13
Prof. Dr.-Ing Dietmar Gross Prof. Dr.-Ing. Peter Wriggers
Festkörpermechanik Institut für Kontinuumsmechanik
Technische Universität Darmstadt Universität Hannover
Hochschulstraße 1 Appelstraße 9a
64289 Darmstadt 30167 Hannover
ISSN 0937-7433
ISBN 978-3-540-89098-0 e-ISBN 978-3-540-89099-7
DOI 10.1007/978-3-540-89099-7
Springer Heidelberg Dordrecht London New York
Dieser dritte Band schließt die Reihe der Aufgaben zum Grundkurs in
Technischer Mechanik ab.
Erfahrungsgemäß bereitet die Kinetik den Studenten besondere
Schwierigkeiten, da neben den Kraftbegriff nun zusätzliche kinemati-
sche Größen treten, die untereinander und mit den Kraftgrößen richtig
verknüpft werden müssen. Wir haben uns daher bemüht, durch zahlrei-
che rein kinematische Aufgaben Verständnis für die bei einer Bewegung
maßgebenden geometrischen Größen und ihre Beschreibung in verschie-
denen Koordinatensystemen zu wecken. Ebenso kann man nur durch
Übung, d.h. durch selbständiges Bearbeiten von Aufgaben, Erfahrun-
gen darüber sammeln, welche der kinetischen Grundgleichungen bei
welcher Aufgabe am einfachsten zum Ziel führt. Häufig gibt es mehrere
Lösungswege, und wir haben diese auch oft nebeneinandergestellt, da-
mit der Leser selbst Vor- und Nachteile erkennen kann. Bewusst haben
wir auf eine frühe Verwendung von Scheinkräften“ verzichtet, da un-
”
zureichende Kenntnisse der Studierenden über Trägheitskräfte“ meist
”
mehr zur Verwirrung als zum Verständnis beitragen.
Die Aufgaben werden - wie auch schon im ersten und zweiten Band -
weitgehend formelmäßig gelöst, da das Aufstellen der Grundgleichungen
und deren allgemeine Lösung zunächst wichtiger als reine Zahlenrech-
nungen sind.
Für das Studium aller drei Bände möchten wir die Studierenden
nochmals ermuntern, sich an den Aufgaben zunächst selbst zu versu-
chen und dabei unter Umständen auch andere Lösungswege einzuschla-
gen. Eine Aufgabensammlung ist nur ein Hilfsmittel beim Studium der
Mechanik. Um zu einem tieferen Verständnis, insbesondere über die
Herkunft und Anwendung der verschiedenen Sätze und Formeln zu ge-
langen, muss der Studierende auch Lehrbücher zur Hand nehmen. Unser
Literaturverzeichnis nennt einige Titel.
Die Aufgabensammlung geht zu einem guten Anteil auf unseren ver-
storbenen Kollegen Prof. Dr. Dr. h.c. Walter Schnell zurück, der auch
bis zur 5. Auflage Mitautor war. Seine Handschrift ist an der vorliegen-
den 9. Auflage, welche wiederum verbessert und um weitere Aufgaben
ergänzt wurde, immer noch zu erkennen.
Dem Springer-Verlag danken wir für die gute Zusammenarbeit und
die ansprechende Ausstattung des Buches. Wir wünschen ihm weiter-
hin eine freundliche Aufnahme bei der Leserschaft und sind für kritische
Anmerkungen und Anregungen dankbar.
7 Schwingungen....................................................... 151
10 Hydrodynamik....................................................... 201
IX
Literaturhinweise
Lehrbücher
Gross, D., Hauger, W., Schröder, J., Wall, W., Technische Mechanik,
Band 3: Kinetik, 10. Auflage. Springer-Verlag, Berlin 2008
Gross, D., Hauger, W., Wriggers, P., Technische Mechanik, Band 4:
Hydromechanik, 7. Auflage. Springer-Verlag, Berlin 2009
Hagedorn, P., Technische Mechanik, Band 3: Dynamik, 3. Auf-
lage. Harri Deutsch, Frankfurt 2006
Bruhns, O. T., Elemente der Mechanik III: Kinetik, Shaker Verlag,
Aachen 2004
Brommund, E., Sachs, G., Sachau, D., Technische Mechanik, 4. Aufla-
ge. Oldenbourg, München 2006
Hibbeler, R.C., Technische Mechanik 3: Dynamik, 10. Auflage.
Pearson-Studium 2006
Magnus, K., Müller, H. H., Grundlagen der Technischen Mechanik,
7. Auflage. Teubner, Stuttgart 2005
Wriggers, P., Nackenhorst, U. u.a., Technische Mechanik kompakt,
2. Auflage. Teubner, Stuttgart 2006
Aufgabensammlungen
Bruhns, O. T., Aufgabensammlung Technische Mechanik 3, Vieweg,
Braunschweig 1999
Dankert, H, Dankert, J., Technische Mechanik, 4. Auflage. Teubner,
Stuttgart 2006
Hauger, W., Lippmann, H., Mannl, V., Aufgaben zu Technische Me-
chanik 1-3. Springer-Verlag, Berlin 2008
Hagedorn, P., Aufgabensammlung Technische Mechanik, 2. Auflage.
Teubner, Stuttgart 1992
Zimmermann, K., Technische Mechanik - multimedial, 2. Auflage. Fach-
buch Verlag, Leipzig 2003
Bezeichnungen
Bei den Lösungen der Aufgaben wurden folgende Symbole verwendet:
↑: Abkürzung für Bewegungsgesetz (Kräftesatz, Impulssatz) in
Pfeilrichtung.
A: Abkürzung für Momentensatz (Drallsatz) bezüglich des Punk-
tes A mit vorgegebener Drehrichtung.
; Abkürzung für hieraus folgt.
Kapitel 1
Kinematik des Punktes
1
2 Kinematik
beschrieben. z r
Aus der Verschiebung dr des Punktes
P in eine Nachbarlage während der Zeit dt
folgt seine Geschwindigkeit
y
s
dr x
v= = ṙ . Bahn
dt
Die Geschwindigkeit ist stets tangential zur Bahn gerichtet. Mit der
Bogenlänge s und |dr| = ds gilt für den Betrag der Geschwindigkeit
ds
v= = ṡ .
dt
Die zeitliche Änderung des Geschwindigkeitsvektors v(t) heißt Be-
schleunigung
dv
a= = v̇ = r̈ .
dt
Die Beschleunigung ist im allgemeinen nicht tangential zur Bahn ge-
richtet!
s P et
Dabei sind:
ρ = Krümmungsradius (Abstand zwischen P und
Krümmungsmittelpunkt M ),
ds
v = ṡ = = Bahngeschwindigkeit,
dt
dv
at = v̇ = = Bahnbeschleunigung,
dt
v2
an = = Normal- oder Zentripetalbeschleunigung.
ρ
Anmerkung: Die beiden Komponenten der Beschleunigung liegen in
der sogenannten Schmiegungsebene. Der Beschleunigungsvektor zeigt
stets ins Innere“ der Bahn.
”
Geradlinige Bewegung
Weg x(t) , 0 P
x
dx
Geschwindigkeit v= = ẋ ,
dt x(t)
dv
Beschleunigung a= = v̇ = ẍ .
dt
Kreisbewegung
Für ρ = r = const und s = rϕ(t) erhält man in natürlichen Koordinaten
Geschwindigkeit v = rϕ̇ = rω , P
Bahnbeschleunigung at = rϕ̈ = rω̇ , r s(t)
ϕ(t)
2
v
Zentripetalbeschleunigung an = = rω 2
r
mit ω = ϕ̇ = Winkelgeschwindigkeit.
4 Kinematische Grundaufgaben
v = vr er + vϕ eϕ , a = ar er + aϕ eϕ
mit
Bahn P
Radialgeschwindigkeit vr = ṙ ,
y r
Zirkulargeschwindigkeit vϕ = rω ,
er
Radialbeschleunigung ar = r̈ − rω 2 , eϕ
ϕ
Anmerkungen:
• Die Formeln lassen sich auch bei einer allgemeinen Bewegung an-
wenden, wenn man x durch s und a durch die Bahnbeschleunigung
at ersetzt. Die Normalbeschleunigung folgt dann aus an = v 2 /ρ.
• Falls die Geschwindigkeit als Funktion des Weges gegeben ist, folgt
die Beschleunigung aus
dv d v2
a=v = ( ) .
dx dx 2
Geradlinige Bewegung 5
Lösung
l1 b1 l2 x2 b2 l1
x1
x1 = b1 + l2 + x2 + b2 + l1 .
Außerdem gilt
x2 = v2 tü , x1 = v1 tü .
00000
11111
(aI = g)
00000
11111
g 2
vI = gt , xI = t .
00000 l
11111
2 x1
00000
11111 (aII = −50 g)
vII = vII0 − 50 gt ,
xII = xII0 + vII0 t − 50 gt2 /2 .
00000
11111
00000
11111
t = t2
Man beachte, dass die Integrationskonstanten xII0 und vII0 hier keine
direkte physikalische Bedeutung haben.
Für t = t2 muss gelten:
Aufgabe 1.3 Eine U-Bahn legt zwischen 2 Stationen einen Weg von A1.3
3 km zurück. Aus der Anfahrbeschleunigung aA = 0, 2 m/s2 , der Brems-
verzögerung aB = −0, 6 m/s2 und der Höchstgeschwindigkeit v ∗ =
90 km/h sollen der Anfahrweg, der Bremsweg, die Wegstrecke der gleich-
förmigen Bewegung und die Fahrzeit ermittelt werden.
Für die Fahrt mit konstanter Geschwindigkeit v ∗ bleibt dann ein Weg
von
s∗ = 3000 − sA − sB = 916 m .
T = tA + t∗ + tB = 203, 31 s = 3, 39 min .
8 Geradlinige
A1.4 Aufgabe 1.4 Ein PKW-Fahrer nähert sich mit einer Geschwindigkeit
von v0 = 50 km/h einer Ampel. Sie springt auf “Rot“, wenn er noch
l = 100 m entfernt ist. Die Rot- und Gelbphase dauert t∗ = 10 s. Der
Fahrer möchte die Ampel gerade dann passieren, wenn sie wieder auf
Grün wechselt.
” ”
a) Mit welcher konstanten Beschleunigung a0 muss der Fahrer brem-
sen?
b) Welche Geschwindigkeit v1 hat er auf Höhe der Ampel?
c) Man zeichne die Diagramme a(t), v(t) und x(t).
t2 l
x = v0 t + a0 .
2 x
Das negative Vorzeichen zeigt an, dass der PKW verzögert wird!
b) Mit der nun bekannten Bremsverzögerung ergibt sich aus der ersten
Gleichung
1000
v1 = v(t∗ ) = 50 · − 0, 78 · 10
3600
m km a [m/s2 ]
= 6, 09 = 21, 9 . 10
s h
t [s]
-0,78
10 t [s]
Bewegung 9
a [m/s2 ] a [m/s2 ]
x [m] v [m/s]
5600
5000
20
1000 x [m]
100 300 360 t [s] 1000 5000 5600
10 Geradlinige
A1.6 Aufgabe 1.6 Die Beschleunigung eines frei fallenden Körpers unter
Berücksichtigung des Luftwiderstandes lässt sich näherungsweise durch
a(v) = g − αv 2 beschreiben. Dabei sind g die Erdbeschleunigung und
α eine Konstante.
Gesucht ist die Fallgeschwindigkeit v(t) eines Körpers, der ohne An-
fangsgeschwindigkeit losgelassen wird.
Lösung Nach der Tabelle auf Seite 4 gilt für gegebenes a(v)
v
dv̄
t = t0 + .
v0 g − αv̄
2
1 1 1 1
t= + dv̄
α g g g
2 α 0 α − v̄ α + v̄
v g
1 g g 1 α +v
= √ − ln( − v̄) + ln( + v̄) = √ ln .
2 gα α α 2 gα g
0
α − v
eϕ − e−ϕ e2ϕ − 1
Mit der Hyperbelfunktion tanh ϕ = ϕ −ϕ
= 2ϕ lässt sich
e +e e +1
das Ergebnis auch schreiben als
g √ v
v= tanh gα t .
α g
α
2 4 6 8 x/l0 2 4 6 8 x/l0
Mit dem nun bekannten a(x) ergibt sich für die Geschwindigkeit (vgl.
Tabelle S. 4)
x x
c x
2
v = v02 +2 a(x̄)dx̄ = v02 +2 − dx̄ = v02 − 2c ln
x̄ x0
x0 x0
; v(x) = ± v02 − 2c ln x/x0 .
Anmerkungen: v
• Das Geschwindigkeits-Weg- v0
Diagramm ist symmetrisch 1
zur x-Achse.
• Die Bewegung kann auch im
Bereich negativer x erfolgen.
Wegen der Unstetigkeit bei 1 x
x = 0 müssen dann neue Glei- x0
chungen unter Berücksichti- 2
ev0 /2c
gung der Richtungsänderung
von a aufgestellt werden.
Senkrechter Wurf 13
Aufgabe 1.9 Ein Ball wird mit einer Geschwindigkeit von v01 = 20 m/s A1.9
senkrecht nach oben geworfen. Zwei Sekunden später wird ein zweiter
Ball mit v02 = 18 m/s ebenfalls senkrecht nach oben geworfen.
z2 = v02 (t − Δt) −
g
2
(t − Δt)2 . 111111
000000
Gleichsetzen von z1 und z2 liefert die Treffzeit t∗ :
g g
v01 t∗ − t∗2 = v02 (t∗ − Δt) − (t∗2 − 2t∗ Δt + Δt2 )
2 2
Δt v02 + 1 2 gΔt
; t∗ = = 3, 16 s .
v02 − v01 + gΔt
Einsetzen in die Gleichung für z1 (oder z2 ) ergibt die gesuchte Höhe
z [m]
H1max = 20, 38
z2 (t)
H = 14, 27
z1 (t)
v01 t v02 t
10
2 t [s]
t∗ = 3, 16
14 Senkrechter
A1.10 Aufgabe 1.10 Ein Ball wird vom Rand einer Klippe, die 50 m über
dem Meeresspiegel liegt, mit einer Geschwindigkeit von 10 m/s senk-
recht nach oben geworfen.
z = v0 t −
g 2 11111
00000
00000
11111
z
00000
11111
t .
2 hmax
zu a) Die Steigzeit T folgt aus der Be- 00000
11111
00000
11111 h = 50 m
00000
11111
dingung v(T ) = 0:
v0
00000
11111
00000
11111
v0 − gT = 0 ; T = .
g
Die Wurfhöhe H wird daher 00000
11111
v02 v2 v2
H = z(T ) = − 0 = 0 .
g 2g 2g
Mit v0 = 10 m/s ergibt sich für die höchste Stelle
v02 102
hmax = h + H = h + = 50 + = 55, 1 m .
2g 2 · 9, 81
zu b) Die Wurfzeit tA bis zum Auftreffen erhält man aus z(tA ) = −h :
g 2 1 +
−h = v0 tA − tA ; tA = 2
v0 ( − ) v0 + 2gh = 4, 37 s .
2 g
Beachte: Das formal mögliche Minuszeichen vor der Wurzel entfällt. Es
führt zu einer negativen Zeit tA .
c) Mit t = tA folgt die Auftreffgeschwindigkeit
m
v(tA ) = v0 − gtA = 10 − 9, 81 · 4, 37 = −32, 87 .
s
Aufgabe 1.11 Die Besatzung eines Freiballons, der mit konstanter Ge- A1.11
schwindigkeit v0 steigt, will die augenblickliche Höhe h0 über dem Bo-
den bestimmen. Zu diesem Zweck lässt sie einen Messkörper aus der
Gondel fallen, der beim Aufschlag explodiert. Nach der Zeit t1 hört die
Besatzung die Detonation.
Schallweg h0 + v0 t1
tS = = .
Schallgeschw. c
Die Gesamtzeit setzt sich aus Fallzeit und Schallzeit zusammen:
v0 2gh0 h0 + v0 t1
t 1 = t K + tS = 1+ 1+ + .
g v02 c
Lösung Für P1 folgt aus at1 = const = v̇ unter Beachtung der An-
fangsbedingungen s01 = 0, v01 = 0
1
v1 = at1 t , s1 = at1 t2 .
2
Für P2 ergibt sich aus at2 = 0 mit s02 = 0, v02 = rω2
v2 = rω2 , s2 = rω2 t .
zu b) Im Punkt B ist
πr πr
s(tB ) = = c t2B ; tB = ,
2 2c
πr √
v(tB ) = 2c tB = 2c = 2πrc .
2c
zu c) Aus
v2 4c2 t2
at = v̇ , an = =
r r
folgen mit v̇ = 2c und c t2 = s die Ergebnisse
4cs
at = 2c , an = .
r
; v= 2gR sin ϕ .
Anmerkungen:
• In A ist at = g und an = 0.
(Der Punkt hat eine reine Tangentialbeschleunigung.)
• In B ist at = 0 und an = 2g.
(Reine Normalbeschleunigung nach oben.)
• Mit der Höhendifferenz
√ h = R sin ϕ lässt sich die Geschwindigkeit
durch v = 2gh darstellen.
Kreisbewegung 21
A1.18 Aufgabe 1.18 Ein Punkt bewegt sich in einer Ebene mit der konstanten
Bahngeschwindigkeit v0 längs der Bahnkurve r(ϕ) = b eϕ (Logarithmi-
sche Spirale). Für t = 0 sei ϕ = 0.
Mit v = v0 und
dr dϕ dr
ṙ = = ϕ̇ = ϕ̇b eϕ
dϕ dt dϕ
erhält man durch Einsetzen
√
v0 = ϕ̇2 b2 e2ϕ + b2 e2ϕ ϕ̇2 = 2 b eϕ ϕ̇ .
und damit
√
ṙ = ϕ̇b eϕ = v0 / 2 = const .
und
ar = r̈ − rϕ̇2 = −2κl − l(1 − κt21 )4κ2 t21
= −1, 07 m/s2 , ar aϕ
aϕ = rϕ̈ + 2ṙϕ̇ = l(1 − − 2 · 2κlt1 2κt1
κt21 )2κ
π
= −2, 34 m/s2 ,
4
a
a = a2r + a2ϕ = 2, 57 m/s2 .
ϕE = κt2E = 1
(=57, 3◦ ) .
24 Ebene Bewegung
A1.20 Aufgabe 1.20 Von der Bewegung eines Punktes in einer Ebene sind
die Radialgeschwindigkeit vr = c0 = const und die Radialbeschleuni-
gung ar = −a0 = const gegeben.
aϕ = rϕ̈ + 2ṙϕ̇
mit Bahn
v
a0 1 a0
ϕ̇ = ω = und ϕ̈ = −
c0 t 2 c0 t3
vr
zu vϕ
1 a
0 a0 3 a0 c0
aϕ = c0 t − + 2c0 = .
2 c0 t3 c0 t 2 t ϕ
√
Anmerkung: Die Zirkulargeschwindigkeit ist vϕ = rω = a0 c0 t =
c0 ϕ/2 .
in Polarkoordinaten 25
1111111111
0000000000
quelle wirft einen Lichtstrahl auf
einen Wandschirm. Der Lichtpunkt
P soll sich mit konstanter Geschwin- P v0
digkeit v0 bewegen.
r0
Welchem Gesetz muss die Win-
kelbeschleunigung ϕ̈(ϕ) der Licht- ϕ
quelle genügen? Man stelle ϕ̇(ϕ)
und ϕ̈(ϕ) in Diagrammen dar.
ϕ̇
v0
r
π π ϕ
−
2 2
ϕ̈
π π ϕ
−
2 2
Lösung Aus der Bahngleichung r(ϕ) für die Bewegung der Katze folgen
die Geschwindigkeitskomponenten
dr dϕ R R
vr = ṙ = = ϕ̇ und vϕ = rϕ̇ = ϕϕ̇ .
dϕ dt π π
Daher gilt für die konstante Bahngeschwindigkeit
R
R dϕ
vK = vr2 + vϕ 2 = ϕ̇ 1 + ϕ2 = 1 + ϕ2 .
π π dt
Trennung der Veränderlichen und Integration führen auf
t ϕ
R
vK dt̄ = vK t = 1 + ϕ̄2 dϕ̄ .
π
0 0
Mit
1
1 + x2 dx = x 1 + x2 + arsinh x
2
erhält man daraus t(ϕ):
R
vK t = ϕ 1 + ϕ2 + arsinh ϕ .
2π
Die Zeit, nach der Maus und Katze am Loch ankommen, errechnet sich
aus der Geschwindigkeit der Maus zu
AL πR
T = = .
vM vM
d(m v)
= ṗ = F
dt
mit F = F i und dem Impuls
p = mv .
Da die Masse konstant ist, kann das Bewegungsgesetz auch in der Form
Anmerkungen:
• Das Bewegungesetz gilt in dieser Form nur in einem Inertialsystem
(= absolut ruhendes System, vgl. auch Kapitel 8),
• Körper endlicher Abmessungen können als Massenpunkte aufgefasst
werden, sofern ihre Abmessungen keinen Einfluss auf die Bewegung
haben.
t
mit dem Kraftstoß (Antrieb) F = F dt̄. Wirken keine Kräfte
t0
(F = 0), so bleibt der Impuls erhalten:
p = m v = const .
dL(0)
= M (0) .
dt
L(0) = r × m v = const .
1
kinetische Energie : Ek = m v2 ,
2
Arbeit der Kraft F : W = dW = F · dr , dr α
F
dW = F · dr = |F | |dr| cos α. m
Einige Potentiale
Gravitationspotential Ep = mg z
mg z
(nahe Erdoberfläche)
Mm M m
Gravitationspotential Ep = −f r
r
(allgemein)
Gravitationskonstante f = 6, 673 · 10−11 m3 /kg s2
x
1 F
Federpotential Ep = cx2 c
2
Leistung
dW
P = =F ·v = Leistung einer Kraft,
dt
dϕ
P =M· = M · ω= Leistung eines Momentes.
dt
Sonderfall z0 = 0 :
2 1 2
tw = v0 sin α , w= v0 sin 2α .
g g
Geradlinige Bewegung 31
zu b) Aus der Bedingung v(xE ) = 0 (Ruhe) ergibt sich für die zurück-
gelegte Strecke xE
v2
0 = v02 + 2a0 xE ; xE = − 0 .
2a0
A2.2 Aufgabe 2.2 Ein PKW ohne ABS soll aus der Geschwindigkeit
v0 = 100 km/h durch eine Vollbremsung (Rutschen) zum Stillstand
gebracht werden.
a) Wie groß sind die Bremszeit und der Bremsweg, wenn der Reibungs-
koeffizient zwischen nasser Fahrbahn und Reifen μ = 0, 35 beträgt?
b) Wie ändern sich die Ergebnisse bei trockener Fahrbahn mit μ = 0, 8?
R = μN N
folgt
a = −μg .
Integration liefert mit v(t = 0) = v0 und x(t = 0) = 0
1
v(t) = v0 − μgt , x(t) = v0 t − μgt2 .
2
Die Bremszeit berechnet sich dann aus der Bedingung v = 0 zu
v0
tB = ,
μg
und der Bremsweg wird
v02 v2 v2
xB = x(tB ) = − 0 = 0 .
μg 2μg 2μg
Beachte: tB und xB sind umgekehrt proportional zu μ.
zu a) Mit den gegebenen Zahlenwerten für die nasse Straße erhält man
100 · 1000
tB = = 8, 1 s ,
3600 · 0, 35 · 9, 81
100 2 1
xB = = 112 m .
3, 6 2 · 0, 35 · 9, 81
zu b) Die Werte verringern sich bei trockener Straße auf
0, 35 0, 35
tB = 8, 1 · = 3, 55 s , xB = 112 · = 49 m .
0, 8 0, 8
Anmerkung: Autofahrer mögen diesen Zahlen entnehmen, welchen Ab-
stand man - unter zusätzlicher Beachtung einer Schrecksekunde - zweck-
mäßig einhalten sollte!
Bewegung 33
oder
dv k
ẍ = = g − k1 v 2 mit k1 = . ẋ
dt m
zu a) Trennung der Veränderlichen und Integration
führt auf
v t
dv̄ G = mg
= dt̄ ,
v0 g − k1 v̄
2
0
wobei wir die Zeit von der Fallschirmöffnung zählen. Mit dem Grun-
dintegral
dz 1
= √ artanh( B/A z)
A − Bz 2 AB
v
findet man daraus
v vg
1
√ artanh k1 /g v̄ =t
gk1 v0 v0
bzw. t
g
k1
v(t) = tanh gk1 t + artanh v0 .
k1 g
Dasselbe Ergebnis erhält man auch aus der Überlegung, dass im Grenz-
fall die Beschleunigung Null ist:
g G
a = g − k1 vg = 0 ; vg =
2
= .
k1 k
34 Geradlinige
Lösung Während die Kiste fällt, hat die Beschleunigung den Wert g.
Nach dem Auftreffen auf den Boden wird der
Schaumstoff (= Feder) zusammengedrückt
und die Masse erfährt eine Beschleunigung
nach oben. Es gilt dann
mg
↑ : m a = −mg + c δ .
δ
111111111
000000000
000000000
111111111
Mit amax = 4g folgt die maximale Federzu- c
sammendrückung
5mg
δmax = = 5 cm .
c
Die zulässige Fallhöhe lässt sich damit aus dem Energiesatz
errechnen:
Zustand 1 Zustand 2
l
h
11111111
00000000 δmax
1111111111
0000000000 00000000
11111111
l
1 2
Ek1 = 0 , Ep1 = mg(l+h) , Ek2 = 0 , Ep2 = mg(l−δmax )+ cδmax .
2
Einsetzen liefert
1 c 2 15 mg
h= δmax − δmax = = 7, 5 cm .
2 mg 2 c
Bewegung 35
Lösung zu a) Wir schneiden das Seil und stellen für die 3 Teile die
Grundgleichungen auf, wobei wir zuerst ein Rutschen nach oben an-
nehmen:
G1 = m 1 g A S2
x1 S1
S1
S2 x2
R N G2 = m 2 g
: m1 a1 = S1 − R − G1 sin α, A : S1 = S2 , ↓ : m2 a2 = G2 − S2 ,
: N = G1 cos α, R = μN .
Dieser Fall tritt für a < 0, d.h. für m1 (sin α − μ cos α) > m2 ein.
zu b) Unabhängig von der Bewegungsrichtung gilt
S = S2 = S1 = G2 − m2 a2 = m2 (g − a) .
1111111
0000000
Masse m liegt so auf einer glatten Unterlage,
0000000
1111111
dass sie mit der Länge e überhängt.
0000000
1111111
e
Gesucht ist der Bewegungsablauf, wenn
die Kette aus der Ruhelage sich selbst
überlassen wird. 0000000
1111111
Lösung 1. Weg: Alle Kettenglieder erfahren die gleiche Verschiebung,
Geschwindigkeit und Beschleunigung. An der Ecke erfolgt nur eine
Richtungsänderung wie bei einer Umlenkrolle. Wir können daher die
Kette als eine einzige Masse betrachten, bei der sich nur die antrei-
bende Kraft mit der Länge x des überhängenden Teiles ändert. Das
Bewegungsgesetz lautet daher mit a = ẍ
x g 1111111
0000000
ma = m g ; ẍ − x = 0 .
l l 0000000
1111111
0000000
1111111
Diese DGL 2. Ordnung mit konstanten
Koeffizienten hat die Lösung 0000000
1111111
0000000
1111111
x
m g
l
x
g g
x(t) = A cosh t + B sinh t.
l l
Die Integrationskonstanten folgen aus den Anfangsbedingungen
ẋ(0) = 0 ; B = 0 g
; x(t) = e cosh t.
x(0) = e ; A = e l
Diese Lösung gilt natürlich nur für x ≤ l. Ist die Kette völlig abgelaufen
(xE = l), so gilt
g
ẍE = l=g,
l
d.h. die Kette fällt dann im freien Fall.
2. Weg: Wir schneiden an der Ecke x−l
auf und wenden das Bewegungsgesetz m
l
auf jedes Teil an: S
d l−x d m m S
m ẋ = S , xẋ = xg−S .
dt l dt l l
Eliminieren von S führt wieder auf die
x x
DGL m
l
g
ẍ − x = 0 .
l
Schiefer Wurf 37
1111111111
0000000000
Wurfbahnen sollen dabei in ein und
0000000000
1111111111
derselben vertikalen Ebene liegen. (Der t=0 α
Luftwiderstand sei vernachlässigbar.)
P
ẋ(0) = v0 cos α ,
ż(0) = v0 sin α
durch Integration
1
x = v0 t cos α , z = − gt2 + v0 t sin α .
2
Da die Lösung zur Zeit t1 für beliebige Winkel gesucht ist, muss α
eliminiert werden. Quadrieren und Addieren liefert
⎫
x21 = (v0 t1 )2 cos2 α ,⎪
⎬
z
g 2 ⎪
z1 + t21 = (v0 t1 )2 sin2 α ⎭ t1 α3
t1
2
α1
g 2 2 r
P x
; x21 + z1 + t1 = (v0 t1 )2 . α2
2 M
11
00
werden zwei Punktmassen mit derselben v0 α2
Geschwindigkeit v0 unter zwei verschiede-
00
11
00
11
nen Winkeln α1 und α2 geworfen. Es wird α1
00
11
beobachtet, dass beide Massen den Boden
an derselben Stelle treffen.
Wie hoch ist der Turm?
0000000000
1111111111
0000000000
1111111111
Lösung Nach Seite 30 lautet die Gleichung der Wurfparabel
2
g x − x0
111
000
z − z0 = − + (x − x0 ) tan α .
2 v0 cos α z
000
111
Wir legen den Koordinatenursprung in die
Turmspitze. Dann wird x0 = z0 = 0, und 000
111
000
111
x
der Auftreffpunkt hat die noch unbekann-
ten Koordinaten x = l, z = −h. Für die 000
111
h
g l2
1111111111
0000000000 l
−h = − 2 + l tan α1 ,
2 v0 cos2 α1
g l2
−h = − + l tan α2 .
2 v02 cos2 α2
Gleichsetzen liefert für die horizontale Entfernung l:
2v02 1
l= .
g tan α1 + tan α2
Damit errechnet sich aus der 1. Gleichung die gesuchte Höhe
g 2v02 2 1 1 2 2v 2 tan α1
h=+ 2 2
− 0
2v0 g cos α1 tan α1 + tan α2 g tan α1 + tan α2
2v02 1
= .
g (tan α1 + tan α2 ) tan(α1 + α2 )
Lösung Nach dem Newtonschen Grundgesetz gilt für die beiden Kom-
ponenten der Bewegung:
z H
→ : mẍ = −mc0 ẋ2 , ↑ : mz̈ = −mg . mg
Integration liefert unter Beachtung der Anfangsbe- x
dingungen x(0) = 0, z(0) = h, ẋ(0) = v0 , ż(0) = 0:
ẋ t
dx̄˙ 1
= −c 0 dt̄ ; ẋ = ,
˙2
v0 x̄ 0
1 +c t
v0 0
x t
1 1
dx̄ = dt̄ ; x = ln(1 + c0 v0 t)
0 0
1 + c t̄ c0
v0 0
g
ż = −gt , z = − t2 + h .
2
Die Zeit tB bis zum Auftreffen folgt aus zB = 0 zu
2h
tB = ,
g
1 2h
xB = x(t = tB ) = ln 1 + c0 v0 .
c0 g
Dasselbe Ergebnis folgt auch aus der Formel für die Wurfweite auf
Seite 30 mit z0 = h und α → 0.
40 Energiesatz
A2.10 Aufgabe 2.10 Eine Rakete verlässt die Erdoberfläche mit einer An-
fangsgeschwindigkeit v0 (ohne weiteren Antrieb) senkrecht nach oben.
a) Man berechne ihre Steighöhe H unter Beachtung der Änderung
der Erdbeschleunigung und unter Vernachlässigung von Widerstands-
kräften.
b) Wie groß muss v0 sein, wenn die Rakete des Schwerefeld der Erde
verlassen soll? (Erdradius R = 6370 km)
Anmerkungen:
• Man beachte, dass eine Rakete in Wirklichkeit nicht mit einer an der
Oberfläche erteilten Anfangsgeschwindigkeit ohne weiteren Antrieb
die Erde verlässt!
• Die zum Erreichen der Fluchtgeschwindigkeit“ erforderliche kine-
”
tische Energie beträgt Ek0 = mgR.
Kreisbewegung 41
: man = N − mg cos ϕ
an ϕ
mit an = v 2 /l ergibt sich in der Lage ② (ϕ = π)
daher für den Grenzfall N = 0: N
mv22 mg
= mg ; v22 = gl .
l
Damit wird
v02 = gl + 3gl ; v0 = 2 gl .
v 2 = 2gl(cos ϕ − cos ϕ0 ) .
0
1
Einspannstelle in Abhängigkeit von der Lage
ϕ der Kugel. g
↑: AV = N sin ϕ = 3G sin2 ϕ , ϕ
N
←: AH = N cos ϕ = 3G sin ϕ cos ϕ
R cos ϕ
3
= − G sin 2ϕ , MA AV
2
3 AH
A : MA = −N R cos ϕ = − GR sin 2ϕ . A
2
Lösung Das Gewicht der Hülse wird von der Stange gehalten und ist
für den Bewegungsablauf ohne Einfluß. Aus dem Bewegungsgesetz
: mat = −R ,
: man = N at N
2
folgt mit der Kinematik at = v̇, an = v /r und
dem Reibungsgesetz R = μN R
an
2
v
mv̇ = −μm .
r
Trennung der Veränderlichen und Integration ergibt
v t
dv̄ μ v0
2
=− dt̄ ; v(t) = μv0 .
v0 v̄ 0 r 1 + r t
Nochmalige Integration liefert den Weg s:
s t
dt̄ r μv0
ds̄ = v0
1 + μ v0 t̄ ; s(t) = μ ln (1 + r t) .
0 0 r
Die Zeit t1 , in der die Geschwindigkeit auf v0 /10 abgesunken ist, be-
rechnet sich zu
v0 v0 9r
= μv ; t1 = .
10 1 + r 0 t1 μv0
Aufgabe 2.15 Ein Wagen (Gewicht mg) fährt durch eine Kurve (Haf- A2.15
tungszahl μ0 ), deren Krümmung 1/ρ proportional mit dem Weg s zu-
nimmt: s = A2 /ρ (Klotoide). Zur Zeit t0 = 0 befindet er sich bei s0 = 0
und hat eine Anfangsgeschwindigkeit v0 .
Bei welcher Geschwindigkeit v, wann und wo fliegt der Wagen aus der
”
Kurve“, wenn er
a) mit konstanter Geschwindigkeit fährt,
b) mit konstanter Verzögerung a0 abgebremst wird?
Geg.: A = 35 m, μ0 = 0, 6, a0 = g/4, v0 = 72 km/h.
2
; vρ2 = μ20 g 2 − a20 .
Mit v = v02 − 2a0 s = v0 − a0 t (konstante Verzögerung) und s = A2 /ρ
folgen daraus
v 2
0
s2 = 4a − ( + ) v02 2 − A2
μ2 g 2 − a2 = 22, 7 m ,
0 4a 0 2a 00 0
v2 = v02 − 2a0 s2 = 61, 2 km/h , t2 = v0 a−0 v2 = 1, 22 s .
46 Ebene Bewegung
ẍ + k2 x = 0 , ÿ + k2 y = 0 .
Der Massenpunkt bewegt sich danach auf einer Ellipse, die für
k = v0 /r0 zum Kreis entartet.
auf gekrümmter Bahn 47
r1 + r2 r2 − r1
a= , e = a − r1 = , b2 = a2 − e2 = r1 r2
2 2
und der Krümmungsradius bei A (Ellipsenscheitel)
b2 2r1 r2
ρ= = .
a r1 + r2
In A hat die Gravitationskraft den Betrag F = mg(R/r1 )2 . An die-
ser Stelle liefert damit das Bewegungsgesetz auf der Kreisbahn (vor
Geschwindigkeitsänderung)
2
v2 R g
m 1 = mg ; v1 = R
r1 r1 r1
und auf der Ellipsenbahn (nach Geschwindigkeitsänderung)
2
v2 R g 2r2
m A = mg ; vA = R .
ρ r1 r1 r1 + r2
Daraus folgt die erforderliche Geschwindigkeitsänderung
g 2r2
ΔvA = vA − v1 = R −1 .
r1 r1 + r2
48 Arbeit
00
11 K
1010
Lösung zu a) Für die Arbeit 00
11
W = F · dr = |F | cos α |dr|
erhält man mit |F | = const = S, cos α = const = cos 28◦ und |dr| = ds:
A2.19 Aufgabe 2.19 Welche Arbeit ist erforderlich, um einen Körper vom
Gewicht G = 1 N von der Erdoberfläche (Erdradius R) in die Entfer-
nung r0 des Mondes (r0 = 60 R) zu bringen?
S = G(sin α + μ cos α) .
Die von der Winde aufzunehmende Leistung beträgt bei einem Wir-
kungs grad η:
P G
PA = = (sin α + μ cos α)v0 .
η η
Aufgabe 2.21 Ein Schiff fährt mit einer Antriebsleistung von 25000 PS A2.21
in 7 Tagen 4000 Seemeilen.
Wie groß ist die durchschnittliche Widerstandskraft Fw ?
M = rR .
↑ : mat = R ,
wobei at = rω̇. Durch Einsetzen und Integration erhält man mit der
Anfangsbedingung ω(t = 0) = 0:
R M
ω= t= 2 t.
rm r m
Aus der Bedingung ω(t1 ) = ω0 folgt das erforderliche Antriebsmoment
r2 mω0
M= .
t1
Da M und ω0 um die gleiche Achse drehen, ergibt sich für die erforder-
liche Antriebsleistung (vgl. Seite 30)
r2 mω02
P = M · ω 0 = M ω0 = .
t1
11111111111
00000000000
H
a) wieder genau auf dem Fuß des α
Spielers treffen soll,
b) den Kopf des Spielers (Höhe
00000000000
11111111111 e
H) treffen soll?
Wir können daher in der Aufgabe die Reflexion an der Wand durch
eine Spiegelung ersetzen und uns die Bahn durch die Wand hindurch
fortgesetzt denken.
H
α
x
e e
A2.24 Aufgabe 2.24 Ein Kind (Masse m) hüpft auf einer Sprungmatte peri-
odisch mit der Absprunggeschwindigkeit v0 senkrecht nach oben.
Während der Kontaktzeit
Δt mit der Matte ist die
Kontaktkraft K(t) drei- K
ecksförmig. K0
z
Man bestimme die erfor-
derliche Amplitude K0 der
Kontaktkraft und die Peri- t
ode T0 der Sprungbewegung. Δt T0
Damit liefert die erste Gleichung t1 = 2v0 /g, und wir erhalten
2v0 2T0 2v
0
T0 = t1 + Δt = + Δt , K0 = mg = 2 + 1 mg .
g Δt gΔt
r02
L = m r2 ω = m r02 ω0 ; ω = ω0 .
r2
Der zeitliche Verlauf von r(t) ist durch die konstante Fadengeschwin-
digkeit ṙ = −u0 vorgegeben:
r(t) = r0 − u0 t .
m 2 2 m 1
= r0 2ω0 − (r0 ω0 )2 = mr02 ω02 .
2 2 2 2
L = const ; LA = L B .
Massenpunktsystem: mj
Auf die Masse mi wirken
die äußere Kraft F i
und die inneren Kräfte S F ji
F ij = −F ji . Bleiben die
Abstände r ij zwischen r ij
den Massen konstant, F ij
so liegt ein starrer rS
Punkthaufen vor.
z
ri mi
0
Fi
x y
mit m= mi Gesamtmasse,
=
ps = mṙ s = mi ṙ i = pi =
Gesamtimpuls.
,
mv s − mv s0 = F
dL(0)
= M (0)
dt
des Massenpunktsystems 57
(0)
mit L(0) = r i × mi v i = Li
= Gesamtdrehimpuls,
M (0)
= ri × F i = Gesamtmoment.
Θa ϕ̈ = Ma ,
mit Θa = ri2 mi
= Massenträgheitsmoment bezügl. a-a,
ri
= senkrechter Abstand von der Achse a-a.
Arbeitssatz: Die Änderung der kinetischen Energie ist gleich der Sum-
me der Arbeiten W (a) der äußeren Kräfte und W (i) der inneren Kräfte:
mit Ek = mi vi2 /2 = kinetische Energie,
W (a) = F i · dr i = Arbeit der äußeren Kräfte,
W (i) = F ij · dr ji = Arbeit der inneren Kräfte.
(i) (a)
Ek + Ep(i) + Ep(a) = Ek0 + Ep0 + Ep0 = const
m(t) a = F + S
① ←: m1 ẍ1 = N1 sin α , ① N1
y
m2 g
↓ : m1 ÿ1 = m1 g − N2 + N1 cos α ,
② ←: m2 ẍ2 = −N1 sin α , m1 g
↓ : m2 ÿ2 = m2 g − N1 cos α . N2
Da sich der Keil ① horizontal bewegt und der Keil ② auf ihm abgleitet,
lauten die kinematischen Beziehungen
x1
ÿ1 = 0 , α y2
y2 = (x1 − x2 ) tan α ; ÿ2 = (ẍ1 − ẍ2 ) tan α . x2
Damit stehen sechs Gleichungen für die sechs Unbekannten (ẍ1 , ÿ1 , ẍ2 ,
ÿ2 , N1 , N2 ) zur Verfügung. Durch Eliminieren von N1 und N2 folgen
m2 g tan α
ẍ1 = m1 , ÿ1 = 0 ,
1+ 1+ m 2
m1 tan α
2
m2 g tan2 α
1+ m
g tan α 1
ẍ2 = − , ÿ2 = .
1+ 1+ m 2 2
m1 tan α 1+ 1+ m 2 2
m1 tan α
① ↑ : m1 ẍ1 = 2S − m1 g , ② ↓ : m2 ẍ2 = m2 g − S .
a
m2
ΘA ϕ̈ = MA
① → : m1 ẍ1 = F − R ,
① R
② → : m2 ẍ2 = R F
folgt mit dem Reibungsgesetz
R = μN = μm2 g für die Be- m1 g
schleunigungen der beiden Körper A B
F − μm2 g
ẍ1 = , ẍ2 = μg .
m1
Zweifache Integration liefert unter Berücksichtigung der Anfangsbedin-
gungen x1 (0) = x2 (0) = 0, ẋ1 (0) = ẋ2 (0) = 0:
F − μm2 g
ẋ1 = t, ẋ2 = μgt ,
m1
F − μm2 g t2 t2
x1 = , x2 = μg .
m1 2 2
Die Kiste fällt vom Wagen, wenn gilt
x1 − x2 = l .
Einsetzen liefert
F − μm2 g T 2 T2 2lm1
− μg =l ; T = .
m1 2 2 F − μg(m1 + m2 )
62 Haftung bei Massenpunktsystem
→ : mv0 = m2 v2 cos α2 ,
↑: 0 = m1 v1 − m2 v2 sin α2 .
Hieraus errechnet sich mit m = m1 + m2
v0
m1 = m tan α2 ,
v1
v0
v2 = .
cos α2 − vv01 sin α2
b) Zählen wir die Zeit t von der Explosion aus, so folgt mit |yi | =
vi t sin αi für die Schwerpunktslage
1
ys = (m1 y1 + m2 y2 )
m
1 v0 v0 (−v sin α ) !
0 2
= m tan α2 v1 t + m − m tan α2 t
m v1 v1 cos α2 − v1 sin α2
v0
= 0.
A3.7 Aufgabe 3.7 Der Körper mit der Masse m1 trifft auf ideal glatter
Bahn mit der Geschwindigkeit v auf den Körper der Masse m2 und
verbindet sich mit ihm. Anschließend trifft der Verbund über eine Feder
(Federkonstante c) auf den Körper der Masse m3 .
m1 m2 c m3 g
v
a) Wie groß darf v sein, damit m3 in Ruhe bleibt, wenn die Bahn an
der Stelle von m3 rauh (Haftungskoeffizient μ0 ) ist?
b) Wie groß ist die Geschwindigkeit von m3 nach dem Zusammenprall,
wenn die Bahn auch an der Stelle von m3 ideal glatt ist?
Aufgabe 3.8 Ein Jäger der Masse m1 sitzt in einem Boot der Masse A3.8
m2 = 2m1 , das reibungsfrei durch das Wasser gleiten kann.
a) Mit welcher Geschwindigkeit vB1 bewegt sich das Boot, wenn der
Jäger aus dem ursprünglich ruhenden Boot eine Kugel der Masse m3 =
m1 /1000 mit einer Geschwindigkeit v0 = 500 m/s abschießt?
b) In welche Richtung bewegt sich das Boot nach einem zweiten Schuss,
der unter 45◦ gegenüber dem ersten erfolgt?
→: (m1 + m2 − m3 )vB1 − m3 v0 = 0 .
Daraus ergibt sich für die Geschwindigkeit nach dem ersten Schuss
1
m3 1000 500 m
v0 = ≈ 0, 167
1
vB1 = 500 = .
m 1 + m2 − m3 2999 s
1+2−
1000
Das Vorzeichen zeigt an, dass das Boot sich entgegengesetzt zum Ge-
schoss bewegt (vB1 zeigt in positive x-Richtung).
b) Wir müssen jetzt den
Impulserhaltungssatz in bei- wB2
m1 + m2 α
den Richtungen anwenden.
Unter Beachtung der positi- vB2
45◦
ven Koordinatenrichtungen y
m3
gilt:
v0 x
wB2
; tan α = = 0, 414 ; α = 22, 5◦ .
vB2
66 Raketenbewegung
A3.9 Aufgabe 3.9 Eine Rakete mit der Startmasse m0 (einschließlich Treib-
stoffmasse mT ) wird zur Zeit t = 0 vertikal abgefeuert. Der Massen-
durchsatz μ und die Ausstoßgeschwindigkeit w seien zeitlich konstant.
a) Gesucht ist der Geschwindigkeitsverlauf der Rakete bei Vernachlässi-
gung des Luftwiderstandes und bei konstanter Erdbeschleunigung g.
b) Wie groß ist die Geschwindigkeit bei Brennschluss für mT = 0, 8 m0 ,
Brenndauer ts = 2 min und w = 2000 m/s?
c) Wie groß sind die Beschleunigungen beim Abheben und bei Brenn-
schluss?
Lösung a) Nach der Raketengleichung gilt
dv mg v
↑ : m(t) = −m(t)g + S .
dt
Mit
S = μw , m(t) = m0 − μt
Die Bewegung eines starren Körpers lässt sich aus einer Translation
und einer Rotation zusammensetzen.
Räumliche Bewegung
Der Zusammenhang zwischen den Orten,
den Geschwindigkeiten und den Beschleu-
nigungen der Punkte A und P eines starren
P
Körpers ist gegeben durch
ω
r P = r A + r AP , r AP
A
v P = v A + ω × r AP ,
z rA
aP = aA + ω̇ × r AP + ω × (ω × r AP )
x y
mit ω =
Winkelgeschwindigkeitsvektor.
Anmerkungen:
• ω zeigt in Richtung der momentanen Drehachse.
• Sind v A , aA , ω und ω̇ bekannt, so folgen aus den obigen Gleichun-
gen v P und aP für jeden beliebigen Punkt P des Körpers.
Ebene Bewegung
Mit ω = ωez = ϕ̇ez , r AP = rer folgt
v P = v A + v AP ,
er
aP = aA + aAP
t
+ aAP
n
. y eϕ
P
Dabei sind r AP
r
A
v AP = ω × r AP = ωreϕ (⊥ zu r AP )
aAP
t
= ω̇ × r AP = ω̇reϕ (⊥ zu r AP ) ϕ
x
aAP
n
= ω × (ω × r AP ) = −ω 2 rer ( zu r AP )
P aP aA
vP vP A = rω
r
A
vA
atP A = rω̇ anP A = rω 2
aA vA
Momentanzentrum
Die ebene Bewegung eines starren Körpers
mit der momentanen Winkelgeschwindig- vA
keit ω kann als reine Rotation um den mo- A
mentanen Pol Π (Momentanzentrum, Ge-
schwindigkeitspol) aufgefasst werden:
ρA vB
v A = ρA ω , ω B
Π ρB
vB = ρB ω .
Rollende Kreisscheibe A vA
Der geometrische Ort des Geschwindig- r
keitspols ist gegeben durch: v0
0
v0 = rω , ω
vA = 2rω .
Π
70 Geschwindigkeit, Beschleunigung
vA vA
lω = ϕ
cos ϕ
vA
; ω = ϕ̇ = ,
l cos ϕ vB vBA = lω
vB = vA tan ϕ .
lω 2
aB = aA tan ϕ +
cos ϕ atAB = lω̇
2
vA
= aA tan ϕ + .
l cos3 ϕ
A x
Winkelgeschwindigkeit 71
vA
ẋA = lϕ̇ cos ϕ ; ω = ϕ̇ = ,
l cos ϕ
2
ϕ̇ vA
ÿB = aB = −v̇A tan ϕ − vA 2
= −aA tan ϕ − .
cos ϕ l cos3 ϕ
Beachte: Da y positiv nach oben gezählt wird, haben ẏB und ÿB ein
negatives Vorzeichen.
B l sin ϕ
vA = ωl cos ϕ Π
vA vB l cos ϕ
; ω= ,
l cos ϕ l ϕ
vB = ωl sin ϕ = vA tan ϕ . vA
A
00
11
konstanter Winkelgeschwindig- r l
keit ω. ω K
Man bestimme analytisch die
Geschwindigkeit und die Be-
11
00
schleunigung des Kolbens K.
0
1
0
1
xK = r cos ϕ + l cos ψ r ψ
l
0
1
ϕ = ωt
folgen mit ϕ̇ = ω = const
11111
00000 x
K
−lψ̇ 2 cos ψ .
Die noch unbekannten Größen sin ψ, cos ψ, ψ̇ und ψ̈ ergeben sich aus
der Bedingung, dass der Kolben horizontal geführt wird:
yK = 0 = r sin ϕ − l sin ψ ,
r sin2 ϕ cos2 ϕ
ẍK = −rω 2 cos ϕ − − .
l cos ψ cos3 ψ
Winkelgeschwindigkeit 73
0110
Aufgabe 4.3 Der Ausleger mit A4.3
Rolle und Tragseil wird über
10
ein zweites horizontales Seil v
1010
mit der Geschwindigkeit v r
eingeholt. Rutschen zwischen
Tragseil und Rolle ist dabei
1010
l
ausgeschlossen.
1010
α
Wie groß sind die Winkelge- G
schwindigkeiten von Ausleger
und Rolle für α = 45◦ ?
vP v
ω= √ = .
2r r
74 Geschwindigkeit
2
vG = (2lω1 )2 + (lω2 )2 − 2 · 2lω1 lω2 cos(π − ϕ2 + ϕ1 )
ϕ 2 − ϕ1 ϕ2 − ϕ1
= 16l2 ω12 cos2 ,
2 vA = 2lω1
vG
ϕ 2 − ϕ1
; vG = 4lω1 cos ,
2
aA = 2lω12
; aG = 2lω12 5 + 4 cos(ϕ2 − ϕ1 ) . ϕ 2 − ϕ1
anGA = lω22 aG
Die Aufgabe lässt sich auch lösen, indem man die Komponenten des
Ortsvektors nach der Zeit differenziert. Mit ϕ̇1 = ω1 und ϕ̇2 = ω2 = 2ω1
ergibt sich
xG = 2l cos ϕ1 + l cos ϕ2 ,
ẋG = −2l ϕ̇1 sin ϕ1 − l ϕ̇2 sin ϕ2 = −2l ω1 sin ϕ1 − l 2 ω1 sin ϕ2 ,
ẍG = −2l ω12 cos ϕ1 − l 4 ω12 cos ϕ2 ,
yG = 2l sin ϕ1 + l sin ϕ2 ,
ẏG = 2l ω1 cos ϕ1 + l 2 ω1 cos ϕ2 ,
ẍG = −2lω12 sin ϕ1 − l 4 ω12 sin ϕ2 .
Daraus folgen mit Hilfe des Additionstheorems
2
vG = ẋ2G + ẏG
2
= (2l ω1 )2 + (l 2 ω1 )2 +
+8l2 ω12 (sin ϕ1 sin ϕ2 + cos ϕ1 cos ϕ2 )
= 8l2 ω12 [1 + cos(ϕ2 − ϕ1 )]
ϕ 2 − ϕ1
; vG = 4lω1 cos ,
2
vA = ρA ω2 . Hieraus folgt ρA = l Π A
und damit ρA = l
ϕ 2 − ϕ1 0
vG = ω2 ρG = ω2 2l cos .
2
76 Geschwindigkeit
000
111
111111111111
000000000000
000
111
A4.5 Aufgabe 4.5 In einem Getriebe rollt A
die Welle ① am Kreis ② ab. Der
Antrieb erfolgt mit der konstanten 000000000000
111111111111
000000000000
111111111111R
Ω
000000000000
111111111111
Winkelgeschwindigkeit Ω.
000000000000
111111111111
P
Wie groß sind die Beträge von Ge- r
①
schwindigkeit und Beschleunigung
eines Punktes P auf der Welle? 000000000000
111111111111
②
B
000000000000
111111111111
ϕ
Lösung Die Bewegung von P setzt sich zusammen aus der Rotation
von B um A mit
000
111
Skizze folgt für die abgerollte Bogenlänge
000000000000
111111111111
α
; Rα = rβ
bzw. nach Differenzieren mit α̇ = Ω 111111111111
000000000000
R
C
und β̇ = ω 000000000000
111111111111
000000000000
111111111111 r B B
000000000000
111111111111
β
α
000000000000
111111111111
R C
RΩ = rω ; ω = Ω .
r
(Beachte: Ω dreht links und ω dreht
rechts herum.)
Damit lassen sich der Geschwindig-
keits- und der Beschleunigungsplan für
P zeichnen und man erhält vP
ϕ vP B = rω
vP = 2ΩR sin , vB = RΩ
2 ϕ = RΩ
2
Ω2 R 2
a2P = (Ω2 R)2 +
r
2 2 ϕ
Ω R
−2Ω2 R cos(π − ϕ) , anP B = rω 2
r 2 Ω2 R2
2
aB = RΩ =
R R r
aP = Ω2 R 1 + + 2 cos ϕ . aP
r r
und Beschleunigung 77
tan ψ sin ϕ
yB = a sin ψ = a
= ar
1 + tan2 ψ l2 + r2 + 2rl cos ϕ
③
r3
vA = Rω1 , vB = rω1 .
vC
Da die Seile abrollen, werden vA und vB
A B Π1 C
auf die Seiten der Rolle ② übertragen. Aus
vB
vA = v2 + r2 ω2 und vB = v2 − r2 ω2 vA
v2 = v3 + r3 ω3 , vC = v3 − r3 ω3 v3
v2
mit r3 = 2r + r2 = (R + 3r)/4 und
vC = −rω1
1 1
v3 = (v2 + vC ) = (R − r)ω1 ,
2 4
v2 − v3
ω3 = = ω1 .
r3
11111111111
00000000000
a A v0
Wie groß sind die Beträge von Ge-
schwindigkeit und Beschleunigung
des Punktes P ? 00000000000
11111111111
Lösung Die Winkelgeschwindigkeit ϕ̇ der Stange ergibt sich aus
x
cot ϕ =
a P
l
B
durch Zeitableitung mit ẋ = −v0 zu
a
ϕ̇ ẋ v0 ϕ
− = ; ϕ̇ = sin2 ϕ . A
sin2 ϕ a a x
Für die Winkelbeschleunigung folgt daraus
v0 v 2
0
ϕ̈ = 2 sin ϕ cos ϕ ϕ̇ = 2 sin3 ϕ cos ϕ .
a a
Aus dem Geschwindigkeitsplan liest man damit ab
π
vP2 = v02 + (lϕ̇)2 − 2v0 lϕ̇ cos −ϕ
2
lϕ̇
2
vP
l l
; vP = v0 1 + sin4 ϕ − 2 sin3 ϕ . D π2 − ϕ
a a
v0
vP = v0 (l/a − 1) = (l − a)ϕ̇|π/2 .
80 Geschwindigkeits- und Beschleunigungsplan
00
11
Geschwindigkeit und die Be- r/2
00
11
schleunigung des horizontal B
geführten Punktes B für
α = 30◦ .
rω
Geschwindigkeitsplan Maßstab:
vA = rω
vBA = lϕ̇
vBA = 0, 92 rω = lϕ̇ ϕ 30◦
0, 92 r
; ϕ̇ = ω = 0, 31 ω ,
l vB
vB = 0, 81 rω .
rω 2
Beschleunigungsplan Maßstab:
aB
atBA 30◦
an 2 2 2
BA = lϕ̇ = 3r(0, 31 ω) = 0, 29 rω ,
aA = rω 2
anBA
aB = 0, 99 rω 2 . ϕ
Momentanpol 81
Lösung a) Die Pole Π3 (Stab 3) bzw. Π4 (Stab 4) sind die festen La-
ger D bzw. E. Die Pole Π1 (Stab 1) bzw. Π2 (Stab 2) ergeben sich als
Schnittpunkte der Senkrechten zu vA und vB (vB ⊥ EB) bzw. zu vB
und vC (vC ⊥ DC). Damit erhält man den dargestellten Polplan.
Π1
ω1
vC
C
2
3
vB ω3
D Π3
vA 1 B
b) Für den Stab 1 gilt: A
vA = Π1 A ω1 = b ω1
vA 1m
; ω1 = = = 2, 5 s−1 , 4
b 0, 4 m s
ω2 = ω4
vB = Π1 B ω1 = a2 + b2 ω1 = 1, 25 m/s .
E Π2 = Π4
Für den Stab 4 und den Stab 2 ergibt sich
vB = Π2 B ω4 = a2 + b2 ω4 , ω 4 = ω2
; ω2 = ω4 = ω1 = 2, 5 s−1 ,
vC = Π2 C ω2 = (a + b)ω2 = 1, 75 m/s .
Lösung Die Pole Π1 (Stab CD) und Π2 (Stab BC) ergeben sich als
Schnittpunkte der Senkrechten zu vD = rω (vD ⊥ ED) und vC (vC ⊥
AC) bzw. vC und vB . Damit erhält man im Lageplan die folgende Dar-
stellung:
Maßstäbe: vD r
A
D
vC vD
C
E
α2
vB
110
0
B 0
1
01010
1
α2
Π2
α1 α1
Man liest ab Π1
" 0, 9 vD ,
vC = " 1, 0 vD
vB =
vD = rω = 0, 6 m/s
die Geschwindigkeiten
" 0, 5 m/s ,
vC = " 0, 6 m/s.
vB =
Momentanpol 83
vC
A ◦
D
60
vS Maßstab: vS
α C
Π
α
vB
" 1, 4 vs ,
vC = " 5, 4 vs .
vB =
" 4 vs .
vB =5, vS
84 Geschwindigkeits- und Beschleunigungsplan
schwindigkeitsplan (v ⊥ Π A, 11111
00000
A 1
vBA ⊥ BA, v ⊥ Π B):
B 2
vA
" 3, 6 v0 ,
vB = " 2, 1 v0 ,
vS = v0 vA0
vSA
vS
vBA
v2 v2
vBA = 3, 5 v0 ; an
BA = BA = 2, 45 0 ,
5r r vB
2
vSA v02
vSA = 1, 7 v0 ; an
SA = = 1, 2 .
2, 5r r
v02
aS = 4, 7 .
r aB
Kapitel 5
Kinetik des starren Körpers
5
86 Schwerpunktsatz und Drallsatz
Bewegungsgesetz:
dp
=F oder maS = F
dt
M (0)
Drallsatz: P dm v
(0)
dL r 0P
= M (0)
dt 0
L(0) = Θ(0) · ω
mit ω = Winkelgeschwindigkeit,
⎛ ⎞
Θx Θxy Θxz
⎜ ⎟
Θ0 = ⎝Θyx Θy Θyz ⎠ = Trägheitstensor
Θzx Θzy Θz
Θ1 ω̇1 − (Θ2 − Θ3 ) ω2 ω3 = M1 ,
Θ2 ω̇2 − (Θ3 − Θ1 ) ω3 ω1 = M2 ,
Θ3 ω̇3 − (Θ1 − Θ2 ) ω1 ω2 = M3
mit 1, 2, 3 = Hauptträgheitsachsen,
Θi = Hauptträgheitsmomente,
ωi = Winkelgeschwindigkeitskomponenten.
Tragheitsmomente 87
Deviationsmomente: Θxy = Θyx = − xydm ,
Θyz = Θzy = − yzdm ,
Θzx = Θxz = − zxdm .
A S ml2 ml2
Dünner Stab Θs = , ΘA =
l 12 3
b s
l mr2 m
Zylinder Θs = , Θb = (3r2 + l2 )
S 2 12
r
s b
b
a
r mr2 mr2
Dünne Scheibe Θa = , Θb =
a S 2 4
2
Kugel S r Θs = mr2
5
c
b m 2
Quader s s Θs = (a + b2 )
S 12
a
88 Bewegungsgesetze, Energiesatz
Drallsatz Θa ω̇ = Ma .
Zeitintegration liefert
t
Θa ω − Θa ω0 = )a .
Ma dτ = M
t0
F1 F2
mẍS = Fx ,
S mÿS = Fy ,
ω
y
ΘA ω̇ = MA
x F3
Ek − Ek0 = W
: mẍs = mg sin α − μN ,
x
: 0 = N − mg cos α , S
y
mg α
S : 0 = d N − cμN .
R = μN
Daraus folgen N d
ẍs = g (sin α − μ cos α) , d = cμ .
d≤b ; μ ≤ b/c .
→ : ma = Ax − 12 2 B , √
√ 2c B
↑ : 0 = Ay + 12 2 B − mg , S
l
√ √ √ mg y
S : 0 = 12 2 lAy − 12 2 lAx − ( 2 c − l)B.
Ax
a l Ay x
Daraus folgen
B = mg 1 − ,
g 2c
a √
a l √ a l
Ax = mg + 2 1− , Ay = mg 1 − 2 1 − .
g g 4c g 4c
111111111
000000000
A5.3 Aufgabe 5.3 Eine homogene
Scheibe vom Gewicht G = mg wird
durch drei Stäbe gehalten (Gewicht
der Stäbe wird vernachlässigt). 1 2
01
Bestimmen Sie die Beschleunigung
der Scheibe und die Stabkräfte in
α α
3 1010
l
der dargestellten Lage, wenn der
Stab 3 plötzlich gelöst wird. 2l
Lösung Wird der Stab 3 gelöst, so führt die Scheibe eine reine Trans-
lation aus. Die Beschleunigung ist demnach für alle Scheibenpunkte
gleich und kann durch die Beschleunigung des Punktes A beschrieben
werden, der eine Rotation um den Aufhängepunkt ausführt:
v2
a = aA = v̇et + en .
ρA
Zum Zeitpunkt des Lösens gilt en 2
l
3
v=0 ; a = v̇et , S2
α
S1
A
und man erhält die Bewegungs- 1
l
gleichungen: et S 3
: mv̇ = mg sin α , mg
: 0 = S1 + S2 − mg cos α ,
2 l l 4
S : 0= lS1 cos α − S1 sin α − S2 sin α − S2 cos α .
3 3 3 3
Daraus folgen
mg mg
v̇ = g sin α, S1 = (sin α + 4 cos α), S2 = (− sin α + 2 cos α).
6 6
Anmerkungen:
• Für sin α = 2 cos α (d.h. tan α = 2 bzw. α = 63, 4◦ ) wird S2 = 0.
Die Wirkungslinie von S1 geht dann durch den Schwerpunkt S.
• Die Stabkräfte vor dem Lösen von Stab 3 (Statik) betragen
2mg mg
S1 = , S2 = , S3 = mg tan α .
3 cos α 3 cos α
des starren Körpers 91
Lösung Wirken die Bremsen nur vorne, so erhält man mit ẍs = −aB ,
ÿs = 0, ω̇ = 0 aus y
→: −maB = −H1 , x vs
S
↑ : 0 = N1 + N2 − mg , h
mg
H1
S : 0 = lN1 − lN2 − hH1
N2 l l N1
die Kräfte
1 h 1 h
H1 = maB , N1 = m (g + aB ) , N2 = m (g − aB ) .
2 l 2 l
Damit die Vorderräder nicht rutschen und die Hinterräder nicht abhe-
ben, muss gelten
l 1
H1 ≤ μ0 N1 ; aB ≤ g = κ1 ,
h [2l/(μ0 h) − 1]
l
N2 ≥ 0 ; aB ≤ g = κ2 .
h
dr = c cos ϕ dϕ
folgt daraus
+π/2
= 4πρc2 [R3 cos2 ϕ + 3R2 c sin ϕ cos2 ϕ
−π/2
Lösung Bei der Berechnung verwenden wir als Massenelement die skiz-
zierte Kreisscheibe. Mit
R y
a=x
H
y
erhält man R
a
dm = ρπa2 dx dx
x
2 x
R y
= ρπ 2 x2 dx
H
Setzt man die Masse m = ρπR2 H/3 ein, so ergibt sich schließlich
3 2 3 1 2 2
Θx = mR , Θy = m R +H .
10 5 4
Trägheitsmomente 95
Mit
ab3 mb2 ma2
Θ1 = ρt = , Θ2 = ,
12 12 12
a b
cos ϕ = √ , sin ϕ = √ ,
a2+ b2 a2+ b2
a 2 − b2 2ab
cos 2ϕ = 2 cos2 ϕ − 1 = , sin 2ϕ = 2 sin ϕ cos ϕ =
a2 + b 2 a2 + b 2
erhält man endgültig
m(a2 + b2 ) m(b2 − a2 ) (a2 − b2 ) ma2 b2
Θx = + = ,
24 24 (a2 + b2 ) 6(a2 + b2 )
die Bewegungsgleichung
√
7 65 g
A : ml2 ϕ̈ = −mga sin ϕ ; ϕ̈ + sin ϕ = 0 .
3 14 l
11111111
00000000
führt sie dabei aus, wenn die Flächen-
pressung als konstant angenommen
wird?
Θω̇ = M .
rdα
dr
Das Moment errechnet sich dabei aus
ϕ, ω r0
den über die Kreisfläche verteilten Reib- r
kräften. Aus
α
dR
dA = rdα dr , m = ρπr02 h
dN = ρghdA , dR = μdN
h
folgt (das Reibmoment wirkt der Win-
kelgeschwindigkeit entgegen)
r0 2π dN
2
M =− r dR = −μρgh r2 dα dr = − μr0 mg .
3
0 0
A5.11 Aufgabe 5.11 Ein Schwungrad, das sich anfänglich mit der Drehzahl
n um eine feste Achse dreht, wird durch ein konstantes Bremsmoment
MB nach der Zeit tB zum Stillstand gebracht.
liefert
MB
ϕ̇ = − t + 2πn ,
Θ
MB 2
ϕ=− t + 2πnt .
2Θ
Aus der Bedingung ϕ̇(tB ) = 0 (Stillstand) erhält man
MB MB tB
0=− tB + 2πn ; Θ= ,
Θ 2πn
MB t2B ϕB 1
ϕB = ϕ(tB ) = − + 2πntB = πntB ; u= = ntB .
2Θ 2π 2
1 ϕB 1
Ek − Ek0 = W : − Θω02 = −MB ϕB ; u= = ntB .
2 2π
um eine feste Achse 99
↓: m2 ẍ = m2 g − S . m2 g
ẋ = rϕ̇ ; ẍ = rϕ̈ .
2m2 m1 m 2 g
ẍ = g , S= .
m1 + 2m2 m1 + 2m2
B C
① A : Θ1 ω̇1 = M0 − r1 H ,
D S
H
② B : Θ2 ω̇2 = r2 H − r2 S ,
N
③ ↑ : ma = mv̇ = S − mg . E
H ①
Da die Geschwindigkeit des Punktes C der A M0
Trommel ② mit der Geschwindigkeit des ω1 S
Aufzuges (undehnbares Seil) und die Ge-
schwindigkeit von D mit der von E (kein v
③
Schlupf) übereinstimmen muss, lauten die
kinematischen Beziehungen
mg
r2 ω 2 = v ; r2 ω̇2 = v̇ = a ,
r2 ω2 = r1 ω1 ; r2 ω˙2 = r1 ω˙1 .
Damit stehen fünf Gleichungen für die fünf Unbekannten (ω̇1 , ω̇2 , a, H,
S) zur Verfügung. Durch Auflösen erhält man
M0 M0 Θ1 Θ2
− mg + + 2 g
r1 r1 r12 r2
a= , S=m .
Θ1 Θ2 Θ1 Θ2
m+ 2 + 2 m+ 2 + 2
r1 r2 r1 r2
Damit die Walze am Berührungspunkt mit der Ebene nicht rutscht (rei-
nes Rollen), muss gelten
H ≤ H0 = μ 0 N .
Mit
1
H = mg sin α − ma = mg sin α , N = mg cos α
3
folgt daraus
1
μ0 ≥ tan α .
3
und Rollen 103
→: mẍ = −R , ω
S
x r
↑ : 0 = N − mg ; N = mg ,
mg
R
S : Θs ω̇ = rR . N
1 5μg
v = ẋ = v0 − μgt , x = v0 t − μg t2 , ω= t.
2 2r
Damit die Kugel ohne Schlupf rollt, muss gelten
v = rω .
5 2v0
v0 − μgtr = μ g tr ; tr = = 0, 49 s
2 7μg
und somit
12v02
xr = x(tr ) = = 2, 08 m ,
49μg
5 m
vr = v(tr ) = v0 = 3, 57 .
7 s
104 Bewegungsgesetz
111111111
000000000
Wie groß muss dafür die Haftungszahl μ0
sein? μ0
→: mas = F0 cos α − H , ω
vs r2 F0
↑ : 0 = N − mg + F0 sin α , r1
S
mg
α
S : Θs ω̇ = r1 H − r2 F0 .
erhält man daraus für die Beschleunigung und für die Kräfte
r2
cos α −
F0 r1
as = ,
m Θs
1+ 2
r1 m
Θs cos α r2
+
r12 m r1
H = F0 , N = mg − F0 sin α .
Θs
1+ 2
r1 m
Damit kein Rutschen auftritt, muss gelten H ≤ μ0 N . Einsetzen liefert
Θs cos α r2
+
r12 m r
μ0 ≥ 1 .
mg Θs
− sin α 1+ 2
F0 r1 m
Anmerkungen:
• Für cos α > r2 /r1 wird as > 0 (Bewegung nach rechts) und für
cos α < r2 /r1 wird as < 0 (Bewegung nach links).
• Für F0 sin α > mg hebt die Trommel ab.
und Drallsatz 105
wobei
m m 2
ΘA = Θs + mrs2 = (4b2 + 4h2 ) + m(c2 + h2 ) = (b + 4h2 + 3c2 ) .
12 3
Da der Schwerpunkt S eine reine Rotation um A ausführt, gilt mit
vs = 0 (Beginn der Bewegung)
vS2
an = =0, as = at = rs ω̇ ,
rS
und es werden mit sin α = h/rs , cos α = c/rs
1 b2 + 4h2 1
2
= 2 ; c= √ b + 4h2 .
2 b + 4h2 + 3c2 3
√
Anmerkung: Wegen c ≤ b bleibt AV nur für b ≥ 2 h unverändert.
106 Bewegungsgesetz
111111111
000000000
A5.19 Aufgabe 5.19 Ein Stab (Gewicht
000000000
111111111
G = mg), der zunächst senkrecht steht,
000000000
111111111
gerät in Bewegung, so dass er an der
000000000
111111111
glatten Wand und der Unterlage rei-
ϕ l
bungsfrei abgleitet.
000000000
111111111
Wie groß ist die Winkelbeschleunigung
ϕ̈(ϕ)? 000000000
111111111
G
000000000
111111111
Wie groß sind die Kräfte auf Wand und
Unterlage?
000000000
111111111
000000000
111111111
y
Lösung Solange der Stab an der
Wand und der Unterlage abgleitet, lau- B l
ten das Bewegungsgesetz und der Drall- 2
satz (bezüglich S)
yS S
l
→: mẍs = B ,
mg 2
ϕ
↑ : mÿs = A − mg ,
xS x
l l
S : Θs ϕ̈ = A sin ϕ − B cos ϕ A
2 2
mit Θs = ml2 /12.
Zwischen xs , ys und ϕ besteht der kinematische Zusammenhang
l l
xs = sin ϕ , ys = cos ϕ ,
2 2
bzw. nach Differenzieren
l l
ẋs = ϕ̇ cos ϕ , ẏs = − ϕ̇ sin ϕ ,
2 2
l l
ẍs = (ϕ̈ cos ϕ − ϕ̇2 sin ϕ) , ÿs = − (ϕ̈ sin ϕ + ϕ̇2 cos ϕ) .
2 2
Damit stehen fünf Gleichungen für die fünf Unbekannten (ẍs , ÿs , ϕ̈, A,
B) zur Verfügung. Auflösen nach ϕ̈ liefert
3g
ϕ̈ = sin ϕ .
2l
1
A= G(9 cos2 ϕ − 6 cos ϕ + 1) .
4
A B
,
G G
1
A/G
B/G
−1
Anmerkungen:
• Die Kraft B wird Null für ϕ0 = 0 und 3 cos ϕ1 −2 = 0 ; ϕ1 = 48, 2◦ .
• Für ϕ > ϕ1 würde sich der Stab bei B von der Wand lösen. Die
Ergebnisse bleiben daher nur gültig, wenn in B eine Führung vor-
handen ist, die eine Zugkraft übertragen kann.
1
• Die Kraft A wird Null für cos ϕ = ; ϕ ≈ 70, 5◦ .
3
108 Drallsatz
liefert mit
mR2 5
Θ0 = + ml2 = mR2
12 6
die Winkelbeschleunigung
√
3 3 g
ϕ̈ = cos ϕ .
5 R
A B
,
G G
1 A/G
B/G
0.5
Ek + Ep = Ek0 + Ep0
000001010
11111
Wie groß sind die Beschleunigung
10
des Körpers und die Seilkräfte, 30◦ G1
wenn das System sich selbst über-
lassen ist und an keiner Stelle
Gleiten auftritt?
wobei
mr2
Θ2 = Θ 3 = .
2
v1 = rω2 = v3 = rω3
v̇1 v̇1
; ω̇2 = , v̇3 = v̇1 , ω̇3 =
r r
stehen insgesamt sieben Gleichungen für die sieben Unbekannten
(v̇1 , v̇3 , ω̇2 , ω̇3 , S1 , S2 , H) zur Verfügung. Auflösen liefert für die Be-
schleunigung
9
v̇1 = g
14
Ek − Ek0 = W
x2
bestimmen. Mit den kinematischen ϕ
Bedingungen (Bindung durch das
Seil, kein Schlupf)
R N
α x1
x1 = x2 = rϕ = x , m2 g
m1 g
; ẋ1 = ẋ2 = rϕ̇ = ẋ = v
Fl 2r2
MB = r2 S2 −r2 S1 = (1−e−μπ ) . l
2
Nun wenden wir den Arbeitssatz Ek1 − Ek0 = W an. Darin sind der
Zustand “0” der Anfangszustand und der Zustand “1” der Endzustand
(Ruhe). Mit den kinematischen Beziehungen (Bindung durch das Seil)
v0 = r1 ω0 ; , h = r1 ϕh
R(1 − cos45◦ ) ϕ
R
: man = −N + mg sin ϕ
mg N
erhält man damit an
mv02 mg √
N (ϕ) = − + (102 sin ϕ − 50 2 + 40) . ϕ
6r 42
Die kleinste Normalkraft N ∗ im Bogen A tritt bei ϕ = 45◦ auf. Damit
die Kugel dort nicht abhebt, muss daher gelten
√
∗ 2 + 40 √
N ≥0 ; v0 ≤ gr = 2, 43 gr .
7
114 Energiesatz
0000
1111 S∗
1
2
lm + lm 3
b= = l. x1
2m 4
Da in horizontaler Richtung auf das
System keine Kräfte wirken, erleidet
000
111
000
111
xs
ys
x
ys = 1
2
l cos ϕ , ẏs = − 12 lϕ̇ sin ϕ .
b) Durch Differenzieren des Energiesatzes nach der Zeit folgt die Be-
wegungsgleichung (nach Kürzen mit ml/2)
l l
ϕ̇ϕ̈(8 − 3 cos2 ϕ) + ϕ̇3 cos ϕ sin ϕ + g ϕ̇ sin ϕ = 0
12 4
g
; ϕ̈(8 − 3 cos2 ϕ) + 3ϕ̇2 cos ϕ sin ϕ + 12 sin ϕ = 0 .
l
Energiesatz 115
Ek0 = 0 , Ep0 = 0 ,
1 1 1 4 4
Ek = m(ẋs + ẏs2 ) + Θs ϕ̇2 = mR2 ϕ̇2 1 − sin ϕ + 2 sin2 ϕ
2
2 2 2 π π
4 1 4 2
+ 2 cos2 ϕ + mR2 ϕ̇2 1 − 2 = mR2 ϕ̇2 1 − sin ϕ ,
π 2 π π
2
Ep = −mgys = − mgR sin ϕ .
π
Einsetzen in den Energiesatz Ek + Ep = Ek0 + Ep0 liefert schließlich
2 2 2g sin ϕ
mR ϕ̇ (1− sin ϕ)− mgr sin ϕ = 0 ; ϕ̇(ϕ) =
2 2
.
π π R(π − 2 sin ϕ)
② ↑ : m2 vS = Ft , Ft
ω1 ①
S : )0 ,
Θ 2 ω2 = M Fn
wobei m1 M0
A
Δt Δt
)0 =
M M0 dt̄ = M0 Δt , Ft = Ft (t̄)dt̄ , ΘA = m 1 l 2 .
0 0
b) Die Arbeit W des Motors errechnet sich aus der kinetischen Energie
des Systems nach der Zeit Δt:
1 1 1 1 1
W = [(m1 + m2 )l2 ]ω12 + Θ2 ω22 = (M0 Δt)2 2
+ .
2 2 2 (m1 + m2 )l Θ2
111
000
Wie groß ist dann die gemeinsame Winkel-
geschwindigkeit ω0 ? ①
mit
t0 B
)=
M M (t̄)dt̄ . M (t)
0 Θ2
(Θ1 + m2 a2 )ω1 − Θ2 ω2
ω0 = .
Θ1 + Θ2 + m2 a2
Wir können die Aufgabe noch einfacher lösen, indem wir den Dre-
himpulssatz auf das Gesamtsystem anwenden. Da kein äußeres Moment
wirkt, folgt dann aus der Drehimpulserhaltung um die feste Achse A
A : (Θ1 + m2 a2 )ω1 − Θ2 ω2 = [Θ1 + (Θ2 + m2 a2 )]ω0
Der größte Ausschlag ϕ1 des Stabes ergibt sich aus dem Energiesatz
Ek1 +Ep1 = Ek0 +Ep0 . Zählen wir die potentielle Energie
von der tiefsten Lage, so werden
Ek1 = 0 , ϕ1
1 mr2 ω02 r2
Ek0 = ΘA ω 2 = , Lage 1
2 4 r + 2l2
2
l(1 − cos ϕ1 )
Ep0 = 0 .
Lage 0
Einsetzen liefert
r2 ω02 r2
cos ϕ1 = 1 − .
4gl r + 2l2
2
Lösung Vor dem Einklinken hat der Stab bezüglich A den Drehimpuls
L0 = 2l (mv0 ). Nach dem Einklinken gilt L1 = ΘA ω1 = 13 (ml2 ω1 ). Da
bezüglich A kein äußeres Moment wirkt, bleibt der Drehimpuls erhal-
ten:
1 2 1 3v0
ml ω1 = lmv0 ; ω1 = .
3 2 2l
Anmerkung: Beim Einklinken tritt ein Energieverlust ΔE auf:
1 1 1 1
ΔE = Ek0 − Ek1 = mv02 − ΘA ω12 = mv02 = Ek0 .
2 2 8 4
120 Rotation
111
000
Lösung Mit den Trägheits- und den M0
Deviationsmomenten für das skizzierte
körperfeste System ξ, η, ζ Aη
Aξ
ω, ω̇
2 (2l)2 m 20
Θζ = m + (2l)2 = ml2 , η
3 3 3 9 ζ S
m l 1
Θξζ = − 2l = − ml2 , ξS
3 2 3
ξ
Θηζ = 0 Bξ Bη
−m ξs ω 2 = Aξ + Bξ , m ξs ω̇ = Aη + Bη
Aξ + Bξ = 0 . α η
ω ζ
Mit ω̇ = 0 und Aξ Bξ
m (a2 − b2 )ab
Θξζ = −
12 a2 + b2
(vgl. Aufgabe 5.8) folgt aus dem Drallsatz Mη = ω̇Θηζ +ω 2 Θξζ (beachte
positiven Drehsinn um die η-Achse!)
η : −lAξ + lBξ = ω 2 Θξζ .
m (a − b )ab
2 2 b b
Θ∗ξζ = − + 2m1 sin α cos α = 0
12 a2 + b2 2 2
m a 2
; m1 = −1 .
6 b2
Mit
M1 = 0 , M2 = −(Θ3 − Θ1 )ω0 α̇ , M3 = Θ3 α̈ .
α̇ = Ω , α̈ = 0
M1 = M3 = 0 , M2 = (Θ1 − Θ3 )ω0 Ω .
die Komponenten
Anmerkung: Im Fall a) tritt nur ein Moment um die 2-Achse auf, das
durch entgegengesetzt gleich große Lagerkräfte in 3- bzw. z-Richtung
(= Kräftepaar) hervorgerufen wird.
Schnittgrößen beim bewegten Stab 123
Die Normalkraft ist linear verteilt, und sie hat an der Stelle x = c einen
Sprung der Größe F . Damit ergibt sich der dargestellte Normalkraft-
verlauf.
c
F
F
l
c l
124 Schnittgrößen
1
Einsetzen liefert mit Θ̄S̄ = m̄ (l − x)2 für das Moment
12
l−x
M (x) = −Q − Θ̄S̄ ϕ̈
2
3 x 2 x m l2 x 3 M0
= − M0 1 − 1+ − 1−
4 l l 12 l ΘA
x 2 1 x
= −M0 1 − 1+ .
l 2 l
: m̄ ẍS̄ = −N (x) . m̄
3 M0
+ M0
2 l
N (x)
9 M02 t2
+
2 ml3
126 Schnittgrößen
7
Für einen Schnitt rechts vom Lastangriffspunkt (x > 12 l) ergibt sich
in gleicher Weise für das Teilsystem ② Q2
M 2 S2 m2 , ΘS2
↑: m2 ÿS2 = −m2 g + Q2 , S ②
m2 g
l−x
S2 : ΘS2 ϕ̈ = −M2 − Q2 . x
2 l−x
x/2
Mit
l−x 1 1 (l − x)3
m2 = m, ΘS2 = m2 (l − x)2 = m,
l 12 12 l
x x
ÿS2 = ÿS + ϕ̈ = g 3 + 2
2 l
folgt
x x
Q2 (x) = m2 (g + ÿS2 ) = 2mg 1 − 2+ ,
l l
l−x mgl x 2 x
M2 (x) = − Q2 − ΘS2 ϕ̈ = − 1− 7+2 .
2 3 l l
155
Q mg M
72
7
l
x x 12
133
− mg
72
h x
M (x) = ΘS̄ ϕ̈ − 1− [ m̄ÿS̄ + m̄g sin ϕ ]
2 h
mh2 x 3 3 g h x 2 3 x
= 1− sin ϕ − mg 1 − − 1+ + 1 sin ϕ
12 h 2 h 2 h 4 h
mgh
x 2x
= sin ϕ 1 − .
4 h h
Das maximale Biegemoment tritt an der Stelle auf, an der die Querkraft
einen Nulldurchgang hat. Aus Q = 0 erhalten wir
x x h
1− 1−3 =0 ; xB =
h h 3
2
= − mg (−2 + 3 cos ϕB ) = −0, 59 mg .
3
130 Schnittgrößen
11
00
A
Bezeichnungen:
v1, v2 Geschwindigkeit am Stoß-
=
Tangentialebene
punkt P vor dem Stoß, y
Geschwindigkeitskomponen-
v1x , v2x = ① ②
ten in P in Richtung der S1 S2
Stoßnormalen vor dem Stoß, v1x P v2x x
Geschwindigkeitskomponen-
v 1x , v 2x = v1 v2
ten in P in Richtung der
Stoßnormalen nach dem Stoß,
Stoßnormale
t∗ Fy
S1 S2
Fx = Kraftstoß.
Fx (t̄) dt̄ = Fx x
0 Fx
Fy
Stoßbedingung (Stoßhypothese):
v 1x − v 2x relative Trennungsgeschwindigkeit
e=− =−
v1x − v2x relative Annäherungsgeschwindigkeit
Stoßziffer: 0 ≤ e ≤ 1
mit e =
e = 1 : Elastischer Stoß (kein Energieverlust),
e = 0 : Plastischer Stoß (v 2x = v 1x , Körper trennen sich nicht).
Stoß Bemerkungen
y
v 1 , v 2 in Richtung der Stoßnormalen,
v2
Gerade Kraftstoß immer in Richtung der
v1 x
Stoßnormalen (Fy = 0).
y
Schief v 1 , v 2 nicht in Richtung der Stoß-
v1 v2 x normalen.
y
Zentrisch S1 S2 Schwerpunkte liegen auf der Stoßnor-
x malen.
y
Exzentrisch Schwerpunkte liegen nicht auf der
x
S1 S2 Stoßnormalen.
1111111
0000000
0000000
1111111
A6.1 Aufgabe 6.1 Ein an einem Faden
hängender Massenpunkt m1 wird in der
Höhe h1 ohne Anfangsgeschwindigkeit
losgelassen und stößt in A auf einen
ruhenden Massenpunkt m2 = 2m1 m1
(Stoßzahl e = 0, 8).
h1 A
Auf welche Höhe h2 schwingt m1 zurück m2
und wie groß ist die Geschwindigkeit
von m2 nach dem Stoß? 1111
0000
② →: m2 v 2 = +F m1 F F m2
1111
0000
m 1 + m2 1+2
Aus dem Energiesatz
1
0000
1111
m1 v 21 = m1 gh2
2
ergibt sich schließlich
11111111
00000000
v 21 v1 m1 m2 v 2
h2
h2 = = 0, 04h1 .
2g
00000000
11111111
Anmerkung: v 1 und v 2 lassen sich auch aus den Formeln für den geraden
zentischen Stoß auf Seite 133 direkt ablesen.
von Massenpunkten 135
②
v
e=−
v
folgen daraus die Geschwindigkeit v
unmittelbar nach dem Stoß
v = −ev = e 2gh0
1 v2
mv 2 = mgh1 ; h1 = = e 2 h0 .
2 2g
Analog gilt für alle weiteren Stöße
hi = e2 hi−1
und somit
h7 = e2 h6 = e4 h5 = . . . = e14 h0 .
Lösung Damit die Kugeln mit e ≥ 0, 8 den Korb erreichen, muss die
Entfernung W genau der Flugweite der Kugeln mit der Stoßzahl e = 0, 8
entsprechen. Die Kugeln ① treffen mit der Geschwindigkeit
v1 = 2gH x
v1y
auf die Platte ② auf. Mit dem skizzier- v 1y
ten Koordinatensystem (x = Stoßnor- α
v1x v1
male) werden γ
v1 β
v1x = −v1 cos α , y v 1x
Mit der Gleichung für die Wurfparabel (siehe Seite 30) erhält man damit
die Flugweite W von Kugeln der Stoßzahl e = 0, 8:
1 2 1
W = v 1 sin 2γ = (v 21x + v 21y ) sin 2γ
g g
A6.5 Aufgabe 6.5 Ein Geschoss (Masse m) trifft zentrisch mit der Ge-
schwindigkeit v auf ein anfangs
ruhendes, reibungsfrei gelagertes
Brett der Masse M . Es durschlägt
das Brett und hat danach die
Abfluggeschwindigkeit v̄. M
a) Wie groß ist die Geschwindigkeit
w̄ des Bretts nach dem Durch- m v S v̄
schuss?
b) Wieviel Energie wird für die
Erzeugung des Durchschusslochs
benötigt? 1111111111111
0000000000000
Geg.: M = 10 m, v̄ = v/2.
→: mv = mv̄ + M w̄ .
① →: m1 (v 1 − v1 ) = −F , ω2
S
② →: m2 v 2s = F , v1 , v 1 v 2S
B
S : Θs ω 2 = bF . ① F F
v 2B = v 2s + b ω 2 .
m1 12b2
1+ −1
m l2 v1
v 1 = v1 2 2 =− ,
m1 12b 15
1+ + 1
m2 l2
m1 8 b 8 v1
v 2s = (v1 − v 1 ) = v1 , ω2 = m 2 v 2s = .
m2 15 Θs 5 l
a
LH = (mv) , LH = ΘH ω
4
mit
m a2 ma2
ΘH = 2 = .
2 3 3
Da kein Momentenstoß bezüglich H wirkt (Gewichte können während
des Stoßes vernachlässigt werden), bleibt der Drehimpuls erhalten:
a ma2 3 v
L H = LH ; mv = ω ; ω= .
4 3 4 a
Damit der Winkel umkippen kann, muss der Schwerpunkt die
höchste Lage erreichen.
Die dafür erforderliche
Geschwindigkeit folgt aus
dem Energiesatz
1 √ a a
ΘH ω 2min = mg 2 − S
2 4 4 S √ a
111111111111111
000000000000000
a/4
000000000000000
111111111111111
2
4
durch Einsetzen zu
8 √ √
vmin = ( 2 − 1)ga = 1, 05 ga .
3
Drehstoß 143
①
A : ΘA (ω 1 − ω1 ) = −rF , C
F
A
B : ΘB ω 2 = aF .
r ω2
Mit der Stoßbedingung F ②
v 1C − v 2C C
e=− B
v1C − v2C
a
und den kinematischen Beziehungen
v1C = r ω1 , v 1C = rω 1 , v2C = 0 , v 2C = a ω 2
Lösung Da der Hammer zunächst ruht, ist der Drehimpuls des Systems
bezüglich des festen Punktes A vor dem Stoß durch das Impulsmoment
LA = a m1 v gegeben. Unmittelbar nach dem Stoß haben der Ham-
mer (Massenträgheitsmoment ΘA ) die Winkelgeschwindigkeit ω und
die Masse m1 die Geschwindigkeit v. Damit lautet der Drehimpulser-
haltungssatz
A: a m1 v = Θ A ω + a m 1 v .
00
Aufprall (Stoßzahl e) erfolge zentrisch
unter dem Winkel α zur Torlinie.
1
0 11
0
1 0
ω0
0
1 0
1
v0
01
1
Wie groß muss der Effet (Winkelge-
schwindigkeit ω0 ) des Balles sein, damit
0
1 0
1 0
0
1
r
0
1
er nach dem Aufprall über die Torlinie
0101
S
1 0
geht, wenn während des Stoßes Haftung m, ΘS
eintritt?
v Ay = v y − r ω = 0
wobei
b b
vsx = ω, v sx = ω, vsy = v sy = 0 .
2 2
v Bx cω ω
e=− =− =−
vBx cω ω
2ΘA 2
c= = b.
mb 3
Kraftstoß 147
ΘA = 13 ml2 , ΘS = 1
12
ml2 .
ω2 = 0 , v2 = l ω1 .
→: 1 ,
m(v sx − vsx ) = −H
ω, ω
r
S : 1 ,
Θs (ω − ω) = −rH S
A 1
y H
die Stoßbedingung
x F1
v Ay v sy
e=− =−
vAy vsy
v Ax = v sx + r ω = 0 .
v Bx = v sx − r ω = 0
werden
rω 2 1 √
v sx = r ω = + v sx = ( 2 v − rω) ,
3 3 9
√
2
v sy = −ev sy = − v.
8
Für den Betrag und die Richtung der Geschwindigkeit erhält man dar-
aus
v=
2 2
v sx + v sy 111111
000000
000000
111111 B
√ β
2 2 2 2 r2 ω2 v Sy
= + v2 − vrω + , v
81 64 9 81
y
√ v Sx
|v sy | 9 2 x
tan β = = √ .
v sx 8( 2 − rω
v )
y
②
Lösung Bezeichnen wir die
l/2 A F F S2
Geschwindigkeiten des Stabes √ x
2 A
① mit v und die der Scheibe ② S1 l
mit w, so lauten die Impuls- 4
und Drehimpulssätze ① ω1
① →: m1 (v sx − vsx ) = −F ,
√
↑: m1 (v sy − vsy ) = 0 , Θ1 ω 1 = 42 lF ,
S1 :
② → : m2 wsx = F , ↑ : m2 wsy = 0 , S2 : Θ2 ω 2 = 0 ,
√
wobei gilt Θ1 = m1 l2 /12 und vsx = vsy = v/ 2. Unter Verwendung
der Stoßbedingung
v Ax − wAx
e=−
vAx
mit
√
v 2
vAx = √ , v Ax = v Sx − lω 1 , wAx = wSx
2 4
erhält man daraus
m1
3+2 − 2e
v m2 v v 6(1 + e)
v sx = √ m1 , v sy = √ , ω1 = ,
2 5+2 2 l 5 + 2 m1
m2 m2
m1
2(1 + e)
v m2
wsx = √ m1 , wsy = 0 , ω2 = 0 .
2 5+2
m2
Kapitel 7
Schwingungen
7
152 Freie ungedämpfte
ẍ + ω 2 x = 0
mit
x
x(t)
ω Kreisfrequenz,
=
ω C
f= Frequenz,
=
2π
π 2π ωt
1 2π
T = = Schwingungsdauer,
=
f ω ϕ
√
C = A + B2
2 Amplitude,
=
ωT = 2π
B
ϕ = arctan Phasenverschiebung.
=
A
Anmerkungen:
• Die Konstanten A, B bzw. C, ϕ folgen aus den Anfangsbedingungen
x(0) = x0 , ẋ(0) = v0 zu
v 2
v0 0 v0
A = x0 , B = , C = x20 + , ϕ = arctan .
ω ω x0 ω
• Ein System, das durch obige DGL beschrieben wird, nennt man
auch harmonischer Oszillator.
ẍ + ω 2 x = ω 2 xst
Mathematisches
g
Pendel (kleine l lϕ̈ + gϕ = 0
ϕ l
Ausschläge) m
x c
Masseloser
111
000
EA m
Dehnstab mit m mẍ + cx = 0
Endmasse 000
111
l mit c = EA/l
m c
Masseloser EI
m
Balken mit l x mẍ + cx = 0
Endmasse mit c = 3EI/l3
cT
Masseloser
l GIT Θ
Torsionsstab ψ Θψ̈ + cT ψ = 0
mit Endscheibe Θ mit cT = GIT /l
Federschaltungen
Parallel- c∗ c∗ = ci
schaltung: c1 c2 c3
m m
c1 c2 c3 m c∗ m 1 1
Serien- =
schaltung: c∗ ci
ẍ + ω 2 x = ∓ω 2 r für ẋ >
< 0
ẍ + 2δ ẋ + ω 2 x = 0
lautet für
D = δ/ω < 1 (schwache Dämpfung): x(t) = C e−δt cos(ωd t − ϕ)
δ
= Abklingkonstante,
D = δ/ω
= Dämpfungsgrad,
√
ωd = ω 1 − D2
= Kreisfrequenz der gedämpften Schwingung,
Td = 1/fd = 2π/ωd
= Schwingungsdauer.
x
Ce−δt
C
x(t)
C cos ϕ
x(t + Td ) ωd t
ωd Td = 2π
3. Erzwungene Schwingungen
Die Bewegungsgleichung für harmonisch erregte Schwingungen
1 2D
ẍ + ẋ + x = Ex0 cos Ωt
ω2 ω
mit
Ω
= Erregerkreisfrequenz,
η= Ω
ω
= Abstimmung,
δ
D= ω
= Dämpfungsgrad,
Ex0
= Erregeramplitude,
⎧
⎪
⎪ 1 Krafterregung, Federfußpunkterregung,
⎨
E = 2Dη Dämpferfußpunkterregung,
⎪
⎪
⎩ 2
η Unwuchterregung,
x = x0 V cos(Ωt − ϕ) .
Darin sind
E
V =
Amplituden-Frequenzgang ,
=
(1 − η 2 )2 + 4D2 η 2
2Dη
tan ϕ = Phasen-Frequenzgang .
=
1 − η2
Anmerkungen:
• Die allgemeine Lösung der Bewegungsgleichung setzt sich aus der
Lösung der homogenen DGL (abklingende Bewegung, siehe Seite
152) und der partikulären Lösung zusammen.
• Bei ungedämpften Schwingungen (D = 0) geht die Amplitude für
η → 1 (Ω → ω) gegen Unendlich (Resonanz ).
• Für schwach gedämpfte Systeme (D 1) gilt in der Resonanz
(η ≈ 1): Vmax ≈ E/2D.
• Man nennt η < 1 den unterkritischen und η > 1 den überkritischen
Bereich.
• Der Phasenwinkel ϕ gibt an, um wieviel der Ausschlag x der Erre-
gung nacheilt.
156 Freie ungedäpfte
x
Lösung Wir trennen das System
und zeichnen in der um x ausge-
lenkten Lage alle Kräfte ein (die R2 R1
Reibungskräfte wirken auf die Wal- G
N2 N1
zen jeweils entgegen der Drehrich-
tung). Für das Brett lautet dann R2 R1
das Newtonsche Grundgesetz in x- a/2
Richtung
a/2
mẍ = R2 − R1 .
Dies führt mit sin ϕ ≈ ϕ und ϕ̇ = 0 nach Division durch ΘA wieder auf
obiges Ergebnis.
158 Freie ungedämpfte
Mo-
und den kinematischen Beziehungen (Π=
Π
mentanpol) xA
x ẍ ẍ x
xA = , 2rϕ = x ; ẍA = , ϕ̈ =
2 2 2r
ergibt sich mit ΘA = M r2 /2 durch Auflösen nach x die Bewegungsglei-
chung
c c
ẍ + 3 x=0 ; ω= .
4m + 2 M 4m + 32 M
111
000
000 00
111
Aufgabe 7.4 Das dargestellte Tragsystem A7.4
besteht aus zwei masselosen, gelenkig
11
00
11
11
00
verbundenen Balken und einer Feder. An c3
l l
00
11 00
11
ihm ist eine Masse m befestigt.
EI1 EI2
Man ermittle die Eigenkreisfrequenz ω.
m
00
11 2a a
11
00
00
11
00
11
EI
c
EI
00 ②
11
m
Die Federzahlen cL und cR des linken und des rechten Balkens folgen
aus den Enddurchbiegungen von Kragträgern unter den Einzellasten
1“
”
1 · l3
1
0
1
w= =h l , EI
0
1
3EI
zu w
1 3EI 1 3EI
cL = = , cR = = 3 .
hL (2a)3 hR a
Damit wird
27 EI 27EI + 8ca3
c∗ = cL + cR + c = 3
+c= .
8 a 8a3
0000
1111
111 000
111
daher
27 EI
c̄ = cL + cR =
8 a3
, 000000
111
cL
0001111
1110000 cR c̄ c∗
3
1 1 1 8a 1
= + = +
c∗ c̄ c 27EI c c c
m m m
27EIc 27EI
; c∗ = = .
27EI + 8ca3 EI
8a3 + 27
c
111
000 11
00
Man bestimme die Eigenkreisfre- M
quenz des Systems.
② →: M ẍ2 = H .
A ② B
Anmerkungen:
• Das System hat genau genommen 2 Freiheitsgrade.
• Neben der betrachteten Eigenschwingung existiert noch eine Lösung
mit x1 ≡ 0, ẍ2 = ϕ̈ = 0 (= gleichförmige Bewegung von Balken
und Walze).
Schwingungen 163
Anmerkungen:
• Einen pendelnd hängenden Körper (hier Pleuel), der nicht als Punkt-
masse betrachtet werden kann, nennt man physikalisches Pendel .
• Häufig schreibt man die Schwingungsgleichung für ein physikalisches
Pendel im Analogie zum mathematischen Pendel als
g ΘA
ϕ̈ + ϕ=0 mit lred = ,
lred ma
mit a = Abstand zwischen Aufhängepunkt A und Schwerpunkt S.
164 Freie ungedämpfte Schwingung
A7.9 Aufgabe 7.9 Ein Körper (Masse m) ist mit einer Feder (Steifigkeit
c) an eine glatte Bahn gefesselt. Die Feder ist
um die Länge a vorgespannt, und sie hat im
111
000
m
entspannten Zustand die Länge l. a
a) Welcher Bedingung muss die Auslenkung
genügen, damit die Schwingung des Systems um
000
111
c l
die Gleichgewichtslage harmonisch ist?
b) Wie groß ist in diesem Fall die Schwingungs-
dauer?
111
000
→: m ẍ = −Fc sin ϕ x
mit
Fc = c Δc , sin ϕ =
x 000
111 N
(l + a)2 + x2 Fc
ϕ
und der Federverlängerung
Δc = a + (l + a)2 + x2 − (l + a) . x
1010
schwingungen die Amplitude auf 1/10 ihres a
c
Anfangswertes abgefallen ist und wie groß ist
dann die Schwingungsdauer? m
ergibt sich
d c g
ϕ̈ + ϕ̇ + + ϕ=0 ; ϕ̈ + 2δ ϕ̇ + ω 2 ϕ = 0 ,
4m m 2a
wobei
d c g
δ= , ω2 = + .
8m m 2a
Da Schwingungen nur für δ < ω auftreten folgt für d:
d c g gm2
< + ; d < 8 cm + .
8m m 2a 2a
Lösung Lösung: Wir ersetzen die Steifigkeiten von Balken, Stab und
111
000
Feder durch eine Ersatzsteifigkeit c∗ . Auf die Masse wirkt
dann bei einer Auslenkung x aus der statischen Ruhela- Fc
ge eine Federkraft Fc = c∗ x und eine Dämpfungskraft
Fd = dẋ. Damit lautet die Bewegungsgleichung m
x
↓: mẍ = −Fc − Fd . Fd
111
000000
111
Die Steifigkeit der Ersatzfeder folgt aus der Parallelschaltung der Fe-
000111
111000 000
111
dersteifigkeiten von Balken und Dehnstab
c12 = c1 + c2
c1 c2 c12
mit
3EI EA c c
c1 = 3 , c2 = m m
l1 l2
und Hintereinanderschaltung dieser Ersatzfeder c12 mit c zu
1
c∗
=
1
c12
+
1
c
; 111
000 111
000
3EI c12 c∗
EA
c +
l13 l2 c
c∗ = .
3EI EA m m
c+ 3 +
l1 l2
Damit erhält man
mẍ + dẋ + c∗ x = 0 ; ẍ + 2δ ẋ + ω 2 x = 0
mit
d c∗
δ= , ω2 = .
2m m
Die Eigenfrequenz wird daher
2
c∗ d
ωd = ω − δ =
2 2 − .
m 2m
Schwingungen 167
l l
sin ϕ ≈
lϕ
l
A : ΘA ϕ̈ = −mg ϕ− kx2 ϕ̇dx . 2 2
2
0
kl 3 g
ϕ̈ + ϕ̇ + ϕ=0 ; ϕ̈ + 2δ ϕ̇ + ω 2 ϕ = 0
m 2 l
mit
kl 3g
δ= , ω2 = .
2m 2l
↑: mẍ = −c (x − u) . u
L
Mit dem Weg s = v0 t in horizonta- U0
ler Richtung gilt s
2πs 2πv0 t
u = U0 cos = U0 cos = U0 cos Ωt ,
L L
und es wird
2πv0
m ẍ + c x = c U0 cos Ωt mit Ω= .
L
x = x0 cos Ωt
1111 000
0000
0000 111
1111 11
00
Aufgabe 7.14 Ein Druck- A7.14
00
11
messgerät besteht aus einem
Kolben ① (Masse m1 , Fläche ① m1 m2 ②
A), einer Stange ② (Masse
m2 ), einem dünnen Zeiger ③
p
000
111 c l 00
11
000
111
a
(Masse m3 ) und einer Feder m3 ③
(Federsteifigkeit c).
a) Wie groß ist die Eigenfrequenz des Systems?
b) Wie groß ist die Amplitude Q0 (kleine Ausschläge) des Zeigerendes
im eingeschwungenen Zustand, wenn ein Druck p = p0 cos Ωt wirkt?
0
1
zontalbewegung u = u0 cos Ωt ausführt. μ0
u
a) Wie groß ist die Schwingungsampli-
tude im eingeschwungenen Zustand?
0
1
b) Bestimmen Sie den erforderlichen
Haftungskoeffizienten μ0 .
und ΘS = mr2 /2 ergibt sich aus (b) und (c) die Schwingungsdifferenti-
algleichung
2 c 1
ẍ + x = − u0 Ω2 cos Ωt .
3 m 3
zu a) Hieraus folgt mit dem Ansatz x = x0 cos Ωt für die Amplitude
im eingeschwungenen Zustand
u0
|x0 | = .
2 c
3 − 1
3 mΩ 2
1111111111
0000000000
Resonanzbereich arbeitet und dabei die c/2 d c/2
0000000000
1111111111
Bodenplatte nicht von der Unterlage
abhebt (kleine Dämpfung)?
00
11
nebenstehendes Modell. Mit der Auslenkung e
Ωt
x des Antriebs aus der statischen Ruhelage
gilt für die Unwucht
11
00 00
11
00
11
S x2
00
11 00
11
x2 = x + e cos Ωt ; ẍ2 = ẍ − eΩ2 cos Ωt .
00
11 00
11
M −m2 x
x − uE
Lösung Die Verlängerung der m
x
Diagonale ergibt sich bei kleinen
Ausschlägen zu
F
√
2 Δ
Δ= (x − uE ) .
2
Damit folgt die Kraft
uE 45◦
F = c Δ + d Δ̇ ,
mar = F + F f + F c
mit
F f = −maf = −m[r̈ 0 + ω̇ × r 0P + ω × (ω × r 0P )] ,
F c = −mac = −2mω × v r .
Translation des Bezugssystems 175
11111
00000
00000
11111
Aufgabe 8.1 Der Aufhängepunkt 0 eines 0 A8.1
11111
00000
mathematischen Pendels (Masse m, a0
Länge l) bewegt sich mit der konstanten
Beschleunigung a0 nach rechts.
Man stelle die Bewegungsgleichung auf
l
und ermittle die Kraft S im Stab.
m
Durch Eliminieren von S und Einsetzen von arξ , arη erhält man daraus
die Bewegungsgleichung
11111111111
00000000000 η
Lösung Im bewegten Bezugssys- vr
tem ξ, η lauten die Komponenten y P
der Relativgeschwindigkeit r
fest
vrξ = ξ = −vr sin ϕ , x 0 ϕ ξ
vrη = η = vr cos ϕ .
η
Lösung Wir legen den Ursprung des mit
der Scheibe mitbewegten Systems ξ, η, ζ vr
in den Mittelpunkt 0 der Scheibe. Dann P
führt P bezüglich dieses Systems eine rei- ω r 0P
ne Kreisbewegung aus. Mit dem Betrag A e 0 ϕ ξ
der Relativbeschleunigung ar = vr2 /r und
ihrer Richtung (von P nach 0) folgt
vr2
ar = − (eξ cos ϕ + eη sin ϕ) .
r
Mit
werden
af = a0 + ω × (ω × r 0P )
a = af + a r + a c
vr2 v2
= −[eω 2 + (rω 2 + + 2ωvr ) cos ϕ]eξ − [rω 2 + r + 2ωvr ] sin ϕ eη
r r
vr 2 vr 2
= −[eω + r(ω + ) cos ϕ]eξ − r(ω + ) sin ϕ eη .
2
r r
178 Rotation
N
A8.4 Aufgabe 8.4 Auf der rotierenden Erde
(Radius R = 6370 km) bewegt sich
ein Punkt P mit der Geschwindigkeit vr
vr = 150 km/h nach Norden. P
R
Es sind Größe und Richtung von Füh-
rungs- und Coriolisbeschleunigung am
Breitengrad ϕ = 30◦ zu ermitteln.
für af und ac
1
ac = 2ωvr sin ϕ = 2 · 73 · 10−6 · 150 · · sin 30◦ = 0, 003 m/s2 .
3, 6
Die Führungsbeschleunigung ist senkrecht zur Drehachse der Erde und
die Coriolisbeschleunigung tangential zum Breitenkreis nach Westen
gerichtet.
Anmerkungen:
• Bezüglich des mitbewegten Systems führt P eine reine Kreisbewe-
gung aus.
• Die Coriolisbeschleunigung hat am Pol ihr Maximum.
des Bezugssystems 179
1111
0000
Lösung Lösung: Wir lassen das Bezugssystem ξ, η, ζ mit dem Winkel
rotieren und führen eine Koordinate s ein. Dann erhält man mit
s
ω = ωeζ , vr
r 0P = s cos α eξ + s sin α eζ , ζ
ω r 0P
P
v r = vr cos α eξ + vr sin α eζ ξ
0 α
und ω̇ = 0, r̈ 0 = 0 für Führungs- und Corioliskraft:
F f = −mω × (ω × r 0P ) = mω 2 s cos α eξ ,
F c = −2mω × v r = −2mωvr cos α eη .
000
11
00
11
digkeit ω0 rotiert. y ξ
Für den Punkt P der Kreisschei- 00
111 l
be sind die Absolutgeschwindig-
keit und -beschleunigung unter
00
11
Verwendung x
a) des mit dem Ausleger verbundenen Systems ξ, η, ζ und
b) des mit der Kreisscheibe verbundenen Systems ξ ∗ , η ∗ , ζ ∗ zu bestim-
men.
v = ṙ 0 + ω × r 0P + v r ,
a = r̈ 0 + ω̇ × r 0P + ω × (ω × r 0P ) + 2 ω × v r + ar .
r 0 = l eη , ω = ϑ̇ eξ , r 0P = r cos ϕ eξ + r sin ϕ eη .
folgen daraus
ṙ 0 = l ϑ̇ eζ , r̈ 0 = l ϑ̈ eζ − l ϑ̇2 eη , ω̇ = ϑ̈ eξ .
die Ergebnisse
woraus mit
ė∗ξ = ω0 e∗η + ϑ̇ sin ϕ e∗ζ , ė∗η = −ω0 e∗ξ + ϑ̇ cos ϕ e∗ζ ,
ė∗ζ = −ϑ̇ (sin ϕ e∗ξ + cos ϕ e∗η ) , ϕ̇ = ω0
die Beziehungen
η
Lösung Das Koordinatensystem führt
eine Kreisbewegung aus. Mit (ζ ⊥
zu ξ, η) P
m
r 0P ξ
ω = ωeζ , ω̇ = 0 , r 0P = ηeη , 0
A h
r̈ 0 = a0 = −hω 2 eξ , v r = η eη
2c
: mη = −2cη + mηω 2 ; η + − ω2 η = 0 ,
m
00000
11111
Lösung Mit dem skizzierten bewegten
Bezugssystem ξ, η, ζ gilt vr
P
Ω = Ωeζ , a0 = r̈ 0 = −rΩ eξ ,
2
r 0P
η
Ω̇ = 0 , r 0P = l cos ϕ eξ + l sin ϕ eη . Ω
ϕ
r
0 ξ
Die Relativgeschwindigkeit lässt sich
durch die relative Winkelgeschwindig-
keit ϕ ausdrücken:
m2 ζ2 = S − G2 , m1 r = Ff − S = m1 rω 2 − S
Zählen wir die Zeit t vom Beginn der Bewegung, dann gilt mit den ge-
gebenen konstanten Beschleunigungen, der Winkelgeschwindigkeit und
den Anfangsbedingungen
a 0 = b0 e x ; v 0 = b0 t e x ,
ω = ωeζ , ω̇ = 0 ,
ar = −bK eξ ; v r = −bK t eξ ; r 0P = (− 12 bK t2 + s0 )eξ ,
und es folgen
ω × r 0P = ω(− 12 bK t2 + s0 )eη , 2 ω × v r = −2 ω bK t eη ,
ω × (ω × r 0P ) = −ω 2 (− 12 bK t2 + s0 )eξ .
F T = −ma
Danach bewegt sich ein Massenpunkt oder der Schwerpunkt eines star-
ren Körpers so, dass die Summe aus den äußeren Kräften F und der
Trägheitskraft F T Null ist. Bei der ebenen Bewegung eines starren
Körpers muss im Momentengleichgewicht“ das Scheinmoment
”
MT A = −ΘA ω̇ berücksichtigt werden. Man erhält dann statt der Be-
wegungsgleichungen nach Seite 88 die Gleichgewichtsbedingungen“
”
Fx − max = 0 , Fy − may = 0 , MA − ΘA ω̇ = 0
δW + δWT = 0
Lagrangesche Gleichungen 2. Art 189
mit Ek
= kinetische Energie,
qj
= generalisierte Koordinaten,
q̇j
= generalisierte Geschwindigkeiten,
Qj
= generalisierte Kräfte.
mit L = Ek − Ep
= Lagrange-Funktion,
Ep
= potentielle Energie.
x1 = r1 ϕ ; ẍ1 = r1 ϕ̈ ,
x2 = r2 ϕ ; ẍ2 = r2 ϕ̈
folgt daraus
r2 m2 − r1 m1
ϕ̈ = g.
r12 m1 + r22 m2 + ΘA
Zur Bestimmung der Seilkraft schneiden wir das Seil. Unter Berück-
sichtigung der Trägheitskraft erhält man aus dem Kräftegleichgewicht
S1
↑: S1 − m1 g − m1 ẍ1 = 0 x1
bzw.
r2 (r1 + r2 )m2 + ΘA m1 g
S1 = m1 (g + r1 ϕ̈) = m1 g .
r12 m1 + r22 m2 + ΘA m1 x¨1
Anmerkungen:
• Für r2 m2 > r1 m1 dreht sich die Welle rechts herum und für
r2 m2 < r1 m1 links herum.
• Für r2 m2 = r1 m1 herrscht statisches Gleichgewicht (ϕ̈ = 0).
Gleichgewicht 191
Auflösen ergibt
x1
Lösung Da keine Bindekräfte (Seil-
kraft, Haftkraft) gefragt sind, wen- ϕ
den wir das Prinzip von d‘Alembert ΘA ϕ̈
an. Dazu tragen wir in der Skizze die A
eingeprägten Kräfte und die Schein- α x2
kräfte und -momente ein (entgegenge- m1 x¨1 m2 g
setzt zur gewählten positiven Bewe- m1 g
gungsrichtung!). Dann muss die Ar- m2 x¨2
beit aller Kräfte bei einer virtuellen
Verrückung Null sein:
δW + δWT = 0
Anmerkung: Für m1 sin α > m2 wird ẍ < 0, d.h. die Walze rollt die
Ebene hinab.
d‘Alembert 193
ergeben sich
∂L r1 2
= ΘD + m2 (r1 + r2 )2 + Θ2 1 + + m3 l32 ϕ̇ ,
∂ ϕ̇ r2
d ∂L r1 2
= ΘD + m2 (r1 + r2 )2 + Θ2 1 + + m3 l32 ϕ̈ ,
dt ∂ ϕ̇ r2
∂L l
= m1 − l3 + m2 (r1 + r2 ) − m3 l3 g sin ϕ .
∂ϕ 2
Damit liefert
d ∂L ∂L
− =0
dt ∂ ϕ̇ ∂ϕ
mit sin ϕ ≈ ϕ (kleine Ausschläge) das schon bekannte Ergebnis
r1 2
ΘD + Θ2 1 + + m2 (r1 + r2 )2 + m3 l32 ϕ̈
r2
l
+ m 3 l3 − m 1 − l3 − m2 (r1 + r2 ) gϕ = 0 ,
2
für die Bewegungsgleichung und dementsprechend für die Eigenfre-
quenz. Schwingungen können danach nur auftreten, wenn der Zähler
unter der Wurzel positiv ist, d.h. wenn gilt
l
m3 l3 > m 1 − l3 + m2 (r1 + r2 ) .
2
Anmerkung: Das System hat nur einen Freiheitsgrad; seine Lage kann
durch die generalisierte Koordinate ϕ eindeutig beschrieben werden.
196 Bewegungsgleichung
A9.6 Aufgabe 9.6 An einer von zwei Federn gehaltenen, drehbar gelagerten
homogenen Stange (Masse m) ist eine Punktmasse m/4 befestigt.
Man stelle die Bewegungsgleichung für kleine Auslenkungen aus der
Gleichgewichtslage auf:
a) mit Hilfe des Energiesatzes, c m m/4
b) mit Hilfe des d’Alembertschen
Prinzips, c A
c) mit Hilfe des Drallsatzes. 2l l
des konservativen Systems muss zeitlich konstant bleibe. Dies führt auf
dE
=0 ; 2c(2lϕ)2lϕ̇ + ΘA ϕ̇ϕ̈ = 0 ; ΘA ϕ̈ + 8cl2 ϕ = 0 .
dt
b) Beim d’Alembertschen Prinzip 2c(2lϕ)
δW = 0 muss die Arbeit des Schein- ΘA ϕ̈
moments ΘA ϕ̈ (entgegen der posi- ϕ
tiven Bewegungsrichtung) mitberück- 2l ϕ
A
sichtigt werden:
Damit werden
2
Ep = mga(1 − cos ϕ) = mgr(1 − cos ϕ) ,
π
1 1 1 2 2
Ek = m(ẋ2s + ẏs2 ) + Θs ϕ̇2 = mr2 ϕ̇2 1 − cos ϕ
2 2 2 π
2 2 4 2
+ sin ϕ + 1 − 2 = mr ϕ̇ 1 − cos ϕ ,
2 2
π π π
2 2
L = Ek − Ep = mr rϕ̇2 1 − cos ϕ − g(1 − cos ϕ) ,
π π
∂L 2
= mr 2rϕ̇ 1 − cos ϕ ,
∂ ϕ̇ π
d ∂L 2 4
= mr 2rϕ̈ 1 − cos ϕ + rϕ̇2 sin ϕ ,
dt ∂ ϕ̇ π π
∂L 2 2
= mr rϕ̇ sin ϕ − g sin ϕ .
2
∂ϕ π π
Einsetzen in
d ∂L ∂L
− =0
dt ∂ ϕ̇ ∂ϕ
liefert schließlich die Bewegungsgleichung
g
ϕ̈(π − 2 cos ϕ) + ϕ̇2 sin ϕ + sin ϕ = 0 .
r
198 Lagrangesche
x
Lösung Das System hat zwei x
Freiheitsgrade und die eingeprägte m1
Kraft (Gewicht m2 g) ist konserva-
tiv. Mit den generalisierten Koordi- y l cos ϕ
naten x und ϕ und einem Bezugs- ϕ
niveau auf der Höhe der Masse m1
werden m2
Ep = −m2 gl cos ϕ , 2 sin ϕ
1 1
Ek = m1 ẋ2 + m2 [(ẋ + lϕ̇ cos ϕ)2 + (lϕ̇ sin ϕ)2 ] ,
2 2
1 1
L = Ek − Ep = (m1 + m2 )ẋ2 + m2 lẋϕ̇ cos ϕ + m2 l2 ϕ̇2 + m2 gl cos ϕ .
2 2
Einsetzen in die Lagrangeschen Gleichungen
d ∂L ∂L d ∂L ∂L
− =0, − =0
dt ∂ ϕ̇ ∂ϕ dt ∂ ẋ ∂x
liefert mit
∂L ∂L
= m2 lẋ cos ϕ + m2 l2 ϕ̇ , = −m2 lẋϕ̇ sin ϕ − m2 gl sin ϕ ,
∂ ϕ̇ ∂ϕ
d ∂L
= m2 lẍ cos ϕ − m2 lẋϕ̇ sin ϕ + m2 l2 ϕ̈ ,
dt ∂ ϕ̇
∂L ∂L
= (m1 + m2 )ẋ + m2 lϕ̇ cos ϕ , =0,
∂ ẋ ∂x
d ∂L
= (m1 + m2 )ẍ + m2 lϕ̈ cos ϕ − m2 lϕ̇2 sin ϕ
dt ∂ ẋ
die beiden gekoppelten Bewegungsgleichungen
x
Lösung Das System hat zwei Freiheits-
grade und ist nur durch konservative x cos ϕ l
Kräfte belastet. Als generalisierte Ko- S1
cos ϕ
ordinaten wählen wir den Winkel ϕ und 2
den Weg x. Mit dem Aufhängepunkt als S2
ϕ
Bezugsniveau werden
1 m1 l 2 2 1 1 !
Ek = ϕ̇ + m2 [(xϕ̇)2 + ẋ2 ] + Θ2 ϕ̇22
2 3 2 2
1 m1 l 2 1
= + m2 x2 + Θ2 ϕ̇2 + m2 ẋ2 ,
2 3 2
l l
Ep = −m1 g cos ϕ − m2 gx cos ϕ = − m1 + m2 x g cos ϕ ,
2 2
L = Ek − Ep .
0000000000000
1111111111111
auf einer horizontalen Ebene m1 m2
reibungsfrei bewegen.
Mit Hilfe der Lagrangeschen Gleichungen sind die Bewegungsglei-
chungen zu ermitteln.
x1 x2
Lösung Das konservative
111111111111
000000000000
000000000000
111111111111
c1 c3 c2
System hat zwei Freiheitsgra- m1 m2
de. Wählen wir die Auslen-
kungen x1 und x2 aus der Ru- 000000000000
111111111111
helage als generalisierte Koor-
dinaten, so werden
1 1 1
Ep = c1 x21 + c2 x22 + c3 (x2 − x1 )2 ,
2 2 2
1 2 1 2
Ek = m1 ẋ1 + m2 ẋ2 ,
2 2
1 1 1 1 1
L = Ek − Ep = m1 ẋ21 + m2 ẋ22 − c1 x21 − c2 x22 − c3 (x2 − x1 )2 .
2 2 2 2 2
Einsetzen in die Lagrangeschen Gleichungen
d ∂L ∂L d ∂L ∂L
− =0, − =0
dt ∂ ẋ1 ∂x1 dt ∂ ẋ2 ∂x2
liefert mit
∂L d ∂L ∂L
= m1 ẋ1 , = m1 ẍ1 , = −c1 x1 + c3 (x2 − x1 ) ,
∂ ẋ1 dt ∂ ẋ1 ∂x1
∂L d ∂L ∂L
= m2 ẋ2 , = m2 ẍ2 , = −c2 x2 − c3 (x2 − x1 )
∂ ẋ2 dt ∂ ẋ2 ∂x2
die Bewegungsgleichungen
a) Kontinuitätsgleichung
A2
A1
A1 v1 = A2 v2 bzw. Q = Av = const v2
v1 Abfluß
mit dem Volumenstrom Q = A v.
Zufluß
b) BERNOULLIsche Gleichung
Für reibungsfreie Flüssigkeiten gilt
1 v2 p
v 2 + g z + p = const bzw. +z+ = H = const .
2 2g g
Hydrodynamik 203
mit
v 2 /2 = Staudruck (spezif. kinetische Energie),
g z = geodätischer Druck (spezif. potentielle Energie),
p = statischer Druck (Druckenergie),
H = hydraulische Höhe, p0
z1
v 2 /2g = Geschwindigkeitshöhe, v1
z = geodätische Höhe, h
p/ g = Druckhöhe (bezogener Druck). v2
z2
Beispiel: Ausfluss aus einem Behälter:
1 1
v12 + g z1 + p0 = v22 + g z2 + p0 .
2 2
Im Spezialfall v1 = 0 (h =const) folgt daraus die TORRICELLIsche
Ausflussformel (Ausströmen aus großen Flüssigkeitsbehältern).
v2 = 2gh .
1 2 1
v1 + g z1 + p1 = v22 + g z2 + p2 + Δpv ,
2 2
1 2
mit Δpv = ζ v1 = Druckverlust, ζ = Druckverlustzahl.
2
c) Impulssatz
Fx = ṁ (v2x − v1x ) ,
F = Q (v 2 − v 1 ) bzw. Fy = ṁ (v2y − v1y ) ,
Fz = ṁ (v2z − v1z ) ,
mit
F = Resultierende Kraft auf eine abgeschlossene Flüssigkeits-
menge innerhalb einer Stromröhre (Kontrollvolumen),
Q = ṁ = Massenstrom,
Q v 1 = einfließender Impulsstrom,
Q v 2 = ausfließender Impulsstrom.
204 Geschwindigkeitsfeld
A10.1 Aufgabe 10.1 Eine Strömung wird beschrieben durch das ebene Ge-
schwindigkeitsfeld
v(x, t) = 2ax ex − 2ay ey
Ermitteln Sie die Gleichung für die Stromlinien und skizzieren Sie den
Verlauf für die spezielle Stromlinie durch den Punkt A mit den Koor-
dinaten x = 0, 5 m; y = 4 m.
ln x + ln y = ln xy = C =: ln c ; ln xy = ln c .
Anmerkungen:
• Für x → ∞ verschwindet die y - Komponente desGeschwindigkeits-
vektors: v → 2ax ex .
• Da es sich um eine stationäre Strömung handelt (∂v/∂t = 0), fallen
Strom- und Bahnlinien zusammen.
Bahnlinien und Stromlinien 205
Aufgabe 10.2 Eine ebene Strömung wird durch das Geschwindigkeits- A10.2
feld
v(x, t) = ax ex + b e−t ey
mit den Konstanten a und b beschrieben.
a) Man bestimme die Bahnlinie des Teilchens, das sich für t = 0 an der
Stelle P = (1, 1) befindet.
b) Ermitteln Sie die Stromlinie, die zum Zeitpunkt t = 0 durch den
Punkt P = (1, 1) geht.
Lösung Die Strömung ist instationär. Deshalb fallen Bahn- und Strom-
linien nicht zusammen.
zu a) Die Bahnlinie ergibt sich aus
dx dx x
= ax ; = a dt ; ln = at ; x = C1 eat ,
dt x C1
dy
= b e−t ; y = −b e−t + C2
dt
und den Anfangsbedingungen x (t = 0) = 1, y (t = 0) = 1 zu
y(x = 1) = 1 ; C3 = 1 ,
y(s) = b ts + y0 .
y0 = −b/2 , x0 = eab/3 .
Bernoullische Gleichung 207
AR v3 = A(h) v4 ,
Gleichung 209
zu
dh AR
= v3 .
dt A(h)
Trennung der Variablen und Integration führt auf
t
h
AR 2gH dt = (e + 2h tan α)f dh .
t0 =0 h0 =0
Dies liefert
AR 2gH t = (e h + h2 tan α)f .
Die Zeit t, nach der eine Füllhöhe von H/2 erreicht ist, ergibt sich
daraus durch Einsetzen von h = H/2:
H H2 f
t= e + tan α √ .
2 4 AR 2gH
AV v5 = AR v3
A1 v1 = A2 v2
Man erkennt, dass ein stationärer Zustand nur für A2 < A1 möglich ist.
QV = A2 v2 = A1 v1 .
Gleichung 211
A0 v(z) = A2 v2
Die Zeit T , in welcher der Behälter leer läuft, kann durch Trennung der
Variablen und Integration ermittelt werden:
0 T
dz 2gA22 A20 − A22 √
− √ = dt ; T = 2 H.
z A0 − A2
2 2
2gA22
H 0
Für die Drücke an den Stellen ① und ② gilt mit den Spiegelhöhen z1
und z2 der Steigrohre
p1 = p0 + gz1 , p2 = p0 + gz2 .
Damit erhält man mit Hilfe der Berlnoullischen Gleichung für eine
Stromlinie zwischen den Punkten ① und ③
1
2
v12 + 0 + p1 = 12 v32 + 0 + p0
Analog wird der Druck p2 aus der Bernoullischen Gleichung für eine
Stromlinie zwischen den Punkten ② und ③
1
2
v22 + 0 + p2 = 12 v32 + 0 + p0
z2 = 0 .
Impulssatz 213
Q = v3 A3 = v2 A2
Qv3
→: Q(v2 − 0) = −p2 A2 + Rx ,
p3 A3
↑: Q(0 − (−v3 )) = −p3 A3 + Ry − gV .
Ry
Einsetzen der Drücke und Geschwindig-
Rx
keiten liefert mit dem Flüssigkeitsvolumen Qv2
V = πab2 /20 im Rohr die Komponenten der
Mantelkraft gV p 2 A2
b2 h 29 Q2
Rx = p0 + g + ,
10 2 5 b2
b2 h 29 Q2 πab2
Ry = p0 + g − ga + 2
+ g .
10 2 5 b 20
216 Impulssatz
v0 b0 h = v1 b1 h + v2 b2 h ; b0 = b 1 + b2 .
→: Q2 v2 − Q1 v1 − Q0 v0 cos α = 0 Q0 v0
b0 cos α = b2 − b1 . α
Q2 v2
Q1 v1
N
Damit folgen die Strahlbreiten
1 1
b1 = b0 (1 − cos α) , b2 = b0 (1 + cos α) .
2 2
zu c) Die Normalkraft auf die Wand erhält man direkt aus dem Im-
pulssatz senkrecht zur Wand:
2 A1 A2 A2
Ry = A1 vA + + p1 sin α .
2 A2 A1 A1
Q2 = Q − Q1 = 5 − 2, 98 = 2, 02 m3 /s .