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2. Dezember 2010 DIE ZEIT N
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ch hatte im vergangenen Jahr angeregt,eine allmähliche Umstellung des beste-henden Steuersystems von einem büro-kratisierten Ritual der Zwangsabgabenzu einer Praxis freiwilliger Beiträge zumGedeihen des Gemeinwesens in Erwä-gung zu ziehen. Sollte ein Hauch vonIronie an meinen ernst gemeinten Thesen zu be-merken gewesen sein, so wäre diese dadurch be-dingt, dass ein Autor normalerweise selbst ziem-lich gut einschätzen kann, wann er etwas von sichgibt, was aller Wahrscheinlichkeit nach in den Wind gesprochen ist. Zumindest schien es mir so:Ohne den Beweis durch die Tatsachen hätte esniemand für möglich gehalten, dass eine Wort-meldung zu dem seit Jahrzehnten monoton dis-kutierten Komplex der unmöglichen »Steuer-reform« in Deutschland Aufmerksamkeit erregenoder gar skandalfähig werden könnte.Genau dieses jedoch geschah im Anschluss aneinen Essay, den ich am 13. Juni 2009 in der
FAZ 
vorgelegt hatte. Mit einer Verzögerung von eini-gen Monaten wurde dieses Papier, das unter demredaktionellen Titel
Die Revolution der gebendenHand 
 erschienen war, von einem in jedem Sinndes Worts aufgebrachten Leser zum Anlass ge-nommen, zu behaupten, der Verfasser habe sichnun für immer aus dem Kreis der zurechnungs-fähigen Zeitgenossen verabschiedet. Der Angriff auf meine Thesen erfolgte in der
 ZEIT 
 vom 24.September 2009 unter dem Titel
Fataler Tiefsinnaus Karlsruhe.
 Er stammte aus der Feder von AxelHonneth, einem Nachfahren der erloschenenFrankfurter Schule. Ich habe darauf halbwegs ge-lassen, aber nicht ganz ohne Zuspitzungen in der
FAZ 
 geantwortet. Dabei erläuterte ich meine Ideenoch einmal, wonach nur eine Ethik des Gebensdie Stagnation der zeitgenössischen po liti schenKultur überwinden könnte. Aus der Erregung übermeine mithilfe der
 ZEIT-
Feuilleton-Redaktioneffektvoll verzerrten Thesen entwickelten sichmehrere parallele Debatten, teils unter dem Stich-wort »Klassenkampf von oben«, was in meinen Augen eine eigenwillige Abschweifung vom The-ma »Steuerreform aus dem Geist des Gebens«bedeutete.Niemand hat je im Ernst geleugnet, dass zueiner geordneten Staatlichkeit ein zuverlässigesFinanzwesen gehört. Meine Anregungen tastendie Evidenzen nicht an. Was selbstverständlichist, soll selbstverständlich bleiben. Wären Steuern,wie manche sagen, nichts anderes als der natür-liche Preis des Glücks, in einem effizienten Staatunter der Herrschaft des Rechts zu leben, sobrauchte man über ihre Begründung kein Wortzu verlieren – obschon über ihre angemesseneHöhe zu streiten bliebe. Jedoch: Es gibt im In-nersten des Selbstverständlichen einen Komplex von Annahmen, die sich bei näherem Zusehen alsein völlig unplausibles Konstrukt erweisen. Auf diese schwache Stelle zielt, was ich imFolgenden erläutern will. Wer dort genauere Son-dierungen vornehmen möchte, stößt fürs Ersteauf die Mauer der Tatsächlichkeit: Der zeitgenös-sische Staat ist, wie jeder seiner mittelalterlichenund absolutistischen Vorgänger, ein nehmenderStaat, der vom Vermögen seiner Bürger im-mer so viel abzieht, wie er nehmenkann, ohne öffentliche Unruhenzu provozieren. Sollte manihn mit der Frage konfron-tieren, wie er sein neh-mendes Benehmenrechtfertigt, so wirdman feststellen: Erbegnügt sich da-mit, in Tautolo-gien zu kreisen.Er erhebt Steu-ern, weil eszum Staatsein
FEUILLETON
gehört, Steuern zu erheben, und er braucht dasGeld, weil es keinen Staat gibt, der das Geld nichtbraucht. Auf diese eherne Logik kann der Bürgerallein mit Fatalismus antworten. Den vernimmtman in dem Seufzer des alten Benjamin Franklin:»Völlig sicher sind auf dieser Welt nur zwei Din-ge, man stirbt und man zahlt Steuern.«Bei der Vereinnahmung von Gütern, die inden Fiskus neuzeitlicher Staatswesen fließen, sindvier verschiedene Modi der Aneignung undebenso viele Optionen zur Begründung vonNehmer-Routinen in Ansatz zu bringen:1. »Plünderungen« in kriegerisch-beutemacheri-scher oder piratischer Tradition – ein Modus der
Staatsbereicherung, der sich von den ersten Reichs-bildungen der Antike an über Jahrtausende bewährt
hat und auch für die Gründungsphasen frühmo-
derner Staatswesen typisch blieb. Die Bürger Roms
 waren über Jahrhunderte hinweg völlige Steuerbe-
freiung gewohnt, weil die Plünderungspolitik dessich ausdehnenden Reichs Abgaben im Innerenüberflüssig machte. Erst unter Augustus musstendie nicht mehr ausreichenden Plünderungen ander Peripherie durch interne Steuern ergänzt wer-
den. Die Wirksamkeit dieses Verfahrens zur Füllung 
der Staatskasse reicht weit bis ins 20. Jahrhundert,
seine Popularität kann auch in »volksgemeinschaft-
lich« integrierten Sozialstaaten zuweilen ein hohesNiveau erreichen. Dies hat Götz Aly in seiner Un-
tersuchung über
Hitlers Volksstaat
gezeigt: FürÜberfälle auf das Vermögen wohlhabender Juden
 wie für die Enteignung der ärmeren jüdischen Mit-
bürger waren die Deutschen noch in den dreißiger
und vierziger Jahren leicht zu gewinnen. Eine Prise
Sozialismus, eine Prise Rassismus, schon kommtder Plünderungsfiskus auch auf der Höhe der
Moderne in Schwung. Dass Formen der Bereiche-
rung dieses Typs für die heutige Bedarfsregelung 
von Steuerstaaten zumindest auf der Ebene diskur-
siver Begründungen unannehmbar sind, bedarf keiner näheren Erläuterung.2. »Auflagen« in autoritär-absolutistischer Tra di-
tion. Dies ist der im frühneuzeitlichen Staat eta blier-
te Modus einer regulär-bürokratischen Fiskalität,
die das Bürgertum und die ärmeren Schichten der
Bevölkerung gewohnheitsmäßig kräftig belastete,indes sie Adel, Klerus und andere Privilegierteschonte. Die Legitimierung von Auflagen wurdeanfangs oft in der natürlichen Berufung der zumDienen bestimmten Schichten gesucht und nach
kurzer Suche gefunden. Gleichwohl kommt es im
 Absolutismus schon zu Ansätzen einer reziprokenBindung zwischen dem schützend-vorsorgendenStaat und einer aus den Wohltaten der autoritär
gewährten Ordnung Vorteile ziehenden Zivilgesell-
schaft. Es entstehen die ersten Grundlagen einer
transaktionalen Deutung des Steuerwesens, wonachSteuern der gerechte Preis des Lebens in geordnetenVerhältnissen seien. Aus ihnen geht ein wesentlicher
Teil der aktuellen Fiskalität hervor. Jedoch ist auch
diese autoritäre Tradition für eine demokratischeGesellschaft letztlich inakzeptabel, weil sie zwar
Elemente einer rational-reziproken Beziehung im-pliziert, jedoch die Reziprozität einseitig von oben
her gestaltet. Nach einer demokratischen Metamor-
phose sollte der Staat seine Zugriffe auf Bürgerver-
mögen längst den postabsolutistischen Verhält-nissen angepasst haben – man würde dies daranerkennen, dass die faktisch gebende Seite auch
rechtens mehr als gebende denn als schuldende ver-
standen würde und daher in alle Phasen des fis-kalischen Prozesses angemessen involviert würde.Von einem solchen Schritt in die steuerpolitischeModerne jedoch kann bis heute nirgendwo dieRede sein. Das fiskalische Mittelalter ist nicht zuEnde. Nach Lage der Dinge sieht alles so aus, als
solle das Fiskalsystem direkt aus dem Absolutismus
ins postdemokratische Zeitalter übergehen, ohne je eine demokratische Phase gekannt zu haben.
3. »Gegenenteignung« in sozialistischer Tradition,
ausgehend von der populären Devise »Expropria-
tion der Expropriateure«, mit welcher die Linke des
19. Jahrhunderts ihr Verständnis des bürgerlichen
Reichtums als Resultat von »Ausbeutung der Werk-
tätigen« zum Ausdruck brachte. Wenn wirklich,wie Prou dhon unter dem Beifall von Marx be-
hauptete, Eigentum Diebstahl ist, kann nur ein gut
dosierter Gegendiebstahl das Mittel zur Behebung 
des Übels sein. Die Legitimierung der staatlichen
Zugriffe erfolgt hier durch den Imperativ der Um-
verteilung eines Reichtums, vom dem nicht ein-zusehen sei, warum seine »kollektive Erzeugung«
durch seine »private Aneignung« dementiert werdensollte. In sozialdemokratisierten Systemen wie dem
der BRD werden hohe Steuersätze als Erfolge derverteilenden Linken eingeschätzt, während manniedere Sätze den Bestrebungen der raffendenRechten zuordnet. Die Legitimitätsbasis diesesModells ist freilich seit je brüchig, da sie von dersachlich wie ethisch problematischen Hypotheseder »Ausbeutung« der Arbeitnehmer durch den»Mehrwertdiebstahl« seitens der Unternehmen
abhängt. Weist man dieses vergilbte Dogma zurück,
so ist der gängigen Steuerbegründung sozialisti-schen Stils der Boden entzogen. Der Mythos vomDiebstahl der Reichen an den Armen und vommoralisch legitimen Gegendiebstahl des sozialengagierten Staats zugunsten der Benachteiligten
hält in unseren Breiten und unter heutigen Umstän-
den der Überprüfung nicht stand. Als Grundlagefür eine steuerethisch reflektierte Rechtfertigung 
des staatlichen Teilnehmens an den ökonomischen
Erfolgen der Gesellschaft kommt diese Erklärung nicht mehr in Betracht, so tief sie auch in unser»sozialistisches Unbewusstes« eingegraben ist undso verzweifelt manche Bewohner des linken Anti-quariats versuchen, sie zu verteidigen.
4. »Spenden« in philanthropischer Tradition – auf-
bauend auf der christlichen, humanistischen, soli-
daristischen und volksmoralischen Überzeugung,dass es den Habenden gut ansteht, den Nicht-habenden und den Organisationen ihrer Helfer
einen angemessenen, also nicht unbedeutenden Teil
ihrer Überschüsse abzutreten: sei es aufgrund des
Solidaritätsgefühls, das Erfolgreiche an den Schick-salen der weniger Glücklichen Anteil nehmen lässt,
sei es aufgrund des »schlechten Gewissens«, das oft
LITERATUR
Biografie: Ein neuer Blick auf Max Frisch
S. 55
GLAUBEN & ZWEIFELN
Zeitung und Religion:Über die Freiheit in derchristlichen Presse
S. 66
LEKTÜREZUR LAGE
Von WikiLeaks wusste André Malraux (1901 bis 1976) nichts. Doch als Schriftstellerund Politiker war ihm klar, wie man am besten mit
üblerNachrede
 und
 Vertrauensbruch
umgeht: »Ich verzeihe meinenFreunden, die Schlechtes über michsagen. Aber nicht denen, die es mir überbringen.«
Wir Antidemokraten
Der Wutbürger ist nicht konservativ, er ist reaktionär
DEUTSCHE TEA PARTY 
Der kommende Aufstand,
 jenes viel diskutier-te, im
Spiegel 
 teilabgedruckte, in den Feuille-tons gewürdigte Manifest eines französischen»Unsichtbaren Komitees« hat, bei aller Revo-lutionsrhetorik, einen konservativen Kern:Beklagt wird der Verlust an tradierter Gesel-ligkeit, an Volksfesten, an guten Manieren.Radikal links assoziierbares Gedankengut –der Aufruf zur Errichtung von Kommunen,die Feier eines subversiven Protests, der Anti-kapitalismus – wird mit der Trauer um ver-gangene Alltagsgewohnheiten verzahnt.
Der kommende Aufstand 
 wird auch des-halb so rege rezipiert, da er die Wutbürger-aufstände abzubilden scheint, die diesenHerbst das Land nicht nur in Stuttgart be-wegten. Das jedenfalls behauptet der
Spiegel 
in dieser Woche. Und verkennt dabei, dassdie Proteste – gegen allen Anschein – keines-wegs konservativer Natur sind. Gewiss, manmöchte als Rentner auf dem Spaziergang nicht mit einer zehnjährigen Baustelle kon-frontiert sein, in den letzten Lebensjahrensoll möglichst alles bleiben, wie es war. Was auf den ersten Blick als konservativerImpuls scheint, ist aber in Wahrheit ein reak-tio rer. Reaktionär insofern, als er insgeheimvon einem glühenden Misstrauen gegenüberdem Parlamentarismus und demokratischenInstitutionen geprägt ist, die Partizipationstrukturieren. Offenkundig ist mittlerweile jeder Sinn für die formalistischen Aspekteder Demokratie verloren gegangen: Man willsich nicht in den Niederungen der Parteienengagieren, sondern den Meinungsbildungs-prozess in Volksabstimmungen abkürzen.Man möchte keine Regierung mehr, die auf diskrete Kommunikation angewiesen ist,sondern feiert WikiLeaks. Man möchte dieMinderheiten (Migranten und Raucher)durch Bürgerbefragungen gängeln, solangeder Staat sie unnötigerweise noch schützt. Wie die 68er-Bewegung einst von Ame-rika aus nach Deutschland fand, ist es heutedie reaktionäre Tea-Party-Bewegung, die unsinspiriert. Die Bürgerwut ist dabei schondeshalb nicht als konservativ zu bezeichnen,da sie das Mehrheitsprinzip ganz nach markt-wirtschaftlichem Vorbild gegen die demo-kratischen Institutionen in Anschlag bringt.Glaubten die 68er, der Staat sei auf unheil-volle Weise mit dem Kapitalismus vermengt,gehen heute die Wutbürger strukturell eine Allianz mit diesem ein.Der Publizist Henning Ritter hat in sei-nen
Notizheften
 jüngst die feine Beobachtung gemacht, dass zwar Selbstverwirklichung hoch im Kurs steht, sie aber nichts mehr mitEmanzipation gemein hat. Die 68er warennoch vom berechtigten Drang beseelt, sichvon allerlei emanzipieren zu müssen, von derElterngeneration, dem Pressemonopol, demPatriarchat. Bei allem revolutionären Pathosmündete der Protest bald in subkulturelleNischen oder allerlei Karrieren, die als sinn-stiftend empfunden wurden. Von dem Zeit-punkt an aber, da man ahnt, dass die Selbst-verwirklichung über das Erreichte hinauskeinem individuellen Freiheitszugewinnmehr entspricht, findet kein Marsch mehrdurch die Institutionen, sondern ein Nieder-reißen derselben statt.
ADAM SOBOCZYNSKI
Warum ichdochrecht habe
Peter Sloterdijks revolutionärer Vorschlag, die Reichen nicht durch Steuern zu belangen, sondern auf freiwillige Abgaben zu setzen, entfachte eine große Debatte. In der ZEIT wurde er dafür von dem Philosophen Axel Honneth massiv angegriffen. Jetzt antwortet
PETER SLOTERDIJK
erstmals ausführlich seinen Kritikern
Fortsetzung auf S. 52
   F  o   t  o  :   U  r   b  a  n   Z   i  n   t  e   l   /   l  a   i   f
 
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als moralischer Schatten auf das Leben der Bevorzugtenfällt. Spenden können auch als Friedensprämie für eine
von Ungleichheitskonflikten bedrohte Gesellschaftverstanden werden oder als freiwillige Beiträge zurKompensation von Nachteilen, mit denen begabteBewerber aus ärmeren Milieus um Aufstiegschancenzu ringen haben. Schließlich sollen Spenden als regu-läre Beiträge zu anerkannten Gemeinschaftsaufgaben
geleistet werden oder werden schlechthin aufgrund der
Genugtuung des Gebers über seine Großzügigkeit er-
bracht. Ein Legitimitätsproblem bei der Annahme von
Spenden durch den Staat tritt hier nicht auf, viel eherstellt sich die Frage, was seitens des Empfängers getanwerden sollte, um solches Verhalten als ein allgemeinnachahmenswertes Muster privater Generosität inöffentlicher Perspektive zu popularisieren.Blickt man auf diese Liste, die summarisch alle Modi der Staatsbereicherung erfasst, ist eines un-mittelbar evident: Das aktuelle Fiskalsystem lässt sich nur als ein in sich widersprüchliches Amalgam aus dem zweiten und dritten Modus der Steuer-rechtfertigung verstehen. Es ist zur einen Hälfte nach wie vor autoritär-obrigkeitlich bestimmt und in der »Auflagen«-Praxis vordemokratischer Staats-wesen verankert – was sich nicht zuletzt in der Kon-tinuität der Finanzverwaltungen vom Spätabsolu-tismus bis in die Gegenwart zeigt. In seiner anderen Hälfte stützt es sich auf die Gegenenteignungslogik des sozialistischen Umverteilungsdenkens, das es irgendwie geschafft hat, sich mit den Versprechen der »sozialen Marktwirtschaft« zu verbinden. In ih-rer praktischen Fusion erzeugen die beiden steuere-thischen Komplexe einen Block, der für die gebende Seite keine andere Option als die Unterwerfung unter das waltende Regime übrig zu lassen scheint. Die Widersprüchlichkeit zwischen der spätabsolu-tistischen und der semisozialistischen Steuermotivie-rung wird durch den Umstand verdeckt, dass beidedank ihrer gemeinsamen latent antidemokratischenVisionen von der Rolle der Staatlichkeit aufeinanderzugehen können. De facto kommen sie sich bis zurVerwechselbarkeit der Standpunkte nahe: hier diealtetatistische Konzeption des Staats als wohltätigerOrdnungsmacht, die sich selbst autorisiert, indem sievorgibt, von oben eingesetzt zu sein; dort die neu-etatistische Konzeption des Staats als moralisch auto-risierter Agentur der Umverteilung und der umfas-senden sozialen Fürsorge. Was man im aktuellen Zustand durchweg ver-misst, ist die Bemühung um eine Neubegründung der fiskalischen Transaktionen zwischen der geben-den Gesellschaft und dem nehmenden Fiskus ausdem Geist der demokratischen Bürger-Allianz. Alsfehlende Größe kommt dies zu Bewusstsein, wennman sich der Mühe unterzieht, den Block der Selbst-verständlichkeiten, auf dem unsere Fiskalität beruht,hinsichtlich seiner Grundlagen zu befragen. Wer sichdarauf einlässt, bemerkt mit Erstaunen, dass es nichtdie geringsten Ansätze zu einer Neudeutung des Sys-tems öffentlicher Finanzen von der Geberfunktionder Zivilgesellschaft her gibt. Man denkt auch heutenoch, sobald von Steuern die Rede ist, so gut wieimmer vom Bedarf des Staates aus und setzt seineNehmer-Berechtigung dogmatisch voraus. Im Steuer-system der Moderne überlebt der Absolutismus. VomOhr der Steuerbehörden ist der Satz, wonach alle Ge-walt vom Volke ausgehe, nie gehört worden. Die Wahrheit des Finanzsystems heißt: Alle Gewalt gehtvom Fiskus aus. Weil souverän ist, wer über dieZwangsvollstreckung entscheidet, ist der Fiskus dernicht deklarierte Souverän.Begriffe wie »Volkssouveränität« und »Bürger-macht« sind in diese Sphäre bisher nicht eingedrun-gen. Sogar die Idee einer nachträglichen Kontrolledes Fiskus durch den Bürgersteht nach wie vor auf schwachenFüßen. Gewiss, wir schätzen denBund der Steuerzahler, der sichimmense Verdienste erwirbt, in-dem er Jahr für Jahr dem Staatbei seinen Verausgabungen auf die Hände schaut. Lobenswertist auch die Tätigkeit der Rech-nungshöfe. Beiden Institutionenaber stehen bedauerlicherweisekein »Bund der Spender für denStaat« und kein »Parlament derGeber« zur Seite. Diese virtuellenOrgane müssten sich für die Tä-tigkeiten der Staatshand von derSeite jener »Einnahmen« her interessieren, die in Wahrheit als solche noch nicht begriffene Gaben derBürger an den Staat darstellen.Solchen Einrichtungen fiele die psychopolitischwichtige Rolle zu, das Steuerzahlen zu deautomati-sieren und aus dem Bereich der stummen Erduldun-gen herauszuführen. Ihr Ziel wäre es, das große Ein-zahlen in die Staatskasse als das explizit zu machen,was es in einer demokratischen Gesellschaft de factoimmer schon ist: kein Tribut von Unterworfenen aneine immer siegreiche Obrigkeit, auch nicht eine ein-seitig festgesetzte, mit nebulösen Rechtsformeln sta-tuierte Schuld des Steueruntertanen gegenüber demLeviathan, sondern eine von Einsicht und generösemBeitragswillen getragene aktive Gebe-Leistung zu-gunsten des Gemeinwesens seitens einer anteilneh-menden und anteilgebenden Bürgerschaft.Die Deautomatisierung der fiskalischen Abläufewürde die Zurückdrängung des zweiten und drittenModus von Steuermotivierung nach sich ziehen undunvermeidlich den vierten Modus stärken. Nur siewürde wohl aus dem fiskalischen Mittelalter heraus-führen, in dem wir, wenn man es sich recht überlegt,noch immer leben. Allein sie könnte das auf men-taler Ebene ebenfalls »mittelalterliche« Phänomender Steuerflucht eindämmen, das ja nichts anderesbesagt, als dass zahlreiche Wohlhabende sich nochimmer für Adlige halten, die nicht einsehen, warumausgerechnet sie für das Gemeinwesen etwas erübri-gen sollten – über die Wohltat ihrer bloßen Gegen-wart hinaus. Die großen Steuerhinterzieher bringen ja durch ihr Verhalten zum Ausdruck, dass sie nichtverstanden haben, auf welcher Geschäftsgrundlagesie dem Gemeinwesen sechs-, sieben- oder achtstel-lige Euro-Beträge »schulden« könnten. Hier bötesich die Gelegenheit, den subtilen Unterschied zwi-schen einer »Schuld« und einer »imperativen Leis-tungserwartung« zu diskutieren.Intuitiv mag evident sein, dass Wohlhabende auf ihre Stärken angesprochen werden dürfen, wenn esum die Beschaffung von Mitteln für Gemeinwesen-aufgaben geht, doch von einer moralischen Intuitionbis zur Festsetzung einer vollstreckbaren Schuld ist esein weiter Weg. An der Gestedes Spendens lässt sich hin-gegen ohne großen Aufwandzeigen, dass sie die einzigeForm von Zuwendungen anden Staat ist, die einer sichselbst ernst nehmenden Bür-gergesellschaft zu Gesicht stün-de. Sie ist zugleich die einzige Weise der Mittelausstattung des Staats durch seine Bürger,die sich bei ihrer Begründung nicht in selbstsabotierende In-konsequenzen verstrickt.Nur wenn die Zuwendun-gen der Bürger an den StaatSpenden sind und nicht Schulden, lassen sich die Absurditäten ausräumen, die sofort auftreten, wennman Steuern als Preise für Staatsleistungen oder alsrelativ gleichwertige Opfer für das Gemeinwesen be-stimmt. Diesem Gedanken widersetzt sich allein, wervon vornherein auf eine rechtlich stichhaltige Steuer-begründung verzichtet. Einen solchen Verzicht leistetgern, wer offen für die vorgeblich gutartige Despotiedes leviathanischen Wohlfahrtsstaats eintritt, underst recht, wer in der paranoischen Tradition desMarxismus die rechtsstaatlichen Verfassungen alsfreiheitlich getarnte Herrschaftsapparate der Kapital-besitzer »durchschaut«.Sobald man der Auffassung zuneigt, der demo-kratische Rechtsstaat sei eine politisch-ethischeStruktur eigenen Werts und nicht nur die Maske von»Kapitalherrschaft«, führt kein Weg daran vorbei,sich über die Möglichkeiten einer Ausweitung desvierten Modus von Geben und Nehmen im Verkehrzwischen Staat und Gesellschaft Gedanken zu ma-chen. Die erste Pflicht der Finanzminister wäre esdann, ihr Ressort als Seminar für Geberbildung zuführen. Demokratie würde synonym mit einer Schu-le der Großzügigkeit, und solange nicht Großzügig-keit das primäre Merkmal einer Gesellschaftsformwäre, sollte man von Demokratie nur mit Vor-behalt reden. Jacques Derrida hat nicht umsonst von derDemokratie als einer politischen Lebensform ge-sprochen, die nur als »im Kommen« vorgestelltwerden dürfe. Demokratie ist nicht der Name ei-ner vorhandenen politischen Ordnung, sonderneine Richtungsangabe, die einer dynamisiertenGesellschaft das Ziel ihrer ständigen endogenenVerwandlung nennt. Die Demokratie ist ihre ei-gene Visionsquelle und bringt die Korrektive ihrerZustände aus sich selbst hervor. Wenn sich jedochin einer Gesellschaft, wie es heute der Fall ist, eindumpfes Gefühl von Aussichtslosigkeit breit-macht, beweist dies nichts anderes, als dass dieBürger schon allzu lange einer demoralisierendenMechanik ausgesetzt sind.In einer sich selber näher kommenden Demo-kratie würde das Geben für überpersönliche Zwe-cke mit der Zeit aufhören, nur als eine moralischePrivatlaune zu gelten. Die Spender-Geste würdein einer vom Geist der Gabe umgestimmten Ge-sellschaft nach und nach selbstverständlich genug werden, um alles aufzubringen, was ein zeitgenös-sisches öffentliches Finanzwesen zu seiner Kon-solidierung braucht. Das Spenden fürs Gemein-wohl müsste sich mit der Zeit in einen psycho-politischen Habitus verwandeln, der die Popula-tionen wie eine zweite Natur durchdringt undeine globale Umstimmung der Gesellschaften inRichtung auf Empathie und materiellen Ausgleichbewirkt. Der neue Habitus könnte nach und nachdie Kräfte freisetzen, die nötig wären, um die un-würdigen Relikte der spätabsolutistischen Staats-kleptokratie und deren Fortsetzung in der tief eingewurzelten Gegenenteignungslogik der klassi-schen Linken durch eine demokratische Geber-kultur zu überwinden.Sobald man den Bürgern die Freiheit einräum-te, einen Teil ihrer bisherigen Steuerlast, und wä-ren es anfangs nur einige Prozente der fiskalischen»Schuld«, als frei adressierbare Gabe aufzubringen,würden sie aller psychologischen Wahrscheinlich-keit zufolge aus ihrer Steuerduldungsstarre er-wachen – um nicht zu reden von den unwürdigenSteuervermeidungsreflexen, um die unser durchfalsche Anreize pervertiertes Wirtschaftsrechtssys-tem konstruiert ist. Dieser Effekt darf nicht mitder »Absetzung« von Spenden bei der Steuererklä-rung verwechselt werden: Das neuartige generali-sierte Spendensegment in der Pflichtsteuer wärekeine Laune von hoch moti vierten Einzelnenmehr, sondern würde zu einem allen Steueraktivengarantierten Recht, gewisse Beträge aus ihremSteuerpensum an gemeinwohlrelevante Instanzenihrer Wahl zu adressieren. Es geht nicht um Steuer-sen kun gen für geizige Wohlhabende, die dem Ge-meinwohl den Rücken gekehrt haben, sondernum die ethische Intensivierung und Verlebendi-gung von Steuern als Gaben des Bürgers ans Ge-meinwesen. Dies würde vor allem dem Bildungs-wesen zugutekommen, zu dessen Priorität sichPolitiker am Sonntag bekennen, um es an Werk-tagen mit seinen Defiziten allein zu lassen. Was die große Mehrheit der Kritiker meinerThesen miteinander teilt, ist die Überzeugung, eswürde bei einer Umstellung der öffentlichenHaushalte von Zwangssteuern auf freiwillige Bür-gerspenden sofort zu einem Kollaps des sozialenLebens kommen.Diese Beobachtung kannals ein gesichertes Resultatder Diskussion verbucht wer-den: Das Gros der Beiträgerbekennt sich durch seine Ein-lassungen zu einer überauspessimistischen Ansicht überdie Natur des sozialen Zu-sammenhangs in unseremGemeinwesen. Zwar lobtman die kommunikativeKompetenz des Bürgers inhohen Tönen. Wenn es anseffektive Geben geht, erlischt jedoch der Glaube an einesolche Kompetenz, und man stellt vorsorglich vonKommunikation auf Konfiskation um. Die Mehr-heit der Diskutanten geht davon aus, die von ih-nen unisono unterstellte kollektive Selbstsuchtwürde sich sofort Bahn brechen, wollte man demdubiosen Kollektiv der Steueraktiven (den im Fis-kaljargon so genannten »Leistungsträgern«) auchnur für einen Augenblick die Freiheit lassen, selberzu entscheiden, ob sie etwas für den Zusammen-halt des Gemeinwesens aufbringen wollen.Fast ausnahmslos machen die Kommentatorendie Annahme, eine Geberkultur auf der Basis vonFreiheit und Freiwilligkeit könne bloß ein Patch-work aus Launen und Almosen ergeben – nichts jedoch, was einem Budget gliche, aus dem einStaat wie der unsere seine Aufgaben bestreitenkönnte. Man sähe vermutlich ein paar schöneGesten, einzelne Geber täten sich durch aufsehen-erregende Spenden hervor, und einige Menschenguten Willens erbrächten wohl ihre regelmäßigenOpfer, im Großen und Ganzen aber würde dieMassenflucht vor dem Klingelbeutel die Szenebeherrschen. Unsere kritischen Kommentatoren,überwiegend Journalisten und Sozialwissenschaft-ler altlinker, gelegentlich sogar altleninistischerund paläomaoistischer Provenienz – sie alle tratenbei dem Schreckensbegriff »Freiwilligkeit« dieFlucht nach vorne an. Mit einem Mal bekanntensie sich freimütig zum Zwang, weil der eben seinmüsse, sobald es ums Materielle geht, und nocheinmal zum Zwang, da nur er die Staatsbürger auf das Verhalten festlegen könne, das den Diskutan-ten als das einzig richtige erscheint: die Unterwer-fung unter den Oktroi von Abgaben.Nun könnte man hypothetisch annehmen,diese Autoren hätten mit ihrem misanthropischen Weltbild letztlich recht. Womöglich ist es wirklichso, dass sozialer Zusammenhang in allen Gesell-schaften jenseits einer gewissen Größe nur durchäußere Gewalt und ihre Verinnerlichung entsteht.Hat nicht Hobbes im
Leviathan
 geschrieben:»Verträge ohne das Schwert sind bloße Worte«? Also hängen wir letztlich nur durch die Furcht zu-sammen? Dann dürfte man auch den Gedankenzulassen, man sei der Wahrheit am nächsten, wennman die unvornehmen Unterstellungen hinsicht-lich der Beweggründe menschlichen Verhaltensfavorisiert: Angst, Gier und heimliche Lust an derErniedrigung des Mitmenschen?Dies zugegeben, könnte es erlaubt scheinen,diese »Gesellschaft von Teufeln«, kantisch klug und pädagogisch realistisch, auch steuergesetzlichstreng an die Kandare zu nehmen. Das alles gehörtin einen Bezirk anthropologischer Spe ku la tion, über deren Legitimität oder Illegitimität nichtsvorentschieden ist. Dennoch möchte ich gleicherklären, warum ich diese allzu populäre Anthro-pologie der primären Gier und die Überzeugung von der überwiegend niederträchtigen Motiviert-heit menschlichen Verhaltens (worin bürgerlicheKonservative und altgediente Linke längst konver-gieren) für von Grund auf falsch halte – und nichtnur für falsch, sondern für ethisch prekär und so-zialklimatisch verheerend. Angenommen, meine Kritiker seien, ihren of-fen bekundeten prosozialen und diskret prosozia-listischen Optionen zum Trotz, tatsächlich vonsolchen traurigen Ansichten über die menschlicheNatur eingenommen. Woher dann ihre Wut ge-gen die Erinnerung an die dennoch unbestreitbarvorhandene generöse Komponente im mensch-lichen Seelenhaushalt, die nach allem, was manweiß, noch vor dem Mitgefühl die stärkste Quellealler gebenden Haltungen darstellt? Woher die Aufgeregtheit, mit der man darauf besteht, dasGeben fürs Allgemeine sei nur dann ein richtigesGeben, wenn es unter Zwang zustande kommt?In diesem Punkt zeigt sich die nicht überbrück-bare Differenz in den sozialanthropologischenGrundannahmen, die meine Überlegungen vonden Einwänden der meisten Kritiker trennen. Un-sere »realistischen« Freunde glauben ganz entschie-den nicht daran, dass aus Freiwilligkeit in sozialen Angelegenheiten je etwas Gutes und Verlässlichesentsteht. Diese Ungläubigkeit bewirkt, dass dieUngläubigen die reale Gegenthese zu ihren Be-kenntnissen bis heute nicht einmal bemerkt haben.Der kritische Punkt meiner Überlegungen kommtin ihren Kommentaren nicht vor. Sie reagiertenfast durchweg mit der monotonen Unterstellung,dass der Autor des
 FAZ-
Essays nur eine heimtü-ckische Form von Steuererspar nis für die Reichenin die Debatte geworfen habe! Für diese Autorensind
 freiwillig 
 geben und
wenig 
 geben synonym –wobei sie sich wohl auf Selbstbeobachtungenstützen, sind sie doch selbst Kinder des sozial-psychologischen Status quo, der in uns engherzigeHaltungen züchtet. Sie glauben: Der Hinweis auf Großzügigkeit kann nur ein Sparprogramm be-deuten! Nur aufgrund dieser Unterstellung habensie sich geweigert, meine leitende Annahme zurKenntnis zu nehmen, ge-schwei ge denn zu referierenund gegebenenfalls mit Grün-den zurückzuweisen.Die prononciertesten Kri-tiker meiner Anregungensind Partisanen eines »Realis-mus«, der sich überschlaugibt und doch blind bleibtfür die psychopolitischen Wirklichkeiten in den mo-dernen sozialen Systemen
.
Der vorgebliche Realismusflüstert ihnen ein, der gesam-te soziale Zusammenhang müsste sofort in Millionenautistischer Gier-Atome zerfallen, sobald man denBürgern mehr Freiheit in der Gestaltung ihrerGaben ans Gemeinwesen ließe. Sie denken nochimmer in den Klassenhass-Stereotypen des 19. Jahrhunderts und der zwanziger, dreißiger Jahre,wie sie nach 1967 vom leninistischen Flügel derStudentenbewegung rezykliert wurden. Sie folgenden Bahnen einer falschen Soziologie, nach wel-cher eine bürgerliche Gesellschaft nichts anderessei als ein Mosaik aus Agenten des Eigennutzes.Die traditionelle Sozialdemokratie liegt poli-tisch und ideell am Boden, weil sie in sozialethi-scher Hinsicht keinen neuen Gedanken zu fassenvermochte. Sie war allzu lange unfähig, ihren Wortschatz zu erneuern. Sie hat es nicht gelernt,das Wortfeld der Großzügigkeit in ihre Sprache zuintegrieren und die Verben des Gebens zu kon- jugieren. Sie ist in den zeitgenössischen psycho-politischen Tatsachen nicht mehr zu Hause. In deralten Unzufriedenheit bewegt sie sich weiterhinwie der Fisch im Wasser, doch auf dem Boden dergebenden Tugenden humpelt sie. Ich wünschte,sie würde so bald wie möglich wieder gehen ler-nen. Zu lange hat sie auf eine »realistische« Sozio-logie und auf eine vom gutgesinnten Ressentimentdiktierte Sozialphilosophie gehört. Und je weiterman heute nach links schaut, desto reaktionärereKonzepte blicken zurück. Deutschland war ein-mal Exportweltmeister bei falschen politischenIdeen, die in großem Maßstab wirksam wurden. Jetzt reicht die Produktion kaum noch, die In-landsnachfrage zu decken.
 
Fortsetzung von S. 51
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Vom Anfang der Debatte an hat man sich geweigert, meine leitende  Annahme zur Kenntnis zu nehmen, geschweige denn zu referieren
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Die traditionelleSozialdemokratieliegt am Boden.Sie hat es nichtgelernt, das Wortfeldder Großzügigkeitin ihre Sprachezu integrieren
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Meine Kritiker glauben ganz entschieden nicht, dass aus Freiwilligkeit in sozialen Angelegenheiten je etwas Gutes und Verlässliches entsteht
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FEUILLETON
Foto (Ausschnitt): Urban Zintel/laif 

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