Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Regalen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfügbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.
Das Buch hat das Urheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch,
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei – eine Erin-
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.
Nutzungsrichtlinien
Google ist stolz, mit Bibliotheken in partnerschaftlicher Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nichtsdestotrotz ist diese
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch
kommerzielle Parteien zu verhindern. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:
+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche für Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials für diese Zwecke und können Ihnen
unter Umständen helfen.
+ Beibehaltung von Google-Markenelementen Das "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht.
+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein,
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.
Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppen zu erreichen.
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter http://books.google.com durchsuchen.
I Narodniknihouna CR
- Historickéfondy
LZZAZZZ…
NæAroclrni knihovn
IIIIIIIIIII
10023858-7
- - - - - - - - -
-
„Actelindfige
r üegenfgeftue 11 tn g
§ entg
-
-
d er, von dem
- - - - - - - - - -
R e g e n s b u r g, - I 7 8 4.
l
. .
. A
/ x . v
. i
t 1_ _K
q l
x . . fu
a
ima pai
..
Ai L .. l
...o
"-7- 7 . *Z l ' a
-. .
*Ya i i t i
s
1
' .
ult . *- 7' * ' i i t o . "- i ,
- .7* '. . *q 1n 31***.- r r . e a a s li
kj o - scr *.
. .l - . xdlba
w '
.YORK- g is x. c, , 1** o. o a *x* ol s . *.
l Xx. . t . s p - b . l
f Y * ' .- l ..I - l .
.
l
.- f
-- z - v
-. v
e*
- *
-. .
. 1
. q . * "d- . t
filii ua at v ... e Z u . x J..
1-1 h ut . . * *F - 1 . 7“ ' K
km FZ'
-
l
Ö- 7 a n ,. . A s
. . q. ut a c o r u o 1
t 1- lv .
l l .
l f '" s
“VK
i' F*1 rt
[*1-
. l o- *
' c s el de . i e ..1
l
l .
t . a a .1 a ..'..* .- . a
' .. t . i .1. ro '* n 1'_ * q* d
11 l t r :- ' i - si s K . - n
i- _ * .i li vl l 'L . *g k *,1
. b c . .a xu x.; tin . .
l_' .,_
l i i t j* c. o . .
l ..K
id .
1 s *
s
l . .
' d
*f* .l- i A
*"*etn -1
cr
1- d
't .
t**4 F:
*l m offi
*q ..
lm t
*i -..e . a
*
..;.*7- xx
l »1
.K .F
a n f" "d
l
7. y.-*. ._ .L . ... r . a 1- 7.„, . i - a c t .
* t
[Le-.c fai/iz :ck ?mW-F, mfi corrzgaturi babet nonnunquam .. p xwuo l' 'M v lv 4 K*:- lo .*- .. l * o . t o a .
l . ' l . . l
l
. l B e.. Ö e* z l- . .. l x
- i v v o *Z - ö * ' - *
KF s J h
. b
to . .
- i *x
. l cl k_
. . n a
. f, l
- - S. Aucvsrmua
,
, , t z. e s r Ö'. . * l *,
a'. x.l
l 1 l a . . 1 i a a a o . i , . t " *L . l .i a '
fv r l t- ' a . 1 v s " l . j *, l L f i - ' . * q.
*j- s - .
t ** hb cilv l - .- ' * t o **1 si ** t * "- * o . Z
.q l LAb..u.f-.. syll
'
. " 's . .u lv .
- vi
-
'
. a
s " to col .
l r l .
x 1
:KI o o . * in .
l rm . ...'- e t . lh l
/
l
.. '- l ,- N
fa "*.. r - -- a a
w f :' l - a d X ru
- i i i l
' n
x . l i e n
. s- s 7 ,- u . x "* l l t
x'.- "“" t aq . 'F **
t . 1 h .ll. lit .
f nds k q* - s ... .. .
'* l f | o- . * . K r
4 lt - . . .k *
ivi x i F1 _ . l
. - x_ i
p F l l i
v *K lt ..F
4- ' *1'
F7', l . ' ,4
1 U_ a
tf u. - o .
/ ..- t o _ . l e
/W' ' - 1. i - *- -*
ill . x x .
o lt
x x o n . l .
i , l
z .
. v s
. l. .e K i v l . sit
*K l l l
. k e
l g id l
. "q l .
. l s . *- n d 'J l . . z
. Z'
v .q
a. ,- - vv .
K
m * u *
. o . _ q
. v ' . l t l
ti ps . p a -.q i .
v 1 l
- i
- .- - a v h . . v o . l _ t - a t ..- p a ._ .
' a
" l .- k '- v l . l
" iq ,. *c t l . -. z ..
Ö . 7.“ '- 7-' " K l r *t ./ v i . '- .
* l
l - t i . ..-K
v i . . . x ...r
v
* p X7 f x
i
i
' y ,.
M' n
n
.
r . l/
x i __
lj i
. z i i
* “*
. mtt ' j' L/ _
- -
--
Summarischer Innhalt.
s I
• . . .
Z und
Emmeramer Druckschrift,
nachteilige enthält,öffentlich
Grundsätze welche insinuiret werden."
mußbeantwortet worden ist,
. Eine nntersuchung des Alters von St. Emmeram und der unmittel
barkeit hiesiger Stadt, auch der ältern Rechte des Hochfürstl.Hochstifts
gehörtzu dieser Sache nicht.
$. 4. Auchnicht die hiesiger StadtüberEmmeram zustehende Schutzgerechtigkeit
$. 5. Das Verhältnis von St. Emmeram gegen hiesige Stadt in Ansehung
der Stiftshandwerker und des Bierverschleiffes ist der Vorwurfder bisheri
- genStreitigkeiten. - - - - -
§ 16.- Die Religions Reformation in der Stadt hat mancherlei Irrungen mit
$.
der Geistlichkeit verursachet. - -
§S. 17. Zu Hebung derselben wandte sich der damalige Bischoff für sich undge
jammte Geistlichkeit an derStadt AusträgalInstanz, die Stadt Augsburg,
woselbst im Jahr 1571,der vierte Vertrag errichtet worden ist.
X - S. 18
--
$. 18. Auch von diesem Vertrag ist Emmeram nicht ausgeschloffen worden.
$. 19. Keiner dieser Verträge ist erzwungen. Kaiserliche Erkenntniffe und
bischöfliche Klagen habendie Veranlassungdazu gegeben.
S. 20. Weitere Verhandlungen zu München im Jahr 1583 -
$. 21. Sie waren fruchtlos, und das einseitige Protokoll darüber beweist
nichts.
-- - - - -- - - - - - -- - - - - - - - --- - - - -- -- - - - - - ''
S. 22. Gleiche Beschaffenheit hat es mit der Kommission von 1590. wobei “
" von Seiten Emmeramder Kanzler gewesen ist. *,
" ,
. . -- - - -
S. 24. Anderweite Klagen und Religions-Ansprüche bis 1630.
S. 25. DieStadtbehauptet dieJurisdiction über die Innwohnerin geistlichen -
S.26. Unter dieser Vermittelung wird im Jahr 1654. der letzte Hauptvertrag
S. 31. Die Verträge von 1484 1571. und 1654. sind die wesentlichte Bei
lage zur Ueberzeugung des Publikums. -
- - -- - - $. 37
- Fest" -
$. 45. Die Rechtmässigkeit der Klage zeiget sich in dem Emmeramer Einge
ständniß, daß dasige Handwerker auch für andere, die nicht des Stifts
Innwohner sind, arbeiten.
$. 46. Gleiche Beschaffenheit hat es in Ansehung der dafigen Apotheke, des
Buchdruckers und des Mezgers. -
53. Das Emmeramer jus opifici et pincernandi gehet nicht weiter , als
auf die Bedürfniß des Reichsstifts; alle andere Schlußfolgen gehören
nichthieher, und sind zum Teil gehässig und unerwiesen.
r
• . . - - S. 54.
--
Voss
S. 54. Gleiche Beschaffenheit hat es mit denen im zweiten Abschnitt der Druk
-
schrift aufgeworfenen drei Fragen, wodurch ein jus territoriale gegen die
unter Kaiserlicher Autorität errichtete Verträge behauptet werden will.
55. Emmeram war bei den Verträgenpaciscirender Teil; auch als Reichs
stand ist der Herr Fürst an die von seinen Vorfahren eingegangene Com
pactata gebunden, welche diese in ihren Vollmachten ewig und unverbrüch
lichzu halten, geiobet haben.
S. 56. Die angebliche Observanz ist durch Reichsgerichtliche Entscheidungen
verworfen. Die Gesandtschaftlichen Rechte und Freiheiten stehen mit den
vorliegenden Strittsachen in keiner Verbindung und find auch contra ex
pressajura tertiorum weder bei den Verhandlungenvorbehalten, noch sonst
dagegen angewendet worden. -
S. 57. uebrigens hat weder Emmeram noch hiesige Stadt über den Umfang
der Gesandtschafts-Rechte eine Vertheidigung oder Aufklärung zu machen.
S. 58. DieKlagen über Polizei Defekte gehörengar nicht zu dem dermaligen
Gegenstand. - - - -
N
AS ( 4 ) DR -
St. Emmeram und den hieraus erwachsenen und von Einem Höchste
Preißlichen Kaiserlichen Reichs - Hofrat neuerdings für hiesige Stadt
allergerechtest entschiedenen Rechtsausspruch vorzulegen, und einer
erleuchteten unbefangenen Beurteilung anheimzustellen, ob man mit
mehrerer Mäßigung hätte verfaren können, und ob es nicht von Sei
ten der Stadt ganz allein um Abwendung des Schadensund Nachteils
zu thun sey, der durch die Innwohner zu Emmeram der bürgerlichen
Narung zugegangen ist, und täglich vermehret wird?
$. 2.
In dem Verfolgwird fichzeigen, daß der Stadt Rechte gegen
Emmeram auf mehrern unter allerhöchster Kaiserlicher Autorität
errichteten Verträgen beruhen; daß somit alle gegenteilige Beruffung
auf Territorialrechte zum Nachteil der einmal in vim legis perpetuo
valiturae abgeschloffenen, und nicht titulo lucrativo, sondern gegen Aufop
ferung mancherley Prästationen erworbenen Befugniffe rechtswidrig
ist, und daß man von aller Schmälerung der in den Gesetzen des Völ
kerrechts oder in einer stillschweigenden Einwilligung und Verjährung
gegründeten Gesandtschaftlichen Immunitäten und Freiheitenganz und
gar entfernet ist; wenn man gegen besagtes Reichsstift behauptet hat,
daß durch die Gesandtschaftliche Kundschaft die alle auswärtige und
fremde Arbeit und den Verschleiß aufferhalb dem Emmeramer Bezirk
ausschließende Verträge und das darinn gegründete Jus prohibendinicht
aufgehoben werden können. - - -
$. 3.
- Der Herr Fürst von St. Emmeram ist in seiner Geschichte bis
auf den Ursprung seines Stifts undaufdasdamalige Verhältnis gegen
hiesigeStadt eingegangen. Man wird ihm in dieser historischen Unter
suchung nicht folgen, noch über seine diplomatische Beweise vom Kaiser
Karldengroffen,derenBeschaffenheitschonanderwärts bemerktworden
ist, fich einlaffen. Sie gehören eben so wenigzur Sache, von welcher
dermalen die Rede ist; als eine nähere Prüfung über den Ursprung
der Unmittelbarkeit hiesiger Stadt, so wie fie im spätern Zeitalter vom
Aventin undandern, die ihn ausgeschrieben haben, behauptet werden
will; Auch hat man mit Emmeram nicht zu verfechten, welchen
Anteil das Hochfürstl. Bißtum Regensburg an der Gerichtbarkeit und
an andern Rechten in der Stadt ehehingehabt hat! Mafft
- - (If
- AS ( 5 ) DR
Man muß also überhauptzum vorauserklären, daßder derma
len blos St. Emmeram betreffende Rechtsstreit auf das ersagte Biß
thum keinen Bezug habe, und daßallein um der historischen Verbin
dungwillen von demselben hie und da Erwehnung gemacht werden muß.
$ 4.
- - Die Schutzgerechtigkeit hiesigerStadt über St. Emmeram könne
te in gleicher Hinsicht übergangen werden. Da aber in der jenseitigen
Druckschrift die dahingehörige Urkunden in den Beilagen Nro.24, 34,
und 37 angeführt werden, nemlich von den Römischen Königen Lud,
wig und Ruprecht, und vom Kaiser Friedrich von 13:15. 1405 und
1465, so wie auch beide letzte in dem bekannten Emmeramer libro Pro
bationum, von 1752. Nris CLXIV. und CLXXI. eingedruckt sind; sowl
man von dem Innhalt der letztern nur sovielbemerken: - -
Darum so gebieten wir euch, daß ihr den obgenannten Abbt und Condent bey
den Freiheiten, Rechten und Gerechtigkeiten, –– auch unsern sondern
Gnad, Schutz und Schirmen –– an unser Statt und des Reichs
wegen handhabet, schützet und schirmet, und –– in euer Statt––
nicht beschweren, hindern – – noch umtreiben lafft, in keinerley
Weise. ,
$. 5.
-
WE ( 7 ) DZ
2) Quod unicuique civiRatisponenfiliceat, cerevisiamfacere, quae familiae
fiae fufficiat, talipačto, quod eam non vendat, fed ad neceflitatem fa
_ miliae fiaetantummodo expendat, illorum contradictione, qui officium
habent, praxandicerevisiam, non obtante.
Niemand wird aus dieser Begünstigung, die selbst nach dem Ein
gang der Urkunde von 1230.propter civium merita erteilet worden ist,
die Auslegung machen, daß andurch den clericis ein selbst nach kanoni
fchen Rechten alschon verbottenesjus negotiandi eingeräumt worden sey;
Eszeiget solches vielmehr, daß dem Herrn Bischofdie Ein- und Abstel- ''
lung der geistlichen Eingriffe in die bürgerliche Narung, deren fiel fich
damalen durch den Weinverschleißangemaßt hatten, übertragenworden,
und daß selbst die Bürger des Bierverschleiffes fich enthalten musten,
und jeder nur so viel bräuen durfte, als er für seine Bedürfnisnothig
hatte. -- -
$. 7.
Diese Kaiserliche Begnadigungen und Berechtigungen von den
Jahren I33I. 125U. Und 154I. (Beilage 3-4- 5-D gehen nach ihrem N", 3- 4- 5.
wesentlichen Innhalt dahin: -
- - - " --- - -- - -
------- -- --- -- … -
PS ( 9 ) DR -
S. 10.
Dieser Vertragbefreitdie Geistlichkeit von denen bis dahin von
Wein und Bier bezalten Gabellen, aber unter folgenden in dieser
Bischöflichen Uibersetzung enthaltenen Bestimmungen: -
I.) Daß sie weder Inwohnern, noch Auswohnern, so nicht geweihte Personen
find, fat zu fizen, zu trinken, oder Zech zu machen, nicht zulaffen, auch
Tisch oder Tafel nicht halten, kochte Speiß oder Azung nicht reichen, noch
ichts zulaffen,das in Gasthäusern und Tafernen den Trinkern gestattet wird.
2. Daß in allen Kontraventions Fällen der Bischoftam Apostolica, quam
ordinaria autoritate dasjuscognoscendi et decidendi haben soll und zwar mit
demAnhang: exemtionibus &“ als privilegismonolfantilus acomniappellatione
1'GINOta. -
3.) Daß es erlaubt und freifey, allen und jeden Geistlichen Personen in der
Stadt wohnend, Wein, Bier und allerlei Getränkzu jeder Zeit inner und
aufferder Stadt, ohne alle Beschwerd, Gabelle oder Ungeld frei zu kauffen
und in ihre Klosterhäuser oder Wohnung zu führen, doch allein für sie
oder die ihrigenzu gebrauchen, mit Ausnam der Gäste ausFreundschaft.
4) Daß sie von solchem Wein, Bier oder Getränk inner oder außer ihrer
Klöster, Convent oder Wonung in großer oder kleiner Maaß nichts
verkaufen, oder um andern Werth verwechseln, allen Betrug, Arglist,
verdekte Gefehrdhintangesetzt, mit Bestimmung der Straffe.
5) Wenn die geistlichen Personen für sich undzu ihremGebrauch Bier preuen
wollen, sollen sie solche Preuung verbringen in der Burger zu Regenspurg
Preuhäusern und nicht der Klöster, und das aus viel redlichen Ursachen; will
einer ein eigen Preustat errichten,undfür sein, undder seinen Gebrauch
Preuen, so soll es ihm zugelaffen feyn. -
--
S. 11.
S. 12. -
S. 13. -
-
S. 14.
Der von Emmeram in der Beylage N.44. beigefügte Auszug
aus HochwartiCatalogo Episcoporum enthält eine umständliche Erzählung
aller angezeigten Vorgänge von 1519. bis 1528.welche jedoch nicht in
allen Punkten mit dem Protokollübereinkommt.
- Es ist genug, daßdiese Irrungen anfänglich mit denen von dem
damaligen Hochstifts Administrator Johannes ernannten- und dann
durch Kaiserliche Kommissarien beigelegt worden sind. Der Herr Ad
ministrator verlangte die Wiedereinsetzung der Geistlichkeit in ihre vor
rige Rechte und Freiheiten. Die Stadt begehrte, daßdie Geistlichkeit
alljährigeine bestimmte Abgabe an die Stadt zalen soll, mit der beige
fügten Ursache: ne de ipfis conqueripoffet, ceu civitati prorfis inutiles
ent. Diese Summe wurde auf200 fl. gesetzt, und darüber ist der
dritte Vertrag am MontagSt.Bartholomäi 1528, den Emmeram füb
No. 45. beigebracht hat, zu Standgekommen. -
1) Die
WIE (13) WE
1) Die Geistlichkeit wird der abgelegten bürgerlichen Pflicht wieder entladen.
2) Der jährliche Erlag dafür von gemeiner Geistlichkeit wird auf200Gulden
bestimmt. -
-
- € . ,-
4) Die Verträge von 1484. und 1522. werden bestätiget, und sollen genau
gehalten werden. - -
S. 15.
Von dem damaligen ungesitteten Lebenswandel in einigen Stift
tern und Klöstern, könnte man zur Erläuterung der Geschichte von
1500. bis 1580. aus den noch vorhandenen Protokollen, auch aus ge
druckten Ordinations-Befehlen und admonitionibus fübpoenis Canonicis
vom Johanne Administratore von 1508. und 1531. und vom Bischoff
Georg von 1553. viele glaubwürdige Beweise beibringen, wenn man
esfür anständig hielte, persönliche Fehler aufzuwärmen und zu rügen,
deren Andenken schon lange verjährt ist; die an und fürfich auch denen
Nachfolgern nicht zur Entehrung gereichen, und niemalen in die der
malige Lage der Gegenstände einen Einflußhaben können.
Hätte Emmeram nach gleichen Grundsätzen gehandelt, wieman
von der Mäßigungeinesgefürsteten Reichsprälatens wol hätte erwart
ten sollen, so würden in der Druckschrift manche unanständige Aus
drücke und unerwiesene Beschuldigungen weggeblieben seyn.
S. 16.
Die nachherige Religions- Reformation in der Stadt, welche
im Jahr 1542 eingetreten ist, hat, so wie an andern Orten,
-
D - MU
e
E ( 14 ) DZ
auchhier mancherleiIrrungen mit der in der Stadt befindlichen katho
lischen Geistlichkeit nachfichgezogen. -
Auch dieser ist für den Bischof und gemeine Geistlichkeit aus
drücklich gestellt, und find darinn der Stadt die 2Co.fl. Schutzgeld aus
dem vorigen Vertrag gesichert; die übrigen Punkte aber zu einer fer
nern Kommißion verordnet. -
Daß es bei den verabschiedeten Sachen zu lassen, die andern Irrungen aber,
deren Ansprüche nicht erlassen werden wollen, an den WegRechtens ver
. . wiesen seyn sollen.
$. 17. --
--
BE (16) ZR
Herr Fürst Bischoffür fich, sein Domkapitel und gemeine Kleriey alle
hie feine Legitimationes gestellet hat, wie auch solches bei der Rechtfer
tigung im Jahr 1557. geschehen, als aus welcher der Vergleich seinen
Ursprung hat; Nebst dem hat sich auch der ganze Clerusdes Vertrags
bedient; der Eremtion von allen von demselben getragenen oneribus
fichteilhaftig gemacht, und an den 200fl,jährlichen Schutzgeldes weit
ter nichts bezalt. Selbst der letzte Vertrag von 1654. beziehet sich auf
diesen und aufdie vorigen Verträge, und da Emmeram diesen ewig
zu halten versprochen hat,wie in der Folge sichzeigen wird; so kann es
sich desselben Verbindlichkeit auf keine Weise entziehen. Gesetzt aber
auch, diese Anwendungen könnten einen Scheingrund abgeben; so
gewinnt doch Emmeram dermalen lediglich nichts dadurch, denn die
Punkte, von denen die Rede ist, find in dem neuesten Vertrag aufdas
deutlichste entschieden. « - -
$. 19. -
- - - - - -- - - - - --- - - --- -
FS ( 17 ) DF- -
1) daß der Abt selbst eingestehet, daß er den Gewalt des Herrn
Bischofs zu den Handlungen von 1583.unterschrieben und gefertiget.
2) Daß diese Protestation nur auf einige Artikel, welche vor
züglich das Bißthum betreffen, gerichtet gewesen,
3) Daß der Abt bekennet, daß er in denen das Bistum und ger"
meine Kleriei betreffenden Punkten von denen von Regensburg we
mig beschwert, mit den Worten: -
Gleichergestalt hates mit dem Weinschenken, daß wir uns hierinn der
alten Verträge bishero gehalten e.
Dieses ausdrückliche Eingeständniß läßt sich mit dem unbescheid
nen Anhang im S. 11. daß man zu keiner Ruhe komme, solange noch
von den Geistlichen Gerechtsame zu erhaschen find, unmöglich ver
einbaren. - - -
- GF Der
- AS (18 - SR -
- $. 2I. - - -
- - - $. 22.
und der erweiterte Bierverschleiß waren von Seiten der Stadt die
Beschwerpunkte. Es kam aber auch nichts zu Stande. -
Da die von Regensburg dem Vertrag und ihren erbieten wegen Auffahung
und fenklicher Annemmung der geistlichen Diener wirklich nachkom
men, daß sie damit zufrieden. - --
Auch bei dem Punkt des Weinschenkens wurde das medium conclu
dendi dahin gesetzt: -
Daß beide Teile beiden Verträgen bleiben, und die Geistlichen sich
des offnen Setzens und Speisen enthalten sollen, auch den Oberländer
nicht weiterzu verkaufen. -
f
- E (19) SR
andrer Gelegenheit die Fortsetzungversprochen worden ist; so muß es
wol auf einen Nebenvorteil seine Absichtgehabt haben, daß Emmeram
die einseitigen nicht zusammenhängenden Verhandlungen hat beifügen
mögen; es sind damit 156gedruckte Seiten angefüllt, die nichtszeigen,
als wasjeder Teil kanngesagt haben, oder wie dessen Meinungvon dem
- -
S. 23.
. Nur um des historischen Zusammenhangswillen muß man bei
merken, daßim Jahr 1594. die Geistlichkeit etliche Klagpunkte überge
ben hat; auch bei dem Reichstag von 1613. wurde gegen der Stadt
Inventur in geistlichen Häusern sich beschwert; vorzüglich ist die Stadt
mit dem Hochfürstlichen Hochstift, wegen der den Bischöflichen Lehen
briefen eingerückten Lehenstücke, die durch den Vertrag von 1571. abge
tretten waren, in einen Reichsgerichtlichen Prozeßgerathen. Durch
die Kaiserliche Sentenz d. d.23.Sept. 1622. wurde diese Differenzge
hoben, und da auch der damalige BischofAlbrecht puncto praetenäe
laesionis durchden angezeigten Vertrag, fich beschwerte; so erfolgte prae- -
via causäe cognitione d. d.5. März 1624. (Beil. No. 16) der Bescheid N. 16.
dahin: -- - -
daß es Kaiserliche Majestät bei dem Vertrag und obbemeldter Urtel ungeän
“ dert nochmals allerdingsbewenden lassen. -
- S. 24
… … Aufeine anderweite Klage wegen der Prozessionen und andrer
Punkte vom Jahr 1628 erkannte der Kaiser d. d. 11. Aug.: daß die.
bestehende Differenzen gütlich gehoben werden sollen. Die Stadt erbot
fich sogleich zur Konferenz; Bischöflicher Seits wurde solche verscho
ben, weil die Punkte nicht den Bischofallein, sondern die ganze K.-ri
* seiangiengen. Hiebei blieb es bis 1630. da die im Druk bekannte, aber
zu dieser Sache nicht gehörige Religions-Verhandlung ihren Anfang
genommen hat. - - - - - - -
- - - - - - -
-
-
-
-
-
- - S. 25.
-
-
FS ( 20. ). SR
§ 25.
- Zu neuen An- und Widersprüchen kam esnachher dadurch, daß
man von Seiten der Geistlichkeit überhaupt die durch die Verträge
entschiedene Jurisdiktion über die in dengeistlichen Häusern wohnende,
aber in ihren Diensten und Pflichten, auch Sold und Brod nicht ste
hende Innwohner derStadt bezweifeln wollte; wogegen aber die Stadt
diesen unbesoldeten und ungebrödten Dienern durch mehrere Dekrete
die NachsuchungdesBeifizes und Verpflichtungzugemeiner Stadt Ord
nunganbefohlen hatte. Die 4 geistlichen Stände, nemlich der Herr
Fürst Bischof. Emmeram, Nieder und Obermünster klagten dieserwe
gen bei KaiserlichemReichshofrath und erhielten d. d. 16.Febr. 1652.
das von Emmeramfüb No. 64.angeführte Conclusum: -
daßdie Stadt das erkannte Dekret abtun, und biszur Kaiserlichen Resolu
- tion mit der Exekution einhalten soll. - - - - - -- - - - " -
S. 28.
Man verlangt nicht zu widersprechen, daß Emmeram gleich in
der ersten Session erkläret hat, daß dieses Reichsstift, so vieldie Ver
träge von 1484. und 1571.betrift, sich dazu nicht verstehen könne, weil
sichin diesen wegenEmmeram keine Subscription, Sigillation undKon
firmation befinde; aber so richtig hingegen sogleich von Seiten der Stadt
versezet worden,daß gesammte Geistlichkeit,für welche derHerrBischof
communi Cleri nomine die Kommission gesucht habe, allerdings daran
gebunden sey, da ja der ganze Clerus und also auch Emmeram aller
commodorum des Vergleichs, bisaufselbige Stunde genoffen habe; zu
dem es eine protestatiofacto contraria und offenbare Verheelungder Wahr
heit war, da auch beidem Vertrag von 1484. Emmeram an der Voll
machtundan allen Verhandlungen, namentlichder damalige AbtJohan
mes, Teilgenommen hat, übrigens bei dieser neuen Zusammentrettung
der Emmeramer Kanzler,Johann Jakob Handloß,bei allen Konferenz
zen erschienen ist, undzur Unterschrift des Haupt-und Neben-Rezeffes,
aufden damaligen Fürst Bischofdie von dem Abt Placidus undden
Aebtissinnen von Nieder- und Obermünster ausgestellte Vollmachten
CBeilage 18. und 19.) beigebracht hat; so läßt sich die gefärdevolle N.,13. I9.
Absichtgar leicht erkennen, daß nun die Verbindlichkeit der Verträge in
Zweifelgezogen, und dadurch gleichsam ein Vorzugvor den übrigen in
den ReichshofratsConclusis benannten Ständen erzwungen werden will.
Man hat indessen nicht nötig, sich hierüber weiter einzulaffen.
Selbst die vom Gegenteil No. 66. beigedrukte Vollmacht d. d.7.Februar
1654. widerspricht einem Afferto. Der Abt hat ausdrücklich für sich,
sein Convent und Nachkommen den Gewalt aufden Kanzler Handloß
ausgestellt; Er bekennt darinn: “daß die zwischender gesammten Geist
„lichkeit und der Stadt vorwaltende Differenzien, in Sachen die in
„geistlichen Häusern wohnende, und nicht im Brod und Sold stehende
„Personen, dann den Bierverschleiß betreffend, dadurchbeigelegt wer
„den
AS ( 22 ) DZ
„den sollen, und daß er alles,was der Bevollmächtigtehandelt, unvers
brüchlichhaltenwolle!“ auch indenenobenangeführten Vollmachtenzur
Unterschrift vom 25. May, und 30. Dec. e.a. verbindet er sich, daß er
den Haupt-undNebenreceßunzerbrechlichzu erreigen Zeiten haltenund
dabey bestehen wolle. -
S. 29.
- Zu einem überzeugenden Beweiß,daßEmmeram auch den nach
herigenzum VollzugdesVertrags gehaltnengemeinsamenKonferenzen
beigewohnethat,darfman nur aus dem darüber errichteten Protokoll
so viel anführen: -
- -- - - $. 32. - - -
S. 33. -
Anlangend diejenigen Incolas in der Geistlichen Häusern, die sich allein mit
ihrer Handarbeit und dem Taglohn ernähren müffen - ist verglichen worden,
daß zwar die Herren Geistliche solche einnehmen, und sich deren zu ihrer Not
durft bedienen mögen, selbige aber weder in die Burgerschaft, noch
anderwärts insfremd zu handeln und zu arbeiten, und dadurch
besagter Burgerschaft an der0 Narung und Gewerbschaft Ein
tragzuthun nicht befugt, herentgegen aber solche-als Handwerksleur
von allen oneribus civilibusbefreit sein sollen. -
2) wegen des Bierverschleiffes enthält der § 12. des nemlichen
Vertrags: -
-
$. 34
1) Wegen der Handwerker ist in denen bei der XI.Session der
Konferenz vom 22.Apr. übergebnen (aber in dem Emmeramer Abdruck
nicht befindlichen) Norandis exparte des Herrn Fürst Bischofs, dann
St. Emmeram, Nieder und Obermünster, auch sämmtlicher Geist
lichkeit über der Stadt Erklärung dieser Punktdahin gefaßt:
ratione des Dritten, daß sich die Geistlichkeit der Handwerker in ihren Refi
denzen, Stift, Klöster und andern Häusern, allein zu ihrer Notdurft ge
brauchen, und keineswegs trafigüren und Handlung treiben laffen
wollen; habe man sich schon hievor unter den ersten medis amicabiliscom
positionis vernehmen laffen, dessen man noch erbietig. - -
Dann findet sich in der XIII. Seßion Mittwoch den 10. May 164
Städtische: wegen der Geistlichkeit Handwerker solles also gesetzt werden,
daß sie allein in ihren Häusern für die Geistlichkeit, sonsten aber weder in
die Burgerschaft, noch in und auffer der Stadt unter die Burger
oder Fremde mit arbeiten, noch trafigieren, keine andere ihres
Gewerbs zu sich nehmen, auch keine Zeichen oder Taffeln aushenken,
noch ihre Mezger offne Bänk halten sollen; -
$. 36. - - - - - - *
. "
- - - - meram
S. (28) ZZ
meram geschehen ist; daßdaher von diesem Reichsstift der burgerlichen
privilegierten Narungaufder einen Seite der größte Nachteil, und auf
der andern fast gar kein Erwerb zugehet, da die allerwenigsten Bedürf
miffe von der Burgerschaft genommen werden. Schon in dieser Be
trachtung ist es dem Magistrat gewis nicht zu verdenken, wenn er auf
die fo häufigen Klagen von ganzen bürgerlichen Innungen die rechtlichen
Wege einschlägt, deren Versäumung ihm nicht nur vor der Bürgerschaft,
sondern auch vor Kaiserlicher Majestät und der Nachkommenschaft zur
Last fallen würde.
§ 37.
Der dermalige Vorgang ist nicht der erste. Schon in mehrern
ähnlichen Fällen hat man gegen St. Emmeram Reichsobristrichterliche
Hilfe suchen müssen, undauchsolcheallemalvon der Gerechtigkeiterhalten.
Kaum waren einige Jahre nach dem Hauptvertragverfloffen; so
errichtete Emmeram eine offentliche Schenkstette mitbraun und weißem
Bier und nahm Handwerker auf, die nicht nur für die Notdurft des
Klosters, sondern auch auffer demselben arbeiteten, und gegen die deut
liche Vertrags Disposition der burgerlichen privilegierten NarungScha
den und Eintrag machten. -- -
-
--
FE ( 29. ) ZF
DasfübNo.26folgende Emmeramer Protokollvom " " ist um. N. 26.
fo merkwürdiger, da es zu erkennen,giebt, wie gering die damaligen
Beschwerden gegen die dermaligen beschaffen gewesen; daß man zwar
auch die Verbindlichkeit der ältern Verträge un Zweifel ziehen wollte,
aber dargegen das Emmeramer Procuratorium von 1484.von Seiten der
Stadt produciret worden ist, und dieses Enumeramischer Seits als ein
novum emergensangesehen worden.
In den Hauptartikeln versetzte Emmeram:
1) Daßes oft in einem Monat nicht einen Eimer Bier heraus
gebe, und nur Gerstenbier für die Herren Gesandten habe sieden laffen.
2) Daß man nicht mehr, als 2 Handwerker habe, einen
Schmidt, der den Stift allein arbeite: Man folte ihn zum Burger
und Meister annehmen, und einen Schreiner, einen Laybruder; der
Herr Prälat brauche solche bloszu ihrem Kloster und Kirchenbau.
Man vergleiche diese Erklärung mit dem im S.54. näher geschil
derten dermaligen Bierverschleiß, und mit den nun allda befindlichen
Handwerkern, die 5.bis 6.Gesellen haben; so wird fich das Verhalten
gegen heilige Verträge und Kaiserliche Befehle von einem Geistlichen
Reichsfürsten näher prüfen laffen! - - --
r
S. 39. -
1) daß die Stifter und Kloster Handwerker, nur für das Stift
und Kloster, und nicht anderwärts ins fremde arbeiten, undder Bur
gerschaft in ihrer Nahrung keinen Eintrag thun sollen; - *
- $. 40.
- - -
das Pier, wenn solches ein Preu einem Geistlichen Eimerweis gebe und
mit Politen bescheiniget ist, soll Ungeld frey feyn.
Auchbei dieser Verhandlung war D.Rankh, Kanzler von Emme
ram, mit Vollmacht gegenwärtig -
S. 4I.
Aus allen diesen vorangezognen Verbindungen, und eignem
Geständniß muß die Unstatthaftigkeit der gegenteiligen Einwendungen
gegen sofeierliche Verträge undHandlungen augenscheinlich sich zu Tage
legen; und nun soll doch noch, nach dem wörtlichen Innhalt desjenseiti
gen S. 18. der letzte vongesammter Geistlichkeit beiKaiserlicher Majestät
gesuchte undmit so vieler Mühe zu Standgebrachte, selbst vonden Kai
serlichen Kommiffarien und namentlich von den Reichsständen allhier
zur Kaiserlichen Ratifikation gebrachte und nachher vollzogene Haupt
vertrag, als der Grundstein unzäliger Irrungen und Zwistigkeiten
angesehen werden! -
WE. (31) ZF ,
tanquamjudiciSedis apostolicae delegato, der ihn fübcomminatione cenfira
rum ecclesiasticarum befragen läßt:
ob er nicht an die Verträge gebunden seyn und in Anlehung der Rezesse den
Herrn Bischofalsjudicem competentem anerkennen will? -
S. 42.
Was nun insonderheit dieEmmeramer Schmidtstätte anbelangt,
welche im Jahr 1665 und 1782 zur gerichtlichen Klage Veranlassung
gegeben hät; so ist es wohl richtig, daßdas Reichsstift allschon imJahr
1500.einen eigenen Schmidtgehabt hat; Emmeram wird auch einge
stehen müssen, daß über 40. Jahre hiesige Bürger auf dasiger Werk
statt gewesen find. Der darzu erforderliche Notstall, jammt der Be
schlagsbrücke gehört nicht nach Emmeram; er stehet auf der Stadt
Pflaster, und hätte als ein precarium längstens wieder aufgehoben wer
den können, wenn man nicht immer gehofft hätte, durchgütliche Weege
die Sache in den Vertragmäfigen Zustand zu bringen! Bei der Er
weiterung derSchmidte hat die Stadt protestiret. -
-
-
S. 43.
Ehe die dermalige Klage wegen der erweiterten Schmidstätte und
der täglich zum Nachteil der fünf bürgerlichen Schmidtmeister fich
vermehrendenKundschaftandenHöchstpreißlichen KaiserlichenReichshof
rath gediehen ist, hat man mehrmals schriftlich an den Herrn Fürsten
von St. Emmeram fich gewendet, und die Beschwerden gegen die Ver
größerungdes Schmidt-Gebäudes vorgestellet. - -
In der ersten Antwort vom 1. Jan. 1781. gab der Herr Prälat
die Verficherung, daß man bei dem Bau in den Marken geblieben,
und daßder Schmidt nur für privilegierte Gesandtschaften arbeite. Da
N, 27. man aber nach der Anlage füb No. 27. die würklich in Erfahrungge
brachte Errichtung von drei Feuerstätten, die sich hieraus ergebende
Kontravention der Verträge, an welche manfich halten müffe, unterm
10.Jenner 1782. vorstellte; auch anbei von den anderweiten Eingrif.
fen dafiger Handwerker in bürgerliche Nahrung Erwehnung machen
mußte; so wurde in der Antwort vom 14. besagten Monats (No.28)
die Anwendung des Kaiserlichen Referipts von 1665. und die Verbind
lichkeit der Verträge, in so weit fiel den Immunitäten nachteiligfind,
- widersprochen, und eine gegenteilige Observanz behauptet.
- Diesen nachteiligen Grundsätzen rechtlich zu begegnen, nahm man
zudem Reichsobristrichterlichen Amt, unter dessenAutorität undBestät
tigungdie Verträge nun über 300 Jahre lang bestanden find, mittelst
. der in der Anlage No. 29. stehenden Imploration d. d. 19.Febr. 1782.
. seine Zuflucht, und erhielt d.d. 15. April 1782. (No.30.)die allerhöchste
Kaiserliche Entschliessung: - - -
$. 44.
Emmeramhat überdieSacheweder währenddemangezeigtenReichs
gerichtlichen Verfaren, noch nachher, dasgeringste an die Stadt gelan,
gen laffen. In der Schmidstätte, und von andern dafigen Professio
nisten wird mit der Arbeit von Meistern und mehrern Gesellen fortge
fahren. Nun wird in der Druckschrift S.22. angekündet, daß man
gegen das Kaiserliche Refeript die Revision ergriffen habe, und der
Revisions-Prozeß in der Instruktion begriffen fey! Wie und aufwelche
Weise, ehe noch über die Revision erkannt worden ist, an die Höchst
ansehnliche Kaiserliche PrinzipalKommission und an mehrere hohe Ge
fandtschaften, mittelt einer nachher öffentlich verkauften Drukschrift
sich gewendet werden könne? will man Allerhöchster Kaiserl. Ermäffi
gung und Entscheidung allergehorsamt anheimstellen.
S. 45.
Die dreiste Anmerkung im S.22. der Emmeramer Schrift über
die obenannte sonderheitliche Einleitung einer angeblich petitorischen
Klage, kan man der Beurteilung des Publikums getrost überlaffen,
und in dieser Absicht ist auch die Implorationsschrift füb No.29. beige
fügt worden.
Freylichwürde es Emmeram lieber gesehen haben, wenn die Ver
träge, die esvorhin selbst gesucht und eingegangen hat, abernun seinen
erweitertenprincipisfiperioritatis territorialis nicht mehr angemeffen
- - J MICHT
AS (34) DR
nicht wieder zur Reichsobristrichterlichen Einficht gekommen wären!
Sein Gegenfaz, daß diese Verträge durch die Observanz aufgehoben
find,würde mehrernScheinbehalten haben!Aber nur die wahreGestalt
einer Sache, nach ihrem ursprünglichen Verhältnis, kann und soll vor
den geheiligten Thron der Gerechtigkeit gebracht werden! Die ganze
Klage besteht darinn,daßEmmeram durchalteundneue Verträgegebun
. . den ist, seines Stifts Handwerker nur für das Stift zu gebrauchen;
da nun der Herr Prälat in seinem Schreiben füb No.26. dieser Verpflicht
tung eine rechtswidrige Auslegung geben will, und doch auch eingestehen
muß, daß feine Handwerker insfremde arbeiten, so mus er durch Kai
ferlicheGebotbriefe zuBeobachtungder Verträgeundder darüber ergan
genen Kaiserlichen Erkenntniffe angehalten werden. -
$. 46.
Wegen der übrigen Nahrungsbeeinträchtigungen von Seiten der
Emmeramer Apotheke, des Buchdrukers und Mezgers allda, wovon in
den S.22. und 23.Erwehnung gemacht wird,will man nur kürzlich von
der Lage dieser Beschwerden anführen: -
Man hat auch in neuern Zeiten, da im Jahr 1776. von Seiten des
Höchstansehnlich Kaiserlichen Herrn Prinzipalcommissarii Durchlaucht
die beträchtliche Kundschaft dem Bürger genommen und dahin verlegt
ist, die Anregung gegen St. Emmeram folange verschoben, bis die bur
gerliche Apotheker in einem Memorial wegen der fich immer weiter aus
breitenden Emmeramer Apotheke um obrigkeitliche Hilfe gebeten haben.
Emmeram sagt, daß erst aufein wiederholtes Ansinnen dem Hoch
fürstlichen Anlangen fichgefüget worden, weil sonst eine eigne Hochfürst
liche Apotheke würde aufgestellt worden seyn! Auch diese Verfügung
hätte man geschehen laffen müffen. Ja, es würde durch eine eigne Hoch
fürstlich Taxische Apotheke der Bürgerschaft weniger Nachtheil zuger
gangen seyn; denn diese hätte gewiß in den Gränzen ihrer Bestimmung
für den Hochfürstl.Hofbleiben müffen. Welcherlei Folgen aber auch
aus dergleichen Anstellungen mit der Zeit erwachsen können; so kann
- - doch
- -
- ---- …--
- - - - -
- - - -
WE. (35) DR -
S. 47
AS GO SR
--
'
- $. 47.
II) Die das in seinem geringen Bezirk ohnehin sehr geschmä
lerte Stadtwesen am meisten druckende Beschwerde, von welcher aber
am allerwenigsten in der Druckschrift gelagert wird, und welche der
Herr Fürst von St. Emmeram mit der im $.20. angefürten Paritions
Anzeige von 1721. allschon beendiget wissen will, betrift den Emmera
mer Bierverschleiß. - -
Ueber die häuffigen Kontraventionen ist ein fast ein halb Jahr
hundertgedauertes gerichtliches Verfahren entstanden, welches um so
mehr eine nähere Anfürung erfordert, da es jenseitsgeflissentlich über
gangen wird, und von der fast unglaublichen Renitenz den fichersten
Beweis geben wird, -
S. 48.
Es ist nemlich zu Anfang dieses Jahrhunderts gegen die von Sei
ten der Reichsstifter, St. Emmeram, Ober und Niedermünster, auch
Dominikaner, Augustiner und Jakobiner Klöster fich angemaßte Er
weiterung des Bierhandels und Zechhaltens beim Höchstpreißlich Kai
ferlichen Reichshofrat Klage erhoben, und um Bestättigung der
Verträge, auch Erhöhung des Poenfalls und Abstellung der Kontra
vention gebeten worden. - -
-
Em
ATS (37) ZF
Emmeram Ober- und Niedermünster baten in ihrer Gegenvor
stellung um Manutenenz bei dem Bierhandel.
Es erfolgte aber d. d.31.Jan. 1713.fèntentiaparitoria dahin:
Daß die Impetraten, des unerheblichen und bereits verworfnen
Einwendens ungeachtet, den pacis Conventis und darauf erfolgten
Raiserlichen Konfirmationen, unter Bedrohung der Strafe, nachleben
und dieselbe zu erfüllen schuldig seyn. - -
Den 31. Oct. 1713. und 22.Junius 1714. machte die Stadt abermas
lige Kontraventions Anzeigen. - - -
7.Aug. 1714 erfolgten Paritoriae ein völliges Genüge geschehen sei, mit dem
Anhang, woferne diesen nicht nachgelebet werde, daß imperatischer Teil in
die der Kayserlichen Konfirmation einverleibte Polen erkläret sey, auch der real
Execution halber ergehen soll , was Rechtens ist.
- - -
: . Die hierüber den 19. Jan. 1716. von den Reichsstiftern gemachte
sogenannte Paritions- Anzeige gieng blos dahin, daß sie niemand, als
„ des Umgelds ohnehin befreiten Personen Bier abfolgen zu laffen, in
ihren Schenkkellern befolen hätten. . . . . . . . .
Aufweitere Anzeige von Seiten der Stadt wurde nun unterm 26.
Apr. 1720. an beide ausschreibende Fürsten des baierischen Kreises Com
- - -
. Daß sie sammt und sonders den Magistrat zu Regensburg bei den ergangenen
KayserlichenJudicatisund Paritoris kräftigstschüzen, und gegendie ungehorsame,
bei ferner Kontravention, sowol auf die Strafvon 30 Mark Goldes, als
Ersetzung der Kosten, mit würklicher Execution aufderen TemporalEffecten,
- oder wie es am thunlichsten, ohne Anstandverfaren, zuvorderst von Beklag
- ten einehinlängliche Kaution denon amplius contraveniendopactis etjudica
tiserfordern mögten. - -
Daß nun contra renitentes die würkliche Exekution vorzunehmen, und mit
Sperrung der Temporalien und Herausreifung der Präukessel durch Sub
delegierte zu verfaren. , -
Sie erlieffen auch d. d. 16.Febr.1725. ein ferner Rescript:
Die bereits verwirkte Strafe, nebst der Kaution de non amplius contrave
niendo in 14 Tagen ohnfelbar einzuschiken, widrigenfalls mit der Exekution
verfaren werden soll. - - -
S. 50.
Eine Vernachläfigung des rechtlichen Widerspruchs kann man
der Stadt gewis nicht zur Last legen. Sie hat so viele Jahre lang
darüber mit schweren Kosten Prozeffe gefürt; fie hat es an Aufstellung
tauglicher Leutezur Anzeige der Zecher in den Schenken und zur Kon
fication des herausgetragnen Biers, auch an Vorstellung bei dem Ort
dinariat nicht felen laffen; aber an einem Ort, wo so mancherlei Ju
risdiktions-Verwandte beisammen find; wo jeder gar leicht eine von
der Stadt Gerichtbarkeit befreite Person zum Vertheidiger findet; wo
selbst die Ordinariat Befele durch Beruffung auf Exemtionen, wenn
schon solche selbst nach dem Tridentinischen Kirchen-Recht im caufsvil
tationum, politiae et morum correctione gar nicht statt finden können,
und auch besondern Verträgen entgegen find, nicht respektiert werden,
da find alle ordentliche Wege gehemmt! Auch kein erhabnes Beispiel
macht gegen gewinnsüchtige Abfichten den geringsten Eindruk; - sonst
hätte doch die von Sr. Kurfürstlichen Durchlauchtzu Pfalz unterm 24.
Octobr. 1781. ergangene höchste Landesverordnung, in welcher denen
Manns und Frauenklöstern aller Bierverschleiß geschärfest verboten,
und lediglich der Trunk fürKonventualen erlaubet worden; so wie das
Verbotvon demhöchstseligenKurfürstenvon Mainz von 1773. undnoch
viele andere dahin abzielende preiswürdige Landesgesetze einige Wir
kung haben sollen,
$. 51.
FE ( 41. ) ZF
- $. SI.
Emmeramischer Seits wird angegeben, daß allda auch weißes
Bier geprauet worden. Man widerspricht dieses nicht; es war aber
in dem damaligen dreifigjährigen Krieg, währenderBesetzunghiesiger
Stadt, undgieng die Bewilligungvon Seiten der Stadtd. d.30.Jul.
1633. dahin : - -
so lang die Einquartierung dauern wird, und mit dem Anhang, daß sie das
gewönliche Umgeld und daneben einen Revers dahin geben sollen, daß solches
Schenken der Stadt an ihren Privilegien und Verträgen nicht präjudicirlich
fyn soll. ---
Unter diesem Vorbehalt ist von Emmeram der füb No.38. anlie- N.38
gende Revers d. d. 12. Aug. 1633. gestellt worden, der um so merk
würdiger ist, da in demselben Emmeram die beschehene Begünstigung
nicht nur als eine nachbarliche Gefälligkeit angesehen, sondern auch fich
verbunden hat, daß es alsdann, wann nemlich diese Kommission auf
hören wird, - - -
Auch hieraus ergiebt sich ein deutlicher Beweis, daß die Territor
rial-Rechte des Reichsstifts weiter nicht gehen, als die Verträge zu
laffen, und daß somit dasjus opifici etpincernandikeineswegs erweitert,
sondern in den termins der Verträge ausgeübeit werden muß.
Alle pacta und transactiones unter Ständen, würden arglistig und
betrügerisch sein, wenn nicht durch solche diejure statuszustehende Rechte
eine bestimmte vollkommen verbindliche Einschränkungerhalten könnten.
Principibusvero maximepactaferware convenit, aliasmundus corruerer. Ne
que enim paéta tantum obligant privatos, fed etiam Papam et Imperatorem;
immoplus obligaturprinceps quam privatus, quiafidespublica maxime servanda.
Nihil enim ef, quod luce clariore praefulgeat in principe, quam recta fides
et confantia conventorum-Unde contractushabet praeftationis necesitatem, etiam.
in fummoprincipe, five eum cum fübditisfüis, five cum extraneis celebraverit.
REINKING L. 2. dereg.fec. et ecclef clafl. 2. c, 9. n. IO9.
v. ANDLERN in Corp, Constitut. Imp. # alt. Tom. II.p 1537.
S. 52.
AS (42) SR:
§ 52. -
- Noch führt Emmeram im $. 21. an, daß von 1721. bis 1754. das
Reichsstift mit Beschwerden nicht beunruhiget worden. Es ist dieses -
vielleicht in der Abficht bemerkt, um der angeblichen Observanz einen
Scheingrundzugeben. Man hat aber schon angeführt; daß nur allein ,
die Pinzernations-Sache bis 1736.gedauert hat. Zur Vollständigkeit
der Chronologie muß noch bemerkt werden, daß auch im Jahr 1747.
wegen des von Emmeram fich angemaßten Gras-Abmähens auf einen
Gemeingrund im Burgfrieden ein Reichsgerichtlicher Prozeß entstan
den ist. Emmeram verklagte die Stadt bei der Kurfürstlichen Regie
rungStraubing, aber das Kaiserliche Reichshofrats Conclufim d. d. 15.
Aug. 1749. verwarf den an besagte Regierung genommenen Rekurs,
und d. d.23. März. 1752. wurde dem Herrn Prälaten rescribiert, daß
er den Magistrat in seiner Poffeffion vel quafi weiter nicht turbiren soll. -
Endlich, nachdem auch Kurbaiern das Reichsstift an des Magi
strats ordentlichen Richtergewiesen; wurde den 6.Jul. 1753. die Sache
gütlichbeigelegt, undEmmeram hatfürSchaden und Unkosten hundert
undfunfzigGulden bezalt, welcher Vergleich auch den 21. Oct. 1754
in celfiffmojudicio angezeigt worden ist. --
$. 53.
Die ficherste Schlussfolge, welche aus allen vorangeführten Be
fugniffen der Stadt gemacht werden kann, bestehet darinn: daßEmmer
ram, nach dem deutlichen Innhalt der Verträge und nach denen hier,
rüber ergangenen Kaiserlichen Bestätigungen und Erkenntniffen sein,
jus opifici etpincernandiblos allein für die Bedürfniß des Stiftsgebrau
chen darf; alle weitere Erstreckung aber, jenen gesetzlichenunverbrüch
lichen Verbindungen widerspreche.
- Bei dieser unzweifelhaften Bestimmunghat man nicht nöthig, auf
die in der Drukschrift S.23.enthaltene undzum Teil erzwungene Schluß
folgen fich einzulaffen; denn “ ..
- - - -
- -
ada)
. . - - -
AS (43). SR
ad a.) das angerühmte Alterthum, und die Existenz des Mona
fteri S. Haimerani, wenn auch solche bis in das fiebende Jahrhundert
bis in die Zeiten Theodonis Bojorum Ducis, nach Hundio in metrop, T.II.
p. 360. und andern, gefezet wird, giebt gar kein mehrers Recht, als
andere damals schon in der Stadtgewesene oder erst nachher errichtete
Reichsstifter haben, und in soweit die daraus hergeleitete Zuständig
keiten anerkannt worden find! -
---
--
AS (44.) SR -
S. 54. - -
Zwei Jahre nachher gab besagter Kaiser, nach der Beilage No. 3.
derStadt dieGerichtbarkeit über geistliche undweltliche Innwohner in
Polizei undandern Sachen niemand ausgeschlossen! Auch für Emme
ramist keine Ausnamdarinnenthalten!– Es istein allgemeinbekannter
Rechtssaz, daß kein Privilegium dem Recht einesdritten nast feyn
MM,
E ( 45. ) ZF
kann,welcher somit auch gegen die angerühmten Emmeramer Begna
digungen seine Anwendung haben muß! Wenn nun die ältesten der
Stadt Freiheiten fügen, daß niemand, der nicht bürgerliche Bürden
trägt, Handwerk undHandtierung treiben soll; wenn daher auch nach
dem $.8.des letzten Vertrags dergleichen Stift-Innwohner der Stadt
Gerichtbarkeit untergeben find; und wenn diese Verträge weiter fest
fezen, daß diese nur ausschliessungsweise für das Kloster arbeiten und
bräuen sollen, ohne daß Emmeram in allen dahin gehörigen Verbin
dungen ausgenommen, vielmehr ausdrücklich als ein Kompaciscen: da
rinn benennt worden ist; so müffen wol die angeblichen Territorial
Rechte, welche auch selbst in dem Verhältnisgegen der Stadt Rechte,
ihre vertragsmäffige Bestimmung haben, diese Verpflichtung nicht wie
der aufheben und weiter erstreckt werden können, als es auch von an
dern in der Stadt befindlichen ebenfalls unmittelbaren Reichsstiftern
geschiehet, welche an eben diese Verträge gebunden find.
Die Klausel aus dem Privilegio Frid. II.füb No. 17. fälvum effe vo
lumusjus ecclesiarum istganzunrichtigangewendet; fie gehet blos allein
auf die cenüales, welche sich in der Stadt befinden, und einen cenfüm
gegeben haben, daßdavon das jus ecclesiarum frei seyn soll; Eben so we
nig kann das ferner angezogene Privilegium Ludovic von 132O.gegen die
Verträge binden, welche nachher unter Kaiserlicher und Päbstlicher
Autorität praevia causae cognitione abgeschloffen worden find.
Niemals ist Emmeram, alsein geistlicher Standzu einer alschon
nach kanonischen Rechten verbottnen Wirtschaft privilegiert worden.
Die Gesinnungen gesammter Reichsstände über die Geistlichen, die als
Oberherrn, aus Oberkeit Wirtschaft treiben wollen, können aus den
Beschwerpunkten gesammter Reichsstände von 1522. bei Goldaft in
Reichs Salzungen P. Ilp.216. nicht unbekannt sein!
Daß dem allen ungeachtet das Reichsstift St. Emmeram ein
Reichstand bleiben und zu des Reichs Bürden beitragen müsse, hat
niemand widersprochen. Diese Reichsbürden können aber durch ein
unbefugtes Gewerb derInnwohner nicht erleichtert werden, denn Em
meram hatja vielfältigversichert, daß es von dergleichen Innwohnern
keinen Vorteil habe!
Hiesige Stadt hat ein weit Beträchtlichers als Emmeram ZU den
SReichs-Prästationen beizutragen; und doch haben ihre jura territorialia
durchdie Verträge mitdem Durchlauchtigsten Haus Baiern, und selbst
durchdie mit der gesammten Geistlichkeit allhier, einige Beschränkung
Der Westphälische Friede gewäret sowol den Stiftern alshiesiger
Stadt ihren Besitzstand; er ger kein neues Recht; Info ferne
- MUM
WE. (46) ZR
nun schon vor dem Entscheidungs-Jahr der Besitzstand durch feierliche
Verträge seine gefezmäffige Bestimmung erhalten hat; so find auch die
Verträge durch diesesReichsgrundgesetz unddurch dieKaiserlicheWalkapi
tulation art I.$.9. unwiderruflich bestättiget, und können nicht einseitig,
sondern nur durch ein Einverständnisvon allen Teilen wieder aufge
hoben werden. - - - -
$. 55.
Die zwote Frage: ob derAusübung der Territorial-Rechte die
Verträge entgegen stehen oder nicht ? hat im vorigen alschon ihre
Abfertigung. In
-
E. (48) D:
In die hiebeiaufdie Frage gestellte Gerechtsame des Herrn Fürst
Bischofs hat man nicht nötig einzugehen. Die mit vieler Schamlosig
keit ausgedachte Bemerkung, daßEmmeram bei den Verträgen weder
paciskirender, noch abschließender Teil gewesen sey, hat durch die bei
reits erwehnte Vollmachten von 1434. und 1654. ihre Abfertigung,
und die von Emmeram füb No. 66. beigedrufte Vollmacht beschämet
das affertum die defectu confenfüsCapituli aufdas überzeugendste, da eben
diese Vollmacht von dem Abt Placidus für sich, sein Konvent und
Nachkommen ausgefeilet ist! Bei dem Vorgangvon 1525. drang
man von Seiten der Stadt auf die Einwilligung des Konvents; der
Abt sagte, daß bei der ihm schuldigen Obedienz dieser Konsens nicht
nötig fey. Nun soll eine Vollmacht ungültig feyn, die auch im Na
men des Kapitels errichtet, aber nur vielleicht von diesem nicht unter
schrieben ist! Wer kann bei solchen Grundsätzen sich mit Emmeram in
Geschäfte einlaffen ! Es ist auch schon angeführt worden, daßin den
Prozeß punctojurispincernandi eben diese Einwendungen vorgebracht
worden sind; sie find aber so damals als neuerdings durch die Reichs-,
gerichtliche Erkenntniffe verworfen worden. -
Daß wir so besagten gefertigten Rezeß oder Vertrag genemb und unverbrüch
lichzu erwigen Zeiten halten und dabey bestehen wollen, mit andert, als
wenn wir solchen selbst eigenhändig unterschrieben und gefertiget hätten.
Gegen diese so umständliche Verbindlichkeit kann weder die Protesta
tion von 1583. die ohnehin bei einer fruchtlos gewesenen Handlung ab.
gelegt worden ist, noch die Wiederholung beim Protokoll von 1654.
von einiger Wirkung feyn. Emmeram hat fich aller Vorteile der Ver
räge bedienet; desBeitragszu dem vorigenSchutzgeldad zweihundert
Gulden fich entzogen; keinerlei Umgeld oder andere Abgabe weiter ge
leistet; und in dem Protokoll seiner Beilage No. 68. selbst eingestan
den, daß es als ecclesiastica persöna exemta nichts begehre, als was der
Innhalt der Verträge zueigne. -
-
-
''. - - - -
und die Verhandlung noch bis 1736, und zwar immer, den vorigen Er
kenntniffen gemäs, fortgedauert hat; so ist es eine offenbare Verdre
hung der Wahrheit, wenn nun Emmeram aus dem Stillstand des erst
funzehn JahrenachobigerAnzeigeaufgehörtengerichtlichen Verfahrens,
Gerechtfanie, tanquam ex rejudicata, erzwingen und von der dispositione
Legisbefreite Personen ausnehmen will, von denen bei den Verhand
lungen gar nicht gedacht worden, obschon so damals als vorher mehrere
dergleichen in der Stadt sich befunden haben. Gewis auch gegenwär
tige Sache würde gleichesSchiksal haben, wenn es Emmeram gelingen
folte, durch sein Revisionsgesuch, und durch die nunmehrige Verwen
dung an die hohe Gesandtschaften einen Stillstand im gerichtlichen Ver
fahren zu bewirken; Man würde behaupten, daßnun auch in contra
--
dictorio die angeblichen Gerechtsame bestätiger seyen, - - - -
- - - - - - - - - -- - - - -
R - S. 56,
", "
-.
- -
-
- - - - -- - - -
AS C300 BR
-
-
- - - - - - - . -. .
-
> > -
--
- - --
- G 56.
6. - - - -
-
-
- - --
- - - - grUnd - - - -
------- - - -
---
LE ( 51. ). SR
grumdjenes Vorgebens auch daraus, daß die letzten Vertragshandlm
gen, welche den 26.Jenner 1654. angefangen, und den 27. Maige
schloffen worden find, während des in besagtem Jahr vorgewesenen
großen Reichstagsihren Anfang, Fortgang undAbschlußgehabt haben,
ohne daß in den Verhandlungen von einer Ausnahm für das Comitiale
ein Vorbehalt gemacht worden. So waren auch die zum Vollzugdes
Vertrags vorgewesene Konferenzen bei dem allschon bestandnendermali-
gen Reichs Konvent; auch das Kaiserliche Rescript von 1666. ergieng
baldnachher nach Emmeram;vielfältige vorgängigeReichstage wurden
währenden Bestands der ältern Verträge allhier gehalten, und es ist
“ einen Vorbehalt der Gesandtschaftlichen Freiheiten gedacht
-
-
-
-
- -
$. 58. - - -- - - -
- --- -
" . .
- - --- -
. -
- “:
- --
. . Eine entlehnte Unwahrheit ist es, daß man allen Leuten den
Beifiz geht, wenn sie aufdrei Jahre zum vorausbezalen. Emme
ram mag solche aus der bekannten anonymischen Druckschrift: Denk
buch, was der Reichstag ist, oder aus einer andern unreinen Quelle
geschöpft haben. Man ist überhaupt über die Auf- und Annahm der
Beisitzer besagtem Reichsstift am allerwenigsten Rechenschaft zu geben
zuldig; Auch die Klage über den Bettelstand ist äußerst übertrieben.
Andere in der Stadt befindliche billig denkende Reichsstifter haben
schon lange anerkannt, daß ohne beiderseitige Zusammensetzung der
Kräfte, besonders,aber auch, ohne Abweisung des so häufig eindrin
genden Landvolkes, das aus dem Bettelkommende Uebel nicht gehor
ben werden mag! , -
S. 59.
Allervorangezognen bitternKlagen ungeachtet, enthältder legte
S.der Drufschrift das Zeugnis, daß in diesem Jahrhundert seit sechzig
-O Jahr -
AG ( 54. ). SR
Jahren zwischen der Geistlichkeit und der Stadt ein freundschaftlich
machbarliches Benehmen obgewaltet habe! Man überläßt anderweiter
Bemerkung, wie dieses Angeben mit dem Ausruf im $.23. und am
Schlußdes §. 11.daß die Geistlichkeit nie mit der Stadt in Ruhe kom
men werde, solange noch von derselben ein Vorteilzu erhaschen feyn
wird, fich vereinbaren laffe! Man kann jenes Lob nicht verdienen,
wenn es zum Anstrich der gegenteiligen Observanz gebraucht und ein
Stillschweigen beiKontraventionen daraus erwiesen werdenwill. Der
aktenmäfige Verlaufhat schon gezeigt, daßman es weder in derPin
zermations Sache, noch wegen der Handwerker Eingriffe, an öffent
lichen Widersprüchen hat fehlen lassen. Unter so genau verbundnen
Nachbarn ist freilich ein freundschaftlich entsprechendes Benehmen zum
innern Ruh-und Wollstand ein sehr schätzbaresKleinod; solches darf
aber durch Hintansetzung seiner Berechtigungen nicht erkauft werden.
Es wird dadurch am fichersten unterhalten und befördert, wenn jeder
Teil, ohne Eigennutz und Vergrößerungs Begierde, mit seinen Stand
ortzufrieden, in den Schranken bleibt, welche Gesetze und Ordnung
vorgeschrieben haben. - -
S. 60.
Aus dem ganzen Zusammenhang folgt, daß das Fürstliche
Reichsstift St. Emmeram niemals über die Stadt Regensburg eine
gegründete Beschwerde führen kann, in solang die angezeigten Kontra
ventionen gegen die verbindlichsten Verträge annochfortdauern.
Diese unddie hierüber ergangene Kaiserliche Bestätigungen und
Erkenntniffe setzen den Gebrauch der Handwerker und des Bierver
kaufs blosfür des Stifts Bedürfniffe, und schliefen alle Fremde und
Auswärtige davon aus. Dahin gehet auch das allergerechteste Kai
ferlichejudicatum vom 12. Dec. 1783, an welches fich die Stadt zuver
läfig halten kann, und auch dabei von Seiner Kaiserlichen Majestät
wird geschüzet werden.
Diesen feierlichen Zuständigkeiten können weder die angezogne
Emmeramer Territorial und Reichstandschafts-Rechte, noch weniger
aber der angerühmte Besitzstand und eine gegenteilige Observanz einen
rechtlichen Widerspruch geben: Hoc certo fatui porest, sagt Pütter in
elem. Jur. publ. edit. 1756. § 129. observantiam haud adeffe, fi quando
facta, ex quibus eam colligere cui in mentem venit, veladnotitiameorum,
quorum interest, non venerunt, vel interpolita ab is contradictio fuit; aut
fi forte fingulares ob circumstantias et citra consequentiam, quod vocant,
quid
- WE ( 55. ) ZR
quid contigt, quod propterea in posterumfemper ita fieri, nementiquidem
eorum, quorum interest, tum convenit! - -
-
-
-
-
-
- - -
-
-
-
-
-
- --
-
- -
-- ,
-
- -"
- -
-
- -
-
- -
-
-
- - - -
- -
-
4-- -
-
- -
-
- - -
-
-- - - -
-
- -
--
- - -
-
- -
- -
- --
- -
-
- - -
-
-
-
- ,
- -
-
-" -
- -
-
- -
. -
--
- - --
-
-
- -
-
-
- -
- - -
-V
- -
-- - - -
-- -
-
- --
-
-
-
- -
-
--
--- -
-
- - -
--
-
- -
- -
-- -
- - -
-
-
-
--
-
-
-
-
-
--
-
-
- -
-
-
-
- -
- - - -- -
--
-
-
- -
-
- -
-
-
-
-
-
- -
-
-
-
--
-
-
inf
-
- -
' -
-
--
- - -
-
-
-
-
-
- -
--
-
-
-
-
» -
-
".
-
-
-
-
-
-
- -
-
S -
-
-
-
-
-
–
-
-
- - - - - - --
- - -
-
- - -
- -
-
- - -
- - -
- -
- - -
-
- -
- -
-
-
- -
- -
-
- - - -
- -
-
- -
-
- -
- - -
-
-
- - -
- -
-
- - -
-
- -
- -
-
- -
- -
-
- -
-
-
-
-
- -
-
A
-
-
- -
-
- - -
- -
- - -
-
-
-
-
- -
-
- -
- -
-
-
- -
-
-
-
-
-
-
-
- -
-
-
- - -
-
-
-
- - -
-
- -
, -
- -
- - - -
-
- -
- -
- -
-- -
-
-
- -
- -.
- -
-
- - - - -
-- -
- -
- -
- -
-
- -
- -, - -
-
-
- -
-
-
- -
-
-
- -
-
-
-
-
-
-
-
- -
- - g -
-
-
- O - -
*- - -
-
-
- - - - -
- - - - - -
- -
-
- -
-
- -
-
-
-
-
- -
-
- - -
- -
- -
- -
-
-
-
-
- -
-
-
-
-
- -
- -
-
- -
-
- - -
-
- -
4 -
-
- -
--
- - -
- - -
-
-
-
-
- -
-
-
-
- -
-
-
"-
- -
- -
- -
-
-
-
- -
-
- -
-
--
- -
-
-,
-
-
-
-
-
--- - - -
-
- -
-
-
-
- -
-
-
-
-
- -
-
-
- -
-- - -
-
- -
- – -
- - -
-
-
- -
-
-
-
- - -
-
-- -
-- -
- -
-
-
-
– - -
/
- -
- - -
- -
- -
- -
\
-
-
- - -
-
- -
-
- - - -
-
- - - -
- -
- -
- -
- -
- -
- -- -
-
-
- -
-
-
- -
- - - -
- -
-- -
-
- -
-
-
- --- -
- -
- -
-- ----
-
-
--- -
--- -
- - - -
- -
- - -
-
-
- -
- - -
- …
-
-
-
-
- - -
- - - -- -
-
- --'
--
-
-
-
-
- - -
- -
- ---
-
- -
- - -
- -
-- -
- -
-
-
-
-
-- - ---
- -
--
-
-
- -- --- -
-
- --
- -
- -
--
-
-
- -
-
- -
- - - -
- -
-
- - --
- -
- -
- -
-
-
-
- - -…
-
-
-
-
- -
-
-
- - --
- -- -
-
- -
- -–
-
- -
-
--
-
- - -
- - -
- - - -
- - -
- -
-
--
-
-
- -
- -
- - -
-
--,
-
- -
-
- --- - -
--- -
-
-
- -
- - -
- -
--
-
- - - - -
- -
- -
- -
-
-
- -
- - -
T -
- -
-
- -
- - - - - - -
- -
-
-
-
-
- /
- - -
- -
-
-----
-
- -
-
-- -
- --
- -
- --
-
- -
-
- - -
--- -
-
- - -
- -
- -
- --
-
- -
-
-- -
-
- - -
--
- - -- - -
-
- -
- -- -- -
-
- - --
-
-
-
- --
-
-
-
- - -
- -
-
- -
- - - --
-
' - -
-
-
--
- -
-
-
- -
-
- - -
- - -
--
- -- -
-
-
- -
--
-
- - -
- - --
-
-- -
---
-
-
- - -
-
-
-
--
- - -
- -
-
-
-
- -
- --
-
- -
- -
-\ --
- -
-
-
- A
- - …
- -
- - -
-- -
-
-
--
- -
- -
- -
- - -
- - - -- -
-
- -
-
- --
-
-
-
-
- - -
- - -
-
-
- - --
- - -
-
-
- -
- -
-
- -
-
-
- -
-
-
-
-
- -
- -
- -
- - -
- -
-
-- -
-
- -
-- --
-
- - -
- -
--
- - - -
- -
--
-
-
- -
-, - -
- - -
- -
- -
- --
- - -
-
-
-
-
-
- --
-
--
- --
-
- -
- - - -
-
- -
- -
-
- -
-
- -
-- -
/ -
--
- -
-- - -
---
- - -
- - -
- -
-- -
- -
--
- -
- J- - -
-
- - -
-
- - -
- -
- - -
-
- -
-
- - - -
-
-
/ -
-
-
-
- - -
-
-
-
-
W -
-
-
-
-
- -
-- -
-
-- - -
I3. Kaiserl. Dekret und Bescheid zwischen dem Herrn Bischofund einem
erbaren Rath d. d. 15. März 1557.
I4. Des Bischofs und gesammter Geistlichkeit Gewalt zu den Verhand,
lungen in Augsburg d. d.20. Aug. 1557. -
Num. - - - - es
25. Reseript Kaiser Leopolds an den Hrn. Abbten zu St.Emmeram d. d.
- - -
27. Oct. 1666.
- -
-
- -
26. Emmeramer Conferenz Protokoll vom 26. Mart. 1667. die Befolgung
vorgedachten Kaiserlichen Reseripts betreffend.
27. Der Stadt Regensburg Beschwer, Schreiben an den Herrn Fürsten
vom St. Emmeram. d. d. 10. Ien. 1782. -
- 28. Antwort von dem Herrn Fürsten von St. Emmeram d. d. 14. Jenn.
- 1782.
29. Copia Implorations- Schrift an Kaiserl. Majestät vom Kammerer,
und Rathder Stadtgegen den Herrn Fürsten von S. Emmeram
- - - -- -
d. d. 19. Febr. 1782. -
",
Beilagen
–33 ( 3 ) 3 -
------------
" -------
SF
****
SEEWEIS- ---------------------- -
Num. 1.
Sir Wenzlaw von Gottes gnaden Romischer künig zu allen
SV Zeiten merer des Reichs u. künig zu Beheim Bekenne und tun
und offenlichen mit diesem Brief allen den die in sehen oder horen le
zen, das wirumbfulche fachen als sich zwischen dem Apte und dem Gotthuse zu fand
Haymeran an einem u. dem Burgmeister Rate und Bürg'n gmeinlichen der Stat zu
Regensburg unsin und des Reichs lieben getrewen an dem andern teile als unsfür
gelegt ward folde vorlauffen haben sein wir eigentlichen underweist mitguter kuntschaft
das dieselben Burger und Stat zu Regensburg an fülcher Handelüge unschuldig fein
und dorumb so sprechen wir sie mit rechter wissen aller Zuspruche die denfelben Bur
gern von Regensburg in kunftigen Zeiten von der fachen wegen gescheen mochte, genz
lichen ledig und loze und meine fezen und wollen, das dieselben Burgere von vns vnf"n
nachkommen an dem Reiche Romischen kein und kunigen uns'n Ampfluten und fast
von allermeniclich von fulchenfachen wegen on alle Zuspruche unbekumert und ungehin
dert bleiben füllen. Mit urkundditz briefs vorfgelt mit uns kuniclich"Maietat Infi
gele. Geben zu Prage noch Crists Geburt dreyttenhundert Jar dornach in dem zwey
und newnzigisten Jar des Sunabends von fand Sophientage, uns Reiche des Beh
mischenin dem Newn und zwenizigistem und des Romischen in demsechzehenden Jaren.
-
-
-
-
-
- .
Item quicunque five clericus five laicus feu etiam iudeus de ratispona pecu
-
- - - - - - - - - -- -
--
- - - -
- s - Num.3.
-
-
3 +33 ( 4 )
-
-
Num. 3.
Extračkus ex aurea bulla Ludowici IV.
dat in Lengenvelt. 3 IdMarc. 1331.
t quoniam cuiusvis turbatio tempestatis a facri devocione imperi fillo
unquamtemporepfatosCivesfeiunxit. Grämgraciscumulantes adici
mus et hoc diuali edco perpetue duraturo cenfemus. Ut n’lls deinceps nifi
Civis Ciuitatis pdce, qui cum ipfis Civib” onera dičte Civitatis fubeat, vi
num quovis quefito colore propinare prefumat. Si quis autem hoc contra
notramp;sentem inhibičonem attemptare plumpferit, pfatis Civib“ fibi hoc
inhibendi plenam damus tenore pfencium potestatem. Infuper Ad infar
diue memorie Chunradi quondamin Regem Romanorum elči. hanc fepedčis
Civib” duximus gräm concedendam ut tam fpuäles qm feculares cuiuscüq
3dcönis existant et Iudei Came” nofre fervi dičkam civitatem inhabitantes,
Statuta, que per ipsos cives pro custodia» Municione vel Capitaneo civitatis
-5fate fca fuerint. una cum jpis Civibus custodiant et observent. Maxime
äum hi, qui fimilem cum alis fuscipiunt vitam. fimilem in legib“ fentire
-
debeant disciplinam. -
- -
. . . ",
Privilegium Conradi. -
( onx. divi ang"ti Impris f. fili“ deigfa Rom. in Regé Elcs. Semper
Aug’t“ eth"es Regni Irrm. Tenore presentium notum effe volum“uni
w'sis quodinosadtendentes devota servicia ciuiu Ratisponén fidelium niro24 et
qualit“ expaceturbata ap"ditoribus imperiundiq'impugnantur. iuxta fuplica
c6em i"po24 pro custodia et municôe nec non pro capitaneo ciuitatis Ra
tisponén, talem ipis gfam, que im feius stinet duxim“faciendam. ut tam pi
rituales q“feculares, cuiuscumq% ddicÖis existant. et iudei» fervi came nire
pecialite" statuta, que per eosdem cives facta fiunt. fuperpmiffs cum eis
custodiant et obfervent... Maxime cum hi, qui fimilem cum aliis fuscipiunt
vitam. fimilem in legib” fentire debeant disciplinam. . dat. ap. Ratisponam
xx Ian. vIIIi Indict.
" - - - - -
- - app.Sigill. Caef Maj.
- - - Num. S. - -
-
-- N. 6.
- - -- -- - - - -
-33 ( 5 ) FSßn
Num. 6.
C’ op. i a
Confirmationis compaktatorum cum clero ab"Innocentio
VIII. d. d. Laterani 1484. -
---
-
-
-
- -$53 ( 6 ) 2 -
humiliter fupplicatum, ut memoratis Episcopi& ordinari Nunci hujusmodi
ac omnibus & singulis in literispraedictis contentis, robur Apostolicae Con
firmationsadjicere, acilla firmiter obfervari mandare, ac pro potiori Cau
telaea omnia» ficut profertur, ordinata de novo ordinare, alisque in pro
miffis opportune providere de benignitate Apostolica dignaremur. Nos ig
tur, qui pacem & quietem quaerimus fingulorum, & ad id tendentia Christi
fidelium vota libenter favoribusprofequimur, opportune hujusmodi fuppli
cationibus inclinati ordinationem praefati Episcopi, ac prout illam concer
nunt, omnia & fingula in literispraedictis contenta, aučtoritate Apostolica,
tenore praesentium ex certa Nostrafcientia approbavimus & confirmavimus,
ac praesentis fcriptiproaemio munivimus. Supplemusque omnes & fingulos
defe&tus, tamjuris, quam fačti» fiqui forfan intervenerint in eisdem,pro
quepotioriCautela, ea omnia, ficutprofertur, ordinata de novo eadem au
&toritate ordinamusac statuimus & decernimus, fic decerto perpetuisfuturis
temporibus deberefirmiter obfervari, & nihilominus venerabilibus Fratri
bus Nostris Alerienfli & Eiffitienfi Episcopis, ac dile&to Filio Decano Eccle
fiae Bambergenfis, per Apostolica scriptamandavimus, quatenus ipfivelduo,
aut unus eorum, perfe vel alium feu aliospraemiffa, ubiquando "iens
expediens fuerit, folenniter publicantes, ac eidem Clero in praemiffis effica
cis defenfionispraesidio affifentes, faciant, ordinationem dičti Episcopiper
di&tos Proconfules, Confules communitatis & illius fingulares perfonas ac
fubditospraefatos, ac quoscunque alios inviolabiliter observari» & non per
mittanteosdem,Clerum & illiusperfonas utriusque fexus» per quoscunque
contra praefatum Episcopi & praesentium literarum tenorem quomodo libet
moleftari, contradičtoresper cenfuram Ecclefiaficam», appellatione poftpo
fita compescendo, non obstantibus Fr. Re. Boni. Papae VIII.praedecefloris
Nofri, illis praeftitis, quibus cavetur expreffe, quod nullus ex civitate &
Diocaefinifi in certis exemptis cafibus, etiam illis, ultra unam Dietamafine
fuae Diocaefeos ad judicium evocetur, feu ne judices a fede deputati prae
di&ta extra civitatem& Diocaefin, in quibus deputatifuerunt, contra quos
cunque procedere, feualivelalis vicesfuas committere praefumant, & de
duabus dičtis in Confilio generali, nec non aliis Apostolicis constitutionibus
contraris quibuscunque, feu fi exemplopraefato vel quibusvisalis commu
miterveldiverfim a fede praedikta indultum exemplar» quod interdici, fu
spendi, vel excommunicari non pofint,per literas Apostolicas, non facien
tesplenam & expreffam, ac de verboad verbum deindulto hujusmodimen
tionem. Tenor vero literarum praediktarum fequitur, & eft talis.
W Vid. num. 40. --
-
- - Num.
Num. 7.
Mandatumtotiuscleride ineunda amicabiliCompositione.
in curia episcopalid. d. 8. Febr. 1484.
- N Franciscus Praepofitus Iohannes Decanus, totum Capitulum Ecclefiae
Ratisponenfis. IohannesSti. Emmerani. David Sti. Iacobi, Monasterio
rum Abbates. Agnes Inferioris, Sibilla Superioris. Anna Sti. Pauli Mona
fteriorum Abbatiffae Iohannes veteris Capellae, Michael Sti. Iohannis, Ec
clefiarum Decani, Capitula & Conventus Ecclefiarum & Monasteriorumeorun
dem, Conradus commendator Sti. Leonhardi, Plebani, ChoriVicari, Capel
lani, Altariftae & beneficiati civitatis Ratisponenfis» fatemur ac recognofi
musfubtenorepraesentium, quod quia inter nos ex unà, ac Confules, Pro
Confules & Cives ejusdem Civitatis Ratisponenfis de & fuper tuendá accon
ferwandá libertate Ecclefiaficá» Iuribusque, Privilegis & hačtenus obfer
vatis rationalibus, confuetudinibus defendendis & fignanter de & fuper ven
ditione vinorum ad Ecclesias & beneficianostra pertinentium, vini & cere
visiae in Civitatem fine Dacia introductione, feu in foro dičtae Civitatis
emptione, Molitorum nimia exaktione» cerevisiae pro ufu Cleri confektione,
Legatorum & donationum ad pios ufus prohibitione, cenfuum etiam &bo
norum immobilium pro Ecclefiis emptione, ac tandem de & fuper Iurisdi
&tione Ecclefiaficá, & caufis ad eampertinentibus illorum omnium ac exeis
quölibet emergentium adea quae connexorum occafione altarispertinentibus
materialdifferentiarum fuborta, fuper quibusdifferentiis coram Reverendiffimo
in Christo Patre Domino, Dño Henrico Episcopo diktae Ecclesiae Ratispo
nenfis plures habitaefuntamicabiles compositionesdictae, ficut& imposterum
habebuntur, fub fpe dičtas differentias amicabiliter componendi, Idcircó
profuturis hujusmodi dičtis profequendis, ac cafu et eventu, quibus dictae
hujusmodi amicabiles compofitiones fru&tum non parerent nobisque feu de
putatis per nos infra nominatis, vifum fuerit, Iuribus nostris & Libertati
Ecclefiaficae expedire apud San&tam fedem Apostolicam, aut apud Caefa
ream Mtem velutrobique locorum hujusmodi, feu coram Iudicibus & Com
miffaris ordinaris, vel delegatisarbitris arbitratoribus feu amicabilibus com
pofitoribus Ele&torum, vel in posterum eligendis quibuscunque causam. feu
causasfuper differentiis anteaÖtis velearum altera agitandas, fub quocunque
modo id fieri contingeret, promifimushinc inde inter nos, ac praesentibus
promittimus nos, quod fub fide praestitá, & fub poenis infra designatis,
omnes & fingulosfirmiter obligamus, quod velimus & debeamus, fub hone
fae conventionis vinculo invicem effe obligati, uniti» Conjuncti & confoe
derati: ufque adeout non liceat nobis, feu alteri nofrorum hoc ipsum con
foederationis vinculum diffolvere, & ab invicem difcedere, nisi de omnium
feu majoris Partisper nos Deputatorum infra defignatorum confenfu expreffe
defuper habito, immo necnifi tunc demum cum communi aut majoris Partis
eorundem deputatorum confilio. compertum fuerit & conclufum a prosecu -
tione causae feu causarum hujusmodi abstinendum, & hoc praesens confoe
derationis vinculum fore diffovendum, Ad quae omnia, fubtenorepraesen
- - - Ü1UN
-
-3 ( 8 ) -
Bum volumus effe firmiter obligati» fubpoena perditionis omnium Privile
giorum & immunitatum perfonam cujuslibet nostrum, quomodo libet respi
cientium quibus fe reddit contrafaciens» eoipso indignum penitus &priva
tum. Item etiam fipoenalis locum ammodo inter nos in conventionibuspu
blicis non habeat, imo a nostro & totius Cleri dictae civitatis consortio & -
communione exclusus omnino habeatur. Vt autem causae & Causarum five
negotiorum hujusmodi tra&tatus &profecutio facilior & expeditior fiat, vo
luimus numerum in his traëtantium & consulentium reddere, prout reddidi
mus minorem, & proinde deputavimus» constituimus & ordinavimus, de
putamus» constituimus & ordinamus nostros certos & indubitatos causae &
causarum five negociorum hujusmodi tračtatores, a&tores, fa&tores, defen
fores, syndicos & Procuratores. Nos feilicet Praepositus& Capitulumdictae
Ratisponenfis Ecclesiae Venerabiles & Egregios Dominos, Iohannem Neun
haufer Iuris Can. Do&torem Decanum, ac Dnum Conradum Sinzenhoffer
eiusdem Iur. Licentiatum, Canonicos Ecclesiae Ratisponenfis ejusdem. Nos"
vero Abbas Sti Iacobi & Conventus Sti Emmeraniac Sti Iacobi Reverendum
Patrem Dominum Iohannem Abbatem, Sti Emmerani Praefectum. Nosau
tem Abbatiffa Inferioris Monaferi dičtum Dnum Conradum Sinzenhoffer,
& nos Abbatiffa fuperioris Monaferi, dičtum Dnum Iohannèm Decanum
Ecclesiae Ratisponenfis» nos quidem Abbatiffa Sti Pauli Dnum Iohannem
Pech, fimiliter Canonicum Ratisponenfem Plebanum nostrum. Nos Capitu
1umveteris Capellae, Dnum Iohannem Decanum nostrum. Nos vero Capi
tulum Sti Iohannis, fimiliter Dnum Michaelem Decanum nostrum, EgoCom
mendator Sti Leonhardi, praefatum Dnum Abbatem Sti Emmerani. - Nos
autem Plebani Chori Vicarii» Capellani, Altariftae, Beneficiati dičtae Ci
vitatis öés & finguli», ficut antescriptis Ecclefiis fubditi, in illis beneficiati
fumus, ita deputamusproparte earundem Dominos Deputatos fupra expreß
fos, nobis alis omnibus, in dičta Civitate beneficiatis, in illos eosdem de
putatos &jam expreffe consentientibus, quos omnes simulpraefentes& onus
in fehujusmodifponte fuscipientes, constitutos effe volumus, & permiflum
eft & illis omnibus, fic deputatis nostro nomine, de & inpraemiflis öib9 &
singulis caufis & negociis: tračtandi, confulendi, faciendi, ordinandi» pro
curandi, concludendi» disponendi, agendi» ac nos & causam feu causas
nofras hujusmodi in öibus &per omnia defendendi unum velplures Procu
ratorem feu Procuratores, defenfores & syndicosin eorum omnium feu alte-
rius eorundem locum deputandi& fubstituendi» eumquevel eos iterato re
vocandi, & alium feu alios ponendi, impofitiones etiam pecuniarias quas
cunque pro causarum & negociorum profecutione & tra&tatu necessarias jax
ta eorundem caufarum exigentiam, ac Perfonarum & Ecclefiarum facultates
faciendi & a Nobis ac quolibet nostrum cum effectu exigendi, aliaque omnia
faciendi, gerendi & exequendi» quae nos ipfipersonaliter facere, gerere, ac
exequi poffemus liberam & omnimodam dedimus & conceflimus» damus &
concedimusfacultatem, fic tamen, utfi praenominati nostri Syndici & pro
curatores, & causarum feu negociorum tra&tatores aliquando in unamenten
tiam, pro hujusmodi varietate convenire non posfent» majorum illorum
Partis, conclusio & confilium femper praevaleat. Promittimus & omne id
- to
-
- - -3 ( 9 ) -
totum ac quicquid tra&tatores ac Procuratores hujusmodi nostro nomine in
Praemiflis egerint, fecerint & concluferint» nos ratum, gratum & firmum
perpetuo habituros omni & cuilibet juris beneficio in contrarium fuffraganti
(quorumcunque appelletur nomine) penitus renunciato. Et si durante cau
farum feu negociorum horum traStatu & profecutione aliquem ex di&tistra
&tatoribus Syndicis & Procuratoribus(quod Deus avertat:) vita fungi, feu
a loco abfentem autaegrotum effe contingeret, ex tuncillius locum exeapar
te, quae ipsum ordinaverat, aliuspro ea vice furrogetur idoneus, ne hoc
contingat obfaculo libertatis.defensionem Ecclefiaficae impediri. In quorum
omnium fidem has inde fecimus fieri literas authenticas figillorum nostri Ca
pituli Ratisponenfis Abbatum & Conventuum Sti Emmerani &StiIacobi Ab
batiffarum & Conventuum inferioris ac fuperioris, ac Sti Pauli, Capitulorum
Veteris Capellae &StiJohannis ac Praefati Commendatoris munimine robo
ratas. Nosvero Plebani Chori Vicari, Capellani.» Altariftae & beneficiati
fupra exprefli, cum proprio careamus figillo, Venerabilis in Christo Patris
Dni Francisci Praepofiti Eccles. Ratispon.fupra nominatiper Procuratorem
notrum specialiter adid constitutumpetvimus & obtinuimuspro nobis ap
poni figillum. A&tum Ratisbonae in Curia Episcopali die 8. Febr. Anno a
Nativitate Dominica. 1484. Indičt. 2 in Pontificatus fančtiflimiin Christo Patris
& Dni. nofri Dni. Sixti divina Providentia Papae quarti, Anno tertio
decimo. -
Num. 8.
Artikel gesammter Geistlichkeit bei der uebergab
in der Stadt Schutz.
u wißen, daß sich alle gemaine Geistlichkeit alhie zu Regenspurg,ganz darinn
Niemand ausgeschloßen auf eines Erb. Statt Cammerers Inner vnd Euffer
Rathes, auch ains Erb. Ausschuß, anstat vnd von wegen einer ganzen Erb. Gemain
der Statt Regenspurg, gütlich freundlich ersuchen vnd gesynnen, gutwilliglich und
freundlich bewilligt,
DaßSie die gemain Geistlichkeit, gemeiner Statt Regenspurg, den Vmgeldt
wollen geben, wie ain ander Burger allhie,
Item Sie wollen gemainer Statt Steurgeben, wie ein ander Bugerahi,
Item Sie wollen all ander Burgerlich mitleiden tragen, wie andere Burgere
alhie. . "- - - -
Da entgegen haben Ihnen ain Erb. Cammerer Inner und auffer Rath, auch
der verordnete Ausschuß, anstatt einer Erb. Gemain anzeigen laßen, daß Sie Ihre
Güttere, wo Sie die aufferhalb gemainer Statt Purg vnd derselben Burkfriden
haben, gemainer Statt mit versteuern dörffen, - -
-
<$33 ( 10 ) $5ßn -
Num. 9.
Extract Protokollar Verhandlungen
von I525.
An Erichtag nach Sand Larenzentag, als königlicher Maieftat
Commiffarien, widerumb allhie in Regenspurg in vorangehefften Ir
thumben ankommen findt haben Herr Hanns Fuchs Ritter Haubtmann
2c. c. Auch ein Erber Camerer und Rate , Jr gestellte Antwurt
auf, meines genedigen Herrn von Regenspurg Jungst, den königlichen
Commiffarien alhie übergeben Clagartickl c. In beywesen beder
Stet Augspurg und Nurmberg gefantten beystende benantlich
von der von Augspurg wegen N.Langenmantl,
und von der von Nurmbergwegen
N.Paumgarttner c.
Wie findt auch (dermaffen also von gemainer gaiftlichait folche gewönlich burger
lichmitleiden zu erfordern und einzenemen ) Nu bis in das vierdt Jar, In
offenlicher wifenlicher rubiger pofeß vel quafi gewesen und noch. Zu dem die gaiftli
chen daneben aufdie obberürtten Jr gethane Bewilligung und zur Beerefftigungder
felben mitler Zeit, mit wissen und gedulden unnfers genedigen Herrn von Regenspurg
gleichwie andere unsere Burger, alle burgerliche Gewerbe, mit schenken, kauffen, ver
kauffen, und dergleichen wider manchs andern unfers mitburgers aigen nutze, an alle
verhinderung getriben und gehandlt haben; Alfo daß wir demnach ganz für unbillich
angesehen, Das sich unser genediger Herr von Regenspurg, oder yemandt fontendes
allererst nach fovil Jaren, von gemeiner gaiftlichait wegen, die sich doch felbstn
fo einer billichen Sachen mitbeschwertnoch mit Fugen thun mag, über unns beklagen
sollen. Züvorab auch dhweil wir und gemeine Stat, über allen derselben vorigen
Unrathe yezo von neuem durch etlichefürgenomene aber doch wendiggemachte Reichs
tege, und wes unns fonsten allenthalb Im vilwege wider die billichait abgeriffen
und entzogen wirdt, In unwiderbringlich Verderben, gefurt findt worden, Inwel
chem unnsfein fürstlichgenad als ain Fürst deshayligen Reichs, und unner genediger
Herr und Nachbar billich bedenken und die fchuldigen mit hilff der gaiftlicheit mit
alain wider gemainer Stat wifenliche Notturfft sich untersteen abzubringen, Son
der wo wir die zuvor mit hetten, mit allem genedigen Vleiß fürdern und darob feyn
folten aufdas uns dieselbig geraicht und gelaist würde.
So mögen sich auch weder die gemelten gaiftlichen noch yemandts fonfinvon
Iren wegen derpflichtendie so gethan, mit ichte beschwern, dhweil wir die mit alain
sonsinmiterberngenugsamengrunden, woes Im stand desrechtenwert erhaltenmöch
-- - -, - ten,
–ss ( 11 ) ---
ten, Sonder auch das fi andern Irenpflichten gar nichtzit billichs benemen oder ent
zihen, Dannye so findt f die gaistlichen schuldig kayserlicher Maietat alsdem Haubt
gehorsam. Deffgleichen auch unns und gemainer Stat als Hauffeffige Inwonerehie
getreu und gewere zu fein, das zu halten undzuvollziehen, welches sy felbstn für billich
bedacht und angenomen haben, und in der warhait vor got und der welt ze thun
fchuldig sein, Inmaffen wir unns auch hinwiderumb zu allen gebürlichenfachen, mit
unfernleiben und guetern zu Inen verpunden haben und were fürwar ein beschwer
liche untröstliche einigkait, wozwischen gemainen Inwonern einer Stat einbartey ge
gen der andern, mit In solchen gemuet Pflichten oder puntnuß stehen oder fein folte,
zuuorab Info geferlichen geschwinden leuffen wie die yezo allenthalb vor augen, und
vielleicht noch mer künftigzu besorgen findt. Zu dem wir auchgenzlichen verhoffendas
gemeine gaitlichait unangesehen unners genedigen Herrn von Regenspurg fürnemen,
sich selbst, auchallegelegenhait der Sachen, und was sonsten daraus ervolgen möchte,
darzu auch Irgethane versprochene zusagen der burgerlichen fchuldigen mitlaidenhalben
gescheen bedenken und die fache wider die fruntlichen Bewonung und ainigkait die
sichnun here mitler zeit zwischen Inen unnd gemainer burgerschaft hie erhalten zu kai
ner weiterung komen laffen werden.
Num. 10.
Extract Protokollar Verhandlungenvon 1525.
es wir auch mit Inuentiren der kirchen unnd Clöster klainoten, In der obbe
rürten peurischen aufturn beuolhenhaben, das ist mit zu untermaigen nutzeoder
einichen unbillichen vortail wider die gaiftlichait fonder Römischer kaiserlicher
Maiestat, unserm allergenedigisten Herrn, und gemainer des hailigen Reichs Stat
Regenspurgzu schuldiger billichen Fürsichtigkait aus, aus viel rechtmefigen ursachen
und bewegmuffen, aus gemainer Stat notturft, und dennest in linder unnd milter
Wege dann uns wol gebürn mögen geschehen, Dhweil wir in solchen leuffen mit
allein schuldig gewesen sind, dieselben also beschreiben zu laffen, damit nichtzitgefer
licher weise, wie sich an etlichen orten und zumtail auch hie begeben unuermerkht
verruckht würde, Sonder auch macht gehabt hetten dieselbften zu uerschlieffen und
zuuerwarn , Und darumb fo nimbt unns wunder, das sich unnfer genediger Herr
von Regenspurg,fo gar billicher fachen halb durch yemandt wider unns zu ungenaden
bewegen left, Verhoffen aber dennest wo fein Fürstlich genad difen unnsern warhaff
tigen bericht allenthalb hörn, Sy werde sich an fünder euer genad und gonsten be
mühung von Jrem vermainten Fürhaben selbsten zu weisen wissen, Des wir auch
fein fürstlich gemad, der billichait nach hiemit untterhonigelich gebeten haben
wölen. -
-33 ( 12 ) -
- - - Num. II,
Extract Recefes K.KarlV. d. d. 5. Iuni 1549.
- ir Carl der Fünffte, von Gottes Gnaden Römischer Kayser, zu allen Zeiten
Mehrer des Reichs c. e. -
Zum andern, alsdann etliche andere Articul angeregt, als memblich des Bi
schofflichen HoffsFreiheit, Geistlicher Ehehalten Stewer, Besiglung vberdie Lehen
kauff auch einen durchgrabenen Feldgrund, des Bischoffs Münzmeister, der Geist
lichen weltlichen diener Straff, zwifach Mefferlohn, den Bruckzoll, die Zeichen, auch
der Abbtißin zu Nidermünster angemalte Hoffmarch, vnd andere der zweyer Abb
tiffin, als memblich zu Ober- und Nider-Münster, Klagenbeschwerung, wider der
Geistlichen Weinschenken, vnd der Burger Lehengeld betreffend, feyen wir auff ihre
deren von Regenspurg felbst gethane Bewilligung mit Gnaden bedacht, fchiedliche
und unpartheyische Commiffarien zu verordnen, fodieselben nechstangeregte Irrungen,
entweders in der Gütezu vertragen, oder aber nachfehleinigen Rechten zu entscheiden,
von uns Macht und Befelch haben follen.– Zum dritten, was dann das Probst
gericht, auch des Stiffs angemalte Verfatzung, als memblich dasFriedgericht, Pfla
sterzoll, Cañerzins, und anders, so in solcher Verfatzung begriffen, desgleichen auch
das Spital belangend, folten die obgemelten vnsere Commiffarien folche Irrung in
der Güte zu vertragen, oder doch in einen Austrag zu bringen, und wo es an demsel
ben erwünde, alsdann uns Bericht aller Handlung, vnd an wem die Gütlichkeit ent
standen, zuzuschreiben Befelch haben, damit wir folgendsausKßl.Ambt, vonObrig
keit wegen, weitergebührliches Einsehen, nach Gestalt der Sachen, zu haben und zu
thun wüsten. – Zum vierdten, alsdann etliche andere Articu,dermaßen geschaffen,
daß wir dieselben weiter zu verschreiben von unnöthen geacht, so wollen wir die Par
theyen nachfolgender maß entscheiden haben: Anfänglich, als die von der Statt,die
/ drey Klöster Bettler Ordens, mit Veränderung der Gebäw nicht beschweren, auch
niemands darinnen zu wohnen, aufferhalb der Orden, oder geistlichen Obrigkeit Be
willigung, verschaffen. Ob auch hievor etwas von Kirchen Ornaten, Cleinodien,
Briefflichen Urkunden, Bücher, Haußrath, oder anders, bemelten Klöstern zugehörig,
zu ihrer derer von RegenspurgHänden kommen, daffelbig dem Orden aufihr Begehren
widerumb einzuantworten, schuldig sein. Ferner, daß sie den Geistlichen ihre Zins
und Gülten keineswegs sperren, oder Abbruch darin thun, noch auch die Geistlichen
für fich erfordern, oder sich einiger Obrigkeit gegen denselben anmaffen, anders oder
weiter, dann ihnen von gemeinen Rechten,in etlichenfonderbaren Fällen,zugelaffenfeyn
möchte. Item, daß sie dem Bischoff die geistlichen oder andere Personen, so ihres
Verbrechens halben in den Bischofflichen Hoffgeantwort, nicht aufhalten, noch ihm
an seiner habenden Jurisdiktion derhalben Eintrag thun sollen. Was sich dannfür
Ehesachen zutragen möchten, die sollen sie ohne Mittel den Vicarien und geistlichen
Gericht zuweisen. Ob sich auch begebe daß jemands aus Sorgen zu den Kirchen
vnd andern geweyhten Orten Zuflucht fuchte, fo follen die Freiheit, fo denselben von
gemeinen Rechten gegeben, vngeschmälert gehalten vnd keineswegs verbrochen werden,
beyPeen und Straff, in berührten Rechten verleibt. Daß auch die von Regenspurg,
die Ordens und Klosterleuth, bei ihrer Regel und Profession, vnbetrübt,vnd dieselben
- auffer
-3 ( 13 ) -
ausserhalb ordentlicher Bewilligung zu besuchen, gänzlich vnterlaffen, desgleichen die
Armen, sonachaltem Gebrauchzuden gestifften Spenden kofien, odernachChristlichen
Herkoffen, dasgewöhnlich Almosen einnehmen, keineswegs davon treiben, noch hin
weg schaffen. Dagegen, so haben auch der Bischoff, fambt feinem Thumb Capitel
und Clerify, die zweyhundert Gulden Schutzgeld, fo sie vor Jahren denen von
Regenspurgzu geben versprochen, hinfüro auchalso entrichten, und beiden Theilen hier
mit auferlegt feyn solle, sich guter friedlicher Nachbarschaft und Gemeinschaft gegen
einander zu befleiffen, aller hätlichen vnfreundlichen Handlungen, es fey mit Worten
oder Werken,gänzlich zu enthalten. Und ob sie gegeneinander sonderbare Sprüch
vndAnforderung hetten, oder gewünnen möchten, dieselben anders nicht, dann durch
, ordentlicheWege undMittel, der Güte oder Rechtens auszutragen, und solchem allem
nicht allein für ihre Personen also nachzukoffen, sondern daffelb auch bei ihren Die
nern, Burgern und Unterthanen, mit allem Fleiß zu verschaffen vnd zu verfügen ohne
Gefährde. Und als uns der vorgedacht unser Fürst, Bischoff Georg zu Regenspurg,
für sich selbst, vnd an statt obberührts seines Thumb Capitels, vnd gemeiner Cleriey
zu Regenspurg, ferner demüthiglich angeruffen und gebeten, daß wir in etlichen Arti
culn in solchem unfern Receß verleibt, weiter Erklärung Enderung und Läuterung
/,
zu thun, undihme, und gemeiner Clerify, desselben vnfers gegebenen Receß vnd
Abschieds,fambtjetztbegehrten Erklärung, Ordnungen und Erläuterungen, glaub
würdig Urkundt, vnter vnserm Kayf Insigil, sich derselben ihrer Notturfft nach
haben zu gebrauchen, mitzuheilen, und zu geben, auch in andern Gebrechen vnd
Beschwerden, die sich zwischen ihnen, vnd den von Regenspurg enthielten, Einsehens
zu haben, gnädiglichgeruheten, alles nachlaut einer sondern Supplication- Schrift,
uns derhalben fürbracht, welche wir gleichermaßen bey vns invnserm Kayf Hofrath
verlesen, und nach stattlicherErwegungderselben, an heutdato diesen Bescheid ergehen
laffen: Memblich, daß wir den ersten Articul die Religion und das Interim belan
- gend, auffvnserer weiter Ordnung, die wir in kürzfürzunehmen gedächten, beruhen.
Zum andern belangend die begehrtCaflation, deren von Regenspurg hievor erlangten
Freiheiten, sofern der Bischoff oderdie Clerifyichts derhaben fürzubringen gedäch
ten, darumb möchten sie ordentlicher weiß füppliciren, daraufalsdann deren von
Regenspurg Antwort angehört, undferner die Billigkeit sollte verschaft werden. Zum
dritten, berührend die burgerlichen Beschwerden, vnd Gelübd deren, so in der
Geistlichen Häusern wohnen, solches soll die Commission, so wir obberührtenvnsern
Commissarien geben wurden, gezogen, vnter dem Articul, davon des Bischoffs
Münzmeister Meldunggeschicht, verstanden werden. Zum vierdten sollen dem Bi
schoffund der Clerify, vners hievor ergangenen hieoben verleibten Receß, Urkunde
in Form Autentica, auf Papier oder Pergament, nach ihrer Wahl, mitgeheilt
werden. Zum fünften soll in nechtgemeltem Receß fürdie Wort Burgermeister vnd
Rath, c. Cammerer vnd Rathdesgleichen für die Wortzweyhundert Gulden
Schutzgelds so sie vor Jahren, c.zweihundert Gulden Gelds, so in
Kraft eines derhalben aufgerichten Vertrags vorJahren, c.gesetzt, vnd
solche ungefährliche Emendation unnd Enderungen künftiglich durch unsere verordnete
Commissarien, denen von Regenspurg, ob sie etwas dawider fürbringen wollten
deßwir uns doch nicht verfehen, anzeigt werden. Zum fechten die Wort angemalte
Hofmarchen, unnd angemalte Verschreibungen belangend, laffen wir esbey demaus
gangenen Receß bleiben, also daß durch solch Wort die angeregten Hofmarchen
- - -- - d) unnd
-
-
-
-
-$3 ( 14 ) ---
nund Verschreibungen, die noch zur Zeit zu keiner Erkamtnuß erwachsen, weder an
probiert noch improbirt feyn sollen. Zum siebendten, so fern der Bischoff etwas
läuterer fpecificiren wurde, in was Articuln die von Regenspurg oftermantem un
ferm Receß, fürnemblich in Vorenthaltung der geistlichen Zinns und Gülten, zu
wider handleten,fofollen ihme alsdann ernstliche Mandaten an die von Regenspurg,
zu Vollziehung des Receß mitgetheilt werden. Und zum achten und letzten, feynd
auf vielgemeltem unferm Receß zu Coffhiffari verordnet, der Hochgebohrne unfer
und des Reichs Fürst, vnd lieben getrenwen, Georg Landgraff zu Leichtenberg, und
Conrad von Rehberg, fambt und sonderlich. Deß alles zu Urkundt, haben wir ge
dachtem unserm Fürsten, BischoffGeorgen zu Regenspurg, für sich, fein Thumb Ca
pitel vnd Clerify, diesen Brief unter vnfrm Kayf anhangenden Insigil verfertigt,
gnädiglich mitgetheilet, der geben ist in vner Statt Brüffel in Brabant, am fünff
ten Tag des Monats Juni, nach Christi vnfers lieben Herrn Geburth.funfzehn
hundert, und im neun und vierzigsten, vners Kayserthumbs im neun und zwanzigsten,
und unserer Reich im vier und dreyfigsten Jahr
Carolus -
- V. C.A. Bertzenot - - - - --
- Ferner, fofoll der Bischoff, fambt feinem Thumb Capitel und Clerify, die
200 Gulden,Jährlichs Zinsgelds, denen von Regenspurg, in Krafft vorigen Abschieds,
vngeweigert hinfüran bezahlen, vnd sich des verfallenen halben mit ihnen vertragen,
vnd foll dem Bischoff feine Geistliche, so viel ein jeder an demselben Geld zu geben
schuldig, gebührlicher weiß, vnd wie im Gebrauch herkommen, zu belegen, kein Ver
hinderung beschehen ac.
Es soll auch sonst, der hievorig Abschied, in allen deffelben Puncten vnd Arti
culn,bey feinen Kräfften und Würden bleiben. Deßzu Vrkundt, haben wir ge
dachtem unserm Fürsten, dem Bischoffzu Regenspurg, auffein demüthig Anruffen
und Begehren, durch feinen Anwaldt beschehen, diesen Brieff,vmter unterm Karf
anhangenden Infigil verfertigen vnd zustellen laffen, der geben ist in vnfer und des
Reichs Statt Augspurg, am zwölfften Tag des Monats Februari, nach Christi
unfers lieben Herrn Geburth, funfzehenhundert vnd im ein vnd funfzigsten, vnfers
Kayserthumbsim einvnd dreyfigsten, vnd vnserer Reiche imfechsvnd dreyfigsten Jahr.
§Carolus -
V. C. A. Bertzenot - -
- J. Obernburger. ,
Num. 13.
-3 ( 15 ) 3
Num. 13.
Der Röm.Kaiserl.Mayestät Decret und Bescheid,zwischen
dem Herrn Bischoff, vnd einem Erbaren Rathallhie
zu Regenspurgergangen, Anno I557. - - --
-
Nachdem die Rön saft. Mit Baier Allergnädiger Herr, bevor ihren
- auff diesem Reichstag anwesenden Rächen, durch Ihrer Mayet. Com
miffion aufgelegt, zwischen dem Hochwürdigen Fürsten vnd Herrn, Herrn Georgen,
Bischoffen zu Regenspurg, an einem, vnd den Erfamen Weisen, N. Cammerer vnd
Raht der Statt Regenspurg, anders Theils, ihrer schwebenden Irrungen halber,
gütliche Handlungzu pflegen, vmnd wo möglich, die Sachen zu vergleichen, aber die
felben Irrungen, vber ernenter Ihrer König. Majest. Commiffarien fürgewenden
Fleiß, zu keiner Vergleichung gebracht werden mögen, derowegen denn Ihr Kön.
Majest, außführliche vnnd stattliche Relation, von gedachten ihren Coffhiffarien ein
pfangen, vnnd daraus vernoffen, daß die Strittigkeiten, fo sich zwischen ihnen erhal
ten, hievor, zum Thail, vor der Röm. Kayf Majest, vnserm allergnädigsten Herrn,
vnnd derselben Hofräthen gehandlet, auch daselbst decretirt vnd verabschiedet, der
andern aber etlichen gleichwol auffCommission gestellt vnd seithero auch erregt, de
renthalb gedachte von Regenspurg für ihre gefreite Richter, laut ihrer Freiheiten sich
zu rechten erbotten haben. -
- - - - - - - -
d2 Num. 14
– ( 16) -
, Num. 14. - -
- - - khun
-
-
3 ( 17 ) -
khunden, Auch biß zum ende zu profquiren, vnndauszeüben, Apostl, nach ordnung,
der Recht zubegern, empfahen, vnndanzenemmen, Ainen oder mehr Anwäld, Aduo-,
caten, vnnd Procuratores, an Jr stattzu Substituirn, vnnd mechtig bemachen, den
oder denselben vnuerletzt dis gewalts, zu Reuvoieren, Vnnd Iren gegebnen gewalt,
wider an sich zunemmen, desgleichen auch für sich vnnd dieselbigen Affter Anwäld,
vernern gewalt zebringen, vertröstung, Caution, vnnd Burgschafft zethun, so offt,
die notturff, vnnd das recht des eraichen wirdt, Vnndfonsten in gedachter Recht-,
uertigung vnndfachen, Alles das gebrauchen, handlen, thun vnnd laffen, des die
Recht volmechtigen Anwelden, Aduocaten, Gewalthabern vnnd Procuratoribus,zu
geben, Vnnd wir vnnd gemaine vnner geistlichait, felbsten, wann wir Personlich,
entgegen weren, handlen, thun vnnd laffen, folten, khundten, od” möchten, zu allen,
vnnd Peden rechten, Terminnen, vnnd tägen, vor obgenannten ratgeben, Auch allen,
vnnd Jedlichen andern obern richtern, vnnd gerichten, Ob auch die gemelten vnfer
od” Jr nachgefzt Anweld, von Vfis, zu vollendung difer rechtfachen, fambt oder.
fonder mehrers gewalts, dann hierInn begriffen, durffig weren, od” fein wurden,
den wöllen wir Ihnen fambt vmdfonder hiemit vnnd in Crafft des brieffs aber,
Vnnd auch so vollkhommenlich gegeben haben, Als wer der von mergedachten Rat
geben zu Augspurg, oder ainer höhernvmd merern oberigkait,Auch der ort, do dann
dieser gewaltfurbracht wurdt, nach recht, gewonhait, od"fonst möcht erkhent wor
den sein, vnndverlauten sol, Vnnd wasalso, durch die mehrgedachten Vnnsere An
wäld, vnnd den oder die, fo von Ihnen hierInnen fubstituiert werden, gehandlt, ge
thon, vnnd gelaffen wirdet, Solches alles geloben wir, bey vnnern furistlichen
worten, An Aids statt, als ob wirsfelbs gehandlt, gethon, vnnd gelaffen het
ten, stätt, vefft, vnndvmverpruchlich, und darzue dieselben Vnnsere Anweid schad
loßzehalten, vnnd zuentheben, Von aller purden, des "genuegthons, on Jr Cofft
vnnd fcheden, Auch on alle geuerde, zu gewin verlust vnnd allem rechten, Des zu
vrkhundt haben wir dien gewaltsbrieff mit vnnfrm hiefurgedruckhtem Secret verfert
tigt, Geben zu Regenspurg Am zwanzigisten tag des Monats August, Nach Chri- - - -
- - - - Num. 15.
Des Abts zu S. Emeram Gewaltzu den Verhandlungen
in Augsburg. . . . . . . ."
- - - - Num. 16.
Kaiserl. Bescheid wegen derLehenstücke. d. d, 5. März 1624
Der Röm. Kayf auch zu Hungarn vnd Böheimb König Mai vnem Allegri -
- digsten Herrn, istgnädigst referiert und fürbracht worden, welcher gestalt der
hochwürdige Fürst und Herr Albrecht Bischoffzu Regenspurg gegen vnd wider Ca
merer vnd Rathder Statt daselbsten, wegender am Dato den 23tenSept. im Jahr
1622, ergangnen Kayf Urthel, in Sachen strittiger Investitur» das Probst oder
Domgericht, vndamdere in actis benate Reichs-Lehenstück, betreffend, etliche
geklagte contraventiones» gravamina, vnnd praetendierte laesion, wider einen,
in Anno der wenigern Zahl, siebenzig eins, zwischen seinem Vorfahren, weyland
Herrn Bischoffen Daviden, und einem Ehrwürdigen Domb Capitul, zu besagtem
Regenspurg, an einem; Sodann obernannten Cammerern vnd Rath daselbsten am
andern Theil, auffgerichten Vertrag, bey vbhöchsternannter Ihrer Kayf Maj. vnd
dero Reichs Hoffrath, in Underthänigkeit eingewendet, vnd umb caffirung desselben,
zugleich auch pro refitutione in integrum gebetten; dagegen vorgemelte Cammerer
vnd Raht der Statt Regenspurg, durchihren allhero abgeordneten Rath vnd Syndi
cum, Johann Jacob Wolffen, nach gepflogener communication obangeregter Bi
schoff contraventionen vnd praetendierten laefionen, vber dem auffgerichten Ver
trag,für eine Erklärung, memblichähne den Rahm zu Regenspurg bei mehrgedacht
- auff
- - -3 ( 19 ) - . . . "
Wann nunmehr höchstgedachte Kayf Maj. eins und anders als des Herrn
Bischoffs praetendierte laesion, vnd dann der Start daraufgethane Erklärung,
fambt angeheffter gehorsambster Bitt, in fernere fleißige deliberation vnd Berath
fchlagungziehen laffen. Als geben Ihre Kayf Maj. daraufallergnädigt diesen Be
fchaid, im obbesagten Jahr vfgerichten Vertrag, vnd vorberührter deroKayf Urthel,
vngeändert nochmals allerdingsverbleiben laffen. Do aber fein des Herrn Bischoffs
zu RegenspurgFürstl. Gnad. wider folchen Vertrag, der angegebenen contravention
vnd laeflon haben, billiche Ursachvnnd Klag zu haben vermeinen, stehet deroselben
vnd dero Thumb Capitul, solches vor der Statt Regenspurggefreiten Richtern er
fer Infanzzu thun bevor. Signatum zu Wienn,vnter Ihrer Kayf Maj. aufgetruck,
ken Secret Insigel, den fünfften Marti, Anno sechzehenhundert vier vndzwanzig,
Uc. At - - - - - --- -- - - - -- -
-
- - -- - - - - " - -
(I O O
- - . . . . . -
. -
." -
- - --- --
- Vt - -
-
-- - ,
Indicetur Senatui per Decretum: Ihro Kayf Maj laffen es nochmalen bei der
angeordneten gütlichen Comiffon verbleiben und versehen sich, der Rath werde sich
dazu gutwillig accomodiren und bequemen,zumalen. Ihro Kayf Maj. Intentionnicht
fye, in Entstehung der Güte ihnen an ihren Rechtenichtwaszu benemen. -
-- Et hoc notificetur Coñhiffaris mit der Erinnerung, daß sie die Commission
schleunigfortsetzen. -- -
--
- - -
- Num. 18.
Der dreigeistl.Stände,Emeram, Nieder- und Ober-Münster
- Vollmacht zur Unterzeichnung des Vertrags
d. 25 May 1654.
Zu werckhen, demnach die frittsach, fo sich zwischen dem Hochwürdigsten hochge
borñen Fürsten vmnd Herrn, Herrn Franz Wilhelm Bischouen zu Regenspurg,
Oßnabrugg, Münden vnd Verden, Grauen zu Wartenberg vnd Schaumburg,
Herrn zue Waldt vmd Hohenberg c. c. Derovnndergebnem Clero vnnd vnnß
endtsbemanten drey Reichsstenden an ainem, So dann Gemainer Löbl. Statt Re
genspurg alhie, wegen der Inwohner in der Geistlichen heußer, vnd des Pierchenck
hens halb, durch die hierzu verordnete hochansehliche Herrn Kay. Subdelegierte Com
miffarien» güetlich hin und beigelegt worden, Also das es nun an deme, das der
Receß hieryber von denen Interesflirten vunderschrieben vnd geförtigt
. " L 2 -
- -
- 3 ( 20 ) Lt
Wür gemelt endts benante drey Stendt aber, mit einem hochWrd. Thumb-Capitl -
alhie, wegen des vorsaz halb, in der förtigung vnd vnderschrifft mit vergleichen khin
den Diemnach vnd damit dies Werckh hieran mit gehindert sonder zu seiner voll
fendigen Richtigkheit khomme, haben Wür hochermelt Ihre Hochfürstl. Gn, mit
mit gebüerender Reuerenzdahin erfuecht vnd gebeten, Ob dieselb die mühe aufsich
meinen, vnd gedachten Receß, gleich wie an statt wollermelter anderer Geistlichkheit,
- also auch von vnnert wegen, vnd also ainzig vnd allein vnnderschrieben vnnd förtti
gen wollten, Dahin dieselb Wür hiemit, vnd in crafft diß, gemzlich geuolmechtiget
haben wollen, vmndzwar dergestaldt, das würfe besagtermaßen geförttigten Receß
oder Vertrag genemb, vnd vnzerbrüchlich, zu ewigen Zeiten halten, pnd dabey be
stehen wollen, mit andert als wann wir folchen selbst aigenhendig vnderschriben vnd
geförttigethetten, zuvrkhundt defen, haben mehr höchstgedachtIrer Hochfürstl. Gnd.
Wür dißen, vnnder pnnßeren handzaichen, vnd Abbtey Secreten, geförtigten Ge
waldt, in Diemuth überraicht, Alles mit Vorbehalt vnnßer Rechten vnd Freiheiten,
Act. Regenspurg, den 25 May, aoc. 1654 - - - ",- - -
-
---
- - /
- -- - -
-
- - --
-
- -.
--- -- - -
- -
-
"N -
",
-
- -
(LS) ---
(S) -
. .“
r . . .. . . . -- - - - --
-
- - -
-
- - - - - - - - - -
- -
- Num. 19.
Der 3 geistlichen Stände,Emeram, N. und O. Münster
- Vollmacht zur Unterzeichnungdes Nebenreceßes. . . . .
- - d. d. 30 Dec. 1654. - - -- - -
- - - -- - - -
-
-
ie Ratification des Vertrags
- -
mit gesammter
d. 1654. betr. -
Geistlichkeit
-... -. . .-
-
- - - -
.. -
- - -*
Z Bischoffen
Regenfurg Cherify contra den Rath daselbst Commimonis auf den Herrn
zu Eichstädt und den Rath zu Nürnberg, den Besitz und Bier- -
: - - f, Us
-
- -
– 3 ( 22 ) 8
aus Höchster Saft, Gewalt und Vollmacht und in betrachtung, daßdurch die
vertragsmittel zwischen Ihnen Fürsten und Ständen so ohne daß in einer Ringmauer
beisammen wohnen, gute ruhe Nachbarschafft, seid und einigkeit erhalten wer
den könne, allergnädigt zu confirmiren und zubestätigen, und die, wiederver
hoffen unter Ihnen aller-und beiderseits sichetwan ins Künftig befindende fürsetzliche
contravenienten dieses vergleichs, welche keines zuvor an. Sie ergangene gütliche
abmahn- und erinnerung bei sich gelten laßenwollen, nach Ordentlicher befindungzu
einem abscheuen mit einer gewißen Geldstraffzu verpöenen.
Fiat petita Confirmatio cüm inferta poena 20
- - --
-, -- -
-
-
--
- * - -- -
- -- -
-
- -
-
-- -- - -- - -
-- - - - - - 1 - - Num.
d -- -
-3 ( 23 ) Ess- -
daselbst, das Bier nehmen, etwan ein gewißes Kennzaichen erhailt, oder was für
andere dienliche praecautions-mittl an Hand genommen werden möchten, mit zwei
fiend, daß alßdann die unzuläßige Herausbringung des Biers, maistenthails abge
stelt verbleiben wird, wie Ihr dann auch Euer verere fleißige obsichtzuhaben, und
Euren schuldigen Ambts Eifer zuerweisen, daß an Vornehmung der Visitationen
durch die überreuther und ambtleuth, aufdergleichenherausbringend unzuleßiges Bier,
nichts unterlaßen; das befindende sogleich hinweg genommen, und die den ausgan
genen Generalien gemees, daraufgesetzte Straff, von den übertretern eingefordert;
und feines orths verrechnet werden. - ,
Num. 23. - -
Videatur. Num.40.
Num. 24.
Beschwerung der Stadt beim Kaiser Leopold über die Hand
Allerdurchleuchtigster Großmechtigister
vnd Vnüberwindlichster Römischer Kaiserze. -
- . . ." . . . "
Ewr. Kay Mal solle im Rahmen vndt auß habender genesenen Instruation,
“dero Trewgehorsambisten Cañerer vndt Rath, dero undt des Heyl. Reichs
Statt Regenspurg, Meiner Obern, Ich hiemit in aller vnderthengstem Respekt
zueröffnen vndt vorzustellen nicht vmbgehen. Welchermaßen in Anno 1654. durch
Höchstansehnliche Kayserl. Commiffon, zwischen denen in der Statt Regenspurg
wohnenden Geistlichen immediat vndt mediat Ständen, Stiffern vnd Clöstern an.
Einem: vndt dan Camerern und Rath dafelbst, andern Theils, über verschidenen
von langen Jahren hero, Beederseits strittig gewesten puncten ein gewißer Vertrag
aufgerichtet,gefertigt,vndt durch Ewr Kayf Maj. Höchstgeehrtisten Herrn Vatters
Herrn Ferdinandi Terti, nun in Gott Hochstseligst ruhende Kay Maj, Glor
würdigten angedenkhens, Allergnädigst Confirmiert, vnd mit einem angehenkht
Pöensahl von Dreyßig/March Löttges
-
Goldes, absonderlichverwahrt worden?
- -- - - - - -
-- 1,11
-
- -
-
--
-- - -
- - - --- -
- - - --
- -
--
. . . . . . . . . ."
- - - - -- - - - -- -
- -
-
- -
- - f2 - Es
- - - -
-
-
--
-
-
- -
-
-
, -33 ( 24 ) 8
Es haben auch solchen Vertrag, in allen dessen Inhalt unuerbrüchlich nach
zuleben, obbesagte meine Principaln», fambt dero undergebener Burgerschafft sich
- iederzeit sorgfältig angelegen fein laffen, maffen dan ein Wiedriges auf Sie von
Niemandt mit beständigem Grundt wirdtgebracht, noch erwißen werden khönnen.
Danenhero Sye gewünscht, das anderseits mit ebenmäßiger intention, denen
Beederseits verglichenen compaktatis nachgegangen worden wäre; Es hat aber wi
der bessere Zuuersicht vndt Hoffnung der Hochwürdige Herr Coelestinus, Abbt zue
St.Emmeran alda sich nun von geraumber zeit hero angemafet, vor vndt in dem
annoch wehrenden Reichstag, Weiß - vndt Braunes Gersten Bier zusieden, vndt
felbiges nicht nur in dem Vertrag bedingtermaffen, zur fein vndt feines Conuents
täglichem gebrauch vndt Vnderhalt anzuwenden, sondern auch wider den claren
Buchstaben des mehrbesagten Vertrags (woruon der hieher gehörige paffus per
extraktum N° 1. allergehorsambst beigelegt wird) ohne allen fcheu vndt Vnder
fcheidtfrembden vndt Einheimischen, Hohen vndt Niedrigen Stands persohnen Vaß
vndt Maaßweiß, in groffer quantität zuuerkhauffen, ia sogar inner seines Closters
eine Schenckhstatt aufzurichten, Gäste zufzen, vndt hierdurch feines anvertrawten
Conuents Nuzen, mit offenbahren Praejudiz vndt fchmälerung des zwischen ge
fambter Geistlichkheit vnd Gemeiner Statt Regenspurg gemachten Vertrags, zue
empfindlichem fchaden vndt nachtheil der , Meinen Obern anuertrawten: ohne daß
geringen vndt gewerbloßen Burgerschaft zuverbessern, neben dem auch Vorgedachter
Herr Prälath fich Vnderfangen, Verschiedene Handwerckher in fein Closter nicht
allein einzuenehmen, fondern auch contra expreffa Transaktionis Verba wie Bey
khommender Extrakt fub N°.2. zuerkennen giebt, vndt wider die deutliche dispo
fition des mehrberührten Vertrags ihnen nachzusehen vndt zuuerstatten, daß Sie
nicht nur in feinem Closter vndt zue deffen notturfft, sondern außer demselben hie
vndt da Gearbeitet vnd gestöhret vndt dardurch der Burgerlichen Vorhin darnieder
ligenden nahrung merkhlichen abbruch vndt Eintrag zugefuegt haben, wie die vndt
andere von Ihm, dem Vertrag zugegen understandene Attentata bedörffenden
fahls mit behörigen wahrhaffen. Vmbständten, vnd mehrfältigen Beweißthumben
dargethan vnd Verificirt werden. Khönnen. …
Es find gleichwohl eingangs ernante meine Principaln, noch immer in zue
verläßiger hoffnung gestanden, es würde vorbemelter Herr Prälath mit deme Sie
gleich allen andern in vndt außer der Ringmauren Begriffenen . . Benachbahrten
Ständen, in gueter nachbarlichen correspondenz zu continuiren iederzeit verlan
get, dermahleins von felbsten infich gehen, bonam fidem ägnofciren, die einge
führte contraventiones abstellen, vnd sich in den Schranckhen des Vertrages
halten, maßen denßelben Syhierunderfo Schrifft - als Mündlich belangen: vndt
sogar lezthin per Notarium et Teftes hierüber requirieren laßen, als zu dem Ende
vnd Zweckh, damit manjuxtapa&ta conuenta in Fridt vndt ruhe bepfaffiben woh
nen, einiglicher theil bei seiner befuegnus vndtgerechtsambe verbleiben, Eur Kayf
Maj, aber bei dero ohne das vberhäufften höchst importierenden Reichsobliegenheiten
des anlauffens vndt Beheligens, der Partheyen entwbrigt fein möchte; Von ihme
Herrn Prälathen aber, ist nicht einmahl einelautere vnd richtige erkherung zuerhalten
gewest, sondern hat derselbe vilmehr in seinem, ihme einmahl vorgenohmenen B
sünnen,
- -
einen Weg als den andern fortgefahren vndt continuirt.
-
- - - Oh
33 ( 25 ) 25-
Ob nun zwar wohl bei Ewr Kayf Maj, dieses denpaktiszuwiderlaufende
vndt daß ganze Gemeine Stattweeßen zue Regenspurg sehr hart truckhende graua
men aller vnderhengst Clagend anzubringen, Camerer vnd Rath dafelbst Vorlängst -
QVrfach vndt Jüngsthin bey Ewr Kay Maj. Höchstwerthiter anweßenheit alda, ge
mugfambe gelegenheit gehabt hetten. -
Gleichwie nun folches von Ewr Kayf Maj. bescheende Allergnedigste dehorta
torial, vndt inhibitorialschreiben bei dem Herrn Prälathen zue St. Emeran, auffer
allen zweiffel dermaßen penetrieren vndt verfangen wird, daß die bißhero feiner fits
fürgenohmene Newerungen cefiren, vndt der hiebey anfiten meiner Principale nab
gezühlte Zweckh erreicht, auch vnder so nahe beisamben lebenden Benachbahrten be
harrliches wohlvernehmen, vnd unzertrente einigkheit, wornach sie außfriedfertigem
Gemüeth jederzeit gestrebet, erhalten werden möge: Also feindt vmb Ewr Kayf Maj.
solche bezeugende Höchstschätzbahre Kays, Gnadt mit allervnderthengster deuotion
vndt allergehorfambster trew, vnuergeßlich zuedemeriren, meine Principalen (welche
nicht anders als die bloffe obferuantiam pa&torum hierbey fuechen vndt begehren)
nach äußersten Vermögen vnd Kräfften, vnablässig befliffen vndt obligrt. Vndt
thue Ewr Kayf Maj. in erwartungallergnedigst gewühriger Resolution,zu beharren
den Kay Hulden vnd Gnaden mehrerwehnte meine Obern, fambt dero anbefohlenen
Gr. Statt vnd Burgerschafft neben meiner wenigen Persohn in tieffester Submission
vnd allergehorsambter Ehrerbietung allervnd"thenigst recommendiren vnd ergeben. -
(L S) - Johann Lßenmann,
- - - --- . Kays Reichshof CanzleyRegistratoris Adjunkt. , -
- Jv N,25. --
--
-
- -
-
-
- - -
-
+ C 26» -
- Num. 25.
Copia Kaiser Leopolds Reseripts nachSmeram
- d. d. 27. Okt. 1666.
Leopold von Gottesgnaden Erwöhlter Römischer Kayser,
zu allenzeiten. Mehrer des Reichs c. c.
hrfamer lieber Andächtiger; Du hast dichguetermassenzu erinnern, welcher gestalt
in Anno Sechzehenhundert. Vier vnd fünfzig durch Kayser. Commission» zwi
chen denen in der Statt Regenspurg wohnenden Geistlichen jmmediat vnd mediat
Ständen, Stiffern und Clöstern an einem, und dan Camerern vnd Rath daselbst
andern heils, über verschiedenen von langen Jahren herobeederfiths strittig gewesten
Puncten, ein gewisser Vertrag aufgerichtet, gefertiget, vnd durch Vnfers in Gott
ruhenden Herrn Vatters Kaysers Ferdinandt des dritten Lbd. Glorwürdigsten an
denckhens confirmiert, vnd mit einem angehengten Pöenfallvon dreyfig Marckh löl
tiges Goldts absonderlich verwahret worden.
- - ONZan Vns nun gedachte Cammerer vnd Rath Vnfer vnd des Heyl. Reichs
Statt Regenspurg durch ein vnderthenigstes Memorial klagend zuuernehmen geben,
daßdu dich nun von geraumer Zeit hero angemafet, vor vnd in dem annoch wehren
den Reichstag, weis vnd Braunes Gersten Bier zufieden vnd felbiges nicht nur in
dem Vertrag bedingter maffen, zu dein vnd deines Convents täglichem gebrauch vnd
vnderhalt anzuwenden, sondern auch wider den Klaren Buchstaben besagten Vertrags
lauch der Beytag fub lit. A. ohne allen schew vnd vnderschied, frembden und einhei
mischen, hohen und nidrigen Standts Persohnen, Vaß vnd maaßweis in großer
quantitetzu verkaufen, ia fogar immer deines Closters ein fchenckhstatt aufzurichten,
Geste zusetzen, vnd hierdurch deines anuertrauten Convents nutzen mit offenbahren
praeiudizvndschmellerung, deszwischen gefambter Geistlichkeit, undgedachterStatt
Regenspurg gemachten Vertrags, zu empfindlichen schaden und nachheil, der ohne
daßgeringen vnd gewerblosen Burgerschafftzu verbeffern, neben deme du dich auch
vnderfangen, verschiedene handwerckher in dein Closter nicht allein einzunehmen, fon
dern auch contra expreffa transactionisverba» wie bei kommender extraEt fub Int.
B. zuerkennen giebt, vnd wider die deutliche disposition des mehrberührten Vertrags
Ihnen nachzusehen vnd zuuerstatten, das Sie nicht nur in deinem Closter, vndzu
dessen notturfft, fondern auffer demselben hie vnd da gearbeitet, vnd dardurch der
burgerlichen nahrung merckhlichen abbruch und eintragzugefügthetten, wie diesevnd
andere von dir understandene attentata bedörffenden fahlsmit behörigen wahrhaffen
vmbständen vnd mehrfältigen beweißthumben dargethan vnd verificirt werden könn
ten. Vnd ob zwar ernente Cammerer vnd Rath verhofft, du wurdest (gleich wie
Sie mit allen andern in vnd außer den Ringmauren begriffenen benachbartenStän
den in gueter nachbahrlicher correspondenz zu continuiren iederzeit verlangt) der
mahlen einst von felbsten in dich gehen, bonam fidem agnosciren die eingeführte
contraventiones abstellen, vnd dich des Vertrags halten, maffen Sie fogarlezthin
per Notarium &Teftes hierüber requirieren laffen, alles zu dem endt, damit man
juxta pacta conventa in fidt vnd Ruhe beyfamen wohnen, ein iedertheil bey feiner
befuegnus und Gerechtfame verbleiben, Wir aber des überflüffigen anlauffs der Par
- theyen
-3 ( 27. ), 3.
theyenentübrigt sein möchten, Vondir aber nicht einmahlen eine lauthere vndrichti
9e erklerung zuerhalten gewesen, föndern in dem einmahl vorgenohmenen beginnen,
einen Weg als den andern fortgefahren, und continuirt worden; Dannenhero Sh
Bns von tragendenKayf ambts wegen umb Vnsere Kays Inhibitoriales in vnder
thenigkeit gebetten, wie der copeyliche Anschluß fub litt. C. obberührten Memorials
mit mehrern außweifet. - - - -
An deme beschicht Vnfer nedigist gefälliger will vnd mainung, und Wir
fynddir mit Kayf gnaden wohl gewogen. Geben in Vnser Statt Wienden Si
ben vnd zwanzigisten Octobris annd Sechzehenhundert Sechsund Sechzig, Vnserer
Reiche, des Römischen im Neunten, des Hungarischen im Zwölffen und des Bö
heimischen im eilfften. - - -
Leopoldt. -
Ueberschrift: -
- - - - - - - -- - - - -
-
- -
–3 (28 ) -
Num. 26.
Emmeramisches ConferenzProtocolvom 26Mart. 1667 -
-
Titul. H errn p.priorn.
- p. .
Zerrn Ruprecht
Titul. K beedendes Schorern,
Innerngeheimden Raths."
Zerrn P. Kellermeistern.
.. * g
Herrn Johann Georg Gey
eorg Ebey
'' Geörgen ern, beeder Rechten DoStorn,Conf.
Zieglern, Canzlern. alß Naths Deputierten.
Hannß Geörgen Härteln,Protocollisten. Geörgen Hörwärtln, Frotocollisten.
geärrische per Herrn Geyern, propomunt» praemiffis curialibus, die Ursach vnd
intention dießer beliebten conferenz, wollen darbey, daß Ihnenhierdurch weder
judicialiter, vel praejudicialiter nichts vergeben: noch durch diese conferenz
einige litispendenz inducirt werden solle, in anteceffum zierlichst sich verwah
ret haben, sondern da der Scopus nit erreicht, das dicta pro non dićtis, et
factapronon faktisgehalten sein sollen. . . “ -
Emmeran. Durch den Herrn Canzler, praemiffis curialibus infimili, begehrten
die beschwerden, vnd warumb bisher ein vnd andere attentatafürgenomben wor
den,zuvernemben, contefiren von Zeit des Herrn Prælatens angetretener
Prelatur,gute Nachbarschafft gepflogen zu haben, vnd hoffen mit,daßman ei
nigen aktum, dessen man mit befugt, exercirt, wurde sich, nach einlangen
… der Haubt Klag, vnd im proceß zeigen, ob man dem getroffenen Receß(den
man in seinem Werth vnd vnWerth beruhen lasse) nachzugeleben schuldig, oder -
mit, Wolten die gravamina anhören, so denn auchdie gegen gravamina eröff
nen, Im übrigen durchdie conferenz einige litispendenz nicht inducirt, noch
sonsten Ihnen etwas präjudicirt, oder vergeben haben.
grärrische. hetten vernomben, wohin die heutige conferenz ziele, feye forderistian
dem, daß Herrn Cammerer vnd Rath Urfach gewonnen, dier conferenz statt
zugeben, weilen des Herrn Prælatens Hochw. vnlängst gegen Herrn Schorern,
dicursive von ein vnd andern gravaminibus meldung gethan, anseiten der
Statt weren bisher vill mehr gegengravamina verspüret worden, vnd würden
noch dato cumulative verspüret;das haubt gravamen aberfeye, daß man ex
parte Emmeran, zu dem in Anno 1654. mit gesambter löbl. Clerify, vermit
telt der Kayferl. höchstansehentlicher de- vnd fubdelegierter Herrn Commis
farien getroffenen Vergleich nochauchzu denen ältern, vnd der Observanz Ge
- - - mei- - -
+43 ( 29. ) 33
meiner Statt Privilegien sich mit einverstehen, noch demselben nachgeleben wol
te, dies seye fons et Origo, worauß alle andere gravamina herflieffen, Ge.
Statt fegg-auff solchen, fotheuer erworbenen Receß» ihr haubt fundament,
'' hinc inde vill fastidien vnd beschwerlichkheiten sich angeben, in
fpecie das Bierpreuen, fchenkhen, Zechhalten, frembde handtwerckher mit allein
zu ihrem vnd des Closters gebrauch, sondern auch hinc inde außwendigzuar
beiten auffzustellen, Welches, nach angezogenen leztern, vnd vorigen Verträgen,
mit zupaffren. Zwar wisse manexjure communiwoll, was den Herrn Geist
lichen, vnd des Herrn Prælatens, als eines höchern Reichs Standts Hochw.
gebüre, begern Ihnen, so vill ihr Closter betreffe, mit maß zugeben, man wollte
derentwegen die gebürende finceration eingewendet haben, man gebe aber ihr
Hochw. hingegen hochvernünffigzubedenckhen, ob mit ein Reichs Standt medio
pa&torum daraus schreiten khönne, vnd feye man hernach, ob deme, wasboná
fide geschloffen, gehalten, das Bier ausschenckhen zugeschweigen was die cano
nes hievon fagen, feye dem Vertrag de Anno 1484. zuwider, welchen gefambte
löbl. Clerify mit Gr. Statt auffgericht, vnd quod bene notandum, so vill
in specie das löbl.Stifft St. Emmeram concernire, habe das Convent, den
damaligen Herrn Prælaten Johannes Christfel.gedechtnuß, durchein ordentlich
Procuratorium,pro Mandatario constituiert, fehen also nit, wie sie von dem
alten Vertrag, darauff sich der jüngste beteiff, vnd nichts Neues in sich, wel- -
ches, cafu excluso, für ein haubt gravamen angezogen werden khöndte, vnd
von denen, fo bonä fide verglichen, vnd vom Pabst vnd Kayser, Bullá Inno
centig. confirmiert worden, abzuweichen schuldig fein folten, lebten also der
Hoffnung, des Herrn Prælatens Hochw. würde, was darinn enthalten, gebü
rend beobachten, das Bierpreuen ultrafuos etfuorum ufus, aufföffters Münd
vnd fhriffliches ansuchen ein- vnd die Klag abstellen, worzue man Gr. Statt
feyts nit gern khomben, das Kayferl. allergnedigste Refcript melde nicht aller
erst von einer erwartenden Haubt Klag, sondern erfordere die würckliche ab
stellung. - -
Die Handwercksleuth betr. lauffe expreffè wider Gr. Statt vhralte Privi
legia, krafft deren kheimer burgerlichgewerb vnd Handtirungzutreiben befugt,der
nit in burgerlichem mitleiden begriffen, Einlöbl. Magistrat feye fähuldig, vnd die
billigkheit selbst erfordere, auffdie erarmbteburgerschafft zusehen.
. Was mit abnamb des Biers vnd Fleisch geschehen, feye mit pro attentato
zuhalten, fondern licitus in juribus competentibus manutentionis, et defen
Y
"Wann nun diese beschwerden, und haubtsächlich der Vertrag richtig, würden
sichdie übrigen gravamina,derentwegen des Herrn Prälatens Hochw. würden
vernomben fein, alß rivuli, auffer Zweiffel, auch woll geben, womit man noch
in etwas wollte zuruckh halten. -
v",
-- -
– 3 ( 3o ) 8
das Closter mit groffen Schulden belästigt, wie sie denüber "fl. Contribution
abzustatten, hetten sich sonst gern comportiert, wann Ihnen mit die mittl so sehr
entgangen, daß sie nothwendig müsten bedacht fyn, nach vnd nach aus, denn
Schulden sich zu ziehen, wüssten sonst woll, quod quilibetjuri, profe intro
duktorenunciarepofft, das habe statt bey privatis, aber mit Conventen,
-
Elbflern vndSpitälern, hette es ein andere meinung, diekhöndten restitutionem
in integrum begeren, Weilen nun disorts, ihrerseits eine große laefion sich
finde, werde die Statt mitgemeint sein, dem löbl. Stüfft alle mittlzubenemben,
Nachdeme man aber vernembe, daß das procuratorium de Anno 1484. vom
löbl. Convent fubscribirt vnd gefertigt, begerte man communication, feye
novum emergenshetten davon kheine wissenschafft, wollten sich, gestalten Sa
chen nach, darauffweiters resolviren. Der Receß gebe zu, daß siefür ihr
Eloster Bier sieden, Item ihren Bedienten vnd Handwerckhsleuthen solches ge
ben möchten, werde offt ein ganz Monat mit. Ein Eymer heraus geben, hetten
meisten heils weißgerten Bier, für die Gesandten vnd Kranckhen, aufrath
der Medicorum sieden laffen, die Gesandten seien vorhin privilegiert, das Bier
von dem Landt herein zufüren, nemben es nur Faß weiß, feye mit zu erweisen,
daß man in langer Zeit ein Bier außgeden.
Stärrische. Communiciren copias Procuratorii» contradiciren im vbrigendes
Herrn Canzlers praetendirende restitution» werde in Curia Imperiali, &
Papalikhein Exempelauffeinfast 200 Järige zeit zu allegieren sein, so würde
trauen undglauben dardurch auffgehebt, vnd nimmermehr mit Geistlichenetwas
sicherzu handeln feyn.
Des Herrn Prælaten Hochw. haben hierauffselbst einen Discurs angefan
gen, welcher in folgenden Inhalt bestanden. So vill die Zechstuben belange,
hetten sie dieselbe zur Zeit, da des Herrn Erzbischoffens zu Salzburg Hoch
fürstl. Eminenzdroben logiert, das Closter zu eng: vnd khein Platz vor das
gemeine gesind vorhanden gewesen, vmb des continuierlichen Tabackhdrinckhens,
vnd dannenhero besorgender Feuersgefahr willen, fürrichten, vnd woll ver
wahren laffen, wann die Salzburgif wegg, vnd der Reichstag auß, wollten
sie den Ofen herauß reiffen, vnd solche Stuben abthun laffen, hetten offt umb
ihres liederlichen gefindes willen, schlecht Bier gesotten, vnd ihr Hochfürstl.
Eminenz felbst befohlen, bier von der Statt zunemben, so auch beschehen.
Die Statt müste fast Järlich ihren Preuerneine gewisse quantitaetzufieden,
bey der Straff aufferlegen, vnd mangle doch vnterweilen daran, gestalten vor
zweyJaren, außdieser vhrfach geschehen, daß sie erlaubt, das bier aus den
Clöstern zunemben.
Die Statt würde ja dem erarmbten Closter ein wenigen nutzen gerne gönnen,
nutzten der burgerschafft ein Nambhafftes, dörffen keine Vnderthanen colle&i
ren, vnd müsten auch auff mittl gedenkhen, auß denn Schulden zukhomben,
wurde sonst nicht andert, dann für ein Bettl Münch dergestaltengehalten, wenn
Er nichtpreuen und schenkhen dörffe, were beffer, gewester hiesiger Herr Bi
schoff vnd Clerus hetten Ihnen also die händzu schaden, durch Verträg nicht
binden lassen, dörffte doch jeder Edlmann auf dem landt bier preuen, vnd
fchenckhen.
Die
-33 ( 31. ) 8
Die Statt hette das Closter auch mit sperrung des Thors, nunmehr 36.
Jahr hartbeschwert, soJärlich wenigst 100. Ducaten, vnd in allem 108oofi.
Ihnen schedlich gewesen, wormit sie ein großes abtragen khönnen, vermeinten,
es gienge der Statt gleichfalls an dem Pflaster was zue, deme sie mit Ihren
fchweren geschirren groffen fchaden thetten.
Müfften die Schanzen vnd Straffen auff ihren Feldern leiden.
Hette Herzog Bernhards ranzion ein großes gekofft, so man an fitten der
Statt vorfein khönnen.
Hette der PulverThurn groffen fchaden gethan, vnd müften denselben annoch
leiden, vndgefahr erwarten.
Vermeinten, wann man ein leidentliches Vmgelt, etwo funfehen Kreutzer
von dem Eymer bier, fo sie den handwercksleuthen, an bezahlungsstatt: Item
von Ihnen felbst von dem bier, fofie vnter die burgerschafft geben, zumal dem
gerten bier nembe, es were auch ein Mittl.
Hetten derzeit nit mehr, alszweenhandtwerckher, Nemblich Einen Schmidt,
der Ihnen allein arbeite, außer daß Er jetzo, aufdes Herrn HoffCanzlers re
commendation» dessen Frauen Schwester, ein Wagen nach Abensperg be
fchlage , Man folte ihn zum Burger vnd Meister annemben, wurde feine Mai
ferstuckh zumachen sich mit waigern. Vnd Einen Schreiner, fo ein laybruder,
Ein glafer würde sich einkhauffen , vnd khünftig den habit anziehen, fo
erwarteten fiel auch einen Schreiner von Landshuet, Vnd Einen Goldtschmidt,
der zwar liederlich, Ein ledigen bildhauer hetten sie angenomben, brauchten sie
aber nirgend anderswohin, alszu ihrem Closter- vnd Kirchenbau, hetten sonst
auch keine andere recreation, vnd ihr Arbeitgern gut und fauber, anderethet
ten eben dergleichen.
Hetten den Keflmann zwen Altär machen, vnd 200fl. verdienen lassen,wol
ten auch noch gerne der Statt handtwerkhsleuthen das gelt, gönnen, vnd auß
Nachbarlichen guten Willen, mit außzwang oder schuldigkheit, sie gebrauchen,
allein werenfie fehrtheuer, fäumeten sie mitder arbeit, feyen grob, vnd geben
khein gut Wortt. -
$. 1.vers.fin. Monaferis & Coenobis &c. per voc. quoad fe » & fuos - -
Num. 27.
Der Stadt Regensburg Beschwerschreiben an den H.
Fürsten von St. Emeram. d. d. 10. Ian. 1782.
(Euer c. haben wir unterm 28.May vorigen Jahrs die Beeinträchtigungen vorge
stellt, welche hiesige bürgerliche privilegierte Schmidtmeister von dem in den dafi
gen Reichsstifts Gebäuden aufgestellten Schmidt bis hieher erlitten und durch die
Erweiterung des Gebäudes noch weiter zu befürchten haben. -
In der hierüber von Euer c. unterm 1. Juni erfolgten sonst sehr verehrlichen
Antwort ist uns nun zwar die Versicherung gegeben worden, daß man bei dem Bau
in den Marcken aufdasgenaueste geblieben, und daß dafiger Innwohner keine an
dere Kundschaft als in den privilegierten Gefandschaftshäufern habe;
Da wir nun aber zuverlässig berichtet sind, daß durch diesen neuen Bau die
Einrichtung wirklich aufdreiFeuerstätten gemacht worden, auch in dem innern Hof
die Zubereitung geschehen ist, daß daselbst Wagen und auch Pferde beschlagen wer
den können; so leget sich genugfam zu Tage, daß Euer c. nicht gemeinet sind, be
nennten Schmidt in die Vertragsmäßige Schranken zurückzuweisen, vielmehr ihm
durch den neuen Bau die Gelegenheit zu Vergrößerung seiner Kundschaft gegeben
und gebilligt worden ist. -
- In dieser Besorgniß werden wir nochmehr bestärkt, da die von uns ange
zogne Verbindlichkeit aus einem allergnädigsten Kayserl. Refeript d. d.27. Octobr.
1666. und aus denen feierlichen Verträgen miskennet, und dagegen auf einen hun
derjährigen Besitzstand sich bezogen werden will! - -
-
-
-
-
-
-
-
Da
- -333 ( 23 ) ASF
DasigesHochlöbliches Reichsstift hatte bereits damals schon und lange vor
her einen eignen Schmidt; es war aber deffen auswärtige Kundschaft von keiner
Bedeutung und wenige Monate vorher unterm 6. Junius erhielte hiesige Stadtdie
Zusicherung, daß dessen Arbeit dem Handwerk nicht präjudiciren soll!
Znsonderheit aber giebt der unter Allerhöchster Kaiserlicher Autorität errich
tete Vertrag von 1654. $. 3. die ausdrückliche Entscheidung: ,
Noch weniger wird sich eine Ausnam für die Kundschaft von Hohen Gefand
fchaften begründen laffen, da die damalige Reichsversammlung wenige Tage vor dem
Vertrag abschluß geendiget worden; von einer nachfolgenden darinn nichts hat ge
dacht werden können und überhaupt ja nicht mit denen Gefandschafften, fondern mit
denen Hoch und löbl.Stiftern und Klöstern paciscirt worden, als welche bei ihren
Ehren und wahren Worten, folglich so gut als eidlich, zu ewigen Zeiten dawider
nichtzu handeln,für sich und ihre Nachkommen ausdrücklich versprochen haben.
Bei der gefliffensten Aufmerksamkeit für die Gefandtschaftlichen Rechte und
Freiheiten können doch solche die pacta inter tertios fub autoritate Caesarea inita
nicht umstoffen, ja, wir sind von der Gemüthsbilligkeit der dermaligen fürtreflichen
Herren Gesandten versichert, daß sie ihre Arbeit keinem Stift oder Kloster-Innwoh
ner aufdringen werden, wenn nur diese solche nicht annehmen und in ihren Vertrags
mäffigen Schranken gehalten werden.
Euer c. in Gott ruhende Vorfaren haben selbst mehrfältig und noch unterm
3 Jenner 1716 zu erkennen gegeben, daß dafigem Reichsstift durch die Kundschaft
des Schmidts nicht der geringste Nuzen zugehe; dagegen zeiget sich aber für hiesige
Bürgerschaft der offenbarte Schaden und Nachteil, wenn diese, bei ihren aus
schliessenden Kaiserlichen Freiheits Briefen gegen alle Narungs Eingriffe von denen, die
nicht Bürger sind, und beiihren nahmhafften bürgerlichen Bürden, davon doch ein
beträchtlicher Theilzum allgemeinen Besten und zur Sicherheit verwendet wird, von
dem Aufenthalt einer Hochansehnlichen Reichsversammlung den sonst gehabten und
- - - i selbst
-33 ( 34. ) $
selbst von Kaiserlicher Maj. gebilligten Nutzen nicht haben, und ihre aufeine Vermeh
rung der Kundschafft eingerichtete Gewerbe immer mehr geschmälert fehen sollen -
-Und dahin gehen die Klagen nicht nur von sieben berechtigten Huf- und Waf
fenschmidten, sondern auch von der bürgerlichen Metzgerschaft, von Bierpräuern, von
Buchdruckern, ja auch von den hiesigen Apothekern! “- - -
Bei aller Euer: c. gewidmeten Ehrerbietung können wir anbei nicht verheelen,
daß noch über keines der übrigen in hiesiger Stadt befindlichen Stifter und Klöster
so gehäuffte Klagen an uns gekommen sind, undder hierausaufdas gesammte Stadt
wesen sich erstreckende Nachteil und Schaden ist um so mehr empfindlich, da wir
anbei versichert werden, daß auch andere bürgerliche Innungen und Gewerbe aus
dafigem Reichsstift fast keinen Verdienst haben, sondern fast alles auswärts genom
men werde. . . . . . . . ."
Bei diesen beschwerenden Umständen ist unser Obrigkeitliches Amt aufgefor
dert, alle diejenige Reichsgesetzmäßige Mittel und Wege einzuschlagen, wodurch jene
Beschwerden erlediget und der ohnehin sehr bedrängten Bürgerschafft kann geholffen
werden. - - --
uer HochEdle c. c. beliebten Uns vergangenes Jahr unterm 28ten May eine fo
genannte Klag oder Anzeige Ihrer bürgerlichen Schmid Meisternwieder Unteren
Hoffchmid zuzusenden, und sichzu beschweren, daßfelber sich vorgeblich anmaffe den
burgerlichen SchmidMeisterendie Kundschaffen geflissentlich abzuspannen, weswegen
die Schmidtstatt vergrößert würde. Wir entstunden nicht Denselben den Ungrund
. .. - - . . dieser
-
-43 ( 35. ) 88
dieser unvermutheten Beschwerden ihrer burgerlichen Schmid Meistern in seinemvollen
Liecht und Innhalt darzustellen, und machten das Freundnachbarliche Ansinnen,
daß unsere sonders liebe Herrn Freund und Nachbarn solche mit derley ohngegrünt
deten Klagenzur Ruhezu weisen belieben möchten,
. . . Wir hofften sicher hiedurch in fortsetzung guter Freund- und Nachbarschaft
all dasunsere gethann und Umsaußer allen gegründeten widerspruch hierinnfallsgesetzt
zu haben. :
" " Wir ließen dahero den Bau unddieHerstellung desdurch unfürdenklichen Be
sitz begründeten Schul- und Schmidhausgebäudes ordnungsmäßig fortsetzen, und
ohne mindesten hiegegen eutstandenen widerspruch zu Stande bringen. - - -
Wir sehen demnach nicht ein, wie bei einer natürlichen befugnus, was all,
gemeine und Statutarische Rechte erlauben, wozu uns unsere territorialgerechtfane
berechtigen, deme was entgegen oder wenigst zur Beschwerde eingewendet werden
möge. - -- - .
welches Unternfonders lieben Herren, Freunden, und Nachbarn von selbst bekannt
ist; Es kann also allegierter Receß von 1654. unfern althergebrachten Reichs Stifi
fchen gerechtfamen aufkeine weisepräjudiciren. - " ",.
unser Hofschmid hat keine andere Kundschaft als jene von unserem Reichs
Stifft und einigenprivilegierten Gefandschafts-Häuseren, denen er feine Arbeit niemahls
angetragen, fondern in Gegentheil von Hochdenenfelben darum ersucht worden, viel
mehrhat er erstkürzlich einem hohen Herrn Gesandten, der ihm die in feinem Hause
nöthige Schmidarbeith anvertrauen wollte, undwelchen man aufverlangen nahmhaft
machen kam, folche zu übernehmenabgeschlagen, er übertritt also die Schrancken der
hergebrachten und ruhig bisher ausgeübten Schmid Arbeit auf keine weise, und die
hohen höchstprivilegierten Gesandschaften werden sich niemals Maasregeln vorschreiben
laßen, wo sie ihre Schmidarbeit verfertigen laffen follen; es kömt nur darauf an,
daß die burgerlichen Schmid Meister durch ihre Geschicklichkeit gleiches vertrauen sich
erwerben, so werden sie alle Kundschaften der hohen Gefandschafften von selbsten an
sichziehen, welches Wir Ihnen von ganzen Herzen angönnen. Bei aller auf seite
unser und unters Reichs Stiffs fits bewiesenen Freund und Nachbarschaft können
wir nicht verhellen, daß Uns Dero äußerung, daß noch über keines der alhier befind
lichen Stiffer so gehäufte Beschwerden als über unser Reichs Stifft an Vnsere
fonders liebe Herrn, Freund und Nachbarn gekommen feyen, und daß andre burger
liche Gewerbe aus unfem Reichs Stifft fast keinen Verdienst haben, sondernfast alles
auswärtiggenommen werde, um fomehr äußerst empfindlich falle, als Wir folche
niemahls vermuthet hätten, indeme dießeits nichts geschieht, wodurch unser Reichs
Stifft einer übervortheilung oder Bekränkung DeroBurgerstandes mit Recht jemahls
beschuldiget werden kan, "anbey die meisten burgerliche Gewerbe als Wachsler,
Buchhändler, Kaufleuthe, Zuckerbecker, Seiffenfieder, Eller, Kamminfächer, Stein
mez ac. ansehnlichen Nutzen von unserenReichsStifftjährlichziehen. Manwünschte
recht sehr allhier Buchhändler zu finden, die mit nötigen Bücher verlag versehen wä
ren, damit man nicht getrungen wäre, mit eben so großen Beschwerden alsKösten
aus entfernten Länderen Bücher beschreiben zu müßen.
Wir hoffen, daß Dero burgerliche Gewerbe unter Reichs Stift mit derley
wahrheitswidrigen Beschuldigungen in zukunft um so gewißer verschonen werden, als
Wir ansonst genötiget feyn würden, das letztere ungegründete angeben wahr zu
machen, und ihnen den bisher von unsern Reichs Stifft gehabten Verdienst zu ent
ziehen." - - -- - - -
- -833 ( 37. ) 35
tenlaffen wollten; Wir glaubendurch Willfahrungdieses AnfüchensDeroburgerlichen
Apothekern nicht nur keinen Nachtheilzugefügt, sondern solchen vielmehr von ihnen ab- -
gewendet zu haben, und auf ihre Erhaltung bedacht gewesen zu feyn; denn im Fall
Höchstdieselbe eine eigene Apotheke hätten errichten laßen, fo wurden in der Folge alle
gefreite Gefandschafften und Persommen hieraus die nötige Arzneimittel zum nicht ge
ringen Nachtheil Dero hiesigen Apothekern ohne wiederspruch abgenohmen haben;
woraus sich von felbsten ergiebt, wie gar keine rechtliche-Beschwernus Urfache Dero
burgerliche Apotheker gegen Unfte Reichsstiffische Apotheke haben können. . . . . . .
Unsere fonders liebe Herren, Freunde, und Nachbahrn werden von Unfer und
unfersReichs Stifft erprobten Freund und Nachbarschaft vollkommen überzeigtfeyn,
daß Wir Dero Burgerschaft auf keine weise zu Bekränken gedenken,zugleich werden
aber dieselbe die Uns als Vorsteher unters Fürstl. Reichs Stiffs obliegende '
Pflicht aufdie Erhaltungder unterm Reichs Stifft zustehenden gerechtfamen zu wa
chen felbst nicht mißkennen. Auch können. Wir in die allerpreiswürdigte Gerechtig
keits Pflege Unfers Allerglorreichesten Kaysers Majestättdas vollständigste Vertrauen
fezen, daß allerhöchst Dieselben die unserem Reichsstifft zustehende und bestätigte Be
fugnußen, Freyheiten, und Territorial Gerechtfamen, womit wir von Allerhöchst
Dieselben allergnädigst belehnet sind, aufdas würksamste aufrecht erhalten werden.
Wirleben von Dero gegenseitig Freund-Nachbarlichen Betragen inzuversicht
licher Hofnung, Vnsere Sonders liebe Herren Freund und Nachbahrn werden Dero
bürgerliche Schmid-Meister, Mezger, Bierbräuer, Buchdrucker und Apoteker mit -
ihren ungegründeten Beschwerden zur Ruhe zuverweisen belieben. Alles göttlicher
Obhut empfehlend. - - -
- Die zwischen der gesammten Hoch und löbl. Katholischen Geistlichkeit und
dem Magistrat auda von unfürdenklichen Jahren her, insonderheit von den Jahren
1,34. 1571. und 1654. bestehende Verträge, davon der legte nach vorgängigen
Kaiferl.
--
„
" -33 ( 38. ) 83
Kaiserl. Reichsoberfrichterlichen Erkenntniffen durch die unterm 16. Sept. 1652. aller- -
gnädigst erkannte Kaiser.Kommissarien, den Herrn Fürst Bischofzu Eichstädt und
die Stadt Nürnbergveranlafft und am 30. Dec. 1654.zu stande gebracht, auch am
26. April 1655. von des damalen regierenden Kaisers Ferdinand des dritten Majestät -
unter Ansetzung einer Poen von dreißig Marck Goldes aufden Kontraventionsfall, in
allenPunkten und Artikeln bestätiget worden ist, wovon ein Abdruck fub Litt.A.,zur
Allerhöchsten Einsicht beilieget; geben die deutliche Bestimmung, wie weit ein Stift
oder Kloster einige Handwerker einnehmen könne und wie es mit der Gerichtbarkeit
überdieselben gehalten werden soll, -
- Gleich der Eingang der Allerhöchsten Kaiserl. Konfirmation zeiget, daß der
malige Abt zu St. Emmeram Placidus unter den paeiscirenden Teilen gewesen
ist, wie denn auch dessen Kanzler, Joh. Jakob Handlos denen Verhandlungen im ,
Jahr 1654.wirklich beigewohnt hat. - - -
daß zwar die Geistlichkeit incolas, welche gar geringen Standes sind und sich
allein mit ihrer Handarbeit ernähren müffen, einnehmen, und sich deren 3u.
ihrer Worhdurft bedienen mögen, felbige aber weder in die Bürger
fchaft, noch anderwärts ins fremd zu handeln und zu arbeiten und
dadurch besagter Bürgerschaft an derorarung und Gewerbschaft
Eintrag zu rhun, nicht befugt, herentgegen aber solche geringe Personen
als Handwerker – von allen Oneribus befreiet, jedoch das gewöhnliche
Ungeld zu reichen schuldig–– und der Stadtjurisdiktion und execution
in civilibus und criminalibus unterworffen feyn, und fonten denen Bür
gern an ihrer Narung keinen Eintrag und Schaden thun follen.
Diese Disposition wird aus dem Innhaltdes bei denen Verhandlungen ge
meinsam errichteten Protokolls Litt. B. noch deutlicher dahin aufgeklärt:
daß diese Handwercksleute keine andere ihres Gewerbs zu fich nehmen,
und keine Zeichen oder Tafeln aushängen, und nur in ihren Häusern für
die Geistlichkeit, sonst aber weder für die Bürgerschaft noch in- oder
auffer der Stadt trafgiren sollen. - - --
Der Grund dieser feierlichen Bestimmung lieget, auffer der Verordnung der
kanonischen Rechte, teils in ältern Verträgen, vermöge welcher dafiger katholischer
Geistlichkeit alle bis 1528. getragene bürgerliche Bürden nachgelassen worden sind
und diese dagegen versprochen hat, aller bürgerlichen Handtierung und Gewerbe
gänzlich sich zu enthalten; teils in allergnädigsten Kaiserl. der Stadt Regens
burg vom 13den Jahrhundert her bestätigten Privilegien. -
daß niemand, er fey dann Burger der Stadt Regensburg, der mit dem Bur
gergemeine bürgerliche Bürden trägt, und mitleidet, Wein, Bier oder an
dern Tranck daselbst fchencken oder auch einig ander Gewerb, Hand
werck oder Handrierung treiben foll, dürffe oder möge in keinerley
- Beschönung oder Weise. -
- - -
. . . . . ." -
-
- -
--
- Es
453 ( 39. ) 83
Es ist daher eine offenbare allen geistlichen Verbindungen, Verträgen und
Privilegien widersprechende Thathandlung, daß von Seiten besagten Reichsstifts,
auffer dem ohnehin unberechtigten und durch die allergerechtestejüdicata Caesareavon
1709 bis 1736 verbotenen Bierchencken, denen daselbst eingenommenen Handwerkern
und Innwohnern, besonders dem Metzger, Buchdrucker, Apothecker und fürnemlich
einem Hufschmidt freigelaffen wird, für nicht bürgerliche Personen zu arbeiten, zu
diesem Behuf mehrere Gesellen aufzunehmen und neue Feuerstetten zu errichten, und
auffolche Weise die bürgerliche privilegierte Narung zu beeinträchtigen! - -
mit dem Bier ausschencken und Zechhalten, auch mit Aufstellung allerhand
einschichtiger Handwercksleute und unwerburgerter Meister hiesige
Stadt und Burgerschaft nicht zu beschweren, all folches unverweil
abzustellen und zur formal Klage nicht Urfach zu geben. - - -
- Es kann aber die angebliche Observanz contra privilegia, pa&ta & trans
aktiones umfo weniger Platz greiffen, da man von Seiten der Stadt, sobald die
aufgenommene Handwercker aufferhalb dem Reichsstifft einer Arbeit sich angemafet
haben, niemals still geschwiegen, sondern feine Gerechtfame gewahret hat, wie es
insonderheit auch gegen die erweiterte Schmidwerckstatt, welche vorher von Burgern
besessen worden, von 1665 an, beidenen der Stadt zur Wissenschaft gekommenen
Neuerungen, mehrfältig geschehen ist und nunmehr um so dringender hat wiederholt
f 2 werden,
-833 ( 40. ) FS
werden müssen, daselbstvon dem Herrn Fürsten nichthat widersprochenwerdenkönnen,
daß durch den neuen Bau die Einrichtung auf zweigroffe und ein kleines Feuer ge
macht worden, als woraus die Absicht aufdie Vermehrungder Kundschaft genugam
zu erkennen ist, wie denn wirklich dafelbst fünf bis fechs Gesellen nicht allein für das
Reichsstifft, sondern auch für Gefandschaften,Domherrn, auch andere manchmal indie
Stadtkommende Fremde arbeiten, unddadurchdieberechtigte sieben burgerliche Hufund
Waffenschmidte, welche gewißin Ansehungder erforderlichen Handwercks Fähigkei
tendem Emmeramer nicht weichen, in ihrer Narung immer mehr geschmälert werden.
- Man vergehet sich keineswegs soweit, daß man dem weiten Umfang, welchen
die Gesandtschaftlichen Immunitäten entweder nach den Gesetzen des Völckerrechts
oder durch eine stillschweigende Einwilligung und Verjährung gewonnen haben, eini -
ge Schranken zu fetzen, sich anmaßen wolle; Niemals werden aber solche die Krafft
und Wirckung haben, daß dadurch die pacta inter tertiosgeschmälert, und somit
die Stifts Innwohner, welche für fremde und auswärts, nemlich aufferhalb dem Be
zirck des Stifts gar keine Arbeit übernehmen follen, zu Ueberschreitungdieser Ver
tragsmäffigen Schranken gleichsam privilegiert werden können; ja man ist von der
Billigkeit der sich hier aufhaltenden Hohen Gefandschaften versichert, daß sie keinem
ihre Arbeit aufdringen werden, wenn er sich in seiner gesetzmäßigen Bestimmung hält
Die Vorsteher der Stiffer undKlöster haben nach dem ausdrücklichen Ver
tragsinnhalt bei ihren Ehren und wahren Worten, mithin fo gut als eidlich, zu ewi
gen Zeiten dawider nicht zu handeln, für sich und ihre Nachkommen versprochen und
es ist also eine offenbare pflichtwidrige Kontravention, wenn sie es gestatten oder auch
noch gar vertheidigen, daßihre Innwohner, von denen sie, nach ihrem eigenen Einge
ständniß, auffer dem Hauszinnß keinen Nutzen haben, nur in Hinsicht aufdie Arbeit
für die Bürgerschaft an die Verträge gebundenfeyen. -
Bei allem hieraus für das in seinem innern und äußern. Bezirk ohnehin sehr
beschränkte Regensburgische Stadtwesen fich teils schon gezeigten, teils noch weiter
zu befürchtenden Nachteil und Schaden, kann der Magistratden dringenden Anfüchen
feiner bürgerlichen Innungen und insonderheit der privilegierten Hufund Waffen
fchmidte um weitere rechtliche Hülfe nicht wirksamer entsprechen, als daß erzur
Allerhöchsten Reichsobristrichterlichen Hülfe die allerdevoteste Zuflucht nimmt, und so
mit Eure Kaiserl. Majest. allerunterhänigst anflehet, Allerhöchstdieselben geruhen
allergnädigt, in Gemäßheit der angezogenen feierlichen Verträge und zuderselben un
verbrüchlichen Aufrechthaltung allschon ergangenen gerechtesten Erkenntniffen, ein ge
fchärftes Refcriptum de non contraveniendo pactis conventis & autoritate
Caesarea confirmatis cum citatione ad videndumfe incidiffe in poenam con
firmationiinfertam allermildestergehen zu laffen, fomit dem Herrn Fürsten von Em
meram allergerechtest anzubefehlen, daßer den eingenommenen Handwerckern nichtge
fatte, weder für nichtbürgerliche Personen, noch überhaupt für andere, die nicht zu
dem Reichsstift gehören, zu arbeiten, und dadurch das arme Stadtwesen und dessen
Bürgerschaft gegen die immer weiter sich erstreckende Bedrängniffe beidenen aus den
Verträgen erlangten Befugniffen kräftigst zu fchützen und sicherzustellen. - -
Num. 30.
Kaiserliches Reichs Hofraths Conclusum hierüber
- Lunae d. 15. April 1782. -
-
Regensburg Reichs Stadt Kammerer und Rath, contra den Herrn Fürsten zu
St. Emmeram, Refcripti, die Vertragswidrige Beeinträchtigung bürgerlicher
Nahrung betreffend. Sve Implorantischer Anwald von Ehrenbach fub praef. 26ten
Februari nup. überreichet allerunterhänigte Bitte: Pro decernendo Rescripto
de non contraveniendo Pa&tis conventis & Authoritate Caesarea confirmatis
cum Citatione ad videndum fe incidiffe in poenam Confirmationi infertam.
App. Lit.A- F. in duplo. - - - - - .. . "
mo) Cominclusone Exhibiti de praef,26. Febr. 1782. rescribatur dem Herrn
, Fürsten zuS- Emmeran die Implorantische Reichs Stadt Klagloß zu stellen,
- und wie solches geschehen, in Zeitzwei Monathen Kayserl. Majestät allerunter
hängt anzuzeigen. - - -
- -
. Johann Peter Söhngen.
l - Num.
–333 ( 42 ) 83
Num. 31.
Ferners Conclusum des Kaiserl. Reichs Hofraths
Lunae d. d. 2I. Oct. 1782.
Z RegensburgKämmerer und Rath contra den Herrn Fürfen zu St. Emmeran,
respi, die Beeinträchtigung bürgerlicher Nahrung betreffend, five impetrant
Aldt. von Ehrenbachfub praef. 14. hujus accusando lapfum trni. fupplicat, pro
deficiente paritione, decernendo nunc respo paritorio. App. Concl.
Deturpartiimpetratae ex off trnus. 2. 9. ad fatisfacien
dum respo caef.de 15.April. 1782.fubcomminatione,
- daß im widrigen rescriptumparitoriumin contumaciam
erkannt seyn folle.
Johann Peter Söhngen.
Num. 32. - -
Copia Paritoriae
Veneris d. d 12. Dec. 1783.
Z Regenflug Kämmerer und Rath contra dem Herrn Fürsten zu St. Emeran
Rescriptio puncto Beeinträchtigung. Bürgerlicher Nahrung.
Abfolvitur relatio et Conclufm. *
Fiat rejectis exceptionibus Refcriptum paritorium dahin: daß
Impetrat nach dem Innhalt der Verträgen, die Bürgerschafft
der Reichsstadt Regenspurg mit Handel oder sonstigen Gewerb
- an gefreyten oder ungefreyten Personen, durch eingenommene
- Handwerker, oder aufandere Art in ihrer Narung nicht zu be
- einträchtigen habe. Cum Termino 2 mensium.
Johann Peter Söhngen.
- - Num. 33.
-
Letztes Kaiserliches Reichs Hofraths Conclusum
Veneris d. d. 7 May 1784.
Z Regensburg Cämmerer und Rath, contra den Herrn Fürsten zu St. Emmeran,
Refcriptiet Paritoriae die Beeinträchtiguug bürgerlicher Nahrung betr.Sve
Impetrantischer Anwald von Ehrenbach fub praes 4ten hujus docet de infinuato
Rescriptoparitorio de 12ten Decbr. 1793 lapfoque Termino et füpplicat pro
Documentum ad Acta ponendo, et ob non fecutam Paritionem realem de
- Fermendo. App. Docum. Infin.fub Sig. G. et Concluf
- - Ponatur Documentatioinffnuati Refcriptiparitori
de 12ten Decembr. 1783. ad Acta.
- Johann Peter Söhngen.
N. 34.
-3 ( 43. ) -
Num. 34.
Copia Schreibens nach Emmeram d. d. 10März 1760.die
- - Beschwerde gegen desdatigen Metzgers Nahrungs
Eingriffe betr. -
(. .
Num. 35.
Copia der Stadt Antwort nach Emmeram den dafigen
Mezger betr. d.d.20.März 1760.
- - AC. K. -
So erfreulich uns alle in Euert. Hochschätzbaren Schreiben vom 13. huj. ange
" kündigte rühmliche Veranstaltungen gegen die vertragswidrige Fleisch-Abgabe
dafigen Meigers gewesen: so unvermuthet ist unsgleichwolen gefallen, se:
- - - - - -- - - - - - - - - - 2 - - - - - - - blo
- - --
A
blos auf hiesige Bürger und unterwürffige bezogen und eingeschrenket hat. Die
buchstäbliche Bestimmung Hoch- und Löbl. Geistlichkeit allenfallfiger Handwercksleu
the zur Nothdurfft, und weder in die Burgerschafft noch anderwerts, auch deren
außer deme verbothener unbefugter Eintrag an besagter Burgerschafft Nahrung und
Gewerbschafft,ist abernachdenen bekannten hochverpönten Kaiserlichen Verträgen, wei
tern dergleichen Allerhöchst venerirlichen Anerkenntnüffen,disseitigwohlerworbenen pri
vilegis, ja selbstredender Billichkeit nach, von einer solchenKlahr- und Deutlichkeit,
auch Gewiß- und Unwidersprechlichkeit, daß solche ohnmöglichen mit jener Deutung
bestehen oder mit gänzlichen Stillschweigen übergangen werden kan. Mit ausdrück
licher Bewerfung auf unser voriges vom 10. huj. und dessen Beilagen, ohnnö
thig erachtender Berührung auch Olbertischer Seits eingefloffener verschiedener unrich
tiger Vorspieglungen, können also nicht umhin Euer c. geziemendst anzugehen, auch
hierauf erlauchten Bedacht zu nehmen, und hinnach ernstliche Einsicht, Abstellung
und Remedur darüber veranstalten und verschaffen zu lassen. Wahre Aequani
mität gleichet alles gerade aus, ohne unzulänglichen Ausnahmen Platz zu geben, und
diese glauben auch in- und von Euer 2c. verehren und rühmen zu können, mithin fin
den keinen Anstand uns alles weiters gedeihliches in dieser Sache zum vorauszu ver
sprechen, wogegen auch unsers Ortes die theuere Versicherung von uns geben, nicht
nur mitgleich abgemessenen Schritten aufrichtiger Bilichkeits Liebe Euer c. bey nach,“
barlichen occurenzien hinwiderum eifrig entgegen zu gehen, sondern auchjene diftin
guirte Ehrerbietung jedesmahls zu bestätigen, mit welcher allstets beharrenc. c.
-
Num. 36.
Copia Kaif Excitatorian die Kreisausschreibenden Herrn Für
- sten des löbl. Bair.Kreises d. d.3Sept. 1736. die Ein und Ab- -
stellung der Stifter und Klöster Bierverschleißes betr. -
Carlder VI c. -
Clöster, denen folennen, und verpönten Vergleichen, und Untern darauf sich grün-
denden, so vielfältig ergangenen Kayserlichen Verordnungen, Sententis Paritoris,
et Rebusjudicatis (eben als wann sie selbige, eigenen Gefallens hindan- und auf
fer Augen setzen dörffen) nicht die geringste schuldigte Folge geleistet, sondern mit
dem Bier-Außschäncken oder außzäpffen, so vorsätzlich als unbefugter Weise, mehr
- - - alß
- - - -- - - -- – – – … - - - ––– - - - - - - T“ - -
- - SZ C.45 ) §§
alßjemahlen forthführen, ja sogar unter allerhand unstatthaffen Praetexten,fremb,
des oder außwärtiges Bier in die Stadt bringen, und selbiges nebst Ihren selbst ger,
bräuten Bier, denen so klahren Verträgen, und unseren fo fcharffen Kayserlichen
Verordnungen, und Urthelen schnur strackhs zuwider, offentlich auszäpffen ließen;
wordurch dann dem Stadt-aerario das Ungeldt (welches doch des gemeinen Stadt,
Weesens bester unterhaltungs Fundusfeye) ungemein geschmähleret, und denen vie
len Bier-Bräueren, und Burgeren die ohnentbehrliche Nahrung immer mehrers ent
zogen
- - - --
würde. - - -
Alß wollen. Wir Uns Freund Vetter e. versehen, es werden Ew. Lbd. Lbd.
nunmehro nach so langen zuwarten die Ihnen, als außschreibenden Fürsten des
Bayerischen Creyses von Unß freund c. aufgetragene Kayserliche Commission, in
Conformitate praedicti Nofri CommifforijCaesarei de Anno 1720. alles feines
Inhalts, fumptibus Partis Impetratae, längstens innerhalb zwei Monathen un
aufhältlich und so gewiß vollziehen lassen, als Wir fonsten von höchsten Kayserlichen
Ambts wegen Unß nicht länger würden entbrechen Können, aufweiteres Impetran
tisches Anruffenfolche Commission, denenfürwaldenden Umbständen nach, und nach
Maaßgaab der Kundbahren Reichs-Satzungen, einem anderen Reichs-Creyse auffzu
tragen, damit Unsere Kayserliche in rem judicatam ergangene Urthel, zu Auffrecht
haltung unserer, und des Reichs-Stadt Regenspurg doch dermahleinst vollstrecke,
mithin die gottgefällige Iustiz auch hierinne befördert werden möge.
Wir feynd hierüber von Ew.Lbd. Lbd. Ihres Berichts in Zeitzweyer Monathen
freund c. gewärtig,und verbleiben. Denenselben c. Wienden3tenSeptembris 1736,
- Num. 37.
CopiaPäbtl. Monitorigegen den Bierverschleis und das
Zechhalten. d. d. 19 Sept. 176. -
- -- - - - -- - -
- -- -
- - M -- nihi- .
- - -
Placentinus de Mon- -
N N, Archiep-A.Mityv
lenensis C.
tibus,Caufarum //
Curie Camere Apofolice
" " Wotarius.
L. S.
Illn & Revni | Monitorium fuper execu
- - " .. Archiep. / tionelitterarumApofo
e - Mityl. licarum Jakt. Jačt. Cum
Lib.mem. Fol. 58. V
-
-// . Inhibit“
- - - -
- N 2 Nos
+43 (48) -
Nosad praefens Almae Urbis Incitique PopuliKomani
Confervatores.
- -
-
. . . . . . . . " "
- - - - -
- - - - -
- - - - - -- - - - -- - - - - - -
: ... - -
( N - : , - - - - - -- -- . .
LF"-
S " - - - - -
Pro Domino Secretario Nob. Coll C.
- - - - - - - - --- . . ." - - -
Altöbi
Conserv.
// CCD. D. Notar. -
- - - -- - - - - -- - - - -- - --
- - - - -
-- - --
- .
»
-
- -
- - --
-
tempus bewilligte weisse Bierschenke betr.
--
--
Zu wiffen, als bei dem Vergleichfoam dreyffigisten July negfhin, zwischen den
" vier Geistlichen daselbst wohnenden Reichs-Ständten, dann der Statt Regen
spurg in puncto concurrentiae,wegen verpfleg- vnd vnderhaltungder alda einliegen
den guarnison getroffen, beidem Puncten des weißen Bierschenkens c. aufinter
pofition der Herrn Kayser.Commiffarien, die Statt Regenspurg eingewilligt, das
den Geistlichen Ständten vnd Clerifeialhier, auch dero Beambten vnd Dienern, das
9WeißBierschenken ohne praejudiz der alten Verträg, fovildieselbedahero gehörig,
bei diesem vbernommenen schwären Kriegslast, damit Sy die Geistliche, darauffen
die Contribution in etwas erzwingen möchten, aus gueter Nachbarschafft dißmal
gegonnet, und solang diese einquartierung zu Regenspurg wehren möchte, dergestalt
solle vergünstiget vnd zugelassen sein, dass die Diener vnd Officir, welche sich
solchen Bierschenkens zu gebrauchen gedenken, dagegen der Statt, wie es bis vfdato
herkommen, vnd gebreüchig gewest, das gewenlich Burgerlich Vmgeld, vnddanebens
einen schrifftlichen reversgeben sollen, das solches Schenken, der Statt an ihren
privilegien, auch den Alten Verträgen, mit praejudicirlich feyn folle.
Hierauf foercleren vnd obligren Wir Vns Johann Abbte zu St.
Emeranfür Vmms, das Wir sambt Vnfern Angehörigen Officir: gebröd
- ten
-
- -3 (49) 3
ten vnd Besoldten diennern, der aus beschehner Nachbarlicher, den Ver,
trägen,vndderStatt Privilegienvnpräjudicirlicherverglichner Zuelaffung,
Vnnsdes weißen Bierpreuens vnd Ausschenkensgebrauchen, vnd künffig noch wei
ter vbernemmen wollen, folches lenger mit, dann fo lang ein Guarnison in der
Statt sein würdet, auffchenken vnd verkauffenmügen, hernacher aber, und nach ab
geführter Guarnison, mehr ermelt Weißbier Auffchenken, einstellen, vnd die
von der Statt guetwillige Nachbarliche begünstigungaufhören, vndein
endschafft haben, vnd dieses puncten halben, alsdann fürters beimehr
erwehnten Verträgen, vnd dessen Buechstäblichen innhalt, befän
dig verbleiben solle, zugleich einem Cammerer vnd Rath durch Dero bestellte
Dienner, das weiße Bier, beidenen so daffelbe erkauffen, auffchenken oder außleüt
geben, in dero Heüfern vndKellern (doch das hierdurch anderwerts kein Superiori
taet oderjurisdiktion gesucht, oder intentirt werde) vnverhindert vnd vmwaigerlich
- beschreibenzu laffen, vnd würklich einzufordern, beuorstehen solle, Deffen allen zu
mehrer besterkung vnd waren Vekund; haben wir diesen Reversbrief, mit Vnfern
der Abbtei Secret gefertigt. So beschehen Regenspurg den Zweiffen Monatstas - -
Num. 39. -
- Satz in - Teiler.
-
– 3 ( 50. ) 3- -
Trexler. Satler.
-
- -
Maurermaister. Wagner. - - - - - - -
Zimmermaister. Bixenschüffer. ,
Buchbündter. Krauttschneider.
Buchdrucher Stubenwascher.
Materialist oder FarbenCraier. Pampenmacher.
Bürementer. " Sauschneider.
Weißgerber. - Stattknecht.
Rotgerber.
v"
".
-
- -
-
-
-
- '
_-_-_–– -_-_--- - – - ---
- - - - -
Num. 40. -
---
-
-------- -- -- --
Keyserliche Confirmation
Vber die zwischen gemainer Geistlichkeit zu Regenspurg,
vnd der Statt daselbst, in anno 1654. auffgerichte Haupt:
- vnd. NebenReceß. -
'
-
-
- ( 3 ) --
- - - - - . .. - - -
- -
-
Wie sich dann fürs Andere, Herr Cammerer vnd Rhat, dierLöbl. 2.
des Heyl. ReichsStatt Regenspurg erklert vnd erbotten, daß Sie nach an-''
leitung des Vertrags de Anno 1571, weder die Löbl. Cleriey noch deren"
Rähte vnd Officier auch andere verpflichtete, besoldte vnd gebrödte Dienerin"
nicht beschweren, noch dieselbe vnter der StattJurisdiction vnd Bottmessig“
keit quovis modo ziehen, sondern ganz vnturbiert, vnbeirret, vnd vnbe
einträchtigt, verbleiben laffen, vnd mithin berührten Vertragbonáfide,vnd A
Nicht weniger, vnd zum Dritten ist bedingt vnd veranlast worden, daß 3.
ein Erb. Cammerervnd Rhat, Ihre in obgehörten Vergleich de anno 1571."
articulirte Jura, keineswegs auffdie Fürstl. derHerrn Prälaten vnd Frawen“,
- Abbtiffnen, Refidentien, Gottshäuser, vnd deren Clöstergeben, wie Sie “
anIhm selbsten in ihren Einfang, Maurn vnd bezirck begriffen, auch andere
zugehörige Häuser vnd Wohnungen, darinnendie Geifl.vnd ihre verpflich -
tete, besold:vnd gebrödte Diener würcklich wohnen, extendiren, sondern . . -
hierin denen Verträgen, wegen versehener stellung in den gewissen fällen ge: “
bürendt nachgeleben, herentgegen auch von dannen die liefferung zugewarten
haben sollen, vnd demnach Ein. Erb. Cammerer vnd Rhat bey diesem paß
die Erinnerung thun laffen, daß die HerrnGeistl. sich wegen verwahrung der
Gebäuen, sonderlich der Schlött vnd Caminen Gr. Löbl. Statt Paw:vnd
Fewrs-Ordnung,jedoch ihren Privilegijsvnprajudicirlich, wie auch infällen,
Gewicht, Elen undMaaß, kauffen vnd verkauffen, wolverfastenOrdnungen,
wiebißhero observiert worden, conformieren wollten, so hat man sich hierzu
an seithen der Geistlichkeit,zwar gutwilligund nachbarlich, jedoch mitdieser
außtrucklichenprotestation und bedingnuß erboten, daß hierdurch einige Obli- -
-
(4.) - " -
–– *-- --
-- ( 5 ) -- --
liche vnd andere fürnemme, auch der Geistlichkeit verwande Personen civi
liter in einigerley weißbeklagt und conveniert werden folten, daß über fel
bige die Herrn Geistliche in jetztgedachten fachen vnd klagen, in solchen Civi
libus allein cognofiren, der Diener halben aber, esdergestalt, wie der vier
dte Punct des inAnno 1571. aufgerichten Vertrags der stellung vnd anders
halben, nach sich führet, gehalten werden solle; WasaberSie dieInquilini,
keinen aigen Rauch halten, sondern parsfamilie Ecclesiasticorum feind,
vnd deren angehörige widerhiesige Burger undInwohnerder Stattzuklagen
haben möchten, das solle bey Herrn StattCammerern vnd Rhat vnd deren
Gerichten angebracht vnd von denselben rechtlich decidirt, vnd schleinig vnd
vnparteyisch pro justitiá erörtert werden, die Jurisdictio, cognitio & exe
tutio in criminalibus aber, solle über dergleichen delinquierende Personender
Löbl. Statt allein zustehen vnd gebüren, vnd derselben hierinnen von der
Geistlichkeit keine verhinderungbeschehen, folten undwollten aber, besagte der
Herrn Geistlichen Incolae, aigene Haußhaltung, Fewer und Rauch führen
vnd brauchen, so sollen zwar dieselben, das gewönliche Vmbgeldt von allen
jhren erkauffenden vnd einlegenden Tranck, oder was Sie nicht von dem
Zapfen bey den Burgern holen, wie auchden Bruckhzoll vnd dasLendtgeld,
deren die Geistliche, vermög des Vertrags de Anno 1571. allein befreyet
feyn, zuraichen schuldig, jedoch aber des Beyfitz:vndSchutzgeldts, auch der
Steuren von ihren beweglichen Güetern, wie nicht weniger des Wachtgelds
vnd anderer Onerum gänzlichenthebt vnd befreyet seyn, vnd bleiben, ohn als
leneintragvndbeschwernuß einesErb.Rhats, jedochalles mit ohverstandner
maaß, daßman exparte derGeistlichkeit, mit einnemmung solcherfrembder
Personen, wie bereits hieoben gedacht worden, ein discretion vnd modera
men gebrauche, vnd solche Inquiliniandere fübinquilinos an:und aufzunem
nnen nicht macht haben, auchfambt ihren Dienernzu observanz Gr. Statt
Ordnungen, sovieldie in vorhergehendenArt. 3. specificirtefäll betrifft, vnd
man sich inskünffig, wegen der Fewer:vnd BawOrdnung vergleichen wird,
verbunden feyn sollen; Damit aber gleichwol ein Ersamer Rhat diß orths umb
soviel mehr fätisfaction vnd zumahlen wissenschaft haben möge, was für
frembde Personen, welche der Geistlichkeit wedergebrödte noch verpflichtete
Diener seyn, sich in denen Geistlichen Häusern aufhalten, auch was thuen
vnd laffens dieselbe feyen; So haben sich die Herren Geistliche verbündlich
erklert und erboten, gleich nach verglichenem vnd ausgefertigtem Receß, den
Herren: StattCammerern vnd Rhat ein beglaubte Verzeichnuß aller vnd je
der, in den Geistlichen Häusern sich befindenden Inwohnern, auch was
Stands, Handels vnd Wandels die feyen, außzulifern, vnd dabenebens,
so offt etwan ins künffig über kurz oder lang ein anderer Inquilinus auff:
vnd eingenommen werden möchte, solche auff:vnd einnamb Löbl, gedachten
Herrn StattCammerern außguetem nachbarlichen freyen willen, zur Nach
richt jedesmahls zu notificieren, Sodann alle Quatember mit. Eines Ersa
men Rhats Deputierten in ein nachbarlicheConferenzeinzutreten, damitmit
allein der eingenommenenfrembden Personen, sondern auchzumahlen anderer
Mängel haben, so sich etwan ein:vnd anderer fits erzaigen vnd beklagt wer- : - - -- - -
den könten vnd möchten, nothwendige vnterredunggepflogen, vnd sodann die " " ;
geklagte Mängel nachbefundenendingen beiderseitsvnverlengt abgestellt wer
den mögen, -
+43 ( 6 ) -
6. Wann auchSechstens, die bei vorgehendem Fünfften Punkten benan
Vonver. dte Personen, so ihren aigenen Rauch halten, in einem Geistlichen Hauß ver
", sterben, sollen über deren alhier befindliche Verlaffenschafft die oblignation,
inventirung
" Inventur vnd außantwortung jetztgedachter Verlaffenschafften von beeden
'', theilen, das ist, von des Herrn Bischoffs Fürstl. Gn. oder denen andern
ä GeistlichenStänden, Stiffen und Clöstern, unter welchen dasHauß, dar
" innen der Todfall erfolgt, gehörig ist, vhdCammerer vnd Rhat zugleich vnd
f" fimultaneè, ohne einige hinderung geschehen vnd vorgenommen, solcher Todt
fall auch dem Herrn Statt Cammerern, weilen man sonsten hiervon keine
Nachricht haben kan, unverzüglich notificiert, auch hernach von denjenigen,
so die Erbschafft legitimè antretten wollen, ein gesambte Schadloßhaltung,
beedentheilenzuversicherung, außgehend get werden, auch dem Todtengraber
keine weitere inhibition geschehen, daß er nicht etwan dem HerrnStattCam
merern einen Zetl oder Verzaichnuß der Todten, welche er begraben, zur
Nachricht freiwillig einhendigen möge; wegen derjenigen Personen aber,
fo ohne aigen Herdvnd Rauch beydenen ' sich auffgehalten,vndal
da gestorben, weiln,dieselbe ad familiam Ecclesiasticorum, vnd in die
Zahl der brodtgenoffen gehörig, als ist die obsignatio vnd Inventur, über
deren Verlaffenschafft der Cleriey vorberührter weiß, allein vorbehalten;
Wann aber etwan ein frembde Geistl. Person, so nicht in der Statt wohnet,
in eines Burgers Hauß verstirbt, solle zwar die obsignation von beeder thei
len Deputierten verrichtet, die Inventur vnd außantwortung dessen aber, so
fichvon seiner Verlaffenschafft alhier befindet, von der Geistlichkeit allein vor
genommen, vnd zu solchem end der Todtfalldem Herrn Vicario in Spiritua
libus Generali, vnverlengt notificirt werden, Sölte sichaber begeben, daß
ein Burger in einemGeistlichen Haußtodts verfahren folte, So solle es reci
procè dergestalt gehalten werden, daßzwar die obsignation von beeden their
len mit gesambter Hand, die Inventur aber, vnd was derselben anhengig,
von einem Ersamen Rhat einzigvnd allein vorgenommen werden solle, Vnd
wein manzumahlenvor nöthig angesehen, sich nachbarlich zuverainigen, wie
es in Geistlichen vnd BurgersHäusern, wann einer oder andern Religionzu
gethane Persondarinnen erkrancket vnd seinerReligionCommunion begehrt,
: Communion gehalten werden solle; So hat man sich beeder
feitsdahin verglichen vnd erboten, daß hierinn fahls eine gleichheit gehalten,
vnd von keinem theil dem andern an verrichtung der Communion vnd der
LeichConduct ainige hindernußgeschehen solle. ". - -
7. . . Soviel zum Siebenden die Ayla betrifft, da hat mans allerseits bey,
F", dem klaren Inhalt des Vertrags de Anno 1571.dergestalt bewenden lassen,
- daß man is von beiden theilen zu deffen observanz, nachbarlich vnd guet,
willig auch die delinquentender Justiz mitzuentziehen, nochdie stellungdem
Rhat zuperwaigern erboten. - - - -- - - -
- - - - " -
# che ' geringenStandts feind, vnd sich allein mit ihrerHandarbeit, vnd dem
"Taglohn
glp alhier ernähren müssen, da ist nach vielen receßiren vnd disputiren,
"endlich mit beedertheilen einwilligung veranlast vnd verglichen worden, daß
ält zwar dieHerrn Geistliche solche geringePersonen gleich ahls einnemmen, vnd,
" sich derer zu ihrer Notturfft bedienen mögen, selbige aber weder in die Bur
. .. . . . "
- - - -- '
- - ger
- (7» -
gerschafft, noch anderwerts insfrembd zuhandlen vnd zuarbeiten, vnd dar
durch besagter Burgerschafft an dero Nahrung vnd Gewerbschafft eintragzu
thun nit befuegt, Herentgegen aber solche eingenommene geringe Personen,
alsHandwercksleuth, vmb.willen dieselbe von der Burgerschafft keinen genieß
haben, von allen Oneribus Civilibus befreit, jedoch aber einem Ersamen
Rhat dasgewöhnliche Vmbgeld, von allemGetranck zu raichen schuldig vnd
verbunden seyn sollen; Sovielaber die Tagwercker belangt, weilen ein Ersa
mer Rhat bewilliget, daßbesagte Tagwercker ihr fuck Brodt, fowol bey den
Geistl.als den Burgern, vnd anderer orthen ohne vnterschied, ihrer gelegen
heit nach, suchen mögen; So sollen erstbemelte Tagwercker die Burgerliche
Onera mit wachten zutragen, auch das gewöhnliche Vmbgeld zuerstatten
schuldig, jedochvor einem Ersamen Rhat in fachen, da sowol die Taglöhner,
als andere gemeine Personen, vnd Handwercksleuth, so in der Geistlichen
Häuser womhafft, mit Burgern vnd Inwohnern, &viciflim diese mit ihnen
in stritt, klagvnd gegenklag gerathen, recht geben vnd nemmen, auch defen
Jurisdiktion vndExecution in Civilibusvnd Criminalibusvnterworffen seyn,
kein Wirthschafft, außschencken Wein vnd Piers treiben, keine Costgänger
halten, auch sonsten denen Burgern an jhrer Nahrung eintrag vnd schaden
thuen; dabey ist ferners verglichen worden, daß obbemelte geringereStands
personen, Handwercker vnd Taglöhner, bey beeder theilen bevorstehender,
sonderlichaber der ersten Zusammenkunfft, zuvölliger nachgelebungdesjeni
gen, so in diesem Vertragjhrentwegen enthalten ernstlich erinnert vnd ange
wiesen werden, auch soviel bemelte Taglöhner betrifft, beedentheilen Handge
lübd zuthun schuldigfeyn sollen, vnd ist bey diesem paßu abermahlen veran
lafft worden, daß es mit notification wegen einnemmung solcher geringer
Inwohnern, gleicher gestalt, wie oben bey dem 5.Articul, wegen der Ade
lichen vnd anderer fürnemmen Personen vorsehunggeschehe, observiert, mit
solcher Einnahmb, auch kein übermaß gebraucht, vnd zumahlen dergleichen
Inleuthen nicht zugelaffen werden solle, andere frembde Leuthzu:vnd an sich
zuziehen, oder injhre Zimmer ein vnd auffzunemmen; Solte aber etwan ein
oder mehr Taglöhner ihre Nahrung bey vnd vnter der Burgerschafft, weder
ganz noch zum theil nicht suchen wollen, können vnd mögen, sondern allein
der Geistlichkeit vnd deren angehörigen tagwercken vnd arbeiten, So sollen
der oder dieselben gleichsfahl von der Burgerlichen Wacht befreyet seyn, vnd
denen HandwercksLeuthen, welche des Burgerlichen genieß enteuffert, durch
auß gleich gehalten werden, - . . .
-
- --
- -
- - --
-3 ( 8 ) --
nem Herrn Statt Cammerer solche verüebte fäolung vnd apprehension vn
verlengt zuwiffen gemacht, vnd sodann vfdeffen gebüerendt nachbarliches
ersuchen, alsobalden wolermelten Ersamen Rhat, der Delinquentzur abstraf
fungaußgeliefert, von besagten Magistrat aber, die gebür vorgenommen vnd
verhandlet, vnd hierinn die vnpartheyichJustiz schleunig administriert werden
solle, c. Wann aber dergleiche frävelvon einem frembden in der Fürstl. Re
fidenz denenStiffernvnd Clöstern, oder andern Geist.Häusern vnd Woh
nungen verübt werden sollte, so solle auff solchenfallIhrFürstl. Gn.alhier
oder demjenigen Stifft vnd Closter, auch Canonicis, vnd in welchen die
Geistl.würcklichwohnen, vnddarinnen gefrävelt worden,gelegen ist, sowol.
die Cognitio als Executio, über den begangenen frävel allein zustehen, we
gen der Handwercksgesellen aber, so etwan in der alhiesigen Fürstl. Residenz
denenStiffern vndClöstern vndandernGeistl.Häusern, darinnendie Geistl
Personen würcklich wohnen, einen frävel begehen möchten, ist es dahin ver
anlast vnd verglichenworden, daßdiejenige Handwercksgesellen, welche bey
Burgern würcklich in arbeit vnd Diensten feyn, vnd in ersterzehlten orthen
einen frävel, sovon demHandwerck dependiert, begehen möchten, zwar von
derGeistl. angehalten, jedoch aber die apprehension, demHerrn StattCam
merern gleich so baldenzuwiffen gemacht, vnd demselben auffansuchen, be
sagte Handwercksgesellen, zu gebührender bestraffungauß:vnd abgefolgt wer
den sollen; Wann aber gleichwoll ein frembder Handwercksgesell, der sich al
hier auffder Wanderschafft dienstloßauffhaltet, in obangezogenen Geistlichen
Häusern, sich frevelmefig, es feye nun der frevel beschaffen, wie er wolle,
vergreiffet, oder ein wäch bedienter Handwercksgesell einen anderen vnd
solchen frevelverüebet, dabeydas Handwerck nichtleidet oder intereßirt ist;
So solle solchenfalls derLöbl. Geistlichkeit, vndzwar derjenigen Herrschafft,
vnter deren Jurisdiction der frävel vorgangen,die abstraffung einzigvnd allein
gebüren; Herentgegen aber einem Ersamen Rhat, über alle dergleichenfremb
de Leuth; DaSie inderFürstlichen Residenz, denen Stiffern vnd Clöstern,
auch andern Geistl. “ vnd Wohnungen, einen Malefizfall begehen,
folten, die CriminalJurisdiction in cognofcendo & exequendo allein zu
stehen, GleichwollaberdemGeistlichen, in dessen Behausungdas delictum ges,
fchehen, vnbenommen feyn, den delinquenten, bißauffbeschehene abforde
rungEines Ersamen Rhats oder Eines Herrn Statt Cammerers, Handzufe
ften. - Vnd weilen hiebey ex parte Löbl.Statt die Erinnerung geschehen,
daßvon derHochlöbl.Geistlichkeit, der armen Inleuthen, hinterlaffenen Wit
tiben vnd Kindern, welche auffabsterben jhrer Ehemänner vnd Vättern, ge
… ueiniglich keine Nahrungsmittel mehrhaben, sondern die Burger vnd Inn
wohner mit betteln beschweren, so dann der Pestzeiten halben, welche der all
güetige Gott lang verhüten wolle, zeitlicheprovision geschehe; So hat man"
sich an seiten der Geistlichkeit dahin sicherlich erboten, daß man sich derglei
chenverlaffenen armen Wittiben vndWaisen dergebürnach, ohne entgeltGr.
Statt vnd Burgerschafft, mitleidentlich anmemmen, selbige nach Notturfft,
versorgen, vndzumahlen der Verordnunghalben, welche etwan tempore In
fectionisgehalten werden möchte, beyzeiten vnd vneingestelt mit Eines Erf.
Rhats Deputiertenfernere nothwendige Conferenz vnd vnterredunghiernecht
pflegen laffen wolle. - - - -
10. So sollen vnd wollen auch zum Zehendten, Ein Ersamer Cammerer
„" vnd Rhat, die Jährliche Visitationes, in allen Geistl,Häusern, #
- **1 9ll
-
- - (9) -
-
gleich von Geistl.Personen selbsten, oder anderen gebrödten vnd besoldeten"
viftationen
Dienern, odermit frembden Inleuthen, wasStands vnd Wesens auch die ''
feyn, bewohnet, zu verhüetung allerhand inconvenientien, vnd vngelegen-"vö
heiten ins künftig einstellen, Herentgegen aber die Herrn Geistl. wolged."
Herrn Cammerer vnd Rhat, verglichener maffen, alle Quatember, vermit-"
- - - - - s - - - e frembde
telt einer specificirten Verzeichnuß nachbarlich notificiren, was für fremb- #
dencole sichin denenGeist, Häusern offhalten, auchwas Stands, Hand“
wercks vnd Nahrung selbige feyn. - -
dentlich visiert, darüber demjenigen, so das Pier abholen will, ein Visirzettl
geraicht, zuvor aber vnd ehe die Visir verrichtet, das Pier nicht außgefolgt,
So dann auchvon der Geistlichkeithierinfahls kein gefähr vnd übermaßge
braucht, vnd etwandeffentwegen vmb sovielmehr Pier gesotten, sondern dis"
orthsbonáfide trenvlichvnd vngefehrlich gehandelt werden solle.
- Vnd obwolen Zwölffens, exparte. Eines Ersamen Rhats, die be- 12.
schwer: auch erinnernd ansuchunggeschehen, daßdes alhiesigen Bischoffs"
Fürstl. Gn. Pier schenken ein: vnd abgestelltwerden möchte; So haben fich “
jedoch Se.
fothanen Fürstl.
Pier Gn, als
fchenckens ein freyer
in dero vngemitelter
alhiesigen ReichsFürst
Refidenz, alsjhrem vnd Stand #
vngezweiffel n
-- -,
-,
". +43 ( 10 ) --
aber mit dieser restriktion, frey vnd bevor stehen solle, daß solches weder
Burgern noch Außländischen, noch andern frembden Leuthen, sondern allein
den Geistlichen, Ihren Ministris vnd bedienten des Vmbgelds ohne diß be-,
freyten Personen, außgefolgt vnd verkauft, hierinnfahls aber ainige gefahr
nicht gebraucht werden solle, wie dann mehr Hochermelte Ihre Fürstl. Gn. ,
sich noch weiter vnd ingnediger wolmainung erboten, solches nicht allein durch
einen offentlichen Anschlag, eben an dem orth, allwo das Pier außgeschencket
wird, zu menniglichsnachrichtpubliciren, sondern auch zumahlen dero ver
ordneten Schenckwirth, auffdaß derselbe niemand andern, als obgedachten
Geistlichen selbst vnd Ihren Angehörigen, auch dero verzichten, gebrödten
vnd besoldeten Dienern kein Pier, weder vnter dem Raiff, noch vom Zapffen
- außfolgen lasse, ernstlich einbinden zulassen, vnd selbigen, da von ihme et
wan diß orthsgefahr gebraucht, vnd einem Burger oder fremden Außländi
fchen oder Innwohnern, so des Vmbgeldsnicht befreyet ist, wissentlich Pier
außgefolgt werden sollte, aufferinnern mit einer Exemplarischen Straff anzu- -
fehen, dabeyzugleich einem Ersamen Rhat, freyvnd anheimb gestellt worden,
beydero zugehörigen Burgerschafft vnd fonten, solche Anstalt zuverfüegen,
damit alle gefahr vnd betrieglichkeit, vmb soviel mehr praecavirt, vnd verhü
tet werden möchte. - -
L. S. -
-- L.S.
Cammerer vnd Rhat der Statt
Regenspurg.
Voernemmen,AlswegenderJenigen verschaidenenNachbarlichenSpänni,
Stritt: vnd Irrungen, so zwischen dem Hochwürdigsten, Hochgebor
nen Fürsten vnd Herrn, Herrn Franz Wilhelm, Bischoffen zu Regenspurg,
Oßnabrugk, Münden vnd Vehrden, des Heyl.Röm.:ReichsFürsten, Gras
ven zu Wartenberg vnd Schaumburg, #" zu Waldt vnd Hachenburg,
vnd Sr. Fürstl: Gn. in Gott ruhenden Vorfahren an besagtem Stifft Re
genspurg, neben dero ThumbCapit, wie auch denen Drey GeistlichenReichs
Ständten, St. Emmeran, Nider: vnd Obermünster, vnd derfambtlichen
Cleriey daselbsten, Aines: Dann denen Edlen, Vesten, Ehrnwesten, Fürs
sichtig: Ersamen vnd Weisen Herrn Cammerern vnd Rhat alda, Andern
theils: sichvonvielen Jahren hero erhalten, mittels der, durch die Röm:
Keyserl. Mayet. noch vnter wehrendem jüngsten hiesigen Reichs-Tag, aller
gmedigt decretiert: vnd verordneten Keyserlichen Commission, auch hierauf
gepflogenen vnterhandlungder hierzu deputiert: vnd respectivè fübdelegierten
hochansehentlichen Herren Keyserlichen Commißarien, vnterm dato den Sie
benvndzwanzigsten MonatstagMai, dieseslauffenden Sechzehenhundert,
Vier vnd Fünffzigisten Jahrs, mit beedertheilen guten vorwiffen, belieben
vnd einwilligen, ein bestendiger Vergleich getroffen, vnd in ein ordentlichen
gefertigten Receß gebracht, auch darinnen vnter andern bey dem Dritten
Puncten, an seiten erstermelten Cammerervnd Rhats, die erinnerunggethan
worden, ob die Löbl.Geistlichkeit sich Gr. Statt Baw: vnd Fewer: auch
andern Ordnungen, dochderen Privilegijs ohnpraejudicirlich, conformieren
wolte? vnd nun dieselbe auffgewiffe maaß,' vnd nachbarlich, auch
mitdieser austrucklichen protestation vndreservation sich hierzu erboten,daß
hierdurchainige obligation, fühjection, Pottmefig: oder Gerechtigkeit, wie
die Namen haben mag, gegenSie vnd ihre Anverwandte áparte der Statt,
weder' nochins künftig zu ewigen Zeiten, mit gesucht, noch deren Geist
lichenFreyheiten, Immunitäten vndGerechtigkeiten ichtwas derogirt, sondern
zwischen Ihnen den beeden theilen, angeregter Baw: Fewers:vnd Policey
Ordnung halber, eine absonderliche Nachbarliche Conferenz gepflogen vnd
dabey eine gewisse verainung, wie man es in derley fällen hinfüran gehalten
haben wolle, verabredet vnd geschloffen werden solle; Daß diesem nach, zu
würcklicher dessen vollziehung solche veranlaste güetliche handelung vor obs
höchsternandt Sr. Fürstl.Gn. durch allerseits hierzu deputiert:vnd Gevoll
mächtigte, vorgenommen, auch n etlicher angestellter vnd gehaltener
Con
- -- ( 12 ) -
Conferentien in gewissen Punkten zu ebenmefigen endlichen nachbarlichen
Vergleich, vnd künffiger betendiger Ordnunggebracht worden; Wie vnter
schiedlich hernach folgen thut. -
-
3. Wurde sich aber, so Gott ebenfalls dieser vnd anderer orthen väterlich -
- -- - - - - - --- - ohne
-- ( 13 ) +ts
ohne ainigefaumbnußalldorten anzugeben, vnd solchen Zeugalßdann, in bei
sagter Fewer:oder Bechpfannen anzuzünden haben.
… Da sich auch ferners in solchen Geistlichen Häusern außfahrlässigkeit.“
oder sonsten eineBrunst erhoben wurde, derentwillen es des anschlagen, zu
führen, retten: vnd löschens vonnöthen; Hat manfür billich erachtet, daß äsid
die abstattungdes auffsolche erzagte nachbarliche Hülff, auch hierdurch an“,
gewandte mühe vnd arbeit, erloffenen Vnkostens, gleichwie in der Burgers
schafftgeschicht,vnddeßhalber eine gewisse Ordnunggehalten wird, denselben
Geistlichen Haußherrn oder Inwohner solle obgelegen, die Straffaber Sr.
Fürstl. Gn. oder derjenigen Geistlichen Obrigkeit, vnter deren Jurisdiction
die Behausungligend ist, vorbehaltenfeyn, vnd haben, was bey Gr.Statt
denjenigen Personen, so bey den Fewersbrunstengebraucht werden, zu beloh
nunggereicht wird, Herrn Cammerer vnd Rhat diese Nachbarliche Commu
nicationthuen laffen; Alsnemblichen, den Fuhr: vnd Karnleuthen, so fich,"
anfänglich hierbeyerzeigen vnd gebrauchen lassen müffen, DemErsten, wels helfen -
cher mit zweyen Roffen vnd einer ganzen Podingfährt, drey Gulden, dem“
Andernzween Gulden, dem Dritten ain Gulden, dem Vierdten, ain halben
Gulden; Denen die mit einem Roßvnd einer halben Poding fahren, halb "
so viel, demjenigen, so vor andern rettunggethan, vnd sich dapffer gebraus
chenlaffen, beschiehtnachgelegenheit auch ergetzlichkeit.
Vndzumfalletwas anFewerlaitern,HäckenvndSchutzbrettern, Few"
erpodingen vndKübeln schadengethan wird, ist derjenige, bei dem die Few-end"
ersbrunst außkommen, den auffgangenen reparierungs Vnkosten ebenfalls #
widerzuerstatten vnd gutzumachen schuldig. F"
-
Kehrevnd
Vnd demnach vielmals durch übersehungvnd verwarlosungder Fewer fä
stätten vnd Kündöfen, Brunsten entstanden vnd noch entstehen möchten;".
Sollen dieGeistliche darob vnddaran sein, daß sowolbeyihnen, alsandern"
jhren Inwohnern, solche FewertättvndKündöfen inguter huet vnd verwah
runggehalten, mit Quatember köhren vnd säubern, auch sonsten nach Not
turfft versorgt, vnd zu dem ende durch gewisse, von jedes orths Geistlichen
Obrigkeiten
werden. Deputierte, auffbestimbte Zeit im Jahr visitiert vnd besichtigt,
W -
B'' ferners eine Ordnung, wie es mit aufführung der Gebärw, Baws
&O Dienstbarkeiten der Häuser vndentschaidungder hierinfals öffern ent, Ord
stehender Irrungen vnd Strittigkeiten áparte derGeistlichkeit solle gehalten, nung.
auch hierdurch zwischen derselben vnd Gr. Statt gewisses vnpartheyisches"
#
eichesRecht administrirt werden, haben sich SeineFürstl, Gn, mit vnd ne“
ndero Cleriey, gnedigdahin erkläret, vnd vor sich selbsten billich, auch dann
gemeinen versehenen Rechtens, daßSie erstlichzwischen zweierbenachbarten F"
mit ihrenHäusern vndHöfen aneinander stoffendenGeistlichen, vmbainiger“
ursachen willen, esfeye wegenSchidtmawern, Wändten, Tachtrofen, Auß"
r si
sehens, Tagliechts, Vorgebäw, Ausgießens, höher oder überbauen, vnd fiel
was dergleichen ist, Mißverstandt vnd Stritteraigneni vnd keiner mit dem
andern sich in der enge vnd güete vertragen wollte, daß die Clag an keinem . .
orth, als respectivè bey. Seiner
-
sition oder- demjenigen
- - - -
“
ern -
--
» - -- ( 14 ) --
, Obern, wohin vndvnter dessen Jurisdiktion selbige ImmediatHäuser, in pri
má infantiá gehörig, vorgenommen vnd außgeüber, auch hierüber Beschaidt
erwartet werden solle; Welche mainung es auch mit den Augenscheinen, da
dergleichen in einem Geistlichen Haufe, gegen einem benachbarten Geistlichen
vorzunemmen vonnöthen habe, dergestalten, daß solche ebenmäfigvnter jh
nen allein, in beyseynjedes Orths Geistlicher Obrigkeit beschehen, auch die
Controverfia alda zur richtigkeitgebracht werden solle, doch denen annebens
zur willkhur heimbgestelt verbleiben, obSie ein oder mehr geschworne vnder
fahrne Personen auß der Statt Baw Ambt Affelsorn, ambt den dreyen
Statt Meisternzu sich ziehen, vndderen rath vndgutachtenspflegen wollen,
fo aber einige Cognition vnd verbschaidung in fachen nicht haben, oder defen
sich vnterstehen sollen. -
' Wo aber vors Andere, zwischen einem Geistlichen vnd Burgern eini
' gerStritt vnd Irrung sich eraignen wurde, in solchem fall magder klagende
"theil, als ein Geistlicherden Burger, der gemeinen Rechts-Regul nach, vor
" seiner Obrigkeit, als einem verordneten Wachtherrn klagbarfürnemmen, vnd
" aldorten der cognition vnd djudication erwarten. Vnd obwoln beydiesem
paßu, wann hingegen ein Burger einen Geistlichenbeklagen will, es inter
minis erstangeregterRechts Regl billich auch fein verbleiben haben, vnd der
klagende Burger, jhne den Geistlichen an keinem andern orth, als vor Ihren
Fürstl. Gn. oder einer Geistl. '' wohin er in primä infantiá gehö
rig, conveniren solle. Demnach aber die Statt solches anders herkommens
zu seyn vorgebracht, als will man an feiten Sr.Fürstl. Gn.zwar so weitge
fchehen lassen, dafern dergleichen Burger wider einen Geistl. sich gravirt be
findet, daßErfich bey dem Wachtherrn angeben, daselbstErkandtnuß, Acht
vnd Entschaidungleiden, doch annebens den Geistl. bevor stehen solle, von
Ihren Fürstl.Gn. oder einenImmediat Superiorn einen Deputatum, damit
- Er sich bei solcher wehrenden Stritthandelung, umb soviel weniger zu be
- schweren, oder einer vngelegenheit zubeförchten habe, zufichzuziehen, gleich
, wie in vorigen articulo von den BawAmbtsAffeßorm, zwischen zweyen be
nachbarten streitenden Geistl. auch verwilliget worden, doch behalten fowol.
offt höchstermeldt Ihr Fürstl. Gn, alsdie Geistlichkeit, wie in allen andern,
also auch diesen Punkten vnd Articuln per expreßum bevor, daß Sie hier
durch der Jurisdiction im geringsten nichts derogirt, oder in praejudicium“
… immunitatis Ecclesiasticae sich der Statt quoquo modo vnterworffen haben
wollen, dieStatt auch respectugedachten Gerichts nichtszusuchen, oderIhr
einigeSuperiorität gegen denGeistl. zu attribuiren, macht oder erlangt Recht
haben solle, in kein weiß.
„men auf. Wegen der Ordnung inführung der Gebäw selbsten, solle Drittens ein
"nemGeist aufseinen Grundt vnd Boden, ein neues oder altes Hauß ohne
- verbündung oder restriction zu einer gewissen vnd determinierten anzahl
Werckschuch nachfeinem belieben, in ## zuführen, vnverwöhrt vndvn
benommen sein, wann nur hierdurch den benachbarten mit entziehung des
Liechts, oder in andere weegkein Gefahr vndSchaden zugefügt wird, dann"
wo sich der benachbarte dergleichen Gefahr vnd Schaden vernünftig vnd
nach mainungder Bauverständigenzubesorgen hette, solle solcher Baw an
des - indonschädlich
- - - -- geführt werden. * * * *
-
* * Es - -
-3 ( 15 ), -
Esist auch abgeredt, daß bei diesem paßufolgende Ordnungan seiten,"um
ermeldter Geistlichkeit, als rationabl vnd gemeinnutzig, nicht minder in ob, Nachbarn
acht gehalten werden solle, Benandtlich, da jemand mit einem Gebäw auff, "in
fahren will, daßdenselben feine Nachbarn (zwischen welchen vnd Ihme eine "
gemeine Straffen oder Gaffen ist)daran nicht zu verhindern haben, ohnge"
acht, obgleichderselben Ihr Liechtdardurch verdunckelt werde. : -
haben solle: - - -
damit mandardurchin des Nechsten Hauß, Hofe vnd Garten nicht steigen -
möge; Er solle auch durch solche Fenster auffseinen Nachbarn nichts auß- …
gießen, schütten oder werfen, ent allerdings an dem bloßen Liecht “
" " " - - 2 begnü
- 3 ( 16 ) :
begnüegenlaffen; Gleichwoln, sojemandsaußden Geist, solches thun will,
er es zuvor feiner Immediat Obrigkeit, gleich wie es in derley fällen an seiten
der Burgerschafft bey Ihrem Wacht-Herrn beschicht, anzaigen solle, damit
die Sachbeedereits besichtigt vnd mit dem durchbrechen vndformb der Fen
fergute Ordnunggeben, vnd versehung gethan werde.
„“ So jemand alte kleine Fenster gegen seinem Nachbarn hette, vnd die zu
äe feinem Nutz oder Notturfft weiter vnd größer machen wollte, solches Ihme
zuthun in allwegbevor stehen thue. -
wie man sich Da nun hingegen die Mawer eines selbsten wert, hat er solcheswol vor
“sichvnd eigenen Gewaldtszuthun, dochgleichwolen, wann etwan sein Nach
"bar außalten herkommen, oder anderer Gerechtigkeit, Träm vndanders, wie
obstehet, in solcher Mawer hette, also daß jhme durch das newe einbrechen,
fchaden vervrfacht werden möchte, das solle, wo sich beede theildeshalben mit
einander nicht vergleichen kundten, vnd der stritt zwischen einem Geistlichen
vnd Burgern were, zuvor durch jedes orths respectivè Geistliche Immediat
Obrigkeit vnd Wachtherrn besichtigt vnddermaßen verordnet vnd fürgesehen,
werden, damit keinem theil an seiner habenden Gerechtigkeit, ichtwas entzog
gen vnd benommen werde.
Dendurch.
brechen in
Es sollegleichwolen auchniemandgegen seinem Nachbarn in sein eigene.
- s
- Vnd wann weiters ein Mawer zwischen zweyer Nachbarn Häuser, ohne scheid
einige Tachtropffalleinzu einem vnterschied gerad auffgieng vnd dieselbe vn-'"
terschied sodann der eine Träm, Fenster, Behalter, Bögen vnd anders der "f
gleichen in solcher Mawer eingelaffen, vnd der ander nichtsdarinnen hette, es
fehe die vermuthung, daß solche deme, der selbiges eingelassen hat, eigen zu -
Wer ein Schwindgruben oder heimlich Gemach in dem feinen von zweien der
newen graben oder zurichten lassen will, der mag solcheszu einer Notturfft."
thuen, doch daß er dieselbe ' wenigst drey Werckschuch weit von seines
Nachbarn Mawer oder Wandt, vnd nicht näher hinzu wachen laffe vnd
auch dermaßen allenthalben zuvor gegenjhme seinem Nachbarn mit Mawern
vnd Deglfürsehe vnd bewahre, daßdeme vermutlich kein schad oder nachtheil.
an demfeinen darauß erfolgen möge; Vnd solle sonderlich niemand ainige
Vnsauberkeiten, oder auch Waffraußgang auff seinen Nachbarn zurichten -
verstattet werden. - - - - -
Vnd also solle es mit dem Brunnengräben, dem Nachbarn ohne ge“
fahr vnd nachheil auch beobachtet werden, - - - -
-
- -
-
n
/
Vber dieses, wer von newem Brunnen auchhinterlich Licht oder Tach ' -
traffhaben oder behalten will, derselbe solle nicht weniger, danndrei Werck- # '
fchuch gegen seinem Nachbarn zu einer
- -
“ laffen, -
Item,
äen. "
-
+43 ( 18 ) - -
Wen sehung - - Item, so jemand in dem feinen Bäum, Stauden oder Weingländer
"ä", von newem setzen lassen wollte, der mag solches, aber doch nicht mehr, dann
", vffs wenigst drey Werckschuch weit, von feines Nachbarn Mawer oder
seländer Wand, vnd da solche Bäum, Stauden oder Gländer, so hoch übersicht
wuchsen, oder fonsten von altershero so hochweren, daß sie dem Nachbarn:
fein Liecht benemmen thetten, oder aber auff eines Nachbarn Tach sich ers:
strecken, dardurch Ihme schaden geschehe, der solle dieselbenaufder Nach /
barn begehren hinweg thun vnd abhämen.
--
Wegen baw- Zumfall auch einer ein banfälligHauß, Thurn, Ercker, Keller, oder
"ander dergleichen Gemachhaben solle, daraußman sich auffGr. Statt Gas
fen, oder gegen einem Nachbarn gefährlichkeitzubesorgen hette, der solle vf
- begehrenfeines Nachbarn, oder auch sonsten von Obrigkeit wegen, dahin ge
halten werden, solchen Bawfall vnverzogentlich zuverbeffern, vnd dermaßen
- --
* -
'
-- .
fahren habe.
vnd fürzusehen, damit man sich ferrners deßhalben nichts zube
- -
- gegen der Item, es solle auch niemand mehr ainige Kellerhälß oder Eingängin
# seinen Keller noch etwas anders ferr: oder weiter auffdie Gaffen machen,
der Galer dann so weit sein Behausung gehet oder raichet, da aber jemand einen alten -
Eingangvon auffen in feinen Keller hette, der mag Ihne wollbehalten, doch
daß Er solchen nicht allein erweitern, sondern auch allerdings dem Pflaster
gleich vnd nicht höher machen laffe. -
Döner. Werhinfürters einen newen Kindofen machen will, der solle denselben
" mit Ziegelstain, vnd nicht mit Schlötten, oder sonst vonHolz auch anderer
sei gestalt nicht zurichten lassen, dann daßEr vffs wenigst fünff Werckschuch
über das Tach außgehe, gestalten auch insgemein die enge Kindöfen abgethan,
vnd anderen statt die newe, Achtfain weit geführt werden sollen. - - -
Anrichtung Item, es solle niemand ainig mewe Tachtrauffoder Tachtropff, der zu-
"vor nicht gewesen, aufseinen Nachbarn, wider desselben guten willen richten
wie laffen; Im fall aber jemand von alters hero, gegen seinem Nachbarn ein
Tachtrauffhette, der solle dabey gelaffen werden, doch daß Er gleichwol *
dieselbe mit guten Rinnen, oder anderer gebührender Notturff, nach der
:
widerfahre.
fürsehe, damit seinem Nachbarn deshalb kein Schad
- - - :
-- -
--
- - -- - - - -
: . . .. . : -- - - - -
– – –– – –– – -–- -
-soz ( 19 ) -
- Item,
Nahrung alles fürkauffensder
gehörig, wie auch desVictualien vnd anders,
wider verkauffens, sozuPfenwerthen,
solcher menschlicher,betreffend.
weitaus
dann deren verhewerungvnd einfallens in einigenKauff enthalte. . .
Es sollen auchhinfürtersdieGeistl. oder deren Inwohner, weder vnter „
ihnen selbsten einerden andern, nochjemandaus der Burgerschafft seine Ehe "
halten, durchwas mitteloder weg, heimblich oder offentlich abspannen vnd“
zu sicy bringen, dann wo hierinnen ein oder mehr überfahren wurde, die sol
len ernstlichdarumben gestrafft, auchdie Personen, so zu solcher abspannung
helffen, dann die Ehehalten, so sich dermassen verführen laffen, inSr.Fürstl:
Gn. oder der Geistlichen Obrigkeit, wohin Sie gehörig straffgenommen
werden, dergleichen bestraffung man sich hingegen auch zu Herren Cammerer
vnd Rhat, da solche abspannung von ihren Burgern vnd Jurisdictions Ver
wandten, gegen denGeistl. oder derer Innvohnern tentirt vndpraéticiert wer
den solle, allerdings versehenthut. . . .
So solle ferners kein Ehehalt macht haben, vor ordentlicher auffkün “,
dung einer Dienste (weiche auffkündung.Sechs Wochen vor endtung der bei #",
dingten Jahrszeit beschehen solle) zu anderer Herrschafft sich zuverdingen,"
vielweniger vnter solcherzeit aus dem Dienst zutreten, damit auch die zweyer
ley Herrschafften selbsten solcher angedingter Ehehalten wegen, mit in wider -
willen gerathen, solle sich eine beyder andern erkundigen vnd befragen laffen, ,
ob selbige nach ordentlicher auffkündungvnd also mit guetemwillen Abschied.
nemmen werde; Auffwelchen fall dann derley Dienstboten die anderwerte
Verdingung vnverboten vnd vnbenommen sein solle. - - -- - - - -
-- Nicht weniger ist den jenigen Weibspersonen, so bei der Geistlichkeit. Denn
wohnen, vnd dieEhehalten hinzudingen pflegen,durchderenGeistlicheObrig":
keiten alles ernsts vnd bei hoher straff anzubefehlen, daßSie keinen derglei“
chen, so vnter derzeit vnd ohne einwilligungder Herrschafft außdem Dienst
tritt, anderer Herrschafftzubringen, anzeigen oder eindingen, sondern zuvor
die erste Herrschafft umb die beschaffenheit, erzehltermaffen, befragen. --
- -- -- - - -
Budwein berührte Ehlhalten sich gemeinglich mit billichen Lohn nicht. Die
beschlagenlaffen wollen, vnd dochjezuweilen solche Hoffart in Kleidungtreit ä"
ben, die ärgerlich vnd vnzulässig, so werden hiemit alle Geistliche, deren Of -
- ( 20 ) -
gezogen werde; Inmaffen man auchgeschehen laffen mag, daßdie TarOrd
nung der Taglöhner bey der Statt vorgenommen, verfast vnd umb erhaltung
möglichsterGleichheit, einerGeistlichkeit communicirt werde. - -
F" Die Haußvätter in solchen Geistlichen Häusern, sollen die Gaffen vnd
Straffen, jeder vor seiner Thür, rein halten, fleißig ihr dasKöricht aber
nirgend anderst wohin, als in diejhme nechtgelegene Mitstätt schütten laffen.
„’“. Dabei aber diejenigen, die in jhren Höfen vnd Häusern mit eigenen
“ Miststätten versehen, erinnert werden, daßSie sich deren bedienen, solche zu
rechter zeit außführen laffen, dann andere, so mit weit von den Thoren wohl
nen, solches gar hinauß, in die nechste Gruben zutragen, verfügen, auch sich
sonsten vnd insgemein, von außschüttungdes Tungets, Befähütt, Scherben
vnd dergleichen, auffoffene Gaffen, auch in Miststätten selbsten, auffer des
Körichts, allerdings enthalten. -
Ausgief
der vins
Welche mainung es auch mit andern Vnsauberkeiten hat, daß sich der
' ' von seinem Hauß aufdie Gaffen schütten oder zu gieffen, niemand
“ geluten laffen solle. --
i, , Vnd als man off erfahren, daßdurch Spännt und Küenbrennen, wie
F" auchdurch denAschen, offt gefährlicheFewersbrunsten entstanden; Als wird
" fürders der ernstliche Befelch sein, dergleichen Spännvnd Küen, wie auch
### Stropüschelvnd bindelzu leuchten, inHäusern vnd Stallungen, nicht mehr
ent zu gebrauchen, auchzu erhaltung gemeiner Ordnung, in der Statt sich deren
“ gebrauchbei nächtlicherweil, ebenermaßenauffden Gaffen zuenthalten, den
Aschen aber nichtauffdie böden, oder andere gefährliche orth, sondern einen
sk
-.
gewahrsamen sicheren Platz zuschütten vnd aufzubehalten.
“ Die Thüren vnd Fenster, so auff die Gaffen gehen, mit Hew vnd
#"Strohe zum heil oder ganz zuvermachen, solle wegen zuweilen entstandener
und" vnd noch künftig besorgender Gefahr allerdings abgeschafft sein.
troh
Z"- Es solle auch ferners ein jeder feine Steckenlöcher, vor einem Keller,
#“ auch die Keller auf der Gaffen selbsten, beedes dermaßen verwahren, damit
"f" niemand ein schaden hierdurch zugefügt werde. - - -
–_–– -
-- ( 21 ) 3 -
Item, wer ein Garten oder sonst Bäum hat, die soll erzur rechter zeit Pausen
rappen lassen, damit sein Nachbar defen nicht beschweret werde. "" der
Demnach, auch ferrners über solche durch S. Fürstl. Gn. vnd dero“
Geistlichkeit obverstandener maffen gnädig, gutwilligvnd Nachbarlich zuge- “
laffene vnd verwilligte Punkten, die Baw: Fewer vnd Policey Ordnung be- #
treffend, Herrn Cammerer vnd Rhat etliche absonderliche erinnerungen vnd "F".
postulata einbringen lassen, des Inhalts, vnd Erstlich, wann die Geist."
vnd deren besoldt: vnd gebrödte Diener, auch derselben hinterlassene Wittiben, ";
einige Kostgänger, welche ftudiorum causá hiehero geschickt werden, an: vnd “ -
auffnemmen, derentwillen man vigore desHaupt-Recelius der Statt das“ - -
Rhat gern wissenschafft haben möchten, was wegen der armen vnd geringen
Leuthe, als Handwercker vnd Taglöhner, hinterlaffenen Kinder vnd Wittben
für eine provision beschehen, damit selbige ohne entgeldt Gr.Statt,versorgt
werden, mitfernermbegehren vnd vors Vierdte dem 9.Articul obangezognen
Vertrags, das Wort alsobalden, notificirt vnd obsigniert, weilen selbiges in
dem Concept befindlich, vnd notanter eingerucket worden, annectiren: Auch -
fünffens, die Verordnung thun zulaffen, daß bey Außtrag: oder abholung
des besoldungs: oder an statt paaren Gelds, denen im Vertrag benanndten
Personen raichenden Piers, allezeit die Visirzetl, gestalten solches in bedeu- -
tem Concept ohne das begriffen vorgewiesen werden möchten. Als haben -
offthöchsternandt. Ihre Fürstl. Gn. neben den andern Ständten vnd ambtli
cher Geistlichkeit, # gegen Cammerer vndRhat, über solchejetzterzehlte. Er , - -
gänger belangendt; Nachdeme Ihre Fürstl. Gn.die ' Nachricht, daß #““
vor Alters vnd weit über Menschen gedencken, in den Geistlichen Häusern", -
fert, oder begehrt worden seye, daß Sie daherv wider so alt: vnd langes her-
kommen, kein newerung introduciren un, In sonderbarer wet:
-
" -
- 1CS-a- -, -- -
-
- - -
- -
-
- ( 22 ) - - - - - -
daß wegen der Kostgänger, vnd sonderlich deren, denen in der Kost Pierge
„ raicht, vnd doch selbiges in derBurgerschafft nichtgenommen wird, vnd man
hiervon inhalt.Vertrags, Art:4. dasVmbgeldt abzustatten, auch sich derent-,
willen mit dem VmbgeldtAmbt zuvergleichen, ohne das schuldig ist, einem -
". .. . . . ... . .. . . . , - - - -
/
" , - - - - - -
" . Mit einruckung des Worts Alsobalden notifiqirt, gleich anfangs des
- # erst angezogenen Neunten Articuls, da wenn es#
- - - - a - - - ichen
– +43 ( 23 ) - A
ruckt gehalten. Dann bei der Fünffen erinnerung, daßdie im Vertrag Ar-"
ticulo 11 benandte Personen, so von den Geistlichen an statt paaren Gelds“
Pier nehmen vnd abholen lassen, jhre Visirzel haben vnd vorweisen sollen, "
die ' gestalten es vorhero kein andere mainunggehabt,"
beobachtet werden. . . .“ : -
-
gelübd geben sollen, der übrigen Ihrer Ministroruń halber aber, kundten -
-- ( 24) -- -
- - -
" A
kio auf. - Vnd dieses alles, soviel die nach lange geführte Baw: Fewer: Po04
'neben
"ley: Pestin: auch andere Ordnungen, worüber sichhöchsternandt Se.
Gn. neben dero Capitul, wie auch die drei Geistl. Reichs-Ständte, St.
# -
-
Emmeran, Nider: vnd OberMünster, vnd fambtliche Cleriey mit Herren
- - -- - - Cammerer vnd Rhat alhier, auffderselben erinnern, vndauß anlaß mehr
-
-
angezogenen Hauptkeceß, gnädigvnd nachbarlich vereinbaret vndverglichen -
anbelangen thut, dergestalten, daßdenen in allenvndjeden Puncten vnd Ar
tituln beiderseits vnverbrüchlich gelebt, und vonkeinen heil dagegen und zu
wider gehandlet werden solle, maffen dann solchen höchst: hoch: vnd woler
meldte fambtliche Intereßirte also nachzukommen, bey Ihren Fürstl. ehren.“
-- --- vnd wahren Worten, in krafft dieses Nebenlibell oder BeyReceß, sodem
vorigen Vertrag, vnd hierüber aufgerichten HauptReceß anhängig, auch
' von gleicher gültigkeit fein vnd verbleiben solle, für sichvnd Ihre
Successorn zugesagt vnd versprochen; Mitgleichwoman seiten Ihrer Fürstl.
Gn.vndder Geistlichkeit nochmalen, vnd zum Beschluß angehengten noch
wendiger verwahrung, weilen bedeute zwischen Ihnen auch Cammerern vnd
Rhat so abgeredt: ond verglichener Punkten vnd ArtikulnGr.Statt Bur
gerlichen Ordnung: vnd Satzungen in vielen ähnlich vnd conform, solche
auch einig vnd allein zu Stifft: fortpflanz: vnd erhaltung allerseits gueter
Nachbarlicher Verständmuß vnd Ruhe angesehen, daßgegen denselben vnd
deren Nachkommen am Hochstifft, auch anderen Gtifft: vnd Clöstern, vnd
Ihre Anverwandte ainige Obligation, Subjection, pottmefig: oder Gerech
tigkeit, wie die Namen haben mögen, exparte desBurgerlichen Magistrats,
in kein weißgesucht vnd erzwungen, noch Ihren Privilegis, Juribus, Im
munitatibus hierdurch jchtwas derogirt vnd benommen seyn, oder ins künftig
derogiret vnd benommen werden solle,Gestalten Herrn Cammerer vnd Rhat, .
Ihre vnd Gr. Statt Privilegia, Verträg vnd Gerechtsame in andere werg,
ebenfallsper expreßumreservirtvnd bedingt haben: Trewlichohne gefährde. -
- L.S.
- - - -- - - Cammerer vnd Rhat der Statt
Regenspurg. - - -
---
-- ( 25 ) zei
M Vnsdarauffdie ambtliche verglichenetheil in Vnterhänigkeit ange
ruffen vndgebetten, daß wir solche vor inferirte beede RecessaußKay
ferlicher Macht, Vollkommenheit, vnd damit denenselben desto stät: vnd ve
fer allerseitsgelebt, vnd nachgegangen werde, zu confirmieren vnd zu bestät
tigen, gnädigist geruheten, das haben wir angesehen, solche ermeldtes Bis
schoffen A: vnd der gesambten Ständen vnd Cleriey, auch Cammerer vnd
Rhats demütige zimbliche Bitt, vnddarumben mit wolbedachtem mueth, gue
tem Rath, vnd rechtem wissen, ob einverleibte beede Haupt:vnd NebenReceß
allesIhres Inhalts gnädigst confirmiert, approbiert, ratificirt vndbestätigt.
Thun das auch, confirmieren, approbiren, ratificiren, und bestätigendie
felbe, auß-Kayser. Macht, Vollkommenheit, hiemit wissentlichin Krafftdiß
Brieffs, vnd meinen, setzen, ordnen vnd wollen, daß erwehnte Receß in al
len jhren Puncten, Clausulen, Articuln main: vnd begreiffungen, bündig,
kräfftigvnd mächtigfein, vnd allerseits verglichene sich deren ruhiglich genies
fen, frewen vnd gebrauchen sollen vnd mögen, von jedermänniglich vngehin4
dert; Jedoch Vns vnd dem Heyligen Reich vnd sonst männiglich an feinen
Rechtenvnvorgriffen vndvnschädlich. Vndgebieten darauffallen vnd jeden,
ChurFürsten, Geistlichen vnd weltlichen Prälaten, Grafen, Freyen, Her
ren, Rittern, Knechten, Landvögten, Hauptleuthen, Vitzthumben, Vög
ten, Pflegern, Verwesern, Ambtleuthen,Landvögten, Schultheiffen, Bur
germeistern, Richtern, Räthen, Burgern, Gemeindten, vnd sonst allen an
dern, Vnsern vnd des Reichs Vnderthanen vnd Getrewen, was Würden,
Standtsdie feind, ernst:vnd vestiglich, mit diesem Brieff, vnd wollen, daß
Sie obbemelte verglichene Theil, allerseits an obinferirten Receßen, oder
transaktionen, vnd dieser VnsererKayserl. Confirmation, approbation vnd
bestättigung, nicht hindern noch irren, sonder Sie defen geruhiglich frewen,
gebrauchen vndgeniessen lassen: Insonderheit aber befehlen allerseits vergli
chenen Theilen, vnddenen, so hiebeyintereßirt feind, daßSie solchen Re
ceßen, Vergleich oder transactionen, so weit dieselbe einen jeden binden,"
in allen Puncten, Clausulen, Articulen, inhalt: main:vnd begreiffungen,
wie ob stehet, gestracks nachkommen vndgeleben, darwider nichts thun, hand
len oder fürnehmen, noch das jemands andern zuthuen gestatten, in keine
weiß noch weg, alsliebeinemjeden eye, Vner schwehreVngnad vnd Straff,
vnd darzu ein Poen, nemblich Dreyfig Marckh lödigs Golds, zuvermeiden,
die einjeder, so offt er freventlich hierwider thäte, Vns halb in Vner Kay
Cammer, vnd den andern halbentheil, obgemelten verglichenen Thei
en, oder dem haltenden Theil, vnnachläßlich, zubezahlen verfallenfeyn solle.
Mit Vrkundt dieß Brieffs beigelt, mit Vnsern Keyserl. anhangenden
Insigl, so geben auff“Vnsern Königlichen SchloßPreßburg den fechs vnd
zwanzigsten Aprilis, nach Christi Vners lieben Herren vnd Seeligmachers
GnadenreichenGeburtimSechzehenhundert, fünffvndfünffzigsten, Vnse
rer Reiche des Römischen im Neunzehenden, desHungarischen im Dreyfig
fen, vnd des Böhmischen imachtvnd zwanzigsten Jahr,
Ferdinand. - -
"Vt
- - f Kurtz,
Ferdinand Graff rtz - ADMandatumSac. Caesareae
- -
(...) - -
COMPACT AT A
DE ANNO 1484.
- Artholomaeus de Marachis Episcopus Civitatis CastelliadAlemanniam,
ad univerfà ac fingula, Provincias, Civitates, Terras & loca Ger
maniae, Sacro Romano Imperio, illiusq; Electoribus fubjecta, nec non
Hungariae, Poloniae, Bohemiae & Daciae Regna, Apostolicae Sedis cum
plená potestate Legati de Latere Nuncius & Orator, Dilectis nobis in
Christo Vniverfis Clericis Ecclesiasticisq; perfonis; Nec non Proconfuli
bus ac totiCommunitatiCivitatis Ratiponenfis, falutem in Dominofem
piternam. Salvator noster DominusJEsus Christus, Rexpacificus,diffidia
detefans, pacemq; defiderans, venturusin hunc mundum generihuma
no pacem ipfiffimam allaturus, tranquillum ipsum pacificumq; delegit;
velut. Angeli, nato ipso Rege pacifico, Gloria in excelsis Deo, & in
terra Pax, cantantes, confeßifunt; & quoties ad Discipulos fuos paßi
blis aut impasibilis introibat, Pacem eis dicebat, ut pacem & charita
tem ab eo accipientes, ipfam inter fe mutuam fervare fuderent; Po
fremö verö adCoelos ascenfurus, ut fignificaret divinae clementiae acbo
nitatinihilpace accharitate gratius esse, pacem, inquit, meam dovobis,
pacem meam relinquo vobis. Quare non fine cordis amaritudine au
dientes, Inimico generis humani quaerentefemper, quem devorer, & ve
nenafua dißeminante, inter Clerum Ecclesiasticasq;perfonas ac Procon
fules, Confiles, & Communitatem inclytae Civitatis Ratiponenfis, pacis
& charitatis laxatis habenis, diffidium admodümdetestabile exortum, in
eiufdem Civitatis excidium, ac animarum eorundem manifestamperditio
nem: Cupientes itaq;ut pro religione Christianá tenemur, tam infignis
Civitatis eius; quietis incremento confüllere, &pacis & charitatis refi
tutae medioanimas DEo lucrifacere, quasSathan fucatisblanditis, fuisc;
decipulis in tartara fecum trahere molitur, intellectispriüs articulis, qui
bus tanta morbi moles exorta extitit, ipsos articulos post longas dice
ptationes de communipartium affenfu, accedente etiam adid consula
tione Reverendi nobis in Christo Henrici EpiscopiRatisponenfis, expli
camus in hunc, qui fequitur, modum, auctoritate omnimodae & plenae
potestatis Legati de Latere, quä vigore literarumSanétiflimi in Christo
Patris & Domini nostri, DominiSixti diviná providentiá Papae Quarti
fungimur, decernimus & declaramus; -
-
Ag-
pore &quo Ut omnes & singulae spirituales fêu Ecclesiasticaepersonae exempte
of"- & non exempta in Civitate Ratiponenfi commorantes, primä die Mens"
1iatice per
'' Novembris cujusliber anni in perpetuum incipiendousef, ad finem Men.
COTT1A11 -
id praecedente. - - - -
Er pro declarationibus & executionibus quoad hoc faciendis, fa-„“
tuimus, ut femper adeaturpraefatus, &protempore existens Episcopus“
Ratisbonenfis, qui täm Apostolicã, quäm ordinariä aučtoritatibus pote-:
flatem habeat cognoscendi, declarandi&
- - - G cohercendi,
2. & ad hoc teneatur,
GXenM- -
".
dendum fit,
- (28) -
ptionibus aut alis privilegis non obstantibus quibuscunci; ac omni ap
pellatione in hispenitüs remotá. Siquis verö in aliquam appellationem
proruperit, nihilominüs ad executionem poenae & cohercitionem de ob
servandis his, quae in viam poenarum, fprà & infrä ftatuta funt, mox,
procedatur, eo adjecto, fi vina contrà praemißam nostram determina
- - - -- - - tionem fic introducta, confumpta extitiffent, ut verus illorum valor à
convićto & declarato exigatur, ac inter Fabricam & fiscum, praedictos,
- ut dičtum ef, dividatur: Si vero Confulatus Ratisbonenfis aliquam eX
personisEcclesiasticisin praemifis,autaliquo praemißorum amodö impe
diverit, moletaverit feu perturbaverit, perfevel alium, feu alios, di
rečtè vel indirectè, quovis etiam quaefito colore, & de hoc coram prae
fato, & quolibet protempore EpiscopoRatisbonensifuerit legitimè con-,
victus, omnifimiliter, ut füprà, appellatione rejectá, decernimus me-,
moratá authoritate, ut ex tunc liceat eidem Ecclesiasticae personae toto:
eod. anno à die declarationis computando, vina fua omnia etiam ratione
externorum beneficiorum ad fefpečtantia in Civitate Ratiponenfi Incolis
& Forenfibus quibuscung;,& in quácund; menfurá libere vendere,pro
vio tamen ut à tabularum pofitione, ac Zecharum & Compotationum
admißlione,utpraemiffum est,abfineant. »
fica perfona in causis Cenfuum, pensionum feu, redituum & decimarum Cormin
ad Monasteria, Conventus, PrälaturasfeuPraebendas, Beneficia & Offi“
fuum, pen
eiafuapertinentium, fimiliter & in alis Caufis ad forum Ecclesiasticum"
tuum & de
-- ( 30. ). --
ab omni contradictione vel impedimento in his & circa hecpenitus ab
Mtineant: Provisotamen quod donatiofeu Legatum huiusmodi infratres
diespostapprehensionem reidonataefeu Legatae,Confulatui Ratisponenfi
- proparte Ecclesiaevel Ecclefiaficae personae, quae rem ipsäm apprehen
- derit, denuncietur feuintimetur, ut in librofeu aeftimioCvitatis, fi pla
cet, describatur; attento, quod Fiscus Civitatis exhujusmodi donatio
nibus & Legatis, fi cautela debitanon adhiberetur, in Juribus & fuperio
ritatibusfuisplurimüm gravaretur: Quibus ad occurrendum, nobispla
cuit exhinc, quod hácnotrá constitutione fancimus, utres & bona im
mobilia fic donata feu legata in Ecclesiasfeu Ecclesiasticasperfonas,quasi
- - cunq; tranfeant, cum omnibus &fingulis oneribusfuis necessaris.
Demümne aliquid tacitum, feu expreflium antedictis fex articulis
inter Clerum & Confulatum & populum Ratifponenfèm coram nobis, ut.
amicabiliMediatore, deductis, acper nos, DEo auxiliante, declaratis,
decifisac determinatis, connexum feudependens, eofdemq; articulosaut
SanElio aliquemex eis etiam incidenter contingens, remaneat indiscuffum, ac de
ab", bitis remedis non consolidatum; Volumus atch; decernimus, auctoritate
"a-praelibatà, ut omnis, tämvetus, quäm recens diffenfio, contagio, ma
um cula, cenfurafeu laefio manifesta vel occulta, ex materià eorundem fex
articulorum, & illorum occafione direétè, vel indirectè, hincindè, tàm
in foro confientiae, quámaliäs qualitercunci; usq; in hanc diem fiborta,
incurà, feu contracta, quoad omnes & fingulas utriusc;fxusperfonas,
fublata fint, &perpetuö extinéta, falvis tamenpoenitentis, fires exigat,
in foro conscientiae fuo tempore fufeipiendis. Quoad reliqua verö, ea
omnia dičtá tollimus auctoritate, extinguimus & abolemus: Sicci;vene
randum Clerum & honorandum Confulatum Ratisponenfem de & fuper
omnibus & fingulispraemifis, nec non incidentibus, dependentibus &
connexis, Deo annuente atc; volente, ad veram & perpetuam pacem,
concordiam & unionem reducimus, ac redučtos, pacificatos & concor
datos, in veräpace & mutuá amicitiá constituimus, ac omnia & fingula
praefcripta, eâdem auctoritatepraecipimus, & mandamus, ab univerfis &
fingulis, quorum interest, autintererit quomodolibet, in futurum perpe
tuis futuristenporibus firmiter, & inviolabiliter observari.
- " Inquorum omnium & fingulorum fidem & testimonium praemiffo
rum, praefentes nostras literas, nostro, nec non Reverendi in Christo
Patris Dn. Henrici Episcopi Ratisponenfis praedicti, precibus proparte
totiusCleriadidpermoti; necnonCivitatis Ratisponenfis Sigillisappen
dentibus in fignum nostris hujufinodi determinationibus per eospraestiti
affenfus, & properpetuae firmitatis munimine, duximus roborandas. Da.
tum & actum Ratisbonae in Aulá Episcopali fub anno ä Nativitate Do
minimillefimo, quadringentefimo, očtuagefimo quarto, die Jovis extät,
Menfis Maj, PontificatuspraefatiSanctiflimi Domininofri. Annoter
tio decimo. _ _ “, - - -
Ita est B. Epif, Castell: qui füprà. ´
manu propria. , -
- -
–
N-76
- - - - -
„LS..
- -
- -- - -
.LS.
„ GR
- -
- -
- - - -
1- -
- sA
- - ( 31. ) :
- - - - E X TR A CT. - - -
Auß, dem Vertrag de anno 1484. der Geistlichen Wein
fchencken und Pierprewen betreffendt.
em der für schuldig erwien vnd erkennt ist, erhaischt, eingebracht, vnd
vnterSanct ä der StatCammer, # ä
werde. Wo aber ein Rhat der Statt Regenspurg jemand auß den Geistli,
chen Personen in obbestimbtenfachen vndArticuln, oder derselben einen, füro
verhindern, beschweren oder betrüeben, durchSich, einen oder mehr andere,
gerad schlichts, oder über zwerch,zugefügt, mit ' das geschehe, -
vnd des vorgenandtem, vnd einem jeden derzeit Bischoffin zu Regenspurg,
-- redlich überwifen, all gleich, wie oben, die Appellation
-- -- - -
“,
erkennen -
-,
/
- -- ( 33 ) --
erkennen. Wir außvorgedachtem Gewalt, daßalsdann derselben Geistlichen
Person, dasselbe ganze Jahr, von dem Tagder Declaration zurechnen, als
len feinen Wein, auch die Ihme außwendigen Pfundt halben zuestehen, in
der Statt Regenspurg allen Innwohnern vnd Ausländern an allerley Maß,
groß vnd klein, frey verkauffen, doch fürkommen, daß von auffrichtungder
Trinckstätt, zuelaffungderZechen, vndGesellen trinken, wie vor offtgemeldt,
enthalten werde.
Wir wollen aber vorbenannten vnd einen jeden zur zeit Bischoffen,
auch Vns geliebten in Christo, Capitelzu Regenspurg, mit verkauffen oder
außschencken Ihrer Wein, als zu Bischoflichen Tisch, vnd dem Capitel am
bentlich oder sonderlich, Ihnen zugehörendt, in ihrem Gebrauch bleiben.
Weiter auß angezeigtem Gewalt erkennen, vnd auff ewig setzen. Wir,
daß erlaubt vnd frey fey, allen vndjeden Geistlichen Personen in der Statt
Regenspurg wohnendt, Wein, Pier, vnd allerley ander gemein:oder gewöhne
lichGetranck, zu einerjeden Zeit desJahrs, inner vnd auffer der Statt Re
genspurg, ohne alle beschwehre, Gabelle, oder Vngeldts, auch sonst aller fas
chen, frey zukauffen, vnd also erkaufft oder geschenckt, in jhre Clöster oder
Häuser oder Wohnungen führen, doch allein für Sie, oder die Ihren zuges
brauchen, es wäre dann daßSie ihren Gästen, außfreundtschafft vnd umb
lieb willen zum Tisch berueffen,geladnen, umbsonst vnd ohne gefehr, davon
reicheten oder mittheilten. - - -
Sie sollen auchvon solchem Wein, Pier oder Getranck Ihren Kost
herren, oder Tischgängern vmb bezahlung aufgenommhen, oder von jemand
andern, inner vnd auffer ihrerClöster, Convent oder Wohnung, in groffer
oder kleiner Maß, nichts verkauffen, oder umb andern werth verwechseln,
allenBetrug, Arglist, verdeckte gefehrdt hindan gesetzt; Wodawidergethan,
gehandelt wird, soll der Vbertretter durch einganzes Jahr vom Tagder De
claration zurechnen,weder Wein noch ander vonfrembden hergebrachten Ge
' in der Statt Regenspurg Vaßweiß, nicht kauffen oder hereinbringen
Vnd ob yndert ein Lay, im Namen einer Geistlichen Person, Wein,
' oder ander Tranckzukauffen oder herein zu führen sich vnterstunde, des
straffeyeinem Rhat, jhres wolgefallens, heimbgesetzt. Wo aber ein Geist
liche Person mit einem Layen, indem fall zu betrueg, über eins wurde; Alß
dann über solchwillkührlich straff, soll Wein, Pier oder ander Tranck, also
erkauff vnd eingelegt, verfallen sein. Wo aber mit mehr verhanden, des
felben rechter werth, auffsgleichste zuschätzen, soll durch vorberührt Clerick
vndLayen bezahlt werden, vnd injedwedermfall Sanct Peters Gebäw vnd
der Cammer vorgemelt, zugleichen theilenheimbgefallen sein. -
- ------- - -d
Keyserl. Confirmatio
über den Vertrag de Anno1571.
W Marimilian der Ander von Gottes Gnaden, Erwöhter Römischer
Kayser zu allenzeiten.Mehrer desReichs, inGermanien, zuHungarn,
Böheimb, Dalmatien, Croatien vnd Sclavonien c. König, Erz Herzog
zu Oesterreich, Herzog zu Burgund, zuBrabandt, zu Steyer, zuKärndten,
zu Crain, zu ' zu Württemberg, Ober: vnd Nider Schlesien,
Fürst zu Schwaben, Marggrafe des Heiligen Römischen Reichs zu Burg
gaw, zu Mähren, Ober: vnd NiderLaußnitz, Gefürster Graff ' abspurg,
zu Tyrol, zuPfürdt, zuKyburgvnd zu Görtz, c. Landgraffin Elsas, Herr
auffder Windischen March, zuPortenaw vnd zu Salins,&c. Bekennen oft
fentlich mit diesem Brieffe vnd thun kundt allermänniglich; Als Vns der
Ehrwürdig David Bischoffe zu Regenspurg, VnerFürst vnd LieberAndächti
ger, vnd die Ersame, Vnsere vnd des Reichs Liebe Getrewen N. Cammerer
vndRathder Statt Regenspurg, durch Ihre ErbarePottschafft vnd Gefand
ten, einen zwischen Ihme Bischoffen, seinem Thumb Capitl vnd gemelter
Statt Regenspurg, etlicher strittigerpunkten, sonderlich aber etlicher specifi
cirterLehenstuck vnd Gerechtigkeit halben, sovon Vns vnddemHeiligen Reich
zuLehen rühren, vnd gedachterBischoffzu Regenspurg auffvorgehende Vn- -
sere: gnädigste
.
Ratification
. .
vnd bewilligung, ermeldten von Regenspurgder
-
vnwie
------- --
++ ( 35. ) - - - -
vnd Bayrische hierzu verordnete Beyständt, vnd dann Herr Johann Pyrherr,
der Rechten Doctor, Thumbdechant, Herr Adam Vetter von der Gilgen,
Custos vndScholasticus, auch Herr Johann Aurbach der Rechten Doctor,
Cantzler daselbst, vnd Herr Matthäus Loyman, auch der Rechten Doctor;
Vnd dann im Namen vnd von wegen wolgedachts. Eines Erb: Rhats der
Statt der Edel vnd Hochgelehrte Herr Vlrich Sizinger zum
Holenstein, der Rechten Doctor, Röm:Kays. Mayet. vnd Pfälzischer
Rhat, auch die Edle, Ehrnvete, Hoch:vnd wolgelehrte, Herr Johann
Steyrer, vnd Herr Dionysius von Präckendorff, beede Cammerer zu Re
genspurg, Herr Carolus Gartner, Rhats verwandter, Herr MichaelPiehl
maier, der Rechten Doctor, Advocat, vnd Herr Magister Nicolaus Din
zel, Syndicus gemelter Statt Regenspurg, auff obgesetzten Tag erschinen,
vnd wolermeltes EinesErsamen Rhats zu Augspurgdeputierte Vnterhändler,
beede Thailinjhren fürträgen, der notturfft nach angehört; daß dem allem
nach alle obbemelte strittige Klagpuncten auffgepflogene embfige vnterhand
lung, auffmaßvnd gestalt, wie vnterschiedlichen hernach folget, mit beeder
Teil guetem vorwiffen vnd willen güetlich verglichen vnd vertragen worden.
„“
"sen. culirtenVnd Anfangs,vnd
Gerechtigkeit- daßHerrlichkeiten,
Probst oder Thumbgericht,
deßgleichen auchambtdesselben
die geklagte, artis
ver
" setztevnd ablößliche des Stiffs Güeter. Als nemblich, das FridenGericht,
", CammerAmbt, groß- vnd klainen Zoll, die Waagvnd Galgenhueb, fambt
'',deren aller vndjeder zuegehörigen Rechten vnd Gerechtigkeiten, belangend, hat
“ ben sich beide heildis orths so weit verglichen, daßHoch- vndwolermelter
Herr Bischoffvnd ein Ehrwürdig ThumbCapitlzu Regenspurg,vondenselben
Ihren articulirten vnd geklagten anforderungen, Rechten vnd Gerechtigkeiten,
gänzlich vnd gar, für sich vnd alle Ihre Nachkommen, am Bistumo vnd
Stifft zu Regenspurg, auffein ewiges End, abgetreten, vnd dieselben wol
ermeltem einem Ersamen Rhat der Statt Regenspurg,vnd allen Ihren Nach
kommen, vnd doch auff der Röm: Kays: Mayet. vners Allergnädigten
Herrn, als des ordentlichen Lehenherrns, allergnädigte Confirmation, aller
dings vnd vnwiderruflich cedirt, übergeben vnd eingeantwort, derselben
Oberherrlichkeit, Hoch- vnd NiderGerichten, Gefäll vnd Einkommen, auch
allen andern zugehörigen Rechten vnd Gerechtigkeiten, nun fürohin vnd zu
ewigen Zeiten, vnverhindert, hoch- vnd wolermelts Herrn Bischoffs vnd
ThumbCapituls zu Regenspurg, vnd all derselben Nachkommen, als ein
frey Keyserl. Regal vnd Lehengut Ihrer gelegenheit nach, zugebrauchen, zu
nutzen, zu niefen vnd innenzuhaben. - -
'' Dagegen vnd für solche jetzo cedirte abgetretene vnd eingeantworte
“ Recht vnd Gerechtigkeiten, haben mehr ermelter Ein Erb. Rhat der Statt
F" Regenspurgfür sich vndalle Ihre Nachkommen, sich der zweihundert Gul
# den in Münz, so biß anhero von gemainer Clerieyvnd Geistlichkeitzu Re
'', genspurg, vmb mitleidenswillen Einem Ersamen Rhat der Stattdaselbst,
rüch“ vermög eines Vertrags, so zu Regenspurg auff MontagSt. Bartholomaei,
des Heiligen zwölffBottensTag im Jahr nach ChristiGeburt, aintausend
ünffhundert acht vnd zwainzigst auffgericht, jährlichs vnd ein jedesjahr bei
Inder, allwegen auffBartholomaeiApostoli, erlegtvnd bezahlt worden, als
erdings verziehen vnd begeben, dergestalt, daßweder Sie noch alle Ihre
- - ach
-
(7) -
Nachkommen, nicht allein von wegen derselben verschribenen jährlichenzwei
hundertGulden in münz, sondern auch vnter einigem andern schein, als Vn
gelt, Steur, Wacht: vnd anderer Burgerlichen Anlagen vnd Beschwerdten,
nichts außgenommen, nun hinfüro zu ewigen Zeiten, weder zu hoch- vnd
wolgedachtem Herrn Bischoffen vnd ganzer Gr. Cleriey, noch derselben
Nachkommen einige sprüch oder forderung nimmermehr haben noch suchen
follen nochwollen; Sondern vielmehr solche ihre auch künffige anforderung
für obgemelte cedirte vnd eingeantwortete Regal, Lehenrecht vnd Gerechtig- ……
keiten, gänzlich vnd gar übergeben, vnd sich derselbenforthin verzihenhai -
fen, fein vnd bleiben sollen vnd wollen. Doch vnbegeben vnd vnverzühen, ... .
alles defen, so künffiglich durch ein General oder National Concilium, -
Neben dem daß auch die SpitalPfleger, vnd Ein Erb:Rhat zu Re,“
genspurg, diejenigen Güeter, so nunmehr von zwey hundert drey vnd fiben '' -
zig Jahren heroder Spitaldurch ordentlichen KauffTitul, vnd doch von ei“,
nemjeden regierenden Bischoffdaselbs, auffewigen Widerkauff, gegen einem "se.
Revers, vnterm dato ein tausend, zwey hundert achtvnd neunzigist lautend, treffen"
ablößlich gewesen, aigenthumblich, auch nutzlich und nießlich innen gehabt,
gütlich bewilligt vnd zuegelaffen, solchen Widerkauffwiderumb an das Bi
tumb Regenspurg, vmb denjenigen Kauffchilling, wie derselbin obbemelten
Reverß begriffen, zubringen, abzulösen, vnd alßbald gegen erlegung dessel
ben Kauffchillings, gänzlich vnd gar davon abzutreten, vnd hochermelten
Bischoffen einzuantworten; Vnd dann auch die Expens, GerichtsKosten
vnd Schäden, sowol ermelte SpitalPfleger vnd Verwalter am Hochlöblichen
Kayserl:Cammergericht, von wegen dieser ablösung in puncto Exceptionis
delinatoriae fori Rechtlich gegen hochermeltem Bischoff erhalten, schwinden
vnd fallen zu laffen. - -
- + (38) - - -
“. „, Woferr aber derselben Diener vnd Dienerin einer oder mehr aufffreyer
### Reichsstraffen oder Stattpflaster, oder in eines Burgers Hauß, wider ge
ält meiner StattOrdnung, Policey, Zuchtvnd Erbarkeitfräveln oder mißhand
" len wurde, alßdann soll ein Erb:Rhat, dieselbe Person, so also gefrävelt
inn"
lungen an hat, nach gelegenheit der verhandlung, vnd mit gebührender maß, Ihren
zweiten Burgern gleich, zustraffen macht haben, auch diejenige Person, so also ge
frävelt oder mißhandlet schuldigfeyn, auffbeklagendes beleidigten, hierüber
vor. Einem Erb:Rhat rechtzugeben vnd zunehmen, alles mit
. . .
:
en eit,
- -
-- ( 39 ) -- - - )
denheit, daßein Erb:Rhat des Verbrechers Herrschafft vmb stellung dessel- '
ben Ihres Dieners vnd Dienerin, zuvor gebührlichen erfuche vnd anlange.
Trüge sich aber einigerfrävelzu, fo von obgemelter Geistlicher Diener Momfou
oder Dienerin, in der Geistlichen Häuser vnd Wohnungen begangen; über "d
demselben soll niemands, als Ihr Geistliche Obrigkeit, oder weme sie es dits"
orths befehlen werden, zuerkennen vndzufraffen haben, vnd sonst dieser Art fernsehen
ticulder fräflenden, oder mißhandlenden Personen halber, allein wie ob pe
cificirt, von den Dienern vnd Dienerinen, aber gar nicht von den Geistlichen
Personen, als die sonst Ihrer ordentlichen Geistlichen Obrigkeit vnterworffen,
verstanden werden; dergestalt, ob Sie schon der Statt Regenspurg, Ord
nungen, Policey, Zucht vnd Erbarkeit anlangend, entgegen handleten, vnd
durch einen Erb: Rhat, deßwegen verstrickt, oder eingezogen, daß Sie doch
dieselben hochgedachtem Bischoff, als jhrem Ordinario, innerhalb vier vnd
zwanzig stunden, zur straff zuüberantworten schuldig, auch hochernandter
Bischoffdergleichen Vnzucht, frävel vnd mißhandlungen, nach billichem ernst
straffen soll, damit gemeine Ruhe, Sicherheit vnd gute Nachbarschafft, auch
alle Erbarkeit, desto mehr auffgepflanzt vnd erhalten werde. -
Als sich dann auchzum fünfften, von wegen des Bischoflichen Münz- „Den sie
meisters der Burgerlichen Beschwerdten halben, zwischen hoch vnd woler",
nandten Herrschafften vnd Partheyen, Mißverstand zugetragen, vnd aber"
dieselben nunmehr durch des Heyligen Röm:Reichs Abschiedt, Anno Sie
benzigzu Speyerpublicirt, erledigt vnd auffgehebt, so soll es demnach darbey,
vnddes gemainen Bayrischen Craiffes Verordnung fürohin wenden, würck
lichen bleiben vnd gelaffen werden. -
Zum Sechsten ist von wegen des Spitals verwaltung, vnd geklagter ";
änderung abgeredt worden, daß es bey weyland BischoffConraden zu Re- #
genspurg aufgerichter Ordination bleiben, vnd derselben gemeß einemjeden ''
regierenden Bischoff, sein oberste Inspection vnd zusehen gelassen, die er "
wehlung eines jeden newen Administratoris der weltlichen Banck, an statt
des abgestorbenen, durch die andere Siben vorgenommen, die Spitalmei
stermit einhelligem Rathgeordnet, vnd sonst durchauß in verwaltung solches
K. a. Spitals,
+3 (40 ) --
Spitals, gemelter Ordination nachgegangen werde. Damit aber nicht vn,
qualificirte Personen andern mehr qualificirten fürgezogen, oder erwehlt
werden; Solljederzeit ein Erb. Rhat drey aus Ihrem Mittelpraesentieren,
darauß die Siben den jenigen wehlen mögen, der jhnen am besten darzu
gefällig ist.
Von vers Bnd dieweil auch vor dieser zeit desSpitals briefliche Bekunden ver
“wahrungsweiß Einem Erb-Rhat zugestellt worden, sollen dieselbe briefliche
jä. Vrkundten vnd Documenten dem Spital zugehörig, an einem sichern orth
behalten, vnd vnter zwey Schloffen an der Thür, Kasten vnd Truhen, der
gestalt, daß zu dem einen Schloß die Geistliche Banck, vnd zu dem andern
die Weltliche Banck einen Schlüffel habe, verwahrt werden.
''“ Der Sibendt Klagpunct des durchgegrabenen Feldtgrunds halben;
#
etreffendt. Nach dem Ein Ersamer Rhat der Statt Regenspurg sich dahin
- - - erklärt,
- -
daß Ihre mainung niemals gewesen, vnd noch nicht fey, dadurch einige
Gerechtigkeit zusuchen, sonder vielmehr der augen schein zuerkennen geben,
daß solch graben demselben grundt vnd boden mehr zuguetem, dann scha
den kommen, ist nunmehr selbst gefallen, vnd haben es auch die Herrn
vom Gegentheil dabey güetlich bewenden lassen.
„". Was dann zum Achten die Bischoflichen Lehengüetter, derselben beleh
"nung, vergandtung, verpfendtung, auch die befiglungder Lehen- vnd Kauff
"wie brieff fambt dem Lehengeldt antrifft, soll hin fürohin die maßvndordnung
'“ gehalten werden, daß solche Lehengüetter andert nicht, dann mit eines jeden
" regierenden Bischoffs zu Regenspurg wissen vnd willen belehnet, versetzt,
treffende verpfendt, verkaufft, vergandt, alienirt, oder verändert werden, vnd doch
dabeneben ein jeder regierender Bischoff schuldig sein, Eines Erb. Rhats
Burger vnd Burgerin, auffeines jeden ansuchen, der gebühr nach, zu be
- lehnen, sich auch mit dem Lehengeld also zuerzeigen, auffdaß fürohin (wo
ferr anderst kein ferrnerer nachlaß zuerlangen) von jeden dreyfigGulden,
mehr nicht als einer für das Laudemium entricht vnd bezahlt werde. Es
follen auch die Lehenbrieff von keiner andern Herrschafft, als dem ordent
lichen Lehenherrn, dem Bischoffzu Regenspurg; aber die Kauffbrieff, der -
selben Lehengüetter von der ordentlichen Obrigkeit der Statt daselbst auff
gericht vnd befigelt werden. - -
Zetl vnter Ihrer aigenen Handschrifft oder fübscription vnd Petschier,beim bediente
Mauttner oder Gegenschreiber auffdem Vichthurn, durch einen Diener oder
Dienerin, begehren wurde, daß alfidann gemelter Mauttner, oder Gegen
schreiber schuldig sein solle, daffelb Zaichen alsbald güetlich vnd vmbsonst fol
gen zu laffen, welches also Ihnen den Geistlichen, außguter Nachbarschafft,
hiemitbewilligt vnd vergonnt sein solle. ,' - -- - --
-
La - mißver
-
- - - - - -- - - - --
--- - -
- ts)
„ . . ."
-
42 ) +-.. . . . . - - „t
. . ."
-
:::::: -
nen, setzen vnd wollen, daß obeingeleibter Vertragin allen vnd jeden feinen
Worten,
- -- ( 43. ). --
Worten, Puncten, Clausuln, Articuln, Inhaltungen, Mainungen vnd be
greiffungen, kräfftigvnd mächtig sein, von baden Theiln, auch sonst von je
dermenniglich, stet, vest, vnd vnverbrüchlich gehalten, vnd Sie sich defen
nachallem einem Inhalt, erfrewen,gebrauchen vndgenießen sollen vnd mögen,
von allermänniglich vnoerhindert. Doch Vns vnd dem heiligen Reich, an
Vnsern, vnd sonst männiglich an seinen Rechten vnd Gerechtigkeiten vnver
riffen vnd vnschädlich. Vnd gebieten darauffallen vnd jeden Churfürsten,
#" geistlichen vnd weltlichen, Prälaten, Grafen, Freyen, Herrn,
Rittern, Knechten, LandsHauptleuthen, LandMarschalchen, Landvögten,
aubtleuthen, Vizdomben, Vogten, Pflegern, Verwesern, Ambtleuthen,
chuldthaien, Landrichtern, Burgermaistern, Richtern, Räthen, Burgern,
Gemaindten, vnd sonst allen andern Vnsern vnd des Reichs, darzu Vnserer
Königreich, Erblichen Fürstenthumb vnd Lande, vnd in sonderheit allen vnd
jeden obberührter beeder Theile Vnderthanen, zugehörigen, vnd verwandten,
geistlichen vndweltlichen, Ernstlich vnd vestiglich, mit disem Brieffe, vnd
wöllen, daßSie mehrgemelten Bischoffenvnd Statt Regenspurg, beyoban
geregtem auffgerichtem Vertrag, vndfürnehmlich darinn vermelter Lehenscef
sion vnd übergab, auch dieser ratification vnd bestätigung, gänzlich blei
ben, deren geruhiglich frewen, gebrauchen vndgeniessen lassen; Infonderheit
auchjetztgemelten beeden Theilen, daß Sie solchem Vertrag, in allem seinem
Inhalt, stracks nach kommen vndgeleben, darwider nichts thun, handlen oder
fürnemmen, noch def jemands andern zuthun gestatten, in kein weiß, als
lieb einem jedem fey, Vifer vnd des Reichs schwere Vngnad vnd Straff,
vnd darzu ein Poen, memblich vierzig Marckh Lötigs Golds, zuvermeiden,
die ein jeder, so offt er freventlich hiewder t)ärte, Vns halb in Vnser vnd
des Reichs Cammer, vnd den andern halben Thail obgemelten Partheyen,
so hierwider beleidigt wurde, vnnachläßlich zubezahlen, verfallen sein solle.
Mit Vrkundt dits Brieffs, beigelt mit Vnserm Keyserlichem anhan
genden Insig. Der geben ist in VnsererStatt Wienn, den drey vndzwan
zigsten Tagdes Monats August, nach Christi Vners lieben HERRNvnd
Seeligmachers Geburt, Fünffzehen hundert vnd im zwey vnd Sibenzigsten,
Vnserer Reiche des Römischen im Zehenden, desHungarischen im Neundten,
vnd des Böheimischen im vier vnd zwanzigsten Jahren. -
MAXIMILIAN -- - -
Vice ac nomine R." Dn. Danielis
ArchiCancellarij Moguntini
Vt.Joh. Bapt. Weber. -
-
-
-
- -
-
- - -
- -
-
- - - -
- -
- -
- -
- - -
- -
-
-
- -
- -
-
-
- -
-
-
- \
-
-
-
-
- - -
-
-
- - -
-
- -
- -
-
-
-
-
- -
- -- - - -
-
- - - - -
- - -
- - - - -
-
-
- - -
-
, ". -
- - - - - T-
-- -
-
-
--
- - -- - -
-
- - -- - -
- - - -
- - -
- - - - - -
-
-
-
- - - - -- - - - -
-
- - - -- -- - -- -
- - -
-
- -
-
-
- - - -
- -
- - -- - -
- -
-
- - -
-
- - -
-
-
- -
- -
- - - -
- - -
-
- - -
-
-
-
.- .- -. - “- -
-
-
-
- -
-
- -
- - -
- -- - -
- - - - - -
-
- - - - - -- -
- -
-
- - - -
- -
- -
- - - - - - -
- - - - -- - - w -
-
- -
- - -
- - -
-
- - - -- - - - - -
-
- - -
-
- - - - -
-- -
-
-
- - - -
-
'- - - -
- - - -
-
- -
- - -
- - -
- -
-
-
-
- - - - - -
-
- - - - - -
- - - - - - -
- -
-
- - - -
- - - -
- -
- -
-
-
- - -
-
-
-
--
- -
- -
- -
- - -
-
- - - -
-
, -
-
- -
-
- - - - -
-
-
- -
-
- - - - -
-
- - -
- - - - -
- -
- - -
- -
-
- - -
-
-
- - -
-
- - - --- -
-- - -
-
-
- -
- - - -- -
-
-
- - - - - -- -
- - -
- --
-
-
-
- - - - - - - - - -
- - -
- - -
- - r
- - -
- - -
-
-- -
-
- - - - - -
-
-
- - -
-
- - -
--
-
- - -
-
- -
-
-
-- - -
-
-
-- -
- -
-
-
-
-
-
- -
- -
-
- -
-
- -
'
-
-" -
-
-
- -
-
-
-
-
-
-
- -
-
-
-
-
-
- -
- -
- -
-
- -
- -
-
-
-
- -
-
- - -
- -
-
-
-
- -
- -
-
- -
-
- ---
-- -
-
-
-
- -
-
- -
- - - -
-
-
- -
- - - -
-
- - -
-
-
- -
-
- - -
- - -
-
- - -
-
- - -
-
-
-
- -
-
- -
-
- -
-
-
- - --
- -
- -
- - -
- -
-
- -
- -
-
--
-
-
- -
-
- -
L -
- - -
- -
-
- -
- - -
-
-
-
- -
- -
-
-
-
-
-
- -
-
-
- -
-
- - -
-
- - -
-
-
- -
- -
-
- -
- -
-
- -
-
-
- - -
- -
-
-
- - - -
-
,
--
-
- -
-
- - - -
- - -
- -
- -
- - -
-
-
- - -
-
- - -
- -
-
-- - -
- -
-
-
- - -
-
- -
-
:
-
-
- -
-
- -
-
'-
---
-
- - -
- -
-
-
-
… - -——--- – – -- - - - - - --
-----
--- -–
-
/
|
-
/ - - -
- -
-
-
-
- -
- ,
-
-
-
-
- -
-
-
*
-
- -
-
-
- -
-
-
-
-
-
- -
-
- - - -
-- -- -
- - -
-
-
-
-
- -
-
-,
--
-
-
- -
- -
'
- -
- -
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- -
-
-
- -
- -
- -
-
… …--
- - - - - -- - -- - - …-- … - - - -
-