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Grundlagen der Mess- und Automatisierungstechnik 1 (WS 2019/20)

1. Rechenübung: 44. und 45. KW


Signalflusspläne. Statische Charakterisierung der Übertragungsglieder.
Linearisierung von Kennlinien.

Signalflusspläne

Aufgabe 1B: Federwaage


Eine Federwaage wird mit einer Masse m belastet. Die Federwaage selbst sei massenlos. Im stati-
onären Fall ist die Auslenkung s dem Gewicht der Masse proportional. Geben Sie den Signalfluss-
plan für die Beschreibung der Messeinrichtung Federwaage an!

Eingangssignal: xe = ∆m
Ausgangssignal: xa = ∆s

m - Masse
g - Fallbeschleunigung
s - Auslenkung
c - Federkonstante

Aufgabe 2: Pegelstandsmesser
Die Änderung der Pegelhöhe h bewirkt eine Höhenänderung des Schwimmers 1 und somit eine
Verstellung s1 am Potentiometer 2. Mit der Verstellung des Potentiometers 2 ändert sich die Span-
nung U. Je höher die Spannung ist, umso größer ist die Verschiebung s2 des Kernes der Tauchspule
3. Dieser Kern ist über einen Hebel mit der Anzeige 4 verbunden. Gesucht ist der Signalflussplan
für den Zusammenhang ∆α = f(∆h) .

Eingangssignal: xe = ∆h
Ausgangssignal: xa = ∆α

Aufgabe 3L: Fliehkrafttachometer


Die Massen m („Fliehgewichte”) rotieren mit der Drehzahl ω um die vertikale Achse. Infolge der
Fliehkraft Fω bewegen sich die Massen m radial so lange nach außen, bis die Fliehkraft Fω durch die
Federkraft FF kompensiert wird. Die Bewegung der Fliehgewichte m wird durch das Gestänge 2 auf
die Muffe 3 übertragen und äußert sich in einer Aufwärtsbewegung des Zeigers 5 um die Strecke

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Grundlagen der Mess- und Automatisierungstechnik 1 (WS 2019/20)
1. Rechenübung: 44. und 45. KW
Signalflusspläne. Statische Charakterisierung der Übertragungsglieder.
Linearisierung von Kennlinien.

yr. Für die Erstellung des Signalflussplans kann die Radienänderung bei der Berechnung der Flieh-
kräfte vernachlässigt werden. Erstellen Sie für dieses System den Signalflussplan.

Eingangssignal: xe = ∆ω
Ausgangssignal: xa = ∆yr

1 - Fliehgewichte
2 - Gestänge 4
3 - Muffe Fc Fω
4 - Feder
5 - Anzeige m m
1
2
yr
3 r

5
n
Aufgabe 4: Selbstabgleichende Spannungskompensation
Bei der selbstabgleichenden Spannungskompensation wird die Spannungsdifferenz ∆U = Ux − UK
nicht angezeigt, sondern mittels eines Verstärkers auf den Motor eines Motorpotentiometers ge-
geben. Dieser stellt den Schleifer nach, bis der Abgleich erreicht ist, also ∆U = 0 ist. Der Motor
erhält keinen Strom mehr und bleibt stehen. Der Motor ist mit einem Zeiger vor einer Skala ge-
koppelt, wo der Messwert abgelesen werden kann. Das Eingangssignal ist U x , das Ausgangssignal
ist ∆s. Erstellen Sie für dieses System den Signalflussplan.

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Grundlagen der Mess- und Automatisierungstechnik 1 (WS 2019/20)
1. Rechenübung: 44. und 45. KW
Signalflusspläne. Statische Charakterisierung der Übertragungsglieder.
Linearisierung von Kennlinien.

Statische Charakterisierung der Übertragungsglieder. Linearisierung von Kennlinien.

Aufgabe 5B: Glimmlampe


Eine Glimmlampe ist eine Gasentladungsröhre zur Erzeugung eines schwachen sogenannten
Glimmlichtes. Der Glaskolben einer Glimmlampe ist in der Regel mit dem Edelgas Neon, ggf. mit
Beimischungen von Helium, bei niedrigem Gasdruck befüllt. Eine orange-rote Lichtfarbe ist typisch
für Glimmlampen, die vor allem als Signallampe in netzbetriebenen Elektrogeräten eingesetzt wer-
den, um den Betriebszustand anzuzeigen.
Zum Starten der Glimmentladung (Zünden) ist eine elektrische Spannung von 80 bis 200 V not-
wendig. Wird diese Zündspannung erreicht, beginnt die Glimmentladung und ein Strom fließt
durch die Glimmentladung. In der Folge sinkt die Spannung auf die Brennspannung ab. Bei Unter-
schreiten der Haltespannung erlischt die Lampe. Um die thermische Zerstörung der Glimmlampe
durch eine Bogenentladung zu verhindern, sorgt ein Vorwiderstand dafür, dass die Betriebsspan-
nung im linearen Teil der Kennlinie liegt. Die U-I-Kennlinie kann durch die folgende Beziehung

U(I) = U0 + U1 ⋅ Ib ⋅ e −cI + U2edI


V
approximiert werden. Die Werte für die konstanten Parameter lauten U0 = 180 V , U1 = 2
mA1,1
1
und U2 = 1 V , die Werte für die Konstanten in den Exponenten sind b = 1,1 , c = 0,07 und
mA
1
d = 0,035 .
mA

a) Zeichnen Sie die statische Kennlinie der Glimmlampe U = f(I) für I = 0  100 mA .
b) Bestimmen Sie für die drei Arbeitspunkte I1 = 20 mA , I2 = 35 mA und I3 = 70 mA die
jeweiligen Empfindlichkeiten über eine Tangentenlinearisierung.
c) Bestimmen Sie für die drei Arbeitspunkte aus Teilaufgabe b) die jeweiligen Empfind-
lichkeiten über eine Sekantenlinearisierung mit ∆I = ±10 mA .
d) Analysieren Sie die Ergebnisse an den drei Arbeitspunkten.

Aufgabe 6L: Widerstandsänderung


Für die Widerstandsänderung R ϑ eines Pt-100 Messwiderstandes gilt laut DIN EN 60751:

ϑ /°C 100 200 300 400 500 600 700 800


R ϑ /Ω 138,51 175,86 212,05 247,09 280,98 313,71 345,28 375,70

1 1
bzw. R ϑ = R 0 ⋅ (1 + 3,9083 ⋅ 10 −3 ⋅ ϑ − 0,5775 ⋅ 10 − 6 ⋅ ϑ2 ) mit R 0 = 100 Ω bei ϑ = 0°C .
°C (°C)2

a) Zeichnen Sie die statische Kennlinie. Ist sie linear, progressiv oder degressiv?

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Signalflusspläne. Statische Charakterisierung der Übertragungsglieder.
Linearisierung von Kennlinien.

b) Berechnen Sie die Temperatur für R ϑ = 244 Ω durch lineare Interpolation mit Hilfe der
Tabelle und mittels der angegebenen Gleichung (auf zwei Nachkommastellen genau).
c) Wie groß ist die Empfindlichkeit (auf vier Nachkommastellen genau) durch Bildung des
∆R ϑ
Differenzquotienten ESek = (Sekantenlinearisierung) um den Arbeitspunkt
∆ϑ
R ϑ = 244 Ω ? R ϑ1 = f(ϑ1) und R ϑ2 = f(ϑ2 ) mit ∆R ϑ = R ϑ2 − R ϑ1 = f(∆ϑ) sind Widerstände
aus der Tabelle, die den Arbeitspunkt einschließen.
d) Wie groß ist die Empfindlichkeit (auf vier Nachkommastellen genau) durch Differentia-
dR ϑ
tion der statischen Kennlinie nach ϑ als E Tan = im Arbeitspunkt R ϑ = 244 Ω
dϑ AP
(Tangentenlinearisierung)?

Aufgabe 7: Wasserboiler
In einem Wasserboiler wird das mit 18 °C einströmende Wasser in Abhängigkeit von der Ventilöff-
nung erwärmt. Bei einem Arbeitsbereich von 0 bis 15 cm2 für die Querschnittsfläche A des Ventils
ergeben sich entsprechend der Kennlinie

1
ϑ = ϑ0 + a b ⋅ A a = 6 °C b= cm − 2
2
Austrittstemperaturen zwischen ϑ 0 = 18 °C und ϑmax (A max = 15 cm2 ) ≅ 34,43 °C .
a) Bestimmen Sie die Übertragungsfaktoren (Empfindlichkeiten) bei Tangentenlinearisie-
rung am Arbeitspunkt A 0 = 2 cm2 und bei Sekantenlinearisierung im Bereich
A = 1  3 cm2 .
b) Bestimmen Sie für beide Typen der Linearisierung die Übertragungsfaktoren bei
A 0 = 12 cm2 bzw. im Bereich A = 11  13 cm2 .
c) Bestimmen Sie in beiden Fällen die prozentualen Unterschiede ∆E bezogen auf den
Übertragungsfaktor bei Tangentenlinearisierung und diskutieren Sie das Ergebnis.
Hinweis: Für die Aufgaben a) und b) ist eine Genauigkeit in ϑ auf drei Nachkommastellen ausrei-
chend.

Aufgabe 8H: SI-Einheiten


Der Volumenstrom beim Ausfluss aus einem großen Behälter mit der Füllstandshöhe h kann nä-
herungsweise berechnet werden aus
 = α ⋅ π ⋅ d2 ⋅ 2 ⋅ g ⋅ h .
V
4 V
Bestimmen Sie mit den gegebenen Werten
- Füllstandshöhe h = 1,2 m
- Durchflussbeiwert α = 0,9
- Innendurchmesser des Ventils dV = 20 mm
- Erdbeschleunigung g = 9,81 m/s²

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Grundlagen der Mess- und Automatisierungstechnik 1 (WS 2019/20)
1. Rechenübung: 44. und 45. KW
Signalflusspläne. Statische Charakterisierung der Übertragungsglieder.
Linearisierung von Kennlinien.
den Volumenstrom
a) in SI-Basiseinheiten
b) in l/s
c) in m³/h

Aufgabe 9H: Differentiation und Bruchrechnung


x1
a) Berechnen Sie alle partiellen Ableitungen des Ausdruckes y = .
x 14 − x 24
b) Berechnen Sie die partiellen Ableitung ∂y / ∂x 1 und ∂y / ∂t des Ausdruckes
y = x12 x2 (t) .
c) Berechnen Sie die Ableitung ∂y / dα für den Ausdruck y = cos2 (2α) .
1  Ua Ue − Ua 
d) Vereinfachen Sie den Ausdruck y =  −  durch Hauptnennerbildung.
C  R 2 R1 
1 Ua U
+ a
C R 2 CR 1
e) Vereinfachen Sie den Ausdruck y = .
R1
+1
R2

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Anmerkung: Aufgaben mit B sind Beispielaufgaben, Aufgaben mit H sind als Hausaufgaben zu
lösen und Aufgaben mit L sind Aufgaben für den Lerngruppenbrief.

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