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Romantik in Deutschland

Der Terminus „Romantik“ geht auf das 18. Jahrhundert zurück und leitet sich aus den
Begriffen „romanisch“ und „romantisch“ ab. Die deutsche Romantik, deren
Ursprünge in Jena gesehen werden, prägte ab etwa 1800 Literatur, später auch die
Malerei und die Musikästhetik in Deutschland. Friedrich von Schlegel, Ludwig
Tieck und Novalis gehörten zu den prägenden Persönlichkeiten der Frühromantik.
Teilweise wird die deutsche Romantik als Ursprung einer Bewegung angesehen, die sich
in ganz Europa ausbreitete.
Die Grundthemen der Romantik sind Gefühl, Leidenschaft, Individualität und
individuelles Erleben sowie Seele, vor allem die gequälte Seele. Romantik entstand als
Reaktion auf das Monopol der vernunftgerichteten Philosophie der Aufklärung, die in
Deutschland vor allem durch Immanuel Kant geprägt war, und auf die Strenge des
durch die Antike inspirierten Klassizismus. Im Vordergrund stehen Empfindungen wie
Sehnsucht, Mysterium und Geheimnis.
Dem in die Zukunft gerichteten Rationalismus und Optimismus der Aufklärung wird
ein Rückgriff auf das Individuelle und Numinose gegenübergestellt. Diese
Charakteristika sind bezeichnend für die romantische Kunst und für die entsprechende
Lebenseinstellung.
Der Romantiker ortet einen Bruch, der die Welt gespalten habe in die Welt der
Vernunft, der „Zahlen und Figuren“ (Novalis), und die Welt des Gefühls und des
Wunderbaren. Treibende Kraft der deutschen Romantik ist eine ins Unendliche
gerichtete Sehnsucht nach Heilung der Welt, nach der Zusammenführung von
Gegensätzen zu einem harmonischen Ganzen. Symbolische Orte und Manifestationen
dieser Sehnsucht sind nebelverhangene Waldtäler, mittelalterliche Klosterruinen, alte
Mythen und Märchen, die Natur etc. Zentrales Symbol für diese Sehnsucht und deren
Ziel ist die Blaue Blume, die wie kein anderes Motiv die romantische Suche nach innerer
Einheit, Heilung und Unendlichkeit verkörpert.
Ende 1797 hat der Begriff Romantik für Schlegel schon vielfältige Facetten gewonnen. In
einem Brief an seinen Bruder August Wilhelm schreibt er: „Meine Erklärung des
Worts Romantisch kann ich Dir nicht gut schicken, weil sie − 125 Bogen lang ist:
1798 findet er folgende Definition:
„Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie. Ihre Bestimmung ist
nicht bloß, alle getrennte Gattungen der Poesie wieder zu vereinigen, und die Poesie
mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen. Sie will, und soll auch Poesie
und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie bald mischen, bald
verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig, und das Leben und die Gesellschaft
poetisch machen, den Witz poetisieren, und die Formen der Kunst mit gediegnem
Bildungsstoff jeder Art anfüllen und sättigen, und durch die Schwingungen des
Humors beseelen. Sie umfaßt alles, was nur poetisch ist, vom größten wieder mehre
Systeme in sich enthaltenden Systeme der Kunst, bis zu dem Seufzer, dem Kuß, den das
dichtende Kind aushaucht in kunstlosen Gesang. Sie kann sich so in das Dargestellte
verlieren, daß man glauben möchte, poetische Individuen jeder Art zu
charakterisieren, sei ihr Eins und Alles; und doch gibt es noch keine Form, die so dazu
gemacht wäre, den Geist des Autors vollständig auszudrücken: so daß manche
Künstler, die nur auch einen Roman schreiben wollten, von ungefähr sich selbst
dargestellt haben. Nur sie kann gleich dem Epos ein Spiegel der ganzen umgebenden
Welt, ein Bild des Zeitalters werden. […] Die romantische Poesie ist unter den Künsten
was der Witz der Philosophie, und die Gesellschaft, Umgang, Freundschaft und Liebe
im Leben ist. Andre Dichtarten sind fertig, und können nun vollständig zergliedert
werden. Die romantische Dichtart ist noch im Werden; ja das ist ihr eigentliches
Wesen, daß sie ewig nur werden, nie vollendet sein kann. Sie kann durch keine Theorie
erschöpft werden …“
ROMANTIK
in
Deutschland
-Referat-

Barladeanu Alexandra
& Cristina Petcu
a X-a D Klasse

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