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Grundlagen der Mess- und Automatisierungstechnik 1 (WS 2017/18)

4. Rechenübung: 49. und 50. KW


Fehlerrechnung. Dynamische Charakterisierung von Übertragungsglie-
dern nullter Ordnung.

Fehlerrechnung

Hinweis: Benutzen Sie für die Lösung der nachfolgenden Aufgaben auch die im
Netz verfügbare ,,Anleitung zur Fehlerrechnung“

Aufgabe 1L: Wasserbad für Kuvertüre


Mit Hilfe eines Wasserbades soll Kuvertüre (für die Verzierung der Weihnachtsplätzchen)
auf einer Temperatur von circa 40°C gehalten werden. Dafür wird die Temperatur des
Wasserbades mit einem Thermoelement vom Typ K, das einen Fehler von 2,5 K hat, ge-
messen. Das Thermoelement wird im Direktanschluss mit einer Vergleichsstelle, dessen
Temperatur 0°C beträgt, betrieben. Dieser Betriebsmodus verursacht einen Fehler von
0,4% vom Messbereich, der 100 K beträgt. Die nachfolgenden Messwerte wurden aufge-
nommen.

Nr. Messung 1 2 3 4 5 6 7 8
ϑTE, i in °C 43,4 41,9 45,2 42,7 43,7 44,6 42,3 43,6

a) Bestimmen Sie für die Messung mit dem Thermoelement die mittlere Temperatur ϑTE
und den zugehörigen absoluten maximalen Fehler. Geben Sie das Ergebnis in der
Form ϑTE = ϑTE ± ∆ϑTE, abs, max an.
b) Zur Reduktion der Messunsicherheit für ϑ wird eine zusätzliche Messung mit einem
Quecksilber-Thermometer (Messbereich von 20°C bis 70°C) der Fehlerklasse 1 durch-
geführt. Der Messwert beträgt ϑHg = 43,1°C . Welcher gewogene Mittelwert ϑres und
welcher zugehörige Fehler ∆ϑres ergeben sich für die Temperatur ϑ ?

Aufgabe 2: Relativer wahrscheinlicher Fehler


Berechnen Sie den relativen wahrscheinlichen Fehler der nachfolgenden Größen
x2
a) y 1 = 1
2x 2
x1 + x 2
b) y 2 =
x 33
x 1 + 2x 2
c) y 3 =
4x 2
n 2
 ∂y ∆x i 
zuerst über den allgemeinen Ausdruck ∆y rel, wahr = 
i =1 

∂x i
⋅ 
y 
aus dem Gauß-

schen Fehlerfortpflanzungsgesetzt und nachfolgend mit Hilfe der Regeln für Spezialfälle,
wenn dies möglich ist.

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Grundlagen der Mess- und Automatisierungstechnik 1 (WS 2017/18)
4. Rechenübung: 49. und 50. KW
Fehlerrechnung. Dynamische Charakterisierung von Übertragungsglie-
dern nullter Ordnung.

Aufgabe 3B: Ausgleichsgerade


Bei der Kalibrierung einer Messeinrichtung wurden in Abhängigkeit von der Eingangsgröße
x folgende Messwerte der Ausgangsgröße y ermittelt:

x 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
y 0,67 2,23 3,46 5,37 4,35 5,93 6,00 9,22 8,89 9,32

Der funktionelle Zusammenhang soll mit einer Ausgleichsgeraden y = a⋅x + b beschrieben


werden. Es sind die Koeffizienten a und b, ihre Fehler und der Korrelationskoeffizient r
zu bestimmen!

Aufgabe 4L: Messung der Strahlungsleistung


Bei der Vermessung der Strahlungsleistung eines Probekörpers wurden in Abhängigkeit
von der Temperatur T folgende Messwerte für die Strahlungsleistung P ermittelt:

T in K 275 300 325 350 375 400 425 450 475 500

P in W 0,1028 0,0865 0,1373 0,31 0,3316 0,289 0,5644 0,5701 0,7676 0,8975

Der funktionelle Zusammenhang zwischen T und P sei durch P(T) = p1 T 4 + p0 gegeben.


a) Transformieren Sie geeignet die Messwerte, um nachfolgend mit einer linearen
Regression arbeiten zu können.
b) Bestimmen Sie für die lineare Regressionsgerade den Anstieg und den Achsen-
abschnitt und deren Fehler.
c) Ermitteln Sie mit den Ergebnissen aus b) die Koeffizienten p0 und p1 des funktionellen
Zusammenhangs.

Dynamische Charakterisierung von Übertragungsgliedern nullter Ordnung

Hinweis: Benutzen Sie für die Lösung der nachfolgenden Aufgaben auch das im
Netz verfügbare Skript ,,Statische und dynamische Charakterisierung von Mess-
gliedern“

Aufgabe 5B: Rotordrehmasse


Auf eine Rotordrehmasse wirken ein Antriebsmoment MA und ein Bremsmoment MB. Als
Ausgangssignal wird die Änderung der Drehzahl der Welle betrachtet. Das Eingangssignal
stellt die Differenz der beiden Momente dar. Bestimmen Sie den Typ und die charakteris-
tischen Werte des Übertragungsgliedes.

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Fehlerrechnung. Dynamische Charakterisierung von Übertragungsglie-
dern nullter Ordnung.

Aufgabe 6: Piezoelektrischer Kraftaufnehmer


Als piezoelektrischer Kraftaufnehmer wird ein aus einem Einkristall herausgeschnittenes
Stück Quarz verwendet. Die obere und untere Schnittfläche ist metallisiert und dient als
Elektrode. Wirkt eine Kraft auf die Quarzscheibe, so werden Ladungen induziert, wobei die
Ladungsmenge linear mit der einwirkenden Kraft mit dem Proportionalitätsfaktor k zu-
nimmt. Der Quarz lässt sich als Kondensator auffassen, der Ladungen speichert, was den
Abgriff einer Spannung ermöglicht, siehe Bild. Der Quarzblock habe die Grundfläche A, die
Dicke d und die relative Dielektrizitätskonstante εr . Bestimmen Sie den Typ des Übertra-
gungsgliedes, wenn das Eingangssignal die Änderung der einwirkenden Kraft ∆F ist und
das Ausgangssignal die daraus resultierende Spannungsänderung ∆U .

Aufgabe 7: Ablaufendes Seil


Die Drehzahl einer Rolle wird durch die Geschwindigkeit eines ablaufenden Seils be-
stimmt. Die Eingansgröße ist die Wegänderung des Seiles, als Ausgangsgröße wird die
daraus resultierende Änderung der Winkelgeschwindigkeit ∆ω der Rolle betrachtet. Gesucht
ist ∆ω = f(∆s). Welchem Übertragungsglied mit welchen charakteristischen Werten ent-
spricht dies?

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4. Rechenübung: 49. und 50. KW
Fehlerrechnung. Dynamische Charakterisierung von Übertragungsglie-
dern nullter Ordnung.

Aufgabe 8: Feder-Dämpfer-Hebel-System
Gegeben sei das dargestellte mechanische System einer Feder-Dämpfer-Hebel-Einrich-
tung. Die Wegänderung des Aufhängepunktes ∆s ist das Eingangssignal xe, die über einen
Hebel (Hebelarme a und b) zur Änderung der Kraft F führt. Dies ist das Ausgangssignal:
x a = ∆F . Gehen Sie von einer Kräftebilanz aus, um den Typ und die charakteristischen
Größen des Übertragungsgliedes zu bestimmen. Betrachten Sie dazu die Beziehungen für
die Federkraft Fc und die Dämpfungskraft FD. Gegeben sind die Federkonstante c und die
Dämpfungskonstante k. Gehen Sie davon aus, dass ∆s nur kleine Auslenkungen des Hebels
bewirkt.

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Anmerkung: Aufgaben mit B sind Beispielaufgaben, Aufgaben mit H sind als Hausaufga-
ben zu lösen und Aufgaben mit L sind Aufgaben für den Lerngruppenbrief.

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