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Grundlagen der Mess- und Automatisierungstechnik 1 (WS 2019/20)

4. Rechenübung: 50. und 51. KW


Fehlerrechnung. Dynamische Charakterisierung von Übertragungsgliedern nullter
Ordnung.
Fehlerrechnung

Hinweis: Benutzen Sie für die Lösung der nachfolgenden Aufgaben auch die im Netz ver-
fügbare ,,Anleitung zur Fehlerrechnung“

Aufgabe 1L: Wasserbad für Kuvertüre


Mit Hilfe eines Wasserbades soll Kuvertüre (für die Verzierung der Weihnachtsplätzchen) auf einer
Temperatur von circa 40°C gehalten werden. Dafür wird die Temperatur des Wasserbades mit ei-
nem Thermoelement vom Typ K, das einen Fehler von 2,5 K hat, gemessen. Das Thermoelement
wird im Direktanschluss mit einer Vergleichsstelle, dessen Temperatur 0°C beträgt, betrieben. Die-
ser Betriebsmodus verursacht einen Fehler von 0,4% vom Messbereich, der 100 K beträgt. Die
nachfolgenden Messwerte wurden aufgenommen.

Nr. Messung 1 2 3 4 5 6 7 8
ϑTE, i in °C 43,4 41,9 45,2 42,7 43,7 44,6 42,3 43,6

a) Bestimmen Sie für die Messung mit dem Thermoelement die mittlere Temperatur ϑTE
und den zugehörigen absoluten maximalen Fehler. Geben Sie das Ergebnis in der
Form ϑ = ϑTE + ∆ϑ TE,abs,max an.
b) Zur Reduktion der Messunsicherheit für ϑ wird eine zusätzliche Messung mit einem Queck-
silber-Thermometer (Messbereich von 20°C bis 70°C) der Fehlerklasse 1 durchgeführt. Der
Messwert beträgt ϑHg = 43,1 °C . Welcher gewogene Mittelwert ϑres und welcher zugehörige
Fehler ∆ϑres ergeben sich für die Temperatur ϑ ? Geben Sie das Ergebnis in der
Form ϑ = ϑres + ∆ϑres an.

Aufgabe 2: Relativer wahrscheinlicher Fehler


Berechnen Sie den relativen wahrscheinlichen Fehler der nachfolgenden Größen
2
a) y 1 = x 1
2x 2
x1 + x 2
b) y 2 =
x 33
x 1 + 2x 2
c) y 3 =
4x 2
n 2
 ∂y ∆x i 
zuerst über den allgemeinen Ausdruck ∆y rel, wahr = ∑
i =1

 ∂x i

y


aus dem Gaußschen

Fehlerfortpflanzungsgesetz und nachfolgend mit Hilfe der Regeln für Spezialfälle, wenn dies
möglich ist.

Aufgabe 3B: Ausgleichsgerade


Bei der Kalibrierung einer Messeinrichtung wurden in Abhängigkeit von der Eingangsgröße x fol-
gende Messwerte der Ausgangsgröße y ermittelt:

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4. Rechenübung: 50. und 51. KW
Fehlerrechnung. Dynamische Charakterisierung von Übertragungsgliedern nullter
Ordnung.

x 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
y 0,67 2,23 3,46 5,37 4,35 5,93 6,00 9,22 8,89 9,32

Der funktionelle Zusammenhang soll mit einer Ausgleichsgeraden y = a⋅x + b beschrieben werden.
Es sind die Koeffizienten a und b, ihre Fehler und der Korrelationskoeffizient r zu bestimmen!

Aufgabe 4L: Messung der Strahlungsleistung


Bei der Vermessung der Strahlungsleistung eines Probekörpers wurden in Abhängigkeit von der
Temperatur T folgende Messwerte für die Strahlungsleistung P ermittelt:

T in K 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500

P in W 0,1028 0,0865 0,1373 0,31 0,3316 0,289 0,5644 0,5701 0,7676 0,8975

Der funktionelle Zusammenhang zwischen T und P sei durch P(t) = p1T 4 + p0 gegeben.
a) Transformieren Sie geeignet die Messwerte, um nachfolgend mit einer linearen Regression
arbeiten zu können.
b) Bestimmen Sie für die lineare Regressionsgerade den Anstieg und den Achsenabschnitt und
deren Fehler.
c) Ermitteln Sie mit den Ergebnissen aus b) die Koeffizienten p0 und p1 des funktionellen Zusam-
menhangs.

Dynamische Charakterisierung von Übertragungsgliedern nullter Ordnung

Hinweis: Benutzen Sie für die Lösung der nachfolgenden Aufgaben auch das im Netz ver-
fügbare Skript ,,Statische und dynamische Charakterisierung von Messgliedern“

Aufgabe 5B: Rotordrehmasse


Auf eine Rotordrehmasse wirken ein Antriebsmoment MA und ein Bremsmoment MB. Als Aus-
gangssignal wird die Änderung der Drehzahl der Welle betrachtet. Das Eingangssignal stellt die
Differenz der beiden Momente dar. Bestimmen Sie den Typ und die charakteristischen Werte des
Übertragungsgliedes.

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Fehlerrechnung. Dynamische Charakterisierung von Übertragungsgliedern nullter
Ordnung.

Aufgabe 6: Piezoelektrischer Kraftaufnehmer


Als piezoelektrischer Kraftaufnehmer wird ein aus einem Einkristall herausgeschnittenes Stück
Quarz verwendet. Die obere und untere Schnittfläche ist metallisiert und dient als Elektrode. Wirkt
eine Kraft auf die Quarzscheibe, so werden Ladungen induziert, wobei die Ladungsmenge linear
mit der einwirkenden Kraft mit dem Proportionalitätsfaktor k zunimmt. Der Quarz lässt sich als
Kondensator auffassen, der Ladungen speichert, was den Abgriff einer Spannung ermöglicht,
siehe Bild. Der Quarzblock habe die Grundfläche A, die Dicke d und die relative Dielektrizitäts-
konstante εr . Bestimmen Sie den Typ des Übertragungsgliedes, wenn das Eingangssignal die Än-
derung der einwirkenden Kraft ∆F ist und das Ausgangssignal die daraus resultierende Span-
nungsänderung ∆U .

Aufgabe 7: Ablaufendes Seil


Die Drehzahl einer Rolle wird durch die Geschwindigkeit eines ablaufenden Seils bestimmt. Die
Eingangsgröße ist die Wegänderung des Seiles, als Ausgangsgröße wird die daraus resultierende
Änderung der Winkelgeschwindigkeit ∆ω der Rolle betrachtet. Gesucht ist ∆ω = f(∆s). Welchem
Übertragungsglied mit welchen charakteristischen Werten entspricht dies?

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Fehlerrechnung. Dynamische Charakterisierung von Übertragungsgliedern nullter
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Aufgabe 8: Feder-Dämpfer-Hebel-System
Gegeben sei das dargestellte mechanische System einer Feder-Dämpfer-Hebel-Einrichtung. Die
Wegänderung des Aufhängepunktes ∆s ist das Eingangssignal xe, die über einen Hebel (Hebelarme
a und b) zur Änderung der Kraft F führen soll, damit der Hebel im Gleichgewicht bleibt. Dies ist das
Ausgangssignal: x a = ∆F . Gehen Sie von einer Kräftebilanz aus, um den Typ und die charakteris-
tischen Größen des Übertragungsgliedes zu bestimmen. Betrachten Sie dazu die Beziehungen für
die Federkraft Fc und die Dämpfungskraft FD. Gegeben sind die Federkonstante c und die Dämp-
fungskonstante k.

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Anmerkung: Aufgaben mit B sind Beispielaufgaben, Aufgaben mit H sind als Hausaufgaben zu
lösen und Aufgaben mit L sind Aufgaben für den Lerngruppenbrief.

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