Logik markiert.
Was soll nun damit gemeint sein, dass eine Kategorie sich in sich wider-
spricht und unwahr ist?
Gemäÿ Hegels Wahrheitsbegri, führt Hösle an, sei dasjenige wahr ... ,
was eine Übereinstimmung von Begri und Realität aufweise vgl. Hösle ebd.,

200f . Diese Denition könne jedoch nur in der Realphilosophie will of-
fenbar sagen: für realphilosophische Kategorien einen Sinn geben vgl. ebd.,

201 . Hösle unterstellt hier meinem Verständnis nach Begri und Realität
einer realphilosophischen Kategorie, deren Übereinstimmung die Wahrheit

dieser Kategorie ausmacht. Bei logischen Kategorien wird man sich hingegen
so ausdrücken, daÿ nur diejenige Kategorie im emphatischen Sinne wahr, also
widerspruchsfrei sei, die das explizit behauptet, was sie implizit präsupponiert 
ebd.; kursiv im Original .
Mir scheint, dass Hösle die Wahrheit einer logischen Kategorie im em-
phatischen Sinne so versteht, dass sie mit der Widerspruchsfreiheit dieser logi-
schen Kategorie zusammenfällt. Eine logische Kategorie wäre genau dann im
emphatischen Sinne wahr, wenn sie widerspruchsfrei ist. Entprechend wäre
wohl eine logische Kategorie genau dann mit Blick auf die emphatisch ver-
standene Wahrheit unwahr zu nennen, wenn sie sich in sich widerspricht.
Erklärlich würde, dass Hösle gar nicht erst die Unwahrheit, sondern gleich
den Widerspruch als ein Miÿverhältnis bestimmt, das zwischen Präsuppo-

niertem und explizite Ausgedrücktem vorliegt vgl. ebd., 198 . Der Fall könnte
nicht auftreten, dass eine logische Kategorie unwahr ist, d. h. n i c h t das
explizit behauptet, was sie implizit präsupponiert und in diesem Sinne ein Miÿ-
verhältnis der besagten Art aufweist, aber sich nicht in sich widerspricht. Die
Bestimmung der Unwahrheit wäre auch eine des Widerspruchs.
Der auf Kategorien übertragene argumentationslogische Satz vom Wider-
spruch: Eine Kategorie, die sich in sich widerspricht, ist unwahr wäre im Ge-
gensatz zu dem für Theorien formulierten argumentationslogischen Satz vom
Widerspruch in Restriktion auf logische Kategorien umkehrbar. Es gälte: Eine
logische Kategorie, die unwahr ist, widerspricht sich in sich. Man wird dagegen
nicht generell ansetzen, dass eine Theorie, die falsch ist, sich in Widersprüche
verwickelt.
Sollte Hösle auch für realphilosophische Kategorien eine emphatisch ver-
standene Wahrheit mit der Widerspruchsfreiheit dieser Kategorien in eins
setzen und eine realphilosophische Kategorie genau dann im emphatischen Sin-
ne wahr sein, wenn sie widerspruchsfrei ist, und genau dann mit Blick auf diese
emphatisch verstandene Wahrheit unwahr sein, wenn sie sich in sich wider-
- 124 -

spricht, dann wäre der auf Kategorien übertragene argumentationslogische


Satz vom Widerspruch nicht nur für logische, sondern auch für realphilosophi-
sche, und das heiÿt, für alle Kategorien umkehrbar. Es gälte: Eine Kategorie,
die unwahr ist, widerspricht sich in sich.
Der Widerspruch einer realphilosophischen Kategorie mag ganz so wie ihre
Unwahrheit darin liegen, dass sie der Übereinstimmung von Begri und Rea-
lität ermangelt. Der Widerspruch einer logischen Kategorie dürfte ganz so
wie ihre Unwahrheit darin liegen, dass sie ein Miÿverhältnis zwischen Präsup-
poniertem und explizite Ausgedrücktem aufweist.
Im Sinne eines solchen Miÿverhältnisses, erklärt Hösle, habe bereits Wie-

land 1973 die Art und Weise des Widerspruchs, der in den Kategorien Sein

und Nichts besteht, ... herausgearbeitet vgl. Hösle ebd., 198 . Man wird in-
sofern davon ausgehen können, dass Hösles Miÿverhältnis zwischen Präsup-
poniertem und explizite Ausgedrücktem genauso wie Wielands Diskrepanz
zwischen dem, was ein Begri i s t , und dem, was er m e i n t , also wie Wie-
lands von mir so genannte Begris-Diskrepanz, zu verstehen ist vgl. oben

S. 103f . Hösle hatte denn auch an einer früheren Stelle den Widerspruch der
logischen Kategorien in einer Wieland noch näher stehenden Formulierung als
zwischen dem  bestehend, was sie bedeuten und dem, was sie sind , angegeben;

vgl. Hösle ebd., 174, kursiv im Original.
Hösle geht darin über Wieland hinaus, dass er den Widerspruch prag-

matisch nennt vgl. Hösle ebd., 198 sowie den logischen Kategorien ein Be-
haupten zuschreibt. Wieland hatte die Rede von der pragmatischen Betrach-
tung verwendet, sie aber nur mit der Satz-Diskrepanz, nicht mit der Begris-

Diskrepanz in Verbindung gebracht vgl. oben S. 104 . Davon, dass die Be-
grie oder Kategorien der Wissenschaft der Logik etwas behaupten, hatte
Wieland nicht gesprochen. Hösle scheint logische Kategorien solche Sätze
behaupten zu lassen, in denen sie von Allem ausgesagt werden, so wenigstens
die logische Kategorie der Endlichkeit den Satz Alles ist endlich vgl. ders.

ebd., 168, 174 .
Hösle schlieÿt sich, wie es den Anschein hat, uneingeschränkt Wielands
Urteil an, es sei eine Beziehung, wie sie zwischen Elementen von Satzpaaren
von der Form p und  --p besteht, in der Tat niemals gemeint, wenn Hegel
in spekulativen Zusammenhängen von Widerspruch redet vgl. Hösle ebd.,

198  .

Die Stellen, die Hösle angibt, um zu belegen, dass gemäÿ Hegels Wahr-
heitsbegri dasjenige wahr sei, was eine Übereinstimmung

von Begri und
Realität

aufweise es handelt sich um die
Stellen Ph65 70f, B206f II409f und
B296 II496 vgl. Hösle ebd., 201 Fn. 85 kennen mit Bezug auf Begri und
Realität die Rede von der Übereinstimmung nicht. An der Stelle aus der Einlei-
tung in die Phänomenologie des Geistes geht es darum zuzusehen, ob der Begri
dem Gegenstande entspricht bzw. ob der Gegenstand seinem Begri entspricht.
In der Passage aus dem Einführungsteil des begrislogischen Abschnitts über die
Idee ist von der Einheit des Begris und der Objektivität, von der Einheit
des Begris und der Realität oder von der Einheit von Begri und Realität
die Rede. Auch die Stelle aus dem Schlusskapitel der Wissenschaft der Logik ap-
pliziert auf Begri und Realität die Rede von der Einheit jedenfalls kann
man die Stelle so verstehen.
- 125 -

Von einer Übereinstimmung des Begris und der Realität spricht Hegel
zu Beginn seiner Ausführungen über das Urteil des Daseins: Das Urteil, das
ebendiese Übereinstimmung

 ist, ist W a h r h e i t, vgl. B66 II272 Sperrung
im Original . Zuvor hatte Hegel in der Anmerkung zu Der besondere Be-
gri die  I d e e  als

die Übereinstimmung des  Begris mit der Realität an-
gegeben, vgl. B48 II254 Sperrung im Original . Im Vorspann zur Begrislo-
gik Vom Begri im Allgemeinen werden im Kontext einer Kant-Kritik die
D i n g e a n s i c h, die nicht mit dem Vernunftbegri, der Begri, der nicht mit
der Realität, eine Realität, die nicht mit dem Begri in Übereinstimmung ist, als
u n w a h r e V o r s t e l l u n g e n bezeichnet, vgl. B24 II232 Sperrungen im Ori-

ginal . Gegen Ende dieses Vorspanns taucht die Wendung von 
der Übereinstim-
mung des Begris und seines Gegenstandes auf, vgl. 
B26 II234. Vergleichba-

re Wendungen

nden sich ferner an den Stellen B97 II302 und B256 II457. In
B207 II409 kennt Hegel die Kongruenz des Begris und der Realität.
Dennoch dürfte zumindest der Hegel der Wissenschaft der Logik im Gros
der Fälle, in denen er das Wahre oder 
die Idee bestimmt die Idee ist ...

das W a h r e a l s s o l c h e s  B205 II407, Sperrung im Original , die Rede
von der Einheit, vom Entsprechen oder vom Angemessensein verwenden.
Die Formeln von der Einheit 
des Begris und der Realität von der Einheit
von Begri und Realität , von der dem Begri entsprechenden Realität oder
der dem Begri angemessenen Realität kommen zum Zwecke der angegebenen
Bestimmungsleistung etwa an den folgenden Stellen respektive zum Einsatz die
von Hösle genannten Stellen 
der Begrislogik benden sich darunter : B17, 
207f,
216, 239, 263, 296, 305 II225, 409f, 418, 440, 464, 496, 505; B207f, 238 II409f,
439 und B24 
II231.
In B206 II408 wird die Idee als die Einheit des Begris und der Objektivi-
tät bestimmt, wie dies überhaupt die Enzyklopädie in den ŸŸ 162, 213 und 231
Anm. tut. Die Anmerkung des Ÿ213 legt ferner die Wahrheit darein, dass die
Objektivität dem Begrie entspricht. Für die Seinslogik ist die Idee einmal
die Einheit des Begris und der Wirklichkeit, vgl. S116 I108. Die Formeln von
der dem Begri entsprechenden bzw. der dem Begri angemessenen Realität
und Abwandlungen dieser Formeln, in denen an die Stelle der Realität die Ob-
jektivität, die Wirklichkeit, der Gegenstand u. a. treten, erscheinen auch
losgelöst vom Bezug auf das Wahre oder die Idee  die ganze Begrislogik hin-
durch, vgl. B30, 43f, 77, 97, 216, 251, 255, 
276, 286 II237, 250, 283, 301f, 417,
452, 456, 476f, 486. Vgl. aber auch W142 II138 und Enzyklopädie Ÿ386. Es kann
dem hier nicht nachgegangen werden, inwiefern sich hinter der von Hegel auf-
gebotenen terminologischen Vielfalt tatsächlich eine sachliche Einheit in der Be-
stimmung des Wahren oder der Idee verbirgt. Im Übrigen mag es lohnend 
sein, nach Quellen von Hegel 
s unterschiedlichen Redeweisen zu suchen.
Bereits Wieland 1973 rekurrierte auf die beiden von Hösle zitierten
Enzyklopädie -Stellen, an denen von der Übereinstimmung eines Gegenstandes
mit unserer Vorstellung und der Übereinstimmung eines Inhalts mit 
sich selbst
die Rede ist vgl. Hösle ebd., 200; vgl. Wieland ebd., 211 Anm. 5 . Beide Stel-
len entstammen allerdings einem der nicht von Hegel selbst in die Enzyklopädie
eingetragenen Zusätze, dem zweiten Zusatz des Ÿ24. Sie sind daher nur von ein-
geschränktem Wert. Auch die anderen von Hösle im Kontext angeführten Enzy-
klopädie -Stellen

sind solchen Zusätzen entnommen vgl. Hösle ebd., 200 Fn. 83;
201 Fn. 85 . Auÿerdem muss an Hegels deutliche Kontrastierung 
von Begrien
und Vorstellungen erinnert werden. Vgl. etwa nur B154 II357.
Die von Hösle genannte Stelle aus den Nürnberger Schriften, Philosophische
Enzyklopädie für die Oberklasse

(1808  ), Ÿ168, die schon der von Hösle erwähn-
te Theunissen 1975 herangezogen hatte, hebt in erster Linie auf das seinem
Begri nicht Entsprechende bzw. auf das, was seinem Begri nicht angemessen 

ist, ab vgl. Hösle ebd., 201 Fn. 85; vgl. Theunissen ebd., 348; vgl. N54f . Die
Rede von der Übereinstimmung ist nachgeordnet. Eine Bestimmung der Wahr-
heit als Übereinstimmung des Begris mit seiner Gegenständlichkeit bietet
die von Theunissen ebenfalls ins Spiel gebrachte Stelle Begrislehre für die
- 126 -

 
Oberklasse (1809 10 ), Ÿ13 vgl. Theunissen

ebd.,

338; vgl. N142f . Dieser Ÿ13
der Begrislehre

setzt sich aus Ÿ64

96 und Ÿ65 97 der Logik für die Mittelklasse
(1808 09 ) zusammen, vgl. N105.
Theunissen legt dezidiert Einspruch dagegen ein dies soll hier noch ver-
merkt werden , dass Widerspruch bei Hegel ein Synonym für Nichtent-
sprechung sei; der Widerspruch des Endlichen, zu dem wohl auch Hegels
Kategorien gehören dürften, sofern sie endliche sind, vgl. Hösle ebd., 210,
beruht nicht ... darauf, daÿ die endliche Realität ihrem Begri unangemessen
 
wäre vgl. Theunissen ebd., 339f . Theunissen stützt sich dabei auf B207
II409, verweist aber auch auf den erwähnten Ÿ168 der Philosophischen Enzy-
klopädie vgl. ders. ebd., 339, 348 . Soweit Hegels eigene Äuÿerungen in die-
se Richtung weisen, so Theunissen, sind sie durch die These zu berichtigen:
Widersprüchlich ist das Endliche, weil seine Realität dem
Begri entspricht und
zugleich nicht entspricht vgl. Theunissen ebd., 340 . Der Widerspruch des
Endlichen unterscheidet sich jedoch von dem, den Aristoteles für unmöglich er-
klärt, im wesentlichsten Punkt: Was dem Endlichen zukommt und 
was ihm nicht
zukommt, ist keineswegs dasselbe vgl. Theunissen ebd., 348 . Die Entspre-
chung, die ihm zuzusprechen ist, hat wie hier nicht weiter verfolgt werden
muss einen anderen Sinn als die, welche ihm abgesprochen werden muÿ ebd. .
Vgl. a. oben S. 106 . Theunissen mag eine Quelle der Hegelschen Redeweise
von der Übereinstimmung des Begris und der Realität in der adaequatio rei
et intellectus sehen, die für Thomas von  Aquin, Quaestiones disputatae de
veritate, q. 1, a. 1, die Wahrheit veritas ausmacht. Vgl. Theunissen ebd.,
324f, 356 Anm. 1. Für Theunissen mag auch Hegels Rede vom Entsprechen
auf Thomas ebd. zurückverweisen. Fasst Hegel doch, so Theunissen, Tho-
mas' adaequatio als Entsprechung wodurch er die adaequatio auf den
Grund zurückführt,

aus dem Thomas sie entwickelt. Vgl. Theunissen ebd.,
357 Anm. 3.

Daniel Brauer 1988 widmet sich der relación entre el principio de no-
contradicción en Aristóteles y el sentido que le da Hegel al término contradic-

ción vgl. Brauer ebd., 323 . Aus der umfangreichen Literatur zum Thema
 
möchte Brauer vor allem Berti Hrsg. 1977 herausheben. Mit Blick allein auf
Hegel wird Grégoire 1958 eigens erwähnt. Vgl. Brauer ebd. Fn. 1; vgl. oben

S. 14f, 71 . Brauers Ziel ist es u. A., zu zeigen, dass Hegels teoría de la con-
tradicción ... no es incompatible con el axioma aristotélico vgl. Brauer ebd.,

325f .

Brauer gesteht Šukasiewicz 1979 zu, dass man, was das aristotelische
principio de no-contradicción angeht, una versión ontológica, una psicológica y

una lógica unterscheiden könne vgl. Brauer ebd., 326; vgl. oben S. 6, 89 . Die
von Šukasiewicz ausgemachten verschiedenen Versionen des aristotelischen
Nichtwiderspruchs-Prinzips nden sich respektive in Met. 1005b 19f, 1005b 23f

und 1011b 13f; vgl. Šukasiewicz ebd., 31.
Šukasiewicz sei aber entgangen, dass ganz gleich, welchen Status Aristo-
teles diesem axioma verliehen habe, su pensamiento acerca de él se orienta
por la forma lingüística, apofántica, que asume vgl. Brauer ebd., 327; kur-

siv im Original . En efecto, so Brauer ebd., el principio dice: no es posible
que B pertenezca a A y que no pertenezca a A, lo que equivale a armar B de

A y a negar B de A sic! . Ich verstehe, indem ich mit dem kursiv Gesetzten
über das Original hinausgehe: In der Tat besagt das Prinzip: es ist nicht möglich,
dass B A zukommt und A nicht zukommt, was bedeutet, dass es nicht möglich ist,
- 127 -


B von A zu bejahen und B von A zu verneinen 34. Das principio behauptet die
imposibilidad de la conjunción de una armación y una negación opuestas  vgl.

Brauer ebd.; kursiv im Original . Das aristotelische principio mag in Brau-
ers Präsentation insofern eine forma lingüística oder apofántica annehmen,
als es dort unter Bezugnahme auf den Unterschied zwischen dem objeto de qué
 
se habla A und lo qué se dice de él B formuliert erscheint armar B de

A, negar B de A , so also Bejahung wie Verneinung als eine relación ...
entre dos elementos, un sujeto y un predicado, berücksichtigt werden vgl. ebd.,

332, 327 .

Oenbar um seine Auffassung des aristotelischen Nichtwiderspruchs-Prin-


zips zu stützen, verweist Brauer auf De int., 17a 30 --35, und An. Pr. I,
Kap. 46.
In De int. ebd. wird allerdings kein Nichtwiderspruchs-Prinzip vorgebracht.
einander entgegengesetzt sind, ein Widerspruch 
 sein sollen êw ‚ntÐfa s
Aristoteles legt hier fest, dass eine Bejahung und eine Verneinung, die

toÜto, katˆfa s kaÈ ‚pìfa s aÉ ‚ntikeÐmenai . Eine Bejahung und eine Ver-

‚ntikeØ
ai t˜n toÜ aÎtoÜ katà toÜ aÎtoÜ
etwas bejaht, was die letztere von ihm  demselben
. Vgl. hierzu auch
lègw dè
neinung sollen dabei entgegengesetzt heiÿen, wenn die erstere dasselbe von
verneint
Weidemann, Ari-

stoteles. Peri Hermeneias, 8, 200. Die Bejahung des B von A und die Vernei-
nung des B von A stellten somit einen Widerspruch dar.
In An. Pr. I, Kap. 46, wird Brauer auf 51b 20  abheben wollen. Es heiÿt
dort, wobei man wohl fˆ s‰ma tÄkatˆfa s
Ípˆrqou n aÉ ‚ntikeÐmenai wie
aÎtÄ nehmen darf: fˆ s kaÈ ‚pìfa s oÎq
Bejahung und Verneinung, die entge-

gengesetzt sind, gelten nicht zugleich von demselben 35. Als Beispiele für eine

dÔnatai badÐzein oÎ dÔnatai badÐzein


Bejahung und Verneinung, die entgegengesetzt sind, gibt Aristoteles hier
u. a.   und
und er sie es vermag nicht, zu gehen.

 
an, er sie es vermag zu gehen

Die Formulierung aus An. Pr. 51b 20  ist praktisch gleichwertig mit der von
m˜ eÚnai ‚lhjeØs ‰ma tàs ‚ntikeimènas

m˜ fˆis‚lhjeØs
Šukasiewicz so genannten logischen Version des Nichtwiderspruchs-Prinzips
in Met. 1011b 13f:
eÚnai Die entgegen-

dem oÎq Ípˆrqou n


gesetzten Aussagen sind nicht zugleich wahr . Das entspricht
. Die Bejahung des B von A und die Verneinung des B
von A, die gemäÿ De Int. einen Widerspruch bilden, können keine gemeinsame
Geltung beanspruchen.
Es wird meines Erachtens bei Brauer nicht klar, ob er bereits bei Aristote-
les selbst das principio de no-contradicción eine forma lingüística, apofántica
annehmen sieht oder ob er der Meinung ist, dass erst seine eigene Präsentation
diesem principio eine solche forma verleiht.

Brauer möchte darauf aufmerksam machen, dass no atribuir un predicado



und atribuir un predicado negado zweierlei sind vgl. ders. ebd., 327 . Die fór-
mula aristotélica de la contradicción laute nicht
A es B y A es --B,

34 Ich übersetze Brauers pertenecer mit zukommen im Hinblick darauf, dass


es in Brauers spanischer Fassung von Met. 1005b 19f Šukasiewicz' ontolo-
gischer Version des Nichtwiderspruchs-Prinzips das aristotelische
übersetzt; vgl. Brauer ebd., 326.
Ípˆrqein
35 Das Verb Ípˆrqein wird hier von Aristoteles in einem anderen Sinn ver-
wendet als in der ontologischen Version in Met. 1005b 19f.
- 128 -

sondern
A es B y A no es B

vgl. ebd. . Die negierten Prädikate, beispielsweise das Prädikat Nicht-Mensch,

hätten für Aristoteles keinen eigenständigen Sinn vgl. Brauer ebd. . Sie be-
zeichneten vielmehr eine heterogene Gesamtheit von Elementen, die keine De-
nition zulieÿen, so dass sie sich für Aristoteles als indenidos erwiesen vgl.

ebd. . Brauer bezieht sich hier auf De int. 16a 29 , wo Aristoteles den Aus-
druck oÎk Šnjrwpos


Nicht-Mensch als

înoma ‚ìrion unbestimmtes No-
men fasst vgl. Brauer ebd. . Was die aristotelische Widerspruchs-Formel
anbetrit, gelangt man gerade von De Int. aus zu einem anderen Urteil als Brau-
er, wenn man Weidemann ebd., 46f, folgt, der im Anschluss an Marion So-
reth 1972 geltend macht, dass in De Int., Kap. 10, die Verneinung eines niten
Prädikats ist nicht P und die Bejahung des entsprechenden inniten Prädikats


ist nicht--P logisch gleichwertig sind; vgl. a. Weidemann ebd., 335. Die logi-


sche Gleichwertigkeit von


A no es B
und
A es --B
zöge aber die logische Gleichwertigkeit der beiden vorhin genannten Formeln nach
sich, so dass neben deren Letzterer auch deren Erstere als aristotelische Wider-

spruchs-Formel geführt werden könnte.
Brauer scheint mir nun drei Argumente unterschiedlichen Gewichts dafür
vorzubringen, dass Hegels Theorie des Widerspruchs mit dem aristotelischen
Nichtwiderspruchs-Prinzip nicht unverträglich ist. Diese Argumente seien im
Folgenden vorgetragen.

G
1 Der einzige Kommentar Hegels zu Aristoteles Met. 3--6 es han-
delt sich um die Metaphysik -Kapitel, die das Nichtwiderspruchs-Prinzip zum
Thema haben und denen Šukasiewicz dessen verschiedene Versionen ent-
nimmt , nde sich in den Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie in
deren Ausführungen zu Aristoteles und falle positiv aus vgl. Brauer ebd.,

332 . Gemeint ist ein Passus in GPhII 153, auf den sich auch schon Berti be-

zogen hatte, vgl. oben S. 14. Hegel verstehe dort Aristoteles so, dass dieser
mit dem Nichtwiderspruchs-Prinzip Kritik an Heraklit übe, und er gebe

Aristoteles Recht vgl. Brauer ebd. .

2 Hegel behandelt das principio de contradicción gemeint ist der von
 
Hegel so genannte Satz des Widerspruchs W32 II31 nicht im Zusam-
menhang seiner Ausführungen zum Widerspruch , sondern bezeichnenderwei-
 

se im Zusammenhang seiner Ausführungen zur Identität vgl. Brauer ebd. .
El principio de contradicción es considerado como la version negativa del de
identitad Brauer spielt hier auf die gerade erwähnte Stelle der Wesenslo-
gik an, die den Satz des Widerspruchs als den anderen Ausdruck des Satzes
der Identität angibt vgl. Brauer ebd., 332f; kursiv im Original . Oenkun-
dig ziele Hegel nicht auf das Nichtwiderspruchs-Prinzip des Aristoteles,
sondern auf die leyes del pensamiento de la metafísica de Leibniz-Wol vgl.

Brauer ebd. . Von Denkgesetzen spricht Hegel im Kontext ausdrücklich,
 
vgl. W26, 33 II24, 32; vgl. a. Enz. Ÿ115 Anm.
- 129 -

Weder der Satz der Identität,


A = A,
noch der Satz des Widerspruchs,
A no puede ser a la vez A y --A
Brauers spanische Fassung des Hegelschen A kann nicht zugleich A und
 
Nicht--A sein, vgl. W32 II31 , können überhaupt aristotelisch sein.
Identität meine bei Aristoteles stets eine Beziehung zwischen Substanzen

und nicht innerhalb von Substanzen vgl. Brauer ebd., 333 . La función de la
moderna identitad

la cumple en Aristóteles el concepto de lo )uno( ebd.; kursiv
im Original .
Überdies sei die Gleichung A = A nicht am Satz orientiert. Die mathematische
Gleichheit unterlaufe die für Aristoteles fundamentale Unterscheidung von
Subjekt und Prädikat. Vgl. Brauer ebd.; dazu, dass man die Formel A = A
in der Tat nur schwerlich als aristotelisch ansehen kann, vgl. das oben S. 79f zu

Schwarz Ausgeführte.
Die Gültigkeit des Satzes der Identität und der Satz des Widerspruchs ist
lediglich sein anderer Ausdruck werde im Übrigen von Hegel zwar kritisiert,

aber nicht in Zweifel gezogen vgl. Brauer ebd. .
Hegels Satz des Widerspruchs unterscheide sich in zweifacher Hinsicht ent-
scheidend vom aristotelischen Nichtwiderspruchs-Prinzip: Er kenne keine gleich-
zeitige unión de una armación y una negación bezüglich desselben Subjekts,
dafür aber in Verwendung eines negierten Prädikats eine oposición de

términos contradictorios: A y --A vgl. Brauer ebd. .

3 Es sei auf das Antinomie -Verständnis Kants abgestellt, wenn es in
Hegels Dierenzschrift heiÿt, dass die Antinomie, der sich selbst aufheben-
de Widerspruch, der höchste formelle Ausdruck des Wissens und der Wahrheit

ist vgl. Brauer ebd., 333f; vgl. a. ders. 1995, 103; vgl. D28 . Das Sich-selbst-

Aufheben wird von Brauer in der Folge allerdings nicht weiter berücksichtigt.
 
La antinomia kantiana, K. E. y no la contradicción de Aristóteles es el para-

digma de la dialéctica hegeliana Brauer 1988, ebd.; kursiv im Original .
Kants Antinomie sei keine conjunción de armación y negación A es B,

A no es B , sondern eine unión de un )juicio armativo( (A es B ) y un )juicio
innito( (A es --B ), por ejemplo: el mundo es nito
y el mundo es in nito vgl.
Brauer ebd., 333; Kursivsetzungen im Original . Brauers Beispiel Die Welt
ist endlich und die Welt ist un endlich bezieht sich auf Kants ersten Wider-
streit der transzendentalen Ideen, d. i., mit der Erstauflage der Kritik der reinen

Vernunft gesprochen, auf die erste Antinomie; vgl. KdrV, B 454 , 532f, A 430.
Hegel entferne jedoch aus der fórmula kantiana de la antinomia das Subjekt

und ersetze es durch eines der Prädikate vgl. Brauer ebd., 334 . La fórmula
de Hegel laute dann
B es --B
bzw., wenn keine Unklarheit darüber besteht, dass Prädikate gemeint sind,
A es --A
- 130 -


vgl. Brauer ebd. . Brauer äuÿert sich nicht dazu, ob diese Formel Hegels
noch mit dem Satz des Widerspruchs vereinbar ist, der, da er doch lediglich
der andere Ausdruck des Satzes der Identität ist, von Hegel genausowenig in

Zweifel gezogen werden dürfte wie dieser. Se trata de saber, para retomar el
ejemplo de Kant, no si el mundo es nito o innito, sino ante todo qué es la

nitud y la innitud ebd. . Es seien die Denkbestimmungen, so Hegel in
kritischer Wendung gegen Kant, die Brauer hier vor Augen haben wird, nicht
in ihrer Anwendung und Vermischung mit der Vorstellung der Welt, des Raums,
der Zeit, der Materie usf. zu nehmen, sondern rein für sich zu betrachten, in-

dem sie allein das Wesen und den Grund der Antinomien ausmachen vgl. S199

I184 . Es sei die Antinomie in den Begrien selbst aufzufassen, es könnten so

viele Antinomien aufgestellt werden, als sich Begrie ergeben vgl. ebd. .
In der Formel Hegels werden dabei A und --A zu términos que se comple-
mentan, a la vez que se excluyen: sie werden el ser y la nada, lo esencial y
lo in esencial, la identidad y la diferencia, lo universal y lo particular, etc. vgl.

Brauer ebd.; Kursivsetzung im Original . Im Zusammenhang mit Brauers

zweitem Argument waren A und --A als términos contradictorios aufgetreten.
Hegel behaupte dann zu Beginn der Wissenschaft der Logik , que el ser es

lo mismo que la nada vgl. Brauer ebd. . Dass Hegel damit nicht behaup-

te, que el ser es el ser y no es el ser vgl. Brauer ebd. , soll wohl besagen:
Hegel behauptet eine Antinomie der Form A ist --A, nämlich den Satz

Das Sein ist dasselbe wie das Nichts.
Er behauptet aber damit keine Konjunktion, die aus einer Bejahung der Form
A ist B und einer Verneinung der Form A ist nicht B gebildet ist, nämlich
nicht die Konjunktion der Sätze
Das Sein ist das Sein
und
Das Sein ist nicht das Sein
wenngleich diese Sätze genau genommen von der Form A ist A und A ist

nicht A sind also auch keinen Widerspruch im Sinne der aristotelischen

Widerspruchs-Formel vgl. a. Brauer ebd., 334f .

Und Brauer 1986 jedenfalls hält dafür, dass das erste Kapitel der Wissen-
schaft der Logik no constituye una excepción sino el paradigma de la estructura
de la argumentación del libro, wenn diese Argumentationsstruktur auch in der
Wesens- und der Begrislogik

an Komplexität zunehme vgl. ders. ebd., 303 Fn. 3;
kursiv im Original .
Auch Hegels Lehre, dass sich etwas nur bewegt, indem es in einem und
 
demselben Itzt hier und nicht hier ist vgl. W61 II59 , bemühe keinen Wider-
spruch im Sinne der aristotelischen Widerspruchs-Formel vgl. Brauer ebd.,

337 . Nur scheinbar, so verstehe ich, habe man es mit einer Konjunktion der Form
A ist B und A ist nicht B, nämlich mit den Sätzen etwa

Der Gegenstand g ist jetzt hier


und
Der Gegenstand g ist jetzt nicht hier
- 131 -

zu tun. Eine Verneinung, die ein Satz der Form A ist nicht B wäre, sei nicht
im Spiel. Hegels nicht hier meine in einem anderen Hier, so dass man es mit
Sätzen wie
Der Gegenstand g ist jetzt in diesem Hier
und
Der Gegenstand g ist jetzt in einem anderen Hier,
also mit einer Konjunktion der Form A ist B und A ist --B, und das ist: mit ei-
 
ner Kantischen Antinomie, zu tun habe. Vgl. Brauer ebd. Brauer lehnte
wohl gemeinsam mit Erdei die von Šukasiewicz, Narski und Wolff einge-
nommene Position ab, dass die Bewegung, wenn sie so wie in der erwähnten Lehre
Hegels verstanden wird, nur im Rückgri auf kontradiktorisch entgegengesetzte

Sätze erklärt werden kann vgl. oben S. 111f .
Brauer bekräftigt abschlieÿend mit Bezug auf die Hegelsche teoría de
la contradicción: lo cierto es que ella no contradice al axioma apofántico de

Aristóteles vgl. Brauer ebd., 336 . Die Vereinbarkeit von Hegels Wider-

spruchs-Theorie mit dem aristotelischen Axiom ndet sich in Brauer 1995
auch so ausgedrückt: Ein Widerspruch im Sinne eines Verhältnisses einer po-
sitiven und einer negativen Aussage, die sich unter dem gleichen Gesichtspunkt
auf dasselbe Subjekt und Prädikat beziehen, kann für Hegel genau sowenig wie für
ARISTOTELES

etwas Realem entsprechen Brauer ebd., 101; Kursivsetzung im
Original .
Brauer teilt mit Berti die Ansicht, dass Hegel, wenn er von einem Satz
der Identität und einem Satz des Widerspruchs spricht und den Ersteren mit
A=A
und den Letzteren mit
A kann nicht zugleich A und Nicht--A sein
angibt, nicht Aristoteles, sondern Leibniz und Wolff bzw. die vorkantische
formale Logik im Blick hat vgl. oben S. 14f; vgl. a. Berti 1977a, 19f; ders. 1981,

372 . Für Berti hat Hegel darüberhinaus nicht zuletzt auch die kantische for-

male Logik selbst im Blick; vgl. oben ebd. Und so wie Berti oen lässt, wo
der Satz der Identität und der Satz des Widerspruchs, wie Hegel sie angibt,

in der vorkantischen formalen Logik zu verorten wären vgl. oben S. 14 , so
gibt auch Brauer keine Auskunft darüber, wo diese Denkgesetze der Meta-
physik von Leibniz-Wol, wie sie von Hegel angegeben werden, in ebendieser
Metaphysik anzutreen wären. Nach dem oben S. 11, 15 und 80 Ausgeführten
wird man eher nicht sagen, dass es bei Leibniz und Wolff etwas unter den
Titeln Satz der Identität und Satz des Widerspruchs Geführtes gibt, das dem
entspricht, was Hegel unter diesen Titeln vorstellt. Die Frage entsteht, wieso
Hegel eigentlich einen Satz der Identität und einen Satz des Widerspruchs
auf die Weise auffüllt, wie er es tut.
Gemäÿ Brauers zweitem Argument zielt Hegel mit dem von ihm so ge-
nannten Satz des Widerspruchs nicht auf das Nichtwiderspruchs-Prinzip des
Aristoteles, weil der Satz des Widerspruchs nur als der andere Ausdruck des
Satzes der Identität in Erscheinung trete und dem ganz entsprechend in den Aus-
führungen zur Identität abgehandelt werde. Der Gedanke wird so angeregt, wie
- 132 -

ich nde, dass eine Hegelsche Auseinandersetzung mit Aristoteles' Nichtwi-


derspruchs-Prinzip sofern eine solche überhaupt in der Wissenschaft der Logik
stattndet und ohne dass sie eine Ablehnung dieses Prinzips zur Folge hätte
den Ausführungen zum Widerspruch vorbehalten ist. Immerhin mag man
dort eine bloÿe Bezugnahme auf das aristotelische Prinzip konstatieren, wenn
es heiÿt, dass die selbständige Reexionsbestimmung i n d e r s e l b e n R ü c k-
s i c h t , als sie die andere enthält ... , die andere ausschlieÿt und so der W i d e r-
s p r u c h ist vgl. W50f II49; Hervorhebung von mir, Sperrung im Orignal .

Dieter Wandschneider 1997 möchte versuchen, Grundstrukturen dia-
lektischer Argumentation sichtbar zu machen, indem er eine Rekonstruktion der
Dialektik von Sein und Nichts in Hegels Wissenschaft der Logik unternimmt
vgl. Wandschneider ebd., 116; Kursivsetzungen wie auch alle folgenden Kur-

sivsetzungen in Wandschneider-Zitaten im Original . Es soll dabei gezeigt wer-
den, daÿ und wie zwei bestimmte Hinsichten miteinander verbunden werden

müssen vgl. ebd. .

Bei der ersten Hinsicht handelt es sich um die von Wieland 1973 for-

mulierte und von Hösle 1987 weiter explizierte Auffassung, derzufolge jede

logische Kategorie mit Ausnahme der Abschluÿbestimmung eine semantisch-

pragmatische Diskrepanz enthält vgl. ebd. . Diese Diskrepanz besteht darin,
dass die explizite Bedeutung einer Kategorie nicht alles das ausdrückt, was für
ihre Bedeutung implizit schon präsupponiert ist vgl. ebd.; vgl. oben S. 103 ,

116  .
Die zweite Hinsicht betrit die besondere Rolle der Negation für den Modus

dialektischen Fortschreitens vgl. ebd. . In diesem Zusammenhang habe Hen-
 
rich 1975 sowie ders. 1976 auf die Bedeutung der selbstreferentiellen Nega-
 
tion hingewiesen vgl. Wandschneider ebd. . Kesselring  1984 habe den
antinomischen Charakter dieser Struktur betont vgl. ebd. . Beide Autoren
hätten aber keinerlei Methodik  entwickelt, an die ... systematisch angeknüpft

werden könnte vgl. ebd. .
Auch die von Hegel im Schlusskapitel der Wissenschaft der Logik durchge-
führte eigene Methodenreexion, so treend sie die Verfahrensweise der Dia-
lektik möglicherweise beschreibt, könne doch diesbezüglich nicht als zureichend

erachtet werden vgl. Wandschneider ebd., 115 . Sie versetzt nicht in die
Lage, das dialektische Verfahren gegen Einwände zu verteidigen oder Metho-

denfragen zu beantworten vgl. ebd. . Gleichwohl nimmt Wandschneider auf
diese Hegelsche Methodenreexion Bezug, vgl. Wandschneider ebd., 126,

135, 147f.
Überhaupt könne keine umstandslose Bestätigung der Hegelschen Textvorla-
ge erwartet werden. Die beabsichtigte Rekonstruktion habe auch den Charak-
ter einer Kritik . Es resultiere letztlich ein Beitrag zur kritischen Rekonstruktion

eines objektiven Idealismus. Vgl. ebd. 116f.
<Sein> 36, das im Kontext der Hegelschen Logik prädikativ als <der Fall
sein> zu fassen ist, wird von vornherein in Abgrenzung gegen das, was <Sein>

36 DieAnführung durch Winkel < ... > soll ... andeuten, daÿ der in einem Begri
ausgedrückte intensionale Bedeutungsgehalt als solcher, also die begriiche In-
- 133 -

nicht bedeutet, d. h. gegen



sein Gegenteil <nicht der Fall sein> oder <Nichtsein>,
gefasst vgl. ebd., 120 . <Sein> und <Nichtsein> sind Gegensatzbestimmungen, die

komplementär zusammengehören vgl. ebd. . Die Auffassung, dass die Hegel-
sche Kategorie <Sein> als Innitiv der Kopula ist, d. h. als <der Fall sein>,
zu deuten ist, sei bereits von J. E. Erdmann vertreten und von Trendelen-
burg 1870, 117, kritisiert worden; vgl. Wandschneider 1995, 192. Sie hat nach

Wandschneider eine Stütze in B67f II273f, wo es von der Beziehung, die
das: i s t, Kopula darstellt, heiÿt, sie könne nur die Bedeutung eines unmittel-
baren, abstrakten S e i n s haben; vgl. ders. 1997, 118. Der Hegelschen Rede
vom Nichts die Rede vom Nichtsein vorzuziehen wie Wandschneider es
tut , um derart besser zum Ausdruck zu bringen, dass die Kategorie des Nichts
... die des Seins schon voraussetzt, würde Hegel nicht beanstanden. Jedenfalls

verweist Wandschneider auf S73 I68, wo Hegel sagt: Wollte man es für
richtiger halten, daÿ statt des Nichts dem Sein das N i c h t s e i n entgegengesetzt
würde, so wäre in Rücksicht auf das Resultat nichts dawider zu haben, denn im
N i c h t s e i n ist die Beziehung auf das S e i n enthalten. Vgl. Wandschneider

ebd., 120.
<Sein>, das mit <Nichtsein> ein Paar komplementärer Gegensatzbestimmun-
gen bildet, ist semantisch äquivalent  mit <nicht-Nichtsein> vgl. ders. ebd.,

121 . Mit <S> für <Sein>, <N> für <Nichtsein> und  =  für semantisch äquiva-
lent, erhält man

1 <S> = <nicht-N>

vgl. ebd. . Damit hat man auch
<S> ist nicht äquivalent <N> ,
wobei das ist nicht zeigt, dass der Begri <S> selbst einen Fall von Nichtsein re-

präsentiert vgl. ebd. . Der Begri <S> besitzt gerade diejenige Eigenschaft ... ,
die der Bedeutung des Begris <N> entspricht. Er ist eine Instanz  von <N> vgl.

ebd. . Es ist zu notieren:

2 <S> ist <N>-entsprechend

vgl. ebd. .

Das in 2 auftretende ist drückt wiederum ein Sein aus, so dass <S> jetzt
gerade diejenige Eigenschaft  zugesprochen werden muss, die der Bedeutung

des Begris <S> selbst entspricht vgl. ebd., 122 . Es gilt
<S> ist <S>-entsprechend

oder, so fährt Wandschneider fort, insofern <S> gemäÿ 1 jedenfalls nicht
äquivalent <N> ist,

3 <S> ist nicht <N>-entsprechend

vgl. ebd. .


tension, nicht eine dieser entsprechende

Entität Instanz gemeint ist Wand-
schneider ebd., 117 Fn. 11 . <Sein> meint also die Intension Sein selbst, nicht
das durch sie kategorisierte Sein vgl. ebd. .
- 134 -


Aufgrund des in 3 auftretenden ist nicht ist <S> wieder <N>-entsprechend
und so fort: Der Kategorie <S> müssen in dieser Weise abwechselnd kontradiktori-
sche Prädikate <N>-entsprechend, nicht-<N>-entsprechend, <N>-entsprechend

usf. zugesprochen werden vgl. ebd. . Wandschneider nimmt nun wohl das

Urteil unter 3 als das Urteil
<S> ist nicht-<N>-entsprechend,
das zwischen dem nicht und dem <N>-entsprechend einen zusätzlichen Binde-

strich aufweist. Ein Druckfehler bzgl. des Urteils unter 3 dürfte nicht vorliegen,
da die Parallelstellen in Wandschneider 1993, 349, und ders. 1995, 56, dieses

Urteil ganz in Übereinstimmung mit ders. 1997, ebd., formulieren.
Dass der Kategorie <S> abwechselnd die kontradiktorischen Prädikate
<N> -entsprechend und nicht-<N> -entsprechend zugesprochen werden müssen,

markiert eine antinomische Struktur  vgl. Wandschneider 1997, ebd. . Wie

er in ders. 1993 entwickelt habe, so Wandschneider, lässt sich von dieser
antinomischen Struktur auf einen zugrundeliegenden antinomischen Begri 
schlieÿen, der als solcher die Form

4 <N> = <nicht-<N> -entsprechend>

haben muÿ vgl. ders. 1997, ebd.; vgl. ders. 1993, 334  . Wandschneider

nennt hier oenkundig ein Urteil, nämlich das Urteil unter 4 , einen Begri.
Dass dieses Urteil als
<N> = <nicht-{<N> -entsprechend}>
und nicht als
<N> = <{nicht-<N>} -entsprechend>

zu lesen ist, wird in ders. 1997, 129, bestätigt, wo mit Blick auf den angeführ-
ten antinomischen Begri von dem Bestimmungsstück <N>-entsprechend die

Rede ist.
Der antinomische Begri ist ein negativer und, aufgrund des Gleichheits-

zeichens, semantisch selbstreferentieller ... Begri vgl. ders. ebd., 126 . Er prä-

sentiert eine selbstbezügliche Negation vgl. ebd. .
Durch <N>-entsprechend ist nun die Eigenschaft charakterisiert, dem Be-
gri <N> entsprechend zu sein, also gerade die Eigenschaft N so wie ...

durch <rot>-entsprechend die Eigenschaft rot bestimmt ist vgl. ebd., 123 . Der
Begri <nicht-<N>-entsprechend> ist demgemäÿ äquivalent dem Begri <nicht-N>,
 
der wiederum nach 1 dem Begri <S> äquivalent ist vgl. ebd. . Der antinomi-

sche Begri unter 4 führt damit schlieÿlich zu

5 <S> = <N>

vgl. ebd. .

Das Resultat unter 5 ist nun oenbar im Widerspruch zu dem Urteil un-
 
ter 1 vgl. ebd., 124 . Die ganze Argumentation, die dieses Urteil als Prä-
misse hat, wäre so normalerweise als Reductio ad absurdum dieses Urteils,

als Widerlegung dieser Prämisse zu verstehen vgl. ebd. . Im gegenwärtigen Zu-
sammenhang könne jedoch nicht mehr so geschlossen werden. Die Prämisse
<S> = <nicht-N> ist ... unverzichtbar, insofern zum Sinn von <Sein> konstitutiv die
- 135 -

Abgrenzung gegen dessen Negat <Nichtsein> gehört. Kann die der Argumentation
zugrundeliegende Prämisse aber nicht aufgegeben werden, dann bleibt die Argu-
mentation gültig und damit auch deren Resultat, das im Widerspruch mit der

Ausgangsprämisse ist. Vgl. ebd. Der Widerspruch ist unvermeidlich und

eine Folge der aufgezeigten antinomischen Struktur  vgl. ebd. .

Das von Wandschneider zu der ganzen Argumentation Gesagte ist kom-


mentierungsbedürftig. 
Wenn die ganze Argumentation, weil sie auf das Resultat unter 
5 führt,
normalerweise als Reductio ad absurdum des Urteils unter 1 zu verstehen
wäre, dann wird man das Resultat unter 5 als die formallogische Negation des
Urteils unter 1 anzusehen haben. Als eine solche, nämlich als
. <S> = <nicht-N> ,
wird dieses Resultat allerdings nicht ausdrücklich

formuliert. Eine Parallelpassage
in ders. 1994, 98f, kennt das Urteil unter 1 bzw. das Urteil
<Sein> = <nicht-Nichtsein>
als das Urteil
<Sein> 6= <Nichtsein> ,

also als die formallogische Negation des Urteils unter 5 bzw. des Urteils
<Sein> = <Nichtsein> ,

vgl. ebd., 99. 
Wenn nun die Unverzichtbarkeit des Urteils unter 1 dessen Wahrheit mei-
nen soll, dann wird man nicht ebenfalls die Wahrheit des Resultats unter 5
haben können. Diese ist bei Wahrheit des Urteils unter 1 nur dann zu haben,
wenn das Resultat unter 5 ist gar nicht die formallogische Negation dieses Ur-
teils ist. Die Argumentation stellt dann auch normalerweise keine Reductio ad
absurdum dar. Soll der zuletzt zitierte Satz Wandschneiders Bestand haben
Kann die ... , dürfen Resultat und Prämisse nicht auf die Weise zueinander im
Widerspruch stehen, dass das Resultat die formallogische Negation der Prämisse
bildet.
Wandschneider behandelt die ganze Argumentation, so will es scheinen,

als ob sie von einer einzigen Prämisse, dem Urteil unter 1 , zum Resultat unter
5 führte. Die Annahme einer Pluralität von Prämissen dürfte dem tatsächlichen
Verlauf der ganzen Argumentation aber eher entsprechen.

Der erreichte Widerspruch ist semantischer Natur: <Sein> soll mit <nicht-
Nichtsein> und mit <Nichtsein> bedeutungsmäÿig äquivalent sein. Man hat
  
6 <S> = <nicht-N> ⊕ <S> = <N> ,
eine Konjunktion zweier Sätze, die entgegengesetzte Bedeutungsäquivalenzen aus-
drücken. Vgl. Wandschneider 1997, ebd. Die Rede vom Widerspruch gilt

nun oenkundig einer Satzverknüpfung. Das Zeichen ⊕ soll andeuten, dass die
Glieder dieses semantischen Widerspruchs ... untrennbar zusammengehören vgl.

ebd. ich kann nur verstehen: als Prämisse und Resultat der ganzen Argumen-

tation untrennbar zusammengehören vgl. a. ebd., 131 . In Wandschneider
1993, 350, ndet sich statt des Zeichens ⊕ noch das übliche Konjunktionszei-

chen ∧ . Der erreichte Widerspruch ist kein normaler Widerspruch bzw. kein
normaler formallogischer Widerspruch, bei dem eines der beiden kontradikto-

rischen Widerspruchsglieder in einer zweiwertigen Logik mit Sicherheit falsch
- 136 -

und darum auch der Widerspruch notwendig falsch ist vgl. Wandschneider

1997, 124, 128, 134 . Beide Glieder des Widerspruchs müssen vielmehr, ob-

wohl entgegengesetzt, gleichermaÿen als wahr betrachtet werden vgl. ebd., 124 .
Der erhaltene ... Widerspruch repräsentiert damit so etwas wie eine paradox

formuliert wahre Kontradiktion ebd. .

Er ist aber tatsächlich nur ein Scheinwiderspruch vgl. ebd. . Weil verschie-
dene Reexionsstufen involviert sind, was die Begrie <Sein> und <Nichtsein> an-

betrit, wird eine Dierenzierung von Hinsichten möglich vgl. ebd., 130f .
Und der bislang nicht erwähnte pragmatisch-dialektische Widerspruch, dem ge-
genüber der semantische Widerspruch auch als semantisch-dialektischer Wi-
derspruch bezeichnet wird, ist ebenfalls nur ein Scheinwiderspruch vgl. ebd.,

127f . Anders als der Letztere, der auf der Bedeutungsebene auftritt, bewegt
er sich auf der Eigenschaftsebene, d. h. auf der Ebene der Entsprechungs-

eigenschaften von Kategorien vgl. ebd. . An das wechselseitige Ineinander-
umschlagen von Prädikationen <N>-entsprechend, nicht-<N>-entsprechend,

<N> -entsprechend usw. geknüpft, gehören seine Glieder verschiedenen Ree-

xionsstufen an vgl. ebd. . Das Entgegengesetzte betrit somit verschiedene
Hinsichten, während nur das in derselben Hinsicht Entgegengesetzte einen Wi-
 
derspruch darstellt ebd. 129 . Ein echter formallogischer Widerspruch ist
nicht anzutreen vgl. ebd., 131 . Er würde bekanntlich die Möglichkeit von
Argumentation vernichten, insofern jeder beliebige Satz aus ihm folgte vgl.
ebd.; vgl. ders. 1994, 100.; Wandschneider dürfte an Popper 1963 denken,

vgl. oben S. 24 . . Das Widerspruchsprinzip ist argumentationslogisch und
darum auch im Kontext dialektischer Begrisentwicklung unverzichtbar vgl.

Wandschneider 1997, ebd. . Es gehört zu den für alle Argumentation funda-
mentalen logischen Bedingungen, das dialektische Verfahren macht Gebrauch

von ihm vgl. ebd., 161f . Zu Wandschneiders Verständnis des Widerspruchs-

prinzips vgl. ders. 1994, 93 .

Da der semantische Widerspruch, dessen beide Glieder ... , obwohl ent-


gegengesetzt, gleichermaÿen als wahr betrachtet werden müssen, nur paradox
formuliert als eine wahre Kontradiktion angesprochen werden kann, er tatsäch-
lich dagegen ein Scheinwiderspruch ist, erstaunt es, dass Wandschneider von
dessen kontradiktorisch entgegengesetzten Gliedern spricht, die hier sehr wohl
miteinander

verträglich seien vgl. ders. 1997, 124, kursiv von mir; vgl. a. ebd.,
136 . Denn wären die beiden Glieder des semantischen Widerspruchs, die zwei
Sätze
<S> = <nicht-N>
und
<S> = <N> ,
kontradiktorisch entgegengesetzt und das hieÿe doch wohl: einer von ihnen
wäre die formallogische Negation des anderen , dann wäre es eben ausgeschlos-
sen, dass sie beide gleichermaÿen wahr sind.
Auch Prädikationen, die verschiedenen Reexionsstufen angehören, deren
Entgegensetzung somit verschiedene Hinsichten betrit, als kontradiktorisch


zu bezeichnen, erscheint unangebracht vgl. ebd., 132; vgl. a. ebd., 133 .

Die Untrennbarkeit  der Glieder des semantischen Widerspruchs, die, ob-


wohl entgegengesetzt, gleichermaÿen als wahr betrachtet werden müssen, bringt
- 137 -


die Forderung der Synthesebildung  mit sich vgl. Wandschneider 1997, 131 .
Die Synthese besteht entgegen dem Vulgärverständnis, das sie in die Ver-
knüpfung entgegengesetzter Begrie, etwa von <Sein> und <Nichts>, setzt, in der
Verbindung von Gegensatz und Äquivalenz solcher Begrie, d. h. in der Ver-

bindung von Begrisverhältnissen vgl. ebd., 136 . Das Zeichen ⊕, das die
besagte Untrennbarkeit andeutete, charakterisiert in einem die Syntheseforde-

rung, vgl. ebd., 132.
Gleichwohl liegt die Notwendigkeit vor, dialektische Gegensatzbegrie in

einem neuen, synthetischen Begri gleichsam zu vereinigen vgl. ebd., 131 . Die
mit Blick auf <Sein> und <Nichts> zu bestimmende synthetische Kategorie hat
die Bedeutung <Sein, das gleichermaÿen Nichtsein ist> bzw., der Symmetrie

halber, <Nichtsein, das gleichermaÿen Sein ist> vgl. ebd., 138 .
Während Hegel diese synthetische Kategorie mit der Kategorie <Wer-
den> identiziert, erscheint es Wandschneider zwingend, die Kategorie <Wer-
den> an dieser Stelle fallenzulassen und sie durch Hegels Kategorie <Dasein> zu

ersetzen vgl. ders. ebd., 138  . <Werden> ist eine zeitliche Bestimmung
hier nimmt Wandschneider einen Hinweis Trendelenburgs auf , so dass
sie im Rahmen der Logik deplaziert wirkt vgl. Wandschneider ebd., 139;

vgl. Trendelenburg 1870, 126 . Hegel selbst sehe schon die Möglichkeit,
<Werden> fallenzulassen und stattdessen gleich zu <Dasein> überzugehen, wenn

er in S95 I88 bemerkt: Auf welche Weise das Nichts ausgesprochen oder auf-
gezeigt werde, zeigt es sich in Verbindung ... mit einem Sein, ... , eben in einem

D a s e i n  vgl. Wandschneider ebd., 142; Sperrung im Hegelschen Original .
Das dialektische Verfahren ist mit der Angabe einer synthetischen Bestim-

mung nicht abgeschlossen vgl. ebd., 145 . Dies erklärt sich von der semantisch-
pragmatischen Diskrepanz her, welche die oben erwähnte Wieland-Höslesche
Auffassung bei den logischen Kategorien abgesehen von ihrer Abschluÿbestim-

mung ausmacht vgl. Wandschneider ebd., 143 . Die synthetische Bestim-

mung enthält implizit mehr, als in ihr ausgedrückt ist vgl. ebd., 145 . Was die
synthetische Bestimmung <Dasein> anbelangt, so ist auf der pragmatischen
Ebene, d. i. in der zur Synthesebildung führenden dialektischen Argumentati-
on, längst <Bestimmtsein> präsupponiert, aber noch nicht semantisch expliziert

vgl. ebd., 144 . <Dasein> ist die abstrakte Erfüllung der Syntheseforderung,

<Bestimmtsein> deren konkrete Einlösung ebd. 145 .
Überhaupt ist das Verfahren dialektischer Begrisentwicklung ... , recht ver-
standen, nichts anderes als das Unternehmen, seine eigenen Voraussetzungen re-

exiv einzuholen und kategorial ausdrücklich zu machen vgl. ebd., 145f .
- 138 -

Herleitung der Fragestellung; zur Vorgehensweise

Auf die erste, grobe Fassung der Fragestellung der Arbeit,



F1 Verweigertdie Hegelsche Dialektik dem formallogischen Satz
vom Widerspruch die Anerkennung und nimmt sie formallogi-
sche Widersprüche in Anspruch?,

werden, wie der Überblick über die entsprechende Literatur gezeigt hat, diverse
Antworten gegeben per Ja-Stellungnahme, per eingeschränkter Nein-Stellung-

nahme und per reiner Nein-Stellungnahme. Diese Diversität ist irritierend und

unbefriedigend. Durch die Reduktion der Fragestellung einer Doppelfrage auf
ihre zweite Teilfrage und durch eine in Schritten erfolgende Präzisierung dieser
Letzteren soll erreicht werden, dass eine eindeutige Antwort möglich wird. Dabei
wird jedem Präzisierungsschritt eine eigene Fragestellung entsprechen.
Durch die Entfernung der ersten Teilfrage,

F1a Verweigert
die Hegelsche Dialektik dem formallogischen Satz
vom Widerspruch die Anerkennung?,
verbleibt die zweite Teilfrage

F1b Nimmt die Hegelsche Dialektik formallogische Widersprüche
in Anspruch?.
Die erste Teilfrage kann entfallen, weil die durch sie angeschnittene Problematik
in der von uns gewählten Vorgehensweise weniger relevant ist, wenngleich sie be-
rücksichtigt werden soll.

1. Präzisierungsschritt:

Die Rede von der Hegelschen Dialektik ist sehr allgemein und vermei-
det die Festlegung auf bestimmte Hegelsche Werke. Es soll jedoch Hegels
Wissenschaft der Logik als Textbasis für die Ermittlung einer Antwort dienen.
Die Wissenschaft der Logik ist dasjenige Werk der Reifezeit Hegels, von dem
die anderen Werke der Reifezeit abhängig sind. Charakteristisch ist Hegels Äu-
ÿerung in der Vorrede zur Rechtsphilosophie : Die Natur des spekulativen Wis-
sens habe ich in meiner Wissenschaft der Logik ausführlich entwickelt; in die-
 
sem Grundriÿ sc. in der Rechtsphilosophie ist darum nur hier und da eine Er-
läuterung über Fortgang und Methode hinzugefügt worden R12; vgl. a. ebd.

ŸŸ 2 Anm., 7 Anm., 24 Anm., 31, 33, 141 Anm., 280 Anm. .
Wir erhalten die Frage:

F2 Nimmt die Dialektik der Hegelschen Wissenschaft der Logik
formallogische Widersprüche in Anspruch?

2. Präzisierungsschritt:

Die Frage F2 berücksichtigt nicht, dass die Wissenschaft der Logik vielleicht
auch unabhängig von ihrer Dialektik oder vielleicht gar nicht einmal durch ihre
- 139 -

Dialektik formallogische Widersprüche in Anspruch nehmen könnte. Die Rede


von der Dialektik
soll daher fallen gelassen werden. Das Thema der Dialektik
und ihrer möglichen Verquickung mit formallogischen Widersprüchen und einer
Ablehnung des Satzes vom Widerspruch soll uns gleichwohl an geeigneter Stelle
beschäftigen. Wir erhalten die Frage:

F3 Nimmt die Hegelsche Wissenschaft der Logik formallogische
Widersprüche in Anspruch?

3. Präzisierungsschritt:

Es ist zu unterscheiden zwischen Hegels V o r h a b e n , Wissenschaft der


Logik zu betreiben, und dem, was Hegel in seinem Werk Wissenschaft der
Logik als E i n l ö s u n g dieses Vorhabens anbietet. Es mag sein, dass das in der
Wissenschaft der Logik vorgelegte Einlösungsangebot zwar formallogische Wider-
sprüche in Anspruch nimmt, das Betreiben von Wissenschaft der Logik eine
solche Inanspruchnahme formallogischer Widersprüche aber gar nicht erfordert.
Das von Hegel in der Wissenschaft der Logik vorgelegte Einlösungsangebot
wäre in diesem Fall entweder keine wirkliche Einlösung des Vorhabens in der
Wissenschaft der Logik wäre keine Wissenschaft der Logik betrieben worden
oder es wäre zwar eine solche in der Wissenschaft der Logik wäre in der Tat
Wissenschaft der Logik betrieben worden , es gäbe jedoch eine Alternative,

die auf eine Inanspruchnahme formallogischer Widersprüche verzichten kann.
Wir gelangen zu der Frage:

F4 Erfordert Hegels Vorhaben, Wissenschaft der Logik zu be-
treiben, die Inanspruchnahme formallogischer Widersprüche?
 
Die Frage F4 könnte mit nein beantwortet werden, wenn die Frage F3 mit ja

beantwortet wird.

4. Präzisierungsschritt:

Hegel konzipiert das Betreiben von Wissenschaft der Logik als die Dar-
  
stellung der Bewegung des Begris vgl. S19 I19; B286, 296 II486, 496 . Mit
der Herausstellung der Darstellung im Zusammenhang mit Hegels Wissen-
schaft der Logik knüpfe ich an Hans Friedrich Fulda 1978 und Michael

Theunissen 1980 an. Der in der Rede von der Bewegung des Begris gemeinte
 
Begri ist nur einer vgl. S19 I18 , das hier verwendete Wort Begri ist ein
singulare tantum.
Wir präzisieren weiter zu der Frage:

F5 Erfordert Hegels Vorhaben einer Darstellung der Bewegung
des Begris die Inanspruchnahme formallogischer Widersprü-
che?
- 140 -

5. Präzisierungsschritt:
 
Der Gegenstand der Darstellung vgl. etwa S19 I19 , die Bewegung des
Begris, ist die Bewegung eines Begris, der sich zum Gegenstand hat, so
sich begreifender Begri ist, und, am Ende der Bewegung, damit schlieÿt,
 
dieses Begreifen seiner selbst zu erfassen vgl. B304f II504f . Dies Erfassen
des Begreifens seiner selbst ist Erfassen der Methode, der Art und Weise,
in der die Bewegung des sich begreifenden Begris verlaufen ist vgl. ebd.,
 
285f, 304f 485f, 504f .
Die Angabe der Methode, wie sie vom Begri selbst erfasst wird, er-
folgt im Kern des Schlusskapitels der Wissenschaft der Logik , d. i. in der Passage

B294,2--300,2 II494,2--500,2. Der Kern des Schlusskapitels der Wissenschaft
der Logik sei mit | K bezeichnet. Der Text von |K ist in den Augen Hegels in-
nerhalb der Wissenschaft der Logik die einzige legitime Auskunftsquelle für die
Frage nach der Methode der Bewegung des Begris. Hier wird diese Metho-
de als vom Begri abschlieÿend erfasste suo loco abgehandelt.
Angaben zur Methode der Bewegung des Begris, wie sie etwa in der
Vorrede zur ersten Ausgabe der Wissenschaft der Logik oder in ihrer Einleitung
  
gemacht werden vgl. S6f I6f bzw. ebd. 38f 35f , sind nur vorausgeschickt und
 
vorläug vgl. ebd., 9, 45 23, 41 . Sie sind ausschlieÿlich von | K her zu begrün-
 
den und zu rechtfertigen vgl. ebd., 25f 23 .
Der Anspruch, die Bewegung des Begris habe in der Wissenschaft der
 
Logik einen Verlauf B285, 297 II485f, 497 u. ö. genommen, wie er in |K vorge-
stellt wird, ist fragwürdig. Dennoch liefert der Text von | K innerhalb der Wissen-
schaft der Logik das ausführlichste Bild davon, wie der Verlauf der Bewegung
des Begris zu denken sei.
Wir präzisieren zu der Frage:

F6 Erfordert Hegels Vorhaben einer Darstellung der Bewegung
des Begris, wenn diese Bewegung gemäÿ | K verlaufend vor-
gestellt wird, die Inanspruchnahme formallogischer Widersprü-
che?

6. Präzisierungsschritt:

| K zufolge durchläuft die Bewegung des Begris eine Abfolge gleichartiger


Durchgänge. Ein solcher Durchgang wird in | K geschildert. Ein Durchgang lässt
sich in vier Stufen einteilen bzw. in drei Stufen, wenn die vierte Stufe als erste

Stufe des folgenden Durchgangs angesehen wird . Es ist angebracht, die Untersu-
chung auf die einzelnen Stufen zu beziehen. Wir fragen:

F7 Erfordert Hegels Vorhaben einer Darstellung der Bewegung
des Begris, wenn diese Bewegung gemäÿ | K verlaufend vor-
gestellt wird, für die einzelnen Stufen eines Durchgangs die In-
anspruchnahme formallogischer Widersprüche?
- 141 -

7. Präzisierungsschritt:

Wir gehen davon aus, dass die zu leistende Darstellung, sofern sie eine
sprachliche ist, grammatisch gesehen mittels Sätzen zu erfolgen hat. Die Sätze,
die auf jeder Stufe eines Durchgangs für die Darstellung der Bewegung des Be-
gris herangezogen werden, mögen die Darstellungssätze dieser Stufe heiÿen.

Darstellungs- Sätze sollen analytisch miteinander unverträglich heiÿen,
wenn sie unter Applikation der in Geltung bendlichen Denitionen für hegelsche

Methodenbestimmungen logisch miteinander unverträglich sind. Zur logischen
Unverträglichkeit vgl. unten S. 155. Zum Verständnis der analytischen Unver-

träglichkeit vgl. auch unten S. 175.
Die zugrunde gelegte formale Logik soll die moderne formale Logik sein. Die
formale Logik, auf welche die Fragestellung der Arbeit sich mit ihrer Rede von den
formallogischen Widersprüchen bezieht, soll somit etwa nicht die formale Logik
sein, auf deren Denkgesetze Satz der Identität, Satz des Widerspruchs
 
usw. Hegel in der Wissenschaft der Logik rekurriert vgl. W29, 32 II28, 31 .
Die Arbeit ist primär nicht philosophiehistorisch ausgerichtet. Dennoch verschlieÿt
sie sich historischen Aspekten nicht. Wir fragen:

F8 Erfordert Hegels Vorhaben einer Darstellung der Bewegung
des Begris, wenn diese Bewegung gemäÿ | K verlaufend vor-
gestellt wird, für die Stufen eines Durchgangs die Inanspruch-
nahme von Darstellungssätzen, die im Sinne moderner formaler
Logik logisch oder analytisch miteinander unverträglich sind?

Die zuletzt formulierte Frage, die Frage F8 , soll die eigentliche Frage der
Arbeit sein. Die Vorgehensweise, in der sie zu beantworten ist, wird durch sie
selbst nahe gelegt.
Zunächst ist der Gegenstand der Darstellung anzugeben, wie | K ihn prä-
sentiert. Dieser Aufgabe widmet sich der erste Teil des Hauptteils.
Als Zweites ist für jede Stufe zu eruieren, welches ihre Darstellungssätze sind,
und zu entscheiden, ob diese logisch oder analytisch miteinander unverträglich
sind. Dieser Aufgabe widmet sich der zweite Teil des Hauptteils.
Schlieÿlich wäre nach den Konsequenzen zu fragen, die sich aus der Antwort

auf die Frage F8 hinsichtlich des Verständnisses der Bewegung des Begris,
der Darstellung dieser Bewegung und überhaupt des Hegelschen Vorhabens
ergeben, Wissenschaft der Logik zu betreiben. Dieser Aufgabe widmet sich der
Abschluss der Arbeit.
Vor der Inangrinahme der genannten Aufgaben sind jedoch die verwende-
ten formallogischen Mittel vorzustellen sowie der von mir zur Bearbeitung der

Frage F8 entwickelte Ansatz einzuführen.
- 142 -

Einführung in die verwendeten formallogischen Mittel



Die in der Frage F8 angesprochene moderne formale Logik soll die konstruk-
tive formale Logik sein. Die klassische moderne formale Logik, wie sie etwa in
Freges Begrisschrift 1879 vorliegt und zwar erstmals in kalkülisierter Ge-

stalt vgl. oben S. 81f , bleibt dennoch nicht auÿen vor: nicht nur, insofern sie
als eine bloÿe Verschärfung der konstruktiven formalen Logik betrachtet werden

kann vgl. Gerrit Haas 1984b, 676; Lorenz 1980c, Sp. 438; ders. 1984d, 673f ,
sondern auch, weil wir ausdrücklich auf sie Bezug nehmen werden.
Die konstruktive formale Logik wird nur insoweit vorgestellt, als es für den
Nachvollzug der folgenden Untersuchung erforderlich erscheint. Für eine allgemei-
ne Einführung in die konstruktive formale Logik sei verwiesen an Wilhelm Kam-


lah Paul Lorenzen 1967 , Kap. VI Ÿ2
21973 und 31996 jeweils Kap. VII Ÿ2 ;
  
Lorenzen 1969 , ŸŸ2f; Paul Lorenzen Oswald Schwemmer 1973 ; Thiel
  
1983 ; Haas 1984a oder Rüdiger Inhetveen 2003 . Überblickartig orien-
  
tieren Lorenz 1980c und Haas 1984b vgl. aber auch Lorenz 1984c . Die
dialogische Präsentation der konstruktiven formalen Logik wird nicht vorgestellt.
Wir werden sie nicht in Anspruch nehmen. Zur näheren Information kann Lo-
 
renz 1980b oder ders. 1984b herangezogen werden.

1. Sequenzen; junktoren- und quantorenlogische Zusammenset-


zung
Die konstruktive formale Logik wird durch den Einsatz von Sequenzen zur
Anwendung kommen. Sequenzen sind in der formalen Logik Figuren der folgen-
den Art:
A1, A2, ... , Am B1, B2, ... , Bn

> 0 , in denen logische Formeln A1, A2, ... , An als Vorderformeln links eines
m, n −
Doppelstrichs und logische Formeln B1, B2, ... , Bm als Hinterformeln rechts von
ihm notiert sind. Die Folge der Vorderformeln bildet das Antezedens, die Folge
der Hinterformeln das Sukzedens der Sequenz. Für unsere Zwecke genügt es, nur
solche Sequenzen zu berücksichtigen, deren Sukzedens aus nicht mehr als einer

Formel besteht das heiÿt, Sequenzen, für die 1 − >n− > 0 gilt . Die Sequenzen, mit
denen wir es zu tun haben werden, sind dann von der Art
A1, A2, ... , An B
bzw., wenn Antezedens oder Sukzedens leer sind das sind die Fälle m = 0 oder

n = 0 , von der Art
/
O B
oder
A1, A2, ... , An /.
O

Logische Formeln seien junktorenlogische Formeln oder quantorenlogische For-


meln.
Junktorenlogische Formeln teilen die Form der junktorenlogischen Zusammen-
setzung von Aussagen, d. i. die Weise mit, in der Aussagen mittels Junktoren aus
Teilaussagen zusammengesetzt sind. Junktorenlogische Formeln sind junktoren-
logische Aussagenschemata und nicht selbst Aussagen.
- 143 -

Junktoren sind die Zeichen , ∧, ∨,  und einige weitere in ihrer Verwendung


über sie erklärte Zeichen, von denen hier nur das Zeichen  angeführt sei. Es
mögen die lateinischen Groÿbuchstaben A und B für beliebige Aussagen stehen,
von denen wir oen lassen wollen, ob sie wiederum für junktorenlogisch zusam-
mengesetzte Aussagen oder für solche Aussagen stehen, die auf keinerlei Weise
logisch zusammengesetzt, also Primaussagen bzw. prim sind. Es kann dann mit-
tels des einstelligen Junktors eine Aussage A zu der Negation
A

lies: nicht A zusammengesetzt sein. Mittels der zweistelligen Junktoren ∧,
∨ und  können die Aussagen A und B zu der Konjunktion
A∧B

A und B , zu der Adjunktion
A∨B

A oder B und zu der Subjunktion
AB

wenn A, dann B zusammengesetzt sein. Der Vorschlag, die Junktoren , ∧, ∨
und  wie angegeben als nicht etc. zu lesen, stützt sich nicht auf die Annahme,
sie gäben den Sinn des Adverbs nicht sowie der Konjunktionen und, oder

und wenn dann  adäquat wieder, den diese in der Umgangssprache haben. Trotz
einer gewissen Nähe zur Umgangssprache, welche die vorgeschlagenen Leseweisen
rechtfertigen mag, wahrt der hier nicht zu erörternde konstruktiv-logische Sinn

dieser Junktoren durch seine dialogische Explikation die Unabhängigkeit von ihr.
Mittels des zweistelligen Junktors  können die Aussagen A und B zu der
Bisubjunktion
A B

genau dann A, wenn B zusammengesetzt sein. Unter Verwendung des Deni-
tionszeichens (
+ ist die Bisubjunktion so einzuführen:

.
A B ( + A  B ∧ B  A,
wobei der Punkt über dem Konjunktionszeichen dessen Vorrang gegenüber den
Subjunktionszeichen, das Deniens somit als eine Konjunktion andeuten soll.
Die zentriert gesetzten Ausdrücke A, ... , A  B sowie das Deniens der
Bisubjunktion sind Beispiele für junktorenlogische Formeln. Sie sind als Schema-
ta für eine Negation, eine Konjunktion, usw. und für eine Konjunktion zweier
Subjunktionen anzusehen, deren Teilaussagen miteinander vertauscht sind. Auch
die Buchstaben A und B, die für Primaussagen stehen, sollen als Primaussagen-
schemata als junktorenlogische Formeln gelten. Sie verweisen darauf, dass eine
logische Zusammensetzung nicht vorliegt.
Der Vereinfachung der Notation halber sei für die Junktoren eine Rangfolge
festgelegt: Der Junktor  rangiert vor den Junktoren ∧ und ∨, alle diese drei
Junktoren rangieren vor dem Junktor . So entfällt beispielsweise die Notation
.
A  B∧C
- 144 -

zugunsten von
A  B∧C
und die Notation von
.
A ∨ B
zugunsten von
A ∨ B.
Ein Punkt hinter dem Junktor zeigt an, dass dieser sich auf die gesamte
folgende Aussage bezieht: Die Formel
. A∨B
ist das Schema der Negation einer Adjunktion.
Quantorenlogische Formeln teilen die Form der quantorenlogischen Zusam-
mensetzung von Aussagen, d. i. die Weise mit, in der Aussagen mittels Junktoren
und Quantoren, auch: ausschlieÿlich mittels Quantoren, zusammengesetzt sind.
Quantorenlogische Formeln sind quantorenlogische Aussagenschemata und damit
genausowenig wie junktorenlogische Formeln selbst Aussagen. Eine quantoren-
logische Zusammensetzung ist allerdings nicht mehr wie eine junktorenlogische
durchweg die Zusammensetzung einer Aussage aus Teilaussagen.
Quantoren sind die Zeichen ∨ und ∧ , die das Aussehen eines vergröÿerten
Adjunktionszeichens bzw. eines vergröÿerten Konjunktionszeichens haben. Ein
Quantor tritt in Verbindung mit einer Aussageform auf. Eine Aussageform ist

ein sprachliches Gebilde, das über eine oder mehrere endlich viele Leerstellen
verfügt, deren Auffüllung mit Nominatoren das sind benennende Ausdrücke:
Eigennamen, Kennzeichnungen und Indikatoren die Aussageform in eine Aus-
sage überführt. Die Leerstellen von Aussageformen können durch Variablen, etwa
die Buchstaben x, y und z, markiert sein. Je nach Anzahl der Leerstellen bzw.
Variablen liegen einstellige Aussageformen, zweistellige Aussageformen usw. vor.
Als Beispiel für eine einstellige Aussageform sei mit Bezugnahme auf Gottfried
Ploucquet, den von Hegel in der Wissenschaft der Logik kritisierten Logiker
der Tübinger Universität, der Ausdruck

* x hörte bei Ploucquet
 
angeführt. Hegel kritisiert Ploucquet in B128f II332f. Bei Ersetzung der
Variablen x durch den Eigennamen Hegel entsteht die Aussage
Hegel hörte bei Ploucquet,
die vermutlich falsch ist: Ploucquet las wohl nicht mehr, als Hegel an der

Tübinger Universität studierte vgl. Rosenkranz 1844, 26; Jaeschke 2003, 4 .

Lässt man in der Aussageform * an die Stelle des Eigennamens Ploucquet
eine durch die Variable y markierte Leerstelle treten, dann erhält man die zwei-
stellige Aussageform

** x hörte bei y.
Bei erneuter Substitution der Variablen x durch den Eigennamen Hegel und
bei gleichzeitiger Substitution der Variablen y durch den Namen eines derjenigen
- 145 -

Tübinger Dozenten, bei denen Hegel nachweislich hörte, entsteht hieraus eine
wahre Aussage.
Aussageformen können mittels Junktoren zu weiteren Aussageformen zusam-
mengesetzt werden. So führt etwa die Verknüpfung des Junktors mit der Aus-

sageform * auf die Aussageform
. x hörte bei Ploucquet

nicht:x hörte bei Ploucquet . Mit Hegel wiederum für x entsteht aus ihr die
Aussage
. Hegel hörte bei Ploucquet

nicht: Hegel hörte bei Ploucquet , die, da die Aussage Hegel hörte bei Plouc-
quet vermutlich falsch ist, vermutlich wahr ist. Die Punkte hinter den Junktoren
dienen hier lediglich der Übersicht: sie trennen die Junktoren von der folgenden
Aussageform bzw. von der folgenden Aussage.
Ein- oder mehrstellige Aussageformen, die weder mittels Junktoren noch mit-
tels Quantoren zusammengesetzt sind auch Zusammensetzungen mittels Quan-
toren sind möglich, wie wir gleich sehen werden , sind Prim-Aussageformen
bzw. prim. Sie gehen bei Ersetzung aller ihrer Variablen in Primaussagen über.
Junktorenlogisch zusammengesetzte Aussageformen gehen bei Ersetzung aller ih-
rer Variablen in junktorenlogisch zusammengesetzte Aussagen über.
   
Es mögen die Ausdrücke A x , B x , ... , A x,y , ... , A x,y,z , ... , in denen
auf lateinische Groÿbuchstaben in Klammern eingeschlossen eine oder mehrere
Variablen folgen, für beliebige ein- oder mehrstellige Aussageformen stehen. Die
lateinischen Groÿbuchstaben sind hier nicht wie in junktorenlogischen Formeln als
Aussagenschemata, sondern als bloÿe Bestandteile der Aussageformen-Schemata
  
A x , B x usw. zu verstehen. Es soll oen gelassen sein, ob die Schemata A x ,

B x usw. prim sind oder nicht.

Es kann dann der Quantor ∨ mit einer einstelligen Aussageform A x zu der
Existenzaussage 
∨x A x
 
Es gibt ein x, so dass A x  und der Quantor

∧ mit einer einstelligen Aussa-
geform A x zu der Allaussage
∧ x A x
 
Für alle x gilt: A x  zusammengesetzt sein. Der Existenzquantor ∨ und der
Allquantor ∧ sind jeweils mit dem Buchstaben x als Index versehen, um 
anzu-
deuten, dass der Quantor sich auf die Variable x der Aussageform A x bezieht.
Die Variable x ist durch den Quantor, der den Index x hat, gebunden. In der

Aussageform A x , der kein mit x indizierter Quantor vorangestellt ist, die also
nicht mit einem sich auf die Variable x beziehenden Quantor zu einer Existenz-
oder Allaussage zusammengesetzt ist, ist die Variable x frei. Als ein Bereich von
Nominatoren, durch welche die Variable x substituierbar sein soll, sei ein Varia-
bilitätsbereich festgelegt. Ein Quantor bezieht sich somit über seinen Index stets
auf einen Variabilitätsbereich. Existenzaussage und Allaussage sind genauer zu

lesen als: Es gibt ein x des Variabilitätsbereichs von x, so dass A x  und Für
 
alle x des Variabilitätsbereichs von x gilt: A x .
- 146 -


Es können ferner zwei Quantoren mit einer zweistelligen Aussageform A x,y
zu Existenzaussagen

∨x∨y A x,y
oder

∨x ∧ y A x,y
und zu Allaussagen
∧ x∨y A x,y 
oder
∧ x ∧ y A x,y 
zusammengesetzt sein. Die Existenz- und Allaussagen sind respektive zu lesen

als: Es gibt ein x und es gibt ein y, so dass A x,y , Es gibt ein x, so dass für
 
alle y gilt: A x,y , Für alle x gibt es ein y, so dass A x,y , Für alle x und
 
für alle y gilt: A x,y . Die Indizierung der Quantoren mit x und y deutet an,

dass sie sich auf die Variable x bzw. auf die Variable y der Aussageform A x,y
beziehen. Die beiden Variablen sind durch die mit x und y indizierten Quantoren
jeweils gebunden. Für jede Variable ist ein Variabilitätsbereich festgelegt, dem
die Nominatoren zu ihrer Substitution zu entnehmen sind.
Es können auch drei und mehr Quantoren mit drei- oder mehr als dreistelligen
Aussageformen zu Existenzaussagen

∨x∨y∨z A x,y,z
...
...
und zu Allaussagen
∧ x∨y∨z A x,y,z 
...
...

zusammengesetzt sein. Es gibt ein x, ein y und ein z, so dass A x,y,z , ... ... ,

Für alle x gibt es ein y und ein z, so dass A x,y,z , ... ... . Wie für den
Sinn der Junktoren so gilt auch für den Sinn der Quantoren, dass er durch die
in der konstruktiven Logik unternommene, hier nicht vorzustellende dialogische

Explikation letztlich die Unabhängigkeit von der Umgangssprache wahrt.
Eine Existenz- oder Allaussage, die mehr als einen Quantor aufweist, kann
als eine Zusammensetzung aus einem Existenz- oder Allquantor und einer bereits
quantorenlogisch zusammengesetzten Aussageform verstanden werden, so etwa
eine Existenzaussage

∨x∨y A x,y

als eine Zusammensetzung aus dem mit x indizierten Existenzquantor ∨ und
einer Aussageform

∨y A x,y .
In dieser quantorenlogisch zusammengesetzten Aussageform ist die Variable x
frei, die Variable y durch den mit y indizierten Existenzquantor gebunden.
- 147 -

Ein Beispiel wäre die Aussageform


∨y . x hörte bei y
 
Es gibt ein y, so dass x bei y hörte , die aus der Aussageform ** durch
Bindung der Variablen y mit einem Existenzquantor hervorgeht.
Quantorenlogisch zusammengesetzte Aussageformen gehen bei Ersetzung al-
ler ihrer freien Variablen in quantorenlogisch zusammengesetzte Aussagen über.
So geht die gerade genannte Beispiels-Aussageform bei Ersetzung ihrer freien Va-
riablen x durch Hegel in die quantorenlogisch zusammengesetzte Aussage
∨y . Hegel hörte bei y
über.
Quantoren werden mit Aussageformen, nicht mit Aussagen, zu Existenz- oder
Allaussagen zusammengesetzt. Eine quantorenlogisch zusammengesetzte Aussa-
ge, d. h. eine Aussage, die mittels mindestens eines Quantors zusammengesetzt
ist, ist daher nicht wie eine bloÿ junktorenlogisch zusammengesetzte Aussage
durchgängig aus Teilaussagen, sondern auch aus mindestens einer Aussageform
zusammengesetzt.
Beispiele für quantorenlogische Formeln sind die angeführten zentriert gesetz-
   
ten Ausdrücke ∨x A x , ∧ x A x , ∨x∨y A x,y , ... , ∧ x∨y∨z A x,y,z . Sie sind
Schemata von Existenz- und Allaussagen.
Weitere Beispiele für quantorenlogische Formeln sind etwa die Ausdrücke

∨x Ax
und
∧ x . A x  Bx


sowie deren Verknüpfung mittels des Junktors ∨ zu dem Ausdruck


  
∨x Ax ∨ ∧x. A x  Bx .
Sie sind die Schemata einer Existenz- und einer Allaussage, die mittels des ent-
sprechenden Quantors und einer junktorenlogisch zusammengesetzten Aussage-
form gebildet sind, sowie das Schema der Adjunktion dieser Aussagen. Der Punkt
hinter dem Allquantor zeigt an, dass dieser der gesamten folgenden Aussageform
 
Ax  Bx

und nicht der Aussageform A x zugeordnet ist. In der Schreibweise der Adjunk-
tion ist berücksichtigt, dass die Quantoren, wenn man sie in die Rangfolge der
Junktoren eingliedert, den gleichen Status wie der Junktor erhalten, ein Punkt

über dem Adjunktionszeichen somit entbehrlich ist vgl. oben S. 143f .
Als Beispiele für Sequenzen, die von der Art sind, wie wir sie verwenden wer-
den, d. h. für Sequenzen, deren Sukzedens maximal aus einer Formel besteht vgl.

oben S. 142 , seien nun gegeben: die junktorenlogischen Sequenzen

S1 A ∨ B, A B,

S2 A∧ A /,
O

S3 A A,
- 148 -


S4 /
O A∨ A,
die einmal ein leeres Sukzedens, einmal ein leeres Antezedens und ansonsten nur
junktorenlogische Formeln aufweisen, und die quantorenlogische Sequenz
 
S5 /
O ∨x Ax  ∧ x A x ,
deren Antezedens leer ist und deren Sukzedens aus einer quantorenlogischen For-
mel besteht.

2. Logische Gültigkeit von Sequenzen; der Kalkül KKQ der kon-


struktiven Quantorenlogik
Eine Sequenz
A1, A2, ... , An B

ist so zu verstehen, dass sie besagt: Aus beliebigen Aussagen, deren junktoren-
oder quantorenlogische Zusammensetzung in den Formeln A1, A2, ... , An nie-
dergelegt ist, folgt eine Aussage, deren junktoren- oder quantorenlogische Zu-
sammensetzung in der Formel B niedergelegt ist. D. h.: Wenn Aussagen wie die
erstgenannten wahr sind, dann ist auch eine Aussage wie die letztgenannte wahr.
Es sollen dabei in den Formeln A1, A2, ... , An und B, und das ist wesentlich, glei-
che Aussagenschemata für dieselbe Aussage und gleiche Aussageformen-Schemata

für dieselbe Aussageform stehen. So besagt etwa die Sequenz S1 mit n = 2,

A ∨ B für A1 und A für A2 , dass aus einer Adjunktion und der Negation ihrer
ersten Teilaussage die zweite Teilaussage der Adjunktion folgt. Zu den Sonderfäl-
len, dass das Antezedens oder das Sukzedens einer Sequenz leer ist, vgl. weiter
unten.
 
Eine Sequenz ist nun logisch gültig genau dann, wenn 1 aus beliebigen Aus-
sagen, deren junktoren- oder quantorenlogische Zusammensetzung in den Formeln

A1, A2, ... , An gefasst ist, tatsächlich unter der genannten Einschränkung eine
Aussage folgt, deren junktoren- oder quantorenlogische Zusammensetzung in der

Formel B gefasst ist, allerdings 2 diese Aussage allein aufgrund der junktoren-
oder quantorenlogischen Zusammensetzung der beteiligten Aussagen folgt, d . i.
logisch folgt. Die Aussage, die logisch folgt, ist allein aufgrund der junktoren- oder
quantorenlogischen Zusammensetzung der beteiligten Aussagen wahr, wenn die
Aussagen wahr sind, aus denen sie folgt. Der Schluss auf diese Aussage als auf die
Konklusion aus den Aussagen, aus denen sie logisch folgt, als aus den Prämissen
ist ein logisch gültiger Schluss.

Die Sequenz S1 ist, wie wir sehen werden, logisch gültig. Aus einer Adjunk-
tion und der Negation ihrer ersten Teilaussage folgt logisch die zweite Teilaussage
der Adjunktion. Mit der oben schon einmal herangezogenen Aussage
Hegel hörte bei Ploucquet
für A und mit der Aussage
Ploucquet las nicht mehr,
als Hegel an der Tübinger Universität studierte
für B erhalten wir beispielsweise: Aus der Adjunktion
- 149 -


A1 Hegel hörte bei Ploucquet ∨ Ploucquet las nicht mehr,
als Hegel an der Tübinger Universität studierte
und der Negation ihrer ersten Teilaussage

A2 . Hegel hörte bei Ploucquet
folgt logisch die zweite Teilaussage der Adjunktion

A3 Ploucquet las nicht mehr,
als Hegel an der Tübinger Universität studierte.
 
Wenn die Aussagen A1 und A2 wahr sind, dann ist auch allein aufgrund
  
der junktorenlogischen Zusammensetzung der Aussagen A1 , A2 und A3 die
  
Aussage A3 wahr. Der Schluss von den Prämissen A1 und A2 auf die Kon-

klusion A3 ist ein logisch gültiger Schluss.
Die logische Gültigkeit einer Sequenz ist genau dann gegeben, wenn die Se-
quenz in Anwendung von Regeln des Kalküls KKQ der konstruktiven Quantoren-
logik ableitbar ist.
Die Regeln des Kalküls KKQ erlauben den Übergang von Sequenzen, welche
die Regelprämissen bilden, zu Sequenzen, welche die Regelkonklusionen bilden.
AR
Eine Ausnahme ist die Anfangsregel , die ohne Regelprämisse gleich den Über-
gang zu ihrer Regelkonklusion gestattet. Der Übergang wird durch den Regelpfeil
. angedeutet. Regelprämissen und -konklusionen im Kalkül KKQ sind Sequen-
zen, während die Prämissen und Konklusionen von Schlüssen Aussagen sind. Der

Regelpfeil . ist nicht mit dem Junktor  zu verwechseln.
P P O O
In den Regeln ∨, ∧, ∨ und ∧ steht der Buchstabe n als eine schemati-
sche Konstante 
für beliebige Nominatoren aus dem Variabilitätsbereich der Aus-

sageform A x . Das Aussagenschema A n steht für die Aussage, die aus der Aus-

sageform A x bei Substitution der Variablen x durch den Nominator n entsteht.
Als eine weitere schematische Konstante soll gelegentlich auch der Buchstabe m
P O
verwendet werden. Die den Regeln ∧ und ∨ beigefügte Variablenbedingung


n kommt in der Konklusion nicht vor verlangt, dass der Buchstabe n, der in der
jedesmaligen Prämisse dieser Regeln als schematische Konstante auftritt, nicht
ebenfalls in der Konklusion dieser Regeln als schematische Konstante auftritt.
Die in den Namengebungen der Kalkülregeln auftauchenden Buchstaben
P und O P O 
, ... , ... , lies: P nicht, ... , O nicht, ...  verweisen auf den
 
Proponenten die Proponentin und den Opponenten die Opponentin, die in der
dialogischen Präsentation der konstruktiven Logik um eine Sequenz einen Dialog
führen. Proponent oder Proponentin sind mit dem Sukzedens, Opponent oder
Opponentin mit dem Antezedens der Sequenz in Verbindung zu bringen.
Der in den Antezedentien der Regelprämissen und -konklusionen auftauchende
griechische Groÿbuchstabe Σ meint eine beliebige Folge logischer Formeln. Σ kann
O
wie das in den -Regeln auftauchende Sukzedens C leer sein.
Die Regeln des Kalküls KKQ sind nun:

AR: . Σ, A A

P: Σ, A /
O . Σ A
- 150 -

P:

Σ A ; Σ B . Σ A∧B

PL:

Σ A . Σ A∨B
PR:

Σ B . Σ A∨B

P:

Σ, A B . Σ AB

P∨: Σ An

. Σ ∨x A x


P∧: Σ An

. Σ ∧x A x  

n kommt in der Konklusion nicht vor

O: Σ, A A . Σ, A C

OL:

Σ , A ∧ B, A C . Σ, A ∧ B C
O R:

Σ , A ∧ B, B C . Σ, A ∧ B C

O:

Σ , A ∨ B, A C ; Σ , A ∨ B, B C . Σ, A ∨ B C

O:

Σ, A  B A ; Σ , A  B, B C . Σ, A  B C

O∨: Σ, ∨x A x , A n

C

. Σ , ∨x A x


C
n kommt in der Konklusion nicht vor

O∧: Σ, ∧ x A x , A n  C . Σ, ∧ x A x C.

Zu diesen Regeln des Kalküls KKQ können weitere, in KKQ zulässige Regeln
hinzugenommen werden, die ein vereinfachtes Ableiten bewirken, durch deren
Anwendung aber keine Sequenzen ableitbar werden, die ohne ihre Anwendung

nicht auch schon ableitbar gewesen wären vgl. dazu Haas 1984a, 94 , 190  .
Von solchen zulässigen Regeln werden wir verwenden: die Erweiterungsregel
ER: Σ A . Σ, C A,
die Kürzungsregel
KR: Σ , A, A C . Σ, A C,
die Schnittregel
SR: Σ A ; Σ' , A B . Σ' , Σ B
in der die Formel A, die als Sukzedens der ersten Regelprämisse wie als Vor-
derformel der zweiten Regelprämisse erscheint, in der Regelkonklusion heraus-

geschnitten ist , die Regeln

P: Σ A . Σ, A /,
O

P L:

Σ A∧B . Σ A,
P R:

Σ A∧B . Σ B,
P:

Σ AB . Σ, A B,
- 151 -

P∧: Σ ∧ x A x . Σ An ,


O:
∼ Σ A . Σ, A C,

O:

∼ Σ , A, B C . Σ, A ∧ B C
und
O

∼: Σ, A ∧ B C . Σ , A, B C.
P P ∧
Die Unterstreichungen in den Symbolen , L, usw. sollen andeuten, dass Um-

P P
kehrungen der Regeln , , usw. vorliegen, d. h., dass gegenüber den Regeln
P P∧
, , usw. die Regelprämissen und -konklusionen miteinander vertauscht sind.
O ∧
O
Die in den Symbolen ∼ und ∼ eingefügte Tilde soll das Fehlen der Hauptformeln

O∧
A und A ∧ B aus den Prämissen in und L bzw. R andeuten. O O
Eine in KKQ zulässige Regel ist auch die Sequenzen-Addition
SAd: Σ, A B ; Σ' , C D . Σ , Σ', A, C B ∧ D.
Sie ergibt sich, wenn man von ihren Prämissen in Anwendung der Erweiterungs-
regel zu den Sequenzen
Σ , Σ', A, C B
und
Σ , Σ', A, C D
übergeht und auf diese Sequenzen die Regel anwendet. P

Dass eine Sequenz in Anwendung von Regeln des Kalküls KKQ ableitbar ist,
bedeutet: Es besteht die Möglichkeit, dass in einer endlichen Anzahl von Re-
gelanwendungen beginnend mit einer Anwendung der Anfangsregel zuletzt AR
ein Übergang zu ihr als einer Regelkonklusion erfolgt. Eine solche endliche An-
zahl von Regelanwendungen ist eine Ableitung. Da die Regeln des Kalküls KKQ
wie die in ihm zulässigen Regeln so gestaltet sind, dass dann, wenn die Regel-
prämissen Sequenzen sind, die logisch gültig sind, auch die Regelkonklusionen
Sequenzen sind, die logisch gültig sind, ferner jede Sequenz, zu der die Anfangs-
regel ARprämissenlos überzugehen erlaubt, logisch gültig ist aus einer Aussage
A folgt logisch, auch im Verein mit weiteren Aussagen, die Aussage A , führt
jede Ableitung im Kalkül KKQ auf eine Sequenz, die logisch gültig ist. Dazu, dass
es auch umgekehrt für jede logisch gültige Sequenz eine Ableitung im Kalkül
KKQ gibt, so dass eine Sequenz, für die es in KKQ keine Ableitung gibt, auch
nicht logisch gültig ist, vgl. etwa Haas ebd., 81, 234 .
  
Es soll jetzt gezeigt werden, dass die Sequenzen S1 , S2 , S3 ableitbar sind,
 
die Sequenz S4 nicht ableitbar ist und die Sequenz S5 wiederum ableitbar ist,
   
dass also die Sequenzen S1 -- S3 und S5 logisch gültig sind, die Sequenz S4
nicht logisch gültig ist.
Eine Ableitung wird nicht wie eine Kalkülregel horizontal, sondern vertikal
notiert. Der Regelpfeil erscheint entsprechend senkrecht. Rechts neben dem Re-
gelpfeil wird der Name der angewendeten Regel vermerkt.
Die Anwendung einer Regel mit zwei Prämissen erfordert für jede dieser Prä-
missen einen eigenen Ableitungszweig. Die beiden Ableitungszweige werden ne-
beneinander, aber auch nummeriert untereinander notiert.
- 152 -


Die folgende Ableitung der Sequenz S1 beispielsweise setzt mit einer zweima-
ligen Anwendung der Anfangsregel AR
an und führt dann beide Ableitungszweige

O
über eine Anwendung der -Regel zusammen:

O AR
A ∨ B, A, A A

O O O AR
A ∨ B, A, A B A ∨ B, A, B B
 

O O

A ∨ B, A B

In der ersten links notierten Anwendung von AR
wurde Σ als A ∨ B, A, in
der Anwendung von O als A ∨ B, A gesetzt. In der zweiten rechts notierten


Anwendung von AR wurde Σ erneut als A ∨ B, A und A als B gesetzt. In der


O

Anwendung von wurde Σ als A und C als B gesetzt. In abgekürzter Schreib-
AR O AR
weise: : Σ ≡ A ∨ B, A / : Σ ≡ A ∨ B, A / : Σ ≡ A ∨ B, A; A ≡ B / :


O
Σ ≡ A; C ≡ B.

Die Sequenz S2 ist wie folgt ableitbar:

O AR
A, A A

O O
A, A /
O

O∼ O

A∧ A /
O

AR: Σ ≡

O
A / : Σ ≡ A; C ≡ O
/ / ∼O∧: Σ ≡ O/; B ≡ 
/ und die Sequenz
A; C ≡ O
S3 wie folgt:

O AR
A, A A

O O
A, A /
O

O P
A A
- 153 -

AR: Σ ≡ O
A / : Σ ≡ A; C ≡ O P
/ / : Σ ≡ A; A ≡ A . Die beiden Ableitungen


unterscheiden sich allein in ihrer jeweils dritten Regelanwendung.



Dass die Sequenz S4 ,
/
O A ∨ A,
nicht ableitbar ist, ergibt sich so:

Wäre die Sequenz S4 ableitbar, dann gäbe es für sie eine Ableitung, in der
P∨ ∨
P
zuletzt entweder mit der L-Regel oder mit der R -Regel ein Übergang zu S4


erfolgt wäre jeweils Σ ≡ O


 ∨
P
/, B ≡ A . Mit L wäre der Übergang von der Sequenz
/
O A
aus, mit PR von der Sequenz

/
O A
aus erfolgt. Die letzte Sequenz könnte nur mit der P -Regel aus der Sequenz
A /
O

/ . In dem Fall aber, dass A für eine Primaussage steht,
erreicht worden sein Σ ≡ O

A also keinerlei junktoren- oder quantoren- logische Zusammensetzung aufweist
statt des Groÿbuchstaben A wird dann üblicherweise der kleine Buchstabe
a verwendet , könnten keine weiteren Regelanwendungen, insbesondere keine
Anwendungen der Anfangsregel AR
vorhergegangen sein. Die Sequenz
/
O a
P
kann nicht durch -Regeln erreicht worden sein, die in ihren Konklusionen logisch
zusammengesetzte Sukzedentien aufweisen. Sie kann nicht durch -Regeln oder O
durch die Anfangsregel AR
erreicht worden sein, deren Konklusionen keine leeren
Antezedentien kennen. Die Sequenz
a /
O

kann nicht durch die Anfangsregel AR P


oder durch -Regeln erreicht worden sein,
deren Konklusionen keine leeren Sukzedentien aufweisen. Sie kann nicht durch
O -Regeln erreicht worden sein, in deren Konklusionen die Antezedentien stets
eine logisch zusammengesetzte Formel enthalten.

Die Sequenz S5 ist wie folgt ableitbar:

O AR
 
∨x Ax, ∧x A x ,
  
An,An An

O O

∨x Ax, ∧ x A x ,
 
An,An /
O

O O∧
- 154 -


∨x Ax, ∧ x A x , An

/
O

O O∨

∨x Ax, ∧ x A x /
O

O P

∨x Ax ∧ x A x
O P


/
O ∨x Ax  ∧ x A x
AR: Σ ≡ ∨x A x , ∧ x A x , A n ; A ≡ A n / : Σ ≡ ∨x A x , ∧ x A x ,
   
O  


An;A≡An;C≡O

O
/ / ∧: Σ ≡ ∨x A x , A n ; C ≡ O
 
/ / ∨: Σ ≡ ∧ x A x ;

O

Ax ≡ Ax; C ≡ O




P
/ / : Σ ≡ ∨x A x ; A ≡ ∧ x A x / : Σ ≡ O
 
/; P
A ≡ ∨x A x ; B ≡ ∧ x A x . Bei der vierten Regelanwendung, der Anwendung
O
der Regel ∨, ist die Variablenbedingung zu beachten: Die schematische Kon-
stante n darf nicht in der Sequenz

∨x Ax, ∧ x A x /,
O

d. h. nicht in dem Aussageformen-Schema A x auftreten.
Dass eine Sequenz
A1, A2, ... , An B
in Anwendung der Regeln des Kalküls KKQ ableitbar ist, wird mit Hilfe des Ab-
leitungszeichens als
A1, A2, ... , An B
notiert. Dass eine Sequenz in Anwendung der Regeln des Kalküls KKQ nicht ab-
leitbar ist, wird entsprechend als
A1, A2, ... , An / B
notiert. Weil Sequenzen genau dann logisch gültig sind, wenn sie gemäÿ den Re-
geln des Kalküls KKQ ableitbar sind, und das heiÿt auch: genau dann nicht logisch
gültig sind, wenn sie gemäÿ diesen Regeln nicht ableitbar sind, ist so gleicherma-
ÿen die logische Gültigkeit bzw. die logische Ungültigkeit von Sequenzen notiert.
 
Für die Sequenzen S1 -- S5 erhalten wir:
A ∨ B, A B,
A∧ A /,
O

A A,
/
O / A∨ A
und
 
/
O ∨x Ax  ∧x A x .
- 155 -

Es handelt sich um Ableitbarkeitsaussagen bzw. um eine Unableitbarkeitsaus-


sage. Gilt die Ableitbarkeitsaussage
/
O B,
dann ist eine Aussage mit der in der Formel B niedergelegten logischen Zusam-
mensetzung logisch wahr. Gilt die Ableitbarkeitsaussage
A1, A2, ... , An /,
O

dann sind Aussagen mit den in den Formeln A1, A2, ... , An niedergelegten lo-
gischen Zusammensetzungen miteinander logisch unverträglich. Im Falle n = 1
ist eine Aussage mit der in der einzigen Vorderformel niedergelegten logischen
Zusammensetzung logisch falsch.
Aussagen, deren logische Zusammensetzung in der Formel

∨x Ax  ∧ x A x
gefasst ist, sind demnach logisch wahr. Aussagen, deren logische Zusammenset-
zungen in den Formeln

∨x A x
und
∧ x A x
gefasst sind, sind miteinander logisch unverträglich vgl. die in der Ableitung
 
der Sequenz S5 durch die vierte Regelanwendung erreichte logisch gültige !
Sequenz
 
∨x A x , ∧ x A x /.
O

Aussagen, deren logische Zusammensetzung in der Formel


A∧ A
gefasst ist die also die Konjunktion einer Aussage und ihrer Negation formu-
lieren , sind logisch falsch.
Da die logische Wahrheit, die logische Unverträglichkeit und die logische
Falschheit von Aussagen allein durch deren logische Zusammensetzungen be-
stimmt sind, wird die Rede von der logischen Wahrheit, der logischen Un-
verträglichkeit und der logischen Falschheit auch auf die Formeln übertragen,
die diese logischen Zusammensetzungen repräsentieren. Die gerade angeführte

Hinterformel der Sequenz S5 ist logisch wahr, die anschlieÿend angeführten
quantorenlogischen Formeln sind miteinander logisch unverträglich, die angeführ-

te Vorderformel der Sequenz S2 ist logisch falsch. Auch die Rede vom logischen
Folgen wird von Aussagen auf Formeln übertragen. Dass eine Aussage aus an-
deren Aussagen logisch folgt, ist allein von den involvierten logischen Zusam-
mensetzungen abhängig, die in den Vorderformeln und der Hinterformel einer
entsprechenden logisch gültigen Sequenz repräsentiert werden. Aus den Vorder-

formeln der Sequenz S1 , den Formeln A ∨ B und A, folgt logisch die Hinter-

formel der Sequenz, B. Aus der Vorderformel A der Sequenz S3 folgt logisch
deren Hinterformel A.
Was die Fälle der Sequenzen mit leeren Antezedentien oder mit leeren Suk-

zedentien anbelangt vgl. oben S. 142, 148 , so ist zu sagen:
- 156 -


1 Sequenzen
/
O B
sind logisch gültig genau dann, wenn für jedes beliebige C die Sequenzen
C B
logisch gültig sind.

2 Sequenzen
A1, A2, ... , An /
O

sind logisch gültig genau dann, wenn für jedes beliebige C die Sequenzen
A1, A2, ... , An C
logisch gültig sind.

Zu 1 : In Anwendung der Erweiterungsregel hat man für jedes beliebige C

/
O B

O ER
C B

ER: Σ ≡ O/; Σ' ≡ C . 

Die Formel C, die beliebig ist, kann insbesondere logisch wahr sein, so dass
also die Sequenz
/
O C
logisch gültig ist. Über die Schnittregel erhält man dann

C B
/
O C

O SR
/
O B

SR: Σ ≡ O/; A ≡ C; Σ' ≡ O/. Die Prämissen der Schnittregel werden nicht ne- 
beneinander, sondern untereinander sowie miteinander vertauscht aufgeführt.

Zu 2 : Mit A für A1 ∧ A2 ∧... ∧ An , für jedes beliebige C und in Einbeziehung

der logisch gültigen Sequenz S3 in der vorletzten Regelanwendung erhalten wir

A1, A2, ... , An /


O

O∼ O

A /
O

O P
- 157 -

/
O A

O∼ O
A C
A A

O SR
A C

O∼ O

A1, A2, ... , An C

bis auf die Anwendung von SR stets Σ ≡ O/; ∼: C ≡ OO O SR


/ / ∼: A ≡ A / : Σ ≡ A;

A≡


O ∧
O
/; B ≡ C; die Regeln ∼ und ∼ werden jeweils n--1 -mal angewen-
A; Σ' ≡ O
det .
Da C beliebig ist, insbesondere also logisch falsch sein kann, so dass dann die
Sequenz
C /
O

logisch gültig ist, erhalten wir umgekehrt

A1, A2, ... , An C


C /
O

O SR
A1, A2, ... , An /
O

SR: Σ ≡ A1, A2, ... , An; A ≡ C; Σ' ≡ O/; B ≡ O/ . 

Im Fazit:

Zu 1 : Eine Sequenz
/
O B
ist genau dann logisch gültig, wenn für jede beliebige Formel C die Sequenz
C B
logisch gültig ist. Es gilt genau dann
/
O B,
wenn für jedes beliebige C
C B
gilt. Eine Aussage mit der in der Formel B niedergelegten logischen Zusammen-
setzung ist logisch wahr genau dann, wenn sie aus beliebigen Aussagen jedweder
logischen Zusammensetzung logisch folgt.
- 158 -


Zu 2 : Eine Sequenz
A1, A2, ... , An /
O

ist genau dann logisch gültig, wenn für jede beliebige Formel C die Sequenz
A1, A2, ... , An C
logisch gültig ist. Es gilt genau dann
A1, A2, ... , An /
O

wenn für jedes beliebige C


A1, A2, ... , An C
gilt. Aussagen mit den in den Formeln A1, A2, ... , An niedergelegten logischen
Zusammensetzungen sind miteinander logisch unverträglich genau dann, wenn
aus ihnen beliebige Aussagen jedweder logischen Zusammensetzung logisch folgen.
Insbesondere ist im Falle n = 1 eine Aussage mit der in der einzigen Vorderformel
niedergelegten logischen Zusammensetzung logisch falsch genau dann, wenn aus
ihr beliebige Aussagen jedweder logischen Zusammensetzung logisch folgen.

Die Gültigkeit der von Popper 1963 herangezogenen Schlussregeln From
the premise p we obtain the conclusion p ∨ q und From the two premises non-p,

and p ∨ q, we obtain the conclusion q vgl. oben S. 25; Popper ebd., 318f kann
auf die logische Gültigkeit der Sequenzen
A A∨B
und
A, A ∨ B B

zurückgeführt werden mit A für p und mit B für q . Die erstgenannte Sequenz ist
logisch gültig, weil sie im Kalkül KKQ in Anwendung der Anfangsregel AR und der
P

L-Regel ableitbar AR
ist : Σ ≡ /
O / ∨
L: PΣ ≡ A

. Die zweitgenannte Sequenz ist

logisch gültig, weil sie gegenüber der als logisch gültig erwiesenen Sequenz S1
die logische Gültigkeit nicht tangierend lediglich vertauschte Vorderformeln
aufweist.
Die Anwendung der Schnittregel SR
auf diese beiden logisch gültigen Sequen-
zen führt auf die Sequenz
A, A B

Σ ≡ A; A ≡ A ∨ B; Σ' ≡ A , die damit ebenfalls logisch gültig ist und so die von
Popper des Weiteren erwähnte Schlussregel legitimiert: From a couple of con-
tradictory premises, any conclusion may be deduced vgl. oben S. 25f; Popper

ebd., 321, kursiv im Original; B ist beliebig .
Die letztgenannte Sequenz ist allerdings auch schon deswegen logisch gültig,
weil sie mit der logisch gültigen Sequenz
A, A /
O

im vorhin angegebenen Sinne gleichwertig ist, die in den Ableitungen der Sequen-
 
zen S2 und S3 jeweils durch die zweite Regelanwendung erreicht wird vgl.

oben S. 155f, 152 .
- 159 -

Exkurs zu logischer Äquivalenz und Kesselrings strikter Anti-


nomie
Wenn sowohl die Sequenz
A B
als auch die Sequenz
B A
logisch gültig ist, d. h. wenn für eine Aussage mit der in der Formel A gefassten
logischen Zusammensetzung und für eine Aussage mit der in der Formel B gefass-
ten logischen Zusammensetzung sowohl gilt, dass aus der Ersteren die Letztere
logisch folgt, als auch, dass aus der Letzteren die Erstere logisch folgt, dann sind
die betreenden Aussagen logisch äquivalent.
Ihre logische Äquivalenz lässt sich auch an der logischen Gültigkeit der Se-
quenz
/
O A B
festmachen, die genau dann vorliegt, wenn die logische Gültigkeit der Sequenzen
A B
und
B A
vorliegt: Aus den beiden letztgenannten Sequenzen erhält man jeweils in Anwen-
P
dung der -Regel die Sequenzen


/
O AB
und
/
O B  A,
P

aus diesen erhält man in Anwendung der -Regel die Sequenz
/ .
O AB ∧ BA
bzw.
/
O A  B.
Umgekehrt erhält man aus dieser letzten bzw. der ihr vorhergehenden Sequenz
P

P∧
in Anwendung der L - und der R -Regel und in anschlieÿender Anwendung der
P

-Regel auf die jeweils erreichten Konklusionen wiederum die Ausgangssequen-
zen.
Logisch äquivalent sind beispielsweise zwei Aussagen, bei denen die logische
Zusammensetzung der ersten Aussage in der Formel
. A∧B
und die logische Zusammensetzung der zweiten Aussage in der Formel
A B
repräsentiert wird. Da die Rede von der logischen Äquivalenz wie die Rede von
der logischen Wahrheit etc. von Aussagen auf Formeln übertragen werden soll

vgl. dazu oben S. 155 , können wir auch sagen, dass die beiden vorstehenden
Formeln ein Beispiel logisch äquivalenter Formeln bilden.
Die logische Gültigkeit der Sequenz
- 160 -

. A∧B A B
ergibt sich über die folgende Ableitung:

O AR O AR
. A ∧ B, A, B A . A ∧ B, A, B B
 

O P

. A ∧ B, A, B A∧B

O O
. A ∧ B, A, B /
O

O P
. A ∧ B, A B

O P


. A∧B A B

AR: Σ ≡ . A ∧ B, B / AR P
: Σ ≡ . A ∧ B, A / : Σ ≡ . A ∧ B, A, B

/ O:
P 
P
Σ ≡ A, B; A ≡ A ∧ B / : Σ ≡ . A ∧ B, A; A ≡ B / : Σ ≡ . A ∧ B; B ≡

B.
Die logische Gültigkeit der Sequenz
A B . A∧B
ergibt sich über die Ableitung

O AR
A B, A, B, B B

O AR O O
A B, A, B A A B, A, B, B /
O

 

O O


A B, A, B /
O

O∼ O

A B, A ∧ B /
O

O P
A B . A∧B
- 161 -

AR: Σ ≡ A  B, B / AR: Σ ≡ A  B, A, O
B / : Σ ≡ A  B, A, B; A ≡ B /
O : Σ ≡ A, B; B ≡ B; C ≡ O/ / P: Σ ≡ A 



B; A ≡ A ∧ B .
Kesselring 1984 zufolge weisen die von ihm mit Blick auf van Heije-

noort 1967 als strikte Antinomien bezeichneten Aussagen der logischen Zu-
sammensetzung
A  A

Merkmale von Tautologien logischen Äquivalenzen und zugleich von Wider-
sprüchen auf vgl. oben S. 57; van Heijenoort hat ≡ statt  und ∼ statt ,

vgl. ders. ebd., 45 . Kesselring ebd., 373 Anm. 39, macht ausdrücklich geltend,
dass strikte Antinomien sowohl Kontradiktionen als auch Tautologien sind das

Wort sind erscheint im Original kursiv . Dazu ist zu sagen:

1 Strikte Antinomien sind keine Tautologien, wenn mit Tautologien im
Anschluss an Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus 4.46, logisch wahre
Aussagen gemeint sind. Kesselring ebd., der sich auf Wolff 1981, 170, be-
zieht, scheint immerhin keine Einwände dagegen zu haben, dass, wie der Letztere
ebd. im Kontext anführt, sicherlich ... in der formalen Logik ... die Begrie des
Tautologischen und des logisch Wahren wie auch die Begrie des Kontra-
diktorischen und des logisch Falschen  gebräuchliche Synonyme sind. Vgl. zu

Wolff diesbezüglich auch oben S. 109f, 115f.
Strikte Antinomien sind nicht logisch wahr, sondern, wie zu zeigen sein wird,
logisch falsch.

Dass Aussagen nicht sowohl logisch wahr als auch logisch falsch sein können,
lässt sich wie folgt begründen:
Dass eine Aussage logisch wahr und logisch falsch ist, bedeutete die logische
Gültigkeit einer Sequenz
/
O A
sowie die logische Gültigkeit einer Sequenz
A /
O
bzw. einer mit ihr für jedes beliebige C gleichwertigen Sequenz
A C

vgl. oben S. 157f . Über die Schnittregel SRwürden wir auf die Sequenz
/
O C
geführt. Da C beliebig, also auch als A ∨ A, gewählt werden kann, erhielten wir
die logische Gültigkeit der Sequenz

S4 O/ A ∨ A.
 
Die Sequenz S4 war aber im Kalkül KKQ nicht ableitbar vgl. oben S. 153 , sie
ist somit auch nicht logisch gültig.
Eine Aussage kann also nicht logisch wahr und logisch falsch sein.

2 Da strikte Antinomien nicht logisch wahr sind, ist die Sequenz
/
O A  A
nicht logisch gültig. Aussagen mit der in der Formel A niedergelegten logischen
Zusammensetzung und Aussagen mit der in der Formel A niedergelegten logi-
schen Zusammensetzung sind jedenfalls gemäÿ der hier eingeführten logischen
- 162 -

Äquivalenz nicht logisch äquivalent. Man hat sogar, wie nur konstatiert, nicht
belegt werden soll, weder die logische Gültigkeit der Sequenz
A A
noch die logische Gültigkeit der Sequenz
A A.
Van Heijenoorts equivalence of two propositions, one of which is the ne-
gation of the other, meint denn auch oenkundig die Bisubjunktion zweier Aus-
sagen mit den in den Formeln A und A niedergelegten logischen Zusammenset-

zungen vgl. oben S. 57, 143; vgl. van Heijenoort ebd. . Kesselring mag mit
logischer Äquivalenz ebendiese als Bisubjunktion zu verstehende equivalence
van Heijenoorts meinen, so dass er von logischer Äquivalenz nicht anders als
von Äquivalenz spräche, womit er van Heijenoorts equivalence wiedergibt

vgl. oben S. 57 . Die von Kesselring bei einer strikten Antinomie ausge-
machte wechselseitige Implikation ihrer Seiten mag entsprechend die auch bei
van Heijenoort ebd. formulierten Subjunktionen

A A
und
AA
meinen. Vgl. Kesselring ebd., 98, sowie oben S. 57; van Heijenoort hat ⊃

statt  , vgl. ders. ebd.

Kesselrings Rede von Tautologien logischen Äquivalenzen , auch von
 
Tautologie bzw. Äquivalenz  ders. ebd., 373 Anm. 39 , könnte dann nahe-
legen, dass logisch wahre Aussagen stets Bisubjunktionen sind. Demgegenüber
muss mit Nachdruck festgehalten werden, ohne dass es hier näher ausgeführt
werden soll, dass logisch wahre Aussagen mittels des einstelligen Junktors zu
Negationen, mittels aller zweistelligen Junktoren jeweils zu Konjunktionen usw.,
ferner mittels der Quantoren und mittels Aussageformen jeweils zu Existenz- und
zu Allaussagen zusammengesetzt sein können. Ein Beispiel für eine logisch wahre
Aussage, die eine Subjunktion ist, liefert jede Aussage, deren logische Zusammen-

setzung mit dem Sukzedens der logisch gültigen Sequenz S5 , der Formel

∨x Ax  ∧ x A x ,

gefasst wird vgl. oben S. 153  .

3 Sollte Kesselring mit Kontradiktionen oder Widersprüchen wie-
derum im Anschluss an Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus ebd.
logisch falsche Aussagen meinen, dann wären strikte Antinomien in der Tat
Kontradiktionen oder Widersprüche. Alle logisch falschen Aussagen wären es,
insbesondere auch jede Konjunktion entgegengesetzter Aussagen, d. h. jede lo-
gisch zusammengesetzte Aussage der Gestalt
A∧ A,
die von Kesselring gegenüber einer strikten Antinomie als einfacher Wider-

spruch herausgestellt wird vgl. oben S. 57; S. 155 .
Strikten Antinomien, da sie logisch falsch sind und insofern Widersprüche
- 163 -

sind, wird man zugestehen, dass sie Merkmale von Widersprüchen aufweisen.
Strikte Antinomien, da sie nicht logisch wahr sind, sind keine Tautologi-
en im Sinne logisch wahrer Aussagen. Das Merkmal strikter Antinomien,
dass sie Bisubjunktionen sind, kann nicht als Merkmal solcherart verstandener
Tautologien gelten.
Zum Nachweis der logischen Falschheit strikter Antinomien, d. i. der logi-
schen Gültigkeit der Sequenz

S6 A  A /,
O

sei nun zunächst die logische Gültigkeit der Sequenz



S7 A A A,
dann die logische Gültigkeit der Sequenz

S8 A  A, A /
O

gezeigt. Da man in Anwendung der Schnittregel



SR
auf die Sequenzen S7 und


S8 die Sequenz
A  A, A  A /
O

erhält Σ ≡ A  A; A ≡ A; Σ' ≡ A  A; B ≡ O / , daraus nach Vertauschung

O
der Vorderformeln in Anwendung der ∼ -Regel die Sequenz
. /
A A ∧ AA O

und weiter unter Berücksichtigung der Denition der Bisubjunktion die Sequenz
 
S6 erhält, ist die logische Gültigkeit der Sequenz S6 gesichert.

Die logische Gültigkeit der Sequenz S7 ergibt sich über die folgende Ablei-
tung:

O AR
A A, A, A A

O AR O O
A A, A A A A, A, A /
O

 

O O


A A, A /
O

O P

S7 A A A

AR: Σ ≡ A  A / AR : Σ ≡ A  A, A / : Σ ≡ A  A, A; C ≡ O O / /
O : Σ ≡ A; B ≡

A; C ≡ O P
/ / : Σ ≡ A A .



Die logische Gültigkeit der Sequenz S8 ergibt sich wie folgt:


- 164 -

O AR
A  A, A, A A

O AR O O
A  A, A A A  A, A, A /
O

 

O O


S8 A  A, A /
O

AR: Σ ≡ A  A; A ≡ A / AR
: Σ ≡ A  A, A / O: Σ ≡ A  A, A;
/ / O : Σ ≡ A; A ≡

C≡O /.
A; B ≡ A; C ≡ O


Wie der Nachweis der Unableitbarkeit der Sequenz S4 gezeigt hat, nimmt
die Ermittlung, ob eine Sequenz im Kalkül KKQ ableitbar ist oder nicht, sinn-

vollerweise ihren Ausgang von der untersuchten Sequenz vgl. oben S. 153 . Dem
entspricht, dass eine Ableitung im Allgemeinen nicht, wie bisher vorgeführt, von
einer Anwendung oder von Anwendungen der Anfangsregel AR
aus, sondern in
umgekehrter Richtung von der ableitbaren Sequenz aus notiert wird. Der Regel-
pfeil weist dann von unten nach oben. Eine derartig notierte Ableitung ist eine

Reduktion

. Die als Reduktion notierte Ableitung der Sequenz S1 etwa vgl. oben
S. 151 hat das folgende Aussehen:

A ∨ B, A B
M ∨
O
 
A ∨ B, A, A B A ∨ B, A, B B
M
O M
AR
A ∨ B, A, A A
M
AR
- 165 -

3. Klassische und konstruktive logische Gültigkeit von Sequenzen;


klassische und konstruktive logische Unverträglichkeit
In der klassischen formalen Logik ist eine Adjunktion, die aus einer Aussage
und ihrer Negation gebildet ist, bzw. die Formel
A∨ A
logisch wahr, die Sequenz

S4 /
O A∨ A
entsprechend logisch gültig. Auch eine Allaussage mit der in der Formel
∧ x . A x ∨ Ax


niedergelegten logischen Zusammensetzung bzw. diese Formel selbst sind klas-


sisch logisch wahr, die Sequenz

S9 /
O ∧ x . A x ∨ Ax


ist entsprechend klassisch logisch gültig. Der Nachweis für die klassisch-logische
Wahrheit der angeführten Formeln oder für die klassisch-logisch Gültigkeit der an-
geführten Sequenzen kann hier unterbleiben. Sequenzen sind jedenfalls klassisch
logisch gültig genau dann, wenn sie im Kalkül KKlQ der klassischen Quantoren-

logik ableitbar sind; vgl. etwa Haas 1984b, 233f.

Konstruktiv geht dagegen nicht nur der Sequenz S4 , sondern auch der Se-
 
quenz S9 die logische Gültigkeit ab: Wäre die Sequenz S9 logisch gültig, dann
P
gäbe es eine Ableitung, in der sie zuletzt in Anwendung der ∧ -Regel aus der
Sequenz
 
/
O An ∨ An
hervorginge der schematische Buchstabe n käme der Variablenbedingung we-
 
gen in der Sequenz S9 nicht vor . Die letztgenannte Sequenz müsste logisch
 
gültig sein, ist es jedoch nicht: Sie ist mit A n für A genau von der Gestalt

der Sequenz S4 . Konstruktiv ist weder die Formel A ∨ A noch die Formel
 
∧ x . A x ∨ A x logisch wahr.
Die Formel A ∨ A, das Tertium non datur, kurz: TND, die Formel
∧ x . A x  ∨ A x  auch: ∧ x ∧ y . A x,y  ∨ A x,y  , das universelle Tertium
non datur es besagt, dass für jede Ersetzung der Variablen x durch eine sche-
matische Konstante bzw. der Variablen x und y durch schematische Konstanten
das Tertium non datur vorliegt , und alle Formeln in der Gestalt des Tertium
non datur oder des universellen Tertium non datur sind Tertium non datur- oder
TND-Formeln.
Es gilt nun: Eine Sequenz
A1, A2, ... , An B
ist klassisch logisch gültig genau dann, wenn für eine Folge T1, ... , Tm von
TND-Formeln die Sequenz
T1, ... , Tm, A1, A2, ... , An B
konstruktiv logisch gültig ist. Dabei greifen die Formeln T1, ... , Tm, wenn sie von
- 166 -

der Gestalt A ∨ A sind, mit dem Adjunktionsglied A Teilformeln der A1, A2,
... , An, B das sind Formeln, aus denen die A1, A2, ... , An, B junktorenlogisch

zusammengesetzt sind oder auch diese selbst auf und, wenn sie von der Gestalt
    
∧ x . A x ∨ A x bzw. ∧ x ∧ y . A x,y  ∨ A x,y  sind, mit A x bzw. A x,y 
in A1, A2, ... , An, B verwendete Aussageformen-Schemata auf. Vgl. Lorenz
1968, 161f, ders. 1973, 206f, Haas ebd., 112; vgl. a. Lorenz 1980b, Sp. 410,

ders. 1984c, 668 .
Eine Formel B ist demnach klassisch logisch wahr genau dann, wenn für
TND-Formeln T1, ... , Tm die Sequenz
T1, ... , Tm B
konstruktiv logisch gültig ist. Formeln A1, A2, ... , An sind klassisch miteinan-

der logisch unverträglich genau dann, wenn für TND-Formeln T1, ... , Tm die
Sequenz
T1, ... , Tm, A1, A2, ... , An O/
konstruktiv logisch gültig ist. Insbesondere ist eine Formel A klassisch logisch
falsch genau dann, wenn für TND-Formeln T1, ... , Tm die Sequenz
T1, ... , Tm, A /
O

konstruktiv logisch gültig ist.


Sequenzen, die konstruktiv logisch gültig sind, sind bei leer verstandener
Folge T1, ... , Tm von TND-Formeln auch klassisch logisch gültig.
Sequenzen, die klassisch, aber nicht konstruktiv logisch gültig sind, werden
konstruktiv logisch gültig dadurch, dass ihren Antezedentien TND-Formeln hin-
zugefügt werden. Die klassische formale Logik kann insofern als eine Verschär-

fung der konstruktiven formalen Logik angesehen werden vgl. oben S. 142 .
  
Die konstruktiv logisch gültigen Sequenzen S1 -- S3 und S5 sind auch
klassisch logisch gültig.

Die klassisch-logische Gültigkeit der Sequenz S4 , die nicht konstruktiv lo-
gisch gültig ist, ergibt sich mit der einzigen TND-Formel A ∨ A trivialerweise
aus der konstruktiv-logischen Gültigkeit der Sequenz
A∨ A A∨ A.
Auch die klassisch-logische Gültigkeit der nicht konstruktiv logisch gültigen Se-
  
quenz S9 ergibt sich mit der einzigen TND-Formel ∧ x . A x ∨ A x trivia-
lerweise aus der konstruktiv-logischen Gültigkeit der Sequenz
∧ x . A x ∨ Ax

∧ x . A x ∨ 
Ax .
Die beiden letztgenannten Sequenzen sind mit Σ ≡ O / durch die Anfangsregel
AR herstellbar.


Als weitere Beispiele für Sequenzen, die klassisch, aber nicht konstruktiv lo-
gisch gültig sind, seien die Sequenzen

S10 A A
und

S11 /
O ∧ x A x   ∨x Ax


vorgestellt.
- 167 -

 
Zu S10 : Diese Sequenz, in der gegenüber der Sequenz S3 die Vorder- und
die Hinterformel miteinander vertauscht sind, lässt sich mit der einzigen TND-
Formel A ∨ A in der folgenden Reduktion als klassisch logisch gültig erweisen:

A∨ A, A A

O
M ∨

 
A∨ A, A∨ A,
A, A A A, A A
M
AR
M
O
A∨ A,
A, A A
M
AR
O
... / : Σ ≡ A ∨ A, A; A ≡ A; C ≡ A P -Regel erhält man
/ ... . Über die 
aus der Sequenz
A∨ A, A A
die Sequenz
A∨ A A  A,
deren Sukzedens, die Formel
A  A,
das Duplex negatio armat, kurz: DNA, somit klassisch logisch wahr ist. Kon-
struktiv ist das DNA genausowenig wie das TND logisch wahr. Wäre die Sequenz
/
O AA

konstruktiv logisch gültig, dann wäre es auch die Sequenz S10 , die aus ihr in
P 
Anwendung der -Regel hervorgeht. Für die Sequenz S10 gibt es aber keine

Reduktion: Durch die einzige mögliche Regelanwendung, die Anwendung der -
 
O
Regel Σ ≡ O/; A ≡ A; C ≡ A , würde S10 auf die Sequenz
A A
zurückgeführt. Erneute Anwendung von O führte auf ebendieselbe Sequenz, die
P
alternative Anwendung von führt auf
A, A /.
O

Die daraus über O erreichte Sequenz


A, A A
führt über O auf sich selbst zurück, über P auf die Sequenz
A, A, A /.
O
- 168 -

O P
Weitere Anwendungen der - und der -Regel andere Regelanwendungen schei-
den aus führen entweder wie gesehen über die erreichte Sequenz nicht hinaus
oder führen auf solche Sequenzen, die sich von der gerade zuletzt notierten Se-
quenz nur durch zusätzliche im Antezedens auftretende Formeln A unterscheiden.
Durch die Anfangsregel

AR herstellbare Sequenzen können nicht erreicht werden.

Zu S11 : Die Sequenz S11 enthält im Sukzedens die gegenüber dem Sukze-
 
dens der Sequenz S5 umgekehrte Subjunktion. Die Sequenz S11 ist klassisch
logisch gültig, weil es für die Sequenz

S12 ∧ x . A x ∨ Ax,


 
∨x A x ∨ ∨x Ax ∧ x A x   ∨x 
Ax ,
 
die durch Aufnahme der TND-Formeln T1: ∧ x . A x ∨ A x und T2:
  
∨x A x ∨ ∨x A x in das Antezedens der Sequenz S11 entsteht, eine
Reduktion gibt. Diese Reduktion wird ihrer Länge wegen in Anhang I wiederge-
geben.
In Anwendung der Regel
 
SAd
auf die konstruktiv logisch gültigen Sequenzen
S5 und S12 erhält man unter Berücksichtigung der Denition der Bisubjunk-

tion vgl. oben S. 143 die konstruktiv logisch gültige Sequenz

∧ x . A x ∨ Ax,


  
∨x A x ∨ ∨x Ax ∨x Ax  ∧ x A x .

Klassisch und nur klassisch ist also die Bisubjunktion

∨x Ax  ∧ x A x
logisch wahr.

Die Sequenz S11 ist nicht konstruktiv logisch gültig, weil für sie keine Re-
duktion möglich ist. Ein Reduktionsversuch müsste mit einer Anwendung der
P

-Regel beginnen. Erreicht würde die Sequenz
∧ x A x  ∨x A x  .
Auf sie kann a die O-Regel oder b die P∨-Regel angewendet werden. Im Fall a en-
  

dete der Reduktionsversuch wie folgt:

∧ x A x ∨x Ax


M
O
∧ x A x ∧ x A x
M
P∧
∧ x A x An


O
Eine erneute Anwendung der -Regel führte lediglich auf die vorletzte Sequenz
zurück. Eine durch die Anfangsregel AR
herstellbare Sequenz ist nicht erreichbar.
- 169 -


Im Fall b endete der Reduktionsversuch wie folgt:

∧ x A x ∨x Ax


M
P∨
∧ x A x An


M
P
∧ x A x , A n  /
O

M
O
 
∧x A x , A n ∧ x A x
M
P∧
  
∧x A x , A n Am

O
Erneutes Anwenden der -Regel führte nur auf die vorletzte Sequenz zurück, aus
P
der sich über die ∧ -Regel unter Beachtung der Variablenbedingung allenfalls
eine insofern neue Sequenz ergibt, als sie statt des Buchstabens m eine ande-
re jedenfalls von n verschiedene schematische Konstante enthält. Anwenden der
O P
- statt der -Regel auf die an zweiter Stelle erhaltene Sequenz führte auf die

vorletzte Sequenz des Reduktionsversuchs unter a . Eine Sequenz, wie sie die
Anfangsregel AR herzustellen erlaubt, ist nicht erreichbar.

Es soll nun gezeigt werden: 1 dass junktorenlogische Formeln A1, A2, ... , An
genau dann konstruktiv logisch unverträglich sind, wenn sie klassisch logisch un-

verträglich sind, 2 dass quantorenlogische Formeln A1, A2, ... , An, wenn sie
konstruktiv logisch unverträglich sind, auch klassisch logisch unverträglich sind,
dass sie aber nicht umgekehrt, wenn sie klassisch logisch unverträglich sind, stets
auch konstruktiv logisch unverträglich sind.

Zu 1 : Wenn die junktorenlogischen Formeln A1, A2, ... , An konstruktiv logisch
unverträglich sind, dann ist die Sequenz
A1, A2, ... , An /
O

konstruktiv logisch gültig. Damit ist sie auch klassisch logisch gültig vgl. oben

S. 166 , so dass die Formeln A1, A2, ... , An klassisch logisch unverträglich sind.
Wenn die junktorenlogischen Formeln A1, A2, ... , An klassisch logisch unver-
träglich sind, dann ist für TND-Formeln T1, ... , Tm die Sequenz
T1, ... , Tm, A1, A2, ... , An /
O

O

konstruktiv logisch gültig. In n--1 -facher Anwendung der ∼ -Regel und mit A
für A1 ∧ A2 ∧... ∧ An erhält man weiter die konstruktiv-logische Gültigkeit der Se-
quenz
T1, ... , Tm, A /
O
- 170 -

P
und daraus in Anwendung der -Regel die konstruktiv-logische Gültigkeit der
Sequenz
T1, ... , Tm A.
Die Formel A ist also klassisch logisch wahr. Gemäÿ Valerij I. Glivenko

1929 ist eine Formel A, die klassisch logisch wahr ist, aber auch konstruk-
tiv logisch wahr vgl. Stephen C. Kleene 1952, 492, Ÿ81, Theorem 59; genau

diejenigen junktorenlogischen Formeln sind im classical propositional calculus

ableitbar, die klassisch logisch wahr sind, genau diejenigen junktorenlogischen
Formeln sind im intuitionistic propositional calculus ableitbar, die konstruktiv

logisch wahr sind . Man hat demnach die konstruktiv-logische Gültigkeit der Se-
quenz
/
O A,
P
über die -Regel der Sequenz
A /
O

O

und in n--1 -facher Anwendung der ∼ -Regel der Sequenz
A1, A2, ... , An /,
O

somit schlieÿlich die konstruktiv-logische Unverträglichkeit der Formeln


A1, A2, ... , An.
Für n = 1 resultiert insbesondere, dass eine Formel A genau dann konstruktiv
logisch falsch ist, wenn sie klassisch logisch falsch ist.

Beispiele für junktorenlogische Formeln, die konstruktiv klassisch logisch un-
verträglich sind, sind wegen der konstruktiv-logischen Gültigkeit der Sequenz
A, A /
O

vgl. oben S. 158 die Formeln A und A und wegen der konstruktiv-logischen
Gültigkeit der Sequenz

S13 A, A  B, B /
O

die Formeln A, A  B und B. Eine Reduktion der letztgenannten Sequenz wird


in Anhang II gegeben.

Beispiele für junktorenlogische Formeln, die konstruktiv klassisch logisch falsch
sind, liefern die Konjunktionen
A∧ A

vgl. auch schon oben S. 155 und
. .
A ∧ AB ∧ B,
in denen die soeben angeführten logisch unverträglichen Formeln jeweils durch
den Junktor ∧ verknüpft sind: die Sequenz

S2 A∧ A /
O

war bereits als konstruktiv logisch gültig erwiesen vgl. oben S. 152 , die Sequenz
. . /
A ∧ AB ∧ B O
- 171 -

ist konstruktiv logisch gültig, weil sie sich in zweifacher Anwendung der ∼ -Regel

O

aus der Sequenz S13 ergibt. Da es nicht von Belang ist, ob dem als erstem
oder dem als zweitem auftretenden Junktor ∧ in den dreigliedrigen Konjunktio-
nen der Vorrang erteilt wird, muss keiner von ihnen etwa durch eine doppelte

Punktierung ausgezeichnet werden.

Zu 2 : Ganz so wie im junktorenlogischen Fall gilt: Wenn die quantorenlogi-
schen Formeln A1, A2, ... , An konstruktiv logisch unverträglich sind, dann ist die
Sequenz
A1, A2, ... , An /
O

konstruktiv wie klassisch logisch gültig, so dass die Formeln A1, A2, ... , An auch
klassisch logisch unverträglich sind.
So sind beispielsweise wegen der konstruktiv-logischen Gültigkeit der Sequenz

∨x Ax, ∧ x A x /
O

vgl. oben S. 155 die quantorenlogischen Formeln
 
1 ∨x Ax
und

2 ∧ x A x
konstruktiv wie klassisch logisch unverträglich. Ihre Konjunktion

∨x Ax ∧ ∧ x A x
ist konstruktiv wie klassisch logisch falsch. Wegen der konstruktiv-logischen Gül-
tigkeit der Sequenz
 
S5 /
O ∨x Ax  ∧ x A x

vgl. oben S. 153f und der aus ihr in Anwendung der ∼ -Regel herstellbaren Se-O
quenz
 
. ∨x A x  ∧ x A x /
O

Σ /;
≡ O / ist auch deren Antezedens, die Formel
C≡O

. ∨x Ax  ∧ x A x ,
konstruktiv wie klassisch logisch falsch.
Anders als im junktorenlogischen Fall gibt es nun quantorenlogische Formeln
A1, A2, ... , An , die klassisch logisch unverträglich, konstruktiv jedoch nicht logisch
unverträglich sind. Solche Formeln liegen beispielsweise mit den Negationen der
 
Formeln 1 und 2 ,
 
3 ∨x Ax
und

4 ∧ x A x ,
vor.
 
Die Formeln 3 und 4 sind klassisch logisch unverträglich, weil die Sequenz
- 172 -

 
S14 ∨x Ax, ∧ x A x /
O

klassisch logisch gültig ist bzw. weil für die TND-Formeln T1:
 
∧ x . A x ∨ Ax


und T2: ∨x A x ∨ ∨x A x die Sequenz


 
S15 T1, T2, ∨x A x ,
∧ x A x /
O

konstruktiv logisch gültig ist. Wir erhalten nämlich im Ausgang von der Sequenz

S12 und unter Verwendung der konstruktiv logisch gültigen Sequenz
 
∨x Ax ∨x Ax ,
 
die sich mit ∨x A x für A aus S3 ergibt:

S12 T1, T2 ∧ x A x   ∨x Ax


O P


T1, T2, ∧ x A x  ∨x Ax



∨x A x ∨x A x
O SR
 
T1, T2, ∧x A x ∨x Ax

O P
 
S15 T1, T2, ∨x A x ,
∧ x A x /
O

 
Die Formeln 3 und 4 sind konstruktiv nicht logisch unverträglich, weil die

Sequenz S14 konstruktiv nicht logisch gültig ist.

Ein Reduktionsversuch für die Sequenz S14 , der mit einer Anwendung der
O -Regel mit Blick auf deren zweite Antezedens-Formel ansetzte und anschlieÿend
P
die ∧ -Regel anwendete, ergäbe zunächst:
 
S14 ∨x Ax, ∧ x A x /
O

M
O

∨x Ax, ∧ x A x ∧ x A x
M
P∧

∨x Ax, ∧ x A x An


O
Eine erneute Anwendung der -Regel, diesmal mit Blick auf die erste Antezedens-
Formel, erbrächte die Sequenz

∨x Ax, ∧ x A x ∨x

Ax ,
- 173 -

die auch schon erreicht worden wäre, wenn der Reduktionsversuch bereits mit
O
einer Anwendung der -Regel im Hinblick auf die erste Antezedens-Formel be-
gonnen hätte. Es ergäbe sich weiter:

∨x Ax, ∧ x A x ∨x Ax


M
P∨

∨x Ax, ∧ x A x An


M
P
  
∨x Ax, ∧x A x , A n /
O

M
O
  
∨x Ax, ∧x A x , A n ∧ x A x
M
P∧

∨x Ax, ∧ x A x , A n  Am


In Beachtung der Variablenbedingung könnte zuletzt im Sukzedens nur eine je-


denfalls von n verschiedene schematische Konstante auftauchen. Zwar lieÿe sich
O
durch eine nochmalige Anwendung der -Regel die Formel ∨x A x wieder in



das Sukzedens holen und dann auf dem gleichen Wege wie die Formel A n auch

die Formel A m in das Antezedens platzieren. Aber anschlieÿendes Anwenden
O P
der - und der ∧ -Regel brächte in Beachtung der Variablenbedingung nur wie-
der eine jedenfalls von n und m verschiedene schematische Konstante ins Spiel. Es
gibt keine Möglichkeit, zu einer durch die Anfangsregel herstellbaren SequenzAR
zu gelangen.
Wegen der konstruktiv-logischen Gültigkeit der Sequenz
T1, T2,

∨x Ax ∧ ∧ x A x /,
O

O

die sich in Anwendung der ∼ -Regel aus der Sequenz S12 ergibt, ist die Kon-


junktion
 
∨x A x ∧ ∧ x A x
klassisch logisch falsch. Sie ist aber nicht konstruktiv logisch falsch, weil die Se-
quenz
 
∨x A x ∧ ∧ x A x /
O

nicht konstruktiv logisch gültig ist. Wäre sie es, dann wäre es auch die aus ihr
O
∧ 
über die ∼ -Regel erreichbare Sequenz S14 , die es, wie soeben gezeigt, nicht ist.
- 174 -

4. Analytische Gültigkeit von Sequenzen


Es sei mit
  
S C n ⇐⇒ D n

eine sprachliche Regelung notiert, der zufolge, wenn C n geurteilt wird, auch
  
D n geurteilt werden darf und umgekehrt, wenn D n geurteilt wird, auch C n
geurteilt werden darf. Der Buchstabe n vertrete schematisch einen beliebigen
Nominator aus den übereinstimmenden Variabilitätsbereichen der Aussagefor-
   
men C x und D x . Ist eine solche sprachliche Regelung S in Kraft, dann gilt
die Allaussage
∧ x . C x  D x .
Sie sei mit AS bezeichnet. Eine Sequenz

* A1, A2, ... , An B

ist nun genau dann mit Bezug auf eine sprachliche Regelung S analytisch gültig,
wenn die Sequenz

** AS, A1, A2, ... , An B

logisch gültig ist, in der gegenüber der Sequenz * im Antezedens die der sprach-

lichen Regelung S korrespondierende Allaussage AS aufgenommen ist. Diese

Bestimmung der analytischen Gültigkeit einer Sequenz ist an Kamlah Loren-

zen 1967, 214 , orientiert. Vgl. a. Lorenzen Schwemmer 1973, 136, 155. Die
von mir mittels des Doppelpfeils ⇐⇒ notierten sprachlichen Regelungen sollen

allerdings sowohl die in Kamlah Lorenzen ebd., 217, ebenfalls mit diesem
Doppelpfeil notierten sprachlichen Regelungen als auch die dort mittels des De-
nitionszeichens ( + notierten und so als Denitionen ausgezeichneten sprachlichen

Regelungen umfassen.

Statt einer Sequenz ** sei gleichwertig
  
*** S [ C x :D x ], A1, A2, ... , An B
geschrieben. Der Ausdruck
 
S [ C x :D x ]

soll die sprachliche Regelung S andeuten. Auch wenn er keine junktoren- oder

quantorenlogische Formel ist, sei die Figur unter *** als Sequenz bezeichnet.
 
Eine Sequenz *** heiÿe analytisch gültig genau dann, wenn die Sequenz **
logisch gültig ist. Eine Ableitbarkeitsaussage
 
S [ C x :D x ], A1, A2, ... , An B
sei wie die Ableitbarkeitsaussage
AS, A1, A2, ... , An B

verstanden. Eine Sequenz * ist demnach mit Bezug auf die sprachliche Rege-
 
lung S nicht nur genau dann analytisch gültig, wenn die Sequenz ** logisch

gültig ist, sondern auch genau dann, wenn die Sequenz *** analytisch gültig ist.
- 175 -

Ist eine Sequenz


 
S [ C x :D x ], A1, A2, ... , An B
analytisch gültig, dann folgt eine Aussage, deren logische Zusammensetzung in der

Formel B niedergelegt ist, mit Bezug auf die Sprachregelung S analytisch
aus Aussagen, deren logische Zusammensetzung respektive in den Formeln A1,
A2, ... , An niedergelegt ist.
Ist eine Sequenz
 
S [ C x :D x ] B
analytisch gültig, dann ist eine Aussage mit der in der Formel B niedergelegten

logischen Zusammensetzung bezüglich S analytisch wahr. Handelt es sich bei

dieser Aussage um eine Bisubjunktion, dann sind deren Glieder bezüglich S
analytisch äquivalent.
Ist eine Sequenz
 
S [ C x :D x ], A1, A2, ... , An /
O

analytisch gültig, dann sind Aussagen mit den in den Formeln A1, A2, ... , An nie-

dergelegten logischen Zusammensetzungen bezüglich S analytisch unverträglich.
Im Fall n = 1 ist eine Aussage mit der in der einzigen Vorderformel niedergelegten

logischen Zusammensetzung bezüglich S analytisch falsch.
Wie die Rede vom logischen Folgen, von der logischen Wahrheit usw.
soll auch die Rede vom analytischen Folgen, von der analytischen Wahrheit
usw. von Aussagen auf die ihre logischen Zusammensetzungen repräsentierenden

Formeln übertragen werden vgl. oben S. 155 .
Betrachten wir die folgende Ableitung:

O AR
∧ x . C x Dx

∧ x . C x Dx


O P∧
∧ x . C x Dx

Cn

 Dn

O
.
∧ x . C x     
Dx Cn Dn ∧ Dn Cn

O PL

∧ x . C x Dx
 
Cn Dn


O P


∧ x . C x   
Dx,Cn Dn

O∼ O
- 176 -

∧ x . C x 
Dx,Cn,

Dn

/
O

O∼ O

∧ x . C x 
Dx,Cn

∧ Dn

/
O

Der Schritt von der zweiten zur dritten Sequenz ist zwar durch einen Regelpfeil
angezeigt, stellt aber keine eigentliche Regelanwendung dar: Er ersetzt lediglich
eine Bisubjunktion durch ihr Deniens, vgl. oben S. 143. Er kann jedoch als eine
Anwendung der Schnittregel SR
interpretiert werden, bei der die zweite Sequenz
und die nicht notierte logisch gültige Sequenz
    .  
Cn Dn Cn Dn ∧Dn Cn

als Prämissen fungieren.
Bei Ersetzung der Sequenzen dieser Ableitung, die sämtlich Sequenzen wie
 
unter ** sind, durch Sequenzen wie unter *** transformiert sich die Ableitung
wie folgt:

O AR
 
S [ C x :D x ] ∧ x . C x Dx


O P∧
   
S16 S [ C x :D x ] Cn  Dn

O
    .  
S [ C x :D x ] Cn Dn ∧ Dn Cn

O PL

    
S17 S [ C x :D x ] Cn Dn

O P

  
S18 S [ C x :D x ],
 
Cn Dn

O∼ O
  
S19 S [ C x :D x ],
 
Cn, Dn /
O

O∼ O

  
S20 S [ C x :D x ],
 
Cn ∧ Dn /
O

Weil sämtliche Sequenzen dieser transformierten Ableitung analytisch gültig sind,


- 177 -


erhalten wir für die Allaussage AS, dass sie mit Bezug auf die Sprachregelung S
 
analytisch wahr ist, und für Aussagen mit in den Formeln C n und D n nieder-

gelegten logischen Zusammensetzungen, dass bezüglich der Sprachregelung S
  
ihre Bisubjuktion und ihre Subjunktion analytisch wahr sind vgl. S16 , S17 ,

dass die zweite Aussage aus der ersten analytisch folgt vgl. S18 , dass die erste

Aussage und die Negation der zweiten analytisch unverträglich sind vgl. S19
und dass die Konjunktion der beiden letztgenannten Aussagen analytisch falsch

ist vgl. S20 .

Es dürfte deutlich geworden sein, dass Sequenzen *** in derselben Weise als
Prämissen und Konklusionen von Regelanwendungen dienen können wie diejeni-
  
gen Sequenzen * , die sich allein durch den Fortfall des Ausdrucks S [ C x :D x ]
von ihnen unterscheiden.
So lieÿe sich in der zuletzt gegebenen Ableitung, ohne dass ein Rückgri auf

Sequenzen ** erforderlich wäre, von der an dritter Stelle erreichten, analytisch
gültigen Sequenz aus auch wie folgt fortfahren:
    .  
S [ C x :D x ] Cn Dn ∧ Dn Cn

O PR

   
S [ C x :D x ] Dn Cn

O P

   
S [ C x :D x ], D n Cn

O∼ O
   
S [ C x :D x ], D n , Cn /
O

O∼ O

   
S [ C x :D x ], D n ∧ Cn /
O

Demonstriert wäre für Aussagen, deren logische Zusammensetzungen in den For-


  
meln C n und D n niedergelegt sind, dass bezüglich der Sprachregelung S über
das gerade Konstatierte hinaus ebenfalls die Subjunktion in umgekehrter Rich-
tung wie zuvor analytisch wahr ist, die erste Aussage aus der zweiten analytisch
folgt, die zweite Aussage und die Negation der ersten analytisch unverträglich
sind und die Konjunktion der beiden letztgenannten Aussagen analytisch falsch
ist.
  
In der sprachlichen Regelung S können C n oder D n logisch zusammen-
gesetzt sein. Sei etwa die Sprachregelung
   
S' C n ⇐⇒ D1 n ∧ D2 n
   
in Kraft. Wir erhalten dann im Ausgang von S16 mit D1 x ∧ D2 x für D x
  
und mit D1 n ∧ D2 n für D n die folgende Ableitung:
- 178 -

     .  
S16 ' S [ C x :D1 x ∧ D2 x ] Cn  D1 n ∧ D2 n

O
      .
S [ C x :D1 x ∧ D2 x ] C n  D1 n ∧ D2 n ∧
  
D1 n ∧ D2 n Cn

O PL

      
S17 ' S [ C x :D1 x ∧ D2 x ] C n  D1 n ∧ D2 n

O P

   
S18 ' S [ C x :D1 x ∧ D2 x ],
  
Cn D1 n ∧ D2 n

O PL

   
S18 '' S [ C x :D1 x ∧ D2 x ],
 
Cn D1 n

O∼ O
   
S19 ' S [ C x :D1 x ∧ D2 x ],
 
Cn, D1 n /
O

O∼ O

   
S20 ' S [ C x :D1 x ∧ D2 x ],
 
Cn ∧ D1 n /
O

Während Hegels Studienzeit in Tübingen mag nun zumindest ebendort mit


n ist Stiftler

für C n , mit
n studiert an der Tübinger Universität

für D1 n und mit
n lebt im Stift
 
für D2 n die sprachliche Regelung S '' in Kraft gewesen sein:
n ist Stiftler ⇐⇒ n studiert an der Tübinger Universität ∧ n lebt im Stift

vgl. Jaeschke 2003, 3 . Aufgrund der analytischen Gültigkeit der Sequenzen
 
S18 '' und S19 ' wäre dann beispielsweise mit Hegel für n die Aussage
Hegel studiert an der Tübinger Universität
eine analytische Folge der Aussage
Hegel ist Stiftler
- 179 -

gewesen und wären die Aussagen


Hegel ist Stiftler
und
Hegel studiert nicht an der Tübinger Universität
analytisch unverträglich gewesen. Die Konjunktion
Hegel ist Stiftler ∧ Hegel studiert nicht an der Tübinger Universität

wäre wegen der analytischen Gültigkeit der Sequenz S20 ' analytisch falsch ge-
wesen.
Für den Umgang mit Sequenzen im Hauptteil der Arbeit ist der folgende mo-
dizierte Äquivalenzsatz

von Nutzen zum eigentlichen Äquivalenzsatz vgl. Haas
1984, 76, 108f, 196 :

Sei Σ B eine logisch gültige Sequenz, in der die Formel C n als eine der
Formeln aus Σ, als B oder als Teilformel einer dieser Formeln vorkommt. Fügt
 
man dem Antezedens dieser Sequenz die Formel ∧ x . C x  D x hinzu und
 
ersetzt man ein oder mehrere Vorkommen von C n durch D n , dann entsteht
wiederum eine logisch gültige Sequenz.
 
Versteht man die Formel ∧ x . C x  D x als einer sprachlichen Rege-
 
lung S korrespondierend genauer: dem Schema einer solchen , dann ist ins-
besondere die Sequenz, die aus Σ B durch ein- oder mehrmaligen Austausch
  
von C n mit D n entsteht, mit Bezug auf die sprachliche Regelung S bzw. das

Schema einer solchen analytisch gültig.

Einen Nachweis des modizierten Äquivalenzsatzes erhält man, ohne dass er


hier zur Gänze vorgeführt würde, wenn man im Nachweis des Äquivalenzsatzes,

wie er in Haas ebd., 109, gegeben wird, 1 in den nicht als solchen angespro-
chenen Anwendungen der Schnittregel

SR
für die Formel A in den Sequenzen
Σ 0, A C 0 und Σ 0 A die Formel C n nimmt und an Stelle der als logisch
gültig vorausgesetzten Sequenzen
A' A
und
A A'
die logisch gültigen Sequenzen
    
S21 ∧x. C x Dx,Dn Cn
bzw.
    
S22 ∧x. C x Dx,Cn Dn

verwendet sowie 2 , falls die Sequenzen Σ 0, A C 0 oder Σ 0 A nicht die ein-
zigen Prämissen der fraglichen Regelanwendungen waren, in das Antezedens der
jeweils zweiten Prämisse gemäÿ der Erweiterungsregel
 
ER
deren logische Gül-

tigkeit erhaltend die Formel ∧ x . C x  D x einfügt. Die Sequenz S22 ist
logisch gültig, weil sie an fünfter Stelle in der Ableitung oben, Seite 175f,

auftaucht. Die Sequenz S21 ist logisch gültig, weil sie in ebendieser Ableitung
- 180 -

P

P

bei Anwendung der R -Regel statt der L -Regel erreichbar wird. Der Text in
Haas ebd., 109, scheint durch Druckfehler entstellt. In den beiden ersten Zeilen
des dritten Absatzes muss es wohl statt KD* und KD jeweils K∼D heiÿen, vgl. dazu
ders. ebd., 100f. Ebd., 100, dürften im Übergang von der fünftletzten zur viert-
O
letzten Zeile der Seite nicht die  -Regeln, sondern die ∼ -Regeln gemeint sein, O
vgl. zu diesen ebd., 96. Ebd., 109, ist in der vierten Zeile des vierten Absatzes
wohl statt C ein C 0 zu lesen. Weiter im Absatz wird man unter Einfügung der
Präposition mit eine Fortsetzung der Ableitung m i t A' anstelle von A zu

verstehen haben.
So sind etwa gemäÿ dem modizierten Äquivalenzsatz wegen der logischen
Gültigkeit der Sequenzen
  
S23 /
O Cn Cn
und
  
S24 /
O Cn Cn
    
Σ /;
≡ O B ≡ C n  C n bzw. B ≡ C n  C n die Sequenzen
∧ x . C x Dx

Cn

Dn


und
∧ x . C x   
Dx Cn Dn
logisch gültig und insbesondere die Sequenzen
    
S16 S [ C x :D x ] Cn Dn
und
    
S17 S [ C x :D x ] Cn Dn
analytisch gültig Ergebnisse, das wir schon auf anderem Wege erreicht hatten
 
vgl. oben S. 176; zur logischen Gültigkeit der Sequenzen S23 und S24 vgl.

Anhang III .
Im Antezedens einer Sequenz kann mehr als eine Formel einer sprachlichen

Regelung von der Gestalt der sprachlichen Regelung S korrespondieren. In einer
Sequenz
AS', AS'', A1, A2, ... , An B
korrespondiert AS' einer sprachlichen Regelung
  
S' C ' n ⇐⇒ D' n
und AS'' einer sprachlichen Regelung
  
S '' C '' n ⇐⇒ D'' n .
Statt der letztgenannten Sequenz sei gleichwertig
   
S [ C ' x :D' x ; C '' x :D'' x ], A1, A2, ... , An B
geschrieben, wobei der eine Ausdruck
   
S [ C ' x :D' x ; C '' x :D'' x ]
- 181 -

 
sowohl die Sprachregelung S ' als auch die Sprachregelung S '' andeutet. Wenn
unzweifelhaft ist, auf welche sprachlichen Regelungen abgehoben wird und das
ist im Allgemeinen der Fall , wird vereinfacht mit oen gelassenem Klammer-
inhalt
S [ ... ], A1, A2, ... , An B
geschrieben.
Auch mit Bezug auf zwei oder mehr sprachliche Regelungen soll eine Sequenz
analytisch gültig sein können und sollen Aussagen aus anderen Aussagen analy-

tisch folgen können, analytisch wahr sein können usw. vgl. oben S. 174f . Ferner
sollen sprachliche Regelungen nicht nur auf ein-, sondern auch auf mehrstellige
Aussageformen zurückgreifen können. Einer Sprachregelung
 
C n,m ⇐⇒ D n,m
etwa korrespondiert dabei die sich zweier Allquantoren bedienende Allaussage
∧ x ∧ y . C x,y   D x,y .



Mit Hinsicht auf die in der Frage F8 , der Frage der Arbeit, angesprochenen

Darstellungssätze vgl. oben S. 141 kann nun näher angegeben werden: Darstel-
lungssätze sind im Sinne moderner formaler Logik logisch oder analytisch mit-
einander unverträglich, wenn für Formeln D1, D2, ... , Dn , welche die logischen
Zusammensetzungen dieser Darstellungssätze repräsentieren, die Sequenz
D1, D2, ... , Dn /
O

logisch gültig oder eine Sequenz


S [ ... ], D1, D2, ... , Dn /
O

analytisch gültig ist. Gehören zu den D1, D2, ... , Dn quantorenlogische Formeln,

dann ist, wie wir gesehen haben, zu beachten vgl. oben S. 171  , dass klassisch-
logische Gültigkeit vorliegen könnte, konstruktiv-logische aber nicht, bzw. dass
klassisch-analytische Gültigkeit vorliegen könnte, konstruktiv-analytische aber
nicht.

5. Kennzeichnungen
Eine Kennzeichnung ist ein mit Hilfe des kleinen griechischen Buchstabens

Jota und einer einstelligen Aussageform A x gebildeter Ausdruck der Gestalt
ix A x 

 
häug gelesen als: dasjenige x, so dass A x  . Eine Kennzeichnung soll dazu
dienen, genau den einen Gegenstand zu benennen, so dass, wenn n ein dem Va-

riabilitätsbereich von x angehöriger Nominator für diesen Gegenstand ist, A n
gilt. Dass der angezielte Gegenstand durch einen Nominator aus dem Variabili-
tätsbereich von x ansprechbar sein soll, wird durch die Indizierung des Kennzeich-
i i
nungsoperators mit x angedeutet. Eine Kennzeichnung x A x  wäre genauer zu
lesen als: derjenige Gegenstand, so dass, wenn n ein dem Variabilitätsbereich
 
von x angehöriger Nominator für diesen Gegenstand ist, A n gilt.
- 182 -

Ein Beispiel einer Kennzeichnung ist mit


Hegel studierte in x

für A x der Variabilitätsbereich von x sei ein Bereich von Ortsnamen, der den
Namen Tübingen enthält der Ausdruck
ix. Hegel studierte in x
dasjenige x, so dass: Hegel studierte in x bzw. derjenige Ort, so dass, wenn
nein dem Variabilitätsbereich von x angehöriger Name dieses Ortes ist, Hegel

studierte in n gilt . Die Beispiel-Kennzeichnung benennt Tübingen, den einzigen

Studienort Hegels vgl. dazu etwa wiederum Jaeschke ebd., 3  .
Wenn n genau der eine Gegenstand ist, der durch eine Kennzeichnung x A x

i
benannt wird, wenn also
n = xA x

i
gilt, dann gilt nicht nur selbstredend

An ,

sondern auch, die Eindeutigkeit der Aussageform A x formulierend,
∧ x ∧ y . A x ∧ A y  x=y
vgl. dazu Thiel 1983, Kurseinheit 1, 81; Haas 1984a, 206f, oder Lorenz 1984a,
 
380 . Wenn wir E A als eine Abkürzung für die letztgenannte Formel ansetzen,
erhalten wir
 
n = xA x  A n ∧ E A .i 

  
Gilt umgekehrt sowohl A n wie E A , so dass, wenn des Weiteren A m gilt, auch
n=m
gilt, d. h. die unterschiedlichen Nominatoren n und m denselben Gegenstand
benennen, dann erhalten wir
An



E A  n = xA x . i 

Zusammengenommen erhalten wir


*

n = xA x i  .
 An

∧ EA.


 
Für Aussageformen A x,m und A m,x jeweils mit der einzigen freien Va-
 
riablen x seien nun eine Linkseindeutigkeit Lm A bzw. eine Rechtseindeutigkeit

Rm A wie folgt deniert:

Lm A (
+ ∧ x ∧ y . A x,m  ∧ A y,m   x=y
und

Rm A (
+ ∧ x ∧ y . A m,x  ∧ A m,y   x = y.
    
Aus * ergibt sich mit A x,m für A x und entsprechend mit Lm A für E A
n = x A x,m
 .
i 
 A n,m ∧ Lm A


   
sowie mit A m,x für A x und entsprechend mit Rm A für E A
- 183 -

i
n = x A m,x
 .
 A m,n

∧ Rm A .


Im Hinblick auf den Hauptteil der Arbeit sei eine Doppel-Kennzeichnung A--m

i  
lies: das A von m über die Kennzeichnungen x A x,m und x A m,x so de-i
niert:
n = A--m ( i 
+ n = y A m,y ∧ n = x A x,m . i 

Es ist dann die Sequenz



S [ ... ], n = A--m A n,m

analytisch gültig vgl. Anhang IV; unten S. 198f .
- 184 -

Einführung in den zur Bearbeitung der Frage-


stellung entwickelten Ansatz

Der Ansatz, von dem aus ermittelt werden soll, wie der Kern | K des Schluss-
kapitels der Wissenschaft der Logik den Gegenstand der als Wissenschaft der
Logik zu leistenden Darstellung, die Bewegung des Begris, vorstellt und wel-
ches die zum Zwecke dieser Darstellung heranzuziehenden Darstellungssätze

sind vgl. oben S. 141 , zeichnet sich im Wesentlichen durch dreierlei aus.
1. Er fasst die Bestimmungen der Wissenschaft der Logik Sein, Nichts,
Werden, Übergehen, Einheit usw. als Prädikatoren, d. h. als sprachliche
Ausdrücke, die Gegenständen beliebiger

Art aussagenbildend zu- und abgespro-

chen werden können vgl. Kamlah Lorenzen 1967, 27 ; Thiel 1983, 64  .
2. Er stuft diese Prädikatoren.
3. Er unterscheidet die Bestimmungen der Wissenschaft der Logik in System -
bestimmungen und in Methoden- oder methodische Bestimmungen.
Zunächst zu 3. Systembestimmungen mögen diejenigen Bestimmungen der
Wissenschaft der Logik heiÿen,
 
die sich in deren Verlaufe zu einem System
ausbilden vgl. etwa S39 I36 , also die Bestimmungen Sein, Nichts, Dasein,
Endlichkeit usw. Als Prädikatoren verstanden, mögen sie Systemprädikatoren
heiÿen.
Methoden- oder methodische Bestimmungen mögen diejenigen Bestim-
mungen der Wissenschaft der Logik heiÿen, die dazu verwendet werden, die im
Verlaufe der Wissenschaft der Logik stattndende Systembildung darzustellen
und methodisch zu erfassen, also Bestimmungen wie unmittelbar, übergehen,
Einheit usw. Als Prädikatoren verstanden, mögen sie Methodenprädikatoren
heiÿen.
Zu 1. Für Hegel selbst sind zumindest die Systembestimmungen der Wis-
senschaft der Logik mehr als Prädikatoren, also mehr als sprachliche Ausdrücke.
Der Vorrede zur zweiten Auflage zufolge ist die Bestimmtheit der System-
Bestimmungen die dort Begrie genannt werden nur eine Formbestim-
mung oder ein Moment  d e s B e g r i f f s s e l b s t , der nur einer ist und

ihre substantielle Grundlage ausmacht vgl. S19 I18, Sperrung im Original;
es handelt sich um denjenigen Begri, auf den in der Rede von der Bewe-
 
gung des Begris abgehoben wird . D e r Begri an ihm selbst ebd. rückt
 
aber als absoluter, göttlicher Begri B153 II356 in die Nähe des Absolu-
 
ten und Ewigen, des Geistes und Gottes vgl. etwa Ph15 21; S67f, 157
 
I63, 145; B37, 54 II244, 260; Enz. Ÿ386 Anm. , wenn er nicht überhaupt mit
Gott identiziert werden muss.
Es ist zu zeigen, dass eine angemessene Bearbeitung der Fragestellung durch-
aus möglich ist, wenn die System- und Methodenbestimmungen der Wissen-
schaft der Logik als Prädikatoren verstanden werden.
Zu 2. Hegel spricht sicherlich mit Bestimmungen über Bestimmungen so
z. B. mit der Bestimmung Übergehen über das Bestimmungs-Paar Sein und

Nichts, wenn er sagt, dass das Sein in das Nichts übergeht vgl. S99f
 
I92f; vgl. a. S72 I67 . Aber eine entsprechende Stufung der Bestimmungen gibt
es bei Hegel selbst nicht.
- 185 -

In dem hier vorgelegten Ansatz werden dagegen Prädikatoren, m i t d e n e n


über Prädikatoren gesprochen wird, die also anderen Prädikatoren zu- oder ab-
gesprochen werden, auf eine höhere Stufe platziert als diejenigen Prädikatoren,
ü b e r die mit ihnen gesprochen wird, denen sie also zu- oder abgesprochen wer-
den. Der Methodenprädikator Übergehen, der den Systemprädikatoren Sein
und Nichts zugesprochen wird, wird als höherstuger angesetzt als diese Sy-
stemprädikatoren.
Sollte die Fragestellung der Arbeit mit Ja zu beantworten sein, dann wäre
dieses Ergebnis t r o t z der Stufung der Prädikatoren, und damit einer Unter-
scheidung von Sprachebenen, erreicht worden vgl. dazu die Ausführungen zu

Kesselring oben S. 61 . Das mögliche Ergebnis, dass die als Wissenschaft der
Logik zu leistende Darstellung der Bewegung des Begris, jedenfalls dann,
wenn diese Bewegung gemäÿ | K verlaufend vorgestellt wird, auf logisch oder
analytisch miteinander unverträgliche Darstellungssätze angewiesen ist, wäre we-
nigstens mit der hier vorgenommenen Stufung der Prädikatoren bzw. Unterschei-
dung von Sprachebenen nicht zu vermeiden gewesen.
Der skizzierte Ansatz lässt sich als Subordinations-Ansatz oder als Instanz-
Ansatz ausgestalten. Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten sollen damit nicht

für ausgeschlossen erklärt werden. Subordinations-Ansatz und Instanz-Ansatz
seien nun näher vorgestellt.
Zum Subordinations-Ansatz: Der Subordinations-Ansatz kennt zwei Stufen
von Prädikatoren. Die erste Stufe wird von den Systemprädikatoren, die zweite
Stufe von den Methodenprädikatoren gebildet. Die Prädikatoren der ersten Stufe,
Abkürzungen für sie, schematische Buchstaben, die für sie stehen, und Variablen,
die durch sie ersetzbar sind 37, werden im Zeichensatz des Normaltextes geschrie-
ben. Wir haben dann etwa
Sein, Nichts, ... ,
S, Ni, ... ,
A, B, ...
und
X, Y, ... .
Für Prädikatoren der zweiten Stufe haben wir entsprechend in Fraktur
Übergehen, Einheit, ...
Üb, Eh, ... ,
A, B, ...
und
X, Y, ... .

37 Variablen seien nun nicht mehr allein durch Nominatoren, sondern auch durch
Prädikatoren ersetzbar, so dass wir neben Bereichen von Nominatoren auch Be-
reiche von Prädikatoren als Variabilitätsbereiche erhalten vgl. oben S. 144f .
- 186 -

Unter Verwendung hochgestellter Indizes sollen A1, B1 usw. für einstellige


Prädikatoren der ersten Stufe, A2, B2 usw. für zweistellige Prädikatoren der ersten
Stufe stehen. Mit An, Bn usw. soll oen gelassen werden, ob es sich um einstellige
oder um zweistellige Prädikatoren handelt.
A11, A12, B11 usw. sollen für einstellige Prädikatoren der zweiten Stufe stehen,
die auf ein- bzw. zweistellige Prädikatoren der ersten Stufe angewendet werden.
Mit A1n, B1n usw. soll oen gelassen werden, ob die Prädikatoren der ersten Stufe
ein- oder zweistellig sind.
In Entsprechung zu den Prädikatoren, durch die sie ersetzbar sind, seien die
Variablen X1, Y1, ... , X2, Y2, ... , X11, X12, Y11, ... bzw. Xn, Yn, ... und X1n, Y1n,
... unterschieden.
Überstrichene Abkürzungen und überstrichene schematische Buchstaben für
Prädikatoren erster Stufe sollen für diejenigen in Anführungszeichen gesetzten
erststugen Prädikatoren stehen, für die sie unüberstrichen stehen. So stehen
etwa
S, Ni
für die Anführungsnamen
Sein , Nichts .

Überstrichene Variablen für Prädikatoren erster Stufe sollen durch die Anfüh-
rungsnamen derjenigen erststugen Prädikatoren ersetzbar sein, durch die sie
unüberstrichen ersetzbar sind.
Mittels der Abkürzungen für Prädikatoren werden Abkürzungen für diesen
Prädikatoren zugehörige Aussageformen gebildet. So erhalten wir beispielsweise
mit den Abkürzungen
S, Ni
für die Prädikatoren
Sein, Nichts
die Abkürzungen
 
S x , Ni x
für die Aussageformen
 
x ist ein Sein, x ist ein Nichts.
Mit der Abkürzung
Üb
für den Prädikator
Übergehen
erhalten wir die Abkürzungen
1 1
Üb X ,Y
und
2 2
Üb X ,Y
für die Aussageformen
1 1
X geht in Y über
und
2 2
X geht in Y über .
- 187 -

Der Variabilitätsbereich von x ist ein Bereich solcher Nominatoren, die keine
Prädikatoren benennen.
 
Dass die einstellige Bestimmung Sein in die einstellige Bestimmung
Nichts übergeht, wird nun im Subordinations-Ansatz mit dem Satz einer zwei-
ten Sprachebene

* Sein geht in Nichts über
bzw. mit

Üb S,Ni
gefasst. Was die mit der Unterscheidung zweier Prädikatorenstufen verbundene
Unterscheidung zweier Sprachebenen anbelangt, so sei hier nur soviel gesagt: Es
nden Anführungsnamen von Prädikatoren erster Stufe ebenso wie Prädikato-
ren zweiter Stufe, mit denen unter Zuhilfenahme dieser Anführungsnamen über
erststuge Prädikatoren gesprochen wird, erst auf der zweiten Sprachebene Ver-
wendung. Auf der ersten Sprachebene kommen nur Namen zum Einsatz, die nicht

Namen von Prädikatoren sind.
Dass eine Systembestimmung A der Wissenschaft der Logik durch eine System-

bestimmung B der Wissenschaft der Logik bestimmt wird vgl. unten S. 221  ,
fasst der Subordinations-Ansatz so daher seine Bezeichnung , dass der Sy-
stemprädikator A dem Systemprädikator B s u b o r d i n i e r t ist, dass also
∧ x . A x  B x
  
Für alle x: Wenn A x , dann B x  oder
∧ x ∧ y . A x,y   B x,y 
  
Für alle x und für alle y: Wenn A x,y , dann B x,y  gilt je nachdem, ob
die Systemprädikatoren A und B ein- oder zweistellig sind. Eine möglicherweise
letztlich gar nicht anders zu verstehende Subordination von Begrien oder
Merkmalen bildet ein konstitutives Element in dem von Thomas Seebohm
1974 unternommenen Versuch, die Terminologie ... sinnvoll zu explizieren, in
der Hegel die Schritte seiner dialektischen Methode beschreibt; vgl. Seebohm

ebd., 862. Vgl. a. ders. 1976.
Sollte Hegels Übergehen einer Bestimmung in eine andere gerade darin
bestehen, dass die erste Bestimmung durch die zweite bestimmt wird es kann
dem hier nicht nachgegangen werden , dann elen im Subordinations-Ansatz

Übergehen und Subordination zusammen. Insbesondere wäre dann etwa * als

∧ x . S x   Ni x 
  
Für alle x: Wenn x ein Sein ist, dann ist x ein Nichts zu verstehen.
Zum Instanz-Ansatz: Der Instanz-Ansatz kennt vier Stufen von Prädikato-
ren. Die ersten beiden Stufen werden von Systemprädikatoren, die dritte und
die vierte Stufe von Methodenprädikatoren gebildet. Wenn Hegels Werden
nicht als Methoden-, sondern als Systemprädikator aufgefasst wird, dann erhal-
ten wir allerdings den drittstugen Systemprädikator Werden. Vgl. aber unten

S. 202f.
Wie im Subordinations-Ansatz werden die Prädikatoren der ersten und zwei-
ten Stufe, Abkürzungen und schematische Buchstaben für sie sowie durch sie
- 188 -

ersetzbare Variablen im Zeichensatz des Normaltextes bzw. in Fraktur geschrie-


ben. Das ansonsten bzgl. der Notation Festgelegte wird übernommen.
Die Prädikatoren der dritten Stufe, Abkürzungen und schematische Buchsta-
ben für sie sowie durch sie ersetzbare Variablen werden in einem kalligraphischen
Zeichensatz geschrieben. Wir haben
Üb h ,Eerge en heit , ... ,
in

Üb ,Eh , ... ,
A, B, ...
und
X, Y, ... .
Der einzige Prädikator der vierten Stufe und seine Abkürzung werden in einem
fetten Sans-Serif Zeichensatz geschrieben. Wir haben
Einheit
und
Eh.
A n,1n
, A 1n,1n
, A ,
1n,n
B n,1n
usw. sollen für zweistellige Prädikatoren der
dritten Stufe stehen, die auf einen erststugen Prädikator An und einen zweit-
stugen Prädikator A1n, auf zwei zweitstuge Prädikatoren A1n, usw. angewendet
werden. Statt A 1n,1n
, B
1n,1n
usw. soll aus Gründen der Platzersparnis auch
A 21n
, B21n
usw. geschrieben werden. Abkürzungen für zweistellige Prädika-
toren der dritten Stufe sollen wie die schematischen Buchstaben indizierbar sein,
die für sie stehen.
In Anlehnung an die Indizierung der schematischen Buchstaben seien die Va-
riablen X
n,1n
, X
1n,n
und X
1n,1n
unterschieden.
Überstrichene Abkürzungen und überstrichene schematische Buchstaben für
Prädikatoren der zweiten und dritten Stufe sollen für diejenigen in Anführungs-
zeichen gesetzten zweit- und drittstugen Prädikatoren stehen, für die sie un-
überstrichen stehen. So stehen
S , Ni
für die Anführungsnamen
Sein , NichtŊ
und steht
W d

für den Anführungsnamen


W
 erden  .

Überstrichene Variablen für Prädikatoren der zweiten Stufe sollen durch die
Anführungsnamen derjenigen zweitstugen Prädikatoren ersetzbar sein, durch die
sie unüberstrichen ersetzbar sind. Überstrichene Variablen für Prädikatoren der
dritten Stufe werden nicht benötigt.
Mittels der Abkürzungen für drittstuge Prädikatoren werden diesen Prädi-
katoren zugehörige Aussageformen gebildet. Die Ausdrücke
- 189 -

Üb 1
X ,Y
11 

und
Üb 2
X ,Y
12 

beispielsweise sind Abkürzungen für die Aussageformen


1 11
X ge ht in Y b
ü er

und
2 12
X ge ht in Y ü er b .
 
Dass die einstellige Bestimmung Sein in die einstellige Bestimmung
Nichts übergeht, wird im Instanz-Ansatz mit dem Satz einer dritten Sprach-
ebene

** Sein geht in NichtŊ über
bzw. mit
b S, Ni

Ü
gefasst. Was im Instanz-Ansatz die mit der Unterscheidung von Prädikatoren-
stufen verbundene Unterscheidung von Sprachebenen anbelangt, soll es hier mit
dem Folgenden sein Bewenden haben: Anführungsnamen erststuger Prädikato-
ren sowie zweitstuge Prädikatoren werden ab der zweiten Sprachebene verwen-
det. Anführungsnamen zweitstuger Prädikatoren sowie drittstuge Prädikatoren
werden ab der dritten Sprachebene verwendet. Anführungsnamen drittstuger
Prädikatoren sowie viertstuge Prädikatoren werden auf der vierten Sprachebene

verwendet.
Dass eine Systembestimmung A der Wissenschaft der Logik durch eine Sy-
stembestimmung B der Wissenschaft der Logik bestimmt wird, fasst der Instanz-
Ansatz so daher bezieht er seinen Namen , dass der erststuge Systemprä-
dikator A eine I n s t a n z des zweitstugen Systemprädikators B ist, dass also
1
BA
1  
A ist ein B oder
2
BA
2  
A ist ein B gilt bzw., wenn oen gelassen werden soll, ob der Systemprädi-
kator A ein- oder zweistellig ist,
n
BA
n  
A ist ein B gilt. B steht dabei für denjenigen zweitstugen Systemprädi-
kator, der sich durch Fraktursetzung desjenigen erststugen Systemprädikators
ergibt, für den B steht.
Sollte Hegels Übergehen einer Bestimmung in eine andere darin bestehen,

dass die erste Bestimmung durch die zweite bestimmt wird vgl. oben S. 187 ,
Ü
dann elen im Instanz-Ansatz  bergehen  und Instanzsein zusammen. Insbe-

sondere wäre dann ** als

Ni S
 
Seinist ein NichtŊ zu verstehen.
Der Subordinations-Ansatz hat einen Nachteil. Es sei im Subordinations-
Ansatz, wie vorgestellt, das Bestimmtwerden einer Systembestimmung A durch
- 190 -

eine Systembestimmung B als die Subordination des Prädikators A unter den


Prädikator B, also als

5 ∧ x . A x  B x
gefasst. Es genügt hier, sich auf einstellige Prädikatoren zu beschränken. Der

entwickelte Gedankengang ist auf zweistellige Prädikatoren übertragbar.
Es sei ferner, dass die Systembestimmung B das Andere oder das Negative
der Systembestimmung A ist, in Analogie zum Instanz-Ansatz mit der Abkürzung
N
für den zweitstugen Prädikator
NegativeŊ
als
1
B1 = N f --A
1 1 
gefasst B ist das Fremd-Negative von A ; vgl. unten S. 198f . Die letztere Aus-
sage beinhaltet dann
 1 1
6 N B ,A
1  1 
B ist ein NegativeŊ von A ; vgl. unten S. 199 .

Deutet man nun 6 als Kontrarietät oder als Kontradiktion, d. h. als

6.1 ∧ x . B x  Ax


oder als

6.2 ∧ x . B x  Ax ,


und setzt man an, dass der Prädikator A auf mindestens einen Gegenstand zu-
trit, dass also
 
7 ∨x A x
     
gilt, dann erhält man, wenn man 5 , 6.1 und 7 bzw. 5 , 6.2 und 7 als
irreduzible Darstellungssätze der zweiten und dritten Stufe eines Durchgangs der
Bewegung des Begris ansieht, die logische Unverträglichkeit eben dieser irre-
duziblen Darstellungssätze: Es sind die Sequenzen
   
S25 ∨x A x , ∧ x . A x  B x ,
∧ x . B x  A x /
O

und
   
S26 ∨x A x , ∧ x . A x  B x ,
∧ x . B x  A x /
O


logisch gültig vgl. Anhang Va . Die Frage der Arbeit wäre für die genannten
Stufen eines Durchgangs der Bewegung des Begris schon deswegen mit Ja
zu beantworten, weil der Prädikator A überhaupt auf einen Gegenstand zutrit,
    
d. h. weil 7 gilt. 5 und 6.1 wie auch 5 und 6.2 sind noch nicht miteinander

logisch unverträglich vgl. Anhang Vb .
- 191 -

Der Instanz-Ansatz hat den vergleichbaren Nachteil nicht. Im Instanz-Ansatz


    
treten an die Stelle der Formeln 5 , 6 , 6.1 , 6.2 und 7 die Formel
 1
8 BA ,
mit der Abkürzung
N
für den drittstugen Prädikator
N egatives

die Formel
9

N B 11
,A
11 

und die Formeln


 1 1
9.1 ∧X . B X
1
 AX ,

9.2 ∧X . B X 
1
1
 AX
1

und
 1
10 ∨X A X1
.
  
Die Gegenstücke zu den Sequenzen S25 und S26 , die mit den Formeln 8 ,
    
9.1 und 10 bzw. 8 , 9.2 und 10 als Vorderformeln gebildeten Sequenzen
 1 1
S27 ∨X A X , B A
1
,
1 1
∧X . B X
1
 AX /
O
und
 1 1
S28 ∨X A X , B A
1
,
1 1
∧X . B X
1
 AX /,
O


sind nicht logisch gültig vgl. Anhang Vc .
Überhaupt scheint der Instanz-Ansatz geeignet zu sein, die in der Wissen-
schaft der Logik angebotene Darstellung der Bewegung des Begris nach-
zuvollziehen. Wie ein Nachtrag S. 201  zeigen möchte, kann das von Hegel
jedenfalls in gewissen Passagen der Wissenschaft der Logik getätigte Sprechen
über Systembestimmungen mit Systembestimmungen welches das in | K ange-
setzte Bestimmtwerden von Systembestimmungen durch Systembestimmungen
zum Ausdruck bringen mag so gefasst werden, dass Systemprädikatoren als
Instanzen von Systemprädikatoren in Erscheinung treten.
Es soll daher die Ermittlung, wie | K zumindest dem Anspruch nach eben
die genannte Bewegung des Begris verlaufend vorstellt und welches die zum
Zwecke der Darstellung dieser Bewegung heranzuziehenden Darstellungssät-
ze sind, vom Instanz-Ansatz aus erfolgen. Es wird zu demonstrieren sein, dass
dies sinnvollerweise geschehen kann. Der Subordinations-Ansatz wird nur gele-
gentlich berücksichtigt.
Es mag dem Instanz-Ansatz seinerseits als Nachteil anzurechnen sein, dass in
ihm die Systembestimmungen der Wissenschaft der Logik insofern verzweifacht
- 192 -

oder gar, wenn sie überdies als Methodenbestimmungen fungieren, verdreifacht


werden, als sie sich als Prädikatoren sowohl der ersten als auch der zweiten Stufe
bzw. als Prädikatoren sowohl der ersten als auch der zweiten und der dritten
Stufe wiedernden. So haben wir im Instanz-Ansatz etwa neben dem Prädikator
Sein
den Prädikator
Sein
und neben dem Prädikator
Negatives
den Prädikator
NegativeŊ
sowie den methodisch verwendeten Prädikator
N egatives .
Die zweitstugen Prädikatoren Sein, NegativeŊ usw. seien als Plus-Pendants
der erststugen Prädikatoren Sein, Negatives usw. bezeichnet und auch als
Sein ,
+

Negatives
+

usw. notiert.
Wenden wir uns nun weiter dem Instanz-Ansatz zu. Die in der Wissenschaft
der Logik grundlegende und allgegenwärtige Methodenbestimmung Beziehung
kann im Instanz-Ansatz mittels der drittstugen Prädikatoren


B ezie hung <
Beziehung kleiner ,

B ezie hung >
Beziehung gröÿer ,
B ezie hung
und
B ezie hung 2

Beziehung Karo gefasst werden. Dass zwei Systembestimmungen A und B der
Wissenschaft der Logik in Beziehung zueinander stehen aufeinander bezogen

sind , wird unter Verwendung der Abkürzungen B ez < , B ez > , B ez und B ez
2
für die vorgenannten Prädikatoren zu
11.1

B ez <
n
A ,B
1n 
,
11.2

B ez >
1n
A ,B ,
n

11.3

B ez
1n
A ,B
1n 

oder
11.4

B ez
2
1n
A ,B
1n 
.
Die zweitstugen Systemprädikatoren, für die A und B1n stehen, sind dabei hier
1n

wie im Folgenden als Plus-Pendants derjenigen erststugen Systemprädikatoren


- 193 -

anzusehen, für die A und B stehen. Zweistellige Systemprädikatoren zweiter Stu-


fe werden zur Bearbeitung der Fragestellung der Arbeit, wenn sie vom Instanz-
Ansatz aus erfolgt, nicht benötigt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass es e i n

Systemprädikator ist, der eine Instanz eines Systemprädikators ist. Die ersten
drei der eingeführten Beziehungs -Prädikatoren werden als folgendermaÿen de-
niert verstanden:
12.1

B ez < A ,B
n 1n 
(
+ ∨X n,1n X n
A ,B
1n 
,
12.2

B ez > A ,B
1n n
(
+ ∨X 1n,n
X A ,B
1n n

und
12.3

B ez A ,B
1n 1n 
(
+ ∨X 1n,1n
X 1n
A ,B
1n 
.
Für den vierten Beziehungsprädikator wird die Denition
12.4 B

ez
2 A ,B
1n 1n 
(
+ B ez < A ,B
n 1n 
∨ B ez >
1n
A ,B
n
∨ B ez
1n
A ,B
1n 


veranschlagt, deren Deniens aus der Adjunktion der Denienda unter 12.1 --

12.3 besteht.
Die Variabilitätsbereiche der Variablen
n,1n
,
1n,n
und
1n,1n
werden X X X
jeweils aus endlich vielen Methodenprädikatoren gebildet, zu denen die drittstu-
 
gen, in 12.1 -- 12.3 denierten Prädikatoren  eziehung < ,  eziehung >  B B
B
und  eziehung  selbst nicht gehören. Auch gehört der wiederum über diese
Beziehungsprädikatoren denierte Prädikator
B h ezie ung
2

nicht zum Variabilitätsbereich von X


1n,1n
.
Dem Variabilitätsbereich von X
n,1n
soll der Prädikator
E hl nt a ten 

angehören, der konvers zum Prädikator


E nt hal ten
ist, der dem Variabilitätsbereich von X 1n,n
angehören soll. Zum Variabilitäts-
bereich von X
1n,1n
soll der Prädikator
N egatives

gehören.
Mit
13.1

Eh t 
n
A ,B
1n 

n 1n 
A ent häl t  B  ,
13.2

Eh t
1n
A ,B
n

1n n 
A ent häl t B  und
13.2

N 1n
A ,B
1n 

A
1n
ist ein

N egatives von B
1n 
 beispielsweise hat man dann respektive die
- 194 -

  
Gültigkeit der Denienten in 12.1 , 12.2 und 12.3 und damit auch respektive
die Gültigkeit von
14.1

B ez <
n
A ,B
1n 
,
14.2

B ez >
1n
A ,B
n

und
14.3

B ez
1n
A ,B
1n 
.
  
Gilt auch nur eine einzige der Aussagen 13.1 , 13.2 oder 13.3 und damit also
  
eine der Aussagen 14.1 , 14.2 oder 14.3 , dann hat man, weil mit einer der drei
letztgenannten Aussagen auch ihre Adjunktion gilt, bereits die Gültigkeit von
11

B ez
2
1n
A ,B
1n 
.
Die Aussage
1n n
A ent häl t B
ist gemäÿ der Denition
15

Eh t A ,B
1n n
(
+ AB
n

so zu verstehen, dass B n eine Instanz von A1n ist. Die Aussage


n 1n
A ent häl t  B
oder
13.1

Eh t 
n
A ,B
1n 

ist daher, weil sie mit der Aussage


Eh t
1n
B ,A
n


gleichwertig ist und diese letztere Aussage aufgrund von 15 mit
 n
16 BA

gleichwertig ist, ebenfalls mit 16 gleichwertig, d. h. damit, dass An eine Instanz
von B1n ist.

Nicht nur mit der Gültigkeit der Aussage 13.1 , sondern auch mit der Gül-

tigkeit der Aussage 16 , die mit ihr gleichwertig ist, liegt bereits die Gültigkeit

der Aussage 11 vor.
Analog zu der in der Wissenschaft der Logik verwendeten Methodenbestim-
mung Beziehung werden die ebendort verwendeten Methodenbestimmungen
Beziehung auf sich und Beziehung auf Anderes als die drittstugen Prädi-
katoren
B eziehung auf sich
2
und
B eziehung auf nderes
2 A
gefasst. Sie werden jeweils auf zwei einstellige Systemprädikatoren zweiter Stufe
angewendet.
Unter Zuhilfenahme der Beziehungsprädikatoren
- 195 -

B ezie hung au f sic h<,

B ezie hung au f sic h>


und
B ezie hung au f sic h
bzw. unter Zuhilfenahme ihrer Abkürzungen wird der Prädikator
B ezie hung au f sic h2
als über
17

B ez s2
1n
A ,B
1n 
(
+ B ez s< A ,B
n 1n 
∨ B ez s> A ,B
1n n
∨ B ez s
1n
A ,B
1n 

B
deniert angesehen.  ez s2 A , B  hat man für A

1n 1n  1n
ist in B
1n
au f sic h
bezogen 2.
Unter Zuhilfenahme der Beziehungsprädikatoren
B ezie hung au f A nderes < ,

B ezie hung au f A nderes >

und
B ezie hung au f A nderes

bzw. unter Zuhilfenahme ihrer Abkürzungen wird der Prädikator


B ezie hung au f A nderes
2
als über
18

B ez a2
1n
A ,B
1n 
(
+B ez a< A ,B
n 1n 
∨B ez a> A ,B
1n n
∨ B ez a
1n
A ,B
1n 

B 1n
deniert angesehen.  ez a2 A , B  hat man für A ist in B auf

1n 
nderes
1n 1n
A
bezogen 2.
 
Für die Adjunktionsglieder der Denienten in 17 und 18 seien die folgen-
den Denitionen angesetzt:

17.1

B ez s< A ,B
n 1n 
(
+ B ez < A ,B
n 1n 
∧ A1n = B1n

17.2

B ez s>
1n
A ,B
n
(
+ B ez >
1n
A ,B
n
∧ A1n = B1n

17.3

B ez s
1n
A ,B
1n 
(
+ B ez A ,B
1n 1n 
∧ A1n = B1n

18.1

B ez a< A ,B
n 1n 
(
+ B ez < A ,B
n 1n 
∧ A1n 6= B1n

18.2

B ez a>
1n
A ,B
n
(
+ B ez > A ,B
1n n
∧ A1n 6= B1n

18.3

B ez a
1n
A ,B
1n 
(
+ B ez
1n
A ,B
1n 
∧ A1n 6= B1n .

Die Gleichheitsaussage

19 A1n = B1n
soll so verstanden werden, dass sie genau dann gilt, wenn die Systembestim-
- 196 -

mungen A und B der Wissenschaft der Logik d i e s e l b e Systembestimmung


sind die in unterschiedlicher Benennung auftreten mag. So dürfte es sich z. B.
bei den seinslogischen Bestimmungen Endliches und Endlichkeit oder bei den
wesenslogischen Bestimmungen Negatives, Negation und Negativität jeweils
 
um dieselbe Bestimmung handeln. Die Geltung der Gleichheitsaussage 19 wäre
nicht etwa darauf zurückzuführen, dass die Prädikatoren A1n und B1n von gleicher
sprachlicher Gestalt oder synonym wären.
Die Aussage

20 A1n 6= B1n ,

die als die Negation von 19 , also als
A1n = B1n ,
zu verstehen ist, gilt dementsprechend genau dann, wenn die Systembestimmun-
gen A und B der Wissenschaft der Logik nicht dieselbe Systembestimmung, son-
dern zueinander Anderes, d. i. zueinander andere Systembestimmungen sind.
Wann Systembestimmungen der Wissenschaft der Logik dieselbe Bestimmung
sind und wann sie nicht dieselbe Bestimmung, sondern zueinander Anderes oder

andere Bestimmungen sind, kann hier nicht weiter verfolgt werden.
Dass ein Systemprädikator A1n in einem Systemprädikator B1n auf sich

bezogen 2 ist, beinhaltet, dass A1n und B1n im Sinne von 19 miteinander gleich-
zusetzen sind. Dass ein Systemprädikator A1n in einem Systemprädikator B1n
auf

A
nderes bezogen  ist, beinhaltet, dass A
2
1n
und B1n nicht im Sinne von
19 miteinander gleichzusetzen sind.
Die Methodenbestimmungen Beziehung, Beziehung auf sich und Bezie-
hung auf Anderes werden von Hegel nicht nur zweistellig, sondern auch ein-
stellig verwendet die beiden letztgenannten Methodenbestimmungen sogar fast
ausschlieÿlich. Wir bilden daher zu

B ez
2 A ,B
1n 1n 
,
B ez s2 A ,B
1n 1n 

und
B ez a2 A ,B
1n 1n 

die einstelligen Varianten


B ez
2 A
1n 
,
B ez s2 A
1n 

und
B ez a2 A
1n 
,

die als wie folgt deniert angesehen werden:

21

B ez
2
1n 
A (
+ B
ez < A
n
∨ B ez > A
1n 
∨ B A ez
1n 

22

B ez s2 A
1n 
(
+ B ez s< A
n
∨ B ez s> A
1n 
∨B A ez s
1n 
- 197 -

23

B ez a2 A
1n 
(
+ B ez a< A
n
∨ B ez a> A
1n 
∨ B ez a
1n 
A .
  
Für die Adjunktionsglieder der Denienten in 21 , 22 und 23 ihrerseits
seien die folgenden Denitionen angesetzt:

21.1

B ez < A
n
(
+ ∨Y nB 1
ez < A ,Y
n 1n 

21.2

B ez > A
1n 
(
+ ∨Y B n ez >
1n
A ,Y
n

21.3

B ez A
1n 
(
+ ∨Y B 1n
ez A ,Y
1n 1n 

22.1

B ez s< A
n
(
+ ∨Y B 1n
ez s< A ,Y
n 1n 

22.2

B ez s> A
1n 
(
+ ∨Y B n ez s> A ,Y
1n n

22.3

B ez s A
1n 
(
+ ∨Y B 1n
ez s A ,Y
1n 1n 

23.1

B ez a< A
n
(
+ ∨Y B 1n
ez a< A ,Y
n 1n 

23.2

B ez a> A
1n 
(
+ ∨Y B n ez a> A ,Y
1n n

23.3

B ez a A
1n 
(
+ ∨Y B 1n
ez a A ,Y
1n 1n 
.

Der Variabilitätsbereich der Variablen Yn wird aus den endlich vielen Sy-
stemprädikatoren der ersten Stufe, der Variabilitätsbereich der Variablen Y1n aus

den endlich vielen Systemprädikatoren der zweiten Stufe gebildet.
Mit einer bei Hegel selbst nicht anzutreenden Redeweise sei eine einstellig
verwendete Beziehung auf sich als strenge Beziehung auf sich ausgezeichnet,
wenn sie nicht mit einer Beziehung auf Anderes einhergeht. Eine Systembestim-
mung der Wissenschaft der Logik ist eine strenge Beziehung auf sich streng auf

sich bezogen genau dann, wenn sie zwar eine Beziehung auf sich auf sich be-
 
zogen ist, aber nicht eine Beziehung auf Anderes auf Anderes bezogen ist.
Wir denieren im Instanz-Ansatz eine strenge  eziehung auf sich 2  wie folgt: B
24

B s2 A
1n 
(
+ B ez s2 A
1n 
∧ B ez a2 A
1n 
.
An weiteren strengen  B hungen auf h , die berücksichtigen, welche
B B B
ezie sic
n 1n  1n 
der Aussagen ez s< A , ez s> A oder ez s A in Geltung sind, werden
wir nur eine über
24.1

B s< A
n
(
+ B ez s< A
n
∧ B ez a< A
n

B
denierte strenge  eziehung auf sich <  benötigen.
Die Gesamtheit der vorgestellten Beziehungsprädikatoren, das sind die Prädi-
B B
katoren  eziehung 2 ,  eziehung < , ... ,  eziehung auf sich 2 , ... usw. in B
ihren zweistelligen wie in ihren einstelligen Varianten sowie die strenge  ezie - B
B
hung auf sich 2  und die strenge  eziehung auf sich < , machen die Bezie-
hungs -Terminologie des Instanz-Ansatzes aus.
- 198 -

Systembestimmungen der Wissenschaft der Logik , die zueinander Anderes



sind vgl. oben S. 196 , lassen sich in Aufnahme einer Sprechweise aus der Phä-
nomenologie

des Geistes auch als zueinander Fremdes verstehen vgl. unten
S. 231f . Systemprädikatoren A1n und B1n, die solche zueinander fremden Sy-
stembestimmungen im Instanz-Ansatz präsentieren, für die also die Aussage

20 A1n 6= B1n ,
gilt, sollen ebenfalls zueinander fremd genannt werden.
Über einen drittstugen Methodenprädikator K
sei dann ein weiterer dritt-
stuger Methodenprädikator Fremd-  oder K K
f wie folgt deniert:

25

K f
1n
A ,B
1n 
(
+ K 1n
A ,B
1n 
∧ B1n 6= A1n .
Die Ungleichheitsaussagen B1n 6= A1n und A1n 6= B1n sind dann logisch äquivalent,
wenn die Symmetrie von  =  angesetzt wird, so dass bereits die Gleichheitsaussa-
gen A1n = B1n und B1n = A1n logisch äquivalent sind. Zur Symmetrie von  =  vgl.

unten S. 200. Insbesondere erhalten wir mit für N K
die folgende Denition
N
des Fremd- egativen  bzw. von f : N
N f
1n
A ,B
1n 
(
+ N 1n
A ,B
1n 
∧ B1n 6= A1n .
Zum Verständnis des Methodenprädikators  N bzw. zum Verständ-
N
egatives 
1n 1n 
nis von A , B bieten sich die Kontrarietät
∧ Xn . A Xn   BX
n

und die Kontradiktion


∧ Xn . A Xn   BX
n

n n
an lies respektive Für alle Xn: Wenn X ein A1n ist, dann ist X nicht ein B1n
 

n n
und Für alle Xn: X ist ein A1n genau dann, wenn X nicht ein B1n ist; vgl.
 


auch oben S. 190f . Für das als Kontrarietät verstandene  egative  erhalten N
wir die Denition
N 1n
A ,B
1n 
(
+ ∧ Xn . A Xn   BX ,
n

für das als Kontradiktion verstandene N egative  erhalten wir die Denition

N 1n
A ,B
1n 
(
+ ∧ Xn . A Xn

BX .
n

N N

Das als Kontrarietät verstandene  egative  sei auch als 1 bezeichnet, das
N
als Kontradiktion verstandene  egative  sei auch als 2 bezeichnet. MitN
N und N seien das als Kontrarietät bzw. das als Kontradiktion verstan-
1-f
N 2-f
dene  egative  gemeint, das jeweils Fremd- egatives  ist.N
Sämtliche in dieser Einführung vorgestellten Denitionen, nicht zuletzt die
Denitionen der Beziehungsprädikatoren in ihren zwei- wie einstelligen Varian-
- 199 -

ten, aber auch die in der vorhergehenden Einführung erarbeitete Denition von
A1n = K -- B 1n

A
1n
ist das K 1n
von B ; vgl. oben S. 183 sowie sämtliche im folgenden


Hauptteil der Arbeit auftretenden Denitionen werden im Instanz-Ansatz als von


Hegel beanspruchte sprachliche Regelungen angesehen. Sie erlauben im Instanz-
Ansatz die Bildung analytisch gültiger Sequenzen.

Über die Denition 25 erhalten wir so beispielsweise die analytische Gültig-
keit der Sequenz
S29

S [ ... ], K f
1n
A ,B
1n 
K 1n
A ,B
1n 
∧ B1n 6= A1n
und daraus über die P L - und die P R -Regel die analytische Gültigkeit der Sequen-
∧ ∧

zen
S [ ... ], K f A ,B
1n 1n 
K A ,B
1n 1n 

und
S [ ... ], K f A ,B
1n 1n 
B1n 6= A1n .

Man hat die analytische Gültigkeit der Sequenz S29 , weil man in Entsprechung

zur Sequenz S18 ' , vgl. oben S. 178, auch diejenige Sequenz ableiten kann, die aus

S18 ' bei Ersetzung der einstelligen durch zweistellige Aussageformen entsteht;

vgl. oben ebd.
Über die Denition von A1n =
1n
K
-- B erhalten wir mit für die N K
analytische Gültigkeit der Sequenzen
= N -- B N 1n 1n 1n 
S [ ... ], A1n A ,B
und
= N -- B N 1n 1n 1n 
S [ ... ], A1n f f A ,B
vgl. oben S. 183 sowie Anhang IV; A1n und B1n sind an die Stelle von n und m,
K und N 
an die Stelle von A getreten . Die erstere Sequenz besagt, dass aus
der Aussage
1n
A ist das egative von B
1n
N
analytisch die Aussage
1n
A ist ein

N egatives von B
1n

folgt, die letztere Sequenz, dass aus der Aussage


1n
A ist das Fremd- N egative von B
1n

analytisch die Aussage


1n
A ist ein Fremd-

N egatives von B
1n

folgt.
Zum Abschluss dieser zweiten Einführung seien noch einige häug verwen-
dete Abkürzungen vorgestellt.
Die Ausdrücke Re=1n, Sym=1n und Tr=1n stehen jeweils für die Reexivität

∧X n 1
X1n = X1n ,
- 200 -

die Symmetrie
∧ X n∧ Y n . X n = Y n  Y n = X n
1 1 1 1 1 1

und die Transitivität


∧ X n∧ Y n∧ Z n . X n = Y n ∧ Y n = Z n  X n = Z n
1 1 1 1 1 1 1 1 1

der oben eingeführten Gleichheit.


Der Ausdruck DNA =1n steht für die Duplex negatio armat -Formel
∧ X n∧ Y n .
1 1
X1n = Y1n  X1n = Y1n

vgl. oben S. 167 .
Die Ausdrücke SubA1n N 21n 
N und SubA N
, SubA1n 1
21n 
1n
2
21n 
ste-
hen jeweils für die Substitutivitäten
∧X ∧Y . N A ,X
1n 1n
X = Y  N A ,Y ,
1n 1n 

1n 1n 1n 1n 

∧X ∧Y . N A ,X
1n 1n
X = Y  N A ,Y
1
1n 1n 

1n 1n
1
1n 1n 

und
∧X ∧Y . N A ,X
1n 1n
X = Y  N A ,Y .
2
1n 1n 

1n 1n
2
1n 1n 

Der Ausdruck Sym K


21n 
steht für die Symmetrie
∧X ∧Y . K X ,Y  K Y ,X
1n 1n
1n 1n  1n 1n 

eines Methodenprädikators K .
Mit H A ist die Subjunktion
1n 
2

B A  B A ez s2
1n 
ez a2
1n 

gemeint, die für den Systemprädikator A1n die Beziehungsannahme formuliert,


d. i. die Annahme, dass dieser, wenn er auf sich bezogen 2 ist, nicht auf
A nderes bezogen  ist.
2
Die Geltung von Re=1n, Sym=1n und Tr=1n hat man jedenfalls dann, wie
leicht überprüfbar ist, wenn man die Reexivität, Symmetrie und Transitivität
der Dieselbigkeit von Systembestimmungen voraussetzt, d. h. für alle beliebigen
Systembestimmungen A, B und C voraussetzt: 1. dass die Bestimmung A und
die Bestimmung A dieselbe Bestimmung sind, 2. dass, wenn A und B dieselbe
Bestimmung sind, auch B und A dieselbe Bestimmung sind und 3. dass, wenn A
und B wie B und C dieselbe Bestimmung sind, auch A und C dieselbe Bestimmung
sind.
Ob DNA =1n gilt, die angeführten Substitutivitäten gelten oder für jedweden
Methodenprädikator K die Symmetrie Sym
21n 
K
gilt, soll oen gelassen
werden.
Unentschieden soll auch bleiben, ob für alle beliebigen Systemprädikatoren A1n
die Beziehungsannahme 2 A H
1n 
gilt. Trotz dem, dass der Buchstabe auf den H
ersten Buchstaben des Namens Hegel abstellt, wird also in der Rückprojektion
auf die Systembestimmungen der Wissenschaft der Logik keinesfalls unterstellt
allerdings auch nicht ausgeschlossen , dass Hegel sich die Annahme zu eigen
macht: Wenn Systembestimmungen der Wissenschaft der Logik Beziehung auf
- 201 -

sich sind, sind sie nicht Beziehung auf Anderes.


Die vorgestellten Abkürzungen seien in der folgenden Übersicht zusammen-
gestellt:

Re=1n : ∧X n 1
X1n = X1n

Sym=1n : ∧ X n∧ Y n . X n = Y n  Y n = X n
1 1 1 1 1 1

Tr=1n : ∧ X n∧ Y n∧ Z n . X n = Y n ∧ Y n = Z n  X n = Z n
1 1 1 1 1 1 1 1 1

DNA =1n : ∧ X n∧ Y n .
1 1
X1n = Y1n  X1n = Y1n

SubA1n N 21n 
: ∧ X n∧ Y n . N
1 1
A ,X
1n 1n 
∧ X1n = Y1n  N 1n
A ,Y
1n 

SubA1n N 1
21n 
: ∧ X n∧ Y n . N 1
1 1
A ,X
1n 1n 
∧ X1n = Y1n N 1
1n
A ,Y
1n 

SubA1n N 2
21n 
: ∧ X n∧ Y n . N 2
1 1
A ,X
1n 1n 
∧ X1n = Y1n N 2
1n
A ,Y
1n 

Sym K 21n 
: ∧ X n∧ Y n . K
1 1
X ,Y
1n 1n 
 K 1n
Y ,X
1n 

H 2 A
1n 
: B ez s2 A
1n 
 B ez a2 A
1n 

Nachtrag
Im Folgenden soll im Rekurs auf ausgewählte Textpassagen der Wissenschaft
der Logik gezeigt werden, dass es 1. angebracht ist, Hegels Sprechen über System-
bestimmungen mit System- oder Methodenbestimmungen als ein Sprechen über
Systemprädikatoren mit System- oder Methodenprädikatoren zu fassen, wobei
die involvierten Prädikatoren gemäÿ dem Instanz-Ansatz gestuft sind; dass es 2.
aber insbesondere angebracht ist, Hegels Sprechen über Systembestimmungen
mit Systembestimmungen auf die Weise zu fassen, dass erststuge Systemprädi-

katoren Instanzen im oben S. 189 genannten Sinne von zweitstugen System-
prädikatoren sind.
Die besagten Textpassagen entstammen allen Teilen der Wissenschaft der
Logik . In der Lehre vom Sein rekurrieren wir im Kapitel Sein auf den Passus
über die Momente des Werdens S99f I92f , ferner im Kapitel Dasein auf
 
die Ausführungen zur Unendlichkeit S135  I125  . In der Lehre vom Wesen
greifen wir im Kapitel Die Wesenheiten oder die Reexionsbestimmungen auf
 
den Passus über den absoluten Unterschied W33  II32  zurück. In der Lehre
 
vom Begri gehen wir im Kapitel Der Begri auf den Vorspann 
B32f II239f

sowie auf die Ausführungen zum besonderen Begri B38  II245  ein.
In eckigen Klammern wird vorgeführt oder auch nur angedeutet, wie Zitate
aus den erwähnten Textpassagen, die der Klammerung vorhergehen, unter Be-
rücksichtigung der charakteristischen Zeichensätze im Instanz-Ansatz zu verste-
hen sind. Aussagen, in denen über Bestimmungen mit Bestimmungen gesprochen
wurde, erscheinen jetzt als in mindestens zwei verschiedenen Zeichensätzen er-
- 202 -

stellte Aussagen, in denen über Prädikatoren mit Prädikatoren gesprochen wird.


Den Klammerungen folgen Versionen dieser letztgenannten Aussagen, in denen
die Prädikatoren nur noch durch ihre Abkürzungen vertreten sind. Die verwen-
deten Abkürzungen, soweit sie nicht schon eingeführt waren, verstehen sich von
selbst. An zweistelligen Systemprädikatoren erster Stufe treten nur Identität
2  2 
Id  und Unterschied Us  auf. Sperrungen in den Zitaten nden sich im
Original.

1. Sein, Nichts, Werden

Das Werden ... als Einheit d e s S e i n s und N i c h t s ist ... diese b e s t i m m-


t e Einheit, oder in welcher sowohl Sein als Nichts i s t. Aber indem Sein und
 
Nichts, jedes ungetrennt von seinem Anderen ist, i s t e s n i c h t S99 I92 .

W erden  ... als Einheit von S e i n und N i c h t s ist ... diese b e s t i m m t e
Einheit, oder in welcher sowohl Sein als Nichts i s t. Aber indem Sein und

Nichts, jedes ungetrennt von seinem Anderen ist, i s t e Ŋ n i c h t.

Wir haben
1
SS

für: Sein ist und
1
S Ni

für: Nichts ist sowie vorausgesetzt, man darf die Rede vom Nichts als eine

Rede vom Nichtsein verstehen, was Hegel oenbar selbst tut, vgl. ebd., 84
 
78, B150 II353, vgl. a. S73 I68
1
Ni S

für: Sein ist nicht und
1
Ni Ni

für: Nichts ist nicht .
Es liegen zwei solche Einheiten vor, deren jede selbst Einheit des Seins
  
und Nichts ist vgl. ebd., 99 92  ... zwei solche inheiten , deren jede selbst E
E   
inheit von Sein und Nichts ist . Mit dem Sein, das ist ist , und dem
   
Nichts, das ist ist , haben wir das Sein Sein als Einheit des Seins und

E
Nichts  inheit von Sein und Nichts :


Eh 11
S ,S ,Ni .
1 1

 
Mit dem Sein, das nicht ist nicht ist , und dem Nichts, das nicht ist
   
nicht ist , haben wir das Nichts NichtŊ als Einheit des Seins und Nichts
E

 inheit von Sein und Nichts :


Eh Ni ,S ,Ni . 11 1 1

Zur Denition der dreistelligen E h



vgl. unten S. 305f.
 in eit 
  
Das Sein, das nicht ist nicht ist , geht in Nichts über geht in NichtŊ
  
über  vgl. ebd., 100 93 :
Üb 1
S , Ni ,
11 

das Nichts, das ist



ist

, ist Übergehen in Sein

Üb
 hen in Sein vgl.
erge

- 203 -


ebd. :
Üb 1
Ni , S
11 
.
V

Das erstere Übergehen ist Vergehen  ergehen  , das letztere Überge-



E   
hen ist Entstehen  ntstehen  vgl. ebd., 99f 92f . Sofern Vergehen und
 
Entstehen beide dasselbe sind, nämlich Werden  erden  vgl. ebd., 100
  

W
92 , hätte man mit dem Sein, das vergeht vergeht  , auch das Sein, das
 
wird wird  :
d S ,
1
W
 
und mit dem Nichts, das entsteht entsteht  , auch das Nichts, das wird
 
wird  :
W Ni , d
1

und damit insgesamt das Werden W


 
   als Einheit des Seins und Nichts
erden   
 
Einheit von Sein und Nichts :
    

EhW
1 1 1
,S ,Ni . d

Die vorgenommene Indizierung der Abkürzung W soll den Prädikator


W
 d 
 als einen einmalig an dieser Stelle auftretenden einstelligen Prädi-
erden 

kator dritter Stufe kenntlich machen, der auf einen einstelligen Prädikator erster

Stufe angewendet wird. Vgl. a. oben S. 188.

2. Endliches, Unendliches

Das  S c h l e c h t-U n e n d l i c h e  oder das Unendliche des V e r s t a n d e s 



ist das Unendliche, dem das Endliche als Dasein gegenüberbleibt vgl. S138

I128 . Das Unendliche so gestellt ist E i n e s d e r b e i d e n; aber als n u r Ei-
nes der beiden ist es selbst endlich, ... es ist so das e n d l i c h e Unendliche. Es
  
sind nur z w e i E n d l i c h e vorhanden ebd. 143 133 .  S c h l e c h t-U n e n d-
l i c h e s  oder Unendliches des V e r s t a n d e s  ist Unendliches, dem End-
liches als Dasein gegenüberbleibt. Unendliches so gestellt ist E i n e s d e r
b e i d e n; aber als n u r Eines der beiden ist es selbst endlich, ... es ist so e n d -

l i c h e Ŋ Unendliches. Es sind nur z w e i E n d l i c h e vorhanden. Wir haben
1
Ed Ud
und
1
Ed Ed .
Das Endliche seinerseits als für sich vom Unendlichen entfernt gestellt, ... ist
dieselbe Selbständigkeit und Armation seiner, welche das Unendliche sein soll
  
ebd. 143 133  ... dieselbe Selbständigkeit und Affirmation seiner, welche das Un -

endliche sein soll :
1
Ud Ed .
  
Da auch das Unendliche unendlich sein soll vgl. ebd., 140 130 ... auch

Unendliches unendlich sein soll :
1
Ud Ud ,
- 204 -

erhalten wir die Einheit des Endlichen und Unendlichen, die Einheit, die selbst
das Unendliche ist, welches sich selbst und die Endlichkeit in sich begreift vgl.
  
E
ebd., 144 133 die  inheit von Endliches und Unendliches, die  inheit , E

die selbst UnendlicheŊ ist, welches sich selbst und Endlichkeit in sich begreift :
Eh Ud ,Ud ,Ed . 11 1 1

Es ist jedes ... selbst an ihm die Einheit beider; so ergeben sich zwei solche
... dieE h beider ... zwei solcheE h

  
Einheiten vgl. ebd.
  in eit . Mit
in eiten 

1
Ed Ud
und
1
Ed Ed
haben wir auch
Eh 11
Ed ,Ed ,Ud .
1 1

3. Identität, Unterschied
  
Das Unterschiedene ... vom Unterschied ist die Identität W34 II33 . Das

Unterschiedene ... von Unterschied ist Identität. Damit sind jedenfalls Unter-

schied und Identität voneinander unterschieden ... ... Unterschied und

Identität voneinander unterschieden :
2 2
Us Us ,Id .
Unterschied und Identität, die voneinander unterschieden sind, sind je-

weils Unterschiedenes bzw. Unterschied ... ... UnterschiedeneŊ bzw. Unter -

schied . Über den folgendermaÿen denierten einstelligen Systemprädikator Un -
terschied:
n n n
Us A ( + ∨Yn Us A ,Y ,
erhalten wir
2
Us Us
und
2
Us Id .
Mit Unterschied und Identität, die jeweils Unterschied sind, haben wir
 
den Unterschied ... als Einheit seiner und der Identität vgl. ebd. ... Unter -
E 
schied sind, haben wir Unterschied als inheit seiner und von Identität :
Eh 12
Us ,Us ,Id .
2 2

Es ist nur eine andere Sprechweise, wenn Hegel von dem Unterschied, der
Einheit seiner und der Identität ist, sagt, er sei das Ganze und sein Moment

bzw. er habe die beiden Momente, Identität und Unterschied vgl. ebd., 34f
 
G M
33 ... er sei das anze und sein oment  ... er habe die beiden omente ,

M
Identität und Unterschied . Wir erhalten:

G z
12
Us ,Id ,Us
2 2

G M
für: Unterschied ist das anze der omente Identität und Unterschied


bzw., da die Reihenfolge der Nennung der Momente irrelevant ist,


- 205 -

G z
12
Us ,Us ,Id .
2 2

 
Auch die Identität sei ihr Ganzes und ihr Moment vgl. ebd., 34 33 . Iden-

tität und Unterschied sind als Reexionen in sich identisch mit sich  bzw.
    
Identität mit sich  vgl. ebd., 35 33f; vgl. a. schon ebd., 28f 27f ... ... iden -
  
tisch mit sich  bzw. Identität mit sich  . Über einen einstelligen Systemprädikator

Identität mit sich  erhalten wir
2
Id Id
und
2
Id Us
und damit schlieÿlich
G z
12 2
Id ,Id ,Us .
2

4. Allgemeines, Besonderes

Die Bestimmung der Allgemeinheit, die Totalität ist die Letztere ist
hier oenbar als ein Ganzes mit drei Momenten zu verstehen , enthält die
  
... Momente: Allgemeinheit, Besonderheit und Einzelheit vgl. B32 II239 Der
Prädikator Allgemeinheit ... ... die Momente: Allgemeinheit, Besonderheit und

Einzelheit . Wir haben
1
Al Al ,
1
Al Bs
und
1
Al Ez .

Mit den drei letztgenannten Aussagen sind gemäÿ der Denition 15 jeweils die
E 11 1
E 11 1
E 11 1
Aussagen th Al ,Al , th Al ,Bs und th Al ,Ez gleichwertig, vgl. oben

S. 194.
Aber nicht nur die Allgemeinheit, auch die Besonderheit wie die Einzel-
  
heit ist g a n z e r Begri vgl. B32 II239 ... nicht nur Allgemeinheit, auch

Besonderheit wie Einzelheit ... . . Das Allgemeine, g e g e n welches das Beson-
dere bestimmt ist, so Hegel an späterer Stelle unter Absehung des Moments
der Einzelheit, ist n u r e i n e s ... von z w e i G e g e n ü b e r s t e h e n d e n vgl.
   
B39 II246 .  B e i d e s ist das Besondere ebd. . Allgemeines, g e g e n welches

Besonderes bestimmt ist, ... ... . B e i d e s ist das Besondere . Wir haben
1
Bs Al
und
1
Bs Bs .
- 206 -

Hauptteil

I. Die Bewegung des Begris gemäÿ dem Kern | K des Schlusska-


pitels der Wissenschaft der Logik

Der in Beantwortung der Frage F8 , der Frage der Arbeit, zu bearbeitende
Text Hegels, der Kern | K des mit Die absolute Idee überschriebenen Schlusska-

pitels der Wissenschaft der Logik vgl. oben S. 140 , umfasst die Absätze 12--19
dieses Kapitels. Diese Absätze, als die Absätze 1--8 von | K, seien mit | K 1, | K 2,
usw. bezeichnet.
Die acht Absätze von | K scheinen mir sämtlich, wie später ein Groÿteil der
Paragraphen der Grundlinien der Philosophie des Rechts und der Enzyklopädie

1830 , in einen Hauptteil und einen Anmerkungsteil zu zerfallen. Bezeichnen wir
den Hauptteil eines Absatzes als seinen Teil a, den Anmerkungsteil als seinen
Teil b, dann können wir bei den | K 1, | K 2, usw. von ihren Teilen | K 1a, und
| K 1b, | K 2a und | K 2b, usw. reden. Es sei ferner die Gesamtheit der | K 1b, | K 2b,
usw., der Text von | K also, sofern er aus den Anmerkungsteilen seiner Absätze
besteht, als | K b bezeichnet. Es werde auch | K a der Haupttext von | K, | K b der
Anmerkungstext von | K genannt.
Anders als in den Paragraphen der Grundlinien der Philosophie des Rechts

und der Enzyklopädie 1830 , in denen Anmerkungsteile eigens vom Haupttext
abgesetzt sind, wird die Grenze zwischen Haupt- und Anmerkungsteil innerhalb
der Absätze von | K entweder nur durch einen Gedankenstrich markiert so etwa
in | K 1, | K 3 und | K 8 oder gar nicht markiert so etwa meines Erachtens in | K 2
und | K 7 , die Grenze fällt dann sozusagen unbemerkt in den fortlaufenden
Text.
In | K 4, | K 5 und | K 6 scheint mir überdies die Grenzziehung nicht eindeu-
tig bestimmbar. Legt man zugrunde, dass das Zählen von Bestimmungen vgl.
 
B297 II497 und das Reektieren darauf, ob bestimmte sprachliche Mittel zur
 
Darstellung der Bewegung des Begris in Frage kommen vgl. B299 II499 ,
nicht Gegenstand des Haupttextes sein können, dann wird man den Anmer-
kungstext in | K 4 mit Zeile 8 dieses Absatzes Das z w e i t e Negative ... ; vgl.
 
B296,2--297,1 II496,2--497,1 , in | K 5 mit Zeile 6 Dieses z w e i t e Unmittelbare
 
... ; vgl. B297,2--298,1 II497,2--498,1 und in | K 6 mit Zeile 7 Dieses R e s u l t a t
 
... ; vgl. B298,2--299,1 II498,2--499,1 beginnen lassen. Andererseits ist zu berück-
sichtigen: Zieht man die Grenzen wie angegeben, dann träte zu Beginn von | K 6 die
Rede vom Dritten innerhalb des Haupttextes von | K völlig unvermittelt auf. Um
dies zu vermeiden, wäre der Passus | K 5, Z 6--16 1 Dieses z w e i t e Unmittelbare

... ... als eine Zweiheit gezählt , in dem die Rede vom Dritten eingeführt wird,
statt aus dem Haupttext von | K 5 herauszunehmen, in ihn hineinzunehmen. Weil

dann seinerseits die Rede vom zweiten Negativen | K 5, Z 11 unvermittelt im
Haupttext auftauchte, wäre des Weiteren der diese Rede einführende Passus | K 4,

Z 8--13 Das z w e i t e Negative ... ... ein S u b j e k t, P e r s o n, F r e i e s ist , statt
in den Anmerkungstext von | K 4, in dessen Haupttext hineinzunehmen. Ferner

1 Z stehe für Zeile bzw. Zeilen.


- 207 -

könnte man bezüglich | K 6 geltend machen, dass die in Zeile 7 dieses Absatzes er-

folgende Qualizierung des hier nicht zu erläuternden Resultats als die Wahr-
heit ein derartiges Gewicht hat, dass der gesamte Passus | K 6, Z 7--13 Dieses

R e s u l t a t ... ... Bewegung und Tätigkeit ist , nur dem Haupttext des Absatzes
zugerechnet werden kann. Da nun die in diesem Passus | K 6, Z 7--13, angespro-
chene Rede von der Einheit von Unmittelbarkeit und Vermittlung auf | K 5,

Z 16--18 Das Dritte oder das Vierte ... ... und des Vermittelten , zurückver-
weist, müsste weiter der letztere Passus, soll der Verweis innerhalb des Haupttex-
tes von | K verbleiben, in den Haupttext von | K 5 aufgenommen werden. Mit | K 5,
Z 16--18, müssten dann aber auch auf jeden Fall der eben erwähnte, unmittelbar

davor liegende Passus | K 5, Z 6--16 Dieses z w e i t e Unmittelbare ... ...  , dem
Haupttext von | K 5 und damit, wie wir gesehen haben, der Passus | K 4, Z 8--13

Das z w e i t e Negative ... ...  , dem Haupttext von | K 4 zugeschlagen werden.
Wenn ich nun Recht damit habe, dass der Text von | K in einen Haupttext | K a
die Gesamtheit der | K 1a, | K 2a, usw., der Hauptteile seiner Absätze und in
einen Anmerkungstext | K b die Gesamtheit der | K 1b, | K 2b, usw., der Anmer-
kungsteile seiner Absätze unterteilt werden kann, dann wird sich der Versuch,
ein Verständnis der in | K vorgestellten Bewegung des Begris zu erwerben, im
Wesentlichen auf den Haupttext von | K, auf | K a, stützen dürfen. Der Anmerkungs-
text | K b soll in dieser Arbeit nicht systematisch berücksichtigt werden.
Es sei nun im Folgenden der Text von | K a wiedergegeben. Bei den Absät-
zen | K 4, | K 5 und | K 6 entscheide ich mich für die umfassenderen Versionen
der Hauptteile, d. h. ich nehme die Passus | K 4, Z 8--13; | K 5, Z 6--16; | K 5,
Z 16--18, und | K 6, Z 7--13, in | K 4a, | K 5a und | K 6a hinein. Bis auf | K 2 und
| K 7 werden dann sämtliche Hauptteile durch Gedankenstriche von ihren Anmer-
kungsteilen getrennt.
Um anzudeuten, dass die beiden erstgenannten Passus einerseits sowie die
beiden letztgenannten Passus andererseits jeweils nur gemeinsam in die Haupt-
teile der entsprechenden Absätze aufgenommen werden können, seien die ersten
beiden Passus in eckige, die letzten beiden Passus in spitze Klammern gesetzt.
Die Zeilen der folgenden Textwiedergabe stimmen mit den Textzeilen der
Studienausgabe überein.
- 208 -

| K 1a Dies ist nun selbst der vorhin bezeichnete Standpunkt, nach


welchem ein allgemeines Erstes, a n u n d f ü r s i c h b e t r a c h-
t e t, sich als das Andere seiner selbst zeigt. Ganz allgemein
aufgefaÿt, kann diese Bestimmung so genommen werden, daÿ
5 hierin das zuerst U n m i t t e l b a r e hiemit als V e r m i t t e l t e s,
b e z o g e n auf ein Anderes, oder daÿ das Allgemeine als ein
Besonderes gesetzt ist. Das Z w e i t e, das hierdurch entstan-
den, ist somit das N e g a t i v e des Ersten und, indem wir auf
den weiteren Verlauf zum voraus Bedacht nehmen, das e r s t e
10 N e g a t i v e. Das Unmittelbare ist nach dieser negativen Seite in
dem Anderen u n t e r g e g a n g e n, aber das Andere ist wesent-
lich nicht das l e e r e N e g a t i v e, das N i c h t s, das als das
gewöhnliche Resultat der Dialektik genommen wird, sondern
es ist das A n d e r e d e s E r s t e n, das N e g a t i v e des U n m i t-
15 t e l b a r e n; also ist es bestimmt als das V e r m i t t e l t e e n t-
h ä l t überhaupt die B e s t i m m u n g d e s E r s t e n in sich. Das
Erste ist somit wesentlich auch im Andern a u f b e w a h r t und
e r h a l t e n.

| K 2a Was hiermit nun vorhanden ist, ist das V e r m i t t e l t e,


zunächst oder gleichfalls unmittelbar genommen, auch eine
e i n f a c h e Bestimmung; denn da das Erste in ihm untergegan-
gen ist, so ist nur das Zweite vorhanden.

| K 3a Die zweite Bestimmung, die n e g a t i v e oder v e r m i t t e l t e,


ist ferner zugleich die v e r m i t t e l n d e. Zunächst kann sie als
einfache Bestimmung genommen werden, aber ihrer Wahrheit
nach ist sie eine B e z i e h u n g oder V e r h ä l t n i s; denn sie ist
5 das Negative, a b e r d e s P o s i t i v e n, und schlieÿt dasselbe in
sich. Sie ist also das A n d e r e nicht als von einem, wogegen sie
gleichgültig ist so wäre sie kein Anderes, noch eine Beziehung
oder Verhältnis , sondern das A n d e r e a n s i c h s e l b s t, das
A n d e r e e i n e s A n d e r e n; darum schlieÿt sie i h r eigenes
10 Anderes in sich und ist somit a l s d e r W i d e r s p r u c h die
g e s e t z t e D i a l e k t i k i h r e r s e l b s t.

| K 4a Die betrachtete Negativität macht nun den W e n d u n g s-


p u n k t der Bewegung des Begris aus. Sie ist der e i n f a c h e
P u n k t d e r n e g a t i v e n B e z i e h u n g auf sich, der innerste
Quell aller Tätigkeit, lebendiger und geistiger Selbstbewegung,
5 die dialektische Seele, die alles Wahre an ihm selbst hat, durch
die es allein Wahres ist; denn auf dieser Subjektivität allein ruht
das Aufheben des Gegensatzes zwischen Begri 
und Realität
und die Einheit, welche die Wahrheit ist. Das z w e i t e Ne-
gative, das Negative des Negativen, zu dem wir gekommen, ist
10 jenes Aufheben des Widerspruches, aber ist sowenig als der
Widerspruch ein T u n e i n e r ä u ÿ e r l i c h e n R e f l e x i o n, son-
dern das i n n e r s t e, o b j e k t i v s t e Moment des Lebens 
und
Geistes, wodurch ein S u b j e k t, P e r s o n, F r e i e s ist.

| K 5a In diesem Wendepunkt der Methode kehrt der Verlauf des


Erkennens zugleich in sich selbst zurück. Diese Negativität
ist als der sich aufhebende Widerspruch die H e r s t e l l u n g der
e r s t e n U n m i t t e l b a r k e i t, der einfachen Allgemeinheit;
5 denn unmittelbar ist das Andere des Anderen, das Negative 
des
Negativen das P o s i t i v e, I d e n t i s c h e, A l l g e m e i n e. Dieses
- 209 -

z w e i t e 2 Unmittelbare ist im ganzen Verlauf, wenn man über-


haupt z ä h l e n will, das D r i t t e zum ersten Unmittelbaren
und zum Vermittelten. Es ist aber auch das Dritte zum ersten
10 oder formellen Negativen und zur absoluten Negativität oder
dem zweiten Negativen; insofern nun jenes erste Negative
schon der zweite Terminus ist, so kann das als D r i t t e gezählte
auch als Vi e r t e s gezählt und statt der3 T r i p l i z i t ä t die abstrakte
Form als eine Q u a d r u p l i z i t ä t genommen werden; das Ne-
15 gative oder der Un t e r s c h i e d ist auf diese Weise als eine
Zweiheit gezählt. < Das Dritte oder das Vierte ist überhaupt die
Einheit des ersten und zweiten Momentes, des Unmittelbaren
und des Vermittelten. >

| K 6a Näher ist nun das D r i t t e das Unmittelbare, aber d u r c h


A u f h e b u n g d e r V e r m i t t l u n g, das Einfache durch A u f h e-
b e n d e s U n t e r s c h i e d e s, das Positive durch Aufheben des
Negativen 4, der Begri, der sich durch das Anderssein realisiert
5 und durch Aufheben dieser Realität mit sich zusammengegan-
gen und seine absolute Realität, seine e i n f a c h e Beziehung auf
sich hergestellt hat. < Dieses R e s u l t a t ist daher die W a h r h e i t.
Es i s t e b e n s o s e h r Unmittelbarkeit a l s 5 Vermittlung; 6 aber
diese Formen des Urteils: das Dritte i s t Unmittelbarkeit und
10 Vermittlung, oder es i s t d i e E i n h e i t derselben, sind nicht
vermögend, es zu fassen, weil es nicht ein ruhendes Drittes,
sondern eben als diese Einheit die sich mit sich selbst vermit-
telnde Bewegung und Tätigkeit ist. >

| K 7a Dies Resultat hat nun, als das in sich gegangene und mit sich
i d e n t i s c h e Ganze, sich die Form der U n m i t t e l b a r k e i t
wieder gegeben. Somit ist es nun selbst ein solches, wie das
A n f a n g e n d e sich bestimmt hatte. Als einfache Beziehung auf
5 sich ist es ein Allgemeines, und die N e g a t i v i t ä t, welche die
Dialektik und Vermittlung desselben ausmachte, ist in dieser
Allgemeinheit gleichfalls in die e i n f a c h e B e s t i m m t h e i t zu-
sammengegangen, welche wieder ein Anfang sein kann.

| K 8a Hier ist es erst, wo der Inhalt des Erkennens als solcher in


den Kreis der Betrachtung eintritt, weil er nun als abgeleiteter
der Methode angehört. Die Methode selbst erweitert sich durch
dieses Moment zu einem S y s t e m.

2Ich orientiere mich mit der Sperrung des Wortes zweite an GW 12, 247. Die
Studienausgabe übernimmt diese Sperrung nicht vgl. B297 .
3 Ich lese mit GW 12 ein der, das in der Studienausgabe ausgelassen ist.

4 In der Studienausgabe ist das Schluss-n entfallen vgl. B298 .
5Auch die Sperrung des als entnehme ich GW 12, vgl. ebd., 248. Die Studien-

ausgabe sperrt das als nicht vgl. B299 .
6Mit GW 12, 248, behalte ich gegen die Studienausgabe nach dem Semikolon

und vor dem aber den Gedankenstrich bei vgl. B299 .
- 210 -

Im Folgenden möchte ich nun den vorgestellten Text Satz für Satz durchgehen.
Wie die Haupt- und Anmerkungsteile der Absätze von | K, so seien auch ihre

einzelnen Sätze abkürzend bezeichnet: der erste Satz von | K 1a mit | K 1a 1, der
 
zweite Satz von | K 1a mit | K 1a 2, usw., der erste Satz von | K 1b mit | K 1b 1, der

zweite Satz von | K 1b mit | K 1b 2, usw. Es seien auch die Teile solcher Sätze, die
mittels Semikolons zwei- oder dreigeteilt sind, eigens kenntlich gemacht, so etwa

die jeweils durch ein Semikolon voneinander geschiedenen Teile des Satzes | K 5a 4
   
Es ist aber auch das Dritte ...  mit | K 5a 41, | K 5a 42 und | K 5a 43, usw.
Im Anschluss an die Satz für Satz erfolgende Besprechung des Hauptteils eines
Absatzes soll auf den einen oder anderen Punkt des zugehörigen Anmerkungsteils
eingegangen werden.
Eine satzweise vorgehende Interpretation der Haupttextes des Kerns des
Schlusskapitels liefert Kesselring 1984, 250--274. Kesselring ebd. bearbeitet
zudem neben einigen Zitaten aus Kern-fremden Teilen des Schlusskapitels es
handelt sich um seine Zitate 1, 10a, 12a, 32 und 36 auch weite Partien des An-
merkungstextes von | K. Im Einzelnen nicht berücksichtigt werden dabei die Sätze
     
| K 2b 2--5, | K 3b 5--61, | K 4b 4, | K 6b 2--3, | K 7b 2 und | K 8b 1 sowie der gesamte
Anmerkungsteil | K 5b.
Weitaus weniger textnah gehen Kimmerle 1979, 192--207, und Düsing 1976,

316--321, an den Kern des Schlusskapitels heran vgl. a. Düsing 1984, 356 .

Die von Ludovicus De Vos 1983 vorgelegte Satz-für-Satz-Kommentierung
des gesamten Schlusskapitels ist wenig instruktiv.

Zu | K 1:

| K 1a 1: Dies ist nun selbst der vorhin bezeichnete Standpunkt, nach welchem
ein allgemeines Erstes, a n u n d f ü r s i c h b e t r a c h t e t, sich als das Andere
seiner selbst zeigt.

Der Ausdruck das Erste sowie der ab dem übernächsten Satz auftretende
Ausdruck das Zweite stehen nicht für bestimmte Systembestimmungen der Wis-
senschaft der Logik, d. h. sie sind keine Eigennamen. Sie stehen vielmehr für
die jeweils als erstes und als zweites auftretenden Bestimmungen eines jeden
Durchgangs der Art, wie er in | K geschildert wird. Wiederholte solche Durchgänge

konstituieren insgesamt die Bewegung des Begris. Nur insbesondere, nämlich
im ersten Durchgang, stehen das Erste und das Zweite für die Bestimmungen
Sein und Nichts. Auf die erst- und zweitstugen Prädikatoren, die im Instanz-
Ansatz das Erste und das Zweite präsentieren, sei mit den Buchstaben E und Z
bzw. E und Z Bezug genommen.
 
1. Dass das Erste allgemein Allgemeines, Allgemeinheit ist, bedeutet
bei einem Verständnis der jedenfalls wie hier nicht als Systembestimmung, son-
dern methodisch verwendeten Allgemeinheit als Beziehung auf sich, dass das
Erste Beziehung auf sich ist.

Ein Verständnis zumindest der methodisch verwendeten Bestimmung 


Allge-
meinheit als Beziehung auf sich stütze ich auf Stellen wie B38,1 Z8 II245,1 Z5
- 211 -


und B108,1 Z1 II312,2 Z9, an denen etwas als 
allgemeines, sich auf sich bezie-
hendes qualiziert wird, oder wie B45,2 Z8 II252,2 Z8, an der mit Bezug auf
das Endliche von der Allgemeinheit, in der es sich auf sich bezieht, gesprochen
wird. Vgl. aber auch etwa Enz. Ÿ164, Z3f, die Wendung seine Beziehung auf sich,
die Allgemeinheit.
Bei einer als Beziehung auf sich verstandenen Allgemeinheit werden die
von Hegel
verwendeten

Ausdrücke sich auf sich beziehendes Allgemeines
B257  II458,

4 Z9f und sich auf sich beziehende Allgemeinheit B290,3 Z6
II490,3 Z6 redundant: das partizipiale Attribut sich auf sich beziehend wird
einer Gröÿe zugeschrieben, die allgemein, also bereits sich auf sich beziehend
ist, und könnte ohne Bedeutungsverlust entfallen.
Ausdrücke, die ein Kompositum aus einem substantivischen Bezugswort und
einem adjektivischen Attribut insbesondere einer Partizipialform sind, mö-
gen Tautologien heiÿen, wenn es sich bei ihrem Attribut um das Deniens des
Bezugswortes handelt. Bei einer als Beziehung auf sich verstandenen Allge-
meinheit werden dann die Ausdrücke sich auf sich beziehendes Allgemeines
und sich auf sich beziehende Allgemeinheit

 Tautologien. Eine Tautologie im
angegebenen Sinne ist keine Ausssage.

Dass das Erste Beziehung auf sich ist, lässt sich nun im Rahmen unserer
Beziehungs-Terminologie nur als
1--1.1

B ez s< E
n

verstehen: Das Erste, das sich als das Andere seiner selbst zeigen wird, und

das heiÿt, das als das Zweite bestimmt werden wird vgl. unten S. 221  , ist im
Instanz-Ansatz als der erststuge Prädikator E n aufzunehmen, der eine Instanz
des zweitstugen Prädikators Z1n werden wird. Die  eziehung auf sich <  ist B

aber die einzige der einstelligen nicht strengen  eziehungen auf sich , deren

B
Argument erststug ist vgl. oben S. 197 .

Mit 1--1.1 hat man dann allerdings auch
B ez s2 E
1n 


vgl. oben S. 196 22 . Als ein Methodenprädikator, der auf das geordnete Paar
n 1n 
E ,E zutrit andere Systemprädikatoren als E n und E1n stehen zu Be-

ginn der Bewegung nicht zur Verfügung und so 1--1.1 ermöglicht, käme
E 1n n
das zum  nthal ten  B enthäl t A  konverse  nthal ten  A ent -
1n 
n
E
häl t  B  in Frage vgl. oben S. 193f . Unter der Voraussetzung, dass das
E
 nthal ten  zum Variabilitätsbereich der Variablen
n,1n
gehört, erhielte man X
die analytische Gültigkeit der Sequenz
S [ ... ], Eh
t  E ,E
n 1n 
B ez < E ,E
n 1n 


vgl. oben S. 193, Denition 12.1 und im Ausgang von ihr die analytische Gül-
tigkeit der Sequenz
S [ ... ], Re=1n , Eh t 
n
E ,E
1n 
B ez s< E :
n

S [ ... ], Eh t 
n
E ,E
1n 
B ez <
n
E ,E
1n 

S [ ... ], Re=1n E1n = E1n

O SAd
- 212 -

S [ ... ], Re=1n , Eh
t  E ,E
n 1n 
B ez < E ,E
n 1n 
∧ E1n = E1n

S [ ... ], Re=1n , Eh
t  E ,E
n 1n 
B ez s< E ,E
n 1n 

S [ ... ], Re=1n , Eh
t  E ,E
n 1n 
B ez s< E
n

Die Allgemeinheit des Ersten, verstanden als


B ez s<
n
E ,
fuÿte so wegen der analytischen Wahrheit von
Eh t  A ,B
n 1n 
 BA
n


vgl. oben S. 194 und damit von
Eh t 
n
E ,E
1n 
 EE
n

auf der Voraussetzung, dass das Erste durch sich selbst bestimmt wird denn
n
eben dies Letztere wird im Instanz-Ansatz mit der Aussage E E gefasst vgl.

oben S. 189 .
B
Wie der Prädikator  eziehung auf sich < , der die Beziehung auf sich

des Ersten präsentiert, so muss auch der Prädikator, welcher die als diese Be-

ziehung auf sich verstandene Allgemeinheit des Ersten präsentiert, drittstu-
A
g sein. Indiziert man das Kürzel für  llgemeinheit ,  l , mit dem Zeichen A
<, um anzudeuten, auf welche Version von  eziehung auf sich  man Bezug B
nimmt, und setzt man
1--1.2

Al < A
n
(
+ B ez s< A
n

an, dann ndet die Tautologie der sich auf sich beziehenden Allgemeinheit
nun zu einer Tautologie der sich auf sich beziehenden llgemeinheit  A
geworden ihren Ausdruck in der analytischen Gültigkeit der Sequenz
1--1.3

S [ ... ] Al < A
n
 B ez s< A
n

bzw. darin, dass die Bisubjunktion


1--1.31

Al < A
n
 B ez s< A
n

analytisch wahr ist. Insbesondere hat man die analytische Gültigkeit der Sequenz
1--1.4

S [ ... ] Al < E
n
 B ez s< E
n

und die analytische Wahrheit von


1--1.41

Al < E
n
 B ez s< E .
n

Setzt man ferner


1--1.5

Al 2 A
1n 
(
+ B ez s2 A
1n 

an, erhält man die analytische Gültigkeit der Sequenz


- 213 -

1--1.6

S [ ... ] Al 2 A
1n 
 B ez s2 A
1n 
,
insbesondere der Sequenz
1--1.7

S [ ... ] Al 2 E
1n 
 B ez s2
1n 
E ,
sowie die analytische Wahrheit der Bisubjunktion
1--1.61

Al 2 A
1n 
 B ez s2 A
1n 

und insbesondere der Bisubjunktion


1--1.71

Al 2 E
1n 
 B ez s2 E
1n 
.
Wie bei den anderen in | K auftretenden Methodenbestimmungen, die als Be-
ziehung auf sich zu verstehen sind, und das ist, wie wir sehen werden, bei der

Unmittelbarkeit, dem Positiven und der Identität dem  mit sich Identi-

schen , so ist auch bei der Allgemeinheit grundsätzlich in Erwägung zu ziehen
wenn auch an dieser Stelle nicht zu entscheiden , ob sie nicht sogar als stren-

ge Beziehung auf sich vgl. oben S. 197 aufgefasst werden muss. Bezeichnen
wir die bis dato herangezogene, nicht strenge Beziehung auf sich als schwa-
che Beziehung auf sich und entsprechend die über sie erklärte Allgemeinheit
als schwache Allgemeinheit, dann lässt sich die über die strenge Beziehung
auf sich erklärte Allgemeinheit als strenge Allgemeinheit bezeichnen. Etwas
wäre genau dann strenge Allgemeinheit, wenn es Beziehung auf sich, aber
nicht Beziehung auf Anderes ist.

Wie bei schwach verstandener Allgemeinheit so ist auch bei streng verstan-
dener Allgemeinheit das Kompositum sich auf sich beziehende Allgemeinheit
redundant: das Attribut sich auf sich beziehend, einer Gröÿe zugeschrieben, die
allgemein, und das heiÿt u. A. bereits sich auf sich beziehend ist, könnte ohne
Einbuÿe an Bedeutung entbehrt werden.
Nennt man ein Kompositum wie den Ausdruck sich auf sich beziehende All-
gemeinheit einen Pleonasmus, wenn das Bezugswort über eine Konjunktion
deniert und das Attribut ein Glied dieser Konjunktion ist, dann wird der Aus-
druck sich auf sich beziehende Allgemeinheit, der bei 
schwach verstandener
Allgemeinheit eine Tautologie war vgl. oben S. 211 , bei streng verstandener
Allgemeinheit ein Pleonasmus.
Redundant mögen nun nicht nur Komposita als ganze, sondern auch ihre At-
tribute heiÿen, wenn sie denn mit bezug auf die Bedeutung des Gesamtausdrucks
entbehrlich sind. Die entbehrlichen Attribute einer Tautologie mögen tautolo-
gisch redundant, diejenigen eines Pleonasmus pleonastisch redundant heiÿen.
Das Attribut sich auf sich beziehend des Kompositums sich auf sich beziehen-
de Allgemeinheit ist diesem Sprachgebrauch zufolge bei schwach verstandener
Allgemeinheit tautologisch redundant, bei streng verstandener Allgemeinheit
pleonastisch redundant.
Zu dem Kompositum sich auf sich beziehende Allgemeinheit kann die Aus-
sage

1--2.1 Eine Allgemeinheit ist sich auf sich beziehend
gebildet werden. Setzt man das Kompositum als Pleonasmus, d. h. die Allge- 
meinheit als strenge Beziehung auf sich an, dann wird die Aussage 1--2.1 im
Sinne Kants analytisch, wenn man das Prädikat sich auf sich beziehend
als Teilbegri des Begri des Subjekts, der Allgemeinheit 
, ansieht, der in
diesem enthalten und schon gedacht ist vgl. KdrV, B 10f . Dem Pleonasmus
sich auf sich beziehende Allgemeinheit entspräche um bei Kants prominen-
- 214 -

tem Beispiel

zu bleiben das Kompositum ausgedehnter Körper, der Aussage
1--2.1 entspräche der

Satz, dass ein Körper ausgedehnt sei ebd., B 11; eben-
so Prol., Ÿ2c, A 27 . Kants Beispiele für analytische Sätze oder analytische
Urteile genauer für bejahende, denn er kennt sie auch als verneinende, vgl.
KdrV, B 190, 193; Prol., Ÿ2b, A 26 können neben der Form
Ein A ist B
auch von der Form
Alle A sind B,
vgl. KdrV, B 11, Prol., Ÿ2a, A 25, oder
Jedes A ist B,

vgl. Prol., Ÿ2b, A 26, sein.

Bei einem Verständnis der Allgemeinheit als strenger Allgemeinheit, d. h.


als strenger Beziehung auf sich, und bei einer Fassung der strengen Beziehung
auf sich im Sinne der Denition
24.1

B s< A
n
(
+ B ez s< A
n
∧ B ez a< A
n

 
vgl. oben S. 197 träte an die Stelle von 1--1.1
1--1.1'

B s< E .
n

Nur durch die Hinzunahme von


B ez a> E
1n 

und
B ez a E
1n 

erhielte man
B ez a2 E
1n 

und damit
B s2 E
1n 

vgl. die Denitionen von



ez aB
2 A
1n 
und B s2 A
1n 
oben S. 197.


An die Stelle von 1--1.2 träte


1--1.2'

Al < A
n
(
+ B s<
n
A .
 
Statt der Sequenzen 1--1.3 und 1--1.4 wären die Sequenzen
1--1.3'

S [ ... ] Al < A
n
 B s< A
n

und
1--1.4'

S [ ... ] Al < E
n
 B s< E
n

 
analytisch gültig, statt der Bisubjunktionen 1--1.31 und 1--1.41 wären die Bi-
subjunktionen
1--1.31'

Al < A
n
 B s< A
n

und
1--1.41'

Al < E
n
 B s< E
n

analytisch wahr.
- 215 -

Der Pleonasmus der sich auf sich beziehenden Allgemeinheit bzw. der sich
auf sich beziehenden A
llgemeinheit  schlüge sich in der analytischen Gültig-
keit der Sequenz
1--1.8

S [ ... ] Al < A
n
 B ez s< A
n

bzw. in der analytischen Wahrheit der Subjunktion


1--1.81

Al < A
n
 B ez s< A
n

 
nieder. Die Sequenz 1--1.8 ist aus der Sequenz 1--1.3' wie folgt ableitbar:

1--1.3'

S [ ... ] Al < A
n
 B s< A
n

S [ ... ] Al < A
n
 B s< A
n

1--1.8

S [ ... ] Al < A
n
 B ez s< A
n

Versteht man die dem Pleonasmus


sic h au f sic h beziehende All gemein heit
entsprechende Aussage
1--2.2

Eine All gemein heit ist sic h au f sic h beziehend
als analytisch im Sinne Kants, dann ndet sich diese Kantisch verstandene

Analytizität der Aussage 1--2.2 , auf unser oben S. 174f vorgestelltes Verständ-
nis von analytisch projiziert, in eben der analytischen Gültigkeit der Sequenz
 
1--1.8 bzw. der analytischen Wahrheit der Subjunktion 1--1.81 wieder.

Bei streng aufgefasster Allgemeinheit träte weiter an die Stelle von 1--1.5
1--1.5'

Al 2 A
1n 
(
+ B s2 A
1n 
.
 
Statt der Sequenzen 1--1.6 und 1--1.7 wären die Sequenzen
1--1.6'

S [ ... ] Al 2
1n 
A  B s2 A
1n 
,
und
1--1.7'

S [ ... ] Al 2
1n 
E  B s2
1n 
E ,
 
analytisch gültig, statt der Bisubjunktionen 1--1.61 und 1--1.71 wären die Bi-
subjunktionen
1--1.61'

Al 2 A
1n 
 B s2 A
1n 

und
1--1.71'

Al 2 E
1n 
 B s2 E
1n 
.
analytisch wahr. Der Pleonasmus
- 216 -

sic h au f sic h beziehende All gemein heit


sowie die Kantisch verstandene Analytizität der ihm entsprechenden Aussage
Eine All gemein heit ist sic h au f sic h beziehend
nden sich in der analytischen Gültigkeit der Sequenz
1--1.9

S [ ... ] Al 2 A
1n 
 B ez s2
1n 
A
bzw. in der analytischen Wahrheit der Subjunktion
1--1.9'

Al 2 A
1n 
 B ez s2 A
1n 

wieder.
Bei einem Verständnis der Methodenbestimmung einfach Einfaches, Ein-

fachheit als sich nicht auf Anderes beziehend nicht auf Anderes bezogen,

nicht Beziehung auf Anderes wird etwas genau dann strenge Beziehung auf
sich also Beziehung auf sich, aber nicht Beziehung auf Anderes , wenn
es Beziehung auf sich und einfach, oder mit einem von Hegel in der Wis-
senschaft der Logik allseits verwendeten

Ausdruck: wenn es einfache Beziehung
 
auf sich ist vgl. etwa S110 I102f, W24 II23, B11 II219; Vorkommnisse in | K:
 
B299,1 f II498,2--499,1 f; vgl. a. etwa Enz. ŸŸ 85, 111f, 159 . Die von uns einge-
führte Rede von der strengen Beziehung auf sich fällt also bei einem Ver-
ständnis von einfach im angegebenen Sinne mit der Hegelschen Rede von
der einfachen Beziehung auf sich zusammen. Entsprechend meint die als stren-
ge Beziehung auf sich denierte strenge Allgemeinheit bei angegebenem
Verständnis von Einfachheit nichts Anderes als die einfache Beziehung auf
sich: etwas ist genau dann im strengen Sinne allgemein, wenn es Beziehung
auf sich, aber nicht Beziehung auf Anderes, also Beziehung auf sich und ein-
fach, somit einfache Beziehung auf sich ist.

Ein Verständnis der Methodenbestimmung einfach dahingehend, dass etwas


genau dann einfach ist, wenn
es nicht Beziehung auf Anderes

 ist, stütze ich
auf Stellen wie B295,3 Z2  II495,3 Z2  oder W34,2 Z7  II33,2 Z8 . Der er-
steren, in | K 3a bendlichen Stelle entnehme ich, dass die zweite Bestimmung,
sofern sie einfach ist, keine Beziehung oder Verhältnis ist, und das heiÿt, da
hier nur Fremd- 
Beziehung und Fremd-Verhältnis gemeint sein können vgl.
unten S. 253  , keine Beziehung auf Anderes ist. Der zweiten Stelle aus der
Wesenslogik entnehme ich, dass der Unterschied, sofern er einfach ist, nicht
in Beziehung auf die Identität, der einzigen in Betracht kommenden ihm frem-
den oder anderen Bestimmung, steht, also keine Beziehung auf Anderes ist.
Dass die Einfachheit, zumindest innerhalb von | K, zu recht im vorgeschlagenen
Sinne verstanden wird, kann sich nur im Verlauf der folgenden Ausführungen
erweisen.
Es sei nun die oben gegebene Denition des Pleonasmus erweitert. Ein Kom-
positum aus einem substantivischen Bezugswort und einem adjektivischen Attri-
but möge ein Pleonasmus heiÿen, wenn das Bezugswort über eine Konjunktion
deniert und das Attribut, oder, wenn das Attribut seinerseits deniert ist, sein
Deniens, ein Glied dieser Konjuktion ist. Ein Pleonasmus, bei dem nicht das
Attribut selbst, sondern dessen Deniens Konjunktionsglied des Deniens des
Bezugswortes ist, möge ein Pleonasmus zweiter Ordnung heiÿen, ein Pleonas-
mus gemäÿ der ursprünglichen Denition möge ein Pleonasmus erster Ordnung
heiÿen. Es seien auch entsprechend die Attribute von Pleonasmen als pleona-
stisch redundant erster Ordnung und pleonastisch redundant zweiter Ordnung
unterschieden.
- 217 -


Der Ausdruck einfache Allgemeinheit etwa | K 5a, Z4 
gleichbedeutend
mit dem Ausdruck einfaches Allgemeines B291,1 II491,1 ist nun bei schwach
verstandener Allgemeinheit kein Pleonasmus erster und auch kein Pleonasmus
zweiter Ordnung: weder sein Attribut einfach noch dessen Deniens sich nicht
auf Anderes

beziehend nicht auf Anderes bezogen, nicht Beziehung auf An-
deres tauchen im Deniens der schwachen Allgemeinheit auf.
Bei streng verstandener Allgemeinheit ist das Kompositum einfache All-
gemeinheit zwar ebenfalls kein Pleonasmus erster Ordnung, weil das Attribut
einfach dem Deniens der strengen Allgemeinheit nicht angehört, aber doch
ein Pleonasmus zweiter Ordnung, weil das Deniens des Attributs einfach kon-
junktiver Bestandteil des Deniens der strengen Allgemeinheit ist.
Das Attribut einfach des Kompositums einfache Allgemeinheit ist bei
streng verstandener Allgemeinheit pleonastisch redundant zweiter Ordnung.
Mit dem Anspruch, Kants Intention aufzunehmen, sei in Analogie zur Er-
weiterung der Bestimmung von Pleonasmus eine Bestimmung von analytisch
im Sinne Kants so festgelegt: Ein Urteil heiÿe analytisch, wenn das Prä-
dikat oder sein Deniens als Teilbegri im Begri des Subjekts enthalten
bzw. schon gedacht ist. Ein Urteil, dessen Prädikat selbst als Teilbegri 
 im
Begri des Subjekts enthalten ist, möge analytisch im Sinne Kants erster
Ordnung, kurz: analytischK1 heiÿen, ein Urteil, bei dem das Deniens des
Prädikats als Teilbegri im Begri des Subjekts enthalten ist, möge ana-

lytisch im Sinne Kants zweiter Ordnung, kurz: analytischK2 heiÿen. Sollte
Kant so verstanden werden können, dass ein Prädikat, dessen Deniens als
Teilbegri im Begri des Subjekts enthalten ist, auch selbst als Teilbegri
im Begri des Subjekts enthalten ist, dann erübrigt sich die vorgenommene
 
Unterscheidung der beiden Arten von analytisch im Sinne Kants .
Die gerade vorgeschlagene Bestimmung von analytisch dürfte insofern der
Kantischen Intention adäquat sein, als eine Aussage wie

1--2.3 Eine Allgemeinheit ist einfach,
die nichts Anderes besagt als die Aussage

1--2.4 Eine Allgemeinheit ist nicht sich auf Anderes beziehend,

bei strenger Allgemeinheit doch wohl nur wie die Aussage 1--2.4 ein Erläute-
rungs-Urteil und damit analytisch und 
kein Erweiterungs-Urteil nicht
synthetisch sein kann vgl. KdrV, B 10f .
Ein Urteil p 7, das im Sinne der gerade gegebenen Bestimmung analytisch
ist, sei als analytischK bezeichnet. Wir erhalten dann die in unserem Sinne
analytische Gültigkeit der Sequenz
.
S [ ... ] p ist analytischK  p ist analytischK1 ∨ p ist analytischK2 .
Ebenfalls mit dem Anspruch, Kants Intention aufzunehmen, sei festgelegt:
Ein Urteil heiÿe synthetisch, wenn es nicht analytischK, d. h. weder analy-
tischK1 noch analytischK2, ist und das Prädikat zum Begri 
des Subjekts
nicht im Verhältnis ... des Widerspruchs steht ebd., B 193f . So wäre etwa das
Urteil
Ein Körper ist unausgedehnt
nicht im angegebenen Sinne synthetisch: Zwar ist dieses Urteil weder analy-
tischK1 noch analytischK2 das Prädikat unausgedehnt oder ein mögliches De-
niens von ihm sind nicht im Begri des Subjekts, des Körpers, als Teil-
begri enthalten , aber das Prädikat steht doch im Verhältnis ... des
Widerspruchs zum Begri des Subjekts: das 
Prädikat unausgedehnt ist das
Widerspiel oder das Gegenteil ebd. 190f des im Begri des Subjekts ent-
haltenen Teilbegris ausgedehnt.

7 p  stehe für die in Anführungszeichen gesetzte Aussage, für die p schema-

tisch steht.
- 218 -

Die angegebene Bestimmung von synthetisch ist in dem Maÿe Kant ad-
äquat, wie es die Bestimmung von analytischK ist. Unstrittig dürfte sein, dass
für Kant Urteile e n tw e d e r analytischK o d e r synthetisch sind vgl. ebd.,
B 10; Prol., Ÿ2a, A 25 sowie dass der Satz des Widerspruchs: Keinem Din-
ge kommt ein Prädikat zu, welches ihm widerspricht

, als Bedingung a l l e r ...
Urteile überhaupt Hervorhebung von mir conditio
sine qua non insbesondere
der synthetischen Urteile ist KdrV, B 189  .
Es sei nun ein Urteil, das im angegebenen Sinne synthetisch ist, als syn-
thetischK bezeichnet. Bei schwacher Allgemeinheit wird dann die Aussage

1--2.3 Eine Allgemeinheit ist einfach,
die nicht analytischK1 und nicht analytischK2 ist weder das Prädikat einfach
noch dessen Deniens sich nicht auf Anderes beziehend sind als Teilbegri
im Begri der schwachen Allgemeinheit enthalten synthetisch K, sofern
jedenfalls das Prädikat einfach nicht Widerspiel oder Gegenteil des einzigen
im Begri der schwachen Allgemeinheit enthaltenen Teilbegris, sich auf
sich beziehend, ist. 
Bei strenger Allgemeinheit wird die Aussage 1--2.3 , da das Deniens des
Prädikats einfach als Teilbegri im Begri der strengen Allgemeinheit ent-
halten ist, analytischK2.

Setzen wir die E


 f hheit 
in ac Kürzel: E  f wie folgt an:

E f < A
n
(
+ B ez a< A
n

bzw.
E f2 A
1n 
(
+ B ez a2 A
1n 
,
dann fände das Zusammenfallen von strenger Beziehung auf sich und einfache
Beziehung auf sich als Zusammenfallen von strenger  eziehung auf sich  B
und einfache Beziehung auf sich  in der analytischen Gültigkeit der Se-
quenz
1--1.10

S [ ... ] s< A B
n .
 ez s< A
n
∧ f< A
n
B E
bzw. der Sequenz
1--1.11

S [ ... ] B s2 A
1n  .
 B ez s2 A
1n 
∧ E f2 A
1n 

 
seinen Ausdruck. Die Sequenzen 1--1.10 und 1--1.11 ergeben sich aus den ana-
lytisch gültigen Sequenzen
S [ ... ] s< A B
n .
 ez s< A
n
∧ ez a< A
n
B B
und
S [ ... ] B s2 A
1n  .
B ez s2 A
1n 
∧ B ez a2
1n 
A
B B

n 1n  
vgl. die Denitionen von  s< A  und  s2 A  oben S. 197 durch Berück-
n
E 1n 
sichtigung der Denitionen von  f < A  und  f 2 A . E
Das Zusammenfallen von streng verstandener Allgemeinheit und einfache
Beziehung auf sich käme als das Zusammenfallen von streng verstandener
A
 llgemeinheit  und einfache eziehung auf sich B in der analytischen
Gültigkeit der Sequenzen
1--1.12

S [ ... ] l<A A
n .
 ez s< A
n
∧ f< A B
n
E
- 219 -

und
1--1.13

S [ ... ] Al 2 A
1n  .
 B ez s2 A
1n 
∧ E f2
1n 
A

zum Ausdruck. Diese beiden Sequenzen ergeben sich über die Denitionen 1--1.2'
  
und 1--1.5' aus den Sequenzen 1--1.10 und 1--1.11 .
A
Dass bei streng verstandener  llgemeinheit  das Kompositum

ein ac f he All gemein heit



ein Pleonasmus zweiter Ordnung ist sowie die entsprechende Aussage
Eine All gemein heit ist ein ac f h

analytischK2 ist, fände sich in der analytischen Gültigkeit der aus 1--1.12 und

1--1.13 ableitbaren Sequenzen
S [ ... ] Al < A
n
E f < A
n

und
S [ ... ] Al 2 A
1n 
E f2 A
1n 

bzw. in der analytischen Wahrheit der Subjunktionen


Al < A
n
E f < A
n

und
Al 2
1n 
A E f2
1n 
A
wieder.
Von der Stelle | K 7a, Z6f, aus legt es sich nahe, die Allgemeinheit als die
Einfachheit einbegreifend aufzufassen, d. h. sie als strenge Beziehung auf sich
und damit als strenge Allgemeinheit aufzufassen. Die Allgemeinheit des Er-
A n
sten wird somit, als l < E , analytisches Äquivalent von < E
n
vgl. oben B

S. 214 bzw. unter Hinzuziehung von
1n 
und
s
B 1n 
, als B
A B
ez a> E ez a E
1n  1n  
l 2 E , analytisches Äquivalent von s2 E vgl. oben S. 215 .

2. Dass das allgemeine Erste an und für sich betrachtet sich als das
Andere seiner selbst zeigt, wird so aufgefasst, dass der erststuge Prädikator E n,
der das allgemeine Erste präsentiert, eine I n s t a n z desjenigen zweitstugen
Prädikators wird, der das erwähnte Andere seiner selbst scil.: das Andere
des Ersten präsentiert. Statt das Andere seiner selbst sagt Hegel auch das
 
Andere seiner oder sein Anderes, vgl. etwa W43,2 II42,2.
Fassen wir das Andere des Ersten mit der Doppelkennzeichnung
A d
1n
f -- E

A A
vgl. oben S. 183, 198f;  d  stehe für  nderes  und identizieren wir es,



weil es die als zweites auftretende Bestimmung ist, mit dem erst in | K 1a 3 aus-

drücklich erwähnten Zweiten vgl. auch oben S. 210 , dann wird uns, dass das
Erste das Andere seiner selbst bzw. das Andere des Ersten ist, zu
1--2.5

ZE
n
∧ Z1n = A d f -- E
1n
.
Berücksichtigen wir, dass Hegel, wenn er in methodischer Perspektive spricht,

zwischen Anderem und Negativem Negation, Negativität nicht unter-
- 220 -

scheidet, in | K aber sicherlich die Rede vom Negativen bevorzugt, dann emp-
ehlt es sich, im Allgemeinen die Doppelkennzeichnung
A d f -- E
1n

zugunsten der Doppelkennzeichnung


N -- E f
1n

 N N N N
stehe für  egatives   egation ,  egativität  bzw. die Rede vom

 


Anderen des Ersten | K 1a 4 gegenüber der Rede vom Negativen des Ersten
 
| K 1a 3 aufzugeben und

1--2.5

ZE
n
∧ Z1n = A d
1n
f -- E

durch
1--2.51

ZE
n
∧ Z1n = N -- E
f
1n


zu ersetzen. Statt 1--2.51 sei auch abkürzend
n
Z* E
geschrieben.
Dass das Erste das Andere seiner selbst ist, wird damit nicht als die S u b -
o r d i n a t i o n des erststugen Prädikators E n, der das Erste präsentiert, unter
den ebenfalls erststugen Prädikator aufgefasst, der das Andere des Ersten prä-
sentiert, also nicht als
1--2.6

∧ x . E x  Z x. ∧ Zn = Ad f --E n

Ad stehe für AndereŊ bzw. nicht als
1--2.61

∧ x . E x  Z x. ∧ Zn = N f --E n

N stehe für NegativeŊ 8.
Dass das Erste das Andere seiner selbst ist, wird damit auch nicht so auf-
gefasst, dass der erststuge Prädikator E n, der das Erste präsentiert, und der
ebenfalls erststuge Prädikator, der das Andere des Ersten präsentiert, mit-
einander g l e i c h g e s e t z t werden, d. h. dieselbe Bestimmung, ein mit seinem

Anderen identiziertes Erstes, präsentieren. Vgl. a. oben S. 195f. In einer Po-

sition, die eine solche Gleichsetzung vornähme, hätte man an Stelle von 1--2.5
  
und 1--2.51 bzw. von 1--2.6 und 1--2.61
 n
1--2.7 E n = Zn ∧ Zn = Ad --E
und
 n
1--2.71 E n = Zn ∧ Zn = N --E .
Wegen der Bedeutung, die der Formel
Z1n = N -- E f
1n

8 ∧ x . A x  B x stehe bei einstelligen



A und


B für ∧ x . A x  B


x , bei zwei-
stelligen A und B für ∧ x,y . A x,y  B x,y bzw. ∧ x ∧ y . A x,y  B x,y .
- 221 -

im Instanz-Ansatz zukommt, seien die zu ihrem Verständnis nötigen Denitionen



und Bisubjunktionen hier einmal zusammengestellt vgl. oben S. 181 , 198 :

N -- E
Z1n = f
1n
(
+ i N E ,Y
Z1n = Y1n f
1n 1n 
∧ i N X ,E
Z1n = X1n f
1n 1n 

Z = iY N  N E ,Z RE N
1n 1n .
1n  1n 1n  2,1n 
1n
f E ,Y f ∧ 1n
f

Z = iX N  N Z ,E LE N
1n 1n .
1n  1n 1n  2,1n 
1n
f X ,E f ∧ 1n
f

RE N ∧X ∧Y . N E ,X N E ,Y  X
2,1n  1n 1n  1n 1n  1n
1n
f (
+ 1n 1n
f ∧ f = Y1n

LE N ∧X ∧Y . N X ,E N Y ,E  X
2,1n  1n 1n  1n 1n  1n
1n
f (
+ 1n 1n
f ∧ f = Y1n

N E ,Z f
1n 1n 
(
+ N E , Z Z 6= E
1n 1n 

1n 1n

N Z ,E f
1n 1n 
(
+ N Z , E E 6= Z
1n 1n 

1n 1n


3. Dass das Erste  a n u n d f ü r s i c h b e t r a c h t e t  Hervorhebung im

Original sich als das Andere seiner selbst zeigt, meint im Wesentlichen zweierlei:

a Dass das Erste sich als das Andere seiner selbst zeigt, verdankt sich der
 
 e i g e n e n Reexion des Ersten B294,1 II494,1, Herv. von mir , nicht einem
der Sache selbst äuÿerlichen, in das betrachtende Subjekt fallenden Tun
   
S64 I60 , nicht einer äuÿerlichen Reexion B289 II489 . Autor des Überge-
hens ist das Agens selbst, nicht der Betrachter.

b Dass das Erste sich als das Andere seiner selbst zeigt, erfolgt im Rekurs

auf die eigenen Ressourcen des Ersten, auf das, was ihm immanent B291
 
II491 ist, was man in ihm ndet ebd. . Das System der Begrie vollendet
 
sich in einem von auÿen nichts hereinnehmenden Gange S39 I36 .

Mit dem in beiden Aspekten verstandenen an und für sich Betrachten knüpft
Hegel an die Einleitung der Phänomenologie des Geistes an: Wenn wir mit
Bezug  auf die Bewegung, welche das Bewuÿtsein an ihm selbst ... ausübt
Ph66 73 ,  u n s e r e Einfälle und Gedanken statt zu applizieren weg-
lassen, erreichen wir

es,

die Sache, wie sie a n und f ü r s i c h selbst ist, zu be-
trachten ebd., 65 72 .
Noch die Grundlinien der Philosophie des Rechts verpichtet Hegel auf das
Modell der eigenen Tätigkeit der Sache, der der Betrachter, ohne seinerseits
eine Zutat hinzuzufügen, nur zusieht RŸ31 .

Gegenüber der Aussage



1--3.1 Das allgemeine Erste zeigt sich, an und für sich
betrachtet, als das Andere seiner selbst,
die ich als die Betrachtungsformel bezeichnen möchte, spricht sich deutlicher
die folgende, im ersten Satz des neunten Absatzes des Schlusskapitels enthaltene
Aussage aus, die ich die Bestimmungsformel nennen möchte:

1--3.2 Das anfängliche Allgemeine bestimmt sich
aus ihm selbst als das Andere seiner
- 222 -


B291,2 II491,2; die beiden letzten Worte, Andere seiner, erscheinen bei Hegel

gesperrt gedruckt . Das Subjekt der Bestimmungsformel, das anfängliche Allge-

meine, meint nichts Anderes als das Subjekt der Betrachtungsformel: die jeweils
als erstes auftretende anfängliche , allgemeine Bestimmung.
In der Bestimmungsformel sind die beiden Aspekte, auf die das an und für
sich Betrachten abhebt, ausdrücklich gemacht:

a Das Erste selbst tätigt die Leistung eine Bestimmungs-Leistung , die
darin resultiert, dass es sich als das Andere seiner selbst zeigt; das anfängliche
Allgemeine selbst  so lieÿe sich verdeutlichend ergänzen bestimmt sich aus
ihm selbst als das Andere seiner. Nicht wir bzw. die Betrachtenden sind es, die
das anfängliche Allgemeine aus ihm selbst als das Andere seiner bestimmen.

Das wie angedeutet verstandene Verb sich bestimmen ist unecht reexiv ver-
standen: nicht nur lieÿe sich unter Verzicht auf das Reexivpronomen sich davon
reden, dass das anfängliche Allgemeine bestimmt es tätigt Bestimmen ,
es lieÿe sich auch grundsätzlich mit Bezug auf eine vom anfänglichen Allgemei-
nen verschiedene Bestimmung B formulieren, dass das anfängliche Allgemeine
die Bestimmung B aus ihm 
selbst als das Andere seiner scil.: des anfänglichen
Allgemeinen, des Ersten bestimmt.

b Das Erste tätigt die Bestimmungs-Leistung, die zur Folge hat, dass es
sich als das Andere seiner selbst zeigt, nicht im Rekurs auf etwas, das von
auÿen aufgenommen würde: das anfängliche Allgemeine bestimmt sich aus ihm
selbst als das Andere seiner.
Das Präpositionalgefüge aus ihm selbst lese ich als eine Reminiszenz an die

gerade vorhergegangene Stelle B291,1 Z2  II491,1 Z5 , an der es hieÿ, dass die
absolute Methode ... das Bestimmte aus ihrem Gegenstande selbst nimmt
was so zu verstehen ist, dass die absolute Methode die Bestimmung des All-
 
gemeinen B290,3 II490f das Bestimmte aus eben diesem Allgemeinen
selbst nimmt.
Die Bestimmungsformel verstehe ich entsprechend so, dass sie besagt:

1--3.21 Das anfängliche Allgemeine bestimmt sich als das Andere
seiner, eben dieses Andere seiner aus ihm selbst nehmend.
Das in der Bestimmungsformel verwendete Prädikat bestimmen, so wie es
hier analysiert wurde, ist dreistellig:
A bestimmt B als C,
bzw. passivisch:
Durch A wird B als C bestimmt.
Versteht man, dass eine Bestimmung in eine andere übergeht, so, dass diese Be-

stimmung durch die andere bestimmt wird vgl. oben S. 187, 189 , dann erhält
man für das Bestimmen bzw. Bestimmtwerden einerseits und das Überge-
hen andererseits die folgende Kongruenz: dasjenige, das bestimmt wird, ist
auch dasjenige, das übergeht, und dasjenige, als das das Erstere bestimmt
wird, ist auch dasjenige, in welches es übergeht. In einem Schaubild:
- 223 -

B wird als C bestimmt

B geht in C über

Die Kongruenz erweitert sich, wenn man dasjenige, das das Bestimmen tätigt,
als dasjenige ansieht, das der Autor des Übergehens ist. Man erhält:

Durch A wird B als C bestimmt

Durch A geht B in C über



Dass nun das Erste Autor wie Agens des Übergehens ist vgl. oben S. 221 ,
kongruierte dem, dass das Erste selbst sich als das Zweite bestimmt bzw. das
Erste durch sich selbst als das zweite bestimmt wird:

Durch E wird E als Z bestimmt

Durch E geht E in Z über

Was das Verhältnis von Betrachtungsformel und Bestimmungsformel angeht,


so ist die Betrachtungsformel der Bestimmungsformel nachgeordnet und die Letz-
tere maÿgeblich: W e i l das anfängliche Allgemeine aus ihm selbst als das Andere
 
seiner sich bestimmt B291,2 II491,2 , zeigt das allgemeine Erste, an und für
 
sich betrachtet, sich als das Andere seiner selbst B294,2 II494,2 .

Ein Verständnis der Aussage



1--3.3 A geht in B über
als

1--3.4 A zeigt sich als B
bzw.

1--3.5 A wird als B bestimmt,
d. i. im Instanz-Ansatz als n
BA
und im Subordinations-Ansatz als
∧ x . A x  B x ,
läuft im ersteren Ansatz auf die Denition
1--3.6

Üb A ,B
n
+ B A
(
1n  n

und im letzteren Ansatz auf die Denition


 n n
1--3.7 Üb A ,B

(
+ ∧ x . A x  B x
hinaus vgl. a. oben S. 189, 187 . 
Nach Maÿgabe der Denition 1--3.6 erhielte man im Instanz-Ansatz, dass
die Konjunktion
1--2.5
 n
Z E ∧ Z1n = d f -- E ,
1n
A
welche die Aussage

1--3.41 Das Erste zeigt sich als das Andere seiner selbst
- 224 -

bzw.
 
1--3.51 Das Erste wird als das Andere seiner selbst bestimmt
wiedergibt, analytisch äquivalent mit der Konjunktion
1--3.8

Üb n
E ,Z
1n 
∧ Z1n = , Ad f -- E
1n

ist, welche die Aussage


 
1--3.31 Das Erste geht in das Andere seiner selbst über
wiedergibt. 
Nach Maÿgabe der Denition 1--3.7 erhielte man entsprechend im Subordi-
nations-Ansatz, dass die Konjunktion
   n
1--2.6 ∧ x . E x  Z x . ∧ Zn = Ad f --E ,
 
die hier 1--3.41 bzw. 1--3.51 wiedergibt, analytisch äquivalent mit der Kon-
junktion
 n n n
1--3.9 Üb E ,Z ∧ Zn = Ad f --E

ist, die hier 1--3.31 wiedergibt.
Die Rede vom Übergehen tritt in | K allerdings stark zurück, sie erscheint
lediglich im Anmerkungsteil

von | K 4 gerade als die Rede

vom Übergehen des
Unmittelbaren in sein Anderes vgl. B297,1 II497,1 .

  
4. Das Bestimmen überhaupt ist für Hegel ein Urteil B290,3 II490,3 .
Insbesondere liegt ein Urteil vor, wenn das anfängliche Allgemeine aus ihm
selbst als das Andere seiner bestimmt wird.
An diesem Urteil, wodurch das anfängliche Allgemeine aus ihm selbst als
das Andere seiner bestimmt wird bzw. sich bestimmt, unterscheidet Hegel
 
ein analytisches Moment und ein synthetisches Moment B291,2 II491,2 .
Das analytische Moment des Urteils liegt darin, dass das anfängliche All-

gemeine aus ihm selbst bestimmt wird Herv. von mir , dass die weitere Be-
stimmung des anfänglichen Allgemeinen diesem immanent ist, man sie ganz
 
allein in ihm f i n d e t  B291,1 II491,1 . Das synthetische Moment des Ur-
teils liegt darin, dass das anfängliche Allgemeine als das A n d e r e s e i n e r be-
stimmt wird, dass die Bestimmung des anfänglichen Allgemeinen, die ihm
selbst entnommen wird, das  A n d e r e  des anfänglichen Allgemeinen ist vgl.

ebd. .
Betrachten wir zunächst, wie Hegels analytisches und synthetisches Mo-
 
ment im Subordinations-Ansatz a , dann wie sie im Instanz-Ansatz b aufge-
nommen werden können.

a Dass das Erste als das Zweite bestimmt wird, erscheint im Subordinations-
Ansatz als die Aussage
∧ x . E x  Z x .
Wir wollen uns jedoch auf einstellige E und Z, d. h. auf die Aussage
∧ x . E x  Z x ,
beschränken, die als logische Analyse des Kantischen Urteils Ein E ist Z

Alle E sind Z, Jedes E ist Z, vgl. oben S. 214 betrachtet werden kann.
Dass das Erste aus ihm selbst als das Zweite bestimmt wird, das Zweite
dem Ersten immanent ist und man es in ihm f i n d e t , lieÿe sich dann, ange-
leitet auch dadurch, dass Hegel den Kantischen Terminus analytisch selbst
- 225 -

aufgreift, so verstehen, dass das Zweite im Sinne Kants als Teilbegri im Be-

gri des Ersten enthalten ist, bzw. dass das Kantisch verstandene Urteil
 
Ein E ist Z Alle E sind Z, Jedes E ist Z analytischK1 ist vgl. oben S. 217 .
 
Mit den Abkürzungen pEZ für ∧ x . E x  Z x und p'EZ für Ein E

ist Z Alle E sind Z, Jedes E ist Z sowie mit der Abkürzung analytischH
für analytisch im Sinne Hegels erhielte man:
pEZ e analytisch H (
+ p'EZ e analytisch K1 .
9

Es ist durchaus denkbar, dass für Hegel das Zweite, das Andere des Er-
sten, die einzige Bestimmung ist, die man in ihm ndet, dass also das Zweite
der einzige im Begri des Ersten enthaltene Teilbegri wäre. Ob allerdings ein

Kantisch verstandenes Urteil Ein A ist B Alle A sind B, Jedes A ist B ,
dessen Prädikat der einzige im Begri des Subjekts enthaltene Teilbegri
wäre, noch analytischK1 genannt werden dürfte, ist zumindest fraglich.
Dass das Zweite das Andere des Ersten ist, erscheint im Subordinations-
Ansatz als
n
Zn = Ad f --E ,
bei Beschränkung auf einstellige E und Z als
1
Z1 = Ad f --E .
Mit der Abkürzung synthetischH für synthetisch im Sinne Hegels hätte man:
pEZ e synthetisch H (
+
1
Z1 = Ad f --E .

Im Ausgang von Kants Verständnis der Termini analytisch und synthe-


tisch mag man, zurückgreifend

auf Kants Beispielaussage Ein Körper ist ausge-
dehnt vgl. oben S. 213f , über die folgenden Stationen zu Hegels Verständnis
von synthetisch gelangen:
1. Die Aussage

1--4.1 Ein Körper ist ausgedehnt
ist analytisch. 
2. Wenn 1--4.1 analytisch ist, also das Prädikat ausgedehnt im Begri
des Körpers als Teilbegri enthalten ist, dann kann das Widerspiel oder
Gegenteil des Prädikats ausgedehnt, unausgedehnt vgl. oben S. 217 , nicht
ebenfalls als Teilbegri im Begri des Körpers enthalten sein.
3. Wenn unausgedehnt nicht als Teilbegri im Begri des Körpers ent-
halten ist, dann ist die Aussage

1--4.2 Ein Körper ist unausgedehnt
synthetisch.
4. Das unter 1.--3. Gesagte gilt auch dann, wenn ausgedehnt durch Körper
und unausgedehnt durch Nicht-Körper ersetzt wird.
5. Die Aussage

1--4.1' Ein Körper ist ein Körper
wird so analytisch, die Aussage

9Die Abkürzungen pEZ und p'EZ mögen für diejenigen in Anführungszeichen


gesetzten Aussagen stehen, für die pEZ und p'EZ stehen.
- 226 -


1--4.2' Ein Körper ist ein Nicht-Körper,

deren Prädikat Nicht-Körper das Andere Widerspiel, Gegenteil des Prä-
dikats Körper  der Aussage 1--4.1' , aber auch des Subjekts Körper der Aus-

sage 1--4.2' ist, wird synthetisch.
Abgesehen von den Schwierigkeiten, die mit dem Schritt 4. verbunden sein
könnten der Begri des Körpers wäre beispielsweise in sich selbst als Teil-
begri enthalten , läge der entscheidende Fehler in Schritt 3.: die Konklusion,
dass die Aussage

1--4.2 Ein Körper ist unausgedehnt
synthetisch ist, ergibt sich nicht. Das Prädikat unausgedehnt, das Widerspiel
oder Gegenteil des im Begri des Körpers enthaltenen Teilbegris ausge-
dehnt, steht zu eben diesem Begri des Körpers im Verhältnis des Wider-
spruchs. Dass keinem Dinge ein Prädikat zukommt, welches ihm widerspricht,
war aber conditio sine qua non auch synthetischer Aussagen vgl. oben S. 218 .
In dem Maÿe, in dem es gerechtfertigt ist, Kants Widerspiel oder Gegen-
teil als Kontrarietät oder Kontradiktion

zu lesen, wäre es ebenfalls gerechtfertigt,
Hegels methodisch verwendetes Anderes so zu lesen wenn es denn Kants
Widerspiel oder Gegenteil aufnimmt.

Während man für die Termini analytischK1 und synthetischK, wegen der
analytischen Gültigkeit der Sequenz
S [ ... ] p e analytisch K1  .p e synthetisch K

und damit der Sequenz


S [ ... ], p e analytisch K1, p e synthetisch K /
O

vgl. oben S. 217 , absolut die analytische Unvereinbarkeit der Aussagen
p e analytisch K1
und
p e synthetisch K

hat, erreicht man für die Termini analytischH und synthetischH wenn man
 
das Andere als Kontrarietät Ad1 oder Kontradiktion Ad2 deutet die ana-
lytische Unvereinbarkeit der Aussagen
pEZ e analytisch H
und
pEZ e synthetisch H

bei Hinzunahme von pEZ und ∨x E x : man hat wenn man das Andere als
Kontrarietät oder Kontradiktion deutet die analytische Gültigkeit von
 
1--4.3 S [ ... ], pEZ, ∨x E x ,
pEZ e synthetisch H /
O

und damit von


 
1--4.4 S [ ... ], pEZ, ∨x E x ,
pEZ e analytisch , p e synthetisch
H EZ H /.
O
- 227 -

Für das als Kontrarietät gedeutete Andere ergibt sich die analytische Gültig-

keit von 1--4.3 im Ausgang von der logisch gültigen Sequenz

1--4.5 ∧ x . E x   Z x , ∨x E x ,
∧ x . Z x  E x /
O


vgl. Anhang Va; oben S. 190 so:

1--4.5 ∧ x . E x   Z x , ∨x E x ,
∧ x . Z x  E x /
O

O

S [ ... ], pEZ, ∨x E x ,
1
/
1
Ad1 Z ,E O
1 1 1
S [ ... ], Z = Ad1-f --E
1
Ad1 Z ,E

O SR

S [ ... ], pEZ, ∨x E x ,
/
1
Z = Ad1-f --E
1
O

O
 
1--4.3 S [ ... ], pEZ, ∨x E x ,
pEZ e synthetisch H /.
O

Wenn man das Andere als Kontradiktion deutet, ergibt sich entsprechend die

analytische Gültigkeit von 1--4.3 im Ausgang von der logisch gültigen Sequenz

1--4.6 ∧ x . E x   Z x , ∨x E x ,
∧ x . Z x  E x /
O


vgl. Anhang ebd.; oben ebd. so:

1--4.6 ∧ x . E x   Z x , ∨x E x ,
∧ x . Z x  E x /
O

O

S [ ... ], pEZ, ∨x E x ,
1
/
1
Ad2 Z ,E O
1 1 1
S [ ... ], Z = Ad2-f --E
1
Ad2 Z ,E

O SR
- 228 -


S [ ... ], pEZ, ∨x E x ,
/
1
Z1 = Ad2-f --E O

O
 
1--4.3 S [ ... ], pEZ, ∨x E x ,
pEZ e synthetisch H /.
O


b Dass das Erste als das Zweite bestimmt wird, erscheint im Instanz-Ansatz als
die Aussage
n
ZE .
n
Es sei nun angesetzt, dass das Erste mittels einer Aussageform A X gekenn-
zeichnet ist, dass also
1--4.7

i
E n = Xn A X
n

n
gilt, und dass die Aussageform A X für eine Konjunktion von Kennzeichnungs-
n n n
Aussageformen A1 X , A2 X , ... , Ak X , also für
n n n
A1 X ∧ A2 X ∧ ... ∧ Ak X
steht.
Dass das Erste aus ihm selbst als das Zweite bestimmt wird, das Zweite ihm
immanent ist und man es in ihm f i n d e t  , lieÿe sich dann, wie ich vorschlagen
n
möchte, so verstehen, dass die Aussageform Z X eine dieser Kennzeichnungs-
Aussageformen von E n ist. Bezeichnen wir die Gesamtheit der Kennzeichnungs-
Aussageformen von E n als das Kennzeichnungs-Aggregat von E n abgekürzt:
n
KAE und schreiben wir pEZ für die Aussage Z E , dann erhalten wir:
pEZ e analytisch H (
+ Z1n KAE .e
Es mag sein, dass man KAE so anzusetzen hat, dass KAE nur die Elemente
n 
Z X und Z1n 6= X1n X = X 10 enthält. Man hätte dann
+

1--4.8

i
E n = Xn . Z X
n
∧ Z1n 6= X1n
+
X=X bzw. unter Berücksichtigung einer Konvention für die Fremd-Instanz,
n n
Bf A (
+ BA ∧ B1n 6= A1n
+
A=A ,
1--4.81

E n = Xn Zf X . i n

In Anwendung auf konkrete Systembestimmungen hieÿe dies, dass das Sein


die einzige Fremd-Instanz des NichtŊ wäre, dass die Identität die einzige Fremd-
Instanz des UnterschiedŊ wäre, dass das Positive die einzige Fremd-Instanz des
Negativen wäre, usw. Erst das drittstuge, methodisch verwendete Pendant des

10 X = X+ besage, dass X durch das Plus-Pendant derjenigen Bestimmung


ersetzt werden soll, durch die X ersetzt wird. Vgl. oben S. 192.
- 229 -

N
zweitstugen Negativen beispielsweise, das  egative , träfe auf mehr als eine,
ihm fremde Systembestimmung zu.
Dass das Zweite das Andere des Ersten ist, erscheint im Instanz-Ansatz als
Z1n = A d f -- E
1n
.
Man hat:
pEZ e synthetisch H (
+ Z1n = A d f -- E
1n
.
In Analogie zum Subordinations-Ansatz erhält man bei Deutung des
A
 nderen  als Kontrarietät oder Kontradiktion bereits die analytische Gül-
tigkeit der Sequenz
 n
1--4.9 S [ ... ], pEZ, E E ,
pEZ e synthetisch H /.
O


Die analytische Gültigkeit von 1--4.9 ergibt sich im Ausgang von der logisch
gültigen Sequenz
 n n
1--4.10 ZE ,EE ,
∧ Xn . Z Xn   EX
n
/
O


vgl. Anhang VI folgendermaÿen:
 n n
1--4.10 ZE ,EE ,
∧ Xn . Z Xn   EX
n
/
O

O
n
S [ ... ], pEZ, E E ,
A Zd 1
1n
,E
1n 
/
O

=A A
1n 1n 1n 1n 
S [ ... ], Z d 1-f -- E d 1 Z ,E

O SR
n
S [ ... ], pEZ, E E ,
Z1n = A d 1-f -- E
1n
/
O

O
 n
1--4.9 S [ ... ], pEZ, E E ,
pEZ e synthetisch H /.
O

Im Ausgang von der logisch gültigen Sequenz


 n n
1--4.11 ZE ,EE ,
∧ Xn . Z Xn   EX
n
/
O
- 230 -


vgl. Anhang ebd. ergibt sich entsprechend:
 n n
1--4.11 ZE ,EE ,
∧ Xn . Z Xn   EX
n
/
O

O
n
S [ ... ], pEZ, E E ,
A Zd 2
1n
,E
1n 
/
O

=A A
1n 1n 1n 1n 
S [ ... ], Z d 2-f -- E d 2 Z ,E

O SR
n
S [ ... ], pEZ, E E ,
Z1n = A d 2-f -- E
1n
/
O

O
 n
1--4.9 S [ ... ], pEZ, E E ,
pEZ e synthetisch H /.
O

Für das als Kontrarietät oder Kontradiktion gedeutete A ndere  hat man
dann auch die analytische Gültigkeit der Sequenz
 n
1--4.12 S [ ... ], pEZ, E E ,
pEZ e analytisch , p e synthetisch
H EZ H /,
O

n
und das heiÿt, unter Vorgabe von pEZ und E E die analytische Unvereinbarkeit
der Aussagen
pEZ analytischH e
und
e
pEZ synthetischH .
Bemerkenswert ist, dass Hegel im Rückgri auf die Kantischen Termi-
ni analytisch und synthetisch das Dialektische deniert. Die besprochene
Stelle lautet vollständig: Dieses sosehr synthetische als analytische Moment des
U r t e i l s, wodurch das anfängliche Allgemeine aus ihm selbst, als das A n d e r e
 
s e i n e r sich bestimmt, ist das D i a l e k t i s c h e zu nennen B291,2 II491,2 .

Die Lasson-Ausgabe der Wissenschaft der Logik weist statt das Dialektische
klein geschrieben das dialektische auf. Es wäre dann das Wort Moment zu
ergänzen, so dass Hegel sagte, dass dieses sosehr synthetische als analytische
Moment des Urteils sein  d i a l e k t i s c h e s Moment zu nennen sei.
Tatsächlich ist die Rede vom dialektischen

Moment
 bei Hegel gut belegbar.
Vgl. etwa in | K die Stellen B296,1 II496,1 und B298,1 II498,1 sowie die ŸŸ 48, 81
und 162 der Enzyklopädie 1830 .
- 231 -

Das Dialektische, das damit gegeben ist, dass dem Urteil, in dem das Erste
als das Zweite bestimmt wird, ein analytisches wie synthetisches Moment
eignet, tauchte im Subordinations-Ansatz als die Konjunktion der Aussagen
pEZ e analytisch H
und
pEZ e synthetisch H,

im Instanz-Ansatz als die Konjunktion der Aussagen


pEZ e analytisch H
und
pEZ e synthetisch
H
auf.
A
In beiden Ansätzen wäre bei Deutung des Anderen bzw.  nderen  als Kon-
trarietät oder Kontradiktion wegen der dann analytisch gültigen Sequenzen
 
1--4.4 S [ ... ], pEZ, ∨x E x ,
pEZ e analytisch , p e synthetisch
H EZ H /
O

und
 n
1--4.12 S [ ... ], pEZ, E E ,
pEZ e analytisch , p e synthetisch
H EZ H /,
O

sowie also bei Subordination des nicht-leeren E 1 unter Z1 bzw. bei einem E n, das
Instanz von Z1n wie von E1n ist, das Vorliegen des Dialektischen mit einer ana-
lytischen Inkonsistenz verbunden.


| K 1a 2: Ganz allgemein aufgefaÿt, kann diese Bestimmung so genommen werden,
daÿ hierin das zuerst U n m i t t e l b a r e hiemit als V e r m i t t e l t e s, b e z o g e n
auf ein Anderes, oder daÿ das Allgemeine als ein Besonderes gesetzt ist.

Diese Bestimmung damit ist hier keine Bestimmung im Sinne einer


System- oder einer Methodenbestimmung gemeint, sondern der Sachverhalt, dass
das allgemeine Erste sich als das Andere seiner selbst zeigt.
Dass das allgemeine Erste sich als das Andere seiner selbst zeigt, kann
1. so genommen werden, dass das zuerst Unmittelbare ... als Vermitteltes, bezo-
gen auf ein Anderes ... gesetzt ist, 2. so, dass das Allgemeine als ein Besonderes
gesetzt ist.

Zu 1.: a Eine Bestimmung A ist ein Vermitteltes vermittelt, eine Vermitt-

lung jedenfalls gemäÿ unserer Stelle , wenn sie bezogen auf ein Anderes

sich auf Anderes beziehend, Beziehung auf Anderes ist.

Die Rede vom Anderen meint hier nicht die Methodenbestimmung Ande-
res, die von Hegel

wie das methodisch verwendete Negative verstanden wird
vgl. oben S. 219f . Sie meint vielmehr ein weiteres methodisch verwendetes An-
deres, das von Hegel wie das in der Phänomenologie des Geistes so bedeutsame
Fremde verstanden wird. Vgl. als eine Kardinalstelle der Phänomenologie des
- 232 -


Geistes für das im Sinne des Fremden verstandene Andere Ph495 Z6  528,2
Z17 . Vgl. aber auch

etwa das

Ende der Einleitung in die Phänomenologie des
Geistes , Ph68 Z23f 75 Z7f.
Dieses im Sinne des Fremden verstandene Andere wird im Instanz-Ansatz
so aufgenommen,

dass für Bestimmungen A und B, die zueinander Anderes
Fremdes sind, die Ungleichheitsaussage

A1n 6= B1n
bzw., bei Symmetrie von  =  mit ihr logisch äquivalent, die Ungleichheitsaussage
B1n 6= A1n
gilt, vgl. oben S. 196, 198.

Mit der Abkürzung V


  für V
 ermittel tes  vermittel t ,  V ermittlung 


erhalten wir:
1--5.1

V < A
n
(
+ B ez a< A
n

bzw.
1--5.2

V 2 A
1n 
(
+ B ez a2 A
1n 
.
Über die logisch gültige Sequenz
B ez a< A
n
B ez a< A
n
∨ B ez a> A
1n 
∨ B ez a
1n 
A
ergibt sich unter Berücksichtigung der Denition
23

B ez a2 A
1n 
(
+ B ez a< A
n
∨ B ez a> A
1n 
∨ B ez a A
1n 


vgl. oben S. 197 die analytische Gültigkeit von
S [ ... ], B ez a< A
n
B ez a2 A
1n 

und damit von


V
S [ ... ], < A
n
V 2 A
1n 
.
D. h. mit < A V n
hat man auchV
2 A , insbesondere hätte man mit < E
1n 
V n

V
auch 2 E .
1n 

 
Über die Denitionen 1--5.1 und 1--5.2 ergibt sich die analytische Gültig-
keit der Sequenzen
1--5.3

S [ ... ] V < A
n
 B ez a< A
n

und
1--5.4

S [ ... ] V 2 A
1n 
 B ez a2 A
1n 
,
insbesondere der Sequenzen
1--5.3.1

S [ ... ] V < E
n
 B ez a< E
n

und
1--5.4.1

S [ ... ] V 2 E
1n 
 B ez a2 E
1n 
.
- 233 -


b Das Unmittelbare ist wie das Allgemeine als Beziehung auf sich zu
fassen.

Ein Verständnis des Unmittelbaren als Beziehung auf sich stütze ich auf
Stellen wie W12,2 Z8  II12,1 Z2f, wo von der Negativität gesagt wird: sie ist
ihre Beziehung auf sich, so ist sie an sich Unmittelbarkeit, oder B301 Z3--10
II501 Z1--7, an der Sein, Wesen, Allgemeinheit als reine Beziehungen auf sich
selbst, Unmittelbare und Unbestimmte

 ausgegeben werden. Vgl. a. die ŸŸ 96 und
114 der Enzyklopädie 1830 , wo es heiÿt: Das Fürsichsein als Beziehung

auf sich
selbst ist Unmittelbarkeit , bzw. wo von der unvollkommenen Verknüpfung
der Unmittelbarkeit und Vermittlung  die Rede ist, in der alles so gesetzt ist,
daÿ es sich auf sich bezieht und daÿ zugleich darüber hinausgegangen ist kursiv

jeweils im Original .

Analog zur Allgemeinheit werde eine schwache Unmittelbarkeit und eine


strenge Unmittelbarkeit unterschieden: Etwas

sei im schwachen Sinne Unmit-
telbarkeit Unmittelbares, unmittelbar genau dann, wenn es Beziehung auf
sich ist. Etwas sei im strengen Sinne Unmittelbarkeit Unmittelbares, un-

mittelbar genau dann, wenn es Beziehung auf sich, aber nicht Beziehung auf
Anderes ist.

Bei so verstandener schwacher Unmittelbarkeit 


 wird das Kompositum sich

auf sich beziehende

Unmittelbarkeit  W12,4 Z5 II12,3 Z5f eine Tautologie vgl.
oben S. 211 .
Bei wie angegeben verstandener strenger Unmittelbarkeit wird 
ebendassel-
be Kompositum ein Pleonasmus erster Ordnung vgl. oben S. 216 . Das durch-
aus häug

auftretende Kompositum

einfache Unmittelbarkeit vgl. etwa Ph16,2
  
Z21 22,1 Z6f; S58,3 Z5 I54,2 Z5; W27,2 Z1 II26, 
2 Z1; B145,

1 Z8f II348,1 Z17
auch: einfaches Unmittelbares S68,1 Z13 I63,1 Z20f wird bei strenger
Unmittelbarkeit ein Pleonasmus zweiter Ordnung vgl. oben ebd. .
Akzeptiert man die Konjunktionsglieder des Deniens der strengen Unmit-
telbarkeit, sich auf sich beziehend und sich nicht auf Anderes

beziehend, als
Teilbegrie im Sinne Kants, die im Begri der strengen Unmittelbarkeit
enthalten sind, und soll der Teilbegri sich nicht auf Anderes beziehend
kein Widerspiel oder Gegenteil des Teilbegris sich auf sich beziehend
sein, dann wird 1. bei schwacher Unmittelbarkeit die Aussage
Eine Unmittelbarkeit ist einfach
synthetischK, 2. bei strenger Unmittelbarkeit die Aussage
Eine Unmittelbarkeit ist sich auf sich beziehend
analytischK1, und 3. bei strenger Unmittelbarkeit die Aussage
Eine Unmittelbarkeit ist einfach

analytischK2 vgl. zu den jeweiligen Denitionen oben S. 217f .

Mit der Abkürzung



U
  für U
 nmittelb arkeit   U ,
nmittelb ares  unmittel -
b ar  erhalten wir:
1--5.5

U < A
n
(
+ B ez s< A
n

bzw.
1--5.6

U 2 A
1n 
(
+ B ez s2 A
1n 
.
Wegen der analytischen Gültigkeit der Sequenz
- 234 -

S [ ... ], B ez s< A
n
B ez s2 A
1n 

und damit der Sequenz


S [ ... ], U < A
n
U 2 A
1n 

U n
U
hat man mit < A auch 2 A , insbesondere mit < E auch 2 E .
 
1n 
U n
U 1n 

Über die Denitionen 1--5.5 und 1--5.6 ergibt sich die analytische Gültigkeit
der Sequenzen
1--5.7

S [ ... ] U < A
n
 B ez s< A
n

und
1--5.8

S [ ... ] U 2 A
1n 
 B ez s2 A
1n 
,
insbesondere der Sequenzen
1--5.7.1

S [ ... ] U < E
n
 B ez s< E
n

und
1--5.8.1

S [ ... ] U 2 E
1n 
B ez s2 E
1n 
.
U

Für die strenge  nmittelb arkeit  erhält man:
1--5.5'

U < A
n
(
+ B ez s< A
n
∧ B ez a< A
n

bzw.
1--5.6'

U 2 A
1n 
(
+ B ez s2 A
1n 
∧ B ez a2 A
1n 
.
Nur bei Hinzunahme von
B ez a> A
1n 

und
B ez a A
1n 

hätte man mit U < A


n
auch U 2 A
1n 
: Im Ausgang von
B
S [ ... ], B ez s< A
n
ez s2 A
1n 

und unter Berücksichtigung der Denition von B


1n  
ez a2 A vgl. oben S. 197 23
erhielte man die Ableitung

S [ ... ], B ez s< A
n
B ez s2 A
1n 

S [ ... ], B ez a< A ,
n
B ez a> A
1n 
, B ez a
1n 
A B ez a2 A
1n 

O SAd
S [ ... ], B ez s< A ,
n

B ez a< A ,
n
B ez a> A
1n 
, B ez a
1n 
A B ez s2 A
1n 

B ez a2 A
1n 

S [ ... ], U < A ,
n
B ez a> A
1n 
, B ez a
1n 
A U 2 A
1n 
.
- 235 -

Speziell für E n und E1n würde die Sequenz


S [ ... ], U <
n
E , B ez a> E
1n 
, B ez a E
1n 
U 2 E
1n 

analytisch gültig.
 
Über die Denitionen 1--5.5' und 1--5.6' ergibt sich die analytische Gültig-
keit der Sequenzen
1--5.7'

S [ ... ] < A
n .
 ez s< A ∧
n
U ez a< A
n
B B
und
1--5.8'

S [ ... ] U 2 A
1n  .
 B ez s2 A
1n 
∧ B ez a2 A
1n 
,
speziell der Sequenzen
1--5.7.1'

S [ ... ] U < E
n .
 B ez s< E
n
∧ B ez a< E
n

und
1--5.8.1'

S [ ... ] U 2 E
1n  .
 B ez s2 E
1n 
∧ B ez a2 E
1n 
.
Wegen
24.1

B s< A
n
(
+ B ez s< A
n
∧ B ez a< A
n

und
24

B s2 A
n
(
+ B ez s2 A
n
∧ B ez a2 A
n

  
vgl. oben S. 197 hat man mit 1--5.7' und 1--5.8' die analytische Gültigkeit
der Sequenzen
1--5.9

S [ ... ] U < A
n
 B s< A
n

und
1--5.10

S [ ... ] U 2 A
1n 
B s2 A
1n 
.
U B U

n n 1n 
d. h. also, die analytische Äquivalenz von < A mit s< A und von A
B
2
1n 
mit s2 A . Speziell hat man die analytisch gültigen Sequenzen

1--5.9.1

S [ ... ] U < E
n
 B s< E
n

und
1--5.10.1

S [ ... ] U 2
1n 
E B s2 E
1n 
,
U B U

n n 1n 
d. h. also, die analytische Äquivalenz von < E mit s< E und von 2 E
mit

B 1n 
s2 E .
c Vom Beginn des Absatzes | K 6 her legt es sich nahe und davon soll
nun auch ausgegangen werden , dass die maÿgebliche Bedeutung der Unmit-
telbarkeit, jedenfalls für das Schlusskapitel der Wissenschaft der Logik, die der
strengen Unmittelbarkeit ist. Wenn nicht anders angegeben, wird im Folgenden
die Unmittelbarkeit stets im strengen Sinne verstanden sein.
Zu Beginn von | K 6 heiÿt es vom Dritten der Hegel zufolge als drittes
auftretenden Bestimmung , es sei das Unmittelbare, aber d u r c h A u f h e-
- 236 -

 
b u n g d e r V e r m i t t l u n g  B298,2 II498,2; gesperrt im Original . Bei nicht

aufgehobener, bestehen bleibender Vermittlung des Dritten wäre die Un-
mittelbarkeit des Dritten nicht möglich. Unmittelbarkeit einer Bestimmung
und Vermittlung einer Bestimmung sind nicht miteinander vereinbar.
Eine so verstandene Unmittelbarkeit kann nicht die schwache, sondern nur
die strenge sein:
Nichts steht dem entgegen, dass eine Bestimmung, die Beziehung auf sich
ist, nicht auch Beziehung auf Anderes ist es sei denn, man legt von vornherein
fest, dass eine sich auf sich beziehende Bestimmung nicht auf Anderes bezogen
sein soll.
Eine Bestimmung hingegen, die Beziehung auf sich und nicht Beziehung
auf Anderes ist, kann nicht noch Beziehung auf Anderes sein.

Als strenge Unmittelbarkeit dürfte die Unmittelbarkeit auch an den au-


ÿerhalb des Schlusskapitels bendlichen Stellen S183,2 Z11  I169,2 Z10  und
W159,1 Z2f II154,1 Z19f zu verstehen sein wenn nicht das Vorliegen einer Be-
ziehung auf sich mit dem Ausschluss der Beziehung auf Anderes verküpft wird.
An der erstgenannten Stelle heiÿt es mit Bezug auf die qualitative Bestimmt-
heit und ihre Beziehung auf Anderes: Diese Beziehung auf Anderes wider-
spricht der Unmittelbarkeit, in der die qualitative Bestimmtheit Beziehung auf
sich ist. Der strengen Unmittelbarkeit der qualitativen Bestimmtheit, d. h.
dem Umstand, dass die qualitative Bestimmtheit Beziehung auf sich, aber
nicht Beziehung auf Anderes ist, widerspräche, dass sie Beziehung auf Ande-
res ist.
An der zweitgenannten Stelle wird vom Geist gesagt, er sei nicht das Un-
mittelbare, der Vermittlung entgegengesetzte. Nur ein im strengen Sinne un-
mittelbarer Geist, ein Geist also, der Beziehung auf sich, aber nicht Beziehung
auf Anderes ist, wäre der Vermittlung der Beziehung auf Anderes ent-
gegengesetzt.
Die berühmte Stelle dagegen aus dem Erönungsabschnitt der Lehre vom
Sein, an der es heiÿt, daÿ es nichts g i b t, nicht im Himmel oder in der Natur
oder im Geiste oder wo es sei, was 
nicht ebenso

die Unmittelbarkeit enthält
als die Vermittlung S56,2 Z12  I152,2 Z12  , dürfte bei streng verstandener
Unmittelbarkeit eine Ungereimtheit formulieren: Etwas wird nicht ebenso die
strenge Unmittelbarkeit wie die mit ihr unvereinbare Vermittlung enthalten.
Bei schwach verstandener Unmittelbarkeit besagte die Stelle, dass es nichts
gibt, das nicht ebenso die Beziehung auf sich wie die Beziehung auf Anderes
enthielte.

Wir erhalten für den Instanz-Ansatz im Rekurs auf die logisch gültige Sequenz
B ez s< A ,
n
B A ez a<
n
B ez a< A
n

die Kontrarietät vonU undV A :


n n
< A <

B A, B
ez s<
n
ez a< A
n
B A ez a<
n

O P


/
O B ez s< A
n
∧ B ez a< A
n
 B ez a< A
n

1--5.11

S [ ... ] U < A
n
 V <
n
A .
- 237 -

Entsprechend erhalten wir die Kontrarietät von U 2 A


1n 
und V 2 A
1n 
, d. h. die
analytische Gültigkeit der Sequenz
1--5.12

S [ ... ] U 2 A
1n 
 V 2 A
1n 
.
 
Mit den Sequenzen 1--5.11 und 1--5.12 sind auch die Sequenzen
1--5.13

S [ ... ] V < A
n
 U < A
n

und
1--5.14

S [ ... ] V 2 A
1n 
 U 2 A
1n 

analytisch gültig.
Nicht analytisch gültig sind die Sequenzen
1--5.15

S [ ... ] V < A
n
 U < A
n

und
1--5.16

S [ ... ] V 2 A
1n 
 U 2 A
1n 
,
ebensowenig die Sequenzen
1--5.17

S [ ... ] U < A
n
V < A
n

und
1--5.18

S [ ... ] U 2 A
n
V 2 A .
n

Man erreicht aber die analytische Gültigkeit von


1--5.19

S [ ... ], DNA =1n, B ez < A
n
U < A
n
 V < A
n

und
1--5.20

S [ ... ], DNA =1n, B ez
2 A
1n 
U 2
1n 
A  V 2 A
1n 
.

Die Sequenz 1--5.19 erreicht man über die Sequenz
1--5.21

S [ ... ], DNA =1n, B ez < A
n
B ez a< A
n
 B ez s< A ,
n


die man als analytisch gültig erweisen kann vgl. Anhang VII , und über die lo-
gisch gültige Sequenz
1--5.22

B ez a< A
n
B ez s< A
n
B ez a< A
n

B B
 
n n
ez s< A ∧ ez a< A

vgl. Anhang VIII mit der folgenden Ableitung:

1--5.21

S [ ... ], DNA =1n, B ez < A
n
B ez a< A
n
B ez s< A ,
n

B B B

 n n n
1--5.22 ez a< A ez s< A ez a< A
B B

n n
ez s< A ∧ ez a< A
O SR
- 238 -

S [ ... ], DNA =1n, B ez < A


n
B ez a< A
n

B B

n n
ez s< A ∧ ez a< A
O

S [ ... ], DNA =1n, B ez < A


n
V A U n
A
n

U A  V
< <
 n n
1--5.11 S [ ... ] < < A

O SAd
1--5.19

S [ ... ], DNA =1n, B ez < A
n
U < A
n
 V < A .
n


Die Sequenz 1--5.20 erreicht man entsprechend im Ausgang von der als ana-
lytisch gültig erweisbaren Sequenz
1--5.23

S [ ... ], DNA =1n, B ez
2 A
1n 
B ez a2 A
1n 
 B ez s2 A
1n 
.
 
Zur analytischen Gültigkeit von 1--5.23 vgl. Anhang IX.

d Dass das Erste zuerst das Unmittelbare ist, dass also zuerst
1--5.24

U < E
n

gilt, bedeutet bei streng verstandener Unmittelbarkeit , dass zu Beginn der


Bewegung des Begris die Konjunktion
1--5.25

B ez s< E
n
∧ B ez a< E
n

gilt. Gesteht man B ez a> E


1n 
und B ez a E
1n 
zu, dann hat man auch die
Gültigkeit von
1--5.26

U 2 E
1n 

und damit von


1--5.27

B ez s2 E
1n 
∧ B ez a2 E
1n 
.
Dadurch nun, dass das Erste sich als das Andere seiner selbst zeigt und
das hieÿ im Instanz-Ansatz, dass
1--2.5

ZE
n
∧ Z1n = A d f -- E
1n

bzw.
1--2.51

ZE
n
∧ Z1n = N -- E f
1n


gilt vgl. oben S. 220 , ist das zuerst unmittelbare Erste als Vermitteltes,
bezogen auf ein Anderes gesetzt. Dies lässt sich so nachvollziehen, dass von der
 n
V
Konjunktion 1--2.51 analytisch auf < E geschlossen werden kann, dass also
die Sequenz
1--5.28

S [ ... ], Z E , Z1n =
n
N -- E f
1n
V < E
n


analytisch gültig ist. Die analytische Gültigkeit von 1--5.28 ergibt sich, wenn man

Eh t 
n,1n
∈ Var

X n,1n 
- 239 -

ansetzt vgl. Anhang X; Var



X n,1n 
 bezeichne den Variabilitätsbereich der
Variablen

X
n,1n 
; vgl. a. oben S. 193f .
Mit 1--5.28 hat man wegen


V < E
n
V E 2
1n 

vgl. oben S. 232 auch


= N -- E V
 n 1n 1n 
1--5.29 S [ ... ], Z E , Z1n f 2 E .
V 1n 
2 E  erreicht man bereits im Rückgri auf das rechte Konjunktionsglied
von 1--2.51 , auf
1n
Z1n = f -- E , N
allein. Man hat, wenn man
N 1n,1n
∈ Var

X 1n,1n 

ansetzt, die analytische Gültigkeit von


1--5.30

S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
V 2 E
1n 


vgl. Anhang XI .
Zu 2.: Mit der Konjunktion
1--5.25

B ez s< E
n
∧ B ez a< E
n


ist das Erste nicht nur schwach, sondern streng allgemein vgl. oben S. 213 .
Neben
l<E
n
A
hat man, wenn man B ez a> E
1n 
und B ez a E
1n 
konzediert und so die Kon-
junktion
1--5.27

B ez s2 E
1n 
∧ B ez a2 E
1n 

erhält, überdies
Al 2 E
1n 
.
Es sei nun das Besondere von dem in | K nur an dieser Stelle die Rede
ist wie das Vermittelte als Beziehung auf Anderes verstanden. Mit der Ab-
B B
kürzung  s  für  esonderes  erhalten wir:
B s< A
n
(
+ B ez a< A
n

bzw.
B s
2 A
1n 
(
+ B ez a2 A
1n 
.
Wegen der analytischen Gültigkeit von
S [ ... ], B ez a< A
n
B ez a2 A
1n 


vgl. oben S. 232 hat man auch die analytische Gültigkeit von
S [ ... ], B s< A
n
B s
2 A
1n 

und speziell von


1--5.31

S [ ... ], B s< E
n
B s
2 E
1n 
.
- 240 -

Dass das nicht nur schwach, sondern streng allgemeine Erste dadurch,
dass es sich als das Andere seiner selbst zeigt, als ein Besonderes gesetzt ist,
ndet seinen Ausdruck darin, dass die Sequenz
1--5.32
 n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E f
1n
B s< E
n

analytisch gültig ist. Diese Sequenz ergibt sich unter Berücksichtigung der De-
B n
nition von  s < A  sofort aus der herleitbaren Sequenz
n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E f
1n
B ez a<
n
E .
Es handelt sich bei ihr um die in Anhang X im vorletzten Ableitungsschritt er-
  
reichte Sequenz. Mit 1--5.32 hat man wegen 1--5.31 auch
1--5.33
 n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E f
1n
B s
2 E
1n 
.
Wie V 2
1n 
E erreicht man auch B E bereits im Rückgri auf
s
2
1n 

Z = N -- E
1n 1n
f

allein vgl. die vorige Seite . Über
S [ ... ], N 1n 1n 
E , Z , E1n 6= Z1n B ez a2 E
1n 


d. i. die in Anhang XI im drittletzten Ableitungsschritt erreichte Sequenz erhält
man
S [ ... ],
1n 1n 
N
E , Z , E1n 6= Z1n s
2 E
1n 
B
und damit
1--5.34

Z1n = N -- E f
1n
B s
2 E
1n 
.

Hegel bezeichnet das Hervortreten der D i f f e r e n z, d a s U r t e i l, das


B e s t i m m e n überhaupt als die erste Stufe des Weitergehens über den An-
 
fang hinaus B290,3 II490,3 . Fasst man den Anfang selbst als eine Stufe
ohne dass Hegel dies ausdrücklich täte , dann lieÿe sich sagen:
Die Situation der ersten Stufe ist dadurch charakterisiert, dass das Erste ein
Unmittelbares ist. Es gilt

< E
n
, U
bei Annahme von B ez a>
1n 
E und B ez a E
1n 
sogar
U 2 E
1n 
.
Die Situation der zweiten Stufe ist dadurch charakterisiert, dass das Erste,
das als das Andere seiner bestimmt ist es gilt
1--2.5

ZE
n
∧ Z1n = A d f -- E
1n

bzw.
1--2.51

ZE
n
∧ Z1n = N -- E f
1n
,

so ein Vermitteltes ist es gilt, erreichbar über 1--2.51 und über die analytisch
gültigen Sequenzen
1--5.28
 n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E f
1n
V < E
n
- 241 -

und
1--5.29
 n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E f
1n
V 2
1n 
E ,

V < E
n

sowie
V 2 E
1n 
.


| K 1a 3: Das Z w e i t e, das hierdurch entstanden, ist somit das N e g a t i v e des
Ersten und, indem wir auf den weiteren Verlauf zum voraus Bedacht nehmen,
das e r s t e N e g a t i v e.

Der Satz | K 1a 3 ist doppelt lesbar: Zum Einen spricht er mit das Zweite
und das Erste über die zweite und die erste Situation über die Situation der
zweiten Stufe und über die Situation der ersten Stufe , zum Anderen meint er
mit das Zweite und das Erste die zweite und die erste Bestimmung.

Zur ersten Lesart. Das Pronominaladverb hierdurch bezieht sich auf | K 1a 1

zurück, das konsekutive Adverb somit bezieht sich auf | K 1a 2 zurück: Die zweite
Situation, die dadurch entstanden ist, dass das Erste sich als das Andere seiner
selbst zeigt, ist damit, dass so das zuerst Unmittelbare ein Vermitteltes ist,
das Negative der ersten Situation. Die zweite Situation ist nicht nur insofern
das Negative der ersten, als sie diese ablöst, sie ist vor Allem deren Negatives,
weil sie wegen der analytischen Gültigkeit der Sequenzen
1--6.1

S [ ... ] V < E
n
 U < E
n

und
1--6.2

S [ ... ] V 2 E
1n 
 U 2
1n 
E

vgl. oben S. 237 mit ihr unvereinbar ist. Eine Situation, in der
V < E
n

sowie
V 2 E
1n 

gilt, und eine Situation, in der


U < E
n

oder gar
U 2 E
1n 

gilt, können nicht koexistent sein.


Die zweite Situation ist das erste Negative, insofern sie die erste Situation
ist, die Negatives ist, d. h. an die Stelle einer anderen, mit ihr unvereinbaren
Situation tritt.
Zur zweiten Lesart. Das Pronominaladverb hierdurch bezieht sich wie in
der ersten Lesart darauf, dass das Erste sich als das Andere seiner selbst zeigt.
Das Adverb somit verweist darauf, dass  d a s Andere oder Negative des
Ersten auch Anderes oder Negatives des Ersten ist. Zur Bedeutungsgleichheit
- 242 -

der methodisch verwendeten Bestimmungen Anderes und Negatives vgl. oben


  
S. 219f. | K 1a 3 schlieÿt direkt an | K 1a 1 an.
Wir lesen: Die zweite Bestimmung, die dadurch entstanden besser: in die
Bewegung des Begris eingetreten ist, dass die erste Bestimmung sich
als sie zeigt, indem sie sich als das Andere ihrer selbst zeigt, ist, weil sie als
 d a s Andere oder Negative des Ersten auch Anderes oder Negatives des
Ersten ist, eben Anderes oder Negatives des Ersten. Ich lese die Wendung das
Negative des Ersten also so, dass in ihr der bestimmte Artikel das durch den
unbestimmten Artikel ein ersetzbar ist und sie wie die Wendung ein Negatives

des Ersten genommen werden kann.
In den Instanz-Ansatz übertragen, heiÿt dies:
Mit
Z1n = d f -- E
1n
A
und
Z1n = f -- E
1n
N
hat man wegen der analytischen Gültigkeit der Sequenzen
1--6.3

S [ ... ], Z1n = A d f -- E
1n
A d f
1n
Z ,E
1n 

und
1--6.4

S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
N f Z ,E
1n 1n 


vgl. oben S. 221 die Konjunktionsglieder der Doppelkennzeichnung auch
A Z ,E d f
1n 1n 

und
N Z ,E . f
1n 1n 

Setzt man für einen Prädikator K


1n,1n
die Denition
1--6.5

K A ∨Y K A , Y ,
1n 
(
+ 1n
1n 1n 

insbesondere die Denition


1--6.6

K f A
1n 
(
+ ∨Y n 1
K f
1n
A ,Y
1n 

an, dann wird über die logisch gültige Sequenz


K f
1n
A ,B
1n 
∨Y n 1
K f
1n
A ,Y
1n  11

die Sequenz
1--6.7

S [ ... ], K f A ,B
1n 1n 
K f A
1n 

analytisch gültig.
Insbesondere wird die Sequenz
1--6.8

S [ ... ], N f A ,B
1n 1n 
N f A
1n 
,

11 Es sei an die Denition von K 1n


A , B erinnert:
1n 

K K
f
1n 1n  1n 1n 
f A ,B (
+ A , B ∧ B1n 6= A1n .

Vgl. oben S. 198 25 .
- 243 -

speziell die Sequenz


1--6.9

S [ ... ], N f
1n
Z ,E
1n 
N f Z
1n 

analytisch gültig.
 
Über 1--6.4 erhält man dann mit 1--6.9 auch
1--6.10

N -- E
S [ ... ], Z1n = f
1n
N f Z
1n 
:

S ... , Z = N -- E N
 1n 1n 1n 1n 
1--6.4 [ ]
f f Z ,E
S ... , N Z , E N
 1n 1n  1n 
1--6.9 [ ]
f f Z

O SR
1--6.10

S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
N f Z
1n 
.

Die zweite Bestimmung ist das erste Negative, insofern Z mit


N f Z
1n 

ein Negatives und als die erste Bestimmung, der innerhalb der Bewegung des
Begris als Negatives auftritt, das erste Negative ist. Man beachte im Hin-
 
blick auf die Rede vom zweiten Negativen in | K 4a 3 und | K 5a 41, dass das
erste Negative, Z, mit f Z N
1n 
Fremd -Negatives ist.



| K 1a 4: Das Unmittelbare ist nach dieser negativen Seite in dem Anderen
u n t e r g e g a n g e n, aber das Andere ist wesentlich nicht das l e e r e N e g a-
t i v e, das N i c h t s, das als das gewöhnliche Resultat der Dialektik genommen
wird, sondern es ist das A n d e r e d e s E r s t e n, das N e g a t i v e des U n m i t-
t e l b a r e n; also ist es bestimmt als das V e r m i t t e l t e e n t h ä l t überhaupt
die B e s t i m m u n g d e s E r s t e n in sich.

Der erste Teilsatz, Das Unmittelbare ist nach dieser negativen Seite in dem

Anderen untergegangen, scheint wie der Satz | K 1a 3 doppelt lesbar zu sein:
1.: Das Erste, das sich als das Andere oder Negative seiner selbst zeigt
und damit ein Vermitteltes ist es gilt analytisch
1--5.28

S [ ... ], Z E , Z1n =
n
N -- E f
1n
V < E
n

bzw.
1--5.29

S [ ... ], Z E , Z1n =
n
N -- E f
1n
V 2 E
1n 


vgl. oben S. 238f , ist wegen der Unvereinbarkeit von Vermittlung und
Unmittelbarkeit es gilt analytisch
1--6.1

S [ ... ] V < E
n
 U < E
n

und
1--6.2

S [ ... ] V 2 E
1n 
 U 2 E
1n 


vgl. oben S. 236f, 241 nicht länger ein Unmittelbares, sondern ist als das
- 244 -

Unmittelbare, das es zuerst war, in dem Anderen oder Negativen seiner


 
untergegangen: man erreicht über 1--5.28 und 1--6.1
1--6.11
 n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E f
1n
U < E
n

 
und über 1--5.29 und 1--6.2
1--6.12
 n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E f
1n
U 2
1n 
E

vgl. Anhang XII .
2. Das Erste ist, sofern das Zweite nicht nur ein Negatives des Ersten, son-
dern auch schlicht ein Negatives ist, d. h. sofern man neben
N Z ,E f
1n 1n 

auch
N Z f
1n 

hat, in dem Zweiten untergegangen anders als in


N Z ,E f
1n 1n 

wird in
N Z f
1n 

kein Bezug mehr auf E1n genommen.


In der ersten Lesart ist es das Erste als Unmittelbares, das untergeht
die Unmittelbarkeit  des Ersten geht unter , in der zweiten Lesart ist
es das Erste selbst, das untergeht.
Als das Andere des Ersten oder das Negative des zuerst Unmittel-
baren ist das Zweite das Vermittelte:
Setzt man
K 1n
f-i A , B
1n  1n
+ A =
(
1n
f -- B , K
insbesondere
A 1n
d f-i A , B
1n  1n
+ A =
( d f -- B
1n
A
und
N 1n
f-i A , B
1n  1n
+ A =
(
f -- B
1n
N
an, dann erhält man unter den Voraussetzungen
A d
1n,1n
f-i ∈ X
Var
 1n,1n 

und
N f-i
1n,1n
∈ Var X
 1n,1n 

die analytische Gültigkeit der Sequenzen


1--6.13

S [ ... ], A d f-i
1n
Z ,E
1n 
V 2 Z
1n 

und
1--6.14

S [ ... ], N f-i Z ,E
1n 1n 
V 2
1n 
Z

vgl. Anhang XIII .
Es sei nun eine weitere Rede vom Enthalten so eingeführt, dass man
Eh t i A ,B
1n 1n 
(
+ A1n = K -- B 1n
,
- 245 -

insbesondere
Eht i
1n
A ,B
1n 
(
+ A1n = K -- B
f
1n

festlegt, so dass man speziell mit


Z1n = A -- E d f
1n

oder
= N -- E
1n
Z1n f
die Aussage
1--6.15

Eht i Z ,E
1n 1n 

erhält.
Das Zweite ist dann als das Andere oder Negative des Ersten nicht nur
als das Vermittelte bestimmt als das Andere oder Negative des Ersten
enthält es überhaupt die Bestimmung des Ersten in sich: mit

Z1n = A -- E d f
1n

und
= N -- E
1n
Z1n f
hat man auch
1--6.15

Eht i Z ,E
1n 1n 
.
Natürlich erhält man analog zu der in Anhang XI gegebenen Ableitung der
Sequenz
1--5.30

S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
V 2 E
1n 

über die Sequenz


S [ ... ], N 1n
E ,Z
1n 
B ez E ,Z
1n 1n 

bereits Ableitungen der Sequenzen


1--6.13'

S [ ... ], Z1n = A d f -- E
1n
V 2 Z
1n 

und
1--6.14'

S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
V 2 Z
1n 

im Ausgang von den Sequenzen


S [ ... ], A d Z1n, E1n

B ez Z ,E
1n 1n 

und
... , N B
1n 1n  1n 1n 
S[ ] Z ,E ez Z ,E

vgl. Anhang XIV .
Das Zweite enthält auch bereits insofern die Bestimmung des Ersten in
sich, als das Erste als das Zweite bestimmt wird: mit
n
ZE
hat man

Eht Z ,E
1n n

vgl. oben S. 194 15 .


- 246 -


| K 1a 5: Das Erste ist somit wesentlich auch im Andern a u f b e w a h r t und
e r h a l t e n.

Das Erste ist im Zweiten untergegangen, sofern dieses ein Negatives ist.
Das Erste ist jedoch, sofern das Zweite das Andere oder Negative seiner ist,
aber auch insofern, als es als das Zweite bestimmt ist, im Zweiten enthalten
und so im Anderen aufbewahrt und erhalten.

Zu | K 1b:

Das
Positive in s e i n e m Negativen ... festzuhalten, bezeichnet Hegel als
 
das Wichtigste im vernünftigen Erkennen B295,1 II495,1 .
Als das Positive, und das ist, als Beziehung auf sich, ist hier das über seine
Allgemeinheit und Unmittelbarkeit sich auf sich beziehende Erste angespro-
chen.

Ein Verständnis des Hegelschen Positiven als Beziehung auf sich aus dem
Text der Wissenschaft

der Logik direkt zu belegen, ist schwierig. An der Stelle
B37,1 Z14  II244,1 Z12  wird etwas als positiv erklärt, sofern es
durch die Allgemeinheit in der freien Beziehung auf sich selbst steht.

In der Enzyklopädie 1830 Ÿ120 ist einmal mit Bezug auf das Negative von
seiner Beziehung auf sich, seinem Positiven, die Rede.

Besser belegbar ist, dass das Positive wie die Identität mit sich  verstan-
den wird, die seinerseits wie die Beziehung
 
auf sich verstanden wird vgl. dazu
weiter unten die Ausführungen zu | K 5a 2 . 
So heiÿt es beispielsweise an der Stelle W55,2 Z3  II53,2 Z3  vom Grund,
er sei das Positive als das in dieser Negativität mit sich Identische, und
in demselben Absatz, einige Zeilen später, vom Wesen, es sei Grund, als in
dieser Negation identisch mit sich selbst und positiv. 12
Knapp zwei Seiten weiter, an der Stelle W57 Z9  II55,2 Z19 , wird die Fin-
sternis als das einfache mit sich Identische, das Positive angegeben. Demnach
wäre das

Positive sogar einfache, d. h. strenge Beziehung auf sich vgl. oben
S. 216 .

Das Zweite ist für das Erste nicht nur das Negative seiner, es ist auch  s e i n
Negatives, d. h. das Zweite ist ausschlieÿlich das Negative des Ersten, nicht
noch das Negative einer weiteren Bestimmung.
Im Instanz-Ansatz lässt sich dies nachbilden, wenn man zu
Z1n = N -- E
f
1n

die Linkseindeutigkeit
LZ1n N f
21n 

oder die Rechtseindeutigkeit


RZ1n N f
21n 

12Die hier zitierte Studienausgabe weist wie der Blick in GW11, 282 Z37, lehrt,
wohl versehentlich statt in dieser seiner Negation die grammatisch inkorrekte
Bildung in dieser einer Negation auf.
- 247 -

oder die Doppelkennzeichnung


E1n = N -- Z
f
1n


hinzunimmt. Zu den entsprechenden Denitionen vgl. oben S. 182f, 221. Es las-
sen sich nämlich die Sequenzen

1--6.16

S [ ... ], LZ1n N ,f
2,1n 

Z1n = N -- E
f
1n
, Z1n = N -- C
f
1n
E1n = C1n
und

1--6.17

S [ ... ], RZ1n N ,f
2,1n 

N 1n
Z = f -- E , Z1n =
1n
N -- Cf
1n
E1n = C1n

als analytisch gültig erweisen vgl. Anhang XV , über die man mit
S [ ... ], E1n = N -- Z f
1n
LZ1n N f
2,1n 

bzw. mit
= N -- Z N
1n 2,1n 
S [ ... ], E1n f RZ1n f

jeweils die analytische Gültigkeit der Sequenz

1--6.18

S [ ... ], E1n = N -- Z ,
f
1n

Z1n = N -- E
f
1n
, Z1n = N -- C
f
1n
E1n = C1n
erreicht.
  
Die analytische Gültigkeit der Sequenzen 1--6.16 , 1--6.17 und 1--6.18 be-
sagt, dass nach Vorgabe von
Z1n = N -- E
f
1n

und einer der beiden Eindeutigkeiten oder der weiteren Doppelkennzeichnung der
Prädikator Z1n nicht noch das N
egative  eines von E
1n
verschiedenen Prädika-
tors C1n sein kann.
Das Erste im Zweiten, seinem Negativen, enthalten sein zu lassen und es
so in ihm aufzubewahren und zu erhalten bzw. festzuhalten, ist damit das
Wichtigste im vernünftigen Erkennen.
Die Bewegung des Begris ist eine Bewegung des Erkennens. Sofern
das Subjekt wie das Objekt dieses Erkennens  d e r e i n e i d e n t i s c h e
 
B e g r i f f  B287,1 Z13f II487,1 Z18f ist; sofern der Begri, der Subjekt ist,
ebensosehr die Bedeutung des Objektiven hat, welches in seiner Identität mit
dem subjektiven Begrie gesetzt ist scil. mit dem Begrie, der Subjekt
 
ist B287,1 Z22  II487,1 Z28  ; insofern das Erkennen so qualiziert ist, ist

es vernünftiges Erkennen, auch: wahrhaftes Erkennen B287,1 Z19f II487,1
  
Z25 , begreifendes Erkennen B289,1 Z9 II489,1 Z13 , absolutes Erkennen
 
B291,1 Z11 II491,1 Z14 .

Gegenspieler dieses Erkennens, dessen Subjekt



 und Objekt identisch

sind, ist das suchende

Erkennen

 B287,1 Z6f II487,1 Z12 , endliche Erken-

nen B288 Z11 II488 Z16 oder verständige endliche Erkennen B290,3 Z11f
- 248 -


II491,1 Z2 , dessen

Extreme

Subjekt und Objekt verschiedene bleiben
B287,1 Z12f II487,1 Z17f .

Das Erkennen, dessen Subjekt und Objekt identisch sind, hat eine
 
A r tu n d W e i s e  13, die Methode B285,2 Z1  II485,2 Z1  .

Diese Methode ist die absolute Methode B289,2 Z13 II489,2 Z13; vgl. a.
   
S7,1 Z18 I7,1 Z5f oder die Methode der Wahrheit B299,2 Z17f II499,2 Z18 .

Zu | K 2:

| K 2a 1: Was hiermit nun vorhanden ist, ist das V e r m i t t e l t e, zunächst oder
gleichfalls unmittelbar genommen, auch eine e i n f a c h e Bestimmung; denn da
das Erste in ihm untergegangen ist, so ist nur das Zweite vorhanden.

Mit der analytischen Gültigkeit der Sequenzen


1--6.14

S [ ... ], N f-i
1n
Z ,E
1n 
V 2 Z
1n 

und
1--6.14'

S [ ... ], Z1n = N -- E
f
1n
V 2 Z
1n 

ist das Zweite als das Vermittelte vorhanden.


Wenn denn tatsächlich damit, dass das Erste im Zweiten untergegangen ist

vgl. oben S. 244 , nur das Zweite vorhanden wäre, und dieses Zweite überhaupt
Beziehung wäre, dann wäre es in jeder Bestimmung, auf die es bezogen wäre,
auf sich bezogen, in keiner Bestimmung, auf die es bezogen wäre, auf Anderes
bezogen, somit nicht Beziehung auf Anderes und eine einfache Bestimmung.
Im Instanz-Ansatz: Mit
∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 
 B ez s2
1n
Z ,Y
1n 

in jedem Prädikator, auf den Z1n bezogen ist, ist Z1n auf sich bezogen
bzw., damit analytisch gleichwertig, mit
∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ,

vgl. Anhang XVI , hätte man über die Sequenz
2--1

S [ ... ], ∧Y n. B 1
ez
2 Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n B ez a2
1n 
Z

die als analytisch gültig ausweisbar ist vgl. Anhang ebd. ,
B ez a2 Z
1n 

und so
E f2 Z
1n 
.

Zur Denition von E f2


1n 
A vgl. oben S. 216, 218.


13 Die Sperrung ndet sich in GW12, 237, nicht in der Studienausgabe.


- 249 -

Zu | K 2b:

Im Anmerkungsteil von | K 2 greift Hegel eine Problematik auf, die er be-



reits in der zweiten Anmerkung des erstem Kapitels der Lehre vom Sein, S81f
I75f, behandelt hatte.
Was die sprachlichen Mittel anbelangt, zum Ausdruck zu bringen, dass das
Erste als das Andere oder Negative seiner bestimmt ist also das zum Aus-
druck zu bringen, was im Instanz-Ansatz als die Konjunktion
1--2.5

ZE
n
∧ Z1n = Ad
1n
f -- E

bzw.
1--2.51

ZE
n
∧ Z1n = N -- E
f
1n

erscheint , so gilt, dass die Form des Urteils, und am meisten die unmittel-
bare des p o s i t i v e n Urteils unfähig ist, ... die Wahrheit in sich zu fassen. Es
müsste die nächste Ergänzung desselben, das n e g a t i v e Urteil ... wenigstens
 
ebensosehr beigefügt werden B295,2 II495,2 .
Die Wahrheit, dass das Erste als das Zweite bestimmt ist, welches das An-
dere oder Negative des Ersten ist, wird vom positiven Urteil nur insoweit
erfasst, als es ausdrückt, dass das Erste als das Zweite bestimmt ist. Zum Aus-
druck zu bringen, dass das Zweite das Andere oder Negative des Ersten ist,
obläge einem weiteren Urteil, dem negativen Urteil.
In Orientierung an den Ausführungen der genannten Anmerkung der Lehre
vom Sein käme dem negativen Urteil lediglich die Aufgabe zu, auszudrücken,
dass Erstes und Zweites unterschiedene Bestimmungen sind vgl. S81,2

I75,2--76,1 , also das auszudrücken, was im Instanz-Ansatz als
E1n 6= Z1n
oder
Z1n 6= E1n
gefasst wird.
Es entsteht der Verdacht, dass Hegel das negative Urteil im Sinne der Ver-
neinung, als die der 
katˆfa s
entgegengestellte vgl. Aristoteles‚pìfa s
De Interpretatione , Kap. 6 , nicht kennt.

Zu | K 3:
  
Die Sätze | K 3a 1, | K 3a 2 und | K 3a 31 sind im Wesentlichen rekapitulieren-

den Charakters. Erst | K 3a 32 führt dadurch eigentlich weiter, dass das Zweite
als der Widerspruch auftritt.


| K 3a 1: Die zweite Bestimmung, die n e g a t i v e oder v e r m i t t e l t e, ist ferner
zugleich die v e r m i t t e l n d e.

Die zweite Bestimmung ist mit


Z1n = N -- Ef
1n
- 250 -

wegen
1--6.10

S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
N f Z
1n 

eine negative und wegen


1--6.14'

S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
V 2 Z
1n 

eine vermittelte Bestimmung.


Dass eine Bestimmung B mit Bezug auf eine Bestimmung A eine ver-
mittelnde ist, sei nun so verstanden, dass A in B auf Anderes bezogen ist, im
Instanz-Ansatz: dass
3--1.1

B ez a<
n
A ,B
1n 

bzw.
3--1.2

B ez a2 A ,B
1n 1n 

gilt.
Wegen der analytischen Gültigkeit der Sequenzen
S [ ... ], B ez a<
n
A ,B
1n 
B ez a< A
n

und
S [ ... ], B ez a2 A ,B
1n 1n 
B ez a2 A
1n 


vgl. die entsprechenden Denitionen oben S. 195 und 197 und damit der Se-
quenzen
3--1.3

S [ ... ], B ez a< A ,B
n 1n 
V < A
n

und
3--1.4

S [ ... ], B ez a2
1n
A ,B
1n 
V 2 A
1n 

vgl. die Denitionen von < A undV 2


n
V
A oben S. 232 ist die Bestim-

1n  

mung B bei Geltung der Aussagen 3--1.1 oder 3--1.2 insofern bezüglich der
Bestimmung A vermittelnd, als mit ebendiesen Aussagen auch
V < A
n

bzw.
V 2 A
1n 

gilt, also die Vermittlung von A bewirkt wird.


Unter Vorgabe der Konjunktion
1--2.51

ZE
n
∧ Z1n = N -- E f
1n


vgl. oben S. 220 erreicht man wegen der Herleitbarkeit von
n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E f
1n
B ez a< E ,Z
n 1n 


vgl. Anhang X die ersten beiden Ableitungsschritte die Aussage
B ez a< E ,Z
n 1n 
,
damit auch die Aussage
B ez a2
1n
E ,Z
1n 
,
- 251 -

also das Zweite als mit Bezug auf das Erste vermittelnde Bestimmung.
Wegen der Herleitbarkeit der Sequenz
S [ ... ], N 1n 1n 
E , Z , E1n 6= Z1n B ez a E ,Z
1n 1n 


vgl. Anhang XI die ersten beiden Ableitungsschritte und damit der Sequenzen
S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
B ez a E ,Z
1n 1n 

und
= N -- E B
 1n 1n 1n 
3--1.15 S [ ... ], Z1n f ez a2 E ,Z
vgl. die Denition von B ez a2 A ,B
1n 1n 
oben S. 195 18 hat man bereits mit


Z1n = N -- E f
1n

das Zweite als mit Bezug auf das Erste vermittelnde Bestimmung.


| K 3a 2: Zunächst kann sie als einfache Bestimmung genommen werden, aber
ihrer Wahrheit nach ist sie eine B e z i e h u n g oder V e r h ä l t n i s; denn sie ist
das Negative, a b e r d e s P o s i t i v e n, und schlieÿt dasselbe in sich.

Dass die zweite Bestimmung zunächst als einfache Bestimmung genommen



werden kann, verweist auf | K 2a 1 zurück, vgl. oben S. 248.
Ihrer Wahrheit nach ist sie aber eine Beziehung oder ein Verhältnis, bzw.,
wie sich von daher ergibt, dass die zweite Bestimmung eine vermittelte ist, eine
Beziehung auf Anderes oder ein Fremd-Verhältnis.

Die in | K 3a 22 gegebene Begründung dafür, dass die zweite Bestimmung eine
Beziehung oder ein Verhältnis ist bzw. eine Beziehung auf Anderes oder
ein Fremd-Verhältnis ist , kann zweifach verstanden werden, je nachdem in
welchem Sinne man das Enthalten liest, als welches wohl das In-sich-Schlieÿen
zu nehmen ist.

1. Es sei
A schlieÿt B in sich
als
1n 1n
A schlieÿt B in sich
gefasst und dies wie

1n
E
th i A , B
1n 

vgl. oben S. 244f verstanden.


Speziell mit
Z1n = f -- E
1n
N
hat man dann
Eh t i
1n
Z ,E
1n 


vgl. oben ebd. und in diesem Sinne
1n 1n
Z sc hlieÿt E in sic h.
Dass das Zweite das Erste in sich schlieÿt, wird eine Folge davon, dass das
Zweite das Negative des Ersten ist, und ist für die Begründung entbehrlich:
- 252 -

Über die wie die Sequenz


S [ ... ], A d f-i Z ,E
1n 1n 
B ez a2 Z
1n 

herleitbare Sequenz
3--2.1

S [ ... ], N f-i Z ,E
1n 1n 
B ez a2
1n 
Z

vgl. Anhang XIII erhält man bereits mit
Z1n = N -- Ef
1n

bzw.
N f-i
1n
Z ,E
1n 

die Aussage
B ez a2 Z
1n 
.
Auch über die Sequenz
3--2.2

S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
B ez a2 Z
1n 
,
die sich aus der wie die Sequenz
S [ ... ], A d

Z1n, E1n , Z1n 6= E1n B ez a2
1n 
Z
herleitbaren Sequenz
3--2.3

S [ ... ], N Z ,E
1n 1n 
, Z1n 6= E1n B ez a2 Z
1n 


ergibt vgl. Anhang XIV , hat man bereits mit
Z1n = N -- Ef
1n

die Aussage
B ez a2 Z
1n 
.

2. Es sei
A schlieÿt B in sich
als
1n n
A sc hlieÿt B in sic h
gefasst und dies wie
Eh t
1n
A ,B ,
n

also als
n
AB

verstanden vgl. oben S. 194, 245 . Die Aussage
1n n
Z sc hlieÿt E in sic h
meint dann nichts Anderes als
n
ZE .
Mit der Konjunktion
ZE
n
∧ Z1n = N -- E
f
1n

erreicht man
B ez a2 Z
1n 

über die analytisch gültige Sequenz


- 253 -

3--2.4
 n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E
f
1n
B ez a2 Z
1n 
.

Die Sequenz 3--2.4 ist jedenfalls unter der Voraussetzung
Eh
t
1n,n
∈ Var

X 1n,n 


herleitbar, vgl. Anhang XVII.

Die zweite Lesart von | K 3a 22 bietet gegenüber der ersten einen zweifachen
Vorteil.
Zum einen lässt sie wohl dem Text adäquater

sowohl, dass das Zweite
das Negative der Ersten Positiven ist, als auch, dass es das Erste in sich
schlieÿt, in die Begründung dafür einiessen, dass das Zweite Beziehung auf
Anderes oder Fremd-Verhältnis ist.
Zum anderen stützt sie sich auf ein Verständnis des In-sich-Schlieÿens, auf
 
das sich auch | K 3a 32 stützen wird, so dass man | K 3a 22 als eine Vorbereitung

für | K 3a 32 ansehen kann.


| K 3a 3: Sie ist also das A n d e r e nicht als von einem, wogegen sie gleichgültig ist
so wäre sie kein Anderes, noch eine Beziehung oder Verhältnis , sondern das
A n d e r e a n s i c h s e l b s t, das A n d e r e e i n e s A n d e r e n; darum schlieÿt
sie i h r eigenes Anderes in sich und ist somit a l s d e r W i d e r s p r u c h die
g e s e t z t e D i a l e k t i k i h r e r s e l b s t.

Wenn die Gleichgültigkeit einer Bestimmung gegenüber einer anderen Be-


stimmung so verstanden werden darf, dass sie auf diese andere nicht bezogen
ist, dann erhalten wir im Instanz-Ansatz mit der Abkürzung  g  für gleich - G
G 
gül tig   leichgül tigkeit  :

Gg A 1n
,B
1n 
(
+ B ez
2
1n
A ,B
1n 
.
Das Zweite, das das Andere des Ersten ist, ist so nicht mit Bezug auf das Erste
gleichgültig: Im Ausgang von

S [ ... ], A d Z1n, E1n



B ez
1n
Z ,E
1n 


vgl. oben S. 245 erreicht man
3--3.1

S [ ... ], Z1n = A d f -- E
1n
Gg Z 1n
,E
1n 


vgl. Anhang XVIII .
Natürlich erreicht man, dass das Zweite mit Bezug auf das Erste nicht gleich-
gültig ist, auch darüber, dass das Zweite das Erste im gerade zweitgenannten

Sinne vgl. oben S. 252 in sich schlieÿt: Die Sequenz

3--3.2

S [ ... ], Z E
n
Gg Z 1n
,E
1n 
,

ist analytisch gültig vgl. Anhang XIX .
Das Zweite, das das Andere des Ersten ist, ohne dem Ersten gegenüber
gleichgültig zu sein, ist das Andere an sich selbst das kann hier so verstanden
werden, dass es das Andere im eigentlichen Sinne ist.
Das Zweite, das das Andere an sich selbst ist, ist das Andere eines An-
deren, also das Andere eines Ersten, das selbst das Andere des Zweiten ist.
- 254 -

Hegel geht oenbar davon aus, dass damit, dass das Zweite das Andere des
Ersten ist, auch das Erste das Andere des Zweiten ist.
Im Instanz-Ansatz lässt sich dies so einholen, dass man entweder neben
Z1n = A d f -- E
1n

von vornherein auch


=A
1n 1n
E d f -- Z
ansetzt, oder etwa zu
=A
1n
Z1n d f -- E

die Aussagentrias
3--3.3

Sym Ad
21n 
, Sym=1n , LZ1n A d f
2,1n 

oder
3--3.4

Sym A d
21n 
, Sym=1n , RZ1n A d f
2,1n 

hinzunimmt: Wegen der analytischen Gültigkeit von

3--3.5

S [ ... ], Sym K 21n 
, Sym=1n ,
LB1n K f
21n 
,B = 1n
K f -- A
1n
A1n = K f -- B
1n

und
3--3.6

S [ ... ], Sym K 21n 
, Sym=1n ,
RB1n K f
21n 
,B = 1n
K f -- A
1n
A1n = K f -- B
1n


vgl. Anhang XX hat man insbesondere die analytische Gültigkeit von

3--3.5.1

S [ ... ], Sym A d
21n 
, Sym=1n ,
LZ1n Ad f
2,1n 
,Z = 1n
A d f -- E
1n 1n
E = A d f -- Z
1n

und von
3--3.6.1

S [ ... ], Sym A d
21n 
, Sym=1n ,
RZ1n Ad f
2,1n 
,Z = 1n
A d f -- E
1n 1n
E = A d f -- Z
1n

zu den Abkürzungen Sym K 21n 


und Sym=1n vgl. oben S. 199f .


Die zweite Bestimmung, die das Erste in sich schlieÿt, welches das Andere
der zweiten Bestimmung ist, schlieÿt ... ihr eigenes Anderes in sich. Im Instanz-
Ansatz erhalten wir dies als die Konjunktion
3--3.7

ZE
n

1n
E = A d f -- Z
1n
.
Setzt man die Doppelkennzeichnung
E =
1n
A d f -- Z
1n


nicht von vornherein an, so kann man die Konjunktion 3--3.7 durch Hinzunahme
 
der Aussagen unter 3--3.3 oder 3--3.4 zu der Konjunktion
- 255 -

1--2.5

ZE
n
∧ Z1n = A d f -- E
1n


erreichen: Über die Sequenz 3--3.5.1 hat man die analytische Gültigkeit der Se-
quenz

3--3.8

S [ ... ], Sym A d
21n 
, Sym=1n ,
LZ1n A d f
2,1n  n
, Z E , Z1n = A d f -- E
1n
ZE
n

1n
E = A d
1n
f -- Z ,

über die Sequenz 3--3.6.1 hat man die analytische Gültigkeit der Sequenz

3--3.9

S [ ... ], Sym A d
21n 
, Sym=1n ,
RZ1n A d f
2,1n 
,ZE ,Z =
n 1n
A d f -- E
1n
ZE
n

1n
E = A d
1n
f -- Z .

In | K 3a 3 liegt ein Perspektivenwechsel vor: Statt dass wie bisher aus der
Sicht des Ersten das Zweite als das Andere des Ersten erscheint, erscheint nun
aus der Sicht des Zweiten das Erste als das Andere des Zweiten. Terminologisch
gesehen macht sich dieser Perspektivenwechsel daran fest, dass die Rede
Das Erste ist als das Andere seiner bestimmt
bzw.
Das Erste zeigt sich als das Andere seiner selbst
zugunsten der Rede
Das Zweite schlieÿt sein eigenes Anderes in sich
weicht.
In der veränderten Perspektive wird die zweite Bestimmung, die ihr eigenes
Anderes in sich schlieÿt, als der Widerspruch eingeführt.
Im Folgenden soll vereinfachend das Erste als das Andere des Zweiten unbe-
rücksichtigt bleiben und vielmehr davon ausgegangen werden, dass das Erste als
das Andere des Zweiten erst mit einem in | K nicht vorgesehenen Übergang
des Zweiten in das Erste ins Spiel käme in dem das Zweite als das Andere seiner

bestimmt würde bzw. sich als dieses zeigte .

| K 3a 3 wird also so gelesen, als ob da stünde:

darum schlieÿt die zweite Bestimmung das Erste, mit Bezug auf welches sie das
Andere ist, in sich und ist somit a l s d e r W i d e r s p r u c h die g e s e t z t e
D i a l e k t i k i h r e r s e l b s t.

Das Zweite als der Widerspruch ist dann bereits damit gegeben, dass das
Erste als das Zweite, das Andere seiner, bestimmt wird bzw. sich als dieses
zeigt.
Im Übrigen erreicht man wegen der analytischen Gültigkeit der Sequenzen

3--3.5.2

S [ ... ], Sym A d
21n 
, Sym=1n ,
LE1n A d f
2,1n 
,E =
1n
A
d f -- Z
1n
Z1n = A d
1n
f -- E
und
- 256 -

3--3.6.2

S [ ... ], Sym A d
21n 
, Sym=1n ,
RE1n A d f
2,1n 
,E =
1n
A d f -- Z
1n
Z1n = Ad
1n
f -- E

  
vgl. die Sequenzen 3--3.5 und 3--3.6 , oben S. 254 alles das, was man mit dem
Prämissensystem
n
Σ, Z E , Z1n = d f -- E
1n
A
erreicht, in Anwendung der Schnittregel SR auch für die Prämissensysteme
SymA d
21n 
, Sym=1n , LE1n A d f
2,1n 
, Σ, Z E , E =
n 1n
A d
1n
f -- Z
und
Sym A A =A
21n  2,1n  n 1n 1n
d , Sym=1n , RE1n d f , Σ, Z E , E d f -- Z .

Dass das Zweite der Widerspruch ist, ist nun dreifach deutbar, je nachdem
ob der Widerspruch als der Enthaltenseins-Widerspruch, der Selbständigkeits-
Widerspruch oder der Beziehungs-Widerspruch verstanden wird.

Das Konzept des Enthaltenseins-Widerspruchs stütze ich auf S138,2ff

I128,2ff und S151f I140,3--141,1, das des Selbständigkeits-Widerspruchs auf
 
W50,4--51,1 II49,3 und das des Beziehungs-Widerspruchs auf W52,2 II50,3 und

W61,3--62,1 II60,2.

1. Das Zweite als der Enthaltenseins-Widerspruch

Eine Bestimmung ist mit Bezug auf eine andere Bestimmung ein Enthaltenseins-
Widerspruch, wenn sie diese Bestimmung enthält und das Andere oder das
Negative dieser Bestimmung ist.
W W 
Mit der Abkürzung   für  iderspruch  widersprechend  sei im Instanz-
Ansatz angesetzt:
3--3.10

W*B 1n
,A N -- A .
n
(
+ BA
n
∧ B1n = f
1n

Für die als Kontrarietät oder Kontradiktion gedeutete N  egation  vgl. oben

S. 198 sei ferner
3--3.10.1

W * B ,A B A B = N -- A
1
1n n
(
+
n

1n
1-f
1n

und
3--3.10.2

W 2*
1n
B ,A
n
(
+ BA
n
∧ B1n = N 2-f -- A
1n

angesetzt. 14
Das Zweite, das das Erste enthält, und das Andere oder das Negative
des Ersten ist, ist mit Bezug auf das Erste ein Enthaltenseins-Widerspruch.

14 Der indizierte 1Asteriskus dient zur Unterscheidung gegenüber den  ider - W


sprüchen  W
n n
B ,A ,
1n
W
n
1 B ,A 1nund1n 
1n
2 B ,A
n
,1ndie W
statt der Doppel-
kennzeichnungen die Aussagen B ,A , N 1n
1 B ,A

und
1n
2 B ,A N
1n 
N
aufweisen.
- 257 -

Im Instanz-Ansatz entspricht dem die analytisch gültige Sequenz


E

S [ ... ], Z E , Z1n =
n
N -- E
f W * Z ,E ,
1n 1n n

bzw. bei Deutung der N


 egation  im Sinne von N oder N die Sequenz 1 2

= N -- E W * Z ,E
 n 1n 1n n
E1 S [ ... ], Z E , Z1n 1-f 1

oder
E2

S [ ... ], Z E , Z1n =
n
N 2-f -- E
1n
W 2*
1n
Z ,E .
n


Im Vorblick auf | K 7a 1 sei das Zweite als das Ganze berücksichtigt. Mit
G
 G
z  für das  anze  sei deniert:

3--3.11 G * B ,B ,A

z
1n n n
(
+ BB
n
∧ BA
n
∧ B1n = N -- A , f
1n

3--3.11.1 G * B ,B ,A = N -- A ,
 1n n n n n 1n
z1 (
+ BB ∧ BA ∧ B1n 1-f

und
3--3.11.2

G z2
*
1n
B ,B ,A
n n
(
+ BB
n
∧ BA
n
∧ B1n = N 2-f -- A
1n
.
15

  
Durch Erweiterung der Prämissensysteme der Sequenzen E , E1 und E2
um die Aussage
n
ZZ
erhalten wir die analytisch gültigen Sequenzen

E
*

S [ ... ], G z
*
1n
Z ,Z ,E
n n
W * Z ,E , 1n n

E1
*

S [ ... ], G z1
*
1n
Z ,Z ,E
n n
W * Z ,E 1
1n n

und
E2
*

S [ ... ], G z2
*
1n
Z ,Z ,E
n n
W 2*
1n
Z ,E .
n

  
Die Prämissensysteme der Sequenzen E , E1 und E2 seien mit ΣE, ΣE1
  
und ΣE2 bezeichnet, die Prämissensysteme der Sequenzen E , E1 und E2
* * *
seien mit ΣE , ΣE1  und ΣE2  bezeichnet. Die genannten Prämissensysteme
* * *
sind sämtlich, ohne dass es hier dargelegt werden soll, sogar bei Hinzunahme der
N
den jeweiligen  egationen  entsprechenden Substitutivitäten

SubZ1n N 21n 
,

SubZ1n N 1
2,1n 

und
SubZ1n N 2
2,1n 

15Wie bei den Ausdrücken  W


B ,A ,  1* B ,A  und  2* B ,A 
hebt der Asteriskus auf die in die* Denitionen eingehenden
1n

Doppelkennzeichnun-
n
W 1n n
W 1n n

gen ab.
- 258 -


vgl. oben S. 200 analytisch konsistent. 16
Die Hinzunahme der Aussage
n
EE

allerdings vgl. oben S. 211f führt zwar nicht bei den Prämissensystemen ΣE und
ΣE , aber doch bei den übrigen Prämissensystemen zur analytischen Inkonsistenz.
*
Wir notieren, indem wir solche Formeln in eckige Klammern setzen, bei deren
Hinzunahme zu den Prämissensystemen die analytische Konsistenz nicht verloren
geht, und indem wir solche Formeln in Schrägstriche setzen, bei deren Hinzunah-
me zu den Prämissensystemen eine analytische Inkonsistenz entstehen würde:

3--3.12

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 21n 

, ΣE / /
O

3--3.12.1

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣE1 / /
O

3--3.12.2

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣE2 / /
O

3--3.13

S [ ... ],

EE
n 
, SubZ1n N 21n 

, ΣE
* / /
O

3--3.13.1

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣE1
* / /
O

3--3.13.2

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣE2
* / /.
O

n n
Zur analytischen Inkonsistenz der Prämissensysteme E E , ΣE1; E E , ΣE2;
n n 
E E , ΣE1* und E E , ΣE2* vgl. Anhang XXI.
Die gesetzte Dialektik, die die zweite Bestimmung als der Enthaltenseins-
Widerspruch ist, käme im Instanz-Ansatz in der Konjunktion

1--2.5

ZE
n
∧ Z1n = N -- E
f
1n

zum Ausdruck.
Die so verstandene Dialektik wäre mit der oben S. 230f im Anschluss an

B291,2 II491,2 gefassten Dialektik in Einklang zu bringen, wenn man für E n
ein Kennzeichnungs-Aggregat KAE mit
e
Z1n KAE

ansetzen würde vgl. oben S. 228f .

16 Das Prämissensystem Σ einer Sequenz


S [ ... ], Σ B
heiÿe analytisch konsistent , wenn es nicht analytisch inkonsistent ist, d. h.
  
wenn die Sequenz
S [ ... ], Σ /
O
nicht analytisch gültig ist bzw. die Prämissen

aus Σ nicht miteinander analytisch
unverträglich sind vgl. oben S. 174f .
- 259 -

2. Das Zweite als der Selbständigkeits-Widerspruch

Eine Bestimmung ist ein Selbständigkeits-Widerspruch, wenn sie selbständig


ich verstehe: strenge Beziehung auf sich ist, sowie Beziehung auf
Anderes ist.
Im Instanz-Ansatz sei angesetzt:
3--3.17

W S2 B
1n 
(
+ B s2
1n 
B ∧ B ez a2 B
1n 
.
Das Zweite, das das Erste enthält und dadurch ... nicht Beziehung auf
  
ein Äuÿerliches ist W51,1 II49,3 , ist einerseits selbständig vgl. ebd. . Als

das Fremd- Negative des Ersten ist es andererseits seine Selbständigkeit
durchkreuzend Beziehung auf Anderes. Das Zweite ist so ein Selbständigkeits-
Widerspruch.
Dass das Zweite, wenn es das Erste enthält, dadurch ... nicht Beziehung
auf ein Äuÿerliches ist, sondern so lese ich im Ersten auf sich bezogen ist,
sei im Instanz-Ansatz mit
Z1n = E1n
aufgenommen.
n
Nehmen wir ferner zu Z E die Transitivität Tr=1n sowie die Aussagen
3--3.18

∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N -- Y f
1n

und
3--3.19

∧ Y n . Z n = N f -- Y n
1 1 1
 E1n = Y1n
hinzu, dann erhalten wir über die als analytisch gültig ausweisbare Sequenz

 n
3--3.20 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n, Z E ,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n s2


1n 
Z


vgl. Anhang XXII die Selbständigkeit oder strenge Beziehung auf sich des

Zweiten. Die Aussage 3--3.18 formuliert, dass das Zweite, wenn es auf eine Be-
stimmung bezogen ist, dieselbe Bestimmung wie diese ist also in ihr auf sich

bezogen ist oder das Fremd- Negative dieser Bestimmung ist. Wählen wir
in der Aussage 3--3.18 an Stelle des Z1n ein B1n, das jede beliebige Systembe-


stimmung B präsentiert, erhalten wir die Aussage


∧Y n. B
1
ez
2
1n
B ,Y
1n 
 B1n = Y1n ∨ B1n = N -- Y f
1n
.
Sie formuliert, was als Voraussetzung in Hegels Projekt einer Wissenschaft
der Logik eingehen und in der als Realisierung dieses Projektes angebotenen
Wissenschaft der Logik unausdrücklich in Geltung sein mag: dass eine System-
bestimmung, wenn sie auf eine Systembestimmung bezogen ist, in ihr auf sich
  
bezogen oder das Fremd- Negative von ihr ist. Die Aussage 3--3.19 formu-

liert, dass, wenn das Zweite das Fremd- Negative einer Bestimmung ist, das
Erste dieselbe Bestimmung wie diese ist.
- 260 -


Dass das Zweite als das Fremd- Negative des Ersten eine Beziehung auf
Anderes ist, erscheint im Instanz-Ansatz in der analytischen Gültigkeit der Se-
quenz
3--3.21

S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
B ez a2 Z
1n 
.

Die Sequenz 3--3.21 ergibt sich in wiederholter Anwendung der Erweiterungs-
regel ER
aus der herleitbaren Sequenz
S [ ... ], N Z ,E
1n 1n 
, Z1n 6= E1n B ez a2 Z
1n 
.
Diese letzte Sequenz ergibt sich analog wie die in Anhang XI im drittletzten

Ableitungsschritt erreichte Sequenz.
 
Wenn wir die Sequenzen 3--3.20 und 3--3.21 zusammennehmen, erhalten
wir, dass das Zweite, das mit
n
ZE
das Erste enthält und mit
Z1n = N -- E
f
1n


das Fremd- Negative des Ersten ist, unter den Voraussetzungen Z1n = E1n und
 
Tr=1n sowie 3--3.18 und 3--3.19 ein Selbständigkeits-Widerspruch ist:

 n
3--3.20 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n, Z E ,
∧Y n. B 1
ez Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n Z


1n 

N B
s2
 1n 1n 
3--3.21 S [ ... ], Z1n = f -- E ez a2 Z

O SAd
n
S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n, Z E
∧ Y n . B 2 Z n, Y n  Z n = Y n ∨ Z n = N f -- Y n,
1
ez
1 1  1 1 1 1

∧ Y n . Z n = N f -- Y n  E n = Y n, Z n = N f -- E n
1 1 1 1 1 1 1
B Z s2
1n 

B
∧ ez a2 Z
1n 

O
 n
S S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n, Z E
∧ Y n . B 2 Z n, Y n   Z n = Y n ∨ Z n = N f -- Y n,
1
ez
1 1 1 1 1 1

∧ Y n . Z n = N f -- Y n  E n = Y n, Z n = N f -- E n
1 1 1 1 1 1 1
W S2 Z
1n 
.

Bei als N 1 gedeuteter  N egation  erhalten wir statt der Sequenz S die Se-


quenz
 n
S1 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n, Z E
∧ Y n . B 2 Z n, Y n  Z n = Y n ∨ Z n = N 1-f -- Y n,
1
ez
1 1  1 1 1 1

∧ Y n . Z n = N 1-f -- Y n  E n = Y n, Z n = N 1-f -- E n
1 1 1 1 1 1 1
W S2 Z
1n 
,
- 261 -

bei als N 2 gedeuteter N


 egation  erhalten wir die Sequenz
 n
S2 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n, Z E
∧ Y n . B 2 Z n, Y n  Z n = Y n ∨ Z n = N 2-f -- Y n,
1
ez
1 1  1 1 1 1

∧ Y n . Z n = N 2-f -- Y n  E n = Y n, Z n = N 2-f -- E n
1 1 1 1 1 1 1
W S2
1n 
Z .

Um das Zweite als das Ganze berücksichtigen zu können, seien die Prämis-
  
sensysteme der Sequenzen S , S1 und S2 um die Aussage
n
ZZ
erweitert. Wir erhalten die Sequenzen

S S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n,
*
∧ Y n . B 2 Z n, Y n  Z n = Y n ∨ Z n = N f -- Y n,
1
ez
1 1  1 1 1 1

∧ Y n . Z n = N f -- Y n  E n = Y n, G * Z n,Z n,E n 
1 1 1 1 1
z
1
W S2
1n 
Z ,


S1 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n,
*
∧Y n. B 1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N 1n
1-f -- Y ,
∧ Y n . Z n = N 1-f -- Y n G W
2
1n n n 1n 
 E1n = Y1n,
1
1 1
z1
*
Z ,Z ,E S2 Z ,
und

S2 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n,
*
∧ Y n . B 2 Z n, Y n   Z n = Y n ∨ Z n = N 2-f -- Y n,
1
ez
1 1 1 1 1 1

∧ Y n . Z n = N 2-f -- Y n  E n = Y n, G 2* Z n,Z n,E n 


1 1 1 1 1
z
1
W S2
1n 
Z .

Mit Blick auf die Ausführungen zu | K 4a 3 seien auch die Prämissensysteme
  
der Sequenzen S , S1 und S2 noch einmal erweitert, und zwar um die Aus-
* * *
sage Sym=1n. Wir erhalten die Sequenzen

S2 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n,
∧ Y n . B 2 Z n, Y
1
ez
1 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N -- Y
f
1n
,
∧ Y n . Z n = N f -- Y n
1 1 1
 E1n = Y1n, G z
*
1n
Z ,Z ,E
n n
W S2
1n 
Z ,


S2-1 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n,
∧Y n. B 1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N 1n
1-f -- Y ,
∧ Y n . Z n = N 1-f -- Y n G W
2
1n n n 1n 
 E1n = Y1n,
1
1 1
z1
*
Z ,Z ,E S2 Z
und

S2-2 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n,
∧Y n. B 1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N 1n
2-f -- Y ,
∧ Y n . Z n = N 2-f -- Y n G W
2
1n n n 1n 
 E1n = Y1n,
1
1 1
z2
*
Z ,Z ,E S2 Z .
- 262 -

  
Es seien die Prämissensysteme der Sequenzen S , S1 und S2 mit ΣS,
  
ΣS1 und ΣS2, die Prämissensysteme der Sequenzen S , S1 und S2 mit
* *  * 
ΣS , ΣS1  und ΣS2  und die Prämissensysteme der Sequenzen S2 , S2-1
*  * *
und S2-2 mit ΣS2, ΣS2-1 und ΣS2-2 bezeichnet.
Die genannten Prämissensysteme sind allesamt analytisch inkonsistent, da
bereits die Prämissensysteme
Z1n = E1n, Z1n = N -- E , f
1n

= N -- E
1n
Z1n = E1n, Z1n 1-f
und
= N -- E ,
1n
Z1n = E1n, Z1n 2-f

von denen sie Erweiterungen sind, analytisch inkonsistent sind.


Die analytische Inkonsistenz des Prämissensystems
Z1n = E1n, Z1n = N -- Ef
1n

ergibt sich so:

Z1n = E1n, Z1n = E1n /


O

O ER
1n
Z =E ,1n 1n
Z =E , 1n
N 1n
E ,Z
1n 
/
O

Z1n = E1n, N f
1n
E ,Z
1n 
/
O

O ER
S [ ... ], Z1n = E1n, Z1n = N -- E f
1n
/.
O

Die analytische Inkonsistenz der Prämissensysteme


Z1n = E1n, Z1n = N 1-f -- E
1n

und
=N
1n
Z1n = E1n, Z1n 2-f -- E

ergibt sich entsprechend.


Wir notieren die folgenden Inkonsistenz-Aussagen:

3--3.22 S [ ... ], ΣS /
O


3--3.22.1 S [ ... ], ΣS1 /
O


3--3.22.2 S [ ... ], ΣS2 /
O


3--3.23 S [ ... ], ΣS
*
/
O
- 263 -


3--3.23.1 S [ ... ], ΣS1
*
/
O


3--3.23.2 S [ ... ], ΣS2
*
/
O


3--3.24 S [ ... ], ΣS2 /
O


3--3.24.1 S [ ... ], ΣS2-1 /
O


3--3.24.2 S [ ... ], ΣS2-2 /.
O

Die gesetzte Dialektik, die die zweite Bestimmung als der Selbständigkeits-
Widerspruch ist, fände in der Konjunktion
3--3.25

B s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 

ihren Ausdruck.
Die Konjunktion 3--3.25

und damit auch die Aussage W S2
1n 
Z ist al-
lerdings analytisch falsch. Es ergibt sich:

B ez a2
1n 
Z , B ez a2 Z
1n 
/
O

O ER
B ez s2
1n 
Z , B ez a2
1n 
Z , B ez a2 Z
1n 
/
O

3--3.26

S [ ... ], B s2
1n 
Z , B ez a2 Z
1n 
/
O

3--3.27

S [ ... ], W S2 Z
1n 
/.
O

3. Das Zweite als der Beziehungs-Widerspruch

Eine Bestimmung ist ein Beziehungs-Widerspruch, wenn sie Beziehung auf


sich sowie Beziehung auf Anderes ist.
Im Instanz-Ansatz sei angesetzt:
3--3.28

W B2
1n 
B (
+ B ez s2
1n 
B ∧ B ez a2 B
1n 
.
Das Zweite, welches das Ganze ist, ist zum einen, sofern es sich selbst ent-
 
hält sein eigenes Moment ist W34,2 II33,2 Beziehung auf sich, zum

anderen, sofern es das Erste enthält, mit Bezug auf welches es das Fremd -
Negative ist, Beziehung auf Anderes. Das Zweite als das Ganze ist so ein
Beziehungs-Widerspruch.
Dass das Zweite, das sich selbst enthält, Beziehung auf sich ist, fasst der
Instanz-Ansatz mit der analytisch gültigen Sequenz
- 264 -

3--3.29

S [ ... ], Re=1n , Z Z
n
B ez s2 Z
1n 
.
 
Zur analytischen Gültigkeit der Sequenz 3--3.29 vgl. Anhang XXIII.
Dass das Zweite, wenn es das Erste enthält, mit Bezug auf welches es das

Fremd-Negative  ist, Beziehung auf Anderes ist, wird im Instanz-Ansatz mit
der analytisch gültigen Sequenz
3--2.4

S [ ... ], Z E , Z1n =
n
N -- E f
1n
B ez a2 Z
1n 

gefasst.

Die analytische Gültigkeit der Sequenz 3--2.4 ergibt sich in Anwendung der
Erweiterungsregel ER
aus der herleitbaren Sequenz
3--3.21

S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
B ez a2 Z
1n 


vgl. oben S. 260 , aber auch im Ausgang von der analytisch gültigen Sequenz
S [ ... ], Z E
n
Eh t Z ,E
1n n


vgl. Anhang XVII .
 
Nimmt man die Sequenzen 3--3.29 und 3--2.4 zusammen, erreicht man die
Sequenz

B S [ ... ], Re=1n ,
*
G z
*
1n n
Z ,Z ,E
n
W B2 Z
1n 
,

die im Instanz-Ansatz formuliert, dass das Zweite, wenn es das Ganze ist, ein
Beziehungs-Widerspruch ist:

3--3.29

S [ ... ], Re=1n , Z Z
n
B ez s2 Z
1n 

3--2.4

S [ ... ], Z E , Z1n =
n
N -- E
f
1n
B ez a2 Z
1n 

O SAd
n
S [ ... ], Re=1n , Z Z ,
n
Z E , Z1n = N -- E
f
1n
B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z

S [ ... ], Re=1n ,
G z
*
1n
Z ,Z ,E
n n
B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z

O

B S [ ... ], Re=1n ,
*
G z
*
1n n
Z ,Z ,E
n
W B2 Z
1n 
.

Für als N 1 oder N 2 gedeutete N egation  erhält man



B1 S [ ... ], Re=1n ,
*
G z1
*
1n
Z ,Z ,E
n n
W B2 Z
1n 
- 265 -

bzw.

B2 S [ ... ], Re=1n ,
*
G z2
*
1n
Z ,Z ,E
n n
W B2 Z
1n 
.
 
Im Hinblick auf | K 4a 3 und | K 5a 2 seien die Prämissensysteme der Sequen-
  
zen B , B1 und B2 um die Transitivität Tr=1n und die Symmetrie Sym=1n
* * *  
sowie um die Aussagen 3--3.18 und 3--3.19 erweitert. Wir erhalten die Sequen-
zen

B2 S [ ... ], Re=1n , Sym=1n , Tr=1n ,
∧ Y n . B 2 Z n, Y n   Z n = Y n ∨ Z n = N f -- Y n,
1
ez
1 1 1 1 1 1

∧ Y n . Z n = N f -- Y n  E n = Y n, G * Z n,Z n,E n 
1 1 1 1 1
z
1
W B2
1n 
Z ,


B2 - 1 S [ ... ], Re=1n , Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N 1n
1-f -- Y ,
∧ Y n . Z n = N 1-f -- Y n G W
2
1n n n 1n 
 E1n = Y1n,
1
1 1
z1
*
Z ,Z ,E B2 Z
und

B2 - 2 S [ ... ], Re=1n , Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N 1n
2-f -- Y ,
∧ Y n . Z n = N 2-f -- Y n G W
2
1n n n 1n 
 E1n = Y1n,
1
1 1
z2
*
Z ,Z ,E B2 Z .

  
Die Prämissensysteme der Sequenzen B , B1 und B2 seien mit ΣB ,
* * *  *
ΣB1  und ΣB2  bezeichnet, die Prämissensysteme der Sequenzen B2 , B2-1
*  *
und B2-2 seien mit ΣB2, ΣB2-1 und ΣB2-2 bezeichnet.
Die genannten Prämissensysteme sind alle das sei auch hier ohne detaillierte
Darlegung konstatiert sogar bei Hinzunahme der den jeweiligen  egationen  N
zugeordneten Substitutivitäten analytisch konsistent. Bis auf die Prämissensyste-
me ΣB und ΣB2 werden sie allerdings analytisch inkonsistent, wenn die Prämisse
*
n
EE
hinzugefügt wird.
Wir notieren:

3--3.30

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 21n 

, ΣB
* / /
O

3--3.30.1

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣB1
* / /
O

3--3.30.2

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣB2
* / /
O

3--3.31

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 21n 

, ΣB2 / /
O
- 266 -

3--3.31.1

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣB2-1 / /
O

3--3.31.2

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣB2-2 / /.
O

Die Prämissensysteme
n
E E , ΣB1*
und
n
E E , ΣB2-1
sind analytisch inkonsistent, weil bereits das Prämissensystem

*
Z ,Z ,E EE ,
n
G z1
1n n n


analytisch inkonsistent ist vgl. Anhang XXI ; die Prämissensysteme
n
E E , ΣB2*
und
n
E E , ΣB2-2
sind analytisch inkonsistent, weil bereits das Prämissensystem

*
Z ,Z ,E EE ,
n
G z2
1n n n


analytisch inkonsistent ist vgl. Anhang ebd.
Wenn man für Z1n die Beziehungsannahme 2 berücksichtigt, also die Aus- H
sage
H 2
1n 
Z
bzw.
B ez s2 Z
1n 
 B ez a2 Z
1n 


ansetzt vgl. oben S. 200f , und diese Aussage als Prämisse zu den Sequenzen
  
B , B1 und B2 hinzunimmt, dann erhält man die Sequenzen
* * *

Bb S [ ... ], Re=1n ,
*
H 2
1n 
Z , G z
*
1n
Z ,Z ,E
n n
W B2
1n 
Z ,

Bb1 S [ ... ], Re=1n ,
*
H 2 Z ,
1n 
G z1
*
1n
Z ,Z ,E
n n
W B2
1n 
Z
und

Bb2 S [ ... ], Re=1n ,
*
H 2 Z ,
1n 
G z2
*
1n
Z ,Z ,E
n n
W B2
1n 
Z .
  
Die Prämissensysteme der Sequenzen Bb , Bb1 und Bb2 seien mit
* * *
ΣBb , ΣBb1  und ΣBb2  bezeichnet. Sie sind sämtlich analytisch inkonsi-
* * *
stent. Wir notieren:

3--3.32 S [ ... ], ΣBb
*
/
O
- 267 -


3--3.32.1 S [ ... ], ΣBb1
*
/
O


3--3.32.2 S [ ... ], ΣBb2
*
/.
O

Die Prämissensysteme ΣBb , ΣBb1 und ΣBb2 sind analytisch inkonsistent,


* * *
weil mit einer Sequenz
S [ ... ], Σ B2 B
1n 
W
auch die Sequenz
S [ ... ], 2 B
1n 
,ΣH /
O

analytisch gültig ist vgl. Anhang XXIV , insbesondere mit den Sequenzen

S [ ... ], ΣB
*
W B2 Z
1n 
,

S [ ... ], ΣB1
*
W B2 Z
1n 

und
S [ ... ], ΣB2
*
W B2 Z
1n 

die Sequenzen
S [ ... ],H 2
1n 
Z , ΣB* W B2 Z
1n 
,

... , H W
1n  1n 
S[ ]
2 Z , ΣB1* B2 Z
und
... , H W
1n  1n 
S[ ]
2 Z , ΣB2* B2 Z ,
also
S [ ... ], ΣBb
*
W B2 Z
1n 
,

S [ ... ], ΣBb1
*
W B2 Z
1n 

und
S [ ... ], ΣBb2
*
W B2 Z
1n 

analytisch gültig sind.


Die gesetzte Dialektik, die die zweite Bestimmung als der Beziehungs-
Widerspruch ist, käme im Instanz-Ansatz in der Konjunktion

3--3.34

B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 

zum Ausdruck.

Zu | K 3b:

Es ist ein Mangel des formellen Denkens, dass es seine Gedanken


die  e n t g e g e n g e s e t z t e n Bestimmungen in e i n e r B e z i e h u n g 
 
nicht zusammenbringt B296,1 II496,1; Sperrungen im Original . Der Grund
des Mangels: Das formelle Denken ... macht sich die Identität zum Gesetz

ebd. .
- 268 -

Die Rede von den entgegengesetzten Bestimmungen in e i n e r B e z i e-


h u n g  ich verstehe sie als die Rede von den in e i n e r B e z i e h u n g  entge-
gengesetzten Bestimmungen ist insofern überraschend, als Hegel, soweit ich
sehe, mit Bezug auf Bestimmungen der Wissenschaft der Logik nie davon spricht,
dass sie in verschiedener Beziehung entgegengesetzte wären.
katà tä aÎtò
Es mag sein, dass Hegel mit dem Ausdruck in einer Beziehung das aristo-
telische , Metaphysik 1005b 20, aufnehmen möchte, um anzudeuten,
dass er einen Widerspruch in dem Sinne vorliegen sieht, in dem Aristoteles
ihn für unmöglich erklärt. 
Ein Weg von der betreenden Metaphysik -Passage 1005b 19  zu der Rede
von den in einer Beziehung entgegengesetzten Bestimmungen könnte dann über
folgende Schritte führen:
1. Man setzt an, dass dasselbe demselben

in derselben Beziehung zukommt
und nicht zukommt vgl. 1005b 19f .
2. Unter Berufung auf die Zeilen 1005b 26f versteht man, dass dasselbe zu-
kommt und nicht zukommt, dahingehend, dass das Entgegengesetzte zukommt.
3. Die Formulierung unter 1. wird entsprechend durch die folgende Formu-
lierung ersetzt: Demselben kommt in derselben Beziehung das Entgegengesetzte
zu.
4. Die Wendung in derselben Beziehung, die in der Formulierung un-
ter 3. das Zukommen speziziert, wird zu dem substantivischen Ausdruck das
Entgegengesetzte gezogen. Man erhält die Formulierung: Demselben kommt das
in derselben Beziehung Entgegengesetzte zu.
5. Der Formulierung unter 4. entnimmt man die Rede von dem in derselben
Beziehung Entgegengesetzten bzw. von den in derselben Beziehung entgegen-
gesetzten Bestimmungen.
Ohne eine genauere Deutung des aristotelischen katà tä aÎtò bzw. der Wen-
dung in derselben Beziehung lässt sich nicht entscheiden, ob die im 4. Schritt
vorgenommene Zuordnung dieser Wendung zu dem Ausdruck das Entgegenge-
setzte eine Sinnentstellung darstellt oder nicht.
Eine Sinnentstellung kann allerdings nicht ausgeschlossen werden. Es wäre
dann möglich, dass innerhalb der Hegelschen Rede von den in derselben Bezie-
hung entgegengesetzten Bestimmungen die Wendung in derselben Beziehung
Makulatur wäre, entfallen könnte und nicht berücksichtigt werden müsste.

Der Mangel des formellen Denkens besteht genauer darin, so verstehe ich,

dass es die Gedanken oder Bestimmungen E und Z, die einander fremd-

negativ sind bzw. in einer Beziehung einander fremd- entgegengesetzt
sind, nicht auf die Weise zusammenbringt, dass es E als Z bestimmt. Im Instanz-
Ansatz: Man hat
N 1n
f E ,Z
1n 
,
es wird aber nicht die Aussage
n
ZE
gebildet.
Dass das formelle Denken sich die Identität zum Gesetz macht, sei so
verstanden, dass es eine Bestimmung B nur als B bestimmt, insbesondere die
Bestimmung E nur als E und die Bestimmung Z nur als Z bestimmt. Im Instanz-
Ansatz: Über einen Prädikator B n wird nur mit der Aussage
n
BB
gesprochen, insbesondere wird über die Prädikatoren E n und Zn nur mit den
Aussagen
n
EE
- 269 -

und
n
ZZ
gesprochen.
Dass das formelle Denken, welches sich derart die Identität zum Gesetz
macht, das Zusammenbringen von E und Z auf die angegebene Weise nicht lei-
stet, ndet nun im Rahmen des Instanz-Ansatzes eine Erklärung, wenn man die
N egation  im Sinne von N
1 oder N
2 deutet: Über die analytisch gültigen
Sequenzen
 n n
3--4.1 S [ ... ], E E , Z E ,
N 1
1n
E ,Z
1n 
/
O

und
 n n
3--4.2 S [ ... ], E E , Z E ,
N 2
1n
E ,Z
1n 
/
O


vgl. Anhang XXV erhält man in Anwendung der -Regel die Sequenzen P
3--4.3
 n
S [ ... ], E E , N 1
1n
E ,Z
1n 
ZE
n

und
3--4.4
 n
S [ ... ], E E , N 2
1n
E ,Z
1n 
ZE ,
n

und das heiÿt, dass man von den Aussagen E E und


n
1 E ,Z N
bzw. von den
1n 1n 

n
Aussagen E E und N
2 E
1n
, Z
1n 
analytisch auf die formallogische

Negation
der Aussage
n
ZE
schlieÿen darf. Das formelle Denken, das nicht nur E als E bestimmte, sondern

weiterhin die Identität als ein Gesetz ignorierend die einander fremd-
negativen E und Z auf die Weise zusammenbrächte, dass es E als Z bestimm-
te, handelte sich im Instanz-Ansatz die logisch falsche Konjunktion
n n
ZE ∧ ZE
ein.
Das formelle Denken, das seine Gedanken nicht zusammenbringt, weil es
sich die Identität zum Gesetz macht, lässt den widersprechenden Inhalt ... in
die Sphäre der Vorstellung, in Raum und Zeit herabfallen, worin das Widerspre-

chende im Neben- und Nacheinander a u ÿ e r e i n a n d e r gehalten wird B296,1

II496,1; Sperrung im Original :
Die Bestimmungen E und Z, die wegen des Enthaltenseins-Widerspruchs von

Z bezüglich E vgl. oben S. 256 ein widersprechender Inhalt oder das Wider-
sprechende sind, werden vom formellen Denken, einmal abgesehen davon, dass
es E als E und Z als Z bestimmt, nur auf raumzeitliche Gegenstände angewendet.
In Anwendung auf die im Neben- und Nacheinander geordneten Raum-
Zeit-Gegenstände werden die Bestimmungen E und Z insofern auÿereinander
gehalten, als weder Z dazu dient, E zu bestimmen, noch E dazu dient, Z zu
- 270 -

bestimmen. Im Instanz-Ansatz: Man hat weder


n
ZE
noch
n
EZ
und, weil man das Erstere nicht hat, auch die Konjunktion
1--2.51

ZE
n
∧ Z1n = N -- E f
1n

nicht, die Z als Enthaltenseins-Widerspruch bezüglich E fasst.


Dass das formelle Denken das Widersprechende i m N e b e n- u n d
N a c h e i n a n d e r auÿereinander hält, kommt so allerdings kaum heraus. Ad-
äquater dürfte dies, wie kurz dargelegt werden soll, im Subordinations-Ansatz
gelingen, wenn man jedenfalls unterstellt, dass das formelle Denken es in der

folgenden Vorgehensweise vermeidet, die einander fremd- negativen Bestim-
mungen E und Z die hier nur als einstellig genommen seien zu ein und
demselben Zeitpunkt t auf ein und denselben Raum-Zeit-Gegenstand c anzuwen-
den: Entweder bestimmt das formelle Denken zum Zeitpunkt t den Gegenstand
c als E und einen von c verschiedenen, neben ihm bendlichen Gegenstand c'
als Z. Oder es bestimmt den Gegenstand c zum Zeitpunkt t als E und zu einem
von t verschiedenen, nach ihm liegenden Zeitpunkt t' als Z.
Zunächst: Gemäÿ dem Pendant zu der Denition
3--3.10

W*B 1n
,A
n
(
+ BA
n
∧ B1n = N -- A
f
1n
,
der Denition
 n n   . n
3--4.5 W* B ,A (
+ ∧ x. A x  B x . ∧ B n = N f --A
statt
Eht B ,A
1n n
(
+ BA
n


vgl. oben S. 194 steht hier
n n
Eth B ,A (
+ ∧ x . A x  B x
im Hintergrund , wird Z im Subordinations-Ansatz als Enthaltenseins-Wider-
spruch mit Bezug auf E gefasst: Wir haben unter Berücksichtigung der Einstel-

ligkeit
1 1
W* Z ,E
bzw.
3--4.6

∧ x . E x   Z x . ∧. Z1 = N f --E1 .
Sich die Identität zum Gesetz machend, bestimmt nun das formelle Den-
ken E nur als E und Z nur als Z, nicht mehr E als Z oder Z als E, die Bestim-
mungen E und Z so auÿereinander haltend. Wir haben
 
∧x. E x Ex
und
∧ x . Z x  Z x ;
es werden aber
- 271 -


3--4.7 ∧ x . E x  Z x
und

3--4.8 ∧ x . Z x  E x

und damit auch die Konjunktion 3--4.6 verworfen.

Bliebe 3--4.7 in Geltung, hätte man mit

Ec
auch

Zc .
Bei einer Deutung der Aussage
1 1
N E ,Z

die im Subordinations-Ansatz fasst, dass E ein Negatives von Z ist als
1 1
N1 E ,Z
oder als
1 1
N2 E ,Z ,
wobei die Denitionen
1


1
N1 A ,B (
+ ∧ x . A x  Bx


Kontrarietät und
1
1
N2 A ,B (
+ ∧ x . A x  Bx


 
Kontradiktion angesetzt sind vgl. oben S. 190, 198 , wäre die analytische Gül-
tigkeit der Sequenzen
  
3--4.9 S [ ... ], E c , Z c ,
1
/
1
N1 E ,Z O
und
  
3--4.10 S [ ... ], E c , Z c ,
1
/
1
N2 E ,Z O


in Rechnung zu stellen vgl. Anhang XXV , folglich ferner die der Sequenzen
  1 
3--4.11
1
S [ ... ], E c , N1 E ,Z Zc
und
  1 
3--4.12
1
S [ ... ], E c , N2 E ,Z Zc
  1 1 
vgl. oben S. 269 : Die Aussagen E c und N1 E ,Z bzw. die Aussagen E c und
1 1 
N2 E ,Z erlaubten den analytischen Schluss auf die Aussage Z c . Dass ein
Gegenstand c so gut als E wie als Z bestimmt wäre, resultierte in der logisch
falschen Konjunktion
 
Zc ∧ Zc .

Das formelle Denken, das zu einem Zeitpunkt t genau einen Gegenstand c

als E bestimmt und genau einen von c verschiedenen, neben ihm bendlichen
 
Gegenstand c' als Z bestimmt, macht sowohl 3--4.7 als auch 3--4.8 unmöglich:
- 272 -

 
3--4.7 lieferte
zum Zeitpunkt t mit der Aussage E c auch die nicht geltende
  
Aussage Z c , 3 --4.8 lieferte zum Zeitpunkt t mit der Aussage Z c' auch

die nicht geltende Aussage E c' . Das Widersprechende, nämlich E und Z, wird
so im Nebeneinander auÿereinander gehalten.

Und das formelle Denken, das einen Gegenstand c zu einem Zeitpunkt t nur
als E bestimmt und zu einem von t verschiedenen, nach t liegenden Zeitpunkt t'
  
nur als Z bestimmt, macht ebenfalls sowohl 3--4.7 als auch 3--4.8 unmöglich:
 
3--4.7 lieferte zum Zeitpunkt t mit der Aussage E c eben die nicht geltende
  
Aussage Z c , 3--4.8 lieferte zum Zeitpunkt t' mit der Aussage Z c eben

die nicht geltende Aussage E c . Das Widersprechende, E und Z, wird so im
Nacheinander auÿereinander gehalten.
Dass das formelle Denken E und Z im Nebeneinander auÿereinander hält,
ndet im Subordinations-Ansatz eine Entsprechung darin, dass in den Sequenzen
   
3--4.9 und 3--4.10 die Aussage Z c gegen die Aussage Z c' ausgetauscht wird.
Man erhält die Sequenzen
  
3--4.13 S [ ... ], E c , Z c' ,
1
/
1
N1 E ,Z O

und

  
3--4.14 S [ ... ], E c , Z c' ,
1
/,
1
N2 E ,Z O


die nicht analytisch gültig sind. Während die Prämissen der Sequenzen 3--4.9

und 3--4.10 also miteinander analytisch unverträglich sind, sind es die Prämissen
 
der Sequenzen 3--4.13 und 3--4.14 nicht.
Und dass das formelle Denken E und Z im Nacheinander auÿereinander
hält, ndet im Subordinations-Ansatz eine Entsprechung darin, dass in den Se-
   
quenzen 3--4.9 und 3--4.10 jeweils eine der beiden Prämissen E c und Z c
aufgegeben wird. Die entstehenden Sequenzen sind ebenfalls nicht analytisch gül-
tig, ihre Prämissen sind also miteinander analytisch verträglich. Auch diejenigen
Sequenzen sind nicht analytisch gültig, die dann entstehen, wenn in den Sequen-
   
zen 3--4.13 und 3--4.14 sowie in den aus 3--4.9 und 3--4.10 durch Streichen
  1 1
von E c oder Z c hervorgehenden Sequenzen die Aussage N1 E ,Z durch die
1 1 1 1 1 1
Aussage N1 Z ,E und die Aussage N2 E ,Z durch die Aussage N2 Z ,E er-
1 1 1 1 1 1 1 
setzt wird. N1 Z ,E ist wie N1 E ,Z mit Z1 = N1-f --E gegeben, N2 Z ,E ist wie
1 1 1 
N2 E ,Z mit Z = N2-f --E gegeben; vgl. dazu oben S. 220f.
1

Zu | K 4:

| K 4a 1: Die betrachtete Negativität macht nun den W e n d u n g s p u n k t der
Bewegung des Begris aus.

Die betrachtete Negativität, die Negativität des Zweiten, macht auf die
Weise den Wendungspunkt der Bewegung des Begries aus, dass diese Bewe-
- 273 -

gung, die von einer strengen Beziehung auf sich ihren Ausgang nahm, von der
erreichten Negativität des Zweiten aus, wie wir sehen werden, zu einer strengen
Beziehung auf sich zurückkehrt.
Dabei ist die strenge Beziehung auf sich, von der die Bewegung des Begrif-
fes ihren Ausgang nimmt, die strenge Beziehung auf sich des Ersten und die
strenge Beziehung auf sich, zu der sie zurückkehren wird, die des Zweiten.
Der Wendungspunkt der Bewegung des Begries, die Negativität des
Zweiten, wird als Fremd-Negativität erreicht und als Selbst-Negativität wieder
verlassen.
Bezeichnet man die Positionen der Bewegung des Begries, die strenge Be-
ziehung des Ersten, die Negativität des Zweiten, die Fremd- und Selbst-Nega-
tivität des Zweiten sowie die strenge Beziehung auf sich des Zweiten, der Reihe
    
nach als die Positionen 1 , 2 , 2a , 2b und 3 , dann lässt sich die Bewegung
des Begries in einem Schaubild so darstellen:

1 strenge Beziehung auf > 
2a Fremd-Negativität
sich des Ersten des Zweiten

2 Negativität des Zweiten
 


3 strenge Beziehung auf < 
2b Selbst-Negativität
sich des Zweiten des Zweiten

Im Instanz-Ansatz werden die genannten Positionen der Bewegung des Be-


gries als B1n 
s2 E ,
1n 
Z , N
1n 
f Z , Ns Z
1n 
und N
s2 Z
1n 
gefasst. An B
die Stelle des gerade gegebenen Schaubildes tritt das folgende:

1

B s2
1n 
E > 2a

N f Z
1n 


2

N 1n 
Z


3

B s2
1n 
Z < 2b

N s Z
1n 


| K 4a 2: Sie ist der e i n f a c h e P u n k t d e r n e g a t i v e n B e z i e h u n g auf
sich, der innerste Quell aller Tätigkeit, lebendiger und geistiger Selbstbewegung,
die dialektische Seele, die alles Wahre an ihm selbst hat, durch die es allein Wah-
res ist; denn auf dieser Subjektivität allein ruht das Aufheben des Gegensatzes
zwischen Begri und Realität und die Einheit, welche die Wahrheit ist.

Sie,
die betrachtete Negativität oder die Negativität des Zweiten, ist
einfacher Punkt der negativen Beziehung auf sich.
Versteht man die Rede von der negativen Beziehung auf sich so, dass sie
die sich auf sich beziehende Negation oder Negativität bzw. die Negation
oder Negativität seiner selbst meint Hegel spricht auch von der absoluten

Negativität , so etwa in | K 4b und | K 5a 4 , dann erscheint die Negativität
des Zweiten, die bislang als Fremd-Negativität geführt wurde das Zweite

war Negatives des ihm fremden Ersten vgl. oben S. 242f , nun als Selbst-
- 274 -

Negatives: Hegel hat u n t e r d e r H a n d und i n d o g m a t i s c h e r S e t-


z u n g den entscheidenden Schritt getan, dass er die Bestimmungen des Ersten
und des Zweiten miteinander identiziert.
Im Instanz-Ansatz vollziehen wir nach:
Hegel ersetzt die Aussagen

Z1n 6= E1n
und
E1n 6= Z1n ,
die die Fremdheit der Bestimmungen Z und E zueinander formulieren vgl. dazu

auch oben S. 232 , durch die Aussagen
Z1n = E1n
und
E1n = Z1n ,
die formulieren, dass die Bestimmungen Z und E miteinander identiziert werden.
An die Stelle der Konjunktion
N 1n
Z ,E
1n 
∧ E1n 6= Z1n
bzw.
N f Z ,E
1n 1n 
,
die die Fremd-Negativität von Z gegenüber E formuliert, tritt die Konjunktion
N 1n
Z ,E
1n 
∧ E1n = Z1n
oder
N s Z ,E
1n 1n 
,
die die Selbst-Negativität von Z gegenüber E formuliert. An die Stelle der Kon-
junktion
N 1n 1n 
E , Z ∧ Z1n 6= E1n
bzw.
N 1n
f E ,Z
1n 
,
die die Fremd-Negativität von E gegenüber Z formuliert, tritt die Konjunktion
N 1n
E ,Z
1n 
∧ Z1n = E1n
oder
N s E ,Z
1n 1n 
,
die die Selbst-Negativität von E gegenüber Z formuliert.

Über die zweistellige Selbst-Negativität
N s
1n
Z ,E
1n 

erhält man, wenn man die Denition


N s
1n 
A (
+ ∨Y n 1
N s
1n
A ,Y
1n 

 
vorausschickt vgl. auch oben S. 242 , die einstellige Selbst-Negativität
N s Z
1n 
.
- 275 -

Letztere Aussage fasst im Instanz-Ansatz, dass das Zweite negative Beziehung


auf sich ist bzw. sich auf sich beziehende Negation, sich auf sich beziehende
Negativität, Negation seiner selbst, Negativität seiner selbst oder absolute
Negativität ist.
Bei ungedeuteter wie bei als 1 oder N2 gedeuteter  N
egativität  ist N

N
die einstellige Selbst- egativität , auch bei Hinzunahme der Aussage
n
ZE ,
analytisch konsistent. Man hat

4--2.1

S [ ... ],

ZE
n 
N, s Z
1n 
/ /,
O

,N
 n 1n
/
 
4--2.1.1 S [ ... ], ZE 1-s -- Z /
O

und
,N
 n 1n
/
 
4--2.1.2 S [ ... ], ZE 2-s -- Z /.
O

Bei weiterer Hinzunahme der den jeweiligen  egativitäten  entsprechen- N


den Substitutivitäten werden die Prämissensysteme der letzten beiden Sequenzen
analytisch inkonsistent. Man hat

4--2.2

S [ ... ], SubZ1n N 21n 
,ZE ,
n
N s Z
1n 
/ /,
O

aber
4--2.2.1

S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
,ZE ,
n
N 1-s -- Z
1n
/
O

und
4--2.2.2

S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
,ZE ,
n
N 2-s -- Z
1n
/.
O

   
Zum Nachweis von 4--2.2 , 4--2.2.1 und 4--2.2.2 vgl. Anhang XXVI.
Der Punkt der negativen Beziehung auf sich ist  e i n f a c h e r Punkt:
Das Zweite, das nach dem Schritt seiner Identizierung mit dem Ersten diesem
Ersten gegenüber, statt fremd-negativ, selbst-negativ ist, ist darüber hinaus
einfach.
Im Instanz-Ansatz lässt sich dies nachzeichnen, wenn wir zu der Aussage
Z1n = E1n
die Aussage Tr=1n sowie die Aussagen

∧Y n. B 1n 1n 
N -- Y 1n

3--3.18 1
ez
2 Z ,Y  Z1n = Y1n ∨ Z1n = f

und
3--3.19

∧ Y n . Z n = N f -- Y n
1 1 1
 E1n = Y1n
hinzufügen: Über die analytisch gültige Sequenz
- 276 -


4--2.3 S [ ... ], Tr=1n , Z1n = E1n,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez a2 Z


1n 


vgl. Anhang XXII zu Sequenz 2 erhalten wir aufgrund der denitorischen
Gleichwertigkeit von
E f2 Z
1n 

mit

B ez a2 Z
1n 

vgl. oben S. 218 die Sequenz



4--2.3.1 S [ ... ], Tr=1n , Z1n = E1n,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N E
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n f2 Z


1n 
.

Nach der Identizierung der Bestimmungen Z und E miteinander sind von


den Aussagen, die in die Denition der Doppelkennzeichnung
Z1n = N -- E f
1n


eingingen vgl. oben S. 221 , nur noch die Aussagen
N 1n
E ,Z
1n 

und
N 1n
Z ,E
1n 

zu berücksichtigen. Unter Einbeziehung von


Z1n = E1n
und
E1n = Z1n
wird daher an die Stelle der Doppelkennzeichung
Z1n = N -- E f
1n

die Konjunktion
4--2.4

N s
1n
E ,Z
1n 
N ∧ s
1n
Z ,E
1n 

treten.
Insbesondere wird an die Stelle der Aussage

*
Z ,Z ,E , G z
1n


n n

1n
die Z als das Fremd-Ganze angibt zur Denition vgl. oben S. 257 , die Aussage
G z0
1n
Z ,Z ,E
n n

treten, die Z1n als das Selbst-Ganze angibt.


Es sei deniert:
G z0
1n n
B ,B ,A
n
(
+ BB
n
∧ BA
n
∧ N s
1n
A ,B
1n 
∧ N s
1n
B ,A
1n 
,
- 277 -

sowie für die im Sinne von N 1 oder N 2 verstandene N egativität :

G z 1-0
1n
B ,B ,A
n n
(
+ BB
n
∧ BA
n
∧ N 1-s
1n
A ,B
1n 
∧ N 1-s
1n
B ,A
1n 

und
G z 2-0
1n
B ,B ,A
n n
(
+ BB
n
∧ BA
n
∧ N 1n
2-s A , B
1n 
∧ N 2-s
1n
B ,A
1n 
.

Die Aussagen G
z 0 Z ,Z ,E ,
1n n
z 1-0 Z ,Z ,E
n
G z 2-0 Z ,Z ,E
1n n n
und G
1n n n

sind allesamt analytisch konsistent.


Während allerdings zu der Aussage
1n n n
z 0 Z ,Z ,E G n
die Aussagen E E und
SubZ1n N
21n 
hinzugenommen werden können, ohne dass die analytische Kon-
n
sistenz verloren geht, führt die Hinzunahme der Aussage E E oder der Aussage
SubZ1n N
2,1n 
1 n n  bzw. SubZ1n
2,1n 
zu N 1n n n
z 1-0 Z ,Z ,E oder zu G
G 1n
z 2-0 Z ,Z ,E
2
auf eine analytische Inkonsistenz. Man hat:

4--2.5

S [ ... ],

EE
n
 
, SubZ1n N 21n 

,G z0
1n
Z ,Z ,E
n n
/ /
O

4--2.51

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 1
2,1n 

,G z 1-0
1n
Z ,Z ,E
n n
/ /
O

4--2.52

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 2
2,1n 

,G z 2-0
1n
Z ,Z ,E
n n
/ /
O

 
vgl. dazu weiter unten S. 282 4--3.7 -- 4--3.7.2 .


| K 4a 3: Das z w e i t e Negative, das Negative des Negativen, zu dem wir gekom-
men, ist jenes Aufheben des Widerspruches, aber ist sowenig als der Widerspruch
ein T u n e i n e r ä u ÿ e r l i c h e n R e f l e x i o n, sondern das i n n e r s t e, o b-
j e k t i v s t e Moment des Lebens und Geistes, wodurch ein S u b j e k t, P e r s o n,
F r e i e s ist.

a Das zweite Negative ist die Bestimmung des Zweiten, die n a c h dem
Identizierungsschritt mit Bezug auf die Bestimmung des Ersten bzw. überhaupt
selbst-negativ ist, die Bestimmung Z also mit
N Z ,E
s
1n 1n 

bzw. mit
N Z . s
1n 


Das erste Negative diese Rede wurde in | K 1a 3 eingeführt ist ebendie-
selbe Bestimmung des Zweiten, die v o r dem Identizierungsschritt mit Bezug
auf die Bestimmung des Ersten bzw. überhaupt fremd-negativ ist, die Bestim-
mung Z mit
1n
f Z ,E
1n 
N
bzw. mit

N f Z
1n 

vgl. oben S. 243 .



b Für die Rede von dem zweiten Negativen als dem Negativen des Nega-
tiven scheint es keine befriedigende Erklärung zu geben. Ich sehe zwei Verständ-
nismöglichkeiten:
- 278 -

1. Bei Vorgabe der Substitutivitäten SubZ1n , SubZ1n und N 21n 


N 2,1n 

SubZ1 n 2 N
2,1n 
1
erreicht man wegen der analytischen Gültigkeit der Sequenz

4--3.1

S [ ... ], SubZ1n N 21n 
, N s Z
1n 
N 1n
Z ,Z
1n 


vgl. Anhang XXVII und damit der Sequenzen
4--3.1.1

S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
, N 1-s -- Z
1n
N 1
1n
Z ,Z
1n 

und
4--3.1.2

N , N -- Z N Z , Z
S [ ... ], SubZ1n 2
2,1n 
2-s
1n
2
1n 1n 

über die Selbst- Negativitäten N Z , N -- Z und N -- Z


1n  1n 1n
  s 1-s 2-s die Aussa-
gen
4--3.2

N Z ,Z , 1n 1n 

4--3.2.1

N Z ,Z 1
1n 1n 

und
4--3.2.2

N 2 Z ,Z
1n 1n 
.
Mit jeder dieser drei Aussagen ist die Bestimmung Z in folgendem Sinne das
Negative des Negativen:
  
Die Bestimmung Z, die mit den etwa aus 4--3.2 , 4--3.2.1 und 4--3.2.2 sich
ergebenden Aussagen
1n 
Z , N
N 1 Z
1n 

und
N 2 Z
1n 

das Negative ist, ist als das Negative der Bestimmung Z, d. h. als das Nega-
tive einer Bestimmung, die das Negative ist, das Negative des Negativen.
 
Was die logische analytische Konsistenz oder Inkonsistenz der Aussagen 4--3.2 ,
 
4--3.2.1 und 4--3.2.2 angeht, so hätte man:

4--3.3


ZE
n 
, N 1n
Z ,Z
1n 
/ /
O

4--3.3.1

S [ ... ],

ZE
n 
, N 1
1n
Z ,Z
1n 
/ /
O

4--3.3.2

S [ ... ], N 2
1n
Z ,Z
1n 
/
O


vgl. Anhang XXVIII .
Nachteilig an dieser Möglichkeit ist es, dass dann, wie wir sehen werden, ent-
gegen dem Text ein Verständnis des Aufhebens des Widerspruches, aber auch
 
ein Verständnis der Herstellung der ersten Unmittelbarkeit | K 5a 2 erworben
werden kann, ohne dass man darauf zurückgreift, dass das zweite Negative das
  
Negative des Negativen ist vgl. neben | K 4a 3 vor Allem | K 5a 22 .
- 279 -

2. Das zweite Negative, Z mit


N s
1n
Z ,E
1n 
,
ist bereits mit eben dieser Aussage das Negative des Negativen:
Wegen
N 1n
E ,Z
1n 

und damit
N E
1n 

ist die Bestimmung E das Negative.


Die Bestimmung Z nun, die wegen der mit der Aussage
N s
1n
Z ,E
1n 

gegebenen Aussage
N 1n
Z ,E
1n 

das Negative der Bestimmung E ist, ist als das Negative einer Bestimmung,
die das Negative ist, das Negative des Negativen.
Nachteilig an dieser Verständnismöglichkeit ist, dass auch das erste Negati-
ve, die Bestimmung Z mit
N 1n
f Z ,E
1n 

und damit ebenfalls mit


N 1n 1n 
Z ,E ,
das Negative des Negativen wäre.
Auÿerdem scheint der Text von | K das Erste als Negatives ausdrücklich nicht
zu kennen. Der Instanz-Ansatz, der mit der Doppelkennzeichnung
Z1n = N -- E
f
1n

fasst, dass das Zweite das Negative des Ersten ist, und so
N E ,Z 1n 1n 

und
N E 1n 

ansetzt, unterstellt allerdings Hegel, dass er das Erste als das Negative in
Anspruch nimmt.
Dem Nachteil der zweiten Möglichkeit, dass neben dem zweiten auch das
erste Negative das Negative des Negativen ist, könnte vielleicht dadurch ab-
geholfen werden, dass man in der unsererseits eingeführten, nicht von Hegel
stammenden Terminologie des Selbst- und Fremd-Negativen das zweite Ne-
gative als das Selbst-Negative des Negativen und das erste Negative als
das Fremd-Negative des Negativen bezeichnet.

c Das zweite Negative ist jenes Aufheben des Widerspruches.
Das Demonstrativum jenes kann sich eigentlich nur auf das im vorhergehenden

Satz | K 4a 2 angesprochene Aufheben des Gegensatzes zwischen Begri und Rea-
lität zurückbeziehen. Das zweite Negative ist jedoch nicht nur das Aufheben
dieses Gegensatzes oder Widerspruches , sondern auch das Aufheben

des Widerspruches, der in | K 3a 3 eingeführt wurde.
Ich denke, es ist sinnvoll anzunehmen, und ich gehe auch davon aus, dass das
- 280 -

Demonstrativum jenes tatsächlich hinter das Wort Aufheben an die Stelle des
bestimmten Artikels des gehört. Man hätte dann zu lesen: Das zweite Negative

... ... ist das Aufheben jenes Widerspruches des in | K 3a 3 vorgestellten ,
aber ist so wenig als dieser Widerspruch ein Tun einer äuÿerlichen Reexion.
Im Folgenden seien nun das Aufheben des Enthaltenseins-Widerspruches,
das Aufheben des Selbständigkeits-Widerspruches und das Aufheben des
Beziehungs-Widerspruches jeweils gesondert dargestellt.
Dabei werden die Prämissensysteme, die aus den Prämissensystemen ΣE, ΣE1,
... ... , ΣBb2 dadurch hervorgehen, dass die Doppelkennzeichnung
*
Z1n = N -- E f
1n

durch die Konjunktion


4--2.4

N s
1n
E ,Z
1n 
∧ N s
1n
Z ,E
1n 
,
insbesondere das Fremd-Ganze
G z
*
1n
Z ,Z ,E
n n

durch das Selbst-Ganze


G z0
1n
Z ,Z ,E
n n

ersetzt wird, unter Verwendung eines Apostrophs mit ΣE', ΣE1', ... ... , ΣBb2 '
*
bezeichnet.
Entsprechend werden diejenigen Sequenzen mit E', E1', ... ... , Bb2 '
   *
bezeichnet, die aus den Sequenzen E , E , ... ... , Bb2 dadurch hervorgehen,
*
dass zum Einen ihre Prämissensysteme ΣE, ΣE1, ... ... , ΣBb2 durch die Prä-
*
missensysteme ΣE', ΣE1', ... ... , ΣBb2 ' ersetzt werden sowie zum Anderen ihre
*
Konklusionen
W*Z 1n n
,E , W 1*
1n n
Z ,E , ... ... , W B2
1n 
Z
durch deren Negate
W*Z 1n
,E ,
n
W 1*
1n n
Z ,E , ... ... , W B2
1n 
Z
ersetzt werden.
Dass das zweite Negative das Aufheben des Widerspruches ist, erscheint
im Instanz-Ansatz so, dass die Prämissensysteme ΣE', ΣE1', ... ... , ΣBb2 ', also
*
die Aussage
N
1n
s Z ,E
1n 

im Verein mit weiteren Aussagen, den analytischen Schluss auf die Negate
W *
1n n
Z ,E , W 1n n
1* Z ,E , ... ... , B2 Z
1n 
W
erlauben.
Letztere Negate formulieren im Instanz-Ansatz, dass der Widerspruch
der Enthaltenseins-, der Selbständigkeits- oder der Beziehungs-Wider-
 
spruch aufgehoben, auch: aufgelöst so etwa W55,2 II53,2 ist.
Von entscheidender Bedeutung ist, dass die Prämissensysteme ΣE', ΣE1', ...
... , ΣBb2 ' analytisch konsistent sind: Für ein analytisch inkonsistentes Prämis-
*
sensystem Σ mit
S [ ... ], Σ w
- 281 -

w stehe für eine der Aussagen


*
Z ,E , W 1n n
W 1*
1n
Z ,E , usw.
n
hätte
man, weil mit der Sequenz
S [ ... ], Σ /
O
auch die Sequenz
S [ ... ], Σ C

für jede beliebige Aussage C analytisch gültig ist vgl. oben S. 156f , ebenso die
analytische Gültigkeit der Sequenz
S [ ... ], Σ w.

D. h. der Widerspruch wäre so gut aufgehoben wie er bestehen geblieben wä-


re.

1. Das Aufheben des Enthaltenseins-Widerspruches

Ausgehend von der logisch gültigen Sequenz



4--3.4 E1n = Z1n E1n = Z1n
erreicht man die Sequenzen

E'

S [ ... ], Z E , N
n
s
1n
E ,Z ,
1n 

N s
1n
Z ,E
1n 
W*Z 1n n
,E ,

,N
 n 1n 1n 
E1' S [ ... ], Z E 1-s E ,Z ,
N 1-s
1n
Z ,E
1n 
W 1*
1n
Z ,E
n

und
E2'

S [ ... ], Z E ,
n
N 2-s
1n
E ,Z ,
1n 

N 2-s
1n
Z ,E
1n 
W 2*
1n
Z ,E
n


vgl. Anhang XXIX .
Durch Erweiterung der Prämissensysteme ΣE', ΣE1' und ΣE2' um die Aussage
n
ZZ
kommen wir zu den Sequenzen

4--3.5
 n
S [ ... ], Z Z , Z E , N
n
s
1n
E ,Z ,
1n 

N s
1n
Z ,E
1n 
W*Z 1n
,E ,
n

,N
 n n 1n 1n 
4--3.5.1 S [ ... ], Z Z , Z E 1-s E ,Z ,
N 1-s
1n
Z ,E
1n 
W 1*
1n
Z ,E
n

und
- 282 -

4--3.5.2

S [ ... ], Z Z , Z E ,
n n
N 2-s
1n
E ,Z ,
1n 

N 2-s
1n
Z ,E
1n 
W 2* Z ,E
1n n

bzw.

E '
*

S [ ... ], G z0
1n
Z ,Z ,E
n n
W * Z ,E , 1n n

E1 '
*

S [ ... ], G z 1-0
1n
Z ,Z ,E
n n
W * Z ,E1
1n n

und
E2 '
*

S [ ... ], G z 2-0
1n
Z ,Z ,E
n n
W * Z ,E .
2
1n n

Die Prämissensysteme ΣE', ΣE1' und ΣE2' wie auch die Prämissensysteme
ΣE ', ΣE1 ' und ΣE2 ' sind sämtlich analytisch konsistent. Was die Hinzunahme
* * *
der Aussage
n
EE
oder der Substitutivitätsaussagen SubZ1n N 2,1n 
, SubZ1n N 2,1n 
und
SubZ1n 2
2,1n 
N
anbetrit, so hat man:
1

4--3.6

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 21n 

, ΣE' / /
O

4--3.6.1

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣE1' / /
O

4--3.6.2

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣE2' / /
O

4--3.7

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 21n 

, ΣE '
* / /
O

4--3.7.1

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣE1 '
* / /
O

4--3.7.2

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣE2 '
* / /
O


vgl. Anhang XXX .
Um hinsichtlich von Konsistenz und Inkonsistenz einen besseren Vergleich
zwischen den Situationen vor dem Identizierungsschritt und nach dem Identi-
 
zierungsschritt zu ermöglichen, seien die Aussagen 3--3.12 -- 3--3.13.2 vgl.
  
oben S. 258 den Aussagen 4--3.6 -- 4--3.7.2 gegenübergestellt. Dabei werden
 
die Aussagen 3--3.12 -- 3--3.13.2 , ohne Nennung ihrer Nummerierung, der Reihe
 
nach von oben nach unten in der linken Spalte, die Aussagen 4--3.6 -- 4--3.7.2 ,
ebenfalls ohne Nennung ihrer Nummerierung, der Reihe nach von oben nach un-
ten in der rechten Spalte aufgeführt.

V o r dem Identizierungsschritt N a c h dem Identizierungsschritt

 n
  n 
S [ ... ], EE , / S [ ... ], EE , /

SubZ1n N 21n 

, ΣE / /
O

SubZ1n N 21n 

, Σ E' / /
O
- 283 -
 n   n 
S [ ... ], EE , / S [ ... ], EE , /

SubZ 1n N 1
2,1n 

, ΣE1 / /
O

SubZ 1n N 1
2,1n 

, ΣE1' / /
O

 n   n 
S [ ... ], EE , / S [ ... ], EE , /

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣE2 / /
O

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣE2' / /
O

 n   n 
S [ ... ], EE , / S [ ... ], EE , /

SubZ1n N 21n 

, ΣE
*
/ /
O

SubZ1n N 21n 

, ΣE '
*
/ /
O

 n   n 
S [ ... ], EE , / S [ ... ], EE , /

SubZ 1n N 1
2,1n 

, ΣE1
*
/ /
O

SubZ 1n N 1
2,1n 

, ΣE1 '
*
/ /
O

 n   n 
S [ ... ], EE , / S [ ... ], EE , /

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣE2
*
/ /
O

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣE2 '
*
/ /
O

Der Vergleich zeigt, dass der Identizierungsschritt eine Einschränkung ge-


bracht hat: Konnten vor dem Identizierungsschritt bei als 1 oder 2,1n  2 ge- N N
deutetem N
die Substitutivitäten SubZ1n 1
2,1n 
und Sub Z1n
2 Nnoch N
konsistenzerhaltend zu den Prämissensystemen hinzugenommen werden, so führt
nach dem Identizierungsschritt bei als 1 oder 2 gedeutetem N die Hin- N N
zunahme dieser Substitutivitäten auf analytische Inkonsistenzen.
Bei ungedeutetem N
stellt die Hinzunahme der Substitutivität
SubZ1n
21n 
Nvor wie nach dem Identizierungsschritt keine Gefährdung der
Konsistenz der Prämissensysteme dar.

2. Das Aufheben des Selbständigkeits-Widerspruches

Ausgehend von der analytischen Gültigkeit der Sequenz


3--3.27

S [ ... ], W S2 Z
1n 
/
O

vgl. oben S. 263 erreicht man in Anwendung der -Regel die analytische Gül- P
tigkeit der Sequenz
4--3.8

S [ ... ] W S2 Z
1n 
.
Durch mehrmalige Anwendung der Erweiterungsregel ER erreicht man über 4--3.8


die Sequenz
- 284 -

 n
S' S [ ... ], Tr=1n , Z E ,
∧Y n. B 1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n,


N E ,Z , N Z ,E W s
1n 1n 
s
1n 1n 
S2
1n 
Z

bzw., bei einer Deutung von N als N oder N , die Sequenzen 1 2

 n
S1' S [ ... ], Tr=1n , Z E ,
∧Y n. B1
ez Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = 1-f -- Y , N 1n

N
2

∧ Y1n . Z1n = 1-f -- Y1n  E1n = Y1n,


N 1-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 1-s
1n
Z ,E
1n 
W S2
1n 
Z

und
 n
S2' S [ ... ], Tr=1n , Z E ,
∧Y n. B1
ez Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = 2-f -- Y , N 1n

N
2

∧ Y1n . Z1n = 2-f -- Y1n  E1n = Y1n,


N 2-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 2-s
1n
Z ,E
1n 
W S2
1n 
Z .
n
Die Hinzunahme der Aussage Z Z zu den Prämissensystemen ΣS', ΣS1' und
ΣS2' führt auf die Sequenzen

S ' S [ ... ], Tr=1n ,
*
∧Y n. B 2 Z ,Y
1
ez
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

∧ Y n . Z n = N f -- Y n
1 1 1 1n
 E1n = Y1n, z 0 Z ,Z ,E G
n n
W S2
1n 
Z ,


S1 ' S [ ... ], Tr=1n ,
*
∧Y n. B 2 Z ,Y
1
ez
1n 1n 
 Z = Y ∨ Z1n = 1-f -- Y ,
1n 1n
N 1n

∧ Y n . Z n = N 1-f -- Y n
1 1 1 1n
 E1n = Y1n, z 1-0 Z ,Z ,EG
n n
W S2
1n 
Z
und

S2 ' S [ ... ], Tr=1n ,
*
∧Y n. B 2 Z ,Y
1
ez
1n 1n 
 Z = Y ∨ Z1n = 2-f -- Y ,
1n 1n
N 1n

∧ Y n . Z n = N 2-f -- Y n
1 1 1 1n
 E1n = Y1n, z 2-0 Z ,Z ,EG
n n
W S2
1n 
Z .

Fügt man mit Blick auf die Ausführungen zu | K 5a 2 den Prämissensystemen
ΣS ', ΣS1 ' und ΣS2 ' noch die Aussage Sym=1n hinzu, erhält man die Sequenzen
* * *
- 285 -


S2' S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B 2 Z ,Y
1
ez
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

∧ Y n . Z n = N f -- Y n
1 1 1
G
1n n n
 E1n = Y1n, z 0 Z ,Z ,E W S2
1n 
Z ,


S2-1' S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B 2 Z ,Y
1
ez
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = 1-f -- Y , N 1n

∧ Y n . Z n = N 1-f -- Y n
1 1 1
G 1n n n
 E1n = Y1n, z 1-0 Z ,Z ,E W S2
1n 
Z
und

S2-2' S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B 2 Z ,Y
1
ez
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = 2-f -- Y , N 1n

∧ Y n . Z n = N 2-f -- Y n
1 1 1
G 1n n n
 E1n = Y1n, z 2-0 Z ,Z ,E W S2
1n 
Z .

Die Prämissensysteme ΣS', ΣS1', ... ... , ΣS2-2 sind allesamt analytisch konsi-
n
stent. Bezüglich der Erweiterung dieser Prämissensysteme um die Aussage E E
oder um die Substitutivitäten erhält man:

4--3.9

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 21n 

, ΣS' / /
O

4--3.9.1

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣS1' / /
O

4--3.9.2

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣS2' / /
O

4--3.10

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 21n 

, ΣS '
* / /
O

4--3.10.1

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣS1 '
* / /
O

4--3.10.2

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣS2 '
* / /
O

4--3.11

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 21n 

, ΣS2' / /
O

4--3.11.1

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣS2-1' / /
O

4--3.11.2

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣS2-2' / /
O


vgl. Anhang XXXI .
  
Die Gegenüberstellung der Aussagen 3--3.22 -- 3--3.24.2 vgl. oben S. 262f
 
mit den Aussagen 4--3.9 -- 4--3.11.2 ergibt die folgende Übersicht:
- 286 -

V o r dem Identizierungsschritt N a c h dem Identizierungsschritt

 n 
S [ ... ], ΣS /
O S [ ... ], EE , /

SubZ1n N 21n 

, ΣS' / /
O

 n 
S [ ... ], ΣS1 /
O S [ ... ], EE , /

SubZ 1n N 1
2,1n 

, ΣS1' / /
O

 n 
S [ ... ], ΣS2 /
O S [ ... ], EE , /

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣS2' / /
O

 n 
S [ ... ], ΣS /
O S [ ... ], EE , /
* 
SubZ1n N 21n 

, ΣS '
*
/ /
O

 n 
S [ ... ], ΣS1 /
O S [ ... ], EE , /
* 
SubZ 1n N 1
2,1n 

, ΣS1 '
*
/ /
O

 n 
S [ ... ], ΣS2 /
O S [ ... ], EE , /
* 
SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣS2 '
*
/ /
O

 n 
S [ ... ], ΣS2 /
O S [ ... ], EE , /

SubZ1n N 21n 

, ΣS2' / /
O

 n 
S [ ... ], ΣS2-1 /
O S [ ... ], EE , /

SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣS2-1' / /
O

 n 
S [ ... ], ΣS2-2 /
O S [ ... ], EE , /

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣS2-2' / /
O
- 287 -

Waren die Prämissensysteme vor dem Identizierungsschritt durchgehend ana-


lytisch inkonsistent, so sind sie nach dem Identizierungsschritt durchgehend ana-
lytisch konsistent.
Wie die Prämissensysteme ΣE' -- ΣE2 ' verlieren auch die Prämissensysteme
ΣS -- ΣS2-2 bei als
'
n 1 oder N *
2 gedeutetem N ihre analytische Konsistenz, N
wenn sie um E E oder um die Substitutivitäten erweitert werden, behalten ihre
analytische Konsistenz aber, wenn diese Erweiterungen bei ungedeutetem N
vorgenommen werden.

3. Das Aufheben des Beziehungs-Widerspruches

Das Aufheben des Beziehungs-Widerspruches sei danach unterschieden, ob


es im Rückgri auf die Aussagen
3--3.18

∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N -- Y
f
1n

und
3--3.19

∧ Y n . Z n = N f -- Y n
1 1 1
 E1n = Y1n
erfolgt Teil a oder ob es im Rückgri auf die Beziehungsannahme


H Z 1n 

Teil b .
 2
erfolgt
a 
Ausgehend von der Sequenz

4--2.3 S [ ... ], Tr=1n , Z1n = E1n,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez a2 Z


1n 


vgl. oben S. 276 erreicht man über die logisch gültige Sequenz
4--3.12

B ez a2 Z
1n 
. B ez s2
1n 
Z ∧ B ez a2 Z
1n 


vgl. Anhang XXXII bzw. über die damit analytisch gültige Sequenz
4--3.12.1

S [ ... ], B ez a2
1n 
Z W B2 Z
1n 


vgl. die Denition 3--3.28 oben S. 263 in Anwendung der Schnittregel

SR die
Sequenz

4--3.13 S [ ... ], Tr=1n , Z1n = E1n,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N W
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n B2 Z


1n 
.

Mehrmalige Anwendung der Erweiterungsregel ER führt dann auf die Sequenz


- 288 -


B2 ' S [ ... ], Re=1n , Sym=1n , Tr=1n ,
∧ Y n . B 2 Z n, Y n   Z n = Y n ∨ Z n = N f -- Y n,
1
ez
1 1 1 1 1 1

∧ Y n . Z n = N f -- Y n  E n = Y n, G 0 Z n,Z n,E n W 1n 
1 1  1 1 1
1
z B2 Z

bzw., bei Deutung von N als N 1 oder N 2, auf die Sequenzen



B2-1' S [ ... ], Re=1n , Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B 2 Z ,Y n
1
ez
1n 1 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = 1-f -- Y , N 1n

∧ Y n . Z n = N 1-f -- Y n
1 1 1 1n n n
 E1n = Y1n, z 1-0 Z ,Z ,E G W B2
1n 
Z
oder

B2-2' S [ ... ], Re=1n , Sym=1n , Tr=1n ,
∧ Y n . B 2 Z , Y n   Z n = Y n ∨ Z n = N 2-f -- Y n,
1
ez
1n 1 1 1 1 1

∧ Y n . Z n = N 2-f -- Y n  E n = Y n, G 2-0 Z n,Z n,E n 


1 1 1 1 1
z
1
W B2
1n 
Z .

Die Prämissensysteme ΣB2', ΣB2-1' und ΣB2-2' sind analytisch konsistent. Be-
n
züglich ihrer Erweiterung um die Aussage E E oder um die Substitutivitäten
hat man:

4--3.14

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 21n 

, ΣB2' / /
O

4--3.14.1

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣB2-1' / /
O

4--3.14.2

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣB2-2' / /
O


vgl. Anhang XXXIII .
  
Die Gegenüberstellung der Aussagen 3--3.31 -- 3--3.31.2 vgl. oben S. 265f
 
mit den Aussagen 4--3.14 -- 4--3.14.2 ergibt:

V o r dem Identizierungsschritt N a c h dem Identizierungsschritt

 n   n 
S [ ... ], EE , / S [ ... ], EE , /

SubZ1n N 21n 

, ΣB2 / /
O

SubZ1n N 21n 

, ΣB2' / /
O

 n   n 
S [ ... ], EE , / S [ ... ], EE , /

SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣB2-1 / /
O

SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣB2-1' / /
O

 n   n 
S [ ... ], EE , / S [ ... ], EE , /

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣB2-2 / /
O

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣB2-2' / /
O
- 289 -

Wie schon beim Enthaltenseins-Widerspruch bringt der Identizierungs-


schritt die Einschränkung, dass bei als 1 oder 2 gedeutetem N
auf die N N
Substitutivitäten SubZ1n 1
2,1n 
und SubNZ1n
2
2,1n 
verzichtet werden muss, N
wenn analytische Inkonsistenzen vermieden werden sollen.
b 
Ausgehend von der analytisch gültigen Sequenz
3--3.29

S [ ... ], Re=1n , Z Z
n
B ez s2 Z
1n 


vgl. oben S. 264 erreicht man über
4--3.15

S [ ... ], H 2 Z
1n 
B ez s2 Z
1n 
 B ez a2 Z
1n 


vgl. oben S. 200 und 266 bzw. über die damit gemäÿ der -Regel sich ergebende P

Sequenz
4--3.15.1

S [ ... ], H 2 Z ,
1n 
B ez s2 Z
1n 
B ez a2 Z
1n 

in Anwendung der Schnittregel SR die Sequenz


4--3.16

S [ ... ], Re=1n , H 2
1n 
Z ,ZZ
n
B ez a2 Z
1n 
.

Eine erneute Anwendung der Schnittregel liefert über


4--3.12.1

S [ ... ], B ez a2 Z
1n 
W B2 Z
1n 


vgl. oben S. 287 die Sequenz
4--3.17

S [ ... ], Re=1n , H 2
1n 
Z ,ZZ
n
W B2 Z
1n 
.

Durch mehrmalige Anwendung der Erweiterungsregel ER erhält man daraus


die Sequenz

Bb '
*

S [ ... ], Re=1n , H Z ,
1n 

W Z G
2
1n n n 1n 
z0 Z ,Z ,E B2

bzw., bei im Sinne von N oder N gedeutetem N , die Sequenzen


1 2

S ... , Re , H Z ,

1n 
Bb 1 '
* [ ] =1n

G Z ,Z ,E W Z
2
1n n n 1n 
z 1-0 B2
oder

Bb2 '
*

S [ ... ], Re=1n , H Z ,
1n 

G W
2
1n n n 1n 
z 2-0 Z ,Z ,E B2 Z .

Die Prämissensysteme ΣBb ', ΣBb1 ' und ΣBb2 ' sind analytisch konsistent.
* n* *
Was die Hinzunahme der Aussage E E oder der Substitutivitäten anbelangt, so
hat man:

4--3.18

S [ ... ],

EE
n  
, SubZ1n N 21n 

, ΣBb '
* / /
O
- 290 -

4--3.18.1

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣBb1 '
* / /
O

4--3.18.2

S [ ... ],

EE
n 
,

SubZ1n N 2
2,1n 

, ΣBb2 '
* / /
O


vgl. Anhang XXXIV .
  
Die Gegenüberstellung der Aussagen 3--3.32 -- 3--3.32.2 vgl. oben S. 266f
 
mit den Aussagen 4--3.18 -- 4--3.18.2 ergibt:

V o r dem Identizierungsschritt N a c h dem Identizierungsschritt

 n 
S [ ... ], ΣBb /
O S [ ... ], EE , /
* 
SubZ 1n N 21n 

, ΣBb '
*
/ /
O

 n 
S [ ... ], ΣBb1 /
O S [ ... ], EE , /
* 
SubZ1n N 1
2,1n 

, ΣBb1 '
*
/ /
O

 n 
S [ ... ], ΣBb2 /
O S [ ... ], EE , /
* 
SubZ 1n N 2
2,1n 

, ΣBb2 '
*
/ /
O

Während die Prämissensysteme vor dem Identizierungsschritt analytisch in-


konsistent waren, sind sie nach dem Identizierungsschritt analytisch konsistent.
Bei als N
1 oder N
2 gedeutetem N
führt die Hinzunahme der Aussage
n
E E oder der Substitutivitäten SubZ1n 1
2,1n 
N
und SubZ1n 2
2,1n 
auf ana- N
lytische Inkonsistenzen.

Zusammenfassend lässt sich sagen:


Dass das zweite Negative das Aufheben des Widerspruches ist, erlaubt der
Instanz-Ansatz dann auf die Weise zu fassen, dass von den jeweils die Aussage
N 1n
s Z ,E
1n 
einbegreifenden Prämissensystemen ΣE', ΣE1', ... ... , ΣBb2 ' auf die
Aussagen W 1n
Z ,E ,
n
W 1n
1* Z ,E ,
n
W 1n
2* Z ,E ,
n *1n 
oder W
W 1n  *
geschlossen werden darf vgl. oben S. 280 , wenn
S2 Z
entweder auf eine
N N N
B2 Z
Deutung von als 1 oder 2 verzichtet wird weitere mögliche Deu-
tungen von N seien einmal auÿen vor gelassen oder, bei einer Deutung von
N alsN 12,1oder N n
auf die Aussage E E sowie auf die Substitutivitäten
SubZ1n N 1
n 2
und SubZ1n N2
2,1n 
verzichtet wird.
Die beiden letztgenannten Verzichtleistungen sind allerdings problematisch.
n
Die Inanspruchnahme der Aussage E E dürfte zur Erklärung der Allgemein-
heit oder Beziehung auf sich des Ersten unerlässlich sein vgl. oben S. 211f.
Und: Wie sollte mit N 1n 1n 
Z , C1 oder N 1n 1n 
Z , C1 nicht auch
1n
Z , C2
1n 
N
oder N 1n 1n 
1
1n
2 Z , C 2 gelten, wenn C 1 = C 2 vorliegt
1n
2 1
d. h. wie sollte das Negative
einer Bestimmung C 1 nicht auch das Negative einer Bestimmung C 2 sein, wenn
- 291 -

C 1 und C 2 dieselbe Bestimmung sind? Zu den Substitutivitäten vgl. oben S. 200;



zu der Gleichheitsaussage vgl. oben S. 195f.

Zu | K 4b:

Im Anmerkungsteil von | K 4 bezeichnet Hegel die Beziehung des Negati-


ven auf sich selbst im Instanz-Ansatz als die Aussage

N

1n
s Z ,E
1n 
gefasst
als die zweite Prämisse eines Schlusses B297,1 II497,1 . Als die erste Prä-
misse dieses Schlusses fungiert oenbar das Übergehen der Bestimmung des

Ersten in die Bestimmung des Zweiten vgl. ebd. im Instanz-Ansatz als die
n 
Aussage Z E gefasst vgl. oben S. 189 . Von einem Schluÿsatz spricht Hegel
 
erst im Anmerkungsteil von | K 6 vgl. B299,1 II499,1 .
Mir scheint, dass man Hegel hier im Instanz-Ansatz nachfolgen kann, wenn

man im Anschluss an seine Ausführungen zum Schluÿ B104  II308 ; Enz.
 
ŸŸ 181 ; vgl. aber auch etwa Ph118 128 oder Enz. ŸŸ 575  Folgendes festsetzt:
 
Für ein Tripel A,B,C von System- Bestimmungen A, B und C liegt mit
 
Bezug auf ein Tripel K1 ,K2 ,K3 von Methoden- Bestimmungen K1 , K2 und K3

genau dann ein Schluÿ vor, wenn bei Geltung mindestens einer der Aussagen
K 1 B
n 1n 
,C , K 1n n
1 B ,C oder n 11nB K 1n 1n 
, C sowie bei weiterer Geltung minde-

stens einer der Aussagen K 
K 1n
2 A , B , n 2 1nA ,B oder
n
K 1n 1n 
A , B ebenfalls

mindestens eine der Aussagen K
3 A ,C , K 1n
3 A ,C
n 2
oder K 1n
3 A ,C
1n 

gilt.
Die Bestimmungen A und C heiÿen dann die Extreme, die Bestimmung B
heiÿt die Mitte. Die Bestimmung A schlieÿt sich durch die Bestimmung B
mit der Bestimmung C zusammen, bzw. A wird durch B mit C zusammenge-
schlossen. Bei der beanspruchten geltenden Aussage der ersten Aussagengruppe

handelt es sich um die im Instanz-Ansatz gefasste erste Prämisse, bei der be-
anspruchten geltenden Aussage der zweiten Aussagegruppe um die im Instanz-

Ansatz gefasste zweite Prämisse. Die beanspruchte geltende Aussage der letz-

ten Aussagegruppe ist der im Instanz-Ansatz gefasste Schluÿsatz.

Insbesondere liegt nach Enzyklopädie 1830 Ÿ182 ein vernünftiger
Schluÿ vor, wenn die Bestimmung A sich durch die Bestimmung B mit sich


selbst zusammenschlieÿt kursiv im Original , d. h. wenn C und A dieselbe Be-
stimmung sind, speziell also, wenn A überhaupt an die Stelle von C tritt.
Der Schluÿ, von dem Hegel im Anmerkungsteil von | K 4 spricht, kann nun

als ein solcher aufgefasst werden, der für das Tripel Z,E,Z mit Bezug auf das

Tripel Enthalten',Selbst-Negatives,Negatives dadurch vorliegt, dass neben den
Aussagen
E
th  E , Z
n 1n 

und
N 1n
s Z ,E
1n 

Eh t E ,Z

n 1n  n
ist analytisch gleichwertig mit Z E , vgl. oben S. 193f auch
die Aussage
N 1n
Z ,Z
1n 
- 292 -

gilt. Jedenfalls erreicht man die letztere Aussage bei Vorgabe von SubZ1n

N 21n 
,
vgl. oben S. 278. In einer kleinen Übersicht hätte man:

1. Prämisse: Eh t 
n
E ,Z
1n 

2. Prämisse: N s
1n
Z ,E
1n 

Schluÿsatz: N 1n
Z ,Z
1n 

Der angeführte Schluÿ ist vernünftig, sofern Z nicht nur als das erste Ex-
trem, sondern auch als das zweite Extrem fungiert.
Die Aussage
1n
Z ,ZN 1n 

als den Schluÿsatz zu den Prämissen


Eh
t  E ,Z
n 1n 

und
N s Z ,E
1n 1n 

zu betrachten, kann sich, denke ich, durchaus auf die an der erwähnten Stelle
in | K 6b gemachte Angabe stützen, es sei der Begri hier der Begri qua

Drittes bzw. qua Zweites vgl. weiter unten S. 303  im Schluÿsatz durch
seine Negativität mit sich selbst vermittelt.
Bei einem Verständnis der Vermittlung als Beziehung sowie der Vermitt-
lung mit sich als Beziehung auf sich jedenfalls erreicht man über die logisch
bzw. analytisch gültigen Sequenzen

4--3.19 Re=1n Z1n = Z1n
und
4--3.20

S [ ... ], N Z ,Z
1n 1n 
B ez Z ,Z
1n 1n 

die Sequenzen
4--3.21

S [ ... ], Re=1n , N Z ,Z
1n 1n 
B ez s
1n
Z ,Z
1n 

und
4--3.21.1

S [ ... ], Re=1n , N 1n
Z ,Z
1n 
B ez s2
1n
Z ,Z
1n 

und damit die Sequenz


4--3.22

S [ ... ], Re=1n , N Z ,Z
1n 1n 
V s2
1n
Z ,Z
1n 
.

Ein Schluÿ im angegebenen Sinne sagen wir unter Vorbehalt: im Hegel-


schen Sinne besteht u n a b h ä n g i g davon, ob seine Prämissen und sein
Schluÿsatz auch einen logisch oder analytisch gültigen Schluss bilden. Die Prä-
missen eines Schlusses im Hegelschen Sinne k ö n n e n ihren Schluÿsatz zur
logischen oder analytischen Folge haben, müssen dies aber keineswegs.
- 293 -

Beispiel eines Schlusses im Hegelschen Sinne, dessen Prämissen den



Schluÿsatz logisch zu folgern erlauben, ist der für das Tripel E,Z,Z mit Be-

zug auf das Tripel Negatives,Negatives,Negatives bestehende Schluÿ mit den
Prämissen
N 1n
Z ,Z
1n 

und
N 1n
E ,Z
1n 

und dem Schluÿsatz


N 1n
E ,Z :
1n 

Trivialerweise folgt der mit der zweiten Prämisse identische Schluÿsatz logisch
aus den Prämissen.
Ein Hegelscher Schluÿ, dessen Prämissen den Schluÿsatz nicht logisch
oder analytisch zu folgern erlauben, ist der jedenfalls bei angesetzter Geltung
n
E 1n n 
von E E bzw. th E ,E für das Tripel Z,E,E mit Bezug auf das Tripel

Enthalten,Negatives,Enthalten bestehende Schluÿ mit den Prämissen
E h E ,E
t
1n n

und
N Z ,E 1n 1n 

und dem Schluÿsatz


E h Z ,E .
 
1n n
t

Bei einer Deutung von N als N erhält man sogar die formallogische Ne-
1
gation des Schluÿsatzes , die Aussage
 

E h Z ,E ,
t
1n n


als analytische Folge der Prämissen vgl. die logisch gültige Sequenz 1--4.10 ,

oben S. 229 .

Zu | K 5:

| K 5a 1: In diesem Wendepunkt der Methode kehrt der Verlauf des Erkennens
zugleich in sich selbst zurück.

Dadurch, dass die Negativität des Zweiten gegenüber dem Ersten, die ur-
sprünglich eine Fremd-Negativität des Zweiten gegenüber dem Ersten war, ab

| K 4a 2 als Selbst-Negativität des Zweiten gegenüber dem Ersten behandelt
wird, dadurch also, dass die Aussage
N f Z ,E
1n 1n 

durch die Aussage


N s Z ,E
1n 1n 

ersetzt wird, wird nicht nur das Aufheben des Widerspruches möglich, sondern
kehrt auch zugleich die als Erkennen angesprochene Bewegung des Begrif-
- 294 -

fes auf die Weise in sich, d. i. in ihren Ausgangspunkt, zurück, als sie wieder
eine strenge Beziehung auf sich oder eine Unmittelbarkeit erreicht die des
Zweiten.


| K 5a 2: Diese Negativität ist als der sich aufhebende Widerspruch die H e r-
s t e l l u n g der e r s t e n U n m i t t e l b a r k e i t, der einfachen Allgemeinheit;
denn unmittelbar ist das Andere des Anderen, das Negative des Negativen das
P o s i t i v e, I d e n t i s c h e, A l l g e m e i n e.

Es ist grundsätzlich möglich, im Vorderteil des Satzes den als -Einschub


den Ausdruck: als der sich aufhebende Widerspruch kausal zu nehmen und
den Text so zu lesen, als ob da stünde: Diese Negativität ist, da sie der sich aufhe-
bende Widerspruch ist, die Herstellung der ersten Unmittelbarkeit, der einfachen
Allgemeinheit. Die Herstellung der ersten Unmittelbarkeit oder einfachen
Allgemeinheit würde so auf das Aufheben des Widerspruches zurückgeführt.
Tatsächlich hat man, auch bei Deutung von als 1 oder 2 , die ana- N N N
lytische Gültigkeit der Sequenz

5--2.1.1

S [ ... ], Tr=1n , Z E ,
n
N Z ,E
1n 1n 
,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N W*Z
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n 1n


,E
n

 B s2 Z
1n 

bzw.

5--2.1.2

S [ ... ], Tr=1n , N Z ,E
1n 1n 
,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n  1n
 Z = Y ∨ Z = f -- Y ,1n 1n
N 1n

N W*Z
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n 1n


,E
n

 U 2 Z
1n 

sowie die analytische Gültigkeit der über


5--2.2

S [ ... ], B ez s2
1n 
Z W B2 Z
1n 
 B s2
1n 
Z
und
3--3.29

S [ ... ], Re=1n , Z Z
n
B ez s2
1n 
Z
sich ergebenden Sequenz
5--2.3.1

S [ ... ], Re=1n , Z Z
n
W B2 Z
1n 
 B s2 Z
1n 

bzw.
5--2.3.2

S [ ... ], Re=1n , Z Z
n
W B2 Z
1n 
 U 2 Z
1n 
.
 
Zur analytischen Gültigkeit der Sequenzen 5--2.1.1 und 5--2.2 vgl. Anhang

XXXV.
- 295 -

Über eine entsprechend für den Selbständigkeits-Widerspruch des Zweiten


analytisch gültige Sequenz
5--2.4.1

S [ ... ], Σ W S2 Z
1n 
 B s2 Z
1n 

bzw.
5--2.4.2

S [ ... ], Σ W S2 Z
1n 
 U 2 Z
1n 

erhielte man wegen der Gleichwertigkeit der letzteren Sequenz mit


5--2.4.3

S [ ... ], Σ, W S2 Z
1n 
U 2 Z
1n 

sowie wegen
4--3.8

S [ ... ] W S2
1n 
Z

vgl. oben S. 283 in Anwendung der Schnittregel SR die Sequenz
5--2.4.4

S [ ... ], Σ U 2 Z
1n 
:
die Unmittelbarkeit des Zweiten ergäbe sich bereits direkt über das Prämissen-
system Σ.
Wir werden sehen, dass die Herstellung der ersten Unmittelbarkeit oder
einfachen Allgemeinheit auch o h n e Rekurs auf das Aufheben des Widerspru-
ches erreicht werden kann.
Ich nehme entsprechend den besagten als -Einschub lediglich reminiszierend
und relativisch und lese den Text so, als ob es hieÿe: Diese Negativität, die der
sich aufhebende Widerspruch ist, ist ferner die Herstellung der ersten Unmittel-
barkeit, der einfachen Allgemeinheit.
Der so verstandene als -Einschub trüge zum eigentlichen Gedankengang des

Satzes | K 5a 2 nichts bei und könnte entfallen.

Der zweite Teil des Satzes | K 5a 2 liefert eine Begründung zumindest ein
wesentliches Element einer Begründung für den ersten Teil des Satzes:
W e i l das Andere des Anderen bzw. das Negative des Negativen unmittelbar
... das Positive, Identische, Allgemeine ist, ist diese Negativität die Selbst-
Negativität des Zweiten gegenüber dem Ersten die Herstellung der ersten
Unmittelbarkeit, der einfachen Allgemeinheit.
 
Im Instanz-Ansatz erscheint die in | K 5a 22 gegebene Begründung für | K 5a 21
als die analytisch gültige Sequenz
5--2.5

S [ ... ], Sym=1n , N s Z ,E
1n 1n 
B ez s2 Z
1n 


vgl. Anhang XXXVI , wenn man zum Einen, dass das Zweite das Negative des
Negativen ist, als
N s
1n
Z ,E
1n 


fasst vgl. oben S. 279 , zum Anderen das Positive und das Identische wie

schon das Allgemeine vgl. oben S. 210  als Beziehung auf sich fasst, also
P P 
I
mit   für  ositives   positiv  und  d  für  dentisches   dentität ,

I I
identisch  die Denitionen
- 296 -

5--2.6.1

P 2 A
1n 
(
+ B ez s2
1n 
A
und
5--2.6.2

I d
2 A
1n 
(
+ B ez s2 A
1n 

 
ansetzt vgl. etwa W55,2, 57 II53,2, 55,2; W35,5, 52,3 II34,4, 51,1; vgl. auch Enz.
  
Ÿ120 . Mit 5--2.6.1 und 5--2.6.2 hätte man dann insbesondere die analytische
Gültigkeit der Sequenz
5--2.6.3

S [ ... ] P 2 Z
1n 
 B ez s2 Z
1n 

und der Sequenz


5--2.6.4

S [ ... B] I d
2 Z
1n 
ez s2 Z
1n 
,
d. h. also die analytische Äquivalenz von P Z B

1n  1n 
und Z bzw. von
I Z und B Z .
ez s2
2
1n  1n 
d ez s2
2
Dass das Negative des Negativen u n m i t t e l b a r  das Positive, Identi-
sche, Allgemeine ist, käme darin zum Ausdruck, dass die Sequenz
5--2.5

S [ ... ], Sym=1n , N s
1n
Z ,E
1n 
B ez s2 Z
1n 

neben der Aussage


N s
1n
Z ,E
1n 

über keine weitere Prämisse verfügt, in der auf Methodenbestimmungen Bezug


genommen wird.
Wird nun die Sequenz
5--2.5

S [ ... ], Sym=1n , N s
1n
Z ,E
1n 
B ez s2 Z
1n 


a statt der Sequenz
3--3.21

S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
B ez a2 Z
1n 

an die Sequenz
 n
3--3.20 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n, Z E
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n s2


1n 
Z

angefügt das Anfügen von 3--3.21 an 3--3.20 führte zu S2 Z , zu dem


 
W 1n 

Zweiten als dem Selbständigkeits-Widerspruch vgl. oben S. 260 oder



b statt der Sequenz
3--2.4

S [ ... ], Z E , Z1n =
n
N -- E f
1n
B ez a2
1n 
Z
an die Sequenz
3--3.29

S [ ... ], Re=1n , Z Z
n
B ez s2 Z
1n 

angefügt das Anfügen von 3--2.4 an 3--3.29 führte zu



 
W B2
1n 
Z , zu dem Zwei-
ten als dem Beziehungs-Widerspruch vgl. oben S. 264 , dann wird jeweils
die Herstellung der ersten Unmittelbarkeit erreicht.
- 297 -


Zu a . Man hat die Ableitung:
 n
3--3.20 S [ ... ], Tr=1n , Z1n = E1n, Z E ,
∧Y n. B 1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n Z


1n 

N B
s2
 1n 1n  1n 
5--2.5 S [ ... ], Sym=1n, s Z ,E ez s2 Z

O SAd
n
S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n , Z1n = E1n, Z E
∧ Y n . B 2 Z n, Y n   Z n = Y n ∨ Z n = N f -- Y n,
1
ez
1 1 1 1 1 1

∧ Y n . Z n = N f -- Y n  E n = Y n, N s Z n, E n B Z 1n 
1 1 1 1 1 1
1
s2

B
∧ ez s2 Z
1n 

O
n
S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n , Z1n = E1n, Z E
∧ Y n . B 2 Z n, Y n   Z n = Y n ∨ Z n = N f -- Y n,
1
ez
1 1 1 1 1 1

∧ Y n . Z n = N f -- Y n  E n = Y n, N s Z n, E n B 1n 
1 1 1
1 1 1 1
s2 Z .

Die Hinzunahme der Aussagen Z Z und


n
N 1n
E ,Z
1n 
zum Prämissensystem der
letzten Sequenz führt auf die Sequenz

5--2.7 S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B 2 Z ,Y
1
ez
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N -- Y f
1n
,
∧ Y n . Z n = N f -- Y n
1 1 1
 E1n = Y1n, G z0
1n
Z ,Z ,E
n n
B s2 Z
1n 
,

bzw. für N als N 1 oder N 2 auf die Sequenz



5--2.7.1 S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B
1
ez Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N 1n
1-f -- Y ,
∧ Y n . Z n = N 1-f -- Y n G B
2
1n n n 1n 
 E1n = Y1n,
1
1 1
z 1-0 Z ,Z ,E s2 Z

oder die Sequenz



5--2.7.2 S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B
1
ez Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N 1n
2-f -- Y ,
∧ Y n . Z n = N 2-f -- Y n G B
2
1n n n 1n 
 E1n = Y1n,
1
1 1
z 2-0 Z ,Z ,E s2 Z .

Unter Verwendung der Abkürzungen ΣS2', ΣS2-1' und ΣS2-2' für die Prä-
   
missensysteme der Sequenzen 5--2.7 , 5--2.7.1 und 5--2.7.2 vgl. oben S. 285
notieren wir die erreichten Sequenzen als
- 298 -

5--2.8

Σ S2 ' B s2 Z
1n 
,

5--2.8.1

ΣS2-1' B s2 Z
1n 

und
5--2.8.2

ΣS2-2' B s2 Z
1n 
,

bzw. bei Berücksichtigung der analytischen Äquivalenz von



B s2 Z
1n 
mit U 2 Z
1n 

vgl. oben S. 235 als

5--2.9

ΣS2' U 2 Z
1n 
,

5--2.9.1

ΣS2-1' U 2 Z
1n 

und
5--2.9.2

ΣS2-2' U 2 Z
1n 
.

Zu b . Das Zusammennehmen von
3--3.29

S [ ... ], Re=1n , Z Z
n
B ez s2 Z
1n 

mit
5--2.5

S [ ... ], Sym=1n , N s
1n
Z ,E
1n 
B ez s2 Z
1n 

ergibt
n
S [ ... ], Re=1n , Sym=1n , Z Z ,
N s Z ,E
1n 1n 
B ez s2 Z
1n 
.

Die Hinzunahme der Aussagen Z E


n
und N s E ,Z
1n 1n 
zum Prämissensystem
der letzten Sequenz ergibt

5--2.10 S [ ... ], Re=1n , Sym=1n ,
G z0
1n
Z ,Z ,E
n n
B ez s2 Z
1n 
.

Das Zusammennehmen von 5--2.10 mit

4--2.3 S [ ... ], Tr=1n , Z1n = E1n,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez a2 Z


1n 

führt auf

S [ ... ], Re=1n , Sym=1n , Tr=1n ,


∧ Y n . B 2 Z , Y n  Z n = Y n ∨ Z n = N f -- Y n,
1
ez
1n 1  1 1 1 1

∧ Y n . Z n = N f -- Y n  E n = Y n, G 0 Z n,Z n,E n 
1 1 1 1 1
z
1
B ez s2 Z
1n 

∧ B ez a2 Z
1n 
- 299 -

bzw. auf

5--2.11 S [ ... ], Re=1n , Sym=1n , Tr=1n ,
∧ Y n . B 2 Z , Y n   Z n = Y n ∨ Z n = N f -- Y n,
1
ez
1n 1 1 1 1 1

∧ Y n . Z n = N f -- Y n  E n = Y n, G 0 Z n,Z n,E n B 1n 
1  1
1 1 1 1
z s2 Z ,

für N als N 1 oder N 2 auf



5--2.11.1 S [ ... ], Re=1n , Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B 1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N 1n
1-f -- Y ,
∧ Y n . Z n = N 1-f -- Y n G B
2
1n n n 1n 
 E1n = Y1n,
1
1 1
z 1-0 Z ,Z ,E s2 Z

oder

5--2.11.2 S [ ... ], Re=1n , Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B 1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N 1n
2-f -- Y ,
∧ Y n . Z n = N 2-f -- Y n G B
2
1n n n 1n 
 E1n = Y1n,
1
1 1
z 2-0 Z ,Z ,E s2 Z .

Unter Verwendung der Abkürzungen für die Prämissensysteme der Sequenzen


   
5--2.11 , 5--2.11.1 und 5--2.11.2 vgl. oben S. 288 sowie in Berücksichtigung
der analytischen Äquivalenz von s2 Z
1n 
mit 2 Z
1n 
B
notieren wir diese Se- U
quenzen als

5--2.12

S [ ... ], ΣB2' B s2 Z
1n 
,

5--2.12.1

S [ ... ], ΣB2-1' B s2 Z
1n 

und
5--2.12.2

S [ ... ], ΣB2-2' B s2 Z
1n 
,

bzw. als

5--2.13

S [ ... ], ΣB2' U 2
1n 
Z ,

5--2.13.1

S [ ... ], ΣB2-1' U 2 Z
1n 

und
5--2.13.2

S [ ... ], ΣB2-2' U 2 Z
1n 
.

Die Herstellung der ersten Unmittelbarkeit kann auch o h n e Rückgri


auf die Sequenz
5--2.5

S [ ... ], Sym=1n , N s
1n
Z ,E
1n 
B ez s2 Z
1n 
,
- 300 -


und das heiÿt, ohne der zweiten Hälfte des Satzes | K 5a 2 Rechnung zu tragen,
erreicht werden, wenn man für Z1n die Beziehungsannahme ansetzt, also


H 2 Z
1n 

vorgibt vgl. oben S. 200 .


Es sei die Sequenz
3--3.29

S [ ... ], Re=1n , Z Z
n
B ez s2 Z
1n 

mit der Sequenz


5--2.14

H 2 Z
1n 
B ez s2 Z
1n 
B ez a2 Z
1n 

H

1n 
zusammengenommen, die sich über das Verständnis der Abkürzung 2 Z er-
gibt. Man erhält dann die Sequenz
S [ ... ], Re=1n , H 2
1n 
Z ,ZZ
n
B ez s2 Z
1n 

.
∧ B ez s2 Z
1n 
 B ez a2
1n 
Z
bzw.
S [ ... ], Re=1n , H 2
1n 
Z ,ZZ
n
B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z
und damit die Sequenz
S [ ... ], Re=1n , H 2
1n 
Z ,ZZ
n
B s2
1n 
Z .

Die Erweiterung des Prämissensystems der letzten Sequenz um die Aussagen


n
ZE , N 1n
s Z ,E
1n 
und
1n
s E ,Z
1n 
N
führt auf

5--2.15

S [ ... ], Re=1n , H 1n 
Z ,
G Z ,Z ,E B
2
1n n n 1n 
z0 s2 Z ,

bzw. für N als N oder N auf 1 2

S ... , Re , H Z ,
 1n 
5--2.15.1 [ ] =1n

G Z ,Z ,E B
2
1n n n 1n 
z 1-0 s2 Z
oder auf

5--2.15.2

S [ ... ], Re=1n , H 1n 
Z ,
G B
2
1n n n 1n 
z 2-0 Z ,Z ,E s2 Z .

Unter Verwendung der entsprechenden Abkürzungen für die Prämissensy-


  
steme vgl. oben S. 289 notieren wir die Sequenzen 5--2.15 , 5--2.15.1 und

5--2.15.2 als

5--2.16

S [ ... ], ΣBb '
*
B s2 Z
1n 
,

5--2.16.1

S [ ... ], ΣBb1 '
*
B s2 Z
1n 
- 301 -

und
5--2.16.2

S [ ... ], ΣBb2 '
*
B s2 Z
1n 
,

bzw. bei Berücksichtigung der analytischen Äquivalenz von B s2


1n 
Z mit U 2
1n 
Z
als

5--2.17

S [ ... ], ΣBb '
*
U 2 Z
1n 
,

5--2.17.1

S [ ... ], ΣBb1 '
*
U 2 Z
1n 

und
5--2.17.2

S [ ... ], ΣBb2 '
*
U 2 Z
1n 
.

In einer Übersicht seien die Sequenzen

S [ ... ], ΣE
*
W*Z 1n
,E ,
n

... ... ...


... ... ...


linke Spalte , die formulieren, dass bei Vorgabe der Prämissensysteme ΣE , ...
*
... die Bestimmung Z1n der Widerspruch ist, die Sequenzen

S [ ... ], ΣE '
*
W*Z 1n
,E ,
n

... ... ...


... ... ...


mittlere Spalte sowie die Sequenzen

S [ ... ], ΣS2' U 2 Z
1n 
,
... ... ...
... ... ...


rechte Spalte gegenübergestellt, die formulieren, dass bei Vorgabe der Prämis-
sensysteme ΣE ', ... ... den apostrophierten Gegenstücken der Prämissensyste-
*
me ΣE , ... ... das Aufheben des Widerspruches bzw. die Herstellung der
*
ersten Unmittelbarkeit erreicht wird.
- 302 -

V o r dem Identi- N a c h dem Identizierungsschritt


zierungsschritt

S [ ... ], ΣE
*
W * Z ,E 1n n
S [ ... ], ΣE '
*
W * Z ,E 1n n

S [ ... ], ΣE1
*
W * Z ,E
1
1n n
S [ ... ], ΣE1 '
*
W * Z ,E 1
1n n

S [ ... ], ΣE2
*
W * Z ,E
2
1n n
S [ ... ], ΣE2 '
*
W * Z ,E 2
1n n

S [ ... ], ΣS2 WS2 Z


1n 
S [ ... ], ΣS2' W S2 Z
1n 
... ΣS2' U 2 Z
1n 

S [ ... ], ΣS2-1 W S2 Z
1n 
S [ ... ], ΣS2-1' W S2 Z
1n 
... U 2 Z
1n 

S [ ... ], ΣS2-2 W S2 Z
1n 
S [ ... ], ΣS2-2' W S2 Z
1n 
... U 2 Z
1n 

S [ ... ], ΣB2 W B2 Z
1n 
S [ ... ], ΣB2' W B2 Z
1n 
... ΣB2' U 2 Z
1n 

S [ ... ], ΣB2-1 W B2 Z
1n 
S [ ... ], ΣB2-1' W B2 Z
1n 
... U 2 Z
1n 

S [ ... ], ΣS2-2 W B2 Z
1n 
S [ ... ], ΣB2-2' W B2 Z
1n 
... U 2 Z
1n 

S [ ... ], ΣBb
*
W B2 Z
1n 
S [ ... ], ΣBb '
*
W B2 Z
1n 
... ΣBb '
*
U 2 Z
1n 

S [ ... ], ΣBb1
*
W B2 Z
1n 
S [ ... ], ΣBb1 '
*
W B2 Z
1n 
... U 2 Z
1n 

S [ ... ], ΣBb2
*
W B2 Z
1n 
S [ ... ], ΣBb2 '
*
W B2 Z
1n 
... U 2 Z
1n 

Statt die Herstellung der ersten Unmittelbarkeit auf das Aufheben des

Widerspruches zurückzuführen vgl. oben S. 294 , ist es nicht nur möglich, son-
dern auch wesentlich einfacher, umgekehrt das Aufheben des Widerspruches als
eine Folge der Herstellung der ersten Unmittelbarkeit der Unmittelbarkeit
des Zweiten anzusehen: man hat die analytische Gültigkeit der Sequenzen
5--2.18.1

S [ ... ], B Z s2
1n 
W * Z ,E 1n n
,

... , B Z W Z
 1n  1n 
5--2.19.1 S[ ]
s2 S2

und
5--2.20.1

S [ ... ], B s2 Z
1n 
W B2 Z
1n 
,
- 303 -

und damit der Sequenzen


5--2.18.2

S [ ... ], U Z 2
1n 
W * Z ,E 1n n
,

... , U Z W Z
 1n  1n 
5--2.19.2 S[ ]
2 S2

und
5--2.20.2

S [ ... ], U 2 Z
1n 
W B2 Z
1n 


vgl. Anhang XXXVII .


| K 5a 3: Dieses Unmittelbare ist im ganzen Verlauf, wenn man überhaupt z ä h-
l e n will, das D r i t t e zum ersten Unmittelbaren und zum Vermittelten.

Es ist wichtig zu konstatieren, dass Hegel n i c h t sagt, dass man nicht zählen
k ö n n e.
Wenn man nun zählen w i l l , dann wird man die zweite Bestimmung, sofern
sie das Unmittelbare das zweite Unmittelbare ist, gegenüber der ersten
Bestimmung, sofern sie ebenfalls das Unmittelbare das erste Unmittelbare
ist, und gegenüber dem Vermittelten als das Dritte zählen.
Da sowohl die erste wie auch die zweite Bestimmung als das Vermittel-
   
te angesprochen wurde vgl. | K 1a 2; | K 1a 4, | K 2a 1, | K 3a 1; man erreichte
V 2 E
1n  1n 
V
wie auch 2 Z , vgl. oben S. 239, 244f , kann die Zählung prinzipiell
zweifach ausfallen:

a Man hat 1. die erste Bestimmung, sofern sie das Unmittelbare ist, 2. die
erste Bestimmung, sofern sie das Vermittelte ist, und 3. die zweite Bestimmung,
sofern sie das Unmittelbare ist. In einer Übersicht:

1. 2. 3.

E mit U 2
1n 
E E mit V 2 E
1n 
Z mit U 2
1n 
Z

b Man hat 1. die erste Bestimmung, sofern sie das Unmittelbare ist, 2. die
zweite Bestimmung, sofern sie das Vermittelte ist, und 3. die zweite Bestim-
mung, sofern sie das Unmittelbare ist. In einer Übersicht:

1. 2. 3.

E mit U 2
1n 
E Z mit V 2
1n 
Z Z mit U 2
1n 
Z

Die beiden Zählungen unterscheiden sich an der zweiten Stelle. Der Text je-
denfalls der bisherige gibt meines Erachtens keinen schlüssigen Hinweis darauf,
ob mit dem Vermittelten die erste oder die zweite Bestimmung gemeint ist.
- 304 -


| K 5a 4: Es ist aber auch das Dritte zum ersten oder formellen Negativen und
zur absoluten Negativität oder dem zweiten Negativen; insofern nun jenes erste
Negative schon der zweite Terminus ist, so kann das als D r i t t e gezählte auch
als V i e r t e s gezählt und statt der T r i p l i z i t ä t die abstrakte Form als eine
Q u a d r u p l i z i t ä t genommen werden; das Negative oder der U n t e r s c h i e d
ist auf diese Weise als eine Zweiheit gezählt.
 
In | K 5a 4 werden zwei weitere Zählungen angeboten, die eine in | K 5a 41,

die andere in | K 5a 42. Sie seien, um sie von den gerade angeführten Zählungen
    
a und b abzusetzen, als die Zählungen c und d bezeichnet. Die Zählung d

geht aus der Zählung c dadurch hervor, dass ihr eine weitere zu zählende Stelle
vorgeschaltet wird.

Zur Zählung c . Es, das zweite Unmittelbare bzw. die zweite Bestimmung,
sofern sie das Unmittelbare ist, ist das Dritte gegenüber dem ersten oder for-
mellen Negativen d. i. der zweiten Bestimmung, sofern sie mit Bezug auf die
 
erste Bestimmung fremd-negativ ist vgl. | K 1a 3; oben S. 243 sowie gegen-
über der absoluten Negativität oder dem zweiten Negativen d. i. der zweiten
Bestimmung, sofern sie mit Bezug auf die erste Bestimmung selbst-negativ ist
 
vgl. | K 4a 3; oben S. 277 . Wir haben:

1. 2. 3.

Z mit N f
1n
Z ,E
1n 
Z mit N s
1n
Z ,E
1n 
U
Z mit 2 Z
1n 


Zur Zählung d . Die zweite Bestimmung, sofern sie mit Bezug auf die erste

Bestimmung fremd-negativ ist, wird, statt wie in der Zählung c als das Erste,
 
als das Zweite gezählt. Als das Erste wird wie in den Zählungen a und b die

in der Zählung c nicht erschienene erste Bestimmung gezählt, sofern sie das
Unmittelbare ist.
Die zweite Bestimmung, sofern sie das Unmittelbare ist, rückt somit an die
vierte Stelle. Wir haben:

1. 2. 3. 4.

E m. U 2
1n 
E Z m. N f
1n
Z ,E
1n 
Z m. N s
1n
Z ,E
1n 
Z m. U 2
1n 
Z

Die beiden Zählungen lassen sich wie folgt koordinieren:

1. 2. 3.

Z m. N f
1n
Z ,E
1n 
Z m. N s
1n
Z ,E
1n 
Z m. U 2
1n 
Z

1. 2. 3. 4.

E m. U 2
1n 
E Z m. N f
1n
Z ,E
1n 
Z m. N s
1n
Z ,E
1n 
Z m. U 2
1n 
Z
- 305 -

Angesichts der analytischen Gültigkeit der Sequenz


5--4.1

S [ ... ], Sym=1n , N f Z ,E
1n 1n 
V 2 Z
1n 


vgl. Anhang XXXVIII , d. h. des Umstandes, dass man, bei zugestandener Aus-
sage Sym=1n , bereits mit
  
1n
f Z ,E N
1n  1n 
V
auch 2 Z hat, sind die drei Zählungen
b , c und d so koordinierbar:

1. 2. 3.

E m. U 2
1n 
E Z m. V 2 Z
1n 
U
Z m. 2
1n 
Z

1. 2. 3.

Z m. N f Z ,E
1n 1n 
Z m. N s
1n
Z ,E
1n 
U
Z m. 2
1n 
Z

1. 2. 3. 4.

E m. U 2
1n 
E Z m. N f Z ,E
1n 1n 
Z m. N s
1n
Z ,E
1n 
U
Z m. 2
1n 
Z

Das Negative, d. i. die zweite Bestimmung, sofern sie mit Bezug auf die erste
Bestimmung negativ ist im Instanz-Ansatz: Z mit
 
1n
Z ,E
1n 
, wird in N
den beiden Zählungen c und d insofern als eine Zweiheit gezählt, als es als
das erste und zweite Negative, als das mit Bezug auf die erste Bestimmung
Fremd- und Selbst-Negative im Instanz-Ansatz: als Z mit
N f Z ,E
1n 1n 

und
N s Z ,E
1n 1n 

berücksichtigt wird.

Im Übrigen legt | K 5a 43 nahe, dass Hegels Rede vom Unterschied wie die
Rede vom Negativen verstanden werden kann.


| K 5a 5: Das Dritte oder das Vierte ist überhaupt die Einheit des ersten und
zweiten Momentes, des Unmittelbaren und des Vermittelten.

Wenn man das erste und das zweite Moment bzw. das Unmittelbare

und das Vermittelte im Sinne der Zählung b nimmt so dass die erste und die

zweite Bestimmung gemeint sind vgl. oben S. 303 ; und wenn man die Einheit
im Sinne der Denition
5--5.1

Eh C ,B ,A
1n n n
(
+ CB
n
∧ CA
n
- 306 -

nimmt; dann ist die zweite Bestimmung, die als das zweite Unmittelbare, nach
   
den Zählungen a , b und c das Dritte, nach der Zählumg d das Vierte ist, mit
n n
Z Z und Z E , also mit
5--5.2

Eh 1n n
Z ,Z ,E ,
n

die Einheit des ersten und zweiten Momentes, des Unmittelbaren und des Ver-
mittelten.
n
Sollte diese Deutung berechtigt sein, so dass neben der Aussage Z E auch
n
stets vor wie nach dem Identizierungsschritt die Aussage Z Z anzusetzen
wäre, dann hätte man einen Hinweis darauf, dass von den Prämissensystemen
ΣE, ΣE1, ... , ΣBb2 sowie ΣE', ΣE1', ... , ΣBb2 ' nur diejenigen zugrundezulegen
* *
wären, die über die Prämissen
G z
*
1n n
Z ,Z ,E ,
n

G z1
*
1n
Z ,Z ,E
n n

... ... ...


bzw.
G z0
1n n
Z ,Z ,E
n

... ... ...


... ... ...
verfügen.
Es ist höchst wichtig, zu sehen, dass die Rede vom Dritten oder Vierten
als eine Rede von Ordinalzahlen eingeführt wurde, n i c h t aber als eine Rede, die
eine gegenüber der ersten und zweiten Bestimmung von Hegel auch gängig
das Erste und Zweite genannt weitere dritte oder gar vierte Bestimmung
meint.
Es mag allerdings sein, dass der Text von | K in der Folge, vielleicht auch bereits

in | K 5a 5, auf die Weise kippt, dass aus der als das Dritte oder Vierte gezählten
zweiten Bestimmung eine dritte Bestimmung wird.
Allenfalls vertretbar wäre es, die zweite Bestimmung, sofern sie denn das Un-
mittelbare ist, mit einer gesonderten Benennung zu versehen, sei es, dass eine
solche eigens eingerichtet wird, sei es, dass eine solche sich im Sprachgebrauch
für die zweite Bestimmung, sofern sie das Unmittelbare ist, bereits vorndet.

Zu | K 5b:

Für das Mittelstück dieses Anmerkungsteils, B298,1 Z14--24 II498,1 Z13--23

Der S c h l u ÿ ... ... a l s a u f g e h o b e n e sein können ein befriedigendes Ver-
ständnis zu entwickeln, dürfte schwieriger sein, als es den Anschein hat.
Vielleicht ist soviel klar:
Dem Schluÿ, der im formellen Sinne genommen bloÿ in der verständigen
Bestimmung der Identität sich verläuft, fehlt ... das ... dialektische Moment
n
auf der Grundlage der Identität E E und bei einer Deutung von N als
- 307 -

N 1 oder N 2 wird man die Aussage Z E


n
und damit auch die Konjunktion
1--2.51

ZE
n
∧ Z1n = N -- E
f
1n
,
die gesetzte Dialektik, nicht erreichen vgl. die Ausführungen zu | K 3b, oben

S. 267 , sowie oben S. 258 . Der im Zusammenhang mit | K 4b vorgeführte Schluÿ
n
verfügte dagegen über die Prämisse Z E bzw. th  E , Z
n 1n 
E 
vgl. oben S. 291f .
Das dialektische Moment tritt aber in der Triplizität der Bestimmungen
ein, weil das Dritte die Einheit der zwei ersten Bestimmungen ist weil man

für das in der Zählung b als das Dritte Gezählte, die zweite Bestimmung, die
Aussage
5--5.2

Eh 1n
Z ,Z ,E ,
n n

also die Konjunktion


n n
ZZ ∧ ZE ,
insbesondere
n
ZE
hat, verfügt man neben
Z1n = N -- E f
1n

auch über die gesetzte Dialektik


ZE
n
∧ Z1n = N -- E
f
1n

und damit über die sich bereits mit dem rechten Konjunktionsglied ergebende
Aussage
V 2
1n 
Z
 
vgl. die Sequenz 1--6.14' , oben S. 245 .
Z1n mit 2 Z
1n 
V 
machte aber die zweite Stelle der in der Zählung b gezähl-
ten Triplizität aus.

Zu | K 6:

| K 6a 1: Näher ist nun das D r i t t e das Unmittelbare, aber d u r c h A u f h e-
b u n g d e r V e r m i t t l u n g, das Einfache durch A u f h e b e n d e s U n t e r-
s c h i e d e s, das Positive durch Aufheben des Negativen, der Begri, der sich
durch das Anderssein realisiert und durch Aufheben dieser Realität mit sich zu-
sammengegangen und seine absolute Realität, seine e i n f a c h e Beziehung auf
sich hergestellt hat.

Der Satz | K 6a 1 schreibt dem Dritten Viererlei zu: 1. dass es durch Auf-
hebung der Vermittlung das Unmittelbare ist; 2. dass es durch Aufheben
des Unterschiedes das Einfache ist; 3. dass es durch Aufheben des Ne-
gativen das Positive ist; 4. dass es der Begri ist, wie der in der dritten
Satzzeile beginnende Relativsatz ihn qualiziert. Die vier Zuschreibungen seien
einzeln durchgegangen.

Zu 1. : Das Dritte hier wie im Folgenden als die zweite Bestimmung ge-
- 308 -

nommen, insofern sie das Unmittelbare ist kann eben das Unmittelbare nur
dadurch sein, dass die v o r dem Identizierungsschritt vorliegende Vermittlung
der zweiten Bestimmung, die der Unmittelbarkeit der zweiten Bestimmung ent-
gegensteht man hat die analytische Gültigkeit der Sequenz
6--1.1

S [ ... ] V 2 Z
1n 
 U 2
1n 
Z

vgl. oben S. 237 , n a c h dem Identizierungsschritt aufgehoben ist: mit
Z1n = E1n
anstelle von
Z1n 6= E1n
erreicht man über die analytisch gültige Sequenz

4--2.3 S [ ... ], Tr=1n , Z1n = E1n,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez a2


1n 
Z

die Aussage
B ez a2 Z
1n 

und damit
V 2 Z
1n 
.
Dass die Vermittlung der zweiten Bestimmung aufgehoben ist, fasst der
Instanz-Ansatz also mit der formallogischen Negation der Aussage
V 2 Z
1n 
,
die die Vermittlung der zweiten Bestimmung formuliert. Anders als die Prä-
position durch suggerieren mag, stellt die Aufhebung der Vermittlung der
zweiten Bestimmung nur eine notwendige, keine hinreichende Bedingung für die
Unmittelbarkeit der zweiten Bestimmung dar.
Um
U 2 Z
1n 

bzw.
B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z
oder
B ez s2 Z
1n 
∧ V 2 Z
1n 

zu erreichen, muss man neben


V 2 Z
1n 

auch auf
B ez s2 Z
1n 

zurückgreifen können.

Zu 2. : Dass die zweite Bestimmung vor dem Identizierungsschritt mit Bezug
auf die erste Bestimmung fremd-unterschieden bzw. fremd-negativ ist vgl.
 
| K 5a 43 , steht ihrer Einfachheit entgegen: man hat über die analytisch gültige
Sequenz
- 309 -

6--1.2.1

S [ ... ], Sym=1n , U s f Z ,E
1n 1n 
B ez a2 Z
1n 

vgl. Anhang XXXIX; U


 s stehe für U
 ntersc hied  oder unterschieden 

die
Sequenz
6--1.2.2

S [ ... ], Sym=1n , U s f Z ,E
1n 1n 
B ez a2 Z
1n 

und damit
6--1.2.3

S [ ... ], Sym=1n , U s f
1n
Z ,E
1n 
E f2
1n 
Z .

Die zweite Bestimmung kann das Einfache nur dadurch sein, dass n a c h
dem Identizierungsschritt ihr Fremd-Unterschied gegenüber der ersten Bestim-
mung aufgehoben ist: mit
E1n = Z1n
anstelle von
E1n 6= Z1n
erreicht man über die analytisch gültige Sequenz
6--1.3

S [ ... ], E1n = Z1n U s f Z ,E
1n 1n 


vgl. Anhang XL die Aussage
U s f Z ,E
1n 1n 
.
Das Aufheben des Fremd-Unterschiedes der zweiten Bestimmung gegen-
über der ersten ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für ihre
Einfachheit: die Sequenz

S [ ... ], U s f Z ,E
1n 1n 
E f2 Z
1n 


ist n i c h t analytisch gültig vgl. Anhang XLI .
Man erhält allerdings, wenn man die Gültigkeit der Sequenz
U s f
1n
Z ,E
1n 
U s s Z ,E
1n 1n 

zugesteht, die Sequenz



6--1.4 S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N U
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n s f


1n
Z ,E
1n 

 E f2
1n 
Z

vgl. Anhang XLII .

Zu 3. : Das Folgende sei danach unterschieden, ob für die zweite Bestimmung
die Beziehungsannahme, also die Aussage
H 2 Z
1n 
,
 
auÿen vor gelassen Teil a oder einbezogen wird Teil b .

a Wenn die Annahme H 2 Z
1n 
nicht angesetzt ist, macht es keinen Sinn
- 310 -

zu sagen, dass die zweite Bestimmung als das Positive verstanden als die
schwache Beziehung auf sich , vgl. oben S. 295f erst durch das Aufheben des
 

Fremd- Negativen möglich wird. Es muss dann schon das Positive als strenge
Beziehung auf sich verstanden werden. Wir denieren:

6--1.6.1

P 2
1n 
A (
+ B ez s2A
1n
∧ B ez a2A
1n
.
Speziell erhalten wir die analytische Gültigkeit der Sequenz
6--1.6.2

S [ ... ] 2 Z P
1n  .
 ez s
2 Z
1n 
∧ ez a B
2 Z
1n 
. B
Dass die zweite Bestimmung vor dem Identizierungsschritt mit Bezug auf
die erste Bestimmung fremd-negativ ist, steht so ihrer Positivität im Wege.
Man hat über die analytisch gültige Sequenz
6--1.7

S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
B ez a2 Z
1n 


vgl. Anhang XLIII die Sequenz
S [ ... ], Sym=1n , N f Z ,E
1n 1n 
B ez a2 Z
1n 

und damit
S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
. B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z
und
6--1.8

S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
P 2 Z
1n 
.
Die zweite Bestimmung kann das Positive nur dadurch sein, dass n a c h
dem Identizierungsschritt ihre Fremd-Negativität gegenüber der ersten Be-
stimmung aufgehoben ist: mit
E1n = Z1n
erreicht man über die analytisch gültige Sequenz
6--1.9

S [ ... ], E1n = Z1n N f Z ,E
1n 1n 


vgl. Anhang XLIV die Aussage
N f
1n
Z ,E
1n 
.
Das Aufheben der zweiten Bestimmung als des mit Bezug auf die erste Be-
stimmung Fremd-Negativen ist notwendig, aber nicht hinreichend, um an die
zweite Bestimmung als das Positive zu gelangen: die Sequenz
S [ ... ], N f Z ,E
1n 1n 
P 2 Z
1n 


ist n i c h t analytisch gültig vgl. Anhang XLV .
Man erreicht allerdings bei Vorgabe der Sequenz
6--1.10

N f
1n
Z ,E
1n 
N s Z ,E
1n 1n 

die Sequenz
- 311 -


6--1.11 S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B
1
ez Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N N
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n f Z ,E


1n 1n 

 P 2
1n 
Z

vgl. Anhang XLVI .

b Bei zugrundegelegter Annahme 2 Z
1n 
H
und bei einem Verständnis des
Positiven als schwacher Beziehung auf sich steht v o r dem Identizierungs-
schritt der Umstand, dass die zweite Bestimmung gegenüber der ersten fremd-
negativ ist, der Positivität der zweiten Bestimmung entgegen: über die ana-
lytisch gültige Sequenz
4--3.15.1

S [ ... ], H 2 Z ,
1n 
B ez s2 Z
1n 
B ez a2 Z
1n 


vgl. oben S. 289 bzw.
S [ ... ], H 2 Z ,
1n 
B ez a2 Z
1n 
B ez s2 Z
1n 

sowie über die analytisch gültige Sequenz


6--1.7

S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
B ez a2
1n 
Z
erhält man in Anwendung der Schnittregel SR die Sequenz
6--1.14.1

S [ ... ], Sym=1n , H 2 Z ,
1n 
N f Z ,E
1n 1n 
B ez s2 Z
1n 

bzw.
6--1.14.2

S [ ... ], Sym=1n , H 2 Z ,
1n 
N f
1n
Z ,E
1n 
P 2 Z
1n 

und damit
6--1.14.3

S [ ... ], Sym=1n , H 2 Z
1n 
N f
1n
Z ,E
1n 
 P 2 Z
1n 
.
Die Positivität der zweiten Bestimmung ist nur dadurch möglich, dass man
n a c h dem Identizierungsschritt mit
E1n = Z1n
wegen der analytischen Gültigkeit von
6--1.9

S [ ... ], E1n = Z1n N f
1n
Z ,E
1n 

auch
N f
1n
Z ,E
1n 

hat.
Das Aufheben der Fremd-Negativität der zweiten Bestimmung gegenüber
der ersten ist notwendig und bei Vorgabe von
6--1.10

N f
1n
Z ,E
1n 
N s Z ,E
1n 1n 

auch hinreichend, um zur Positivität der zweiten Bestimmung zu gelangen. Man


hat die Ableitung:
- 312 -

6--1.10

N f
1n
Z ,E
1n 
N s Z ,E
1n 1n 

,N B
 1n 1n  1n 
5--2.5 S [ ... ], Sym=1n s Z ,E ez s
2 Z

O SR
S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
B ez s2 Z
1n 

S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
P 2
1n 
Z

O P


6--1.15

S [ ... ], Sym=1n N f Z ,E
1n 1n 
 P 2
1n 
Z .

Zu 4. : Die Bewegung des Begris, die die Bewegung  d e s Begris ist,
 
der nur einer ist S19 I18 , präsentiert sich als eine Bewegung von Bestim-

mungen, deren substantielle Grundlage er ist vgl. ebd. .

Das im 4. Teil des Satzes | K 6a 1 Gesagte formuliert nun in einer gewissen
Parallelität dasjenige, was in den ersten drei Satzteilen für die erste und zweite
Bestimmung formuliert wurde, für eben  d e n Begri.  D e r Begri, der nur
einer ist, sei auch abkürzend mit B bezeichnet.
Das Dritte die zweite Bestimmung, sofern sie das Unmittelbare ist
ist der Begri im Sinne von B , der sich zunächst auf die Weise durch
das Anderssein realisiert, dass er qua erste Bestimmung in die dieser gegen-
über fremd-andere oder fremd-negative zweite Bestimmung übergeht im
Instanz-Ansatz einmal als

n
ZE ∧ f
1n
Z ,EN 1n 

gefasst vgl. oben S. 189 .


Durch das Aufheben dieser Realität dadurch, dass die zweite Bestimmung
als die gegenüber der ersten Bestimmung fremd-negative aufgehoben und als
dieser gegenüber selbst-negative etabliert wird , ist B qua zweite Bestimmung
mit sich zusammengegangen, in der ersten Bestimmung auf sich bezogen. Im
Instanz-Ansatz: Mit
N1n
s Z ,E
1n 

statt
N1n
f Z ,E
1n 

hat man wegen der analytischen Gültigkeit von


6--1.16

S [ ... ], Sym=1n , N s
1n
Z ,E
1n 
B ez s2 Z ,E
1n 1n 


vgl. Anhang XLVII die Aussage
B ez s2
1n
Z ,E
1n 
.
B qua zweite Bestimmung, die keinerlei Beziehung auf Anderes, also ein-
fach ist, hat somit die  e i n f a c h e Beziehung auf sich hergestellt Sperrung im

Original . Im Instanz-Ansatz: Mit der über
B ez s2
1n
Z ,E
1n 
- 313 -

sich ergebenden Aussage


B ez s2 Z
1n 

führt
B ez a2 Z
1n 

bzw.
E f2 Z
1n 

auf die Konjunktion


B ez s2
1n 
Z ∧ E f2
1n 
Z .

Es mag sein, dass Hegel im besprochenen 4. Teil des Satzes | K 6a 1 noch ein
Weiteres mitteilen will:
Vergleichbar dem Dritten, der zweiten Bestimmung als dem Unmittelba-
ren , ist  d e r Begri, der nur einer ist also wiederum B , wenn er zunächst

 
der Realität auch: dem Objekt B287,1 II487,1 als einem Fremd-An-
derssein oder Fremd-Negativen gegenübersteht, dann aber in Identizierung
mit eben dieser Realität ihr gegenüber selbst-negativ ist, in ihr mit sich zu-
sammengegangen ist und auf sich bezogen ist, und sofern mit dieser Beziehung
auf sich keine Beziehung auf Anderes mehr einhergeht, sogar  e i n f a c h e Be-
ziehung auf sich.


| K 6a 2: Dieses R e s u l t a t ist daher die W a h r h e i t.

Der Nachdruck, den Hegel durch die Sperrung darauf legt, dass dieses
R e s u l t a t  die Wahrheit ist, muss dahingehend ernst genommen werden, dass
eine Bestimmung nicht schon deshalb, weil sie überhaupt unmittelbar ist, son-
dern erst dadurch, dass ihre Unmittelbarkeit aus der Bewegung des Begries
r e s u l t i e r t, die Wahrheit ist.
Die zweite Bestimmung nun, die zunächst Beziehung auf sich w i e Bezie-
hung auf Anderes war, deren Unmittelbarkeit das Resultat davon ist, dass
ihre Beziehung auf Anderes bzw. Vermittlung aufgehoben wurde, so dass
die zweite Bestimmung Beziehung auf sich, aber n i c h t Beziehung auf Ande-
res ist , diese zweite Bestimmung ist die Wahrheit.


| K 6a 3: Es i s t e b e n s o s e h r Unmittelbarkeit a l s Vermittlung;aber diese
Formen des Urteils: das Dritte i s t Unmittelbarkeit und Vermittlung, oder es
i s t d i e E i n h e i t derselben, sind nicht vermögend, es zu fassen, weil es nicht
ein ruhendes Drittes, sondern eben als diese Einheit die sich mit sich selbst ver-
mittelnde Bewegung und Tätigkeit ist.

Eine Interpretation dieses Satzes ist sehr schwierig und soll an dieser Stelle
auch nicht versucht werden.
Verwirrend ist zunächst, dass das Dritte, welches das Unmittelbare durch

 A u f h e b u n g d e r V e r m i t t l u n g  war so | K 6a 1, vgl. oben S. 307, Sper-
rung im Original , nun  e b e n s o s e h r Unmittelbarkeit a l s Vermittlung sein
soll.
- 314 -

Darüber hinaus erhielte man bei unverändertem Verständnis der Unmittel-


barkeit als strenger Beziehung auf sich sowie der Vermittlung als Beziehung
auf Anderes wegen der dann vorliegenden Kontrarietät von
U 2 Z
1n 

und
V 2 Z
1n 


vgl. oben S. 236f die analytische Gültigkeit der Sequenz
6--3.1

S [ ... ], U 2 Z ,
1n 
V 2 Z
1n 
/,
O

also eine analytische Inkonsistenz.


Bei einem Verständnis der Vermittlung statt als Beziehung auf Anderes

lediglich als Beziehung vgl. oben S. 292 würde eine analytische Inkonsistenz
vermieden:
Die Vermittlung der zweiten Bestimmung wäre eine analytische Folge ihrer
Unmittelbarkeit. Man hätte unter Einbeziehung der analytisch gültigen Sequenz

S [ ... ], B ez s2 Z
1n 
B ez
2 Z
1n 


vgl. Anhang XLVIII :

S [ ... ], U 2 Z
1n 
B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z

O PL

S [ ... ], U Z
1n 
B ez s2 Z
1n 

B B
2
1n  1n 
S [ ... ], ez s2 Z ez
2 Z

O SR
S [ ... ], U 2 Z
1n 
B ez
2 Z
1n 

6--3.2

S [ ... ], U 2 Z
1n 
V 2 Z
1n 


zur Denition der Unmittelbarkeit vgl. oben S. 233 .
Zusammengenommen mit der Sequenz
6--3.3

S [ ... ], G U 2 Z
1n 

G
  stehe für eines der Prämissensysteme ΣS2', ΣS2-1' usw., vgl. oben S. 302,

rechte Spalte lieferte die Sequenz 6--3.2 über die Schnittregel die Sequenz SR
G V Z ,
S [ ... ], 2
1n 

so dass man insgesamt


6--3.4

S [ ... ], G U Z V Z 2
1n 
∧ 2
1n 

erhielte.
Die Sequenz
- 315 -

6--3.1

S [ ... ], U 2
1n 
Z , V 2 Z
1n 
/
O

ist nun nicht analytisch gültig. Wäre sie analytisch gültig, dann wäre wegen

6--3.4 in Anwendung der Schnittregel auch SR
S [ ... ], G /
O

analytisch gültig. Man hatte aber


S [ ... ], G/ /
O

vgl. oben S. 285, 288  .
Es bleibt allerdings unklar, wodurch ein Wechsel im Verständnis der Vermitt-
lung von der Beziehung auf Anderes zur bloÿen Beziehung motiviert sein
könnte.
Ferner ist es nicht ohne Weiteres einsehbar, dass das Urteil das Dritte i s t
Unmittelbarkeit und Vermittlung dem Dritten deswegen nicht gerecht wird,
weil es nicht ein ruhendes Drittes, sondern Bewegung und Tätigkeit ist.
Es mag sein, dass man Hegel folgendermaÿen zu verstehen hat:
Die Unmittelbarkeit ist als strenge Beziehung auf sich, die Vermittlung als
bloÿe Beziehung zu nehmen. Entgegen dem Sinn, in dem die Rede vom Dritten

eingeführt wurde vgl. oben S. 306 , meint das Dritte eine gegenüber der ersten
und zweiten Bestimmung dritte Bestimmung D, für die
D1n 6= Z1n
gilt.
Diese dritte Bestimmung ist nun auf die Weise Bewegung und Tätigkeit
und darauf wäre dann im Vorgri Bezug genommen , dass sie sich als das
Andere ihrer, als V mit
V1n = f -- D
1n
N
bestimmt, wobei V eine vierte Bestimmung meint 17.
Mit
6--3.5

VD
n
∧ V1n = N -- D
f
1n

hat man aber auch


B ez a2 D
1n 


vgl. oben S. 239 , d. h. also die dritte Bestimmung als Beziehung auf Anderes
im Widerstreit zu ihrer Unmittelbarkeit und damit zu dem Urteil das Dritte
ist Unmittelbarkeit und Vermittlung.
Schwierig zu erklären wäre bei einem solchen Verständnis, dass die dritte Be-
stimmung durch eben diejenige Bewegung und Tätigkeit, in der sie sich als
das Andere ihrer bestimmt und so Beziehung auf Anderes wird, mit sich
selbst vermittelnd, und das heiÿt, wenn man das Vermitteln als Beziehen
nimmt, sich auf sich beziehend oder Beziehung auf sich sein soll.
Dass das Dritte, sofern es Unmittelbarkeit und Vermittlung ist, die Ein-
heit derselben ist, lieÿe sich bei der folgenden Denition der Einheit:

17 Vstehe hier n i c h t für den im Subordinations-Ansatz zu verortenden zweit-


stugen Methodenprädikator Vermittlung.
- 316 -

6--3.6
 1n
Eh C , A ,B 1n 1n 
(
+ A C
1n 
∧ B 1n 
C
wegen der Gültigkeit der Konjunktion
U 2 Z
1n 
V Z
∧ 2
1n 

als die Aussage


,U ,V
1n 1n 1n 
Eh Z 2 2
fassen.

Mit der Denition 6--3.6 wäre auf eine Einheit abgehoben, die genau dann
vorliegt, wenn eine Systembestimmung C sowohl durch eine Methodenbestim-
mung A als auch durch eine Methodenbestimmung B bestimmt wird.
Demgegenüber ist mit der Denition
5--5.1

Eh 1n
C ,A ,B
n n
(
+ CA
n
∧ CB
n


vgl. oben S. 305 auf eine Einheit abgehoben, die genau dann vorliegt, wenn ei-
ne Systembestimmung C sowohl eine Systembestimmung A als auch eine System-
bestimmung B selbst bestimmt. In beiden Fällen von Einheit würde C als die

Einheit von A und B angesprochen.

Zu | K 6b:

Wie das Anfangende das A l l g e m e i n e, so ist das Resultat das E i n-


 
z e l n e, K o n k r e t e, S u b j e k t  B299 Z8  II499 Z8f .
Das Anfangende, die erste Bestimmung zu Beginn der Bewegung des Be-
gris, war als strenge Beziehung auf sich bei einer als strenge Beziehung auf
sich verstandenen Allgemeinheit eben das Allgemeine das anfängliche All-

gemeine, B291 Z25, vgl. oben S. 221f; das allgemeine Erste, | K 1a 1, vgl. oben

S. 210 . Mit
B s2 E
1n 

hatte man über die Denition


1--1.5'

Al 2 A
1n 
(
+ B s2 A
1n 

die Aussage

Al 2 E
1n 

vgl. oben S. 215 .


Bei einem als sich auf sich beziehende Negativität verstandenen Einzelnen
nun dieses Verständnis des Hegelschen Einzelnen lässt sich gut belegen: vgl.
  
etwa B56 Z18 II263 Z1 ; B77 Z28  II283 Z19 ; B152 Z14f II355 Z19f ,
d. h. über die Denition
6--3.7

E z A
1n 
(
+ N s A
1n 

 
vgl. auch oben S. 274f , erhält man zwar nicht das in | K 6a 2 als Resultat
 
angesprochene Dritte der Zählungen b oder c , also die zweite Bestimmung als
 
das Unmittelbare vgl. oben S. 303f , aber doch das Dritte der Zählung d ,
also die zweite Bestimmung, die mit Bezug auf die erste Bestimmung selbst-
negativ ist, Z mit
- 317 -

N s Z ,E
1n 1n 


vgl. oben S. 304 , als das Einzelne: Mit
N Z ,E s
1n 1n 

hat man auch


N Z s
1n 

und damit
E Z . z
1n 

Die erste Bestimmung war, nachdem sie sich als das Andere ihrer bestimmt
 
hatte, nicht länger ein Allgemeines, sondern ein Besonderes vgl. | K 1a 2 . Bei
einer als Beziehung auf Anderes verstandenen Besonderheit, d. h. über die
Denition
s B
2 A
1n 
(
+ ez a
2 A
1n 
, B
erhielten wir die analytische Gültigkeit der Sequenz


S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
B s
2 E
1n 

vgl. oben S. 239f .


Mit
Z1n = N -- E f
1n

erhielte man aber auch ebenso die Besonderheit der zweiten Bestimmung, also
die Aussage
s
2 Z
1n 
B
:
Über die analytisch gültige Sequenz
3--3.21

S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
B ez a2 Z
1n 


vgl. oben S. 260 ergäbe sich sofort die Sequenz
S [ ... ], Z1n = N -- E f
1n
B s
2 Z
1n 
.
Im Übrigen legt die asyndetische Reihung das Einzelne, Konkrete, Subjekt
es nahe, das Konkrete und das Subjekt wie das Einzelne als sich auf sich
beziehende Negativität aufzufassen.

Zu | K 7:

| K 7a 1: Dies Resultat hat nun, als das in sich gegangene und mit sich i d e n-
t i s c h e Ganze, sich die Form der U n m i t t e l b a r k e i t wieder gegeben.

Da die Feststellung der Unmittelbarkeit des Resultats nichts Neues bringt,


sondern nur noch einmal die mittlerweile erreichte Unmittelbarkeit der zweiten
Bestimmung aufruft, dürfte der Akzent des Satzes darauf liegen, dass die unmit-
telbare zweite Bestimmung, sofern sie das Ganze ist, 1. das in sich gegangene
und 2. das mit sich i d e n t i s c h e Ganze ist.
Es sei daran erinnert, dass die Aussage
G z
*
1n
Z ,Z ,E ,
n n
- 318 -

die Z als das Fremd-Ganze fomuliert, mit der Konjunktion


ZZ
n
∧ ZE
n
∧ Z1n = N -- Ef
1n


analytisch äquivalent ist vgl. oben S. 257 und die Aussage
G z0
1n
Z ,Z ,E ,
n n

die Z als das Selbst-Ganze formuliert, mit der Konjunktion


ZZ
n
∧ ZE
n
∧ N s E ,Z
1n 1n 
∧ N s
1n
Z ,E
1n 


analytisch äquivalent ist vgl. oben S. 276f .
Zu 1.: Die Bestimmung Z als das Fremd-Ganze, wenn sie mit
n
ZE
oder mit
Z1n = N -- E f
1n

auf die erste Bestimmung bezogen ist jede dieser Aussagen liefert
B ez
2 Z ,E
1n 1n 
,
ist in der ersten Bestimmung auf Anderes bezogen: Über die analytisch gültige
Sequenz
7--1.1

S [ ... ], B ez
2
1n
Z ,E
1n 
, Z1n 6= E1n B ez a2
1n
Z ,E
1n 


vgl. Anhang XLIX hat man mit
B ez
2 Z ,E
1n 1n 

und
Z1n 6= E1n
auch
B ez a2 Z ,E
1n 1n 
.
Die in der ersten Bestimmung auf Anderes bezogene Bestimmung Z ist so
zu sagen aus sich h e r a u s bezogen.
Die Bestimmung Z als das Selbst-Ganze dagegen, wenn sie mit
n
ZE
oder mit
N Z ,E
1n 1n 

auf die erste Bestimmung bezogen ist auch N 1n


Z ,E
1n 
liefert
B ez
2 Z ,E
1n 1n 
,
ist in der ersten Bestimmung auf sich bezogen: Über die analytisch gültige
Sequenz
7--1.2

S [ ... ], B ez
2
1n
Z ,E
1n 
, Z1n = E1n B ez s2
1n
Z ,E
1n 


vgl. Anhang ebd. hat man mit
B ez
2 Z ,E
1n 1n 

und
- 319 -

Z1n = E1n
auch
B ez s2
1n
Z ,E
1n 
.
Die in der ersten Bestimmung nicht länger auf Anderes, sondern auf sich
bezogene Bestimmung Z ist in sich gegangen.
Zu 2.: Über die analytisch gültige Sequenz
 n
3--3.20 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n, Z E ,
∧Y n. B1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n s2 Z


1n 


vgl. oben S. 259 erhält man in mehrmaliger Anwendung der Erweiterungsregel
ERdie Sequenz

7--1.3 S [ ... ], Tr=1n,
∧ Y n . B 2 Z n, Y n   Z n = Y n ∨ Z n = N f -- Y n,
1
ez
1 1 1 1 1 1

∧ Y n . Z n = N f -- Y n  E n = Y n, G 0 Z n,Z n,E n 
1 1 1 1 1
z
1
B s2 Z
1n 
.


I
Versteht man nun die  dentität (mit sich ) nicht wie im Zusammenhang

mit den Ausführungen zu | K 5a 2 schwach vgl. oben S. 295f , sondern streng,
d. h. setzt man
7--1.4

I d
2 A
1n 
(
+ B ez s2 A
1n 
∧ B ez a2 A
1n 

an, dann erhält man wegen der so vorliegenden analytischen Äquivalenz von
I d
2 Z
1n 

mit
B s2 Z
1n 


über die Sequenz 7--1.3 weiter die Sequenz

7--1.5 S [ ... ], Tr=1n,
∧Y n. B 2 Z ,Y
1
ez
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N -- Y
f
1n
,
∧ Y n . Z n = N f -- Y n
1 1 1
 E1n = Y1n, G z0
1n n
Z ,Z ,E
n
I d
2
1n 
Z .

D. h., bei Berücksichtigung der Transitivität Tr=1n und der Aussagen

3--3.18

∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N -- Y
f
1n

und
3--3.19

∧ Y n . Z n = N f -- Y n
1 1 1
 E1n = Y1n

vgl. oben S. 259 sowie bei einem Verständnis der  dentität (mit sich ) im I
angegebenen strengen Sinne ist die Bestimmung Z als das in sich gegangene
Selbst-Ganze mit sich identisch.
- 320 -


| K 7a 2: Somit ist es nun selbst ein solches, wie das A n f a n g e n d e sich bestimmt
hatte.

Die zweite Bestimmung ist mit


U 2
1n 
Z
das Unmittelbare, so wie bereits das Anfangende, die erste Bestimmung zu
Beginn der Bewegung des Begris, mit
U 2
1n 
E
 
das Unmittelbare war vgl. | K 1a 2; oben S. 238 .
Ich lese das dem Anfangenden zugeschriebene Sich Bestimmen im Sinne
 
von Sich Zeigen so etwa | K 1a 1 o. Ä. Andernfalls liegt das Missverständnis
nahe, dass die Unmittelbarkeit der ersten Bestimmung bereits Ergebnis einer
Bestimmungsleistung eben dieser ersten Bestimmung ist und die erste Bestim-
mung nicht erst mit derjenigen Bestimmungsleistung in Tätigkeit tritt, in der sie
sich als das Andere ihrer selbst bestimmt.


| K 7a 3: Als einfache Beziehung auf sich ist es ein Allgemeines, und die N e g a-
t i v i t ä t, welche die Dialektik und Vermittlung desselben ausmachte, ist in dieser
Allgemeinheit gleichfalls in die e i n f a c h e B e s t i m m t h e i t zusammengegan-
gen, welche wieder ein Anfang sein kann.

Das Resultat, die zweite Bestimmung als das Unmittelbare, ist wegen der
analytischen Äquivalenz von
U 2
1n 
Z
mit
7--3.1

B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 

und so mit
7--3.2

B ez s2 Z
1n 
∧ E f2 Z
1n 

Beziehung auf sich und einfach oder einfache Beziehung auf sich.

Wegen der analytischen Äquivalenz der Konjunktion 7--3.2 mit der Konjunk-

tion 7--3.1 und damit, bei streng verstandener Allgemeinheit, mit der Aussage
Al 2 Z
1n 


vgl. oben S. 215 , erreicht man, dass die zweite Bestimmung, wenn sie einfache
Beziehung auf sich ist, ein Allgemeines ist.
Der Sinn des weiteren Satzes hängt davon ab, worauf man das Adverb gleich-
falls referieren lassen möchte.

Ich schlage vor, Hegel hier so zu verstehen, dass er im Rückbezug auf | K 7a 1
sagen will, dass die zweite Bestimmung so, wie sie als das mit sich identische
Selbst-Ganze unmittelbar und damit einfach ist, auch als die mit Bezug auf
die erste Bestimmung selbst-negative einfach ist.
- 321 -

Jedenfalls erhielte man die analytische Gültigkeit der Sequenz

7--3.3

S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n, N s Z ,E
1n 1n 
,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n  1n
 Z = Y ∨ Z = f -- Y , 1n 1n
N 1n

N E
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n f2


1n 
Z ,

in der die an die Stelle der Fremd-Negativität


N f Z ,E
1n 1n 

getretene Selbst-Negativität
N s Z ,E
1n 1n 


als Prämisse fungiert vgl. Anhang L .
Die Fremd-Negativität
N f Z ,E
1n 1n 

macht über die Doppelkennzeichnung


Z1n = N -- E f
1n

die in der Konjunktion


Z = N -- E
 n 1n 1n
1--2.51 ZE ∧ f

zum Ausdruck gebrachte Dialektik der zweiten Bestimmung vgl. oben S. 258
m i t aus.
Dass die Fremd-Negativität
N f Z ,E
1n 1n 

die Vermittlung der zweiten Bestimmung zur Folge hat, wird in der Sequenz
5--4.1

S [ ... ], Sym=1n , N f Z ,E
1n 1n 
V 2 Z
1n 


vgl. oben S. 305 gefasst.
Es ist die Einfachheit des Resultats, wegen der es wieder ein Anfang sein
kann.
Versteht man das Resultat und das scheint mir die einzig legitime Mög-

lichkeit zu sein vgl. oben S. 306 als die zweite Bestimmung, sofern sie das
Unmittelbare ist, dann würde in einem zweiten Durchgang der Bewegung des
Begris ganz so, wie in ihrem ersten Durchgang der Anfang E sich als das
Andere seiner, als Z, bestimmte, ein Anfang Z sich als das Andere seiner, als
E, bestimmen. Neben
n
ZE
hätte man auch
n
EZ
und so, wie man
Z1n = f -- E
1n
N
hatte, hätte man nun auch
E1n = N -- Zf
1n
.
- 322 -

Die letztere Doppelkennzeichnung, die E1n 6= Z1n und Z1n 6= E1n mit sich bringt,
ist allerdings nicht analytisch verträglich mit den Aussagen N 1n
s Z ,E
1n 
und
N s E
1n
, Z
1n 
, deren Konjunktion im Verlaufe des ersten Durchgangs an die Stel-
le der ersteren Doppelkennzeichnung getreten war und die Z1n = E1n bzw. E1n = Z1n

mit sich bringen, vgl. oben S. 276, 274.
Dass Hegel an eine wie charakterisiert anfängliche zweite Bestimmung
denkt, ist jedoch nicht zu erkennen.
Man wird daher davon ausgehen müssen, dass der ursprünglich ordinalen Re-
de vom Dritten tatsächlich ein Drittes im Sinne einer gegenüber E und Z
dritten Bestimmung D, mit
D1n 6= Z1n ,

untergeschoben wird vgl. oben S. 306, 315 und dass diese Bestimmung D den
Anfang, und das heiÿt, die erste Bestimmung des zweiten Durchgangs bildet.

Einmal vorausgesetzt, dass das Bestimmtwerden einer Bestimmung durch eine


andere das Übergehen dieser Bestimmung

in die andere bedeutet, dann läge mit
dem durch E selbst 
getätigten Bestimmtwerden von E als Z und dem durch Z
selbst getätigten Bestimmtwerden von Z als E in den Worten der zweiten Auage
der Seinslogik ein  d o p p e l t e r Übergang vor: ein Übergang 
 von E in Z und
ein Übergang von Z in E. Vgl. oben S. 187, 189; vgl. S361 I333, Sperrung im
Original; vgl. auch Enzyklopädie 1830 Ÿ241. Dem doppelten Übergang, d. i.
dem Übergang nicht nur ... der einen Bestimmtheit in ihre andere, sondern
ebenso ... dieser anderen ... in die erste, kommt Notwendigkeit zu und seine in
der fraglichen Passage S361 I333 gemachte Bemerkung über die Notwendigkeit
des doppelten Übergangs, so Hegel, sei von 
groÿer

Wichtigkeit für das Ganze
der wissenschaftlichen Methode vgl. S ebd. I ebd. .
Die erste Auage der Seinslogik kennt in ihrer korrespondierenden
 Passage die
Rede vom doppelten Übergang noch nicht vgl. S 1 222 . Hegels Bemerkung
ich verstehe: das Textstück S361 Z 18--27 I333 Z 7--16, Daÿ die Totalität ... ...
der Rückkehr in das erste hat dort auch keine Entsprechung. Vielleicht darf
man daher vermuten, dass Hegel erst n a c h Abfassung der Erstauage der
Wissenschaft der Logik über die Notwendigkeit eines doppelten Übergangs
endgültige Klarheit gewonnen hat und er bei einer Überarbeitung des Schlusskapi-
tels für die zweite Auage der Wissenschaft der Logik den doppelten Übergang
wie auch immer berücksichtigt hätte.
Der doppelte Übergang ist der Sache nach der Erstauage der Wissenschaft
der Logik keineswegs fremd: Dass das Sein in Nichts übergeht und das Nichts
Übergehen in Sein ist, wobei der erstere Übergang Vergehen, der letzte-

re Entstehen ist vgl. oben S. 202f 
, ist aus der Erstauage der Wissenschaft
der Logik übernommen vgl. S 1 63 . Die Wesenslogik konstatiert mit Bezug auf
das Positive und das Negative, es sei in der sich selbst ausschlieÿenden Ree-
xion ... jedes ... das Übergehen ... in sein Gegenteil wenn auch hier das 
Über-

gehen vielmehr als ein sich Übersetzen zu nehmen sei vgl. W52 II51 . Zu
Ganzes und Teil wird gelehrt, dass jede der beiden Bestimmungen durch ihre
Selbständigkeit und Trennung 
von der anderen in Unselbständigkeit und in die
andere übergeht vgl. W148 II144 . Und jede der beiden Bestimmungen Inne-
res und Äuÿeres etwa setzt ... die andere voraus und geht ... in sie als in ihre
Wahrheit über

, es liegt ein Übergehen beider ineinander vor vgl. W157, 159
II152, 155 .
- 323 -

Zu | K 7b:

Die Methode bleibt an der neuen Grundlage, die das Resultat als der nun-

mehrige Gegenstand ausmacht, dieselbe als bei dem vorhergehenden B300 Z3 

II500 Z3  .
 
Die Art und Weise vgl. B285 Z26 II485 Z32f , in der die Bewegung des
Begris im Ausgang von der dritten Bestimmung verläuft, ist dieselbe wie die
Art und Weise, in der die Bewegung des Begris im Ausgang von der ersten
Bestimmung verlief. Die Darstellung der Methode der Bewegung des Begris
kann sich daher auf den ersten Durchgang beschränken.
Ein Unterschied liegt allerdings dadurch vor, dass die dritte Bestimmung
d. i. die erste Bestimmung des 2. Durchgangs eine Bestimmtheit oder
 
einen Inhalt hat vgl. B300,1 II500,1 , die erste Bestimmung aber d. i. die
 
erste Bestimmung des 1. Durchgangs, die Bestimmung Sein vgl. S71 I66

unbestimmt ist und jedes Inhalts entbehrt vgl. ebd. . Die erste Bestimmung,
die Bestimmung Sein, die wie die dritte Bestimmung das Unmittelbare ist, ist

das unbestimmte Unmittelbare vgl. ebd. .
Der Inhalt der dritten Bestimmung, die so jedenfalls Hegel aus der bis-
herigen Bewegung des Begries r e s u l t i e r t , ist ein  A b g e l e i t e t e s und E r
 
w i e s e n e s  B300 Z10f II500 Z10 . Die Unbestimmtheit und Leere der ersten
  
Bestimmung dagegen vgl. S71 I66 ist ein bloÿ Aufgenommenes B300 Z9f

II500 Z9 .

Zu | K 8:

| K 8a 1: Hier ist es erst, wo der I n h a l t des Erkennens als solcher in den Kreis
der Betrachtung eintritt, weil er nun als abgeleiteter der Methode angehört.

Hegel macht, wenn auch nicht ausdrücklich an dieser Stelle, die Maxime
geltend, dass die Notwendigkeit  eines Inhalts aufzuzeigen und das heiÿt,
dass ein Inhalt innerhalb der Bewegung des Begris abzuleiten  sei

Enzyklopädie 1830 ŸŸ 1, 42 . Einen Inhalt, der nicht in der Bewegung des
Begris abgeleitet wäre, soll es nicht geben.
Soll nun die Bewegung des Begris überhaupt einen Inhalt generieren,
dann wird man eine Stelle benennen müssen, an der erstmals ein Inhalt auftritt.
Hier, d. h. mit dem Erscheinen der dritten Bestimmung, sieht Hegel ebendiese
Stelle markiert.
Zu Beginn der Bewegung des Begris kann noch kein Inhalt abgeleitet
sein. Die Bestimmung Sein i s t daher nicht nur ohne Inhalt und unbestimmt,
sie m u s s es auch sein.


| K 8a 2: Die Methode selbst erweitert sich durch dieses Moment zu einem
S y s t e m.

Dadurch, dass von hier an, d. h. von dem Erscheinen der dritten Bestimmung
- 324 -

an, in der Bewegung des Begries nur noch Bestimmungen generiert werden,
die einen Inhalt haben, wird in der Bewegung des Begries ein System von
Bestimmungen generiert.
- 325 -

II. Die Darstellungssätze der einzelnen Stufen eines Durchgangs


der gemäÿ | K verlaufenden Bewegung des Begris. Die logische
und analytische Unverträglichkeit dieser Darstellungssätze
Mit Bezug auf die bereits herangezogene, | K vorgelagerte Stelle des Schluss-
kapitels der Wissenschaft der Logik, der zufolge das Hervortreten der Dierenz,
das Urteil, das Bestimmen überhaupt die erste Stufe des Weitergehens ist vgl.

oben S. 240f , lieÿe sich, ohne dass Hegel selbst dies täte, ein Durchgang der
Bewegung des Begris, so wie er in | K geschildert wird, in Stufen einteilen. Im
Allgemeinen scheint Hegel eine Stufe allerdings so weit zu spannen, dass sie
erst von einem gesamten Durchgang oder gar von einer Vielzahl von Durchgängen
durchmessen wird. Eine so verstandene Rede von der Stufe rückte dann in die
Nähe der Rede von der Sphäre, wenn sie nicht überhaupt mit dieser deckungs-
gleich würde.

An einer | K nachgelagerten Stelle des Schlusskapitels erscheint eine Stufe als


eine Stufe weiterer

Bestimmung ich verstehe: eines Ersten durch ein Zweites
vgl. B302 II502 . In | K selbst wird nur ein einziges Mal von einer Stufe gespro-
chen: In | K 7b setzt Hegel das Erkennen des in | K 6a und | K 7a thematischen
Resultats von dem so genannten suchenden Erkennen ab, das eine oben be-
 
trachtete Stufe der Idee ausmachte, vgl. B299 II499.
Die Einteilung der Begrislogik fasst die Gestalt des unmittelbaren Begrif-
fes als eine Stufe, welche die SUBJEKTIVITÄT ausmacht, d. i. den 
gesamten

Gegenstand des ersten der drei Abschnitte der Begrislogik vgl. B29 II236 . Die
SUBJEKTIVITÄT behandelt in drei Kapiteln den Begri, das Urteil und den
 
Schluÿ, vgl. ebd. V--VI ebd. VI--VII.
Der Vorspann des begrislogischen Kapitels Die Idee des Erkennens erteilt
dem Geist auf der Stufe, auf welcher er endlicher Geist ist, eine eigene
Wissenschaft zu vgl. B236 II437; ich beziehe jedenfalls in dem Ausdruck die
Wissenschaft desselben das Attribut desselben auf das Prädikatsnomen 
end-
licher Geistund nicht auf das Satzsubjekt der Geist zurück, vgl. ebd. . Gemäÿ
der Einteilung der Philosophie des Geistes in der Enzyklopädie 1830 umfasste
diese auf die Stufe des endlichen Geistes abhebende Wissenschaft die zwei
ersten Teile der Geisteslehre, d. i. die Lehre vom 
subjektiven und vom objek-
tiven Geist vgl. ebd. Ÿ386 sowie ebd., S. 31f .  
Eine Stufe ist eine Stufe der Entwicklung
 S20 I19 auch: eine Ent-
wicklungsstufe Enzyklopädie

1830 Ÿ380 oder eine Stufe des Fortgangs ebd.
Ÿ573 Anm., S.459 . Die 
Vorrede

der Phänomenologie des Geistes kennt Stufen
eines Wegs, vgl. Ph22 27. Auch eine Hegelsche Sphäre ist durchaus in eine
Entwicklung oder in einen Fortgang eingebunden. Gegen Ende des Schluss-
kapitels der Wissenschaft der Logik erklärt Hegel, dass die reine Wahrheit,
die als letztes Resultat einer nicht

explizit benannten Sphäre erreicht wurde
es mag sich um die in B31 II237 erwähnte Sphäre der Idee handeln ,
der A
n f a n g e i n e r a n d e r e n S p h ä r e u n d W i s s e n s c h a f t  sei vgl.
B305 II505, Sperrung 
im Original . Der betreende Übergang sei nur noch an-
zudeuten vgl. ebd. .
Das Kapitel Die Idee des Erkennens spricht von einem Übergang aus der
Sphäre der Notwendigkeit in den Begri man wird hier Sphäre des Begris
 
verstehen dürfen vgl. B277 II477 .
Die kleine Logik hat in ihrem Analogon zum Schlusskapitel der Wissen-
schaft der Logik einen Übergang einer ersten in eine zweite Sphäre vgl.
Enz. Ÿ241 . Sie verzeichnet dort weiterhin einen Rückgang dieser zweiten Sphä-
re in die erste, bevor

eine beide Sphären übersteigende Einheit erreicht wird
vgl. ebd. ŸŸ 241f .
- 326 -

Wenn Hegel verschiedene Sphären einander gegenüberstellt, so häuger


die Sphäre des
Seins und die Sphäre des Wesens vgl. etwa W13, 21, 91
II12, 20, 296 , welche Sphären den zwei Büchern des ersten Bandes der Wis-
senschaft der Logik korrelieren,

dann
steht die logische Bewegung innerhalb
dieser Sphären vgl. W164 II159 , die zumindest | K zufolge jeweils in einer Rei-
he von Durchgängen verläuft, nicht im Vordergrund. Hegel kommt es darauf an,
zwischen den Sphären bestehende Korrespondenzen herauszustellen.
Eine sol-
che Korrespondenz in ihrer einfachsten Form wird in W21 II20 angeführt: Dem
Dasein das in der Sphäre des Seins zu verorten ist, vgl. ebd. entspricht
in der Sphäre des Wesens das Gesetztsein. Dass Korrespondenzen zwischen den
Sphären vorliegen, wird man als den jeweiligen Verläufen der logischen Bewe-
gungen geschuldet ansehen.
Wenn Hegel von der Sphäre 
der Vorstellung spricht vgl. oben S. 269;
vgl. a. B136, 242 II340, 443 , die in Raum und Zeit Bendliches umfasst,
dann spricht er von einer Sphäre, bei der es allerdings fraglich ist, ob man ihr
noch eine in Durchgängen verlaufende Bewegung einbeschreiben kann.
Während die kleine Logik in den erwähnten ŸŸ 241f mit der ersten und
zweiten Sphäre die Sphäre des Seins und die Sphäre des Wesens und mit
der Einheit die Sphäre des Begris meinen könnte vgl. ebd.; Hegel kennt 
diese Sphären auch durchaus in der kleinen Logik, vgl. Enz. ŸŸ 84, 114, 186 ,
bietet sie zu Beginn ihrer Lehre vom Sein eine Sphäre, die allem Anschein nach
ohne dass es hier ausgeführt werden
könnte von einem einzigen Durchgang
durchmessen
wird vgl. ebd. Ÿ85 . Eine solche Sphäre käme darin

der Stufe
aus B302 II502 gleich, so wie ich sie verstehe vgl. die vorige Seite .

Der in | K geschilderte Durchgang der Bewegung des Begris sei nun in vier
Stufen eingeteilt. Dabei soll die vierte Stufe bereits als die erste Stufe des folgen-
den Durchgangs fungieren.
Die vier Stufen korrespondieren den Positionen der oben S. 304f im Anschluss
 
an | K 5a 4 vorgeführten Vierzählung Zählung d , wenn man deren vierte Posi-
tion,
U
Z mit 2 Z ,
1n 

durch
U
D mit 2 D
1n 

ersetzt. Mit D sei die dritte Bestimmung, mit D1n der sie im Instanz-Ansatz

präsentierende zweitstuge Prädikator gemeint; vgl. oben S. 315, 322.
 
Die erste Stufe wird in | K nur indirekt und zwar in | K 1a 1 und | K 1a 2 be-
handelt. Die zweite Stufe wird in den Absätzen | K 1 -- | K 3 behandelt, die dritte
Stufe in den Absätzen | K 4 -- | K 7, die vierte Stufe in den Absätzen | K 7 und | K 8.
Je nachdem, von wann an man Hegels Drittes statt eine bloÿe Zählpositi-
on eine dritte Bestimmung bezeichnen lässt, vgl. oben ebd. sowie oben S. 306,
ist der Beginn der Behandlung der vierten Stufe um einen oder zwei Absätze

vorzuverlegen.
Auf der ersten Stufe ist das Erste das Unmittelbare. Das Erste hat sich noch
nicht als das Andere seiner selbst gezeigt.
Die zweite Stufe setzt damit ein, dass sich das Erste als das Andere seiner
selbst zeigt. Sie führt bis zum Wendepunkt.
Die dritte Stufe beginnt mit eben diesem Wendepunkt. Auf ihr ist das gegen-
über dem Ersten selbst-negative Zweite das Unmittelbare. Die vierte Position

der oben S. 304f gegebenen Vierzählung ist auf die dritte Stufe zu ziehen.
Auf der vierten Stufe ist an die Stelle des Zweiten als des Unmittelbaren
- 327 -

das Dritte als das Unmittelbare getreten.



Das System der endlich vielen Darstellungssätze der Stufe N N stehe für I,
II, III oder IV , das System der Sätze also, die auf der Stufe N eines Durchgangs
der Bewegung des Begris zur Darstellung eben dieser Bewegung herange-

D
zogen werden vgl. oben S. 141 , sei mit N bezeichnet. Ein Teilsystem von N D
heiÿe eine Darstellungsbasis und sei mit
1

a , a , ... , a
N
1
N
2
N
m

angegeben, wenn aus ihm ein jeder der übrigen Darstellungssätze der Stufe N
sie seien mit
2

b , b , ... , b
N
1
N
2
N
n

angegeben bezüglich der auf der Stufe N in Geltung bendlichen Denitio-



nen analytisch folgt. Die Sätze, die das System unter 1 bilden, seien Basis-
Darstellungssätze oder Basissätze der Stufe N genannt.
Mit ND 
N D 
a für das System unter 1 und mit b für das System unter 2 erhalten
wir, dass es sich bei der Abfolge
D ,D
N
a
N
b
genau um das System
D N

handelt.
Darstellungssätze, die ohne Applikation von Denitionen gebildet sind, mögen
irreduzibel heiÿen. An irreduziblen Darstellungssätzen werden wir beispielswei-
n n
se den Darstellungssatz E E auf der Stufe I und den Darstellungssatz Z E auf

den Stufen II und III kennenlernen vgl. weiter unten S. 328, 334, 350 . Darstel-
lungssätze, die in Applikation von Denitionen gebildet sind mögen reduzibel
heiÿen. An reduziblen Darstellungssätzen werden wir etwa den Darstellungssatz
N 1n
f Z ,E
1n 
auf der Stufe II und den Darstellungssatz

s
1n
N
1n 
Z , E auf der Stu-
fe III kennenlernen vgl. weiter unten S. 334, 350 . Die Denitionen, die bei der
Bildung der reduziblen Darstellungssätze angewendet werden, mögen mit Blick
auf die Letzteren relevant heiÿen.
Wir werden sehen, dass jedenfalls dann, wenn die Darstellungssätze in dem
von uns allein zu berücksichtigenden Instanz-Ansatz aufgestellt werden vgl. oben

S. 191 und nur diese Aufstellung ist auch durchgehend vorbereitet , und wir
auf den Stufen II und III zunächst die Aussage
n
EE ,
die Substitutivität
SubZ1n N 21n 

und die Annahme


H 2 Z
1n 

N
als mögliche Darstellungssätze auÿen vor lassen und ferner nicht das  egative 
im Sinne von N 
1 Kontrarietät oder N 
2 Kontradiktion deuten, es für jede
Stufe N eine Darstellungsbasis NDa gibt, die logisch konsistent ist. Auf der Stufe II
muss dazu allerdings auf den Basis-Darstellungssatz
Z1n = E1n

Verzicht getan werden vgl. unten S. 335f .
- 328 -

Wir werden weiter sehen, dass damit, dass die fragliche Darstellungsbasis N D
logisch konsistent ist, das gesamte Darstellungssystem N bezüglich der auf der
a
D
Stufe N in Geltung bendlichen Denitionen analytisch konsistent ist, dass man
also mit
3

D N
a / /
O

auch
4

S [ ... ], D N
/ /
O

im angegebenen Verständnis hat.


 
Die Frage der Arbeit, die Frage F8 vgl. oben S. 141 , wäre somit v o r jeg-
n
licher Berücksichtigung von E E , SubZ1n
21n 
und
1n 
N
als möglicher H
2 Z
Darstellungssätze auf den Stufen II und III sowie einer Deutung des  egativen  N
im Sinne von N N
1 oder  2 mit Nein zu beantworten. n
Wie auf den genann-
ten Stufen die Faktoren 1 Berücksichtigung von E E als Darstellungssatz, 2
N


21n 
Berücksichtigung von SubZ1n als Darstellungssatz, 3 Berücksichtigung
H N

1n 
von als Darstellungssatz und 4 Deutung des  egativen  im Sinne
N N

2 Z
von 1 oder 2 , sei es im Zusammenspiel oder unabhängig voneinander, auch
die Antwort Ja herbeiführen, wird demonstriert werden.

Zur Stufe I
  
Gemäÿ dem zu | K 1a 1 und | K 1a 2 Erarbeiteten vgl. oben S. 210  seien für
die Stufe I die folgenden Darstellungssätze angesetzt, aus denen bereits Basis-
Darstellungssätze herausgehoben sind:

a: I
1 Re=1n Für alle X1n gilt: X1n = X1n


a: I
2 EE
n
E
n
ist ein E1n


a: I
3 B ez a2 E
1n 
nicht: E
1n
ist B eziehung au f A nderes
2


b: I
1 E h E ,E
t 
n 1n 
E
n
ent häl t  E
1n 


b: I
2 B E ez s<
n
E
n
ist B ezie hung au f sic h <


b: I
3 B E ez s2
1n 
E
1n
ist B ezie hung au f sic h 2


b: I
4 Al E 2
1n 
E
1n
ist All gemeines
2


b: I
5 U E
2
1n 
E
1n
ist U nmittelb ares
2


Die Erstvorkommen der angeführten Darstellungssätze nden sich: 1I : S. 211; a


aI I a I I b
I I b I
2: S. 212; 3: S. 214; 1: S. 211; 2: S. 211; 3: S. 211; 4: S. 219; 5: S. 235.

b b b
a
Der Satz Re=1n wird als 1I zu den Darstellungssätzen der Stufe I hinzu-
genommen, um zu vermeiden, dass Darstellungssätze der Stufe I unter anderem
- 329 -

aus einer Prämisse, nämlich Re=1n, analytisch folgen, die selbst nicht zu den

Darstellungssätzen dieser Stufe gerechnet wird vgl. oben S. 211 . Dass die Dar-
a a
stellungssätze 1I -- 3I tatsächlich eine Darstellungsbasis abgeben, wird sich im

Folgenden erweisen vgl. unten S. 330 .
Für die anstehenden Überlegungen das gilt für die gesamten Stufen I--IV
gleichermaÿen sind die Allaussagen heranzuziehen, die den relevanten De-
nitionen der Darstellungssätze der Stufe korrespondieren. Vgl. zu sprachlichen
Regelungen, in unserem Falle Denitionen, und den ihnen korrespondierenden

Allaussagen oben S. 174. Vgl. a. oben S. 198f. Allaussagen, die Denitionen
korrespondieren, mögen denitorische Allaussagen heiÿen. Das System der de-
nitorischen Allaussagen der Stufe N sei mit

5 s 1N, s 2N, ... , s kN

angegeben, das System unter 5 werde mit
SN
bezeichnet.
Wenn wir nun die denitorischen Allaussagen der Stufe I auühren, sei der
Einfachheit halber so getan, als sei für die beanspruchten einstelligen Beziehungs-
B
prädikatoren  eziehung auf A
nderes <  usw., sofern sie, wie oben S. 197 vor-

geführt, über die entsprechenden zweistelligen Beziehungsprädikatoren deniert


sind, gleich
B ez a< A
n
(
+ ∨Y n . ∨
1
Z n,1n Z n
A ,Y
1n 
∧ A1n 6= Y1n
   
usw. angesetzt vgl. oben ebd. 23.1 , 195 18.1 , 193 12.1 , usw. . Der kalligra-
phische Buchstabe Z
fungiert hier als eine Variable für drittstuge Methoden-


Prädikatoren, die nicht Beziehungsprädikatoren sind, vgl. oben S. 193. Er meint


keine drittstuge Präsentation der zweiten Bestimmung eines Durchgangs der

Bewegung des Begris, vgl. oben S. 210.
Die denitorischen Allaussagen der Stufe I sind dann:

s 1I : ∧ Xn . B a< Xn   ∨Y n ∨Z n, n . Z Xn, Y n  ∧ X n 6= Y n
ez 1 1
1 1 1

s 2I : ∧ X n . B a> X n   ∨Yn ∨Z n,n . Z X n,Y n  ∧ X n 6= Y n


1
ez
1
1
1 1 1

∧ X n . B a X n  ∨Y n ∨Z n, n . Z X n, Y n ∧ X n 6= Y n
 
s 3I :
1 1 1 1 1
1 1 1 1
ez

s 4I : ∧ X n . B a2 X n  . B a< Xn  ∨ B a> X n  ∨ B a X n 
1
ez
1
ez ez
1
ez
1

∧ Xn ∧ Y n . E h  Xn, Y n  Y Xn
 
s 5I :
1
1
t

s 6I : ∧ Xn . B s< Xn   ∨Y n ∨Z n, n . Z Xn, Y n  ∧ X n = Y n
ez 1 1
1 1 1

s 7I : ∧ X n . B s> X n   ∨Yn ∨Z n,n . Z X n,Y n  ∧ X n = Y n


1
ez
1
1
1 1 1

∧ X n . B s X n  ∨Y n ∨Z n, n . Z X n, Y n ∧ X n = Y n
 
s 8I :
1 1 1 1 1
1 1 1 1
ez

s 9I : ∧ X n . B s2 X n  . B s< Xn  ∨ B s> X n  ∨ B s X n 
1
ez
1
ez ez
1
ez
1

∧ X n . Al 2 X n  . B s2 X n  ∧ B a2 X n

I :
s10 1
1
ez
1
ez
1

I :
s11 ∧ X n . U 2 X n  . B s2 X n  ∧ B a2 X n 
1
1
ez
1
ez
1
- 330 -

Für die angeführten Allaussagen nden sich die Denitionen, denen sie kor-
respondieren, unter Einrechnung der Denitionen, die unterdrückt wurden: s 1I :
S. 197 23.1 , S. 195 18.1 , S. 193 12.1 ; s 2I : S. 197 23.2 , S. 195 18.2 , S. 193
    

12.2 ; s 3I : S. 197 23.3 , S. 195 18.3 , S. 193 12.3 ; s 4I : S. 197 23 ; s 5I : S. 194; s 6I :


    

S. 197 22.1 , S. 195 17.1 , S. 193 12.1 ; s 7I : S. 197 22.2 , S. 195 17.2 , S. 193
    

12.2 ; s 8I : S. 197 22.3 , S. 195 17.3 , S. 193 12.3 ; s 9I : S. 196 22 ; s10 I : S. 215
    


 
1--1.5' , S. 197 24 ; s11I : S. 234 1--5.6' .

Es soll im Folgenden gezeigt werden, dass



1. die angedeutete noch als solche zu erweisende Darstellungsbasis Ia logisch D
konsistent ist, d. h. dass
I1

D I
a / /
O

gilt; dass
D
2., wenn die Darstellungsbasis Ia logisch konsistent ist, es auch ihre Erweiterung
um die denitorischen Allaussagen der Stufe I ist, d. h. dass
s 1I , ... ... , s11
I , D I
a / /
O
bzw.
I2

S I, D I
a / /
O

gilt, und dass


D
3., wenn das System S I, Ia logisch konsistent ist, es auch seine Erweiterung um
die verbleibenden Darstellungssätze der Stufe I ist, d. h. dass
S I, D ,D / /
I
a
I
b O
bzw.
S,D / /

I3 I I O

gilt. Mit I 3 ist das gesamte Darstellungssystem I bezüglich der auf der Stufe I D
in Geltung bendlichen Denitionen analytisch konsistent.

Im Zusammenhang mit dem Nachweis, dass I 3 gilt, zeigt sich, dass Ia tat- D
sächlich eine Darstellungsbasis der Stufe I ist.

Zu 1.:

Der Nachweis von I 1 erfolgt in Anhang LI.

Zu 2.:

In Anhang LII wird der folgende Satz I 4 nachgewiesen:

Sei Σ ein System von Sätzen, in dem als einzige Konstanten E n und E1n auftreten.
Mit
Σ / O /
hat man für einen Satz s auch
s, Σ / /,
O
- 331 -

 
wenn die folgenden Bedingungen a -- d erfüllt sind:

a Der Satz s ist von einer der Gestalten
6

∧X n. C 1
X
1n 
DX 1n 
,
∧ Xn . C D X

 n n
7 X
oder
8

∧ Xn ∧ Y n . C
1
X ,Y
n 1n 
D X ,Y n 1n 
.
C C C

 1n  n n 1n 
b Die Aussageformen X , X und X , Y sind Prim-Aussagefor-

men vgl. oben S. 145 .
 
c Die unter b genannten Aussageformen sowie die Aussageformen
n 1n 
E ,Y C
und C n 1n 
X ,E kommen weder in Σ noch respektive in
1n 
X ,
n
X oder D D
D n 1n 
X ,Y

in quantorenlogischen Zusammenhängen vor.

d Die Sätze C E , C
1n  n
E und
n 1n 
C
E , E kommen weder in Σ noch respek-
tive in X , D
1n 
D 
n
X oder Dn 1n 
X ,Y in junktoren- oder quantorenlogischen
Zusammenhängen vor.
D
In Ia treten nun als einzige Konstanten E n und E1n auf, es gilt
I1

D I
a / /.
O
  
Die denitorischen Allaussagen s 1I -- s11
I sind von der Gestalt 6 , 7 oder 8 , ihre

linken Bisubjunktionsglieder sind Prim-Aussageformen. Die s 1I -- s11


I erfüllen somit
 
die Bedingungen a und b . Sie enthalten ferner keinerlei, also auch keine von E n
und E1n verschiedenen, schematischen Konstanten.
 
Wir haben dann gemäÿ dem Satz I 4 mit I 1 auch
D / /,
s 1I , I
a O
damit auch
s ,s ,D / /
I
1
I
2
I
a O
und damit auch
s , s , s , D / /,

9 I I I I O
1 2 3 a
weil wie leicht nachgeprüft werden kann bei jedem der vorgenommenen Er-
 
weiterungsschritte die Bedingungen c und d erfüllt sind.
Bei der Erweiterung von
s 1I , s 2I , s 3I , Ia D

um die denitorische Allaussage s 4I ist die Bedingung d nicht erfüllt: Bei dem
a 1n 
Basis-Darstellungssatz 3I handelt es sich um die Negation von ez a2 E . Über

B
9 lässt sich dennoch
10

s 1I , s 2I , s 3I , s 4I , D I
a / /
O

erweisen, vgl. Anhang LIII.


 
Gemäÿ dem Satz I 4 haben wir dann anschlieÿend mit 10
D / /,
s 1I , s 2I , s 3I , s 4I , s 5I , I
a O
damit
s , s , s , s , s , s , D / /,
I
1
I
2
I
3
I
4
I
5 6
I I
a O
- 332 -

usw., und schlieÿlich


s 1I , ... ... , s11
I , D I
a / /
O
bzw.
I2

S I, D I
a / /:
O

Für die sukzessiven Erweiterungen um die denitorischen Allaussagen s 5I -- s11


I
 
sind wieder die Bedingungen c und d erfüllt.

Zu 3.:

Wir verwenden den in Anhang LIV nachgewiesenen Satz:


Mit
Σ / O /
und
Σ A
hat man auch
Σ, A / O /.
Der Satz besagt: Die Erweiterung eines Prämissensystems um eine logische Folge

ist logisch konsistent, wenn es schon das unerweiterte Prämissensystem ist.
Wir können zeigen:
I 5.1

D b, S I, I
a
I
1

S,D ,b b,

I 5.2 I I I I
a 1 2

S,D ,b,b b,

I 5.3 I I I I I
a 1 2 3

S,D ,b,b,b b

I 5.4 I I I I I I
a 1 2 3 4

und
I 5.5

S I, D ,b,b,b,b
I
a
I
1
I
2
I
3
I
4 b I
5

vgl. Anhang LV .
 
Gemäÿ dem angeführten Satz haben wir dann mit I 2 und I 5.1 auch
I 5.1'

S I, D ,bI
a
I
1 / /,
O
 
mit I 5.1' und I 5.2 auch
I 5.2'

S I, D ,b,b
I
a
I
1
I
2 / /,
O

usw. und schlieÿlich auch


I 5.5'

S I, D ,b,b,b,b,b /
I
a
I
1
I
2
I
3
I
4
I
5 /
O

oder
S,D ,D / / I I
a
I
b O
bzw.
S , D / /.

I3 I I O
- 333 -

Neben
I 5.1

S I, D I
a b I
1

erreichen wir weiterhin


D
S I, I
a b, I
2

S,D I I
a b, I
3

S,D I I
a b I
4

und
S I, D I
a b, I
5

D
womit Ia als eine Darstellungsbasis der Stufe I demonstriert wäre:
In Anwendung der Schnittregel SR
auf die logisch gültige Sequenz
I 5.1''

S I, D b I
a
I
1

vgl. I 5.1 und eine jede der logisch gültigen Sequenzen
D ,b b ,S I, I
a
I
1
I
2

S,D ,b,bI b, I
a
I
1
I
2
I
3

S,D ,b,b,b
I b I
a
I
1
I
2
I
3
I
4

und
S I, D ,b,b,b,b b
I
a
I
1
I
2
I
3
I
4
I
5
 
vgl. I 5.2 -- I 5.5 und in anschlieÿender jeweils doppelter Anwendung der Kür-
zungsregel KR
erhalten wir die Sequenzen
I 5.2''

D b, S I, I
a
I
2

S,D ,b b, I I
a
I
2
I
3

S,D ,b,b
I b I
a
I
2
I
3
I
4

und
S I, D ,b,b,b b .
I
a
I
2
I
3
I
4
I
5

In Anwendung von SR
auf die Sequenz I 5.2'' und auf jede der nach ihr no-


tierten Sequenzen und in anschlieÿender jeweils doppelter Anwendung von KR


erhalten wir die Sequenzen
I 5.3''

D b, S I, I
a
I
3

S,D ,b bI I
a
I
3
I
4

und
S I, D ,b,b b .
I
a
I
3
I
4
I
5
- 334 -

Auf dem eingeschlagenen Wege erhalten wir auch


I 5.4''

S I, D b, I
a
I
4

und
I 5.5''

S I, D b. I
a
I
5

Da die Sequenzen I 5.2'' -- I 5.5'' über und


 
im Ausgang von logisch SR KR
gültigen Sequenzen erreicht wurden, sind sie selbst neben der Se-

quenz I 5.1'' logisch gültig.

Zur Stufe II

Gemäÿ dem zu den Hauptteilen von | K 1 -- | K 3 Erarbeiteten vgl. oben S. 210 
seien für die Stufe II die folgenden Darstellungssätze angesetzt, Basis-Darstel-
lungssätze sind herausgehoben:

a:II
1 Re=1n Für alle X1n gilt: X1n = X1n


a:II
2 Sym=1n Für alle X1n und für alle Y1n gilt:

X1n = Y1n  Y1n = X1n
a : ZE
II
3
n
E
n
ist ein Z1n


a : ZZ
II
4
n
Z
n
ist ein Z1n


a : Z 6= E
II
5
1n 1n
nicht: Z und E sind dieselbe Bestimmung


a : N E ,Z
II
6
1n 1n 
E
1n
ist N egatives von Z
1n 


a : N Z ,E
II
7
1n 1n 
Z
1n
ist N egatives von E
1n 


a : RE N
II
8
1n
f
21n 
Der Methodenprädikator Fremd-
1n 
N egatives 

ist rechtseindeutig bzgl. E 

a:II
9 LE1n N f
21n 
Der Methodenprädikator Fremd-
1n 
N egatives 

ist linkseindeutig bzgl. E 

b : E 6= Z
II
1
1n 1n
nicht: E und Z sind dieselbe Bestimmung


b : N E ,Z
II
2 f
1n 1n 
E
1n
ist Fremd-N egatives von Z
1n 


b : N Z ,E
II
3 f
1n 1n 
Z
1n
ist Fremd-N egatives von E
1n 


b : Z = N -- E
II
4
1n
f
1n
Z
1n
ist das Fremd- N egative von E
1n 


b : Z E Z = N -- E
II
5
n

1n
f
1n
E
1n
ist das N egative seiner selbst


b : B E ,Z
II
6 ez
1n 1n 
E
1n
ist B eziehung au f Z
1n 

- 335 -

b:
II
7 B E ,Z ez a
1n 1n 
E
1n
ist in Z
1n
au f A nderes bezogen 


b:
II
8 B E ez a
1n 
E
1n
ist B ezie hung au f A nderes 


b:
II
9 B E ez a2
1n 
E
1n
ist B ezie hung au f A nderes
2


b:
II
10 V E 2
1n 
E
1n
istV ermittel tes
2


b:
II
11 B E s
2
1n 
E
1n
ist B esonderes
2


b:
II
12 N Z f
1n 
Z
1n
ist Fremd- N egatives 


b:
II
13 E h Z ,E
t i
1n 1n 
Z
1n
ent häl t E
1n
in sich 
 

b:
II
14 E h Z ,E
t
1n n
Z
1n
ent häl t E
n
in sich 
 

b:
II
15 B E ,Z ez a2
1n 1n 
E
1n
ist in Z
1n
au f A nderes bezogen 2 


b:
II
16 B Z ,E ez
1n 1n 
Z
1n
ist B ezie hung au f E
1n 


b:
II
17 B Z ,E ez
2
1n 1n 
Z
1n
ist B ezie hung 2 au f E
1n 


b:
II
18 Gg Z ,E 1n 1n 
nicht:
1n
Z ist gegen E
1n
g eic l hgül tig 


b:
II
19 G * Z ,Z ,E
z
1n n n
Z
1n
ist Fremd- G anzes zu Z und E
n n



b:
II
20 W * Z ,E 1n n
Z
1n n
ist bzgl. E Enthaltenseins- W iderspruc h


b:
II
21 E h Z ,Z
t
1n n
Z
1n
ent häl t Z
n



b:
II
22 B Z ez s>
1n 
Z
1n
ist B ezie hung au f sic h >


b:
II
23 B Z ez s2
1n 
Z
1n
ist B ezie hung au f sic h 2


b:
II
24 B Z ,E ez a
1n 1n 
Z
1n
ist in E
1n
au f A nderes bezogen 


b:
II
25 B Z ez a
1n 
Z
1n
ist B ezie hung au f A nderes 


b:
II
26 B Z ez a2
1n 
Z
1n
ist B ezie hung au f A nderes
2


b:
II
27 W Z B2
1n 
Z
1n
ist Beziehungs- W iderspruc h


Die Erstvorkommen der angeführten Darstellungssätze nden sich: II a 1 : S. 211;


a a a a a b b b b
II: S. 254; II: S. 219; II: S. 257; II -- II: S. 219 ; II -- II: S. 219 ; II -- II:
2
indirekt über II
3
b , b
S. 240;
4 5 9
b b b1
b b
5 6 8
II: S. 240; II , II : S. 239; II : S. 243; II , II : S. 245;

bII b b
II
9
II
9 10
II
11
b b
II
12
b b IIb13
15: S. 250; 16 und 17 indirekt über 18, S. 253; 18: S. 253; 19, 20: S. 257; 21
II
14
II

b
und 22 b b b b b
II indirekt über II , S. 264; II : S. 264; II und II indirekt über II , S. 264;

b b
II , II : S. 264. 
26 27
23 23 24 25 26

Die Sätze Re=1n und Sym=1n werden als II II a


1 und 2 aus dem gleichen Grund a
unter die Darstellungssätze der Stufe II aufgenommen, aus dem der Satz Re=1n
unter die Darstellungssätze der Stufe I aufgenommen wurde, vgl. oben S. 328f.
Entgegen dem oben S. 259 Ausgeführten wird die Gleichheitsaussage

1 Z1n = E1n
- 336 -

n i c h t zu den Darstellungssätzen der Stufe II gerechnet. Da bereits die Negation


von 1 als II
5 a zu den Darstellungssätzen der Stufe II gehört, erhielten wir
ansonsten über die Ableitung

O AR
Z1n = E1n Z1n = E1n

O P
Z1n = E1n, Z1n = E1n /
O

O ER, ER, ...


D II /
O

die logische Inkonsistenz des gesamten Darstellungssystems der Stufe II. Vgl.

dazu oben S. 327.
Auch die Aussage
W S2 Z
1n 

Z
1n
W 
ist Selbständigkeits- iderspruch  wird entgegen dem oben S. 259  Aus-
geführten n i c h t zu den Darstellungssätzen der Stufe II gerechnet. Unter Ein-
beziehung der denitorischen Allaussage
W
∧ X1n . S2 X1n  . ez s2 X1n  ∧ B
ez a
2 X
1n 
∧ ez a
2 X
1n 
B B
 
vgl. oben S. 259 3--3.17 , S. 197 24 erhielten wir andernfalls in Anwendung
der Schnittregel SR
auf die logisch gültigen Sequenzen
2

B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z /
O

und

3

∧ X n . W S2 X n
1
1 
... ,
W S2 Z
1n 
B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z

die logische Gültigkeit der Sequenz


∧ X n . W S2 X n  ... , W S2 Z n 
1
1 1
/
O

und damit in mehrfacher Anwendung der Erweiterungsregel ER die logische Gül-


tigkeit der Sequenz
4

S II, D II /.
O

Mit der logischen Gültigkeit von 4 wäre das gesamte Darstellungssystem der
Stufe II bezüglich der auf dieser Stufe in Geltung bendlichen Denitionen ana-
 
lytisch inkonsistent. Zur logischen Gültigkeit der Sequenzen 2 und 3 vgl. An-

hang LVI.
W
1n 
Wird die Aussage S2 Z nicht zu den Darstellungssätzen der Stufe II ge-
rechnet, müssen auch die Aussagen
Tr=1n ,
- 337 -

3--3.18

∧Y n. B
1
ez
2 Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N -- Y f
1n

und
3--3.19

∧ Y n . Z n = N f -- Y n
1 1 1
 E1n = Y1n
nicht zu ihnen gerechnet werden: Diese Aussagen dienen einzig dazu, den analy-
1n 
W
tischen Schluss auf die Aussage S2 Z zu erlauben vgl. oben S. 259  .


Die denitorischen Allaussagen der Stufe II sind dann:

s 1II: ∧ X n ∧ Y n . N f X n, Y n . N X n, Y n ∧ Y n 6= X n
1 1
1 1  1 1  1 1

s 2II: ∧ X n . N f X n   ∨Y n N f X n, Y n 
1
1
1
1 1

s 3II: ∧ X n . RX n N f n   ∧ Y n∧ Z n. N f X n, Y n  ∧ N f
1 1
21
1 1
1 1 1n
X ,Z
1n 
 Y1n = Z1n
∧ X n . LX n N f n   ∧ Y n∧ Z n. N f Y n, X n ∧ N f 1n 1n 

s 4II:  Y1n = Z1n
21 1 1
1 1 1 1
Z ,X
s 5II: ∧ X n ∧ Y n . X n = N f -- Y n . N f Y n, X n  ∧ RY n N f
1 1 1 1 1 1
1
21n 

N X , Y LY N f
1n 1n 
∧ 1n
f
21n 

s 6II: ∧ Xn ∧ Y n . B <
1
ez X ,Yn, n ∨Z
n
Z X ,Y
1n 
1
n 1n 

∧ X n ∧ Yn . B > n n  ∨Z
n
Z X ,Y
n

s 7II:
1 1
1
ez X ,Y n,n 1

s 8II: ∧X n∧Y n. B
1 1
n n
ez X ,Y
1
 ∨Z
n, n
n
1
Z X ,Y
n
1 1
1 1

s 9II: ∧ Xn ∧ Y n . B a< n n 
1
ez X ,Y < B
. n n 1
X ,Y

n
X 6= Y ez
1 1 1n

∧ X n ∧ Yn . B a> n n  B
. n n
 n 1n
II :
s10 1
ez X ,Y
1
X ,Y
∧ X 6= Y ez
1 1
>

∧X n∧Y n. B a n n  B X ,Y
. n n
 n 1n
II :
s11 1 1
ez X ,Y
1

1
X 6= Y ez
1 1 1

∧ Xn . B a< Xn  ∨Y B
n n

II :
s12 ez n X ,Y 1
ez
1
a<
II :
s13 ∧ X n . B a> X n 
1
ez
1
n
a> ∨Y B
n n
X ,Y ez
1

II :
s14 ∧ X n . B a X n
1
ez
1
n
a  ∨Y B
n n
X ,Y 1
ez
1 1

∧ X n . B a2 X n n
 B
.
B X Bn 1n 

II :
s15 1
ez
1
∨ X ∨ ez ez
1
ez X
a< a> a
II :
s16 ∧X n. V 2 X
1
n 1
a2
n
 B X ez
1

II :
s17 ∧X n. B 2 X
1
s
n 1
a2
n
 B X ez
1

II :
s18 ∧ X n ∧ Y n . E h n n
1 1
t i
n
X ,Y
1
 X = N -- Y
f
n 1 1 1

II :
s19 ∧ X n ∧ Yn . E h X n,Y n   X Y n 
1
t
1

II :
s20 ∧ X n ∧ Y n . B 2 X n, Y n  . B < Xn, Y n  ∨ B
1 1
ez
1 1
ez
1
ez >
1n
X ,Y
n

B ez X ,Y
1n 1n 

II :
s21 ∧X n∧Y n. B
1 1
ez a2 X ,Y
1n 1n  .
B ez a< X ,Y
n 1n 
∨ B ez a>
1n
X ,Y
n

B

1n 1n 
ez a X ,Y
- 338 -

II :
s22 ∧ X n ∧ Y n . G g X n, Y n   B 2 X n, Y n 
1 1
1 1
ez
1 1

∧ Xn ∧ Yn . G * X n,Xn,Y n . X Xn ∧ X Y n ∧ X n = N f -- Y n
  
II :
s23 z
1 1 1

II :
s24 ∧ X n ∧ Yn . W * X n,Y n  . X Y n  ∧ X n = N f -- Y n
1
1 1 1

II :
s25 ∧ Xn . B s< Xn   ∨Y n . B < Xn, Y n  ∧ X n = Y n
ez 1
ez
1 1 1

∧ X n . B s> X n  ∨Yn . B > X n,Y n ∧ X n = Y n


 
II :
s26 1
ez
1
ez
1 1 1

II :
s27 ∧ X n . B s X n   ∨Y n . B X n, Y n  ∧ X n = Y n
1
ez
1
1
ez
1 1 1 1

∧ X n . B s2 X n . B s< Xn ∨ B s> X n ∨ B s X n
   
II :
s28 1
ez
1
ez ez
1
ez
1

II :
s29 ∧ X n . W B2 X n  . B s2 X n  ∧ B a2 X n 
1
1
ez
1
ez
1

Bei den denitorischen Allaussagen s25 II -- s II wurde davon abgesehen, dass die
27
Denitionen, denen sie korrespondieren, wie oben S. 197 vorgeführt auf die zwei-
B
stelligen Beziehungsprädikatoren  eziehung auf sich <  usw. zurückgreifen.
Es ist dadurch jeweils eine weitere denitorische Allaussage entbehrlich. Vgl. a.

oben S. 329.
Für die angeführten Allaussagen nden sich die Denitionen, denen sie kor-
respondieren, unter Einrechnung der Denitionen, die unterdrückt wurden: s 1II:
S. 198; s 2II: S. 242; s 3II -- s 5II: S.221; s 6II -- s 8II: S. 193 12.1--12.3 ; s 9II -- s11
II : S. 195



18.1--18.3 ; s12 II -- s II : S. 197 23.1--23.3, 23 ; s II : S. 232; s II : S. 239; s II : S. 245;

15 16 17 18
II 
s19: S. 194 15 ; s20 II : S. 193 12.4 ; s II : S. 195 18 ; s II : S. 253; s II : S. 257 3--3.11 ;
21 22 23
II : S. 256 3--3.10 ; s II : S. 197 22.1 , S. 195 17.1 ; s II : S. 197 22.2 , S. 195 17.2 ;
s24 25 26
II : S. 197 22.3 , S. 195 17.3 ; s II : S. 196 22 ; s II : S. 263 3--3.28 . 
s27 28 29
Es soll im Folgenden gezeigt werden, dass

1. die angedeutete noch als solche zu erweisende Darstellungsbasis II a logisch D
konsistent ist, d. h. dass
II 1

D II
a / /
O

gilt; dass
2., wenn die Darstellungsbasis II D
a logisch konsistent ist, es auch ihre Erweiterung
um die denitorischen Allaussagen der Stufe II ist, d. h. dass
s 1II, ... ... , s29
II , D II
a / /
O
bzw.
II 2

S II, D II
a / /
O

gilt, und dass


3., wenn das System S II, II D
a logisch konsistent ist, es auch seine Erweiterung
um die verbleibenden Darstellungssätze der Stufe II ist, d. h. dass
S II,D ,D / /II
a
II
b O
bzw.
S ,D / /

II3 II II O

gilt. Mit II 3 ist das gesamte Darstellungssystem D II bezüglich der auf der Stu-
- 339 -

fe II in Geltung bendlichen Denitionen analytisch konsistent.



Im Zusammenhang mit dem Nachweis, dass II 3 gilt, zeigt sich, dass DII
a
tatsächlich eine Darstellungsbasis der Stufe II ist.

Zu 1.:

Der Nachweis von II 1 erfolgt in Anhang LVII.

Zu 2.:

In Anhang LVIII wird der folgende Satz II 4 nachgewiesen:

Sei Σ ein System von Sätzen, in dem als einzige Konstanten E n und E1n sowie Zn
und Z1n auftreten. Mit
Σ / /
O

hat man für einen Satz s auch


s, Σ / /,
O
 
wenn die folgenden Bedingungen a -- d erfüllt sind:

a Der Satz s ist von einer der Gestalten
5

∧ X n . C X n  D X n ,
1
1 1

6

∧ Xn . C Xn   D Xn  ,
7

∧ X n ∧ Y n . C X n, Y n   D X n, Y n  ,
1 1
1 1 1 1

8

∧ X n ∧ Yn . C
1
1n
X ,Y
n
 D X ,Y 1n n
,

9

∧ Xn ∧ Y n . C
1
X ,Y
n 1n 
 D X ,Y
n 1n 

oder
10

∧ Xn ∧ Yn . C X ,Y
n n
D X ,Y n n
.
C C ,C X , Y ,C C

 1n  n 1n 1n  1n n n 1n 
b Die Aussageformen X , X X ,Y , X ,Y
und

C n n
X ,Y sind Prim-Aussageformen.

c Die unter b genannten Aussageformen sowie die Aussageformen, die aus
den zweistelligen unter den letztgenannten dadurch hervorgehen, dass genau eine
ihrer Variablen durch E1n oder Z1n bzw. durch E n oder Zn ersetzt wird, kom-
men weder in Σ noch respektive in
1n 
X ,
n
X , D 1n 1n 
X ,Y ,
1n
X ,Y , D
n
D D
D n 1n 
X , Y oder

n
X ,Y
n
D in quantorenlogischen Zusammenhängen vor.



d Die Sätze, die aus den unter b genannten Aussageformen dadurch her-
vorgehen, dass X1n und Y1n durch E1n oder Z1n und Xn und Yn durch E n oder
Zn ersetzt werden also die Sätze
1n 
E ,
1n 
Z , C
n
E , ... ,
1n
C
E ,E ,
1n 
C C
C 1n 1n 
E , Z usw. , kommen weder in Σ noch respektive in
1n 
X ,
n
X , D D
D 1n
X ,Y ,
1n  1n
X ,Y ,
n
D n 1n 
D
X , Y oder

n n
X ,Y in junktoren- oder quan- D
torenlogischen Zusammenhängen vor.

In D
II
a treten als einzige Konstanten E n, E1n, Zn und Z1n auf, es gilt
- 340 -

II 1

D II
a / /.
O
 
Die denitorischen Allaussagen s 1II -- s29
II sind von einer der Gestalten 5 -- 10 ,

ihre linken Bisubjunktionsglieder sind Prim-Aussageformen. Die s 1II -- s29


II erfüllen
 
somit die Bedingungen a und b . Sie entbehren ferner jeglicher, also auch von
E n, E1n, Zn und Z1n verschiedener, schematischer Konstanten.
 
Wir haben dann gemäÿ dem Satz II 4 mit II 1 auch
D / /
s 1II, II
a O
und damit auch
s , s , D / /,

11 II II II O
1 2 a
 
weil für jeden dieser Erweiterungsschritte die Bedingungen c und d erfüllt sind.
Bei der Erweiterung von
s 1II, s 2II, II
a D
um die denitorische Allaussage s 3II sowie bei der folgenden Erweiterung von
s 1II, s 2II, s 3II, D II
a

s II
um die denitorische Allaussage 4 ist jeweils die Bedingung d nicht erfüllt:
RE1n N
21n 
und LE1n N
21n 
stellen gerade die Basis-Darstellungssätze
a f
II und II.
8 9 a

f

Über 11 lässt sich dennoch


12

s 1II, s 2II, s 3II, D II
a / /
O

und über 12 dennoch
13

s 1II, s 2II, s 3II, s 4II, D II
a / /
O

erweisen, vgl. Anhang LIX.


 
Gemäÿ dem Satz II 4 haben wir dann anschlieÿend mit 13
D / /,
s 1II, s 2II, s 3II, s 4II, s 5II, II
a O
damit
s , s , s , s , s , s , D / /,
II
1
II
2
II
3
II
4
II
5
II
6
II
a O

usw. und schlieÿlich


s , ... ... , s , D / /
II
1
II
29
II
a O
bzw.
S , D / /:

II 2 II II O
a
Für die sukzessiven Erweiterungen um die denitorischen Allaussagen s 5II -- s29
II
 
sind wieder die Bedingungen c und d erfüllt.

Zu 3.:

Wir können zeigen:


II 5.1

S II, D b, II
a
II
1

,D ,b b,

II 5.2 S II II
a
II
1
II
2
- 341 -

II 5.3

S II, D ,b ,b
II
a
II
1
II
2 b II ,
3

usw., und schlieÿlich


II 5.26

S II, D , b , ... ... , b
II
a
II
1
II
25 b II
26

und
II 5.27

S II, D , b , ... ... , b
II
a
II
1
II
26 b II
27

vgl. Anhang LX .

Gemäÿ dem in Anhang LIV nachgewiesenen Satz vgl. a. oben S. 332 haben
 
wir dann mit II 2 und II 5.1 auch
II 5.1'

S II, D ,b II
a
II
1 / /,
O
 
mit II 5.1' und II 5.2 auch
II 5.2'

S II, D ,b ,b
II
a
II
1
II
2 / /,
O

usw. und schlieÿlich auch


II 5.27'

S II, D , b , ... ... , b /
II
a
II
1
II
27 /
O

oder
S ,D ,D / /
II II
a
II
b O
bzw.
S , D / /.

II 3 II II O

Neben
II 5.1

S II, D II
a b II
1

erreichen wir weiterhin


S II, D II
a b, II
2

S II ,D I
a b, II
3

usw. und schlieÿlich


S II, D II
a b II
26

und
S II, D II
a b II
27 ,

womit II D
a als eine Darstellungsbasis der Stufe II demonstriert wäre:
In Anwendung der Schnittregel SR
auf die logisch gültige Sequenz
II 5.1''

S II, D II
a b II
1

vgl. II 5.1 und eine jede der logisch gültigen Sequenzen
D ,b b ,
S II, II
a
II
1
II
2

S II ,D ,b ,b b,
II
a
II
1
II
2
II
3
- 342 -

S II, D ,b ,b ,b
II
a
II
1
II
2
II
3 b II
4

... ... ...


... ... ...

S II, D , b , b , ... ... , b , b


II
a
II
1
II
2
II
25
II
26 b II
27
 
vgl. II 5.2 -- II 5.27 und in anschlieÿender jeweils doppelter Anwendung der
Kürzungsregel KR
erhalten wir die Sequenzen
II 5.2''

S II, D II
a b II ,
2

D ,b b ,
S II, II
a
II
2
II
3

S II ,D ,b ,b bII
a
II
2
II
3
II
4

... ... ...


... ... ...

S II, D , b , ... ... , b , b


II
a
II
2
II
25
II
26 b II
27 .

In wiederholter Durchführung des angedeuteten Verfahrens vgl. auch oben


 
S. 333f erhalten wir im Ausgang von II 5.2''
II 5.3''

S II, D II
a b II ,
3

,D b

II 5.4'' S II II
a
II ,
4

... ... ...


... ... ...

II 5.27''

S II, D II
a b II
27 .

Da die Sequenzen II 5.2'' -- II 5.27'' über und im Ausgang von logisch

SR KR
gültigen Sequenzen erreicht wurden, sind sie selbst neben der Se-

quenz II 5.1 '' logisch gültig.

Die Berücksichtigung weiterer möglicher Darstellungssätze und die Deutung


N
des Methodenprädikators  egatives  im Sinne von 1 oder 2 N N
n
Es soll hier oen gelassen werden, ob mindestens einer der Sätze E E ,
SubZ1n N 21n 
und 2 Z H
1n 
zu den Darstellungssätzen der Stufe II hinzuzu-

nehmen ist oder nicht vgl. oben S. 327f . Es soll lediglich untersucht werden, ob
nach der Hinzunahme eines oder mehrerer dieser Sätze zu den besagten Darstel-
lungssätzen das jedesmal entstehende Darstellungssystem der Stufe II bezüglich
der auf dieser Stufe in Geltung bendlichen Denitionen analytisch konsistent
oder analytisch inkonsistent ist.
- 343 -

n
Es soll auch oen gelassen werden, ob die möglichen Darstellungssätze E E ,
SubZ1n N
21n 
und
1n 
H
zu den Basis-Darstellungssätzen der Stufe II zu
2 Z
rechnen wären oder nicht. Die Symbole II a,
II und
b
II stehen weiterhin für D D D
genau die Satzsysteme, für die sie bislang standen. Ebenso meint das Symbol S II
weiterhin das System der denitorischen Allaussagen s 1II -- s29
II .
 n
Wir zeigen nun a , dass nach der Hinzunahme von E E und SubZ1n
21n 
N
zu den Darstellungssätzen der Stufe II das entstandene Darstellungssystem im

angegebenen Verständnis analytisch konsistent ist, also
II 6

S II, ND II , n
E E , SubZ1n
21n 
/ /
O

gilt, und b , dass nach der Hinzunahme von H


 1n 
2 Z zu den Darstellungssätzen

der Stufe II das entstandene Darstellungssystem im angegebenen Verständnis
analytisch inkonsistent ist, also
II 7

S II, D ,H II
2 Z
1n 
/
O

gilt. Zuvor sei noch angemerkt, dass mit der Unableitbarkeitsaussage II 6 auch
die Unableitbarkeitsaussagen
II 6.1

S II, D II , EE
n
/ /
O

und
II 6.2

S II, D II , SubZ1n N 21n 
/ /
O

gelten sowie mit der Ableitbarkeitsaussage II 7 auch die Ableitbarkeitsaussagen
II 7.1

S II, D II , EE ,
n
H 2 Z
1n 
/,
O

II 7.2

S II, D II , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O

und
II 7.3

S II, D II , n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O

gelten: Wären die Sequenzen


II 6.1'

S II, D II , EE
n
/
O

und
II 6.2'

S II, D II , SubZ1n N 21n 
/,
O

ableitbar, dann wäre gemäÿ der Erweiterungsregel ER auch die Sequenz


II 6'

S II, D II , n
E E , SubZ1n N 21n 
/
O

ableitbar; mit der Ableitbarkeit der Sequenz


II 7'

S II, D ,H
II
2 Z
1n 
/
O

hat man gemäÿ ER auch die Ableitbarkeit der Sequenzen


II 7.1'

S II, D II , EE ,
n
H 2 Z
1n 
/,
O

II 7.2'

S II, D II , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O
- 344 -

und
II 7.3'

S II, D II , E E , SubZ1n
n
N 21n 
, H 2 Z
1n 
/.
O

Unter Verwendung der oben S. 258 eingeführten eckigen Klammern und Schräg-

striche notieren wir das unter a Gesagte auch als
S II, D II ,

EE
n  
, SubZ1n N 21n 

/ /,
O

das unter b Gesagte auch als
S II, D , H
II
2 Z
1n 

/ /
O

und beides in einem auch als


II 8

S II, D II ,

EE
n  
, SubZ1n N 21n 
 
, H 2 Z
1n 

/ /.
O


Zu a :

Wie Anhang LXI zu entnehmen ist, kann die Sequenz


s 1II, s 2II, s 3II, s 4II, D II ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
/
O

nicht reduziert werden. Da bei der sukzessiven Erweiterung des Antezedens die-
ser Sequenz um die denitorischen Allaussagen s 5II -- s29
II jedesmal die Bedingungen
  
a -- d erfüllt sind, haben wir gemäÿ dem Satz II 4 dann auch die Nicht-Redu-
zierbarkeit der Sequenz
S II, D II ,
a E E , SubZ1n
n
N 21n 
/.
O

Mit der logischen Gültigkeit der Sequenzen


S II, D b, II
a
II
1

S II ,D ,b b,
II
a
II
1
II
2

usw. haben wir gemäÿ ER auch die logische Gültigkeit der Sequenzen
S II, D II ,
a E E , SubZ1n
n
N 21n 
b II ,
1

S II, D ,b ,EE
II
a
II
1
n
, SubZ N 1n
21n 
b II ,
2

usw. und im wiederholten Rückgri auf den Satz aus Anhang LIV dann schlieÿ-
lich die Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz
S II, D ,D ,EE
II
a
II
b
n
, SubZ1n N 21n 
/
O

bzw.
II 6'

S II, D II , E E , SubZ1n
n
N 21n 
/
O

vgl. oben S. 340f .

Zu b :

Im Ausgang von der über die Anfangsregel AR herstellbaren Sequenz


- 345 -

B ez s2 Z
1n 
 B ez a2 Z
1n 
B ez s2 Z
1n 
 B ez a2 Z
1n 

leiten wir in Anwendung der P -Regel die Sequenz




B ez s2 Z
1n 
 B ez a2 Z ,
1n 
B ez s2 Z
1n 
B ez a2 Z
1n 

P
und daraus über die -Regel die Sequenz
B ez s2 Z
1n 
 B ez a2 Z ,
1n 
B ez s2 Z ,
1n 
B ez a2 Z
1n 
/,
O

das ist die Sequenz


H 2
1n 
Z , b ,b
II
23
II
26 /,
O

ab. Aus der letzteren Sequenz erhalten wir in wiederholter Anwendung der Er-
weiterungsregel ER
die Sequenz
S II, D ,D ,H
II
a
II
b 2 Z
1n 
/
O

bzw.
II 7'

S II, D ,H II
2
1n 
Z /.
O

Genausowenig, wie hier darüber befunden werden soll, ob mindestens einer


n
der Sätze E E , SubZ1n
21n 
und N
2 Z
1n 
H
zu den Darstellungssätzen der
Stufe II hinzuzunehmen ist oder nicht, soll hier darüber befunden werden, ob der
N
Methodenprädikator  egatives  im Sinne von 1 oder 2 zu deuten ist oder N N
nicht, und das heiÿt, ob wir zumindest für die Stufen II und III, auf denen dieser
Prädikator zur Darstellung herangezogen wird, eine der beiden Denitionen
N 1n
A ,B
1n 
(
+ ∧ Xn . A Xn

 BX
n

und
N A ,B
1n 1n 
(
+ ∧ Xn . A Xn   BX
n


anzusetzen haben oder nicht vgl. oben S. 198 .
Wir wollen lediglich untersuchen, ob auf der Stufe II bei einer Deutung des
N
 egativen  im Sinne von 1 oder N N
2 , also bei der Ansetzung einer der
beiden vorgenannten Denitionen, und zwar vor wie nach einer Hinzunahme eines
n
oder mehrerer der Sätze E E , SubZ1n
21n 
und 2 Z
1n 
N
zu den Darstel- H
lungssätzen der Stufe, das jedesmalige Darstellungssystem bezüglich der auf der
Stufe entsprechend in Geltung bendlichen Denitionen analytisch konsistent ist
oder analytisch inkonsistent ist.
Auf der Stufe II die besagten Denitionen des  egativen  anzusetzen, heiÿt N
wiederum, die diesen Denitionen korrespondierenden Allaussagen
14

∧ X1n ∧ Y1n . 1n
X ,Y
1n  .
N n
 ∧ Zn . X Z  Y Z
n

und
15

∧X n∧Y n. N
1 1
1n
X ,Y
1n  .
 ∧ Zn . X Z n   YZ
n


den denitorischen Allaussagen der Stufe II hinzuzufügen. Die Allaussagen 14

und 15 sollen den s 1II -- s29
II als s II oder als s II vorgeschaltet werden, so dass wir
01 02
als das System der denitorischen Allaussagen der Stufe II das System
- 346 -

II :
s01 ∧X n∧Y n. N
1 1
1n
X ,Y
1n  .
∧ Zn . X Z n   YZ
n

∧X n∧Y n. N f N

1n 1n  . 1n 1n 
s 1II: 1 1
X ,Y  X ,Y ∧ Y1n 6= X1n

... ... ...


... ... ...

II :
s29 ∧ X n . W B2 X n 
1
1 .
 B ez s2 X
1n 
∧ B ez a2 X
1n 

oder das System

II :
s02 ∧X n∧Y n. N
1 1
1n
X ,Y
1n  .
∧ Zn . X Z n  YZ
n

∧X n∧Y n. N f N
 
1n 1n  . 1n 1n 
s 1II: 1 1
X ,Y  X ,Y ∧ Y1n 6= X1n

... ... ...


... ... ...

II :
s29 ∧ X n . W B2 X n
1
1  .
 B ez s2 X
1n 
∧ B ez a2 X
1n 

 
erhalten. Der Buchstabe Z fungiert in den Formulierungen von 14 und 15 als
eine Variable für erststuge Systemprädikatoren. Er meint dort n i c h t die erst-
stuge Präsentation der zweiten Bestimmung eines Durchgangs der Bewegung

des Begris. Vgl. auch oben S. 329, 337. Die jeweilige Vorschaltung von 14

und 15 vor das System S II empehlt sich, weil bereits s 1II auf die Aussageform
N 1n 1n 
X , Y zurückgreift.


Wir zeigen nun, dass auf der Stufe II bei der Deutung des  egativen  im N
Sinne von N
1 oder N
2 bezüglich der dann auf der Stufe entsprechend in Gel-

tung bendlichen Denitionen c das Darstellungssystem II analytisch konsi- D
stent ist, nämlich
II 9.1

II , S II,
s01 D II
/ /
O

oder
II 9.2

II , S II,
s02 D II
/ /
O

gilt, d das Darstellungssystem D II , EE
n
analytisch inkonsistent ist, nämlich
II 10.1

II , S II,
s01 D II , EE
n
/
O

oder
II 10.2

II , S II,
s02 D II , EE
n
/
O

gilt, e das Darstellungssystem DII , SubZ1n N 21n 
analytisch konsistent ist,
nämlich
II 11.1

II , S II,
s01 DII , SubZ1n N 21n 
/ /
O

oder
- 347 -

II 11.2

II , S II,
s02 N D II , SubZ1n
21n 
/ /
O

das Darstellungssystem D , H
 1n 
gilt, und f II Z analytisch inkonsistent ist,
2
nämlich
s ,S ,D ,H Z
 1n 
II 12.1 II II II /
O
01 2

oder
II 12.2

II , S II,
s02 D ,H II
2 Z
1n 
/
O

gilt.
Insgesamt wäre damit gezeigt, dass
II 13.1

II , S II,
s01 D , E E
II n  
, SubZ1n N 21n 
 
, H 2
1n 
Z

/ /
O

oder
II 13.2

II , S II,
s02 D , E E
II n  
, SubZ1n N 21n 
 
, H 2
1n 
Z

/ /
O

gilt.
 
Zu c und e :

Es genügt nachzuweisen, dass die Sequenz


II 11.2'

II , S II,
s02 D II , SubZ1n N 21n 
/
O

nicht reduzierbar ist.


Mit der Nicht-Reduzierbarkeit der letztgenannten Sequenz ist dann auch die
Sequenz
II 11.1'

II , S II,
s01 D II , SubZ1n N 21n 
/
O

nicht reduzierbar, andernfalls erhielte man in Anwendung der Schnittregel SR


über die logisch gültige Sequenz
II
s02 II
s01
 
vgl. Anhang LXII die Reduzierbarkeit von II 11.2' . Mit der Nicht-Reduzier-
 
barkeit von II 11.1' und II 11.2' hat man ferner die Nicht-Reduzierbarkeit der
jeweils durch Auslassen der Prämisse SubZ1n
21n 
zustandekommenden Se- N
quenzen
II 9.1'

II , S II,
s01 D II /
O

und
II 9.2'

II , S II,
s02 D II /.
O

Der Nachweis der Nicht-Reduzierbarkeit von II 11.2' folgt im Rückgri auf

den Satz II 4 und den Satz aus Anhang LIV dem gleichen Muster wie der Nach-
 
weis der Nicht-Reduzierbarkeit von II 6' vgl. oben S. 344 .
Allerdings ist zwar die Sequenz
D II ,
a SubZ1n N 21n 
/
O
- 348 -


nicht logisch gültig vgl. oben S. 344; Anhang LXI , aber bei der Erweiterung
ihres Antezedens um die denitorische Allaussage s02 II ist die Bedingung d  des

Satzes II 4 verletzt. Dennoch lässt sich erweisen, dass auch die Sequenz
II ,
s02 D II ,
a SubZ1n N 21n 
/
O

nicht logisch gültig ist vgl. Anhang LXIII .
Bei der sukzessiven Erweiterung des Antezedens dieser letzten Sequenz um

die denitorischen Allaussagen s 1II und s 2II kann dann jeweils der Satz II 4 zum
Zuge kommen, bei der sukzessiven Erweiterung des Antezedens von
II , s II, s II,
s02 1 2 D II ,
a SubZ1n N 21n 
/
O

um die denitorischen Allaussagen s 3II und s 4II jedoch beide Male wieder nicht vgl.

oben S. 340 . Dennoch ist auch
II , s II, s II, s II, s II,
s02 1 2 3 4 DII ,
a SubZ1n N 21n 
/
O

als nicht logisch gültig erweisbar vgl. Anhang LXIV .

Gemäÿ dem Satz II 4 erhalten wir im Anschluss, dass die Sequenz
II , s II, ... ... , s II,
s02 1 5 D II ,
a SubZ1n N 21n 
/,
O

die Sequenz
II , s II, ... ... , s II,
s02 1 6 D II ,
a SubZ1n N 21n 
/,
O

usw. und schlieÿlich die Sequenz


II , s II, ... ... , s II ,
s02 1 29 D II ,
a SubZ1n N 21n 
/
O
oder
II , S II,
s02 D II ,
a SubZ1n N 21n 
/
O

nicht logisch gültig ist.


Über die logische Gültigkeit der Sequenzen
II , S II,
s02 D II ,
a N SubZ1n
21n 
b II ,
1

, D , b , SubZ N b
21n 
II , S II
s02 II II 1n II ,
a 1 2

usw. erhalten wir im wiederholten Rückgri auf den Satz aus Anhang LIV die
Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz
II , S II,
s02 D , D , SubZ N
II
a
II
b 1n
21n 
/
O

oder
II 11.2'

II , S II,
s02 D II , SubZ1n N 21n 
/
O

vgl. oben S. 344 .

Zu d :

Es genügt nachzuweisen, dass die Sequenz


II 10.1'

II , S II,
s01 D II , EE
n
/
O
- 349 -

logisch gültig ist: In Anwendung der Schnittregel SR auf diese Sequenz und die
logisch gültige Sequenz
II
s02 II
s01

vgl. Anhang LXII erhalten wir dann die logische Gültigkeit der Sequenz
II 10.2'

II , S II,
s02 D II , EE
n
/.
O

Auch zum Nachweis der logischen Gültigkeit der Sequenz II 10.1' selbst bedie-
SR
nen wir uns der Schnittregel : Über die logisch gültige Sequenz
n n
ZE ,EE , ∧ Xn . Z Xn   EX
n
/
O

vgl. Anhang VI und die logisch gültige Sequenz
II ,
s01 N Z ,E
1n 1n 
∧ Xn . Z Xn   EX
n


vgl. Anhang LX S. 514 2 werden wir auf die logische Gültigkeit der Sequenz
II , Z E ,
s01
n
N Z ,E 1n 1n 
,EE
n
/
O
bzw.
,a ,a ,EE
II II II n
s01 3 7 /
O

geführt. Hieraus führt mehrfache Anwendung der Erweiterungsregel ER auf


II ,
s01 D II ,
a EE
n
/
O

und schlieÿlich auf


II 10.1'

II , S II,
s01 D II , EE
n
/.
O


Zu f :

Über die logisch gültige Sequenz


II 7'

S II, D ,H II
2 Z
1n 
/
O

vgl. oben S. 344f gewinnt man mit ER die logische Gültigkeit der Sequenz
II 12.1'

II , S II,
s01 D ,H II
2 Z
1n 
/
O

wie der Sequenz


II 12.2'

II , S II,
s02 D ,H II
2 Z
1n 
/.
O
- 350 -

Zur Stufe III



Gemäÿ dem zu den Hauptteilen von | K 4 -- | K 7 Erarbeiteten vgl. oben S. 272 
sollen für die Stufe III die folgenden Darstellungssätze angesetzt werden, Basis-
Darstellungssätze sind herausgehoben:

a III:
1 Re=1n Für alle X1n gilt: X1n = X1n


a III:
2 Sym=1n Für alle X1n und für alle Y1n gilt:

X1n = Y1n  Y1n = X1n
a III:
3 Tr=1n Für alle X1n, Y1n und Z1n gilt:

X1n = Y1n ∧ Y1n = Z1n  X1n = Z1n
a III:
4 ZE
n
E
n
ist ein Z1n


a III:
5 ZZ
n
Z
n
ist ein Z1n


a III:
6 Z1n = E1n Z und E sind dieselbe Bestimmung


a III:
7 N 1n
E ,Z
1n 
E
1n
ist N egatives von Z
1n 


a III:
8 N 1n
Z ,E
1n 
Z
1n
ist N egatives von E
1n 


a III:
9 ∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N -- Y f
1n

Für alle Y 1n
gilt: Wenn Z
1n
B ezie hung 2 au f Y
1n
ist, dann gilt Z1n = Y1n
oder, dass Z
1n
das Fremd- N egative von Y
1n
ist


a III:
10 ∧ Y n . Z n = N f -- Y n
1 1 1
 E1n = Y1n
Für alle Y1n gilt: Wenn Z
1n
1n
das Fremd- N egative

1n 1n 
von Y ist, dann gilt E = Y 

b III:
1 E1n = Z1n E und Z sind dieselbe Bestimmung


b III:
2 N Z ,E
s
1n 1n 
Z
1n
N
ist Selbst- egatives von E
1n 


b III:
3 N E ,Z
s
1n 1n 
E ist Selbst-N
1n
egatives von Z
1n 


b III:
4 N Z s
1n 
Z ist Selbst-N
1n
egatives 


b III:
5 B Z ez a2
1n 
nicht: Z ist B
1n
ezie hung au f A nderes
2


b III:
6 E Z
f2
1n 
Z ist E f h
1n
in ac es
2


b III:
7 G Z ,Z ,E
z0
1n n n
Z ist Selbst-G
1n
anzes zu Z und E
n n



b III:
8 W * Z ,E 1n n
nicht:
1n
Z ist bzgl. E Enthaltenseins-
n
W iderspruc h


b III:
9 W Z S2
1n 
nicht:
1n
Z ist Selbständigkeits- W iderspruc h

- 351 -

b III:
10 W Z B2
1n 
nicht:
1n
Z ist Beziehungs- W iderspruc h


b III:
11 B Z
ez s2
1n 
Z B h
1n
ist f h
ezie ung au sic
2


b III:
12 U Z
2
1n 
Z ist U

1n
nmittelb ares
2


b III:
13 PZ2
1n 
Z ist P

1n
ositives
2


b III:
14 I Z
d
2
1n 
Z ist I

1n
h dentisc es
2


b III:
15 Eh Z ,Z ,E 1n n n
Z ist E h von Z und E

1n
in eit
n n



b III:
16 V Z 2
1n 
nicht: Z istV

1n
ermittel tes
2


b III:
17 U Z ,E s f
1n 1n 
nicht: Z ist Fremd-U

1n
h ntersc iedenes von E
1n 


b III:
18 N Z ,E f
1n 1n 
nicht: Z ist Fremd-N

1n
egatives von E
1n 


b III:
19 B Z
ez
2
1n 
Z ist B h

1n
ezie ung
2


b III:
20 V Z2

1n 
Z istV

1n
ermittl ung  
2


b III:
21 Eh Z ,U ,V
1n
2
1,1n

2

1,1n 
Z ist Einheit vonU

1n
nmittelb arkeit
2 und
V ermittl ung  
2


Die Erstvorkommen der angeführten Darstellungssätze nden sich: III 1 : S. 288; a


a a a a
III: S. 285; III: S. 275; III, III: S. 276; III: S. 274; III, III: S. 274; III, III: a a a a a
2
S. 275; III b b3
b b
III
4
III
5
III
6
III III
7 8
III
1 -- 4 : S. 274; 5 -- 7 : S. 276; 8 -- 10 : S. 280; 11 : S. 289 295;
9

10
b b b
b b b
III: S. 295; III: S. 295f, 310; III: S. 295f, 319; III: S. 306; III: S. 308; III: b b b
12
S. 309; III b b b
13
III III
14
III
15
III
16 17
18 : S. 310f; 19 und 20 indirekt über 21 , S. 316; 21 : S. 316. Der Prädika- b b
V
tor  ermittlung 2  präsentiert diejenige Vermittlung, die nicht als Beziehung

auf Anderes, sondern als bloÿe Beziehung verstanden wird, vgl. oben S. 314 .

Durch die Aufnahme der Sätze Re=1n , Sym=1n und Tr=1n als III III
1 , 2 und a a
a 3
III
unter die Darstellungssätze der Stufe III wird gesichert, dass keine Darstel-
lungssätze der Stufe III unter Anderem aus Prämissen, nämlich den genannten
Sätzen, analytisch folgen, die selbst nicht zu den Darstellungssätzen dieser Stufe

gerechnet werden. Vgl. auch oben S. 328f, 335.
Die denitorischen Allaussagen der Stufe III sind dann:

s 1III: ∧ Xn ∧ Y n . B 1
ez < X ,Y
n 1n 

Z Z X ,Y
 ∨ n,1n
n 1n 

s 2III: ∧ X n ∧ Yn . B
1
ez >
1n
X ,Y
n
 ∨Z Z X ,Y 1n,n
1n n

s 3III: ∧X n∧Y n. B
1 1
ez
1n
X ,Y
1n 
 ∨Z Z X ,Y 1n,1n
1n 1n 

s 4III: ∧X n∧Y n. B
1 1
ez
2 X ,Y
1n 1n 
 B
.
X ,Y B X ,Y
ez <
n 1n 
∨ ez >
1n n

B X ,Y ez
1n 1n 

s 5III: ∧X n∧Y n. N f
1 1
X ,Y
1n 1n 
 N X ,Y
.
Y 6= X
1n 1n 

1n 1n

s 6III: ∧ X n . RX n N f
1 1
21n 
 ∧Y ∧Z . N X ,Y
1n 1n
N X ,Z f
1n 1n 
∧ f
1n 1n 
 Y1n = Z1n
- 352 -

s 7III: ∧ X n . LX n N f n   ∧ Y n∧ Z n. N f Y n, X n  ∧ N f
1 1
21
1 1
1 1
Z ,X
1n 1n 
 Y1n = Z1n
∧ X n ∧ Y n . X n = N f -- Y n . N f Y n, X n ∧ RY n N f 21n 

s 8III: 1 1 1 1
1 1 1 ∧

N f X ,Y
1n 1n 
∧ LY1n f N 21n 

s 9III: ∧ X n ∧ Y n . N s X n, Y n  .
1 1
n
X ,Y
n 1 1
N 1 1 1n
∧ Y =X
1n

∧ X n . N s X n  ∨Y n N s X n, Y n
 
III:
s 10 1
1
1
1 1

III:
s 11 ∧ Xn . B a< Xn   ∨Y n . B < Xn, Y n  ∧ X n 6= Y n
ez 1
ez
1 1 1

III:
s 12 ∧ X n . B a> X n   ∨Yn . B > X n,Y n  ∧ X n 6= Y n
1
ez
1
ez
1 1 1

III:
s 13 ∧ X n . B a X n   ∨Y n . B X n, Y n  ∧ X n 6= Y n
1
ez
1
1
ez
1 1 1 1

∧ X n . B a2 X n . B a< Xn ∨ B a> X n ∨ B 1n 
  
III:
s 14 1
ez
1
ez ez
1
ez X
a
III:
s 15 ∧ X n . Ef 2 X n   B a2 X n 
1
1
ez
1

III:
s 16 ∧ Xn ∧ Yn . G 0 X n,Xn,Y n  . X Xn  ∧ X Y n  ∧
z
1

N s Y ,X
1n 1n 
∧ N s
1n
X ,Y
1n 

III:
s 17 ∧ X n ∧ Yn . W * X n,Y n  . X Y n  ∧ X n = N f -- Y n
1
1 1 1

∧ Xn . B s< Xn  ∨Y n . B < Xn, Y n ∧ X n = Y n


 
III:
s 18 ez 1
ez
1 1 1

∧ X n . B s> X n  ∨Yn . B > X n,Y n ∧ X n = Y n


 
III:
s 19 1
ez
1
ez
1 1 1

∧ X n . B s X n  ∨Y n . B X n, Y n ∧ X n = Y n
 
III:
s 20 1
ez
1
1
ez
1 1 1 1

III:
s 21 ∧ X n . B s2 X n  . B s< Xn  ∨ B s> X n  ∨ B s X n 
1
ez
1
ez ez
1
ez
1

∧ X n . W S2 X n . B s2 X n ∧ B a2 X n ∧ B a2 X n
   
III:
s 22 1
1
ez
1
ez
1
ez
1

III:
s 23 ∧ X n . W B2 X n  . B s2 X n  ∧ B a2 X n 
1
1
ez
1
ez
1

∧ X n . U 2 X n . B s2 X n ∧ B a2 X n
  
III:
s 24 1
1
ez
1
ez
1

∧ X n . P2 X n  . B s2 X n  ∧ B a2 X n

III:
s 25 1
1
ez
1
ez
1

III:
s 26 ∧ X n . I 2 X n  . B s2 X n  ∧ B a2 X n 
1
d
1
ez
1
ez
1

∧ Xn ∧ Yn . Eh X n,Xn,Y n . X Xn ∧ X Y n
  
III:
s 27
1

III:
s 28 ∧ X n . V 2 X n   B a2 X n 
1
1
ez
1

∧ X n ∧ Y n . U f X n, Y n . U X n, Y n ∧ Y n 6= X n
 
III:
s 29 1 1
s
1 1
s
1 1 1 1

III:
s 30 ∧ X n . B 2 X n  . ∨Y n B < Xn, Y n  ∨ ∨Yn B > X n,Y n  ∨
1
ez
1
1
ez
1
ez
1

∨Y n B X , Y
n n 1 1
1
ez

III:
s 31 ∧ X n . V 2 X n   B 2 X n 
1
1
ez
1

∧ X n . Eh X n,U 2 ,V 2  . U 2 X n  ∧V 2 X n 
n n 1,1 1,1
III:
s 32 1
1 1 1
- 353 -

III -- s III,
Was die Denitionen anbelangt, die den denitorischen Allaussagen s 11 13
III -- s III und s III korrespondieren, so wurde entgegen dem oben S. 196f Vorge-
s 19 21 30
führten zwecks Verminderung der Anzahl der denitorischen Allaussagen nicht
erst auf die zweistelligen Beziehungsprädikatoren  eziehung auf B A
B
nderes < 

usw. und die einstelligen Beziehungsprädikatoren  eziehung <  usw., sondern


gleich auf die zweistelligen Beziehungsprädikatoren  eziehung <  usw. zurück-

B
gegrien. Vgl. a. oben S. 329 und S. 338. Der Einfachheit halber ist ferner an
die Stelle der Allaussage
1

∧ Z1n . Eh Z1n, X 1,1n
, Y
1,1n 
.

1n 
Z ∧
1n 
Z , X Y

die der Denition 6--3.6 korrespondiert, die allein benötigte Fassung s 32 III getre-
1n  III III
ten. Der Buchstabe Z fungiert in 1 , wie bereits in s 6 und s 7 , als eine Variable

für zweitstuge Systemprädikatoren. Vgl. a. oben S. 329, 337, 346.
Für die Allaussagen s 1III -- s 31 III nden sich die Denitionen, denen sie korre-

spondieren, unter Einrechnung der Denitionen, die unterdrückt wurden:


s 1III -- s 3III: S. 193 12.1 -- 12.3 ; s 4III: S. 193 12.4 ; s 5II: S.198; s 6III -- s 8III: S. 221;
  

s 9III, s 10
III: S. 274; s III: S. 197 23.1 , S. 195 18.1 ; s III: S. 197 23.2 , S. 195 18.2 ;
11 12
III: S. 197 23.3 , S. 195 18.3 ; s III: S. 197 23 ; s III: S. 218; s III: S. 276f; s III:
s 13 14 15 16 17
S. 256 3--3.10 ; s 18
 III: S. 197 22.1 , S. 195 17.1 ; s III: S. 197 22.2 , S. 195 17.2 ;
19
III: S. 197 22.3 , S. 195 17.3 ; s III: S. 196 22 ; s III: S. 259 3--3.17 , S. 197 24 ;
s 20 21 22
III: S.263 3--3.28 ; s III: S. 234 1--5.6' ; s III: S. 310 6--1.6.1 ; s III: S. 319 7--1.4 ;
s 23 24 25 26
III: S. 305 5--5.1 ; s III: S. 232 1--5.2 ; s III: S. 198 25 ; s III: S. 196 21 , S. 197
s 27 28 29 30
 
21.1 -- 21.3 ; s 31 III: S. 314. 

In Analogie zu den Stufen I und II soll im Folgenden gezeigt werden, dass



1. die angedeutete noch als solche zu erweisende Darstellungsbasis III D
a logisch
konsistent ist, d. h. dass
III 1

D III
a / /
O

gilt; dass
2., wenn die Darstellungsbasis III D
a logisch konsistent ist, es auch ihre Erweiterung
um die denitorischen Allaussagen der Stufe III ist, d. h. dass
s 1III, ... ... , s 32
III , D III
a / /
O
bzw.
III 2

S III, D III
a / /
O

gilt, und dass


3., wenn das System S III, III D
a logisch konsistent ist, es auch seine Erweiterung
um die verbleibenden Darstellungssätze der Stufe III ist, d. h. dass
S III,D ,D / III
a
III
b /
O
bzw.
S ,D

III 3 / /
III III O

gilt. Mit III 3 ist das gesamte Darstellungssystem III bezüglich der auf der D
Stufe III in Geltung bendlichen Denitionen analytisch konsistent.

Im Zusammenhang mit dem Nachweis, dass III 3 gilt, erweist sich IIIa als D
eine tatsächliche Darstellungsbasis der Stufe III.
- 354 -

Zu 1.:

Der Nachweis von III 1 wird in Anhang LXV geführt.

Zu 2.:

Der Nachweis von III 2 bedient sich des unverändert aus der Stufe II über-
 
nommenen Satzes II 4 vgl. oben S. 339 . Um die bislang mit den Zählungen
  
I 1 usw., II 1 usw. und III 1 usw. verbundene Parallelisierung fortführen zu
 
können, sei jedoch der Satz II 4 auf der Stufe III als der Satz III 4 aufgenom-
men.
In III D n 1n n 1n
a treten als einzige Konstanten E , E , Z und Z auf, es gilt
III 1

D III
a / /.
O

Die denitorischen Allaussagen s 1III -- s 32


III sind von einer der Gestalten, die in der
   
Formulierung des Satzes II 4 unter 5 -- 10 erscheinen vgl. oben ebd. , ihre
linken Bisubjunktionsglieder sind Prim-Aussageformen. Die s 1III -- s 32 III erfüllen
  
somit die Bedingungen a und b des Satzes III 4 . Sie weisen ferner keinerlei,
insbesondere keine von E n, E1n, Zn und Z1n verschiedenen Konstanten auf.
 
Gemäÿ dem Satz III 4 haben wir dann mit III 1 auch
s 1III, D III
a / /,
O
damit auch
s 1III, s 2III, D III
a / /
O

und damit auch


2

s 1III, s 2III, s 3III, D III
a / /:
O
 
Für jeden dieser Erweiterungsschritte sind die Bedingungen c und d des ge-
nannten Satzes erfüllt.
Die Erweiterung des Systems
s 1III, s 2III, s 3III, D III
a

um die denitorische Allaussage s 4III verletzt die Bedingung c : Die Aussage-
B 1n
form ez 2 Z , Y
1n 


taucht in III D
a , nämlich in dem Basis-Darstellungssatz

III
9 a
auf vgl. oben S. 350 . Anhang LXVI führt vor, dass man gleichwohl mit 2 auch
3

s 1III, s 2III, s 3III, s 4III, D III
a / /
O

hat.
 
Gemäÿ dem Satz III 4 hat man dann mit 3
s 1III, s 2III, s 3III, s 4III, s 5III, D III
a / /,
O

damit
s 1III, ... ... , s 6III, D III
a / /
O

und damit
- 355 -

4

s 1III, ... ... , s 7III, D III
a / /.
O

Bei der Erweiterung des Systems


s 1III, ... ... , s 7III, D III
a

s III
um die denitorische Allaussage 8 ist erneut die Bedingung c verletzt: Die
Aussageform Z1n =
1n
N
f -- Y ndet sich in D
III, nämlich in den Basis-Darstellungs-
III a III a 
a
sätzen 9 und 10 vgl. oben S. 350 . Anhang LXVII weist nach, dass man

gleichwohl mit 4 auch
5

s 1III, ... ... , s 8III, D III
a / /.
O

hat.
 
Gemäÿ dem Satz III 4 haben wir dann mit 5
s 1III, ... ... , s 9III, D III
a / /,
O
damit
s 1III, ... ... , s 10
III ,D III
a / /,
O

usw. und schlieÿlich


s 1III, ... ... , s 32
III, D III
a / /
O
bzw.
III 2

S III, D III
a / /.
O

Zu 3.:

Wir können zeigen:


III 5.1

S III, D III
a b III ,
1

III 5.2

D ,b b ,
S III, III
a
III
1
III
2

,D ,b ,b b

III 5.3 S III III
a
III
1
III
2
III ,
3

usw. und schlieÿlich


III 5.20

S III, D ,b
III
a
III,
1 ... ... , b III
19 b III
20

und
III 5.21

S III, D ,b
III
a
III,
1 ... ... , b III
20 b III
21

vgl. Anhang LXVIII .

Gemäÿ dem in Anhang LIV nachgewiesenen Satz vgl. a. oben S. 332 haben
 
wir dann mit III 2 und III 5.1 auch
III 5.1'

S III, D ,b III
a
III
1 / /,
O
 
mit III 5.1' und III 5.2 auch
III 5.2'

S III, D ,b ,b
III
a
III
1
III
2 / /,
O

usw. und schlieÿlich auch


- 356 -

III 5.21'

S III, D , b , ... ... , b /
III
a
III
1
III
21 /
O

oder
S ,D ,D
III
/ /
III
a
III
b O
bzw.
S ,D

III 3 / /.
III III O

Neben
III 5.1

S III, D III
a b III
1

erreichen wir weiterhin


S III, D III
a b III ,
2

S III ,D III
a b III ,
3

usw. und schlieÿlich


S III, D III
a b III
20

und
S III, D III
a b III ,
21

womit III D
a als eine Darstellungsbasis der Stufe III demonstriert wäre:
Über Anwendungen der Schnittregel sowie der Kürzungsregel SR
gewinnen KR
wir aus den logisch gültigen Sequenzen
III 5.1''

S III, D III
a b III ,
1

D ,b b ,
S III, III
a
III
1
III
2

S III ,D ,b ,bab
III III
1
III
2
III ,
3

... ... ...


... ... ...

S III, D ,b ,b
III
a
III
1
III,
2 ... ... , b III
20 b III
21
 
vgl. III 5.1 -- III 5.21 die Sequenzen
III 5.2''

S III, D III
a b III ,
2

,D b

III 5.3'' S III III
a
III ,
3

... ... ...


... ... ...

III 5.21''

S III, D III
a b III
21

vgl. oben S. 333f, 341f , die somit ebenfalls logisch gültig sind.
- 357 -

Die Berücksichtigung weiterer möglicher Darstellungssätze und die Deutung


N
des Methodenprädikators  egatives  im Sinne von 1 oder 2 N N
Es soll hier wie bereits auf der Stufe II oen gelassen werden, ob mindestens
n
einer der Sätze E E , SubZ1n
21n 
N
und 2 Z
1n 
H
zu den Darstellungssätzen

der Stufe hinzuzunehmen ist oder nicht vgl. oben S. 342 und ob der Methoden-
N
prädikator  egatives  im Sinne von

1 oder N N
2 zu deuten ist oder nicht
vgl. oben S. 345 .
Es soll lediglich untersucht werden, ob nach der Hinzunahme eines oder meh-
n
rerer der Sätze E E , SubZ1n
21n 
N
und 2 Z
1n 
H
zu den Darstellungssätzen
der Stufe III das jedesmal entstehende Darstellungssystem dieser Stufe, vor wie
nach einer Deutung des Methodenprädikators  egatives  im Sinne von N N
oder N
2 , bezüglich der auf der Stufe jeweils in Geltung bendlichen Denitionen
1

analytisch konsistent oder analytisch inkonsistent ist.


Die Symbole III D D III
a , b und D
III stehen weiterhin für genau die Satzsysteme,

für die sie bislang standen. Das Symbol S III meint weiterhin das System der
III. Vgl. a. oben S. 343. 
denitorischen Allaussagen s 1III -- s 32
 n
Wir zeigen zunächst, a dass nach der Hinzunahme von E E und
SubZ 1n N 21n 
zu den Darstellungssätzen der Stufe III das entstandene Dar-
stellungssystem
6

D III , n
E E , SubZ1n N 21n 


im angegebenen Verständnis analytisch konsistent ist, also
III 6

S III, D III , N / / n
E E , SubZ1n
21n 
O

gilt, sowie dass das durch die Hinzunahme von H Z zu den Darstellungssätzen
1n 

 2
des Systems 6 dadurch entstandene Darstellungssystem
D , E E , SubZ N , H Z
III n
1n
21n 
2
1n 


im angegebenen Verständnis ebenfalls analytisch konsistent ist, also
III 7

S III, D III , n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2
1n 
Z / /
O

gilt.

Mit der Unableitbarkeitsaussage III 6 hat man auch die Unableitbarkeits-
aussagen
III 6.1

S III, DIII , EE
n
/ /
O

und
III 6.2

S III, D III , SubZ1n N 21n 
/ /
O

und mit der Unableitbarkeitsaussage III 7 hat man weiter die Unableitbarkeits-
aussagen
III 7.1

S III, D III , EE ,
n
H 2 Z
1n 
/ /,
O

III 7.2

S III, D III , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/ /
O
- 358 -

und
III 7.3

S III, D ,H III
2 Z
1n 
/ /
O

vgl. oben S. 343 .
Wir notieren zusammenfassend auch
III 8

S III, D N , H Z  / / .
III,

EE
n  
, SubZ1n
21n 
2
1n 
O

Wir zeigen dann weiter, dass auf der Stufe III bei der Deutung des Methoden-
prädikators N im Sinne von N oder N bezüglich der entsprechend
auf der Stufe in Geltung bendlichen Denitionen b das Darstellungssystem D
 egatives  1 2

III

analytisch konsistent ist, nämlich


s ,S ,D

III 9.1 / / III
01
III III O

oder
III 9.2

III, S III,
s 02 D III
/ /
O

gilt, c das Darstellungssystem D III , EE
n
analytisch inkonsistent ist, nämlich
III 10.1

III, S III,
s 01 D III , EE
n
/
O

oder
III 10.2

III, S III,
s 02 D III , EE
n
/
O

gilt, d das Darstellungssystem D , SubZ N
III 1n
21n 
analytisch inkonsistent ist,
nämlich
, D , SubZ N
 21n 
III 11.1 III, S III
s 01 III 1n /
O

oder
III 11.2

III, S III,
s 02 D III , SubZ1n N 21n 
/
O

gilt, und e das Darstellungssystem D ,H III
2 Z
1n 
analytisch konsistent ist, näm-
lich
,D ,H
 1n 
III 12.1 III, S III
s 01 III
2 Z / /
O

oder
III 12.2

III, S III,
s 02 D ,H III
2 Z
1n 
/ /
O

III und s III sind dieselben denitorischen Allaussagen gemeint, für die
gilt. Mit s 01 02
II und s II standen, vgl. oben S. 345. 
auch s01 02
Insgesamt wäre damit gezeigt, dass
III 13.1

III, S III,
s 01 DIII,

EE
n 
,

SubZ1n N 21n 
 
, H 2
1n 
Z

/ /
O

oder
III 13.2

III, S III,
s 02 DIII,

EE
n 
,

SubZ1n N 21n 
 
, H 2
1n 
Z

/ /
O

gilt.
- 359 -


Zu a :

Wir können uns darauf beschränken, die Gültigkeit der Unableitbarkeitsaus-


 
sage III 7 nachzuweisen, weil mit dieser auch die Unableitbarkeitsaussage III 6
gültig ist.
Wir entnehmen Anhang LXIX, dass die Sequenz
S III, D III ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O

nicht reduzierbar ist.


Mit der logischen Gültigkeit der Sequenzen
S III, D III
a b III ,
1

S III, D ,b
III
a
III
1 b III ,
2

usw. vgl. oben S. 355 haben wir gemäÿ



ER auch die logische Gültigkeit der Se-
quenzen
S III, D III ,
a
n
E E , SubZ1n N ,H Z b , 21n 
2
1n 
III
1

S III, D ,bIII
a
III,
1 EE
n
, SubZ N ,H Z b
1n
21n 
2
1n 
III ,
2

usw. und im wiederholten Rückgri auf den Satz aus Anhang LIV dann schlieÿ-
lich die Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz
S III, D ,DIII
a
III ,
b
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O

bzw.
III 7'

S III, D III , n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O

vgl. oben S. 355f .

Zu b :

Es genügt, die Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz


III 9.2'

III, S III,
s 02 D III /
O

nachzuweisen, mit der auch die Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz


III 9.1'

III, S III,
s 01 D III /
O

vorliegt: Mit der Reduzierbarkeit von III 9.1' hätte man in Anwendung der
Schnittregel SR
über die logisch gültige Sequenz
III
s 02 III
s 01
 
auch die Reduzierbarkeit von III 9.2' vgl. oben S. 347; Anhang LXII .

Der Nachweis der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz III 9.2' folgt dem Mu-

ster, nach dem auch die Nachweise der Nicht-Reduzierbarkeit Sequenzen II 6'
 
und II 11.2' geführt wurden vgl. oben S. 344, 347f .

In Anwendung des Satzes III 4 lässt sich zeigen, dass die Sequenz
- 360 -

III, S III,
s 02 D III
a /
O

nicht reduzierbar ist vgl. Anhang LXX .
Über die logische Gültigkeit der Sequenzen
III, S III,
s 02 D III
a b III ,
1

III, S III,
s 02 D ,bIII
a
III
1 b III ,
2

usw. erhalten wir dann in wiederholter Anwendung des Satzes aus Anhang LIV
die Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz
III, S III,
s 02 D ,D III
a
III
b /
O

oder
III 9.2'

III, S III,
s 02 D III /
O

vgl. oben S. 344, 348, 355f .

Zu c :

Es genügt, die Reduzierbarkeit der Sequenz


III 10.1'

III, S III,
s 01 D III , EE
n
/
O

nachzuweisen, mit der man in Anwendung der Schnittregel SR über die logisch
gültige Sequenz
III
s 02 III
s 01
des Weiteren die Reduzierbarkeit der Sequenz
III 10.2'

III, S III,
s 02 D III , EE
n
/
O

erhält.

Gemäÿ Anhang LX, S. 514 2 , ist die Sequenz

∧X n∧Y n. N
1 1
1n
X ,Y
1n  .
∧ Zn . X Z n   YZ ,
n

N

1n 1n 
Z ,E ∧ Xn . Z Xn   EX
n

logisch gültig.
Anhang VI zufolge ist die Sequenz
n n
1--4.10

ZE ,EE , ∧ Xn . Z Xn   EX
n
/
O

logisch gültig.
Die Schnittregel SR garantiert dann die logische Gültigkeit der Sequenz
∧X n∧Y n. N
1 1
1n
X ,Y
1n  .
 ∧ Zn . X Z  Y Z ,
n n

n
ZE ,
1n 1n 
Z ,E , E ENn
/
O

und damit der aus ihr in mehrfacher Anwendung der Erweiterungsregel her- ER

vorgehenden Sequenz III 10.1 . Bei Z E und
n 1n 1n 
Z , E handelt es sich um N
a a D
'
die Basis-Darstellungssätze III und III aus III. 
4 8 a
- 361 -


Zu d :

Es genügt, die Reduzierbarkeit der Sequenz


III 11.1'

III, S III,
s 01 D III , SubZ1n N 21n 
/
O

nachzuweisen, da sie die Reduzierbarkeit der Sequenz


III 11.2'

III, S III,
s 02 D III , SubZ1n N 21n 
/
O

nach sich zieht vgl. S. 360 zu c .
Mit der logischen Gültigkeit der Sequenzen
n
ZE , ∧ Xn . Z Xn   ZX
n
/
O

und

∧X n∧Y n. N
1 1
1n
X ,Y
1n  .
∧ Zn . X Z n   YZ ,
n

N

1n 1n 
∧ Xn . Z Xn n

Z ,Z  ZX

vgl. Anhang LXXI bzw. Anhang LX ebd. haben wir gemäÿ der Schnittregel

SR
die logische Gültigkeit der Sequenz

∧X n∧Y n. N
1 1
X ,Y
1n 1n  .
∧ Zn . X Z n

YZ ,
n

N
 
n 1n 1n 
ZE , Z ,Z /.
O

oder
III, Z E ,
s 01
n
N Z ,Z
1n 1n 
/.
O

Über die logische Gültigkeit der Sequenz

∧X n∧Y n. N
1 1
1n
Z ,X
1n 
∧ X1n = Y1n  N
Z ,Y ,
1n 1n 

N 1n 1n 
Z , E , E1n = Z1n N Z ,Z
1n 1n 


vgl. Anhang LXXII erhalten wir gemäÿ SR weiter die logische Gültigkeit der
Sequenz

∧X n∧Y n. N
1 1
1n
Z ,X
1n 
X1n = Y1n 
∧ Z ,Y , N 1n 1n 

n
III, Z E ,
s 01
 1n
N
1n 
Z , E , E1n = Z1n /
O

oder
III, Z E ,
s 01
n
N 1n
Z ,E
1n 
, E1n = Z1n, SubZ1n N 21n 
/.
O

Die mehrfache Anwendung der Erweiterungsregel



bringt die logische Gül- ER
tigkeit der Sequenz III 11.1' . Bei E1n = Z1n handelt es sich um den Darstellungs-
b
satz III
1 aus D
III. Zu der Abkürzung Sub 1n
b Z
21n 
vgl. oben S. 200.

N
- 362 -


Zu e :

Es genügt, die Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz


III 12.2'

III, S III,
s 02 D ,H
III
2 Z
1n 
/
O

nachzuweisen, mit der zugleich die Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz


III 12.1'

III, S III,
s 01 D ,H
III
2 Z
1n 
/
O

gegeben ist vgl. S. 359 zu b .

Der Nachweis der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz III 12.2' folgt dem

Muster, nach dem zuletzt die Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenzen III 7' und
  
III 9.2' nachgewiesen wurde vgl. S. 359 zu a bzw. S. 359f zu b .

In Anwendung des Satzes III 4 lässt sich zunächst die Nicht-Reduzierbarkeit
der Sequenz
III, S III, III ,
s 02 a D H
2 Z
1n 
/
O

zeigen vgl. Anhang LXXIII .
Über die logische Gültigkeit der Sequenzen
III, S III,
s 02 D ,H Z b ,
III
a 2
1n 
III
1

,D ,b ,H Z b 1n 
III, S III
s 02 III III III ,
a 1 2 2

usw. erhalten wir dann in wiederholter Anwendung des Satzes aus Anhang LIV
die Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz
III, S III,
s 02 D ,D ,H
III
a
III
b 2 Z
1n 
/
O

oder
III 12.2'

III, S III,
s 02 D ,H
III
2 Z
1n 
/
O

vgl. oben S. 344, 348, 355f .

Zur Stufe IV
Die Stufe IV eines Durchgangs der Bewegung des Begris unterscheidet sich
von der Stufe I dieses Durchgangs allein dadurch, dass anstelle einer ersten Be-
stimmung E eine dritte Bestimmung D auftritt. So, wie E auf der Stufe I, so ist
D auf der Stufe IV das Anfangende. Auf der Stufe I ndet sich keine zweite,

auf der Stufe IV keine vierte Bestimmung. Vgl. oben S. 306, 315, 320 , 326f.
Wir erhalten entsprechend die Darstellungssätze der Stufe IV, indem wir in
den Darstellungssätzen der Stufe I die Prädikatoren E n und E1n gegen die Prä-
dikatoren Dn und D1n austauschen vgl. zu den Darstellungssätzen der Stufe I

oben S. 328 . Die Prädikatoren Dn und D1n präsentieren im Instanz-Ansatz auf
der ersten bzw. auf der zweiten Sprachebene, d. i. als ein erststuger bzw. als
ein zweitstuger Prädikator, die dritte Bestimmung eines Durchgangs vgl. oben

S. 185, 187, 315, 322, 326 .
Für die Stufe IV sind dann unter Heraushebung der Basis-Darstellungssätze
- 363 -

die folgenden Darstellungssätze anzusetzen:

a IV:
1 Re=1n Für alle X1n gilt: X1n = X1n


a IV:
2 DD
n
D
n
ist ein D1n


a IV:
3 B ez a2 D
1n 
nicht:
1n
D ist B ezie hung au f A nderes
2


b IV:
1 E h D ,D
t 
n 1n 
D
n
ent hä l t  D
1n 


b IV:
2 B D ez s<
n
D
n
istB ezie hung au f sic h <


b IV:
3 B D ez s2
1n 
D
1n
ist B ezie hung au f sic h 2


b IV:
4 Al D 2
1n 
D
1n
ist All gemeines
2


b IV:
5 U D
2
1n 
D
1n
ist U nmittelb ares
2


Die denitorischen Allaussagen der Stufe IV stimmen mit den denitorischen


Allaussagen der Stufe I überein s 1IV entspricht s 1I , usw.; vgl. zu den denitori-

schen Allaussagen der Stufe I oben S. 329 . Als die denitorischen Allaussagen
der Stufe IV haben wir dann:

∧ Xn . B a< Xn  ∨Y n ∨Z n, n . Z Xn, Y n ∧ X n 6= Y n
 1 
s 1IV : ez 1 1 1 1

s 2IV : ∧ X n . B a> X n   ∨Yn ∨Z n,n . Z X n,Y n  ∧ X n 6= Y n


1
ez
1
1
1 1 1

∧ X n . B a X n  ∨Y n ∨Z n, n . Z X n, Y n ∧ X n 6= Y n
 
s 3IV :
1 1 1 1 1
1 1 1 1
ez

s 4IV : ∧ X n . B a2 X n  . B a< Xn  ∨ B a> X n  ∨ B a X n 


1
ez
1
ez ez
1
ez
1

s 5IV : ∧ Xn ∧ Y n . E h  Xn, Y n   Y Xn 
1
t
1

s 6IV : ∧ Xn . B s< Xn   ∨Y n ∨Z n, n . Z Xn, Y n  ∧ X n = Y n


ez 1 1
1 1 1

∧ X n . B s> X n  ∨Yn ∨Z n,n . Z X n,Y n ∧ X n = Y n


 
s 7IV :
1 1 1 1
1 1
ez

s 8IV : ∧ X n . B s X n   ∨Y n ∨Z n, n . Z X n, Y n  ∧ X n = Y n
1
ez
1
1 1 1
1 1 1 1

s 9IV : ∧ X n . B s2 X n  . B s< Xn  ∨ B s> X n  ∨ B s X n 


1
ez
1
ez ez
1
ez
1

∧ X n . Al 2 X n . B s2 X n ∧ B a2 X n
  
IV:
s 10 1
1
ez
1
ez
1

IV:
s 11 ∧ X n . U 2 X n  . B s2 X n  ∧ B a2 X n 
1
1
ez
1
ez
1

So, wie sich auf der Stufe I zeigen lieÿ, dass ihre Darstellungsbasis D I
a logisch
konsistent ist, d. h. dass
I1

D I
a / /
O

gilt, dass mit I 1 auch
- 364 -

s 1I , ... ... , s11


I , D I
a / /
O
bzw.
I2

S I, D I
a / /
O

gilt und dass mit I 2 auch
S I, D ,D / /
I
a
I
b O
bzw.
S,D / /

I3 I I O

gilt vgl. oben S. 330  , so lässt sich auf der Stufe IV zeigen, dass ihre Darstel-
lungsbasis IV D
a logisch konsistent ist, d. h. dass
IV 1

D IV
a / /
O

gilt, dass mit IV 1 auch
s 1IV , ... ... , s 11
IV, D IV
a / /
O
bzw.
IV 2

S IV, D IV
a / /
O

gilt und dass mit IV 2 auch
S IV,D ,D / IV
a
IV
b /
O
bzw.
S ,D / /

IV 3 IV IV O
 
gilt. Man hat dazu in den Nachweisen für die Unableitbarkeitsaussagen I 1 -- I 3
nur wiederum die Prädikatoren E n und E1n gegen die Prädikatoren Dn und D1n
a a b b
auszutauschen. Die Darstellungssätze 1I -- 3I und 1I -- 5I gehen dabei respektive
in die Darstellungssätze IV a a
IV IV b b
IV
1 -- 3 und 1 -- 5 über, an die Stelle der Systeme
D D
I,
a
I und
b D  
a D D D
I treten die Systeme IV , IV und
b
IV. Insbesondere erhält man

aus dem Satz I 4 den Satz IV 4 : Sei Σ ein System von Sätzen, in dem als

einzige Konstanten Dn und D1n auftreten. Mit ... ...  vgl. oben S. 330f . Es ist
zu berücksichtigen, dass der kalligraphische Buchstabe , der oben S. 331 so- D
wie in Anhang LII, LIII und LV verwendet wird, n i c h t mit einem drittstugen
Prädikator assoziiert werden darf, der neben den Prädikatoren Dn und D1n die

dritte Bestimmung eines Durchgangs präsentiert.

Mit IV 3 ist das gesamte Darstellungssystem IV bezüglich der auf der Stu- D
fe IV in Geltung bendlichen Denitionen analytisch konsistent.

So, wie sich im Zusammenhang mit dem Nachweis von I 3 bestätigen lieÿ,
D
dass Ia tatsächlich eine Darstellungsbasis der Stufe I ist, so lässt sich im Zu-

sammenhang mit dem Nachweis von IV 3 bestätigen, dass IV a tatsächlich eine D
Darstellungsbasis der Stufe IV ist.
- 365 -

Abschluss

Resümee der Ausführungen in Teil II des Hauptteils


D D
Die Systeme I -- IV seien im Folgenden stets, wie schon bislang, als die
Systeme der oben S. 328, 334f, 350f und 363 angesetzten Darstellungssätze ver-
standen.
Auch die Systeme S I -- S IV seien im Folgenden stets weiterhin als die Syste-
me der oben S. 329, 337f, 351f und 363 angesetzten denitorischen Allaussagen

verstanden. Vgl. a. oben S. 343, 357.
Mit D
für ein System von Darstellungssätzen der Stufe N I − < N −

< IV , die
D
nicht N angehören, das aber auch leer sein kann, sei festgelegt:

a Das Darstellungssystem
1

D ,D
N

der Stufe N heiÿe S-analytisch konsistent oder S-analytisch inkonsistent, wenn


es bezüglich derjenigen Denitionen analytisch konsistent oder analytisch inkon-
sistent ist, denen die denitorischen Allaussagen des Systems S N korrespondieren,
d. h. wenn
D D
S N, N, / O/
oder
D D
S N, N, /
O

gilt. Vgl. zu denitorischen Allaussagen oben S. 329.
 
b Das Darstellungssystem 1 der Stufe N heiÿe s-analytisch konsistent oder
s-analytisch inkonsistent, wenn es bezüglich derjenigen Denitionen analytisch
konsistent oder analytisch inkonsistent ist, denen die denitorischen Allaussagen
des Systems
N, SN
s 01
oder des Systems
N, SN
s 02
korrespondieren, d. h. wenn
N , S N,
s 01 D ,D /
N /
O
oder
N, SN
s 02 ,D ,D /
N /
O

gilt bzw.
N , S N,
s 01 D ,D
N /
O
oder
N, SN
s 02 ,D ,D
N /
O

gilt. Zu den von uns allein für N = II und N = III benötigten denitorischen
N und s N vgl. oben S. 345, 358. 
Allaussagen s 01 02 
Darstellungssysteme 1 der Stufe N, die S-analytisch inkonsistent sind, sind
 
auch s-analytisch inkonsistent vgl. Anhang LXXIV . Darstellungssysteme 1 der
Stufe N, die s-analytisch konsistent sind, sind auch S-analytisch konsistent vgl.

Anhang ebd. .
- 366 -

Die vorangegangenen Ausführungen in Teil II des Hauptteils der Arbeit seien


nun wie folgt resümiert:

D D
1. Die Darstellungssysteme I -- IV sind S-analytisch konsistent.
Wir haben in einer Übersicht:

I3

S I, D I
/ /
O

,D

II 3 S II II
/ /
O

,D

III 3 S III III
/ /
O

,D

IV 3 S IV IV
/ /
O


vgl. oben S. 330, 338, 353, 364 .

Rechnet man, wie es dem oben S. 259 Vorgetragenem gemäÿ wäre, die Gleich-
heitsaussage
Z1n = E1n
unter das Darstellungssystem D , dann erhält man die Ableitbarkeitsaussage
II

D /, II O

d. h. die logische Inkonsistenz des Darstellungssystems D vgl. oben S. 335f .



II

Rechnet man, wie es ebenfalls dem oben S. 259 Vorgetragenem gemäÿ wäre,
die Aussage
W S2 Z
1n 

unter das Darstellungssystem D und die denitorische Allaussage


II

2

W
∧ X1n . S2 X1n  . B X B X B X ,
ez s2
1n 
∧ ez a2
1n 
∧ ez a2
1n 

die der Denition des Selbständigkeits-W  h korrespondiert, unter das


iderspruc s
II
System S , dann erhält man die Ableitbarkeitsaussage
S ,D
II II
/, O

d. h. die S-analytische Inkonsistenz des Darstellungssystems D vgl. oben S. 336 .



II

2. Nimmt man mindestens einen der Sätze E E , SubZ N und H Z


n 21n  1n 
1n

über die Darstellungssätze des Systems D hinaus zu den Darstellungssätzen


2
II

der Stufe II sowie über die Darstellungssätze des Systems D hinaus zu den III

Darstellungssätzen der Stufe III hinzu, dann sind von den entstehenden Darstel-
lungssystemen der Stufen II und III genau die Darstellungssysteme der Stufe II
S-analytisch inkonsistent, die den Satz 2 Z H
1n 
umfassen.
- 367 -

Unter Verwendung der oben S. 258 eingeführten eckigen Klammern und Schräg-
striche haben wir in einer Übersicht:

I3

D / / S I, I O

, D , E E , SubZ N , H
 n 21n  1n 
S II II
/
     
II 8 1n
2 Z /
O

, D , E E , SubZ N , H
 n 21n  1n 
S III III
/
     
III 8 1n
2 Z /
O

S ,D / /

IV 3 IV IV O


vgl. oben S. 330, 344, 358, 364 .
n
Für die Stufe I ist die Hinzunahme mindestens einer der Sätze E E ,
SubZ1n
21n 
Nund 2 Z
1n 
Hzu den bereits vorhandenen Darstellungssätzen
n
der Stufe nicht zu bedenken: Der Satz E E gehört bereits als der Darstellungs-
a D
satz 2I dem Darstellungssystem I an, vgl. oben S. 328. Der Prädikator Z1n
präsentiert die zweite Bestimmung, die auf der Stufe I noch nicht in Erscheinung
tritt. Ein Satz SubE1n
21n 
N
formulierte die Substitutivität für die Aussageform
N 1n 1n 
E , X , ohne dass doch der Methodenprädikator  egatives  auf der Stu- N
fe I zur Darstellung herangezogen wird; vgl. zu SubA1n
21n 
N
oben S. 201. Der
Satz H1n 
lieferte über den Satz B
1n 
, d. i. über den Darstellungssatz
b B a
2 E ez s
2 E
1n 
I , mit dem Satz nur den bereits vorhandenen Darstellungssatz 3I .
3 ez a
2 E n
Auf der Stufe IV, die nur die dritte Bestimmung kennt, müsste der Satz D D
nicht erst zu den Darstellungssätzen hinzugenommen werden, weil er bereits als
der Darstellungssatz IV a
2 dem Darstellungssystem D
IV angehört, vgl. oben S. 363.

Für die Sätze SubD1n


21n 
undN 1n 
Hgilt auf der Stufe IV mutatis mu-
tandis, was zu den Sätzen SubE1n

2 D
21n 
N
und 2 E
1n 
H
auf der Stufe I gesagt
wurde.

3. Es werde der auf den Stufen II und III zum Zwecke der Darstellung heran-
N
gezogene Methodenprädikator  egatives  entweder im Sinne von 1 , d. h. N
als Kontrarietät, oder im Sinne von

2 , d. h. als N
Kontradiktion, gedeutet vgl.
oben S. 198, 345 und entweder die der ersten Deutung korrespondierende de-
II  s III oder die der zweiten Deutung korrespondierende
nitorische Allaussage s01 01
denitorische Allaussage s02 II  s III sowohl dem System S II wie dem System S III
02
vorgeschaltet.

D D
a Die Darstellungssysteme II und III sind dann s-analytisch konsistent.
Wir haben in einer Übersicht:
- 368 -

I3

S I, D I
/ /
O

II 9.1

s01D / /
II , S II, II O

s ,S ,D / /

II 9.2 II II II O
02

s ,S ,D

III 9.1 III
01 / / III III O

s ,S ,D

III 9.2 III
02 / / III III O

S ,D / /

IV 3 IV IV O


vgl. oben S. 330, 346, 358, 364 .
D
Die Darstellungssysteme II und III, die vor der Deutung des Methoden- D
N
prädikators  egatives  im Sinne von

1 oder N
2 S-analytisch konsistent N
waren vgl. oben zu 1. , sind nach einer solchen Deutung s-analytisch konsistent.
 n
b Nimmt man des Weiteren mindestens einen der Sätze E E ,
SubZ1n N
21n 
und 2 Z
1n 
H
über die Darstellungssätze des Systems II hinaus D
zu den Darstellungssätzen der Stufe II sowie über die Darstellungssätze des Sy-
D
stems III hinaus zu den Darstellungssätzen der Stufe III hinzu, dann sind von
den entstehenden Darstellungssystemen der Stufen II und III genau die Dar-
n
stellungssysteme der Stufe II s-analytisch inkonsistent, die den Satz E E oder
den Satz
1n 
H
umfassen, und genau die Darstellungssysteme der Stufe III
2 Z n
s-analytisch inkonsistent, die den Satz E E oder den Satz SubZ1n
21n 
um- N
fassen. In einer Übersicht:

I3

S I, DI
/ /
O

II 13.1

II , S II,
s01 D , E E , SubZ N
II n
1n
21n 
 
, H Z  / /
2
1n 
O

,D , EE , SubZ N , H Z
 n 21n  1n 
II , S II II
/ /
 
II 13.2 s02 1n
2 O

,D , EE N , H Z
 n 21n  1n 
III, S III III
/ /
     
III 13.1 s 01 , Sub 1n O
  Z 2

,D , EE , SubZ N , H Z
 n 21n  1n 
III, S III III
/ /
   
III 13.2 s 02 1n
2 O

S ,D / /

IV 3 IV IV O


vgl. oben S. 330, 347, 358, 364 .
Durch die Deutung des Methodenprädikators  egatives  im Sinne von N N
oder Nhat sich gegenüber der oben unter 2. angegebenen Situation dies
1
geän-
2
dert und zwar unabhängig davon, ob die Deutung im Sinne von 1 oder im N
Sinne von 2 erfolgt N
, dass die Darstellungssysteme der Stufe II, die S-ana-
- 369 -

lytisch inkonsistent waren, wenn sie den Satz H 1n 


umfassten, nun nicht nur,
wenn sie den Satz H 2 Z
1n 
2 Z
umfassen, sondern auch, wenn sie den Satz E E
n

umfassen, s-analytisch inkonsistent sind, und dass die Darstellungssysteme der


Stufe III, die zuvor allesamt S-analytisch konsistent waren, nun, wenn sie den
n
Satz E E oder den Satz SubZ1n N 21n 
umfassen, ebenfalls s-analytisch in-
konsistent sind.
- 370 -

Beantwortung der Fragestellung der Arbeit


Die Frage der Arbeit, die Frage

F8 Erfordert Hegels Vorhaben einer Darstellung der Bewegung
des Begris, wenn diese Bewegung gemäÿ | K verlaufend vor-
gestellt wird, für die Stufen eines Durchgangs die Inanspruch-
nahme von Darstellungssätzen, die im Sinne moderner formaler
Logik logisch oder analytisch miteinander unverträglich sind?

vgl. oben S. 141 , ist im Instanz-Ansatz je nachdem, welche Vorgaben gemacht
werden, mit Ja oder mit Nein zu beantworten. Es sei daran erinnert, dass mit | K
der Kern des Schlusskapitels der Wissenschaft der Logik gemeint ist, vgl. oben

S. 140.
Die fraglichen Vorgaben treen unterschiedliche Festlegungen darüber, wel-
ches die auf den einzelnen Stufen in Anspruch zu nehmenden Darstellungssätze
und Denitionen bzw. denitorischen Allaussagen sind. Sie sind daran orientiert,
was oben S. 366  jeweils unter 1., 2. und 3. resümiert wurde, und seien folgen-
dermaÿen angesetzt:

Vorgabe 1:

Die Darstellungssätze der Stufen I -- IV stimmen respektive mit den Darstel-


D D
lungssätzen der Systeme I -- IV überein.
Die denitorischen Allaussagen der Stufen I -- IV stimmen respektive mit den
denitorischen Allaussagen der Systeme S I -- S IV überein.

Vorgabe 2:
n
Mindestens einer der Sätze E E , SubZ1n N
und
21n 
H 1n 
gehört über
die Darstellungssätze des Systems II D 2 Z
hinaus zu den Darstellungssätzen der Stu-
D
fe II sowie über die Darstellungssätze des Systems III hinaus zu den Darstel-
lungssätzen der Stufe III.
Ansonsten liegen keine Unterschiede zur Vorgabe 1 vor.

Vorgabe 3:

Entweder die denitorische Allaussage s01 II s III oder die denitorische Allaus-

01
II s III gehört über die denitorischen Allaussagen des Systems S II hinaus
sage s02 02
zu den denitorischen Allaussagen der Stufe II sowie über die denitorischen All-
aussagen des Systems S III hinaus zu den denitorischen Allaussagen der Stufe III.

a Ansonsten liegen keine Unterschiede zur Vorgabe 1 vor.

b Des Weiteren gehört wie unter der Vorgabe 2 mindestens einer der
n
Sätze E E , SubZ n N 21n 
und H 1n 
über die Darstellungssätze des Sys-
D 2 Z
1

tems II hinaus zu den Darstellungssätzen der Stufe II sowie über die Darstel-
D
lungssätze des Systems III hinaus zu den Darstellungssätzen der Stufe III. An-
sonsten liegen keine Unterschiede zur Vorgabe 1 vor.
- 371 -

Es soll nun für jede dieser Vorgaben angegeben werden, welche Beantwortung

der Frage F8 mit ihr verbunden ist. Dabei soll die Vorgabe 3 in die Vorgaben
3a und 3b unterteilt werden.

1. Wird die Vorgabe 1 gemacht, dann ist die Frage F8 mit Nein zu beantworten:
Die Darstellungssysteme sämtlicher Stufen sind S-analytisch konsistent vgl. oben

S. 366 , d. h. die Darstellungssätze sämtlicher Stufen sind bezüglich der auf ihnen
jeweils in Geltung bendlichen Denitionen analytisch miteinander verträglich.
Auf den einzelnen Stufen sind diejenigen Denitionen in Geltung, denen die

denitorischen Allaussagen der Systeme S I -- S IV korrespondieren.
Rechnet man allerdings die Gleichheitsaussage
Z1n = E1n
unter das Darstellungssystem D , dann erhält man die Ableitbarkeitsaussage
II

D / II O

vgl. oben S. 366 , d. h. die logische Unverträglichkeit der Darstellungssätze der

Stufe II. Die Frage F8 wäre mit Ja zu beantworten.
Die Antwort Ja ergäbe sich jedoch nicht nur bei der Vorgabe 1, sondern auch

bei den übrigen Vorgaben. Die Vorgabe 3a kennt ebenfalls das Darstellungssys-
D
tem II. Bei der Erweiterung des Antezedens der logisch gültigen Sequenz
D II /
O

um mindestens einen der Sätze E E , SubZ1n


n
und 2 ZN 21n 
entstehen H 1n 

gemäÿ der Erweiterungsregel ER


nur wieder logisch gültige Sequenzen, so dass
man über die entsprechenden Ableitbarkeitsaussagen die logische Unverträglich-
keit der jeweiligen Darstellungssätze der Stufe II erhielte.
Rechnet man die Aussage
W S2 Z
1n 

unter das Darstellungssystem D und die denitorische Allaussage


II

2

W
∧ X1n . S2 X1n  . B X B X B X ,
ez s2
1n 
∧ ez a2
1n 
∧ ez a2
1n 

die der Denition des Selbständigkeits-W h korrespondiert, unter das


 iderspruc s
II
System S , dann erhält man die Ableitbarkeitsaussage
S ,D II / II O

vgl. oben S. 366 : Die Darstellungssätze der Stufe II wären bezüglich der auf
ihr in Geltung bendlichen Denitionen die Denition des Selbständigkeits-
W
 iderspruchs  eingeschlossen

analytisch miteinander unverträglich.
Die Frage F8 wäre wie bei der Vorgabe 1 so auch bei den übrigen Vorgaben
mit Ja zu beantworten: Die Erweiterung des Antezedens der logisch gültigen Se-
quenz
S II, II /
O D
um mindestens einen der Sätze E E , SubZ1n
n
und N 21n 
2 Z oder um
II  s III oder s II  s III, sei es jeweils im Verein mit mindestens einem der
H 1n 

entweder s01 01 02 02
- 372 -

drei vorgenannten Sätze oder nicht, führt gemäÿ ER


erneut auf logisch gülti-
ge Sequenzen. Über die entsprechenden Ableitbarkeitsaussagen erhielte man die
analytische Unverträglichkeit der jeweiligen Darstellungssätze bezüglich der je-
weils auf der Stufe II in Geltung bendlichen Denitionen.

2. Wird die Vorgabe 2 gemacht, dann ist die Frage F8 mit Nein zu beantwor-
ten, es sei denn, dass der Satz H 2 Z
1n 
zu den Darstellungssätzen der Stufen II

und III gehört. In diesem Fall muss die Frage F8 mit Ja beantwortet werden:
Das jeweilige Darstellungssystem der Stufe II ist dann S-analytisch inkonsistent,

ja bereits logisch inkonsistent vgl. oben S. 344f; vgl. Anhang LXXV , d. h. die
jeweiligen Darstellungssätze der Stufe II sind dann bezüglich der auf dieser Stu-
fe in Geltung bendlichen Denitionen analytisch miteinander unverträglich, ja
bereits unabhängig von diesen Denitionen logisch miteinander unverträglich.
Gehört der Satz H 2 Z
1n 
nicht zu den Darstellungssätzen der Stufen II und
III, dann ist das jeweilige Darstellungssystem der Stufe II S-analytisch konsistent

vgl. oben S. 367 , d. h. dann sind die jeweiligen Darstellungssätze sämtlicher
Stufen bezüglich der auf ihnen in Geltung bendlichen Denitionen analytisch
miteinander verträglich.

3. Wird die Vorgabe 3a gemacht, dann ist die Frage F8 mit Nein zu beantwor-
ten: Die Darstellungssysteme der Stufen I und IV sind S-analyisch, die Darstel-

lungssysteme der Stufen II und III s-analytisch konsistent vgl. oben S. 367f ,
d. h. die Darstellungssätze sämtlicher Stufen sind bezüglich der auf ihnen jeweils
in Geltung bendlichen Denitionen analytisch miteinander verträglich.

Wird die Vorgabe 3b gemacht, dann ist die Frage F8 mit Ja zu beant-
worten: Von den jeweiligen Darstellungssystemen der Stufen II und III ist stets

mindestens eines s-analytisch inkonsistent vgl. oben S. 368 , d. h. die jeweiligen
Darstellungssätze mindestens einer der Stufen II und III sind bezüglich der auf
diesen Stufen jeweils in Geltung bendlichen Denitionen analytisch miteinander
unverträglich.

Diese in Abhängigkeit von den Vorgaben 1, 2, 3a und 3b auf der Grundla-



ge der konstruktiven formalen Logik erzielte Beantwortung der Frage F8 fällt
wiederum in Abhängigkeit von den genannten Vorgaben ganz unverändert
aus, wenn nicht die konstruktive, sondern die klassische formale Logik zugrun-
de gelegt wird zu konstruktiver und klassischer formaler Logik vgl. oben S. 142,

169 , 181 . Der Nachweis ist aufwendig und unübersichtlich, er soll hier unterblei-
ben. Für keine der fraglichen Vorgaben resultiert, soweit ich wenigstens sehe, statt
einer Unableitbarkeitsaussage eine Ableitbarkeitsaussage, wenn den Antezeden-
tien der betreenden Sequenzen sämtliche zu berücksichtigenden Tertium-non-
datur-Aussagen hinzugefügt werden. Zu berücksichtigen sind jeweils die Tertium-
non-datur-Aussagen zu allen in der Sequenz auftretenden Aussagen, zu allen Teil-
aussagen dieser Aussagen sowie zu allen in der Sequenz verwendeten Aussage-

formen vgl. oben S. 165f . Die Ableitbarkeitsaussagen der fraglichen Vorgaben
bleiben ohnehin in der klassischen Logik erhalten, weil konstruktiv-logisch gültige

Sequenzen auch klassisch-logisch gültig sind vgl. oben S. 166 .
- 373 -


Wie die Vorgaben 2 und 3b mit einer positiven Beantwortung der Frage F8
verbunden sind, sei anhand desjenigen Durchgangs der Bewegung des Begris
illustriert, dessen Erstes die Bestimmung Endliches und dessen Zweites die
Bestimmung Unendliches ist vgl. für die erstgenannte Vorgabe S. 374f, für die
zweitgenannte Vorgabe, bezüglich der Stufen II und III unterschieden, S. 375--378

D
und S. 378--380 . Zuvor sei jedoch ein Blick auf das Darstellungssystem II dieses
Durchgangs geworfen, wie es gemäÿ S. 259 anzusetzen wäre vgl. a. oben S. 366,
 
371 und so für alle Vorgaben 1-- 3b eine positive Beantwortung der Frage F8

mit sich brächte vgl. S. 373f .

Gemäÿ | K ist die Bewegung des Begris



 als eine Abfolge gleichartiger Durch-
gänge zu denken vgl. oben S. 140 . Der retrospektive Charakter von | K; der
Umstand, dass die Bestimmungen Endliches und Unendliches zuvor in der
Wissenschaft der Logik behandelt wurden, sowie das oben S. 203f Ausgeführte
sprechen dafür, dass ein wie angegeben qualizierter Durchgang der Bewegung
des Begris nach Maÿgabe von | K anzusetzen ist. Ebenso dürften | K zufolge sol-
che Durchgänge der Bewegung des Begris anzusetzen sein, deren Erstes und
Zweites respektive die Bestimmungen Sein und Nichts, Identität und Un-

terschied sowie Allgemeines und Besonderes sind vgl. oben S. 202f, 204f .
Der Durchgang, dessen Erstes und Zweites die Bestimmungen Sein und
Nichts sind, soll zur Illustration nicht verwendet werden, da die Behandlung
dieser anfänglichen Bestimmungen mit besonderen Problemen behaftet ist vgl.
den Erönungstext des ersten Buches der Wissenschaftder Logik, Womit muss
der Anfang der Wissenschaft gemacht werden?, S55  I51 , S 1 35 , sowie die
Anmerkungen 1--4 des Passus Einheit 
des Seins und

Nichts aus dem Kapitel
Sein des genannten Buches, S73  I67 , S 1 48 . In | K kann allerdings der er-
ste Durchgang als Modell eines Durchgangs überhaupt dienen. Die Methode,
erklärt | K 7b, bleibt an der neuen, d. i. mit Ablauf des ersten

Durchgangs er-
reichten, Grundlage dieselbe

 wie zuvor vgl. oben S. 323 . Es steht dem nicht
entgegen, dass, wie | K 8a 1 ausführt, hier ... erst, d. i. mit Beginn des zweiten
Durchgangs, der Inhalt des Erkennens ein abgeleiteter

 ist und als solcher in
den Kreis der Betrachtung eintritt vgl. oben ebd. .

Im ausgewählten Durchgang der Bewegung des Begris werden die Darstel-


D D
lungssätze der Systeme I -- IV, die bislang für ein Erstes und ein Zweites
formuliert wurden, für das Endliche und das Unendliche formuliert. So nimmt
a
etwa der Darstellungssatz II
 1
3 vgl. oben S. 334 die Gestalt Ud Ed an. Die Be-
stimmung Endliches ist wie auch die Bestimmung Unendliches einstel-
lig, so dass nicht der oben ebd. hochgestellte Buchstabe n, sondern die hochge-
 n
stellte Zier 1 erscheint. Statt E E , SubZ1n N21n 
und H 1n 
Z haben wir

Ed Ed , SubUd1n
1

I IV
N 21n 
und H 2 Ud
1n  2
. Die denitorischen Allaussagen der
II und s II nahmen auf
Systeme S -- S sowie die denitorischen Allaussagen s01 02
ein Erstes und ein Zweites keinen Bezug.
D
Zum Darstellungssystem II des Durchgangs: Rechnet man die Gleichheits-
aussage
Ud1n = Ed1n
D
unter die Darstellungssätze des Systems II, dann verfügt das System D II über
die logisch miteinander unverträglichen Darstellungssätze
Ud1n = Ed1n
- 374 -


Die Bestimmungen Unendliches und Endliches sind dieselbe Bestimmung
und
Ud1n = Ed1n
nicht: Die Bestimmungen Unendliches und Endliches sind dieselbe Bestim-

mung . Bei dem letzten Satz handelt es sich um den Darstellungssatz II

5 . Das a
D
derart beschaene System II ist logisch inkonsistent. Bei der Vorgabe 1 wie bei
den übrigen Vorgaben wären die jeweiligen Darstellungssätze der Stufe II logisch

miteinander unverträglich. Vgl. oben S. 336, 371.
Rechnet man die Aussage
W Ud S2
1n 

W
UnendlicheŊ ist Selbständigkeits- h unter die Darstellungssätze des


Systems D und die denitorische Allaussage


  iderspruc 
II

2

∧X . W X
1n
 B
.
S2
1n 
X B X B X , ez s2
1n 
∧ ez a2
1n 
∧ ez a2
1n 

die der Denition des Selbständigkeits-W h korrespondiert, unter die  iderspruc s

denitorischen Allaussagen des Systems S II, dann erhält man über die logisch
gültige Sequenz
3

∧ X n . W S2 X n  ... , W S2 Ud n 
1
1 1
/
O

vgl. oben S. 336 , dass der Darstellungssatz S2 Ud bezüglich der Denition W 1n 

W
des Selbständigkeits- iderspruchs  analytisch falsch ist.
Über die logisch gültige Sequenz

∧ X n . W S2 X n  ... ,
1
1

W S2 Ud
1n 
B ez s2 Ud
1n 
∧ B ez a2 Ud
1n 
∧ B ez a2 Ud
1n 


vgl. oben ebd. ergeben sich in Anwendung der Regeln P L und P R der Darstel-
∧ ∧

lungssatz
B ez a2 Ud
1n 

UnendlicheŊ ist B ezie hung au f A nderes


2

wie seine Negation
B ez a2 Ud
1n 

nicht: UnendlicheŊ ist eziehung auf B nderes  als bezüglich der Deniti-A 

W 2
on des Selbständigkeits- iderspruchs  analytische Folgen von
1n 
S2 Ud . Bei W
B 1n 
II .
handelt sich um den Darstellungssatz 26

b
2 Ud
D
ez a

Mit der logischen Gültigkeit der Sequenz 3 ist das System II S-analytisch

inkonsistent vgl. oben ebd. . Bei der Vorgabe 1 wie bei den übrigen Vorgaben
wären die jeweiligen Darstellungssätze der Stufe II bezüglich der auf dieser Stufe
in Geltung bendlichen Denitionen analytisch miteinander unverträglich vgl.

oben S. 371f .
Zur Vorgabe 2. Gehört bei der Vorgabe 2 der Satz 2 Ud
1n 
, d. i. die Sub- H
junktion
B ez s2
1n 
Ud  B ez a2 Ud
1n 
- 375 -


vgl. oben S. 200 , zu den Darstellungssätzen der Stufen II und III vgl. oben

S. 367 , dann erhält man für die Stufe II aufgrund der logischen Gültigkeit der
Sequenz
4

B ez s2 Ud
1n 
 B ez a2 Ud ,
1n 
B ez s2 Ud ,
1n 
B ez a2 Ud
1n 
/
O

vgl. oben S. 345 die logische Unverträglichkeit der Darstellungssätze
B ez s2 Ud
1n 
B ez a2 Ud
1n 

B B

Wenn UnendlicheŊ hung f h 2 ist, dann ist UnendlicheŊ nicht -
A
ezie au sic ezie

hung f 2 ,
B
au nderes
1n 
ez s2 Ud
UnendlicheŊ ist B ezie hung au f sic h 2  und


B ez a2 Ud
1n 

ist B
eziehung au f A
nderes  . Bei den letzten beiden Sätzen


b b
UnendlicheŊ 2
II und II . 
handelt es sich um die Darstellungssätze 23

26
Die logische Gültigkeit der Sequenz 4 kann auch über die logisch gültige
Sequenz
B ez s2 Ud
1n 
 B ez a2 Ud ,
1n 
B ez s2 Ud
1n 
B ez a2 Ud
1n 


gewonnen werden vgl. oben ebd. . Gemäÿ dieser Sequenz ist die Negation des
B
1n 
Darstellungssatzes ez a2 Ud eine logische Folge der beiden übrigen erwähnten
Darstellungssätze.
1
Stehe nun Σ, wenn es nicht leer ist, für Ed Ed , für SubUd1n
21n 
oder N
1
für das System Ed Ed , SubUd 1 n
21n  
N
vgl. oben S. 367 . Mit der logischen

Gültigkeit der Sequenz 4 hat man in mehrfacher Anwendung von auch die ER
logische Gültigkeit der Sequenz
5

D II , Σ, H 2 Ud
1n 
/,
O

d. h. die Ableitbarkeitsaussage
D II , Σ, H 2 Ud
1n 
/:
O

Die jeweiligen Darstellungssätze der Stufe II sind logisch miteinander unverträg-



lich. Mit der Sequenz 5 erreicht man weiter über die logische Gültigkeit der ER
Sequenz
S II, II , Σ, 2 Ud
1n 
D
/,
O H
d. h. die Ableitbarkeitsaussage
S II, D II , Σ, H 2 Ud
1n 
/:
O

Die jeweiligen Darstellungssätze der Stufe II sind bezüglich der auf dieser Stufe
in Geltung bendlichen Denitionen analytisch miteinander unverträglich.
1
Zur Vorgabe 3b. Gehört bei der Vorgabe 3b der Satz Ed Ed zu den Dar-

stellungssätzen der Stufen II und III vgl. oben S. 368 und die denitorische
II zu den denitorischen Allaussagen der Stufe II, dann erhalten wir
Allaussage s01
auf der Stufe II aufgrund der logisch gültigen Sequenz
- 376 -

6

II , Ud Ed ,
s01
1
N 1n
Ud , Ed , Ed Ed
1n 1
/
O

II
vgl. oben S. 349 die logische Unverträglichkeit der denitorische Allaussage s01
oder
∧ X1n ∧ Y1n . 1n
X ,Y
1n  .
N n
 ∧ Zn . X Z  Y Z
n


vgl. oben S. 345f , des Darstellungssatzes
1
Ud Ed

Endliches ist ein UnendlicheŊ , des Darstellungssatzes
N 1n
Ud , Ed
1n

UnendlicheŊ ist N egatives



von EndlicheŊ und des Darstellungssatzes
1
Ed Ed

Endliches ist ein EndlicheŊ . Bei den beiden erstgenannten Darstellungssätzen
handelt es sich um die Darstellungssätze II II 
3 und 7 . a a
Die logische Gültigkeit der Sequenz 6 kann auch über die logisch gültigen
Sequenzen
∧ Xn . Ud Xn   n
 1 1
7 Ud Ed , Ed Ed , Ed X /
O

und
8

II ,
s01 N 1n
Ud , Ed
1n
∧ Xn . Ud Xn

 Ed X
n


erreicht werden vgl. oben S. 349 . Gemäÿ der über 7 in Anwendung von

P er-
reichbaren logisch gültigen Sequenz
Ud Ed ,
1
∧ Xn . Ud Xn   Ed X
n
Ed Ed
1

1
ist die Negation des Darstellungssatzes Ed Ed eine logische Folge des Darstel-
1
lungssatzes Ud Ed und der Kontrarietät von UnendlicheŊ und EndlicheŊ Für
n n
alle Xn: Wenn X ein UnendlicheŊ ist, dann ist X nicht ein EndlicheŊ, vgl. oben

S. 198 . Daraus, dass der erststuge Systemprädikator Endliches eine Instanz
des zweitstugen Systemprädikators UnendlicheŊ ist, folgt bei Kontrarietät von
UnendlicheŊ und EndlicheŊ logisch, dass der erststuge Systemprädikator End-
liches nicht noch eine Instanz des zweitstugen Systemprädikators EndlicheŊ

ist. Die besagte Kontrarietät ist gemäÿ der Sequenz 8 eine logische Folge der
denitorischen Allaussage s01 II und des Darstellungssatzes 1n 1n
Ud , Ed .
II , sondern s II zu den denitorischen Allaussagen der Stufe II,
N
Gehört nicht s01 02
dann erhält man in Anwendung von SR
auf die logisch gültigen Sequenzen
II
s02 II
s01

und 6 die logische Gültigkeit der Sequenz
9

II , Ud Ed ,
s02
1
N 1n
Ud , Ed , Ed Ed
1n 1
/:
O

II oder
Auch s02
∧X n∧Y n. N
1 1
X ,Y
1n 1n  .
 ∧ Zn . X Z n   YZ
n
- 377 -


vgl. oben S. 345 , Ud Ed ,
1
N 1n 1n
Ud , Ed und Ed Ed sind logisch miteinander
1

unverträglich.

Die logische Gültigkeit der Sequenz 9 könnte des Weiteren über die logisch
gültigen Sequenzen
10
 1
Ud Ed , Ed Ed ,
1
∧ Xn . Ud Xn   Ed X
n
/
O

vgl. Anhang VI und
11

II ,
s02 N 1n
Ud , Ed
1n
∧ Xn . Ud Xn   Ed X
n


vgl. Anhang LX S. 514 2 erreicht werden. Gemäÿ der aus 10 über

P erreich-
baren logisch gültigen Sequenz
Ud Ed ,
1
∧ Xn . Ud Xn   Ed X
n
Ed Ed
1

1
folgt die Negation des Darstellungssatzes Ed Ed logisch aus dem Darstellungs-
1
satz Ud Ed und der Kontradiktion von UnendlicheŊ und EndlicheŊ Für alle
n n
Xn: X ist ein UnendlicheŊ genau dann, wenn X nicht ein EndlicheŊ ist, vgl. oben

S. 198 . Dass Endliches eine Instanz von UnendlicheŊ ist, zieht bei Kontradik-
tion wie bei Kontrarietät von UnendlicheŊ und EndlicheŊ logisch nach sich, dass
Endliches nicht noch eine Instanz von EndlicheŊ ist. Die Kontradiktion von

UnendlicheŊ und EndlicheŊ ist gemäÿ der Sequenz 11 eine logische Folge aus der
denitorischen Allaussage s02 II und dem Darstellungssatz 1n 1n
Ud , Ed . N
Stehe Σ, wenn es nicht leer ist, für SubUd1n
21n 
, für
1
N
n
Ud oder für H
das System SubUd1n N 21n 
, H
2 Ud
1n   2
vgl. oben S. 368 . Die logische Gültigkeit

der Sequenz 6 liefert in mehrfacher Anwendung von die logische Gültigkeit ER
der Sequenz
II , S II,
s01 D
II , Ed Ed1, Σ /,
O

die logische Gültigkeit der Sequenz 9 liefert in mehrfacher Anwendung von ER
die logische Gültigkeit der Sequenz
II , S II,
s02 D II , Ed Ed , Σ
1
/.
O

Wir haben die Ableitbarkeitsaussagen


II , S II,
s01 D II , Ed Ed , Σ
1
/
O
und
,D
1
II , S II
s02 II , Ed Ed , Σ /,
O

so dass die jeweiligen Darstellungssätze der Stufe II bezüglich der auf dieser Stufe
jeweils in Geltung bendlichen Denitionen analytisch miteinander unverträglich
sind.
Gehört der Satz

H
2 Ud
1n 
zu den Darstellungssätzen der Stufen II und III
vgl. oben ebd. , dann erhält man für ein wie oben S. 375 verstandenes Σ über
die logische Gültigkeit der Sequenz
5

D
II , Σ, H 2 Ud
1n 
/
O

vgl. oben ebd. jeweils in mehrfacher Anwendung von ER die logische Gültigkeit
der Sequenzen
II , S II,
s01 D II , Σ, H 2 Ud
1n 
/
O
- 378 -

und
II , S II,
s02 D II , Σ, H 2 Ud
1n 
/,
O

also die Ableitbarkeitsaussagen


II , S II,
s01 D II , Σ,H 2 Ud
1n 
/
O
und
,D , Σ, H
1n 
II , S II
s02 II Ud /:
O
2

Die jeweiligen Darstellungssätze der Stufe II sind bezüglich der auf dieser Stufe
jeweils in Geltung bendlichen Denitionen analytisch miteinander unverträglich.
1
Gehört der Satz Ed Ed zu den Darstellungssätzen der Stufen II und III,
erzielen wir für die Stufe III ein entsprechendes Ergebnis wie für die Stufe II.
1
Da es sich bei Ud Ed und
1n
N1n
Ud , Ed nicht nur um die Darstellungssätze
a 3 7 a
II und II der Stufe II, sondern auch um die Darstellungssätze III und III der
4 8
II und s II mit den de-
a a
Stufe III handelt und die denitorischen Allaussagen s01 02
III und s III übereinstimmen, gewinnen wir im Ausgang
nitorischen Allaussagen s 01
 
02
von den Sequenzen 6 und 9 bei wie zuletzt verstandenem Σ die logische
Gültigkeit der Sequenzen
III, S III,
s 01 D III , Ed Ed , Σ
1
/
O
und
,D
1
III, S III
s 02 III , Ed Ed , Σ /
O

und das heiÿt, die Ableitbarkeitsaussagen


III, S III,
s 01 D III , Ed Ed , Σ
1
/
O
und
,D
1
III, S III
s 02 III , Ed Ed , Σ /:
O

Auch die jeweiligen Darstellungssätze der Stufe III sind bezüglich der auf ihrer
Stufe jeweils in Geltung bendlichen Denitionen analytisch miteinander unver-
träglich.
Gehört der Satz SubUd1n

21n 
N
zu den Darstellungssätzen der Stufen II und
III zu den denitorischen
III vgl. oben S. 368 und die denitorische Allaussage s 01
Allaussagen der Stufe III, dann erhalten wir auf der Stufe III aufgrund der logisch
gültigen Sequenz
12

III, Ud Ed ,
s 01
1
N 1n 1n
Ud , Ed , Ed1n = Ud1n, SubUd1n N 21n 
/
O

III ,
vgl. oben S. 361 die logische Unverträglichkeit der denitorische Allaussage s 01
des Darstellungssatzes
1
Ud Ed

Endliches ist ein UnendlicheŊ , des Darstellungssatzes
N Ud , Ed
1n 1n

UnendlicheŊ ist N egatives



von EndlicheŊ , des Darstellungssatzes
Ed1n = Ud1n

Die Bestimmungen Unendliches und Endliches sind dieselbe Bestimmung
- 379 -

und des Darstellungssatzes


SubUd1n N 21n 

oder
∧ X n∧ Y n . N
1 1
1n
Ud , X
1n 
∧ X1n = Y1n  N Ud 1n
,Y
1n 

UnendlicheŊ N
1n
Für alle X1n und für alle Y1n gilt: Wenn  egatives von X ist
N

und X und Y dieselbe Bestimmung sind, dann ist UnendlicheŊ ein egatives
1n
von Y  . Die Buchstaben X und Y fungieren hier als Variablen für Namen von
Systembestimmungen. Bei den drei erstgenannten Darstellungssätzen handelt es
sich um die Darstellungssätze III III a a
III 
4 , 8 und  1 . b
Die logische Gültigkeit der Sequenz 12 kann auch über die logisch gültigen
Sequenzen
13

III, Ud Ed ,
s 01
1
N 1n
Ud , Ud
1n
/
O

und
14

SubUd1n N 21n 
, N 1n 1n
Ud , Ed , Ed1n = Ud1n N 1n
Ud , Ud
1n

 
erreicht werden vgl. oben S. 361 . Die logische Gültigkeit der Sequenz 13 kann
über die logisch gültigen Sequenzen
15

Ud Ed ,
1
∧ Xn . Ud Xn   Ud X
n
/
O

und
16

III,
s 01 N 1n
Ud , Ud
1n
∧ Xn . Ud Xn   Ud X
n

 
erreicht werden vgl. oben ebd. . Die logische Gültigkeit von 15 geht auf die
logische Gültigkeit der Sequenz
1 1 1
Ud Ed , Ud Ed  Ud Ed /
O

zurück vgl. Anhang LXXI . Dieser Sequenz zufolge sind der Darstellungssatz
1 
Ud Ed Endliches ist ein UnendlicheŊ und die Subjunktion
1 1
Ud Ed  Ud Ed

Wenn Endliches ein UnendlicheŊ ist, dann ist Endliches nicht ein UnendlicheŊ

logisch miteinander unverträglich. Gemäÿ der aus 15 in Anwendung von er- P
reichbaren logisch gültigen Sequenz
∧ Xn . Ud Xn n
 1
 Ud X Ud Ed
1
ist die Negation des Darstellungssatzes Ud Ed eine logische Folge der Kontrarie-

tät von UnendlicheŊ zu sich selbst. Diese Kontrarietät ist gemäÿ 16 eine logische
III und
Folge von s 01 N 1n 1n 
Ud , Ud , gemäÿ 14 ist dieser letztere Satz eine logische
Folge der Darstellungssätze SubUd1n
21n 
,
1n
N
1n
Ud , Ed und Ed1n = Ud1n.
III, sondern s III zu den denitorischen Allaussagen der Stufe III
N
Wenn nicht s 01 02
gehört, dann erhalten wir in Anwendung von auf die logisch gültigen Sequenzen SR
III
s 02 III
s 01

und 12 die logische Gültigkeit der Sequenz
- 380 -

17

N Ud , Ed , Ed = Ud , SubUd N
III, Ud Ed ,
s 02
1 1n 1n 1n 1n
1n
21n 
/:
O

, Ud Ed , N Ud , Ed , Ed = Ud und SubUd N
1 1n 1n
1n 1n 21n 
III
Auch s 02 1n sind logisch
miteinander unverträglich.
Mit der logischen Gültigkeit der Sequenz
 1 1
18 Ud Ed  Ud Ed /
O

vgl. Anhang XXVIII haben wir die logische Falschheit der Bisubjunktion
1 1
Ud Ed  Ud Ed
Endliches ist ein UnendlicheŊ genau dann, wenn Endliches nicht ein UnendlicheŊ
 
ist . Die Erweiterung des Antezedens von 18 um die Allaussage
∧ Xn . Ud Xn   Ud Xn 
führt uns über ER und O∧ auf die logische Gültigkeit der Sequenz
19

∧ Xn . Ud Xn   Ud X
n
/:
O
n
Die Kontradiktion von UnendlicheŊ mit sich selbst Für alle Xn: X ist ein Unend -
n 
licheŊ genau dann, wenn X nicht ein UnendlicheŊ ist ist logisch falsch. Diese Selbst-
Kontradiktion von UnendlicheŊ ist wegen der logischen Gültigkeit der Sequenz
III,
s 02 N 1n
Ud , Ud
1n
∧ Xn . Ud Xn  Ud X
n

N

 1n 1n
vgl. Anhang LX S. 514 2 eine logische Folge von s 02 III und Ud , Ud ,

der letztere Satz ist wegen der logischen Gültigkeit der Sequenz 14 eine lo-
gische Folge von SubUd1n N
21n 
,
1n 1n
N
Ud , Ed und Ed1n = Ud1n. Die besag-
te Selbst-Kontradiktion folgt logisch aus s 02 III, 1n 1n
N
Ud , Ed , Ed1n = Ud1n und
SubUd1n N 21n 
, so dass wir über SR
mit der logischen Falschheit dieser Selbst-
1
Kontradiktion unabhängig von Ud Ed bereits die logische Unverträglichkeit von
III,
s 02 N 1n 1n
Ud , Ed , Ed1n = Ud1n und SubUd1n

21n 
N
haben vgl. oben die Se-
quenz 17 .
Mit einem Σ, das, wenn es nicht leer ist, für Ed Ed , für
1 1n 
oder für H
das System Ed Ed ,
1
Ud H
1n 
steht vgl. oben S. 368

, bringt
2 Ud
die logische Gül-
ER
2 
tigkeit der Sequenzen 12 und 17 jeweils in mehrfacher Anwendung von die
logische Gültigkeit der Sequenzen
III, S III,
s 01 D III , SubUd1n N 21n 
,Σ /
O
und
,D N 21n 
III, S III
s 02 III , SubUd1n ,Σ /
O

und das heiÿt, die Ableitbarkeitsaussagen


III, S III,
s 01 D III , SubUd1n N 21n 
,Σ /
O
und
,D N 21n 
III, S III
s 02 III , SubUd1n ,Σ /:
O

Die jeweiligen Darstellungssätze der Stufe III sind bezüglich der auf dieser Stufe
jeweils in Geltung bendlichen Denitionen analytisch miteinander unverträglich.
- 381 -

n
Zur Berücksichtigung der möglichen Darstellungssätze E E , SubZ1n N 21n 

und H 1n 
N
und der Deutung des Methodenprädikators  egatives  im Sinne
von N 2 Z

1 oder N 2

Welche der Vorgaben 1, 2, 3a und 3b gemacht wird, hängt davon ab, ob


n
mindestens einer der Sätze E E , SubZ1n N
21n 
und 2 Z H
1n 
zu den Darstel-
lungssätzen der Stufen II und III hinzugenommen wird oder nicht, sowie davon,
N
ob der Methodenprädikator  egatives  im Sinne von N
1 oder N
2 , d. h. als
Kontrarietät oder Kontradiktion, gedeutet wird oder nicht.
Belässt man es dabei, dass die Darstellungssätze der Stufe II genau von den
D
Darstellungssätzen des Systems II und die Darstellungssätze der Stufe III genau
D
von den Darstellungssätzen des Systems III gestellt werden, dann macht man
N
bei einem Verzicht auf jegliche Deutung des  egativen  die Vorgabe 1, so dass

die Frage F8 mit Nein zu beantworten ist.
Es muss allerdings wie nun dargelegt werden soll durchaus in Erwägung
n
gezogen werden, ob nicht auf den Stufen II und III die Sätze E E ,
SubZ1n N 21n 
undH 1n 
als Darstellungssätze anzusetzen sind und das
N
 egative 

2 Z
als Kontrarietät oder als Kontradiktion zu deuten ist. Vgl. dazu a.
oben S. 290f.
n
Zu E E :

1. Das Erste, das sich auf der Stufe II als das Andere seiner bestimmt, ist nicht
 
länger das streng Allgemeine und streng Unmittelbare der Stufe I, sondern
  
ein Vermitteltes vgl. | K 1a 1, | K 1a 2 sowie oben S. 213, 233f, 221f . Der auf
der Stufe I vorliegende Umstand, dass dem Ersten die Beziehung auf Anderes
abgeht, ist auf der Stufe II dem Umstand gewichen, dass dem Ersten ebendiese

Beziehung auf Anderes zukommt vgl. oben S. 219, 232, 238 . Dass das Erste
in einem der schwachen Beziehung auf sich verlustig gehe, lehrt Hegel in | K,
wie mir scheint, nirgendwo. Das Erste mag daher auch fortan, d. h. auf den
Stufen II und III, als schwache Beziehung auf sich zu führen sein. Im Instanz-
Ansatz ging uns aber das Erste als Beziehung auf sich gefasst als
B ez s2 E
1n 

auf
Eht  E ,E
n 1n 

und
n
EE

zurück vgl. oben S. 211f . Vergegenwärtigen wir uns, dass die auf der Stufe III
erfolgende Herstellung der ersten Unmittelbarkeit, der einfachen Allgemeinheit
die Unmittelbarkeit und Allgemeinheit nicht des Ersten, sondern des Zweiten
 
meint. Vgl. das oben S. 294f zu | K 5a 2 Gesagte.

2. Die Annahme ist nicht unbegründet, dass Hegel bei einer Vervollständigung
der Zweitauage der Wissenschaft der Logik den doppelten Übergang in das

Schlusskapitel eingearbeitet hätte vgl. oben S. 322 . Vorausgesetzt, das Über-

gehen ist als Bestimmtwerden zu lesen vgl. oben S. 187, 189, 322 , hätte man
- 382 -

dann im Instanz-Ansatz auf den Stufen II und III neben


n
ZE
n 
E ist ein Z1n auch
n
EZ
n 
Z ist ein E1n und, da alles, was sich in der Folge des Übergehens des Ersten
in das Zweite ergibt, mit vertauschten Rollen dem Übergehen des Zweiten in
das Erste folgt, insbesondere neben
n
ZZ
auch
n
EE .

Zu SubZ1n N 21n 
:

Der Ausdruck SubZ1n N 21n 


steht für die Allaussage

∧ X n∧ Y n . N
1 1
1n
Z ,X
1n 
∧ X1n = Y1n  N 1n
Z ,Y
1n 

Für alle X1n und für alle Y1n gilt: Wenn Z egatives von X N 1n
ist und X und Y
1n

dieselbe Bestimmung sind, dann ist Z


1n 1n 
egatives von Y  N 
vgl. oben S. 200 .
Sie formuliert, dass immer dann, wenn Z1n N
egatives eines zweitstugen System-

prädikators ist, Z1n auch N


egatives derjenigen zweitstugen Systemprädikato-

ren ist, welche dieselbe Systembestimmung wie der vorgenannte Systemprädikator


präsentieren.

Insbesondere stellt SubZ1n N 21n 


sicher, dass mit

N Z ,E
1n 1n 

und
E1n = Z1n
auch
N 1n
Z ,Z
1n 
,
also mit
ist N
1n 1n
Z egatives von E
und
E und Z sind dieselbe Bestimmung
auch
1n
Z ist N egatives von Z
1n


vorliegt vgl. oben S. 361 sowie Anhang LXXII .
Es ist nicht zu sehen, wie ohne Rückgri auf SubZ1n
21n 
es sei denn in N
bloÿer Setzung
1n
Z ,Z N
1n 
erreicht werden könnte. Man hätte, ohne
SubZ1n N 21n 
zu bemühen, die Selbst- egativitäten  N
N Z ,E s
1n 1n 

und
N Z s
1n 

vgl. oben S. 274f , aber keine Selbst- N N


 1n 1n 
 egativität  Z ,Z .
- 383 -

Über N 1n 1n 
Z , Z kann man die in | K 4a 3 erscheinende Rede vom Negativen


des Negativen zu erklären versuchen vgl. oben S. 277f .


 1n 1n 
Z , Z könn- N
n
te neben E E , SubZ1n
21n 
und 2 Z
1n 
N
zu den Darstellungssätzen der H
Stufe III hinzugenommen werden, ohne dass ein S-analytisch inkonsistentes Dar-
stellungssystem entstünde: Wegen
III 7

S III, D III , n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/ /
O

vgl. oben S. 357 und wegen

∧X n∧Y n. N1 1
1n
Z ,X
1n 
∧ X1n = Y1n  Z ,Y , N 1n 1n 

N
1n 1n 
Z , E , E1n = Z1n N 1n
Z ,Z
1n 


vgl. oben S. 361 und damit
S III, D III , n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
N 1n
Z ,Z
1n 

hat man gemäÿ dem Satz aus Anhang LIV auch


S III, D III ,
E E , SubZ1n
n
, 2 Z , Z ,ZN / O/ .
21n 
H 1n 
N 1n 1n 

Bei N 1n 1n 
Z , E und E1n = Z1n handelt es sich um die Darstellungssätze a III und
b
III.  Wegen
1
8

III 11.1

III, S III,
s 01 D III , SubZ1n N 21n 
/
O

und
III 11.2

III, S III,
s 02 D III , SubZ1n N 21n 
/
O

vgl. oben S. 358 wäre allerdings bereits das Darstellungssystem
D III , SubZ1n N 21n 
, N Z ,Z
1n 1n 

s-analytisch inkonsistent.

Zu H 2 Z :
1n 

Der Ausdruck H 2
1n 
Z steht für die Subjunktion
20

B Z  B Z , ez s2
1n 
ez a2
1n 

die für Z die Beziehungsannahme formuliert, nämlich dass Z , wenn es B


1n
- 1n

h ist, nicht B f A
ezie

h ung f au sic h 2 ist vgl. oben S. 200 .
ezie ung au nderes
2

Mit der Subjunktion 20 logisch äquivalent ist die Negation
.B B Z 1n  1n 
Z ez s2 ∧ ez a2

vgl. oben S. 159  , die besagt, dass Z nicht sowohl B


 1n
h f h als
auch B f A
ezie ung au sic
2
h ezie ung ist. au nderes
2
Die Frage, ob wir für Z1ndie Beziehungsannahme zu veranschlagen haben, sei auf
die allgemeinere Frage zurückgeführt, ob wir diese Annahme für einen beliebigen
Systemprädikator A1n zu veranschlagen haben. Dazu Dreierlei:
1. Man könnte bei dem Beziehungs- iderspruch von A1n, der mit der Konjunk- W
- 384 -

tion
B ez s2 A
1n 
∧ B ez a2 A
1n 

vorliegt vgl. oben S. 263 , den



W  iderspruc h  daran festmachen, dass

B ez s2 A
1n 

und
B ez a2 A
1n 

sich ausschlieÿen, d. h. dass


. B ez s2 A
1n 
∧ B ez a2 A
1n 

und damit logisch äquivalent


B ez s2 A
1n 
 B ez a2 A
1n 
,
1n
d. i. für A die Beziehungsannahme gilt.
U
2. Dass die nmittelbarkeit 2 von A1n nicht einfach als eziehung auf sich 2 B
B
von A1n, sondern als strenge eziehung auf sich 2 von A1n zu verstehen ist vgl.
 
oben S. 197 24 , 233f, 236 , mag bereits daher rühren, dass die eziehung B
auf sich
2 von A 1n
stets

die strenge eziehung auf sich
2 von A 1n
nach sich B
zieht vgl. oben S. 236 . Das Letztere ist aber dann der Fall, wenn man für A1n
die Beziehungsannahme ansetzt: Die Sequenzenaddition der logisch gültigen Se-
quenzen

B ez s2
1n 
A  B ez a2 A
1n 
, B ez s2 A
1n 
B ez a2 A
1n 


vgl. oben S. 345 und
B ez s2 A
1n 
B ez s2 A
1n 

führt unter Beachtung von KR auf


B ez s2 A
1n 
 B ez a2 A
1n 
, B ez s2 A
1n 
B ez s2 A
1n 
∧ B ez a2
1n 
A .
Daraus und aus der logisch gültigen Sequenz

∧ X n . B s2 X n 
1
1 .
B ez s2 X
1n 
∧ B ez a2 X ,
1n 

B B B

1n  1n  1n 
ez s2 A ∧ ez a2 A s2 A

vgl. Anhang LV S. 498 3 , bei deren erster Prämisse es sich um die denitori-
sche Allaussage handelt, die der Denition der strengen eziehung auf sich 2 B

korrespondiert vgl. oben S. 197 24 , führt auf SR
∧ X n . B s2 X n 
1
1 .
 ... ... ,
B ez s2 A
1n 
 B ez a2 A
1n 
, B
ez s
2 A
1n 
B s2 A
1n 

bzw.
∧ X n . B s2 X n
1
1  .
 ... ... , H B A .
2 A
1n 
, B ez s2 A
1n 
s2
1n 

Die Prämisse B ez s2 A
1n 
erlaubt im Verein mit der Prämisse H A den ana- 2
1n 
- 385 -

lytischen Schluss auf die Konklusion B


s2 A .
1n 

3. Eine Reihe von Textstellen der Wissenschaft der Logik scheint eine allgemeine
Beziehungsannahme, die nicht nur Bestimmungen vorbehalten ist, dahingehend
vorauszusetzen, dass etwas, wenn es Beziehung auf sich ist, nicht Beziehung auf
Anderes ist. Man muss allerdings konzedieren, dass die Beziehung auf sich als

Identität mit sich vgl. oben S. 295f und als Reexion in sich in Erscheinung
treten kann.
In der ersten Anmerkung zur Seinslogik heiÿt es im Zusammenhang mit den
auf ein Kantisches Beispiel verweisenden hundert Talern, dass die Form der

Identität mit sich ... ihnen die Beziehung auf Anderes ... benimmt vgl. S79

I73 . Die Anmerkung zur Qualität stellt bezüglich des Individuums fest: Es
ist Beziehung auf sich dadurch, daÿ es allem anderen Grenzen setzt; aber diese
Grenzen sind ... Beziehungen auf Anderes, es hat sein Dasein nicht in ihm selbst
 
vgl. S101f I108 .
Die erste Anmerkung des wesenslogischen Kapitels Die Wesenheiten oder die
Reexions-Bestimmungen qualiziert die Reexionsbestimmungen als sich auf
sich beziehende und damit der Bestimmtheit gegen Anderes entnommene Bestim-
 
mungen vgl. W25 II24 ich verstehe: durch die besagte Bestimmtheit wären
die Reexionsbestimmungen Beziehung auf Anderes. Das genannte Kapitel er-
klärt später bezüglich des Negativen, dass dieses als Reexion in sich ... seine
 
Beziehung auf Anderes ... negiert vgl. W45 II44 . Bezüglich der Seiten des
Gegensatzes lehrt das Kapitel:  S i e r i c h t e n s i c h z u g r u n d e, indem sie
sich bestimmen ... als ein mit sich Identisches, das Beziehung auf Anderes ist
 
W53 II51, Sperrung im Original .
Gemäÿ den begrislogischen Ausführungen zu Der besondere Begri erhalten
die qualitative Bestimmtheit und die Reexionsbestimmung durch die All-
gemeinheit ... , welche sie im Verstand haben, die Form der Reexion in sich,
 
wodurch sie der Beziehung auf Anderes entnommen ... sind vgl. B43 II250 .

Zur Deutung des Methodenprädikators  N egatives  im Sinne von N 1 oder N 2

N
Wird der Methodenprädikator  egatives  in keiner Weise gedeutet, dann ver-
fehlt die im Instanz-Ansatz erfolgende Präsentation der Methodenbestimmung
Negatives unweigerlich das Spezische, das diese Methodenbestimmung zu eben

dieser Methodenbestimmung macht und sie von anderen zweistelligen Metho-
denbestimmungen unterscheidet.
Hegel versteht nun oenbar allgemein und nicht auf Bestimmungen beschränkt

A ist Negatives von B


oder
A ist negative Beziehung auf B
 
vgl. oben S. 273f zu | K 4a 2 durchaus als
A schlieÿt B aus
bzw.
A schlieÿt B aus sich aus:
Die negative Beziehung des Negativen auf das Positive ist, das Letztere
- 386 -

 
aus sich auszuschlieÿen vgl. W45 II44 . Das Einzelne, das gegen die voraus-
gesetzten Anderen negative Beziehung ... ist, ist insofern a u s s c h l i e ÿ e n d 
 
vgl. B56 II263, Sperrung im Original, Anderen dort ebenfalls gesperrt . Aus-
drücklich mit Bezug auf die Reexionsbestimmungen Positives und Negati-
ves wird formuliert, dass das Positive durch A u s s c h l i e ÿ e n des Negativen

sich selbst zum N e g a t i v e n von einem macht vgl. W51 II49f, Sperrungen

im Original . Die Beziehung ... solcher, deren das eine ... n i c h t ist, was das

andere ich verstehe: die sich ausschlieÿen , ist  n e g a t i v  vgl. B74

II280 .
Man mag daher im Instanz-Ansatz den Methodenprädikator  egatives  im N
Sinne von N 1 deuten und

21
 1n
A ist N egatives von B
1n

als die Kontrarietät von A1n und B1n, d. i. als


22

∧ Xn . A Xn   BX
n


denieren vgl. oben S. 198, 345 . Dass eine Systembestimmung A Negatives
einer Systembestimmung B ist, würde im Instanz-Ansatz dazu, dass etwas, wenn
es eine Instanz des Systemprädikators A1n ist, k e i n e Instanz des Systemprä-
 
dikators B1n ist. Vgl. auch oben S. 189 . Darüber, dass man mit 22 auch
23

∧ Xn . B Xn   AX
n

  
hat 23 ist eine logische Folge von 22 vgl. die logisch gültige Sequenz 1 aus

Anhang XXV , erreichte man, wie hier nur angeführt sei,
1n
B ist N egatives von A
1n


als eine analytische Folge von 21 , d. h. der wie angegeben denierte Methoden-
N
prädikator  egatives  wäre symmetrisch vgl. zur Symmetrie von Methoden-

prädikatoren oben S. 200 .
Gemäÿ den Ausführungen zu Das disjunktive Urteil  s c h l i e ÿ e n  die Ar-
ten der Gattung  s i c h g e g e n s e i t i g a u s; A ist e n t w e d e r B o d e r C
 
vgl. B93 II298, Sperrungen im Original . An das Ausschlieÿen wird hier ein
Entweder-Oder geknüpft, welches auch die  n e g a t i v e Beziehung der Arten

ist vgl. ebd., Sperrung im Original .
Man mag entsprechend im Instanz-Ansatz den Methodenprädikator  egatives  N
nicht im Sinne von N 1 , sondern im Sinne von N 
2 deuten und 21 nicht als
die Kontrarietät, sondern verschärft als die Kontradiktion von A1n und B1n, d. i.
als
24

∧ Xn . A Xn   BX
n


denieren vgl. oben S. 198, 345 . Dass eine Systembestimmung A Negatives ei-
ner Systembestimmung B ist, würde im Instanz-Ansatz dazu, dass etwas
g e n a u d a n n , wenn es eine Instanz des Systemprädikators A1n ist, k e i n e In-
stanz des Systemprädikators B1n ist.
Nach Vorgabe von
- 387 -

 n n
25 ∧ Xn . BX BX
erreichte man
 n n
26 ∧ Xn . AX BX
 
als eine logische Folge von 24 vgl. Anhang LXXVI . Das vorhin erwähnte

Entweder-Oder wäre auf die Weise eingeholt, dass etwas gemäÿ 24 , wenn
es eine Instanz des Systemprädikators A1n ist, k e i n e Instanz des Systemprädi-

kators B1n ist, und gemäÿ 26 , wenn es k e i n e Instanz des Systemprädikators A1n

ist, eine Instanz des Systemprädikators B1n ist. Neben 25 wäre allerdings vor-
ausgesetzt, dass etwas eine Instanz von A1n oder k e i n e Instanz von A1n ist.

Darüber, dass nach Vorgabe von 25
∧ Xn . B Xn   AX
n

 
gleichwertig mit 26 aus 24 logisch folgt, erreichte man nach eben dieser Vor-
gabe dies sei hier ebenfalls nur angeführt
1n
B ist N egatives von A
1n


als eine analytische Folge von 21 : Auch der als Kontradiktion denierte Metho-
N
denprädikator  egatives  wäre nach der besagten Vorgabe symmetrisch.

Hegel moniert eine Handhabung des Unterschieds der konträren und kon-
tradiktorischen Begrie, die der inneren Nichtigkeit dieses Unterschieds nicht
Rechnung trägt als ob das, was konträr ist, nicht ebensosehr als kontradik-

torisch bestimmt werden müÿte vgl. B49f II256, originale Sperrungen unter-
drückt . Den Hintergrund bildet die Lehre vom Übergang der Reexions-
formen Verschiedenheit und Entgegensetzung, die den konträren und kon-
tradiktorischen Begrien zugrundeliegen, vgl. ebd., originale Sperrungen er-
neut unterdrückt. Gemeint ist wohl kein wechselseitiger Übergang, sondern der
Übergang der ersten der genannten Reexionsformen in die zweite. Vgl. da-

zu die Anmerkung 2 zu Der Widerspruch, wo es W58 II57 heiÿt, dass die
Identität in Verschiedenheit und diese

in Entgegensetzung übergeht. Vgl. a.
W177,2 II171,4 oder W182f II177,2.
Ob die konträren und kontradiktorischen Begrie, die Hegel im Auge hat,
es tatsächlich hergeben, dass das, was konträr ist, ebensosehr als kontradikto-
risch bestimmt werden muss, soll hier dahingestellt bleiben. Ganz unabhängig
davon, wie die unsererseits bemühten Konzepte von Kontrarietät und Kon-
tradiktion historisch gesehen mit Hegels konträren und kontradiktorischen
Begrie zusammenhängen mögen, ist jedenfalls festzuhalten, dass das, was im
Sinne von
 n n
22 ∧ Xn . A X  B X
konträr ist, n i c h t per se im Sinne von

∧ Xn . A Xn   B Xn

24
kontradiktorisch ist: Die Sequenz

∧ Xn . A Xn  B Xn ∧ Xn . A Xn  B Xn
   


ist nicht logisch gültig vgl. Anhang LXXVII .
Logisch gültig ist die umgekehrte Sequenz
∧ Xn . A Xn   B Xn  ∧ Xn . A Xn   B Xn 
  
vgl. die Reduktion der Sequenz 2 in Anhang 
XXV : Was im Sinne von 24
kontradiktorisch ist, ist im Sinne von 22 konträr.
- 388 -

Ein weiteres Monitum Hegels, das allein den kontradiktorischen



Begrien
gilt, greift in unserem Kontext ebenfalls nicht. Es wird in B75 II280f unter Nega-
tives Urteil, deutlicher aber in der Enzyklopädie 1830 , Ÿ119 Anm., im Rahmen
der Behandlung des Unterschieds vorgetragen.
Von zwei kontradiktorischen Begrien heiÿt der eine Begri z. B. Blau ... ,
der andere Nichtblau, so daÿ dies
Andere nicht ein Armatives, etwa Gelb wäre
es kommt vielmehr nur als das Abstrakt-Negative heraus vgl. Enz. ebd .
Das Nicht-Weiÿe, Nicht-Rote ist kein Positives, so der erwähnten Stelle der
Begrislogik zufolge. 
Wenn die Systemprädikatoren A1n und B1nim Sinne von 24 kontradikto-
1n 1n 1n
risch sind, dann mag man A als Nicht-B  ansprechen. A konstituiert sich
aber dennoch nicht über B1n, sondern fungiert im Instanz-Ansatz als die zweitstu-
ge Präsentation der Systembestimmung A. Der zu dem Systemprädikator B1n
im Sinne von 24 kontradiktorische Systemprädikator A1n ist insofern kein
Abstrakt-Negatives, sondern ein Armatives oder Positives.
- 389 -

Konsequenzen aus der positiven Beantwortung der Fragestellung


der Arbeit
 
Die Frage F8 , die Frage der Arbeit, ist mit Ja zu beantworten, wenn a die
Vorgabe 2 gemacht wird und der Satz
 2 Z H
1n 
zu den Darstellungssätzen der

Stufe II und III gehört sowie b die Vorgabe 3b gemacht wird vgl. oben S. 370  .
Im ersten Fall ist das jeweilige Darstellungssystem der Stufe II S-analytisch in-
konsistent ja sogar logisch inkonsistent , im zweiten Fall ist von den jeweiligen
Darstellungssystemen der Stufen II und III mindestens eines s-analytisch inkon-

sistent vgl. oben S. 367f, 372 .

Seien für die Stufe N I −
<N− < IV , ohne auf sie ausdrücklich Bezug zu nehmen,
die denitorischen Allaussagen mit

27 s 1, ... , s p
und die Darstellungssätze mit
28

d , ... , d
1 q
 
angegeben. Zu den denitorischen Allaussagen unter 27 können dann s01 II s III
 
01
II III
oder s02 s 02 gehören vgl. oben S. 345, 358 ; zu den Darstellungssätzen unter 28
n
kann mindestens einer der Sätze E E , SubZ1n
21n 
und
 2 ZN
1n 
gehören. H
Dass auf der Stufe N eine Ja-Antwort auf die Frage F8 induzierend ein

S- oder s- analytisch inkonsistentes Darstellungssystem vorliegt, wird zu
29

s 1, ... , s p, d , ... , d
1 q /.
O

Mit 29 sind die Darstellungssätze des Systems
d , ... , d
1 q

bezüglich der Denitionen, denen die denitorischen Allaussagen des Systems


s 1, ... , s p
korrespondieren, analytisch miteinander unverträglich.
Sei nun das Darstellungssystem der Stufe N analytisch inkonsistent. Es gilt

dann die Ableitbarkeitsaussage 29 , die Sequenz
30

s 1, ... , s p, d , ... , d
1 q /
O

ist logisch gültig.



Aus der Sequenz 30 gewinnen wir gemäÿ P die logische Gültigkeit der Se-
quenz
31

s 1, ... , s p, Dd 
k d,
k

bei der Dd 
k für das um den Darstellungssatz k 1 − < k − d
< q gekürzte Darstel-


lungssystem 28 steht: Für jeden beliebigen Darstellungssatz der Stufe N wäre


seine Negation eine analytische Folge der übrigen Darstellungssätze der Stufe.

Vgl. auch oben S. 374.

Aus der Sequenz 31 gewinnen wir, wenn wir das Antezedens um den Dar-
d
stellungssatz k erweitern, gemäÿ ER
die logische Gültigkeit der Sequenz
- 390 -

32

s 1, ... , s p, d , ... , d
1 q d:
k

Für jeden beliebigen Darstellungssatz der Stufe N wäre seine Negation eine ana-
lytische Folge des gesamten Darstellungssystems der Stufe. Wenn es so ist, wie
d
der Darstellungssatz k sagt, und wenn es weiter so ist wie die übrigen Darstel-
lungssätze der Stufe sagen, dann wäre es unter Einbeziehung der in Geltung
bendlichen Denitionen n i c h t so, wie der Darstellungssatz k sagt. Kurz: d
d
Was der Darstellungssatz k sagt, wäre ebensowohl zu dementieren.

In dem oben genannten Fall a , das bedeutet, bei Geltung der Ableitbarkeits-
aussage
33

S II, D II , ... , H 2 Z
1n 
/
O
 
vgl. oben S. 367 II 8 sowie S. 370, 389 , erhalten wir die logische Gültigkeit der
Sequenzen
D H
S II, II , ... , 2 Z
1n 
Re=1n ,

, D , ... , H
1n 
S II II
2 Z Sym=1n ,
usw., und schlieÿlich der Sequenz
S II, D II , ... , H 2 Z
1n 
H 2 Z
1n 
.
Die Negationen der Darstellungssätze Re=1n , Sym=1n , ... ... , 2 Z wären ana- H 1n 

lytische Folgen des Darstellungssystems der Stufe II. Zu den Darstellungssätzen


D
des Systems II vgl. oben S. 334f.



Gelten in dem oben genannten Fall b etwa die Ableitbarkeitsaussagen
34

II , S II,
s01 D ,EE
II n
, ... /
O

und
35

III, S III,
s 01 D III, E E , ...
n
/
O
  
vgl. oben S. 368 II 13.1 und III 13.1 sowie S. 370, 389 , dann erhalten wir auf
der Stufe II die logische Gültigkeit u. a. der Sequenzen
II , S II,
s01 D ,EE II n
, ... ZE ,
n

D , E E , ...
II , S II,
s01 II n
N Z ,E 1n 1n 
,

s , S , D , E E , ... B Z
II II II n 1n 
01 ez s2 ,

s , S , D , E E , ... W * Z ,E
II II II n 1n n
01

und
II , S II,
s01 D ,EE II n
, ... W B2 Z
1n 

und auf der Stufe III die logische Gültigkeit u. a. der Sequenzen
III, S III,
s 01 D III, E E , ...
n
ZE ,
n

III, S III,
s 01 D III, n
E E , ... N 1n
Z ,E
1n 
,
- 391 -

III, S III,
s 01 D , E E , ...
III n
B Z ,
ez s2
1n 

, D , E E , ... W * Z ,E
III, S III III n 1n n
s 01
und
III, S III,
s 01 D III, n
E E , ... W B2 Z
1n 
.
Die Negationen der Darstellungssätze Z E ,
n
N 1n
Z , E und ez s2 Z wä-
1n 
B 1n 

ren analytische Folgen der Darstellungssysteme der Stufen II und III. Die Nega-
tionen der Darstellungssätze
*
Z
1n
W n
,E und B2 Z
1n 
W
wären analytische Fol-
gen des Darstellungssystems der Stufe II; die Negationen der Darstellungssätze
W 1n n
,E und W 1n 
wären analytische Folgen des Darstellungssys-
D
*
Z B2 Z

tems der Stufe III. Zu den Darstellungssätzen des Systems III vgl. oben S. 350f.

Mit der Sequenz 30 ist auch die Sequenz
36

d
s 1, ... , s p, 1 ∧ ... ∧ q d/
O

O
logisch gültig, die sich aus ihr über Anwendungen von ∼ ergibt. Die Konjunktion
d
1 ∧ ... ∧ q , d
welche die Darstellungssätze des Systems
d
1, ... , q d
in einen einzigen Satz bündelt, sei der Gesamt-Darstellungssatz der Stufe N
genannt.

Der Gesamt-Darstellungssatz der Stufe 
N ist mit der logischen Gültigkeit von
36 analytisch falsch vgl. oben S. 175 . Mit der logischen Gültigkeit der aus 36
P
über erreichbaren Sequenz
s 1, ... , s p d
. 1 ∧ ... ∧ q

d
ist seine Negation analytisch wahr vgl. oben ebd. .
Mit der Geltung der Ableitbarkeitsaussage 33 ist der Gesamt-Darstellungs-

H
satz der Stufe II, 1n 
Re=1n ∧ Sym=1n ∧ ... ... ∧ 2 Z ,
analytisch falsch, seine Negation
. Re=1n ∧ Sym=1n ∧ ... ... ∧ H
2 Z
1n 

analytisch wahr.  
Mit der Geltung der Ableitbarkeitsaussagen 34 und 35 sind die Gesamt-
Darstellungssätze der Stufen II und III,
n
... ∧ Z E ∧ ... ∧ N 1n 1n 
W
Z , E ∧ ... ∧ B2 Z ∧ ... ,
1n 

N W
und n 1n 1n  1n 
... ∧ Z E ∧ ... ∧ Z , E ∧ ... ∧ B2 Z ∧ ... ,
analytisch falsch, ihre Negationen
n
. ... ∧ Z E ∧ ... ∧ N 1n 1n 
W
Z , E ∧ ... ∧ B2 Z ∧ ...
1n 

N W
und n 1n 1n  1n 
. ... ∧ Z E ∧ ... ∧ Z , E ∧ ... ∧ B2 Z ∧ ...
analytisch wahr.

Eine Bewegung des Begris, die sich in einer Abfolge gleichartiger Durch-

gänge vollzieht vgl. oben S. 140 und die auf einer Stufe eines solchen Durch-
gangs zur Darstellung analytisch miteinander unverträgliche Sätze erfordert,
ist auf dieser Stufe konturlos: Wenigstens ermangelt sie dort in dem Sinne der
- 392 -

Bestimmtheit, dass, wenn es sich mit ihr so verhält, wie jeder einzelne dieser
Sätze sagt, es sich auch n i c h t so verhält, wie jeder einzelne dieser Sätze sagt.

Vgl. oben S. 389f. Eine Bewegung des Begris dagegen, die auf einer Stufe
eines Durchgangs mittels solcher Sätze zur Darstellung gebracht werden kann,
die analytisch miteinander verträglich sind, hat auf dieser Stufe entsprechend in
dem Sinne Bestimmtheit, dass, wenn es sich mit ihr so verhält, wie jeder einzelne
dieser Sätze sagt, es sich nicht mehr des Weiteren n i c h t so verhält, wie jeder
einzelne dieser Sätze sagt. Wenn statt der Ableitbarkeitsaussage
29

s 1, ... , s p, d , ... , d
1 q /
O

die Unableitbarkeitsaussage
37

s 1, ... , s p, d , ... , d
1 q / /
O

vorliegt, also die Sequenz


30

s 1, ... , s p, d , ... , d
1 q /
O

nicht logisch gültig, sondern logisch ungültig ist, dann kann die Sequenz
32

s 1, ... , s p, d , ... , d
1 q d k

für kein k logisch gültig sein: Es wäre sonst über und



P KR
auch 30 als logisch


gültig erreichbar.
Eine Bewegung des Begris, deren Darstellung auf der Stufe II eines

Durchgangs ein analytisch inkonsistentes Darstellungssystem gemäÿ Fall a er-
fordert, ist auf dieser Stufe im angegeben Sinne ohne Bestimmtheit: Wenn es
sich so verhält, wie die Darstellungssätze Re=1n , Sym=1n , ... ... und schlieÿlich
H 2 Z
1n 
sagen, dann verhält es sich n i c h t so, wie diese Darstellungssätze sagen

vgl. oben S. 390 .
Auch eine Bewegung des Begris, deren Darstellung auf den Stufen II
n
und III eines Durchgangs jeweils E E einbegreifend analytisch inkonsisten-

te Darstellungssysteme gemäÿ Fall b erfordert, entbehrt im angegebenen Sinne
der Bestimmtheit. Wir haben u. A.: Wenn auf den Stufen II und III das Erste
ein Zweites ist, das Zweite Negatives des Ersten ist und das Zweite Beziehung
auf sich ist, dann ist auf diesen Stufen das Erste auch n i c h t ein Zweites, das
Zweite auch n i c h t Negatives des Ersten und das Zweite auch n i c h t Bezie-

hung auf sich vgl. oben S. 390f . Wenn auf der Stufe II das Zweite bezüglich
des Ersten Enthaltenseins-Widerspruch ist und das Zweite Beziehungs-Wider-
spruch ist, dann ist auf der Stufe II das Zweite auch n i c h t bezüglich des Er-
sten Enthaltenseins-Widerspruch und auch n i c h t Beziehungs-Widerspruch

vgl. oben S. 390 . Wenn auf der Stufe III das Zweite bezüglich des Ersten kein
Enthaltenseins-Widerspruch ist und das Zweite kein Beziehungs-Widerspruch
ist, dann ist das Zweite auf der Stufe III auch n i c h t kein Enthaltenseins-Wi-

derspruch und auch n i c h t kein Beziehungs-Widerspruch vgl. oben S. 391 .

Der von Popper eingebrachte Verweis darauf, that if two contradictory


statements are admitted, any statement

whatever must be admitted vgl. ders.
1963, 317; vgl. oben S. 25f, 158 , kann von uns nicht direkt verwertet werden.
Bei keiner der Vorgaben 1, 2, 3a und 3b kann ein Darstellungssystem aus zwei
- 393 -


kontradiktorischen Aussagen two contradictory

statements bestehen oder sol-
che umfassen

vgl.

oben S. 366 , 370 . Insbesondere ist in den oben genannten
Fällen a und b ein analytisch inkonsistentes Darstellungssystem nicht aus dem
Grunde bereits logisch inkonsistent, dass es zwei kontradiktorische Aussagen zu
seinen Darstellungssätzen zählt.
Allerdings lieÿe sich Poppers Verweis in einem erweiterten Verständnis da-
hingehend aufnehmen, dass man, wenn man logisch oder analytisch miteinander
unverträgliche

Aussagen zulässt, jede beliebige Aussage any statement what-
ever zulassen muss. Wir haben oben S. 156f gesehen, dass mit der logischen
Gültigkeit der Sequenz
A1, A2, ... , An /
O
für jedes beliebige C auch die logische Gültigkeit der Sequenz
A1, A2, ... , An C
vorliegt. Logisch oder analytisch miteinander unverträgliche Aussagen lassen den
logischen oder analytischen Schluss auf jede beliebige Aussage zu. Die analyti-
sche Unverträglichkeit ist einbegrien, wenn man diejenigen denitorischen All-
aussagen unter die 
A1, A2, ... , An rechnet, die den maÿgeblichen Denitionen
korrespondieren.
Die Frage entsteht aber, wie in unserem Kontext sinnvollerweise die Rede von
jeder beliebigen Aussage zu verstehen ist. Ist es angebracht, zu argumentieren,
dass beispielsweise

analytisch inkonsistente Darstellungssysteme gemäÿ obigem
Fall b , die u. A. die Sätze n
n
ZE
1n 

N
E ist ein Z  ,
1n 1n 
Z ,E
1n
ist N 1n 
egatives von E  und

B
Z
1n 

ist B
ez s2 Z
1n  
Z eziehung au f h 2  enthalten, den wohl unzutreenden Satz
sic

Hegel radelte nach Peking

zur analytischen Folge haben?


Man könnte in unserem Kontext die Rede von jeder beliebigen Aussage auf
die Weise eingeschränkt verstehen, dass sie jede beliebige Aussage meint, die aus
Darstellungssätzen der betreenden Stufe junktorenlogisch zusammengesetzt ist.
Es wären dann insbesondere die Negationen der Darstellungssätze einer Stufe
einbezogen, die wir aber schon auf einem anderem Wege als analytische Folgen
analytisch inkonsistenter Darstellungssysteme erhalten haben. Der in einem er-
weiterten Verständnis aufgenommene Verweis Poppers scheint verzichtbar zu
sein, um die mit analytisch inkonsistenten Darstellungssystemen verbundenen
Schwierigkeiten zu illustrieren. 
Auch ein erfolgreicher Versuch, entgegen dem ursprünglichen Verweis Pop-
pers zu arrangieren, dass ein Zulassen zweier kontradiktorischer Aussagen kei-
neswegs das Zulassen jeder beliebigen Aussage
bedeutet vgl. oben S. 34  zu Ja±-
kowski und den parakonsistenten Logiken , wäre für uns nicht direkt verwertbar,
da eben kein Darstellungssystem zwei kontradiktorische Aussagen aufweist. Aber
selbst wenn sich zeigen

lieÿe,

dass analytisch inkonsistente Darstellungssysteme
gemäÿ den Fällen a und b nicht jede beliebige Aussage zur analytischen Fol-
ge hätten jede beliebige Aussage wie immer weit oder eingeschränkt verstan-
den , hätte man sich doch der analytischen Inkonsistenz der Darstellungssysteme
und der analytischen Falschheit der 
entsprechenden Gesamt-Darstellungssätze
nicht entledigt. Vgl. a. oben S. 36f .

Eine Bewegung des Begris, die auf einer Stufe eines Durchgangs im ange-
gebenen Sinne der Bestimmtheit ermangelt, fällt auf dieser Stufe gleichsam aus.
Ein solcher Ausfall liegt bei analytisch inkonsistenten Darstellungssystemen ge-
- 394 -


mäÿ Fall a auf der Stufe II, bei analytisch inkonsistenten Darstellungssystemen

gemäÿ Fall b auf der Stufe II, auf der Stufe III oder auf beiden dieser Stufen vor.
Es ist fraglich, ob dann, wenn auf einer Stufe die Bewegung des Begris
ausfällt, auf dieser Stufe überhaupt noch von einer Darstellung ebendieser Be-
wegung die Rede sein kann.
Die Bewegung des Begris, die auf einer oder zwei Stufen eines jeden Durch-
gangs ausfällt, ist ferner in jedem Durchgang, damit aber auch insgesamt, zer-
stückelt. Ob mit Bezug auf einen derart zerstückelten Durchgang der Bewegung
des Begris oder die über ihre Durchgänge zerstückelte, gesamte Bewegung des
Begris noch von einer Darstellung geredet werden kann, ist ebenfalls fraglich.
Möglicherweise lässt sich durch eine Kürzung um die Ausfall-Stufen wieder eine
zusammenhängende Bewegung des Begris herstellen. Dies soll hier aber nicht

weiter verfolgt werden.
Das Konzept einer Bewegung des Begris, die Gegenstand einer als Wis-
senschaft der Logik zu leistenden Darstellung ist, sowie das Konzept einer unter
diesem Titel zu leistenden Darstellung selbst geraten in Bedrängnis.
 n
Gehört im Fall b der Satz E E zu den Darstellungssätzen der Stufe II

und III , dann haben wir mit
34

II , S II,
s01 D ,EE
II n
, ... /
O

vgl. oben S. 390 die logische Gültigkeit der Sequenz
II , S II,
s01 D ,EE
II n
, ... /.
O

Es liegt indes bereits die logische Gültigkeit der Sequenz


38

N -- E , E E /
n
II , S II, Z E , Z1n =
s01 f
1n n
O

vor vgl. Anhang LXXVIII; bei Z E und Z = N -- E handelt es sich um die


n 1n 1n

Darstellungssätze a und b des Systems D .


f
II II II 
3 4
II
Mit s für die denitorische Allaussage
03

39

∧ X ∧ Y . p e synthetisch  Y = N -- X
n 1n
XY H
1n
f
1n


vgl. oben S. 229 ist die Sequenz
40

II , p
s03 EZ e synthetisch H Z1n = N -- E f
1n

 n 
logisch gültig vgl. Anhang LX, S. 514 2 . Mit pEZ für Z E vgl. oben S. 228
erhalten wir über die Schnittregel SR
 
aus den Sequenzen 38 und 40 die logische
Gültigkeit der Sequenz
II , s II , S II, p , E E , n
s01 EZ
e synthetisch
03

pEZ H /
O


vgl. die Sequenz 1--4.9 oben S. 230 . Über die Erweiterungsregel

ER erhalten
wir daraus die logische Gültigkeit der Sequenz
- 395 -

II , s II , S II, p , E E , n
s01 EZ
e analytisch , p e synthetisch
03

pEZ H EZ H /;
O

im Rückgri auf

41 II
s02 II
s01

vgl. oben S. 349 erhalten wir erneut über SR gleichermaÿen die logische Gültig-
keit der Sequenz
II , s II , S II, p , E E , n
s02 EZ
e analytisch , p e synthetisch
03

pEZ H EZ H /
O

 
vgl. die Sequenz 1--4.12 oben S. 230 . Das heiÿt: Ganz unabhängig davon, wie
man die Aussage
pEZ analytischH e

verstehen mag vgl. oben S. 228 , d. h. welche denitorische Allaussage man in

Entsprechung zu 39 für
pXY analytischH e
ansetzen mag, sind die Aussagen
pEZ e analytisch H
und
pEZ e synthetisch H,
 
deren Konjunktion das Dialektische ausmacht vgl. oben S. 231 , im Fall b
II den denitorischen
bereits dann analytisch miteinander unverträglich, wenn s03
 n
Allaussagen der Stufe II hinzugefügt, E E vorgegeben und des Weiteren nur
n
noch pEZ, d. i. Z E , berücksichtigt wird.

Es sei der Satz des Widerspruchs, den Hegel in W32 II31 anführt,
A kann nicht zugleich A und Nicht-A sein

vgl. oben S. 77 , wenn man ihn auf Systembestimmungen A der Wissenschaft
der Logik bezieht, im Instanz-Ansatz so aufgefasst, dass er besagt:
Es kann nicht zugleich A A
n
und B A
n
mit N B ,A
1n 1n 
gelten
n n 1n
Es kann nicht zugleich A ist ein A1n und A ist ein B1n mit B ist
N 1n 
egatives von A  gelten .

Tatsächlich sind wegen der logischen Gültigkeit der Sequenz


n
II , A A , B A ,
s01
n
N 1n
B ,A
1n 
/
O

und damit auch der Sequenz


n
II , A A , B A ,
s02
n
N 1n
B ,A
1n 
/
O

vgl. oben S. 349 sowie 41 die Sätze A A , B A und
n
B , A analy-
n
N 1n 1n 

tisch miteinander unverträglich, wenn man die Denitionen des  egativen  als N
Kontrarietät oder Kontradiktion vorausschickt.
- 396 -

Auf den Stufen II und III eines Durchgangs der Bewegung des Begris
N
das sind die einzigen Stufen, auf denen der Methodenprädikator  egatives 
zur Darstellung herangezogen wird ist der angeführte Satz des Wider-
 n
spruchs im Fall b auÿer Kurs gesetzt, wenn der Satz E E zu den Darstel-
lungssätzen dieser Stufen gehört: Man hat dann auf der Stufe II wie auf der

Stufe III neben anderen die Darstellungssätze E E , Z E und
n n
N 1n 1n 
Z ,E ,
die zugleich gelten sollen.
Wenn wir abschlieÿend einen Bogen zu der eingangs unserer Arbeit getroe-
nen Unterscheidung der Ja-Stellungnahme, der eingeschränkten Nein-Stellung-
 
nahme und der reinen Nein-Stellungnahme schlagen wollen vgl. oben S. 5 ,
 n
dann wäre im Fall b zu sagen: Gehört der Satz E E zu den Darstellungssätzen

der Stufen II und III; versteht man den von Hegel in W32 II31 angeführten
Satz des Widerspruchs als den formallogischen Satz des Widerspruchs der ge-
n n
nannten Stellungnahmen und versteht man das Vorliegen der Sätze E E , Z E
und N 1n 1n 
Z , E als das Vorliegen eines formallogischen Widerspruchs, wie ihn

diese Stellungnahmen ansprechen, dann ist die reine Nein-Stellungnahme ab-
zuweisen. Es werden von Hegel bzw. der Hegelschen Dialektik, vgl. oben,

ebd. sehr wohl formallogische Widersprüche in Anspruch genommen.
Liest man, dass auf den Stufen II und III auf denen überhaupt nur der
Methodenprädikator N  egatives  der Darstellung dient der Satz des Wider-
spruchs jeweils suspendiert ist, so, dass Hegel diesem Satz des Widerspruchs
die Anerkennung verweigert, dann wäre der Ja-Stellungnahme Recht zu geben.
Liest man die besagten Suspendierungen des Satzes des Widerspruchs nicht
so, dann bleibt die Möglichkeit oen, dass die eingeschränkte Nein-Stellungnahme
den Zuschlag erhält. Dieser wäre jedoch nur zu erteilen, wenn gezeigt würde, dass
Hegel den Satz des Widerspruchs trotz seiner Suspendierungen für gültig er-
achtete. Auf der Stufe III läge ungeachtet des auf ihr erfolgenden Aufhebens des
Enthaltenseins-, des Selbständigkeits- und des Beziehungs-Widerspruchs vgl.

oben S. 277  ein formallogischer Widerspruch vor der somit nicht in dem

Sinne v o r ü b e r g e h e n d vorläge vgl. oben S. 5 , dass er mit dem Aufheben
des Enthaltenseins-, des Selbständigkeits- und des Beziehungs-Widerspruchs
verschwände.
Anhang
- 398 -

I:
 
Zu S. 168

S12 ∧ x . A x ∨
T1: Ax,


 
∧ x A x   ∨x

T2: ∨x A x ∨ ∨x Ax Ax

P
M

 
T1, T2, ∧x A x ∨x Ax

O
M ∨

 

T1, T2, ∧x A x T1, T2, ∧ x A x ,
   
∨x A x ∨x Ax ∨x A x ∨x Ax
M
AR M
O
T1, T2, ∧ x A x ,

∨x A x ∧ x A x
M
P∧
T1, T2, ∧ x A x ,
 
∨x A x An
M
O∧
T1, T2, ∧ x A x ,
   
∨x Ax,An ∨ An An
M ∨
O
 
T1, T2, ∼ , T1, T2, ∼ ,
    
∼,∼,An An ∨x Ax,∼, An An
M
AR M
O
T1, T2, ∼ ,
 
∼,∼, An ∨x Ax
M
P∨
T1, T2, ∼ ,
 
∼,∼, An An
M
AR
- 399 -

Die Tilde das Zeichen ∼ soll der Übersichtlichkeit und einfacheren Notati-
on halber statt Vorderformeln von Sequenzen geschrieben werden können, wenn

ersichtlich ist, welche Vorderformeln gemeint sind.

II:
 
Zu S. 170

S13 A, A  B, B /
O

M
O
 
A, A  B, A, A  B,
B A B, B /
O

M
AR
M
O
A, A  B,
B, B B
M
AR
III:
 
Zu S. 180

Die Sequenz
  
S23 /
O Cn Cn ,
also die Sequenz
/
  .  
O Cn Cn ∧ Cn Cn ,
ist logisch gültig, weil bereits die Sequenz
  
S24 /
O Cn Cn

logisch gültig ist und S23 in einer Anwendung der -Regel mit S24 als zwei- P
∧ 

facher Prämisse herstellbar ist. Die letztere Sequenz ist wegen der folgenden Re-
duktion logisch gültig:
 
/
O Cn Cn
M
P
 
Cn Cn
M
AR
- 400 -

IV:
 
Zu S. 183

S [ ... ], n = A--m A n,m
M

i
S [ ... ], n = x A x,m

∧ i
n = x A m,x

A n,m


M ∧
∼ O
i 
S [ ... ], n = x A x,m , n = x A m,xi 
A n,m


M
ER
i
n = x A x,m

A n,m


  
A n,m ∧ Lm A A n,m
M ∧
∼ O
  
A n,m , Lm A A n,m
M
ER
 
A n,m A n,m
M
AR
- 401 -

V:
 
Zu S. 190f
 
a Die Sequenz S25 ist wie folgt reduzierbar:
   
S25 ∨x A x , ∧ x . A x  B x ,
∧ x . B x  A x /
O

M
O∨
∼, ∧ x . A x   B x ,

∼,An /
O

M
O∧
∼,∼,∼,
  
An,An Bn /
O

M
O
 
∼,∼,∼, ∼,∼,∼,
   
An,∼ An An,∼,Bn /
O

M
AR M
O∧
∼,∼,∼,∼,
 
∼,∼,Bn  An /
O

M
O
 

∼,∼,∼,∼, ∼,∼,∼,An,
  
∼,Bn,∼ Bn ∼,∼,∼, An /
O

M
AR M
O

∼,∼,∼,An,

∼,∼,∼,∼ An
M
AR
- 402 -

Eine Reduktion für die Sequenz


   
S25 ' ∨x∨y A x,y , ∧ x ∧ y . A x,y  B x,y ,
∧ x∧ y . B x,y   A x,y  /
O

verläuft mit dem Beginn


   
S25 ' ∨x∨y A x,y , ∧ x ∧ y . A x,y  B x,y ,
∧ x∧ y . B x,y   A x,y  /
O

M
O∨
∼, ∧ x ∧ y . A x,y   B x,y ,

∼ , ∨y A n,y /
O

M
O∨
∼, ∧ x ∧ y . A x,y   B x,y ,
 
∼ , ∨y A n,y , A n,m /
O

M
O∧

ganz entsprechend wie die für S25 gegebene Reduktion.

Wegen der logischen Gültigkeit der Sequenz



* ∧ x . B x  Ax

∧ x . B x  Ax



sie ist auf dem gleichen Wege reduzierbar wie die Sequenz 2 aus Anhang XXV
vgl. unten S. 438

erreicht man in Anwendung der Schnittregel

über die SR
logische Gültigkeit der Sequenz S25 auch die logische Gültigkeit der Sequenz

S26 .
Wegen der logischen Gültigkeit ferner von

*' ∧ x∧ y . B x,y   A x,y

∧ x∧ y . B x,y   A x,y


erreicht man über SR aus der logischen Gültigkeit von 


S25 ' auch die logische
Gültigkeit von
   
S26 ' ∨x∨y A x,y , ∧ x ∧ y . A x,y  B x,y ,
∧ x∧ y . B x,y   A x,y

/.
O


b Die mit den Formeln

5 ∧ x . A x  B x
und
- 403 -


6.2 ∧ x . B x  Ax


als Vorderformeln gebildete Sequenz


a 
∧ x . A x   B x , ∧ x . B x   Ax

/
O

ist nicht logisch gültig: Zweifache Anwendung der O∧ -Regel jeweils bei Wahl der
Konstanten n auf

a
führt auf
   
∼,∼,An Bn,Bn  An /
O

bzw. auf
     
∼,∼,An Bn,Bn  An, An Bn /.
O

O
Anwendung von mit Bezug auf die Subjunktion A n  B n führt weiter im
  

rechten Zweig auf


    
∼,∼,∼,Bn  An, An Bn,Bn /,
O

O
Anwendung von hierauf mit Bezug auf die Subjunktion B n 
  
A n führt
im rechten Zweig auf
   
∼,∼,∼,∼, An Bn,Bn, An /
O

und Anwendung von O


hierauf mit Bezug auf die Subjunktion
 
An  Bn


führt im rechten Zweig auf


  
∼,∼,∼,∼,∼,Bn, An,Bn /.
O

Auch hiervon ausgehende wiederholte Anwendungen von fügen in den jeweils


 
O

im rechten Zweig entstehenden Sequenzen nur erneut B n oder A n in die
Antezedentien ein. Es gibt keinen Weg zu einer durch die Anfangsregel her- AR
stellbaren Sequenz. Ein solcher erönet sich auch nicht durch eine veränderte
O
Abfolge der Anwendungen von , erst recht nicht durch eine Wahl verschiedener

Konstanten bei den anfänglichen Anwendungen von ∧. O
Die gleichen Überlegungen zeigen, wie hier nicht ausgeführt werden soll, dass
auch die mit den Formeln

5' ∧ x ∧ y . A x,y   B x,y 
und

6.2 ' ∧ x ∧ y . B x,y   A x,y


als Vorderformeln gebildete Sequenz

a '

∧ x ∧ y . A x,y

 B x,y ,


∧ x ∧ y . B x,y   A x,y

/
O

nicht logisch gültig ist.


Weil die Sequenzen a und a

'

nicht logisch gültig sind, sind es auch die mit
den Formeln
  
5 ∧x. A x Bx
- 404 -

und

6.1 ∧ x . B x  Ax


bzw. mit den Formeln



5' ∧ x ∧ y . A x,y   B x,y 
und

∧ x ∧ y . B x,y  

6.2 ' A x,y
als Vorderformeln gebildeten Sequenzen
b 
∧ x . A x   B x , ∧ x . B x   Ax

/
O

und
b '

∧ x ∧ y . A x,y   B x,y ,
∧ x ∧ y . B x,y   A x,y  /
O

nicht. Wären b 
b 
und ' logisch gültig, dann wären es in Anwendung der Schnitt-
regel SR  
wegen der logischen Gültigkeit von * und * ' auch
 
und ' , die es a a
nicht sind.


c Die Sequenz
 1 1
S28 ∨X A X , B A
1
,
1 1
∧X . B X1
 AX /
O

ist nicht logisch gültig: O∨ führt auf


1 1
∨X A X , B A
1
,
1 1 1
∧X . B X
1
 AX ,AN /,
O

O∧ bei Wahl der Konstanten N 1


weiter auf

∼,∼,∼,
1 1
BN  AN ,∼ /
O

bzw.
g 

1 1 1
∼,∼,∼,
1
BN  AN , AN BN ,∼ /.
O

O angewendet mit Bezug auf die erste Subjunktion bringt dann im linken Zweig


d 

1 1 1
∼,∼,∼,
1 1
BN  AN , AN BN ,∼ BN ,
- 405 -

O

hierauf mit Bezug auf die zweite Subjunktion angewendet bringt im linken
Zweig
e 

1 1 1
∼,∼,∼,
1 1
BN  AN , AN BN ,∼ AN .

Über P erreicht man schlieÿlich


z 
∼,∼,∼,BN 
1
1

1 1
AN ,
1

1
AN BN ,AN ,AN /,
O

also lediglich eine Verdopplung von A N im Antezedens gegenüber .


1
g 

O
, zunächst auf die zweite Subjunktion angewendet und erst in der so im
e


linken Zweig entstehenden Sequenz auf die erste Subjunktion angewendet,

bringt im linken Zweig die Sequenz . Die Anwendung von auf d

hätte auch P e
nur auf

z
geführt.
Zu einer durch die Anfangsregel AR
herstellbaren Sequenz gelangt man auch
dann nicht, wenn man bei der Anwendung von ∧ statt der Konstanten N1 die O
O
Konstante A1 wählt: Anwendung von mit Bezug auf die erste Subjunktion von


∼,∼,∼,
1 1 1 1
BA  AA , AA BA ,∼ /
O

ergibt im rechten Zweig

h 

1 1
∼,∼,∼,
1
∼, AA BA ,∼, AA /,
O

Anwendung von O darauf mit Bezug auf die zweite Subjunktion ergibt im rechten

Zweig
1
∼,BA ,∼,
1 1 1 1
∼, AA BA ,∼, AA ,BA /,
O

also lediglich eine Verdopplung von B A im Antezedens gegenüber


1
h . Auch


eine vertauschte Abfolge der Anwendungen von führt nicht weiter.



O
Die Sequenz
 1 1
S27 ∨X A X , B A
1
,
1 1
∧X . B X 1
 AX /
O

ist nicht logisch gültig, weil sonst wegen der logischen Gültigkeit der Sequenz
∧X . B X 
1
1
 AX
1
∧X . B X  
1
1
AX
1


vgl. die Sequenz 2 aus Anhang XXV in Anwendung der Schnittregel


auch SR
die Sequenz S28 logisch gültig wäre, die es, wie gerade gezeigt, nicht ist.
- 406 -

VI:
 
Zu S. 229f

Man hat die Reduktion:


 n n
1--4.10 ZE ,EE ,
∧ Xn . Z Xn n

 EX /
O

M
O∧
n n
ZE ,EE ,
∧ Xn . Z Xn   n
EX ,ZE
n
 EE
n
/
O

M
O
 
n n n n
ZE ,EE , ZE ,EE ,
n n n n
∼,ZE  EE ZE ∼,∼, EE /
O

M
AR M
O
n n
ZE ,EE ,
n n
∼,∼, EE EE
M
AR
- 407 -


Die folgende Reduktion von 1--4.11 verläuft in ihren letzten drei Schritten wie

die Reduktion von 1--4.10 :
 n n
1--4.11 ZE ,EE ,
∧ Xn . Z Xn   EX
n
/
O

n n
ZE ,EE ,
.
∧ Xn . Z Xn n n n

 EX ∧ EX ZX /
O

M
O∧
n n
ZE ,EE ,
n n . n n
/
∼,ZE  EE ∧ EE ZE O

M ∧
∼ O
n n
ZE ,EE ,
n n n n
∼,ZE  EE , EE ZE /
O

M
O
 
n n n n
ZE ,EE , ZE ,EE ,
n n n n
∼,ZE  EE ,∼ ZE ∼,∼,∼, EE /
O

M
AR M
O
n n
ZE ,EE ,
n n
∼,∼,∼, EE EE
M
AR
- 408 -

VII:
 
Zu S. 237

Der Nachweis der analytischen Gültigkeit von 1--5.21 erfolgt über die logisch
gültige Sequenz

1 DNA =1n , A=B A=B
und über die analytisch gültig Sequenz
2

S [ ... ], B ez <
n
A ,B
1n 
, B ez a< A
n
A = B.

Die Sequenz 1 ist logisch gültig, weil man wie folgt reduzieren kann:

1 DNA =1n , A1n = B1n A1n = B1n
M

∧ X n∧ Y n .
1 1
X1n = Y1n  X1n = Y1n,
A1n = B1n A1n = B1n
M
O∧, O∧
∼, ∧Y n.1
A1n = Y1n  A1n = Y1n,
A1n = B1n  A1n = B1n, A1n = B1n A1n = B1n
M
O
 
∼,∼,∼, ∼,∼,∼,
1n 1n 1n 1n
A =B A =B A = B1n, A1n = B1n
1n
A1n = B1n
M
AR M
AR

Die Sequenz 2 ist analytisch gültig, weil man so reduzieren kann:

2

S [ ... ], B ez < A ,B
n 1n 
, B ez a< A
n
A1n = B1n
M
P
S [ ... ], B ez < A ,B
n 1n 
, B ez a< A ,
n
A1n = B1n /
O

M
O

S [ ... ], B ez < A ,B
n 1n 
, A =B1n 1n
B ez a< A
n

M ∧
∼ O
- 409 -

S [ ... ], B ez <
n
A ,B
1n 
∧ A1n = B1n ∨Y n 1
B ez a<
n
A ,Y
1n 

M
P∨
S [ ... ], B ez <
n
A ,B
1n 
∧ A1n = B1n B ez a< A ,B
n 1n 

und die zuletzt erreichte Sequenz aufgrund der Denition von



B ez a< A ,B
n 1n 

analytisch gültig ist vgl. oben S. 195 .


Man hat nun:

1 DNA =1n , A1n = B1n A1n = B1n
2

S [ ... ], B ez <
n
A ,B
1n 
, B ez a< A
n
A1n = B1n

O SR
S [ ... ], DNA =1n , B ez <
n
A ,B
1n 
, B ez a< A
n
A1n = B1n
B ez <
n
A ,B
1n 
B ez < A ,B
n 1n 

O SAd, KR
S [ ... ], DNA =1n , B ez <
n
A ,B
1n 
, B ez a< A
n
B ez < A ,B
n 1n 

∧ A1n = B1n

S [ ... ], DNA =1n , B ez <


n
A ,B
1n 
, B ez a< A
n
B ez s< A ,B
n 1n 

O P∨
S [ ... ], DNA =1n , B ez <
n
A ,B
1n 
, B ez a< A
n
∨Y n 1
B ez s<
n
A ,Y
1n 

O ER
S [ ... ], DNA =1n , ∨Y n 1
B ez < A ,Y
n 1n 
,∼,∼ ∨Y n 1
B ez s<
n
A ,Y
1n 

O O∨
S [ ... ], DNA =1n , ∨Y n 1
B ez <
n
A ,Y
1n 
, B ez a< A
n
∨Y n 1
B ez s<
n
A ,Y
1n 

S [ ... ], DNA =1n , B ez <


n
A , B ez a< A
n
B ez s< A
n

O P


1--5.21

S [ ... ], DNA =1n , B ez < A
n
B ez a< A
n

 B ez s< A
n
- 410 -

VIII:
 
Zu S. 237

Die Sequenz 1--5.22 ist von der Gestalt
AB AB ∧ A.
Man hat die Reduktion:

AB AB ∧ A
M
P
A  B, A B ∧ A

P
M ∧

 
A  B, A B A  B, A A
M
P M
AR
AB AB
M
AR
- 411 -

IX:
 
Zu S. 238

Auf dem gleichen Wege, wie sich die analytische Gültigkeit der Sequenz
1

S [ ... ], DNA =1n , B ez < A ,
n
B ez a< A
n
B ez s< A
n


ergibt vgl. Anhang VII; es handelt sich um die Sequenz 1--5.21 , ergibt sich
auch die analytische Gültigkeit der Sequenzen
2

S [ ... ], DNA =1n , B ez > A
1n 
, B ez a> A
1n 
B ez s> A
1n 

und
3

S [ ... ], DNA =1n , B ez A
1n 
, B ez a A
1n 
B ez s A
1n 
.
 
Die Sequenzen 1 -- 3 sind von der Gestalt
Σ, A, B C.
Weil man mit der logischen Gültigkeit der Sequenzen

1.1 Σ, A, B C

2.1 Σ, A', B' C'
und

3.1 Σ, A'', B'' C''
auch die logische Gültigkeit der Sequenz

4.1 Σ, A ∨ A' ∨ A'', .B ∨ B' ∨ B'' C ∨ C' ∨ C''
  
hat vgl. unten , hat man mit der analytischen Gültigkeit von 1 -- 3 auch die
analytische Gültigkeit von
4

B
S [ ... ], DNA =1n , ez
2 A
1n 
, B ez a2 A
1n 
B ez s2 A
1n 

vgl. die Denitionen von B


1n  
ez
2 A usw. oben S. 196f und damit über die
P -Regel von


S ... , DNA , B B B
 1n  1n  1n 
1--5.23 [ ] =1n ez
2 A ez a2 A  ez s2 A .
 
Wir zeigen zunächst, dass man mit 1.1 und 2.1 auch

4.1' Σ, A ∨ A', .B ∨ B' C ∨ C'
 
hat. Mit 4.1' und 3.1 hat man dann
  
Σ, A ∨ A' ∨ A'', . B ∨ B' ∨ B'' C ∨ C' ∨ C'' ,
gleichwertig mit

4.1 Σ, A ∨ A' ∨ A'', .B ∨ B' ∨ B'' C ∨ C' ∨ C'' .
 
Ausgehend von 1.1 erreicht man 5 :
- 412 -


1.1 Σ, A, B C

O ER, ER
Σ, A ∨ A', A, B, B' C

O PL


5 Σ, A ∨ A', A, B, B' C ∨ C' ,
 
ausgehend von 2.1 erreicht man 6 :

2.1 Σ, A', B' C'

O ER, ER
Σ, A ∨ A', A', B, B' C'

O PR


6 Σ, A ∨ A', A', B, B' C ∨ C' .
 
O

5 und 6 als Prämissen der -Regel genommen führen auf die Konklusion
Σ, A ∨ A', B, B' C ∨ C' ,

O

woraus man über die ∼ -Regel
Σ, A ∨ A', B ∧ B' C ∨ C'
und daraus über die logisch gültige Sequenz
.B ∨ B' B ∧ B'
in Anwendung der Schnittregel SR die Sequenz

4.1' Σ, A ∨ A', .B ∨ B' C ∨ C'
erhält.
- 413 -

X:
 
Zu S. 239

S [ ... ], Z E
n
Eh t  E ,Z
n 1n 

S [ ... ], Eh
t 
n
E ,Z
1n 
B ez < E ,Z
n 1n 

O SR
S [ ... ], Z E
n
B ez < E ,Z
n 1n 

S [ ... ], Z1n = N -- E
f
1n
E1n 6= Z1n

O SAd
n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E
f
1n
B ez < E ,Z
n 1n 
∧ E1n 6= Z1n

O
n
S [ ... ], Z E , Z = 1n
N -- E
f
1n
B ez a< E ,Z
n 1n 

O
n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E
f
1n
B ez a< E
n

1--5.28
 n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E
f
1n
V < E .
n
- 414 -

XI:
 
Zu S. 239

S [ ... ], N 1n
E ,Z
1n 
B E ,Z
ez
1n 1n 

E1n 6= Z1n E 6= Z1n


1n

O SAd
S [ ... ], N 1n 1n 
E , Z , E1n 6= Z1n B ez E ,Z
1n 1n 
∧ E1n 6= Z1n

S [ ... ], N 1n 1n 
E , Z , E1n 6= Z1n B ez a
1n
E ,Z
1n 

S [ ... ], N 1n 1n 
E , Z , E1n 6= Z1n B ez a E
1n 

S [ ... ], N 1n 1n 
E , Z , E1n 6= Z1n B ez a2 E
1n 

S [ ... ], N 1n 1n 
E , Z , E 6= Z 1n 1n
V 2 E
1n 

O ER
1--5.30

S [ ... ], Z1n = N -- E
f
1n
V 2 E
1n 
- 415 -

XII:
 
Zu S. 244

1--6.1

S [ ... ] V < E
n
 U < E
n

O P


S [ ... ], V E n
U E n

= N -- E V E
< <
 n 1n n
1--5.28 S [ ... ], Z E , Z1n f <

O SR
1--6.11
 n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E
f
1n
U < E
n

1--6.2

S [ ... ] V 2 E
1n 
 U 2
1n 
E

O P


S [ ... ], V E 1n 
U E 1n 

= N -- E V E
2 2
 n 1n 1n 
1--5.29 S [ ... ], Z E , Z1n f 2

O SR
1--6.12
 n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E
f
1n
U 2 E
1n 
- 416 -

XIII:
 
Zu S. 244

Die analytische Gültigkeit der Sequenz 1--6.13 erhält man so:

A d f-i
1n
Z ,E
1n 
∨ X 1n,1n
X 1n
Z ,E
1n 

S [ ... ], A d f-i
1n
Z ,E
1n 
B Z ,E
ez
1n 1n 

S [ ... ], A d f-i
1n
Z ,E
1n 
Z 6= E1n
1n

O SAd, KR
S [ ... ], A d f-i
1n
Z ,E
1n 
B ez
1n
Z ,E
1n 
∧ Z1n 6= E1n

S [ ... ], A d f-i
1n
Z ,E
1n 
B ez a
1n
Z ,E
1n 

S [ ... ], A d f-i
1n
Z ,E
1n 
B ez a Z
1n 

S [ ... ], A d f-i
1n
Z ,E
1n 
B ez a2 Z
1n 

1--6.13

S [ ... ], A d f-i
1n
Z ,E
1n 
V 2 Z
1n 
.

Die analytische Gültigkeit der Sequenz


1--6.14

S [ ... ], N f-i
1n
Z ,E
1n 
V 2 Z
1n 

erhält man im Ausgang von der Sequenz


N f-i
1n
Z ,E
1n 
∨X 1n,1n
X Z ,E
1n 1n 

entsprechend.
- 417 -

XIV:
 
Zu S. 245

Mit
A d
1n,1n
∈ Var

X 1n,1n 

erhält man

S [ ... ], A d Z1n, E1n



B Z ,E
ez
1n 1n 

Z1n 6= E1n Z 6= E1n


1n

O SAd
S [ ... ], A d

Z1n, E1n , Z1n 6= E1n B ez Z ,E
1n 1n 
∧ Z1n 6= E1n

S [ ... ], A d Z1n, E 1n 
, Z1n 6= E1n B ez a
1n
Z ,E
1n 

S [ ... ], A d Z1n, E 1n 
, Z1n 6= E1n B ez a Z
1n 

S [ ... ], A d

Z1n, E1n , Z1n 6= E1n B ez a2 Z
1n 

S [ ... ], A d Z1n, E 1n 
, Z1n 6= E1n V 2 Z
1n 

O ER
1--6.13'

S [ ... ], Z1n = Ad f -- E
1n
V 2 Z
1n 

Mit
N 1n,1n
∈ Var

X 1n,1n 

erhält man entsprechend im Ausgang von der Sequenz


S [ ... ], N 1n
Z ,E
1n 
B ez
1n
Z ,E
1n 

die Sequenz
1--6.14'

S [ ... ], Z1n = N -- Ef
1n
V 2 Z
1n 
.
- 418 -

XV:
 
Zu S. 247

Wir zeigen zunächst in der folgenden Reduktion die logische Gültigkeit der Se-
quenz
A, A  B B:

A, A  B B
M
O
 
A, A  B A A, A  B, B B
M
AR M
AR
Ausgehend von der logisch gültigen Sequenz

N f
1n
E ,Z
1n 
∧ N f
1n
C ,Z ,
1n 

N f
1n
E ,Z
1n 
∧ N f
1n
C ,Z
1n 
 E1n = C1n E1n = C1n

erhalten wir dann:

N f
1n
E ,Z
1n 
∧ N f
1n
C ,Z ,
1n 

N f
1n
E ,Z
1n 
∧ N f
1n
C ,Z
1n 
 E1n = C1n E1n = C1n

O ∼,O ER

N f E
1n
,Z
1n 
, N f
1n
C ,Z , ∼ ,
1n 

∧Y n. N f
1
1n
E ,Z
1n 
∧ N f
1n
Y ,Z
1n 
 E1n = Y1n E1n = C1n

O O∧
N f
1n
E ,Z ,
1n 
N f
1n
C ,Z ,
1n 

∧Y n. N f
1
1n
E ,Z
1n 
∧ N f
1n
Y ,Z
1n 
 E1n = Y1n E1n = C1n

O ER
N f E
1n
,Z
1n 
, N f
1n
C ,Z , ∼ ,
1n 

∧X n∧Y n. N f
1 1
1n
X ,Z
1n 
∧ N f Y ,Z
1n 1n 
 X1n = Y1n E1n = C1n

O O∧
S [ ... ], N f
1n
E ,Z ,
1n 
N f
1n
C ,Z ,
1n 

LZ1n N f
2,1n 
E1n = C1n

O ER, ER
- 419 -

S [ ... ], Z1n = N -- E
f
1n
, Z1n = N -- C f
1n
,
LZ N
2,1n 
1n
f E1n = C1n

1--6.16

S [ ... ], LZ1n N , f
2,1n 

Z1n = N -- E
f
1n
, Z1n = N -- C f
1n
E1n = C1n .

Der Nachweis der analytischen Gültigkeit der Sequenz

1--6.17

S [ ... ], RZ1n N , f
2,1n 

N 1n
Z = f -- E , Z1n =
1n
N -- C f
1n
E1n = C1n

erfolgt entsprechend.
- 420 -

XVI:
 
Zu S. 248

Wir zeigen, dass die Allaussagen


∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 
 B ez s2 Z ,Y
1n 1n 

und
∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n

analytisch gleichwertig sind, d. h. dass die Sequenz 1
S [ ... ], ∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 
 B ez s2
1n
Z ,Y
1n 
∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 

 Z1n = Y1n

wie die Sequenz 2
S [ ... ], ∧Y n. B1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 

 B ez s2 Z ,Y
1n 1n 

analytisch gültig ist, indem wir für jede dieser Sequenzen eine Reduktion angeben.

Zu 1 :

S [ ... ], ∧Y n. B
1
ez
2 Z ,Y
1n 1n 
 B ez s2
1n
Z ,Y
1n 
∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 

 Z1n = Y1n
M
P∧
S [ ... ], ∼ B ez
2 Z ,A
1n 1n 

 Z1n = A1n
M
P
S [ ... ], ∼ , B ez
2
1n
Z ,A
1n 
Z1n = A1n
M
O∧
S [ ... ], ∼ , ∼ , B ez
2
1n
Z ,A
1n 
 B ez s2
1n
Z ,A
1n 
Z1n = A1n
M
O
 \
S [ ... ], ∼ , S [ ... ], ∼ , ∼ ,
B ez
2
1n
Z ,A
1n 
,∼ B ez
2 Z ,A
1n 1n 
∼, B ez s2 Z ,A
1n 1n 
Z1n = A1n
M
AR M ∨
O
 \
- 421 -

S [ ... ], ∼ , ∼ , ...
∼,∼, B ez s< Z ,A
n 1n  1n
Z =A 1n
... ...
M ∧
OR O
M ∨

∼,∼,∼,  \
∼ , ∼ , Z1n = A1n Z1n = A1n ... ...
M
AR M
AR M
AR
Der Verlauf der nicht ausgeführten Zweige ergibt sich in Entsprechung zu dem
links von ihnen notierten, ausgeführten Zweig.
 
Zu 2 : Die Reduktion der Sequenz 2 soll der besseren Übersicht wegen in zwei
Schritten vorgetragen werden.

1. Schritt. Die Sequenz


2.1

S [ ... ], ∧Y n. B1
ez Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n,
B B B
2
1n 1n  n 1n  1n 1n 
ez
2 Z , A , ez < Z , A ez s2 Z ,A
ist wie folgt reduzierbar:

S [ ... ], ∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n,
B B B
2
1n 1n  n 1n  1n 1n 
ez
2 Z , A , ez < Z , A ez s2 Z ,A
M ∨
PL, PL ∨

S [ ... ], ∼ , ∼ , B ez < Z ,A
n 1n 
B ez s<
n
Z ,A
1n 

M ∧
P
 \
S [ ... ], ∼ , ∼ , S [ ... ], ∼ , ∼ ,
B ez <
n
Z ,A
1n 
B ez < Z ,A
n 1n 
B ez <
n
Z ,A
1n 
Z1n = A1n
M
AR M
O∧
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ ,
B ez
2
1n
Z ,A
1n 
 Z1n = A1n Z1n = A1n
M
O
 \
- 422 -

S [ ... ], ∼ , B ez
1n
Z ,A
1n 
∼,∼,∼,
B
2
1n 1n 
ez
2 Z ,A ,∼,∼ ∼ , Z1n = A1n Z1n = A1n
M
AR M
AR
Auf die gleiche Weise sind die Sequenzen

2.2

S [ ... ], ∧Y n. B1
ez Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n,
B B B
2
1n 1n  1n n 1n 1n 
ez
2 Z , A , ez > Z ,A ez s2 Z ,A
und
2.3

S [ ... ], ∧Y n. B1
ez Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n,
B B B
2
1n 1n  1n 1n  1n 1n 
ez
2 Z , A , ez Z , A ez s2 Z ,A

reduzierbar.
  
Aus den Sequenzen 2.1 , 2.2 und 2.3 erhält man unter Berücksichtigung
der Denition von ez
1n
2 Z ,A B
1n  ∨
in zweifacher Anwendung der -Regel die Se- O
quenz
S [ ... ], ∧Y n. B1
ez Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n,
B B B B
2
n 1n  1n n 1n 1n  1n 1n 
ez < Z ,A ∨ ez > Z ,A ∨ ez Z , A ez s2 Z ,A ,
also
3

S [ ... ], ∧Y n. B1
ez Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n,
B B
2
1n 1n  1n 1n 
ez
2 Z ,A ez s2 Z ,A .
 
2. Schritt. Die Sequenz 2 ist wie folgt auf die Sequenz 3 zurückführbar:

2

S [ ... ], ∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 

 B ez s2
1n
Z ,Y
1n 

M
P∧
S [ ... ], ∼ , B ez
2
1n
Z ,A
1n 

 B ez s2 Z ,A
1n 1n 

M
P
3

S [ ... ], ∧Y n. B1
ez Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n,
B B
2
1n 1n  1n 1n 
ez
2 Z ,A ez s2 Z ,A .

Für die Sequenz


∧Y n. B 1n 1n 
B 1n 

2--1 S [ ... ], 1
ez
2 Z ,Y  Z1n = Y1n ez a2 Z
gibt es die folgende Reduktion:
- 423 -

2--1

S [ ... ], ∧Y n. B
1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n B ez a2
1n 
Z
M
P
S [ ... ], ∼ , B ez a2
1n 
Z /
O

M ∨
O
 
S [ ... ], ∼ , ∼ , B ez a< Z
n
/
O ... ...
M
O∨
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , B ez a< Z ,A
n 1n 
/
O

M ∧
OL, OR ∧

S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ ,
∼, B ez <
n
Z ,A
1n 
, Z1n = A1n /
O

M
O∧
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ ,
∼,∼,∼, B ez
2
1n
Z ,A
1n 
 Z1n = A1n /
O

M
O
 
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , ∼,∼,∼,∼,∼,
B ez <
n
Z ,A
1n 
,∼,∼,∼ B ez
2
1n
Z ,A
1n 
Z = A1n, ∼ , Z1n = A1n
1n
/
O

M ∨
PL, PL ∨ M
O
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , ∼,∼,∼,∼,∼,
B ez <
n
Z ,A
1n 
,∼,∼,∼ B ez <
n
Z ,A
1n 
∼ , ∼ , Z1n = A1n Z1n = A1n
M
AR
M
AR
Der nicht ausgeführte Zweig verläuft in Entsprechung zu dem ausgeführten Zweig.
- 424 -

XVII:
 
Zu S. 253

Mit
Eh
t
1n,n
∈ Var

X 1n,n 

und das heiÿt, mit der analytischen Gültigkeit der Sequenz


S [ ... ], Eht
1n
Z ,E
n
B ez >
1n
Z ,E ,
n

erhält man:

S [ ... ], Z E
n
Eh t Z ,E
1n n

S [ ... ], Eht
1n
Z ,E
n
B 1n
ez > Z ,E
n

O SR
S [ ... ], Z E
n
B ez >
1n
Z ,E
n

S [ ... ], Z1n = N -- E
f
1n
Z1n 6= E1n

O SAd
n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E
f
1n
B ez >
1n
Z ,E
n
∧ Z1n 6= E1n

O
n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E
f
1n
B ez a> Z ,E
1n n

O
n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E
f
1n
B ez a> Z
1n 

3--2.4
 n
S [ ... ], Z E , Z1n = N -- E
f
1n
B ez a2 Z
1n 
- 425 -

XVIII:
 
Zu S. 253

S [ ... ], A
d Z1n, E1n

B ez
1n
Z ,E
1n 

S [ ... ], A
d Z1n, E1n

B ez
2
1n
Z ,E
1n 

S [ ... ], A
d Z1n, E 1n 
B ez
2 Z ,E
1n 1n 

S [ ... ], A
d Z1n, E 1n 
Gg Z 1n
,E
1n 

O ER
3--3.1

S [ ... ], Z1n = A
d f -- E
1n
Gg Z 1n
,E
1n 

XIX:
 
Zu S. 253

Ausgehend von der in der Ableitung unter XVII im ersten Ableitungsschritt er-
reichten Sequenz
S [ ... ], Z E
n
B ez >
1n
Z ,E
n

ergibt sich:

S [ ... ], Z E
n
B ez >
1n
Z ,E
n

S [ ... ], Z E
n
B ez
2
1n
Z ,E
1n 

S [ ... ], Z E
n
B ez
2
1n
Z ,E
1n 

3--3.2

S [ ... ], Z E
n
Gg Z 1n
,E
1n 
- 426 -

XX:
 
Zu S. 254

Der Nachweis der analytischen Gültigkeit der Sequenz

3--3.5

S [ ... ], Sym K 21n 
, Sym=1n ,
LB1n K f
21n 
,B = 1n
K f -- A
1n
A1n = K f -- B
1n

greift auf die analytische Gültigkeit der Sequenz

1

S [ ... ], Sym K 21n 
, Sym=1n ,
LB1n K f
2,1n 
RB1n K f
2,1n 

zurück.

Der Nachweis der analytischen Gültigkeit der Sequenz 1 erfolgt zunächst
über den Nachweis der logischen Gültigkeit der Sequenzen

1.1

Sym K 21n 
, Sym=1n ,
K 1n 1n 
B , C , C1n = B1n K f
1n
C ,B
1n 

und
1.2

Sym K 21n 
, Sym=1n ,
K 1n 1n 
B , D , D1n = B1n K f
1n
D ,B
1n 
:

Die Sequenz 1.1 ist das Ergebnis der Sequenzen-Addition von
Sym K 21n 
, K B ,C
1n 1n 
K 1n
C ,B
1n 

und
Sym=1n , C1n = B1n B1n = C1n ,

die Sequenz 1.2 das Ergebnis der Sequenzen-Addition von
Sym K 21n 
, K B ,D
1n 1n 
K 1n
D ,B
1n 

und
Sym=1n , D1n = B1n B1n = D1n .
Die beiden jeweils ersten Sequenzen sind logisch gültig vgl. die Festlegung von
Sym K
21n  
oben S. 200 . Die jeweils zweiten Sequenzen sind über die - und P
O
die ∼ -Regel aus den logisch gültigen Sequenzen
Sym=1n , B1n = C1n C1n = B1n ,
und
Sym=1n , B1n = D1n D1n = B1n .

zu erreichen vgl. die Festlegung von Sym=1n oben S. 199f .
 
Die Sequenzen-Addition von 1.1 und 1.2 führt dann auf die Sequenz
- 427 -

S [ ... ], Sym K 21n 


, Sym=1n , K B ,C
1n 1n 

C1n = B1n, K 1n
B ,D ,
1n 
D1n = B1n K f C ,B
1n 1n 

∧ K f D ,B
1n 1n 
,
die zweimalige Anwendung der Erweiterungsregel ER bringt weiter
1.3

S [ ... ], Sym K 21n 
, Sym=1n , LB1n K 2,1n 
,
K K
f
1n 1n  1n 1n 1n 1n 
B ,C , C =B , B ,D ,
,K K K
1n 1n 1n 1n  1n 1n  1n 1n 
D =B f C ,B ∧ f D ,B  C1n = D1n f C ,B
∧ K f
1n
D ,B
1n 
.

Die Sequenz 1 kann nun wie folgt reduziert werden:

1

S [ ... ], Sym K 21n 
, Sym=1n ,
LB1n K f
2,1n 
RB1n K f
2,1n 

M
P∧, P∧
S [ ... ], Sym K 21n 
, Sym=1n ,
LB1n K f
2,1n 
K B ,C
f
1n 1n 

K B ,D f
1n 1n 
 C1n = D1n
M ∧
,∼P O
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ ,
K f
1n
B ,C ,
1n 
K f B ,D
1n 1n 
C1n = D1n

OO
M ∧ ∧
∼, ∼

S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , K 1n
B ,C ,
1n 

C1n = B1n, K 1n
B ,D ,
1n 
D1n = B1n C1n = D1n
M
O∧, O∧
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , K 1n
B ,C ,
1n 

C1n = B1n, K 1n
B ,D ,
1n 
D1n = B1n, ∼ ,
K f
1n
C ,B
1n 
∧ K f D ,B
1n 1n 
 C1n = D1n C1n = D1n
M
O
 \

1.3 ∼,∼,∼,∼,
∼ , ∼ , ∼ , ∼ , C1n = D1n C1n = D1n
M
AR
- 428 -


Die Sequenz 3--3.5 ist schlieÿlich unter Zuhilfenahme der logisch gültigen
Sequenz
LB1n K f
2,1n 
∧ K f
1n
A ,B
1n 
∧ K f
1n
B ,A
1n 
LB1n K f
2,1n 

K f
1n
A ,B
1n 
∧ K f
1n
B ,A
1n 

bzw. bei Berücksichtigung der ∼ -Regel O


∧ 

LB1n K f
2,1n 
, K f
1n
A ,B ,
1n 
K f
1n
B ,A
1n 
K B ,Af
1n 1n 

K A ,B f
1n 1n 
∧ LB1n K f
2,1n 


folgendermaÿen auf die Sequenz 1 zurückführbar:

3--3.5

S [ ... ], Sym K 21n 
, Sym=1n ,
LB1n K f
2,1n 
,B = 1n
K f -- A
1n
A1n = K f -- B
1n

S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , K f
1n
A ,B ,
1n 

RA1n K f
2,1n 
, K f B ,A
1n 1n 
, LA1n K f
2,1n 
A1n = K f -- B
1n

M
ER, ER
S [ ... ], ∼ , ∼ , LB1n , K 2,1n 

K K K
f
1n 1n  1n 1n  1n
f A ,B , f B ,A A1n = f -- B
M
KR
S [ ... ], ∼ , ∼ , LB1n , K 2,1n 

K K K
f
LB1n K f
2,1n 
,
1n 1n 
f A ,B ,
1n
f B ,A
1n 
A1n = f -- B
1n

M
SAd
LB1n K f
2,1n 
, K f
1n
A ,B ,
1n 
K f
1n
B ,A
1n 
K B ,Af
1n 1n 

K A ,B f
1n 1n 
∧ LB1n K 2,1n 

K
f
 21n 
1 S [ ... ], Sym , Sym=1n ,
LB1n K f
2,1n 
RB1n K f
2,1n 

Der Nachweis der analytischen Gültigkeit der Sequenz

3--3.6

S [ ... ], Sym=1n K 21n 
, Sym=1n ,
RB1n K f
21n 
,B = 1n
K f -- A
1n
A1n = K f -- B
1n

rekurriert entsprechend auf die Sequenz


- 429 -

2

S [ ... ], Sym K 21n 
, Sym=1n ,
RB1n K f
2,1n 
LB1n K f
2,1n 
,

deren analytische Gültigkeit in Entsprechung zum Nachweis der analytischen Gül-


  
tigkeit von 1 über 1.1 und 1.2 über die analytisch gültigen Sequenzen

2.1

Sym K 21n 
, Sym=1n ,
K 1n 1n 
C , B , B1n = C1n K f
1n
B ,C
1n 

und
2.2

Sym K 21n 
, Sym=1n ,
K 1n 1n 
D ,B , B1n = D1n, K f
1n
B ,D
1n 

erwiesen wird.
- 430 -

XXI:
 
Zu S. 258
n
Die analytische Inkonsistenz des Prämissensystems {E E , ΣE1} ergibt sich im

Ausgang von der Sequenz 1--4.10 so:
 n n
1--4.10 ZE ,EE ,
∧ Xn . Z Xn   EX
n
/
O

O
n n
S [ ... ], Z E , E E ,
N Z 1
1n
,E
1n 
/
O

Z =N N
1n 1n 1n 1n 
S [ ... ], 1-f -- E 1 Z ,E

O SR
 n n
3--3.14.1 S [ ... ], Z E , E E ,
Z1n = N 1-f -- E
1n
/
O

O
 n
3--3.15.1 S [ ... ], E E , ΣE1 /.
O

n
Die analytische Inkonsistenz des Prämissensystems {E E , ΣE2} ergibt sich im

Ausgang von der Sequenz 1--4.11 entsprechend so:
 n n
1--4.11 ZE ,EE ,
∧ Xn . Z Xn   EX
n
/
O

O
n n
S [ ... ], Z E , E E ,
N Z 2
1n
,E
1n 
/
O

Z =N N
1n 1n 1n 1n 
S [ ... ], 2-f -- E 2 Z ,E

O SR
 n n
3--3.14.2 S [ ... ], Z E , E E ,
Z1n = N 2-f -- E
1n
/
O

O
 n
3--3.15.2 S [ ... ], E E , ΣE2 /.
O

n
Die analytische Inkonsistenz des Prämissensystems {E E , ΣE1 } erreicht man
*
- 431 -


über die Sequenz 3--3.14.1 :
 n n
3--3.14.1 S [ ... ], Z E , E E ,
Z1n = N 1-f -- E
1n
/
O

O ER
n n n
S [ ... ], Z Z , Z E , E E ,
Z1n = N 1-f -- E
1n
/
O

O
n
S [ ... ], E E , G z1
*
1n
Z ,Z ,E
n n

O
 n
3--3.16.1 S [ ... ], E E , ΣE1
*
/.
O

n
Die analytische Inkonsistenz des Prämissensystems {E E , ΣE2 } erreicht man
 *
über die Sequenz 3--3.14.2 :
 n n
3--3.14.2 S [ ... ], Z E , E E ,
Z1n = N 2-f -- E
1n
/
O

O ER
n n n
S [ ... ], Z Z , Z E , E E ,
Z1n = N 2-f -- E
1n
/
O

O
n
S [ ... ], E E , G z2
*
1n
Z ,Z ,E
n n

O
 n
3--3.16.2 S [ ... ], E E , ΣE2
*
/.
O
- 432 -

XXII:
 
Zu S. 259

Die Sequenz
 n
3--3.20 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n, Z E ,
∧Y n. B 1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n s2


1n 
Z

kann als Ergebnis der Sequenzen-Addition von


1

S [ ... ], Z1n = E1n, Z E
n
B ez s2 Z
1n 

und

2 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n,
∧Y n. B 1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez a2 Z


1n 

aufgefasst werden. Zur Denition von B s2 Z


1n 
vgl. oben S. 197 .



Zu 1 : Ausgehend von der über die Schnittregel SR aus den Sequenzen
S [ ... ], Z E
n
Eh Z t
1n
,E
n

und
S [ ... ], Eht
1n
Z ,E
n
B ez >
1n
Z ,E
n

sich ergebenden Sequenz


S [ ... ], Z E
n
B ez >
1n
Z ,E
n

vgl. Anhang XVII; es wurde dort


Eht
1n,n
∈ Var

X 1n,n 


vorausgesetzt erhält man:
S [ ... ], Z E
n
B ez >
1n
Z ,E
n

Z1n = E1n Z1n = E1n

O SAd
S [ ... ], Z1n = E1n, Z E
n
B ez s> Z ,E
1n n

O P∨
S [ ... ], Z1n = E1n, Z E
n
B ez s> Z
1n 

O PL, PR
∨ ∨

1

S [ ... ], Z1n = E1n, Z E
n
B ez s2 Z
1n 
.
- 433 -

 
Zu 2 : Die Sequenz 2 erhält man über die Schnittregel SR aus der als analytisch
gültig erweisbaren Sequenz

2.1 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n,
∧Y n. B1
ez Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N ∧Y n. B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n 1


ez
2 Z ,Y
1n 1n 

 Z1n = Y1n
und der bereits als analytisch gültig erwiesenen Sequenz
2--1

S [ ... ], ∧Y n. B 1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n B ez a2
1n 
Z

vgl. Anhang XVI S. 422f .

Um die Reduktion der Sequenz 2.1 übersichtlicher darstellen zu können, sei
zunächst die Sequenz

2.2 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n,
Z1n = N -- A
f
1n
 E1n = A1n, Z1n = N -- A
f
1n
Z1n = A1n

separat reduziert:

2.2 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n,
Z1n = N -- A
f
1n
 E1n = A1n, Z1n = N -- A
f
1n
Z1n = A1n
M
O
 
∼,∼, Tr=1n , ∼ ,
∼,Z = 1n
N -- A
f
1n
Z = 1n
N -- A
f
1n
∼ , ∼ , E1n = A1n Z1n = A1n
M
AR M
O∧, O∧, O∧
∼,∼,∼,∼,∼,∼,∼,
Z = E1n
1n
∧ E1n = A1n  Z1n = A1n Z1n = A1n
M
O
 
∼ , Z1n = E1n, ∼ , ∼,∼,∼,∼,
1n 1n 1n 1n 1n 1n
∼ , E = A , ... Z =E ∧ E =A ∼ , ... , Z1n = A1n Z1n = A1n
M ∧
P M
AR
 
∼ , Z1n = E1n, ∼,∼,∼,∼,
1n 1n
∼ , ∼ , ∼ , ... Z =E E1n = A1n, ... E1n = A1n
M
AR M
AR
- 434 -


Die Sequenz 2.1 ist nun folgendermaÿen reduzierbar:

2.1 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n,
∧Y n. B
1
ez Z ,Y
1n 1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N ∧Y n. B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n 1


ez
2
1n
Z ,Y
1n 

 Z1n = Y1n
M
P∧
S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n,
∼,∼ B ez
2 Z ,A
1n 1n 

 Z1n = A1n
M
P
S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n,
∼,∼, B ez
2
1n
Z ,A
1n 
Z1n = A1n
M
O∧
S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n, ∼ , ∼ ,
∼, B ez
2
1n
Z ,A
1n 
 Z1n = A1n ∨ Z1n = N -- A f
1n
Z1n = A1n
M
O∧
S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n, ∼ , ∼ ,
∼ , ∼ , Z1n = N -- A
f
1n
 E1n = A1n Z1n = A1n
M
O
 
∼,∼,∼, S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n,
∼, B ez
1n
Z ,A
1n 
, ∼,∼,∼,∼,∼,
B N -- A
2
1n 1n  1n
∼,∼ ez
2 Z ,A 1n
Z = A1n ∨ Z1n = f Z1n = A1n
M
AR M ∨
O
 
Tr=1n, Z1n = E1n, S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n, ... ,
∼,∼,∼,∼,∼, Z1n = N -- A f
1n
 E1n = A1n,
∼ , Z1n = A1n Z1n = A1n ∼ , Z1n = f -- A
1n
N Z1n = A1n
M
AR
- 435 -

O

Die im rechten Zweig der Anwendung der -Regel aufgetretene Sequenz ist in
fünacher Anwendung der Erweiterungsregel

ER
auf die Sequenz 2.2 zurück-
führbar.

XXIII:
 
Zu S. 264

Die analytische Gültigkeit der Sequenz 3--3.29 erhält man mit
Eh t
1n,n
∈ Var

X 1n,n 

wie folgt:

S [ ... ], Eh t Z ,Z
1n n
B ez >
1n
Z ,Z
n

S [ ... ], Z Z
n
Eh t
1n
Z ,Z
n

O SR
S [ ... ], Z Z
n
B ez >
1n
Z ,Z
n

Re=1n Z1n = Z1n

S [ ... ], Re=1n , Z Z
n
B ez s> Z ,Z
1n n

S [ ... ], Re=1n , Z Z
n
B ez s> Z
1n 

3--3.29

S [ ... ], Re=1n , Z Z
n
B ez s2 Z
1n 
- 436 -

XXIV:
 
Zu S. 267

Dass mit einer Sequenz


S [ ... ], Σ W B2 B
1n 

auch die Sequenz


S [ ... ], Σ, H 2 B
1n 
/
O

analytisch gültig ist, ergibt sich über die analytisch gültige Sequenz
3--3.33

S [ ... ], W B2
1n 
B , H 2 B
1n 
/
O

so:
S [ ... ], Σ W B2 B
1n 

S [ ... ], Σ, H B
1n 
W B2 B
1n 
∧ H B
1n 

W ,H
2 2
 1n  1n 
3--3.33 S [ ... ], B2 B 2 B /
O

O SR
S [ ... ], Σ, H 2 B
1n 
/.
O


Die analytische Gültigkeit der Sequenz 3--3.33 erhält man so:

S [ ... ], W B2 B
1n 
B ez s2 B
1n 
∧B ez a2 B
1n 

... , H B  B
1n  1n  1n 
S[ ]
2 B ez s2 B ez a2 B

S [ ... ], W B2 B ,
1n 
H 2 B
1n 
B ez a2 B
1n 
∧ B ez a2 B
1n 

S [ ... ], W B2 B ,
1n 
H 2 B
1n 
/.
O
- 437 -

XXV:
 
Zu S. 269

Die Sequenzen
 n n
3--4.1 S [ ... ], E E , Z E ,
N 1
1n
E ,Z
1n 
/
O

und
 n n
3--4.2 S [ ... ], E E , Z E ,
N 2
1n
E ,Z
1n 
/
O

sind analytisch gültig, weil die Sequenzen


 n n
3--4.1' EE ,ZE ,
∧ Xn . E Xn   ZX
n
/
O

und
 n n
3--4.2' EE ,ZE ,
∧ Xn . E Xn   ZX
n
/
O

logisch gültig sind. Zu den Denitionen von



1 und N
2 vgl. oben S. 198. N 

Die Sequenz 3--4.1' ist logisch gültig, weil sie in Anwendung der Schnittregel
SR über die Sequenz
1

∧ Xn . E Xn   ZX
n
∧ Xn . Z Xn   EX
n

aus der bereits in Anhang VI als logisch gültig erwiesenen Sequenz


 n n
1--4.10 ZE ,EE ,
∧ Xn . Z Xn   EX
n
/
O

gewonnen werden kann. Die Sequenz 1 ist aufgrund der folgenden Reduktion
logisch gültig:

1

∧ Xn . E Xn   ZX
n
∧ Xn . Z Xn   EX
n

M
P∧
∧ Xn . E Xn   ZX
n
ZA
n
 EA
n

M
P
∧ Xn . E Xn   n
ZX ,ZA
n
EA
n

M
P
∧ Xn . E Xn n n n

 ZX ,ZA ,EA /
O

M
O∧
- 438 -

n n n n
∼,ZA ,EA ,EA  ZA /
O

O
M

 
n n n n
∼,∼,EA ,∼ EA ∼,ZA ,∼,∼, ZA /
O

M
AR M
O
n n
∼,ZA ,∼,∼,∼ ZA
M
AR

Die Sequenz 3--4.2' ist logisch gültig, weil sie in Anwendung der Schnitt-
regel SR
über die Sequenz
2

∧ Xn . E Xn   ZX
n
∧ Xn . E Xn   ZX
n

 
aus der Sequenz 3--4.1' gewonnen werden kann. Die Sequenz 2 ist aufgrund
der folgenden Reduktion logisch gültig:

2

∧ Xn . E Xn   ZX
n
∧ Xn . E Xn   ZX
n

M
P∧
∧ Xn . E Xn n n n

 ZX EA  ZA
M
O∧
n n n n
∼,EA  ZA EA  ZA
M

n n . n n n n
∼,EA  ZA ∧ ZA EA EA  ZA
M ∧
∼ O
n n n n n n
∼,EA  ZA , ZA EA EA  ZA
M
AR
- 439 -

 
Zu S. 271

Die analytische Gültigkeit der Sequenzen


  
3--4.9 S [ ... ], E c , Z c ,
1
/
1
N1 E ,Z O

und
  
3--4.10 S [ ... ], E c , Z c ,
1
/
1
N2 E ,Z O

ergibt sich über die Denitionen von N1 und N2 aus der logischen Gültigkeit der
Sequenzen
  
3--4.9' Ec,Zc,
∧ x . E x  Zx

/
O

und
  
3--4.10' Ec,Zc,
∧ x . E x  Zx

/.
O

 
Nachweise der logischen Gültigkeit von 3--4.9' und 3--4.10' erhält man, wenn

in den gerade gegebenen Nachweisen der logischen Gültigkeit von 3--4.1' und
 
3--4.2' , inklusive der in Anhang VI gegebenen Ableitung von 1--4.10 , alle Vor-
n n n n 
kommnisse der Ausdrücke E E , Z E , E A und Z A respektive durch E c ,
   n
Z c , E a und Z a sowie alle Vorkommnisse der Ausdrücke Xn und X durch x
ersetzt werden.
- 440 -

XXVI:
 
Zu S. 275

Zu den in diesem Abschnitt des Anhangs vorausgesetzten Denitionen von


SubA1n

1 N
21n 
, SubA1n 2
21n 
, 1, N
2 und N N
s vgl. oben S. 200f, 198, N
274.
 
1. Zu 4--2.2 :

Die Sequenz
4--2.2'

S [ ... ], SubZ1n N 21n 
,ZE ,
n
N s Z
1n 
/
O

ist nicht analytisch gültig, sie ist nicht reduzierbar:


O
Die Anwendung der ∨ -Regel auf die dritte Prämisse bringt

S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ ,
N 1n
Z ,A
1n 
∧ A1n = Z1n /.
O

Die anschlieÿende zweifache Anwendung der O∧ -Regel auf die erste Prämisse bei
Wahl der Konstanten A1n und Z1n bringt

S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , ∼ , ∼ ,
N 1n
Z ,A
1n 
∧ A1n = Z1n  N 1n
Z ,Z
1n 
/.
O

O
Die Anwendung der -Regel führt weiter im linken Zweig auf eine durch die

Anfangsregel AR
herstellbare Sequenz, im rechten Zweig fügt sie dem Antezedens
die Aussage
1n
N
1n 
Z , Z hinzu, ohne dass wie hier nur angedeutet sei für
die entstandene Sequenz eine Reduktionschance besteht.
Wählt man bei der zweiten Anwendung der ∧ -Regel statt der Konstan- O
ten Z1n erneut die Konstante A1n oder eine von Z1n und von A1n verschiedene
Konstante B1n, so dass man die Sequenzen

S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , ∼ , ∼ ,
N 1n
Z ,A
1n 
∧ A1n = A1n  N 1n
Z ,A
1n 
/
O

oder
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , ∼ , ∼ ,
N 1n
Z ,A
1n 
∧ A1n = B1n  N Z ,B
1n 1n 
/
O

O
erhält, dann führt die Anwendung der -Regel sowohl im linken als auch im rech-

ten Zweig auf nicht reduzierbare Sequenzen wie hier ebenfalls nur angedeutet
sei.
Ohne nähere Darlegung sei ferner festgehalten, dass eine Reduktion der Se-

quenz 4--2.2' auch nicht dadurch in die Wege geleitet werden kann, dass bei der
O
ersten Anwendung der ∧ -Regel eine andere Konstante als A1n gewählt wird,
oder dadurch, dass die zweifache Anwendung der ∧ -Regel auf die erste Prämis- O
se an den Beginn des Reduktionsversuches vorgezogen wird.
- 441 -

 
2. Zu 4--2.2.1 :

Es sei zunächst die analytische Gültigkeit der Sequenz


1

S [ ... ], Z E ,
n
N 1 Z ,Z
1n 1n 
/
O

gezeigt:

S [ ... ], Z E ,
n
N 1 Z ,Z
1n 1n 
/
O

M
O∧
n n n
ZE ,∼,ZE  ZE /
O

M
O
 \
n n n n
ZE ,∼,∼ ZE ZE ,∼,∼, ZE /
O

M
AR M
O
n n
ZE ,∼,∼,∼ ZE
M
AR
Wir erhalten für die Sequenz
4--2.2.1'

N
S [ ... ], SubZ1n 1
2,1n 
,
n
ZE ,N 1-s -- Z
1n
/:
O

... , SubZ N
 2,1n 
4--2.2.1' S[ ] 1n
1 ,
ZE ,N
n 1n
1-s -- Z /
O

M
O∨
S [ ... ], SubZ1n 1 , N 2,1n 

n
ZE , N 1n
1-s -- Z ,
1n
1-s Z , A
1n 
N /
O

S [ ... ], SubZ1n 1 N
,∼,
2,1n 

∼, N 1n
1 Z ,A
1n  1n
∧ A =Z
1n
/
O

M
O∧, O∧
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , ∼ , ∼ ,
N 1 Z ,A
1n 1n 
∧ A1n = Z1n  N 1
1n
Z ,Z
1n 
/
O

M
O
- 442 -

 
n
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , S [ ... ], ∼ , Z E , ∼ ,
N 1
1n
Z ,A
1n 
∧ A1n = Z1n, ... N 1
1n
Z ,A
1n 
∼,∼,∼, N 1
1n
Z ,Z
1n 
/
O

∧ A1n = Z1n
M
AR
Die im rechten Zweig der Anwendung der -Regel aufgetretene Sequenz ergibt O

sich in fünffacher Anwendung der Erweiterungsregel

aus der Sequenz 1 . ER
 
3. Zu 4--2.2.2 :

Es ist die Sequenz


2

N A ,B
S [ ... ], N 2
1n
A ,B
1n 
1
1n 1n 

aufgrund der Denitionen von N und N analytisch gültig, weil die Se-
1 2
 
quenz 2 aus Anhang XXV logisch gültig ist vgl. oben S. 438 .

Insbesondere hat man mit der analytischen Gültigkeit von 2 die analytische
Gültigkeit von
3

S [ ... ], N 2 Z ,Z
1n 1n 
N 1
1n
Z ,Z
1n 
,
so dass man in Anwendung der Schnittregel SR über
1

S [ ... ], Z E ,
n
N 1
1n
Z ,Z
1n 
/
O

zu
4

S [ ... ], Z E ,
n
N 2
1n
Z ,Z
1n 
/
O

gelangt.
Für die Sequenz

4--2.2.2'

S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
,
n
ZE , N 2-s -- Z
1n
/
O


erhält man ganz entsprechend wie für die Sequenz 4--2.2.1' :

4--2.2.2'

S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
,
n
ZE , N 2-s -- Z
1n
/
O

M
O∨
... ...
... ...
- 443 -

... ...
... ...

O
M

 
n
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , S [ ... ], ∼ , Z E , ∼ ,
N 2
1n
Z ,A
1n 
∧ A1n = Z1n, ... N 2
1n
Z ,A
1n 
∼,∼,∼, N 2
1n
Z ,Z
1n 
/
O

∧ A1n = Z1n
M
AR
O
Die zuletzt im rechten Zweig der Anwendung der -Regel aufgetretene Sequenz

ergibt sich in fünffacher Anwendung der Erweiterungsregel

aus der Sequenz 4 . ER
- 444 -

XXVII:
 
Zu S. 278

Die Sequenz 4--3.1 ist wie folgt reduzierbar:

4--3.1

S [ ... ], SubZ1n N 21n 
, N s
1n 
Z N 1n
Z ,Z
1n 

M
O∨
S [ ... ], ∼ , ∼ , N Z ,A
1n 1n 
∧ A1n = Z1n N 1n
Z ,Z
1n 

M
O∧, O∧
∼ , ∼, ∼ , ∼ ,
N Z ,A
1n 1n 

1n
A =Z 1n
 N 1n
Z ,Z
1n 
N 1n
Z ,Z
1n 

M
O
 
∼,∼, ∼,∼,∼,∼,
N 1n
Z ,A
1n 
∧ A1n = Z1n, ... N 1n
Z ,A
1n 
∼, N Z ,Z
1n 1n 
N 1n
Z ,Z
1n 

A1n = Z1n
∧ M
AR
M
AR
- 445 -

XXVIII:
 
Zu S. 278

Die Sequenz
4--3.3'


ZE
n

, N 1n
Z ,Z
1n 
/,
O

deren Antezedens aus einer oder zwei Primaussagen gebildet wird, gestattet erst
gar nicht den Versuch einer Reduktion.
Der einzig mögliche Reduktionsversuch für
S [ ... ], N 1
1n
Z ,Z
1n 
/
O

endet erfolglos:

S [ ... ], N 1
1n
Z ,Z
1n 
/
O

M
O∧
n n
∼,ZA  ZA /
O

M
O
 
n n n n
∼,ZA  ZA ZA ... , ZA /
O

M
O
n n
... , ZA ZA .

O O
Fortgesetztes Anwenden der - und der -Regel mündet nicht in einer abschlie-

ÿenden Anwendung der Anfangs-Regel . AR
Bei der Sequenz
4--3.3.1'

S [ ... ], Z E ,
n
N 1
1n
Z ,Z
1n 
/
O
 
handelt es sich um die Sequenz 1 aus Anhang XXVI vgl. oben S. 441 , die dort
als analytisch gültig erwiesen wurde.
Die Sequenz
4--3.3.2'

S [ ... ], N 2
1n
Z ,Z
1n 
/
O

ist wie folgt reduzierbar:


4--3.3.2'

S [ ... ], N 2
1n
Z ,Z
1n 
/
O

M
O∧
n n
∼,ZA  ZA /
O

M ∧
∼ O
- 446 -

n n
∼,ZA  ZA ,
n n
ZA ZA /
O

O
M

 \
n n
∼,∼, ∼,ZA  ZA ,
n n
∼ ZA ∼,ZA /
O

M
P O
M

n n ... ...
∼,ZA  ZA ,
n ... ...
∼,ZA /
O

M
O
 
∼,∼ ∼,∼,∼
n n n n
∼,ZA ZA ZA , ZA /
O

M
AR M
O
∼,∼,∼
n n
ZA ,∼ ZA
M
AR
Der durch zwei Punktreihen nur angedeutete Reduktionsverlauf stimmt mit der
abschlieÿend erreichten Verzweigung im linken Zweig überein.
- 447 -

XXIX:
 
Zu S. 281

Man hat:

4--3.4 E1n = Z1n E1n = Z1n

S [ ... ], E1n = Z1n Z1n = N -- Ef


1n

S [ ... ], E1n = Z1n .ZE


n
∧ Z1n = N -- E
f
1n

S [ ... ], E = Z1n 1n
W*Z 1n
,E
n

O ER
S [ ... ], N s
1n
Z ,E
1n 
W*Z 1n
,E
n

O ER, ER
E'
 n
S [ ... ], Z E , N s
1n
E ,Z ,
1n 

N
s
1n
Z ,E
1n 
W*Z 1n
,E .
n

 
Auf dem gleichen Wege erreicht man die Sequenzen E1' und E2' .
- 448 -

XXX:
 
Zu S. 282
 
1. Zu 4--3.6 :

Die Sequenz
S [ ... ], ΣE' /
O
bzw.
S [ ... ], Z E ,
n
N s
1n
E ,Z ,
1n 
N s
1n
Z ,E
1n 
/
O

ist nicht analytisch gültig, weil die einzigen möglichen Anwendungen von Regeln
∧ ∧
aus KKQ, die Anwendungen von L und R, auf die Sequenz O O
ZE ,
n
N 1n
E ,Z
1n 
∧ Z1n = E1n, N Z ,E 1n 1n 
∧ E1n = Z1n,
N 1n
E , Z , Z1n
1n 
= E , N Z ,E
1n 1n 1n 
, E1n = Z1n /
O

zurückführen, diese Sequenz aber weder durch die Anfangsregel herstellbar ist AR
noch weitere Anwendungen von Regeln aus KKQ gestattet. Auch die Hinzunah-
n
me von E E zu dem Prämissensystem ΣE' erönet keine weiteren Möglichkeiten,
Regeln aus KKQ anzuwenden.
Die Sequenz
4--3.6'

S [ ... ], E E , SubZ1n
n
N 21n 
, Σ E' /
O

kann durch zweimalige Anwendung von O∧ auf die Sequenz


1
 n
E E , SubZ1n N 21n 
,ZE ,
n
N 1n
E ,Z
1n 
∧ Z1n = E1n,
N 1n 1n 
Z , E ∧ E1n = Z1n, N Z ,E
1n 1n 
∧ E1n = Z1n  N 1n
Z ,Z
1n 
/
O

zurückgeführt werden, daraus gelangt man über



O zu

2 ∼,∼,∼,∼,
N Z ,E
1n 1n 
∧ E1n = Z1n, ∼ N 1n
Z ,E
1n 
∧ E1n = Z1n
und

3 ∼,∼,∼,∼,∼,
N 1n
Z ,E
1n 
∧ E =Z 1n 1n
 N 1n
Z ,Z ,
1n 
N 1n
Z ,Z
1n 
/.
O


Während 2 durch die Anfangsregel herstellbar ist, führt erneute Anwendung AR

O

von auf 3 nur zu den um die Prämisse
1n 1n 
Z , Z erweiterten Sequenzen N
2 und 3 . Wählt man bei der Anwendung von ∧ eine von E1n oder von Z1n
 


O
verschiedene Konstante, statt Z1n etwa A1n, so dass man statt 1

1'
 n
E E , SubZ1n N 21n 
,ZE ,
n
N 1n
E ,Z
1n 
∧ Z1n = E1n,
N 1n 1n 
Z , E ∧ E1n = Z1n, N Z ,E
1n 1n 
∧ E1n = A1n  N 1n
Z ,A
1n 
/
O
- 449 -


und statt 2

2' ∼,∼,∼,∼,
N Z ,E
1n 1n 
∧ E1n = Z1n, ∼ N Z ,E
1n 1n 
∧ E1n = A1n

erhielte, dann entfällt für 2' die für 1' gegebene Herstellbarkeit durch

AR. Wen-
det man auf 2'
 ∧
P
an, dann erhält man im rechten Zweig die Sequenz

∼,∼,∼,∼,
∼,∼ E1n = A1n ,

die nicht durch die Anfangsregel AR


herstellbar ist. Es gibt auch keine Möglich-
keit, in Anwendung von Regeln aus KKQ zu erreichen, dass E1n = A1n zusätzlich
im Antezedens dieser Sequenz auftaucht.

Die Sequenz 4--3.6' ist damit nicht analytisch gültig.
 
2. Zu 4--3.6.1 :

Die Sequenz
S [ ... ], ΣE1' /
O
bzw.
S [ ... ], Z E ,
n
N 1-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 1-s Z ,E
1n 1n 
/
O

ist nicht analytisch gültig. Wäre sie analytisch gültig, dann wäre wegen der ana-
lytischen Gültigkeit der Sequenz
S [ ... ], N 1 E ,Z
1n 1n 
N 1 Z ,E
1n 1n 

vgl. Anhang XXV, Sequenz 1 in Anwendung der Schnittregel



SR und der Kür-
zungsregel KR
auch die Sequenz
S [ ... ], Z E ,
n
N 1
1n 1n 
E , Z , Z1n = E1n, E1n = Z1n /
O

analytisch gültig. Sie ist jedoch nicht reduzierbar:


Die Anwendung von ∧ brächte etwa O
n n
∼,∼,∼,∼,EE  ZE /,
O

woraus man über O auf



 n n n
4 ∼,∼,∼,∼,EE  ZE EE
und
 n n n n
5 ZE ,∼,∼,∼,EE  ZE , ZE /
O

geführt würde. Erneute Anwendung von auf die Sequenz 4 führte nur wieder
  n

O 

auf 4 und eine gegenüber 5 mit einer weiteren Prämisse Z E versehene



Sequenz zurück. 5 könnte über auf die durch die Anfangsregel O
herstellbare AR
Sequenz
 n n
6 ZE ,∼,∼,∼,∼,∼ ZE
- 450 -

zurückgeführt werden. Wählt man aber bei der Anwendung von



O∧ eine von En
verschiedene Konstante, etwa An, so dass man statt 5
 n n n n
5' ZE ,∼,∼,∼,EA  ZA , ZA /
O

und statt 6
 n n
6' ZE ,∼,∼,∼,∼,∼ ZA

erhielte, dann entfällt für 6' die für 6 gegebene Herstellbarkeit durch

AR.
Die Sequenz
n
S [ ... ], E E , ΣE1' /
O
bzw.
n
S [ ... ], E E , Z E ,
n
N 1-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 1-s
1n
Z ,E
1n 
/
O

ist analytisch gültig: Sie ergibt sich in dreifacher Anwendung der Erweiterungs-
regel ER
aus der in Anhang XXV als analytisch gültig erwiesenen Sequenz
3--4.1

S [ ... ], E E , Z E ,
n n
N 1
1n
E ,Z
1n 
/.
O

Auch die Sequenz


S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
, ΣE1' /
O
bzw.
7

S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
,ZE
n
,N 1-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 1-s
1n
Z ,E
1n 
/
O

ist analytisch gültig: Man erhält in Anwendung der Schnittregel SR über die ana-
lytisch gültige Sequenz
8

S [ ... ], N 1-s Z ,E
1n 1n 
N 1-s -- Z
1n

und die in Anhang XXVI als analytisch gültig erwiesene Sequenz


4--2.2.1'

S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
,ZE ,
n
N 1-s -- Z
1n
/
O

zunächst
S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
,ZE ,
n
N 1-s
1n
Z ,E
1n 
/,
O

daraus über die Erweiterungsregel



die Sequenz 7 . ER 

Die Sequenz 8 ist aufgrund der folgenden Reduktion analytisch gültig:

8

S [ ... ], N 1-s Z ,E
1n 1n 
N 1-s -- Z
1n

M
P∨
S [ ... ], N 1-s Z ,E
1n 1n 
N 1-s Z ,E
1n 1n 

M
AR
- 451 -

 
3. Zu 4--3.6.2 :

Die Sequenz
S [ ... ], ΣE2' /
O
bzw.
S [ ... ], Z E ,
n
N 2-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 2-s
1n
Z ,E
1n 
/
O

oder
9

S [ ... ], Z E ,
n
N E ,Z , Z = E ,
2
1n 1n  1n 1n

N Z ,E , E = Z
2
1n 1n  1n 1n
/
O

ist nicht analytisch gültig.


Die zweifache Anwendung von O∧ auf 
9 erbrächte etwa
n n
∼,∼,∼,∼,∼,EE  ZE ,
n n n n n n
ZE EE ,ZE  EE , EE ZE /.
O

Die Anwendung von O


mit Bezug auf die erste Subjunktion führte im rechten


Zweig auf die der Sequenz 5 entsprechende Sequenz
 n
5* ZE ,∼,∼,∼,∼,
n n n
EE  ZE ,∼,∼ ,∼, ZE /,
O

die über O auf die der Sequenz 


6 entsprechende Sequenz
 n
6* ZE ,∼,∼,∼,∼,
n
∼,∼,∼,∼,∼ ZE

zurückgeführt werden könnte. Fortgesetztes Anwenden von O im Ausgang von



der im linken Zweig auftretenden Sequenz

4* ∼,∼,∼,∼,∼,
n n n
EE  ZE ,∼,∼,∼ EE

führte, wie hier nicht im Detail vorgeführt werden soll, für jede einzelne An-

O
wendung von in dem einen der beiden Zweige auf eine durch herstellbare

AR
Sequenz, in dem anderen Zweig auf eine solche Sequenz, die sich von 4* ledig-
n
lich dadurch unterscheidet, dass in ihrem Antezedens mehrfach Z E auftritt,
n
ein- oder mehrfach E E auftritt oder beides der Fall ist.
Wählt man bei der Anwendung von ∧ nicht E n, sondern etwa An, so dass

O
man statt 5*
 n
5* ' ZE ,∼,∼,∼,∼,
n n n
EA  ZA ,∼,∼ ,∼, ZA /
O
- 452 -


und statt 6*
 n
6* ' ZE ,∼,∼,∼,∼,
n
∼,∼,∼,∼,∼ ZA

erhielte, dann entfällt für 6* ' die für 6* gegebene Herstellbarkeit durch

. AR
Stattdessen führt fortgesetztes Anwenden von
 
im Ausgang von 5* ' neben O
durch

AR
herstellbaren Sequenzen stets erneut auf solche Sequenzen, die sich von
5* lediglich dadurch unterscheiden, dass im Antezedens ein- oder mehrfach
'
n n
Z A oder E A auftritt oder beides der Fall ist.
Wählt man bei der zweiten der beiden Anwendungen von ∧ eine von An O
verschiedene Konstante, etwa B n, so dass man nicht
n n
∼,∼,∼,∼,∼,EA  ZA ,
n n n n n n
ZA EA ,ZA  EA , EA ZA /,
O

sondern
n n
∼,∼,∼,∼,∼,EA  ZA ,
n n n n n n
ZA EA ,ZB  EB , EB ZB /
O

erhielte, dann führt fortgesetztes Anwenden von O im Ausgang von




 n n n
5*'' ZE ,∼,∼,∼,∼,EA  ZA ,
n n n
∼,ZB  EB ,∼, ZA /
O


stets erneut zu Sequenzen, die sich von 5*'' lediglich dadurch unterscheiden,
n n n n
dass ihre Antezedenzien neben Z A und E A auch E B und Z B oder
n n
E B und Z B aufweisen können.

Die Sequenz
n
S [ ... ], E E , ΣE2' /
O
bzw.
n
S [ ... ], E E , Z E ,
n
N 2-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 2-s
1n
Z ,E
1n 
/
O

ist analytisch gültig: Aus der in Anhang XXV als analytisch gültig erwiesenen
Sequenz
3--4.2

S [ ... ], E E , Z E ,
n n
N 2
1n
E ,Z
1n 
/
O

erhält man in dreifacher Anwendung der Erweiterungsregel ER


n
S [ ... ], E E , Z E ,
n
N E ,Z , Z = E ,
2
1n 1n  1n 1n

N Z ,E , E = Z
2
1n 1n  1n 1n
/.
O

Die analytische Gültigkeit der Sequenz


- 453 -

S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
, ΣE2' /
O
bzw.
7'

S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
,ZE
n
,N 2-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 2-s
1n
Z ,E
1n 
/
O

lässt sich ganz analog zu der von 7 zeigen:
Die Anwendung der Schnittregel auf die analytisch gültige Sequenz SR
8'

S [ ... ], N 2-s
1n
Z ,E
1n 
N 2-s -- Z
1n

und die in Anhang XXVI als analytisch gültig erwiesene Sequenz


4--2.2.2'

S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
,ZE ,
n
N 2-s -- Z
1n
/
O

liefert
S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
,ZE ,
n
N 2-s
1n
Z ,E
1n 
/,
O

anschlieÿende Anwendung der Erweiterungsregel



liefert daraus 7' . ER 

Die analytische Gültigkeit von 8' hat man wegen

8'

S [ ... ], N 2-s Z ,E
1n 1n 
N 2-s -- Z
1n

M
P∨
S [ ... ], N 2-s Z ,E
1n 1n 
N 2-s Z ,E
1n 1n 

M
AR
 
4. Zu 4--3.7 :

Die Sequenz
S [ ... ], ΣE ' /
O
*
bzw.
S [ ... ], Z Z , Z E ,
n n
N s
1n
E ,Z ,
1n 
N s Z ,E
1n 1n 
/
O

ist genausowenig analytisch gültig wie die Sequenz


S [ ... ], ΣE' /
O
bzw.
S [ ... ], Z E ,
n
N s
1n
E ,Z ,
1n 
N s
1n
Z ,E
1n 
/
O
 n
vgl. oben zu 4--3.6 : Auch nach Aufnahme von Z Z in das Antezedens dieser
∧ ∧
O O
letzten Sequenz bleiben L und R die einzig anwendbaren KKQ -Regeln. Sie füh-
ren auf die Sequenz

10
 n
ZZ ,ZE ,
n
N 1n
E ,Z
1n 
∧ Z1n = E1n, N Z ,E 1n 1n 
∧ E1n = Z1n,
N 1n
E , Z , Z1n
1n 
= E , N Z ,E
1n 1n 1n 
, E1n = Z1n /
O

zurück, die weder durch die Anfangsregel herstellbar ist noch weitere Anwen-
n
AR
dungen von Regeln aus KKQ gestattet. Die Aufnahme von E E in das Anteze-

dens von 10 erönet da keine neuen Möglichkeiten. Auch die Sequenz
- 454 -

n
S [ ... ], E E , ΣE ' /
O
*
ist nicht analytisch gültig.

Der oben geführte Nachweis, dass die Sequenz


4--3.6'

S [ ... ], E E , SubZ1n
n
N 21n 
, Σ E' /
O

nicht analytisch gültig ist, kann gleichermaÿen als Nachweis dafür herangezogen
werden, dass die Sequenz
S [ ... ], E E , SubZ1n
n
N 21n 
, Z Z , ΣE'
n
/,
O

also die Sequenz


4--3.7'

S [ ... ], E E , SubZ1n
n
, ΣE '
*
/
O N 21n 

n 
nicht analytisch gültig ist. Die Aufnahme von Z Z in das Antezedens von 4--3.6'
tangiert den besagten Nachweis nicht.
 
5. Zu 4--3.7.1 :

Wäre die Sequenz


S [ ... ], ΣE1 ' /
O
*
bzw.
n
S [ ... ], Z Z , Z E ,
n
N 1-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 1-s
1n
Z ,E
1n 
/
O

analytisch gültig, dann wäre es auch die Sequenz


11
 n
S [ ... ], Z Z , Z E ,
n
N 1
1n 1n 
E , Z , Z1n = E1n, E1n = Z1n /
O

vgl. oben zu 4--3.6.1 , die es nicht ist:
Wählt man bei der Anwendung von ∧ auf 11 die Konstante E n, bleibt in

O
Kraft, was bzgl. der Anwendung von ∧ auf die Sequenz O
S [ ... ], Z E ,
n
N 1-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 1-s Z ,E
1n 1n 
/
O

gesagt wurde vgl. oben ebd. . Wählt man Zn statt E n, dann führte die Anwen-
O
dung von zwar in ihrem rechten Zweig auf

 n n n n n
5'' ZZ ,ZE ,∼,∼,∼,EZ  ZZ , ZZ /
O

und
 n n n
6'' ZZ ,ZE ,∼,∼,∼,∼,∼ ZZ ,
in ihrem linken Zweig führte sie aber bei fortgesetzter Anwendung von O stets

erneut auf
n n n n n
ZZ ,ZE ,∼,∼,∼,EZ  ZZ EZ .

Die Sequenz
n
S [ ... ], E E , ΣE1 ' /
O
*
bzw.
n
S [ ... ], E E , Z Z , Z E ,
n n
N 1-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 1-s Z ,E
1n 1n 
/
O
- 455 -

ist analytisch gültig: Sie entsteht in Anwendung der Erweiterungsregel ER aus der
als analytisch gültig erwiesenen Sequenz
n
S [ ... ], E E , Z E ,
n
N 1-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 1-s
1n
Z ,E
1n 
/
O

vgl. oben zu 4--3.6.1 .

Die Sequenz
S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
, ΣE1 '
*
/
O
bzw.
S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n  n
,ZZ ,ZE ,
n
N 1-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 1-s Z ,E
1n 1n 
/
O

ist analytisch gültig, weil bereits die Sequenz


7

S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
,ZE ,
n
N 1-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 1-s
1n
Z ,E
1n 
/
O

analytisch gültig ist vgl. oben zu 4--3.6.1 , aus der sie in Anwendung der Er-
weiterungsregel ER
entsteht.
 
6. Zu 4--3.7.2 :

Die Sequenz
S [ ... ], ΣE2 ' /
O
*
bzw.
n
S [ ... ], Z Z , Z E ,
n
N 2-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 2-s
1n
Z ,E
1n 
/
O

oder
12

S [ ... ], Z Z , Z E ,
n n
N E ,Z , Z = E ,
2
1n 1n  1n 1n

N Z ,E , E = Z
2
1n 1n  1n 1n
/
O

ist nicht analytisch gültig.



Wäre die Sequenz 12 analytisch gültig, die sich von der nicht analytisch

gültigen Sequenz 9 lediglich dadurch unterscheidet, dass sie im Antezedens zu-
n  
sätzlich Z Z aufweist vgl. zu 4--3.6.2 , dann müsste eine Reduktion von 12
n
die Prämisse Z Z in mindestens eine Regelanwendung einbinden. Aber selbst,
wenn man bei beiden Anwendungen von ∧ die Konstante Zn wählt, so dass man O
n n
∼,∼,∼,∼,∼,∼,EZ  ZZ ,
n n n n n n
ZZ EZ ,ZZ  EZ , EZ ZZ /
O

erhielte, führte ein hiervon seinen Ausgang nehmendes fortgesetztes Anwenden



O
von stets erneut zu Sequenzen, die mit derjenigen Sequenz, auf welche an-

n
O
gewendet wurde, übereinstimmen oder in das Antezedens dieser Sequenz Z Z ,
n n n 
E Z oder E Z allerdings nicht zugleich mit E Z einfügen.

Die Sequenz
n
S [ ... ], E E , ΣE2 ' /
O
*
bzw.
- 456 -

n n
S [ ... ], E E , Z Z , Z E ,
n
N 2-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 2-s
1n
Z ,E
1n 
/
O

und die Sequenz


S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
, ΣE2 '
*
/
O
bzw.
S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
,ZZ ,ZE ,
n n
N 2-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 2-s
1n
Z ,E
1n 
/
O

sind analytisch gültig, weil es bereits die Sequenzen


n
S [ ... ], E E , Z E ,
n
N 2-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 2-s Z ,E
1n 1n 
/
O

und
7'

S [ ... ], SubZ1n N2 ,ZE ,
2,1n  n
2-s E , Z , N
2-s Z , E /
O
1n 1n 
N 1n 1n 

 
sind vgl. zu 4--3.6.2 , aus denen sie in Anwendung der Erweiterungsregel ER
hervorgehen.
- 457 -

XXXI:
 
Zu S. 285
   
1. Zu 4--3.9 , 4--3.10 und 4--3.11 :

Von den Prämissensystemen ΣS', ΣS ' und ΣS2' umfasst jedes das vorherge-
*
hende. Ist daher

1 S [ ... ], ΣS2' /
O

nicht analytisch gültig, sind es auch


S [ ... ], ΣS' /
O
und
S [ ... ], ΣS ' /
O
*
nicht.
Das Prämissensystem ΣS2' umfasst auch das Prämissensystem ΣE ', die Se-
 *
quenz 1 kann als die Sequenz
S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n , 3--3.18, 3--3.19, ΣE ' /
O
*
aufgefasst werden. 3--3.18 und 3--3.19 stehen für die durch diese Ausdrücke
bezeichneten Allaussagen, vgl. oben S. 259; 3--3.18.1 und 3--3.19.1 stehen für
diese Allaussagen, wenn N
in ihnen durch 1 ersetzt N
wird, 3--3.18.2 und
3--3.19.2, wenn N
in ihnen durch 2 ersetzt wird. N

Die Sequenz

2 S [ ... ], ΣE ' /
O
*
 
ist nicht analytisch gültig vgl. Anhang XXX zu 4--3.7 und die Sequenz 1 ist

es trotz des gegenüber 2 erweiterten Antezedens auch nicht:

Die Hinzunahme von Sym=1n und Tr=1n in das Antezedens von 2 führt nicht,
ohne dass es hier näher ausgeführt werden soll, auf die analytische Gültigkeit

von 2 .
Die Anwendung von ∧ auf O
S [ ... ], Σ, 3--3.18 /
O

führt bei der Wahl der Konstanten E1n auf


S [ ... ], Σ, 3--3.18, B ez
2
1n
Z ,E
1n 
 Z1n = E1n ∨ Z1n = N -- E
f
1n
/.
O

Die anschlieÿende Anwendung von



O führt im rechten Zweig auf
S [ ... ], Σ, 3--3.18, ∼ , Z1n = E1n ∨ Z1n = N -- E
f
1n
/,
O

die Anwendung von O darauf führt im linken Zweig auf



3 S [ ... ], Σ, 3--3.18, ∼ , ∼ , Z1n = E1n /.
O

Die Wahl von Z1n statt von E1n führt auf



3' S [ ... ], Σ, 3--3.18, ∼ , ∼ , Z1n = Z1n /
O
- 458 -


statt auf 3 . Andere Konstanten als E1n oder Z1n zu wählen, ist nicht sinnvoll.


  
Von 3 aus bzw. von 3' aus gelangt man aber auch in Berücksichtigung
von 3--3.19 nicht zu einer durch die Anfangsregel herstellbaren Sequenz. Die AR
Anwendung von ∧ auf O
S [ ... ], Σ, 3--3.19 /
O

führt bei der Wahl der Konstanten E1n auf


S [ ... ], Σ, 3--3.19, Z1n = N -- E f
1n
 E1n = E1n /,
O

woraus sich in Anwendung von O im rechten Zweig




4 S [ ... ], Σ, 3--3.19, ∼ , E1n = E1n /
O

ergibt bzw. bei Wahl von Z1n statt von E1n



4' S [ ... ], Σ, 3--3.19, ∼ , Z1n = Z1n /
O

ergibt , ohne dass eine Reduktion möglich würde.
n 
Auch die Hinzunahme von E E in das Antezedens von 1 bringt nicht die
analytische Gültigkeit der erhaltenen Sequenz genausowenig wie die Hinzunahme
von SubZ1n
21n 
N
: Die zweifache Anwendung von ∧ auf O
S [ ... ], SubZ1n N 21n 
, Σ S2 ' /
O

führt bei Wahl der Konstanten E1n und E1n oder Z1n und E1n nach anschlieÿender
O
Anwendung von im rechten Zweig auf


S [ ... ], SubZ1n N 21n 


,∼,∼, N 1n
Z ,E
1n 
, ΣS2' /
O

bei Wahl von Z1n und Z1n oder E1n und Z1n auf
S [ ... ], SubZ1n N 21n 
,∼,∼, N 1n 1n 
Z , Z , ΣS2' /
O

,
ohne dass Aussicht auf einen Reduktionserfolg bestünde.
   
2. Zu 4--3.9.1 , 4--3.10.1 und 4--3.11.1 :

Von den Prämissensystemen ΣS1', ΣS1 ' und ΣS2-1' umfasst jedes das vorher-
*
gehende. Ist daher

5 S [ ... ], ΣS2-1' /
O

nicht analytisch gültig, sind es auch


S [ ... ], ΣS1' /
O
und
S [ ... ], ΣS1 ' /
O
*
nicht.

Wäre die Sequenz 5 bzw. die Sequenz
S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n , 3--3.18.1, 3--3.19.1, ΣE1 ' /
O
*
oder
- 459 -

S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n , 3--3.18.1, 3--3.19.1,


n
ZZ ,ZE ,
n
N 1-s
1n
E ,Z ,
1n 
N 1-s
1n
Z ,E
1n 
/
O

analytisch gültig, dann wäre dies wegen der analytischen Gültigkeit von
S [ ... ], N 1
1n
E ,Z
1n 
N 1
1n
Z ,E
1n 

auch die Sequenz


S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n , 3--3.18.1, 3--3.19.1,
n
ZZ ,ZE ,
n
N 1
1n 1n 
E , Z , Z1n = E1n, E1n = Z1n /
O


vgl. Anhang XXX zu 4--3.6.1 . Die letztere Sequenz ist aber trotz des gegenüber
der Sequenz
n
S [ ... ], Z Z , Z E ,
n
N 1
1n 1n 
E , Z , Z1n = E1n, E1n = Z1n /
O

erweiterten Antezedens es handelt sich um die Sequenz 11 aus Anhang XXX
wie diese nicht analytisch gültig:
Über Sym=1n und Tr=1n ergeben sich keine Reduktionsmöglichkeiten. Und
 
über 3--3.18.1 und 3--3.19.1 wird man lediglich statt auf 3 und 3' auf
S [ ... ], Σ, 3--3.18.1, ∼ , ∼ , Z1n = E1n /
O
und
S [ ... ], Σ, 3--3.18.1, ∼ , ∼ , Z1n = Z1n /
O
 
und statt auf 4 und 4' auf
S [ ... ], Σ, 3--3.19.1, ∼ , E1n = E1n /
O
und
S [ ... ], Σ, 3--3.19.1, ∼ , Z1n = Z1n /
O
geführt.

Weil das Prämissensystem ΣE1' von den Prämissensystemen ΣS1', ΣS1 ' und
*
ΣS2-1' umfasst wird, hat man wegen der analytischen Gültigkeit von
n
S [ ... ], E E , ΣE1' /
O

vgl. Anhang XXX zu 4--3.6.1 jeweils in Anwendung der Erweiterungsregel ER
auch die analytische Gültigkeit von
n
S [ ... ], E E , ΣS1' /,
O
von
n
S [ ... ], E E , ΣS1 ' /
O
*
und von
n
S [ ... ], E E , ΣS2-1' /.
O

Entsprechend hat man wegen der analytischen Gültigkeit von


S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
, ΣE1' /
O

vgl. Anhang XXX ebd. jeweils in Anwendung der Erweiterungsregel ER die ana-
lytische Gültigkeit von
- 460 -

S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
, ΣS1' /,
O
von
S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
, ΣS1 '
*
/
O
und von
S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
, ΣS2-1' /.
O

   
3. Zu 4--3.9.2 , 4--3.10.2 und 4--3.11.2 :

Die Argumentation unter 3. folgt für ein als



2 gedeutetes weitgehend N N

der Argumentation unter 2. für ein als 1 gedeutetes .

N N
Von den Prämissensystemen ΣS2', ΣS2 ' und ΣS2-2' umfasst jedes das vorher-
*
gehende. Ist daher

6 S [ ... ], ΣS2-2' /
O

nicht analytisch gültig, sind es auch


S [ ... ], ΣS2' /
O
und
S [ ... ], ΣS2 ' /
O
*
nicht.
Das Prämissensystem ΣS2-2' umfasst das Prämissensystem ΣE2 ', die Se-
 *
quenz 6 kann als die Sequenz
S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n , 3--3.18.2, 3--3.19.2, ΣE2 ' /
O
*
aufgefasst werden. Die Sequenz
S [ ... ], ΣE2 ' /
O
*

ist nicht analytisch gültig vgl. Anhang XXX zu 4--3.7.2 , aber auch die Er-
weiterung ihres Antezedens um Sym=1n , Tr=1n , 3--3.18.2 und 3--3.19.2 lässt keine
analytisch gültige Sequenz entstehen:
Sym=1n und Tr=1n liefern keine Reduktionsmöglichkeiten. Über 3--3.18.2 und
 
3--3.19.2 hat man auch nur statt 3 und 3'
S [ ... ], Σ, 3--3.18.2, ∼ , ∼ , Z1n = E1n /
O
und
S [ ... ], Σ, 3--3.18.2, ∼ , ∼ , Z1n = Z1n /
O
 
und statt 4 und 4'
S [ ... ], Σ, 3--3.19.2, ∼ , E1n = E1n /
O
und
S [ ... ], Σ, 3--3.19.2, ∼ , Z1n = Z1n /.
O

Weil das Prämissensystem ΣE2' von den Prämissensystemen ΣS2', ΣS2 ' und
*
ΣS2-2' umfasst wird, sind mit der Sequenz
n
S [ ... ], E E , ΣE2' /
O

vgl. Anhang XXX zu 4--3.6.2 auch die jeweils in Anwendung der Erweiterungs-
- 461 -

regel ER aus ihr herstellbaren Sequenzen


n
S [ ... ], E E , ΣS2' /,
O
n
S [ ... ], E E , ΣS2 ' /
O
*
und
n
S [ ... ], E E , ΣS2-2' /
O

analytisch gültig.
Entsprechend sind mit der Sequenz
S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
, ΣE2' /
O

vgl. Anhang XXX ebd. auch die Sequenzen
S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
, ΣS2' /,
O

S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
, ΣS2 '
*
/
O
und
S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
, ΣS2-2' /
O

analytisch gültig.

XXXII:
 
Zu S. 287

Die Sequenz 4--3.12 ist logisch gültig, weil sie wie folgt reduzierbar ist:

4--3.12

B ez a2 Z
1n 
. B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z
M
P
B ez a2
1n 
Z , B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 
/
O

M ∧
∼ O
B ez a2
1n 
Z , B ez s2
1n 
Z , B ez a2 Z
1n 
/
O

M
O
∼,∼, B ez a2 Z
1n 
B ez a2
1n 
Z
M
AR
- 462 -

XXXIII:
 
Zu S. 288

Man erhält die Prämissensysteme ΣB2', ΣB2-1' und ΣB2-2' respektive durch Hin-
zunahme der Aussage Re=1n zu den Prämissensystemen ΣS2', ΣS2-1' und ΣS2-2'.
Die Hinzunahme von Re=1n zu den Antezedentien der nicht analytisch gültigen
Sequenzen
n
S [ ... ], E E , SubZ1n
21n 
N
, Σ S2 ' /,
O

S [ ... ], ΣS2-1' /
O
und
S [ ... ], ΣS2-2' /
O

vgl. Anhang XXXI bewirkt nun, wie hier nicht näher ausgeführt werden soll,
keine analytische Gültigkeit, so dass die Sequenzen
n
S [ ... ], Re=1n , E E , SubZ1n N 21n 
, ΣS2' /,
O

S [ ... ], Re=1n , ΣS2-1' /


O
und
S [ ... ], Re=1n , ΣS2-2' /
O

bzw. die Sequenzen


n
S [ ... ], E E , SubZ1n N 21n 
, ΣB2' /,
O

S [ ... ], ΣB2-1' /
O
und
S [ ... ], ΣB2-2' /
O

nicht analytisch gültig sind.


Dagegen hat man in Anwendung der Erweiterungsregel ER wegen der analy-
tischen Gültigkeit von
n
S [ ... ], E E , ΣS2-1' /
O
und
S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
, ΣS2-1' /
O
sowie von
n
S [ ... ], E E , ΣS2-2' /
O
und
S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
, ΣS2-2' /
O

vgl. Anhang XXXI auch die analytische Gültigkeit von
n
S [ ... ], E E , ΣB2-1' /
O
und
S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
, ΣB2-1' /
O
sowie von
n
S [ ... ], E E , ΣB2-2' /
O
und
S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
, ΣB2-2' /.
O
- 463 -

XXXIV:
 
Zu S. 289f

Die Prämissensysteme
1
 n
E E , SubZ1n N 21n 
, Re=1n , G z0
1n
Z ,Z ,E ,
n n

1.1

Re=1n , G z 1-0
1n
Z ,Z ,E
n n

und
1.2

Re=1n , G z 2-0
1n
Z ,Z ,E
n n

das sind die jeweils um die Beziehungsannahme H 2 Z


1n 
gekürzten Prämis-
sensysteme
2
 n
E E , SubZ1n N 21n 
, ΣBb ' ,
*

2.1 ΣBb1 '
*
und

2.2 ΣBb2 '
*
   
vgl. oben S. 289f Bb ' -- Bb2 ' und 4--3.18 -- 4--3.18.2 werden respektive
* *
von den Prämissensystemen
n
E E , SubZ1n N 21n 
, ΣB2' ,
ΣB2-1'
und
ΣB2-2'

umfasst vgl. oben S. 288f . Die letzteren Prämissensysteme sind analytisch kon-

sistent vgl. Anhang XXXIII , so dass die von ihnen umfassten Prämissensysteme
  
1 , 1.1 und 1.2 es ebenfalls sind.
  
Da die Prämissensysteme 2 , 2.1 und 2.2 sich von ihren analytisch kon-
  
sistenten Gegenstücken 1 , 1.1 und 1.2 nur dadurch unterscheiden, dass sie
jeweils die zusätzliche Prämisse 2 Z
1n 
Henthalten, können sie nur durch genau
diesen Unterschied analytisch inkonsistent sein. Mit anderen Worten: Wenn die
Sequenzen
3
 n
S [ ... ], E E , SubZ1n N 21n 
, ΣBb '
*
/,
O

3.1 S [ ... ], ΣBb1 ' /
O
*
und

3.2 S [ ... ], ΣBb2 ' /
O
*
analytisch gültig sind, dann sind sie es, weil in ihren jeweiligen Reduktionen min-
destens einmal eine Regel des Kalküls KKQ auf die Prämisse
1n 
angewendet H
wird. Die einzige auf 2 ZH
1n 
, d. i. die Subjunktion
2 Z

B ez s2
1n 
Z  B ez a2
1n 
Z ,
- 464 -



zum Zwecke der Reduktion anwendbare Regel aus KKQ ist die O -Regel

vgl.
oben S. 150 .

Betrachten wir nun zunächst die Sequenz 3 , d. i. die Sequenz
n
S [ ... ], E E , SubZ1n N 21n 
, Re=1n ,
B ezs2 Z
1n 
ez aB
2 Z ,ZZ ,ZE ,
1n  n n

N E N

1n 1n  1n 1n 1n 1n 
,Z , Z = E , Z , E , E1n = Z1n /.
O

Die Anwendung von O auf die vierte Prämisse führt im rechten Zweig auf die

Sequenz

4 S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ ,
∼,∼,∼,
∼,∼,∼,∼, B ez a2 Z
1n 
/,
O

die Anwendung von O führt weiter auf die Sequenz


S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ ,
∼,∼,∼,
∼,∼,∼,∼, B ez a2 Z
1n 
B ez a2
1n 
Z .

Das Aussage B ez a
2 Z
1n 
ist unter der Berücksichtigung der entsprechenden De-
nitionen als die Adjunktion der Existenzaussagen
B
∨Y n .1
ez < Z ,Y
n 1n 
∧ Z1n 6= Y1n ,
∨Y . B
1n n
n ez > Z ,Y ∧ Z1n 6= Y1n
und
∨Y . B
1n 1n 
1n
ez Z ,Y ∧ Z1n 6= Y1n

zu verstehen vgl. oben S. 197, 195 . Ganz gleich, welches dieser Adjunktionsglie-
∨ ∨
der in Anwendung mindestens einer der Regeln L und R das Sukzedens einer P P
nächsten oder übernächsten Sequenz ausmacht, erhält man aus dieser Sequenz
P P
über ∨ und für eine bislang nicht aufgetretene Konstante A1n in einem weite-

ren rechten Zweig


S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ ,
∼,∼,∼,
∼,∼,∼,∼, B ez a2 Z
1n 
Z1n = A1n
und daraus über P
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ ,
∼,∼,∼,
∼,∼,∼,∼, B ez a2
1n 
Z , Z1n = A1n /.
O


Im Antezedens ist gegenüber dem Antezedens der Sequenz 4 die Gleichheits-
- 465 -

aussage Z1n = A1n hinzugekommen. Eine Reduktionschance erönet sich dadurch


O
allerdings nicht. Anwendungen von ∧ auf die zweite oder die dritte Prämis-
se, etwa unter Einbeziehung der Konstanten A1n und Z1n, führen nicht auf eine
durch die Anfangsregel AR 
herstellbare Sequenz. Die Sequenz 3 ist damit nicht
analytisch gültig.
 
Auch die Sequenzen 3.1 und 3.2 , das sind die Sequenzen

S [ ... ], Re=1n ,
B ez s2 Z
1n 
B
ez a
2 Z
1n 
,ZZ ,ZE ,
n n

N E N

1n 1n  n 1n 
, Z , Z1n = E1n, 1n 1n
/
1
1 1 Z ,E , E = Z O

und

S [ ... ], Re=1n ,
B ez s2 Z
1n 
ez aB
2 Z
1n 
,ZZ ,ZE ,
n n

N E N

1n 1n  1n 1n 1n 1n  1n 1n
2 ,Z , Z = E , 2 Z ,E , E = Z /,
O

sind nicht analytisch gültig.



Auf dem bzgl. 3 angegebenen Wege erhält man aus ihnen, beginnend mit
O
der Anwendung von ∧ auf die Subjunktion ez s
2 Z
1n 
 ez a
2 Z B
1n 
, die B
Sequenzen
S [ ... ], Re=1n ,
∼,∼,∼,
N 1
1n 1n 
E ,Z , ∼ , ∼ , ∼ , B ez a2
1n 
Z , Z1n = A1n /
O

und

S [ ... ], Re=1n ,
∼,∼,∼,
N 2
1n 1n 
E ,Z , ∼ , ∼ , ∼ , B ez a2
1n 
Z , Z1n = A1n /.
O

 
Diese Sequenzen müssten analytisch gültig sein, wenn 3.1 und 3.2 analytisch
gültig sein sollen, sie sind es aber nicht: Anwendungen von ∧ auf die erste Prä- O
misse oder auf die Negationsaussagen
1n
1 E ,Z
1n 
Nusw. führen auf keine durch
die Anfangsregel AR herstellbare Sequenz.

Die Sequenzen
n
S [ ... ], E E , ΣBb1 ' /
O
*
und
S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
, ΣBb1 '
*
/
O
sowie
n
S [ ... ], E E , ΣBb2 ' /
O
*
und
S [ ... ], SubZ1n N 2
2,1n 
, ΣBb2 '
*
/
O
- 466 -

sind analytisch gültig, weil es bereits die Sequenzen


n
S [ ... ], E E , ΣE1 ' /
O
*
und
S [ ... ], SubZ1n N 1
2,1n 
, ΣE1 '
*
/
O
bzw.
n
S [ ... ], E E , ΣE2 ' /
O
*
und
S [ ... ], SubZ1n N 2,1n 
, ΣE2 '
2 *
/
O

sind, aus denen sie jeweils in zweifacher Anwendung der Erweiterungsregel


  
ER
hervorgehen vgl. Anhang XXX zu 4--3.7.1 und 4--3.7.2 ; oben S. 282, 289 .
- 467 -

XXXV:
 
Zu S. 294
 
1. Zu 5--2.1.1 :

Die Sequenz

5--2.1.1

S [ ... ], Tr=1n , Z E ,
n
N Z ,E
1n 1n 
,
∧Y n. B 1
ez Z ,Y
1n 1n  1n
 Z = Y ∨ Z = f -- Y , 1n 1n
N 1n

N W*Z
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n 1n


,E
n

 B s2
1n 
Z
ist analytisch gültig, weil die Sequenz

1

S [ ... ], Tr=1n , Z E ,
n
N 1n
Z ,E
1n 
,
∧ Y n . B 2 Z , Y  Z = Y ∨ Z = N f -- Y n,
1
ez
1n 1n  1n 1n 1n 1

∧ Y n . Z n = N f -- Y n  E n = Y n, W * Z n,E n 
1 1 1 1 1 1
B s2 Z
1n 

analytisch gültig ist, aus der sie über die -Regel herstellbar ist.


P
Die Sequenz 1 ist analytisch gültig, weil sie in Anwendung der Schnittregel
SR und anschlieÿender zweifacher Anwendung der Kürzungsregel aus den ana- KR
lytisch gültigen Sequenzen
 n
3--3.20 S [ ... ], Tr=1n, Z1n = E1n, Z E ,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n s2 Z


1n 

und
2

S [ ... ], Z E ,
n
N 1n
Z ,E
1n 
,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n  1n
 Z =Y 1n
∨ Z =1n
N -- Yf
1n
,
W*Z
2
1n n
,E Z1n = E1n

herstellbar ist.

Die analytische Gültigkeit der Sequenz 3--3.20 wurde in Anhang XXII nach-

gewiesen. Die analytische Gültigkeit der Sequenz 2 ergibt sich in Anwendung
der Schnittregel SR
über die analytisch gültigen Sequenzen

3

S [ ... ], N 1n
Z ,E
1n 
,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n  1n
 Z =Y 1n
∨ Z =1n
N -- Y f
1n
,
= N -- E
2
1n 1n
Z f Z1n = E1n
und
- 468 -

4

S [ ... ], Z E ,
n
W*Z 1n
,E
n
Z1n = N -- E
f
1n
.


Die Sequenz 3 ist analytisch gültig, weil sie mit
N 1n,1n
∈ Var

X 1n,1n 

wie folgt reduzierbar ist:

3

S [ ... ], N Z ,E
1n 1n 
,
3--3.18, Z =1n
N -- E f
1n
Z1n = E1n
M
O∧
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ ,
B ez
2
1n
Z ,E
1n 
 Z = E1n 1n
∨ Z1n = N -- E f
1n
Z1n = E1n
M
O
 
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼,∼,∼,∼
∼,∼ B ez
2
1n
Z ,E
1n  1n
Z =E 1n
∨ Z1n = N -- Ef
1n
Z1n = E1n
M ∨
PR O
M ∨

S [ ... ], ∼ , ∼ ,
B
 
1n 1n 
∼,∼ ez Z ,E ∼ , ... , ∼ , ∼ , ... , ∼ ,
M
P∨ Z1n = E1n Z1n = E1n Z1n = N -- E
f
1n

N 1n
Z ,E
1n 
,∼,
M
AR M
O
∼,∼ N 1n
Z ,E
1n 

∼ , ... , ∼ ,
M
AR 1n
Z = N -- E
f
1n
Z1n = N -- E
f
1n

M
AR
- 469 -


Die Sequenz 4 ist analytisch gültig, weil sie wie folgt reduzierbar ist:

4

S [ ... ], Z E ,
n
W*Z 1n
,E
n
Z1n = N -- E f
1n

M
P
S [ ... ], Z E ,
n
W*Z 1n n
,E , Z1n = N -- E f
1n
/
O

M
O
S [ ... ], Z E ,
n
W*Z 1n n
,E , Z1n = N -- E f
1n
W*Z 1n
,E
n

S [ ... ], Z E , ∼ , Z1n =
n
N -- E f
1n
ZE
n
∧ Z1n = N -- Ef
1n

M ∧
P
 \
n n
ZE ,∼,∼ ZE ∼,∼,
M
AR
1n
Z = N -- E
f
1n
Z1n = N -- E f
1n

M
AR
 
2. Zu 5--2.2 :

Die Sequenz
5--2.2

S [ ... ], B ez s2 Z
1n 
W B2 Z
1n 
 B s2 Z
1n 

bzw.
B ez s2 Z
1n 
. B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z . B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z
ist reduzierbar.
P
Über werden wir auf


B ez s2
1n 
Z , . B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 
B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z
zurückgeführt, daraus über P im linken Zweig auf die durch AR herstellbare Se-

quenz
B ez s2 Z ,
1n 
. B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 
B ez s2 Z
1n 
,
im rechten Zweig auf die Sequenz
B ez s2 Z ,
1n 
. B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 
B ez a2 Z
1n 
.
Die letztere Sequenz ist folgendermaÿen reduzierbar:
- 470 -

B ez s2
1n 
Z , . B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z B ez a2
1n 
Z
M
P
B ez s2
1n 
Z ,∼, B ez a2
1n 
Z /
O

M
O
B ez s2
1n 
Z ,∼, B ez a2
1n 
Z B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z
M ∧
∼ O
∼, B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z
M
AR
- 471 -

XXXVI:
 
Zu S. 295

Die Sequenz

1 Sym=1n , E1n = Z1n Z1n = E1n
ist logisch gültig, die Sequenz
2

S [ ... ], N 1n
Z ,E
1n 
B ez Z ,E
1n 1n 

ist analytisch gültig.



Die logische Gültigkeit von 1 hat man aufgrund dieser Reduktion:

1 Sym=1n , E1n = Z1n Z1n = E1n
M

∧ X n ∧ Y n . X n = Y n  Y n = X n, E n = Z n
1 1 1 1 1 1 1 1
Z1n = E1n
M
P
∧X n∧Y n. X n = Y n  Y n = X n
1 1 1 1 1 1
E1n = Z1n  Z1n = E1n
M
O∧, O∧
∼ , ∼ , E1n = Z1n  Z1n = E1n E1n = Z1n  Z1n = E1n
M
AR

Die analytische Gültigkeit von 2 hat man, mit
N 1n,1n
∈ Var

X 1n,1n 
,
wegen

2

S [ ... ], N 1n
Z ,E
1n 
B ez Z ,E
1n 1n 

S [ ... ], N 1n
Z ,E
1n 
∨ X 1n,1n
X 1n
Z ,E
1n 

M
P∨
S [ ... ], N 1n
Z ,E
1n 
N 1n
Z ,E
1n 

M
AR
 
Die Sequenzen-Addition von 1 und 2 erbringt
- 472 -

S [ ... ], Sym=1n , N 1n
Z ,E
1n 
, E1n = Z1n B ez Z ,E
1n 1n 
∧ Z1n = E1n
bzw.
S [ ... ], Sym=1n , N s
1n
Z ,E
1n 
B ez s
1n
Z ,E
1n 
.

Im Ausgang von dieser letzten Sequenz hat man:

S [ ... ], Sym=1n , N s
1n
Z ,E
1n 
B ez s
1n
Z ,E
1n 

O P∨
S [ ... ], Sym=1n , N s
1n
Z ,E
1n 
∨Y n 1
B ez s Z ,Y
1n 1n 

S [ ... ], Sym=1n , N s
1n
Z ,E
1n 
B ez s Z
1n 

O PR

5--2.5

S [ ... ], Sym=1n , N s
1n
Z ,E
1n 
B ez s2 Z
1n 
.
- 473 -

XXXVII:
 
Zu S. 302f

Die Sequenz
5--2.18.1

W * Z ,E
S [ ... ], B s2 Z
1n  1n n

erhält man durch Hinzunahme der Prämisse B


1n 
Z zu der Sequenz ez s2

S ... , B W * Z ,E , 1n  1n n
Z [ ] ez a2

die sich über


S [ ... ], Z E , Z1n =
n
N -- E f
1n
B ez a2 Z
1n 

 
vgl. die Sequenz 1--5.29 oben S. 239, vgl. a. oben S. 232 , also
S [ ... ], W*Z 1n
,E
n
B ez a2 Z
1n 
,
ergibt.
Die Sequenz
5--2.19.1

S [ ... ], B s2 Z
1n 
W S2 Z
1n 

erhält man in Anwendung der Erweiterungsregel ER aus der Sequenz


4--3.8

S [ ... ] W S2 Z
1n 


vgl. oben S. 283 .
Die Sequenz
5--2.20.1

W Z S [ ... ], B s2 Z
1n 
B2
1n 

erhält man durch Hinzunahme der Prämisse B


1n 
Z zu der Sequenz ez s2

S ... , B W Z , 1n  1n 
Z [ ] ez a2 B2

die sich über die logisch gültige Sequenz


Bez a2 Z
1n 
. B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 

ergibt. Die letztere Sequenz ist logisch gültig, weil sie wie folgt reduzierbar ist:

B ez a2 Z
1n 
. B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z
M
P
B ez a2 Z ,
1n 
B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 
/
O

M
O
∼, B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 
B ez a2 Z
1n 

M ∧
∼ O
∼, B ez s2
1n 
Z , B ez a2 Z
1n 
B ez a2 Z
1n 

M
AR
- 474 -

XXXVIII:
 
Zu S. 305

Genauso wie die logische Gültigkeit der Sequenz 1 , Anhang XXXVI,
Sym=1n , E1n = Z1n Z1n = E1n ,
lässt sich auch die logische Gültigkeit der Sequenz
Sym=1n , Z1n = E1n E1n = Z1n
erweisen. Über ∼ und O P erhält man aus dieser letzteren Sequenz

1 Sym=1n , E1n = Z1n Z1n = E1n .
 
Die Sequenzen-Addition von 1 und der Sequenz 2 , Anhang ebd.,
S [ ... ], N 1n
Z ,E
1n 
B ez Z ,E
1n 1n 
,
erbringt
S [ ... ], Sym=1n , N 1n
Z ,E
1n 
, E1n = Z1n B ez Z ,E
1n 1n 
∧ Z1n = E1n
bzw.
2

S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
B ez a
1n
Z ,E
1n 
.

Im Ausgang von 2 erhält man:

2

S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
B ez a
1n
Z ,E
1n 

O P∨
S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
∨Y n 1
B ez a
1n
Z ,Y
1n 

S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
B ez a Z
1n 

O PR

S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
B ez a2 Z
1n 

5--4.1

S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
V 2 Z
1n 
.
- 475 -

XXXIX:
 
Zu S. 308f

Mit s U 1n,1n
∈ Var

X 1n,1n 
erhält man ganz so, wie man die analytische Gültig-
keit von
S [ ... ], N Z ,E
1n 1n 
B ez Z ,E
1n 1n 

 
erhält Sequenz 2 , Anhang XXXVI , auch die analytische Gültigkeit von
S [ ... ], U s Z ,E
1n 1n 
B ez
1n
Z ,E
1n 
.
Über die analytisch gültige Sequenz
Sym=1n , E1n = Z1n Z1n = E1n
 
Sequenz 1 , Anhang XXXVIII erhält man weiter so, wie man über sie
S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
B ez a2 Z
1n 


erhält vgl. Anhang ebd. , auch
6--1.2.1

S [ ... ], Sym=1n , U s f
1n
Z ,E
1n 
B ez a2 Z
1n 
.

XL:
 
Zu S. 309

Für die Sequenz 6--1.3 gibt es die folgende Reduktion:

6--1.3

S [ ... ], E1n = Z1n U s f
1n
Z ,E
1n 

M
P
S [ ... ], E1n = Z1n, U s f Z ,E
1n 1n 
/
O

M ∧
∼ O
E1n = Z1n, U s
1n
Z ,E
1n 
, E1n = Z1n /
O

M
O
E1n = Z1n, ∼ , ∼ E1n = Z1n
M
AR
- 476 -

XLI:
 
Zu S. 309

Wäre die Sequenz


S [ ... ], U s f
1n
Z ,E
1n 
E f2 Z
1n 

analytisch gültig, dann hätte man wegen der analytischen Gültigkeit von
6--1.3

S [ ... ], E1n = Z1n U s f Z ,E
1n 1n 


vgl. Anhang XL in Anwendung der Schnittregel SR auch die analytische Gül-
tigkeit der Sequenz
S [ ... ], E1n = Z1n E f2 Z
1n 

bzw.
S [ ... ], E1n = Z1n B ez a2
1n 
Z .
Die letztere Sequenz ist jedoch nicht reduzierbar:
P
Die -Regel führte auf
S [ ... ], E1n = Z1n, B ez a2 Z
1n 
/,
O

O

die -Regel führte weiter im rechten Zweig auf
S [ ... ], E1n = Z1n, ∼ , B ez a Z
1n 
/
O

zurück. Über O∨ und ∼O erreichte man daraus für eine erstmalig auftretende Kon-

stante A1n
S [ ... ], E1n = Z1n, ∼ , ∼ , ∼ , B ez
1n
Z ,A
1n 
, Z1n = A1n /,
O

über O noch
S [ ... ], E1n = Z1n, ∼ , ∼ , ∼ , B ez
1n
Z ,A
1n 
, Z1n = A1n Z1n = A1n .
Die Anfangsregel AR
könnte jedoch nicht zur Anwendung gebracht werden.

Das wäre nicht anders, wenn man statt der Sequenz 6--1.3 die ebenfalls
analytisch gültige Sequenz
6--1.3'

S [ ... ], Sym=1n , Z1n = E1n U s f Z ,E
1n 1n 
,
wählte und schlieÿlich über
S [ ... ], Sym=1n , Z1n = E1n B ez a2 Z
1n 

die Sequenz
S [ ... ], Sym=1n , Z1n = E1n, ∼ , ∼ , B ez
1n
Z ,A
1n 
, Z1n = A1n Z1n = A1n .
erreichte.

Die Sequenz 6--1.3' ist analytisch gültig, weil sie sich über die Schnittregel

SR
aus 6--1.3 und der logisch gültigen Sequenz
Sym=1n , Z1n = E1n E1n = Z1n

vgl. Anhang XXXVIII ergibt.
- 477 -

XLII:
 
Zu S. 309

Im Ausgang von
U s f
1n
Z ,E
1n 
U s s
1n
Z ,E
1n 

und unter Verwendung der analytisch gültigen Sequenzen


1

S [ ... ], Sym=1n , U s s
1n
Z ,E
1n 
Z1n = E1n
und

4--2.3 S [ ... ], Tr=1n , Z1n = E1n,
∧Y n. B1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez a2 Z


1n 

hat man die folgende Ableitung:

U s f
1n
Z ,E
1n 
U Z ,E
s s
1n 1n 

,U
 1n 1n 
1 S [ ... ], Sym=1n s s Z ,E Z = E1n
1n

O SR
S [ ... ], Sym=1n , U s f
1n
Z ,E
1n 
Z1n = E1n

4--2.3 S [ ... ], Tr=1n , Z1n = E1n,
∧Y n. B1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez a2 Z


1n 

O SR
6--1.5

S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n , U s f Z ,E
1n 1n 

∧Y n. B1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez a2 Z


1n 

S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n , U s f Z ,E


1n 1n 

∧Y n. B1
ez
1n
Z ,Y
1n  1n
 Z = Y ∨ Z = f -- Y ,1n 1n
N 1n

N E
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n f2 Z


1n 

O P


6--1.4 S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N U
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n s f


1n
Z ,E
1n 

 E f2
1n 
Z
- 478 -


Die analytische Gültigkeit der Sequenz 1 erhält man in Anwendung der Erwei-
terungsregel ER
über die analytisch gültige Sequenz
Sym=1n , E1n = Z1n Z1n = E1n
 
Sequenz 1 , Anhang XXXVI :

Sym=1n , E1n = Z1n Z1n = E1n

O ER
Sym=1n , U s
1n
Z ,E
1n 
, E1n = Z1n Z1n = E1n

1

S [ ... ], Sym=1n , U s s
1n
Z ,E
1n 
Z1n = E1n .

Bei der Sequenz 4--2.3 handelt es sich um die als analytisch gültig nachgewiese-

ne Sequenz 2 aus Anhang XXII.
- 479 -

XLIII:
 
Zu S. 310

Die analytische Gültigkeit der Sequenz


6--1.7

S [ ... ], Sym=1n , N f Z ,E
1n 1n 
B ez a2 Z
1n 

ist der in Anhang XXXVIII gegebenen Ableitung der Sequenz


5--4.1

S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
V 2 Z
1n 

zu entnehmen.

XLIV:
 
Zu S. 310

Die analytische Gültigkeit der Sequenz


6--1.9

S [ ... ], E1n = Z1n N f
1n
Z ,E
1n 

ergibt sich ganz so wie die analytische Gültigkeit der Sequenz


6--1.3

S [ ... ], E1n = Z1n U s f Z ,E
1n 1n 
,
vgl. Anhang XL.

XLV:
 
Zu S. 310

Wäre die Sequenz


S [ ... ], N f
1n
Z ,E
1n 
P 2 Z
1n 

analytisch gültig, dann hätte man wegen der analytischen Gültigkeit der Sequenz
6--1.9

S [ ... ], E1n = Z1n N f
1n
Z ,E
1n 

über die Schnittregel SR auch die analytische Gültigkeit der Sequenz


S [ ... ], E1n = Z1n P 2 Z
1n 

bzw.
S [ ... ], E1n = Z1n B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 
.
Dieser Sequenz geht jedoch die analytische Gültigkeit ab: Über P würde sie im

rechten Zweig auf die nicht reduzierbare Sequenz


S [ ... ], E1n = Z1n B ez a2
1n 
Z

zurückgeführt vgl. Anhang XLI .
- 480 -

XLVI:
 
Zu S. 310f

In Anwendung der Schnittregel SR auf die Sequenzen


6--1.10

N f Z ,E
1n 1n 
N s
1n
Z ,E
1n 

und
5--2.5

S [ ... ], Sym=1n , N s
1n
Z ,E
1n 
B ez s2
1n 
Z

vgl. Anhang XXXVI erhält man die Sequenz
6--1.12

S [ ... ], Sym=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
B ez s2 Z
1n 
.
Die Sequenzen-Addition dieser letzten Sequenz und der Sequenz

6--1.13

S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n , N f
1n
Z ,E
1n 
,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n  1n 1n
 Z = Y ∨ Z = f -- Y , 1n
N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez a2 Z


1n 
,
 
die sich wie die Sequenz 6--1.5 ergibt vgl. Anhang XLII , führt unter Einsatz
der Kürzungsregel auf die Sequenz KR
S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n , N f
1n
Z ,E
1n 

∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez s2 Z


1n 

∧ B ez a2 Z
1n 

bzw.
S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n , N f
1n
Z ,E
1n 

∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N P
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n 2 Z


1n 

und damit über P auf





6--1.11 S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n ,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N N
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n f


1n
Z ,E
1n 

 P 2
1n 
Z .
- 481 -

XLVII:
 
Zu S. 312

Die analytische Gültigkeit der Sequenz


6--1.16

S [ ... ], Sym=1n , N s
1n
Z ,E
1n 
B ez s2
1n
Z ,E
1n 

ergibt sich in Anwendung der PR -Regel aus der Sequenz


S [ ... ], Sym=1n , N s
1n
Z ,E
1n 
B ez s
1n
Z ,E
1n 
,

die mit
N 1n,1n
∈ Var

X 1n,1n 

als analytisch gültig erwiesen werden kann. Vgl. Anhang XXXVI.


- 482 -

XLVIII:
 
Zu S. 314

Die Sequenz
S [ ... ], B ez s2 Z
1n 
B ez
2 Z
1n 

ist analytisch gültig, weil sie reduzierbar ist:



Man wird über die -Regel auf O
S [ ... ], B ez s2
1n 
Z , B ez s< Z
n
∨ B ez s> Z
1n 

und
1

S [ ... ], B ez s2 Z ,
1n 
B ez s Z
1n 

zurückgeführt. Erneute Anwendung der O-Regel auf die erste dieser beiden Se-

quenzen liefert
2

S [ ... ], B ez s2
1n 
Z ,∼, B ez s< Z
n

und
3

S [ ... ], B ez s2
1n 
Z ,∼, B ez s> Z
1n 
∼ .

Man hat für 2 :

S [ ... ], B ez s2
1n 
Z ,∼, B ez s< Z
n
B ez
2
1n 
Z
M
O∨
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , B ez s< Z ,A
n 1n 
B ez
2
1n 
Z
M ∧
∼ O
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , B ez < Z ,A
n 1n 
, Z1n = A1n B ez
2
1n 
Z
M ∨
PL
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , B ez < Z ,A
n 1n 
,∼ B ez < Z
n
∨ B ez >
1n 
Z
M ∨
PL
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , B ez < Z ,A
n 1n 
,∼ B ez < Z
n

M
P∨
S [ ... ], ∼ , ∼ , ∼ , B ez < Z ,A
n 1n 
,∼ B ez < Z ,A
n 1n 

M
AR
 
Die Sequenzen 3 und 1 werden ganz entsprechend unter Einsatz der PR -Regel

reduziert.
- 483 -

XLIX:
 
Zu S. 318
 
1. Zu 7--1.1 :

Aus den analytisch gültigen Sequenzen


B
S [ ... ], ez < Z ,E
n 1n 
, Z1n = E1n B ez a<
n
Z ,E
1n 
,
S ... , B B
1n n 1n 1n 1n n
[ ] ez > Z ,E , Z =E ez a> Z ,E
und
S ... , B B
1n 1n  1n 1n 
[ ] ez Z ,E , Z1n = E1n ez a Z ,E

vgl. die entsprechenden Denitionen oben S. 195 erreicht man respektive in
∨ ∨ ∨
P
zweifacher Anwendung von L , in Anwendung von R und L sowie in zweifacher P P

Anwendung von R die Sequenzen P
1

S [ ... ], B ez < Z ,E
n 1n 
, Z1n = E1n B ez a2
1n
Z ,E
1n 
,
2

S [ ... ], B ez >
1n
Z ,E ,
n
Z1n = E1n B ez a2
1n
Z ,E
1n 

und
3

S [ ... ], B ez
1n
Z ,E
1n 
, Z1n = E1n B ez a2
1n
Z ,E
1n 
.
Nach Hinzufügung der Adjunktion
B ez < Z ,E
n 1n 
∨ B ez > Z ,E
1n n

zu den Antezedentien von 1 und 2 gemäÿ



erreicht man aus den so erhalte-

ER

nen Sequenzen in Anwendung von die Sequenz O
4

S [ ... ], B ez < Z ,E
n 1n 
∨ B ez >
1n
Z ,E ,
n

Z1n = E1n B ez a2
1n
Z ,E
1n 
.

Hinzufügung der Adjunktion


B ez < Z ,E
n 1n 
∨ B ez >
1n
Z ,E
n
∨ B ez
1n
Z ,E
1n 


zu 4 und 3 gemäÿ

ER und anschlieÿende Anwendung von O gibt ∨

S [ ... ], B ez < Z ,E
n 1n 
∨ B ez >
1n
Z ,E
n
∨ B ez Z ,E
1n 1n 
,
Z =E1n 1n
B ez a2 Z ,E
1n 1n 

bzw.
7--1.1

S [ ... ], B ez
2 Z ,E
1n 1n 
, Z1n = E1n B ez a2
1n
Z ,E
1n 
.
 
2. Zu 7--1.2 :

Der Nachweis der analytischen Gültigkeit von


- 484 -

7--1.2

S [ ... ], B ez
2
1n
Z ,E
1n 
, Z1n = E1n B ez s2 Z ,E
1n 1n 

erfolgt mit Z1n = E1n statt Z1n = E1n auf die gleiche Weise wie der Nachweis der

analytischen Gültigkeit von 7--1.1 .

L:
 
Zu S. 321

Man hat unter Einbeziehung der analytisch gültigen Sequenz


Sym=1n , E1n = Z1n Z1n = E1n

vgl. Anhang XXXVI :

4--2.3 S [ ... ], Tr=1n , Z1n = E1n,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n eza2 Z


1n 

Sym=1n , E1n = Z1n Z1n = E 1n

O SR
S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n , E1n = Z1n,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez a2 Z


1n 

O ER
S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n , N s
1n
Z ,E
1n 
,
∧Y 1n
. B ez
1n
Z ,Y
1n  1n 1n
 Z = Y ∨ Z = f -- Y , 1n
N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez a2 Z


1n 

7--3.3

S [ ... ], Sym=1n , Tr=1n, N s
1n
Z ,E
1n 
,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y , N 1n

N E
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n f2 Z


1n 
.


Die analytische Gültigkeit der Sequenz 4--2.3 ist Anhang XXII zu entnehmen,

wo sie als die Sequenz 2 geführt wird.
- 485 -

LI:
 
Zu S. 330

Die Sequenz
D I
a /
O
oder
Re=1n, E E ,
n
B ez a2
1n 
E /
O

ist nicht reduzierbar.


O
Die Anwendung von ∧ auf die Allaussage Re=1n Re=1n steht für
∧ X1n X1n = X1n, vgl. oben S. 199  erweitert bei Wahl der Konstanten E1n das An-
tezedens um die nicht verwertbare Primaussage E1n = E1n:
Re=1n, E E ,
n
B ez a2 E
1n 
, E1n = E1n /.
O

Die Wahl einer von E1n verschiedenen Konstanten A1n kann zu einer Reduktion
nichts beitragen, da A1n weder an anderer Stelle in der Sequenz vorkommt noch
durch weitere Regelanwendungen ins Spiel gebracht werden kann.
n
E E ist eine weitere Primaussage. Die Anwendung von auf 2 E
1n 
O B
B
ez a
1n 
gibt das Sukzedens ez a
2 E :
n
Re=1n, E E , B ez a2 E
1n 
, E1n = E1n B ez a2
1n 
E ,
das mangels zur Verfügung stehender Denitionen oder denitorischer Allaussa-
gen ebenfalls prim ist. Eine Reduktionschance erönet sich auch über die Prämisse
B
ez a
2 E
1n 
nicht.
- 486 -

LII:
 
Zu S. 330

Wir haben zu zeigen: Wenn für ein System Σ, das allein die schematischen Kon-
stanten E n und E1n aufweist,

1 Σ / /
O
 
gilt, dann gilt bei Erfüllung der oben S. 331 genannten Bedingungen b -- d auch
2

Σ, ∧X n. C
1
1n 
X DX 1n 
/ /,
O

3

Σ, ∧ Xn . C X
n
D X
n
/ /
O

und
4

Σ, ∧ Xn ∧ Y n . C 1
X ,Y
n 1n 
 D X ,Y n 1n 
/ /.
O
 
Die oben ebd. genannte Bedingung a ist bereits berücksichtigt.
Es genügt, wenn wir uns auf den erforderten Nachweis für die Unableitbar-

keitsaussage 2 beschränken. Die erforderten Nachweise für die Unableitbarkeits-
 
aussagen 3 und 4 ergeben sich entsprechend, wenn man
5

DX ∧X n. C 1
X
1n 

1n 

durch
∧X . C X  D X n
n n

bzw.
∧X ∧Y . C X ,Y  D X ,Y n 1n
n 1n  n 1n 

ersetzt sowieC E durchC E bzw.C E , E und D E DE


1n  n n 1n  1n  n
durch
bzw. D E , E ersetzt.
n 1n 

Der Nachweis, dass unter den erwähnten Umständen die Unableitbarkeitsaus-



sage 2 gilt, läuft auf den Nachweis hinaus, dass unter den erwähnten Umständen
die Sequenz
6

Σ, ∧X n. C
1
X
1n 
 DX 1n 
/
O

nicht reduzierbar ist. Wenden wir uns der Sequenz 6 zu.
Da nicht bereits
Σ /
O
 
reduzierbar ist vgl. 1 , kann 6 nur dadurch reduzierbar sein, dass die Allaussa-

ge 5 ins Spiel gebracht wird, d. h. dass auf sie eine Kalkülregel angewendet wird.
Die einzige auf sie anwendbare Kalkülregel ist die ∧ -Regel. Wenn die Wahl der O
schematischen Konstanten bei der Anwendung der ∧ -Regel überhaupt für Re-

O
duktionschancen der Sequenz 6 relevant ist, dann kann sinnvollerweise nur die
schematische Konstante E1n gewählt werden: Die Wahl einer von E1n verschiede-

nen zweitstugen schematischen Konstanten, d. i. einer solchen, die in Σ nicht

auftritt, kann zu Reduktionschancen der Sequenz 6 nichts beitragen. Wir erhal-
ten
- 487 -

Σ, ∧X n. C1
X
1n 
DX , 1n 

C D E

1n  1n 
E /,
O

das ist
Σ, ∧X n. C1
X
1n 
DX , 1n 

C DE DE C E

1n  1n  . 1n  1n 
/,
E  ∧ O

und daraus über die ∼ -Regel O


7

Σ, ∧X n. C1
X
1n 
DX , 1n 

C D E ,D E C E

1n  1n  1n  1n 
E  /.
O

Die Anwendung der O -Regel auf die Subjunktion




8

C E
1n 
 DE 1n 


führt auf die Verzweigung A :

7

Σ, ∧X n. C1
X
1n 
DX , 1n 

C D E ,D E C E

1n  1n  1n  1n 
E  /
O

M
O
 
 
7.A.1 Σ, ∧X n. 1
... ... , 7.A.2 Σ, ∧X n. 1
... ... ,
C 1n 
E ... , DE 1n 
... C E
1n 
C E
1n 
... , DE 1n 
... , DE 1n 
/,
O

die Anwendung der O -Regel auf die Subjunktion




9

DE 1n 
 C 1n 
E

führt auf die Verzweigung B :

7

Σ, ∧X n. C1
X
1n 
DX , 1n 

C D E ,D E C E

1n  1n  1n  1n 
E  /
O

M
O
 
 
7.B.1 Σ, ∧X n. 1
... ... , 7.B.2 Σ, ∧X n. 1
... ... ,
C 1n 
E ... , DE 1n 
... DE 1n 
C E
1n 
... , DE 1n 
... , C E
1n 
/.
O

  
Keine der beiden Verzweigungen A und B wird eine Reduktion von 7 bzw.
  
von 6 ermöglichen. In A wie in B wird die erforderliche Herstellung von
Sequenzen gemäÿ der Anfangsregel u. a. durch so genannte Schleifen ver- AR
- 488 -

hindert, d. h. dadurch, dass Sequenzen auftreten, die bereits aufgetreten waren


oder sich von bereits aufgetretenen Sequenzen nur dadurch unterscheiden, dass
sie Prämissen ein weiteres Mal aufweisen. Vgl. zu den Schleifen Haas 1984,

92 . Vgl. a. oben S. 403, 449.

Die Verzweigung A

Zur Reduktion der Sequenz 7.A.1 :

Die Sequenz 7.A.1 kann nicht schon dadurch reduzierbar sein, dass die Sequenz
10

/
O C E
1n 

reduzierbar wäre aus der man 7.A.1 über



ER
erhält : Eine Reduktion der Se-



quenz 10 ist nicht möglich, weil weder die Anfangsregel auf sie anwendbar ist AR

das Antezedens von 10 ist leer noch eine der -Regeln des Kalküls auf sie P
anwendbar ist, die allesamt auf eine junktoren- oder quantorenlogische Zusam-
mensetzung abstellen C1n  
E ist aufgrund der Bedingung b prim. Die -Regeln O
des Kalküls entziehen sich der Anwendung, weil sie ein nicht-leeres Antezedens
verlangen.
Auch die Sequenz
11

Σ C E
1n 

ist nicht reduzierbar aus der man ebenfalls 7.A.1 über



ER erhält : Nicht nur war



1 Σ / /
O

vorausgesetzt vgl. oben S. 486 mit
Σ /
O
 
erhielte man die Reduzierbarkeit von 11 vgl. oben S. 156 , es greift auch aus
P
dem gerade genannten Grund keine der -Regeln des Kalküls und, da der Satz
C 1n 
E und die Aussageform
1n 
C 
X gemäÿ den Bedingungen c und d in Σ


O
nicht vorkommen, verschaen die -Regeln des Kalküls keine Prämisse
1n 
E , C
die eine Anwendung der Anfangsregel ermöglichte.AR
O
Über die -Regel, die C
1n 
E zum Verschwinden brächte, kann keine Reduktion

O
von 11 erreicht werden, da sonst über die -Regel bereits eine Reduktion von
Σ /
O
erreichbar gewesen wäre.
O  
Für die Anwendungen von auf die Subjunktionen 8 und 9 ergibt sich:


O

Wendet man in 7.A.1 die -Regel auf 8 an, erhält man im linken Zweig erneut


7.A.1 .

O
Für die Anwendung von auf 9 hat man



7.A.1 Σ, ∧X n. 1
... ... ,
C 1n 
E ... , DE 1n 
... C 1n 
E

O
M

 
- 489 -

 
7.A.1.1 Σ, ∧X n. 1
... ... , 7.A.1.2 Σ, ∧X n. 1
... ... ,
C 1n 
E ... , DE 1n 
... DE 1n 
C E
1n 
... , DE 1n 
... , C E
1n 
C 1n 
E
M
AR

O
Wendet man in 7.A.1.1 die -Regel auf 8 an, erhält man im linken Zweig

 

7.A.1 .

O
Die Anwendung von auf 9 ergibt im linken Zweig wieder 7.A.1.1 .




Eine Reduktion der Sequenz 7.A.1 ist nur möglich, wenn sie unabhängig von
 
O

den Schleifen produzierenden -Anwendungen auf 8 und 9 in 7.A.1.1 erfol-

gen kann also auch unabhängig von der ∧ -Anwendung auf 5 ebd., vgl. oben


O
S. 486 , d. h. wenn bereits die Sequenz
12

Σ DE 1n 

reduzierbar ist.

Zur Reduktion der Sequenz 7.A.2 :

Wendet man in 7.A.2 die


 
O -Regel auf 
8 an, erhält man im rechten Zweig

Σ, ∧X n. 1
... ... ,
C E ... , D E ... , D E , D E
1n  1n  1n  1n 
/,
O

die Prämisse D E ist ein weiteres Mal aufgetreten.


1n 

Für die Anwendung von



O auf 
9 hat man


7.A.2 Σ, ∧X n. 1
... ... ,
C E
1n 
... , DE 1n 
... , DE 1n 
/
O

O
M

 
 
7.A.2.1 Σ, ∧X n. 1
... ... , 7.A.2.2 Σ, ∧X n. 1
... ... ,
C E
1n 
... , DE 1n 
... , DE 1n 
DE 1n 
... ... , ... ... , D E ,C 1n 
E
1n 
/
O

M
AR
Wendet man in 7.A.2.2 die

O -Regel auf
 
8 an, erhält man im rechten Zweig

Σ, ∧X n. 1
... ... ,
... ... , ... ... , D E ,C 1n 
E
1n 
, DE 1n 
/,
O

die Anwendung von O auf


 
9 ergibt im rechten Zweig
- 490 -

Σ, ∧X n.
1
... ... ,
D E ,C E ,C E / .
... ... , ... ... ,
1n  1n  1n 
O

Die Prämissen D E
1n 
undC E sind gegenüber 7.A.2.2
1n 
jeweils ein weiteres


Mal aufgetreten.

Eine Reduktion der Sequenz 7.A.2 ist nur möglich, wenn bereits die Sequenz
13

Σ, DE 1n 
/
O

reduzierbar ist.

Über die Verzweigung A kann es damit unter den oben S. 486 genannten Um-
 
ständen vgl. ebd. die ersten vier Textzeilen eine Reduktion der Sequenz 7

bzw. der Sequenz 6 nicht geben. Es wäre sowohl eine Reduktion der Sequenz
 
7.A.1 als auch eine Reduktion der Sequenz 7.A.2 erfordert. Eine Reduktion

von 7.A.1 setzte die Reduzierbarkeit von
12

Σ DE 1n 
,

eine Reduktion von 7.A.2 die Reduzierbarkeit von
13

Σ, DE 1n 
/
O
 
voraus. Die Sequenzen 12 und 13 können jedoch nicht beide reduzierbar sein.
 
Mit 12 und 13 wäre gemäÿ SR
Σ, Σ /
O

und damit gemäÿ KR auch


Σ /
O

reduzierbar. Es war aber



1 Σ / /
O

vorausgesetzt vgl. oben S. 486 .

Die Verzweigung B

Zur Reduktion der Sequenz 7.B.1 :

Wendet man in der mit 7.A.1.1 übereinstimmenden Sequenz 7.B.1 die -Regel
 
O
 
auf 8 an, erhält man im linken Zweig 7.A.1 . Die Anwendung von

auf 8

O
 
führt 7.A.1 auf sich selbst zurück. Die Anwendung von auf 9 führt 7.A.1

 
O
auf 7.B.1 zurück.

O 
Wendet man in 7.B.1 die -Regel auf 9 an, ergibt sich im linken Zweig wieder


7.B.1 .
 
Eine Reduktion der Sequenz 7.B.1 ist wie eine Reduktion der Sequenz 7.A.1
nur möglich, wenn bereits die Sequenz
12

Σ DE 1n 

reduzierbar ist.
- 491 -


Zur Reduktion der Sequenz 7.B.2 :

Die Sequenz 7.B.2 kann nicht schon dadurch reduzierbar sein, dass die Sequenz
14

C E
1n 
/
O

reduzierbar wäre aus der man 7.B.2 über



erhält . Die Sequenz 14 ist aus

ER  

entsprechenden Gründen unreduzierbar wie die Sequenz 10 , vgl. oben S. 488.


Auch die Sequenz
15

Σ, C E
1n 
/
O

aus der man ebenfalls 7.B.2 über



ER erhält 
ist unreduzierbar. Nicht nur hat
man wegen

1 Σ / /
O

nicht
Σ /,
O

woraus sich die Reduzierbarkeit von 15 ergäbe die Reduzierbarkeit von
Σ /
O

lieferte über ER
die Reduzierbarkeit von 15 . Es sind auch wegen des leeren



Sukzedens von 15 weder die Anfangsregel noch die -Regeln des Kalküls AR P
anwendbar; ferner entzieht sich der Satz
1n 
E , der prim ist, jeglicher Anwen- C
O  
dung einer -Regel. Da gemäÿ den Bedingungen c und d der Satz
1n 
E und C
die Aussageform

1n 
C
X in Σ nicht vorkommen, stehen für Reduktionsversuche
von 15 keine anderen Optionen zur Verfügung als für Reduktionsversuche der
nicht reduziblen Sequenz
Σ /.
O

O
Für die Anwendungen von auf die Subjunktionen 8 und 9 ergibt sich:
  

 
Wendet man in 7.B.2 die -Regel auf 8 an, erhält man

O

7.B.2 Σ, ∧X n. 1
... ... ,
C E
1n 
... , DE 1n 
... , C E
1n 
/
O

O
M

 
 
7.B.2.1 Σ, ∧X n. 1
... ... , 7.B.2.2 Σ, ∧X n.
1
... ... ,
C E
1n 
... , DE 1n 
... , C E
1n 
C E
1n 
... ... , ... ... , C 1n 
E , DE 1n 
/
O

M
AR
- 492 -

Wendet man in 7.B.2.2 die


 
O -Regel auf 
8 an, erhält man im rechten Zweig

Σ, ∧X n. 1
... ... ,
... ... , ... ... , C E
1n 
, D E ,D E 1n  1n 
/,
O

wendet man in 7.B.2.2 die



O -Regel auf
 
9 an, erhält man im rechten Zweig

Σ, ∧X n. 1
... ... ,
... ... , ... ... ,C E , D E , C E /. 1n  1n  1n 
O

Die Prämissen D E
1n 
undC E sind gegenüber 7.B.2.2
1n 
jeweils ein weiteres


Mal aufgetreten.
 
O
Wendet man in 7.B.2 die -Regel auf 9 an, erhält man im rechten Zweig


Σ, ∧X n. 1
... ... ,
... ... , ... ... , C 1n 
E ,C 1n 
E /.
O

Die Prämisse C 1n 
E ist gegenüber 7.B.2 ein weiteres Mal aufgetreten.



Eine Reduktion der Sequenz 7.B.2 ist nur möglich, wenn bereits die Sequenz
16

Σ, C E
1n 
, DE 1n 
/
O

reduzierbar ist.

Über die Verzweigung B kann es damit ebenfalls unter den oben S. 486 genann-
 
ten Umständen keine Reduktion der Sequenz 7 bzw. der Sequenz 6 geben. Die
 
erforderten Reduktionen von 7.B.1 und 7.B.2 setzten die Reduzierbarkeit von
12

Σ DE 1n 

bzw. von
16

Σ, C E
1n 
, DE 1n 
/
O
 
voraus. Die Sequenzen 12 und 16 können jedoch genauso wenig wie die Se-
   
quenzen 12 und 13 beide reduzierbar sein. Mit 12 und 16 wäre gemäÿ SR
Σ, C E
1n 
,Σ /
O

und damit gemäÿ KR auch


15

Σ, C 1n 
E /
O
 
reduzierbar. Es war aber 15 als unreduzierbar eingesehen vgl. die vorige Seite .

Die unter den oben S. 486 genannten Umständen weder über die Verzweigung
 
A noch über die Verzweigung B reduzierbare Sequenz
6

Σ, ∧X n. C 1
X
1n 
 DX 1n 
/
O

ist unter diesen Umständen nicht reduzierbar.


- 493 -

LIII:
 
Zu S. 331

Es ist zu zeigen: Mit


1

s 1I , s 2I , s 3I , D I
a / /
O

hat man auch


2

s 1I , s 2I , s 3I , s 4I , D I
a / /,
O

obwohl für den Satz


s 4I : ∧X n. B
1
ez a2 X
1n  .
 B ez a< X
n
∨ B ez a> X
1n 
∨ B ez a
1n 
X
  
vgl. oben S. 329 nur die Bedingungen a -- c erfüllt sind, nicht aber die Bedin-

gung d erfüllt ist. ez a
2 E B
1n 
kommt in
a: I
3 B ez a2 E
1n 


vor, allerdings in Erfüllung des zweiten Teils der Bedingung d nicht in
B ez a< X
n
∨ B ez a> X
1n 
∨ B ez a
1n 
X ,
so dass der Satz s 4I nicht logisch falsch sein kann, wie hier nur angedeutet sei. Zur
 
Bedingung d vgl. oben S. 331.
Die Sequenz
3

s 1I , s 2I , s 3I , s 4I , D I
a /
O

ist von der Gestalt


4

Σ, ∧X n. C 1
X
1n 
DX 1n 
/
O

a

oder, wenn wir I isolieren, von der Gestalt
3

5

Σ' , C E
1n 
, ∧X n. C 1
X
1n 
 DX 1n 
/.
O
 
Die Bedingungen c und d sind erfüllt, wenn in ihnen Σ' an die Stelle von Σ tritt

vgl. oben ebd. .
Weil nicht bereits
Σ' , E
1n 
/
O C

reduzierbar ist vgl. 1 , kann 5 nur über die Anwendung von

O∧ auf die letzte
Prämisse reduzierbar sein und das heiÿt, wenn

6

Σ' , CE 1n 
, ∧X n. C 1
X
1n 
DX , 1n 

CE D E ,D E C E

1n  1n  1n  1n 
 /
O


reduzierbar ist vgl. Anhang LII S. 486f .
O 
Die Anwendung von auf die vorletzte Prämisse von 6 führt auf die Verzwei-


gung A :
- 494 -

6

Σ' , C E
1n 
, ∧X n. 1
... ... ,
C 1n 
E  D E ,D E 1n  1n 
 C E
1n 
/
O

M
O
 
6.A.1

Σ' , C E
1n 
, ∧ ... , 6.A.2

Σ' , C E , ∧ ... ,
1n 

C E
1n 
... , DE 1n 
... C E
1n 
C E
1n 
... , D E ... , D E
1n  1n 
/,
O

die Anwendung von



O

auf die letzte Prämisse von 6 führt auf die Verzwei-


gung B :

6

Σ' , C E
1n 
, ∧X n. 1
... ... ,
C 1n 
E  D E ,D E 1n  1n 
 C E
1n 
/
O

M
O
 
6.B.1

Σ' , C E
1n 
, ∧ ... , 6.B.2

Σ' , C E , ∧ ... ,
1n 

C E
1n 
... , DE 1n 
... DE 1n 
C E
1n 
... , D E ... ,C E
1n  1n 
/.
O

 
Die Sequenzen 6.A.2 und 6.B.2 , die den jeweils rechten Zweig der Verzweigun-
 
gen A und B erönen, sind reduzierbar:
Die Anwendung von auf die Subjunktion

O
DE 1n 
 C E
1n 


in 6.A.2 ergibt die Unter-Verzweigung

6.A.2

Σ' ,C E , ∧ ... , 1n 

C E
1n 
... , D E ... , D E
1n  1n 
/
O

M
O
 
6.A.2.1

Σ' , C E , ∧ ... , 1n 
6.A.2.2

Σ' , C E , ∧ ... ,
1n 

C E
1n 
... , D E ... , D E
1n 
DE 1n  1n 
... ... , ... ... , D E ,C E
1n  1n 
/
O

M
AR M
O
6.A.2.2

Σ' , C E , ∧ ... ,
1n 

... ... , D E ,C E C
1n  1n  1n 
... ... , E
M
AR
- 495 -

Die Anwendung von O auf C E


1n 
in 6.B.2 ergibt


6.B.2

C E , ∧ ... ,
Σ' ,
1n 

C E
1n 
... , D E ... ,C E
1n  1n 
/
O

M
O
6.A.2.2

Σ' , C E
1n 
, ∧ ... ,
... ... , ... ... , C E
1n 
C E
1n 

M
AR
 
Was die Reduzierbarkeit von 6.A.1 und 6.B.1 anbetrit, so zeigen in Entspre-
 
chung zur Reduzierbarkeit von 7.A.1 und 7.B.1 angestellte Überlegungen vgl.

Anhang LII S. 488  sie sollen hier nicht detailliert vorgeführt werden , dass
 
6.A.1 und 6.B.1 nur reduzierbar sind, wenn bereits
7

Σ' , C E
1n 
DE 1n 

O
reduzierbar ist. Anwendungen von auf die in 7.A.1 und 7.B.1 nicht auftre-
 

tende Prämisse C
1n 
E verhelfen nicht dazu, Schleifen zu vermeiden, die sonst

nicht zu vermeiden gewesen wären.
   
Weil mit Σ' an Stelle von Σ die Bedingungen c und d erfüllt sind, ist 7 nur
zu reduzieren, wenn
8

Σ' DE 1n 


reduzierbar ist. In 7 gestattet die Prämisse E lediglich die Anwen- C 1n 

O
dung der -Regel, ohne dass eine solche Anwendung unter Elimination von
D E
1n 


 
angesichts der erfüllten Bedingungen c und d eine Reduktionschance
erönete. Vgl. dazu auch oben S. 488.
Die Sequenz

9 s 1I , s 2I , s 3I ,
Re=1n, E E
n
B ez a< E
n
∨ B ez a> E
1n 
∨ B ez a
1n 
E

ist aber nicht reduzierbar, ganz gleich, ob wir durch Anwendungen von PL, PR
∨ ∨

oder von beiden Regeln auf


9.1

s 1I , s 2I , s 3I , Re=1n, E E
n
B ez a< E ,
n

9.2

s 1I , s 2I , s 3I , Re=1n, E E
n
B ez a> E
1n 

oder
9.3

s 1I , s 2I , s 3I , Re=1n, E E
n
B ez a E
1n 

geführt werden.
Betrachten wir die Sequenz 9.1 . Die Anwendung von ∧ auf s 1I bringt bei der



O
Wahl der schematischen Konstanten E n vgl. dazu Anhang LII S. 486
- 496 -

n
s 1I , s 2I , s 3I , Re=1n, E E ,
B ez a< E
n
 ∨Y1n ∨ Z n,1n . Z E ,Y
n 1n 
∧ E1n 6= Y1n B ez a< E
n

bzw.
 n
10 s 1I , s 2I , s 3I , Re=1n, E E ,
B ez a<
n
 ∨Y1n ∨ n,1n .
E E ,Y Z Z n 1n 
∧ E1n 6= Y1n,
Z
∨Y1n ∨ n,1n .
n 1n 
Z
E , Y ∧ E 6= Y1n. 
1n
B ez a< E
n
B ez a< E .
n

Die Anwendung von O auf die letzte Prämisse bringt im linken Zweig


s 1I , s 2I , s 3I , ∼ , ∼ ,
∼,∼ ∨Y n ∨
1
Z n,1n . Z E ,Y
n 1n 
∧ E1n 6= Y1n .

Die Anwendung von P∨ bringt hieraus bei der Wahl von E n 1

s 1I , s 2I , s 3I , ∼ , ∼ ,
∼,∼ ∨ Z n,1n . Z E ,E
n 1n 
∧ E1n 6= E1n .

Unabhängig davon, wie bei einer erneuten Anwendung von ∨ die schematische P
Konstante gewählt wird, erhält man nach der anschlieÿenden Anwendung von

P
im entstandenen rechten Zweig

s 1I , s 2I , s 3I , ∼ , ∼ ,
∼,∼ E1n 6= E1n .
Über P erhält man
s 1I , s 2I , s 3I , ∼ , ∼ ,
∼ , ∼ , E1n = E1n /,
O

ohne dass die Möglichkeit gegeben wäre, die Aussage E1n = E1n im Sukzedens zu
platzieren.

O
Wendet man in 10 die -Regel statt auf die letzte auf die vorletzte Prämisse


an, erhält man im linken Zweig wieder 10 .
Die Reduktionsversuche, die mit einer Anwendung von

statt auf s 1I auf s 2I O
I
oder s 3 beginnen, enden beinahe exakt nach dem gleichen Muster erfolglos.
 
Die Reduktionsversuche für die Sequenzen 9.2 und 9.3 scheitern auf die glei-

che Weise wie die ihnen entsprechenden Reduktionsversuche für die Sequenz 9.1 .
 
Die Gültigkeit der Unableitbarkeitsaussage 1 sowie mit Σ' an Stelle von Σ die
  
Erfüllung der Bedingungen c und d in Rechnung gestellt sind die Sequenzen 9
 
und 3 nicht reduzierbar und ist die Unableitbarkeitsaussage 2 im Haupttext

die Unableitbarkeitsaussage 10 als gültig erwiesen.
- 497 -

LIV:
 
Zu S. 332

Es ist zu zeigen:

Mit
Σ / /
O
und
Σ A
hat man auch
Σ, A / /.
O

Angenommen, man hätte mit


Σ / /
O
und
Σ A
weiterhin
Σ, A /,
O

d. h., mit der logischen Ungültigkeit von



1 Σ /
O

und der logischen Gültigkeit von



2 Σ A
weiterhin die logische Gültigkeit von

3 Σ, A /.
O

Die Anwendung der Schnittregel SR auf  


2 und 3 erbrächte die logische Gültig-
keit der Sequenz
Σ, Σ /,
O

bzw. nach Anwendung der Kürzungsregel KR, der Sequenz



1 Σ /,
O

die als logisch ungültig vorausgesetzt war.


Man hat nach Vorgabe von
Σ / /
O
und
Σ A
also nicht
Σ, A /,
O
sondern
Σ, A / /.
O
- 498 -

LV:
 
Zu S. 332
 
Im Folgenden werden die Ableitbarkeitsaussagen I 5.1 -- I 5.5 nachgewiesen, in-
dem die logische Gültigkeit der betreenden Sequenzen aufgezeigt wird. Dabei
wird der Vereinfachung halber darauf zurückgegrien, dass Sequenzen der folgen-
den Gestalten logisch gültig sind:

1 ∧ x A x An ,



2 A A ∨ B ∨ C,

3 ∧ x . A x Bx,Bn
 
An ,


insbesondere
∧X n. C
1
X
1n 
 D X ,D E 1n  1n 
C 1n 
E ,

4 ∧ x ∧ y . A x,y   B x,y , B n,m
 
A n,m ,


insbesondere
∧ Xn ∧ Y n . C
1
n
X ,Y
1n 
D X ,Y , n 1n 

D E ,E C

n 1n  n 1n 
E ,E .

Die logische Gültigkeit von 1 ergibt sich über die Ableitung

O AR
  
∧x A x , A n An

O O∧

1 ∧ x A x An



Die logische Gültigkeit von 2 ergibt sich über die Ableitung

O AR
A A

O PL

A A ∨ B

O PL


2 A A ∨ B ∨ C
- 499 -

 
Die logische Gültigkeit von 3 ergibt sich im Ausgang von 1 mit
 
Ax Bx

für A x und mit
 
An Bn

für A n über die Ableitung

∧ x . A x Bx

An

Bn


O PR

∧ x . A x   
Bx Bn An

O P


3 ∧ x . A x Bx,Bn
 
An


 
Die logische Gültigkeit von 4 ergibt sich im Ausgang von 1 mit
 
A n,y  B n,y

für A x und mit
 
A n,m  B n,m

für A n über die Ableitung

∧ y . A n,y   B n,y

A n,m

 B n,m


O PR

   
∧ y . A n,y  B n,y B n,m  A n,m

O ER
∧ x ∧ y . A x,y   B x,y ,
∧ y . A n,y   B n,y 
 
B n,m  A n,m

O O∧
∧ x ∧ y . A x,y   B x,y
 
B n,m  A n,m


O P


4 ∧ x ∧ y . A x,y   B x,y ,


 
B n,m A n,m
- 500 -


Zu I 5.1 :

∧ Xn ∧ Y n . E h
1
t  X ,Y
n 1n 
 YX ,
n

EE
n
Eh t 
n
E ,E
1n 

s 5I , a b
I
2
I
1

O ER, ER, ...


S I, D b I
a
I
1


Zu I 5.2 :

O AR
Eh
t  E ,E
n 1n 
, E1n = E1n Eh t  E ,E
n 1n 
∧ E1n = E1n

O P∨, P∨
E h E ,E 
n 1n 
, E1n = E1n ∨Y n ∨ 1
Z n,1n . Z E ,Y
n 1n 
E1n = Y1n
. Z E ,Y B
t ∧

∨Z
n 1n  n
s 6I , ∨Y n
1 n,1n ∧ E1n = Y1n ez s< E

O SR
s 6I , Eh
t  E ,E
n 1n 
, E1n = E1n B ez s< E
n

Re=1n E1n = E1n

O SR
s 6I , Re=1n , Eh t  E ,E
n 1n 
B ez s< E
n

s 6I , a,b b
I
1
I
1
I
2

O ER, ER, ...


S I, D ,b b I
a
I
1
I
2
- 501 -


Zu I 5.3 :

B E
n
B E
n
B 1n 
E B 1n 
E
B B B B
ez s< ez s< ∨ ez s> ∨ ez s
n 1n  1n  1n 
s 9I , ez s< E ∨ ez s> E ∨ ez s E ez s2 E

O SR
s 9I , B ez s< E
n
B ez s2 E
1n 

s 9I , b b I
2
I
3

O ER, ER, ...


S I, D ,b,b b
I
a
I
1
I
2
I
3


Zu I 5.4 :

s 10I , B ez s2 E
1n 
, B ez a2 E
1n 
Al 2 E
1n 

s 10I , a,b b
I
3
I
3
I
4

O ER, ER, ...


S I, D ,b,b,b b
I
a
I
1
I
2
I
3
I
4


Zu I 5.5 :

s 11I , B ez s2 E
1n 
, B ez a2 E
1n 
U 2 E
1n 

s 11I , a,b b
I
3
I
3
I
5

O ER, ER, ...


S I, D ,b,b,b,b b
I
a
I
1
I
2
I
3
I
4
I
5
- 502 -

LVI:
 
Zu S. 336

Die logische Gültigkeit der Sequenz


2

B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z /
O

erhält man über die Ableitung

O AR
B ez s2 Z ,
1n 
B ez a2
1n 
Z B ez a2
1n 
Z

O P
B ez s2 Z ,
1n 
B ez a2 Z ,
1n 
B ez a2
1n 
Z /
O

OO
∧ ∧
O ∼, ∼

2

B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z /
O

Die logische Gültigkeit der Sequenz

3

∧ X n . W S2 X n
1
1 
... ,
W S2 Z
1n 
B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 
∧ B ez a2 Z
1n 

ist damit gegeben, dass eine Sequenz der Gestalt


∧ x . A x Bx,An
 
Bn


genauso logisch gültig ist wie eine Sequenz der Gestalt


∧ x . A x   
Bx,Bn An

vgl. Anhang LV S. 499 : Man erhält eine Ableitung für eine Sequenz der ersteren
Gestalt, wenn man in der oben, Anhang ebd., gegebenen Ableitung einer Sequenz
∧ ∧
der letzteren Gestalt statt der Regel R die Regel L anwendet. P P
- 503 -

LVII:
 
Zu S. 339

Die Sequenz
D II
a /
O
oder
Re=1n , Sym=1n , ... ... , LE1n N f
21n 
/
O

vgl. oben S. 334 ist nicht reduzierbar.
Einzig die Prämissen Re=1n , Sym=1n und Z1n 6= E1n, die nicht prim sind, erlauben
die Anwendung von Kalkülregeln.
O
Die Anwendung der -Regel auf Re=1n bringt bei der Wahl von E1n oder Z1n


1

Re=1n , ... ... , LE1n N f
21n 
, E1n = E1n /
O

oder
2

Re=1n , ... ... , LE1n N f
21n 
, Z1n = Z1n /.
O

Die Wahl von anderen Konstanten als E1n oder Z1n kann zu einer Reduktion

nichts beitragen.
O 
Die Anwendung von auf Sym=1n in 1 bringt bei der zweifachen Wahl von E1n


Re=1n , ... ... , LE1n Nf


21n 
, E1n = E1n,
E1n = E1n  E1n = E1n /.
O

Die Anwendung von



O auf die neu aufgetretene, letzte Prämisse bringt im rechten
Zweig
Re=1n , ... ... , E1n = E1n,
E1n = E1n  E1n = E1n, E1n = E1n /,
O

d. h., die Gleichheitsaussage E1n = E1n wird nur wiederholt.


O 
Die Anwendung von auf Sym=1n in 2 bringt bei der zweifachen Wahl von Z1n

ein entsprechendes Ergebnis.
Die Anwendung von

O  
auf Sym=1n in 1 oder 2 bringt bei der Wahl von E1n
und Z1n
Re=1n , ... ... , LE1n f
21n 
N
, ... ,
E = Z1n  Z1n = E1n
1n
/.
O

Die Anwendung von O auf die neu aufgetretene, letzte Prämisse bringt im linken

Zweig
3

Re=1n , ... ... , LE1n f N , ... ,
21n 

E = Z  Z = E1n
1n 1n 1n
E1n = Z1n ,
O
die anschlieÿende Anwendung von auf die Prämisse Z1n 6= E1n bringt unter Aus-
tausch der Konklusion E1n = Z1n gegen die Konklusion Z1n = E1n
- 504 -

Re=1n , ... ... , LE1n N f


21n 
, ... ,
E = Z  Z = E1n
1n 1n 1n
Z1n = E1n ,
ohne dass Reduktionsmöglichkeiten entstehen.
Reduktionsmöglichkeiten entstehen auch nicht, wenn bei der Anwendung von
  

O
auf Sym=1n in 1 oder 2 zuerst Z1n und dann E1n gewählt wird: Statt 3 erhält
man
4

Re=1n , ... ... , LE1n N f
21n 
, ... ,
Z = E  E = Z1n
1n 1n 1n
Z1n = E1n ,
die anschlieÿende Anwendung von

O auf die Prämisse Z n 6= E n belässt es bei der
1 1

Sequenz 4 .
- 505 -

LVIII:
 
Zu S. 339

Wir haben zu zeigen: Wenn für ein System Σ, das allein die schematischen Kon-
stanten E n, E1n, Zn und Z1n aufweist,

1 Σ / /
O
 
gilt, dann gilt bei Erfüllung der oben S. 339 genannten Bedingungen b -- d auch
2

Σ, ∧X n. C
1
D X / /,X
1n 

1n 
O

Σ, ∧X . C X  D X / /,
 n n
3 n O

Σ, ∧X ∧Y . C X ,Y  D X ,Y
 1n 1n  1n 1n 
4 1n 1n
/ /,
O

Σ , ∧ X ∧ Y . C X ,Y  D X ,Y /
 1n n 1n n
5 1n n /,
O

Σ, ∧X ∧Y . C X ,Y  D X ,Y
 n 1n  n 1n 
6 n 1n
/ /
O

und
7

Σ, ∧ Xn ∧ Yn . C X ,Y
n n
 D X ,Y n n
/ /.
O


Zu 2 :

Es ist nachzuweisen, dass unter den erwähnten Umständen die Sequenz


8

Σ, ∧X n. C
1
X
1n 
 DX 1n 
/
O

nicht reduzierbar ist. Wegen 1 ist nicht bereits
Σ /
O

reduzierbar.
Anders als auf der Stufe I kann bei einer Anwendung der O∧ -Regel auf die All-
aussage
9

∧X n. C
1
X
1n 
 DX 1n 

sinnvollerweise nicht nur die schematische Konstante E1n, sondern auch die sche-
matische Konstante Z1n gewählt werden. Es kann auch in einer zweifachen An-

O
wendung von ∧ auf 9 zuerst E1n, dann Z1n oder umgekehrt gewählt werden.


Wählt man bei einer einfachen Anwendung von ∧ die schematische Konstante O
E1n, entsteht die Sequenz

10

Σ, ∧X n. C
1
1n 
X DX , 1n 

C D E

1n  1n 
E /,
O


die unter den erwähnten Umständen wie schon auf der Stufe I nicht reduzier-

bar ist vgl. oben Anhang LII S. 486  . Dass im Unterschied zur Stufe I das
System Σ nun auch die schematische Konstante Z1n aufweist, wirkt sich nicht
- 506 -

aus, wenn bei einer einfachen Anwendung von



O∧ auf die Allaussage 9 die


schematische Konstante E1n gewählt wird.


Wählt man bei einer einfachen Anwendung von O∧ die schematische Konstan-
te Z1n, entsteht die Sequenz

11

Σ, ∧X n. C
1
X
1n 
DX , 1n 

C D Z

1n  1n 
Z /,
O


die unter den erwähnten Umständen ebenfalls nicht reduzierbar ist: Man hat im

Nachweis der Nicht-Reduzierbarkeit von 10 lediglich E1n durch Z1n zu ersetzen.
Wählt man bei einer zweifachen Anwendung von ∧ etwa zuerst E1n, dann Z1n, O
entsteht die Sequenz

12

Σ, ∧X n. C
1
X
1n 
DX , 1n 

C D E ,C D Z

1n  1n  1n  1n 
E  Z /.
O


Auch sie ist unter den erwähnten Umständen nicht reduzierbar: Da die Sequenz
 
10 unreduzierbar ist, könnte die Sequenz 12 nur durch einen Rückgri auf die
Prämisse
13

C Z
1n 
 D 1n 
Z
reduzierbar sein.
 
Nun war die Sequenz 10 unreduzierbar, weil sowohl in der Verzweigung A

als auch in der Verzweigung B solche Zweige auftraten, in denen Schleifen pro-

duziert wurden vgl. oben Anhang LII S. 487  . Durch einen Rückgri auf die

Prämisse 13 sind diese Schleifen jedoch nicht zu vermeiden. Wo
1n 
E oder C
D 1n 
E zwar im Antezedens, aber nicht im Sukzedens anzutreen war, oder um-
gekehrt zwar im Sukzedens, aber nicht im Antezedens anzutreen war, so dass
jeweils eine Anwendung der Anfangsregel AR
verhindert wurde, kann ein Rückgri

auf die Prämisse 13 kein fehlendes
1n 
E oder C 1n 
D
E , sondern bestenfalls ein
C 1n 
Z oder D1n 
Z platzieren. Auch wenn man die zweite, mit der Wahl von
O
Z1n verbundene Anwendung von ∧ nicht gleich nach der ersten, mit der Wahl
O
von E1n verbundenen Anwendung von ∧, sondern an einer späteren Stelle ei-

nes Reduktionsversuches von 10 vornimmt, misslingt dieser Versuch aus den

angegebenen Gründen.
Wählt man bei einer zweifachen Anwendung von ∧ zuerst Z1n, dann E1n, ergibtO
sich das Entsprechende.


Zu 3 :

Der Nachweis, dass die Sequenz


Σ, ∧ Xn . C X
n
 DX n
/
O

unter den erwähnten Umständen nicht reduzierbar ist, ergibt sich ganz entspre-
 
chend zu dem Nachweis, dass die Sequenz 8 unter den erwähnten Umständen
nicht reduzierbar ist.
- 507 -

Es ist zu berücksichtigen, dass die Sequenz

Σ, ∧ Xn . C X
n
DX , n

C D E

n n
E /
O


unter den erwähnten Umständen schon auf der Stufe I nicht reduzierbar ist vgl.

oben Anhang LII S. 486 .


Zu 4 :

Es ist nachzuweisen, dass unter den erwähnten Umständen die Sequenz


14

Σ, ∧X n∧Y n. C
1 1
X ,Y
1n 1n 
 DX 1n
,Y
1n 
/
O

nicht reduzierbar ist.


Da nicht bereits
Σ /
O
 
reduzierbar ist vgl. 1 , kann 14 nur durch eine mindestens zweifache Anwen-
O
dung der ∧ -Regel auf die Allaussage
15

∧X n∧Y n. C
1 1
X ,Y
1n 1n 
 D X ,Y
1n 1n 

reduzierbar sein. Nach einer bloÿ einfachen Anwendung von ∧ auf 15 wäre O 

noch keine durch die Anfangsregel AR


herstellbare Sequenz erreicht.


O
Für ein Paar von ∧ -Anwendungen kann die Wahl der schematischen Konstanten
sinnvollerweise zweimal auf E1n, zuerst auf E1n und dann auf Z1n, zweimal auf Z1n
sowie zuerst auf Z1n und dann auf E1n fallen.
Bei diesen Wahlen der schematischen Konstanten erhalten wir für Paare von
O ∧ -Anwendungen auf 15  aus der Sequenz 14  respektive die Sequenzen
16

Σ, ∧X n∧Y n. C
1 1
1n
X ,Y
1n 
D X ,Y ,1n 1n 

∧Y n. C  D E ,Y ,

1n 1n  1n 1n 
1
E ,Y
C E ,E
1n 1n 
 D E ,E
1n 1n 
/,
O

17

Σ, ∧ X n ∧ Y n . C X n, Y n 
1 1
1 1
D X ,Y , 1n 1n 

∧ Y n . C E n, Y n   D E ,Y ,

1 1 1n 1n 
1

C E ,Z
1n 1n 
 D E ,Z
1n 1n 
/,
O

18

Σ, ∧ X n ∧ Y n . C X n, Y n
1 1
1 1 
D X ,Y , 1n 1n 

∧ Y n . C Z n, Y n   D Z ,Y ,

1 1 1n 1n 
1

C Z ,Z
1n 1n 
 D Z ,Z
1n 1n 
/
O

und
- 508 -

19

Σ, ∧ X n ∧ Y n . C X n, Y n 
1 1
1 1
D X ,Y , 1n 1n 

∧ Y n . C Z n, Y n  D Z ,Y ,

 1 1 1n 1n 
1

C Z ,E
1n 1n 
 D Z ,E
1n 1n 
/.
O

Werden keine weiteren Anwendungen von ∧ mehr vorgenommen, sind die er-
  
O
haltenen Sequenzen 16 -- 19 unter den oben erwähnten Umständen nicht re-
duzierbar. Die entsprechenden Nachweise ergeben sich, wenn man in den oben
angestellten Überlegungen zur Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz

Σ, ∧X n. C 1
X
1n 
DX , 1n 

C D E

1n  1n 
E /
O


vgl. Anhang LII S. 487  die Allaussage
∧X n. C 1
X
1n 
 DX 1n 

in allen Sequenzen, in denen sie auftritt, durch die Allaussage


15

∧X n∧Y n. C
1 1
X ,Y
1n 1n 
 D X ,Y
1n 1n 

ersetzt, dieser dann die Allaussage


20

∧Y n. C 1
1n
E ,Y
1n 
 D 1n
E ,Y
1n 

bzw.
21

∧Y n. C D Z ,Y
1
1n
Z ,Y
1n 

1n 1n 

als weitere Prämisse folgen lässt und überall stattC E respektive C E , E ,


1n  1n 1n 

C E , Z , C Z , Z und C Z , E sowie statt D E respektive


1n 1n  1n 1n  1n 1n  1n 

D E , E , D E , Z , D Z , Z und D Z , E einträgt.
1n 1n 


1n 1n  1n 1n  1n 1n 

Die Sequenz 16 ist dann nicht reduzierbar, weil wegen



1 Σ / /
O

die Sequenzen
Σ D E ,E
1n 1n 

und
Σ, D E ,E
1n 1n 
/
O

nicht beide reduzierbar sein können, wegen der Nicht-Reduzierbarkeit von


Σ,C 1n
E ,E
1n 
/
O
die Sequenzen
D E ,E Σ
1n 1n 

und
Σ ,C E , E , D E , E
1n 1n  1n 1n 
/
O

nicht beide reduzierbar sein können und so den aufgetretenen Schleifen nicht
 
entgangen werden kann vgl. oben Anhang ebd. S. 490, 492 . Die Sequenz 17
ist dann nicht reduzierbar, weil wegen

1 Σ / /
O
- 509 -

die Sequenzen
Σ D 1n
E ,Z
1n 

und
Σ, D 1n
E ,Z
1n 
/
O

nicht beide reduzierbar sein können und wegen der Nicht-Reduzierbarkeit von
Σ, C 1n
E ,Z
1n 
/
O
die Sequenzen
D E ,Z
Σ
1n 1n 

und
Σ ,C E , Z , D E , Z
1n 1n  1n 1n 
/
O

nicht beide reduzierbar sein können.


 
Usw. für die Sequenzen 18 und 19 .
Auch durch weitere Anwendungen von ∧ werden die Sequenzen 16 -- 19 nicht
 
O
reduzierbar.
O
Eine Anwendung von ∧ auf die vorletzte Prämisse in 16 führt bei der Wahl


von Z1n auf


16.1

Σ, ∧X n∧Y n. C
1 1
1n
X ,Y
1n 
D X ,Y , 1n 1n 

∧Y n. C  D E ,Y ,

1n 1n  1n 1n 
1
E ,Y
C E ,E
1n 1n 
 D 1n
E ,E
1n 
, C E ,Z
1n 1n 
 D E ,Z
1n 1n 
/,
O

ein Paar von O∧ -Anwendungen auf 


15 führt bei der doppelten Wahl von Z1n auf

16.2

Σ, ∧X n∧Y n. C
1 1
1n
X ,Y
1n 
D X ,Y , 1n 1n 

∧Y n. C ... , ∧ Y n . C  D Z ,Y ,

1n 1n  1n 1n  1n 1n 
1
E ,Y 1
Z ,Y
C 1n
E ,E
1n 
 D E ,E
1n 1n 
, C 1n
Z ,Z
1n 
 D Z ,Z
1n 1n 
/
O

und bei der Wahl von Z1n und E1n auf

16.3

Σ, ∧X n∧Y n. C
1 1
1n
X ,Y
1n 
D X ,Y , 1n 1n 

∧Y n. C ... , ∧ Y n . C  D Z ,Y ,

1n 1n  1n 1n  1n 1n 
1
E ,Y 1
Z ,Y
C E ,E
1n 1n 
 D E ,E
1n 1n 
, C 1n
Z ,E
1n 
 D Z ,E
1n 1n 
/.
O


Die Schleifen im bisherigen Reduktionsversuch von 16 können jedoch durch
einen Rückgri auf die jeweils neu entstandene, letzte Prämisse nicht vermieden
werden. Wo eine Anwendung der Anfangsregel durch ein fehlendes
1n
E ,E
1n 
AR C
oder D 1n 1n 
E , E verhindert wurde, kann bestenfalls respektive ein
1n
E ,Z
1n 
C
oder D 1n 1n 
E , Z , ein
1n 1n 
Z , Z oder C 1n 1n 
Z , Z bzw. ein
1n 1n 
Z , E oder D C
D 1n 1n 
Z , E platziert werden.
 
Auch Rückgrie auf weitere Prämissen, die in 16.1 -- 16.3 durch noch einmal ge-
O
tätigte ∧ -Anwendungen entstehen, verschaen kein fehlendes
1n 1n 
E , E oder C
D 1n 1n 
E ,E .
 
Für die Sequenzen 17 -- 19 gilt das Entsprechende.
- 510 -

 
Zu 5 -- 7 :

Die Nachweise, dass die Sequenzen


Σ, ∧ X n ∧ Yn . C
1
1n
X ,Y
n
 D X ,Y
1n n
/,
O

Σ, ∧ Xn ∧ Y n . C
1
n
X ,Y
1n 
 D X ,Y
n 1n 
/
O

und
Σ, ∧ Xn ∧ Yn . C n
X ,Y
n
 D X ,Y
n n
/
O

unter den erwähnten Umständen nicht reduzierbar sind, ergeben sich mutatis
mutandis aus dem Nachweis, dass die Sequenz
14

Σ, ∧X n∧Y n. C
1 1
1n
X ,Y
1n 
 DX 1n 1n 
,Y /
O
 
unter den erwähnten Umständen nicht reduzierbar ist. Vgl.: Zu 4 .
- 511 -

LIX:
 
Zu S. 340

Es ist zu zeigen:

A Mit
1

s 1II, s 2II, D II
a / /
O

hat man auch


2

s 1II, s 2II, s 3II, D II
a / /,
O

obwohl für den Satz


s 3II: ∧ X n . RX n N f
1 1
21n 
 ∧ Y n∧ Z n. N f
1 1
1n
X ,Y
1n 
∧ N f
1n
X ,Z
1n 
 Y1n = Z1n
  
vgl. oben S. 337 nur die Bedingungen a -- c erfüllt sind, nicht aber die Bedin-
 
gung d erfüllt ist. Es ist genauer der erste Teil der Bedingung d nicht erfüllt,
weil RE1n f
21n 
N
als der Basis-Darstellungssatz II

9 dem System
II
II angehört.
a a D
Der zweite Teil der Bedingung d ist erfüllt, so dass der Satz s 3 nicht logisch

falsch sein kann; vgl. a. oben Anhang LIII S. 493.

B Mit
3

s 1II, s 2II, s 3II, D II
a / /
O

hat man auch


4

s 1II, s 2II, s 3II, s 4II, D II
a / /,
O

obwohl für den Satz


s 4II: ∧ X n . LX n N f
1 1
21n 
 ∧ Y n∧ Z n. N f
1 1
1n
Y ,X
1n 
∧ N f
1n
Z ,X
1n 
 Y1n = Z1n
  
vgl. oben S. 337 nur die Bedingungen a -- c erfüllt sind, nicht aber die Be-
 
dingung d erfüllt ist. Der erste Teil der Bedingung d ist nicht erfüllt, weil
LE1n f N
21n 
als der Basis-Darstellungssatz II

9 dem System
II
II angehört. Der
a a D
zweite Teil der Bedingung d ist erfüllt, so dass der Satz s 4 nicht logisch falsch

sein kann.

Zu A :

Da die Sequenz
5

s 1II, s 2II, D II
a /
O

nicht reduzierbar ist vgl. 1 , könnte die Sequenz
6

s 1II, s 2II, s 3II, D II
a /
O

nur dadurch reduzierbar sein, dass auf die Prämisse s 3II eine Kalkülregel angewen-
det wird. Die einzige auf s 3II anwendbare Kalkülregel ist die ∧ -Regel. Bei der O
- 512 -

Wahl der Konstanten E1n etwa erhalten wir die Sequenz

s 1II, s 2II, s 3II, D


II ,
a
RE1n N f
21n 
 ∧ X n∧ Y n. N f
1 1
E ,X
1n 1n 
∧ N f
1n
E ,Y
1n 
 X1n = Y1n /
O

bzw.

7

s 1II, s 2II, s 3II, D
II ,
a
RE1n N f
21n 
∧ X n∧ Y n. N f
1 1
1n
E ,X
1n 
∧ fN 1n
 X1n = Y1n,
E ,Y
1n 

N N N

1n 1n  1n 1n  21n 
∧X ∧Y 1n 1n
. f E ,X ∧ f E ,Y  X1n = Y1n .  RE1n f /.
O


Die Sequenz 6 kann nun nur über Regelanwendungen auf mindestens eine der

beiden letzten Prämissen der Sequenz 7 reduzierbar sein.

O
Die Anwendung der -Regel auf die vorletzte Prämisse in 7 führt im rechten
 

Zweig auf die Sequenz


8

s 1II, s 2II, s 3II, D
II ,
a
∼,∼, ∧X ∧Y 1n 1n
. N f E ,X
1n 1n 
∧ N f
1n
E ,Y
1n 
 X = Y1n
1n
/.
O

O
Die zweifache Anwendung von ∧ auf die neu entstandene, letzte Prämisse in 8


führt bei der zweifachen Wahl von Z1n auf


s 1II, s 2II, s 3II, D
II ,
a
∼,∼,∼, ∧ Y n. N f
1
1n
E ,Z
1n 
∧ N E ,Y f
1n 1n 
 Z = Y1n,
1n

N f
1n
E ,Z
1n 
∧N E ,Z f
1n 1n 
 Z1n = Z1n /,
O

die Anwendung von



O auf die letzte Prämisse führt dann im rechten Zweig auf
s 1II, s 2II, s 3II, D
II ,
a
∼,∼,∼, ∧ Y n. N f
1
1n
E ,Z
1n 
∧ N f
1n
E ,Y
1n 
 Z1n = Y1n,
N f E ,Z
1n 1n 
∧ N f
1n
E ,Z
1n 
 Z1n = Z1n, Z1n = Z1n /,
O

ohne dass sich Reduktionschancen ergäben.


Tätigt man bei der zweifachen Anwendung von ∧ auf die letzte Prämisse in 8

O
statt der zweifachen Wahl von Z1n eine Wahl zweier Konstanten, von denen min-
destens eine von Z1n verschieden ist, und wendet man anschlieÿend wieder auf

O

die letzte Prämisse an, dann führt die Anwendung von auf die im linken Zweig P
entstandene Sequenz in mindestens einem Zweig auch unter Einbeziehung der
Prämisse s 1II auf keine durch die Anfangsregel herstellbare Sequenz. AR
Wählt man bei der eingangs vorgenommenen Anwendung von ∧ auf s 3II statt O
der Konstanten E1n die Konstante Z1n, ergibt sich das Entsprechende zu der Wahl
von E1n.
Wählt man eine von E1n wie von Z1n verschiedene Konstante, scheitert der Re-
duktionsversuch in einem zu dem vorhin angegebenen analogen Verlauf nach der
- 513 -

Anwendung von P in beiden Zweigen.


Die Anwendung der O -Regel auf die letzte Prämisse in



7 führt im linken Zweig

auf die Sequenz

s 1II, s 2II, s 3II, DII ,


a
∼,∼, ∧ X n∧ Y n. N f
1 1
1n
E ,X
1n 
∧ N f E ,Y
1n 1n 
 X1n = Y1n .

Die zweimalige Anwendung von P∧ führt weiter für jeweils von E n und Z n ver- 1 1

schiedene A1n und B1n auf

s 1II, s 2II, s 3II, D


II ,
a
∼,∼, N f
1n
E ,A
1n 
∧ N f E ,B
1n 1n 
 A1n = B1n ,

die anschlieÿende Anwendung von P ergibt




s 1II, s 2II, s 3II, D II ,


a
∼,∼, N f E ,A
1n 1n 
∧ N f
1n
E ,B
1n 
A1n = B1n
bzw.
s 1II, s 2II, s 3II, D II ,
a
∼,∼, N f E ,A
1n 1n 
, N f
1n
E ,B
1n 
A1n = B1n .

Von hier aus erönen sich auch unter Einbeziehung der Prämisse s 1II oder mit
Z1n oder einer anderen Konstante anstelle von E1n keine Reduktionschancen.

Zu B :

Der unter B zu leistende Nachweis ergibt sich nach dem gleichen Muster wie der

unter A geleistete Nachweis.

Wie schon die Erweiterung der Sequenz 5 um die Prämisse s 3II keine Reduktion

ermöglichte, so verhilft auch die Erweiterung der Sequenz 6 um die ganz ähnlich
wie die Prämisse s 3II aufgebaute Prämisse s 4II zu keiner Reduktion.
- 514 -

LX:
 
Zu S. 340f
 
Im Folgenden werden die Ableitbarkeitsaussagen II 5.1 -- II 5.27 nachgewiesen,
indem die logische Gültigkeit der betreenden Sequenzen aufgezeigt wird. Da-
bei wird der Vereinfachung halber wieder auf die logische Gültigkeit der oben
Anhang LV, S. 498, erwähnten Sequenzen zurückgegrien, diesmal aber auch zu-
sätzlich auf die logische Gültigkeit der Sequenzen
  
1 An ∨x A x ,

2 ∧ x ∧ y . A x,y   B x,y , A n,m
  
B n,m ,
insbesondere
∧X n∧Y n. C
1 1
1n
X ,Y
1n 
D X ,Y ,
1n 1n 

C A ,B D

1n 1n  1n 1n 
A ,B ,
sowie

3

∧X n∧Y n. C
1 1
1n
X ,Y
1n 
D X ,Y , 1n 1n 

D A ,B C

1n 1n  1n 1n 
A ,B ,

4

∧ X n ∧ Yn . C
1
1n
X ,Y
n
 D X ,Y ,
1n n

D A ,B C 1n n 1n
A ,B
n

und

5

∧ Xn ∧ Yn . C X ,Y
n n
D X ,Y ,n n

D A ,B C

n n n n
A ,B .

Die logische Gültigkeit der Sequenz 1 ergibt sich in Anwendung der



P∨-Regel
aus
 
An An .

Die logische Gültigkeit der Sequenz 2 ergibt sich, wenn man in der Ableitung für


 
∧ ∧
die Sequenz 4 aus oben Anhang ebd., S. 499, statt der R -Regel die L -Regel P P
anwendet. Die logische Gültigkeit der Sequenzen 3 -- 5 ist mit der logischen

Gültigkeit der besagten Sequenz 4 gegeben.
- 515 -


Zu II 5.1 :

Über die wie die Sequenz


Sym=1n , E1n = Z1n Z1n = E1n
als logisch gültig ausweisbare Sequenz
Sym=1n , Z1n = E1n E1n = Z1n

vgl. oben Anhang XXXVIII erhält man

Sym=1n , Z1n = E1n E1n = Z1n

a ,a
II
2
II
5 b II
1

O ER, ER, ...


S II, D II
a b II
1


Zu II 5.2 :

s 1II, N 1n 1n 
E , Z , Z1n 6= E1n N f
1n
E ,Z
1n 

s 1II, a ,a
II
6
II
5 b II
2

O ER, ER, ...


S II, D ,b
II
a
II
1 b II
2


Zu II 5.3 :

s 1II, N 1n
Z ,E
1n 
, E1n 6= Z1n N f
1n
Z ,E
1n 

s 1II, a ,b
II
7
II
1 b II
3

O ER, ER, ...


S II, D ,b ,b
II
a
II
1
II
2 b II
3
- 516 -


Zu II 5.4 :

s 5II, N E , Z , RE N
f
1n 1n 
1n
f
21n 
,
N Z , E , LE N
f
1n 1n 
1n
f
21n 
Z1n = N -- E
f
1n

s 5II, b ,a ,b ,a
II
2
II
8
II
3
II
9 b II
4

O ER, ER, ...


S II, D ,b ,b ,b
II
a
II
1
II
2
II
3 b II
4


Zu II 5.5 :

O AR
ZE
n
∧ Z1n = N -- E f
1n
ZE
n
∧ Z1n = N -- E f
1n

a ,b II
3
II
4 b II
5

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
4 b II
5


Zu II 5.6 :

s 8II, ∨Z 1n,1n
Z 1n
E ,Z
1n 
B ez
1n
E ,Z
1n 

N 1n
E ,Z
1n 
∨Z 1n,1n
Z E ,Z
1n 1n 

O SR
s 8II, N 1n
E ,Z
1n 
B ez
1n
E ,Z
1n 

s 8II, a II
6 b II
6

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
5 b II
6
- 517 -


Zu II 5.7 :

II ,
s11 B ez
1n 1n 
E , Z , E1n 6= Z1n B ez a
1n
E ,Z
1n 

O
II ,
s11 b ,b
II
6
II
1 b II
7

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
6 b II
7


Zu II 5.8 :

II ,
s14 ∨Y n B E ,Y
1n 1n 
B E
1n 

B B
1
ez a ez a
1n 1n  1n 1n 
ez a E , Z ∨Y n 1
ez a E ,Y

O SR
II ,
s14 B ez a
1n
E ,Z
1n 
B ez a E
1n 

O
II ,
s14 b II
7 b II
8

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
7 b II
8


Zu II 5.9 :

II ,
s15 B
ez a< E
n
∨ B ez a> E
1n 
∨ B ez E
a
1n 
B ez a2 E
1n 

B ez a E
1n 
B ez a< E
n
∨ B ez a>
1n 
E ∨ B ez a
1n 
E

O
II ,
s15 B ez a
1n 
E B ez a2 E
1n 

O
II ,
s15 b II
8 b II
9

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
8 b II
9
- 518 -


Zu II 5.10 :

II ,
s16 B ez a2 E
1n 
V 2 E
1n 

O
II ,
s16 b II
9 b II
10

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
9 b II
10


Zu II 5.11 :

II ,
s17 B ez a2 E
1n 
B s
2 E
1n 

O
II ,
s17 b II
9 b II
11

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
10 b II
11


Zu II 5.12 :

s 2II, ∨Y n 1
N f
1n
Z ,Y
1n 
N f
1n 
Z
N f
1n
Z ,E
1n 
∨Y n 1
N f
1n
Z ,Y
1n 

O SR
s 2II, N f
1n
Z ,E
1n 
N f
1n 
Z

s 2II, b II
3 b II
12

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
11 b II
12
- 519 -


Zu II 5.13 :

II , Z1n =
s18 N -- E f
1n
Eh t i
1n
Z ,E
1n 

O
II ,
s18 b II
4 b II
13

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
12 b II
13


Zu II 5.14 :

II , Z E
s19
n
Eh t
1n
Z ,E
n

O
II ,
s19 a II
3 b II
14

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
13 b II
14


Zu II 5.15 :

II ,
s21 B ez a< E ,Z
n 1n 

B ez a>
1n
E ,Z
n
∨ B ez a
1n
E ,Z
1n 
B ez E ,Z
a2
1n 1n 

B ez a
1n
E ,Z
1n 
B n 1n 
ez a< E , Z ∨ B ez a>
1n
E ,Z
n

∨ B ez a
1n
E ,Z
1n 

O SR
II ,
s21 B ez a
1n
E ,Z
1n 
B ez a2 E ,Z
1n 1n 

O
II ,
s21 b II
7 b II
15

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
14 b II
15
- 520 -


Zu II 5.16 :

s 8II, ∨ Z 1n,1n
Z 1n
Z ,E
1n 
B ez Z ,E
1n 1n 

N 1n
Z ,E
1n 
∨Z 1n,1n
Z 1n
Z ,E
1n 

O SR
s 8II, N 1n
Z ,E
1n 
B ez Z ,E
1n 1n 

s 8II, a II
7 b II
16

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
15 b II
16


Zu II 5.17 :

II ,
s20 B ez < E ,Z
n 1n 

B ez >
1n
E ,Z
n
∨ B ez
1n
E ,Z
1n 
B ez E ,Z
1n 1n 

B B B
2
1n 1n  n 1n  1n n
ez E ,Z ez < E , Z ∨ ez > E ,Z
∨ B ez
1n
E ,Z
1n 

O SR
II ,
s20 B ez
1n
E ,Z
1n 
B ez
2
1n
E ,Z
1n 

O
II ,
s20 b II
6 b II
17

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
16 b II
17
- 521 -


Zu II 5.18 :

II ,
s22 Gg Z 1n
,E
1n 
B ez
2 Z ,E
1n 1n 

O P, P
II ,
s22 B ez
2
1n
Z ,E
1n 
Gg Z 1n
,E
1n 

O
II ,
s22 b II
17 b II
18

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
17 b II
18


Zu II 5.19 :

n n
II , Z Z , Z E , Z1n =
s23 N -- E
f
1n
G z
*
1n
Z ,Z ,E
n n

O
II ,
s23 a ,a ,b
II
4
II
3
II
4 b II
19

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
18 b II
19


Zu II 5.20 :

n
II , Z E , Z1n =
s24 N -- E
f
1n
W*Z 1n
,E
n

O
II ,
s24 a ,b
II
3
II
4 b II
20

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
19 b II
20
- 522 -


Zu II 5.21 :

II , Z Z
s19
n
Eh t Z ,Z
1n n

O
II ,
s19 a II
4 b II
21

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
20 b II
21


Zu II 5.22 :

Wir zeigen zunächst die logische Gültigkeit der Sequenz


*

Eh s 7II, t
1n
Z ,Z
n
B ez >
1n
Z Z :
n

s , ∨Z
II
7 Z 1n,n
1n
Z ,Z
n
B ez >
1n
Z Z
n

Eh t
1n
Z ,Z
n
∨Z 1n,n
Z 1n
Z ,Z
n

O SR
*

s 7II, Eh t
1n
Z ,Z
n
B ez >
1n
Z Z
n


Unter Inanpruchnahme der Sequenz * haben wir dann:

II ,
s26 ∨Yn . B ez >
1n
Z ,Y ∧ Z1n = Y1n
n
B ez s> Z
1n 

B 1n
ez > Z ,Z
n
, Z1n = Z1n ∨Yn . B ez > Z ,Y
1n n
∧ Z1n = Y1n

O SR
II ,
s26 B 1n n
Z ,Z , Z1n = Z1n B 1n 
Z
E B
ez > ez s>
 1n n 1n n
* s 7II, th Z ,Z ez > Z Z

O SR
s 7II, s26
II , Eh t
1n n
Z ,Z , Z1n = Z1n B ez s> Z
1n 

Re=1n Z1n = Z1n

O SR
s 7II, s26
II , Eh t
1n
Z ,Z , Re=1n
n
B ez s> Z
1n 

O
- 523 -

s 7II, s26
II , b ,aII
21
II
1 b II
22

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
21 b II
22


Zu II 5.23 :

II ,
s28 B ez s< Z
n
∨ B ez s> Z
1n 
∨B Z
ez s
1n 
B ez s2 Z
1n 

B ez s> Z
1n 
B ez s< Z
n
∨ B ez s>
1n 
Z ∨ B ez s
1n 
Z

O SR
II ,
s28 B ez s>
1n 
Z B ez s2 Z
1n 

O
II ,
s28 b II
22 b II
23

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
22 b II
23


Zu II 5.24 :

II ,
s11 B ez
1n
Z ,E
1n 
, Z1n 6= E1n B ez a
1n
Z ,E
1n 

O
II ,
s11 b ,aII
16
II
5 b II
24

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
23 b II
24


Zu II 5.25 :

II ,
s14 ∨Y n1
B ez Z ,Y
a
1n 1n 
B ez a Z
1n 

,B B
1n 1n  1n 1n 
II
s14 ez a Z , E ∨Y n 1
ez Z ,Y
a

O SR
II ,
s14 B ez a
1n
Z ,E
1n 
B ez a Z
1n 
- 524 -

O
II ,
s14 b II
24 b II
25

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
24 b II
25


Zu II 5.26 :

II ,
s15 B ez a< Z
n
∨ B ez a> Z
1n 
∨ B ez Z
a
1n 
B ez a2 Z
1n 

B ez a Z
1n 
B ez a< Z
n
∨ B ez a>
1n 
Z ∨ B ez a
1n 
Z

O SR
II ,
s15 B ez a
1n 
Z B ez a2 Z
1n 

O
II ,
s15 b II
25 b II
26

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
25 b II
26


Zu II 5.27 :

II ,
s29 B ez s2 Z ,
1n 
B ez a2
1n 
Z W B2 Z
1n 

O
II ,
s29 b ,bII
23
II
26 b II
27

O ER, ER, ...


S II, D , b , ... , b
II
a
II
1
II
26 b II
27
- 525 -

LXI:
 
Zu S. 344

Die Sequenz
1

s 1II, s 2II, s 3II, s 4II, D II
a /
O

ist nicht reduzierbar vgl. oben Anhang LIX unter B . Die Sequenz
2

s 1II, s 2II, s 3II, s 4II, D II ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
/
O

könnte daher nur dadurch reduzierbar sein, dass mindestens eine der Prämissen
n
E E und SubZ1n
21n 
N
ins Spiel gebracht wird.
n
Die Prämisse E E ist prim, so dass keine der Regeln -- ∧ vgl. oben S. 150

O O
auf sie angewendet werden kann. Sie kann auch nicht an den Stellen, an denen
ein Scheitern des Reduktionsversuchs der Sequenz
3

s 1II, s 2II, s 3II, D II
a /,
O

damit auch der Sequenz 1 , konstatiert wurde, dieses Scheitern verhindern vgl.

oben Anhang ebd.
Die Prämisse SubZ1n
21n 
N
, d. i. die Allaussage

∧ X n∧ Y n . N
1 1
1n
Z ,X
1n 
∧ X1n = Y1n  N 1n
Z ,Y
1n 

vgl. oben S. 200 , gestattet die Anwendung der ∧ -Regel. Wendet man diese

O
Regel bei der Wahl der Konstanten E1n auf die genannte Prämisse an und wen-
O
det man die ∧ -Regel erneut, wiederum bei der Wahl der Konstanten E1n, auf
die resultierende Prämisse an es sind dies die einzigen Erfolg versprechenden
Wahlen der Konstanten , erhält man eine Sequenz

s 1II, s 2II, s 3II, s 4II, D II ,


a
n
E E , SubZ1n N 21n 
,
... ... ... ... ... ... ,
N Z ,E
1n 1n 
∧ E = E1n 
1n
N 1n
Z ,E
1n 
/.
O

O
Die Anwendung von auf die letzte Prämisse fügt im rechten Zweig dem Anteze-
N D

1n 1n  
dens die Prämisse Z , E hinzu, mit der nur die im System IIa enthaltene
Prämisse II a
7 wiederholt wäre. An keiner der erwähnten Stellen, die das Scheitern

des Reduktionsversuchs der Sequenz 3 und damit auch der Sequenz 1 mar-
kieren, ist durch die Einbeziehung der Prämisse SubZ1n
21n 
dieses Scheitern N
abwendbar.

LXII:
 
Zu S. 347

Es stehe K 1 A ,B
1n 1n 
für
- 526 -

∧ Zn . A Z n   BZ
n

und K 2
1n
A ,B
1n 
für
∧ Zn . A Z n   BZ .
n

II und s II nehmen dann die Gestalt


Die denitorischen Allaussagen s01 02

∧X n∧Y n. N1 1
X ,Y
1n 1n 
K 1 X ,Y
1n 1n 

bzw.
∧X n∧Y n. N1 1
X ,Y
1n 1n 
K 2 X ,Y
1n 1n 


an vgl. oben S. 345f .
O
In Anwendung der -Regel auf die als logisch gültig ausweisbaren Sequenzen


1

N A ,B , 1n 1n 

N A ,B
1n 1n 
 K A ,B 2
1n 1n 
N 1n
A ,B
1n 

und
2

N A ,B , 1n 1n 

N A ,B
1n 1n 
 K A ,B ,2
1n 1n 

K A ,B K 2
1n 1n 
1
1n
A ,B
1n 

erhalten wir die Sequenz

N A ,B , 1n 1n 

N A ,B
1n 1n 
 K A ,B 2
1n 1n 
K 1
1n
A ,B
1n 
.

Die Anwendung der



P -Regel führt uns weiter auf die Sequenz
N 1n
A ,B
1n 
 K 2 A ,B
1n 1n 
N 1n
A ,B
1n 
 K 1 A ,B
1n 1n 
.
In je zweifacher Anwendung der Erweiterungsregel ER und der O∧ -Regel werden
wir auf die Sequenz
∧X n∧Y n. N
1 1
1n
X ,Y
1n 
 K 2 X ,Y
1n 1n 
N A ,B
1n 1n 
 K 1
1n
A ,B
1n 

geführt, die zweifache Anwendung der P∧ -Regel führt weiter auf die Sequenz
∧X n∧Y n. N
1 1
1n
X ,Y
1n 
K 2 X ,Y
1n 1n 
∧X n∧Y n. N
1 1
X ,Y
1n 1n 

K
 
1n 1n 
1 X ,Y ,
das ist die Sequenz
II
s02 II .
s01
Die logische Gültigkeit der Sequenz 1 ergibt sich über die Anfangsregel , die

AR

logische Gültigkeit der Sequenz 2 ergibt sich über aus der logisch gültigen ER
Sequenz
1n
2 A ,B
1n  1n
1 A ,B K 1n 
K

vgl. Anhang XXV den Nachweis der dortigen Sequenz 2 .
- 527 -

LXIII:
 
Zu S. 348

Es ist nachzuweisen, dass die Sequenz


1

II ,
s02 D II ,
a SubZ1n N 21n 
/
O

nicht reduzierbar ist. Der Nachweis kann an den Nachweis der Nicht-Reduzier-
barkeit der Sequenz
2

D II ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
/
O

anknüpfen vgl. oben Anhang LXI , der auch ein Nachweis der Nicht-Reduzier-
 n
barkeit der aus 2 durch Wegfall der Prämisse E E hervorgehenden Sequenz
3

D II ,
a SubZ1n N 21n 
/
O

ist.

1n
O
Die Anwendung der ∧ -Regel auf die Prämisse s02
II führt bei der Wahl der Kon-

stanten Z von der Sequenz

II , Re
s02 =1n , ... ... , LE
1n
f N
, SubZ1n
21n 
, N 21n 

∧Y . 1n
N 1n 1n 
Z ,E ∧ E = Y  1n 1n 1n 1n 
Z ,Y , N
N 1n
Z ,E
1n 

1n
E =E 1n
N Z ,E
1n 1n 
/
O


vgl. oben Anhang ebd. auf die Sequenz

II , Re
s02 =1n , ... ... , LE
1n
f , SubZ1n N ,
21n 
N 21n 

∧ Y . ... ... ,
1n
1n 1n 
N
Z , E ∧ ... ... ,
∧ Y1n . N 1n
Z ,Y
1n  .
 ∧ Xn . Z X
n
 YX
n
/,
O

von dort führt die Anwendung von O∧ auf die letzte Prämisse bei der Wahl der
Konstanten E1n auf die Sequenz

II , Re
s02 =1n , ... ... , LE
1n N
, SubZ1n
f
21n 
, N 21n 

∼,∼,∼, N 1n
Z ,E
1n  n
∧ Xn . Z X  E X , n

N

∧ Xn . Z Xn  n
 EX . 
1n
Z ,E
1n 
/.
O

O
Die Anwendung von auf die letzte Prämisse bringt im linken Zweig über ∧

P
eine von E n und Zn verschiedene Konstante ins Spiel. Die Anwendung von auf

O
die vorletzte Prämisse führt im rechten Zweig auf die Sequenz

II , Re
s02 =1n , ... ... , LE
1n N f
21n 
, SubZ1n , N 21n 

∼,∼,∼,∼,
∼, ∧ Xn . Z Xn   EX
n
/.
O
- 528 -

O
Ob nun bei der Anwendung von ∧ auf die letzte Prämisse E n oder Zn gewählt
wird eine Reduktion kann nicht erreicht werden, wie hier nicht mehr vorge-
führt werden soll.
Wählen wir alternativ bei der Anwendung von ∧ auf s02 II zunächst E1n und bei O
O
der anschlieÿenden ∧ -Anwendung Z , erhalten wir ein entsprechendes Ergebnis
1n

wie bei der ursprünglichen Wahlfolge. Auch die beidmalige Wahl von E1n oder von
Z1n verschat keine Reduktion.
Der Schleife, die damit vorliegt, dass bei der Anwendung von auf die nunmehr

O
N

1n 1n 
fünftletzte Prämisse im rechten Zweig die Prämisse Z , E wiederholt wird

vgl. oben Anhang ebd. , kann nichts entgegengesetzt werden.

LXIV:
 
Zu S. 348

Es ist zu zeigen:

A Mit
1

II , s II, s II,
s02 1 2 D II ,
a SubZ1n N 21n 
/ /
O

hat man auch


2

II , s II, s II, s II,
s02 1 2 3 D II ,
a SubZ1n N 21n 
/ /,
O

obwohl bei der Erweiterung des Systems


II , s II, s II,
s02 1 2 D II ,
a SubZ1n N 21n 

um die denitorische Allaussage


s 3II: ∧ X n . RX n N f
1 1
21n 
 ∧ Y n∧ Z n. N f
1 1
X ,Y
1n 1n 
∧ N f
1n
X ,Z
1n 
 Y1n = Z1n
  
vgl. oben S. 337 die Bedingung d des Satzes II 4 nicht erfüllt ist.

B Mit
2

II , s II, s II, s II,
s02 1 2 3 D II ,
a SubZ1n N 21n 
/ /
O

hat man auch


3

II , s II, s II, s II, s II,
s02 1 2 3 4 DII
a / /,
O

obwohl bei der Erweiterung des Systems


II , s II, s II, s II,
s02 1 2 3 D II ,
a SubZ1n N 21n 

um die denitorische Allaussage


s 4II: ∧ X n . LX n N f
1 1
21n 
 ∧ Y n∧ Z n. N f
1 1
Y ,X
1n 1n 
∧ N f
1n
Z ,X
1n 
 Y1n = Z1n
  
vgl. oben ebd. die Bedingung d des Satzes II 4 nicht erfüllt ist.
- 529 -


Zu A :

Da es für die Sequenz


4

II , s II, s II,
s02 1 2 D II ,
a SubZ1n N 21n 
/
O

keine Reduktion gibt vgl. 1 , könnte es für die Sequenz
5

II , s II, s II, s II,
s02 1 2 3 D II ,
a SubZ1n N 21n 
/
O

nur über eine Regelanwendung auf die Prämisse s 3II eine Reduktion geben. Wie
Anhang LIX zeigt, kommt es aber im Ausgang von der einzigen möglichen Re-
O
gelanwendung auf s 3II der Anwendung der ∧ -Regel zu keiner solchen, je-

denfalls dann, wenn keine der weiteren Prämissen von 5 einbezogen wird. Wie
hier nur konstatiert werden soll, ist jedoch über Regelanwendungen auf weitere

ihrer Prämissen ebenfalls keine Reduktion der Sequenz 5 zu erreichen. Zur An-

O
wendung von ∧ auf s02 II und Sub 1n
Z
21n 
N
vgl. Anhang LXIII bzw. Anhang
LXI.

Zu B :

Ein Nachweis dafür, dass mit der Sequenz


5

II , s II, s II, s II,
s02 1 2 3 D II ,
a SubZ1n N 21n 
/
O

auch die Sequenz


6

II , s II, s II, s II, s II,
s02 1 2 3 4 D II ,
a SubZ1n N 21n 
/
O

nicht reduzierbar ist, ergibt sich nach dem gleichen Muster wie der bezüglich A
angedeutete Nachweis.
- 530 -

LXV:
 
Zu S. 354

Die Sequenz
D III
a /
O

oder
Re=1n , Sym=1n , Tr=1n , ... ... ,
∧Y n. B
1
ez
1n 1n 
Z , Y  Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y ,
1n
N
N
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n /


O


vgl. oben S. 350 ist nicht reduzierbar.
Einzig die notierten Prämissen sind nicht prim. Sie sind allesamt Allaussagen, so
dass sie eine Anwendung der ∧ -Regel gestatten. O
O
Die Anwendung von ∧ auf Re=1n verschat dem Antezedens lediglich eine
weitere Gleichheitsaussage.
Was Sym=1n, Tr=1n sowie die letzte Prämisse anbelangt, so verschaen Anwendun-
O
gen von ∧ und anschlieÿende Anwendungen von in den jeweils entstandenen

O
rechten Zweigen dem Antezedens ebenfalls nur eine weitere Gleichheitsaussage.
O
Die Anwendung von ∧ auf die vorletzte Prämisse, die anschlieÿende Anwendung
O ∨
O
von und die Anwendung von im entstandenen rechten Zweig verschaen dem

ersten Antezedens wiederum nur eine weitere Gleichheitsaussage und dem zweiten
Antezedens eine weitere, sonstige Primaussage.
Reduktionschancen entstehen durchgehend nicht. Bei den Anwendungen
O
von ∧ ist die Wahl der Konstanten unerheblich.

LXVI:
 
Zu S. 354

Es ist zu zeigen, dass mit


1

s 1III, s 2III, s 3III, D III
a / /
O

auch
2

s 1III, s 2III, s 3III, s 4III, D III
a / /
O

gilt, obwohl bei der Erweiterung des Systems


s 1III, s 2III, s 3III, D III
a
um den Satz
s 4III: ∧X n∧Y n. B 1n
X ,Y
1n  .
B n
X ,Y
1n 
B 1n
X ,Y ∨
n

B
1 1
ez ez < ∨ ez >
2 
1n 1n 
ez X ,Y
- 531 -

 
die Bedingung c aus III 4 verletzt ist.
Da die Sequenz
3

s 1III, s 2III, s 3III, D III
a /
O

nicht reduzierbar ist vgl. 1 , kann die Sequenz
4

s 1III, s 2III, s 3III, s 4III, D III
a /
O

nur durch die Applikation einer Kalkülregel auf s 4III reduzierbar sein. Über die
einzig in Frage kommende Kalkülregel, die ∧ -Regel, erhalten wir bei der Wahl O
der Konstanten E1n die Sequenz
s 1III, s 2III, s 3III, s 4III, D III ,
a
∧Y 1n
. B ez
1n
E ,Y
1n  .
B ez < E ,Y
n 1n 
∨ B ez > E ,Y
1n n

B
2 
1n 1n 
ez E ,Y /,
O

durch eine erneute Applikation von ∧ auf die letzte Prämisse erhalten wir dar- O
aus bei der Wahl der Konstanten Z1n die Sequenz

s 1III, s 2III, s 3III, s 4III, D III ,


a ∼,
B ez E ,Z
1n 1n  .
B ez < E ,Z
n 1n 
∨ B ez > E ,Z
1n n

B
2 
1n 1n 
ez E ,Z /
O

bzw.

5

s 1III, s 2III, s 3III, s 4III, D III ,
a ∼,
B ez
1n
E ,Z
1n 
B ez < E ,Z
n 1n 
∨B ez >
1n
E ,Z
n
∨ B ez
1n
E ,Z ,
1n 

B B B E B
2 
n 1n  1n n 1n 1n  1n 1n 
ez < E ,Z ∨ ez > E ,Z ∨ ez ,Z  ez
2 E ,Z /.
O

Die Applikation von O


auf die vorletzte Prämisse in 5 fügt im rechten Zweig
 

dem Antezedens die Adjunktion


B ez < E ,Z
n 1n 
∨ B ez >
1n
E ,Z
n
∨ B ez
1n
E ,Z
1n 

hinzu, die zweifache Applikation von auf diese Adjunktion fügt in den drei O

entstandenen Zweigen den Antezedenzien weiterhin respektive die Primaussagen


B n 1n 
ez < E , Z ,
1n
ez > E ,Z
n
B und
1n
ez E , Z
1n 
B
hinzu. Auch durch die Einbe-
ziehung von respektive s 1III, s 2III und s 3III kann in keinem dieser Zweige, wie hier
nicht mehr ausgeführt werden soll, eine Reduktion erreicht werden.
O 
Die Applikation von auf die letzte Prämisse in 5 fügt im rechten Zweig dem
B

1n 1n 
Antezedens die Primaussage ez
2 E ,Z hinzu.
Wählen wir bei den anfänglich vorgenommenen Applikationen von ∧ statt der O
Konstanten E1n die Konstante Z1n und statt der Konstanten Z1n die Konstante E1n,
erhalten wir ein entsprechendes Ergebnis. Daran ändert auch die Einbeziehung
des in III

D III
a enthaltenen Basis-Darstellungssatzes 9 nichts vgl. oben Anhang a
LXV .
- 532 -

LXVII:
 
Zu S. 355

Es ist zu zeigen, dass mit


1

s 1III, ... ... , s 7III, D III
a / /
O

auch
2

s 1III, ... ... , s 8III, D III
a / /
O

gilt, obwohl bei der Erweiterung des Systems


s 1III, ... ... , s 7III, D III
a
um den Satz
s 8III: ∧ X n ∧ Y n . X n = N f -- Y n
1 1 1
N Y , X RY N 1 .
f
1n 1n 
∧ 1n
f
21n 

N X , Y LY N

1n 1n  21n 
∧ 1n
f f
 
die Bedingung c aus III 4 verletzt ist. Die besagte Bedingung ist dadurch ver-
letzt, dass die Aussageform Z = N -- Y in D , nämlich in a und a , auf-
1n 1n
III III III

f a 9 10
taucht vgl. oben S. 355 .
Da die Sequenz
3

s 1III, ... ... , s 7III, D III
a /
O

nicht reduzierbar ist vgl. 1 , könnte die Sequenz
4

s 1III, ... ... , s 8III, D III
a /
O

nur dadurch reduzierbar sein, dass die Prämisse s 8III ins Spiel gebracht wird.
Die bei der Wahl von Z1n vorgenommene Anwendung von ∧ auf diese Prämisse O
und die anschlieÿende, bei der Wahl von E1n vorgenommene Anwendung von ∧ O
auf die neu entstandene, weitere Prämisse führen auf die Sequenz

s 1III, ... ... , s 8III, D ,∼, III


a
1n
Z = N -- E f
1n .
N E ,Zf
1n 1n 
∧ RE N 1n
f
21n 

N Z ,E LE N

1n 1n  21n 
f ∧ 1n
f /
O

bzw.

5

s 1III, ... ... , s 8III, D ,∼, III
a
1n
Z = N f -- E
1n
N f
1n
E ,Z
1n 
∧ ... ... ∧ LE N 1n , f
21n 

N N Z = N -- E

1n 1n  21n  1n 1n
f E ,Z ∧ ... ... ∧ LE1n f  f /.
O

Die Anwendung von O auf die vorletzte Prämisse von


 
5 führt im linken Zweig
auf die Sequenz
- 533 -

s 1III, ... ... , s 8III, D III ,


a ∼,
1n
Z = N -- Ef
1n
N f
1n
E ,Z
1n 
∧ ... ... ,
N N -- E N -- E

1n 1n  1n 1n 1n
f E ,Z ∧ ... ...  Z = f Z1n = f ,

bei der nicht zu sehen ist, wie die im Sukzedens auftretende Primaussage
N
1n
Z1n = f -- E auÿer durch eine Anwendung von auf die letzte Prämisse eben-

O
falls im Antezedens auftreten und so die Anfangsregel anwendbar machen AR
könnte:
Die bei der Wahl von E1n vorgenommene Anwendung von ∧ auf die Prämisse O
a III:
9 ∧Y n. B
1
ez
2
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = N -- Y f
1n
,
d. i. auf die erste der beiden Prämissen, die die Aussageform Z1n = f -- Y auf- N 1n

weisen, und die anschlieÿende Anwendung von führen im rechten Zweig auf die

O
Sequenz
D ,∼,
s 1III, ... ... , s 8III, III
a
∼, N f
1n
E ,Z
1n 
∧ ... ...  Z = N -- E ,
1n
f
1n

Z = N -- E N -- E
1n 1n
∼ , Z1n = E1n ∨
1n
f Z1n = f ,

daraus bringt die Anwendung von O auf die letzte Prämisse im linken Zweig die

Sequenz

s 1III, ... ... , s 8III, D ,∼,III


a
∼, N f
1n
E ,Z
1n 
∧ ... ...  Z 1n
= N -- E ,
f
1n

∼ , ∼ , Z = E1n 1n
Z1n = N -- E
f
1n
,

in deren Antezedens lediglich die Gleichheitsaussage Z1n = E1n, d. i. die Prämisse


aIII, wiederholt wird.
6
Die bei der Wahl von E1n vorgenommene Anwendung von ∧ auf die Prämisse O
a III:
10 ∧ Y n . Z n = N f -- Y
1 1 1n
 E1n = Y1n
und die anschlieÿende Anwendung von

O führen im rechten Zweig weiter auf
s 1III, ... ... , s 8III, D ,∼,III
a
∼, N f
1n
E ,Z
1n 
∧ ... ...  Z 1n
= N -- E ,
f
1n

∼ , ∼ , ∼ , ∼ , E = E1n 1n
Z1n = N -- E
f
1n
,

im Antezedens ist die Gleichheitsaussage E1n = E1n hinzugefügt, ohne dass eine
Reduktionschance erönet würde.


O
Die Anwendung von auf die sechstletzte Prämisse d. i. die letzte Prämisse
von 5 platziert dann tatsächlich im entstandenen rechten Zweig die Primaus-
1n
sage Z = N
f -- E
1n
in das Antezedens, so dass die Anfangsregel anwendbar AR
wird, wir erhalten aber im entstandenen linken Zweig die nicht reduzierbare Se-
quenz
- 534 -

6

s 1III, ... ... , s 8III, D ,∼, III
a
∼, N f E ,Z
1n 1n 
∧ ... ...  Z 1n
= N -- E , f
1n

∼ , ∼ , ∼ , ∼ , E = E1n 1n
N f
1n
E ,Z
1n 
∧ ... ... :

Nach dreifacher Anwendung von P haben wir in dem letzten der entstandenen

linken Zweige die Sequenz

s 1III, ... ... , s 8III, D ,∼, III


a
∼, N f E ,Z
1n 1n 
∧ ... ...  Z 1n
= N -- E , f
1n

∼ , ∼ , ∼ , ∼ , E = E1n 1n
N f
1n
E ,Z
1n 
,

woraus wir nach O∧ -Anwendungen bei der Wahl von E n bzw. Z n über die Prä- 1 1

misse
s 5III: ∧X n∧Y n. N f
1 1
X ,Y
1n 1n  .
 N X ,Y
1n 1n 
∧ Y1n 6= X1n
die Sequenz
s 1III, ... ... , s 8III, D III ,
a ∼,
1n 1n
∼ , ∼ , ∼ , ∼ , E =E , ∼ ,
N f E ,Z
1n 1n  .
 N
1n 1n 
E , Z ∧ Z1n 6= E1n N f
1n
E ,Z
1n 

bzw.

7

s 1III, ... ... , s 8III, D III ,
a ... ... ,
N f E ,Z
1n 1n 
NE ,Z
1n 1n 
∧ Z 6= E1n,
1n

N N N

1n 1n  1n 1n 1n 1n  1n 1n 
E ,Z ∧ Z 6= E  f E ,Z f E ,Z

O
erhalten. Die Anwendung von auf die vorletzte Prämisse ergibt im linken Zweig


wieder die Sequenz 7 , die Anwendung von auf die letzte Prämisse führt im

O
linken Zweig auf

s 1III, ... ... , s 8III, D III ,


a ... ... ,
N f E ,Z
1n 1n 
NE ,Z
1n 1n 
∧ Z 6= E1n,
1n

N N N

1n 1n  1n 1n 1n 1n  1n 1n 
E ,Z ∧ Z 6= E  f E ,Z E ,Z ∧ Z1n 6= E1n ,

über P werden wir daraus im rechten Zweig auf


s 1III, ... ... , s 8III, D III ,


a ... ... ,
N f E ,Z
1n 1n 
NE ,Z
1n 1n 
∧ Z 6= E1n,
1n

N N

1n 1n  1n 1n 1n 1n 
E ,Z ∧ Z 6= E  f E ,Z Z1n 6= E1n

geführt. Über P erreichen wir


- 535 -

s 1III, ... ... , s 8III, D III ,


a ... ... ,
N f E ,Z
1n 1n 
N E ,Z 1n 1n 
∧ Z 6= E1n,
1n

N  N E ,Z

1n 1n  1n 1n 
E ,Z ∧ Z1n 6= E1n f , Z1n = E1n /,
O

die Gleichheitsaussage Z1n = E1n, d. i. die Prämisse III


6 , ist ein weiteres Mal wie- a
derholt worden.
O 
Die Anwendung von auf die letzte Prämisse von 5 führt im linken Zweig auf

die Sequenz
s 1III, ... ... , s 8III, D III ,
a ∼,
1n
Z = N -- E f
1n
N f
1n
E ,Z
1n 
∧ ... ... ,
N N -- E N

1n 1n  1n 1n 1n 1n 
f E ,Z ∧ ... ...  Z = f f E ,Z ∧ ... ... ,

die nicht reduzierbar ist, weil es bereits die Sequenz 6 nicht ist, deren Prämissen

die gesamten Prämissen der Sequenz 5 umfassen.
Auch dann, wenn bei den Anwendungen von ∧ die Konstanten anders gewählt

O
werden als hier vorgeführt, kann eine Reduktion der Sequenz 4 nicht erreicht
werden.
- 536 -

LXVIII:
 
Zu S. 355
 
Im Folgenden werden die Ableitbarkeitsaussagen III 5.1 -- III 5.21 nachgewie-
sen, indem die logische Gültigkeit der betreenden Sequenzen aufgezeigt wird.
Dabei sollen der Vereinfachung halber die oben Anhang LV, S. 498, und Anhang
LX, S. 514, vorgestellten, logisch gültigen Sequenzen zur Verfügung stehen, des
Weiteren aber auch die Sequenz

1 ∧ x . A x Bx,An
  
Bn ,
insbesondere
∧X n. C
1
X
1n 
 D X ,C 1n  1n 
E DE 1n 
.

Die logische Gültigkeit der Sequenz 1 ergibt sich, wenn man in der Ableitung für
 ∧ ∧
die Sequenz 3 aus oben Anhang LV statt der R -Regel die L -Regel anwendet.P P

Zu III 5.1 :

Im Ausgang von der logisch gültigen Sequenz


Sym=1n , Z1n = E1n E1n = Z1n

vgl. oben Anhang XXXVIII, XXXVI haben wir

Sym=1n , Z1n = E1n E1n = Z1n

a ,a
III
2
III
6 b III
1

O ER, ER, ...


S III, D III
a b III
1
- 537 -


Zu III 5.2 :

s 9III, N 1n
Z ,E
1n 
, E1n = Z1n N s
1n
Z ,E
1n 

s 9III, a ,b
III
8
III
1 b III
2

O ER, ER, ...


S III, D ,b
III
a
III
1 b III
2


Zu III 5.3 :

s 9III, N 1n 1n 
E , Z , Z1n = E1n N s
1n
E ,Z
1n 

s 9III, a ,a
III
7
III
6 b III
3

O ER, ER, ...


S III, D ,b ,b
III
a
III
1
III
2 b III
3


Zu III 5.4 :

s 9III, N 1n
Z ,E
1n 
, E1n = Z1n N 1n
Z ,E
1n 

N N
s
1n 1n  1n 1n 
s Z ,E ∨Y n 1
s Z ,Y

O SR
s 9III, N 1n
Z ,E
1n 
, E1n = Z1n ∨Y n 1
N s
1n
Z ,Y
1n 

III,
s 10 ∨Y n1
N s
1n
Z ,Y
1n 
N s
1n 
Z

O SR
s 9III, s 10
III, N 1n
Z ,E
1n 
, E1n = Z1n N s
1n 
Z

s 9III, s 10
III, a ,b
III
8
III
1 b III
4

O ER, ER, ...


S III, D ,b ,b ,b
III
a
III
1
III
2
III
3 b III
4
- 538 -


Zu III 5.5 :

Im Ausgang von der logisch gültigen Sequenz



* S III, Tr=1n , Z1n = E1n,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y ,N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez a2


1n 
Z
 
vgl. die Sequenz 4--2.3 oben S. 275f sowie Anhang XXII und XVI haben wir

* S III, Tr=1n , Z1n = E1n,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y ,N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez a2


1n 
Z

S III, a ,a ,a ,a
III
3
III
6
III
9
III
10 b III
5

O ER, ER, ...


S III, D ,b
III
a
III,
1 ... , b III
4 b III
5


Zu III 5.6 :


Erneut im Ausgang von der logisch gültigen Sequenz * haben wir

* S III, Tr=1n , Z1n = E1n,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y ,N 1n

N B
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n ez a2


1n 
Z
III,
s 15 ez aB
2 Z
1n 
E f2 Z
1n 

O SR, KR
S III, Tr=1n , Z1n = E1n,
∧Y n. B
1
ez
1n
Z ,Y
1n 
 Z1n = Y1n ∨ Z1n = f -- Y ,N 1n

N E
2

∧ Y1n . Z1n = f -- Y1n  E1n = Y1n f2 Z


1n 

S III, a ,a ,a ,a
III
3
III
6
III
9
III
10 b III
6

O ER, ER, ...


S III, D ,b
III
a
III,
1 ... , b III
5 b III
6
- 539 -


Zu III 5.7 :

III, Z Z , Z E , n n
s 16
N s
1n
E ,Z ,
1n 
N s
1n
Z ,E
1n 
G z0
1n
Z ,Z ,E
n n

O
III,
s 16 a ,a ,b ,b
III
5
III
4
III
3
III
2 b III
7

O ER, ER, ...


S III, D ,b III
a
III,
1 ... , b III
6 b III
7


Zu III 5.8 :

s 8III, Z1n = N -- Ef
1n
N f
1n
E ,Z
1n 
∧ ... ...

O P L, P L, P L
∧ ∧ ∧

s 8III, Z1n = f -- E N 1n
N 1n
E ,Z
1n 

N N
f
1n 1n  1n 1n 
III
s5 , f E ,Z E ,Z ∧ Z1n 6= E1n

O SR
s 5III, s 8III, Z1n = N -- Ef
1n
N 1n
E ,Z
1n 
∧ Z1n 6= E1n

O PR

s 5III, s 8III, Z = 1n
N -- Ef
1n
Z1n 6= E1n

O ER
n
s 5III, s 8III, Z E , Z1n = f -- E N 1n
Z1n 6= E1n
III
s 17 ,
*
1n
Z ,E Wn n
Z E ∧ Z1n = N -- E f
1n

O SR
s 5III, s 8III, s 17
III, W*Z 1n
,E
n
Z1n 6= E1n

O P, P
III, Z1n = E1n
s 5III, s 8III, s 17 W*Z 1n
,E
n

s 5III, s 8III, s 17
III, a III
6 b III
8

O ER, ER, ...


- 540 -

S III, D ,b III
a
III,
1 ... , b III
7 b III
8


Vgl. a. oben Anhang XXIX.


Zu III 5.9 :

Im Ausgang von der logisch gültigen Sequenz


B ez a2 Z ,
1n 
B ez a2 Z
1n 
/
O

vgl. oben S. 152 haben wir

B ez a2
1n 
Z , B ez a2 Z
1n 
/
O

O ER
B ez s2
1n 
Z , B ez a2
1n 
Z , B ez a2 Z
1n 
/
O

,W B B
1n  1n  1n 
III
s 22 Z ez Z ∧ ez Z
S2 s2 a2
∧ B ez a2
1n 
Z

O SR
III,
s 22 W S2 Z
1n 
/
O

O P
III
s 22 W S2
1n 
Z

O
III
s 22 b III
9

O ER, ER, ...


S III, D ,b III
a
III,
1 ... , b III
8 b III
9


Vgl. a. oben S. 263.
- 541 -


Zu III 5.10 :

 
Unter Einsatz der logisch gültigen Sequenz * vgl. oben zu III 5.5 haben wir

III,
s 23 W B2
1n 
Z B ez s2 Z
1n 
∧ B ez a2
1n 
Z

O PR

III,
s 23 W B2
1n 
Z B ez a2 Z
1n 

O ∼,OP

III,
s 23 ez a
2 Z B 1n 
W B2 Z
1n 

* S , Tr=1n , Z = E1n,
III 1n

∧ Y n . B 2 Z n, Y n 
1
ez
1 1 
... ... ,
∧ Y n . Z n = N f -- Y n 
1 1 1
... ... B ez a2 Z
1n 

O SR, KR
S III, Tr=1n , Z1n = E1n,
∧ Y n . B 2 Z n, Y n  
1
ez
1 1
... ... ,
∧ Y n . Z n = N f -- Y n 
1 1 1
... ... W B2 Z
1n 

S III, a ,a ,a ,a
III
3
III
6
III
9
III
10 b III
10

O ER, ER, ...


S III, D ,b III
a
III,
1 ... , b III
9 b III
10


Vgl. a. oben S. 287.


Zu III 5.11 :

s 3III, ∨ X 1n,1n
X 1n
Z ,E
1n 
B ez Z ,E
1n 1n 

N 1n
Z ,E
1n 
∨X 1n,1n
X 1n
Z ,E
1n 

O SR
s 3III, N 1n
Z ,E
1n 
B Z ,E
ez
1n 1n 

Z1n = E1n Z = E1n


1n

O SAd
- 542 -

s 3III, N 1n
Z ,E
1n 
, Z1n = E1n B ez
1n
Z ,E
1n 
∧ Z1n = E1n

O P∨
s 3III, N 1n 1n 
Z , E , Z1n = E1n ∨Y n . 1
B ez Z ,Y
1n 1n 
∧ Z1n = Y1n
III,
s 20 ∨Y n .
1
B ez
1n 1n 
Z , Y ∧ Z1n = Y1n B ez s Z
1n 

O SR
s 3III, s 20
III, N 1n
Z ,E
1n 
, Z1n = E1n B ez s Z
1n 

O PR, PR
∨ ∨

s 3III, s 20
III, N 1n 1n 
Z , E , Z1n = E1n B Z
n
B Z
1n 
B 1n 
Z
B B B B
ez s< ∨ ez s> ∨ ez s
III, n 1n  1n  1n 
s 21 ez s< Z ∨ ez s> Z ∨ ez s Z ez s2 Z

O SR
s 3III, s 20
III, s III,
21 N 1n
Z ,E
1n 
, Z1n = E1n B ez s2 Z
1n 

s 3III, s 20
III, s III,
21 a ,a
III
8
III
6 B ez s2 Z
1n 

O ER, ER, ...


S III, D ,b
III
a
III,
1 ... , b III
10 b III
11


Zu III 5.12 :

III,
s 24 B ez s2 Z ,
1n 
B ez a2
1n 
Z U 2 Z
1n 

O
III,
s 24 b ,b
III
11
III
5 b III
12

O ER, ER, ...


S III, D ,b
III
a
III,
1 ... , b III
11 b III
12
- 543 -


Zu III 5.13 :

III,
s 25 B ez s2
1n 
Z , B ez a2
1n 
Z P 2
1n 
Z

O
III,
s 25 b ,b
III
11
III
5 b III
13

O ER, ER, ...


S III, D ,b
III
a
III,
1 ... , b III
12 b III
13


Zu III 5.14 :

III,
s 26 B ez s2
1n 
Z , B ez a2
1n 
Z I d
2 Z
1n 

O
III,
s 26 b ,b
III
11
III
5 b III
14

O ER, ER, ...


S III, D ,b
III
a
III,
1 ... , b III
13 b III
14


Zu III 5.15 :

n
III, Z Z , Z E
s 27
n
Eh 1n
Z ,Z ,E
n n

O
III,
s 27 a ,a
III
5
III
4 b III
15

O ER, ER, ...


S III, D ,b
III
a
III,
1 ... , b III
14 b III
15
- 544 -


Zu III 5.16 :

III,
s 28 V 2
1n 
Z B ez a2 Z
1n 

O ∼,OP

III,
s 28 ez a
2 Z B 1n 
V 2 Z
1n 

* S , Tr=1n , Z = E1n,
III 1n

∧ Y n . B 2 Z n, Y n  
1
ez
1 1
... ... ,
∧ Y n . Z n = N f -- Y n 
1 1 1
... ... B ez a2
1n 
Z

O SR, KR
S III, Tr=1n , Z1n = E1n,
∧ Y n . B 2 Z n, Y n  
1
ez
1 1
... ... ,
∧ Y n . Z n = N f -- Y n 
1 1 1
... ... V 2 Z
1n 

S III, a ,a ,a ,a
III
3
III
6
III
9
III
10 b III
16

O ER, ER, ...


S III, D ,bIII
a
III,
1 ... , b III
15 b III
16


Zu III 5.17 :

III,
s 29 U s f
1n
Z ,E
1n 
U s Z ,E
1n 1n 
∧ E1n 6= Z1n

O PR

III,
s 29 U s f
1n
Z ,E
1n 
E1n 6= Z1n

O P, P
III, E1n = Z1n
s 29 U s f
1n
Z ,E
1n 

O
III,
s 29 b III
1 b III
17

O ER, ER, ...


S III, D ,bIII
a
III,
1 ... , b III
16 b III
17
- 545 -


Zu III 5.18 :

s 5III, N f
1n
Z ,E
1n 
N Z ,E
1n 1n 
∧ E1n 6= Z1n

O PR

s 5III, N f
1n
Z ,E
1n 
E1n 6= Z1n

O P, P
s 5III, E1n = Z1n N f Z ,E
1n 1n 

s 5III, b III
1 b III
18

O ER, ER, ...


S III, D ,b
III
a
III,
1 ... , b III
17 b III
18


Zu III 5.19 :

s 3III, ∨ X 1n,1n
X 1n
Z ,E
1n 
B ez
1n
Z ,E
1n 

N 1n
Z ,E
1n 
∨X 1n,1n
X 1n
Z ,E
1n 

O SR
s 3III, N 1n
Z ,E
1n 
B ez
1n
Z ,E
1n 

O P∨
s 3III, N 1n
Z ,E
1n 
∨Y n 1
B ez
1n
Z ,Y
1n 

O PR, PR
∨ ∨

s 3III,N 1n
Z ,E
1n 
∨Y n 1
B ez < Z ,Y
n 1n 
∨ ... ∨ ∨Y n
1
B
ez
1n
Z ,Y
1n 

III, ...
s 30 ∨ ... ∨ ∨Y n 1
B ez
1n
Z ,Y
1n 
B ez
2 Z
1n 

O SR
s 3III, s 30
III, N 1n
Z ,E
1n 
B ez
2 Z
1n 

s 3III, s 30
III, a III
8 b III
19

O ER, ER, ...


S III, D ,b
III
a
III,
1 ... , b III
18 b III
19
- 546 -


Zu III 5.20 :

s 3III, s 30
III, N Z 1n
,E
1n 
B ez Z
1n 

,B V
2
1n  1n 
III
s 31 ez Z  Z
2 2

O SR
s 3III, s 30
III, s III,
31 N 1n
Z ,E
1n 
V 2
 Z
1n 

s 3III, s 30
III, s III,
31 a III
8 b III
20

O ER, ER, ...


S III, D ,bIII
a
III,
1 ... , b III
19 b III
20


Zu III 5.21 :

III,
s 32 U 2 Z ,
1n 
V 2

1n 
Z Eh Z ,
1n
U ,V 2
1,1n

2

1,1n 

O
III,
s 32 b ,b
III
12
III
20 b III
21

O ER, ER, ...


S III, D ,bIII
a
III,
1 ... , b III
20 b III
21

LXIX:
 
Zu S. 359

Der Nachweis der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz


1

S III, D III ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O

erfolgt in fünf Schritten.


Wir zeigen,
1. dass die Sequenz
2

s 1III, s 2III, s 3III, s 4III, D III ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O

nicht reduzierbar ist,


2. dass mit der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz
- 547 -

3

s 1III, ... ... , s 7III, DIII ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2
1n 
Z /
O

auch die Sequenz


4

s 1III, ... ... , s 8III, DIII ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2
1n 
Z /
O

nicht reduzierbar ist,


3. dass mit der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz
5

s 1III, ... ... , s 13
III, DIII ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2
1n 
Z /
O

auch die Sequenz


6

s 1III, ... ... , s 14III, D III ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O

nicht reduzierbar ist,


4. dass mit der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz
7

s 1III, ... ... , s 20
III, DIII ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2
1n 
Z /
O

auch die Sequenz


8

s 1III, ... ... , s 21III, D III ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O

nicht reduzierbar ist und



5. dass mit der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz 8 auch die Sequenz
s 1III, ... ... , s 32
III, DIII ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2
1n 
Z /
O

oder
1

S III, D III ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2
1n 
Z /
O

nicht reduzierbar ist.


     
Dass mit 2 auch 3 , mit 4 auch 5 und mit 6 auch 7 nicht reduzierbar

ist, ergibt sich über den Satz III 4 . Über diesen Satz erhalten wir ferner, was
 
im 5. Schritt zu zeigen ist: dass mit der Sequenz 8 auch die Sequenz 1 nicht
reduzierbar ist.
  
Was im 2., 3. und 4. Schritt zu zeigen ist, dass mit 3 auch 4 , mit 5 auch
   
6 und mit 7 auch 8 nicht reduzierbar ist, kann nicht über den Satz III 4
erreicht werden, weil bei den Erweiterungen der jeweiligen Antezedentien um die
III und s III die Bedingung c  im erstgenannten
denitorischen Allaussagen s 8III, s 14
 
21 
Fall bzw. die Bedingung d in den beiden letztgenannten Fällen verletzt ist. Es
sei daran erinnert, dass 2 Z
1n 
Hfür die Subjunktion
B ez s2 Z
1n 
 B ez a2 Z
1n 


steht vgl. oben S. 201 .

Zu 1.:

Die Sequenz
9

s 1III, ... ... , s 4III, D III
a /
O

ist nicht reduzierbar vgl. oben Anhang LXVI . Die Sequenz
- 548 -

2

s 1III, ... ... , s 4III, D
III ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2
1n 
Z /
O

könnte daher nur dadurch reduzierbar sein, dass mindestens eine der Prämissen
n
E E , SubZ1n N 21n 
und 2 Z
1n 
H
ins Spiel gebracht wird.
n
Auf die Primaussage E E ist keine der Regeln -- ∧ anwendbar. Sie kann auch

O O
nirgends dort, wo eine Reduktion der Sequenz 9 scheiterte vgl. oben Anhang

ebd. , zu einer solchen verhelfen
Über die Allaussage SubZ1n
21n 
N
erzielen wir durch eine zweifache Anwendung
von ∧ O
bei der jeweils allein Erfolg versprechenden Wahl von E1n und durch eine
anschlieÿende Anwendung von O
in dem durch diese Anwendung entstandenen
a

rechten Zweig nur eine Wiederholung der Prämisse III 8 , vgl. dazu oben Anhang
LXI.
O
Eine Anwendung von auf die Subjunktion

2 Z
1n 
H
führt im rechten Zweig auf
eine Sequenz
, D , ... ... , H
1n 
s 1III, ... ... , s 4III III
a 2 Z ,
... ... ... ... ... ... ,
B ez a2 Z
1n 
/,
O

über die wir durch O weiter auf die Sequenz


s 1III, ... ... , s 4III, D
III ,
a ... ... , H 2
1n 
Z ,
... ... ... ... ... ... ,
B ez a2 Z
1n 
B ez a2
1n 
Z

geführt werden. Da B 1n 
prim ist, kann keine der Regeln -- ∧ vgl. P P
2 Z
B
ez a
 1n 
oben S. 149f zur Anwendung kommen. Es kann aber auch nicht ez a
2 Z
durch Einsatz mindestens einer der Regeln -- ∧ zusätzlich im Antezedens O O
platziert werden, so dass die Anfangsregel anwendbar würde. AR
Zu 2.:

Da die Sequenz
3

s 1III, ... ... , s 7III, D
III ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2
1n 
Z /
O

nicht reduzierbar ist, könnte die Sequenz


4

s 1III, ... ... , s 8III, D
III ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2
1n 
Z /
O

nur dadurch reduzierbar sein, dass die Prämisse s 8III berücksichtigt wird. Die
Berücksichtigung der Prämisse s 8III führt auf einen Reduktionsversuch, der sich
von dem Reduktionsversuch aus Anhang LXVII nur dadurch unterscheidet, dass
n
sämtliche Antezedentien die weiteren Prämissen E E , SubZ1n
21n 
und N
H 2 Z
1n 
aufweisen.
Das Scheitern des erstgenannten Reduktionsversuchs kann nicht dadurch abge-
wendet werden, wie hier nicht näher ausgeführt werden soll, dass die Prämissen
n
E E , SubZ1n N 21n 
und 2 Z
1n 
H
in den Reduktionsversuch einbezogen wer-
- 549 -


den vgl. Anhang ebd. sowie das gerade zu 1. Gesagte .

Wir haben daher mit der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz 3 auch die Nicht-

Reduzierbarkeit der Sequenz 4 .

Zu 3.:

Da die Sequenz
5

s 1III, ... ... , s 13
III, D III ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O

nicht reduzierbar ist, könnte die Sequenz


6

s 1III, ... ... , s 14
III, D III ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O

nur dadurch reduzierbar sein, dass die Prämisse


III: ∧ 1n .
s 14 X ez a
2 X
1n 
B .
 ez a< X
n
∨ B B ez a>
1n 
X ∨ B ez a X
1n 

berücksichtigt wird. Die Anwendung von O∧ auf s III führt bei der Wahl der Kon-
14
stanten Z1n auf die Sequenz

s 1III, ... ... , s 14


III, D III ,
a ... ... , H Z ,
1n 

B B B B
2
1n  . n 1n  1n 
/
ez a2 Z  ez a< Z ∨ ez a> Z ∨ ez a Z O

oder

10

s 1III, ... ... , s 14
III, D III ,
a H
... ... , Z ,
1n 

B B B B
2
1n  n 1n  1n 
ez a2 Z ez a< Z ∨ ez a> Z ∨ ez a Z ,
B B B  B

n 1n  1n  1n 
ez a< Z ∨ ez a> Z ∨ ez a Z ez a2 Z /.
O

Bei der Wahl einer von Z1n verschiedenen Konstanten könnte die Prämisse
H 2 Z
1n 
von vornherein nicht zu einer Reduktion beitragen.


O 
Die Anwendung von auf die vorletzte Prämisse in 10 ergibt im linken Zweig

die Sequenz

11

s 1III, ... ... , s 14
III, D , ... ... , H Z ,
III
a
1n 

B  B
2
1n  n
ez a2 Z Z ez... ... ,
a< ∨

B ez a< Z
n
∨... ...  B Z B ez a2
1n 
ez a2 Z
1n 
,

die nicht reduzierbar ist:


Weil B 1n 
prim ist, kann keine der Regeln -- ∧ zum Einsatz kommen. P P
2 Z
H B
ez a

Im Ausgang von einer -Anwendung auf



O2 Z
1n 
wird ez a
 2 Z
1n 
schlieÿlich
erneut im Sukzedens platziert vgl. das gerade zu 1. Gesagte .
O 
Eine Anwendung von auf die letzte Prämisse in 11 führt im linken Zweig nach


einer Anwendung von R auf die Sequenz P
- 550 -

s 1III, ... ... , s 14


III, D , ... ... , H Z ,
III
a
1n 

B  B
2
1n  n
ez a2 Z Z ez... ... ,
a< ∨

B ez a< Z
n
∨... ...  B Z B ez a2
1n 
ez a Z
1n 
.

Über eine Anwendung von O∧ auf die Prämisse


III:
s 13 ∧X n. B
1
 ∨Y1n . ez a X
1n 
B ez
1n
X ,Y
1n 
∧ X1n 6= Y1n
erhalten wir bei der Wahl von Z1n

s 1III, ... ... , s 14


III, D III ,
a ... ... , H Z ,
1n 

B B
2
1n  n
ez a2 Z ez a< Z ∨ ... ... , ∼ ,
B .B B

1n  1n 1n  1n 
ez a Z  ∨Y1n ez Z ,Y ∧ Z1n 6= Y1n ez a Z

bzw.

12

s 1III, ... ... , s 14
III, D III ,
a ... ... , H 1n 
Z ,∼,∼,
B B
2
1n  1n 1n 
ez a Z  ∨Y1n . ez Z , Y ∧ Z1n 6= Y1n,
∨Y n .
1
B 1n
ez Z , Y
1n  1n 1n
∧ Z 6= Y .  ez a Z
1n 
B B ez a
1n 
Z .


O
Die Anwendung von auf die vorletzte Prämisse reproduziert im linken Zweig

die Sequenz 12 .
O
Die Anwendung von auf die letzte Prämisse, die anschlieÿende Anwendung von

P∨ bei der Wahl von E1n im entstandenen linken Zweig und die darauf erfolgende

P
Anwendung von erbringen im rechten Zweig dieser letzten Anwendung

s 1III, ... ... , s 14


III, D III ,
a ... ... , H 1n 
Z ,∼,∼,
B B
2
1n  1n 1n 
ez a Z  ∨Y1n . ez Z , Y ∧ Z1n 6= Y1n,
∨Y n .
1
B 1n
ez Z , Y
1n  1n 1n
∧ Z 6= Y .  ez a Z
1n 
B Z1n 6= E1n .

P
Über wird dann dem Antezedens lediglich die Prämisse III 6 hinzugefügt. Über a
∨ ∨
P
eine Anwendung von L statt von R und die entsprechende Einbeziehung der P
III bzw. s III statt der Prämisse s III wird das gleiche Ergebnis erzielt.
Prämisse s 11 12 13
Die Anwendung von O 
auf die letzte Prämisse in 10 bringt, wie dem gerade
H

1n 
Vorgetragenen zu entnehmen ist, auch bei Einbeziehung von 2 Z , keine re-
duzierbare Sequenz.
 
Mit der Sequenz 5 ist auch die Sequenz 6 nicht reduzierbar.

Zu 4.:

Da die Sequenz
7

s 1III, ... ... , s 20
III, D III ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O

nicht reduzierbar ist, könnte die Sequenz


8

s 1III, ... ... , s 21
III, D III ,
a
n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O
- 551 -

nur durch die Berücksichtigung der Prämisse


III: ∧ 1n .
s 21 X ez s
2 X
1n 
B
.
 ez s< X
n
∨ B B ez s> X
1n 
∨ B ez s
1n 
X
reduzierbar sein. Die Anwendung von O∧ auf s III führt bei der Wahl der Kon-
21
stanten Z1n auf die Sequenz

s 1III, ... ... , s 21


III, D III ,
a ... ... , H Z ,
1n 

B B B B
2
1n  . n 1n  1n 
/
ez s2 Z  ez s< Z ∨ ez s> Z ∨ ez s Z O

oder

13

s 1III, ... ... , s 21
III, D III ,
a H
... ... , Z ,
1n 

B B B B
2
1n  n 1n  1n 
ez s2 Z ez s< Z ∨ ez s> Z ∨ ez s Z ,
B B B  B

n 1n  1n  1n 
ez s< Z ∨ ez s> Z ∨ ez s Z ez s2 Z /.
O


Die Sequenz 13 ist nicht reduzierbar.
O 
Die Anwendung von auf die vorletzte Prämisse in 13 ergibt im rechten Zweig

die Sequenz

14

s 1III, ... ... , s 21
III, D III ,
a ... ... , H 1n 
Z ,
B B
2
1n  n
ez s2 Z ez s< Z ∨ ... ... , ∼ ,
B B B

n 1n  1n 
ez s< Z ∨ ez s> Z ∨ ez s Z /.
O

Die Anwendung von O auf die letzte Prämisse führt im rechten Zweig auf

s 1III, ... ... , s 21


III, D III ,
a ... ... , H 1n 
Z ,
B B
2
1n  n
ez s2 Z ez s< Z ∨ ... ... , ∼ ,
B B

n 1n 
ez s< Z ∨ ... ... , ez s Z /.
O

Die Anwendung von O∧ auf die Prämisse


III:
s 20 ∧X n. B 1
ez s X
1n 
 ∨Y1n . B ez X ,Y
1n 1n 
∧ X1n = Y1n
gibt dann

s 1III, ... ... , s 21


III, D H
III ,
a ... ... ,
1n 
Z ,
B B ... ... , ∼ , ∼ , B
2
1n  n 1n 
ez s2 Z ez s< Z ∨ ez s Z ,
B . B Z ,Y

1n  1n 1n  1n 1n
ez s Z  ∨Y1n ez Z ∧ =Y /
O

oder

15

s 1III, ... ... , s 21
III, D III ,
a ... ... , H 1n 
Z ,∼,∼,∼,
B B B
2
1n  1n  1n 1n 
ez s Z , ez s Z  ∨Y1n . ez Z , Y ∧ Z1n = Y1n,
∨Y n . 1
B 1n
ez Z , Y
1n  1n 1n
∧ Z =Y .  ez s Z
1n 
B /.
O
- 552 -

Die Anwendung von O auf die vorletzte Prämisse in


 
15 gibt im rechten Zweig

s 1III, ... ... , s 21


III, D III ,
a ... ... , H 1n 
Z ,∼,∼,∼,
B B
2
1n  1n 
ez s Z , ez s Z  ∨Y1n . ... ... ,
∨Y n . ... ... . 
1
B ez s
1n 
Z , ∨Y1n . B ez
1n 1n 
Z , Y ∧ Z1n = Y1n /,
O

O
woraus in Anwendung von ∨ auf die nunmehr letzte Prämisse bei der Wahl
einer von Z1n wie von E1n verschiedenen Konstanten A1n

16

s 1III, ... ... , s 21
III, D III ,
a ... ... , H 1n 
Z ,∼,∼,∼,
B B
2
1n  1n 
ez s Z , ez s Z  ∨Y1n . ... ... ,
∼,∼, B ez
1n 1n 
Z , A , Z1n = A1n /
O

erzielt wird. Über die Prämisse


s 3III: ∧X n∧Y n. B
1 1
ez X ,Y
1n 1n 
 ∨ Z 1n,1n
Z 1n
X ,Y
1n 

kann, wie hier nicht mehr ausgeführt sei, keine Reduktion erreicht werden. Bei

O
der oben erwähnten Anwendung von erhalten wir über den linken Zweig, d. i.
III und s III sowie s III und s III, das Entsprechende. 
über die Prämissen s 18 19 1 2
Eine Reduktion kann auch dann nicht erreicht werden, wenn weiter eine -An-

O
wendung auf die Prämisse
∨Y n .
1
B ez Z ,Y
1n 1n 
∧ Z1n = Y1n.  B ez s Z
1n 
,

d. i. auf die letzte Prämisse in 15 , oder auf die Prämisse 2 Z erfolgt: H 1n 

1n 
Im ersten Fall wird im rechten Zweig lediglich die Prämisse ez s Z wiederholt. B
Im zweiten Fall bleibt es, wie hier nur vermerkt werden soll, bei dem diesbezüglich
oben zu 1., 2. und 3. Gesagten, auch wenn nun die Prämisse s 15 III zur Verfügung

steht, welche die Aussageform ez a


2 X B
1n 
enthält.
- 553 -

LXX:
 
Zu S. 359f

Der Nachweis der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz


1

III, S III,
s 02 D III
a /
O

erfolgt in vier Schritten.


Wir zeigen,
1. dass die Sequenz
2

III,
s 02 D III
a /
O

nicht reduzierbar ist,


2. dass mit der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz
3

III, s III, s III, s III,
s 02 1 2 3 D III
a /
O

auch die Sequenz


4

III, s III, s III, s III, s III,
s 02 1 2 3 4 D III
a /
O

nicht reduzierbar ist,


3. dass mit der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz
5

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 7 D III
a /
O

auch die Sequenz


6

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 8 D III
a /
O

nicht reduzierbar ist und dass



4. mit der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz 6 auch die Sequenz
7

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 32 D III
a /
O

oder
1

III, S III,
s 02 D III
a /
O

nicht reduzierbar ist.


      
Dass mit 2 auch 3 , mit 4 auch 5 und mit 6 auch 7 vgl. den 4. Schritt

nicht reduzierbar ist, ergibt sich über den Satz III 4 .
   
Dass mit 3 auch 4 und mit 5 auch 6 nicht reduzierbar ist vgl. den 2. und
 
den 3. Schritt , erreicht man nicht über den Satz III 4 , weil bei den Erweiterun-
gen der betreenden Antezedentien um die denitorischen Allaussagen s 4III und

s 8III jeweils die Bedingung c dieses Satzes verletzt ist.

Zu 1.:

Da die Sequenz
D III
a /
O
 
nicht reduzierbar ist vgl. oben S. 353f; Anhang LXV , könnte die Sequenz 2
- 554 -

II , d. i. der Allaussage
nur durch die Einbeziehung der Prämisse s02
∧ X1n ∧ Y1n . 1n
X ,Y
1n  .
 ∧ Zn . X ZN n
 YZ
n


vgl. oben S. 345f, 358 , reduzierbar sein.

1n
O
Die Anwendung der ∧ -Regel auf die Prämisse s 02
III führt bei der Wahl der Kon-

stanten Z auf die Sequenz


II ,
s02 D III ,
a
∧Y 1n
. N Z ,Y
1n 1n  .
 ∧X n. ZX
n
 YX
n
/,
O

O
die Anwendung von ∧ auf die neu entstandene, letzte Prämisse erbringt weiter
bei der Wahl von E1n die Sequenz
II ,
s02 D III ,
a ∼,
N 1n
Z ,E
1n 
∧ Xn . Z X n
EX ,
n

N
 
∧ Xn . Z Xn   EX . 
n 1n
Z ,E
1n 
/.
O

O
Von hier aus führen -Anwendungen auf die letzte und die vorletzte Prämisse

nicht auf eine Reduktion, wie hier nicht mehr näher ausgeführt sei.
Bei der Wahl von E1n statt von Z1n und von Z1n statt von E1n erhalten wir das

Entsprechende. Vgl. a. oben Anhang LXIII.

Zu 2.:

Da die Sequenz
3

III, s III, s III, s III,
s 02 1 2 3 D III
a /
O

nicht reduzierbar ist, könnte die Sequenz


4

III, s III, s III, s III, s III,
s 02 1 2 3 4 D III
a /
O

nur durch die Einbeziehung der Prämisse s 4III reduzierbar sein.


O
Eine ∧ -Anwendung auf s 4III führt bei der Wahl von E1n auf die Sequenz

III, s III, s III, s III, s III,


s 02 1 2 3 4 D III ,
a
∧Y 1n
. B ez
1n
E ,Y
1n  .
B ez < E ,Y
n 1n 
∨ B ez > E ,Y
1n n

B
2 
1n 1n 
ez E ,Y /,
O

O
eine weitere ∧ -Anwendung auf die letzte Prämisse führt bei der Wahl von Z1n
auf die Sequenz
III, s III, s III, s III, s III,
s 02 1 2 3 4 D III ,
a ∼,
B ez
1n
E ,Z
1n 
B ez < E ,Z
n 1n 
∨B ez >
1n
E ,Z
n
∨ B ez
1n
E ,Z ,
1n 

B B B E B
2 
n 1n  1n n 1n 1n  1n 1n 
ez < E ,Z ∨ ez > E ,Z ∨ ez ,Z  ez
2 E ,Z /,
O


d. i. die Sequenz 5 aus Anhang LXVI, der die Prämisse s 02III hinzugefügt wurde.
III
Ohne Berücksichtigung von s 02 ist diese Sequenz nicht reduzierbar vgl. Anhang
- 555 -


III, welche die zusätzlichen Prämissen
ebd. . Aber auch die Berücksichtigung von s 02
N Z ,E
1n 1n 
 ∧ Xn . Z Xn   EX
n

und
∧ Xn . Z Xn   EX . 
n
N Z ,E
1n 1n 


zur Verfügung stellt vgl. zu 1. , kann keine Reduktion verschaen.
O
Wählt man bei den erwähnten ∧ -Anwendungen statt der Konstanten E1n und
Z1n die Konstanten Z1n und E1n, ergibt sich kein anderes Bild, auch nicht bei Ein-
beziehung des in III

D III
a enthaltenen Basis-Darstellungssatzes 9 vgl. oben Anhang a
LXV, LXVI .

Zu 3.:

Wegen der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz


5

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 7 D III
a /
O

könnte die Sequenz


6

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 8 D III
a /
O

nur durch die Einbeziehung der Prämisse s 8III reduzierbar sein.


O
Die Anwendung von ∧ auf die Prämisse s 8III führt bei der Wahl von Z1n auf die
Sequenz
III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 8 D III ,
a
∧Y1n
.Z = 1n
N -- Y f
1n .
N Y ,Zf
1n 1n 
∧ RY1n N f
21n 

N Z ,Y N

1n 1n  21n 
f ∧ L 1n f /,
O
Y

die anschlieÿende Anwendung von O∧ auf die letzte Prämisse bringt bei der Wahl
von E1n die Sequenz

8

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 8 D ,∼, III
a
1n
Z = N -- Ef
1n
N f
1n
E ,Z
1n 
∧ ... ... ∧ LE N1n , f
21n 

N N Z = N -- E

1n 1n  21n  1n 1n
f E ,Z ∧ ... ... ∧ LE1n f  f /,
O


III erweiterte Sequenz 5 aus Anhang LXVII.
d. i. die um die Prämisse s 02
Die Anwendung von

O 
auf die vorletzte Prämisse von 8 gibt im linken Zweig
die Sequenz

III, s III, ... ... , s III,


s 02 1 8 D III ,
a ∼,
1n
Z = N -- E f
1n
N f
1n
E ,Z
1n 
∧ ... ... ,
N N -- E
N -- E

1n 1n  1n 1n 1n
f E ,Z ∧ ... ...  Z = f Z1n = f ,
III
die ohne Rückgri auf s 02 auch bei Einbeziehung der Prämissen a
III und III
9 10 a

nicht reduzierbar ist vgl. Anhang ebd. . Aber auch der Rückgri auf s 02III ver-

mag an keiner der Stellen, an denen eine Reduktion scheitert, dieses Scheitern
- 556 -

abzuwenden.
O 
Die Anwendung von auf die letzte Prämisse von 8 gibt die Sequenz


III, s III, ... ... , s III,


s 02 1 8 D III ,
a ∼,
Z1n = N -- E
f
1n
N f
1n
E ,Z
1n 
∧ ... ... ,
N N -- E N

1n 1n  1n 1n 1n 1n 
f E ,Z ∧ ... ...  Z = f f E ,Z ∧ ... ... ,

III nicht reduzierbar ist vgl. Anhang ebd. .
die auch bei Einbeziehung von s 02

LXXI:
 
Zu S. 361

Über die logische Gültigkeit der Sequenz


 n n n
1 ZE ,ZE  ZE /
O

erhalten wir gemäÿ der Erweiterungsregel ER die logische Gültigkeit der Sequenz
 n n n
2 ZE ,ZE  ZE ,
∧ Xn . Z Xn n

 ZX /,
O

über die logische Gültigkeit der Sequenz 2 erhalten wir gemäÿ der

O∧ -Regel
die logische Gültigkeit der Sequenz
n
ZE , ∧ Xn . Z Xn   ZX
n
/.
O

Die Sequenz 1 ist logisch gültig, weil sie reduzierbar ist: Die Anwendung von O

führt im linken Zweig auf die durch die Anfangsregel herstellbare Sequenz AR
n n n n
ZE ,ZE  ZE ZE .
Im rechten Zweig erhalten wir die Sequenz
n n n n
ZE ,ZE  ZE , ZE /,
O

über die uns die Anwendung von O auf die ebenfalls durch die Anfangsregel AR
herstellbare Sequenz
n n n n n
ZE ,ZE  ZE , ZE ZE
 
führt. Vgl. a. oben Anhang XXVI 2. .
- 557 -

LXXII:
 
Zu S. 361

Die Sequenz

∧X n∧Y n. N
1 1
1n
Z ,X
1n 
∧ X1n = Y1n  N Z ,Y ,
1n 1n 

N 1n 1n 
Z , E , E1n = Z1n N 1n
Z ,Z
1n 

ist logisch gültig, weil es für sie eine Reduktion gibt:


O
Die Anwendung von ∧ führt bei der Wahl der Konstanten E1n auf die Sequenz

∼, ∧Y n. N
1
1n
Z ,E
1n 
∧ E1n = Y1n  N Z ,Y ,
1n 1n 

N 1n 1n 
Z , E , E1n = Z1n N 1n
Z ,Z
1n 
,

O
die erneute Anwendung von ∧ auf die zweite Prämisse führt bei der Wahl der
Konstanten Z1n auf die Sequenz

∼,∼, N 1n
Z ,E
1n 
∧ E1n = Z1n  NZ ,Z ,
1n 1n 

N 1n 1n 
Z , E , E1n = Z1n N 1n
Z ,Z
1n 
.

In Anwendung von ∼ und O



P werden wir auf eine durch die Anfangsregel AR her-

stellbare Sequenz geführt.

LXXIII:
 
Zu S. 362

Der Nachweis der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz


1

III, S III,
s 02 D ,H
III
a 2
1n 
Z /
O

erfolgt in vier Schritten. Wir zeigen,


1. dass die Sequenz
2

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 13 D ,H
III
a 2
1n 
Z /
O

nicht reduzierbar ist,



2. dass mit der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz 2 auch die Sequenz
3

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 14 D ,H
III
a 2
1n 
Z /
O

nicht reduzierbar ist,


3. dass mit der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz
4

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 20 D ,H
III
a 2
1n 
Z /
O

auch die Sequenz


- 558 -

5

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 21 D ,HIII
a 2 Z
1n 
/
O

nicht reduzierbar ist und



4. dass mit der Nicht-Reduzierbarkeit der Sequenz 5 auch die Sequenz
III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 32 D ,HIII
a 2 Z
1n 
/
O

oder
1

III, S III,
s 02 D ,H III
a 2 Z
1n 
/
O

nicht reduzierbar ist.


   
Dass mit 3 auch 4 und mit 5 auch 1 nicht reduzierbar ist, ergibt sich über

den Satz III 4 .
   
Was im 2. und 3. Schritt zu zeigen ist, dass mit 2 auch 3 und mit 4 auch 5

nicht reduzierbar ist, ist nicht mehr über den Satz III 4 zu erreichen: Bei den
Erweiterungen der betreenden Antezedentien um die denitorischen Allaussa-
III und s III ist jeweils die Bedingung d  dieses Satzes verletzt vgl. a. oben
gen s 14 21 
Anhang LXIX S. 547 .

Zu 1.:

Da die Sequenz
III, S III,
s 02 DIII
a /
O

oder
6

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 32 D III
a /
O

nicht reduzierbar ist vgl. oben Anhang LXX , ist insbesondere die Sequenz
7

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 13 D III
a /
O

nicht reduzierbar, deren Antezedens gegenüber dem Antezedens von 6 um die
III -- s III verkürzt ist.
Prämissen s 14

32
Weil 7 nicht reduzierbar ist, könnte die Sequenz
2

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 13 D ,HIII
a 2 Z
1n 
/
O

nur im Rückgri auf die Prämisse 2 Z H 1n 


reduzierbar sein.
Die einzige auf H
2 Z
1n 
, d. i. auf die Subjunktion
B Z  B Z ,
ez s2
1n 
ez a2
1n 

anwendbare Kalkülregel ist die O -Regel.


Die Anwendung von O auf H Z führt im rechten Zweig auf die Sequenz

 1n 
2

s , s , ... ... , s , D , H Z ,
1n 
III III III III
02 1 13 a
B Z /,
2
1n 
ez a2 O

über die wir in Anwendung von O weiter auf die Sequenz


- 559 -

III, s III, ... ... , s III,


s 02 1 13 D ,HIII
a Z ,
1n 

B B
2
1n  1n 
ez a2 Z ez a2 Z

geführt werden. Die letztere Sequenz gestattet vorab einer Berücksichtigung der
III keine Reduktion vgl. oben Anhang LXIX zu 1.; trotz der gegen-
Prämisse s 02
über Anhang ebd. hier zusätzlich vorhandenen Prämissen s 5III -- s 13
III bleibt die in

Anhang ebd. gegebene Argumentation gültig . Aber auch bei Berücksichtigung
III kann keine Reduktion gelingen vgl. dazu oben Anhang LXX .
der Prämisse s 02

Zu 2.:

Weil die Sequenz


2

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 13 D ,H
III
a 2 Z
1n 
/
O

nicht reduzierbar ist, könnte die Sequenz


3

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 14 D ,H
III
a 2 Z
1n 
/
O

III reduzierbar sein.


nur durch die Berücksichtigung der Prämisse s 14
O
Die Anwendung von ∧ auf s 14 führt bei der Wahl der Konstanten Z1n auf die
III

Sequenz

III, s III, ... ... , s III,


s 02 1 14 D ,H III
a Z ,
1n 

B B B B
2
1n  n 1n  1n 
ez a2 Z ez a< Z ∨ ez a> Z ∨ ez a Z ,
B B B  B

n 1n  1n  1n 
ez a< Z ∨ ez a> Z ∨ ez a Z ez a2 Z /
O


vgl. oben Anhang LXIX zu 3. . Lässt man die Prämisse s 02 III unberücksichtigt, ist

über Anwendungen von



O
auf die neu hinzugetretenen, letzten beiden Prämis-

sen eine Reduktion nicht zu erreichen vgl. oben Anhang ebd. . Aber auch die
Berücksichtigung der Prämisse s 02 III kann keine Reduktion verschaen vgl. dazu

oben Anhang LXX .
Wählt man bei der Anwendung von ∧ auf s 14 O
III eine andere Konstante als Z1n,

könnte H 2 Z
1n 
nicht zu einer Reduktion beitragen. Es muss
 2
1n 
Z jedoch H
zu einer Reduktion von 3 bemüht werden, da mit der Sequenz 6 neben der

Sequenz 7 auch die Sequenz
III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 14 DIII
a /
O

nicht reduzierbar ist.

Zu 3.:

Die Sequenz
4

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 20 D ,H
III
a 2 Z
1n 
/
O

ist nicht reduzierbar, so dass die Sequenz


5

III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 21 D ,H
III
a 2 Z
1n 
/
O
- 560 -

III reduziert werden könnte.


nur durch die Berücksichtigung der Prämisse s 21
Die Anwendung von ∧ auf s 21 O
III führt bei der Wahl der Konstanten Z1n auf die

Sequenz
III, s III, ... ... , s III,
s 02 1 21 D ,H III
a Z ,
1n 

B B B B
2
1n  n 1n  1n 
ez s2 Z ez s< Z ∨ ez s> Z ∨ ez s Z ,
B B B  B

n 1n  1n  1n 
ez s< Z ∨ ez s> Z ∨ ez s Z ez s2 Z /
O


vgl. oben Anhang LXIX zu 4. . Diese Sequenz kann weder vorab einer Berück-
III reduziert werden vgl. oben Anhang ebd.  noch nach
sichtigung der Prämisse s 02

einer solchen Berücksichtigung reduziert werden vgl. dazu oben Anhang LXX .

LXXIV:
 
Zu S. 365

Sei ein Darstellungssystem


1

D ,DN

der Stufe N I − < IV,


< N − D wie oben S. 365 
S-analytisch inkonsistent. Die Se-
quenz
S ,D ,DN N /
O

ist dann logisch gültig. In Anwendung der Erweiterungsregel ER erhalten wir die
logische Gültigkeit der Sequenz
N , S N,
s 01 D ,D N /
O
wie der Sequenz
N, SN
s 02 ,D ,D N /,
O

also die s-analytische Inkonsistenz des Darstellungssystems 1 .

Sei ein Darstellungssystem 1 der Stufe N s-analytisch konsistent. Die Se-
quenzen
2

N , S N,
s 01 D ,DN /
O

und
3

N , S N,
s 02 D ,DN /
O

sind dann nicht logisch gültig. Wäre nun die Sequenz


S N, D ,D N /
O

logisch gültig, dann lieferte sie in Anwendung von


 
gegen die logische Ungül- ER
tigkeit der Sequenzen 2 und 3 deren logische Gültigkeit. Wir haben also
S N, D ,D /
N /
O

und damit die S-analytische Konsistenz des Darstellungssystems 1 .
- 561 -

LXXV:
 
Zu S. 372

Erweitern wir oben S. 345 das Antezedens der logisch gültigen Sequenz
H 2
1n 
Z , b ,b
II
23
II
26 /
O
n
statt um die denitorischen Allaussagen des Systems S II um einen der Sätze E E
und SubZ1n N
21n 
oder um sie beide, dann erhalten wir die logische Gültigkeit
der Sequenzen
D II , EE ,
n
H 2 Z
1n 
/,
O

D II , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/
O

und
D
II , n
E E , SubZ1n N 21n 
, H 2 Z
1n 
/.
O

LXXVI:
 
Zu S. 387

Es ist die logische Gültigkeit der Sequenz


 n n
1 ∧ Xn . BX BX ,
∧ Xn . A Xn   B Xn  ∧ Xn . AX
n
BX
n

zu zeigen.
Wir greifen auf die logische Gültigkeit der Sequenz

2 B  B, A  B A B
n n
zurück: Mit A C für A und mit B C für B C n sei eine schematische Kon-
 
stante erhalten wir aus 2 eine Sequenz, die in jeweils zweifacher Anwendung
von ER O
und ∧ sowie in anschlieÿender Anwendung von ∧ auf die Sequenz 1

P
führt.

Die Sequenz 2 erhalten wir in Sequenzen-Addition aus

3 B  B, BA AB
und

4 A B B A.

Die Sequenz 3 ergibt sich über P aus der Sequenz


B  B, B  A, A B,
die sich wiederum einer

O -Anwendung auf die Sequenzen
- 562 -


5 B  B, B  A, A B
und

6 B  B, B  A, A, B B

verdankt. Die Sequenz 5 ist wie folgt ableitbar:

O AR
BA BA

O P


B  A, B A

O∼ O
B  A, B, A /
O

O P
B  A, A B

O ER

5 B  B, B  A, A B

Die Sequenz 6 ergibt sich unmittelbar gemäÿ . AR

Die Sequenz 4 ergibt sich in Anwendung von SR
über die logisch gültigen Se-
quenzen
A B .A∧B
und
.B∧A B A

vgl. oben S. 159f , wenn man die Gleichwertigkeit von
.A ∧ B
und
.B ∧ A
berücksichtigt.
- 563 -

LXXVII:
 
Zu S. 387

Die Sequenz
∧ Xn . A Xn   BX
n
∧ Xn . A Xn

 BX
n

ist nicht logisch gültig, weil sie nicht reduzierbar ist.


Zunächst bringt ∧ P
∧ Xn . A Xn   BX
n
AC
n
 BC
n

bzw.
.
∧ Xn . A Xn n n n n n

 BX AC  BC ∧ BC AC .
P bringt weiter im rechten Zweig

∧ Xn . A Xn   BX
n
BC
n
AC
n

M
P
∧ Xn . A Xn n n n

 BX , BC AC
M
O∧
∧ Xn . A Xn n n

 BX , BC ,
n n n
AC  BC AC .

O
Bei der Anwendung von wird im linken Zweig die letzte Sequenz nur wieder-

holt. Eine vorhergehende Anwendung von verzögert die Schleife nur. O

LXXVIII:
 
Zu S. 394

Es ist die logische Gültigkeit der Sequenz


1

s01
n
II , S II, Z E , Z1n = N -- E f
1n
,EE
n
/
O

zu zeigen.
Wir zeigen zunächst die logische Gültigkeit der Sequenz
2

s 1II, s 5II, Z1n = N -- Ef
1n
N Z ,E
1n 1n 
.
Mit s 5II für die denitorische Allaussage
∧ X1n ∧ Y1n . X1n = f -- Y1n . N N f
1n 1n 
Y , X ∧ RY1n f N 21n 

N f X
1n
, Y
1n 
∧ LY1n N f
21n 
- 564 -

 
vgl. oben S. 337 erhält man gemäÿ Anhang LX, S. 514 2 , die logische Gültig-
keit der Sequenz
s 5II, Z1n = N -- Ef
1n
... ∧ ... ∧ N f Z ,E
1n 1n 
∧ ... ,
daraus über P L und P R die logische Gültigkeit der Sequenz
∧ ∧

3

s 5II, Z1n = N -- Ef
1n
N f Z ,E
1n 1n 
.
Mit s 1II für die denitorische Allaussage
∧X n∧Y n. N f
1 1
1n
X ,Y
1n  .
 N 1n
X ,Y
1n 
∧ Y1n 6= X1n

vgl. oben ebd. erhält man gemäÿ Anhang ebd. die logische Gültigkeit der Se-
quenz
s 1II,
1n
f Z ,E N
1n  1n 1n 
Z , E ∧ E1n 6= Z1n , N
daraus über P L die logische Gültigkeit der Sequenz

4

s 1II, N f Z ,E
1n 1n 
N 1n
Z ,E
1n 
.
Die Anwendung von

SR
auf die Sequenzen 3 und 4 gibt die logische Gültigkeit
 

der Sequenz 2 .

Die logische Gültigkeit der Sequenzen 2 sowie
II , Z E ,
s01
n
N 1n
Z ,E
1n 
,EE
n
/
O

vgl. oben S. 349 liefert dann über SR und ER, wie gewünscht, die logische Gül-
tigkeit der Sequenz
1

s01
n
II , S II, Z E , Z1n = N -- Ef
1n
,EE
n
/.
O
- 565 -

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der Philosophie
Skeptizismusaufsatz : Verhältnis des Skeptizismus zur Philosophie, Darstel-
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chung des neuesten mit dem alten
Phänomenologie Phänomenologie des Geistes

Wissenschaft der Logik :

Seinslogik : Die Lehre vom Sein 1832
Wesenslogik : Die Lehre vom Wesen
Begrislogik : Die Lehre vom Begri

Rechtsphilosophie : Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Natur-


recht und Staatswissenschaft im Grundrisse

Enzyklopädie 1830
bzw. Enzyklopädie : Enzyklopädie der  philosophischen Wissenschaften im
Grundrisse 1830
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Griechischer Text in der Edition von Wilhelm Christ. Hamburg 1978 80.

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theorie. Das Argument 88, 862--882. Zum Teil in umgearbeiteter Fassung in

ders. 1986 eingegangen, vgl. dazu ebd. 470 Fn. 11; 475 Fn. 18.

 1978 : Zum Verhältnis von Darstellung und Dialektik in Hegels Wissenschaft
der Logik. Ein Beitrag zur Strukturanalyse der Hegelschen Logik. In:
  
D. Henrich Hrsg. 1978 , 143--169.

 1986 : Dialektik als Ontologie auf der Basis selbstreexiver Erkenntnis-
kritik. Neue Grundlegung einer Wissenschaft der Erfahrung des Bewuÿt-
seins und

Prolegomena zu einer Dialektik in systematischer Absicht.
Freiburg München.
  
Whitehead, Alfred North Russell, 1910 13 : Principia
Bertrand
Mathematica. 3 Bde. Cambridge. I 1910, II 1912, III 1913. I 21925,
II--III 21927, Neudrucke 1950, 1960. Deutsch: Alfred North Whitehead
Bertrand Russell, Principia Mathematica. Vorwort und Einleitungen.
Übersetzt von Hans Mokre. Mit einem Beitrag von Kurt Gödel. Frank-
furt a. M. 1986.

Wieland, Wolfgang 1973 : Bemerkungen zum Anfang von Hegels Logik.
 
In: H. Fahrenbach Hrsg. , Wirklichkeit und Reexion. Walter Schulz zum
60. Geburtstag, Pfullingen,
 
395--414. Zitiert nach dem Wiederabdruck in

R.-P. Horstmann Hrsg. 1978 , 194--212.

Wolff, Michael 1979 : Über das Verhältnis zwischen logischem und dialekti-
schem Widerspruch. Hegel-Jahrbuch 1979, 340--348.

 1981 : Der Begri des Widerspruchs. Eine Studie zur Dialektik Kants und

Hegels. Königstein Ts.  
 1986 : Über Hegels Lehre vom Widerspruch. In: D. Henrich Hrsg.

1986 , 107--128.

Zwergel, Herbert A. Principium contradictionis. Die aristotelische
1972 :
Begründung des Prinzips vom zu vermeidenden Widerspruch und die Einheit
der Ersten Philosophie. Meisenheim am Glan.
- 587 -

INHALTSVERZEICHNIS

Einleitende Literaturübersicht 2

1. Die Ja-Stellungnahme 6

a 
Mögliche negative Konsequenzen für Hegel werden ausgeblendet


Jan Šukasiewicz 6
Richard Kroner 8
Nicolai Hartmann 11
Willy Hochkeppel 13
Enrico Berti 14

b 
Desaströse Konsequenzen für Hegel werden abgewiesen


Emerich Coreth 16
Klaus Düsing 17

g 
Es werden desaströse Konsequenzen für Hegel ins Feld geführt


Eduard von Hartmann 18


Adolf Phalén 20
Heinrich Scholz 22
Gerhard Stammler 23
Karl Raimund Popper 24
Stanisªaw Ja±kowski; parakonsistente Logiken 34

2. Die eingeschränkte Nein-Stellungnahme 37

John McTaggart Ellis McTaggart; Francis Herbert Bradley 37


G. R. G. Mure 38
Ernst Bloch 42
George di Giovanni 43
Hans Friedrich Fulda 44
Diego Marconi 47
Jacques d'Hondt 55
Thomas Kesselring 56
Pirmin Stekeler-Weithofer 62

3. Die reine Nein-Stellungnahme 66

Hermann Ulrici 66
Kuno Fischer 68
Agnes Dürr 69
Franz Grégoire 71
Wolfgang Albrecht 74
- 588 -

Justus Schwarz 76
Igor S. Narskij 83
László Erdei 90
Wolfgang Wieland 103
Michael Theunissen 106
Michael Wol 108
Vittorio Hösle 116
Daniel Brauer 126
Dieter Wandschneider 132

Herleitung der Fragestellung; zur Vorgehensweise 138

Einführung in die verwendeten formallogischen


Mittel 142

1. Sequenzen; junktoren- und quantorenlogische Zusammen-


setzung 142
2. Logische Gültigkeit von Sequenzen; der Kalkül KKQ der kon-
struktiven Quantorenlogik 148
Exkurs zu logischer Äquivalenz und Kesselrings strikter
Antinomie 159
3. Klassische und konstruktive logische Gültigkeit von Sequen-
zen; klassische und konstruktive logische Unverträglichkeit 165
4. Analytische Gültigkeit von Sequenzen 174
5. Kennzeichnungen 181

Einführung in den zur Bearbeitung der Fragestel-


lung entwickelten Ansatz 184

Nachtrag 201

Hauptteil 206

I. Die Bewegung des Begris gemäÿ dem Kern |K des Schluss-


kapitels der Wissenschaft der Logik 206

Zu | K 1 210

| K 1a 1 210

| K 1a 2 231

| K 1a 3 241

| K 1a 4 243

| K 1a 5 246
Zu | K 1b 246
- 589 -

Zu | K 2 248

K 2a 1
| 248
Zu | K 2b 249

Zu | K 3 249

| K 3a 1 249

| K 3a 2 251

| K 3a 3 253
1. Das Zweite als der Enthaltenseins-Widerspruch 256
2. Das Zweite als der Selbständigkeits-Widerspruch 259
3. Das Zweite als der Beziehungs-Widerspruch 263
Zu | K 3b 267

Zu | K 4 272

| K 4a 1 272

| K 4a 2 273

| K 4a 3 277
1. Das Aufheben des Enthaltenseins-Widerspruchs 281
2. Das Aufheben des Selbständigkeits-Widerspruchs 283
3. Das Aufheben des Beziehungs-Widerspruchs 287
Zu | K 4b 291

Zu | K 5 293

| K 5a 1 293

| K 5a 2 294

| K 5a 3 303

| K 5a 4 304

| K 5a 5 305
Zu | K 5b 306

Zu | K 6 307

| K 6a 1 307

| K 6a 2 313

| K 6a 3 313
Zu | K 6b 316

Zu | K 7 317

| K 7a 1 317

| K 7a 2 320

| K 7a 3 320
Zu | K 7b 323
- 590 -

Zu | K 8 323

| K 8a 1 323

| K 8a 2 323

II. Die Darstellungssätze der einzelnen Stufen eines Durchgangs


der gemäÿ | K verlaufenden Bewegung des Begris. Die logische
und analytische Unverträglichkeit dieser Darstellungssätze 325

Zur Stufe I 328

Zur Stufe II 334

Zur Stufe III 350

Zur Stufe IV 362

Abschluss 365

Resümee der Ausführungen in Teil II des Hauptteils 365

Beantwortung der Fragestellung der Arbeit 370

Konsequenzen aus der positiven Beantwortung der Fragestel-


lung der Arbeit 389

Anhang 397

Literaturverzeichnis 565

Inhaltsverzeichnis 587
LEBENSLAUF Klaus Engelhard

geb. 9. Mai 1953 in Heinsberg/Rhld.

eingeschult in die Grundschule Geilenkirchen Ostern 1959

1963 -- 66 Realschule Geilenkirchen


1966 -- 70 Steyler Aufbaugymnasium Loherhof Geilenkirchen , 1970 ebendort

Abitur

1970 -- 78Studium an der RWTH Aachen, Höheres Lehramt Fächer: Ma-



thematik und Philosophie , ebendort 1978 Ablegung des ersten Staatsex-

amens in den genannten Fächern

1978 Beginn eines Promotionsstudiums an der RWTH Aachen, Hauptfach:

Philosophie, Nebenfächer: Mathematik und Soziologie

1985 -- 88 Studium des Nebenfachs Soziologie an der RWTH Aachen

2011 Mündliche Promotionsprüfung im Fach Philosophie an der Ruhr-

Universität Bochum

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